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Neue Einführungen des Berliner botanischen Gartens

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Neue Einführungen des Berliner botanischen Gartens Source: Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin, Bd. 2, No. 17 (Mar. 28, 1899), pp. 274-281 Published by: Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-Dahlem Stable URL: http://www.jstor.org/stable/3993854 . Accessed: 14/06/2014 19:41 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-Dahlem is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin. http://www.jstor.org This content downloaded from 185.44.79.179 on Sat, 14 Jun 2014 19:41:46 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Neue Einführungen des Berliner botanischen GartensSource: Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin, Bd. 2, No. 17 (Mar.28, 1899), pp. 274-281Published by: Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-DahlemStable URL: http://www.jstor.org/stable/3993854 .

Accessed: 14/06/2014 19:41

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

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Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-Dahlem is collaborating with JSTOR to digitize,preserve and extend access to Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin.

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V. Neue Einlfhrungen des Berliner botanischen Gartens.

a. Freilandpfianzen.

Dactylis Aschersoniana Graebner nov. spec. Rhizomate repente simplici vel subsimplici; caule laxo elato internodiis elon- gatis; foliis laete viridibus languidis asperis saepius angustis elongatis, inflorescentia elongata laxa nutante internodiis elon- gatis, ramulis longe petiolatis sub anthesi adpressis erectis (nec refractis) postea nutantibus; spiculis elongatis plerumque 6 - floribus glumis trinerviis paleis inferioribus glabris dorso asperis (nec pilis rigidis fimbriatis) nerviis 3 distinctis et 2 obscuris, summis abbre- viatis obtusis, thecis basi divergentibus, apice 1/4 connatis.

D. glomerata var. lobata Drejer z. T.? D. glomerata var. nemorosa Klatt u. Richter z. T. D. glabra Mann in Opiz Verz. p. 58? (nomen nudum). Grundachse kriechend bis 1 dm lang, Stengel bis 7 dm hochl,

schlaff. Blitter bis uber 3 dm lang, schilaff berhAngend, meist schmal (bis 7 mm breit), lebhaft hellgrun, getrocknet, sebarf gerippt und stark rauhL Blatthautchen sebr verlangert, spitz. Rispe bis 2 dm lang iiber- hbngend, die bis fast 1 dm langen Rispenaste oft mit einem grund- stindigen Ast, im unteren bis 5 cm lange Teile ohne Ast, Ahrchen verllingert, nicht geknuiuelt, meist 6 blutig. Hullspelzen 3 nervig. Deckspelzen, schmal, kahl, anf dem Rucken rauh, mit 3 deutlichen und 2 undeutlichen Nerven, die unteren zugespitzt, die oberen ge- stutzt, stachelspitzig. Antherenhiliften unterwarts bis fast zur Mitte getrennt, divergierend, oberwiirts nur etwa auf 1/4 ihrer Lange zu- sammenhuingend.

Deutschland: im nordostdeutschen Flachlande und im mittel- deutschen Berglande zerstreut auf buschigen sonnigen Hugeln, besonders im Weicbselgebiete westlich beobachtet bis ins Magdeburgische: Hakel- wald und bis Nauen: Bredower Forst. Scheint in Mecklenburg und an der Pommerschen Ostseektiste zu fehlen. Polen.

Unterscheidet sich von D. glomerata so wesentlich und bleibt audb in der Kultur so konstant, dass ich diese Form fUdr systematisch sehr selbstaindig anzusehen geneigt bin, zumal sie eine bestimmte geographische Verbreitung zeigt. Die Unterscehiede von D. glomerata sind kurz folgende: Grundacbse kriechend (nicht dicht rasenbildend); die Gestalt der Rispe ist vollstindig abweichend und gleicht etwa der von Phalaris arUn- dinacea L., die Xhrchen sind viel schianker als bei D. glom., meist griin (nicht violett iiberlaufen), und meist 6 blUtig (nicht 4 blutig wie

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bei D. glom.), die Hillispelzen von D. glom. sind 1 nervig, die Deck- spelzen undeutlich 3nervig und am Rticken mit langen borstlichen Haaren gewimpert, auch die obersten sind zuigespitzt. Die Antherenhalften bei D. glom. sind parallel und nur auf ein kurzes Sttick getrennt.

