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LIFE IN INFORMATION Die in diesem Dokument … mit Thomas Schiller, Toyota Motorsport Group 24...

Date post: 20-Mar-2018
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3 AUSGABE 3 SEPTEMBER 2005 on LIFE IN INFORMATION Schnellere Backup- und Recovery-Prozesse IKB legt Grundstein für Information Lifecycle Management Einsteins Neugier Sei Dank
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Perfekte Umgebungen schaffen.

easyXchange, die rundum sichere Mail-Infrastruktur

Die ideale Kommunikationsumgebung findet man am besten, in dem man sie selbst entwickelt. easyXchange von Fujitsu Siemens Computers stellt für jede Unternehmensgrößeeine modulare Komplettlösung bereit, die Backupzeiten auf ein Minimum reduziert undKosteneinsparungen von mehr als 30% ermöglicht. Basierend auf Microsoft®Windows®Server 2003 und Exchange Server 2003 werden E-Mails samt Anhang aktiv und regelbasiertverwaltet. Mailserver-Konsolidierung und Mail-Lifecycle-Management unter Berücksichtigungaller rechtlichen Bestimmungen: We make sure.

www.fujitsu-siemens.de/easyXchange

Das ist unsere Verantwortung.

Die in diesem Dokument wiedergegebenen Bezeichnungen können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für eigene Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

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AUSGABE 3 SEPTEMBER 2005onL I F E I N I N F O R M A T I O N

Schnellere Backup- und Recovery-ProzesseIKB legt Grundstein für Information Lifecycle Management

Einsteins Neugier Sei Dank

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Das Zusammenwachsen zweier Unterneh-men ist ein Prozess, bei dem zu Beginn beide nur bedingt wissen, welche Stei-ne auf dem Weg zum gemeinsamen Er-folg beiseite zu räumen sind. Umso mehr freut es uns festzustellen, dass wir die richtigen Schritte unternommen haben, um die von EMC akquirierten Unterneh-men zu integrieren. Dabei sprechen die Zahlen für sich: Die Marktanteile entwi-ckeln sich ebenso positiv wie unsere Ge-schäftsergebnisse. So wird aus der Sum-me aller Teile allmählich ein Ganzes, und wir können unseren Kunden ein übersicht-liches EMC-Lösungsportfolio aus einer Hand anbieten.

Die Übersicht auch bei wichtigen Entwick-lungen im Markt nicht zu verlieren, ist ei-ne Herausforderung. Damit beschäftigt sich unser Strategieartikel wie auch der Kommentar zum Thema Virtualisierung. Das „babylonische Geplapper im Spei-chernetz“ ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Denn wer zehn Leute fragt, was Virtualisierung bedeutet, erhält gegebe-nenfalls auch zehn verschiedene Antwor-ten. Letztendlich geht es darum, die Kom-plexität zu reduzieren und Administrato-

ren das Leben zu erleichtern. Das gelingt nur, wenn die Daten flexibel zwischen den Speicherebenen und -systemen ver-schoben werden können, ohne ihre Ver-bindung zu den Applikationen zu tren-nen. Damit wird eine weitere Brücke zu einem zukunftsfähigen Information Life-cycle Management geschlagen. Am As-pekt der Vereinfachung und effizienten Gestaltung muss sich das Konzept mes-sen lassen. Der Wert zeigt sich aber kei-neswegs im Rahmen theoretischer Be-trachtungen, sondern in der praktischen Umsetzung. Dazu haben wir einige An-wendungsbeispiele zusammengestellt, wie unsere Kunden ILM erfolgreich in die Praxis umsetzen.

Anlässlich des Einsteinjahres zeigen wir bereits seit Anfang 2005 auf, welchen Wert die Grundlagenforschung in der Phy-sik für unser tägliches Leben wie für In-novationen in der IT hat. In dieser Aus-gabe unseres Magazins zeigen wir dafür weitere Beispiele. Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und For-schung, zieht in einem Interview ein Zwi-schenfazit zu den Aktivitäten im Einstein-jahr.

Weitere Beispiele für die praktische Um-setzung theoretischer Überlegungen ste-hen noch in den nächsten Wochen auf dem Kalender. Denn nicht nur in der Po-litik, sondern auch in der Speicherszene kündigt sich ein spannender Herbst an. Neben der DMS Expo stehen die Storage Networking World in Frankfurt ebenso auf dem Programm wie die Systems in Mün-chen. Wir sind dabei und auf die Diskussi-

onen und Gespräche rund um die Umset-zung guter Theori-en in der Praxis ein-gestellt.

Ihr

Malte RademacherRegional Marketing Director EMEA Central / East EMC Deutschland GmbH

Theorien umsetzen – ganz praktisch

E d i t o r i a l

!Ein kluger Kopf hat mal gesagt: Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie. Praktisch gesehen kann man sich aber viele Theorien schenken. Das gilt wohl auch für den Zusammen-schluss von zwei Unternehmen. Derer hat es zuletzt in der Speicherbranche so einige gegeben. Theoretisch bieten sie eine Menge Chancen, in der Praxis bergen sie aber auch einige Risiken – nicht zuletzt aufgrund unterschiedlicher Unternehmenskulturen, die zusammengeführt wer-den müssen.

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S t r a t e g i eNeues Zeitalter in der Speichervirtualisierung 5

Kommentar von Thorsten Riedl, Redakteur bei der Computer Zeitung 7

S c h w e r p u n k tSchnellere Backup- und Recovery-Prozesse 8

M e n s c h e n10 Fragen an Bernd Bischoff, Präsident und Chief Executive Officer von Fujitsu Siemens Computers 11

E v e n t sRückblick ISD und Out of the Box 12

B r a n c h eIKB hat den Grundstein für ILM gelegt 13

Neue IT-Energie für Braunschweiger Versorgungs AG 16

Clariant bringt Farbe ins Archiv 20

Interview mit Thomas Schiller, Toyota Motorsport Group 24

Orchestra nutzt effizientes E-Mail-Management als Einstieg in ILM 26

Stadtwerke Düsseldorf optimieren Zahlungsvorgänge 28

ORF speichert Wort und Bild 30

Erfolgreiche Storage-Migration bei der Schwyzer Kantonalbank 32

T e c h n o l o g i eNeue Symmetrix DMX-3 35

H o r i z o n tEinsteins Neugier sei Dank 36

Gespräch mit Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung 38

Deutsche und Amerikaner reden oft aneinander vorbei 40

N e w sNeuigkeiten rund um das Unternehmen EMC, die Produkte und Services 42

T e r m i n e , V o r s c h a u , I m p r e s s u m 43

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40

I n h a l t

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EMC Invista: Virtualisierungskonzept für Rechenzentren

Virtueller AnklangIm Markt für Speichervirtualisierung beginnt ein neues Zeitalter. Vor einigen Jahren verebbte der Hype um die ersten Produkte schnell, weil die Technologie das Datenaufkommen in unter-nehmensweiten Umgebungen einfach noch nicht bewältigen konnte. Die Virtualisierungsan-sätze der neuen Generation berücksichtigen High-End-Anforderungen an die Verfügbarkeit der Daten, Skalierbarkeit und Performance. IT-Manager verlangen heute auch bei Upgrades, Migra-tionen und Wartungsaufgaben den unterbrechungsfreien Betrieb ihrer Infrastrukturen.

S t r a t e g i e

„Invista bringt die Virtuali- sierungsintelligenz direkt in das

bestehende Glasfaser-SAN.“

Erst Lösungen, die geplante Systemstill-stände vollständig vermeiden, ohne die IT-Umgebung noch komplexer zu machen, werden der Speichervirtualisierung zu brei-ter Akzeptanz verhelfen. Diesbezüglich findet die im Juni 2005 vorgestellte Vir-tualisierungslösung Invista von EMC be-reits Zustimmung bei Analysten. Großun-ternehmen, die ihre Infrastrukturen per-manent den Anforderungen von Märkten, Mitarbeitern und Kunden anpassen müssen, sind zunächst die Nutznie-ßer der neuen Technologie.

Nach Angaben von EMC machen ge-plante Ausfallzeiten in den Unter-nehmen immer noch bis zu 75 Pro-zent der gesamten dokumentierten Systemstillstände aus. Die Kosten für brachliegende Systeme und Ap-plikationen erreichen je nach Branche schnell fünf- bis sechsstellige Beträge pro Stunde. Neue Konfigurationen und Datenmigrationen stehen aber beson-ders für Unternehmen mit komplexen In-frastrukturen immer häufiger an. Informa-tion Lifecycle Management ist dort heute oft schon gängige Praxis. Mit vernetzten Umgebungen und mehrstufigen Speicher- ebenen werden unterschiedliche Service Levels bedient. Jede Information soll ge-

nau so verfügbar gemacht werden, wie es ihrem aktuellen Geschäftswert ent-spricht. Das gelingt nur, wenn die Daten flexibel zwischen den Speicherebenen und -systemen verschoben werden kön-nen, ohne ihre Verbindung zu den Appli-kationen zu trennen. Genau diese unter-brechungsfreie Mobilität ermöglicht Invis-ta mit einem Virtualisierungskonzept auf Netzwerkbasis. Mit einer lokalen Replika-

tionsfunktion werden flexibel und ohne Betriebsunterbrechung Datenkopien für Backups, Data Warehousing oder Tests erstellt. Dabei bleiben die ursprüngliche Performance und die Software-Funktiona-litäten der virtualisierten Speichereinhei-ten erhalten. Michael Goode, Director of Storage Services von Nielsen Media Re-search, äußert sich positiv zur Ankündi-gung von EMC: „Invista bringt die Virtu-alisierungsintelligenz direkt in das be-

stehende Glasfaser-SAN und nutzt so ei-ne Vielzahl von Speichersystemen, oh-ne die Infrastruktur mit neuen physikali-schen Einheiten noch komplexer zu ma-chen. Die Umgebung wird maximal aus-genutzt und Speicherinseln werden abge-schafft. Dabei bleibt die Infrastruktur fle-xibel für künftige Anpassungen.“ Der of-fene Ansatz von Invista ist für Goode ein weiterer Pluspunkt für die Anwender. Au-

ßer EMC können auch Systeme von IBM, HP, Hitachi und anderen Sto-rage-Anbietern in die virtualisierte Umgebung integriert werden.

Jenseits des Datenpfades

Auch nach Ansicht des Chefanalys-ten Arun Taneja von der Taneja Group ergeben sich für Invista-Nutzer eine

Reihe von Vorteilen: Bei Konfigurationsän-derungen in heterogenen Speicherumge-bungen wird die Dauer des geplanten Sys-temstillstands minimiert. Nach Angaben von EMC verbringen Storage-Administra-toren 20 bis 30 Prozent ihrer Arbeitszeit mit der Verwaltung von unterschiedlichen Speicher-Volumes. Zeitraubende Aufga-ben wie die Zuteilung von Speicherkapa-zität werden durch die zentrale Sicht auf die Speicherressourcen vereinfacht, oh-

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ne dass die bestehende SAN-Konfigura-tion grundlegend verändert wird. Laut Ta-neja Group liegt ein weiterer Vorteil der EMC-Lösung in der Band-externen (out-of-band) Architektur. Sie macht Invista zu einem Virtualisierungskonzept für große Rechenzentren mit entsprechender Per-formance, Verlässlichkeit und Integrität. Bei der Band-internen (Applikations- oder Speichersystem-basierten) Virtualisie-rung entstehen immer wieder Engpäs-se, da sich die gesamte Rechenleistung innerhalb des Datenpfades vollzieht. In-vista platziert die Virtualisierungsintelli-genz im Speichernetz, damit die Leistung von Anwendungen oder Servern nicht be-einträchtigt wird.

Strategisch ergänzt Invista das umfang-reiche Lösungsangebot von EMC für das Information Lifecycle Management (ILM) um eine zentrale Komponente. Die neue Virtualisierungs-Plattform sorgt für un-terbrechungsfreien Zugriff auf die Un-ternehmensdaten, vereinfacht die Ver-waltung von Speichernetzen und flexibi-lisiert die Umgebung. Kurz, Kunden wer-den bei der Optimierung ihres IT-Betriebs unterstützt und können die Total Cost of Ownership (TCO) senken. Es bleibt letzt-lich jedem User überlassen, in welchem Umfang er seine Daten mit Invista in ei-ner virtuellen Speicherumgebung mobil macht. Die Lösung bietet unterschiedli-che Virtualisierungsebenen an, sodass

die Infrastruktur für den Verwalter immer transparent bleibt. Die Marktforscher der Taneja Group bescheinigen EMC Invista ein großes Potenzial im Markt für Spei-cher-Virtualisierung. Die Plattform kann künftig als Ausgangspunkt für die Anbin-dung weiterer Services wie entfernte Da-tenreplikation, Datenschutzanwendun-gen oder Archivierung dienen.

Die Abbildung zeigt eine vereinfachte Darstellung des Einsatzes von EMC Invista in einem SAN. Für das Netzwerk wird ein neuer, „intelligenter“ Kern erstellt. In diesem Kern befinden sich die intelligenten Switches (bei denen es sich je nach Anbieter um Swit-ches oder um Directors mit intelligenten Blades handeln kann), der CPC (Control Path Cluster) und der Metadaten-Speicher. Der CPC ist an die intelligenten Switches angeschlossen. Hosts können direkt an die intelligenten Switches oder über eine Standard-Layer-2-Frontend-Fabric (ohne eigenen Prozessor) für ein „Fan-In“ (wie dargestellt) angebunden werden. Speicher-Arrays werden direkt oder über eine Backend-Fabric an die intelligenten Switches gekoppelt. Bei dieser Implementierung sind nur minimale Än-derungen an den meisten Standard-SAN-Konfigurationen erforderlich, wodurch sich EMC Invista leicht einsetzen lässt.

S t r a t e g i e

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Im Speichernetz herrscht babylonische Sprachverwirrung. Ähnliche Funktionen von Hersteller A heißen anders als beim Fabrikanten B � und schlimmer noch: Die vergleichbaren Prozeduren etwa zur Da-tenspiegelung wollen sich mit anderen Storagearrays nicht verstehen, verwei-gern einfach die Zusammenarbeit. Ab-hilfe könnten die lang versprochenen Lö-sungen zur Entkoppelung der physikali-schen von der logischen Ebene im Spei-chernetz bringen. Als Schicht legt sich die Storage-Virtualisierung über die Geräte und vereinfacht das Zusammenspiel. Zu-mindest in der Theorie.

Die Zusicherungen, die mit dem Virtuali-sierungskonzept verbunden sind, klingen zu schön: Die Loslösung der Physik von der Logik soll mehr Freiheitsgrade für eine optimale Speicherarchitektur erzeugen. Das bedeutet das Ende für voll ausgelas-tete Speichersysteme einerseits, wenn zu-gleich an anderer Stelle im Rechenzentrum Kapazitäten leer stehen. Darüber hinaus dient Virtualisierung als Basisbaustein für weitergehende Strategien im Speicherum-feld, beispielsweise Information Lifecycle Management. Dabei fließen die Daten je nach Priorität und aktuellem Geschäfts-wert auf verschieden teure Arrays, zuletzt

auf Band. Und das irgendwann einmal vollkommen auto-matisiert.

Doch bis diese schö-ne neue Speicher-welt hereinbricht, dauert es noch; brauchbare Virtu-alisierungsprodukte finden vorher den Weg in die Praxis. Dabei sind solche Lösungen, die vom Host aus das Spei-chernetz kontrollieren, nicht mehr aktu-ell. Sie verbrauchen zu viel Leistung auf dem Server und gelten als vergleichsweise unflexibel. Besser scheinen sich Virtuali-sierungsschichten zu eignen, die in Spei-chergeräte integriert sind. Insbesondere bestechen dabei die Unmengen an Daten, die so von ihrer Physik losgelöst werden können: bis zu mehreren Petabyte. Der letzte Schrei schließlich sind Virtualisie-rungsapplikationen im Netzwerk auf Spei-cher-Switches. So lässt sich das Problem neutral vom Storage-Anbieter angehen – alltagstaugliche Produkte allerdings gibt es noch wenige. Die Hersteller entdecken den Markt erst für sich.

