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Makazin Nr. 02/2012

Date post: 28-Mar-2016
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Infomagazin der Arbeiterkammer Salzburg für Betriebsratsmitglieder und Sicherheitsvertrauenspersonen
16
Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 2 / Juli 2012 www.ak-salzburg.at Mehr Betriebsrat … … weniger Klagen Gleichgewicht Aus dem Soziale Balance wackelt
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Page 1: Makazin Nr. 02/2012

Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 2 / Juli 2012 www.ak-salzburg.at

Mehr Betriebsrat …… weniger Klagen

GleichgewichtAus dem

Soziale Balance wackelt

Page 2: Makazin Nr. 02/2012

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Die Schere zwischen Arm und Reich geht massiv auseinan-der, wir rutschen immer mehr in eine soziale Schieflage. Das verletzt zutiefst die sozi-ale Balance. Wo bleibt die wünschenswerte Solidarität der Starken mit den Schwa-chen im Interesse des inneren Friedens?

Diese Entwicklung ist ein Armutszeug-

nis für eines der reichsten Länder der

Welt. Unser Wirtschaftssystem ist

dabei, seine politische und soziale

Legitimation zu verspielen, die auch

auf einem für alle wachsenden Wohl-

stand fußt. Immer stärker konzentrie-

ren sich die Vermögen in den Händen

weniger. Für die Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer war das vergangene

Jahrzehnt eine Zeit großer Bescheiden-

heit. Die Zuwächse beim Bruttolohn

waren spärlich und wurden durch Preis-

steigerungen aufgezehrt. Die Folge:

Die Beschäftigten haben real heute

weniger in der Tasche als zur Jahrtau-

sendwende.

Anders sieht es aus, wenn es um rei-

nen Profit geht: Gewinne sind durch

Spekulation leichter zu machen als

durch ehrliche Arbeit. Wie fragil diese

Politik aber ist, hat sich in der Krise

gezeigt.

Ich fordere ein Ende dieser Ungerech-

tigkeiten und eine Umverteilung zu

Lasten der Reichen. Löhne und Gehäl-

ter müssen so wachsen, dass darin

mindestens die Mehrleistung der

Arbeitnehmer und die höheren Preise

beinhaltet sind!

kommentar

Der Kommentar 2Zur sozialen Balance

Arbeitnehmervertretung 3Betriebsrat zahlt sich aus

AKdabei 4,5Obama-Berater in AK und mehr

Titelstory 6,7Soziale Balance geht kaputt

Steuerlöscher 9Mehr als 18 Mio. Euro seit 2008

Bildung 10BFI-Infos

Gesundheit und Sport 11Almwandercup, Businesslauf

ÖGB-Info 12,13Kindergartenpädagogen reicht es

AKdabei 14,15Firmentriathlon und mehr

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger:

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg,

Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg.

Für den Inhalt verantwortlich: Roman Hinterseer;

Redaktion: Roman Hinterseer, Stephan Gabler

(CVD), Florian Penzinger, Christian Rumplmayr,

Christoph Schulz (ÖGB); Layout: Ursula Brandecker;

Fotos: AK Salzburg; ÖGB; Lindenbauer; SN;

Fotolia; Homepage: www.ak-salzburg.at;

E-Mail: [email protected]; Druck: Geschütz-

te Werkstätten - Integrative Betriebe Salzburg

GmbH; P.b.b. „AK Report“ Nr. 2/2012

Z-Nr. 02Z031838M;

Verlagspostamt 5020 Salzburg

Die soziale Balance geht kaputt

AK-PräsidentSiegfried Pichler

INHALT

Impressum Urlaub dient zur Erholung. Deshalb

möchte die AK den Reisenden ein

gutes Rüstzeug mitgeben, damit sie

sich im Urlaub wirklich entspannen

können und über ihre Rechte Bescheid

wissen. Die Broschüren „Ihre Rechte

im Urlaub – Tipps für die Reise“ sowie

„Flugpassagiere – Neue Rechte und

Ansprüche für Fluggäste“ sind in der

AK sowie in allen Bezirksstellen

kostenlos erhältlich und stehen unter

www.ak-salzburg.at zum Download

bereit.

Gute Reise!

Sicher und Gesund

Page 3: Makazin Nr. 02/2012

www.ak-salzburg.at 3

recht

Heimo Typplt, Leiter der AK-Rechtsab-

teilung, hat mit seinem Team die Bera-

tungsstatistik des Vorjahres und des

ersten Halbjahres 2012 durchforstet.

Und kam zu erstaunlichen Schlüssen:

„2011 gab es bei uns 2.816 Interven-

tionen an einen Betrieb, weil Arbeitneh-

mern ihre berechtigten Ansprüche ver-

weigert wurden. Nur 161 davon gingen

an einen Betrieb mit Betriebsrat. Das

sind gerade einmal 5,72 Prozent!“

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den

Klagen. Von 905 im Jahr 2011 einge-

brachten Klagen vor dem Arbeits- und

Sozialgericht betrafen nur 53 Klagen

einen Betrieb mit Betriebsrat, das sind

5,86 Prozent.

Ein Blick auf das erste Halbjahr 2012

zeigt ein noch besseres Bild. Von 1.498

Interventionen gingen 57 Interventionen

an einen Betrieb mit Betriebsrat, das

sind 3,81 Prozent. Im ersten Halbjahr

2012 wurden insgesamt 426 Klagen

eingebracht, 17 davon gingen an einen

Betrieb mit

Betriebsrat, das

sind 3,99 Pro-

zent.

„Das zeigt einmal

mehr: Ein Be-

triebsrat zahlt

sich aus! Nicht nur für die Beschäftig-

ten, sondern auch für die Wirtschaftlich-

keit von Unternehmen“, sagt AK-Präsi-

dent Siegfried Pichler. Zum besseren

Verständnis: Fast 36 Prozent der Mitar-

beiter in Betrieben mit mehr als fünf

Mitarbeitern werden in Salzburg von

Betriebsräten vertreten.

