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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst PD Dr. A. Hufschmidt Kai Hansen Abteilung für...

Date post: 05-Apr-2015
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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst PD Dr. A. Hufschmidt Kai Hansen Abteilung für Neurologie Verbundkrankenhaus Bernkastel- Wittlich Schlaganfall Parkinson-Erkrankung Demenz/Verwirrtheit Ernährung und Schlucken
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Page 1: Neurologie für den ambulanten Pflegedienst PD Dr. A. Hufschmidt Kai Hansen Abteilung für Neurologie Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich Schlaganfall.

Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

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Schlaganfall

Hirnblutung(ca. 15 %)

Hirninfarkt(ca. 80 %)

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Schlaganfall: Die Versorgungskette

Hausarzt

Schlaganfall-Station

Normalstation

Rehabilitationsklinik

Patient / Pflegedienst

Rettungsdienst

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Schlaganfall: Die Versorgungskette

Hausarzt

Schlaganfall-Station

Normalstation

Rehabilitationsklinik

Patient / Pflegedienst

Rettungsdienst

SIE sind u.U. das erste Glied der Versorgungskette!

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Woran erkennt man einen Schlaganfall?

• Lähmung (einseitig)

• Sprach- oder Artikulations-störung

• Schwindel• Sehstörungen• Doppeltsehen• Gangunsicher-

heit • Kopfschmerzen• Bewußtlosigkei

t

plötzlich einsetzend

typisch:auch bei anderen

Krankheiten:

• Gedächtnis-störungen

• Verwirrtheit

meist kein Schlaganfall:

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Manche Ausfälle werden von den Patienten selbst nicht bemerkt!

z.B. Gesichtsfeldstörungen z.B. Halbseitenlähmungen

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Der 30-Sekunden-Schlaganfall-Test

• Wachheit?• Sprache?• Test 1: Armhalteversuch• Test 2: Beinhalteversuch• Test 3: Gesichtsfeld

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Die Vorboten erkennen!

• Transitorisch-ischämische Attacke (TIA) = flüchtige• einseitige Lähmungen oder Gefühlsstörungen• Sprachstörungen• Blindheit auf einem Auge

sofort in die Klinik, denn

nach einem „kleinen“ Schlaganfall / TIA:

In den ersten 7 Tagen haben ca. 10 % der Patienten einen erneuten Schlaganfall!

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Stroke Units der Region

Stadtkyll

Cochem

Ulmen

DaunGerolstein

Prüm

Bitburg

Idar-Oberstein

Hermeskeil

SimmernBernkastel-Kues

Zell

Wittlich

Koblenz

Trier

Download Merkblatt zur präklinischen Versorgung:www.neurologie-wittlich.de

unter „Stroke Unit“

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Thrombolyse: Woran es scheitern kann

Notarzt-Protokoll: „Ca. 16:00 Uhr Pat. Plötzliche Hemiparese re, Aphasie, von Passanten vorgefunden worden.“

Eintreffen Krankenhaus ca. 17.20

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CT um 17.32 Uhr

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Problem:

Notarzt: Weiß so gut wie nix.

Augenzeugen: Nicht bekannt.

Angehörige: Nicht erreichbar.

Hausarzt: In Urlaub.

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Notarzt-Protokoll: „Ca. 16:00 Uhr Pat. Plötzliche Hemiparese re, Aphasie, von Passanten vorgefunden worden.“

Das haben wir:

Das brauchen wir für die Lysetherapie:

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Checkliste bei Anmeldung

• Wann ist der Schlaganfall eingetreten?• Liegt eine Bewußtseinstrübung vor?• Alter?• Einnahme gerinnungshemmender Medikamente?

Vorsicht bei Patienten,die aufgefunden werden oder mit Schlaganfall aufwachen!

