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NK4 2 Text neu2 - RIS München - Bereich Stadtrat - …€¦ · eine ganze Reihe von Kolleginnen...

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Klimawandel – was können Emissionshandel, Klimaschutzabkommen und neue Technologien bewirken? Vierte Münchner Nachhaltigkeitskonferenz 1. Februar 2007 Impressum Herausgeber: Landeshauptstadt München Referat für Arbeit und Wirtschaft Herzog-Wilhelm-Str. 15 80331 München Verantwortlich: Karsten Böhm Tel.: (089) 233-22669 Fax: (089) 233-22734 E-Mail: [email protected] Photos: Titel: Karsten Böhm Konferenz: Hans Seidenabel Titelgestaltung: Fa-Ro Marketing GmbH, München Veröffentlichung des Referates für Arbeit und Wirtschaft Juni 2007, Heft Nr. 212
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Klimawandel – was können Emissionshandel, Klimaschutzabkommen und neue Technologien bewirken?

Vierte Münchner Nachhaltigkeitskonferenz 1. Februar 2007

Impressum Herausgeber: Landeshauptstadt München Referat für Arbeit und Wirtschaft Herzog-Wilhelm-Str. 15 80331 München Verantwortlich: Karsten Böhm Tel.: (089) 233-22669 Fax: (089) 233-22734 E-Mail: [email protected] Photos: Titel: Karsten Böhm Konferenz: Hans Seidenabel Titelgestaltung: Fa-Ro Marketing GmbH, München Veröffentlichung des Referates für Arbeit und Wirtschaft Juni 2007, Heft Nr. 212

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Inhalt

Vorwort 5 Einführung 7 Präsentation von Herrn Grimm, CMI 9 Präsentation von Herrn Dr. Sandhövel, Dresdner Bank 33 Präsentation von Herrn Dr. Hartmann, DGS 43 Podiumsdiskussion 52 Publikumsdiskussion 64 Teilnehmerverzeichnis 72

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Vorwort

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München hat am Don-nerstag, den 1. Februar 2007, die vor vier Jahren begonnene Veranstaltungsreihe der Münchner Nachhaltigkeitskonferenzen fortgesetzt. Ziel der Nachhaltigkeitskon-ferenzen ist es, an der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Ökologie Experten und interessierte Zuhörer zu einem aktuellen Thema zusammenzubringen. Dabei werden auf der einen Seite globale Entwicklungen aus dem Bereich Umwelt, Ener-gie und Verkehr diskutiert, auf der anderen Seite aber auch Auswirkungen und Folgen für die Landeshauptstadt München betrachtet. Vor dem Hintergrund der beinahe täglichen Meldungen über Ausmaß und Gefah-ren der Erderwärmung haben wir uns dieses Mal der Fragestellung gewidmet: Kli-mawandel – was können Emissionshandel, Klimaschutzabkommen und neue Technologien bewirken? Zunächst stellte Herr Bernhard Grimm von Carbon Mana-gement International in einem ausführlichen Vortrag die wichtigsten Fakten zur Klimaentwicklung, die Vereinbarungen des Kyoto-Protokolls und das System des Emissionshandels vor. Aus der Sicht der Finanzwirtschaft ging Herr Dr. Armin Sandhövel von der Dresd-ner Bank auf die Folgen des Klimawandels ein. Herr Dr. Uwe Hartmann von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie erläuterte mit weiteren Details die Po-tentiale der Energieversorgung aus regenerativen Quellen. In der anschließenden Podiumsdiskussion bewerteten die folgenden Referenten u.a. Beiträge aus Indust-rie und Versorgungswirtschaft sowie Maßnahmen privater Verbraucher gegen den Klimawandel: - Moderation: Dr. Reinhard Wieczorek, Referent für Arbeit und Wirtschaft - Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt - Bernhard Grimm, Geschäftsführer CMI - Carbon Management International - Dr. Armin Sandhövel, Leiter Allianz Climate Core Group, Dresdner Bank AG - Dr. Uwe Hartmann, Vizepräsident Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie - Burkhard Oesten, Umweltschutzbeauftragter, MTU Aero Engines GmbH - Stephan Schwarz, Geschäftsführer Versorgung und Technik, Stadtwerke Mün-

chen GmbH Eine Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 4. Münchner Nachhaltigkeits-konferenz liegt bei. Wir danken allen Referenten sowie dem Publikum für die engagierten und informa-tiven Beiträge während der Konferenz und wünschen Ihnen interessante Anregun-gen beim Lesen der nun vorliegenden Dokumentation.

Dr. Reinhard Wieczorek Referent für Arbeit und Wirtschaft

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Einführung

Hr. Dr. Wieczorek Ich freue mich sehr, dass das Thema unserer vierten Nachhaltigkeitskonferenz offensichtlich Ihr Interesse findet. Ich freue mich besonders darüber, dass auch eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen aus dem Stadtrat zu uns gekom-men sind. Ich begrüße jetzt einfach dem Sehen nach Frau Stadträtin Renner, Frau Stadträtin von Walter, Frau Stadträtin Lindner-Schädlich und Frau Stadträtin Krie-ger; die Männerdominanz auf dem Podium wird hier wenigstens ein bisschen kon-terkariert. Ein Stadtrat ist noch da, Sven Thanheiser, und gerade habe ich auch Frau Schosser gesehen. Ich begrüße Sie alle. Meine Damen und Herren, wir haben gewichtige Konkurrenz, denn heute findet in Paris im Prinzip zu den gleichen Themen ein wesentlicher Workshop statt. Es gibt das Intergovernmental Panel on Climate Change, gegründet von der World Meteo-rological Organization und dem United Nations Environment Programme. Die zehn-te Sitzung der Arbeitsgruppe I „Wissenschaftliche Aspekte des Klimasystems und -wandels“ findet viertägig vom 29. Januar bis heute in Paris statt. Es ist wirklich wahr, dass deswegen einige der Damen und Herren, die gerne hier teilgenommen hätten, nicht kommen konnten. Klimaexperten z. B. der Universität Stuttgart und des Fraunhofer Instituts sind in Paris. Umso herzlicher begrüße ich die Herren, die bereit sind, heute zu diesem Thema zu referieren und sich der anschließenden Diskussion zu stellen. Ich darf sie Ihnen kurz vorstellen: rechts von mir mein Kollege Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt, neben ihm Stephan Schwarz, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München GmbH, und neben ihm Burkhard Oesten, Umweltschutzbeauftragter der MTU Aero Engines GmbH hier in München.

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Links von mir sitzt Bernhard Grimm, Geschäftsführer von Carbon Management International in Filderstadt, der in dem Bereich unseres Themas große Erfahrungen hat. Er wird vielleicht zu sich selbst noch einige Worte sagen. Neben ihm sitzt Dr. Armin Sandhövel, Head Allianz Climate Core Group, Head Carbon Risk / Compe-tence Center Renewables RM, Dresdner Bank, und Chairman UNEP FI Climate Change Group United Nations Environment Programme. Wir gehen hier also bis auf die Ebene der UN. Und schließlich kommt Dr. Uwe Hartmann, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie, Geschäftsführer des Landesver-bandes Berlin-Brandenburg der DGS und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Erneuerbare Energien. Nochmals ganz herzlichen Dank, meine Herren, dass Sie heute nach München gekommen sind. Stichworte zum Klimawandel finden wir jeden Tag. Heute kam die Meldung, dass die Leistungen der Versicherungen in der Folge des Orkans Kyrill deutlich höher sein werden als erwartet wurde. Es gibt bei der Bayerischen Akademie der Wis-senschaften eine Forschungsgruppe, die sich die Glaziologie zum Thema gemacht und Jahrzehnte lang ganz beschaulich vor sich hin geforscht hat. Und inzwischen finden Sie die Bilder dieser Forschungsarbeiten fast jeden Tag in der Zeitung, z.B. zum Rückgang von Gletschern oder ähnlichem. Wir haben heute einige Experten hier, die sich mit diesen Fragen auseinanderset-zen werden. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft organisiert diese Nachhaltig-keitskonferenzen zum einen aus der Überzeugung heraus, dass sinnvolle Wirt-schaftspolitik nur dann erfolgreich sein wird, wenn sie auf nachhaltiges Wirtschaf-ten setzt und dabei Faktoren ins Kalkül nimmt, über die wir heute sprechen wollen. Zum anderen arbeiten wir ohnehin auch über die Referatsgrenzen hinweg und mit den städtischen Gesellschaften zusammen, die diese Themen für essenziell halten, natürlich unter der Steuerung des Stadtrats. Keine lange Vorrede. Bernhard Grimm wird einen Überblick über Klimaveränderungen und das Kyoto-Protokoll geben. Bitte sehr, Herr Grimm!

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Präsentation von Herrn Grimm, CMI

Hr. Grimm Mein Name ist Bernhard Grimm. Ich freue mich sehr, Sie trotz Handball-Halbfinales hier heute so zahlreich anzutreffen und werde versuchen, meinen Vortrag so span-nend wie möglich und doch so neutral wie nötig herüberzubringen. Mein Vortrag gliedert sich in zwei Teile, wie Sie nachher sehen werden, nämlich in einen ökolo-gischen Teil zum Klimawandel und in einen ökonomischen Teil zum Kyoto-Protokoll und den vielen Möglichkeiten, die es hier gibt, Treibhausgase zu reduzie-ren und dies monetär zu nutzen. Zu meiner Person: ich habe 1998 hier in München beim TÜV Süddeutschland eine Abteilung aufgebaut, die heute Weltmarktführer bei der Zertifizierung von Klima-schutzprojekten ist. Im Jahr 2004 bin ich wieder zurück ins Ländle gegangen, viel-leicht hören Sie meinen ganz leisen Einschlag. Meine Stuttgarter Kollegen sind also heute in Paris. Ich habe mich dort selbständig gemacht, um Firmen zu bera-ten, Politiken auszuarbeiten und Strategien zu entwerfen. Jetzt möchte ich aber relativ schnell auf den Vortrag kommen bzw. auf die beiden Teile, weil mir mit 35 Minuten nicht sehr viel Zeit bleibt.

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Bernhard Grimm Carbon Management International

Der Klimawandel und das Kyoto-Protokoll

Bernhard GrimmCMI. – Carbon Management International

4. Münchner NachhaltigkeitskonferenzLandeshauptstadt München

1. Februar 2007

Bernhard Grimm Carbon Management International

TEIL 1: Klimawandel und Auswirkungen

• Klima, Klimafaktoren und Einfluss der Menschheit • Historische Aufzeichnungen und Beobachtungen• Bedeutende Klimafaktoren• Auswirkungen des Klimawandels

Inhalte

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Bernhard Grimm Carbon Management International

Inhalte

TEIL 2: Das Kyoto-Protokoll und seine Auswirkungen

• Allgemeines zu Kyoto-Protokoll, Emissionshandel und Klimaschutzprojekten

• Der Projektzyklus• Die Barrieren und Lösungsmöglichkeiten bei

Klimaschutzprojekten• Projektbeispiele

Bernhard Grimm Carbon Management International

TEIL 1

KLIMAWANDEL und

AUSWIRKUNGEN

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Bernhard Grimm Carbon Management International

DefinitionenQuelle: Heyer

• Klima:mittlerer Zustand der Atmosphäre über einem bestimmten Ort, bezogen auf eine bestimmte Zeitepoche (i.d.R. 30 Jahre) unter Berücksichtigung der Wetterextrema

• Witterung:mittlerer oder vorherrschender Charakter des Wetterablaufs eines bestimmten Zeitraums (schwankt von wenigen Tagen bis zu einer Jahreszeit; z.B. „milder Winter“)

• Wetter:augenblicklicher Zustand der Atmosphäre

Bernhard Grimm Carbon Management International

Klimamessung

Das Klima an unterschiedlichen Orten wird bestimmt durch folgende Größen:• Strahlung (µm)• Temperatur (°C oder Kelvin)• Luftfeuchte (%)• Luftdruck (hPa)• Wind (km/h und Richtung)• Niederschlag (mm / Zeiteinheit)

Diese Größen können gemessen werden. Damit ist das Klima messbar. Alle Vorgänge in der Atmosphäre lassen sich durch diese Größen beschreiben.

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Bernhard Grimm Carbon Management International

KlimafaktorenQuelle: Graßl

• Fundamentale (unveränderte) Klimafaktoren:- Größe des Planeten - Mittlerer Abstand zur Sonne

• Variable Klimafaktoren:- Helligkeit der Sonne (Sonnenflecken) - Variation der Erdumlaufbahn um die Sonne- Zusammensetzung der Atmosphäre- Lage der Kontinente- Wechselwirkung zwischen Ozeanen, Atmosphäre und Landoberflächen

- Vulkanismus- Einschlag von Himmelskörpern- Aktivität der Menschheit

Bernhard Grimm Carbon Management International

Klimaklassifikation

Grundlagen der Köppen'schen Klimaklassifikation sind die mittleren monatlichen Werte von• Lufttemperatur • Niederschlag

Hauptklimatypen nach KÖPPEN: Typ Klimatyp Bedingung_____________________________________A TROPISCH kühlster Monat über 18°CB ARID ganzjähr. potentielle Verdunstung größer als Niederschlag C WARM-GEMÄßIGT min. 1 Monat über 10°C,

-FEUCHT kühlster Monat zwischen 18 und 0°CD KÜHL-GEMÄßIGT

-FEUCHT min. 1 Monat über 10°C, kühlster Monat unter 0°CE POLAR wärmster Monat unter 10°CF HOCHLAND hohe räumliche Variabilität wegen Höhenlage und

Exposition

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Bernhard Grimm Carbon Management International

Klimaklassifikation

Bernhard Grimm Carbon Management International

Der Treibhauseffekt

Global Dimming

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Bernhard Grimm Carbon Management International

Klimaändernde AktivitätenQuelle: Graßl

Menschliche klimawirksame Aktivitäten:• Anthropogen bedingte Abwärme: +0,025 Wm-2

• Landnutzungsänderungen: -0,3 +/- 0,2 Wm-2

• Änderung der Lufttrübung: - Rußemissionen: +0,2 +/- 0,1 Wm-2

- Photochemischer Smog: +0,3 +/- 0,2 Wm-2

- Aerosolteilchen (v.a. Sulfate): -0,4 Wm-2

• Änderung der Treibhausgase in der Atmosphäre: + 2,5 Wm-2

Natürliche klimawirksame Aktivitäten:• Vulkanausbruch: -2 Wm-2 (im ersten Jahr)• Änderung der Sonneneinstrahlung: +0,3 (1850-1940)

+/- 0,1 Wm-2 (seit 1978)

Bernhard Grimm Carbon Management International

Klimawandel und historische Aufzeichnungen

• Vor 1300 n.Chr.:Beschreibungen von Anomalien und Naturkatastrophen

• 1300- (1500) -1800: fast lückenlose Beschreibung der Witterung von Sommer und Winter, ab 1500 durchgehende monatliche Witterungsbeschreibungen

• 1680-1860:Instrumentenmessung auf individueller Basis

• Seit 1860:Internationale Messnetze mit Instrumentenmessung

• Europäische Datenbanken HISKLID und CLIWOC speichern deskriptive und frühindustrielle Messungen

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Temperaturveränderung

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Klimawandel und CO2

Der Treibhauseffekt ist v.a. bestimmt durch:• H2O = Natürlicher THG-effekt• CO2 = Anthropogener THG-effekt• Andere Treibhausgase

CO2:• Anthropogene CO2-Emissionen: 30 Gt/Jahr

75% fossile Energie, 20% Waldrodungen, 5% Holznutzung• Atmosphärische CO2 Konzentration 2004: 384 ppm

Vorindustriell (900-1800): 280 ppm• ab < 78°C Trockeneis• Lebensmittelzusatz (E 290), Löschmittel, Dünger, Kältemittel

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CO2 und Temperaturverlauf

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Abrupte Klimaänderungen

Abrupte Klimaänderungen innerhalb weniger Jahre um 8-10°C durch Analysen von Eiskernbohrungen und Tiefseesedimente bewiesenMehr als 20 solcher Klimasprünge innerhalb der letzten 100.000 Jahre nachgewiesen

Klimasprünge sind möglich durch:• Meeresströmungsänderungen• Abrutschen des Westantarktischen Eisschildes• Umstellung der Monsunzirkulation• Verdorren großer Regenwaldbestände