Wie immer eine in-dividuelle Strategie für das Speichernetz ausgelegt ist, zwei Dinge sind klar: Auf lange Sicht führt kein Weg an der Speicher-Virtualisierung vor-bei, zu bestechend sind die Einspar- und Optimierungspoten-ziale; allerdings be-steht kein Grund zur

Hektik. Wie so oft in der IT-Industrie werden die aktuellen Vir-tualisierungsangebote erst einmal beim Kunden reifen und im Praxistest ihren Nut-zen aufzeigen müssen. Mit der Zeit kom-men alltagserprobte Anwendungen, die sich zudem über die Hersteller hinweg in ihren Funktionen angleichen. Dann findet die Technologie auch weitere Verbreitung – und das Geplapper im Speicher-Babel verstummt.

*E-Mail: [email protected]

„Babylonisches Geplapper im Speichernetz“

von Thorsten Riedl*, Redakteur bei der Computer Zeitung

K o m m e n t a r

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Die zunehmende Datenflut in den Unter-nehmen und strenge gesetzliche Rege-lungen zur revisionssicheren Archivie-rung und Sicherung von Daten tun ein Üb-riges. Sie zwingen die Verantwortlichen, ihre Backup-Strategien zu überdenken und neu aufzusetzen. Neue Technologi-en und Software-Lösungen unterstützen sie dabei, ein verlässliches, effizientes Backup einzuführen, das den geschäft-lichen Anforderungen und gesetzlichen Richtlinien entspricht.

Allein die immens steigenden Informati-onsmengen in den Rechenzentren zwin-gen die Administratoren dazu, neue Ver-fahren und Strategien beim Backup zu im-plementieren. Marktforscher rechnen mit einem durchschnittlichen Datenwachstum von 50 Prozent und mehr. Die Datensiche-rung dauert folglich immer länger. Gleich-zeitig werden in vielen Unternehmen die zur Verfügung stehenden Backup-Fenster reduziert, um wertvolle Netzwerk-Band-breiten für andere Geschäftsprozesse nut-zen zu können. Ähnlich strenge Vorgaben

gelten für die Wiederherstellung im Falle eines Datenverlusts oder Ausfalls der Pro-duktivsysteme. Viele Unternehmen fordern von ihren IT-Verantwortlichen die Garan-tie, verlorene Informationen nach einem Ausfall innerhalb von Minuten wieder-herstellen zu können anstelle von Stun-den oder gar Tagen. Diese Anforderungen und Service Levels einzuhalten, wird für die IT-Abteilungen und Administratoren zunehmend schwierig.

Konkurrenzdruck und die Anforderungen einer dank Internet global operierenden Geschäftswelt zwingen die Unternehmen dazu, über eine Business-Continuance-Stra-tegie nachzudenken, die eine Geschäfts-tätigkeit möglichst rund um die Uhr er-laubt. Kein international tätiges Unter-nehmen kann sich längere Ausfälle der IT oder gar Datenverluste leisten – noch dazu in Zeiten, in denen die Anforderun-gen des Gesetzgebers hinsichtlich Aufbe-wahrung und Löschung der unterschied-lichen Klassen von Informationen immer umfassender werden. Daher spielen Da-

tensicherung und -wiederherstellung ei-ne zentrale Rolle. Hinzu kommt häufig die neue Vorgabe, die Geschäftsprozesse ef-fizienter zu gestalten. In vielen Unterneh-men wird jeder einzelne Geschäfts- und IT-Prozess unter die Lupe genommen mit dem Ziel, diesen zu beschleunigen und die Kosten zu senken. Backup und Re-covery stehen dabei oft an erster Stelle, denn Analysten zufolge verbringen IT-Ab-teilungen drei Viertel ihrer Zeit mit der Si-cherung und Wiederherstellung von Da-ten. Dies bekräftigt Anders Lofgren von Forrester Research: „75 Prozent des Sto-rage Managements sind Backup und Re-covery, wobei 30 Prozent aller Recovery-Operationen fehlschlagen, weil das ent-sprechende Backup vermasselt wurde.“ Die Storage-Branche reagiert mit neuen Technologien und Strategien auf diese Herausforderungen und unterstützt Un-ternehmen dabei, ihre Daten verlässlich zu sichern und innerhalb kürzester Zeit wiederherzustellen.

Schnellere Backup- und Recovery-Prozesse

Sicher? Sicher!Die effiziente Sicherung und Wiederherstellung von Daten stellt Unternehmen aller Größenord-nungen seit Jahrzehnten vor immer neue Herausforderungen. Lange Zeit betrachteten Adminis-tratoren Backup-Vorgänge als notwendiges Übel, das in der Regel nur sehr langsam vorangeht, mit viel Aufwand verbunden ist und dessen Verlässlichkeit in vielen Fällen zu wünschen übrig lässt. Auch unter Kostengesichtspunkten war der Bereich Backup und Recovery lange einsame Spitze innerhalb der IT: Nahezu zwei Drittel aller Aufwendungen für Speicher-Management ent-stehen laut einer Studie der META Group durch fehlgeschlagene Backup-Prozesse, ausgefallene Bandlaufwerke oder Medienfehler.

S c h w e r p u n k t

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Service Levels beim Backup

Ziel einer Backup- und Recovery-Strate-gie sollte eine Informationsinfrastruktur sein, die jederzeit Zugriff auf die Unter-nehmensdaten ermöglicht. Dabei sind nicht alle Daten und Applikationen gleich wichtig. Unabhängig von der Unterneh-mensgröße ist es daher im Sinne eines Information Lifecycle Managements (ILM) wichtig, eine Einstufung und Klassifizie-rung der Applikationen und Daten vorzu-nehmen. Entsprechend der Wichtigkeit le-gen die Verantwortlichen Service Levels fest, die Aspekte wie Backup-Zeiten, Häu-figkeit und Umfang der Datensicherungen sowie garantierte Wiederherstellungszei-ten umfassen. Ist dies geschehen, geht es an die Auswahl der richtigen Lösun-gen für die jeweilige Unternehmens-In-frastruktur.

Tape oder Disc?

Herkömmliche Ansätze mit mehreren Back-up-Servern und Bandlaufwerken können in der Regel aktuelle Recovery-Anforderun-gen nicht mehr erfüllen. Auch das schlich-te Hinzufügen von Kapazitäten oder die Verminderung der Anzahl von Backups ist kaum akzeptabel, denn so entstehen hö-here Kosten und eine höhere Komplexi-tät der Infrastruktur. Um die Zuverlässig-keit und Performance des Backups zu op-timieren, braucht es ein Zusammenspiel von Hardware und der entsprechenden Management-Software. Hardware-seitig haben sowohl Bandlaufwerke als auch Disk-basierte Backup-Systeme ihre Be-rechtigung. Bandlaufwerke sind mit Kos-ten von unter einem halben Cent pro Me-gabyte nach wie vor unschlagbar günstig, haben aber in punkto Performance eine Reihe von Nachteilen. Backup-to-Disk-Lösungen hingegen bieten wesentlich höhere Sicherungs- und Wiederherstel-lungs-Geschwindigkeiten. Zwar liegen die Kosten mit etwa 2,5 Cent pro Mega-byte noch über denen für Tape-Lösungen. Mit dem schneller werdenden Verfall der Festplattenpreise jedoch wird dieser Nach-teil in naher Zukunft egalisiert sein. Auf-grund dessen scheinen sich die Platten-basierten Lösungen immer mehr durchzu-setzen. Laut einer Umfrage von Goldman Sachs (IT Spending Survey) aus dem Ja-nuar 2005 planen 71 Prozent der befrag-ten Unternehmen den Einsatz von Disk-basierten Backup-Lösungen innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Archivierung als Teil der Backup-Strategie

Unabhängig von der Wahl des Speicher-mediums gibt es eine weitere Möglich-keit, die Datensicherung zu optimieren. Seit einiger Zeit verfolgt EMC einen An-satz, der über die üblichen Backup-Stra-tegien hinausgeht. Das Unternehmen ver-bindet Backup und Recovery mit einer Ar-chivierungslösung, auf die die Applikati-onen in der Produktiv-Umgebung zugrei-fen können. „Es kommt häufig vor, dass im Rahmen eines herkömmlichen Back-ups Daten wieder und wieder gesichert werden, die seit geraumer Zeit gar nicht mehr verändert wurden“, beschreibt Marc-Philipp Kost, Centera Business Manager Germany bei EMC. „Lagert man diese Da-ten auf ein Online-Archivsystem wie Cen-tera aus, verringert sich das im Backup zu sichernde Datenvolumen erheblich.“ Der Nutzen einer solchen Strategie ist offen-sichtlich: Speicherplatz auf den teuren Aktivsystemen wird frei, die Speicherkos-ten sinken, Backup- und Recovery-Prozes-se werden aufgrund der kleineren Daten-mengen beschleunigt. So gewinnen Un-ternehmen wertvolle Zeit, die sie für an-dere Geschäftsprozesse nutzen können. Backup und Archivierung sind also nicht zwei Vorgänge, die unabhängig vonein-ander verfolgt werden sollten, sondern sich ergänzende Maßnahmen, die beide Teil einer umfassenden Business-Conti-nuity-Strategie sind.

Software – der Leim, der alles zusammenhält

Nicht unwichtig ist auch eine leistungs-fähige Backup-Software, die möglichst beide Technologien (Tape und Disc) un-terstützt. Nur so haben Anwender eine größtmögliche Flexibilität und Zukunftssi-cherheit, egal ob sie auf Tapes, Disks oder beides setzen. Ideal ist eine Lösung, die ein zentralisiertes Backup für alle Stand-orte und/oder Abteilungen des Unter-nehmens bietet. So werden auch Daten von Außenstellen und Filialen in die Si-cherung mit einbezogen. Um die Sicher-heit der Daten zu gewährleisten, setzen viele Unternehmen auf mehrere Kopien, die an verschiedenen Standorten vorge-halten werden. Hier ist es sinnvoll, eine Software zu nutzen, die mehrere Back-up-Streams gleichzeitig erlaubt. Dies be-schleunigt den Sicherungsvorgang und ermöglicht kleinere Backup-Fenster. Da-

bei sollte die Software eine offene Archi-tektur unterstützen, das heißt, in hete-rogenen Umgebungen über verschiede-ne Systeme hinweg einsetzbar sein. Ge-rade in Unternehmen, die sich durch Zu-käufe und Akquisitionen vergrößern, be-deutet dies eine Vereinfachung und Kon-solidierung der Backup-Strategie. Neue Server, Storage-Bausteine oder Netzwerk-Komponenten werden von der Software erkannt und entsprechend zuvor festge-legten Regeln in das Backup-Szenario mit eingebunden.

ILM – auch beim Backup

Der modulare Aufbau einer Backup-Lö-sung ist sinnvoll, damit sie an die indivi-duellen Anforderungen des jeweiligen Un-ternehmens angepasst werden kann. So bezahlt der Anwender auch nur die Funk-tionalitäten, die er wirklich benötigt. Ge-nerell sind aber die Ausgaben für eine Da-tensicherung immer in Relation zum Wert der Informationen für das Unternehmen zu sehen. Anwender sollten bei der Kauf-entscheidung neben dem Preis von Syste-men und Software die möglichen Erspar-nisse durch verringerte Ausfallzeiten be-rücksichtigen. Je schneller die Daten wie-der verfügbar sind, desto geringer sind die Kosten eines Systemausfalls. Inves-titionen in geeignete Lösungen für Back-up sind demnach die beste Verteidigung gegen Datenverluste.

Fazit

Downtime bedeutet Stillstand, daher kann sich kein Unternehmen Ausfälle der IT und Unterbrechungen im Zugriff auf die Un-ternehmensdaten leisten. Folglich haben fast alle Unternehmen, Behörden und Or-ganisationen im Kern die gleichen Inte-ressen, wenn es um die Sicherheit ihrer Daten geht. Die Komplexität und die We-ge, die zum Ziel führen, sind jedoch un-terschiedlich. Speicherhersteller wie EMC adressieren mittlerweile mit ihren Lösun-gen und Beratungs-Services die verschie-denen Anforderungen. Sie bieten sowohl auf der Hardware- als auch auf der Soft-ware-Seite entsprechende Lösungen, die individuell konfigurierbar sind und so den verschiedenen Bedürfnissen der Unter-nehmen entgegenkommen. So ist Busi-ness Continuity nach wie vor notwendig – muss aber kein Übel mehr sein.

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M e n s c h e n

1. Worüber können Sie lachen? Über alles einschließlich mich selbst.

2. Wer war als Kind Ihr größtes Vorbild? J. F. Kennedy, weil er eine ganze Nation durch eine der schwersten Krisen der Nachkriegszeit gelenkt hat.

3. Ich esse am liebsten … Tafelspitz

4. Welche Fertigkeiten würden Sie gerne beherrschen? Golf spielen zu können wie Tiger Woods.

5. Mein größter Fehler war ... … über große Fehler lange nachzudenken.

6. Bei welchem historischen Ereignis wären Sie gern dabei gewesen? Bei der ersten Mondlandung, weil es tatsächlich ein gro-ßer Schritt für die Menschheit war.

7. Ich lese gerade ... von Paolo Coelho „Veronika beschließt zu sterben“.

8. Mit wem würden Sie gern mal eine Woche tauschen? Mit Tiger Woods, besonders wenn er gerade die Golf Masters in Augusta, Georgia, spielt.

9. Welche drei Dinge würden Sie auf die berühmte einsame Insel mitnehmen? Was soll ich auf einer einsamen Insel?

10. Was war in Ihren Augen die wichtigste Ent-wicklung in der IT? Der PC, weil er das Leben von jedem von uns erleichtert und, wie ich finde, auch bereichert.

10 Fragen an ... Bernd Bischoff

ZUR PERSONBernd Bischoff ist seit 1. Juli 2004 Präsident und Chief Exe-cutive Officer von Fujitsu Siemens Computers. Davor war er ab Mai 2001 als Executive Vice President für Sales, Marke-ting und Customer Services bei Fujitsu Siemens Computers verantwortlich. Bernd Bischoff verfügt über jahrzehntelange Erfahrung sowohl in der IT-Branche als auch im Marketing- und Vertriebsbereich. Nach dem Studium zum Diplomkauf-mann war Bernd Bischoff zunächst bei IBM Deutschland als Trainee und Vertriebsbeauftragter. Danach arbeitete er 21 Jahre bei Hewlett-Packard, wo er mehrere strategische Positionen in Deutschland verantwor-tete. In seinen sieben letzten Jahren bei HP zeichnete er als Vice President und General Manager für Handels-partner, Vertriebska-näle sowie für das PC- und Drucker-Geschäft in Europa, Mittleren Osten und Afrika ver-antwortlich.

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Am 31. Mai und 1. Juni hat EMC in Deutschland zu den vierten Information Storage Days nach Frankfurt eingeladen. Gut zwei Wochen später, am 16. Juni, fand zum dritten Mal Out of the Box im schweizerischen Baden statt. Beide Veran-staltungen waren mit jeweils mehr als 550 und 200 Teilnehmern sehr gut besucht und boten ein reichhaltiges Spektrum an Vorträgen über neue Technologien, Trends und Anwendungs-beispiele rund um die Speicherung und das Management von Informationen.