Rechtsinfo für den Betriebsrat

Mag.a Andrea KinauerInfos: 0662-8687 oder [email protected]

Sie fragen – wir antworten

Grundsätzlich sollten Mängel nicht

hingenommen werden. Es gilt das Prinzip der Pro-

spektwahrheit.

Alle darin beschriebenen Leistungen gelten bei der

Buchung als Vertragsbestandteil. Fehlen versproche-

ne Leistungen, hat man Recht auf Gewährleistung.

Zudem gibt es Anspruch auf einen angemessenen

Ersatz der entgangenen Urlaubsfreude. Um eventuel-

le Rechtsansprüche an den Reiseveranstalter gel-

tend zu machen, empfiehlt sich eine Dokumentation

der Mängel. Die AK steht hierbei mit Rat und Tat zur

Seite. Tipp: Last Minute muss Preisvorteil bedeuten.

Frage: Eine jährlich steigende Zahl

Erholungssuchender wird während

ihres Aufenthalts im vermeintlichen

Urlaubsparadies mit Mängeln aller

Art konfrontiert. Worauf ist vor, wäh-

rend und nach dem Reisen zu ach-

ten, damit die verdiente Erholung

nicht zu einem Fiasko wird? Und wie

kann ich etwaige Ansprüche nach

dem Urlaub untermauern?

Andrea KinauerAK-Konsumentenberatung

Betriebsrat macht Richter arbeitslosIn Salzburger Unternehmen mit Betriebsrat gibt es kaum Interventionen und Streit vor Gericht. Mehr als 90 Prozent des Stresses passiert laut AK-Experten in Firmen ohne Betriebsräte.

{

Fakten: www.boeckler.de

Eine Studie, die unter Förderung der „Hans-

Böckler-Stiftung“ des Deutschen Gewerkschafts-

bundes entstand, beweist, dass Betriebsräte

nicht nur den Beschäftigten nützen, sondern

auch der Wirtschaftlichkeit von Unternehmen.

Mag. Heimo Typplt Leiter AK-Rechtsabteilung

Page 4: Makazin Nr. 02/2012

4

Hoher Besuch in der AK: Profes-

sor Mark Barenberg (im Bild mit

Heimo Typplt, Leiter der AK-

Rechtsabteilung, Martina Trannin-

ger, Doktorandin im Arbeitsrecht

und Wolfgang Goricnik, AK-Wirt-

schaftsjurist) aus dem Bera-

tungsteam von US-Präsident

Obama verband seinen Öster-

reichurlaub mit einem Besuch in

der AK Salzburg. Barenberg ist

Arbeitsrechtsprofessor an der

Columbia University und berät

Präsident Obama in Arbeitsrechts-

angelegenheiten. Konkret arbeitet

er an internationalen Mindeststandards im Arbeitsrecht, wobei er sich den Seitenhieb selbst nicht verkneifen konnte, dass

die USA diese Latte locker unterlaufen würden. Sein Fazit: Nach dem amerikanischen Rechtsverständnis wäre die Arbeiter-

kammer in Amerika undenkbar. Aber er gab unseren Kollegen mit auf den Weg, dass er uns um die AK wirklich beneide!

leute

dabei

Kürzlich wurden in allen Salzburger ÖGB-

Regionen die Konferenzen durchgeführt.

Die neuen Vorsitzenden heißen: Helmut

Schnaitl (Flachgau Nord), Erwin Hillinger

(Tennengau/Flachgau Süd), Bernhard

Kendlbacher (Pongau-Lungau) und Walter

Bacher (Pinzgau).

Die Gewerkschaft vida organisierte zum 19. Mal den Touris-

mus-Landescup für Lehrlinge. Beim Finale zeigten die 50 Lehr-

linge ausgezeichnete Leistungen. Vida-Landesgeschäftsführer

Thomas Berger gratulierte den Siegern Christina Binder (1.

Service, Carpe Diem, Salzburg), Jakob Embacher (1. Koch/

Köchin, Hotel Tirolerhof, Zell am See) und Martina Gschwandt-

ner (1. HGA, Hotel Forsthofgut, Leogang). Bitterer Beige-

schmack: Erst nach fünf KV-Verhandlungsrunden konnte mit

den Arbeitgebern ein Lohn- und Gehaltsabschluss vereinbart

werden, der für die Gewerkschaft im Sinne der Arbeitnehmer

akzeptabel ist – und dies obwohl die Branche floriert.

Obama-berater in der aK

ausgezeichnete LehrLinge

neue regiOnaLvOrsitzende

Page 5: Makazin Nr. 02/2012

www.ak-salzburg.at 5

leute

Fest der Frauen

Am Frauentag lud die österreichische

Frauenministerin Gabriele Heinisch-

Hosek anlässlich des internationalen

Frauentages zum Open-House ins Frau-

enministerium. Im Zuge dieser Veran-

staltung fand eine Talkrunde zum

Thema „Arbeitszeit – Arbeitsglück"

statt. Unsere ZfZ-Arbeitsklimaexpertin

Ines Grössenberger diskutierte dort

unter anderem mit Jan Krims von

Deloitte Österreich und der Frauenmini-

sterin. Einigkeit herrschte darüber,

dass auch noch im 21. Jahrhundert

fast ausschließlich Frauen die Doppel-

belastung von Beruf und Familie tragen

müssen.

Frauentag 2012: taLK mit ministerin

Die ÖGB-Frauenabteilung sagte kürzlich allen

Betriebsrätinnen und Personalvertreterinnen im

Rahmen des Frauenfests bereits zum sechsten

Mal „Danke“ für ihre engagierte Arbeit. Bei dem

Fest, das dieses Mal unter dem ÖGB-Jahresmotto

„Sozialstaat fair-bessern“ stand. Auch heuer war

das Service ausschließlich Männersache und

wurde von Sekretären aus ÖGB und Gewerkschaf-

ten übernommen. Neben dem In-Getränk „Hugo“

durften sich die Frauen über ein köstliches Buf-

fet, eine Riesentombola und eine vielfältige Ver-

kaufsausstellung freuen. Mit dabei waren u. a.

ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende Brigitte Ruprecht,

Bundesfrauensekretärin Eva-Maria Florianschütz

und ÖGB-Landessekretärin Heidi Hirschbichler.

Organisiert wurde dieses Fest vom ÖGB-Frauenre-

ferat unter der Leitung von Gabi Proschofski und

den ÖGB-Regional- und Landesfrauenvorständen.

Im Bild re.: Brigitte Ruprecht, Gabi Proschofski

und Eva-Maria Florianschütz.

Page 6: Makazin Nr. 02/2012

6

titelstory

In unserem Land läuft einiges schief.

Die soziale Balance geht kaputt!

Der Kanon der Ungerechtigkeit ist lang: „Arbeit ist hoch

besteuert, Vermögen kaum“, kritisiert AK-Präsident Siegfried

Pichler (siehe Kasten). Mit unserem Geld zahlen wir alle für die

Verluste der Spekulanten. Viele können sich wegen der hohen

Preise das Leben kaum noch leisten. Zwischen Gering- und

Spitzenverdienern zeigen sich deutliche Unterschiede: Finanz-

schwächere Haushalte müssen mehr als die Hälfte ihrer Aus-

gaben für Ernährung und Wohnen reservieren, Top-Verdiener

nur etwas mehr als ein Viertel.

Wohnen ist LuxusWohnraum wurde in Salzburg zum Luxusgut. Noch nie war Woh-

nen so teuer. Für eine 70-m2 große Mietwohnung muss man

heute um fast 40 Prozent mehr bezahlen als vor elf Jahren!

Völlig aus dem Lot geraten sind die Kaufpreise bei Eigentum:

In der Stadt betrug die Steigerung in elf Jahren mehr als 76

Prozent!

Gesalzene Preise bei LebensmittelnAuch Lebensmittel werden immer teurer. Preistreiber sind laut

AK-Erhebung Markenprodukte. Wie ein AK-Test unter 476 Pro-

dukten ergeben hat, sind seit der Euro-Einführung 2002 vor

allem Markenprodukte überdurchschnittlich teurer geworden.

In diesem Zeitraum beträgt die kumulierte Inflationsrate 21,6

Prozent.

Die AK erhebt auch regelmäßig die günstigsten Preise für

Lebensmittel wie Kartoffeln, Butter, Mehl und Bohnenkaffee.

Anfang des Jahres war der AK-Warenkorb um 4,1 Prozent teu-

rer als ein Jahr zuvor. „Wenn auch die Produkte im unteren

Preissegment teurer werden, dann wird es knapp für einkom-

mensschwache Haushalte, die sich ohnehin jetzt schon wenig

leisten können“, sagt Pichler. Die AK beobachtet zudem, dass

die Preise in Österreich stärker ansteigen als in vergleichbaren

EU-Staaten. Der Grund ist wohl mangelnder Wettbewerb im

Lebensmittelhandel.

Tanken und Heizen unsagbar teuer Der Benzinpreis schnellt nach oben. Während die Ölmultis

Milliarden-Gewinne machen, werden die Salzburger Autofahrer

zur Kasse gebeten. Zwischen März 2011 und März 2012 stieg

der Preis für Superbenzin um 10 Prozent, parallel dazu erhöhte

die österreichische OMV ihren Gewinn 2011 um 16 Prozent auf

umgerechnet 1,4 Milliarden US-Dollar:

Der Preis für Heizöl-Extra stieg zwischen Dezember 2011 und

März 2012 für einen 1000-Liter-Tank um 5,13 Prozent, für

2000 Liter um 4,80 Prozent und für 3000 Liter um 4,82 Pro-

zent (unterschiedliche Abgabemengen haben verschiedene

Preise). Für den Konsumenten bedeutet dies enorme Preisstei-

gerungen: Wer seinen sehr gängigen 3000-Liter-Tank auffüllen

lässt, bezahlt 305,82 Euro mehr als noch vor rund einem Jahr.

Bei einem 2000-Liter-Tank sind 204,16 und bei einem

1000-Liter-Tank 105.15 Euro mehr auf den Tisch zu legen

Benzin sauteuer, doch der Umstieg auf Öffis wird vermiest: Um

durchschnittlich 2,4 Prozent wurde Busfahren im Salzburger

Verkehrsverbund ab Anfang Juli teurer. In Salzburg zahlt man

für die Jahreskarte um 116 Euro mehr als in Wien!

Löhne hinken nachAllein die Löhne wachsen nicht. 2010 hinterlässt die Krise ihre

Spuren bei den Einkommen der Salzburger Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer: Die inflationsbereinigten Netto-Einkommen

– also das tatsächlich verfügbare Geld – sind um 1,4 Prozent

gesunken.

Verteilungsgerechtigkeit ist nur ein Schlagwort. Das muss sich ändern. Ehe das soziale Gefüge bricht und sich die Geschichte wiederholt.

Wussten Sie, dass …➤ ... Vermögen sehr ungleich verteilt ist? Das reichste Prozent der öster-

reichischen Bevölkerung besitzt 300 Milliarden Euro. Das ist ein Viertel

des österreichischen Gesamtvermögens.

➤ ... Vermögen kaum besteuert wird? In Österreich stammen nur 1,3 % des

Steueraufkommens aus vermögensbezogenen Steuern. In der OECD sind

es durchschnittlich 5,5 %.

➤ ... die Einnahmen aus der Lohnsteuer viel stärker gewachsen sind, als

die Löhne und Gehälter insgesamt? Das Steueraufkommen ist von 2000

bis 2010 um 41 % gestiegen, die Löhne aber nur um 35 %.