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Wenn nicht innerhalb von 10 Minuten ein Arzt beim Patienten ist:

Diensthabender Arzt Wittlich: 06571 / 15-1810

Download Merkblatt zur präklinischen Versorgung:

www.neurologie-wittlich.de

unter „Stroke Unit“

24 h erreichbar

www.neurologie-wittlich.de

Rettungsdienst: 112 oder 19222

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

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M. Parkinson: Symptome

• Akinese (Unbeweglichkeit, Verlangsamung)• Tremor (v.a. Ruhetremor)• Rigor (Steifheit)• Haltungsstörungen• Vegetative Störungen (Blase, Darm,

Blutdruckregulation)• Kognitive Einschränkungen • Neigung zu Depressionen)

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Nicht alles ist Parkinson!

• asymmetrischer Beginn

• Ansprechen auf L-Dopa

Im Vordergrund stehend:

• Aktions- und Kopftremor

• Demenz • Gangstörung

Typisch: Nicht typisch:

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Manchmal ist die Parkinson-Erkrankung heilbar ...

Medikamentöses Parkinsonoid

• Neuroleptika, v.a. hochpotente• Sulpirid (z.B. in Dogmatil®)• Reserpin (z.B. in Briserin®, Adelphan-Esidrix®)• Calcium-Antagonisten (Cinnarizin, Flunarizin = Sibelium®)• Lithium• Valproinsäure

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Medikamente (Handelsnamen)

L-Dopa-Präparate

MadoparNacomLevocompLevodopa compLevoparLevocarbIsicomStriatonNacom

Dopamin-Agonisten

RequipRopinirolSifrolCabergolinCabaserilClariumCriparDoperginNeupro (Pflaster)ParkotilPergolidAlmirid

Wirkungsverlängerer

ComtessTasmar

AntiparkinSelegilinAzilectRasasgilin

NMDA-Antagonisten

PK-MerzAmantadinAmixx BudipinParkinsan

Anticholinergika

AkinetonBiperidenOsnervanTremaritSormodrenArtane

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L-Dopa

• sehr wirksam• relativ gut verträglich

• Langzeit-Komplikationen:• Wirkfluktuationen• Dyskinesien• Psychosen

• Umbau zu Dopamin• Transmitter-Ersatz

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Dopamin-Agonisten

• weniger Langzeit-komplikationen

• weniger Fluktuationen

• Übelkeit• Hypotonie• Einschlafattacken

synthetischer Transmitter

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COMT-Hemmer

• Verlängerung der L-Dopa-Wirkung

• weniger Fluktuationen

• Durchfall• Übelkeit• Transaminasen-Anstieg

Entacapone (Comtess®)

Tolcapone (Tasmar ®)Verlangsamung des Abbaus von Dopamin

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NMDA-Antagonisten

• Leichte Besserung der Beweglichkeit

• Antriebssteigerung• Wirkung gegen Dopa-

induzierte Dyskinesien

• Akkumulation (lange HWZ)

• Psychosen• Myoklonien

Amantadin (z.B. PK Merz®)Budipin (Parkinsan®)

Vorsicht bei eingeschränkter Nierenfunktion!

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Anticholinergika

• wirksam v.a. gegen Tremor

• kognitive Beeinträchtigung (Verstärkung einer Demenz)

• Mundtrockenheit, Harnretention, Obstipation etc.

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Hypotonie

Leitlinie DGN 2003

salzreiche KostKompressionsstrümpfeSchlafen mit angehobenem Oberkörper

Domperidon (Motilium®) 3 x 10-20 mg

Fludrocortison (Astonin H®) 0.05-0.3 mg zur Nacht

Unwirksam:EphedrinMidodrin (Gutron®)

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Obstipation

Leitlinie DGN 2003

• L-Dopa• Dopaminagonisten• Anticholinergika• Amantadin

Domperidon (Motilium®) 3 x 10-20 mg

• Trizyklische Antidepressiva• Antihistaminika

Obstipierend wirken:

FlüssigkeitszufuhrBallaststoffeBewegung

Macrogol (Movicol®)

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

Was ist Demenz?

Wie stellt man sie fest?

Wie kann man sie behandeln?

Verwirrtheit

Sedierung

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Was ist Demenz?