Den Eröffnungsvortrag zu den Information Sto-rage Days hielt EMCs Chief Technology Officer Jeffrey Nick. Der bekennende Star-Trek-Fan re-ferierte über virtualisierte IT-Infrastrukturen, in denen Ressourcen und Informationen auf Basis von Leistungsanforderungen koordiniert wer-den. Die größte Herausforderung dabei ist, den

aktuellen Zustand einer Applikation auch dann beizubehalten, wenn im Hintergrund Ressour-cen und Informationen verschoben werden. Das Problem veranschaulichte Nick am Beispiel von Star Trek: „Die reine Materie durch Beamen an einen anderen Ort zu transportieren erscheint physikalisch nachvollziehbar – aber wie kann der geistige Zustand der Personen, also Emo-tionen und Gedanken, übertragen werden?“ Der Eröffnungsvortrag von Jeffrey Nick bildete die Klammer für die über 50 folgenden Beiträ-ge von EMC, Partnern und Kunden.

In Frankfurt wie auch in Baden herrschte eine gute Stimmung während der Veranstaltung. In der Schweiz sorgte der Gedächtniskünstler Wilfried Possin mit einem amüsanten Vortrag über die Kunst des Erinnerns für Abwechslung, wobei er verschiedene Methoden zum Informa-tions-Management im Kopf vorführte. Die Be-sucher waren begeistert, so über den Teller-rand hinauszublicken.

Information Storage Days / Out of the Box

Science Fiction materialisiert sich in der IT

Informations-Management und neue Technologietrends verändern das Unternehmen

E v e n t s

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Outsourcing, Restrukturierung, Vernet-zung: Diese Schlagworte stehen für Ent-wicklungstrends, die die Unternehmens-landschaft in Deutschland verändern. Mit-telständische Unternehmen sind dabei zunehmend gefragt, sei es als Zuliefe-rer, Dienstleister oder als Entwicklungs-partner. Durch langfristig ausgerichtete Finanzierungen unterstützt die IKB Deut-sche Industriebank AG mittelständische Unternehmen bei ihren Innovationsakti-vitäten und gibt ihnen damit Rückende-ckung bei der Umsetzung Erfolg verspre-

chender Zukunftsstrategien. Basis für den reibungslosen Finanzierungsprozess ist dabei eine anspruchsvolle IT-Umgebung: Sie sollte die nötige Performance bieten, skalierbar und zukunftssicher sein so-wie ein effektives Daten-Management ermöglichen. Zudem müssen viele Ver-arbeitungsprozesse automatisiert wer-den, um Systeme und Administratoren zu entlasten und Kosten einzusparen. Um dies zu erreichen, hat der IT-Dienstleis-ter des IKB-Konzerns, die IKB Data GmbH, ein SAN (Storage Area Network) auf Ba-sis von EMC Hard- und Software auf- und ausgebaut und somit die Grundlage für Information Lifecycle Management (ILM) geschaffen.

Der Grundstein für Information Lifecycle

Management

B r a n c h e

IKB – Finanzierung schnell an den Mittelstand bringen

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1924 gegründet, ist der IKB-Konzern ein global ausgerichtetes Unternehmen, das in Deutschland an sieben Standorten ver-treten ist und Niederlassungen in London, Luxemburg, Madrid und Paris hat. Darü-ber hinaus operieren Tochtergesellschaf-ten an den unterschiedlichsten Standor-ten weltweit. Um die Datenverwaltung al-ler Standorte, Bereiche und Tochterge-sellschaften zu zentralisieren und konso-lidieren, wurde am 1. April 2004 die IKB Data GmbH gegründet. Das 100-prozenti-ge Tochterunternehmen entwickelt, plant und betreibt die komple-xe IT-Infrastruktur des IKB-Konzerns.

Wie der Konzern ist auch die IT-Infrastruktur über die Jahrzehnte hinweg gewachsen. Ende der neunziger Jahre liefen die Server des Unter-nehmens in einer Direct-Attached-Storage-Infra-struktur (DAS). „Schon damals haben wir erfolg-reich mit EMC zusam-mengearbeitet. Wir hat-ten seit 1996 zwei Sym-metrix 5200 im Einsatz, auf der die Betriebssys-teme BS2000, Reliant Unix und Windows gelau-fen sind. Diese wurden 1999 um zwei Symmet-rix 3430 ergänzt“, erin-nert sich Dieter Zimmer-mann, Senior Manager Storage and Open Sys-tems bei der IKB Data GmbH. Stetiges Daten-wachstum zwang das Un-ternehmen zum Handeln und so fiel im Jahr 2001 die Entscheidung, die DAS-Umgebung durch ein SAN auf Basis von zwei Symmetix 8430 zu ersetzen. Dadurch soll-ten die Verfügbarkeit erhöht, Business-Continuity-Anforderungen erfüllt und die Performance der IT-Infrastruktur verbes-sert werden.

Hauptziel der Implementierung war es, den leistungsfähigen und hochverfüg-baren Betrieb unternehmenskritischer Applikationen sicherzustellen. Zu die-sen Anwendungen zählen SAP R/3, Mi-crosoft Exchange, Hyparchiv sowie zahl-

reiche selbst entwickelte Applikationen basierend auf Oracle Datenbanken. Die SAN-Technologie überzeugte die Verant-wortlichen durch gute Performance und Flexibilität. Weiterhin steigende Daten-volumina erforderten einen sukzessiven Ausbau des SAN. „Wir haben derzeit ein Datenwachstum von 30 Prozent jährlich, das vor allem durch die unstrukturierten Daten und immer neue betriebswirtschaft-liche Applikationen zustande kommt“, sagt Jörg Gresch, Teamleiter Server Ma-nagement Center der IKB Data.

Mit der Gründung der IKB Data wurde gleich-zeitig das „Server-based Computing“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projek-tes wird die dezentrale Datenstruktur aller Standorte und Bereiche zentralisiert und künftig komplett über Düsseldorf betrie-ben. „Um unsere Plattenplatzprobleme in den Griff zu bekommen und zur Konsoli-dierung haben wir dann entschieden, auf Symmetrix DMX-Systeme zu migrieren“, erklärt Jörg Gresch. Grundlage der DMX-Systeme ist die Direct-Matrix-Architek-

tur, eine erprobte Speicher-Array-Tech-nologie, die größtmöglichen I/O-Durch-satz bietet. Die DMX1000 sollten als pri-märes Backend-System für die Client-Um-gebung dienen. Im Frühjahr 2004 ersetzte das Unternehmen die vorhandenen EMC Symmetrix 8430 durch leistungsfähigere Symmetrix DMX1000. Diese sind im Düs-seldorfer Rechenzentrum platziert, das sich in vier autarken Maschinenräumen auf zwei Etagen erstreckt. Alle unterneh-menskritischen betriebswirtschaftlichen Daten des IKB-Konzerns sind in den DMX-

Systemen gespeichert, inklusive der unstruktu-rierten Daten die im Rah-men des Tagesgeschäf-tes anfallen. Das sind In-formationen wie Datei-Downloads, Schriftver-kehr oder Verträge aller Art. Der gesamte Pro-zess dauerte insgesamt ein halbes Jahr. Die ei-gentliche Umstellung erfolgte an nur einem Wochenende und verlief fast reibungslos. Kleine-re auftretende Proble-me konnten direkt vor Ort gelöst werden. Im Rahmen des SAN-Auf-baus hat der EMC-Part-ner Fujitsu Siemens Com-puters die Solaris- und Windows-Server, die in das SAN integriert sind, angeschlossen.

ILM-Strategie senkt Kosten

Um ein Bewusstsein für die hohen Kosten des Plattenplatzes zu schaffen, erhalten die Bereiche und Tochter-gesellschaften am Mo-

natsende eine Rechnung über die Kos-ten des tatsächlich genutzten Platten-platzes. Zudem führt das Unternehmen Quotierung durch. Damit soll vor allem dem Wachstum der unstrukturierten Da-ten entgegengewirkt werden.

Die IKB hat die Archivierung im Sinne von ILM optimiert, um Speicherplatz auf den Produktivsystemen besser zu nutzen und Kosten einzusparen. Dazu setzt das Un-ternehmen bereits seit 2003 zwei EMC

von links: Patrick Brenneisen, Jörg Gresch, Dieter Zimmermann

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Centera mit 13 Terabyte ein, auf denen unter anderem nicht permanent benö-tigte E-Mails archiviert werden. „In der Exchange-Umgebung werden alle Mails, die älter als 30 Tage sind, automatisch auf der Centera abgelegt. Das entlastet nicht nur den Enterprise Storage, sondern auch die Administratoren“, so Patrick Brennei-sen, IT-Architect and OpenRisk-Verant-wortlicher bei der IKB Data.

Erhebliche Zeiteinsparungen

In einer letzten Ausbaustufe wurde im Frühjahr 2005 die IT-Infrastruktur noch einmal erweitert. Mit zwei CLARiiON DL700 setzt die IKB die neueste Backup-Lösung von EMC ein. Die CLARiiON Disk Library ist ein plattenbasiertes Speichersystem, das traditionelle Band-Archive emuliert. Dadurch profitieren Unternehmen von er-heblichen Performance-Gewinnen, ohne ihre Infrastruktur ändern zu müssen. „Die Migration der Daten auf die CLARiiON DL war innerhalb kürzester Zeit abgeschlos-sen. Die Anlieferung der Systeme erfolg-te Ende Januar 2005, Mitte Februar waren bereits alle Backup- und Bandverfahren abgelöst und die beiden EMC-Speicher-lösungen erfolgreich im Einsatz“, erklärt Jörg Gresch. Vorausgegangen war der Pilot- einsatz einer CLARiiON DL700 im Herbst 2004, währenddessen EMC der IKB für sechs Wochen eine CLARiiON DL kosten-neutral inklusive Betreuung zur Verfü-gung stellte. So konnte die IKB Data die Backup-Lösung in der eigenen Architek-tur hinsichtlich Durchsatz und Verfügbar-keit testen. „Wir haben gemeinsam mit EMC einen Testplan erarbeitet, der als Grundlage für die schnelle Überführung der Systeme diente. Durch den Pilotbe-trieb und die gute Vorbereitung verlief die Implementierung zu 99,98 Prozent reibungslos“, erzählt Gresch. „Wir arbei-ten von Montag bis Freitag in einem Zwei-Schichtbetrieb und hatten keine Zeitfens-ter mehr für die Datensicherung mit her-kömmlichen Laufwerken. So war der Ein-satz der CLARiiON DL für uns ein logischer Schritt. Jetzt sichern wir unsere Daten von Montag bis Freitag während des norma-len Betriebs.“

Flexibel auf neue Anforderun-gen reagieren

Aktuell besteht das SAN am Standort Düs-seldorf aus zwei Symmetrix DMX1000 mit insgesamt 42 TB Kapazität und zwei CLA-

RiiON DL700 mit 116 TB. Zur Archivierung sind zwei Centera-Content-Addressed-Sto-rage-Systeme (CAS) mit insgesamt 13 TB eingebunden. Alle Server im Unix- und Windows-Umfeld basieren auf Hardware von Fujitsu Siemens Computer. Im Früh-jahr 2004 erfolgte zudem die Installation von EMC ControlCenter 5.2 für das Spei-chermanagement. Durch die Funktionen von ControlCenter können die Produkti-vität erhöht, die Leistung gesteigert und die Speicherverwaltungskosten gesenkt werden. Zudem wurden im August 2004 4 x 2 Node Windows-Cluster mittels SRDF/CE von EMC aufgebaut. Der EMC Replica-tion Manager vereinfacht die Erstellung und Verwaltung von Replikas, die bei der IKB unter anderem für das Backup ge-nutzt werden.

Durch das SAN genießt der IKB-Konzern ei-ne Reihe von Vorteilen wie Verfügbarkeit, Flexibilität, Ausfallsicherheit und Zukunfts-fähigkeit. Gresch zeigt sich sehr zufrieden mit der Infrastruktur: „Wir können bei lau-fendem Betrieb die Systeme verändern und schnell auf die jeweiligen Anforderungen der Bereiche und Tochterunternehmen zu-schneiden. ILM hilft uns dabei, Prozesse zu automatisieren, Kosten einzusparen und die IT bestmöglich für den Konzern einzusetzen. Ohne das SAN könnten wir mit unserer kleinen Mannschaft von nur 45 Mitarbeitern die hohen Anforderungen hinsichtlich des Datenvolumens und der -sicherung nicht im Konzern anbieten. Bei einer dezentralen Struktur müssten wir viel mehr Mitarbeiter beschäftigen, der Kostenblock wäre deutlich höher als heute.“

In Zukunft plant die IKB die weitere Um-setzung der ILM-Strategie. Zudem will das Unternehmen mittelfristig ein Ausweich-rechenzentrum in Betrieb nehmen: „Wir arbeiten nun schon fast zehn Jahre sehr partnerschaftlich mit EMC zusammen. Ich bin sicher, dass uns das Unternehmen auch zukünftig mit seinem Know-how und füh-renden Technologien unterstützen wird“, blickt Gresch positiv in die Zukunft.

IKB AG

Die IKB Deutsche Industriebank ist die führende Spezialbank für langfristige Un-ternehmensfinanzierung in Deutschland. Zielgruppe ist der innovative und wachs-tumsstarke Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Mit einer Bilanz-

summe von 38 Milliarden Euro und 1.500 Mitarbeitern an 11 nationalen und inter-nationalen Standorten besitzt die Bank selbst mittelständische Strukturen. Die IKB ist im M-Dax gelistet. Größter Akti-onär ist mit 38 Prozent die KfW Banken-gruppe, mit der die IKB eine strategische Partnerschaft verbindet.

IKB Data GmbH

Die IKB Data GmbH wurde am 1. April 2004 gegründet und hat 45 Mitarbeiter. Als 100-prozentige Tochter der IKB AG ist das Un-ternehmen verantwortlich für alle laufen-den IT-Services im Konzernverbund der IKB. Dieses sind Dienstleistungen rund um die IT-Infrastruktur und die Anwen-der-Unterstützung durch den Help-Desk. Die IT-Infrastruktur beinhaltet einerseits die Arbeitsplatzausstattung mit Worksta-tions oder Notebooks mit den IKB-Anwen-dungen. Andererseits umfasst die IT-In-frastruktur auch den gesamten Betrieb von Servern, Netzwerken und Enterpri-se Storage im Rechenzentrum.

ANFORDERUNG• Flexible Langzeitdatenhaltung

als technische Basis für einen Konzern in der Umstrukturie-rungsphase

• Aktives Management von Daten-wachstum und Kosten, regelbasier-tes Löschen von Daten

• Disaster Recovery und Business Continuity

• Konsolidierung der Speicher- infrastruktur

• Automatisiertes Datenmanage-ment

• Flexibles Skalieren bei neuen Geschäftsanforderungen

• Revisionssichere Archivierungs-möglichkeiten

LÖSUNGHardware• 2 Symmetrix DMX 1000 mit 42 TB• 2 Centera mit 13 TB• 2 CLARiiON CX200 mit 0,3 TB• 2 CLARiiON DL mit 116 TBSoftware• ControlCenter 5.2, ARM, San-Ma-

nager, WLA, StorageScope, Repli-cation Manager, Power Path, SRDF, TimeFinder, Symmetrix Manager, Symmetrix Optimizer, CLARiiON-Manager, SRDF/CE

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Anlass für ein intensives Nachdenken über die Speicherinfrastruktur gaben im Jahr 2001 Kapazitätsengpässe. Das lag zum einen am Upgrade auf SAP R/3 und zum anderen daran, dass das Unterneh-men ein Business Warehouse und wei-tere Anwendungen eingeführt hatte. Mit

dem SAP-System werden Verbrauchsab-rechnungen der Kunden erstellt und ver-arbeitet sowie Rechnungen der Energie-lieferanten verbucht. Die zwei Symmet-rix-Speicher des Energiekonzerns waren statisch konzipiert, das heißt, jeder An-wendung waren dediziert Speicherberei-

che zugeteilt. Diese Zuordnung konnte nur mit hohem Aufwand verändert wer-den. Außerdem geboten die steigenden Wartungskosten der Altsysteme dringend eine Modernisierung der Speicherumge-bung. „Während der 36 Monate Laufzeit des folgenden ILM-Projektes sind die War-

Neue IT-Energie für die Braunschweiger Ver- sorgungs AG

Strom ist das Lebenselixier der modernen Industriegesellschaft. Strom muss Tag und Nacht verfügbar sein, und zwar genau in der angeforderten Menge. Die unsichtbare Energie lässt sich nicht auf Vorrat produzieren, deshalb sind präzise Vorhersagen des zu erwartenden Verbrauchs so wichtig. Erfolgreiche Energieversorger wie die Braunschweiger Versorgungs AG (BS|ENERGY) müssen deshalb immer möglichst genau über das Wetter Bescheid wissen: Plötzliche Tempera-turstürze oder Regentage im Sommer führen zu einem höheren Stromverbrauch bei den Kun-den. Für den Betrieb der Prozesse innerhalb des Versorgungsunternehmens sind die IT-Exper-ten verantwortlich. Sie sorgen für genügend Speicherkapazität für die sensiblen Kundendaten. Um diese sicher und verfügbar zu machen, hat das Unternehmen seine Speicherinfrastruktur mit dem Hard- und Software-Portfolio von EMC und der EMC Software Division Legato komplett erneuert. Das Ergebnis ist eine höchst dynamische Umgebung, die sich nach Bedarf flexibel erweitern lässt.

