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pHakten 1 Quartal 2009

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    Themen dieser Ausgabe:

    pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

    1 Quartal 2009

    Januar 2009

    Verrckt(es) Essen: Wie sich die Ernhrung auf die seelische Gesundheit auswirkt. Seite 2

    Der beste Freund des Menschen: Wirksamer als Prozac Seite 4

    Neues von den Bisphosphanaten: Wenn Osteoporosemedikamente

    Krebs verursachen Seite 4

    Der Unsinn mit den Krebsgenen Seite 5

    Unser Gehirn was Sie vielleicht noch nicht wussten Seite 6

    Rezept des Monats: Rote Bete Salat fr ein lngeres Leben Seite 7

    Februar 2009

    Crack-Raucher und die Bankenrise Seite 8

    10 der unglaublichsten medizinischen Pfuschereien Seite 8

    Darmbluten und Milchprodukte Seite 10

    Gift-Gefahren im Garten Seite 11

    Herr Doktor zum Aufwrmen Seite 12

    Rezept des Monats: Skartoffelstampf mit gebackenem Knoblauch Seite 13

    Impfung gegen bergewicht? Seite 14

    Mrz 2009

    Winnenden, Erfurt, Columbine die bersehenen Ursachen Seite 15

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    Liebe Leser,erst vier Wochen ist der neue Gesundheitsfonds nun

    alt und schon wissen wir, dass er genau das gleichebewirkt, wie die anderen stmperhaften Versuche, unserGesundheitssystem auf eine auch fr die End-verbraucher stabile Basis zu stellen: Weniger Lei-stungen fr mehr Geld! Dass dieser neueste Geistesblitzaus Berlin noch fr die eine oder andere berraschunggut sein drfte, ist uns allen klar. Wussten Sie zumBeispiel, dass die deutsche Krankenschwester vomAussterben bedroht ist , zumindest in der Form, wie sieuns aus unzhligen Schmonzetten, UFA-Filmen und TV-Serien lieb und teuer(aber bitteschn nicht ZU teuer!)war? Vermutlich nicht, stimmt aber trotzdem. Denn wennes nach den Vorstellungen der Deutschen Kran-

    kenhausgesellschaft geht, sollen die heute neudeutsch/euphemistisch als Gesundheitspfleger/Innen be-zeichneten Pflege - Fachkrfte demnchst immerhufiger rztliche Funktionen ausben vom Ver-bandswechsel ber Manipulationen an den Venen derPatienten zum Zweck der Blutabnahme oder Infusions-/Spritzengabe bis hin zu diagnostischen Aktivitten, willsagen Magen/Darmspiegelungen, EKGs und Ultra-schalluntersuchungen und so weiter und so fort.

    Dabei geht es den Befrwortern dieser Aktion wenigerdarum, das Berufsbild der hufig unterbewertetenMitarbeiter zu optimieren, sondern einmal mehr um dieKostensenkung. Denn auch die dergestalt mit rztlichenAufgaben geadelte Pflegefachkraft verdient immernoch deutlich weniger, als ihr akademisch qualifizierterMitarbeiter, und so knnen die Kliniken einmal mehrPersonalkosten einsparen.

    Dabei ist eben dieser Trend, immer mehr von denKosten fr das Pflegepersonal abzuzwacken, einweiterer Grund fr den wundersamen Schwund vonKrankenschwestern und -Pflegern. Denn die in denletzten Jahren immer prekrer werdenden Arbeits-bedingungen in deutschen Krankenhusern habenschon jetzt dafr gesorgt, dass immer mehr Mitarbeiterdie Krankenhuser verlassen teils weil ihre Stellenwegrationalisiert wurden, teils weil sie als Folge erhhterArbeitsbelastung erkrankten oder sich frustriert einanderes Arbeitsfeld gesucht haben. Und so knnendiese Faktoren dnne Personaldecke, schlechteBezahlung und zustzliche bertragung vormalsrztlicher Aufgaben in nicht allzu ferner Zeit vielleichtdazu fhren, dass sich der deutsche Kranken-hauspatient selbst um seine Grundversorgung amKlinikbett Waschen, Betten, trockenlegen - kmmernmuss. Da kann es dann auch mal sein, dass die oderder jeweilige Lebensabschnittspartner sein Lager am

    Fue des Krankenbettes aufschlagen muss, um dengeliebten Kranken Tag und Nacht optimal versorgt zuwissen. Und was die anderen Kleinigkeiten betrifft: Inden Lndern der Dritte Welt ist es schon heute blich,

    dass Angehrige das Essen fr ihre Kranken imKrankenzimmer zubereiten. Wundern sie sich also nicht,dass Ihnen niemand hilft, wenn Sie dann in einigenJahren mit Hilfe eines Campingkochers auf demStationsflur Hafersuppe fr Ihren erkrankten Partnerkochen mssen die der Klinik verbliebenen Kran-kenschwestern sind mit Wichtigerem beschftigt!

    Vielleicht hoffen Sie ja auch auf die zur Zeit berall sohoch gelobten Pflegeroboter. Nun, dann viel Glck!Vielleicht machen Sie dann Medizingeschichte alserster Patient, der zusammen mit seiner Bettwscheentsorgt wurde!

    Verrckt(es) Essen wie sich die Ernhrung

    auf die seelische Gesundheit auswirkt.

    Wie sich die lteren pHakten-Leser erinnern werden,hatten wir in einer frheren Ausgabe der pHakten bereits

    ber die Zusammenhnge zwischen Ernhrung undIntelligenz berichtet (Friss Dich Dumm, pHakten Februar2006). Aus aktuellem Anlass mchte wir das Themanoch einmal aufwerfen, zumal es unseres Wissens inDeutschland eher stiefmtterlich behandelt wird. Willman sich zu diesem Sachverhalt informieren, muss manschon die englische Sprache schon recht gut beherr-schen, denn die informativste Quelle findet man zur Zeitauf der Webseite der British Mental Health Foundation,www.mentalhealth.org.uk. Dort kann man auch dieaktuellste Version des Berichts "Feeding Minds" lesen,in dem unter anderem berichtet wird, wie sich die

    Ernhrungsgewohnheiten in den vergangenen 60Jahren verndert haben. In der aktuellen Ausgabe desBerichts werden besonders die Zusammenhngezwischen Ernhrung und seelischer Gesundheitbehandelt: Alle Indizien weisen darauf hin, dass dieNahrung eine wichtige Rolle fr die Entwicklung,Behandlung und Prvention spezifischer seelischerGesundheitsprobleme wie Depressionen, Schizo-phrenie, Aufmerksamkeitsstrungen (ADHS) undAlzheimer spielt.

    Schlechte Ernhrungsgewohnheiten - wie der Verzichtaufs Frhstck, ein Hamburger zum Mittag und eine in

    der Mikrowelle erhitzte Tiefkhlpizza, die den BergriffAbendessen nicht verdient sind zu einer Lebensartgeworden, und das zum grten Teil, weil die Menschenzu wenig Zeit zum Zubereiten und Verzehren ihrerMahlzeiten haben. Diese Form von Nahrung mag denMagen fllen, gengt aber nicht den ernhrungs-physiologischen Ansprchen des Krpers. Wie derFeeding Minds-Bericht vermerkt, essen die Briten heute34 % weniger Gemse und 59 % weniger Fisch, als vor60 Jahren. Fast Food und Fertignahrung enthalten durchdie Bank viel zu wenig von den wichtigen, das Gehirnfrdernden Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffenund essentiellen Fettsuren, stattdessen strotzen sie

    vor raffinierten Kohlenhydraten, gesttigten Fetten undZusatzstoffen ein sicheres Rezept fr Reizbarkeit,Stimmungsschwankungen und Schlimmerem. Auer-

    Januar 2009

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    dem hat die industrielle Landwirtschaft unsereNahrungsmittel von Grund auf verndert. Vern-derungen des Futters wirken sich auf die Fettzusam-mensetzung von Fleisch und Fisch aus, von dem wiruns ernhren als wichtigste Konsequenz nehmen wirheute Omega 3- und Omega 6-Fettsuren in einemdeutlich anderen Verhltnis auf, als noch vor wenigen

    Jahrzehnten. Und diese Vernderung der sogenanntenOmega 3/Omega 6-Ratio, wird nicht nur mit depressivenVerstimmungen, sondern auch mit Defiziten vonGedchtnis und Konzentration in Zusammenhanggebracht.

    Als ein weiterer Faktor fr Probleme der seelischenGesundheit wie Stimmungs- und Aufmerksamkeits-strungen sind auch Nahrungsmittelallergene beteiligt.Nach Ansicht von Russell B. Marz, ND, einem Dozentendes National College of Natural Medicine in Portland,Oregon, soll zum Beispiel der steigende Einsatz vonFruktosesirup aus gentechnisch verndertem Mais in

    vielen Nahrungsmitteln und Getrnken nicht nur fr diezunehmende Zahl von bergewichtigen und Zucker-kranken sondern auch fr schwere Nahrungsmittel-allergien verantwortlich sein.

    Schlechte Ernhrung & psychische Gesundheit

    Diese Vernderungen kulminieren in neurologischenProblemen wie verlangsamter Hirnfunktion undchronischen Entzndungen. Eine unzureichendeErnhrung ist mit der psychischen Gesundheit bei einerReihe von Erkrankungen in Verbindung gebrachtworden:

    * ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitts-strung) Wie Untersuchungen gezeigt habenmangelt es Menschen mit einer ADHS hufig anbestimmten Omega 3-Fettsuren wie der Docoso-hexaensure (DHA)

    * Angstzustnde Nervositt und Angst werden miteinem Mangel an Folsure, Niacinamid (VitaminB3), Pyridoxin (Vitamin B 6), Magnesium undKalzium in Verbindung gebracht.

    * Demenz und Alzheimersche Krankheit For-schungsergebnisse stellten einen Zusammenhangzwischen Alzheimer und erhhten Spiegeln vonHomocystein her, einem Aminosuren-Metaboliten,die ebenfalls mit niedrigen Spiegeln von Folsure,Cobalamin (Vitamin B12) und Pyridoxin in Verbin-dung steht.

    * Depressionen werden sowohl mit geringemVerzehr von Fisch als auch mit einem Mangel anB-Vitaminen, Vitamin C, Folsure, Magnesium,Selen und Zink assoziiert.

    * Reizbarkeit Bei Personen, die hufig gereizt sind(und reagieren) fand sich regelmig ein Mangelan Vitamin B6, Magnesium und Selen

    * Mangelhaftes Gedchtnis und Konzentration Fehler von Gedchtnis und Konzentration knnenmit einem Mangel an Vitamine B12 und anderen

    B-Vitaminen, Omega 3-Fettsuren und Zink inZusammenhang stehen.

    * Schizophrenie Es gibt Indizien dafr, dassPersonen mit dieser Erkrankung an einem Mangelan mehrfach ungesttigten Fettsuren, antioxidativwirkenden Enzymen des Gehirns und niedrigenKonzentrationen der Omega 3-Fettsure EPA

    (Eicosapentaensure) leiden.

    Richtig Essen fr Geist und Krper

    Diese immer eindeutiger werdenden Beweise lieferneinen Grund mehr, sich gesund zu ernhren wennman diesen Grund wirklich noch brauchen sollte.Glcklicherweise sind alle Nahrungsmittel, die unserKrper braucht, die selben, von den auch unser Geistprofitiert:

    * Meiden Sie Zusatzstoffe, Konservierungsmittel

    und Pestizide. Pestizide und andere Chemikalienknnen Probleme wie eine Depression verschlim-mern, indem sie die Aufnahme wichtiger Nhrstoffewie Pyridoxin blockieren, warnt Dr. Marz. Wann im-mer mglich kaufen Sie antibiotikafreies Fleisch vonWeidevieh sowie saisonale Produkte aus kontrol-liert biologischem Anbau. Je weniger Chemikaliendiese Nahrungsmittel enthalten, desto besser frIhre Gesundheit. Wenn Sie Obst und Gemse nichtaus Bio-Anbau kaufen knnen, waschen undschlen Sie diese grndlich, um die Menge derchemischen Rckstnde zu verringern.