Nach Prof. Dr. Paul Ascherson in Berlin genannt. Dentaria digitata L. und D. Petersiana Graebn. Unter den

im hiesigen Garten als Dentaria digitata kultivierten Pflanzen lassen sich bereits seit Jahren 2 vollstaindig verschieden gestaltete und gefarbte Formen unterscheiden; denn waihrend die eine niedrigere dicht belaubte Form mit verhiiltnismAssig wenigen, meist mehr oder weniger traubig angeordneten helivioletten Bluten sich stark vermehrt und dichte grine Rasen bildet, ist die zweite, bei weitem scbonere und hohere Abart mit zahlreichen, scheinbar doldig angeordneten dunkelvioletten BlUiten versehen. Die Untersuchung des Herbarmaterials des hiesigen botanisehen Museums hat ergeben, dass wir es hier mit 2 geographischen Rassen zu thun haben, von denen die schtinere von beiden fast das gauze Areal der Art bewohnt, wiahrend die niedrigere Form auf die nordliche Schweiz, den Jura, den Elsass und das Oberrheingebiet be- schriinkt zu sein scheint. Die genaue Untersuchung ergab denn auch eine ganze Reihe von Merkmalen, die anscheinend vollig konstant vor- kommen. - Einen Namen fdr die seltenere der beiden Formen zu ermitteln ist mir leider nicht gelungen, da keine der mir bekanunt gewordenen Varietaiten oder ,Arten" sich mit der vorliegendeni Form deckt. Da ich diese Form mindestens als Unterart von D. digitata ansehen muss, sehe ich mich genotigt, ihr einen neuen Namen zu geben.

D. Petersiana Graebn. nov. spec. Rhizomate ramoso squamis carnosis rotundatis haut acuitis; caule crassiusculo humili, basi semper folio longi- petitiolato, foliolis latioribus, basi sensim cuneatis, inflorescentia elongata thyrsoidea, floribus albi-violaceis.

Grundachse kriechend mit breiten rundlichen ganzlich stumpfen Schuppen. Stengel bis kaum 3 dm hoch am Grunde stets mit 1 bis 2 (bis 1,5 dm) lang- gestielten Blattern. Blattchen bis fast 4 cm breit. Bliltenstand bis 8 cm lang, Bluten hellviolett.

Unterscheidet sich von D. digitata ausser durch die obengenarnten Merkmale sehr auffallig durch die stumpfen Rhizomschuppen, die bei D. digitata in einen spitzen Zahn ausgezogen erscheinen und durch die stets am Grunde der Bluten- triebe sitzenden grundstiindigen Blittern, die der D. digitata feblen.

Nach Oberglrtner Carl Peters am Botanischen Garten in Berlin genannt, der die Formen zuerst unterschied.

Pirus Aria X suecica (P. Conwentzii Graebn. Ber. Naturf. Ges. Danzig IX, 1. [18951). Von diesem bisher nur in einem Exemplar in Hinterpommern beobachteten Bastarde, der fUir girtnerische Zwecke

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sehr geeignet erscheint, ist ein Exemplar im hiesigen Garten entstanden und stellt bereits einen stattlichen Strauch dar.

Cytisus Spachianus (Webb). - (Geni8ta Spachiana Webb in Hook. Bot. Mag. t. 4195) gehlrt als Vertreter der Sect. Telline zu Cyti8u8, vgl. Benth. et Hook. Gen. pl. I (1865), p. 484.

Nyriophyllum scabratum Mich. Die im hiesigen Garten kultivierte, von Herrn Moe n kerm eye r selbst stammende als M. Nitschei Moenkemeyer Aquar. und Terrar. Pfl. (1897) bezeichnete Form ist vollkommen iden- tisch mit M. scabratum Mich.

Cuscuta Gronovii Willd., die hbiufigste Art dieser Gattung im atlantischen Nordamerika, ist neuerdings am Rhein, an der Elbe und Weichsel auf den an jenen Flussliaufen aus Amerika eingeschleppten Aster-Arten, besonders A. salicifolius und A. Novi Belgii in grosser Menge aufgetreten und hat sich anscheinend fest angesiedelt. Seit einigen Jabren tritt die Art auch im hiesigen botanischen Garten auf den amerikanischen Astern auf und verbreitet sich immer mehr. Die Pflanze und ihre Einwanderung zu konstatieren, ist deshalb von be- sonderem Interesse, weil sie am Rhein, wo sie zuerst von der C. eu- ropaea unterschieden wurde, bis jetzt fUir die suideuropilisehe C. Ce8atiana Engelm. gehalten worden ist und unter diesem Namen auch in die botanischen Glirten tibergegangen ist. Die von Cesati selbst aus- gegebene Pflanze unterscbeidet sich indessen sehr wesentlich durch die dtinnen Stengel (nur wenig stairker als bei C. Epithymum), die kleineren Kapseln, die weniger tief glockenflrmige Corolla mit nicht gestutzteD, verhIltnismAssig liingeren Zipfeln. C. Gronovii besitzt einen dickeren Stengel als C. europaea, grosse kugelige genabelte Kapseln, eine sehr tief glockige Corolla und sehr kurze, gestutzte abstehende Zipfel; die Bliuten stehen sehr locker. - Die am Rhein, an der Oder und Weichsel gesammelten, wie auch die Pflanzen des Berliner Gartens stimmen vollstaindig mit dem Wilidenowschen Originalen des hiesigen Herbars Uberein, so dass iuber die Identitiat der rheinischen und hiesigen Form mit der amerikanischen C. Gronovii kein Zweifel mehr bestehen kann. (Vgl. auch Aschs. u. Graebn. Flora des Nordost- deutschen Flachlandes.)