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„CO2-Sequestrierung“

= Verfahren und Bestrebungen, mit denen das Treibhausgas CO2 zunächst aus den fossilen Brennstoffen oder aber den Emissionen abgetrennt und anschließend im Untergrund gelagert wird

• Saline Aquifere• Erdgasfelder• stillgelegte Kohlebergwerke• flüssiges/gefrorenes CO2 in tiefe Wasserschichten• Algenwachstum durch Eisendüngung (CO2-Bindung)

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Sequestrierung von CO2

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Auswirkungen des Klimawandels

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Wirtschaftlicher SchadenQuelle: Münchner Rück

439,1130,582,854,841,8Volkswirt-schaftlicherSchaden* in Mrd. US$

7444291613Anzahl großer Wetterkata-strophen

1990-1999

1980-1989

1970-1979

1960-1969

1950-1959

Dekade

*Begründung für die Zunahme an volkswirtschaftlichen Schäden:

• Bevölkerungszunahme und Konzentration in Großstadträumen

• steigender Lebensstandard und anfälligere Technologien

• Besiedlung und Industrialisierung exponierter Regionen

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Bernhard Grimm Carbon Management International

ÜberschwemmungenQuelle: Münchner Rück

23428202231Volkswirtschaftlicher Schaden* in Mrd. US$

2618866Anzahl großer Überschwemmungs-katastrophen*

1990-1999

1980-1989

1970-1979

1960-1969

1950-1959

Dekade

*Selbsthilfefähigkeit der betroffenen Region wird deutlich überstiegen

Arten von Überschwemmungen:• Sturmfluten an Küsten von Meeren und großen Seen• Flussüberschwemmungen an Auen und Ufern• Sturzfluten, praktisch überall möglich nach Starkniederschlägen• Muren und Hangrutschungen in Gebirgsregionen

Bernhard Grimm Carbon Management International

Stürme und UnwetterQuelle: Münchner Rück

184,954,151,732,911,1Volkswirtschaftlicher Schaden* in Mrd. US$

422119107Anzahl großer Sturmkatastrophen*

1990-1999

1980-1989

1970-1979

1960-1969

1950-1959

Dekade

*Selbsthilfefähigkeit der betroffenen Region wird deutlich überstiegen

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Bernhard Grimm Carbon Management International

Klima in DeutschlandQuelle: Max-Planck-Institut

Bernhard Grimm Carbon Management International

TEIL 2

DER CO2-ZERTIFIKATEHANDELund seine

AUSWIRKUNGEN

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UNITED NATIONS –

Annex IEUROPEANUNION

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

- 21%

- 8 %

- 5,2 %

A: A: --13%13%

B: B: --7,5%7,5%

DK: DK: --21%21%

SF: 0%SF: 0%F: 0%F: 0%

GR: +25%GR: +25%

IRL: +13%IRL: +13%

I: I: --6,5%6,5%

L: L: --28%28%

NL: NL: -- 6%6%

P: + 27%P: + 27%

E: + 15%E: + 15%

S: +4%S: +4%GB: GB: --12,5%12,5%

Russland:Russland:0%0%

USA:USA:--7%7%

--1,8%1,8%

Reduktionsverpflichtungen in 2008-2012(Bezugsjahr: 1990)Quelle: TÜV SÜD

Bernhard Grimm Carbon Management International

GasGas QuellenQuellen Treibhauspotential*Treibhauspotential*

COCO22 Fossile Brennstoffe, Fossile Brennstoffe, 11 KohlendioxidKohlendioxidZementindustrie, EntwaldungZementindustrie, Entwaldung

CHCH44 Viehzucht, Biomasse, Deponien,Viehzucht, Biomasse, Deponien, 2121 MethanMethanReisanbau, Förderung undReisanbau, Förderung undTransport fossiler EnergieträgerTransport fossiler Energieträger

NN22OO Dünger, VerbrennungDünger, Verbrennung 310310 DistickstoffoxidDistickstoffoxidfossiler Energieträger,fossiler Energieträger,LandnutzungsänderungenLandnutzungsänderungen

HFCHFC Kühlmittel, ChipproduktionKühlmittel, Chipproduktion 140 140 -- 11.70011.700 HalogHalog. Fluorkohlen. Fluorkohlen--wasserstoffewasserstoffe

PFCPFC Aluminium, Feuersicherung,Aluminium, Feuersicherung, 6.770 6.770 perfluorierteperfluorierteLösemittel, ElektroindustrieLösemittel, Elektroindustrie KohlenwasserstoffeKohlenwasserstoffe

SFSF6 6 Elektroindustrie, IsolatorenElektroindustrie, Isolatoren 23.90023.900 SchwefelhexaSchwefelhexa--fluoridfluorid

••Angabe für einen 100Angabe für einen 100--jährigen Zeitraum (QUELLE: ZEW, 1999)jährigen Zeitraum (QUELLE: ZEW, 1999)

Treibhausgase

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Carbon Management International

Reduk-tions-pflicht

Kommunen / HaushalteVerkehrIndustrie

Strom- und WärmeerzeugungEisen und StahlRaffinerien, KokereienPapierindustrieGlas, Keramik, Baustoffe

ReduktionsverpflichteteQuelle: TÜV SÜD

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Industrie -am EH* beteiligt

Treibhausgasinventur-- ZuteilungsantragZuteilungsantrag- ReduktionspotentialReduktionspotential

Kontrollsystem- THGTHG--ManagementManagement--

SystemSystem- MonitoringMonitoring--

bericht bericht - VerifizierungVerifizierung

Carbon Risk Strategy- RisikobewertungRisikobewertung- BilanzierungBilanzierung- StrategieentwicklungStrategieentwicklung

Lösungen

Intern: TechnTechn. . OptimierungOptimierung

Extern:-- EmissionshandelEmissionshandel-- KlimaschutzKlimaschutz--

projekteprojekte

-- GrundsätzeGrundsätze-- verstehenverstehen

*EH: Emissionshandel

EmissionshandelQuelle: TÜV SÜD

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Sektorale Entwicklung der CO2-Emissionen in Deutschland

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Analyse der Entwicklungen

Ähnliche Tendenzen wie Industrie mit kontinuierlichem Rückgang der THG-Emissionen

Gewerbe

Starke Schwankungen innerhalb weniger Jahre - Witterungsabhängigkeit (Heizung)?

Haushalte*

Höchststand 1999, seither fallend - Ökosteuer / Treibstoffpreise- Stärkung ÖPNV

Verkehr*

Kontinuierlicher Rückgang der Prozessemissionen durch verbesserte und energieeffizientere Produktionsprozesse

Industrie

Starke Abnahme innerhalb der ersten 3-4 Jahre (Ostdeutschland)Seit 1999 wieder leichter Anstieg

Energieerzeugung

*Maßnahmen BMVBW: Verkehr: Steuerl. Anreize, Fluggebühren, Alternat. Treibstoffe, techn. Neuerungen, MautHaushalte: Öffentlichkeitsarbeit, Beratung, Innovation, Förderungen, Ordnungsrecht (EnEV)

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Investor in Klimaschutzprojekt

Projektentwicklung- ProjektProjekt--/ / PartnerfindungPartnerfindung- TechnischeTechnische PlanungPlanung-- Project Design DocumentProject Design DocumentBaseline StudieMonitoringplanggf. UVP

- Investitionsplanung Investitionsplanung -- VertragswesenVertragswesen-- Zustimmung Zustimmung d. d. LänderLänder

-- ValidierungValidierung-- UNUN--RegistrierungRegistrierung

Projektdurchführung- MonitoringMonitoring

- VerifizierungVerifizierung-- ZertifizierungZertifizierung

AusgabeAusgabe und und Handel Handel der der EmissionsEmissions--gutschriftengutschriften

KlimaschutzprojekteQuelle: TÜV SÜD

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Investor

Zertifizierung

Treibhausgas-Reduzierung

Rehabilitation

Carbon Credits

Schema: Projektmechanismen (CDM)Quelle: TÜV SÜD

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Projekt Initiatoren

Emittent Produzent

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Verschiedene Motivationen

„EMITTENT“= Teilnehmer am

EU-Emissionshandel

• Emissionsrechte für CO2• Know How Anbieter• Technologie Anbieter• Industrien:

Energie RaffinerieStahlproduktion MetallverarbeitungZement, Glas, KeramikPappe und Papierherstellung

Absicherung der Produktion

„PRODUZENT“= Herstellung und Betrieb von

Anlagen reduziert THG

• Export von Anlagen• Transfer von Know How• Entwicklung von Projekten• Industrien:

„Erneuerbare“Entgasungs-TechnologienEnergie EffizienzBiomasseBiogasBrennstoffwechselExportförderung

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Sichtweise des „Emittenten“

Wie kann ich meine weitere Produktionmit geringsten Kosten für Emissionsrechte sichern?

1. Technische Verbesserungen an Produktionsanlage und Nutzung allerlegalen gesetzlichen Möglichkeiten

wenn zu teuer... 2. Strafe für Überschreitung pro t CO2 ?

= 40 € / t CO2 2005-2007= 100 € / t CO2 2008-2012

wenn wegen Veröffentlichung zu schlechtes Firmenimage oder wenn zu teuer...

3. Kauf von Emissionsrechten am Markt (Broker, Börse, OTC...)wenn zu teuer...

4. Verlagerung der Produktion ins Auslandwenn zu teuer oder zu aufwändig...

5. Durchführung eines Klimaschutzprojektes (CDM- oder JI-Projekt)

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Sichtweise eines „Produzenten“

Warum sollte ich CDM oder JI nutzen, um meine Produkte zu vermarkten?

• Gewinnsteigerung• Markteintritt in neue Märkte• Sicherung des Absatz in bestehenden Märkten• Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit• Public relations

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Barrieren und Lösungenbei

Klimaschutzprojekten

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Barrieren und Unsicherheiten

1. Investition in Transaktionskosten2. Länderrisiken3. Verzögerung des Projektes4. Langfristiger Aufwand für Monitoring5. Additionality / Zusätzlichkeit6. Unsicherheiten der Einnahmen durch Carbon

Credits zum Zeitpunkt der Ausgabe 7. Geringere Menge an THG eingespart als

prognostiziert

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Lono / LoS / LoE

Projektidee

PIN

Validierung/Registrierung

PDD

Verifizierung

Monitoring

Implemen-tierung

Verkauf der Zertifikate

Ausstellung der CC

Wertentwicklung durch Sicherheit

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Beispielprojekte

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Vorteile: Standardisierte Baseline für eine Vielzahl dezentraler Anlagen& massive Senkung der Transaktionskosten

Verifizierte Emissionsminderungen2001: rd. 4000 t CO2/a2002: rd. 8-9000 t CO2/a2003: > 10.000 t CO2/a

Bündelung von kleinen landwirtschaftlichen Biogasanlagen zu einem einzigen nationalen Klimaschutzprojekt aus Gründen der Rentabilität

2001: 23 Anlagen 2002: rd. 45 Anlagen Auftraggeber: Mittelständisches deutsches Unternehmen Projektentwickler: FutureCamp, München

Beispiel Nat. KSP: BiogasanlagenQuelle: TÜV SÜD

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Fakten zum Projekt für eine Zellstofffabrik:

- Energieversorgung mit Kohle in KWK-Anlagen- Rinden- und Spanabfälle lagern auf Deponie- Energiekostenanteil Zellstoffproduktion ca. 30%- hohe Investkosten f. modernen Biomassekessel

- Emissionsreduktion möglich durch: > Ersatz der Kohle durch Biomasse und> Vermeidung v. Methan wegen Deponierung

- Verfeuerung von 112.000 t/a Holzabfälle inBiomassekessel reduziert hier durchschnittlich99.600 t CO2eq

- Projektlaufzeit 9 Jahre 897.292 t CO2eq- Zertifikatpreis 3 US$ 2.691.877 US$

Beispiel JI: BiomasseprojektQuelle: TÜV SÜD

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Bernhard Grimm Carbon Management International

Projekttyp: Energieproduktion aus Erneuerbarer Energie (Zuckerbagasse) Einführung von Bagasse als erneuerbarer, biogener Brennstoff

Emissionsreduktionen: CO2-Emissionsreduktion durch Substitution von Elektrizität und Wärme aus anderen, nicht-erneuerbaren Quellen

Erste Methodik weltweit für UNFCCC CDM-EBBestes CDM-Projekt (Point Carbon 2004)

Gesamtprojektinvestment : 17,5 Mio. US$Zu erwartende THG-Einsparungen: 700.000 t CO2Kosten pro erzeugte t CO2-Reduktion: 25 US$Transaktionskosten: ca. 25.000 € (Validation)

Beispiel CDM: ZuckerrohrbagasseQuelle: TÜV SÜD

Carbon Management International

Carbon Management International

Bernhard GrimmPorschestraße 15

D-70794 FilderstadtTel. +49 7158 98502-36

Email: [email protected]

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Hr. Dr. Wieczorek Vielen Dank, Herr Grimm! Wie ist nun Ihre Bilanz zum Kyoto-Protokoll? Hr. Grimm Es ist noch nicht so umgesetzt worden, wie es umgesetzt werden kann, aber die geistige Leistung und die Potenziale, die darin stecken, werden meines Erachtens erst in den nächsten Jahren voll genutzt werden. Allerdings haben wir natürlich die weiteren Verhandlungen ab 2012. Da brauchen wir relativ schnell gute Sicherhei-ten, damit die Investoren auch langfristig in dieses Produkt investieren. Hr. Dr. Wieczorek Vielen Dank! Also wäre es auch ganz sinnvoll, wenn Herr Bush den zumindest in den Medien angekündigten Sinneswandel in dieser Richtung umsetzen würde. Hr. Grimm Ich würde sagen, er hat starke Hilfe aus Kalifornien. Hr. Dr. Wieczorek Die ist doch ganz hilfreich. Ja, das ist der Einstieg, Klimaveränderung, Kyoto-Protokoll, seine Umsetzung. Bevor ich jetzt Herrn Dr. Sandhövel bitte, zu den Aus-wirkungen des Klimawandels auf die Finanzwirtschaft zu sprechen, begrüße ich gerne noch die Stadträte Bauer und Zöttl. Und ich bedanke mich noch mal bei Ih-nen, Kolleginnen und Kollegen, dass Sie durch Ihre Präsenz auch zeigen, welche Bedeutung dieses Thema für uns im Stadtrat hat. Herr Dr. Sandhövel!

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Präsentation von Herrn Dr. Sandhövel, Dresdner Bank

Hr. Dr. Sandhövel Vielen Dank! Wir reden ja nacheinander über zwei der sicherlich nicht nur wichtigs-ten Themen, sondern auch zwei der diskussionsreichsten Themen, nämlich nach dem Wetter, das Bernhard Grimm vorgestellt hat, rede ich jetzt über Geld. Und ich bin gebeten worden, ein wenig das Thema Klimaschutz mit dem zu verbinden, was sich auf den Finanzmärkten tut. Ich werde also die Stichworte aufgreifen, die auch im Oberbegriff des Themas stehen: Emissionshandel, neue Technologien - dahin-ter stecken ja auch die erneuerbaren Energien -, Energieeffizienz. Ich habe 20 Minuten, insofern wird das ein Perforceritt. Ich denke mal, dass man das eine oder andere in der Diskussion sicherlich noch vertiefen kann, aber an einigen der Grafiken von Bernhard Grimm habe ich schon gesehen, dass wir zwar auf die gleichen Ergebnisse kommen, die Denkansätze aber unterschiedlich sind. Der morgen vorgestellte UNFCCC-Bericht wird sich mit den naturwissenschaftli-chen Grundlagen des Klimawandels beschäftigen. Was heute schon durchgesi-ckert ist, wird es nicht sehr erfreulich sein. Die Frage, die sich für uns stellt, ist, wie diese Veränderungen bei uns ankommen. Wir haben eine Arbeitsgruppe, die gera-de eben schon erwähnt worden ist. Ich leite eine Klimagruppe der UNEP FI. Das ist, wie man im Neudeutschen sagen würde, ein Joint Venture zwischen den Ver-einten Nationen und einer Gemeinschaft weltweit operierender Finanzdienstleister, die sich als Berater innerhalb des UNFCCC-Berichtes intensiv mit den Finanzmärk-ten beschäftigen sollen. Zu dieser Gruppe gehören keine Nischenanbieter von grü-nen Produkten, sondern beispielsweise HSBC, Barclays, Aviva, Axa, die Münchner Rück, die Swiss Re, die japanische Staatsbank, die Royal Bank of Canada und viele andere. Das sind also Finanzdienstleister, die ein weltweites Vermögen ver-walten, 1,6 Billionen USD alleine nur in ihren Assets.