    * Eiwei zu jeder Mahlzeit. Eiwei ist die wichtigsteQuelle fr die essentiellen Aminosuren, die unserKrper zur Produktion von Neurotransmittern wieSerotonin (stabilisiert die Stimmung und frdert denSchlaf) und Dopamin (gewhrt Energie und mentaleFokussierung) braucht. Fehlen Ihnen diese Amino-suren, kann Ihr Organismus keine ausreichendenMengen dieser Chemikalien herstellen. Auerdemhelfen Proteine dabei, Ihren Blutzuckerspiegel zustabilisieren und so Stimmungsschwankungen vor-zubeugen. Gute Protein- (Eiwei-)Lieferanten sindFisch, Eier, Hhnerfleisch (ohne Haut) und schieresFleisch. Meeresfrchte oder tierisches Eiwei sindzudem die besten Lieferanten von Vitamin B12, a-ber wenn Sie lter als 50 Jahre sind, knnten SieProbleme mit der Absorption haben und einNahrungsergnzungsmittel bentigen

    * Essen Sie zwei- bis dreimal wchentlich FischwieLachs oder Heilbutt, da sie hervorragendeQuellen fr die Omega 3-Fettsuren Docosohexa-ensure (DHA) und Eicosapentaensure (EPA)sind. 70 % der Trockenmasse unseres Gehirnsbesteht aus Fett, was die essentiellen (Omega 3und Omega 6) Fettsuren fr eine regelrechtenGehirnfunktion absolut unverzichtbar macht.Resultate aus der Framingham Heart Study habengezeigt, dass Personen, die zweimal wchentlichFisch verzehrten, ihr Alzheimerrisiko halbieren

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    konnten. Eine andere Mglichkeit besteht in derEinnahme eines Fischlprparates mit einerKombination aus DHA und EPA

    * Knack die Nuss. Verzehren Sie jeden Tag eineHand voll Nsse oder Samen. Walnsse, Cashew-kerne , Erdnsse oder Sonnenblumen bzw. Krbis-kerne sind reiche Quellen fr die Mineralstoffe

    Magnesium und Zink. Walnsse, Krbiskerne undLeinsamen liefern zudem Omega 3-Fettsuren.Wie eine Untersuchung an Musen zeigte, kanneine Ernhrung mit viel Mandeln das Alzheimer-risiko senken bzw. die Erkrankung vollkommenverhten

    * Verzehren Sie reichlich frische Nahrungsmittel nach amerikanischen Richtlinien 5 13 Portionentglich! Grne Blattgemse wie Spinat oder Grn-kohl sind reich an Folsure, die Konzentration undGedchtnis strkt. Zitrusfrchte, Paprikaschotenund Erdbeeren sind hervorragende Vitamin C-

    Spender, Brokkoli, Rosenkohl und Weikohl liefernMagnesium. Nach Meinung von Dr. Merz ist derVerzehr weiterer nhr- und ballaststoffreicherNahrungsmittel noch wichtiger, als die Versorgungmit Eiwei!

    * Immer schn feucht bleiben. 50 55 % unseresKrpergewichts bestehen aus Wassert, das dazudient, alle Nhrstoffe in die Zellen und dabei alleSchlacken und Abfallstoffe aus den Zellen zutransportieren . Schon die Bercksichtigung diesesuerst simplen Sachverhalts ist einer der wich-tigsten Eckpfeiler fr Ihre Gesundheit

    * Wenn Alkohol, dann in Maen. Wie eine Studiein der Oktoberausgabe der Zeitschrift Archives ofNeurology vom Oktober 2008 beschreibt, bewirktAlkohol eine Schrumpfung des Gehirns. Je mehrSie trinken, desto kleiner wird Ihr Brgen.Alkoholische Getrnke sollten am besten zu denMahlzeiten getrunken werden. Geben Sie Rotweinund dunklen Biersorten den Vorzug, denn dieseenthalten grere Mengen der gesundheitsfr-dernden Phenole. Experten raten davon ab, tglichmehr als ein alkoholisches Getrnk zu sich zunehmen.

    Nur ein Stck des Puzzles

    Selbstverstndlich ist auch die beste Ernhrung ebensowenig ein Allheilmittel fr psychische Probleme, wie einemangelhafte Kost deren einzige Ursache ist. Eine ernstepsychische Erkrankung wie die Schizophrenie oder dieDepression gehrt in die Hnde eines medizinischenExperten. In diesem Kontext ist die Ernhrung allerdingsein Teil des Puzzles und eine gesunde Ernhrung dieGrundvoraussetzung fr das allgemeine Wohlbefinden

    Anmerkung: Die komplette 70-sei tige (engl isch-sprachige) Broschre Feeding Minds" mit Rezeptenund Ernhrungsratschlgen knnen Sie auf derWebseite der British Mental Health Foundation,www.mentalhealth.org.uk.als PDF-Datei herunterladen.

    brigens: Sollten Sie Interesse an einer deutsch-sprachigen bersetzung von Feeding Minds haben,schreiben Sie mir eine E-Mail. Wenn sich gengendInteressenten melden, wrde ich fr die Leser derpHakten ggf. eine exklusive bersetzung der Broschreanfertigen.

    Wirksamer als Prozac: Der beste Freund des

    Menschen

    Wollten Sie immer schon etwas fr Ihre Aktivitt tun umso weniger zum Arzt gehen zu mssen? Schaffen Siesich einen Hund an! Wie Stanley Coren, Autor mehrereBcher zum Thema Interaktion zwischen Mensch undHund und Professor an der Universitt von BritishColumbia sagt, kann ein Hund besser zum Stressabbaubeitragen, als das Antidepressivum Prozac.

    Eine aktuelle Untersuchung, die in der Zeitschrift

    Psychosomatic Medicine verffentlicht wurde, kam,zudem Ergebnis, dass zu den positiven Effekten, die einHund auslsen kann, mehrere Anzeichen von vermin-dertem Stress gehren: Erniedrigter Blutdruck,verlangsamter Herzschlag und entspanntere Muskeln .Auerdem wirkte der Hund auch deutlich schneller:Er erreichte diese Stress senkende Wirkung in nur 5Minuten mit Prozac dauerte es oft mehrere Wochen.

    Neues von den Bisphosphanaten: Wenn

    Osteoporosemedikamente Krebs verursachen

    Zur Zeit nehmen etwa 10 Millionen US Brger und

    vermutlich ebenso viele Europer - Osteoporose-medikamente wie das Fosamax ein und nur diewenigsten sind sich vermutlich darber im klaren, dassdiese auch als Bisphosphanate bekannten Medika-mente nicht nur nicht nutzen, sondern oft genug auchnoch schaden: Neuesten Erkenntnissen zu Folge erhhtdie Einnahme dieser Medikamente das Risiko fr eineKrebserkrankug der Speiserhre (sophaguskrebs)..

    In einem aktuellen Artikel in der letzte Ausgabe des NewEngland Journal of Medicine (NEJM) hat DianeWysowski, eine Sprecherin der amerikanischen Foodand Drug Administration (FDA) ber insgesamt 23sophaguskrebspatienten berichtet, deren Erkrankun-gen eindeutig mit dem OsteoporosemedikamentFosamax in Zusammenhang stehen. Diese Flle sindder FDA im Zeitraum zwischen Oktober 1995 und Mai2008 gemeldet worden, 8 der Betroffenen sind in derZwischenzeit verstorben.

    Andere Osteoporosemedikamente wie Boniva, Actoneloder Didronel wurden in einem Kommentar der FDAausdrcklich vom Verdacht freigesprochen, ebenfallseinen sophaguskrebs auszulsen, da ...hier keineentsprechenden Berichte aus der FDA-Datenbank derMedikamentennebenwirkungen gefunden werdenkonnten. Wysowski allerdings will mgliche Zusam-menhnge zwischen diesen Medikamenten undSpeiserhrenkrebs nicht komplett ausschlieen. In

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    ihrem Artikel warnt sie rzte davor, ihren Patienten orale(durch Mund aufgenommene) Bisphosphanate zuverordnen, besonders wenn diese bereits unter einemsogenannten Barret-sophagus leiden, der als Vorstufedes sophaguskarzinoms gilt.

    Auch wenn Frau Dr. Wysowski zugibt, dass bisher nochkeine Untersuchungen zum endgltigen Beweis eines

    Zusammenhanges zwischen oralen Bisphosphanatenund Speiserhrenkrebs durchgefhrt wurden weist siedarauf hin, dass die Einnahme dieser Medikamentemit einer sophagitis (Entzndung der Speiserhre) inVerbindung steht, was besonders fr die Patienten gilt,die diese Medikamente nicht nach Vorschrift einge-nommen haben. Diese Reizung wird zu der Art vonSchdigung der Speiserhre gezhlt, aus der sich spterKrebs entwickeln kann.

    Dies ist nun schon das wiederholte Mal, dass dieBisphosphanate ins Gerede gekommen sind, weil sieoffensichtlich nur wenig gegen eine bei Osteoporose

    zu helfen scheinen, aber berproportional hufigschaden knnen. Bereits 2003 hatten wir in unseremBuch Osteoporose: Mythen, Manahmen, Medika-mente vor diesen Mitteln gewarnt und auch in denpHakten schon mehrmals ber neue Gefahren derBisphosphanate berichtet. Denn wo der Nutzen einesMedikaments so offensichtlich fehlt, kann man voneinem Nutzen-Risiko-Profil wohl kaum noch sprechen.

    Der Unfug mit den Krebsgenen

    Auch fr Zweifler wie mich ist ein Blick in die Bibel vonZeit zu Zeit recht interessant das Buch der Bcher istmanchmal von geradezu bengstigender Aktualitt. Sofindet sich bei Matthus 5, 29 das folgende Zitat: Wenndich aber dein rechtes Auge zum Abfall verfhrt, so reies aus und wirfs von dir. Es ist besser fr dich, dasseins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leibin die Hlle fahre." Mit einer ganz hnlichen Argu-mentation wird zur Zeit eine etwas seltsame Form derBrustkrebs-Prophylaxe propagiert: Die prventiveMastektomie (Entfernung der Brust) bei Patientinnen,bei den sich ein sogenanntes Brustkrebs-Gennachweisen lsst: Ihre Gene knnen eine Brust-krebserkrankung auslsen, daher ist es besser, sichdie Brste operativ entfernen zu lassen, so heit es,weil nun, man wei ja nie.

    Das Problem dabei: Ganz so eindeutig , wie hierdargestellt scheint die ganze Angelegenheit nun dochnicht zu sein. Denn vermutlich ist die Sache mit dergenetischen Vorbelastung fr Brustkrebs zu 99 % reinerNonsens. Von der medizinischen Universitt Ionnaninain Griechenland wurde nmlich eine Untersuchungdurchgefhrt , fr die man Hunderte von Studienanalysierte, in denen ber die Entdeckung angeblicher

    Krebsgene berichtet worden war.Bei dieser Analysestellte sich nun heraus, dass von 240 bewiesenenVerbindungen zwischen Genen und Krebs nur in ganzenzwei (!) Fllen wirklich ein beweisbarer Zusammenhang

    bestand. 2 von 249 - das entspricht einem Anteil vonweit unter einem Prozent!

    Anders gesagt: Mehr als 99 % der Behauptungen berGene, die Krebs auslsen, knnen einer wissen-schaftlichen berprfung nicht standhalten. Da stelltsich dem objektiven Beobachter die Frage: Wenn dieseStudien keine wissenschaftliche Basis haben, welchem

    Zweck dienen sie dann?

    Sie erzeugen Angst. Indem sie Gene fr eine Erkran-kung verantwortlich machen, knnen rzte ihrePatienten entmndigen und sie davon berzeugen, dasssie keinerlei Kontrolle ber ihre eigene Gesundheitbesitzen . Dadurch vermindert man zudem dieBedeutung von Aktivitten, wie dem Verzicht aufZigaretten, der Zufuhr von Vitamin D, vermehrtersportlicher Bettigung und anderer Vernderungen derLebensumstnde, die das Krebsrisiko aktiv senken.Patienten, die davon berzeugt sind, ohnehin an Krebszu erkranken (Das ist in Ihren Genen), hren auf, in

    ihre Gesundheit zu investieren und berlassen sich derdeterministischen Gehirnwsche, die ihnen von derprofitorientierten Krebsindustrie geboten wird.

    Es ist keine wirkliche berraschung, wenn die richtigeWissenschaft zeigt, dass Behauptungen ber dasKrebsgen zu 99 % Unfug sind. Denn schlielich hat sichdie Krebsindustrie noch nie so richtig fr echteWissenschaft interessiert. Sie beschftigt sich lieber mitder Maximierung der eigenen Profite mit Hilfe vonTaktiken aus dem Bereich des Disease Mongering(Krankheitskrmerei), wie z. B. dem Versuch, ver-ngstigte Frauen von der Notwendigkeit einer Chemo-therapie zu berzeugen, indem man Mammographie-gerte einsetzt, die regelmig falsch positiveErgebnisse produzieren.

    Ja der ganze Komplex der Krebsvorsorge wird zumBestandteil der Rekrutierung von Krebspatienten. Dadie Mammographie krebsfrdernde Strahlung freisetzt,wird jede Frau zwangslufig an Krebs erkranken, diesich regelmigen Mammographie-Untersuchungenaussetzt. Und wenn der Tumor dann gefunden wird,beruhigt man die Frauen mit den Worten: Da warsowieso nichts zu machen. Schlielich haben wir beiIhnen das Krebsgen festgestellt.

    Wissen Sie, was das ist? Quacksalberei! Reine,vorstzliche und kriminelle Quacksalberei!

    Denn in Wahrheit knnen Sie ohne Rcksicht auf Ihregenetische Veranlagung krebsfrei sein, denn nicht dasGen zhlt, sondern seine Expression (Aktivierung). Undwas steuert die Expression eines Gens? Ihre Ernhrung,Ihre Lebensumstnde und der Verzicht auf krebs-erregende Chemikalien im Nahrung, Medikamenten,Kosmetika und Krperpflegeprodukten.