➤ ... die Einnahmen aus Unternehmenssteuern zwischen den Jahren 2000

und 2010 viel weniger angestiegen sind als die Gewinne der Unterneh-

men? Die Steuereinnahmen sind um 14 % gestiegen, die Gewinne aber

um 44 % gewachsen.

➤ ... von den Steuererleichterungen der letzten Jahre 2/3 den Unternehmen

zu Gute kamen und nur 1/3 den Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-

mern?

Page 7: Makazin Nr. 02/2012

www.ak-salzburg.at 7

titelstory

Die soziale Balance geht kaputt!

Joseph Stiglitz (US-Wirt-

schafts-Nobelpreisträ-

ger. Einer der ein-

flussreichsten Ökono-

men unserer Zeit. War

einer von Bill Clintons

Wirtschaftsberater):

Die Märkte haben versagt. Auch die

amerikanische Variante des Kapitalis-

mus, weil sie extreme Ungleichheit

produziert. Ich bin überzeugt, dass sich

das Modell der Sozialpartnerschaft in

der Krise außerordentlich bewährt hat.

(in: Nachrichtenmagazin profil)

Ronald Barazon

(Wirtschaftsjournalist,

ehemaliger Chefradak-

teur der Salzburger

Nachrichten):

Das Rezept der EU mit

Milliardenpaketen Ban-

ken und Staatshaus-

halte zu stützen, ist absolut kontrapro-

duktiv. Denn dabei findet keine Wert-

schöpfung, sondern Inflationstreiberei

statt. Mit dieser Politik machen wir

erst die Krise! (Auf der AK-Vollver-

sammlung)

Edith Steidl (Wohnex-

pertin der AK Salzburg):

Wohnraum wurde in

Salzburg zum Luxus-

gut. Noch nie war Woh-

nen so teuer.

Für eine 70-m2 große

Mietwohnung muss man heute um

fast 40 Prozent mehr bezahlen als vor

elf Jahren!

Stefan Göweil:

( AK -Konsumen ten -

schützer):

Sinkende Einkommen

und dazu hohe Lebens-

mittelpreise und Ben-

zinpreise ergeben eine

explosive Mischung.

„Soziale Schieflage“ ist wie

„Sozialabbau“ ein wertender

Begriff. Meist stehen finanzi-

elle Faktoren im Zentrum:

Zum Beispiel Lohnkürzung,

Streichen von Geldwerten,

Änderungen in der Sozialver-

sicherung / soziale Sicher-

heit. Im Gegensatz zum

Begriff „Soziale Ungleich-

heit“, der aus der Soziologie

stammt und die ungleiche

Verteilung materieller oder

immaterieller Ressourcen in

einer Gesellschaft bezeich-

net – und die daraus resultie-

renden unterschiedlichen

Möglichkeiten an dieser teil-

zuhaben.

Schlagwort „Soziale Schieflage“

Page 8: Makazin Nr. 02/2012

8

job

Anfangs sah es nicht gut aus für die

270 von Kündigung betroffenen Arbeit-

nehmer der Sony-Niederlassungen in

Anif und Thalgau. Aber Gewerkschaft,

AK und Betriebsrat haben gut verhan-

delt. Und können ein bisher in Öster-

reich einzigartiges Ergebnis präsentie-

ren: Im Einvernehmen mit Sony gibt es

einen umfassenden Sozialplan für die

185 betroffenen Mitarbeiter aus dem

Stammpersonal. Und: Auch die 91 Leih-

arbeiter im Unternehmen werden dabei

berücksichtigt.

So erhalten Leiharbei-

ter und Stammperso-

nal, wenn Anspruch

auf die „Abfertigung

alt“ besteht, diese in

geglätteter Form.

Glättung bedeutet,

dass auch alle Jahre

oder Monate einer

Dienstzeit finanziell

berücksichtigt sind,

die zwischen den

gesetzlich normierten

Abfertigungshöhen

liegen. Dazu kommt noch eine freiwilli-

ge Abfertigung für alle Dienstnehmer,

die länger als drei Jahre im Unterneh-

men sind. Zusätzlich wurde ein Härte-

fond eingerichtet, der mit 175.000 Euro

dotiert ist.

Damit das keine Eintagsfliege bleibt

und überlassene Arbeitskräfte generell

bei Sozialplänen den Stammarbeitern

gleichgestellt sind, hat die KVV einen

diesbezüglichen Antrag der FSG ein-

stimmig angenommen und den Finanz-

minister zum Handeln aufgefordert.

Gemeinsam kämpfen lohnt sich

kurz notiert

Wenn alle an einem Strang ziehen, dann geht was: Im Fall Sony konnten Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, AK und der dortige Betriebsrat erstmals in Österreich einen Sozialplan auch für die Leiharbeiter aushandeln.

Gut gearbeitet

„Ein Überschuss von rund 3,5 Millio-

nen Euro spricht für sich, die Arbei-

terkammer Salzburg hat 2011 gut

gewirtschaftet, der Weg der Konsoli-

dierung wurde mehr als eindrucks-

voll fortgesetzt“, freuen sich AK-Prä-

sident Siegfried Pichler und AK-

Direktor Gerhard Schmidt. Das

sehen auch alle im Arbeitnehmer-

parlament vertretenen Fraktionen

so: Der Abschluss wurde einstimmig

angenommen.

Umgesetzt

Wurde die langjährige AK-Forderung

nach einer Erhöhung der Ortstaxe.

Ein Gesetzesentwurf liegt nun vor.