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tungskosten der Altumgebung spürbar über die Kosten für eine neue Infrastruk-tur gestiegen”, betont Uwe Karges, Leiter IT-Management von BS|ENERGY.

Die aktuelle Überarbeitung des deutschen Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) zielt auf einen stärkeren Wettbewerb im Strom- und Gassektor ab. Integrierte Versorgungs-unternehmen müssen deswegen wettbe-werbliche von den nicht wettbewerblichen Bereichen trennen. Bei dieser Aufteilung spricht man von „Unbundling“. Natürlich wurde vor dem Start der Speichermoder-nisierung auch über eine systemtechni-sche Trennung diskutiert. Unterschiedli-che Speichersysteme für die getrennten Bereiche stellten dabei die teuerste und uninteressanteste Lösung dar. Um auf die Veränderung der Rahmenbedingun-gen flexibel reagieren zu können, muss-ten Systeme mit maximaler Skalierbarkeit

und ein Hersteller mit einem umfassen-den Portfolio gefunden werden.

Dreiklassengesellschaft für Daten

Kriterien für die neue Speicherlösung wa-ren Speicherkapazität, Verwaltbarkeit und Kostenskalierung. „Wir wollten kein zen-trales Plattenarchiv, sondern haben uns im Sinne von Information Lifecycle Manage-ment Gedanken über die unterschiedli-che Wertigkeit der Daten gemacht“, er-läutert Karges. Der Energiekonzern teil-te seine Informationen in einer Speicher-matrix in drei Verfügbarkeitsklassen ein. Klasse 1 ist für die Speicherung und Si-cherung weniger wichtiger Daten wie Ho-me Directories oder das SAP-Testsystem vorgesehen. Klasse 2 bietet die Standard-Speicher-Performance mit einer zusätzli-chen Spiegelung. Die kritischen, produk-

tiven SAP-Daten der Klasse 3 lagern auf hochperformanten, gespiegelten Syste-men. Auf Basis dieser detaillierten Vor-gaben schrieb das Unternehmen das Pro-jekt öffentlich aus. EMC kam letztlich mit zwei anderen großen Speicheranbietern in die engere Wahl. „Preislich lag EMC sehr gut, in Teilbereichen sogar günstiger als die Konkurrenz. Den Ausschlag gaben schließlich die guten Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit bereits mit den Mitarbeitern des Speicherherstellers in Hannover gemacht hatten, und das EMC-Know-how unserer IT-Experten“, fasst Kar-ges zusammen.

Information Lifecycle Management in der Praxis

Mit seinem breiten Angebot an Speicher-systemen und Software-Lösungen für die verschiedensten Kapazitäten und Anfor-

Gasversorgung seit 1863 – Verteilung von über 7 Milliarden Kubikmetern Erdgas: Das entspricht etwa 2.700-mal dem Volumen der Cheops-Pyramide.

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derungen bildete EMC die gewünschten drei Speicherebenen problemlos ab: Die CLARiiON CX700 FC war für die weniger wichtigen Daten der ersten Speicherstu-fe im SAN ideal und auch finanziell inte-ressant. Zwei weitere CLARiiON-Syste-me mit preiswerten ATA-Platten werden für die neue Funktion Backup-to-Disk ge-nutzt. Die hochwertigen Daten, sprich die SAP-Produktivwelt und das zentrale Ener-giedaten-Management, lagern heute auf gespiegelten Symmetrix DMX1000 Arrays. Die Systeme stehen in redundanter Aus-führung in baulich voneinander getrenn-ten CPU-Räumen. Wenn die Umgebung in dieser Form nach Ablauf des Modernisie-rungsprojektes einige Zeit stabil gelaufen ist, sollen die redundanten Systeme in ein Rechenzentrum in ein weiter entferntes Gebäude verlagert werden.

Backup und Recovery mit EMC Legato NetWorker

Das Speicherprojekt umfasst auch ein neues Konzept für Backup und Recove-ry, das von den Experten der EMC Soft-ware-Sparte Legato entwickelt wurde. In der Vergangenheit sicherte das Braun-schweiger Unternehmen wichtige Daten zunächst nur auf Tapes und nutzte dazu die Backup-Software EMC Data Manager (EDM). Da die SAP-Datenbanken immer umfangreicher wurden, dauerten auch die Sicherungsläufe für die Business Conti-nuance Volumes (BCVs) immer län-ger. Jean-Marc Fabian, Mitarbeiter im Team SAP-System-Environment und zuständig für Storage Manage-ment und Backup bei BS|ENERGY, er-klärt: „Um den gesamten Datenbe-stand für eine Sicherung auf Tape zu bringen oder zurückzusichern, be-nötigten wir bis zu 24 Stunden.“ Mit Ein-führung der CLARiiON-Systeme und der Er-setzung von EDM durch die Backup-Soft-ware EMC Legato NetWorker wurde erst-mals ein Backup-to-Disk auf ATA-Platten möglich. Durch den NetWorker wurde die Datensicherung und -wiederherstellung beschleunigt und die Verlässlichkeit der Backup-Infrastruktur erhöht. Die höhe-re Geschwindigkeit wird unter anderem dadurch erzielt, dass mit dem NetWorker mehrere Backup-Streams gleichzeitig auf Plattenspeicher gesichert werden. Die Soft-ware des von EMC übernommenen Spe-zialisten für Daten-Management, Legato, zählt heute zu den schnellsten und flexi-belsten Lösungen im Bereich Backup und

Recovery. Das SAP R/3-Modul der Soft- ware verfügt über eine fertig programmier-te Schnittstelle (Application Programming Interface-API) für die Umgebung. Mit intu-itiv gestalteten Benutzeroberflächen wer-den das Management und der komplette Sicherungs- und Wiederherstellungspro-zess maßgeblich vereinfacht.

Trotz der Datensicherung auf Plattenlauf-werke verzichtet das Unternehmen nicht auf Backup-to-Tape als zusätzliche Siche-rungsstufe, das ebenfalls mit dem EMC Legato NetWorker gesteuert wird. Heu-te erfolgt tagsüber ein Cloning der Back-up-Platten, deren Inhalte dann automa-tisch auf die Bänder in der Tape Library von ADIC überspielt werden. „Inzwischen sichern wir täglich eines der drei vorhan-denen BCVs. Dieser Vorgang dauert mit dem NetWorker nur noch etwa 10 bis 15 Minuten.“ Das mehrstufige Sicherungs-konzept erlaubt es, eine Restore-Anfor-derung je nach Wichtigkeit und Alter der Daten extrem schnell auszuführen. Die Administratoren treffen die Entscheidung, welche Sicherungsdaten für eine Rücksi-cherung verwendet werden sollen. BCV-Daten liegen in drei Generationen vor und werden in Minuten zurückgesichert. Die Backup-Platten enthalten Daten, die bis zu 7 oder 14 Tage alt sind. Auf den Tapes sind schließlich bis zu 28 Tage alte Da-ten abgelegt.

Im Rahmen des Projektes haben die Be-rater des Information Solution Consulting (ISC) von EMC eine Methodik entwickelt, wie Speicherkapazität innerhalb der Kon-zernbereiche dynamisch verrechnet wer-den kann. Als ehemaliger Bereich des al-ten Stadtwerke-Konzerns betreut das IT-Management auch heute noch dessen ehemalige Tochtergesellschaften. Dazu zählen unter anderen die Braunschwei-ger Verkehrs-AG, die Stadtwerke Braun-schweig GmbH oder die Energienetze Braunschweig GmbH. Diesen internen Kunden gegenüber muss der Energiekon-zern die Kosten für die dynamische Spei-chernutzung transparent machen. Der umfassende Technologieaustausch er-

forderte die Zusammenarbeit von Spezi-alisten bei EMC, ADIC, SAP und Compu-tacenter. Der IT-Dienstleister Computa-center wickelte zeitgleich mit dem Spei-cherprojekt ein Oracle Upgrade ab. EMC verantwortete das gesamte Vorhaben als Generalunternehmer vom Start im April 2004 bis zur fristgemäßen Übergabe am 31. Oktober 2004. „Während des ambiti-onierten Projektes hat sich die gute und enge Kooperation mit EMC in Hannover bewährt. Aus der Vergangenheit kann-ten wir bereits die Kollegen von EMC und wussten, von wem wir was erwarten konn-ten“, lobt Karges. Im Backup-Bereich ha-ben die Software-Spezialisten umfangrei-che, leistungsfähige Skripte entwickelt. Die Skripte bieten den Storage-Adminis-tratoren und der Backup-Software eine transparente Software-Schnittstelle für die speicherbasierten Kopiervorgänge. Die Implementierungsdetails der darunter lie-genden Speicherklassen (DMX BCV, DMX Snap, CX Snap, SANCopy) werden so ver-borgen. Die Braunschweiger haben sehr hohe Ansprüche an einen individuellen Support von EMC und allen involvierten Partnern. Hier gibt Karges der ortsnahen Betreuung klar den Vorzug vor einem in-ternationalen Support.

Archivierung auf die Schnelle

Nach dem überzeugenden Projekt-Ma-nagement und der termingerechten Imp-

lementierung entschloss sich das Ver-sorgungsunternehmen, Centera-Sys-teme für die Langzeitarchivierung zu beschaffen. In Braunschweig wurden die SAP-Produktivdaten nicht geson-dert archiviert. Das IT-Management um Karges verlangte von einem Ar-chiv vor allem einen schnellen Zu-

griff auch auf ältere Kundendaten. Das CAS (Content Adressed Storage)-System Centera von EMC erfüllte genau diese An-forderungen. Zusätzlich war die Auslage-rung der Informationen auf Centera-Plat-ten wesentlich preiswerter als die Spei-cherung im Produktivsystem. Außerdem bietet die Centera revisionssichere Ar-chivierung von Vertrags- und Kundenda-ten und die Möglichkeit, diese nach Ab-lauf der Aufbewahrungsfrist automatisch zu löschen.

Wenn das Centera-Archiv produktiv läuft, sieht der Durchlauf von Dokumenten beim Braunschweiger Energiekonzern folgen-dermaßen aus: Von den Energiekunden

„Während des ambitionierten Projektes hat sich die gute und enge Kooperation mit EMC in

Hannover bewährt.“

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erhält das Unternehmen Ablesedaten als Basis für die Verbrauchsabrechnung. Hier-bei entstehen relativ wenige Dokumente für die elektronische Kundenakte mit his-torischen und aktuellen Kundendaten. Der weitaus aufwändigere und größere Da-tenanteil kommt von den Energielieferan-ten. Diese schicken Papierrechnungen an BS|ENERGY, die eingescannt werden. So entstehen digitale Dokumente, deren In-halte gegen die Systeme verifiziert und au-tomatisch verbucht werden. Die gescann-ten Dokumente werden direkt archiviert und nach Geschäftsjahren klassifiziert. Alle anderen generierten Daten bleiben zunächst im Produktivsystem, bevor sie mittels einer SAP-Archivierung auch den Weg in das Archiv nehmen.

Durch die Verpflichtung zum Unbundling im Elektrizitäts- und Gasmarkt erwartet der Energiekonzern auch weiterhin einen kontinuierlich wachsenden Speicherbe-darf. Bis mindestens 2007 führt dies aller-dings nicht zu größeren Systemverände-rungen. Die Tatsache, dass die Daten heu-te nach ihrer Wertigkeit auf unterschied-lichen Speichermedien lagern, brachte laut Karges spürbare Einsparungen mit sich. Mit dem zukunftsweisenden Back-up-Konzept sichert der Energieanbieter die sensiblen Daten wahlweise auf Plat-te oder Bändern auch in einer dynami-schen Umgebung ausreichend ab. Auf-grund der flexiblen neuen Speicherum-gebung muss Karges Kapazitäten nicht mehr auf Vorrat einkaufen, sondern er kann nach Bedarf kurzfristig agieren. Da-mit profitiert der Braunschweiger Versor-ger nicht zuletzt von den permanent fal-lenden Speicherkosten. Ob sich nun die Gesetzeslage oder das Wetter plötzlich ändern, BS|ENERGY wird die Lebenseli-xiere Information und Strom jederzeit zu-verlässig liefern.

Mehr als Energie

Die Braunschweiger Versorgungs AG ist ein Unternehmen mit langjähriger Tra-dition und agiert unter der Dachmarke BS|ENERGY flexibel im Wettbewerb. Ihre Kunden werden preisgünstig und zuver-lässig mit Strom, Wärme und Wasser ver-sorgt. Zu den Services gehören:

Stromversorgung seit 1900 – über 50 Milli-arden Kilowattstunden: das entspricht dem Jahresbedarf aller Haushalte in Deutsch-land. Das Versorgungsunternehmen ver-

kauft den in eigenen Erzeugungsanlagen produzierten Strom bundesweit. Wärmeversorgung seit 1924 – über 37 Milliarden Kilowattstunden: damit kön-nen 1,6 Millionen Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden. Für Lebensqua-lität frei Haus sorgt ein weit verzweigtes 185 km langes Fernwärmenetz unter der Stadt Braunschweig. Gasversorgung seit 1863 – Verteilung von über 7 Milliarden Kubikmetern Erdgas: das entspricht etwa 2.700-mal dem Volumen der Cheops-Pyramide. Auch der Erdgas-markt folgt dem unverkennbaren Trend zur Individualisierung. Die Kunden wer-den daher ganz individuell und bedarfs-gerecht betreut. Wasserversorgung seit 1865 – über 1.350 Milliarden Kubikmeter: damit ließe sich der Bodensee 27-mal füllen. Das Braun-schweiger Trinkwasser hat beste Quali-tät. Das beweisen immer wieder sämtli-che Analysen nach der Trinkwasserverord-nung. Damit das so bleibt, hält der Braun-schweiger Versorger sämtliche Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik.