    Anders ausgedrckt: Zu mehr als 99 % besitzen SIEdie Kontrolle darber, ob sie an Krebs erkranken odernicht. Trotzdem mchte die Krebsindustrie sie imGlauben lassen, dass Ihre Kontrolle gleich Null ist.

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    Was fr ein Besch...!

    Zu diesem Thema abschlieend noch zwei Zitat, dieseinen gesamten Wahnsinn dokumetieren

    Die bilaterale prophylaktische Mastektomie ist einedrastische Form der Brustkrebsvorsorge ohne einestandardisierte Indikation, deren Wirkung nicht

    bewiesen ist.F Houn, K J Helzlsouer, N B Friedman and M E Stefanek,The practice of prophylactic mastectomy: a survey ofMaryland surgeons, Division of Cancer Prevention andControl, National Cancer Institute, Bethesda, Md, USA.

    Wer sich seine Brust amputieren lsst, und meint, erknne sich so vor Brustkrebs schtzen, der kann (undsollte) sich auch gleich das Gehirn entfernen lassen,um einer psychischen Erkrankung vorzubeugen.

    Susan Moss, Rette Deine Brust, 4Flamingos Verlag,Rheine

    Unser Gehirn was Sie vielleicht noch nicht

    wussten

    Seit ehedem hat das menschliche Gehirn die Menschengereizt und fasziniert, zahlreiche Wissenschaftler habenihr gesamtes Lebenswerk der Erforschung des Gehirnsgewidmet. Fr all jene unter uns, die nicht zur Gruppeder Gehirnforscher gehren, hier einige erstaunlichepHakten zu unserem Gehirn

    Anatomische und physiologische pHakten

    * Unser Gehirn wiegt in etwa 1,5 Kilo, nur wen esinteressiert: Unsere Haut wiegt etwa das Doppelte

    * Das Gehirn besteht zu 75 % aus Wasser

    * Mikroskopisch betrachtet enthlt unser Gehirn etwa100 Milliarden Neuronen (Nervenzellen) und frjedes Neuron existieren 1.000 bis 10.000 Synapsen(Kontaktstellen zwischen Nervenzellen undanderen Zellen wie Sinnes-, Muskel- oder Drsen-zellen oder zwischen Nervenzellen untereinander.

    * Das Gehirn verfgt ber keine Schmerzrezeptorenund kann so keinen Schmerz empfinden

    * Fr die Blutversorgung des Gehirns verfgt diesesOrgan ber etwa 180.000 Kilometer Blutgefe

    * Last but not least: Unser Gehirn ist das fettreichsteOrgan des Krpers, es enthlt mindestens 60 %Fett (in der Trockenmasse natrlich!! !)

    Das Gehirn und seine Entwicklung

    * Bei der Geburt ist das Gehirn fast schon so gro,wie bei einem Erwachsenen und enthlt auch schonnahezu die gesamten Gehirnzellen

    * Whrend des gesamten Lebens produziert der

    menschliche Organismus als Reaktion auf mentaleAktivitt neue Neuronen

    * Der erste Sinn, der sich bereits im Mutterleib

    entwickelt, ist der Berhrungssinn. Nach 8 Wochenknnen Lippen und Wangen eine Berhrung fhlen,der Rest des Krpers erlangt diese Fhigkeit nach12 Wochen.

    Gehirnfunktion

    * Unser Gehirn bentigt ein Fnftel des gesamten

    Sauerstoffs, den unser Organismus aufnimmt* Wird das Gehirn nur 8 10 Sekunden nicht mit

    Blut versorgt, verlieren wir das Bewusstsein

    * Wenn wir wach sind, generiert unser Gehirnzwischen 10 und 23 Watt Energie das wrdereichen um eine Birne zum Glhen zu bringen

    * Die Behauptung, wir benutzten nur 10 % unseresGehirns ist falsch. Jeder Teil des Gehirns hat einebekannte Funktion und wird somit auch regelmiggenutzt

    * Das Gehirn kann nur 4 6 Minuten ohne Sauerstoffauskommen, dann beginnt das Gewebe abzuster-ben. Ein Sauerstoffmangel von 5 10 Minuten fhrtzu irreversiblen Hirnschden.

    * Eine Untersuchung von 1 Million Schlern in NewYork hat gezeigt, dass Schler, deren Essen keineknstlichen Geschmacksverstrker, Konservie-rungsmittel und Farbstoffe enthielt, bei einemIntelligenztest 14 % besser abschniten,als Schler,die diese Zusatzstoffe verzehrt hatten was unseinmal mehr zum ersten Beitrag dieses Newsletterzurck bringt

    Die Psychologie des Gehirns

    * Niemand kann sich selbst kitzeln, da unser Gehirnzwischen einer unerwarteten ueren und dereigenen Berhrung unterscheiden kann

    * Es gibt eine Gruppe von Menschen, dieSuper-taster(Superschmecker) genannt werden und dieauf der Zunge nicht nur mehr Geschmacksknospenaufzuweisen haben, sondern deren Gehirn auchempfindlicher auf den Geschmack von Essen oderTrinken reagiert, so dass sie Geschmcke wahr-nehmen knnen, die normale Personen nicht

    empfinden .* Die Verbindung von Geist und Krper ist sehr stark:

    So schtzt man, dass 50 70 % aller Arztbesuchewegen krperlicher Beschwerden letzten Endes aufpsychologischen Faktoren beruhen.

    Das Gedchtnis

    * Jedes Mal, wenn man sich an etwas erinnert odereinen neuen Gedanken denkt, schafft man damitim Gehirn eine neue Verbindung

    * Erinnerungen, die durch einen Geruch ausgelstwerden, besitzen eine strker emotionelle Verknp-fung und sind daher intensiver, als andere Erinne-rungstrigger

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    * Whrend Sie nachts schlafen, hat das Gehirn dieMglichkeit, alle Erinnerungen und Erfahrungendes Tages zu speichern: Somit kann ein Mangelan Schlaf Ihre Fhigkeit beeintrchtigen, neueErinnerungen zu schaffen.

    Schlaf und Traum

    * Die meisten von uns trumen jede Nacht etwa 1bis 2 Stunden, in dieser Zeit trumt man durch-schnittlich 4 7 unterschiedliche Trume

    * Wie Untersuchungen gezeigt haben, sind die Ge-hirnwellen whrend des Trumens aktiver, als wennman wach ist.

    * Einige Menschen (etwa 12 %) knnen nur inSchwarz-Wei trumen, der Rest trumt farbig.

    * Wenn wir schlafen, produziert unser Krper einHormon, dass unseren Krper gewissermaenparalysiert und so verhindert, dass wir unsere

    Trume handgreiflich erleben.

    Rezept des Monats: Rote Bete-Orangensalat

    Man kann ber Rote Bete streiten, aber unbestreitbarenthalten diese Wurzelgemse eine Vielzahl vonNhrstoffen, die Herz- und Geferkrankungen undbestimmten Krebsarten wie dem Darmkrebs vorbeugenknnen. Zudem sind die Knollen ergiebige Lieferantenvon B-Vitaminen, besonders von Folsure, was sie auchwichtig fr die Vorbeugung von Geburtsdefekten macht.

    Der krebsverhtende Farbstoff, der den Roten Betenihre Farbe verleiht, ist das Beta-Cyanin. Wenn Sieregelmig Rote Bete essen und nach einiger Zeitbemerken, dass Ihr Urin oder Stuhl eine rtliche Frbungangenommen hat keine Angst. Das ist nur ein Zeichendafr, dass Ihr Krper ausreichend mit diesemgesundheitsfrdernden Pigment versorgt ist.

    Zutaten fr 4 Portionen

    * 500 g Rote Bete

    * 2 Orangen

    * 80 g Radicchio

    fr die Soe:

    * 150 g saure Sahne

    * 1 Zitrone, ausgepresst

    * Salz, Pfeffer

    * 2 El Walnsse, gehackt

    Zubereitung:

    Rote Bete mit der Schale in einem Topf mit Dmpf-einsatz ca. 40 bis 50 Minuten garen. Rote Bete etwasabkhlen lassen, schlen und in mundgerechteScheiben schneiden.

    Alternativ kann man natrlich auch bereits gekochte

    Rote Bete (Gemsetheke des Supermarkts) verwenden

    Fr die Soe saure Sahne mit Zitronensaft verrhrenund mit Salz und Pfeffer abschmecken. Orangenschlen und in Filets schneiden. Austretenden Saftauffangen und unter die Soe rhren. Rote Bete-Scheiben und Orangenfilets unter die Soe heben.

    Radicchio putzen, waschen und in mundgerechteStcke teilen.

    Radicchio auf Tellern verteilen, Rote Bete-Salat darbergeben und mit gehackten Walnssen bestreut servieren.

    Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

    Kochzeit: ca. 45 Minuten

    Verwendete Quellen:

    The Way We Eat May Be "Making Us Crazy", BottomLines Daily Health News, 19. Januar 2009

    Dogs More Effective Than Prozac, Newsmax.comHealth Alerts vom 27. Dezember 2008

    Nicole Chiu - Contributing Health Journalist, Osteo-porosis Drugs May Lead To Esophageal Cancer Or JawNecrosis, Study Says, , Published On January 12th,2009

    Mike Adams, Genes Don't Cause Cancer: ExhaustiveStu-dy Reveals Genetic Links to be Hogwash,NaturalNews.com, 30 Dezember 2008,h t t p : / / w w w . n a t u r a l n e w s . c o m /News_000641_genes_cancer_medical_myths.htmlFascinating Facts You Never Knew About the HumanBrain, Nursing Assistant Central December 31, 2008

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    Februar 2009

    Lieber Leser,

    Wenn man dem Volksmund Glauben schenkenmchte, ist jeder von uns zu etwas ntze und sei esauch nur als abschreckendes Beispiel. Und wie schnellman von einer akzeptierten Sttze der Gesellschaft/des Systems zum abschreckenden Beispiel werdenkann, zeigen uns derzeit die Bad Bankers von HypoReal Estate und Konsorten. Das es aber auchumgekehrt geht vom abschreckendem Beispiel zurSttze von Gesellschaft und System auch das zeigtdie aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise. Denn jetzterreichen abschreckende Beispiele im Rahmen deraktuellen Verschiebung von Werten und Normen eineganz neue Wertigkeit. Zur Zeit sieht es tatschlich so

    aus, als ob wir Rauschgiftschtigen mehr verdanken,als unseren eigenen Politikern. Zumindest dann wennes darum geht, Banken vor dem Bankrott zu retten,kommen die Helfer aus einer Ecke, die niemand wirklichauf dem Plan hatte dem organisierten Verbrechenund seinen Kunden, den Rauschgiftschtigen.

    Denn wie das UN-Bro fr Drogen und Kriminalittkrzlich offen legte, wurden einige Banken durch Geldgerettet, das auf dem illegalen Drogenmarkt verdientwurde. Einige Interbank Kredite (Kredite also, dieeine Bank einer anderen gewhrte), wurden mit Geldernfinanziert, die mit Drogenhandel und anderen

    kriminellen Aktivitten verdient worden waren, unddiese Gelder htten einige der Banken gerettet, soder Leiter der UNO-Organisation. Um es kurz undprgnant zu formulieren: Unsere Banken wurden (undwerden) durch Personen gerettet, die gewohn-heitsmig Crack rauchen!

    Die Gewinne aus Drogenverkufen sind das perfekteliquide Kapital, weil Personen, die Drogen auf derStrae kaufen, diese Kufe nicht mit ihrer Kreditkartezahlen (wen wunderts?). Fr diese Einkufe brauchtman Bargeld, das dann auch Bargeld bleibt.

    Also Kinder, denkt immer daran: Wer Crack raucht,rettet die Banken. Und deshalb brauchen wir Euch, umdas kapitalistische System zu retten. Und schlielichmssen wir ALLE etwas gegen die Wirtschaftskrise tun,oder? Und vielleicht wrde gerade unsere derzeitigeRegierungsmannschaft von einem Crackpfeifchen hierund da profitieren!

    Dumm gelaufen 10 der unglaublichsten

    medizinischen Pfuschereien

    Wie jedermann bekannt sein drfte, folgt die Kon-struktion des menschlichen Krpers im Groen undGanzen dem Prinzip der Achsensymmetrie reingeometrisch wre man in der Lage, jeden Punkt des

    Krpers entlang einer Achse Nase Bauchnabel aufsich selbst zu spiegeln. Das hat einige Vorteile. So sindeinige wenn auch nicht alle Organe paarigvorhanden, sodass der Verlust des einen Armes, Beinesusw. zwar keine reine Freude darstellt, die Funktiondes verloren gegangenen Krperteils aber gut und gernevon seinem kontralateralen (gegenberliegenden)Gegenpart bernommen werden kann.