Derzeit 1,10 Euro sind einfach zu

wenig, um die vielfältigen Aufgaben

der Tourismusbranche zu fördern. In

anderen Bundesländern, in denen

der Fremdenverkehr eine große

Rolle spielt, wie etwa Tirol, sind die

Ortstaxen längst höher. Auch die

Erhöhung der besonderen Ortstaxe

für Zweitwohnungen, die nun kom-

men soll, ist eine langjährige Forde-

rung der AK. Nun sind die Touris-

musverbände am Zug. Sie müssen

das geplante Ortstaxengesetz mit

Leben erfüllen.

Ferial-Tipps

Sommerzeit ist besonders für viele

junge Menschen Arbeitszeit. Die

Expertinnen und Experten der Jugend-

abteilung der AK Salzburg informie-

ren und helfen vor, während und

nach dem Job. Zwei Broschüren –

„Ferialjobs“ und „Pflichtpraktikum“

können bei der AK bestellt oder

downgeloadet werden. Kontakt:

0662/8687-94 oder www.ak-salz-

burg.at

Gute Aussichten

1200 Mädchen bekamen Ein-blick in neue Berufsfelder, Jobperspektive inklusive. Beim Girls‘ Day 2012 hatten die Teil-

nehmerinnen die Möglichkeit, män-

nerdominierte Berufe hautnah zu erle-

ben. „Es ist besonders wichtig, dass

Mädchen bei ihrer Berufsorientierung

unterstützt werden“, so Bianca

Schartner, Projektleiterin von Akzente

Salzburg. Es muss nicht immer Büro-

kauffrau oder Friseurin sein.

Page 9: Makazin Nr. 02/2012

www.ak-salzburg.at 9

mosaik

Der Steuerlöscher ist fünf Jahre alt. 2012 wurde die 5-Millionen-Euro-Schallmauer durchbrochen, seit 2008 haben AK und ÖGB mehr als 18 Millionen Euro vom Finanzminister zurückgeholt!

Die Idee wurde 2008

geboren: Die AK woll-

te die Arbeitnehmer-

veranlagung auf

moderne Beine stel-

len und den Salzbur-

gerinnen und Salz-

burgern ohne Büro-

kratie bei der Abwick-

lung helfen. Und das

ist eindrucksvoll

gelungen! Die Bilanz im Startjahr: 2,5

Millionen Euro. Die Bilanz im 5. Jahr:

5,2 Millionen Euro. Knapp 32.000 Bera-

tungen wurden in diesem Zeitraum

durchgeführt. Allein von 2011 auf 2012

stiegen die Beratungen um 14 Prozent

an.

AK-Jurist Peter Lederer ist der Motor

des Steuerlöschers: „In Zeiten der

Krise ist jeder Euro für den Einzelnen

besonders wichtig, aber auch für die

Wirtschaft. Viele investieren diesen

unerwarteten Geldsegen in Dinge, die

sie sich bisher nicht leisten konnten.

Dieser private Konsum ist ganz wichtig

für die Wirtschaft und trägt zur Stabili-

sierung der Konjunktur bei.“

Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold:

„Wir freuen uns, wenn wir den Einzel-

nen zu Recht und Geld verhelfen kön-

nen“, so AK-Präsident Pichler. „Das

kann aber nicht darüber hinwegtäu-

schen, dass in Österreich das Lohn-

steueraufkommen seit Jahren viel

höher steigt als die Gewinnsteuern.

Das ist eine Schieflage, die zu Lasten

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-

mer geht und längst geändert gehört!“

Erfolgsgeschichte Steuerlöscher

kurz.notiert

Räder gewinnen

Die AK konzentriert sich bei der Onli-

ne-Umfrage auf Maßnahmen und

Arbeitsbedingungen, die ein Betrieb

für jüngere und ältere Menschen bie-

tet. Alternsgerechtes Arbeiten soll

nicht nur ein Schlagwort bleiben. Die

AK setzt sich für faire Bedingungen

am Arbeitsplatz ein. Machen Sie mit

und gewinnen Sie eines von 3 tollen

KTM-Fahrrädern. www.ak-salzburg.at

Sport online

Alle Veranstaltungen und Sportevents

der ARGE Betriebssport werden nun

auch auf der Webseite der AK Salz-

burg: http://www.ak-salzburg.at/

betriebssport.htm angeboten.

Alle Altersklassen kommen bei die-

sem vielfältigen Programm auf ihre

Rechnung. Hin und wieder braucht

man einen Anstoß und in der Gruppe

geht vieles leichter. Informiert Sie

sich und sagen sie es weiter. Nützen

Sie auch die Möglichkeit sich für

einen Newsletter anzumelden.

BR-Helferlein

Für eine

schnel-

le und

unkom-

plizierte

Erstaus-

k u n f t

und Hil-

f e s t e l -

lung bietet die AK auf ihrer Webseite

www.ak-salzburg.at nützliche Online-

Rechner & -Ratgeber, die den Alltag

eines Betriebsrates erleichtern kön-

nen, wie etwa: Bilanzrechner, Abfer-

tigungsrechner, Brutto-Netto-Rech-

ner, Elternkalender, Resturlaubs-

rechner.

ww

w

Lohnsteuer-beratung der AK

Persönlich:

Montag – Freitag 8–12 Uhr und

Mittwoch 14–16 Uhr

Telefonisch:

Montag – Donnerstag 8–12.30 Uhr

und 13.30–16 Uhr

Freitag 8–12 Uhr

0662-8687-93

http://www.ak-salzburg.at/

steuer.htm

Page 10: Makazin Nr. 02/2012

10

Nach EMCO Hallein und den Geschütz-

ten Werkstätten hat mit Interspar ein

dritter Großbetrieb auf die Umsetzungs-

stärke des BFI in Sachen Bildungspro-

gramme vertraut. Kofinanziert vom

Arbeitsmarktressort des Landes Salz-

burg hat das BFI im Rahmen eines

umfangreichen Bildungskarenz plus-Bil-

dungsprogrammes über zehn Monate

hinweg 49 Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter des neu umgebauten Hypermark-

tes in Salzburg-Lehen weiterqualifiziert.