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Folgen des Klimawandels aus Sicht der Finanzwirtschaft4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz, 1. Februar 2007Dr. Armin Sandhövel

Seite 2

Der Klimawandel ist Fakt

Der anthropogene Klimawandel ist Realität - die wissenschaftliche Beweislage war nie deutlicher

– Treibhausgasemissionen (insbes. CO2) sind der Auslöser für den menschengemachten Klimawandel

Der Klimawandel birgt ernstzunehmende ökonomische Risiken– Schäden an Infrastruktur, Produktionsausfälle, Verlust an

Menschenleben, indirekte Schäden (Verlust an Umweltqualität, Verlust an Biodiversität, Ausbreitung von Krankheiten etc.)

– Kosten von Extremwetter bei erwarteter Erwärmung (2-2,5°C): 0,5-1% des weltweiten BIP bis 2050 (Stern-Report 2006)

– Kosten bei erweiterter Betrachtung und stärkerer Erwärmung: 5-10%, im Extremfall 20% des weltweiten BIP im nächsten Jahrhundert

– Kosten der Vermeidung ab jetzt: 1% des weltweiten BIP (Stabilisierung 500-550ppm)– Kosten in einem Einzeljahr 2040: 1 Billion US$ (UNEP FI 2006)

„2005 war mit den vielen Naturkatastrophen das schlimmste je verzeichnete Jahr. Es hat die Versicherungsbranche mehr gekostet als die Folgen des 11. September 2001“(Lord Levene, Lloyd‘s Chairman)

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Seite 3

Der Klimawandel ist eine reale ökonomische Bedrohung

Der Klimawandel birgt ernstzunehmende ökonomische Risiken

– Die Häufigkeit und Schadenshöhe von globalen Naturkatastrophen (Stürme, Fluten, Hitzewellen) nehmen dramatisch zu

– Hurrikan Katrina 2005 kostete die Versicherungsbranche 20 Mrd. US$ (Allianz 470 Mio. US$)

– Hitzewelle in Europa 2003 kostete 15 Mrd. US$

– 40% der weltweiten Schäden gehen auf den Klimawandel zurück

– Münchener Rück: Ökonomischen Kosten von Naturkatastrophen haben sich seit den 1960gern versiebenfacht und versicherte Schäden sind sogar um das sechszehnfache gestiegen

Regierungen reagieren durch Begrenzungen der CO2 -Emissionen

– Der EU-Emissionshandel begann im Januar 2005

– Das Kyoto-Protokoll trat im Februar 2005 in Kraft

– Staatliche Förderprogramme für Erneuerbare Energien werden entwickelt

Seite 4

EU reagiert auf die Herausforderung

EU-Kommission stellt am 10.1.2007 neue Initiative zur Energiepolitik vor

EU-Reduktionsziel bis 2020: 20%

EU-Reduktionsziel „im Falle zufrieden stellender globaler Übereinkunft“ bis 2020: 30%

Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2020: 20%

Trennung der Energie-Netze von der Produktion

Atomenergie ist weiterhin originäre Angelegenheit der Mitgliedstaaten

Distance-to-target (burden-sharing targets) for EU-15 Member States in 2004, including Kyoto mechanisms and carbon sinks

[Source: EEA Report 2006]

*

36

Seite 5

Allianz reagiert auf die Herausforderung

Allianz erstellt gemeinsam mit dem WWF die Klimastudie „Climate Change & the Financial Sector - An Agenda for Action“, welche die Risiken und Chancen des Klimawandels auf Sicht der Finanzbranche darstellt

Allianz gründet 2005 die Allianz Climate Core Group (ACCG) als direkte Konsequenz aus Studien zu zunehmenden Klimarisiken

Mitglieder sind Klimaexperten aus allen relevanten Bereichen des Konzerns, inkl. der ausländischen Töchter (RAS, AGF, Fireman‘s Fund)

Aufgaben der ACCG:

– Implementierung einer gruppenweiten Klimastrategie

– Erstellen einer Road Map, um aus der langfristigen Klimastrategie Schwerpunkte zu verfolgen: 17 Ziele und 80 konkrete Vorhaben wurden festgelegt

Seite 6

Bankenfokus liegt auf der Entwicklung neuer Geschäftsfelder

Für Banken sind Klimarisiken vor allem indirekte Risiken der Kunden, insofern steht für die Dresdner Bank die Entwicklung neuer Geschäftsfelder primär an

Optimierung des Managements von Klimarisiken im Konzern: z.B. Verbindung des Flutrisikomanagements der Versicherung mit der Immobilienfinanzierung der Bank

Integration von CO2-Emissionshandel,Carbon Funds, CDM-Versicherungen,Energy Efficiency Private Equity, CarbonMarket ServicesSynergien innerhalb des Gesamtkonzerns zu Renewables werden gebündelt: Komplette Versicherungspakete, Projektfinanzierung, Verbriefung, technische Due Dilligence, Investments in Erneuerbare Energien Projekte etc.

37

Seite 7

Chancen (1): Dresdner Bank ist eine der führenden Banken im Emissionshandel

Dresdner Kleinwort ist einer der führenden Händler im EU ETS und entwickelt fortlaufend neue Produkte diesem Bereich (z.B. Optionen)

Aktiv im Zertifikatehandel bereits seit 2003

Eine der Top 5 Banken nach Umsatz

Weitere Geschäftszuwachs erwartet, auch durch Einrichtung einer breiten Rohstoffplattform

Starkes Wachstum des Marktes mit zunehmenden Handel zwischen Banken erwartet

52 % aller von Emissionshandel betroffenen Unternehmen Deutschlands sind Kunden der Dresdner Bank

Bereits seit 2002 Kundenberatung mit Blick auf Handel und Risikomanagement

Seit 2004 Kooperation mit 3C Consulting

Seite 8

So funktioniert der Emissionshandel

Am Handelsplatz bestimmen –wie bei jeder Börse – Angebot und Nachfrage die Notierung.

Eine Tonne CO2-Emissionsrecht (Ausstoß 2005) kostete am 23. Januar 3,83 €

CO2-Verursacher wie Kraftwerksbetreiber, Raffinerien, Zement-, Stahl- und Glasproduzenten erhalten anteilig nach ihren früheren Emissionsmengen Erlaubnisscheine (in Deutschland vom Umweltbundesamt)

Die Unternehmenkönnen einen Teil

ihrer Verschmutzungsrechte verkaufen,

wenn sie, etwa durch Investitionen in eigene Anlagen, Emissionen

einsparen oder stattdessen

klimaschonende Maßnahmen ergreifen

(Aufforstungen, Investitionen in

Entwicklungsländern)

Andere Unternehmen

erwerben Erlaubnisscheine,

wenn der Kauf günstiger ist als Investitionen in

eigene Anlagen. Wer weder den eigenen CO2-Ausstoß senkt

noch Scheine aufkauft, soll am Ende für einen

Emissionsüberschuss Strafe zahlen

38

Seite 9

Der Emissionshandel birgt auch Risiken für Banken

Operatives Risiko

Marktrisiko

Gesetzgebungs-risiko

Indirekte Risiken durch betroffene Kunden:

Einfluss auf Kundenrating/ Bonitätseinstufung

Ansatz fokussiert auf operative Risiken des Kunden, da diese durch den Kunden beeinflusst werden können

Darüber hinaus kontinuierliche Beobachtung von Markt- und Gesetzgebungsrisiken

Direkten Risiken als Marktteilnehmer :

Emissionsmarkt ist sehr volatil

Vielfältige äußere Einflüsse– Rohstoff- und Energiemärkte– Wetter– Politik (z.B. Allokationspläne) – Internationale Rahmenbedingungen (z.B.

Kyoto)

Seite 10

Chancen (2): Der weltweite Markt für Erneuerbare Energien (EE)ist insgesamt stark wachsend

0

5

10

15

20

25

30

35

40

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

bn $

Jährliches Investitionsvolumen in EE (Welt)

Quelle: REN21, BMU, EREC

CAGR2): 18,9%

Marktentwicklung:

Jährliches Investitionsvolumen beträgt bereits 38 Mrd. US$ (2005) nach rund 30 Mrd. US$ im Jahr 2004

Investitionsvolumen von 1,6 Billionen US$ bis 2030 erwartet

Starkes Wachstum insbesondere in den USA, China, Indien und Europa

Der Anteil von EE am Energieverbrauch wird weiter signifikant ansteigen

Treiber:

Rechtliche Rahmenbedingungen

Finanzielle Förderung

Steigende/volatile Preise für fossile Energieträger

Technischer Fortschritt

100%100%

100%100%

100%

13,6% 16,6%23,6%

34,7%

47,7%

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

2001 2010 2020 2030 2040

Anteil EE am Gesamtenergieverbrauch (EU)

Energie-verbrauch

Anteil EEMto

e3)

2) Compound Annual Growth Rate 3) Million tons of oil equivalent

39

Seite 11

Steigende Investitionsvolumina und hohe Wachstumsraten machen den Sektor langfristig attraktiv

Um bis 2020 den gesamten Energie-verbrauch in der EU durch Erneuerbare Energien auf 20% zu steigern, werden Investitionen von 443 Mrd. EUR erwartet (2001-2020)

Die höchsten Investitionen sowie Wachstumsraten werden im Bereich Solar-und Windenergie liegen

Deutsche Unternehmen sind führend in in der Solartechnologie und –produktion sowie Windanlagenbau und -entwicklung

3271

358 189

688 784480 493

200

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

Biomasse Wasser(groß)

Wasser(klein)

Wind Photo-voltaik

Solar-w ärme

Geothermie Marine

2010

20202040

+10% +22% +12% +6% +19%+8%+1%

+3%

Jährlicher Verbrauch an EE weltweit (2010-2040)1)

Mto

e

Quelle: EREC, IEA 1) inkl. mittlere jährliche Wachstumsraten in Prozent 2) Gezeiten- und Wellenkraft

156

91 8976

20 11

02040

6080

100120

140160180

Wind Solar-wärme

Biomasse Photovoltaik Wasser Geothermie

Zu erwartende Investitionen in EE in Europa (2001-2020)

Mrd

. EU

R

2)

CAGR

Σ = 443 Mrd.

Seite 12

Der Boom Erneuerbarer Energien zeigt sich auch an den Kapitalmärkten

Quelle: Dresdner Kleinwort, Deutsche Börse, OnVista

Die Anzahl der IPOs im Bereich EE ist seit 2004 wieder stark angestiegen

Ebenso gibt es zahlreiche Kapitaler-höhungen auf Seiten bereits notierter Unternehmen (Q.Sells, Sunways)

Das hierbei aufgenommene Kapital verspricht auch für die Zukunft signifikante Investitionen

Die überdurchschnittliche Entwicklung von Aktien im Bereich Erneuerbarer Energien unterstreicht das Potential der Branche

Beispiele IPOs: - 2006: Verbio, Renwable Energy Corp.- 2005: Q-Cells, Conergy, Ersol, Sunpower

75

125

175

225

275

325

375

425

475

Jan-2005 Jul-2005 Jan-2006 Jul-2006NASDAQ DKIB Renew able Index DKIB Wind Index

DKIB Solar Index DKIB Fuel Cell Index DKIB Energy Tech Index

0123456789

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Börsengänge im Bereich Erneuerbare Energien (D)

Kursentwicklung Aktien Erneuerbare Energien

geplant

40

Seite 13

Bestehende Risiken müssen mitigiert werden

... in hohem Maße abhängig von regulatorischen Rahmen-bedingungen und Förderinstrumenten mit entsprechenden Markt- und Preisrisiken

Frühzeitiges Erkennen rechtlicher Veränderungen erforderlich

... technologisch sehr innovativ mit entsprechenden Betriebs-risiken, so dass markterprobte und ausgereifte Techno-logien identifiziert werden müssen

Technologisches Grundlagenwissen und technische Due Diligence erforderlich

... nur eingeschränkt grundlastfähig (mit Ausnahme Geothermie) mit entsprechenden Margen- und Absatzrisiken

Konservative Abschätzung von Energieproduktion notwendig mit entsprechender Mitigierung durch Versicherungsprodukte

Der Erneuerbare Energien Sektor ist...

Seite 7

Seite 14

Dresdner Kleinwort hat bereits eine führende Position im BereichErneuerbare Energien aufbauen können

0

200

400

600

DKIB

Citigro

up

Nordea

BBVAJP

MNLG

UBS

Sal Opp.

HSH

WestLB

Mio

. €

Starke Kundenbasis und Research-Qualität

Bookrunners EE Branchenangebote (1995-2005)

... ist Marktführer im europäischen EE-Sektor

... hat seine zweitgrößte EE-Transaktion auf dem spanischen Markt abgeschlossen

... hat ausgezeichnete Expertise im Bereich Research aufgebaut (wöchentliche Markt-informationen, Unternehmensanalysen etc.)

... ist auch im Bereich Verbriefung tätig, z.B. 102 Mill. EUR Transaktion für PlambeckNeue Energien AG im Mai 2006

Quelle: Dresdner Kleinwort

Dresdner Kleinwort...

41

Seite 15

Die Allianz-Gruppe ist ihren Kernaktivitäten im Geschäft mit Erneuerbaren Energien engagiert

Renewable Energies

Versicherung

Due Diligence Finanzierung

VerbriefungBeteiligungen

Vermögens-verwaltung

5

4

3

2

1

6

5

4

3

2

1

6

Integrierte Versicherungs-pakete für Aufbau/Errichtung, Betriebsunterbrechung, etc.

Due Diligence für Geschäfts- und Technikprozesse

Gezielte Investitionen in Erneuerbare Energien durch ACP-Sparte AllianzSpecialized Investments

Verwaltung von Fonds mit Schwerpunkt EE (EcoTrends)

Aktivität im Bereich Verbriefung, Projekt-finanzierung, IPO und M&A

Finanzierung für Privat- sowie Mittelstandskunden

Quelle: Dresdner Bank

Seite 16

Kontakt

Dr. Armin SandhövelHead Allianz Climate Core GroupHead Carbon Risk / CoC RenewablesRisk Governance & ControllingTel: +49 (0) 69 / 263 [email protected]

42

Hr. Dr. Wieczorek Das Grün der Dresdner Bank gewinnt eine ganz neue Qualität sozusagen. Herr Dr. Hartmann stellt seinen Vortrag unter das optimistische Thema „Deutsch-land ist erneuerbar“. Herr Dr. Hartmann, bitte!

43

Präsentation von Herrn Dr. Hartmann, DGS

Hr. Dr. Hartmann Bevor ich in medias res eintrete, möchte ich kurz die DGS, die Deutsche Gesell-schaft für Sonnenenergie vorstellen, deren Geschäftsstelle ja hier in der Landes-hauptstadt angesiedelt ist. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahrzehnten eine breite Markteinführung der erneuerbaren Energien voranzubringen. Wodurch kön-nen wir das und wie versuchen wir dies umzusetzen? Wir haben in Deutschland ein Netz von Solarschulen aufgebaut, in denen wir Fort- und Weiterbildung betreiben. Wir haben Manuals, Leitfäden und Materialien herausgegeben und beraten und informieren die potenziellen Kunden von erneuerbaren Energien in diesem Lande. Ich freue mich, dass meine Vorredner sich auch dem Thema „Erneuerbare“ genä-hert haben, und möchte mal versuchen, zwei kurze Zusammenfassungen der bei-den Reden zu geben. Erstens, glaube ich, ist es unbestreitbar, dass der Effekt der Erwärmung der Erde anthropogen ist. Mein Vorredner von der Allianz Group hat es erwähnt und auch der Stern-Report, der vor etwa drei Monaten herausgekommen ist, sagt dies ganz deutlich. Zum zweiten freut mich besonders, dass der Vertreter der Allianz Group gesagt hat, dass die Kapitalmärkte auf den Boom der erneuerba-ren Energien schon reagiert und die Zukunftsfähigkeit des Geldverdienens in die-sem Markt ganz deutlich erkannt haben. Das ist ein sehr gutes Zeichen für die nächsten 30 oder 40 Jahre, denn erneuerbare Energien brauchen wir unbedingt. Ich habe meinen Vortrag unter das Motto „Deutschland ist erneuerbar“ aus einem bestimmten Grunde gestellt, denn ich bin der Meinung, dass Deutschland in Bezug auf den Klimaschutz mit erneuerbaren Energien in der Welt eine Pilotfunktion, d.h. eine Steuer- und Vorbildfunktion ausübt, und zwar im besten Sinne des Wortes. Pilot heißt steuern. Wie steuern wir das Schiff Erde in die Richtung, dass uns der Planet nicht zu sehr aufgeheizt wird?