    Leider hat dieses Konzept aber auch einige Nachteile.Und diese Nachteile kommen immer dann zum Tragen,wenn einer der hoch motivierten, brillant ausgebildetenund im brigen vollkommen skrupellosen medi-

    zinischen Fachidioten zwar in der Lage sind, jedesbeliebige Organ in wenigen Minuten durch ein andereszu ersetzen, andererseits aber ganz offensichtlichvollkommen unfhig sind, rechts und links voneinanderzu unterscheiden. Das, so hre ich Sie sagen, sei abernun doch etwas bertrieben? So schlimm ist das schonnicht? Dann lese Sie einmal den folgenden Artikel. Fastdie Hlfte der darin beschriebenen Debakel htten nichtstattgefunden, wenn auch nur einer der beteiligtenHerren Doktores gewusst oder beachtet htten, wo(beim Patienten) rechts oder links liegt.

    1. Richtige Frau falsches Sperma

    Als Nancy Andrews aus dem Stdtchen Commack imStaate New York als Folge einer in vitro- Befruchtungin einer New Yorker Fruchtbarkeitsklinik schwangerwurde, erwarteten Sie und ihr Gatte (wohl zu Recht)eine wunderbare Erweiterung ihrer kleinen Familie.Was sie nicht erwartet hatten was aber dennochgeliefert wurde war ein Kind mit einer deutlich dunklerenHautfarbe, als die der Eltern. Wie eine sofortdurchgefhrte DNA-Untersuchung ergab, hatten rztedes New York Medical Services for ReproductiveMedicine wohl irrtmlich das Sperma eines anderenMannes benutzt, um Nancy Andrews zur Mutter zumachen.

    Wie bekannt wurde, haben Nancy und ihr Gatte ihreJessica seit der Geburt am 19. Oktober 2004 behaltenund aufgezogen. Aber trotz allem haben sie eineSchadensersatzklage gegen den Inhaber der Klinik undden Embryologen angestrengt, der die kleinenRhrchen vertauscht haben drfte.

    2. Falsches Herz und falsche Lunge

    Die 17-jhrige Jsica Santilln starb 2 Wochen,nachdem man ihr Herz und Lunge eines anderen

    Patienten implantiert hatte, obwohl dessen Blutgruppenicht zu Jesicas passte. Der Grund fr diese Unge-heuerlichkeit: rzte des Duke University MedicalCenter vergaen vor der Transplantation die Ver-

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    trglichkeit der Organe zu berprfen. Whrend einerzweiten Operation, mit der man den Irrtum revidierenwollte, erlitt Jesica Schden am Gehirn und weitereKomplikationen, die ihren Tod dann beschleunigten.

    Jsica Santilln, eine Einwanderin aus Mexiko war dreiJahre zuvor in die USA gekommen, um dort medi-zinische Hilfe wegen einer lebensbedrohenden

    Herzerkrankung zu finden. Und in der Hoffnung, ihrenZustand zu bessern, setzten die rzte des DukeUniversity Medical Centers in Durham, Nord Carolinaihr Patientin einer greren Lebensgefahr aus. Jsica,die Blutgruppe 0 hatte, erhielt die Organe eines Mannesmit der Blutgruppe A.

    Dieser Irrtum versetzte die Patientin in einen komatsenZustand und sie verstarb kurz nach dem (erfolglosen)Versuch, die falschen Organe mit richtigen zu ersetzen.Die Krankenhausleitung machte fr den Irrtummenschliches Versagen in Kombination mit fehlendenSicherheitsmechanismen verantwortlich. Wie berichtet

    wurde, konnte sich die Klinik mit den Eltern in einernicht nher beschriebenen Art und Weise vergleichen ber die Kondi tionen wurde von beiden SeitenStillschweigen bewahrt.

    3. Der 200.000 Dollar - Hoden

    In diesem weiteren Fall von operativem Unvermgenentfernten Chirurgen versehentlich den gesundenrechten Hoden eines 47-jhrigen ehemaligen Luft-waffenangehrigen. Der Patient hatte seinen Arztaufgesucht, weil sein linker Hoden schmerzte und zuschrumpfen begonnen hatte. Die rzte beschlossen

    den erkrankten Hoden wegen einer potentiellenKrebsgefahr zu entfernen. Wie die Patientenunterlagenzeigten, kam es zu einer Verkettung unglcklicherZuflle es fehlte die Einwilligungserklrung und dasPflegepersonal hatte vergessen, den Ort des gewn-schten Eingriffs zu markieren. Der Zwischenfall, fr dendas West Los Angeles VA Medical Center verantwort-lich zeichnete, gipfelte in einem Schadensersatz-prozess, in dem der Geschdigte fr seinen nunfehlenden Hoden 200.000 US-Dollar einstreichenkonnte

    4. Das Zwlf-Zoll-Souvenir

    Donald Church, 49, wurde im Jahre 2000 mit (undwegen) einem/eines Unterbauchtumor/s in dasmedizinische Zentrum der Universitt von Washingtonin Seattle aufgenommen. Als er die Klinik einigeWochen spter verlie, war der Tumor verschwunden und seinen Platz in Donalds Bauch hatte einsogenannter Retraktor (Bauchhaken) eingenommen.Wie die Operateure zugeben mussten, hatten sie das12 Zoll lange chirurgische Instrument versehentlich (!)im Bauch ihres Patienten vergessen.

    Dieser Vorfall war in der beteiligten Klinik nicht der erste

    seiner Art, an gleicher Stelle war es zwischen 1997 und2000 zu vier weiteren hnlichen Vorfllen gekommen.Glcklicherweise konnte das Instrument kurz nachseiner Entdeckung ohne weitere Probleme entfernt

    werden und auer einem Schmerzensgeld von 97.000Dollars musste der Patient unter keinen weiteren Folgendes Irrtums leiden.

    5- Therapeutischer Eingriff am Herzen beim

    falschen Patienten

    Joan Morris (der Name ist der Redaktion bekannt) lie

    sich in ein Universittskrankenhaus aufnehmen, umdort eine zerebrale Angiographie (Rntgendarstellungder Hirngefe) durchfhren zu lassen. Am Tage nachder ereignislos verlaufenen Untersuchung wurde Joanversehentlich zum Opfer einer elektrophysiologischenUntersuchung am Herzen. Nach ihrer Untersuchungwurde Joan wieder in ihr Zimmer gebracht und sollteam darauf folgenden Tage entlassen werden. Amnchsten Morgen aber wurde die Patientin zu dererwhnten Untersuchung unmittelbar am Herzengebracht, wo man sie fr eine Stunde auf einenOperationstisch legte. Die rzte hatten bereits einenSchnitt in Joans Leiste gemacht, eine Arterie punktiertund durch diese Arterie einen Schlauch bis zum Herzengefhrt ein Verfahren, das mit einem hohen Risikofr Blutungen, Infektionen, Herzinfarkt und Schlaganfallverbunden ist. Exakt zu diesem Zeitpunkt klingelte imOP das Telefon und ein Arzt von einer anderen Abteilungfragte: Was zum Teufel macht ihr da mit meinemPatienten?Wie der untersuchende Kardiologe nacheinem Blick in Joans Krankenakte schnell erkennenmusste , war mit Joans Herz selbstverstndlich allesin Ordnung. So entfernte er schnellstens alle Schlucheund sorgte fr eine Rckverlegung seines unfreiwilligen(und bis dato glcklicherweise auch noch unbe-

    schdigten) Opfers in sein Krankenzimmer.6. Rechts-Links-Schwche eines Neurochirurgen

    Zum dritten Mal in einem Jahr haben Neurochirurgenam Rhode Island Hospital bei einem Eingriff am Gehirndie falsche Schdelseite aufgesgt. Der letzte der dreiVorflle (wir hatten schon in den pHakten darberberichtet) geschah am 23. November 2007. Bei einer82-jhrigen Frau sollte ein Blutgerinnsel zwischenGehirn und Schdelknochen entleert werden. Sobegann der zustndige Neurochirurg also, mit Hilfeeines Bohrer ein Loch in die rechte Seite des Schdels

    seiner Patientin zu bohren obwohl die Blutung, wieim CT deutlich zu sehen war, auf der LINKEN Seitedes Gehirns stattgefunden hatte.

    Zum Glck erkannte der anwesende Oberarztrechtzeitig den Irrtum, verschloss das erste Loch, undbohrte auf der linken Schdelseite ein neues. DerPatientin soll dieses fatale Missverstndnis angeblichnicht geschadet haben.

    Dieser Fall stellt die Wiederholung eines hnlichenZwischenfalls vom vorhergegangenen Februar dar, beidem ein anderer Neurochirurg ebenfalls auf derfalschen Schdelseite operiert hatte. Und im Augustdesselben Jahres verstarb sogar ein 86-jhrigerPatient, den man ebenfalls am Gehirn operiert hatte natrlich auch hier auf der falschen Seite.

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    7. Der Chirurg und das falsche Bein

    In den USA war es seinerzeit vermutlich der berh-mteste, wenn nicht sogar der berchtigste Fall einerRechts-Links-Schwche: 1995 amputierte ein Chirurgaus Tampa, Florida bei seinem Patienten Willie King,52, versehentlich das falsche Bein.

    Wie spter bekannt wurde, fhrte auch hier einmalmehr eine Verkettung unglcklicher Umstnde dazu,dass das falsche Bein fr den Eingriff vorbereitetworden war. Uns als die Operateure whrend ihresEingriffs pltzlich ihren Fehler bemerkten war es bereitszu spt und das Bein ab. Als Folge des Debakels verlorder verantwortliche Operateur fr 6 Monate seineZulassung und musste 10.000 Dollar Strafe zahlen. DasUniversity Community Hospital in Tampa zahlte 900.000Dollar an das Opfer, vom verantwortlichen Chirurgenerhielt er weitere 250.000 $.

    8. Versehentlich die falsche Niere entfernt

    Wegen eines Nierentumors, der den behandelndenrzten krebsverdchtig erschien, soll te bei einemPatienten des Park Nicollet Methodist Hospital in St.Louis Park, Minnesota eine Niere entfernt werden. DieChirurgen wetzen einmal mehr ihre Messer undentfernten - wie Sie sicher schon geahnt haben drften die falsche, weil gesunde Niere.

    Die Entdeckung, dass man die falsche Niere entfernthatte, wurde erst am darauf folgenden Tag gemacht,als der Pathologe das entfernte Organ untersuchte undkeinen Hinweis auf einen Tumor finden konnte,

    kommentierte der medizinische Direktor der Klinik,Samuel Carlson, M.D. den Vorfall.

    brigens: Glcklicherweise (und in Ermangelung einerwirklichen Alternative) blieb die angeblich erkrankte undkrebsbefallene Niere blieb intakt und funktionierteweiter. Auf Wunsch des Patienten bleiben alle Detailsber seine Identitt unbekannt.

    9. Wach trotz Narkose spter Selbstmord

    Wie Angehrige eines Patienten aus West Virginiabehaupteten, sei der Mann bei einer Operation nichtausreichend narkotisiert worden und htte somit jeden

    Schnitt des Skalpells gesprt ein Trauma, das zweiWochen spter zum Selbstmord des Patienten gefhrthtte. Sherman Sizemore wurde am 19. Januar 2006in das Raleigh General Hospital in Beckley, WestVirginia aufgenommen, weil man mit einer Operationdie Ursachen seiner chronischen Bauchschmerzenergrnden wollte. Whrend des Eingriffs, so klagte derPatient spter, habe er mehrmals ein Phnomenerfahren, das als Anaesthetic Awareness bekannt ist,ein medizinisches Phnomen , bei dem der Patient trotzeiner Vollnarkose wach liegt und nicht betubt ist, sichaber dennoch weder normal bewegen noch artikulieren

    kann.Wie Mr. Sizemore selbst angab, hatten die Narkose-mittel zwar sein Schmerzempfinden ausgeschaltet, ihn

    aber erst 16 Minuten nach dem ersten Schnitt in denBauch in den vorgesehenen Tiefschlaf versetzt. Wiedie Angehrigen des 73-jhrigen Baptistenpredigersangaben, wre ihr Verwandter durch die Erfahrungtraumatisiert worden, whrend der Operation wachgewesen zu sein ohne sich bewegen oder schreien zuknnen.

    10. Auch nicht witzig: Die falsche Arterie umgeleitet

    Zwei Monate nach einer doppelten Bypass-Operation,die sein Leben retten sollte, erhielt der Komiker DanaCarvey schlechte Nachrichten: Der Herzchirurg hatteeinen Bypass des falschen Herzkranzgefesdurchgefhrt. Der 45-jhrige Witzbold und Vater zweierkleiner Kinder musste noch einmal auf den Opera-tionstisch um in einem Notfalleingriff die verstopfteArterie zu reparieren, die sein Leben bedrohte. AlsCarvey den Herzchirurgen seines Vertrauens daraufhinauf 7.5 Millionen Dollar Schadensersatz verklagte,begrndete dieser seine Fehlleistung damit, dass derVerlauf dieser Arterie in Careys Herz ungewhnlichgewesen wre.

    Darmbluten und Konsum von Milchprodukten

    Die Webseiten von MedicineNet.com (http://www.MedicineNet.com) gehren weltweit zu den amhufigsten aufgerufenen Infos-Seiten ber medizinischeProbleme, Krankheiten usw..