Neue PerspektivenDer pädagogische Direktor des BFI, Wer-

ner Pichler: „ Dank der professionellen

Zusammenarbeit mit Geschäftsführung

und dem Betriebsrat konnten wir die in

Lehen dringend benötigten Fachkräfte

aus- und weiterbilden. Und für so man-

chen Mitarbeiter eröffnen sich neue

berufliche Perspektiven, etwa durch die

„Ausbildung der Ausbilder“ oder den

Lehrabschluss im 2. Bildungsweg. Für

das BFI war es ein spannender, weil

völlig individuell zu planender Bildungs-

auftrag, der auch gesellschaftspolitisch

wertvoll ist.“

Land fördert weiterDie Bildungskarenz plus wird vom Land

Salzburg – im Gegensatz zu den mei-

sten anderen Bundesländern – weiter

gefördert. „Intelligente Lösungen wie

jene, die für die Beschäftigten im Inter-

spar-Markt Salzburg Lehen während der

Umbauphase geschaffen wurden,

bestärken mich darin, an diesem wir-

kungsvollen Instrument festzuhalten.

Davon haben alle etwas: Die Menschen,

die nicht gekündigt werden und die

Unternehmen, denen bewährte Mitarbei-

ter nicht verlorengehen“, freut sich

Arbeitsmarktreferentin und Landes-

hauptfrau Gabi Burgstaller über dieses

gelungene Projekt.

bildung

BFI Infos

Jetzt vormerken BFI Infotage 2012

BFI-Infotage, jeweils am Donnerstag,

14.09.2012 und 15.11.2012, zwi-

schen 12 und 19 Uhr mit individueller

Beratung und Förderinformation an

allen BFI-Standorten (Salzburg, Pinz-

gau, Pongau). Das Detailprogramm

mit speziellen Lehrgangspräsentatio-

nen finden Sie auf www.bfi-sbg.at

Masterlehrgang

In Kooperation mit der Donau-Uni

Krems bietet das BFI den Masterlehr-

gang „Kommunikation und Manage-

ment, MSc“ in Salzburg an. Innerhalb

von vier Semestern studieren die

Teilnehmer berufsbegleitend ohne

ihre Karriere zu unterbrechen und

schließen mit dem akademischen

Grad Master of Science (MSc) in

Communications ab. Tipp: Alle Anmel-

dungen über die BFI-Card erhalten 5%

Rabatt auf die gesamte Ausbildung.

Jetzt sind die Aus-bilder dran!

Mit dem Erwerb der Ausbildungsbe-

rechtigung für die betriebliche Fach-

kräfteausbildung (AdA-Ausbildung

nach §29g BAG) können bis zu 75%

Förderung geltend gemacht werden –

auch bei zukünftigen Aus- und Weiter-

bildungen!

BFI-Card für BR

Beschäftigte, die ihre Weiterbildung

über die „BFI-Card für Betriebsräte“

buchen, sparen 5 Prozent an Kursko-

sten. Wie Betriebsräte zu ihrer BFI-

Card kommen und weitere Vorteile

nützen können, erfahren Sie auf der

BFI-Website: www.bfi.at

Erfolgreicher Abschluss von Bildungskarenz plusDas BFI Salzburg bildete im Auftrag von Inter-spar 49 Mitarbeiter des neuen Hypermarktes in Salzburg-Lehen weiter.

Page 11: Makazin Nr. 02/2012

www.ak-salzburg.at 11

sport + mehr

Der Salzburger Almwandercup geht heuer zum drit-

ten Mal in Szene. Die AK ist natürlich wieder dabei.

Wann kann noch mitgewandert werden, welche Wan-

derziele sind noch offen und was bietet das Rah-

menprogramm? Das und mehr finden Sie unter:

www.salzburger-wandercup.at

Gesundheit kann man nicht kaufen!Länger arbeiten und trotzdem gesund bleiben? Kein Ding der Unmöglichkeit. Die AK zeigt, was betriebliche Gesundheitsförderung heißt und geht mit gutem Beispiel voran.

kurz notiertAchtung Zucker-Wasser

Die AK testete die Modegetränke

„Near Water“ – Mineralwasser mit

Geschmack. Es ist zwar nicht prinzipi-

ell ungesund, doch schon ein Liter

davon deckt in der Regel 40 Prozent

des empfohlenen Tagesbedarfs an

Zucker eines Erwachsenen und den

gesamten empfohlenen Konsum

eines Kindes ab!

Fortbewegung auf die andere Art

Einmal anders: „Parkour & Freerun-

ning – Die Kunst der Fortbewegung!“

Kinder zwischen 10 und 14 Jahren

haben im August die Möglichkeit, in

fünf Tagen die theoretischen und

praktischen Aspekte der trendigen

Bewegungskünste „Parkour &

Freerunning“ kennenzulernen. Wann:

27.-31. August, Wo: ASKÖ Salzburg,

Parscherstrasse 4, Kosten: 80 Euro.

Mehr Infos und Anmeldung:

0662/871623 oder office@askoe-

salzburg.at

Schule der Phantasie

ist heuer 20 Jahre alt. Schule, Beruf

und Alltag sind gekennzeichnet durch

eine Überbetonung von Wissensver-

mittlung. Der Wissensexplosion ste-

hen emotionale Verarmung und Ver-

einsamung sowie Verkümmerung der

kreativen Anlagen und Fähigkeiten

gegenüber. Als Gegenpol wurde die

„Schule der Phantasie“ in München

gegründet und vor 20 Jahren von

Prof. Mag. Margitta Bukovski in Salz-

burg ins Leben gerufen. Infos und

Kursangebote unter: www.schule-der-

phantasie-salzburg.net

· Wandercup mit tollem Programm· Wanderpass und Wandernadel· Starterpaket und Jausenbox*· Erlebnis- und Gesundheitsstationen· Salomon-Teststation· Hütten und Musik