ANFORDERUNG• höchste Verfügbarkeit und Per-

formance der geschäftskritischen SAP-Anwendung

• Einführung von ILM zum kostenef-fizienten Einsatz der Speicherme-dien

• neues Backup-Konzept (Backup-to-Disk)

• Wartungskosten reduzieren

LÖSUNG

• 2 x DMX1000 mit je 10,2 TB Brutto-kapazität

• 2 x CLARiiON CX700 FC mit 1,7 TB und 3,6 TB

• 2 x CLARiiON CX700 ATA für Backup-to-Disk mit je 28,5 TB brutto

• 1 x NS702G NAS Gateway• 1 x ADIC Tape Library• 2 x Centera• EMC Legato NetWorker• EMC ControlCenter 5.2, PowerPath

4.0, SRDF/S, TimeFinder Clone und Snap, EMC Replication Manager, EMCADM, Navisphere, SANCopy, MirrorView, SnapView

• Einführung von ILM mit drei Spei-cherklassen

• dynamische Infrastruktur als Ant-wort auf zunehmenden Wettbewerb im Energiemarkt

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Spezialitätenchemie – in diesem Bereich ist der Schweizer Konzern Clariant äu-ßerst erfolgreich. Die Produkte, die am weltweit größten Produktionsstandort in Frankfurt-Höchst hergestellt werden, umgeben uns täglich. Pigmente und Ad-ditive verleihen Autolacken oder Spiel-waren aus Kunststoff leuchtende Farben, Oberflächenschutz und tadellosen Glanz. Auch Lederwaren werden mit Chemika-lien von Clariant erst widerstandsfähig, weich und geschmeidig. In der hart um-kämpften Chemiebranche stellt das Un-ternehmen kontinuierlich seine Innova-tionskraft unter Beweis. Das gilt auch für

die IT-Services: Anstatt immer neue Fest-platten für die Aufbewahrung von Group-ware-Daten und E-Mails anzuschaffen, hat Clariant eine Langzeit-Archivlösung mit Software des 2003 von EMC übernom-menen Herstellers Legato in Kombinati-on mit dem Centera-Archiv implementiert. So werden die Primärspeicher entlastet, Backup- und Recovery-Prozesse entzerrt und Kapazitäten für weitere Konsolidie-rungsmaßnahmen geschaffen. Der IT-Bereich des Clariant-Verwaltungs-standortes in Sulzbach am Taunus ist da-tentechnisch für verschiedene Standorte

des Unternehmens verantwortlich. So wer-den Sicherheitsinformationen der ESHA (Environmental, Safety & Health Affairs)-Datenbank zentral in Höchst abgelegt. Die Basissystemumgebung für betriebswirt-schaftliche Anwendungen ist SAP. Dort ist ein Archiv integriert, das zusammen mit einer Oracle-Lösung funktioniert. Die ge-samte Just-in-time-Produktionskette, von der Rohstoffbestellung bis zur Auslieferung von Fertigprodukten, wird mit dem ERP-System von SAP begleitet. Ein zentrales Rechenzentrum in der Schweiz mit zwei räumlich getrennten Server-Parks betreibt diese hochkritische Anwendung.

Langzeitdatenhaltung mit EMC DiskXtender, EMC EmailXtender und Centera unterstützt Neuorganisation

Clariant bringt Farbe ins Archiv

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Am Standort Höchst/Sulzbach wird, ge-trennt in zwei Serverfarmen, die Infrastruk-tur für die lokale Kommunikationsumge-bung betrieben. Dabei machen die File- und Print-Services für die User den größ-ten Anteil der rund sieben Terabyte Daten bei Clariant aus. Inzwischen sind die CLA-RiiON-Speicher von EMC bis an die Kapa-zitätsgrenze gefüllt. Siegfried Eisenhardt, Head of Operations & Technical On-Site Support Germany in Sulzbach, erläutert: „Wir haben jahrelang Daten gesammelt. Am Standort Höchst/Sulzbach sorgen rund 2500 Datendienstnutzer dafür, dass die Systeme sich ständig füllen. Darüber hi-naus verwalten wir auch über die hessi-schen Landesgrenzen hinaus gemeinsa-me Datenbestände für die insgesamt rund 4000 User in ganz Deutschland.“

Ein Archiv mitten in der Neu-organisation

Diesem Datenwachstum allein durch die fortlaufende Neuanschaffung von Spei-cher-Hardware zu begegnen, war auf Dau-er keine Lösung. Daher haben die Verant-wortlichen bei Clariant entschieden, sich nach einer kombinierten Hard- und Soft-ware-Lösung zur Archivierung der großen Datenvolumina umzusehen. Neben einer intensiven Sondierung des Marktes für Archivierungslösungen wurde auch über eine Eigenentwicklung nachgedacht. Die größte Herausforderung bestand darin, eine flexible Grundlage für die Langzeit-datenhaltung zu schaffen, welche die lau-fenden Strukturänderungen bei Clariant nicht blockiert. Bislang wurde jede der fünf Divisionen (siehe Kasten „Clariant weltweit“) wie ein eigenes Unternehmen geführt. Doppelungen bei Produktion, La-gerhaltung oder Verwaltung und damit zu-sätzliche Kosten waren so nicht zu vermei-den. Eine neue weltweite Organisations-struktur, die seit Anfang 2005 in Kraft ist, strafft Abläufe über Divisions- und Lan-desgrenzen hinaus. In Deutschland wer-den ab Oktober 2005 unter dem Dach ei-ner Holding- und Service-Gesellschaft die Aktivitäten von Clariant auf neun Gesell-schaften verteilt.

Für den IT-Service und die Archivierung hat diese Umstellung ganz konkrete Kon-sequenzen: Innerhalb von Lotus Notes besteht eine bestimmte Folder-Struktur, welche unter anderem die Abteilungs-ordnung widerspiegelt. Wird eine Abtei-lung neu benannt, müssen auch die sys-

temischen Strukturen flexibel angepasst werden, um die Informationen weiter ab-rufen zu können. Eine Lösung, die Clari-ant durch die Transformation begleitet, kann daher keine klassische Archivlö-sung mit unternehmensweit starren Richt-linien sein. Eisenhardt spricht deshalb auch von Langzeitdatenhaltung, da zu-nächst nur rein technische Regelungen für die Aufbewahrung der Daten geschrie-ben werden können, von denen der An-wender nichts merken soll. Die IT-Profis des Chemieriesen konnten also mitten in der Umstrukturierung aus einem IT-Pro-jekt kein weiteres Organisationsprojekt machen. Die Langzeitdatenhaltung soll-te zunächst eine technische Basis für die Organisationseinheiten sein, um eigene Archivierungsregeln zu einem passenden Zeitpunkt zu definieren.

MaXpert AG liefert überzeu-gendes Konzept

Mitte 2004 wurde Eisenhardt durch die Berichterstattung in der Presse auf die CAS (Content Addressed Storage)-Lösung Centera von EMC aufmerksam. Neu war die Möglichkeit, Daten mit der intelligen-ten Software EMC DiskXtender und EMC EmailXtender regelbasiert auf die Cente-ra übertragen zu können. Zeitgleich kam auch der EMC-Partner MaXpert AG auf Clariant zu, um die kombinierte Lösung vorzustellen. Neben den herkömmlichen Aufbewahrungsfristen gemäß digitaler Betriebsprüfung (GDPdU) gelten in der chemischen Industrie besonders strik-te Vorschriften für Prüfberichte, Studien oder Dokumente, die etwa den Bau von chemischen Anlagen betreffen. Teilweise sind Aufbewahrungsfristen von 30 Jah-ren vorgeschrieben. Damit ist eine Pflege der Datenhaltungssysteme über Genera-tionen nötig. Die Entscheidung für einen Hersteller mit entsprechender Produktin-tegrität und Marktposition wie EMC kom-biniert mit dem Know-how des ehemali-gen Software-Unternehmens Legato lag deshalb für Eisenhardt schon aus Sicher-heitsgründen nahe.

Interessant waren für den Chemiekonzern insbesondere die Erfahrungen, die EMC durch die Integration des Daten-Manage-ment-Spezialisten Legato für Lotus-No-tes-Umgebungen mitbrachte. Dies stellt für Clariant eine besondere Herausforde-rung dar. Für die Kommunikation nutzen die Mitarbeiter beim Chemie-Spezialisten

Lotus Notes als E-Mail- und Groupware-System. Bei rund 25000 Mitarbeitern welt-weit und etwa 15000 PCs ist die Archivie-rung dieser Daten ein äußerst komplexes Unterfangen, wie Eisenhardt veranschau-licht: „Innerhalb des Datenbanksystems von Lotus Notes haben wir vor der Imp-lementierung der Langzeitdatenhaltung rund 4500 Einzel-Datenbanken gefunden. EMC war der erste Anbieter, der uns ver-sicherte, er könne mit seinen Software-Lösungen Notes-Daten sowohl im File- als auch im Groupware-Bereich archivie-ren.“ Die heutige Archiv-Umgebung ist eine Gemeinschaftslösung von EMC und MaXpert. Clariant nutzt den EMC DiskX-tender, um Files von den primären Spei-chersystemen ihres Storage Area Net-works (SAN) automatisch und nach vorde-finierten Regeln auf der Centera zu archi-vieren. Gleichzeitig werden die Datenbe-stände optimiert, indem Doppelungen eli-miniert werden. Das wichtigste Archivie-rungskriterium beschreibt der IT-Manager so: „Das Datum der letzten Änderung in einer Datei bestimmt den Wert der Infor-mation. Wenn eine Datei vor einem Jahr das letzte Mal modifiziert wurde, gehört sie ganz klar zu den Altdaten.“

Software macht den Unter-schied

Die Anwender merken von diesem ausge-klügelten Ablagesystem nichts und grei-fen mit der gleichen Performance auf ih-re Daten zu. Mit dem EMC EmailXtender können künftig alle eingehenden elektro-nischen Nachrichten, E-Mails und Datei-anhänge automatisch und regelbasiert er-fasst, indiziert und gespeichert werden. Gemäß festgelegter Policies und Aufbe-wahrungsvorschriften lassen sich die In-halte schließlich in das Centera-Archiv übertragen. Damit steht Clariant eine Lö-sung für das E-Mail-Management zur Ver-fügung, mit der man die über Jahre ange-sammelten Mails konsolidieren und effi-zient verwalten kann. „Die von EMC/Le-gato entwickelte Software bildet für uns den Brückenbaustein zwischen dem Le-benddatenbestand und dem Archiv“, so Eisenhardt. „Die Intelligenz der Lösung, das Know-how für die Archivierung der Lotus-Notes-Daten und die Entwicklung der technischen Policies kam maßgeblich von den ehemaligen Legato-Experten.“ Der Systemintegrator MaXpert hat ein Feinkonzept erstellt, eine Wettbewerbs-betrachtung geliefert und die Implemen-

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tierung durchgeführt. Da das Projekt von einer Vielzahl von beteiligten Unterneh-men und einer hohen technischen Kom-plexität allein durch die Größe von Clari-ant geprägt war, ist Eisenhardt froh, dass bei EMC immer ein zentraler Ansprech-partner für ihn zuständig war. „Wichtig ist es, einen Single Point of Contact zu haben. Die Partner müssen sauber mit-einander kommunizieren“, erläutert der IT-Manager.

Mit Hilfe der technischen Policies werden zwischen 40 und 60 Prozent der Life-Daten zu Archivdaten, welche die Produktivsys-teme nicht mehr belasten. Das hat selbst-verständlich auch positive Auswirkungen für die Dauer der täglichen Datensicherung auf Bandlaufwerke und auf die Wieder-herstellung von Informationen. „Die Zeit-fenster für unsere regelmäßigen Backups werden so entsprechend größer, und das ist es doch, was den EDV-Menschen unter dem Strich interessiert“, kommentiert Ei-senhardt. Besonderen Wert legte das Cla-riant-Team auf die Möglichkeit, Daten ak-tiv aus dem Archiv abzuleiten, sobald sie nicht mehr pflegerelevant sind. Das gere-gelte Löschen von Daten begrenzt letzt-lich das Gesamtspeichervolumen auf ein Maß, das der Größe und dem Bedarf des Unternehmens angepasst ist.

Veränderungen steht nichts im Weg

Bei Clariant gilt die Organisationsanwei-sung, dass kaufmännisch relevante Doku-mente nicht im Groupware- und File-Sys-tem vorgehalten werden dürfen, sondern in SAP zu archivieren sind. Mit den neuen technischen Möglichkeiten des EmailXten-ders und den Policies der Langzeitda-tenhaltung wäre diese Anweisung tech-nisch nicht mehr erforderlich. Informati-onen aus allen Clariant-Systemen könn-ten dann automatisch gemäß festgeleg-ten Regeln archiviert und aus dem Archiv auch wieder gelöscht werden.

Langzeitarchiv mit Beispiel-charakter

Der Standort Höchst/Sulzbach spielt für Clariant auch künftig schon wegen seiner Größe eine bedeutende Rolle. Für die IT bedeutet dies, dass die Kapazitäten, die auf den CLARiiON-Primärspeichern frei geworden sind, für Konsolidierungsmaß-nahmen auf Server- und Speicherebene genutzt werden. Auch die Betreuungs-kompetenzen der IT-Spezialisten sollen unabhängig von deren Arbeitsort über eine entsprechend zentralisierte Infra-struktur an allen Standorten verfügbar gemacht werden, so die Vision. Ziel ist es, die Clariant Information Platform (CIP) mit den Merkmalen PCs im Client-Server-Betrieb, TCP/IP-Netzen, EMC-Primärspei-chern und Langzeitdatenhaltung weiter zu vereinheitlichen. Der Mindest-IT-Standard von Clariant soll in Brasilien, Hongkong und Frankfurt-Höchst vorhanden sein, da-mit die Nutzer von IT-Services auf der Ap-plikationsebene die größtmögliche Frei-heit haben. Dabei schauen die weltwei-ten IT-Standorte derzeit interessiert auf die Entwicklung des technischen Archivs in Höchst. Eisenhardt ist sich sicher, dass das intelligente, zeit- und kapazitätsspa-rende Langzeitarchiv konzernweit Beach-tung finden wird.

Clariant weltweit

Clariant ist ein weltweit führendes Un-ternehmen der Spezialitätenchemie mit hoher Kundenorientierung und innovati-ven Produkten. Es ist auf fünf Kontinen-ten mit mehr als 100 Konzerngesellschaf-ten vertreten und beschäftigt rund 25000 Mitarbeiter. Im Jahr 2004 erzielte Clari-ant einen Umsatz von rund 8,5 Milliar-

den Schweizer Franken (rund 5,5 Milliar-den Euro). Hauptsitz ist Muttenz bei Ba-sel, Schweiz. Das operative Geschäft von Clariant ist in fünf Divisionen gegliedert, die alle Produktionsanlagen in Deutsch-land betreiben: Textile, Leather & Paper Chemicals; Pigments & Additives; Mas-terbatches; Functional Chemicals; Life Science Chemicals.

In Deutschland ist Clariant mit mehreren Gesellschaften vertreten, darunter die weltweit größte Gesellschaft des Kon-zerns, die Clariant GmbH. Insgesamt ar-beiten rund 7100 Mitarbeiter für die deut-schen Clariant-Gesellschaften, darunter etwa 450 Auszubildende. An elf Produkti-onsstandorten stellt Clariant in Deutsch-land eine breite Palette chemischer Spe-zialitäten her, die mehrere tausend ein-zelne Produkte umfasst. Sie spielen in den Herstellungs- und Verarbeitungspro-zessen der Kunden eine entscheidende Rolle oder verleihen deren Endprodukten wertsteigernde Eigenschaften.

Clariant in Höchst – größter Standort weltweit

Im Westen Frankfurts unterhält Clariant ihren weltweit größten Produktionsstand-ort. Auf dem Gelände des Industrieparks Höchst arbeiten rund 2160 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter in 17 Produktionsbe-trieben und 10 Forschungs- und Entwick-lungseinrichtungen. Die Gesamtprodukti-on von Clariant am Standort Höchst betrug im Jahr 2004 rund 158000 Tonnen.