    Zum Thema Darmblutungen fhrt MedicineNet die

    folgenden mglichen Ursachen auf:1.Analfissuren (Einrisse des Darms im Analbereich)

    2.Hmorrhoiden

    3.Divertikulitis (Entzndung von Divertikeln,Ausstlpungen der Darmschleimhaut

    4.Dickdarmkrebs und/oder -Polypen

    5.Folge einer Entfernung von Dickdarmpolypen

    6.Angiodysplasien (Gefmissbildungen)

    7.Colitis und Proktitis (entzndliche

    Darmerkrankungen des Enddarms8.Meckelsche Divertikel (spezielle Form eines

    Divertikels, s. unter 3)

    Jeder, aus dessen Darm pltzlich Blut kommt, wirdvermutlich so erschrocken sein, dass er mit demSchlimmsten rechnet. Dennoch Nachdem Tausendevon Euros fr oftmals wrdelose Tests ausgegebenwurden, stellt sich oft heraus, dass keine der genanntenacht Ursachen verantwortlich ist.

    Denn nur selten kommen rzte auf die Idee, dass auchdie Ernhrung bei Darmbluten eine wichtige Rolle

    spielen kann. Denn in seiner Januarausgabe erwhntdie Zeitschrift Clinical Gastroenterology and Hepato-logy (Jan 2009 ;7(1):120-2) eine berempfindlichkeitgegenber bestimmten Nahrungsmittel (Nahrungs-

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    mittelallergie) als eine weitere Ursache fr dasDarmbluten. Wie Wissenschaftler der Universitt vonPalermo gezeigt haben, war die berempfindlichkeitfr Milchprodukte und/oder Weizen bei 15 % ihrerPatienten die Ursache fr Blut im Stuhl.

    Sobald diese Nahrungsmittel vom Speiseplan ge-strichen wurden, hrten die beunruhigenden Blutungen

    auf, was sogar mit Hilfe einer doppelblinden undplacebokontrollierten Studie bewiesen werden konnte.Und sobald die Nahrungsmittel wieder verzehrt wurden,traten die Blutungen nach einem Zeitraum von einerbis sechsundneunzig Stunden wieder auf. DieWissenschaftler kamen zu dem Schluss:

    Wiederholte Blutungen aus dem Rektum knnen beierwachsenen Patienten als Folge einer Nahrungs-mittelberempfindlichkeit auftreten.

    Gift-Gefahren im Garten

    Wie ich an meiner eigenne Frau schon seit einigenWoche beobachten kann, drften auch die Hobby-grtner unter den pHakten-Lesern schon seit einigerZeit recht heftig mit den Hufen scharren und das trotzder derzeit doch noch recht winterlichen Grund-bedingungen. Da ich aus eigener Erfahrung (meineFrau, wie gesagt) wei, dass mit Beginn der aktuellenGartensaison die Zeit zum Lesen schnell knapp wird,mchte ich hier noch schnell eine Warnung an alleHobbygrtner absetzen.

    Meine Gartenwege und ich haben im letzten Jahr zum

    ersten Mal Bekanntschaft mit einem Unkrautvernichternamens Roundup gemacht. Zugegebener Maen binich mir durchaus darber im Klaren, dass mich derEinsatz solcher Biozide automatisch zu einem jenerMenschen macht, der fr das millionenfache Sterbenaller mglichen Mikro- und Miniorganismen weltweitverantwortlich ist aber bei einer Wochenarbeitszeitvon 40 Stunden plus tglich 120 180 Minuten Fahrtzum Arbeitsplatz fehlt es mir eindeutig an Zeit und Lust,Stunden lang auf Gartenwegen und Garagenzufahrtenherumzukriechen und das Unkraut mhsam mittelseines Messers aus dem Boden zu schaben.

    Schlielich kann man so mein einer Nachbar Roundup sogar im Gartencenter kaufen und auchungestraft ausbringen. Und mein (anderer) Nachbar,der seinen Unkrautvernichter schon Jahre lang (Illegal)aus den Niederlanden bezieht, ist da dann doch wohlnoch ein grerer Umweltstraftter, als ich. Also,Roundup im nchsten Gartenmarkt gekauft und (mitsehr schlechtem Gewissen und uerst sparsam)ausgebracht, 14 Tage gewartet alles Unkraut weg.War ja klar. Schlielich ist der Hersteller von Roundupdie Firma Monsanto, und die haben ja schon in den60iger und 70iger Jahren das Biozid und Entlau-

    bungsmittel Agent Orange produziert. Und wer esschafft, ein Mittel zu entwickeln, mit dem sich schnellund flchendeckend hektarweise vietnamesischerDschungel von Blttern befreien lsst, fr den drfte

    meine Hofeinfahrt schlielich ein Klacks sein.

    Und so wundert es nicht, dass Roundup weltweit dererfolgreichste Unkrautvernichter ist, der es schon heutein die Nahrungsmittelkette von Mensch und Tiergeschafft hat. Roundup enthlt einen aktiven Inhaltsstoffnamens Glyphosat , der fr den Menschen ungefhrlichsein soll, obwohl Pflanzen ohne Probleme vernichtet

    werden. In der ersten verffentlichten Untersuchungber Glyphosat haben franzsische Forscher denVersuch unternommen, die Toxizitt (Gefhrlichkeit)von 4 glyphosathaltigen Herbizidverbindungen aufhumane Plazenta-, Nieren-, Embryo- und Stammzellenaus der Nabelschnur zu bestimmen und haben zu ihreeigenen Verwunderung beobachtet, dass jede dieserZellen innerhalb von 24 Stunden durch das Glyphosatkomplett abgettet wurde.

    Seit der Anteil von genetisch modifizierten (GM)Sojapflanzen in den USA ber 91 % angestiegen ist,mehren sich erste Anzeichen zuknftiger gesund-

    heitlicher Probleme durch GMOs (genetisch modi-fizierte Organismen). Einer dieser mglicher Weisegefhrlichen Auslser knnte die wachsende Mengevon Chemikalien in der Umwelt sein, die sich mitalarmierender Geschwindigkeit ausbreiten: Dabei istdie kombinierte Wirkung dieser sogenannten Xeno-biotika auf Pflanzen, Tiere oder Menschen von kaumeinem Wissenschaftler bisher untersucht worden. Undauch die meisten Studien ber GMOs beschrnken sichvor allem auf den einzelnen Organismus und vergessendabei den weitaus wichtigeren Umweltfaktor derSynergie.

    Dabei spielt dieses Thema besonders in Zusam-menhang mit Monsantos Roundup eine wichtige Rolle,da Roundup aus einer Mischung aus Glyphosaten (G)mit mehreren unbekannten Hilfsstoffen besteht. Diegenaue Zusammensetzung von Roundup ist weitest-gehend unbekannt, da die Zutaten als Betriebs-geheimnis verschwiegen werden. Monsanto versi-chert, dass diese Hilfsstoffe chemisch vollkommeninaktiv und daher ungiftig sind. Neben dem Glyphosatscheint der wichtigste Bestandteil von Roundup dasPOEA (Polyaethoxyliertes Tallowamin) zu sein, der mitAugenreizungen, (Haut-)Rtung, -Blasen, -Schwel-

    lungen, belkeit und Durchfllen in Verbindunggebracht wird. POEA ist einer der am hufigstenvorkommende Umweltschadstoffe, der sich in nahezujedem Fluss der Erde f indet. Die wirklichen Problemaber beginnen erst dann, wenn das Glyphosat mit demPOEA und anderen Stoffen im Roundup zu reagierenbeginnt.

    Schon im Jahre 1970 hatte Monsanto seine Glyphosat-mischung unter dem Namen Roundup zur Vernichtungvon Ackerunkrutern patentieren lassen. Glyphosatwird in fast 75 % aller verzehrbaren GM-Pflanzen alsaktiver Bestandteil genutzt, die so verndert wurden,

    dass sie hohe Konzentrationen dieser Glyphosat-verbinungen vertragen knnen. Glyphosat hemmt einEnzym, das fr die Synthese der Aminosuren Tyrosin,Tryptophan and Phenylalanin bentigt wird und ttet

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    so die Pflanzen. Bei der Untersuchung, wie vielHerbizide bei Gen-Soja verwendet wird, habenWissenschaftler herausgefunden, dass gentechnischvernderte Sojapflanzen in der Regel pro Morgenmehrere Pfund Glyphosat mehr erhalten, als herkmm-lich angebaute Sojabohnen. Darber hinaus habenForscher entdeckt, dass inzwischen einige Arten von

    roundup-resistenten Unkrutern entstanden sind,die zueiner weiteren Steigerung der ausgebrachten Roundup-Mengen gefhrt haben. Von diesen Unkruternbetroffenen Farmern hat man tatschlich sogar geraten,statt Roundup alleine immer strkere Mischungen vonHerbiziden einzusetzen. So ist es beim Anbau derRoundup Ready Sojabohnen von 1994 bis 2006 zueiner Erhhung der eingesetzten Glyphosatmenge um1900 % (also das Neunzehnfache) gekommen.

    Bei der bereits erwhnte Untersuchung der franzs-ischen Wissenschaftler wurde die vier weltweit amhufigsten verwendeten Roundup-Produkte .- Roundup

    Express, Roundup Bioforce, Roundup Grand Travauxund Roundup Grand Travaux Plus in geringerenKonzentrationen verwendet, als sie gewhnlich inPflanzen und Tierfutter vorkommen. Die Forscherstellten die Frage: Wie umfangreich ist eine Nekrose(Zelltod als Folge von Verletzungen, Erkrankungen oderSauerstoffmangel) oder eine Apoptose (programmierterZelltod), wenn ich jede dieser Zellarten mit unter-schiedlich starken Verdnnungen (10 ppm bis 2 % =2.000 ppm) der 4 Roundup-Prparate und Glyphosat,POEA und AMPA (dem Hauptmetaboliten von Glypho-sat) in Kontakt bringe?

    Wie bereits erwhnt, fhrte jede der 4 Roundup-Produkte bei allen untersuchten Zellarten innerhalb von24 Stunden zum vollstndigen Tod. c Die Resultateder Untersuchung von Glyphosat, AMPA und POEAfassten die Forscher wie folgt zusammen: Es ist klar,dass schwache Verdnnungen von Glyphosat, AMPAund POEA alleine auf embryonale Zellen bereits einegeringe toxische Wirkung ausben. Schon dieKombination von zwei dieser Stoffe ist bei gleicherKonzentration deutlich gesundheitsschdlicherg

    Auch wen Monsanto behauptet, das Glyphosat wrdein eine harmlose und chemisch inaktive Form mit dem

    Namen AMPA umgewandelt, fanden die franzsischenWissenschaftler heraus, dass das AMPA fr diemenschlichen Zellen giftiger war, als das Glyphosat.Diese Erkenntnis ist schon allein deswegen bemer-kenswert, weil AMPA im Boden, Pflanzen, Nahrungs-mitteln und Schmutzwasser deutlich stabiler und inhheren Konzentrationen (2 bis 35 ppm) vorkommt,als das Glyphosat ( 1- bis 3 ppm). Auerdem verstrktAMPA die Giftigkeit von Glyphosat und POEA.

    Auerdem berichteten die Forscher, dass Glyphosatschon bei Konzentrationen schnell zum programmier-ten Zelltod fhrten, die um ein 550- bis 1000-faches

    unter den Werten lagen, die heute in der Landwirtschaftvorkommen. Schon alleine war Glyphosat in der Lage,die Mitochondrien (Energiespender der Zellen,

    Zellkraftwerkeg) zu vergiften, ohne dabei dieZellmembranen zu schdigen. Bei uerst schwachenRoundup-Konzentrationen von 0,005 % kam es bereitszu Zelltod, Schrumpfung und Zerfall von Zellen, die eineApotose durchliefen. Am empfindlichsten waren dieembryonalen Zellen, was ein weiterer Grund dafr ist,whrend einer Schwangerschaft ausschlielich Bio-

    Produkte zu essen.Obwohl schon frhere Untersuchungen zu dem Schlussgekommen sind, dass die angeblich inaktivengInhaltsstoffe (ohne Glyphosate) bereits die Rolle derZellmembran-Disruptoren (Unterbrecher) bei Fischen,Amphibien, Mikroorganismen und Pflanzen verndern,ist diese Studie die erste, in der eine hnliche Wirkungauf menschliche Zellen gezeigt hat und unverzglicheine strikte berwachung des Einsatzes von Roundupin der Landwirtschaft erforderlich machen sollte. Sokommen die Wissenschaftler dann auch zu demErgebnis, dass die auf dem Markt erhltlichen

    Markenprodukte [mit Glyphosaten] zu Zellsch-digungen und Zelltod bereits durch Restbelastungenfhren knnten, wie sie besonders in NahrungsundFuttermitteln zu erwarten sind, die aus mit Roundup-Produkten behandelten Ackerfrchten hergestelltwurden.