P. Graebner.

b. GewAichshauspflanzen. Hoffmannia phoenicopoda K. Sch.n. sp.; herba succulenta, ramis

validis tetragonis puberulis mox glabratis; foliis amplis sessilibus ob- longis vel obovato-oblongis acutis basi longe attenuatis, bullatis dis- coloribus supra glaberrimis subtus ad nervos puberulis margine prae- sertim juventute manifeste ciliatis, serius revolutis et minus conspicue

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indutis; stipulis triangularibus ciliolatis, diutius persistentibus et crasse carnescentibus; inflorescentia cincinnum erectum referente longe pedunculata, pedunculo puberulo; bracteis bracteolisque brevissimis triangularibus; floribus sessilibus; ovario tetragono, inter costas pri- marias secundariis solis onusto, subglabro in angulos tantum pilulum hinc inde gerente; sepalis 4 subulatis prope apicem ciliolatis glandulis binis ternisve interjectis, corolla bypocrateriformi, tubo brevi, laciniis oblanceoletis curvatis dorso prope medium apicali sparse pilosis duplo brevioribus; antheris sessilibus anguste linearibus erectis; stilo tubum corollae subtriplo superante superne incrassato papilloso; disco annulari.

Die oberen, bluhenden, fleisehigen Zweige sind bis 1 cm dick und dunkel rotbraun gefarbt. Die Bl'atter sind 9-25 cm lang uud im oberen Drittel 6-11 cm breit; die Textur ist ziemlich derb, oberseits sind sie dunkel olgrtin und sehr zart sammetglinzend, unterseits violettrot, die Nerven schimmern von der kurzen Behaarung grau; zwischen den Primlirseitennerven sind sic wie der Kamm eines Gebirges aufgetrieben der wieder kerbig gegliedert ist. Der Blitenstand ist wie bei jeder Wickel gekrtummt und wird kaum iuber 2 cm lang; der Stiel bat eine Lange von 7-8 cm, ist schon rot gefirbt, aber etwas grau behaart. Der Fruchtknoten ist 5 mm lang, weiss und nur sehr zart rostrot tiberlaufen. Die Kelebblitter messen 2 mm und sind rot. Die Blumen- kronenrohre ist kaum 2 mm, die Zipfel sind 10 mm lang; die Knospe derselben erscheint wegen der gekielten, behaarten Zipfel vierkantig. Die Staubgefusse haben eine Lange von 5 mm; der 9 -10 mm lange Griffel ist im ganzen weiss wie jene, nur am Grunde hat er einen roten Fleck.

Die Pflanze wurde im Orchideenhause des Kiiniglichen Botanischen Gartens von Berlin kultiviert. Woher sie stammt ist nicht bekaunt, jedenfalls ist aber Central-Amerika ihr Vaterland. K. Schumann.

Echinocactus (Discocactus) alteolens (Lem.) K. Sch. in Fl. Brasil. bact. 246. - Diese Pflanze wurde in sehr wenigen Stuclken 1845 in Frankreich und Deutschland eingefiihrt, ging aber bald zu Grunde und kam seitdem nicht wieder nach Europa, es sei denn, dass sie Lindmann lebend von Mato Grosso an den Generalarzt Dr. Weber in Paris ge- schickt bhtte, woruber ich keine genUgenden Mitteilungen besitze. Ich erhielt sie in drei Exemplaren von Herrn Prof. Anisits in Asuncion, Paraguay, der mir im Sommer des vorigen Jabres eine ganz vollstandige Sammlung von Kakteen in Spiritus und im Dezember dieselben Arten im lebenden Zustande zugehen liess. Ich kann die Liebenswiirdigkeit und Uneigennutzigkeit desselben nicht genug riihmen, da wir nun in den Stand gesetzt sind, eine genaue Einsicht in die Kakteenflora des nord- lichen, Theiles dieses interessanten Gebietes zu erlangen.