ANFORDERUNG

• Flexible Langzeitdatenhaltung als technische Basis für einen Konzern in der Umstrukturierungsphase

• Aktives Management von Daten-wachstum und Kosten, regelbasier-tes Löschen von Altdaten

• IT als strategische Komponente des Geschäftsbetriebs

• Vereinfachung von Backup und Restore durch aktive Archivierung

• Datenverfügbarkeit und permanen-ten Zugriff sichern

LÖSUNG• 2 CLARiiON FC 4700• 2 Centera• Software-Lösungen zur File- und E-

Mail-Archivierung: EMC DiskXtender und EMC EmailXtender

• Systemintegration: MaXpert AG

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Verrohrungstechnik in der DPP-Anlage

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„Speichernetzwerke“ und „Mittelstandslösungen“ – noch vor vier, fünf Jahren wiesen diese The-menfelder, wenn überhaupt, nur wenige Be-rührungspunkte auf. Zu aufwendig und teuer schienen einerseits die verfügbaren Lösungen, zu speziell andererseits die Kundenwünsche und zu hoch der damit verbundene Betreuungsaufwand. Seither hat sich viel geändert: Nationale und in-ternationale Gesetze und Verordnungen wie der amerikanische Sarbanes Oxley Act oder die deut-schen Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU) schrei-ben neben anderem detailliert vor, in welcher Form und wie lange beispielsweise E-Mails, Kaufver-träge und Lohnabrechnungen aufzubewahren sind. Das zwingt auch Betriebe mit wenigen hundert Mitarbeitern und Umsätzen im zweistelligen Mil-lionenbereich zum Umdenken. Umgekehrt sorgte die Sparpolitik der Großkunden dazu, dass alle führenden Hard- und Softwarehersteller dieses Kundensegment als lohnendes Betätigungsfeld entdeckten – das sich indes ohne kompetente Un-terstützung nur schwer erschließen lässt.

Unterstützung tut not

Besonders umworben ist zurzeit die Gruppe der „Einsteiger“, jener Anwender also, die in puncto Datenspeicherung bisher meist mit Host-basierten Lösungen auskamen und allenfalls quartalsweise Bandlaufwerke oder optische Speichermedien einsetzten. Für sie stellt EMC mit den Produkten der CLARiiON-Baureihe, insbesondere den kom-pakten und effizienten System AX100, kostengün-stige und leicht zu verwaltende Lösungen bereit. Das Problem: Viele potenzielle Kunden – zu denen neben Firmen aus Handel, Handwerk und Gewer-

be sowie hochspezialisierten Technologieführern auch Kommunen und Verbände zählen – planen Infrastrukturprojekte nicht nur mit Blick auf die Ausgaben konservativ. Noch wichtiger ist den meisten, dass ihnen von der Bedarfsanalyse bis zum Rollout sowie erst recht für die spätere War-tung kompetente Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen. „Ohne ein solches Netzwerk geht nichts“, weiß Ute Kühn, Marketingleiterin der Bad Homburger ADIVA Computertechnologie GmbH, die als Value-Add-Distributor (VAD) seit 1991 auf Mittelstandskunden spezialisierte Resel-ler betreut. In den zurückliegenden Jahren haben die Hessen und ihre Fachhandelspartner im EMC-Support und bei der Platzierung des Themas Sto-rage in Klein- und Mittelbetrieben Hervorragen-des geleistet, was ihnen jüngst die Aufnahme als Focus-Partner ins Authorized Services Network-Programm eintrug.

Erfolg im Netzwerk

Wie der VAD arbeitet und welche „Betreuungs-tiefe“ er bei seinen Partnern erreicht, zeigt er in seinem von EMC unterstützten Web-Portal www.it-mittelstand.de. Gestartet als Informa-tionsplattform für Reseller, geht das Forum die technischen wie strategischen Top-Themen inzwi-schen eher anwenderorientiert an: Von der Ein-stiegsseite gelangt der Besucher schnell zu eige-nen Sub-Portalen, die umfassend und verständlich etwa über die Entwicklung bei Linux und Open Source oder, wie www.adiva-piranha.com, im Storage-Umfeld berichten. Als „Kirsche auf der Sahne auf dem Eis“ findet sich unter der Rubrik Lösungen eine Adressliste von derzeit knapp 40 Systemhäusern aus dem ganzen Bundesgebiet,

mit denen die ADIVA GmbH zum Teil seit ihrer Gründung zusammenarbeitet.

Noch nicht erfasst ist dabei der zuletzt sehr er-folgreiche Storage-Spezialist im VAD-Netzwerk, die Sector Nord AG aus Westerstede, Landkreis Ammerland. Die Ammerländer haben 2004 die IT ihrer Nachbarstadt Norden vor dem Kollaps be-wahrt – durch Implementierung eines Storage Area Networks (SAN) auf Basis von EMC-Produk-ten. Erfreulich an diesem Projekt war vor allem die extrem kurze Integrationsphase vor Ort, die das Sector-Nord-Team bereits nach drei Tagen ab-schließen konnte. Ursache dafür war u. a., dass die Vorinstallation im hauseigenen Testlabor erfolgte, welches mit Hilfe von ADIVA und EMC eingerich-tet wurde und das der VAD seither regelmäßig mit selbst konfigurierten Testsystemen ausstattet. DerErfolg: Eine Erweiterung des SAN durch dieselben Projektpartner ist bereits geplant. Man sieht also: Es geht etwas im deutschen Mittelstandsmarkt – wäre ja auch zu ungewöhnlich, wenn sich Her-steller und Verkäufer der Einstiegssysteme Clariion AX100, die mit ihrer einfachen Installa-tion und dem problemlosen Management glänzen, nicht gut bewährten.

Kerstin Krämer · ADIVA Computertechnologie GmbH · Norsk-Data-Straße 1 · D-61352 Bad Homburg · E-Mail: [email protected] · Fon: 06172 4861-0 · Fax: 06172 4861-700 · Website: www.it-mittelstand.de

Klein anfangen und bei Wachstum aufrüsten –Distributor ADIVA erschließt EMC den KMU-Markt

Sie erreichen uns für weitere Informationen zu individuellen Mittelstandslösungen:

Kluger Schachzug.

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Seit 1999 mischt der japanische Automo-bilkonzern Toyota mit einem eigenen Team in der Königsklasse des Motorsports mit. Neben Ferrari und Renault ist Toyota ei-ner von drei Herstellern, bei dem Chassis und Motor aus einem Haus kommen. In-nerhalb kürzester Zeit ist in Köln ein kom-plettes Werk inklusive Entwicklung, Fer-tigung, Windkanal und Motorteststation entstanden. In der hoch spezialisierten Hightech-Welt der Formel 1 läuft heutzu-tage nichts mehr ohne Computer und In-formationstechnologie. Daher spielt in Köln auch die IT-Infrastruktur eine we-sentliche Rolle. EMC hat in Zusammen-arbeit mit den IT-Fachleuten der Toyota Motorsport Group (TMG) eine komplette Speicherumgebung aufgebaut. Auf dieser Basis verwalten heute die F1-Ingenieure ihre bei Rennen und Tests gewonnenen Daten, werten diese aus und nutzen sie für die Weiterentwicklung von Fahrzeug, Aerodynamik und Motor. Wir sprachen mit Thomas Schiller, General Manager IT & Process Administration bei TMG, über die Erfahrungen aus mehr als sechs Jah-ren erfolgreicher Zusammenarbeit mit EMC und die neuesten Entwicklungen.

Herr Schiller, Toyota Motorsport unter-stützt seit langem EMC-Lösungen für das Management von Informationen. Wie trägt die Storage-Infrastruktur von EMC dazu bei, dass Toyota Motorsport seine Zie-le erreicht?Die EMC Storage-Umgebung ist die Grund-lage unserer IT-Infrastruktur. EMC ist der einzige Storage- und Content-Lösungsan-bieter, der unsere hohen Anforderungen hinsichtlich Verlässlichkeit, Skalierbarkeit und Flexibilität befriedigen konnte. Diese Entscheidung hatte übrigens nichts da-mit zu tun, dass EMC auch einer unserer

Sponsoren ist. Wir haben uns zuerst für die Technologie entschieden, das Spon-sorship kam später.

Eine stabile und verlässliche IT-Umgebung ist Grundvoraussetzung, wenn man in der Formel 1 bestehen will. Alle Abläufe sind automatisiert und daher IT-basiert. Man kann noch nicht mal einen Motor starten, ohne ein Laptop zu benutzen. Da die For-mel 1 sehr schnelllebig ist und sich Um-stände innerhalb kürzester Zeit ändern können, ist es wichtig, eine flexible IT-Umgebung zu haben. Gleichzeitig muss sie verlässlich und stabil laufen – auch wenn dies widersprüchlich klingt. Mit der Technologie von EMC ist es möglich, fle-xibel und gleichzeitig verlässlich zu sein. Nur so können wir unsere Wettbewerbs-fähigkeit aufrechterhalten.

Toyota Motorsport ist einer der Vorrei-ter in der Umsetzung von ILM. Basis da-für sind verschiedene Speicherebenen. Wie organisieren Sie Ihre Daten?Sobald die Zielflagge gefallen ist, arbei-ten wir im Prinzip bereits am Setup für den nächsten Grand Prix. Dazu bleiben uns in der Regel zwei Wochen, in denen wir das Auto an die jeweiligen Verhältnis-se der nächsten Rennstrecke anpassen. Während dieser Zeit legen wir die ent-sprechenden Daten in einer gespiegelten NAS-Umgebung auf EMC DMX 2000- und Celerra CNS14-Systemen ab. Nach dem Rennen, wenn ein neuer Entwicklungszyk-lus beginnt, sind 90 Prozent dieser Infor-mationen zwar immer noch wichtig, aber nicht mehr akut relevant für das nächs-te Rennen. Daher haben wir eine Policy eingeführt, die besagt, dass diese Daten – nachdem sie klassifiziert wurden – auf kostengünstigere ATA-CLARiiON-Systeme

verschoben werden. Sollten Probleme auf-tauchen, sind diese Daten nach wie vor verfügbar. Die einzige Einschränkung ist eine längere Wiederherstellungszeit, die aber aufgrund der niedrigeren Relevanz der Daten akzeptabel ist.

Können Sie den Nutzen von ILM für Ihr Geschäft beziffern?Im Vergleich zu den Zeiten vor ILM sind wir in der Lage, etwa 40 Prozent an Kos-ten einzusparen. Dies liegt daran, dass das EMC-Team unser Verständnis von ILM teilt. Warum das so ist? Ganz einfach, sie hören uns zu und setzen unsere Vorstel-lungen in die Tat um.

Teil einer umfassenden ILM-Strategie ist der Bereich Backup, Recovery und Archi-vierung. Wie sind Sie hier aufgestellt? Wir setzen weitgehend auf Backup-to-Disk. Unsere Exchange-Daten beispiels-weise sichern wir inzwischen mit dem EMC Legato NetWorker auf Disk-Systemen von EMC, während wir früher Bandlaufwerke verwendet haben. Durch den Technologie-wechsel konnten wir die Performance er-heblich steigern: Restore-Prozesse lau-fen nun um 20 Prozent schneller ab. Die einzelne Mailbox wird sogar um 40 Pro-zent schneller wiederhergestellt als frü-her. Dadurch konnten wir auch unseren internen „Kunden” gegenüber die Ser-vice-Qualität verbessern.

Hardware-seitig setzt TMG das Online-Archivierungssystem Centera ein. Wann haben Sie gemerkt, dass Bedarf an ei-ner Content Addressed Storage (CAS)-Lösung besteht?Ja, richtig, wir haben die Centera Basic im Einsatz, um Compliance-Anforderun-gen zu genügen. Ende 2003 bestand Be-

Interview Thomas Schiller, Toyota Motorsport Group

ILM: Kosten um 40 Prozent gesenkt

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darf nach einer Archivierungs-Lösung für E-Mails, kurz darauf entstand eine zusätz-liche Anforderung in Form von Sarbanes Oxley. Damals haben wir begonnen, uns mit dem Thema CAS zu befassen. Derzeit archivieren wir nur unsere E-Mails auf der Centera. Im Exchange-Bereich lagern wir E-Mails nach 30 Tagen von den schnellen und verlässlichen Symmetrix-Primärspei-chern auf die Centera aus. Dadurch kön-nen wir Kosteneinsparungen von 52 Pro-zent erzielen. Beinahe nebenbei konnten wir so aufgrund des höheren Automati-sierungsgrades unsere Produktivität stei-gern. Angesichts dessen planen wir für die Zukunft auch die Archivierung unse-rer Finanz- und SAP-Daten.

Wie haben Sie diese Daten früher archiviert?Wir hatten keine Archivierungs-Lösung im-plementiert, sondern nur Backups gefah-ren. Es gab damals keine gesetzlichen An-forderungen in dieser Richtung. Seit Sar-banes Oxley hingegen sind wir gezwun-

gen, uns Gedanken darüber zu machen. Heute ist die Archivierung Teil unserer Business-Continuity-Strategie.

Wie hat Sie EMC bei der Implementie-rung der Lösung unterstützt?Wir haben uns an die EMC Consulting Ser-vices gewandt, die uns bei der Definition und Implementierung der Service Level Agreements (SLA) geholfen haben. Die Datenklassifizierung war durch unseren Managed-Services-Vertrag mit EMC ab-gedeckt, der bereits seit einigen Jahren besteht. Im Gegensatz zu anderen Her-stellern gibt EMC nicht vor, ein Storage- und Content-Lösungsanbieter zu sein – sie sind es einfach.

Sie sprachen vorhin schon das Thema Busi-ness Continuity an. Wie sieht die Strate-gie von TMG hier aus?Als wir in die Formel 1 eingestiegen sind, war eine Business-Continuity-Lösung ei-ne der ersten Anforderungen. Wir haben uns nach geeigneten Partnern umgese-

hen und nur EMC war in der Lage, uns ein Konzept zu erstellen, das unseren Anfor-derungen genügte. Dieses Konzept haben wir umgesetzt. Es ermöglicht uns, unse-ren Geschäften nachzugehen, wir sind besser gegen ungeplante Störungen und Ausfälle gewappnet. Dank EMC können wir unsere hohe Entwicklungsgeschwin-digkeit rund um die Uhr beibehalten. Im Rahmen des Managed-Service-Abkom-mens haben wir SLAs definiert, die ein komplettes Failover in unter zwei Stun-den garantieren. Testläufe in dieser Rich-tung sind bisher perfekt verlaufen. Glück-licherweise kam es bisher noch zu keiner nennenswerten realen Störung. Ich möch-te an dieser Stelle gern betonen, dass wir überhaupt noch keine Datenverluste zu beklagen hatten, seit wir die EMC-Tech-nologie einsetzen.

Herr Schiller, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg in der laufen-den Saison!

Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei TMG

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Was für die Kunden des IT-Service-Dienst-leisters Orchestra recht ist, ist für das Un-ternehmen selbst nur billig. Seit der Grün-dung im Jahr 1998 bietet die Orchestra Ser-vice GmbH Lösungen, die Anwender bei der Umsetzung einer umfassenden Infor-mation Lifecycle Management (ILM)-Stra-tegie unterstützen. Im Zuge der norma-len Geschäftstätigkeit sah sich der IT-Ser-vice-Dienstleister selbst stetig zunehmen-den Datenmengen gegenüber. Insbeson-dere im Bereich E-Mail-Management und Backup kam es im Laufe der letzten Jah-re zu einem enormen Wachstum. Daher entschloss sich Orchestra, die Lösungen zur E-Mail-Archivierung, die man bisher den Kunden empfohlen hatte, auch im ei-genen Unternehmen zu implementieren. Gleichzeitig konnte das Unternehmen so in ein umfassendes ILM einsteigen und auch den gesetzlichen Richtlinien zur Da-tenarchivierung Genüge tun.