Erworbene globale geistige Beeinträchtigung einschließlich Störung von Gedächtnis und mindestens einer weiteren Teilleistung, die zur Beeinträchtigung der sozialen oder beruflichen Funktion führt.

WHO-Definition:

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Demenz: Ursachen

Ott et al. (1995)Rotterdam, n = 7528

721612 Alzheimer-Demenz

Gefäßerkrankungs-Demenz

Sonstige Demenz

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Häufigkeit

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

< 65 < 70 < 75 < 80 < 85 < 90

• Zunahme der Erkrankungen mit steigendem Lebensalter:ca. 2 - 5 % der 70-jährigenca. 10-20 % der 80-jährigenüber 30 % der 90-jährigen

• in Deutschland:ca. 1,2 Mio. Erkrankte

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

Was ist Demenz?

Wie stellt man sie fest?

Wie kann man sie behandeln?

Verwirrtheit

Sedierung

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Screening-Fragen

• „Wie alt sind Sie?“• „Welchen Monat haben wir?“

CAVE: nur bei wachen Patienten zu verwerten!

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Mini-Mental-Test OrientierungOrientierung Maximale Punkte Maximale Punkte

Zeit (Jahr, Datum, Monat, Wochentag, Jahreszeit) 5 Ort (Stadt, Bundesland, Land, Praxis, Stockwerk) 5

Gedächtnis/MerkfähigkeitGedächtnis/Merkfähigkeit Begriffe wiederholen (z. B. Auto, Blume, Kerze) 3

AufmerksamkeitAufmerksamkeit 100 - 7 = 93 - 7 = 86 - 7 = 79 ... etc. oder „R A D I O“ rückwärts buchstabieren 5

Gedächtnis/ErinnerungsfähigkeitGedächtnis/Erinnerungsfähigkeit Begriffe aus wiederholen 3

SpracheSprache Gegenstände bennennen (z. B. Armbanduhr, Stift) 2 Satz nachsprechen „Sie leiht ihm kein Geld mehr.“ 1

Exekutiv-FunktionenExekutiv-Funktionen 3 Kommandos geben, 3 Handlungen ausführen 3 Schriftliche Anweisung lesen und befolgen lassen 1 Schreiben eines vollständigen Satzes 1

Motorische FunktionenMotorische Funktionen Zeichnen zweier sich schneidender Fünfecke 1

3030

Formular unter www.neurologie-wittlich.de, Button „Download“

Punkte

Bewertung

20-26 leichte Alzheimer-Demenz

10-19 mittelschwere Alzheimer-Demenz

< 10 schwere Alzheimer-Demenz

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Hirnatrophie

Hirnatrophienormales Gehirn

Mit freundlicher Genehmigung der Praxis Reinheimer/Simon/Stölben/Lommel

Problem: Geringe Sensitivität

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

Was ist Demenz?

Wie stellt man sie fest?

Wie kann man sie behandeln?

Verwirrtheit

Sedierung

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Symptomatische Therapie der Alzheimer-Demenz

• Acetylcholinesterasehemmer (Aricept®, Exelon®, Reminyl®)• NMDA-Antagonist Memantin (Axura®, Ebixa®)

leichte mittelschwereschwere Demenz

Acetylcholinesterasehemmer Memantin

Wirkung:• Besserung kognitiver Funktionen• Besserung von Verhaltenstörungen• Verminderung der Belastung

pflegender Angehöriger

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Was wirkt nicht?

• Durchblutungsfördernde und „stoffwechselanregende“ Medikamente (Piracetam, Nicergolin, Hydergin, Nimodipin)

• Gingko-Präparate (uneinheitlich beurteilt)• Vitamin E• Rheumamittel (NSAR)• Östrogene• Organextrakte

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

Was ist Demenz?

Wie stellt man sie fest?

Wie kann man sie behandeln?