    Wie sich die Zeichen gleichen. Auch bei dem ebenfallsvon Monsanto hergestellten und im Vietnamkriegverwendeten Entlaubungsmittel Agent Orange stelltesich erst nach Jahren, ja Jahrzehnten heraus, dass derKampfstoff verheerende Sptfolgen nah sich zog, andenen gleichermaen vietnamesische Zivilisten und

    amerikanische GIs leiden und litten. Und was michbetrifft: Meine Roundup-Spritze bleibt dieses Jahr imSchrank. Mal den Nachbarn fragen vielleicht kann dermir ja was von dem Gift aus de Niederlanden mitbringen.

    Oder ich kaufe mir in einem Surplus-Shop einenFlammenwerfer aus NVA-Bestnden

    Herr Doktor, bitte zum Aufwrmen in Saal 6!

    Was, denken Sie, haben Chirurgen und Spitzensportlergemeinsam?

    Das Gehalt?

    Den teilweise etwas unvernnftigen Umgang mitmeldepflichtigen Substanzen?

    Das gesunde Leben?

    Nein, nein und nochmals nein. Die Antwort ist ganzeinfach: Wie bei den Spitzensportlern bessert sich auchbei Chirurgen die Leistung, wenn sie sich vor demWettkampf tschuldigung vor der Operation natrlich ausreichend aufwrmen.

    Denn die modernen chirurgischen Prozeduren

    erfordern so viel kognitive und motorische Fhigkeiten,dass man seit einiger Zeit dazu bergegangen ist, vonden Mitgliedern anderer Berufsgruppen mit hnlichenBedrfnissen den einen oder anderen Dreh abzukup-

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    fern.

    Von der Luftfahrt haben die Chirurgen zum Beispieldie Praxis der Checklisten bernommen und jederOperateur muss heute eine Checkliste mit 7unterschiedlichen Parametern fr die Patienten-sicherheit abarbeiten, bevor er mit dem eigentlichenEingriff beginnen darf. Und nun haben rzte mit einer

    klinischen Untersuchung am lebenden Operateurversucht zu ergrnden, ob eine kurze Periodesimulierter typischer chirurgischer Handbewegungenvor der eigentliche Operation dazu beitragen knnte,die Leistung whrend des Eingriffs zu optimieren. Diegebten Bewegungen bestanden dabei aus densimulierten Hangriffen einer sogenannten Laparoskopie(Spiegelung des Bauchraums), bei dem die rzteGegenstnde von einem Ort zum nchsten bewegten,whrend sie das auf einem Monitor beobachteten.

    Besonders interessant war, dass an dieser Untersu-chung auch rzte teilnahmen, welche die ganze Nacht

    Dienst gehabt hatten und mit deren Hilfe festgestelltwerden sollte, ob dieses Aufwrmtraining auch dieschlechteren kognitiven und motorischen Fhigkeitenbessern konnte, die allgemein bei erschpften und/odernicht ausgeschlafenen rzten zu finden sind.

    Es zeigte sich, dass 15 20 Minuten dieser bungenaus simulierten einfachen laparoskopischen Hand-bewegungen vor einer Operation whrend deseigentlichen Eingriffs zu einer deutlich besserenLeistung fhrte. Dabei wurden die besten Ergebnissein der Gruppe der sehr jungen und der sehr altenChirurgen beobachtet. Aber auch die Leistung vonerschpften und unausgeschlafenen rzten konnte mitdiesen Trockenbungen deutlich gebessert werden.Allerdings war es dennoch nicht mglich, die Leistungendieser rztegruppe so zu verbessern, dass sie der ihrerausgeruhten Kollegen entsprach.

    Trotz allem sollten die Ergebnisse dieser kleinenUntersuchung fr alle Operateure ebenso interessantsein, wie fr ihre Patienten, auch wen sie keine groeberraschung sein drften. Denn wie vielen erfahrenenChirurgen schon lange bekannt ist, verbessert sich dasGeschick durch stndige Wiederholung aller erfor-derlichen Handgriffe.

    Dennoch sollte es auch in deutschen Krankenhusernimmer fter heien; Herr Doktor, bitte zum Aufwrmenin Saal 6!

    Ach und im Hinblick auf den ersten Beitrag dieserpHakten-Ausgabe wre es vielleicht auch ratsam, sichbei diesem Aufwrmtraining kurz noch einmal zuversichern, wo beim Patienten links und rechts ist!

    Das Rezept des Monats:

    Skartoffelstampf mit Zitronen und

    gebackenem Knoblauch

    Obwohl sie in der deutschen Kche eher nochunbekannt sind, gehren Skartoffeln eindeutig zu denempfehlenswerten Nahrungsmitteln: Sie sind reich anKarotenoiden, den Vitaminen B1, B6, Niacin, C, E, undKalzium, Eisen, Kalium, wirken basisch und haben eineniedrigen glykmischen Index

    In diesem Rezept unterstreichen Zitronensaft undPfeffer noch das se Aroma der Kartoffeln und dergebackene Knoblauch rundet den Geschmack ab. Mankann den Stampf warm oder kalt servieren, imKhlschrank hlt er sich einen Tag.

    Serviervorschlag: Zusammen mit einem Grnen Salatoder einem Stck (gegrillten) Tunfisch bzw. als Aufstrichin Sandwich.

    Zutaten

    * 1. Kilo Skartoffeln

    * 1 Knoblauchknolle

    * frisch gepresster Saft eine groen Zitrone

    * Meersalz

    * frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

    * Olivenl erster Pressung.

    Zubereitung

    1. Skartoffeln in der Schale etwa 1 Stunden bei220 C im Backofen garen man kann die Kar-toffeln entweder auf einem Backpapier ausbreitenoder mit etwas Wasser in eine (feuerfesten) Pfannegeben bis sie weich sind (man muss sie an derdicksten Stelle ohne groen Kraftaufwand mit einerGabel oder einem kleinen Messer durchstechenknnen)

    2.Die obere Hlfte der Knoblauchknolle abpellen, sodass die einzelnen Zehen zu sehen sind. Die Knollein eine kleine Pfanne geben, 2,5 cm Wasserzugeben und mit den Kartoffeln 25 30 Minutenim Ofen backen

    3.Die gebackenen Kartoffeln pellen und mit dem Zi-tronensaft verkneten das Ergebnis sollte eindicklicher Brei sein. Mit Meersalz und gemahlenemPfeffer abschmecken.

    4.Die Knoblauchknolle in die einzelnen Zehen zer-teilen und jede Zehe schlen, dabei von jeder Zehedie untere Spitze entfernen

    5.Kartoffelstampf in einzelne Schlchen verteilen, mitetwas l besprenkeln und mit den Koblauchzehenbelegt servieren.

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    Impfstoff gegen Fettsucht? Zu frh gefreut!

    Bereits am 11. September berichtete die DeutscheApotheken Zeitung Folgendes:

    Amerikanische Wissenschaftler konnten zeigen, dassein gewhnliches Erkltungsvirus Stammzellen inFettzellen verwandelt und diese zu raschem Wachstum

    anregt.

    Bei dem Virus handelt es sich um das zur Familie derAdenoviren gehrende AD-36. Es steht bereits seitLngerem im Verdacht, bergewicht zu frdern. So hatman Infektionen mit diesem Virus bei bergewichtigenMenschen fast dreimal so hufig festgestellt wie beinormalgewichtigen. Auch lste das Virus im TierversuchFettleibigkeit aus. In der aktuellen Untersuchunginfizierten die Forscher Stammzellen aus menschlichemFettgewebe mit AD-36. Die so behandelten Zellenverwandelten sich in Vorluferzellen von Fettgewebeund lagerten berdurchschnittlich schnell Fett ein.Verantwortlich fr den Effekt ist laut den Wissen-schaftlern ein E4Orf1 genanntes Virus-Gen. DiesesGen knnte ein viel versprechender Kandidat fr dieEntwicklung eines Impfstoffs gegen Adipositas odereine entsprechende Adipositastherapie werden, hoffendie Forscher. - Ende des Zitats

    Beim Lesen diese Textes vermeint man gerade zuhren, wie es im Gehirn des Autors klickt:

    Virus => bergewicht => Volksseuche => Impfstoff =>Riesenprofit!!!

    Aber leider ist das alles ganz anders wenn man etwastiefer sieht.

    Kann ein einfaches Erkltungsvirus dafr verantwortlichsein, dass Europer und US-Brger stndig volu-minser werden? Nach den Ergebnissen dieser Studieknnte das tatschlich der Fall sein.

    Zumindest auf den ersten Blick

    Glauben Sie nicht alles, was Sie lesen!

    Der Autor der Studie, Nikhil Dhurandhar, auer-ordentlicher Professor am Pennington BiomedicalResearch Center in Louisiana sagt: Wenn dieses Virus

    ins Fettgewebe gert, repliziert (vervielfltigt) es sich,stellt so immer mehr Kopien von sich selbst her underhht dabei ganz nebenbei auch die Zahl derFettzellen.g Und er fgt hinzu, das KNNTEerklren, warum das Fettgewebe zunimmt, und so vielePersonen fetter werden, die mit dem Virus infiziertworden sind.g

    Damit ist die Studie eindeutig NICHT das Problem sie ist interessant und legitime medizinische Forschung.Was hier nicht stimmt, ist (einmal mehr) die Art undWeise, wie ber diese Studie berichtet wird. Diereierische Art und Weise, wie sie ber fast jeden

    Nachrichtenkanal und das Internet verbreitet wurde, isteinfach unmglich. Fox News zum Beispiel berichtetauf seiner Webseite: Das Fettsucht-Virus verbreitet

    sich wie die gemeine Erkltung. Und einige TV-Stationen sendeten Teaser mit der Information:Gewichtszunahme knnte durch ein Virus verursachtwerden.

    Alle diese stark simplif izierten Berichte hatten einsgemeinsam: Sie implizierten, man knne bergewichteinfangen wie einen simplen grippalen Infekt. Und

    das ist exakt die Botschaft, die eine Nation hren will,die von einer Adipositas-Epidemie heimgesucht wird.Welche Person mit einem Gewichtsproblem wirdwhrend der Werbung umschalten, wenn man ihr oderihm berichtet, das bergewicht habe nichts mit demhalben Liter Eiscreme zu tun, die man soebenverdrckt, sondern nur mit einem Virus?

    Denn Fakt ist: Die Aussage der Studie ist NICHT, dassein Virus die Ursache von chronischem bergewichtist. Die Gewichtszunahme durch das Erkltungsvirushlt nur so lange an, bis das Virus vom Immunsystemeliminiert wird etwa drei Monate. Und selbst

    Dhurandhar hat darauf hingewiesen, dass Menschenaus anderen Grnden als einer Virusinfektionzunehmen knnten. Die einzige Botschaft der Studielautet: Das Virus kann bei bereits bergewichtigenPersonen das Gewicht weiter erhhen, da sie ersteinmal ber mehr Fettzellen verfgen, in denen sichdas Virus festsetzen kann. Aber es ist keinesfalls so,dass jemand fett wird, weil er sich mit diesem Virusinfiziert hat!

    Aber wie viele Menschen werden die Geschichte IhrerMeinung nach wohl bis zum Ende durchgelesen haben,um auch die Einzelheiten zu erfassen, die im fnftenAbsatz versteckt si nd oder gegen Ende ei nerNachrichtenmeldung erwhnt werden?

    Quellen:

    U.N. crime chief says drug money flowed into banks,Intenational Herald Tribune, Europa, 25. Januar 2009

    10 Unbelievable Medical Mistakes, Yesterday 2/16/2009

    Dairy Consumption & Rectal Bleeding, Normilk.comvom 19. 01. 2009, Robert Cohenhttp://www.notmilk.com

    The Hidden Dangers of Roundup, Dr. Gregory Damato,Ph.D., citizen journalist, NaturalNews.com 5. Februar2009

    Like Athletes, Surgeons Should Warm-Up BeforeOperating, Dr. Robert Waschers Health News &Research, 29. 01. 2009

    Impfstoff gegen Adipositas in Sicht?, DeutscheApotheker Zeitung, 11.09.2007 -

    The obesity virus: dont believe the hype, Daily Dose,18. Februar 2009

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    Winnenden, Erfurt, Columbine die

    bersehenen Ursachen

    Liebe Leser,kaum waren in Winnenden die letzten Schsse verhallt,hatte sich der Pulverdampf verzogen, tauchten aus allenmglichen Ecken und Enden mehr oder weniger selbsternannte Amoklauf-Experten auf, um uns und derrestlichen Welt zu erklren, was zu der aktuellenKatastrophe gefhrt hatte und wie man etwas derartigenin Zukunft verhindern knnte.

    Wie viele von Ihnen auch habe ich zumindest einenTeil der Diskussionen im Fernsehen mitverfolgt unddarauf gewartet, dass einer der Kombattanten derunzhligen Debatten auch einmal eine wichtige, aberhufig bersehene Ursache erwhnt, die sich nebenKillerspielen, Schulstress, Waffengesetzen und Elternanbiete: Die zunehmende Tendenz, schon Kinder imVorschulalter unter dem Vorwand einer vorgeblichepsychischen Strung mit so genannten psychotropen(die Psyche des Menschen beeinflussenden) Medi-kamenten vollzupumpen.