44

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Deutschland ist erneuerbar

Dr. Uwe Hartmann

DGS LV Berlin Brandenburg

Erich-Steinfurth-Str. 6

10243 Berlin

www.dgs-berlin.de

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

+10%

+60%

+40%+50%

+11,2%

Sonstige0,1 %

Erneuerbare Energien4,6 %

Mineralöle36,0 %

Erdgas22,7 %

Kernenergie12,5 %

Steinkohle12,9 %

Braunkohle11,2 %

Que lle n: unte r Ve rwe ndung vo n Anga be n de r Arbe its ge m e ins c ha ft Ene rgie bila nze n und na c h Anga be n de r Arbe its gruppe Erne ue rba re Ene rgie n-S ta tis tik (AGEE-S ta t); na c h Wirkungs gra dm e tho de ; vo rlä ufige Anga be n, S ta nd F e brua r 2006

Struktur des Primärenergieverbrauchsin Deutschland 2005

Gesamt: 14.238 PJ

45

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

Erneuerbare Energien Stromerzeugung

7,55,10,43,25,4

21,527,2

1,3

64,35

0,20,54,9

29,8

2,0

71,53

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

Was

serkr

aft

Winden

ergie

Photov

olta ik

Biomas

se fe

st

Biogas

Biomas

se flü

ssig

Geothe

rmie

Sonsti

ge

EE-St

rom ge

samt

Mrd

. Kilo

wat

tstu

nde

n

20052006

EE-Anteil 2006 am deutschen Stromverbrauch: 11,6%

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

+10%

+60%

+40%+50%

+11,2%

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

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Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Erneuerbare Energien Kraftstofferzeugung

2,0 1,7

25,8

18,6

22,3

3,1 3,7

32,6

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

30,0

35,0

B iodiesel Pflanzenöl Bioethanol EE-Kraftstoffe gesamt

Mrd

. Kilo

wat

tstu

nde

n

20052006

EE-Anteil 2006 am deutschen Kraftstoffverbrauch: 5,4%

+40%

+60% +120%

+46,3%

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Erneuerbare Energien Wärmeerzeugung

84,1

3,4 1,64,1 1,9

89,192,398,3

0,0

20,0

40,0

60,0

80,0

100,0

120,0

Bioenergie Solarthermie Geothermie EE-Wärme gesamt

Mrd

. Kilo

wat

tstu

nde

n

20052006

EE-Anteil 2006 am deutschen Wärmeverbrauch: 6,2%

+10%

+20% +20%

+10,4%

47

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Erneuerbare Energien Gesamtenergiebereitstellung

27,2

1,86,1 2,1

120,5

4,7

175,7

29,821,5

143,0

202,5

0,0

50,0

100,0

150,0

200,0

250,0

Windenergie Wasserkraft Bioenergie Solarenergie Geothermie Gesamt

Mrd

. Kilo

wat

tstu

nde

n

20052006

EE-Anteil 2006 am deutschen Endenergieverbrauch: 7,7%

+10%

+20%

+30% +20%

+15,2%

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

48

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

Erneuerbare Energien Kostenvermeidung

3,0

1,51,3

2,8

4,2

3,2

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

vermiedene CO2-Kosten(Zert ifikatspreis 15 €/t)

vermiedene Energieimporte (Öl,Gas, Kohle, Uran)

vermiedene externe Kosten(Umweltkosten) alleine durch

EEG

Mrd

. Eur

o

20052006

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Vergleich EEG-Umlage

87,6Mio. tCO2/a

99,9Mio. tCO2/a

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

EE als Wirtschaftsfaktor – Stand 2005 -

- 170000 Arbeitsplätze durch EE-Nutzung in D

- rd. 16 Mrd. € Umsatz in D, davon rd. 10 Mrd. € Neuinvestitionen

- steigender Exportanteil; z.B. rd. 70 % Exportanteil bei Windkraftanlagen

- D positioniert sich in dieser Zukunftsbranche im globalenMarkt: Maschinenbaufirmen in allen EE-Sparten sind Weltspitze

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

49

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

50

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

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Dr. Uwe Hartmann

Deutschland ist erneuerbar

- Szenario NatPLus - neu (2004) -

2010 2020 2030 2040 20500,04

0,06

0,08

0,10

0,12

0,14

0,16

Stro

mge

steh

ungs

kost

en, E

UR

/kW

h

Wasser

Wind

Photovoltaik

Geothermie

Stromimport

Biomasse

Biogas

Mittelwert

projekt2020/kos-EEt; 17.10.05

2004: 0,62 EUR/kWh2004: 0,26 EUR/kWh

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Deutliche Kosten-degression möglich und bereits ein-getreten:

1990 – 2003: Von ca. 20 ct/kWh auf rund 12 ct/kWh

2004 - 2020: von 12 ct/kWh auf rund 7 ct /kWh

Bis 2050 erreichbare Werte: um 5 ct/kWh

Quelle: Nitsch/DLR

4. Münchner Nachhaltigkeitskonferenz

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Dr. Uwe Hartmann

DGS LV Berlin Brandenburg

Erich-Steinfurth-Str. 6

10243 Berlin

www.dgs-berlin.de

52

Podiumsdiskussion

Hr. Dr. Wieczorek Ja, Herr Dr. Hartmann, auch Ihnen herzlichen Dank! Ich stehe jetzt vor einem Ver-fahrensproblem: um 18.35 Uhr ist die Pause vorbei, und das ist jetzt soweit. Ich glaube, wenn niemand unbedingt eine Pause braucht, gehen wir jetzt einfach in die Diskussion rein. Wenn wir ein bisschen eher fertig sind, ist das ja auch ganz gut. Und anschließend laden wir Sie ohnehin zu einem kleinen Imbiss ein. Meine Damen und Herren, bisher hatten vor allem die Referenten zu meiner Linken das Wort. Zu Beginn der Diskussion würde ich nun ganz gerne die Beispiele aus München ein bisschen mit den erwähnten Thesen konfrontieren und zu Beginn Herrn Burkhart Oesten, den Umweltschutzbeauftragten der MTU Aero Engines GmbH, fragen: Herr Oesten, Sie haben ja ein eigenes Heizwerk und setzen auch auf Umweltprodukte. Welche Bedeutung haben die klimatischen Entwicklungen für Ihr Unternehmen? Im ersten Block würde ich mich gerne den Fragen Klimawandel, Kyoto-Protokoll und Emissionshandel zuwenden. Nur ein Thema möchte ich dabei nicht diskutie-ren, nämlich die Frage, ob wir uns nur Klimasprüngen gegenüber sehen oder ob es tatsächlich den Klimawandel gibt. Keiner der Referenten hat diese These ange-sprochen, die man vor drei oder vier Jahren durchaus immer noch hörte: „Was wollt ihr denn? Kalte Sommer oder regnerische Sommer und warme Winter hat es im-mer mal gegeben.“ Es besteht eindeutig Konsens, dass wir heute eine andere Qua-lität erreicht haben. Und ich glaube, dieser These wird auch auf meiner rechten Seite nicht widersprochen. Hr. Oesten Nein, absolut nicht. Die klimatischen Entwicklungen sind in jedem Fall nachvoll-ziehbar und, ich sage mal, auch schon seit langem nachlesbar. An einem Standort, wie wir ihn betreiben, als ein Metall verarbeitender Betrieb im weitesten Sinne bzw. ein Betrieb der Hochtechnologie in der Metallverarbeitung, haben wir ein eigenes Heizwerk. Mit diesem Heizwerk heizen wir letztendlich unsere Räumlichkeiten, Wasser und andere Dinge, die wir in erwärmtem Zustand brauchen. Die gesamte Prozessenergie wird über Strom bezogen. Aus traditionellen Gründen ist das Heizwerk sehr großzügig angelegt worden und wird seit vielen Jahren immer wieder und immer weiter modernisiert. Es ist so groß, dass wir im Sommer so viel Heizleistung eigentlich gar nicht brauchen, und deswe-gen haben wir uns im letzten Jahr entschlossen, in ein Blockheizkraftwerk zu inves-tieren. Dieses Blockheizkraftwerk, das sich derzeit im Probebetrieb befindet, liefert auf der einen Seite Wärme, auf der anderen Seite Strom. Die Wärme reicht uns im Sommer völlig aus, um die benötigte Wärme, die wir zuführen müssen, also jetzt nicht im Sinne von klimatischer Heizenergie, zu decken. Das ist ein Beispiel, wo wir versuchen, klimarelevante Dinge zu tun, ohne den ökonomischen Aspekt aus den Augen zu verlieren.

53

Hr. Dr. Wieczorek Aber mit dem Heizwerk unterliegen Sie doch dem Emissionshandel? Wie läuft es denn bei Ihnen, also bei einem produzierenden Unternehmen, das sich so aufge-stellt hat wie Sie? Müssen Sie Zertifikate zukaufen? Wie ist die Preisentwicklung bei Ihnen? Hr. Oesten Wir haben rund 12.000 Tonnen CO2-Potenziale bei uns in den Verfahren einge-bracht. Diese Menge haben wir aufgrund der klimatischen Entwicklung nicht ganz ausgeschöpft. Wir müssen also nicht zukaufen. Ein weiterer Aspekt ist eben auch das Blockheizkraftwerk, durch das wir im Sommerbetrieb Einsparungen haben. Das wird übrigens mit biogenem Kraftstoff gefahren und ist also CO2-neutral. Da sparen wir natürlich wieder CO2 ein, d.h. das, was wir heute an genehmigten CO2-Emissionen haben, wird uns sicherlich noch eine Weile reichen. Ein anderer Punkt ist die Energieeinsparung oder Vermeidung von Energieverlus-ten. Das ist natürlich ein anderes Thema, an dem wir auch sehr heftig arbeiten, beispielsweise an der Drucklufterzeugung und -verwendung. All diese Geschichten sind eigentlich permanent bei uns im Fokus. Hr. Dr. Wieczorek Bevor ich Herrn Schwarz zum Emissionshandel und zu den Kosten frage, Herr Dr. Hartmann, haben Sie, glaube ich, jetzt pro Tonne wieder 15 Euro gesagt. Herr Dr. Sandhövel hat aber vorher von einem aktuellen Preis von 4 Euro gesprochen. Ich muss zugeben, ich kenne mich da jetzt wirklich nicht so gut aus. Aber stimmt zum einen die Tatsache, dass eine Reihe von Unternehmen diese Werte als entgange-nen Gewinn dann in die Kostenrechnung mit eingehen lassen? Gibt es dazu Erfah-rungen? Und zum anderen, welchen Preis müssen wir denn jetzt zugrunde legen? Würden Sie Herrn Dr. Hartmann widersprechen bei seinem Ansatz von 15 Euro, als es um diese Werte und Einsparungen ging. Hr. Dr. Sandhövel Der CO2-Preis ist tagtäglich in der Börse abzulesen. Da können Sie mir glauben, dass er gestern bei 4 Euro war. Die Frage ist, ob wir uns über den CO2-Emissions-Preis unterhalten, also über die EU-Allowances, die jetzt in der ersten Verpflich-tungsperiode gelten. Das ist eben dieser Preis. Wir handeln allerdings auch schon CO2-Zertifikatspreise für die zweite Verpflichtungsperiode, bei denen sich in den letzten Monaten ein erheblicher Spread ausgebildet hat. Diese Preise sind ausei-nandergegangen, nachdem sie lange Zeit gleichmäßig verlaufen sind. Der Preis für die zweite Verpflichtungsperiode, die aber als Futures gehandelt werden, da es sie ja physisch noch gar nicht gibt, liegt ungefähr bei 16 Euro. Dann haben wir noch die Preise von Zertifikaten aus sogenannten Kyoto-basierten Mechanismen, d.h. CDM und Joint Implementation. Diese Preise schwanken zwischen 10 und 20 Eu-ro. Da muss man immer sehen, aus welchen Projekten und in welchem Zustand die Zertifikate sind. Insofern ist es wie an einer Währungsbörse, wo man immer wissen muss, ob man über Pfund oder Dollar redet. Dann kann man die Preise aber auch sehr genau ablesen.

54

Hr. Dr. Wieczorek Die Komplexität dieses Tatbestands macht deutlich, dass das Thema offensichtlich wirklich relevant ist, denn sonst hätte sich ein Unternehmen wie Ihres dem nicht so dezidiert zugewandt. Hr. Dr. Sandhövel Ja, vielleicht klang es ein bisschen zu negativ, als auf meiner Folie die Volatilität dargestellt wurde. Für unsere Händler ist Volatilität sehr gut, denn je mehr Volatili-tät im Markt ist, desto mehr Möglichkeiten gibt es. Es hat immer zwei Seiten, und ich glaube, dass die Unternehmen mit einem CO2-Zertifikats-Preis von 4 Euro im Augenblick sehr zufrieden sind. Zu der anderen Frage, die Sie gestellt haben, nach den Opportunitätskosten, gab es den großen politischen Streit, inwiefern die Energieunternehmen die zum Teil sehr hohen Zertifikatspreise in der mittleren Phase eingepreist und an den Kunden weitergegeben haben. Es gilt natürlich immer eine gewisse Preiselastizität, d.h. Unternehmen, die in der Lage sind, ihre Preise an den Kunden zu überwälzen, haben es da gut. Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, haben es eher schlecht. Und insofern gibt es da natürlich Unterschiede in der Unterneh-mensstruktur. Ich glaube, das haben nicht nur wir beobachtet, sondern es ist si-cherlich auch der Grund, warum die EU-Kommission und letztlich auch die Bundes-regierung jetzt bei den Verhandlungen für die zweite Verpflichtungsperiode ausge-sprochen böse reagiert haben. Es wurde zwar sehr schön begründet, warum die gestiegenen Zertifikatspreise auch gestiegene Strompreise bedeuten. Die umge-kehrte Argumentation, warum fallende Zertifikatspreise sich nicht dann auch in fallenden Strompreisen äußern, haben wir nicht geführt. Hr. Dr. Wieczorek Herr Schwarz, wie viel Gewinn machen die Stadtwerke mit dem Emissionshandel und wie sieht es mit den Opportunitätskosten und der Weitergabe an die Verbrau-cher aus? Bitte sagen Sie uns etwas generell zum Bereich Stadtwerke und Emissi-onshandel. Hr. Schwarz Zunächst mal möchte ich zur Preisbildung im Moment wenig sagen. Wir nehmen an dem Emissionshandel nur in ganz bescheidenem Umfang teil, weil wir eigentlich gerade so viel CO2-Zertifikate zugeteilt bekommen haben wie wir letzten Endes Brennstoff brauchen. Von daher wird unser Bedarf abgedeckt. Mit gewissen Über-hängen, die wir haben, nehmen wir auch am Handel teil, aber es ist nicht so, dass der CO2-Preis im Münchner Strompreis unbedingt durchschlägt. Das sind zwei Paar Schuhe. Aber was beim Endkunden ankommt, hat gewisse Korrelationen zum Strompreis, wie er an der Börse gehandelt wird, nämlich eine Ähnlichkeit mit dem Verhalten der CO2-Preise. Und die CO2-Preise sind, ich habe aktuelle Zahlen da, derzeit bei 2,28 Cent, also enorm niedrig. Das ist auch ein Problem des Emissions-handels. Ich bin nicht restlos davon überzeugt, dass das Werkzeug, so wie es jetzt aufgestellt ist, wirklich ein ideales Steuerungskriterium ist, um CO2 zu reduzieren; als Handelsinstrument ja, aber nicht in der Form, wie die Zertifikate zugeteilt und bewertet werden.