Verwirrtheit

Sedierung

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Verwirrtheit bei älteren Patienten

• Harnwegsinfekt, Pneumonie, Exsikkose, Hyponatriämie• Medikamente: anticholinerge Nebenwirkungen, Digitalis• Schmerzen

• Osteoporose• Frakturen nach unerkannten Stürzen• Zähne / Prothese

• Harnverhalt, Obstipation• Entzug: Benzodiazepine, Alkohol

Ursachen:

Meist kein Schlaganfall!Ausnahme: Schlaganfälle in den hinteren Hirnregionen(Sehrinde) – dabei oft unbemerkte Gesichtsfeldstörung!

Oft unerkannte Demenz plus Allgemeinerkrankung

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Demente Patienten: Ursachen von akuter Verwirrtheit

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Pneumonie

Hyponatriämie

Alkoholabusus

Nierenfunktionsstörung

Medikamente

M. Parkinson

Fieber

Herzinsuffizienz

Harnwegsinfekt

Diabetes mellitus

Exsikkose

Anzahl

349 Patienten mit Verwirrtheit zunächst unklarer Ursache, Wittlich 2006-2009

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Medikamente, die Verwirrtheitszustände auslösen können

• Amantadin • Antiarrhythmika

(Disopyramid, Gyluritmal,Mexiletin, Propafenon)

• Antidepressiva• Antihistaminika • Anticholinergika

(Biperiden,Benzatro-pin, Trihexyphenidyl)

• Amphetamine • Atropin• Baclofen• Barbiturate• Benzodiazepinentzug

• Betablocker• Bromocriptin• Chinidin• Glukokorticoide• Glykoside• Gyrasehemmer• Isoniazid • L‑Dopa • Lisurid• Lokalanästhetika

(paravasal oder i. v.) • Meprobamat • Methyldopa • Miconazol

• Morphin • Neuroleptika • Opiatentzug • Pergolid• Reserpin • Scopolamin• Spironolacton • Sympathomimetika • Theophylline• Valproat • Vigabatrin • Zolpidem 

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Neurologie für den ambulanten Pflegedienst

PD Dr. A. HufschmidtKai HansenAbteilung für NeurologieVerbundkrankenhaus Bernkastel-

Wittlich

SchlaganfallParkinson-ErkrankungDemenz/Verwirrtheit

Ernährung und Schlucken

Was ist Demenz?

Wie stellt man sie fest?

Wie kann man sie behandeln?

Verwirrtheit

Sedierung

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Sedierende Medikamente

Benzodiazepine

Diazepam (Valium)Lorazepam (Tavor)Bromazepam (Lexotanil)Flurazepam (Dalmadorm)Oxazepam (Adumbran)Nitrazepam (Mogadan)

Benzodiazepin-Abkömmlinge

Zopiclon (Ximovan)Zolpidem (Stilnox)

Sonstige Tranquilizer

Opipramol (Insidon)Promethazin (Atosil)

Neuroleptika

Melperon (Eunerpan)Levomepromazin (Neurocil)

Neuere Neuroleptika

Risperidon (Risperdal)Quetiapin (Seroquel)Olanzapin (Zyprexa)

Sonstige

Clomethiazol (Distraneurin)

Wenn scho daran gewöhnt, weiter geben!

Vorsicht: RR

Vorsicht: RR

Vorsicht: RR

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Probleme bei Sedierung

• Erhöhung der Sturzgefahr (Gangunsicherheit, z.T. Blutdrucksenkung), v.a. nachts

• Gefahr der Tag-Nacht-Rhythmus-Umkehr bei langwirksamen Medikamenten

• Beeinträchtigung von Gedächtnis und Orientierung

• Potenzierung der Wirkung von Alkohol und anderen sedierenden Medikamenten

• Abhängigkeitsentwicklung bei Benzodiazepinen und Clomethiazol (Entzugssymptome +/- epileptische Anfälle beim Absetzen)

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Sedierung

• Clomethiazol 10 ml Mixtur (= ca. 300 mg)

• Melperon (Eunerpan) (25 mg)

• Lorazepam (Tavor) (0.5-2 mg)