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Echinocactus Sehilinzkyanus F. Hge. jlln. bei K. Sab. in Monatsschr. f. Kakteenk. VII. 108. - Diese zuerst als Varietait von E. pumnilus bestimnmte Art wurde spitter in der Deutschen Kakteen- Gesellschaft als neui erkannt und bestimmt. Sie wurde in der Umgebung von Paraguari aufgefunden.

Echinocactus Grahlianus F. Hge. jun. in Monatsschr. f. Kakteenk. VIII. 174. - Ich erkannte dieselbe in Gesellschaft einiger KakteenzUchter als neu, da ich im Herbst die Sammiung des Herrn Bauer in Coppitz bei Dresden besichltigte. F. Haage jun. hatte sie auis Paraguiay eingefllrt und unter dem Namen Ects. Schilinzkyanus F. Hge. jun. var. grandiflora F. Hge. jun. verkauft. Sie ist eine sehr charakteristische Pflauze, welche mit jener, ferner mit Ects. gracillimus Lem. und Ects. pumilus Lemn. eine natturliche kleine Gruppe in meiner Untergattung Notocactus bildet.

Ausser diesen Arten wurden noch drei ausgezeichnete neue Arten derselben Gattung ebenfalls aus Paraguay, neuerdings aber mehrere aus Chile in den Garten eingefiihrt, die naebstens beschrieben werden sollen. K. Schumann.

Cissus Hauptiana Gilg n. sp.; herba vel suffrutex cirrhosus, scandens, glaberrimus, caule crassiusculo teretiusculo; foliis longe et crasse petiolatis, crassiusculis sed membranaceis, cordato-oblongis, lobis basalibus brevibus vel brevissimis rotundatis, apice longe vel longissime acuminatis, apice ipso acute apiculatis, aequaliter leviter sed acute serratis, utrinque nitidis, nervis lateralibus utrinque 5-6 parallelis marginem petentibus, venis laxissime et parcissime reticulatis; cymis breviter pedunculatis, repetito - dichotomis, floribus modice pedicellatis pseudumbellulatis, pedunculis pedicellisque crassiusculis vel carnoso- crassis, glaberrimis; calyce cuqpulari brevi, sepalis haud evolutis; petalis 4 scaphiformibus sub anthesi patentibus, extus cinnabarinis, intus roseis; disco pulvinari aureo; staminibus 4 quam stylus crassus manifeste longioribus.

Die Blattstiele sind 3-5 cm lang, stark fleischig verdickt, das Blatt selbst ist 8-12 cm lang, 5-7 cm breit, die Trliufelspitze wird bis 2,3 cm lang und ist 2-3 mm breit. Der Bltitenstand ist im ganzen 3-4 cm lang, davon betraigt der Pedunculus 1-2 cm. Die Bliten- stielchen sind ca. 7 mm lang. Die Blumenblitter sind 4-5 mm lang, 2-2,2 mm breit. Die Staubblitter sind 2-2,2 mm lang, der Griffel hichstens 1,8 mm lang.

K am eruD, Victoria (Haupt n. 16. - Blilhte im Kgl. Botanischen Garten zu Berlin im Februar 1899).

Die beschriebene Pflanze, die im Berliner Botaniseben Garten aus Samen erzogen wurde, gehUrt wohl am meisten in die Verwandtschaft der

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C. producta Afz., mit welcher sie auch ganz die Blattform gemeinsam bat. Sie weiclt jedoch sebr stark ab diirch die fleischige Ausbildung ibrer Blattstiele, Bilitter und Blitenstandsachsen, ferner auch durch die grossen Knospen und Bliten, wie sie sich in dieser Gattung sebr selten nur finden.

Die Bluten lassen sebr deutlich den scharfen Gegensatz zwischen Cissus und Vitis erkennen; denn bier sind die 4 schiffehenfirrmigen Blumenbliatter flach ausgebreitet und fallen erst beim Verbluben ab, willirend bei Vitis die verklebten 5 Blumenblatter als MUtze beim Auf- blihen abfallen.