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Man muss aufpassen, dass wir damit nicht Fehlentwicklungen steuern. Ich meine Fehlentwicklungen dahingehend, dass forciert z. B. bestimmte Brennstoffe einge-setzt werden, die einfach von der Chemie her CO2-arm sind mit der Folge, dass damit über die Primärenergie auch noch mal an der Preisschraube gedreht wird. Des weiteren muss man auch sehen, wer an dem Emissionshandel teilnimmt. Und da fühle ich mich als Vertreter eines Unternehmens, das wirklich vorbildlich Strom und Fernwärme erzeugt und dies historisch schon immer gemacht hat, weil wir Kraft-Wärme-Koppelung betreiben, massiv benachteiligt mit diesem CO2-Handel. Der CO2-Handel geht bei den Energieversorgern nur auf den Strommarkt. Und wenn man bedenkt, dass wir in München Bayern oder der Atmosphäre über 2 Milli-onen Tonnen CO2 dadurch ersparen, dass wir Kraft-Wärme-Kopplung betreiben, bekommen wir dafür überhaupt keine Gutschrift und werden sogar eigentlich noch bestraft. Schließlich hat einer, der Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen betreibt, teure Anlagen und muss Fernwärmenetze bauen. Hier sind die Messlatten also einfach unfair angelegt. Und wenn ich mir die ganzen Diskussionen um die Zukunft angu-cke, was heute die Kriterien für den NAP 2 sind, d.h. also die Handelsphase, die jetzt vor uns liegt, dann habe ich wirklich große Zweifel, ob man die Klimaziele, die man sich so gestellt hat, in dieser Zielsetzung erreicht. Dass man einen Emissions-handel zustande kriegt, daran habe ich keinen Zweifel. Man kann mit allem han-deln, aber ob in der Wirkung das Ziel erreicht wird, dass wir eine Stabilisierung der CO2-Bildung in der Atmosphäre hinbekommen, da meine ich, muss noch vom Ge-setzgeber erheblich nachgesteuert werden. Hr. Dr. Wieczorek Herr Grimm, was sagen Sie denn zur Kritik vom Herrn Schwarz? Hr. Grimm Im Grunde hat Herr Schwarz schon Recht. Vielleicht noch mal ganz kurz zu den Preisen, die wir jetzt im Moment gerade sehen: die 2,20 oder 2,24 Euro, die wir heute haben, beziehen sich auf die EU-Allowances bis zum Jahr 2007. Ich will jetzt ein bisschen plakativ oder eindringlicher sagen, dass das die Pilotphase der EU war, die dem eigentlichen EU-Kyoto-Prozess vorgeschaltet ist, der ab 2008 be-ginnt. Die Preise für die EU-Allowances muss man also als eine Versuchsphase ansehen. Wichtig war aber, dass das System ins Laufen kam. Ich denke, dass die Zuteilun-gen in Zukunft auch anders diskutiert werden. Diese freie bzw. freigiebige Vergabe kann so nicht weiter gehen. Man diskutiert ja auch die Alternative Auctioning, also Auktion, d.h. jeder kauft sich eben so viel Credits oder Emissionsrechte, wie er braucht. Das ist ja eigentlich eine ganz simple Sache. Damit wären die ganzen Probleme weg und der Emissionshandel würde auch sehr viel effizienter gestaltet werden. Ich denke, dass das sukzessive geht. Da werden in der Auktion mal 10 % gehandelt und mal werden es 20 % oder auch 50 % sein, weil wir sehen, dass das ganz gut funktioniert. Ich könnte mir vorstellen, dass es in diese Richtung laufen wird. Und dann wird derjenige, der mit regenerativen Kraftstoffen heizt, einfach keine Emissionsrechte mehr kaufen müssen, weil er keine fossilen Brennstoffe verheizt. Das wird sich im Markt oder auch in seinen Preisen niederschlagen.

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Hr. Dr. Wieczorek Aber ginge das unter der aktuellen Fassung des Kyoto-Protokolls überhaupt, Aukti-on statt Zuteilung? Hr. Grimm Ja, die Variante der Auktion ist vorgesehen. Wir haben uns eben für Zuteilung ent-schieden. Hr. Dr. Wieczorek Joachim, die Städte haben ja relativ wenig Einfluss auf internationale Vereinbarun-gen, aber vor Ort schlägt es sich nieder, sei es jetzt im Bereich der Stadtwerke oder auch in der Umweltpolitik. Hr. Lorenz Ja, das ist richtig. Die Städte haben gerade, was z. B. die Zuteilung von Zertifikaten zum Emissionshandel betrifft, oder auch auf den Emissionshandel selbst natürlich keinen Einfluss. Wenn man sich überlegt, dass die rund 1.000 Anlagen, die am Emissionshandel teilnehmen, rund 50 % der gesamten CO2-Emissionen ausma-chen, dann zeigt das schon, dass die CO2-Emissionen sehr stark auf die ganz gro-ßen Energieerzeuger konzentriert sind. Und wenn man das in München sieht - bei uns im Referat laufen ja die entsprechenden Daten zum Emissionshandel auch zusammen -, da sind die Stadtwerke schon nicht nur ein mittlerer Player, sondern der absolute Großplayer; über 95 %, ich glaube sogar, über 97 % der Zertifikate, die an Münchner Anlagen verteilt worden sind, entfallen nämlich auf die Stadtwer-ke. Ich sage nichts gegen MTU oder Paulaner und noch ein halbes Dutzend andere Betriebe, aber Sie spielen eigentlich so gut wie keine Rolle. Hier in München spie-len nahezu ausschließlich die Stadtwerke eine Rolle beim Emissionshandel. Auf die Zertifikate haben wir keinen Einfluss, die werden entsprechend verteilt. Es gibt bundesweite Schätzungen, die sagen, dass in der ersten Periode über 20 Milli-onen Tonnen Zertifikate zuviel verteilt worden sind. Das hängt sicherlich auch da-mit zusammen, wie der Preis sich gestaltet hat. Ich wollte ganz kurz noch darauf eingehen, dass die Städte sich sehr viel bemühen können, aber auf bestimmte Dinge gar keinen Einfluss haben. Natürlich sind, wenn man die großen Terminkontrakte an der Leipziger Strombörse sieht, die Zertifikate eingepreist worden und zwar in einem ganz großen Umfang; und zwar nicht nur in dem Maße, wie sich im Augenblick der Preis darstellt, sondern zu viel höheren Preisen. Man spricht pro Jahr von 10 Milliarden Euro, die entsprechend eingepreist worden sind. Das schlägt sich natürlich auch auf den Strompreis für die Verbrau-cher nieder. Ich spreche nicht von den Stadtwerken, sondern insgesamt von den großen Energieversorgern. Man hätte, wenn man es ganz ernst nimmt und verstärkt das Erneuerbare-Energien-Gesetz zur CO2-Reduzierung eingesetzt hätte, hier sicherlich kosten-günstiger CO2-Tonnen einsparen können als es sich im Augenblick über das Emis-sionshandelsgesetz darstellt. Das ist ein Problem. Ich denke, wir müssen in Deutschland wegkommen von der kostenlosen Zuteilung der CO2-Zertifikate.

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Wir müssen, da haben wir auch einen Blauen Brief aus Brüssel bekommen, hier auch zumindest einen gewissen Anteil versteigern und dann wird das Instrument Emissionshandel auch eine größere Bedeutung im Klimaschutz darstellen. Jetzt zu den Kommunen: ich war gestern auf Einladung des Europäischen Städte-verbands in Brüssel. Dort findet gegenwärtig, d.h. seit gestern und bis zum 2. Feb-ruar, eine große Klimaschutzveranstaltung der Europäischen Kommission statt mit einer Vielzahl von parallel laufenden Veranstaltungen, auch zum Emissionshandel. Aber ich war, wie gesagt, eingeladen zu einer Diskussionsrunde, was große Groß-städte in Europa in Sachen Klimaschutz machen. Natürlich machen wir einiges, auch wenn wir längst nicht das bewegen können, was eben die großen Energie-versorger bewegen könnten. Das Problem ist, dass wir Klimaschutz nicht als kommunale Pflichtaufgabe haben. Es ist eine freiwillige Aufgabe. Wir müssen uns die entsprechenden Mittel und Res-sourcen immer wieder im Stadtrat erkämpfen. Das ist nicht ganz einfach, wenn parallel dazu auch die Haushaltskonsolidierung läuft. Trotzdem - deswegen bin ich auch nicht zuletzt wohl eingeladen worden, weil München durchaus als Vorbild für große Großstädte in Europa gilt - haben wir einige Instrumente auf den Weg ge-bracht, nicht erst in den letzten Jahren, sondern schon in den 90er Jahren, die durchaus auch Vorbildcharakter haben. Ich denke an unser Förderprogramm „E-nergieeinsparung“, auch wenn wir uns da im Verhältnis zu den Stadtwerken bes-tenfalls so darstellen wie das Heizwerk von MTU, also auch nur eine sehr kleine Rolle spielen, aber das wirkt auch als Vorbild für viele private Haushalte, auch für Wohnungsbaugesellschaften. Wir haben jetzt glücklicherweise einen Beschluss gefasst, dass sich die städtischen Wohnungsbaugesellschaften dem Klimaschutz verpflichten und hier in nächster Zeit freiwillig über die Standards gehen, die vorgeschrieben sind. Wir haben über unser erweitertes Klimaschutzprogramm sehr viele Möglichkeiten, mit den lokalen Playern in Kontakt zu treten und über Bewusstseinsbildung und Modellvorhaben hier auch in die Stadtgesellschaft hineinzuwirken. Das sind viele kleine Schritte, die wir machen. Ich habe durchaus gestern mit Freuden zur Kenntnis genommen, dass wir in München nichts Neues erfinden müssen. Wir haben, glaube ich, alle kommu-nalen Instrumente angegangen, die europäische Großstadtregionen auch ange-gangen haben. Natürlich bräuchten wir noch mehr Geld, um noch mehr zu machen. Da spricht aber der Stadtrat das letzte Wort. Noch mal eine große Bitte an alle hier anwesenden Stadträtinnen und Stadträte, dass wir das Thema Klimaschutz, auch wenn es eine freiwillige Aufgabe ist, ernster nehmen. Hr. Dr. Wieczorek Noch ernster. Hr. Lorenz Noch ernster nehmen! Das ist wichtig für die Ergänzung, weil alleine durch Emissi-onshandel, da gebe ich Herrn Schwarz voll und ganz Recht, wir die ehrgeizigen Klimaschutzziele nicht erreichen können werden.

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Noch einen Satz zum Schluss zu den Klimaschutzverpflichtung der Autoindustrie, weil ja da auch ein Antrag im Stadtrat gestellt worden ist, der im nächsten Plenum behandelt werden soll. Ich bin gestern in Brüssel mehrfach angesprochen worden, was sich Deutschland da geleistet hat, d.h. nicht Deutschland, sondern die deut-sche Autoindustrie. Das versteht nun niemand mehr, vor allen Dingen nicht Vertre-ter aus anderen Ländern, die eine Autoindustrie haben, die nicht nur so große oder vorrangig so große Modelle herstellt wie in Deutschland. Es gab auf der Klima-schutztagung rundweg große Kritik an der deutschen Autoindustrie. Ich habe dann auch mehreren Vertretern gesagt, was unser Stadtrat Mitte Februar initiieren möch-te. Wir wollen einen Appell an die deutsche Ratspräsidentschaft und natürlich auch an unsere Abgeordneten richten, dass das, was im Koalitionsvertrag der großen Koalition enthalten ist, nämlich die Zielsetzung, die jetzt der Kommissar Dimas als Klimaschutzvorgabe für die Autoindustrie verbindlich machen möchte, realisiert wird. Ich hoffe da auch, dass wir als Millionenstadt München noch mal unsere Bun-desregierung, die die Ratspräsidentschaft innehat, darauf verpflichten können, dass hier die Vorstellungen des EU-Kommissars auch wirklich umgesetzt werden. Die Autoindustrie ist nämlich ein Feld, wo wir bisher sehr wenige Erfolge in puncto Klimaschutz gehabt haben. Und mehr Klimaschutz bei der Autoindustrie heißt auch geringerer Verbrauch, und das heißt auch, was wieder kommunale Aufgabe ist, weniger Feinstaub und weniger sonstige Belastungen. Wir können mit Klimaschutz durch die Autoindustrie auch einige lokale Probleme hier viel stärker und besser angehen als bisher. Hr. Dr. Wieczorek Das war ein etwas langer Satz, aber ohne dass Herr Lorenz und ich darüber ge-sprochen hätten, hat er genau zu dem Punkt hingeführt, den ich jetzt eigentlich gerne ansteuern würde. Herr Dr. Sandhövel hat von der Notwendigkeit des Um-baus der Industriegesellschaft gesprochen. Ich finde das ein absolut spannendes Stichwort. Wir müssen gar nicht den Koalitionsvertrag zitieren, Joachim, ich erinne-re mich, dass in der Staatskanzlei vor ungefähr 10 Jahren eine großartige Selbst-verpflichtung der bayerischen Autoindustrie im Rahmen des Umweltpaktes zeleb-riert wurde, die meines Wissens für das Jahr 2000 das Drei-Liter-Auto zumindest in Aussicht gestellt hat. Ich wollte mir eigentlich den Umweltpakt jedes Jahr auf Wie-dervorlage legen, aber nach fünf Jahren habe ich es dann aufgegeben, weil ja im-mer noch kein Weg dahin führt. Und wir haben auch nicht mehr viel davon gehört. Aber jetzt noch mal eine ganz kurze Stellungnahme: zu diesem Stichwort „Umbau der Industriegesellschaft“ haben Sie, Herr Dr. Sandhövel, glaube ich, die amerika-nische Autoindustrie als Beispiel genannt. Hätten Sie nicht die deutsche genauso nennen müssen? Hr. Dr. Sandhövel Ja, natürlich. Aber ich meine, die amerikanische Autoindustrie lag mir insofern et-was näher, als dass wir vor einem Jahr auf der Detroiter Autoschau waren und festgestellt haben, dass es ja auch ganz anders geht. Insofern sage ich mal, dass das für uns naheliegender gewesen ist. Natürlich gilt das aber für die gesamte Flot-te aller Automobilhersteller.

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Man muss aber auch sehen, dass die Automobilhersteller unterschiedliche Paletten anbieten und dort unterschiedliche Bedürfnisse geweckt werden. Ich bin immer der Meinung, man muss diese Dinge über den Preis regeln. Es spricht ja auch nichts dagegen, Flottenverbräuche in den Emissionshandel einzubeziehen. Und wenn der eine Automobilhersteller am Markt besonders erfolgreich ist mit Produkten, die auch mir schwer vorstellbar sind, dass sie mit drei Litern laufen, dann muss er eben Vereinbarungen treffen, damit er in der Lage ist, solche Produkte am Markt abzu-setzen. Ich glaube, wir sind uns einig, wir werden nicht alle einen Smart fahren. Und wenn jemand unbedingt einen Porsche fahren möchte, dann soll er eben den Preis bezahlen, der in den ökonomischen Kosten abgebildet werden kann. Ich den-ke da in jeder Hinsicht immer marktwirtschaftlich, und letztlich müssen dann die Anreize richtig gesetzt werden. Ich könnte mir auch vorstellen, noch ganz andere Industrien in den Emissionshan-del einzubeziehen. Auch das ist ja eine Entwicklung, die läuft. Das gilt beispiels-weise für den Luftverkehr. Und ich bin mir sehr sicher, dass wir in diese Richtung weitergehen werden. Wir müssen uns wirklich kreativ überlegen, wie man mit un-terschiedlichen Flottenverbräuchen und Produktpaletten eben so umgehen kann, dass am Ende ein Gesamtziel steht, mit dem wir leben können. Es gibt ja manch-mal so ein Missverständnis über den Emissionshandel: er ist nicht das Instrument, um CO2-Minderungen zu erzielen, sondern das Instrument, um CO2-Minderungen zu erzielen, ist das vom Gesetzgeber vorgesehene CO2-Minderungsziel mit einem Erfüllungsfaktor. Das muss man mal sagen, weil immer der Sack gehauen wird, aber man den Esel meint. Wenn man dieses Instrument dann richtig verstanden hat, kann man es auf fast jeden Industriesektor anwenden. Hr. Dr. Wieczorek Herr Dr. Hartmann, Sie haben ein Beispiel genannt zum Umbau der Industriege-sellschaft, indem Sie auf die Chancen hingewiesen haben, die sich gerade in dem Bereich erneuerbare Energien der deutschen Industrie bieten. Wir haben hier Ex-portvorteile, und ich habe sehr früh schon gesagt, wenn wir einen Bruchteil der Gelder, die wir in die Entwicklung der atomaren Energie gesteckt hätten, zum glei-chen Zeitpunkt in die Entwicklung erneuerbarer Energien investiert hätten, wäre die Marktsituation Deutschlands weltweit noch besser. Siemens Solar hat seine Tätig-keit hier in München eingestellt. Inzwischen sind die Bereiche, die damals wirklich nur Bruchteile beim Umsatz ausmachten, mit anderen Unternehmen sehr erfolg-reich, gerade auch im Export. Sie stimmen mir zu! Hr. Dr. Hartmann Ja, ich kann vielleicht ein paar Zahlen beisteuern. Sie haben völlig zu Recht er-wähnt, dass sich vor 10 bis 15 Jahren große Firmen aus dem Bereich Photovoltaik in Deutschland zurückgezogen haben, was meines Erachtens ein schwerer strate-gischer Fehler war, aber damals gab es noch kein Erneuerbare-Energien-Gesetz. Heute ist es so, dass sich nicht nur im Bereich Photovoltaik das Marktwachstum sehr schön und sehr dynamisch darstellt. Sie haben wahrscheinlich auch vom Auf-bau Ost in Bezug auf die Photovoltaikindustrie gehört und gelesen. Zurzeit befin-den sich drei, vier oder fünf große neue Photovoltaik-Produktionsstätten in Bran-denburg-Havel, Frankfurt/Oder und Erfurt in Thüringen im Bau, und das halte ich,