*solange der Vorrat reicht

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Der Businesslauf startet wieder am 13. September. Trotz erhöhter

Teilnehmerzahl ist heuer bereits das Limit erreicht. Es ist nur mehr

eine Vormerkung auf der Warteliste möglich. Alle wichtigen Informa-

tionen und Details: www.salzburger-businesslauf.at

Das neue Konzept mit den Shuttel-

bussen kommt gut an: Beim zweiten

Termin im Lungau waren nahezu

1.000 Wanderer mit von der Partie.

Page 12: Makazin Nr. 02/2012

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ögb info

Experten aller politischen Couleurs

sind sich einig. Bildung ist das

Zukunftsthema, um auf internationalem

Parkett zukunftsfähig zu bleiben. Auch

darüber, dass Bildung bereits im

Kindergarten anfängt, sind sich Experten

einig.

Die finanziellen Mittel für den wichtigen

Kindergartenbereich werden jedoch

nicht in ausreichender Höhe zur

Verfügung gestellt. Trotz jahrelangem

Aufbäumen zählen sie punkto Gehalt zu

Arbeitnehmern zweiter Klasse. Obwohl

von ihnen viel Verantwortung und ein

hoher Bildungsgrad abverlangt werden,

verdienen sie noch immer relativ wenig.

Mit der ersten gemeinsamen Enquete

zu der 700 Betroffene aus ganz Salz-

burg eigens angereist sind, will die

Gewerkschaft bei den Verhandlungen

Tempo gewinnen. „Wir fordern seit Jah-

ren eine bessere Entlohnung und ent-

sprechende Rahmenbedingungen. Es

ist nicht länger akzeptabel, dass seit

2009 unser Entwurf zwischen Land,

Gemeindeverband und Städtebund hin-

und hergeschoben wird“, sagte GdG-

KMSfB-Landesvorsitzender Johann

Auer.

„Kinder sind unsere Zukunft. Wenn die

Gesellschaft unseren Kindern einen

optimalen Start ins Leben ermöglichen

will, dann muss sie auch entsprechende

Mittel zur Verfügung stellen.“

Dicke Luft in SalzburgsKindergärten700 Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen setzten im Kongresshaus kürzlich ein klares Zeichen. Mit ihrem ersten gemeinsamen Treffen brachten sie zum Ausdruck, was in den einzelnen organisierten Kindergärten oft zu hören ist: Den Betroffenen reicht es!

Das Kongresshaus Salzburg war bei der Enquete

der Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen bis

auf den letzten Platz gefüllt.

Bildung: Wichtiges Werkzeug für BetriebsräteErstmals seit acht Jahren fin-det in Zell am See wieder eine Gewerkschaftsschule statt.

Somit werden zumindest zehn Pinzgauer

KollegInnen (Anmeldungen sind noch

möglich) die umfassendste arbeitneh-

merorientierte Grundausbildung des

ÖGB in Anspruch nehmen.

Im Rahmen der Gewerkschaftsschule

werden den Teilnehmern ab September

Grundkenntnisse und Hintergrundwissen

zu Politik, Recht, Wirtschaft, Gewerk-

schaft und Gesellschaft vermittelt.

Darüber hinaus bietet die Salzburger Bil-

Als Abschlussprojekt der Gewerkschaftsschule

haben die Tennengauer Teilnehmer im Juni eine

Zeitreise durch 40 Jahre Gewerkschaftsschule

präsentiert.

dungsabteilung auch im Herbst ein

regionales Bildungsprogramm an.

Nach der Sommerpause 2012 finden

folgende Seminare statt:

26.–28.09.: Woman – Modul 1

08.11.: Mobbing und Konflikte am

Arbeitsplatz

13.+14. 11.: Konfliktmanagement –

Erfolgreich kommunizieren. Kon-

flikte konstruktiv lösen

15.11.: Schwierige Gesprächssituation

erfolgreich meistern am Beispiel

des Mitgliederwerbegesprächs

Anmeldung & Info:

www.voegb.at/bildung.salzburg

Page 13: Makazin Nr. 02/2012

www.ak-salzburg.at 13

ögb info

Die Salzburger BetriebsrätInnen der

Metallindustrie werden für die Beibehal-

tung ihres Kollektivvertrags kämpfen.

Dies war Ende Juni der einhellige Tenor

der in Salzburg und Bischofshofen abge-

haltenen BetriebsrätInnenkonferenzen.

Die insgesamt rund 90 BetriebsrätInnen

fordern auch weiterhin gemeinsame

Lohnverhandlungen mit allen Arbeitge-

ber-Verbänden der Metallindustrie.

Die Konferenzen waren notwendig

geworden, weil einige Arbeitgeber das

Ende der Herbstlohnrunde herbeiführen

wollen. Nach dem Fachverband der Gie-

ßereien hatte Ende April auch der Fach-

verband der Maschinen- und Metallwa-

renindustrie die Absicht bekundet aus

der Kollektivvertragsgemeinschaft

Metallindustrie und Bergbau auszusche-

ren und in der kommenden Herbstlohn-

runde getrennte Verhandlungen mit den

Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp

aufzunehmen.

PRO-GE-Landesvorsitzender Erwin Hillin-

ger sagte: „Die Strategie vieler Arbeitge-

ber ist eindeutig: Aufsplitterung und

Schwächung der ArbeitnehmerInnen, um

künftig geringere Lohn- und Gehaltserhö-

hungen abschließen zu können.“

BetriebsrätInnen sind wütend über Bruch der Sozialpartnerschaft

„Im Sinne eines umfassenden Arbeitnehmerschutzes ist es

uns wichtig, dass die Arbeiter auf ihre Gesundheit schauen“,

erklärt GBH-Landesgeschäftsführer Gerhard Daskiewicz. Bei

den Baustellenbesuchen informiert die Gewerkschaft auch

darüber, dass laut ArbeitnehmerInnenschutzgesetz eigentlich

der Arbeitgeber dafür zu sorgen hat, dass ausreichend Was-

ser sowie Sonnenschutz zur Verfügung steht.