    Obwohl unser Land europaweit an der Spitze steht,wenn es um bewaffnete Zwischenflle in Schulen geht,ist die Zahl deutschsprachiger Artikel zu diesem Themarecht bersichtlich. Eine der m. E interessantestenBeitrge zu diesem Thema liefert der FrtherKriminalhauptkommissar Franz Horst Wimmer mitseinen Vortrgen und Artikeln (s. dazu einen Beitragmit dem Titel Hyperaktivitt - Ritalin- Kriminalitt? ausder Zeitschrift AEGIS IMPULS)

    Und daher bleibt uns auch hier einmal mehr nur derBlick ber dengroen Teich in die USA, jenes Land,dass zur Zeit unbestritten die umfangreichstenErfahrungen mit dem Phnomen der School-Shooters(Schul-Schtzen) und School-Shootings (Schul-Schieereien) aufzuweisen hat.

    Ebenfalls in den USA beheimatet ist eine Organisationnamens Citizens Commission on Human RightsInternational (CCHR), deren Aufgabe nach eigenerAussage darin besteht Verletzungen der Men-schenrechte durch die Psychiatrie zu untersuchen undffentlich zu machen. Bereist im Jahr 2007 haz dieCCHR ein Bchlein mit dem Titel Psychiatric Drugsand Anger Management Curricula a Perspective onSchool Violence (Psychiatrische Medikamente undAggressionsbewltigungsmanahmen in der Schule eine Perspektive der schulischen Gewalt) verffentlicht,in dem die Zusammenhnge zwischen der Medi-

    kalisierung unserer Kinder und Zwischenfllen wie inWinnenden, Erfurt oder Columbine um nur einige zunennen offen gelegt werden. Wegen des aktuellenBezugs und der Bedeutung dieser Informationen fr

    die Prvention zuknftiger Gewaltexzesse in Schulenwerden wir diese Ausgabe der pHakten ausschlielichdiesem einen Thema widmen und die CCHR-Broschrein wesentlichen Anteilen abdrucken.

    Der vollstndige Text im Wesentlichen handelt es sichbei den hier fehlenden Teilen um eine Aufzhlung vongewaltttigem Verhalten von Schlern und Erwach-senen die unter Psychopharmaka gestanden haben und eine ausfhrliche Literaturliste kann bei Interesseunter der bekannten E-Mail-Adresse angefordertwerden, gleiches gilt fr den Abdruck des AEGISImpuls-Artikels.

    Einfhrung: Die Bedeutung von Psychopharmaka

    fr Gewalt in der Schule

    Bei der Bewertung aller Manahmen gegen Gewalt an

    Schulen bzw. der Einschtzung gemeinsamer Charak-tereigenschaften gewaltttiger und -bereiter Teenagersollte immer auch die Rolle von rztlich verordnetenPsychopharmaka bzw. von psychologischen Program-men mit in Betracht gezogen werden. Das ist besondersaufgrund der Hinweise interessant, dass die amerika-nische Pharmakontrollbehrde seit Zulassung der unterdem Oberbegriff SSRI bekannten Antidepressiva immerwieder davor gewarnt hat, dass es durch dieseMedikamente zu Selbstmordtendenzen und Gefhlenvon Reizbarkeit, Feindseligkeit, Impulsivitt undWahnvorstellungen kommen kann.

    Das Krzel SSRI steht fr die so genannten SSRIs (=Selective Serotonin Reuptake Inhibitor oder SelektiveSerotonin-Wiederaufnahmehemmer), Antidepressiva,die ihre Wirkung am Serotonin-Transporter entfalten unddabei die Serotonin-Konzentration in der Gewebs-flssigkeit des Gehirns erhhen. Das bekannteste SSRI-Medikament ist das im Jahre 1987 zugelassene Prozac,andere SSRIs sind unter dem Namen Fluctin, FluxetPaxil, Seroxat, Zoloft, Cipramil, Seropram, Cipralex oderCitrol. erhltlich

    Die Indizien gegen die SSRIs sind recht eindeutig:

    * seit 1998, ein Jahr nach der Prozac-Zulassung frden Einsatz bei Erwachsenen in den USA , ist eszu 46 Fllen von Gewaltexzessen in Schulen ge-kommen, an denen 48 Kinder und Heranwach-sende beteiligt waren. Von 38 % der Beteiligten (18Personen) wird in den Medien, auf Webseiten oderin Bchern berichtet, dass sie zum Zeitpunkt ihresAmoklaufs Psychopharmaka eingenommen habenoder von solchen Medikamenten entwhnt wurden.Beim Rest der 48 Personen ist ein solcher Zusam-menhang nicht ffentlich diskutiert worden oder dieKrankenakte der Betroffenen wurden verschlossen.

    * Von den 18 Kindern und Heranwachsenden, dieunter dem Eindruck von Psychopharmaka Gewalt-taten begangen hatten, nahmen neun ein Anti-depressivum, fnf ein Aufputschmittel wie Ritalin

    Mrz 2009

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    oder Dexedrin (ein weiteres Amphetamin), einer einBeruhigungsmittel; die restlichen drei Personenhatten ein nicht nher spezifiziertes Psychophar-makon erhalten. Die 18 Schler im Alter zwischen11 und 19 Jahren tteten zusammen 47 Menschenund verwundete weitere 104 Personen

    * Mindestens sieben der 18 Kinder und Jugendlichen

    hatten vorher an einer Art von Anti-Aggressions-training, Konfliktlsungsprogrammen oder einerpsychologischen Beratung teilgenommen, vondenen Experten annehmen, dass hierdurch gewalt-ttige Neigungen ebenfalls gesteigert werdenknnten

    * Zwischen 1993 und 2006 berichteten die Medienauerdem ber weitere 22 Flle, in denen Teen-ager Gewaltverbrechen auerhalb ihrer Schulebegangen hatten, whrend sie unter Psycho-pharmaka standen; im gleichen Zeitraum fhrtenGewaltexzesse von erwachsenen Ttern in Schu-len zu 5 Toten und 7 Verletzten. Auch diese Tterwaren mit Psychopharmaka behandelt worden.

    * Zwischen 1995 und 1999 nahm der Verbrauch vonAntidepressiva in der Altersgruppe der 7- bis 12-jhrigen um 151 % zu. Fr den Zeitraum von 1987bis 2002 berichtete dasJournal of American Aca-demy of Child and Adolescent Psychiatrybereine Zunahme der Zahl von Personen unter 18Jahren, die Antidepressiva einnehmen, um dasFnffache!

    * Von 1991 bis 1996 hatte die amerikanische Phar-

    makontrollbehrde FDA die SSRI-MedikamenteZoloft, Effexor, Luvoxund Celexa nur zum Einsatzbei Erwachsenen zugelassen, dennoch werden alleMedikamente im Zusammenhang mit Gewalt-exzessen durch Teenager genannt. Erst am 3.Januar 2003 wurde das Medikament Prozacalseinziger SSRI-Wirkstoff zur Behandlung von De-pressionen bei Kindern zugelassen. Im Oktober2004 forderte die FDA im Waschzettel der Medi-kamente einen Warnhinweis, dass SSRIs bei Kin-dern und Jugendlichen suizidales Verhaltenauslsen knne.

    * Zwischen 1990 und 2005 nahm die Verordnung vonAufputschmitteln (wie z. B. Ritalin) bei Kindern ummehr als 380 % zu, obwohl diese Medikamentenach Warnung der FDA aus dem Jahre 2006 Psy-chosen, Wahnvorstellungen und Aggressionenfrdern knnen.

    * Im Mai 2002 wurden vom amerikanischen Geheim-dienst und dem Bildungsministerium 37 Flle vonSchulmassakern untersucht, die zwischen 1974und dem Juni 2000 stattgefunden hatten pro Jahrdurchschnittlich 1.4 solcher Zwischenflle. ImVergleich dazu war die Zahl von Amoksufern der

    letzten 18 Jahren seit 1988 mit 2,5 Zwischenfllen/Jahr beinahe doppelt so hoch.

    * In diesem gemeinsamen Bericht von Secret Service

    und Bildungsministerium wurden keine potentiellenEinflsse durch Psychopharmaka, sondern nur dieFrage untersucht, ob die Straftter ihnen verord-nete Psychopharmaka nicht eingenommen hatten.Das war in 10 % der Fall gewesen. Es erfolgte kei-nerlei Hinweis auf Studien, die schwere Entwh-nungsreaktionen insbesondere durch SSRIs und

    Aufputschmittel gezeigt hatten, die Kinder frgewaltttiges Verhalten prdisponieren knnen.

    * Wie Kelly Patricia OMeara, Autorin von PsychedOut: How Psychiatry Sells Mental Illness and

    Pushes Pills That Kill, (Aufgeputscht wie diePsychiatrie yeelsiche Krankheiten verkauft undPillen verteilt, die tten knnen) schreibt, httenzwei Bundesbehrden die Gelegenheit gehabt, diepersnlichen Daten der meisten Amoklufer heran-zuziehen. Trotzdem wren wichtige medizinischeDaten der Straftter offensichtlich ignoriert worden.

    * Flle von Gewaltverbrechen, die durch die inter-

    nationale Coalition for drug awareness gesammeltworden sind, ergaben ber einen Zeitraum von 8Jahren insgesamt 950 Gewalttaten, die von Per-sonen aller Altersstufen begangen worden waren,die ein SSRI eingenommen hatten. Zu diesenGewaltakten zhlen 362 Morde, 45 Mordversuche,mehr als 100 Flle von krperlicher Gewalt undKrperverletzung, darunter 13 Schulmassaker, 5Bombendrohungen oder Bombenanschlge, 24Flle von Brandstiftung, 21 Raube, 3 Piloten, dieihre Flugzeuge abstrzen lieen und mehr als 350Selbstmorde/Selbstmordversuche.

    Das ist mehr als nur ein Zufall und schreit nach Meinungder Experten nach einer Untersuchung und Interventiondurch die Regierung,

    Kapitel 1

    Antidepressiva und die Hufung von Schul-

    massakern

    Dr. Joseph Glenmullen, Psychiater an der HarvardUniversitt und Autor des Buches Prozac Backlash(Prozac-Rckwirkungen) schreibt, dass Antidepressivadie Hufung von Schulmassakern und Massen-

    selbstmorden im letztem Jahrzehnt erklren knnten.Patienten, die eine Antidepressivum einnehmen, soGlenmullen, knnen sehr verstrt werden. Siefhlen sich, als mssten sie aus ihrer Haut fahren.Diese Reizbarkeit und Impulsivitt kann die Betroffenenzu Mrdern oder Selbstmrdern machen.

    Robert Whitaker, Autor von Mad in America: BadScience, Bad Medicine, and the Enduring Mistreatmentof the Mentally Ill (Verrcht in Amerika schlechteWissenschaft,schlechte Medizin und der anhaltendeMissbrauch der psychisch Kranken) kommentiert: Dieffentlichkeit vermutet wohl kaum, dass der Wahn-

    sinnige aus ihren schlimmsten Alptrumen, der ohneGrund und vorherige Warnung ttet, nicht immer durchdas Bse in ihm getrieben wird, sondern durch ein

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    vermutet, dass diese Medikamente bei einigenPatienten Wahnvorstellungen auslsten, die ihrer-seits zu Gewaltexzessen fhrten. Unter Psychia-tern war immer schon angenommen worden, dassAntidepressiva manische Episoden verursachen,so Kapit, und heute haben wir eindeutige Indizien,die besttigen, was alle geglaubt haben. Kapit

    bezog sich damit auf drei Analysen der klinischenDaten die von der Pharmaindustrie geliefert undim September 2004 auf einem FDA-Treffen vorge-stellt worden waren. Diese Daten zeigten, dasseinige Kinder und Jugendliche, die Antidepressivaeinnahmen, als deren Folge suizidale Wnscheoder Aktivitten entwickeln knnten.

    * Eine ganze Reihe von Studien und Berichten be-sttigt, dass [die Einnahme von] Antidepressivaaus der Gruppe der SSRIs zu Gewaltbereitschaft,Selbstmord, Wahnvorstellungen und anderenArten von psychotischem und/oder bizarrem Ver-

    halten fhren knnen, urteilte der Psychiater PeterBreggin in einer Untersuchung ber SSRIs, die2003 in der Zeitschrift International Journal of Risk& Safety in Medicine verffentlicht wurde DieTatsache, dass Pharmakontrollbehrden wie dieFDA und Health Canada fordern, das im Beipack-zettel der Medikamente Warnhinsweise auf ZornAggressionen und Gewalt aufgefhrt werden, las-sen auf die Mglichkeit schlieen, dass Reaktionenauf Antidepressiva eine Gefahr fr Dritte darstellenknnen, sagt Dr. Breggin. Und er warnt weiter:Von Unruhe und Feindseligkeit bis zu Impulsivittund Wahnvorstellungen entsprechen die Ver-haltensmuster durch Antidepressiva denen vonPCP (Phencyclidin oder Phenylcyclohexylpiperidin,auch als Angel Dust oder Killerweed bezeichnet,ein halluzinogen wirksames Ansthetikum), Am-phetaminen und Kokain alles Rauschdrogen, vondenen bekannt ist, dass sie Aggressivitt und Ge-waltbereitschaft frdern.