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da ich ja selbst aus Berlin komme, für sehr gut für die Förderung der Wirtschaft dort und für die Struktur dieser Landschaft. Mein Kollege hat das Beispiel des Kaufs von Repower durch den französischen Atomenergiekonzern Areva erwähnt. Ich bin sicher, dass in der Zukunft solche Transaktionen vermehrt stattfinden werden, weil die herkömmliche Industrie, die im Energiesektor tätig ist, erkannt hat, welche stra-tegischen Chancen in dem Bereich erneuerbare Energien weltweit in den nächsten 30 bis 40 Jahren existieren. Hr. Dr. Wieczorek Herr Oesten, zum Stichwort Umbau der Industriegesellschaft: Ihr Unternehmen hat ja schon seit vielen Jahren den Faktor Umwelt mit einbezogen. Im Prinzip baut MTU aber nach wie vor primär Turbinen. Hr. Oesten Das ist richtig, wobei wir keine ganzen Triebwerke bauen, sondern Komponenten und Triebwerksteile. Aber auch hier, und da kann ich den Faden von Flotten-verbräuchen und ähnlichen Dingen aufgreifen, werden unsere Produkte, wenn ich jetzt das Triebwerk als unser Produkt bezeichne, ja nur dann eingesetzt, wenn Sie für die Airlines, die Flugzeuge damit antreiben möchten, einen entsprechenden Umweltfaktor oder wirtschaftlichen Vorteil bieten. Jeder kann leicht nachvollziehen, dass sich Triebwerke vor 20 Jahren beim Start anders angehört haben als Trieb-werke, die man heute hört. Alleine das Thema Lärm ist schon eine Motivation, um entsprechende Gebühren an Flughäfen zu reduzieren und den Lärm nach unten zu bringen. Es ist ein Riesenblock. Der zweite Riesenblock ist das Thema Spritverbrauch. Die Triebwerke werden größer, das ist richtig, und sie verbrauchen absolut gesehen natürlich mehr Sprit. Dafür sind statt vier dann nur noch zwei am Flieger. Insofern reden wir hier vom spezifischen Spritverbrauch, und der ist seit Jahren dramatisch gesunken, und damit geht natürlich auch eine Reduktion von entsprechenden Emissionen treib-hausrelevanter Gase einher. Das ist etwas, was bei uns direkt nachzuvollziehen ist. Entwicklungen, nicht nur bei uns im Hause, zum Teil auch mit Partnerfirmen oder mit anderen Firmen im Wettbewerb, laufen hier ganz klar in die Richtung, um das Umweltverhalten von Triebwerken, egal ob es jetzt ein Strahlentriebwerk oder ein Wellenleistungstriebwerk ist, entsprechend zu verbessern. Bei einem Triebwerk, das heute landläufig ist, sind Zahlen von einer CO2-Reduktion von 20 % und mehr überhaupt keine Utopie. Hr. Dr. Wieczorek In welchem Zeitraum? Hr. Oesten Bis 2020 oder 2025. Hr. Dr. Wieczorek Als Durchschnittswert.

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Hr. Oesten Als Durchschnittswert, ja. Hr. Dr. Wieczorek Herr Schwarz, auch zum Umbau der Industriegesellschaft: die Stadtwerke verän-dern sich ja unter Berücksichtigung dieser Ziele auch ständig. Der Stadtrat hat ent-sprechend einer Selbstverpflichtung der SWM GmbH das Ziel vorgegeben, bis zum Jahr 2020 den Anteil der erneuerbaren Energien auf 20 % anzuheben. Wie weit sind wir im Moment? Auf welche Bereiche setzen Sie da vor allem? Denken Sie an die Charts von Herrn Dr. Hartmann, z.B. Wasserkraft und Biogas. Wie sieht es aus? Hr. Schwarz Wir setzen bei diesem Programm, das wir vorgelegt haben und das jetzt auch noch vom Öko-Institut bestätigt wurde, auf die ganze Palette der regenerativen Energien. Bei der Wasserkraft sind wir schon relativ stark. Da sind die Zuwächse bzw. die Potenziale, die wir haben, nicht mehr so gewaltig wie in anderen Bereichen. Wir haben große Steigerungspotenziale im Bereich der Biomasse vor uns. Wir setzen auf Geothermie, weil wir hier in München eine relativ glückliche geologische Situa-tion haben. Wir haben aber auch die Erkenntnis gewonnen, dass wir allein im Raum München die Stromerzeugung regenerativ nicht darstellen können, sondern nur eine Teilmenge davon. Wir werden uns auch daher überregional engagieren bei Offshore- oder Solaranlagen. Mir gefällt der Begriff „Umbau der Industriegesellschaft“ sehr gut. Ich halte es wirk-lich für notwendig und würde es noch mal auf den Umbau der Energieversorgung herunterbrechen. Umbau heißt aber auch Änderung im Verhalten beim Verbrau-cher. Wir brauchen eine massive Effizienzsteigerung bei der Energiebereitstellung - da sind die Energieversorgungsunternehmen massiv gefordert - und auch bei der Anwendung - da ist die Anwenderseite gefordert. Und als Ergänzung dazu brau-chen wir natürlich einen Ausbau der regenerativen Energie. Wenn ich mir ansehe - ich komme noch mal zurück auf das, was ich in dem ersten Teil schon gesagt habe - was derzeit an Steuerungskriterien diskutiert wird, um zu erwirken, dass dieser Umbau wirklich vorangeht, dann geht er aus meiner Sicht sehr gemächlich voran. Hier muss vom Gesetzgeber erheblich stärker eingegriffen werden. Der Umbau muss aber auch so erfolgen, dass die Masse der Bürger das noch mit-tragen kann. Sonst werden wir große Unruhen haben. Ich habe ein bisschen die Sorge, dass wir sehr viel reden, nur auf den Mechanismus der Marktwirtschaft beim Handel setzen und die wirkliche Ursache außer Acht lassen. Man müsste eigentlich nur die Gesetze der Physik ein bisschen verstanden haben, dann wäre es relativ klar, wie ich auch ohne Handel die Systeme steuern kann. Wenn ich weiß, dass bei einer konventionellen Stromerzeugung ganz grob zwei Drittel aufgrund der Physik an Abwärme vergeudet werden, dann sind das Hebel, die angegangen werden müssten. Wenn ich auf der anderen Seite aber sehe, dass es derzeit bundesweit große Planungen gibt, neue Kraftwerke zu bauen, dann sind das alles Planungen, die eben nicht so arbeiten wie die Kraftwerke der Stadtwerke im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung.

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Und wenn ich dann noch weiß, dass ein Kraftwerk, wenn es mal steht, in der Regel 30 Jahre laufen wird, dann bin ich noch weit weg von dem Ziel, das wir haben. Ich war gestern auch in Berlin zu einer anderen Tagung, und da hat einer aus dem Umweltministerium vorgetragen, dass die jetzige Klimasituation ein globales Ver-sagen der Marktmechanismen ist. Das ist richtig. Ich würde davor warnen, dass wir nicht in 10 Jahren das Gleiche vom Emissionshandel sagen. Wir haben große Chancen und auch gute Werkzeuge, sehr schnell sehr große Schritte zu machen in Richtung CO2-Einsparung. Das ist der regenerative Part, der gesagt wurde. Der andere Part ist, es einfach nicht mehr zuzulassen, dass neue Kraftwerke gebaut werden, die die Abwärme, d.h. nämlich letzten Endes Primärenergie, an die Atmosphäre abgeben, sondern zu erzwingen, dass die Kraftwerke an die Standorte heranwandern. Das ist ja möglich. Wir haben es in unserem Heizkraftwerk Nord bewiesen, dass man ballungsraum-nah emissionsminimiert Kraftwerke betreiben kann, um die Abwärme zu nutzen. Und man könnte dann bundesweit sofort in einem Schlag ca. 30 % der Emissionen aus Strom reduzieren. Wir haben die Potenziale vor uns. Wir trauen uns nur nicht wirklich, den hier angedeuteten Umbau der Industriegesellschaft ernsthaft anzuge-hen. Hr. Dr. Wieczorek Vielen Dank! Herr Dr. Hartmann, Sie wollten dazu etwas sagen! Hr. Dr. Hartmann Ja, ich möchte Ihr Stichwort, das Sie erwähnt haben, aufgreifen, dass man nämlich das Verhalten der Menschen ändern müsse. Die Frage stellt sich natürlich sofort, wie man dieses denn erreichen kann. Da habe ich meine gewissen Zweifel, denn meines Erachtens zeigt uns die Erfahrung der gesamten Menschheitsgeschichte, dass sich das Verhalten der Menschen im Prinzip nur dadurch ändern lässt, dass man an den Preisen, d.h. an den Kosten für die Produkte, etwas ändert. Beispiel Erneuerbare-Energien-Gesetz: ich bin überzeugt davon, dass der Boom von Wind-kraft- und Photovoltaikanlagen in Deutschland nicht durch die Einsicht der Men-schen hervorgerufen wurde, für den Umweltschutz jetzt etwas zu tun. Nach meiner Einschätzung ist der Boom nur dadurch hervorgerufen worden, dass man Geld damit verdienen kann. Und in diese Richtung muss man gehen. Dadurch kann man das Verhalten der Menschen ändern, wenn man an der Stellschraube etwas dreht. Und deshalb ist ja dieses Erneuerbare-Energien-Gesetz auch so genial gestrickt, weil es genau an diesem Punkt ansetzt. Hr. Dr. Wieczorek Das wäre jetzt auch sofort die Frage an dich gewesen, Joachim! Hr. Lorenz Zum Thema Preise möchte ich Ihnen zwei Entwicklungen aus der Stadt München darstellen, die in den letzten Jahren gelaufen sind. Die eine ist eher positiv, die andere eher negativ, und beide zeigen, wie man auf Preise reagiert. Das eine ist, dass wir im letzten Frühjahr, als der Dollarpreis pro Barrel Öl die 50-Dollar-Grenze überschritten hatte, bei uns im Rahmen des Förderprogramms Energieeinsparung

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einen Schub an Anträgen gehabt haben. Das schien so eine magische Grenze gewesen zu sein, 50 Dollar, aber dann ist er noch ein bisschen höher auf über 70 Dollar gestiegen. Und wir haben so viele Anträge bekommen wie noch nie. Zum Glück hatten wir noch Reste aus den vergangenen Jahren, in denen die Gelder nicht alle abgerufen worden sind. Aber wir müssen auf jeden Fall jetzt unser För-derprogramm verändern. Wir müssen die Standards noch verschärfen, weil wir mit den Mitteln, die wir bisher vom Stadtrat bekommen haben, nicht mehr alle Maß-nahmen fördern können. Die Bereitschaft, jetzt in Energie sparende Techniken zu investieren, in bessere Heizungsanlagen und in Wärmedämmung, ist mit der Über-schreitung von 50 Dollar sehr stark angestiegen. Auch hier gab es also eine Reak-tion auf den Preis. Das andere ist, und das sehe ich eher negativ, dass sich bei uns die Anträge auf den Einbau von offenen Kaminen in Einfamilien- und Doppelhäusern in den letzten Jahren jedes Mal verdoppelt haben. Die Leute wollten natürlich Heizkosten einspa-ren. Ich selber wohne in einem fernwärmeversorgten Gebiet und um mich herum haben alle außer mir inzwischen Kamine beantragt. Ich habe die, die sich einen Kamin für ungefähr 3.000 bis 4.000 Euro eingebaut haben, mal gefragt, was das Holz dazu kostet. Als sie die Holzpreise gesehen haben, haben sie sich gesagt, dass sie nicht wissen, ob sich das rentiert. Die Holzpreise haben sich nämlich in-zwischen auch entsprechend angepasst. Hier sehen wir auch, dass wir nichts dagegen machen können, obwohl wir mit einer eigenen Münchner Brennstoffverordnung die Grenzwerte für die Staubemissionen bei den Kaminen sehr stark verschärft haben. Ich bedaure, dass gerade in fern-wärmeversorgten Gebieten die Leute sich Kamine einbauen, weil das natürlich wieder eine entsprechende Feinstaubbelastung mit sich bringt, auch wenn biogene Brennstoffe verwendet werden. Aber es macht ökologisch - und ich behaupte auch ökonomisch - überhaupt keinen Sinn, dass man hier in der Stadt mit den leitungs-gebundenen Energien, wo man eben Strom und auch die Wärme entsprechend nutzt, meint, dass man auf eine scheinbar ökologische Alternative wie offene Ka-mine umsteigen müsste. Hr. Dr. Wieczorek Ich wohne auch in einem Fernwärmegebiet und wollte eigentlich immer so gerne einen dänischen Ofen haben, aber jetzt kaufe ich mir keinen, Joachim. Hr. Lorenz Wir können es wahrscheinlich nicht verhindern.

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Publikumsdiskussion

Hr. Dr. Wieczorek Meine Damen und Herren, ich denke, wir öffnen unsere Diskussion jetzt für das Publikum. Wenn Sie Fragen an die Herren auf dem Podium haben oder kurze Dis-kussionsbeiträge liefern wollen, bitte sehr! Stehen Sie bitte auf und stellen Sie sich vor! Hr. Arndt Mein Name ist Arndt von der Stadtentwicklungsplanung in München. Ich habe eine Frage, die noch nicht thematisiert worden ist, die aber, denke ich, relativ wichtig ist für das Podium. Was wir heute hatten, ist die Fragestellung nach dem Burden Sha-ring in der Europäischen Kommission bzw. in der Europäischen Union, die ja die verschiedenen Länder zu verschiedenen Selbstverpflichtungen bezogen auf die Minderungsziele verpflichtet hatte. Die Bundesrepublik hat neben vier weiteren Ländern in der EU die Ziele weitgehend erreicht, aber viele erreichen sie nicht, wodurch in der Summe die europäische Selbstverpflichtung gefährdet ist. Worauf ich hinaus will, ist die Fragestellung an das Podium, die Konsequenzen, sozusagen die Sanktionen, aufzuzeigen, die sich daraus ergeben für die zweite Phase dieser Kyoto-Protokoll-Verpflichtungen. Danke! Hr. Dr. Wieczorek Ich würde erst Herrn Grimm bitten! Hr. Grimm Ja, Burden Sharing ist eigentlich eine gute und auch gerechte Sache. Die Ziele wurden ja relativ heftig und hart ausdiskutiert, welches Land welche Obergrenze akzeptieren kann. So waren in dieser Käseglocke, die ich gezeigt habe, darunter die verschiedenen europäischen Länder mit ihren einzelnen Zielen zu sehen. Es ist schon einsichtig, dass Frankreich als Argument eingebracht hat, wo wir denn noch Emissionen sparen wollen bei unserer Energieversorgung. Wir haben Atomkraft-werke, da können wir nicht groß fossile Energien einsparen. Portugal hat das Ar-gument erwähnt, wir haben noch enorme Entwicklungen vor uns, um quasi auf den Stand der gesamten EU zu kommen, also lasst uns bitte noch Luft. Ebenso Grie-chenland. Andere wie Liechtenstein haben einfach ein Kohlekraftwerk abgeschaltet und beziehen den Strom jetzt von außerhalb. So konnten sie locker über 20 % reduzieren. Diese einzelnen individuellen Gründe der Länder sorgten dafür, dass die Ziele so different sind. Und für die nächste Budgetperiode wird es meines Erachtens jetzt genau gleich laufen. Jedes Land wird quasi seine Argumente bringen, d.h. seine Prognosen für die nächste Budgetperiode, warum es hier und da soundsoviel eben nicht erreichen oder doch erreichen kann. Das Problem, das ich sehe bzw. was ich beobachte, ist der Atmosphärenwechsel. 1992 war eine Atmosphäre entstanden, dass der IPCC-Report eine richtige Betroffenheit ausgelöst und man hat sich wirk-lich bemüht hat, hier etwas zu tun. Dann kamen bei der Verhandlung einzelne nati-onale Egoismen rein. Aber im Grunde genommen war es ein großes Wir-Gefühl. Wir haben etwas zu leisten. Wir müssen hier wegkommen vom Öl, weil es uns sonst an den Kragen geht. Diese Atmosphäre herrscht heute nicht mehr.