• Andere niederpotente Neuroleptika (Levopromazin = Neurocil, Promethazin = Atosil): schlecht steuerbar, RR-Abfall

• Langwirksame Benzodiazepine

• Haloperidol: wenig sedierend, Parkinson-Symptomatik, Senkung der Krampfschwelle

Günstig (Startdosis in Klammern):

Weniger günstig:

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Nächtliche Unruhe / Tag-Nacht-Rhythmus-Umkehr

• Langwirkende Sedativa / niederpotente Neuroleptika • Nächtliche Atemnot• Nächtliche Hypoglykämie• Schmerzen• Schlafapnoe-Syndrom

Ursachen suchen:

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Hypnotika: Halbwertszeiten

Generic-Bezeichnung

Präparat z. B. HWZ (h) wirksame Metabolite (HWZ)

Bromazepam Lexotanil® 15–28 +

Diazepam Valium® 20–40 ++ (50–80)

Dikalium-Chlorazepat

Tranxilium® 12 ++ (25–82)

Flunitrazepam* Rohypnol® 10–30 +

Flurazepam Dalmadorm® 1–2 ++ (50–200)

Lorazepam Tavor® 10–20 –

Lormetazepam Noctamid® 10–14 (+)

Nitrazepam Mogadan® 18–30 +

Oxazepam Adumbran® 6–15 –

Zopiclon Ximovan® 5-6 (+)

Zolpidem Stilnox® 1.5-4 (+)

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Einsatz von Psychopharmaka nach Zielsymptomen (LL-Empfehlungen)

• Depression: Antidepressive Therapie bei Patienten mit Demenz und Depression ist wirksam und wird empfohlen; keine tri- und tetrazyklischen Antidepressiva

• Angst: keine evidenzbasierte Therapie• Agitiertheit: Risperidon (Risperdal®), Aripiprazol (Abilify®, off-label), 2.

Wahl und off-label: Carbamazepin, Citalopram (Cipramil®) (schwache Evidenz)

• Aggressivität: Haloperidol (geringer Effekt), Risperidon (Risperdal®), Aripiprazol (Abilify®, off-label), Carbamazepin (off-label)

• Enthemmung, Euphorie: keine evidenzbasierte Empfehlung• Motorische Unruhe: Risperidon (zeitlich begrenzt, off-label für diese

Indikation)• Halluzinationen, Wahn: Risperidon; Haloperidol wirkt, aber wg. NW

nicht empfohlen; Aripipazol 10 mg (off-label; Datenlage uneinheitlich)• Apathie: Hinweis für Wirksamkeit von Acetylcholinesterase-Hemmern• Schlafstörungen: keine evidenzbasierten Empfehlungen

www.awmf.de

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Demenz: Einsatz von Psychopharmaka nach Zielsymptomen (LL-Empfehlungen)

• Depression: Antidepressive Therapie bei Patienten mit Demenz und Depression ist wirksam und wird empfohlen; keine tri- und tetrazyklischen Antidepressiva

• Angst: keine evidenzbasierte Therapie• Agitiertheit: Risperidon (Risperdal®), Aripiprazol (Abilify®, off-label), 2.

Wahl und off-label: Carbamazepin, Citalopram (Cipramil®) (schwache Evidenz)

• Aggressivität: Haloperidol (geringer Effekt), Risperidon (Risperdal®), Aripiprazol (Abilify®, off-label), Carbamazepin (off-label)

• Enthemmung, Euphorie: keine evidenzbasierte Empfehlung• Motorische Unruhe: Risperidon (zeitlich begrenzt, off-label für diese

Indikation)• Halluzinationen, Wahn: Risperidon; Haloperidol wirkt, aber wg. NW

nicht empfohlen; Aripipazol 10 mg (off-label; Datenlage uneinheitlich)• Apathie: Hinweis für Wirksamkeit von Acetylcholinesterase-Hemmern• Schlafstörungen: keine evidenzbasierten Empfehlungen

Zugelassen:

www.awmf.de

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Download der Folien unter www.neurologie-wittlich.de unter „Download“


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