    * Wenn man davon ausgeht, dass in den USA der-zeit 1.5 Millionen Kinder und Jugendliche Antide-pressiva einnehmen, muss man mit einer Summevon ca. 1.500 potentiellen menschlichen Zeitbom-ben rechnen.

    * Wie in einer Studie vom Hersteller des Antidepres-sivums Remeron berichtet wurde, klagten 4 % derAnwender ber anomale Trume berichteten und3 % berichteten, unter ungewhnlichen Gedankenzu leiden. Andere, regelmigbauftretende Aus-wirkungen dieses Medikaments auf das Nerven-system umfassten Apathien und Unruhe.Vermutlich wren diese Ergebnisse noch schwer-wiegender ausgefallen, wenn nicht schon vorher16 % der Studienteilnehmer wegen Neben-wirkungen des Medikaments aus der Studie

    ausgestiegen waren* im September 2004 wurde im Organ der ameri-

    kanischen Akademie der Pdiater (Kinderrzte)AAP, der Zeitschrift Pediatrics eine Untersuchung

    mit dem Titel Aggression, mania, and hypomaniainduction associated with atomoxetine (strattera)verffentlicht. In dieser Studie zeigte sich, dass33 % der untersuchten Patienten ber extremeReizbarkeit, Aggressivitt, Wahnvorstellungen undHypomanien (abgeschwchte Form der Wahn-vorstellung mit leicht gehobener Grundstimmung

    und gesteigertem Antrieb) litten. Das untersuchteAntidepressivum - Strattera - wird in erster LinieKindern mit AHDS verordnet.

    * Indizien aus klinischen Studien mit SSRIs habengezeigt, dass diese Medikamente Unruhezustndeauslsen knnen. 5 % der Patienten, die bei einerrandomisierte Studie ein SSRI erhalten hatten,mussten wegen starker Unruhezustnde von derweiteren Untersuchung ausgeschlossen werden,in der Placebogruppe betrug der Anteil dieser Pa-tienten 0,5 %. Die Hersteller von Prozac berich-teten ber die folgenden, regelmig auftretenden

    Auswirkungen des Medikaments auf das zentraleNervensystem: Unruhe, Gedchtnisverlust, Ver-wirrtheit und emotionelle Labilitt

    * Als die psychiatrische Fachabteilung der YaleUniversitt die stationren Aufnahmen in die psy-chiatrische Klinik analysierten, stellte man fest,dass in 8,1 % aller Flle eine Aufnahme von Pati-enten wegen Wahnvorstellungen und Psychosendurch Antidepressiva erfolgt war.

    * Der bereits erwhnte Dr. Glenmullen hat in psy-chiatrischen Fachzeitschriften und seiner eigenenPraxis Flle von beunruhigenden Nebenwirkungenvon SSRIs dokumentiert, darunter Halluzinationen,Psychosen, Gewalttaten und Selbstmordversuche.Im August 2006 uerte er den Verdacht, dassPaxil suizidale Episoden auslsen knne.

    * Im November 2005 fgte die FDA den Neben-wirkungen von Effexor XRSelbstmordideen hinzu

    Kapitel 3:

    Aus den Augen aber noch lange nicht aus

    dem Sinn

    Es wre doch zu schn um wahr zu sein, wenn manalle bisher aufgezhlten Gefahren einer Therapie mitSSRIs ganz einfach dadurch beseitigen oderzumindest reduzieren knnte, dass man dieMedikamente ganz einfach absetzt. Und weil es ebenzu schn wre, klappt es auch nicht. Denn auch wenndie Medikamente nicht mehr da sind, sind sie nie sorichtig weg: Entzugserscheinungen machen hnlichgroe Probleme.

    Als die Pharmaindustrie begann, sich erstmals wegender Entzugserscheinungen von SSRIs Sorgen zu

    machen, berichtet Dr. Glenmullen, lud der Herstellervon Prozac zu einem Gesprch hinter verschlossenenTren ein. Um den negativen Klang des WortesEntzugssymptome zu vermeiden entschieden sich die

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    eingeladenen Experte fr die Formulierung Anti-depressant Discontinuation Syndrome. Seitdem habenbritische Behrden davor gewarnt, dass alle SSRIs mitEntzugssymptomen in Verbindung stehen knnten undwiesen darauf hin, dass Paxil und Effexor hufiger zuEntzugsreaktionen zu neigen scheinen. Wie pharma-zeutische Berichte gezeigt haben, litten 62 % der

    Teilnehmer aus den klinischen Erprobungsstudien vonPaxil unter Entzugserscheinungen.

    Ein Bericht des vom neuseelndischen NationalPreferred Medicines Center Inc.ber akute Entzugs-symptome warnte, dass das Absetzen von Psycho-pharmaka zu folgenden Problemen fhren kann:

    1.Einen so genannten Rebound-Effekt, durch den diefrheren Beschwerden der Erkrankung (wieder)verschlimmert werden knnen und

    2. neue Symptome, die mit nicht der eigentlichen Er-krankung in Zusammenhang stehen und die dem

    Patienten noch unbekannt sindIn der Zeitschrift Journal of Clinical Psychiatryberichtete Dr. John Zajecka, dass die Unruhe undReizbarkeit, unter denen Patienten whrend einesSSRI-Entzugs leiden, zu Aggressivitt und suizidalenImpulsen fhren knnen. In der britischen Fach-zeitschrift The Lancet berichtete Dr. Miki Bloch berPatienten, die unter Mord- und Selbstmordtendenzenlitten, nachdem sie ihr Antidepressivum abgesetzthatten. Wie ein Betroffener berichtete, hatte er darangedacht, seinen eigenen Kindern etwas anzutun.Im August 2005 verffentlichte die australische

    Pharmakontrollbehrde Therapeutic Goods Asso-ciation ein Bulletin ber Nebenwirkungen vonMedikamenten, in dem ber eine SSRI-Analyseberichtet wurde, laut der erhhte Dosen von Anti-depressiva zu Akathasien (allgemeine motorischenUnruhe bis hin zur Unfhigkeit, still sitzen zu knnen),Erregung. Nervositt und Angstzustnden fhrenknnen. hnliche Symptome knnen auch whrendeines Entzugs auftreten.

    Bei einer Anhrung vor der FDA im Februar 2004 sagteDonald Marks, M.D., Ph.D.,: In renommiertenFachzeitschriften sind zahlreiche Studien verffentlicht

    worden, in denen die kausale Rolle beschrieben wird,die das Serotonin bei Enthemmung und Gewalt-bereitschaft spielt. Meine eigenen Erfahrungen beider Verordnung von SSRI-Medikamenten und dieBegutachtung zahlreicher Flle, die mir vorgestelltwurden, haben erhebliche Erregungszustnde,Aggressiv itt, Akathasien, Aktiv ierung von Wahn-zustnden und Hypomanien, vermehrte Depressionen,schwerwiegende Abhngigkeit und Entzugsprobleme,Selbstmordvorstellungen sowie toxische Wechsel-wirkungen zu Tagen gefrdert.

    Gerichte urteilen: Psychopharmaka verursachen

    Gewalttttigkeit

    * Im Januar 1998 ttete Ryan Ehlis, 27, Student derUniversitt von North Dakota, seine fnf Wochen

    alte Tochter und verletzte sich selbst, nachdem erzuvor mehrere Wochen das AufputschmittelAdderalleingenommen hatte. Ehlis Freundin undMutter seiner Kinder gab zu Protokoll, dass ihrPartner seit Beginn der Adderall-Einnahme aufge-hrt hatte, er selbst zu sein Nach Ende der erstenTherapiewoche begann er, unter Wahnvorstel-

    lungen und Halluzinationen zu leiden. ShireRichwood, der Hersteller von Adderall besttigtedem Gericht, dass Psychosen eine bekannteNebenwirkung dieser Gruppe von Aufputschmittelnseien. Die Klage gegen Ehlis wurde fallen gelassen,nachdem rzte dem Gericht besttigt hatte, dassder Angeklagte unter einer amphetaminbedingtenpsychotischen Strung litt.

    * Am 25. Mai 2001 machte ein australischer Richterdas Antidepressivum Zoloftdafr verantwortlich,dass David Hawkins, bis dato ein friedlicher undunbescholtener Mann, zu einem gewaltttigen Mr-

    der wurde. Richter Barry OKeefe vom oberstenGerichtshof von Neusdwales sagte, wenn Mr.Hawkins das Medikament nicht genommen htte,wre Mrs. Hawkins hchst wahrscheinlich nichtgettet worden und er fuhr fort. Dieser Mord warangesichts des liebevollen Verhltnisses zwischenMr. und Mrs Hawkins Partnerschaft und ihrer 50-jhrigen Ehe vollkommen uncharakteristisch.

    * Im Juni 2001 sprach ein Gericht aus Wyoming denAngehrigen eines Mannes namens Donald Schelldie Summe von 8 Millionen Dollar zu, weil diesernach der Einnahme von PaxilAmok gelaufen war

    und dabei seine Frau seine Tochter und seine En-keltochter erschossen hatte. Nach Ansicht des Ge-richts war das Medikament zu 80 % fr die Schie-erei verantwortlich zu machen.

    * Zeuge im Fall Schell war der Harvard-PsychiaterJohn Maltsberger, der aussagte, Hersteller vonSSRI-Mitteln sollte davor warnen, dass ihre Mittelbei manchen Patienten zu Akathasien und Wahn-vorstellungen fhren knnten, durch die, so berich-tete er dem Gericht, gewaltttiges Verhalten undSelbstmorde ausgelst werden knnten.

    Kapitel 4:

    Columbine Eine Tragdie aus Drogen und

    Aggressionstraining

    Am 11. November 1999 verabschiedete das Erzie-hungsministerium des Staates Colorado als Reaktionauf das Massaker an der Columbine High School eineEntschlieung (Resolution: promoting the use ofacademic solutions to Resolve problems with behavior,

    attention, and learning) in der man lesen konnte: Esexistieren dokumentierte Vorflle mit uerst negativen

    Konsequenzen, in denen psychiatrische Medikamentefr etwas eingesetzt wurden, was eigentlich alsdisziplinarische Probleme betrachtet werden mssen,

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    die auf einem Mangel an schulischen Erfolgen beruhendrften.

    Die Behrde beschloss, die Schulmitarbeiter darin zubestrken, bei den den Schlern bewhrte funk-tionierende Strategien anzuwenden, um Probleme vonVerhalten, Aufmerksamkeit und Lernen zu lsen.Diesem Vorschlag folgten Beweise dafr, dass Eric

    Harris, einer der Rdelsfhrer des Columbine.Massakers, das Antidepressivum Luvox eingenommenhatte.

    Im Jahre 2003 verabschiedete der BundesstaatColorado ein Gesetz ber das Verhalten von Schul-bediensteten fr den Fall, dass einer der Schler wegenaufflligen Verhaltens medizinisch betreut werdenmuss. (Concerning school board policies Coveringwhen personnel may address health Care Treatment

    for student behavior issues), In dieser Vorschrift wirdSchultrger angewiesen, dafr Sorge zu tragen, dassMitarbeiter der Schule fr keinen Schler den Einsatz

    eines Psychopharmakons empfehlen oder fordern unddass das Personal einer Schule das Verhalten einesSchlers nicht testet, ohne zuvor die Einwilligung derEltern oder Sorgeberechtigten eingeholt zu haben.

    2004 sorgte eine weitere Gesetzesnderung zursicheren medikamentsen Behandlung von Kindern freinen hnlichen Schutz auf amerikanischer Bundes-ebene. Heute gilt allgemein als gesichert, dass alleAnwender und deren Angehrige wegen der schwerenpotentiellen Risiken durch diese Medikamentevollstndig und umfassend ber diese Nebenwirkungeninformiert werden mssen.

    Am 30. Juni 2006 beschloss der Oberste Gerichtshofdes Staates Alaska: Wegen der Natur und der potentiellverheerenden Auswirkungen der Psychopharmaka sindwir heute der Meinung, dass das Recht, die Einnahmedieser Medikamente einzunehmen, grundlegend seinmuss.

    In Anerkennung der Risiken dieser Medikamenteverlautbarte der Gerichtshof: Psychopharmakabeeinflussen Geist, Verhalten, intellektuelle Funktionen,Auffassung, Stimmung und Emotionen und sind dafr

    bekannt, eine Reihe schrecklicher Nebenwirkungenhervorzurufen. Wie Gerichte erkannt haben, ist dieWahrscheinlichkeit, dass diese Medikamente zumin-dest vorbergehend Nebenwirkungen hervorrufenknnen unbestritten und zahlreiche Instanzen habenbemerkt, dass diese Medikamente im Extremfall -eine Parkinsonsche .Erkrankung oder eine tardiveDyskenesie ( versptete motori


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