Was in Betrieben mit Betriebsrat gut funktioniert, klappt

ohne Betriebsrat nicht so gut. „Dabei ist dies zum eigenen

Schaden der Arbeitgeber. Schließlich verursacht schon ein

Flüssigkeitsverlust von nur zwei Prozent einen Leistungsver-

lust von 20 Prozent.“ Dies führe einerseits zu weniger Pro-

duktivität, andererseits würde sich die Unfallgefahr drama-

tisch erhöhen.

Metaller-BR kämpfen für Kollektivvertrag

Salzburgs BetriebsrätInnen werden gemeinsam

mit den Beschäftigten für den richtungsweisenden

Metaller-KV kämpfen.

Harte Männer mit empfindlicher Haut

Zur SacheIn Salzburg sind

die Einkommen

in den letzten

zehn Jahren real

um 1,5 Prozent

gesunken.

Das heißt, dass

die Menschen im Durchschnitt weniger

zum Leben haben. Schuld daran ist vor

allem die Tatsache, dass die Einkom-

mensverteilung immer stärker ausein-

andergeht. Während für Dividenden und

Managergehälter immer Geld vorhan-

den ist, werden für Arbeitnehmer nur

ungern Mittel in die Hand genommen.

Dabei fällt auf, dass die Wirtschaft

immer häufiger die Konfrontation sucht,

ehe sie bereit ist den Arbeitnehmern

den hart erarbeiteten fairen Anteil an

den Gewinnen zu geben. Die geplante

Spaltung des Metaller-Kollektivvertrags

oder der Dauerkonflikt bei den Kinder-

gartenpädagogen sind nur einige Bei-

spiele der jüngsten Zeit. Als Gewerk-

schaft werden wir weiter dafür kämpfen,

dass die Arbeitnehmer ihren fairen

Anteil an den Gewinnen erhalten. Dies

wird allerdings nur mit vielen Mitgliedern

im Rücken klappen, die wir gemeinsam

mit den Betriebsräten werben.

Die Mitarbeiter der Gewerkschaft Bau-Holz sind derzeit in Salzburg auf den Baustellen unter-wegs, um über die Gefahren der Sonneneinstrahlung und übermäßiger Hitze zu informieren.

Page 14: Makazin Nr. 02/2012

14

leute

Bei echtem Sauwetter stürzten

sich die Teilnehmer des ersten

Salzburger Firmentriathlons uner-

schrocken in die Wettkämpfe am

Salzachsee. Betriebssport-Chef

Reinhold Hinterleitner freute sich

als Mitorganisator über den Erfolg

der Veranstaltung: „Von den

gemeldeten Mannschaften haben

nur sechs abgesagt, die restli-

chen 164 gaben alles und brach-

ten super Leistungen!“ Auch die

AK-Mannschaft brillierte (v.l.n.r.):

Florian Preisig, Daniel Bujnow,

Daniel Mühlberger, Wilfried

Bischofer, Vizepräsident Walter

Perschl mit Snowboard-Star

Manuela Riegler sowie Direktor

Gerhard Schmidt.

dabei

Lehrlinge und Jugendliche werden

nur selten in Angebote kultureller

Weiterbildung einbezogen. Das

Projekt Culture Space der ARGE-

kultur und der AK stemmt sich seit

2005 gegen diesen Trend.

Am 30. Juni endete die aktuelle

Workshop-Reihe wieder mit einer

großen Party in der ARGE. Insge-

samt mehr als 900 Lehrlinge und

Jugendliche nutzten seit Beginn

des Kulturraum-Projekts die kosten-

lose Möglichkeit von den Profis der

urbanen Tanz-, Poetry- und Musik-

szene zu lernen. Die Reichweite

von „Culture Space“ vergrößert

sich seit Beginn bisher stetig: Mitt-

lerweile gibt es auf Anfrage Work-

shops in den Bezirken, wie etwan

in Seekirchen oder Straßwalchen.

JugendKuLtur – Live erLebbar

aK und ögb triathLetisch

Page 15: Makazin Nr. 02/2012

www.ak-salzburg.at 15

leute

Der AK/ÖGB-Familienradwander-

tag war auch 2012 voller Erfolg!

Mehr als 200 Pongauerinnen

und Pongauer waren dem Ruf

von Cheforganisator und AK-

Bezirksstellenchef Franz Grübl

und ÖGB-Regionalsekretär Martin

Goller gefolgt, um einen ab-

wechslungsreichen Tag zu erle-

ben. Zahlreiche Angebote wie

Bootsfahrten mit der Wasserret-

tung, eine Kinderschminkstation

sowie eine große Tombola warte-

ten auf Jung und Alt. Außerdem:

Goldwaschen unter Anleitung des

Gasteiners Urgesteins Toni Wall-

ner mit Franz Grübl, Martin Goller

und Hansjörg Obinger.

pOngauer gOLd beim radwandertag

Im wieder eröffneten ÖGB-Haus am

Wallersee wurden im Mai und Juni drei

Grillseminare für interessierte ÖGB-

Mitglieder abgehalten. Geleitet wurden

die Seminare von ÖGB-Zentralbetriebs-

rat Gerhard Dobernig – seines Zei-

chens AMA-zertifizierter Grilltrainer.

Das Wallerseehaus steht seit vergan-

genem Jahr für Sitzungen und Semina-

re wieder zur Verfügung.

Information und Anmeldung: Tel.

0664-3417838, Familie Meir-Huber.

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Page 16: Makazin Nr. 02/2012

Für gerechte und leistbare Preise.www.ak-salzburg.at

Hohe Preise machen das Leben kaum leistbar.


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