„Ein guter Administrator ist einer, den man nicht bemerkt.“ Dieser Wahlspruch beschreibt das Ziel, das die Orchestra Ser-

vice GmbH mit jeder Installation bei ihren Kunden erreichen will: eine einfache und effiziente IT-Infrastruktur, die stets funk-tioniert, den individuellen Anforderungen der Kunden genügt und für die Anwender im Unternehmen einfach zu bedienen und zu nutzen ist. Den gleichen Anspruch stel-len die IT-Verantwortlichen von Orchestra auch an die unternehmenseigene Infor-mationsinfrastruktur. „Wir implementie-ren bei unseren Kunden täglich moderns-te Speicherinfrastrukturen und IT-Techno-logien“, beschreibt Oliver Kustermann, IT-Manager bei Orchestra. „Branchen- unabhängig ist dies die Basis für eine er-folgreiche Geschäftstätigkeit. Das gilt na-türlich auch für uns.“ Besonderes Augen-merk legten die IT-Verantwortlichen bei Orchestra dabei auf die Optimierung ih-rer E-Mail-Systeme.

Im September 2004 erkannten Kuster-mann und sein Team, dass die bis dahin eingesetzte Infrastruktur an ihre Gren-zen stieß. In der gesamten IT verzeich-nete Orchestra ein Datenwachstum von

etwa 400 Gigabyte im Jahr. Ein Großteil dessen war unmittelbar auf die einge-setzten E-Mail-Systeme Exchange und Lotus Notes zurückzuführen. Kundenda-ten im Bereich Technischer Support, Pro-jektdaten, Software-Produkte sowie Test-daten der Lieferanten, Konzeptionen und nicht zuletzt Office- und Personaldaten trugen dazu bei, dass die Speicherkapa-zitäten knapp wurden. „In der Kommu-nikation mit Kunden und Partnern fallen in all diesen Bereichen nicht einfach nur E-Mails an. Den größten Speicherplatzbe-darf haben die zahlreichen Attachments“, erklärt Kustermann. „Ohne ein effizien-tes E-Mail-Management werden diese In-formationen oft doppelt und dreifach ab-gelegt. Das bedeutet eine unnötige und teure Belastung der Produktivsysteme.“ Das enorme Datenwachstum resultierte zudem in immer längeren Backup- und Wiederherstellungszeiten.

Gleichzeitig stellte man bei Orchestra Überlegungen an, wie die eigene IT-In-frastruktur gemäß den gesetzlichen Vor-

Orchestra nutzt effizientes E-Mail-Management als Einstieg in ILM

Administrations- aufwand minimiert!

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gaben zur revisionssicheren Archivierung geschäftskritischer Daten eingerichtet wer-den müsste. Ziel war es, die Anforderun-gen im Rahmen von Basel II und anderen geltenden Handels- und Finanzgesetzen zu erfüllen. „Die Handhabung elektroni-scher Unterlagen und Korrepondenz un-terliegt heute klaren gesetzlichen Rege-lungen“, sagt Kustermann. „Wir such-ten daher eine Lösung, die uns Rechts-sicherheit in diesem Bereich bietet und zudem eine bessere Kontrolle und ein ef-fizientes Management unserer Mail-Sys-teme erlaubt.“

Revisionssichere Archivie-rung von E-Mails

Nach einer kurzen Sondierung des Mark-tes entschied sich Orchestra für die Imp-lementierung des EMC EmailXtenders für das E-Mail-Management und der Back-up-Software EMC Legato NetWorker. Als langjähriger Partner und Distributor von Legato Software war Kustermann seit der Markteinführung mit den Archivierungs- und Backup-Lösungen von Legato vertraut, bevor EMC Legato Ende 2003 übernahm. „Wir sind aus einem guten Grund Part-ner von Legato und nun auch von EMC“, sagt Kustermann. „Lösungen wie der EMC EmailXtender haben einige entscheiden-de Vorteile gegenüber Wettbewerbspro-dukten.“ Dazu gehören laut Kustermann die Flexibilität der Anwendung, die einfa-che Integration in bestehende Infrastruk-turen, Erweiterungsmöglichkeiten und die Funktionalitäten für die Einhaltung recht-licher Bestimmungen.

Der EmailXtender ist eine umfassende Lö-sung zur automatischen, regelbasierten Erfassung, Speicherung und Archivierung von elektronischen Nachrichten, E-Mails und Dateianhängen. Die Software ermög-licht ein übersichtliches E-Mail-Manage-ment, durch das Unternehmen mit vie-len Nutzern die über Jahre angesammel-ten Mails konsolidieren und effizient ver-walten können. Um Compliance-Anforde-rungen zu genügen, stellt der EmailXten-der sicher, dass einmal archivierte Nach-richten nicht mehr verändert werden kön-nen. „Für uns war es zudem wichtig, dass der EmailXtender gängige Messaging-Lö-sungen wie Microsoft Exchange oder Lo-tus Notes unterstützt“, ergänzt Kuster-mann. Alle bei den Mitarbeitern von Or-chestra eingehenden Mails werden indi-ziert und nach einer vom Anwender ein-

stellbaren Vorhaltezeit automatisch auf kostengünstigere Archivierungssysteme abgelegt. „Damit ist der EmailXtender für uns ein wichtiger Bestandteil einer um-fassenen ILM-Strategie“, erklärt Kuster-mann. „Wir sind seit Ende letzten Jahres dabei, dieses Konzept in die Praxis um-zusetzen.“

Hardware-seitig bauten Kustermann und sein Team ein Storage Area Network (SAN) auf der Basis von Brocade auf, an das Sto-rage Subsysteme von EMC und Server von Dell angebunden wurden. Insgesamt steht Orchestra eine Speicherkapazität von 1,5 Terabyte zur Verfügung. Nach einer kur-zen Pilotphase ging die neue Infrastruk-tur mitsamt den neuen Software-Lösun-gen am 1. Januar 2005 in Betrieb.

Alle rechtlichen Anforderun-gen erfüllt

Nach einigen Monaten Betrieb der neuen Infrastruktur sind die Erfahrungen durch-weg positiv. Die Lösungen sind einfach zu bedienen und mit geringerem admi-nistrativem Aufwand zu verwalten. Die Mitarbeiter profitieren zudem von den selbsterklärenden Bedienungs- und Such-funktionen. Orchestra hat die Funktiona-litäten des EMC EmailXtenders zur Um-setzung einer so genannten Knowledge Base Mailbox genutzt. Durch diesen ge-meinsamen Datenpool ist es möglich, al-le schon mal angefallenen Informationen in Sekundenschnelle zu durchsuchen und wichtige Daten schnell wiederzufinden. „Davon profitieren alle Abteilungen, bei-spielsweise unser Support, der Fehler-meldungen aller Art, die bei Kunden auf-treten, schnell analysieren und abstellen kann.“ Mit dem EmailXtender hat Orches-tra zudem die Suchmöglichkeiten für die Benutzer in deren eigenen E-Mails um Features erweitert, die die zugrunde lie-genden Mailsysteme nicht leisten. So er-möglicht der EmailXtender zum Beispiel das Suchen von Stichworten in Dateian-hängen. „Die Verwaltung der Mails und Attachments ist mit dem EmailXtender einfacher, schneller und sicherer gewor-den“, erklärt Kustermann. „Die Möglich-keiten, die wir durch unser neues E-Mail-Management haben, sorgen für eine ins-gesamt höhere Produktivität unserer Mit-arbeiter. Beinahe nebenbei erfüllen wir nun alle rechtlichen Anforderungen und entgehen so der Gefahr von finanz- oder steuerrechtlichen Konsequenzen.“ Auch

die Kunden der Orchestra Service GmbH profitieren so indirekt von der neuen In-frastruktur. „Durch die Implementierung der Knowledge Base können wir bei Kun-denanfragen schneller erkennen, welche Themen schon bekannt sind, und diese entsprechend nachvollziehen“, sagt Kus-termann. „Dadurch ergeben sich kürzere Bearbeitungszeiten, was unsere Kunden sehr zu schätzen wissen.“

Orchestra Service GmbH

Die 1998 unter dem Motto „more than storage“ gegründete Orchestra Service GmbH bietet ein komplettes, hersteller-übergreifendes Produkt- und Dienstleis-tungsspektrum für hochverfügbare Lösun-gen in den Bereichen Datensicherung, Sto-rage-Management und Speichervirtuali-sierung in Unternehmen. Das Leistungs-spektrum umfasst Beratung, Konzeption, Installation und Integration von Hard- und Software sowie technischen Support mit eigener Rund-um-die-Uhr-Hotline. Darü-ber hinaus sorgt der IT-Dienstleister für regelmäßige Schulungen, die unter an-derem im eigenen herstellerautorisierten Trainingscenter durchgeführt werden. Der Vertrieb der Produkte erfolgt ausschließ-lich über IT-Systemhäuser und -Integra-toren sowie qualifizierte Fachhändler. Zurzeit beschäftigt Orchestra 60 Mitar-beiter an sieben Standorten in Deutsch-land, Österreich und Kroatien und erziel-te im Jahr 2004 einen Umsatz von 22 Mil-lionen Euro.

ANFORDERUNG

• Effizientes Daten- und E-Mail- Management

• beschleunigtes Backup und Restore• Reduzierung der Datenmengen beim

Backup• Erfüllung der geltenden Compliance-

Anforderungen• höhere Verfügbarkeit der Datenbe-

stände

LÖSUNG • EMC EmailXtender und EMC

DiskXtender für die Archivierung und das Informationsmanagement

• EMC Legato NetWorker für Backup und Restore

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Die Liberalisierung der Stromversorgung in Deutschland sind die Stadtwerke Düs-seldorf AG offensiv angegangen. Vom städ-tischen Ver- und Entsorgungsunterneh-men haben sie sich zum Infrastruktur-dienstleister entwickelt und ihre Posi-tion im Markt ausgebaut. Ausschlagge-bend für diese Wettbewerbssituation ist die frühzeitige Erkenntnis der Marktent-wicklung, auf deren Basis die Stadtwer-ke entsprechende Maßnahmen eingelei-tet haben. Hierzu gehört auch die Einfüh-rung eines automatisierten Workflows zur Rechnungsbearbeitung. Der neue Prozess reduziert manuelle Tätigkeiten auf ein Minimum, wodurch die Stadtwerke ein-gehende Rechnungen schneller bearbei-ten und Kosten einsparen. Alle notwendi-gen Daten sind per Knopfdruck aus dem SAP R/3-System verfügbar und der Kun-denberater kann bei Anfragen sofort und umfassend Auskunft geben. Basis des au-tomatisierten Workflows ist die mit SAP integrierte Dokumenten-Management-Plattform EMC Documentum.

Stadtwerke Düsseldorf optimieren Zahlungsvorgänge

Gelungene Alternative

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Vor der Automatisierung umfasste der Rechnungsbearbeitungsprozess eine Rei-he manueller Tätigkeiten. Zunächst wurde geprüft, ob alle Rechnungsposten, Zah-len und Summen korrekt sind. Anschlie-ßend waren die Daten per Hand in das SAP R/3-System einzupflegen. Nach Prüfung durch den zuständigen Sachbearbeiter wurde die Rechnung angewiesen. Dieser Prozess war sehr umständlich und bean-spruchte deutlich mehr Zeit.

In Zusammenarbeit mit der dolphin Orga-nisationsberatung und IT-Projekte GmbH, seit Juli 2004 eine hundertprozentige Toch-ter von EMC, erstellten die Stadtwerke ein ausführliches Lösungskonzept zur Auto-matisierung der Zahlungsvorgänge. Die neue Lösung sollte aus Kostengründen in die bestehende IT-Infrastruktur integriert werden. „Eine wichtige Bedingung war, dass die eingehenden Rechnungen so-wie die Anzahlungsanforderungen mög-lichst früh gescannt werden. Vorab defi-nierte Daten wie Fälligkeitstermine, Ab-rechnungszeitraum oder Adresse müssen dabei aus den Scans ausgelesen werden können“, sagt Holger Sueße, Gruppen-leiter SAP und DMS, Informationsservice Stadtwerke Düsseldorf AG.

Automatisierter Rechnungs-prozess

Durch die Umsetzung des Lösungskon-zeptes der EMC-Tochter ist der gesam-te Rechnungsprozess heute fast völlig automatisiert. Zunächst sortieren Mitar-beiter noch per Hand die Eingangspost in der Poststelle. Die Beistellungs- und Netznutzungsrechnungen werden mit Hil-fe der Scansoftware Input Accel digitali-siert. Unabhängig vom Layout des Doku-mentes klassifiziert die DokuStar-Soft-ware der Firma Océ die Dokumente hin-sichtlich ihrer Art: Monats-, Jahres- oder Kündigungsrechnung oder Abschlagszah-lung. Moderne Zeichenerkennungstech-nologien lesen im nächsten Schritt defi-nierte Attribute wie Vertragsnummer, Ge-rät, Zählpunktbezeichnung, Verbrauchs-menge/Einheit, Arbeitspreis/Grundpreis, Rechnungsnetto-/-bruttobetrag, Umsatz-steuer oder geleistete Anzahlungen aus. Danach werden die digitalisierten Origi-nalrechnungen automatisch im Dokumen-ten-Management-System Documentum von EMC archiviert. EMC Documentum dient als Integrationsplattform der ge-samten Lösung und sorgt über die Soft-

ware „Content Services for SAP“ für die Integration der Daten in das SAP R/3-Sys-tem. Die Plattform speichert die Original-rechnung revisionssicher und verwaltet die rund 30 ausgelesenen Attribute. Die ge-scannte Originalrechnung wird automa-tisch mit den SAP-Buchungsbelegen ver-knüpft und kann jederzeit angezeigt wer-den. Darüber hinaus erkennt das System den Status jeder Beistellungs- und Netz-nutzungsrechnung und registriert bei-spielsweise, ob sie schon verbucht ist. Hat ein Kunde Rückfragen zu einer Rech-nung, haben die Mitarbeiter im Kunden-service per Knopfdruck alle Daten vor-liegen und müssen nicht umständlich in Aktenordnern und Papierbergen recher-chieren. Mittels SAP Business Workflow werden die ausgelesenen Daten dem SAP R/3-System zugeführt und durchlaufen ei-ne Plausibilitätsprüfung. Schließlich ver-bucht das SAP R/3-System die Rechnun-gen und leitet sie an die Kundenabrech-nung weiter.

Bearbeitungszeit um 80 Prozent verkürzt

Neben schnelleren Durchlaufzeiten und einem verbesserten Kundenservice profi-tieren die Stadtwerke Düsseldorf AG von einer erhöhten Revisionssicherheit. Detlef Frankreiter, stellvertretender Abteilungs-leiter Geschäftsbuchhaltung bei der Stadt-werke Düsseldorf AG, äußert sich mit dem neuen Prozess, der in nur 250 Mann-Ta-gen realisiert wurde, sehr zufrieden: „Seit-dem die Lösung in Betrieb ist, verringer-te sich in der Geschäftsbuchhaltung die Bearbeitungszeit der Rechnungsprüfung und -verbuchung um etwa 80 Prozent. Ei-ne Rechnung benötigte früher in diesem Geschäftsprozessschritt durchschnittlich sieben Minuten, jetzt nur noch 1,5 Minu-ten bis zu ihrer endgültigen Verbuchung. Die Amortisationsdauer lag unter einem Jahr.“ Der beschleunigte Prozess – von der Prüfung bis zur Freigabe der Rech-nung – führt zudem zur Vermeidung von Mahngebühren.

Mittlerweile haben die Stadtwerke Düs-seldorf bereits ein Folgeprojekt mit EMC umgesetzt: „Frühes Scannen im Vertrieb“. Auch die eingehenden Dokumente im Ver-trieb und Kundenmanagement werden jetzt eingescannt und im Dokumenten-Management-System von EMC gespei-chert. Die Daten gelangen automatisch an die zuständigen Sachbearbeiter und

werden direkt bearbeitet. Sowohl Firmen- als auch Privatkunden profitieren von dem beschleunigten Prozess. Durch den auto-matisierten Workflow sparen die Stadt-werke Düsseldorf eine Menge Kosten, die dem Energieversorger dabei helfen, sei-ne Wettbewerbsposition zukünftig noch weiter auszubauen.