Cissus Hauptiana ist besonders zur Bliltezeit eine recht hblbsehe und dekorative Pflanze. Zwiscben den oberseits dunkelgrulnen, unterseits hellgrUnen, elegant geformten Blattern leuebten dann die zahlreichen kleinen aber vielblutigen BlUtenstitnde bervor, deren Knospen dunkelrot geflrbt sind, wihrend die BlumenblItter auf der Innenseite eine zarte Rosa-, die Nektarien eine leuebtende Goldfarbe aufweisen.

E. Gilg.

Philodendron pinnatifidum X ? Melinoni Engl. in Bot. Jabrb. XXVI. (1899) p. 552; caudice abbreviato; foliorum petiolo lamina longiore, subterete, antice plano, lamina triangulari-sagittata, utrinque 10-lobuilata, basi sinu latissimo et profundo instructa, nervis lateralibus I. validis infimis 4 inferne in costas posticas, fere borizontaliter patentes in sinu longe denudatas conjunctis; pedunculo brevi; spathae tubo elongato-oblongo, lamina lanceolata; spadicis quam spatha brevioris inflorescentia feminea spatbae oblique adnata quam mascula circ. triplo breviore, mascula sterili conoidea quam fertilis triplo breviore; pistillis oblongis, stigmate leviter 6-lobulato coronatis; ovulis in loculis pluribus funiculis longis insidentibus; staminodiis subelaviformibus, inferioribus pistilla superantibus, superioribus minoribus; staminibus breviter prisma- ticis, latiudine sua circ. 41/2-plo longioribus.

Der kurze Stamm traigt zahlreiche Blatter mit 7-8 dm langem Stiel und 6-7 dm langer, 4 dm breiter Spreite. Die Spatba wird 2 dm lang, hiervon kommt auf die 4-5 cm weite Rtbre 1 dm. Die weibliche Infloreszenz ist an der RUckseite 2 cm, vorn 4 cm lang, 1,5 cm dick, die mainnliche sterile 3 cm lang, die fertile 1 dm, in der Mitte 1,5 cm dick. Die Pistille sind etwa 3 mm lang, die unteren Staminodien 4 mm, die Staubblitter 2 mm.

Die Pflanze wurde scbon lnDgere Zeit im Berliner botanischen Garten als Ph. pinnatifidumn X Simsii kultiviert; da jedoch sowohl bei Ph. pinnatifidum wie bei Ph. Simsii die Samenanlagen an kurzen Funiculis dem Centralwinkel in seiner ganzen Lunge inseriert sind, bei unserer Pflanze aber die Samenanlagen an langen Funiculis am Grunde stehen, so glaube ich, dass die Pflanze durch Hybridisation von Ph. pinnatifidum

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und Ph. Melinoni entstanden ist, bei welebem letzteren der Bau- der Ovarien ihlinlich ist.

Die Pflanze ist ansehnlich und wie die beiden Stammarten im Warmhaus leicht zu kultivieren.

Ph. pinnatfitdum X Wendlandii Engl. in Bot. Jahrb. XXVI. (1899) p. 553; caudice abbreviato; foliorum petiolo dimidium laminae paullum superante, semiterete, supra plano, marginibus valde acietato, lamina ambitu lanceolato-sagittata, utrinque circ. 8-12-lobata, lobulis latis et brevibus, infimis atque summis brevissimis, costa e basi lata sursum valde attenuata, nervis lateralibus I. patentibus, infimis (4) valde approximatis; cataphyllis albis? inflorescentias aequantibus; pedunculo brevi; spathae tubo breviter ovato quam lamina ovata et breviter apiculata 11/2-plo breviore; spadicis inflorescentia feminea cylindrica quam mascula 21)2-plo breviore, mascula conoidea, inferne sterili et femineae aequicrassa; ovariis obovoideis, stigmate latiore coronatis, 6-7 locularibus, loculis pluriovulatis; ovulis funiculo longiore probe basin affixis; floribus masculis 4-6-andris; staminibus latitudine sua paullo longioribus.

Diese im Berliner botanischen Garten entstandene Hybride triigt an kurzem Stamm zahlreichere Blutter mit 2,5 dm langem, 2 cm breitem Blattstiel, 5-6 dm langer, in der Mitte 1,5 dm, am Grunde 1 dm breiter Spreite, deren basale Lappen etwa 5 cm lang und breit sind. Der Stiel der Infloreszenz ist etwa 3-5 cm lang. Die Riohre der 1,2-1,3 dm langen Spatha ist etwa 5 cm lang und breit, der Spreitestiel derselben 6-7 cm lang und 5 cm breit. Die weibliche Infloreszenz ist 4 cm lang und 1,2 cm dick, die miannliche 8-9 cm lang, nach oben verdtinnt.