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Die Atmosphäre ist heute in den Verhandlungen ganz klar den ökonomischen Überlegungen gewichen. Ich sehe da im Moment nicht mehr dieses Treiben, dass jemand hergeht und sagt, ja, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich die 30 % bis in die nächste Budgetperiode erreichen soll, ich wage es, ich mache es, und wenn ich Probleme bekomme, dann muss ich es halt von auswärts kaufen. Diesen Geist gibt es heute nicht. Hr. Dr. Wieczorek Ich würde da gerne noch eine Frage anschließen. In einer Ihrer Folien ist ja ausge-führt worden, dass bei entsprechendem globalen vernünftigen Verhalten die Selbst-verpflichtung der EU sogar noch erhöht werden würde. Das wurde dann dahinge-hend interpretiert, dass sich eben Russland, Kanada, Indien und China beteiligen müssen. Wie realistisch ist das denn? Herr Dr. Sandhövel, Ihr Unternehmen ist global unterwegs. Sind sie denn mit den sehr einleuchtenden und auch sehr sys-temkonformen Überlegungen in diesen Märkten schon unterwegs? Gibt es da An-sprechpartner, die für diese Themen überhaupt empfänglich sind? Hr. Dr. Sandhövel Man kann sagen, dass in fast allen Emerging Markets, China, Brasilien, aber auch einigen industrialisierten Kernmärkten, diese Themen natürlich mittlerweile eine Rolle spielen, mehr oder weniger groß, mehr oder weniger entwickelt. Wir haben ein großes Geschäft mit erneuerbaren Energien in China. Es entwickeln sich sicher auch zukünftig bestimmte Carbon-Märkte, wenn man dies mal so ein bisschen globaler umschreiben möchte, um nicht immer nur auf den Emissionshandel zu gehen. Man hat, denke ich mal, eine Reihe von Möglichkeiten und Allianz Dresdner nutzen die auch. Was ich viel entscheidender finde in dem Zusammenhang, ist, dass da natürlich auch die Rahmenbedingungen gesetzt werden müssen, um eine gewisse Nachhal-tigkeit auf diesen Märkten zu erzeugen. Ich denke mal, das ist überhaupt die zent-rale Forderung, alles andere kommt danach. Die Forderung, die wir seit jetzt drei oder vier Jahren erheben - und ich war auf jeder Klimakonferenz seit 2001 und alle meine Kollegen von den „Wettbewerbern“ auch -, ist klar: wenn ihr ernsthaft mit den Finanzmärkten zusammenarbeiten wollt, dann braucht ihr ein verlässliches, klares und anspruchsvolles CO2-Minderungsziel, das abgeleitet sein muss von einer vernünftigen Klimapolitik. Und diese Politik muss ein bisschen länger dauern als drei oder vier Jahre. Sie muss mindestens 20 bis 30 Jahre Bestand haben, mit den Möglichkeiten permanenter Verschärfung, um auf naturwissenschaftliche Ge-setzmäßigkeiten reagieren zu können. Das sagen wir und werden das auch weiterhin sagen. Wir werden uns sicherlich auch noch überlegen, wie wir das verschärfter deutlich machen können. Aber ohne diese klaren Rahmenbedingungen werden sich sicherlich Investoren - und ich mei-ne, die sind die Treiber der Entwicklung, das werden keine kleinen Unternehmen sein - in China und Indien engagieren. Es sind letztlich immer die Finanzmärkte, die dann die Transmissionsriemen bieten, um diese Dinge überhaupt erst möglich zu machen, weil irgendwann natürlich auch den staatlichen Förderbanken die Luft ausgeht.

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Das heißt, wenn man die Finanzmärkte will und wenn man die Finanzmärkte braucht und es ernst nimmt, diese als Transmissionsriemen zu benutzen - und die Forderung steht in jeder Klimaverhandlung im Raum -, dann muss man eben auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen, und zwar verlässlich und etwas länger andauernd. Hr. Dr. Wieczorek Vielen Dank! Frau von Walter! Fr. von Walter Mein Name ist Mechthild von Walter, ich bin Stadträtin der ÖDP hier und ich habe eine Frage an Herrn Schwarz. Herr Dr. Sandhövel hat es eigentlich gerade schon angesprochen, als Sie sagten, dass der Markt versagt habe, weil sich die ökologi-schen Bedingungen so verschlechtert haben. Ich bin aber der Meinung, dass der Markt weder für ökologische Bedingungen noch für soziale Bedingungen zuständig ist. Da müssen die Vorgaben von der Politik kommen. Und ich denke, mit den Rahmenbedingungen, Herr Dr. Sandhövel, haben Sie wohl auch die politischen Rahmenbedingungen gemeint. Da gehören Gesetze her und eben das Primat der Politik aus Gründen der Daseinsvorsorge für die gesamte Erdbevölkerung. Solange das auf politischer Ebene nicht durchgesetzt wird, brauchen wir der Wirtschaft kei-ne Vorwürfe zu machen, dass sie nur profitmaximiert arbeitet. Hr. Dr. Sandhövel Das kann ich nur bestätigen. Es ist richtig, dass der Gesetzgeber die Bedingungen des Marktes steuert. Der Markt funktioniert dann, wenn alles ganzheitlich bewertet wurde. Wenn die Folgekosten vom Handeln nicht im Marktpreis abgebildet werden, entwickelt sich ein falscher Markt, und das habe ich gemeint. Das ist genau das Problem: so wie jetzt der Emissionshandel im Sinne der Emissionsbewertung und der beteiligten Partner im Handel aufgesetzt ist, sehe ich die Gefahr einer Fehlent-wicklung. Man sieht es ja in der Diskussion, dass man das Klimaproblem mit der Kernenergie lösen will. Das ist nicht meine Ansicht. Hr. Dr. Wieczorek Frau Krieger, bitte! Fr. Krieger Sabine Krieger, Stadträtin der Grünen. Es wurde heute sehr viel über erneuerbare Energien geredet als Lösung des Problems. Ich glaube aber, dass der Bereich Energieeinsparung und Energieeffizienz ebenfalls ein wichtiger Bereich ist. Herr Schwarz hat es auch angesprochen. Deswegen wäre jetzt einfach meine Frage an die verschiedenen Leute hier von den Energieversorgern, von den Stadtwerken, von der Industrie und auch vom Finanzdienstleister: Welchen Beitrag könnten denn eigentlich Sie zu diesem Thema leisten? Gerade im Finanzbereich, z. B. bei den Banken, ist es im Bereich Energieeinsparung meiner Ansicht nach so, dass gerade KfW-Kredite nicht vorrangig von den Banken angeboten werden, weil sie dadurch nicht so gute Geschäfte machen. Das ist nur ein ganz kleiner Bereich. Aber ich glaube, gerade die Energieeinsparung im Finanzwesen läuft ja auch über diesen privaten Bereich, dass man privates Verhalten fördern muss, indem man Kredite

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gibt, und nicht in diesem ganz großen Bereich mit Rieseninvestitionen mit großen Fonds und Ähnlichem. Es würde mich interessieren: wie groß ist da die Bereit-schaft? Dann auch im Prinzip bei den Energieversorgern, in dem Fall bei den Stadtwerken: Welche Verantwortung wollen die Energieversorger eigentlich für diesen Bereich übernehmen? Und im Bereich der Unternehmen natürlich auch, welche Möglichkeiten sehen Sie, da auch Ihren Beitrag zu leisten? Hr. Dr. Wieczorek Vielleicht gehen wir durch das ganze Podium. Herr Dr. Sandhövel, Sie waren der Erste! Hr. Dr. Sandhövel Natürlich ist es klar, dass diese Klimainstrumente und auch die Klimaprodukte selbstverständlich auch für den Privatkundenbereich gelten. Die Frage der Förder-mittel ist ja relativ komplex. Wir als Bank - und ich glaube, das gilt auch für alle anderen - leiten KfW-Fördermittel durch. Da kann man sich sicherlich klagend über die Margen und die Mühen, die da bleiben, unterhalten. Sagen wir so, um es über-spitzt zu formulieren: man fragt sich, ob man in der Zeit, in der man diese KfW-Fördermittel bearbeitet und durchleitet, nicht ein interessanteres Geschäft machen kann. Aber das ist nicht der Punkt. Ich glaube, auch hier ist es eine Frage der Krea-tivität. Seit geraumer Zeit - ich kann da wieder nur für uns sprechen - bemühen wir uns natürlich, auch diese Fördermittel-Fragestellung mit anderen Dingen zu verknüp-fen. Wir haben die Möglichkeit, das mit Versicherungen und anderen Privatkun-denprodukten zu verknüpfen. Und ich glaube, dass da ein riesiger Markt ist, aber letztlich sind das alles Instrumente, die vom Gesetzgeber angeboten werden. Ich bin da nicht nur Bankenvertreter, sondern auch persönlich betroffen, weil wir in unserem Haus eine Rieseninvestitionsmaßnahme im Bereich der Wärmedäm-mung, Holzpellets und Solarenergie, durchgeführt haben, und zwar sehr erfolg-reich. Insofern kenne ich alle Schwierigkeiten, die damit verknüpft sind, an Förder-mittel zu kommen, insbesondere wenn die Fördertöpfe auf einmal leer sind. Hr. Dr. Wieczorek Wohnen Sie in München? Hr. Dr. Sandhövel Nein, ich wohne in Wiesbaden. Hr. Dr. Wieczorek Vielen Dank! Herr Dr. Hartmann! Hr. Dr. Hartmann Viel kann ich zu diesem Thema nicht beitragen. Ich glaube, ich habe deutlich ge-macht, dass nach unserer Meinung den beiden Themen Energieeffizienz und En-ergieeinsparung genau der gleiche Stellenwert gewidmet werden muss wie dem Thema erneuerbare Energien. Nur dieser dreifache Weg kann zum Erfolg führen.

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Ich denke dabei an die Deutsche Energieagentur, die ja vor etwa 10 Jahren u.a. gegründet wurde, um Kampagnen für die Information der Bevölkerung u.a. zu die-sem Thema durchzuführen, da an dieser Stelle viel zu wenig gemacht wird. Ich glaube, vielen Leuten ist gar nicht klar, dass, wenn sie - ich nenne jetzt mal ein ganz profanes Beispiel - ihren alten Kühlschrank durch einen neuen ersetzen, sie eine Amortisationszeit in finanzieller Hinsicht von drei oder vier Jahren haben. Dann haben sie die Differenzkosten wieder drin. In dieser Richtung müsste viel mehr gemacht werden. Zweites Beispiel, auch relativ profan: ich vermisse auf dem deutschen Haushalts-waschmaschinenmarkt Waschmaschinen, die es auch erlauben, einen Warmwas-seranschluss zu installieren. Stichwort Thermische Solaranlage: die Industrie bietet dieses einfach nicht an. Es gibt solche Waschmaschinen praktisch nicht auf dem Markt. In dieser Richtung könnte man auch viel machen, um Ihrem Thema Ener-gieeinsparung zwei Schritte entgegenzukommen. Das ist natürlich längst nicht aus-reichend, aber das wäre meine Antwort. Hr. Grimm Also zu den Vorrednern, Finanzen und erneuerbare Energien, und zu den Nach-rednern, zu Technik und Energieeffizienz: da stehe ich jetzt irgendwo dazwischen. Aber ich will auf den Menschen kommen: was kann der einzelne Mensch in dieser Hinsicht machen? Ich denke, wir dürfen nicht dahingehen, dass wir sagen, dass alles irgendwo die UNO mit dem Kyoto-Protokoll regelt oder die großen Energie-versorger schuld sind. Wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Was mir sehr gut gefällt, ist die Webseite von Al Gore, der ganz konkret 40 Maßnahmen darstellt und sagt, wenn du wirklich Klimaschutz betreiben willst, dann schau’ dich selber mal um, was bei dir alles noch möglich ist. Da gibt es eine Menge zu tun, was man selber machen kann. Ich kaufe für 11 Euro ein Gerät, mit dem ich meine Energie am Eisschrank und an der Waschmaschine messe und erkenne, dass das viel zu viel ist. Dann muss ich halt neu investieren. Ich fahre Auto, nicht ein Zwei-einhalb-Liter-Auto, und ich erwarte nicht von jedem, dass er ganz umsteigt auf an-dere Treibstoffe wie Pflanzenöl etc., aber es gibt da viele Möglichkeiten, sich selber an der Nase zu packen und Klimaschutz ganz privat zu betreiben. Hr. Dr. Wieczorek Ich habe insofern einen Beitrag geleistet als ich gestern hier in München war. Ich gebe aber zu, dass ich durchaus auch fliege. Joachim, was tun wir fürs Bewusst-sein und für die Verantwortung der Einzelnen? Hr. Lorenz Wenn ich unser Förderprogramm „Energieeinsparung“ sehe und die ausgereichten Mittel, dann werden über 60 % der Mittel von rund 2 Millionen Euro, im letzten Jahr waren es sogar 4 Millionen Euro, in die Energieeinsparung investiert, nämlich in den ganzen Bereich Wärmedämmung, also Dachdämmung, Fensterdämmung, Außenwanddämmung. Der zweitgrößte Anteil, also der zweite Bereich, entfällt auf bessere Technik, insbesondere Heizungstechnik, d.h. höhere Effizienz. Und der dritte Bereich ist der Einsatz erneuerbarer Energien. Wir fördern ja nur noch die Solarthermie, weil die Photovoltaik durch das EEG entsprechend abgedeckt ist und

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wir deswegen keine Zusatzförderung machen. In dieser Reihenfolge sehe ich auch unsere Ansatzpunkte: erster Punkt Einsparung, zweiter Punkt bessere Effizienz, dritter Punkt erneuerbare Energien. Hr. Schwarz Ich sehe unsere Hauptaufgabe zunächst mal bei der effizienten Energiebereitstel-lung. Da konzentrieren wir uns darauf. Über unsere Medien, die wir haben, infor-mieren wir aber auch darüber, wie der Bürger Energie sparen kann. Da würde ich mir aber wirklich vom Handel oder vom produzierenden Gewerbe noch mal mehr Angebote und auch mehr Informationen wünschen. Und wir haben diese Verlo-ckungsangebote eingestellt, die es ja früher durchaus gab, durch die Preistarifbil-dung auch einen Mehrverbrauch fast zu provozieren. Wir haben heute eine Preis-bildung, die auch zum Energiesparen reizt. Ich will ausdrücklich nicht sagen, dass wir, wenn ich nur auf die Gesetze des Marktes setzen wollte, dann eigentlich die Preise anheben müssten. Das funktioniert eben nicht. Wir setzen hier stattdessen auf Information und konzentrieren uns auf unser Geschäft, eben die Nutzenergie hocheffizient, d.h. umweltschonend, bereitzustellen. Hr. Oesten Ja, im Prinzip kann ich dazu gar nicht so viel mehr beitragen. Es ist natürlich eine psychologische Geschichte, und insofern sind Mitarbeiter auch Menschen und ver-halten sich wie Privatpersonen, auch im Unternehmen. Auch hier setzen wir natür-lich an und klären auf, z. T. mit schlichten Beispielen, Vorschlägen und anderen Beiträgen, z. T. aber auch mit technischen Lösungen. Sie kennen die Dinge wie Bewegungsmelder, die dafür sorgen, dass die Lampen nicht ewig irgendwo bren-nen in Räumen, die nur teilweise genutzt werden. Wo die Energiepreise in den letzten Jahren so gestiegen sind, setzen wir uns natürlich auch sehr intensiv mit dem Thema auseinander, welche Energien zu welchem Zeitpunkt an welchem Ort wirklich benötigt werden. Zum Thema Spitzenlast fragen wir uns, ob es irgendwo eine Möglichkeit gibt, durch geschickte technische oder organisatorische Lösungen Energieeinsparung im Sin-ne eines Nicht-Ausgebens von Energie zu machen. Wir haben regelmäßig entspre-chende Fachfirmen im Hause, die sich das ganze energetische Konzept anschau-en - ich rede jetzt nicht nur über Heizenergie, sondern auch Strom und andere Din-ge. Wir haben von denen, ich will nicht sagen, Bestnoten, aber zumindest sehr gute Klassennoten erhalten, was nicht heißt, dass wir deswegen aufhören, etwas zu tun. Es gibt auch bei uns noch einiges im Portfolio für die nächsten Jahre, was wir an technischen Veränderungen einsetzen werden. Jetzt greife ich das Beispiel vom Kühlschrank auf: wir haben soeben die Kompres-soren für unsere ganze Druckluftgeschichte mächtig erneuert und viel Geld in die Hand genommen. Das sind so Beiträge, wo man dann eben sagt, ich mache nicht den Riesensatz nach vorne, aber nach dem deutschen Satz „Kleinvieh macht auch Mist“ läppert es sich irgendwann zusammen. Es ist nicht eine Maßnahme, sondern ein Bündel von Maßnahmen, und der Weg ist mühselig und zäh.

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Hr. Dr. Wieczorek Das stimmt, aber ich denke, dass wir bei der Stadt auch noch auf unser Programm „ÖKOPROFIT“ verweisen können, das im Rahmen der Agenda 21 von meinem Referat und dem RGU entwickelt wurde. Seit 1998 praktizieren wir das jetzt im zehnten Jahr gemeinsam. Jedes Jahr führen wir wirklich von Global Playern über den FC Bayern bis zu kleinen Handwerksbetrieben und städtischen Einrichtungen Umweltbeauftragte zusammen, die anhand eines entwickelten Programms dann lernen, wie angesetzt werden kann. Diese Beispiele, die Sie jetzt gerade genannt haben, sind keine End-of-Pipe-Lösungen, sondern gehen am Anfang los. Es fängt mit der Sparbirne oder dem Bewegungsmelder an. Wir können Jahr für Jahr, Joa-chim, ganz stolze Bilanzen des eingesparten CO2-Ausstoßes, der gesparten Ener-gie, des Wasserverbrauchs etc. verkünden. Dieses Programm ist inzwischen in über 80 Städte in Deutschland durchgesickert. Und das ist genau der Weg, glaube ich, den wir gehen müssen, im persönlichen Verantwortungsbereich wie auch im eigenen Unternehmen. Ich finde es sehr schön, Herr Dr. Sandhövel, dass Sie wirklich die Sicht des Global Players hier ein-bringen, der im Rahmen der marktwirtschaftlichen Gegebenheiten sagt, dass es nur so Sinn macht und da auch Geld verdient werden kann. Sie haben das ähnlich formuliert, Herr Dr. Hartmann, genau diese Instrumente müssen wir nutzen. Danke auch, Frau von Walter. Eine Frage ist noch da, aber ich denke, mit der schließen wir dann auch. Fr. Dr. Sieber Mein Name ist Inci Sieber von der Initiative Nahrungskette, einer Verbraucherorga-nisation. Ich möchte an das Stichwort „Umbruch der Industriegesellschaft“ anknüp-fen in Bezug auf die Verbraucheraufklärung. Ich denke eben, dass die erneuerba-ren Energien ein wunderbares Beispiel dafür sind, dass der Umbruch erst mal im Industriebereich beginnt und man endlich mit dem Umweltschutz Geld verdienen kann anstatt mit der Vernichtung von Umwelt. Das ist schon mal eine sehr gute mittelfristige Aktion, aber heutige Ad-Hoc-Aktionen sind auch ganz wichtig, beson-ders in den Schulen, damit die Schüler auch aufgeklärt werden. Es geht um ihre Welt: ihre Welt wird vor ihren Augen weggeflutet, d.h. sie müssen aufgeklärt wer-den. Die Entwicklung geht auch von unten nach oben beim Energiesparen. Sie können ihren Eltern sagen, wie sie das machen, mit Energiesparlampen usw. Es ist ganz wichtig, was jeder Einzelne tun kann, z.B. in Universitäten und in Schulen. Es muss zur Aufgabe von jedem werden, nicht von der Politik und von bestimmten Segmenten, sondern von jedem, von Studenten und von Schülern. Auch in Unternehmen muss eine neue Kultur etabliert werden, damit die Mitarbeiter aufgeklärt werden. Wichtig ist, was jedes einzelne Unternehmen zur Verringerung der Emissionen tut, dass eine Corporate Identity sich daran entwickeln kann und z.B. in Banken eine Aufklärung über ethische Fonds stattfindet, sowohl über ökolo-gische Fonds als auch über die Verweigerung von solchen Fonds, die Unterneh-men fördern, die die Umwelt und Emissionen in eine negative Richtung bringen.

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Hr. Dr. Wieczorek Dem stimmen wir, glaube ich, alle zu. Dazu müssen wir am Podium auch gar nichts sagen. Die allerletzte Wortmeldung, Herr Kreuzer! Hr. Kreuzer Mein Name ist Kreuzer, ich bin der Vorsitzende der Bürgerstiftung „Zukunftsfähiges München“. Wir haben mit finanzieller Unterstützung der Landeshauptstadt Mün-chen seit fünf Jahren den Life Guide für München. Und dieser Life Guide hat extra ein Kapitel zum Klimaschutz und eine Vielzahl von Empfehlungen, Kosten zu spa-ren mit Dämmung und Energiesparlampen, d.h. eine Unterrichtung der Münchner Bevölkerung, was man machen kann. Wir haben an die 50.000 bis 60.000 Clicks jeden Monat. Ich bin der Meinung, das wäre etwas, das die Stadtwerke auch noch stärker in die Bevölkerung hineintragen können, zumindest die Adresse. Wir haben mehrfach vorgeschlagen, dass man so etwas macht. Wir haben kleine Flyer, die man in die Rechnungen der Stadtwerke beilegt, damit eben mehr Leute wissen, dass es so ein tolles Instrument gibt. Es ist uns gelungen, in sieben deutschen Städten den Life Guide lizenzmäßig wei-terzugeben als Beitrag zur CO2-Einsparung aus den privaten Haushalten. Das ist vielleicht nur ein kleiner Beitrag im Vergleich zu den anderen, aber wie Sie sehr deutlich gesagt haben, muss man mit den Energieeinsparungen auch bei den pri-vaten Haushalten anfangen. Ich würde mich freuen, wenn mehr Leute in München oder in anderen Städten das nutzen würden. Hr. Dr. Wieczorek Ja, vielen Dank. Mit diesen beiden Appellen, die ja an uns alle gerichtet sind, be-schließe ich dann die Diskussionsrunde. Meine Damen und Herren, ich danke jetzt erst Ihnen, die über zweieinhalb Stunden engagiert und aufmerksam unserer Diskussion gefolgt sind. Es ist aber auch eine schöne Rückmeldung für uns. Ich danke insofern den Teilnehmern am Podium, Ihnen meine Herren für Ihre informativen und spannenden Vorträge und Ihnen vor allem für Ihre Beiträge in der Diskussion. Ich möchte auch Herrn Böhm danken, der nicht nur die Konferenz, wie ich finde, richtig gut vorbereitet hat, sondern auch mich gut vorbereitet hat. Ich hoffe, ich habe wenigstens einige vernünftige und weiterfüh-rende Fragen stellen können. Diese Konferenzen, die wir jetzt im vierten Jahr durchführen, sind an der Nahtstelle zwischen Ökologie und Ökonomie angesiedelt. Ich glaube, gerade die heutige Kon-ferenz hat deutlich gemacht, dass es eine ganz entscheidende Nahtstelle ist, nicht nur für das Schicksal des Globus insgesamt und unserer Kinder, sondern auch für unsere Wirtschaft, für produzierende Unternehmen, für Dienstleister, für große und für kleine, für städtische Unternehmen und für private. Dass wir das so schön her-ausarbeiten konnten, dafür, wie gesagt, nochmals herzlichen Dank! Sie, die so lange ausgehalten haben, sind jetzt herzlich zu einem kleinen Imbiss eingeladen!

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Teilnehmerverzeichnis

Herr Dr. Michael Altmayer Bayer. Landesamt für Umwelt, Hof Herr Ramon Arndt Referat für Stadtplanung und Bauordnung Frau Christiane Baier Münchner Stadtentwässerung Frau Birgit Baindl Ingenieurbüro Herr Hanjo Bartheit Bad Aibling Frau Christine Bartheit Bad Aibling Frau Claudia Bartheit LMU München Herr Christian Bartheit LMU München Frau Bayer-Kroneisl Stadt Neuburg an der Donau Herr Dr. Gerolf Bender Creative Industry, Schwabhausen Herr Prof. Dr. Gerhard Berz Förderverein Katastrophenvorsorge e.V. Herr Martin Betzold Green City e.V. Frau Sabine Bock WECF Frau Evelyn Bohle oekom-research-com Herr Karsten Böhm Referat für Arbeit und Wirtschaft Herr Wolfgang Bongartz Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft Herr Dierk Brandt Planungsgruppe 504 Herr Gunnar Braun Stadtwerke München GmbH Herr Thomas Claßen Herr Claus Dessauer Frau Irina Detlefsen Hypovereinsbank München Herr Dr. Eberhard Faust Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft Herr Dr. Johannes Fischer Paulaner Brauerei Herr Jürgen Fischer Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft Herr Günther Fischhaber AUDI AG, Ingolstadt Herr Joachim Förster LMU München Herr Dr. Rüdiger Freist Regionsbeauftragter für die Region IngolstadtHerr Wolfgang Fröhlich Fröhlich & Widl Steuerberater Herr Rudolf Fuchs Referat für Gesundheit und Umwelt Frau Margot Fürst Referat für Gesundheit und Umwelt Herr Martin Gail Stadt Friedberg Herr Reiner Gaupp Referat für Stadtplanung und Bauordnung Frau Elly Geiger Kreisjugendring München-Stadt Herr Dr. Oliver Gohlke Martin GmbH Herr K. Gonscherowski Frau Juliane Gött SWM Versorgungs GmbH Herr Rudolf Grießer Regierungsbm. Herr Bernhard Grimm CMI - Carbon Management International Herr Edwin Grodeke Kommunalreferat Herr Dr. David Großekathöfer Stadtwerke München GmbH Frau Annette Gruß FutureCamp GmbH Frau Andrea Gummert Ziel 21 e.V., Fürstenfeldbruck Frau Gurkan Gungör POST-INT-CONSULTING Herr Rainer Hanely Peter Schweigl GmbH, Germering Herr Dr. Uwe Hartmann Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie

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Herr Rolf Häßler Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft Herr Hans Peter Heidebach Referat für Arbeit und Wirtschaft Frau Gabriele Heller Planungsgruppe 504 Herr Herbert Höltschl BMW AG Herr Volker Horch Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft Herr Hans-Peter Jerschke TNT Express GmbH, Hallbergmoos Herr Henrik Jörgens Referat für Gesundheit und Umwelt Frau Eva Kaiser Herr Dr. Franz Karg Avancis GmbH Herr Karl-Heinz Katzki DGB Region Ingolstadt Frau Christiane Klees Haare und Bewusstheit Herr Armin Knaus Herr Reiner Knäusl Bayerischer Städtetag Frau Angela Knill Herr Mathias Knoblich Iwis meiersysteme GmbH & Co KG Frau Elisabeth Kolossa Ges. f. umweltgerechtes Bauen mbH, TutzingHerr Michael König MVG Frau Sonja Krebes Deutscher Gewerkschaftsbund Herr Klaus Kreuzer Bürgerstiftung Zukunftsfähiges München Herr Werner Krieg Gem. Kommunaluntern. f. Abfallwirtschaft Frau Sabine Krieger Stadtrat München Herr Dr. Eckhard H. Krüger Energie & Kommunikation GmbH Herr Kuno Kübler StirlingConsulting München Frau Christine Kugler Stadtwerke München GmbH Herr Dieter Kugler Kämmerer Gemeinde Eching Herr Dr. Hans-Michael Kurz BMW AG Herr Günther Langer Kommunalreferat Herr Jens Langhein Stadt München Herr Max Lauprecht Green City e.V. Herr Joachim Lorenz Referent für Gesundheit und Umwelt Herr Dr. Karl Mack Aktivsenioren Bayern e.V. Herr Prof. Dr. Ing. Hermann Mader Fachhochschule München Herr Karlheinz Manrath projekt advice, Grafrath Frau Antoinette Marino Stadtsparkasse München Herr Christian Matros Revisionsamt der Stadt München Frau Bärbel Mätzler InBIT gGmbH Herr Hans C. Mayer Photovoltaik für Sie - Beratung und Vertrieb Herr Lars Mentrup Frau Regine Metz Josef-von-Fraunhofer RS Herr Tim Meyer Energieberater Frau Pichlbauer Michaela SIM Sozialwissenschaftl. Institut München Herr Dr. Ingfrid Mittenzwei Journalist Herr Ulfried Müller Referat für Arbeit und Wirtschaft Frau Hilde Neiß Stadt München Herr Reinhold Nieberle Polizeidirektion München-West

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Frau Christa Olbrich Referat für Arbeit und Wirtschaft Herr Reinhardt Pauli Baureferat Herr Martin Pendleder Frau Ulrike Post POST-INT-CONSULTING Frau Ulrike Pott Arqum GmbH Herr Dr.-Ing. Maximilian Quante vku - Verband kommunaler Unternehmen e.V.Frau Martina Raschke Bürgerstiftung Energiewende Oberland Herr Thomas Rath Umweltinstitut München e.V. Herr Benedikt Rauch oekom-research-com Herr Dirk Reinhard Münchener Rück Stiftung Frau Monika Renner Stadtrat München Herr Ralf Rick Berufsm. Stadtrat Stadt Neuburg a. d. Donau Herr Harald Rosenberger Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft Frau Kristina Rütert oekom-research-com Herr Reinhardt Sachsinger LGA Herr Dr. Armin Sandhövel Dresdner Bank AG Herr Ulrich Schaaf INPLUS GmbH, Germering Herr Dietmar Scharf Handwerkskammer für München und Obb. Frau Dr. agr. Swantje Mignon Schlederer science-management-services Herr Dr. Dieter Schlesinger LMU München Herr Dr. jur. Matthias Schönberger Elektro-Innung München Frau Elisabeth Schosser Stadtrat München Herr Jörg Schuchardt aquaKomm GmbH&Co.,KG Herr Arnold Schuler iMs Herr Heinz Schulze Agenda 21 - Eine Welt Frau Martina Schulze Herr Stephan Schwarz Stadtwerke München GmbH Frau Ursula Seidel Ber.büro f. Arbeitssich. + Umweltsch., Eching Herr Gottfried Seidl-Carusa Carusa Musik Frau Dr. Inci Sieber n-a-h-r-u-n-g-s-k-e-t-t-e Frau Ada Soldatic-Rösch Beratungsdienst Milbertshofen Herr Helmut Soltmann Umwelt - Support Herr Dr. Lutz Spandau Vorstand Allianz Umweltstiftung Herr Johann Stadler Stadtrat München Frau Monika Straub Bund Naturschutz, Kreisgruppe München Herr Dr. Ulrich Teichmann Referat für Gesundheit und Umwelt Herr Hilmar Toppe Bauinnung München Frau Ulrike Turner Herr Hans Uretschläger Uretschläger Kommunale Projekte Herr Guntram von Loeffelholz Münchner Kammerspiele Frau Mechthild von Walter Stadtrat München Frau Heike Wagner Bay.Staatsm.f. Umw., Ges. u.Verbrauchersch.Herr Dr. Jürgen Weber Maler- und Lackierer-Innung Herr Robert Weber Büro MdL Joh. Hintersberger Herr Richard Weißenbacher Landratsamt Rosenheim

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Herr Martin Welter Referat für Gesundheit und Umwelt Herr Hans Werner Werner Strassenreinigung Frau Doris Werthmüller Mitgl.d. Stadtteilparl. Neuhausen/Nymphenbg.Herr Dr. Reinhard Wieczorek Referent für Arbeit und Wirtschaft Herr Hartmut Will Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie Frau Sabine Wimbauer Handwerkskammer für München und Obb. Herr Franz Zech Schweißtech. Lehr-u.Versuchsanst. MünchenHerr Vinzenz Zöttl Stadtrat München Herr Dr. Stephan Zurnatzis ECO SUN GmbH


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