Es ist dies eine priichtige Pflanze, deren saftig griine kleinlappige Blitter reclt dekorativ wirken.

Philodendron Eichleri Engl. in Bot. Jahrb. XXVI. p. 556; caudice sympodiali arborescente demum crassissimo; foliorum petiolo quam lamina 1 1/2-plo longiore, inferne subterete, superne semiterete, antice plano, marginibus obtusangulo, lamina subcoriacea, nitidula ambitu triangulari, acuta, sagittata, lobis posticis sinu profundo parabolico sejunctis, utrinque cire. 15-16-lobulato, lobulis lobi antici obtuse tri- angularibus, sinubus obtusis separatis, lobulis loborum posticorum late triangularibus obtusis, costis posticis angulo recto distantibus, nervis lateralibus I. lobi antici utrinque circ. 8 patentibus, in lobis posticis inferne 5, superne 3 a costa abeuntibus; pedunculis brevibus; spathae tubo ovoideo quam lamina lanceolato duplo breviore, spadicis inflorescentia feminea cylindrica quam mascula sterilis oblonga fere triplo breviore, in- florescentia mascula fertili crasse conoidea quam sterilis breviore; pistillis 6-8-locularibus, loculis 2-3-ovulatis; ovulis funiculo aequilongo affixis.

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Es ist dies eine der schinsten und stattlichsten Araceen, welche mit den bekannten Arten Ph. bipinnatifidum Schott und Ph. Selloum C. Koch verwandt ist. Der Stamm unserer Exemplare ist 3-5 dm hoch, wird aber auch langer und besitzt eine Dicke von 1 dm. Die Blattstiele sind 8-9 dm lang, unten 2 cm, oben 1 cm dick; sie tragen eine 5 dm lange und unten 4 dm breite Spreite mit 3,5 dm langen Mittelrippen und etwa ebenso langen hinteren Rippen; die seitlichen Lappen der vorderen Abschnitte sind 5-7 cm lang, 4-5 cm breit. Der Stiel der Infloreszenz ist nur 5-6 cm lang. Der weibliche Teil des Kolbens ist vorn 3,5 cm, hinten nur 2 cm lang und 3 cm dick, der sterile malnnliche Teil 8 cm lang, 3 cm dick, der fertile Teil 6 cm lang, 2,5 cm dick. Die Pistille sind etwa 5 mm lang, die Staminodien 8-9 mm; die StaubbliEtter 6 mm. Die Pflanze stammt aus Minas Geraes in Brasilien, wo sie von Direktor A. Glaziou bei Carandahy an Fluss- ufern entdeckt wurde. Herr Direktor Glazi ou hatte vor etwa 12 Jahren die Glite, mir die Pflanze nach Breslau zu senden; ich habe dieselbe vermehren lassen und erfreue mich immer an der kriiftigen Entwicklung dieser Pflanze, welche, wie ihre Verwandten, sebr viel Raum einnimmt und als Solitairpflanze in einem grosseren Warmhaus besonders effektvoll ist.

Culcasia striolata Engl. in Bot. Jahrb. XXVI. 417. Aus K amerun von Viktoria dem botanischen Garten im Jahre

1894 durch Herrn Direktor Dr. Preuss zugesendet. Diese Art weicht von der bekannten C. scandens P. Beauv. unter

anderem auch dadurch ab, dass sie nicht klettert; auch sind bei ihr schon mit blossem Auge die von Ilangeren Schlauchzellen herrtihrenden Strichel auf der Unterseite der Bilitter wahrnehmbar.

Anubias nana Engl. in Bot. Jahrb. XXVI. 423. Aus Kamerun von Viktoria durch Herrn Giirtner Lehmbach

eingesendet. Es ist ein kleines Pfluinzehen von dem Habitus eines Chamaecladon, das nur fur den Botaniker von Interesse ist.

A. Engler.

VI. Diagnosen neuer afrikanischer Pflanzenarten. 1. Oplliaeeae von A. Engler. 2. Olacaceae von A. Engler. 3. Myrtaceae von A. Engler. 4. Anonaceae von A. Engler u. L. Diels. 5. Sterculiaceae von K. Schumann.

Im folgenden gebe ich vorlaiufig Diagnosen einer Anzahl neuer afiikanischer Arten, welche spiter in den Monographien afrikanischer

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