Profil Stadtwerke Düsseldorf

Die Stadtwerke Düsseldorf AG liefert seit über 130 Jahren Energie für Düsseldorf und die umliegenden Regionen. Ihre Kunden werden mit Strom, Wasser, Gas und Fern-wärme versorgt und zusätzlich in allen Fragen der Umwelt und Entsorgung be-treut. Der Infrastrukturdienstleister ge-hört mit einem Jahresumsatz von über 800 Millionen Euro zu den zehn größten deutschen Stadtwerken.

ANFORDERUNG

• Automatisierte Verarbeitung/Digita-lisierung aller per Post eingehenden Beistellungs- und Netznutzungs-rechnungen

• Vereinfachung und Beschleunigung von Prüfung und Freigabe der Rech-nungen

• Erhöhung der Durchlaufzeiten im Abrechnungsprozess/Reduzierung von Mahnverfahren

LÖSUNG • Frühes Scannen der Beistellungs-

und Netznutzungsrechnungen• Automatisierter Workflowprozess

vom Rechnungseingang bis zur Weiterberechnung

• EMC Documentum Plattform als Schnittstelle zum SAP R/3-System

• Digitale Archivierung auf Basis der EMC Documentum Plattform

Verwaltung Höherweg, Düsseldorf

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B r a n c h e

Über 100 Terabyte Content einfach abrufbar

Österreichischer Rundfunk speichert Wort und BildIn Österreich kennt sie jeder: die „Flagg-schiffe“ des ORF (Österreichischer Rund-funk), wie Zeit im Bild, Bundesland heu-te, die Millionenshow oder Der Bulle von Tölz. Für jeden Geschmack und jedes Al-ter wird etwas geboten: ob ConfettiTiVi für Kinder oder Shows zur allgemeinen Unterhaltung – von „Wetten dass“ bis „Vera“. Und damit ist nur das

Fernsehen abge-deckt. Der ORF ist aber auch Ra-

dio: Ö3, die Regionalradios, Ö1 und der Jugendsender FM4. Tagtäglich werden zigtausende Sendeminuten produziert und gesendet, heute Content genannt. Auch der Online-Bereich kann sich se-

hen lassen. Die ORF-Websites wurden im April dieses Jahres mehr als 236 Mil-lionen Mal abgerufen und sind nach wie vor die beliebtesten und bekanntesten des Landes. Rund 4.000 Mitarbeiter im ORF Zentrum am Künigl-berg,

im Wiener Funkhaus, im Ö3-Haus und in den Landesstudios sorgen dafür, dass 50 Jahre nach dem TV-Start in Österreich tagtäglich rund um die Uhr Fernsehen und Radiohören möglich sind. Pro Tag er-reicht das ORF-Fernsehen zurzeit durch-schnittlich knapp über vier Millionen Zu-schauer.

Viel Programm – viel Technik

Wo so viel Programm erzeugt und gesen-det wird, ist auch ein hohes Maß an Tech-nik erforderlich. Allein die ORF-Technik umfasst rund 800 Angestellte. Sie wur-de Anfang 2004 unter der Leitung des Technischen Direktors Andreas Gall neu strukturiert. Dabei wurden unter anderem sechs neue Kompetenzzentren geschaffen.

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„Dienstleistung für Content in allen Me-dien“, beschreibt Andreas Gall kurz und bündig, was die ORF-Technik leistet. Das ORF-Rechenzentrum bietet IT vom Feins-ten. „Unsere größte Herausforderung ist es, in punkto Technik immer der Entwick-lung vorauseilend zu planen, upzudaten, aufzustocken und zu erneuern“, erklärt Gall. Das ist alles andere als einfach. Da-von kann Marcus Bühn, Leiter der Abtei-lung Server & Storage Systeme, ein Lied singen: „Was Server- und Speicherbedarf angeht, haben wir eine Menge gelernt – verbunden mit ständigen Updates in im-mer kürzeren Zeitintervallen.“

Bühn, der 1994 beim ORF begann, erin-nert sich: „Damals haben wir auf Mini-Festplatten gespeichert. Zwei Gigabyte (GB) im Serverbereich war das Maß aller Dinge.“ Das änderte sich zunächst nur langsam. 1997/98 wurde das erste Sym-metrix Highend-System von EMC gekauft, bald folgte eine zweite, leistungsstärkere Symmetrix mit dem „damals unvorstellbar großen Speichervolumen von vier Tera-byte (TB)“, erzählt Bühn. „Wir dachten, das reiche für lange Zeit.“ Doch weit ge-fehlt. 2001 fiel die Entscheidung zum Kauf einer Symmetrix 8830. „Damals haben wir uns für eine 22 TB on-demand-Lösung entschieden; das heißt, seit 2001 kam al-le paar Monate ein weiteres TB Speicher-kapazität dazu“, so Bühn. Derzeit sind zwei EMC Symmetrix und 20 EMC CLARi-iON Storage-Systeme am Küniglberg, im Ö3-Haus, im Wiener Funkhaus sowie in den Landesstudios im Einsatz. Das ge-samte Speichervolumen beläuft sich auf mehr als 100 TB.

Auf den EMC-Systemen laufen alle Arten von Datenbanken, wie Werbe- und Pro-grammplanung, Redaktionssystem und auch die Sendeablaufsteuerung, außerdem Filesharing, SAP und E-Mail. Auch beim Radiobetrieb vertrauen die ORF-Sender auf die Speicherkompetenz von EMC. Bei Ö3 kann beispielsweise aus rund 250.000 gespeicherten Musiktiteln das tägliche Programm bequem per Mouseclick zu-sammengestellt werden. Dafür sorgt im Hintergrund die „kleine“ EMC Symmetrix mit einem Umfang von 4 TB. Ein anderes Beispiel: Redakteure und vor allem Aus-landskorrespondenten greifen remote auf Daten von EMC-Systemen zu, editie-ren diese und senden ihre Beiträge wie-der retour. So entstehen blitzschnell Aus-landsberichte aus aller Welt.

Digitalisierung heißt das Zauberwort

An Verbesserungen wird ständig gearbei-tet: Die große Herausforderung ist die Di-gitalisierung und Schaffung eines intelli-genten Speichersystems für das gesam-te ORF-Fernseharchiv – insgesamt über 400.000 Stunden Sendematerial. Ein ge-waltiges Speicher-Vorhaben. Eine Sekun-de Videomaterial benötigt schon 6,25 MB, eine Stunde somit bereits 22,5 GB Spei-cher. „In Ansätzen haben wir bereits be-gonnen, aber da wartet noch ein großes Stück Arbeit auf uns“, weiß Marcus Bühn. So ist beispielsweise die Wochenschau seit 1995 digitalisiert. Redakteure kön-nen sich am PC via Low Res Browser be-stimmte Wochenschau-Sendungen an-sehen. Die Auswahl wird damit spürbar einfacher. „Der nächste Schritt wird eine Remote-Bestellung im Archiv und die di-rekte Sendung der ,Playlist‘ an den Cut-ter sein“, erläutert Bühn.

Eine echte Erleichterung bringt seit weni-gen Monaten auch der APA Loop Recor-der, der auf einer EMC CLARiiON läuft. Hier haben die Redakteure die Möglich-keit, Informationssendungen eigener und fremder Sender zu sichten. Das Infomate-rial von CNN, Reuters, EBU und AP steht zudem hochauflösend zur direkten Con-tent-Übernahme bereit. Stolz ist Marcus Bühn auch auf die neue Datenklassifizie-rungs-Methode CDM (Classified Data Ma-nagement). Was für den Anwender simpel aussieht – ein einfaches Excel-Sheet, in das die Kriterien System- und Datenver-fügbarkeit sowie Wiederherstellung nach Ausfall einzutragen sind – ist ein wichti-ger Schritt in Richtung Information Life-cycle Management. „Wir sind gerade da-bei, eine Software zur Automatisierung der intelligenten Datenverteilung fertig zu stellen“, schildert Bühn den nächs-ten Schritt.

ILM als zukunftsweisendes Konzept

„Information Lifecycle Management (ILM) ist die Antwort für Unternehmen wie den ORF, der enorme Mengen an Daten spei-chern, archivieren und vor allem rasch wie-der finden muss. Und dies bei vertretba-ren Kosten“, betont EMC Key Account Ma-nager Christian Löffelmann. „Unstruktu-rierte Daten und digitale Inhalte zählen zu den am schnellsten wachsenden Infor-

mationsarten, deshalb sind wir seit Jah-ren bemüht, die ILM-Funktionalität un-serer Systeme bestmöglich zu optimie-ren“, so EMC Senior Technology Consul-tant Helmut Fabian. ILM basiert auf dem Grundgedanken, dass sich der Wert und die Funktion von Informationen im Lau-fe der Zeit ändern und nicht alles per-manent online und sofort verfügbar sein muss. Dementsprechend können Informa-tionen, die auf EMC-Systemen liegen, in-telligent bewertet, verwaltet und genutzt werden. Eine Funktionalität, die gerade in so speicherintensiven Zeiten wie heute und in Zukunft unerlässlich ist und EMC für den ORF zu einem wertvollen Partner macht. „Die konstante Kompetenz ist ge-währleistet, wir haben mit EMC einen ab-solut zuverlässigen Partner, der in dieser Form am österreichischen Markt fast ein-zigartig ist“, zeigt sich ORF-Mann Marcus Bühn mit der Zusammenarbeit höchst zufrieden.

Die ORF-Technik

Das mit Abstand größte Medienunterneh-men des Landes beschäftigt derzeit 3.700 Angestellte, davon rund 800 im Technik-bereich, geleitet von Andreas Gall. Waren 1998 zwanzig Server im Einsatz, so hat sich diese Zahl österreichweit auf über 300 Server im Jahr 2005 vervielfacht. In punkto Speicherkapazität werden heu-te über 100 Terabyte (TB) an Daten auf EMC-Systemen gespeichert, verwaltet und genutzt.

ANFORDERUNG• Größtes Medium Österreichs mit

höchsten Anforderungen an Spei-cherlösung

• Komplexe, intelligente Speicher-lösung auf vielen Ebenen und Standorten

• Hochverfügbar und ausfallssicher• Information Lifecycle Manage-

ment LÖSUNG

Hardware• Symmetrix 8830, Symmetrix 8530,

20 CLARiiON, NS502G ILM NAS, 5 EMC Connectrix

Software• TimeFinder und TimeFinder

Exchange Integrations Modul, EMC Control Center (Symmetrix Manager, Workload Analyzer, SAN Manager), Navisphere Manager, SnapView, Powerpath

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B r a n c h e

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Erfolgreiche Storage-Migration bei der Schwyzer Kantonalbank

Informatikprojekte für die Finanzwirtschaft gehören zu den sensibelsten Aufgaben ei-nes IT-Teams. In der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) kümmert sich der Geschäftsbereich Unternehmensentwicklung/Logistik um die Unternehmensplanung und die Informatik. Eines der herausforderndsten Projekte der letzten Jahre war die Ablösung der Banken-software FIS-VRX, die auf der proprietären Plattform NCR-VRX lief. Sie wurde ersetzt durch die neue unixbasierende Universal-banken-Software Finnova. Die Migration soll es der SZKB-Informatik ermöglichen, flexib-ler auf die Anforderungen der Bank und die Bedürfnisse der Kunden einzugehen.

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Mehr Speicherplatz notwendig

Mit der Ablösung der bisherigen Banken-applikation wuchs auch der Bedarf an Spei-cherplatz. Der Verantwortliche für die In-formatik-Systeme Pius Bürgler beschreibt die Situation so: „Die Datenmenge nahm mit den neuen Umgebungen enorm zu. Die Kapazität der vorhandenen Storage-Ein-heiten war ausgeschöpft, ein weiterer Aus-bau wäre nicht sinnvoll und kaum prakti-kabel gewesen. Wir evaluierten also neue Systeme.“ Dabei ging es nicht nur darum, die Kapazität zu erhöhen, sondern auch die Performance zu steigern. Darüber hi-naus sollte das neue Storage-System fol-gende weitere Vorteile bringen:

• weniger Wartungsaufwand und dadurch geringere Wartungskosten

• geringere Lizenzkosten• mehr Kapazität für Low-End- und High-

End-Anwendungen• Unterstützung neuer Technologien wie

SRDF (Symmetrix Remote Data Facility) für höchste Ausfallsicherheit

• Einführung von EMC TimeFinder – einer Software zur Erstellung von loka-len Daten-Kopien

• Migration bzw. Anbindung der vorhan-denen Plattformen Solaris und Windows an die neue Storage-Umgebung

Pflichtenheft mit strategi-schen Zielen

Die Schwyzer Kantonalbank legte ihre An-forderungen an die neue Lösung in einem Pflichtenheft präzise fest, welches an meh-rere Anbieter von Speicherlösungen ver-sandt wurde. Pius Bürgler zählt die wich-tigsten Punkte auf: „In erster Linie ging es darum, die Kapazität der Speicherin-frastruktur zu erhöhen. Gleichzeitig soll-te aber auch die so genannte Tiered-Sto-rage-Strategie umgesetzt werden: Die Ein-teilung der Daten in unterschiedliche Da-tenklassen ermöglicht es, weniger wich-tige Informationen auf günstigeren Sto-rage-Systemen abzulegen. Für die wich-tigsten Daten hingegen werden absolut sichere und hoch performante Systeme bereitgestellt. Zweitens sollte ein hieb- und stichfestes Disaster-Recovery-Kon-zept die Business Continuity gewährleis-ten: Auch beim Ausfall eines Speicher-systems muss das Tagesgeschäft unter-brechungsfrei weiterlaufen. Außerdem

muss die Storage-Infrastruktur ein wirk-lich zuverlässiges Backup ermöglichen und die Datenendverarbeitung der neu-en Bankenapplikation Finnova nahtlos einbeziehen.“

Erfahrenes Projektteam überzeugt

Beim Vergleich der Angebote erwies sich die Lösung mit EMC als Technologiepartner als erfolgversprechendste Variante. Pius Bürgler führt aus: „Zum einen hatten wir eine klare Messgröße gesetzt: den Preis pro Gigabyte. Neben dem Preis-Leistungs-Verhältnis des Angebots überzeugten uns aber auch die guten Erfahrungen der Ver-gangenheit. Wir setzen bereits EMC-Pro-dukte ein, mit denen wir sehr zufrieden sind, und wir haben noch nie einen Da-tenverlust erlitten.“

Als weiteren Pluspunkt nennt die SZKB die Zusammensetzung des Teams: Die InoSYS AG übernahm die Implementie-rung der Systeme, EMC war zuständig für die Lieferung der gesamten Technolo-gie mit Hard- und Software, CSC Informa-tik fungierte als Servicepartner für Sup-port, Software-Wartung und Betreuung. Zusammen bildeten die drei Firmen ein äußerst effizientes Team für die Abwick-lung des Projekts.

Nach dem Projektstart Anfang 2004 sollte noch im ersten Quartal die Hardware und die Basissoftware aufgesetzt werden. Die eigentliche Migration war für das dritte Quartal des laufenden Jahres geplant; im vierten Quartal musste das gesamte Sys-tem produktiv laufen. Eine besondere He-rausforderung stellte dabei die zum Teil zeitgleiche Migration auf Windows Ser-ver 2003 dar: Noch während der Instal-lation wurden mehrere zusätzliche Ser-ver installiert, die im Pflichtenheft nicht erwähnt waren. Trotz diesen neuen Rah-menbedingungen konnte der Zeitplan ein-gehalten werden.

Verbesserte Performance

Hauptkomponente der neuen EMC-Spei-cherinfrastruktur ist ein Storage Area Net-work (SAN). Dieses tritt im Backup-Um-feld an die Stelle des LAN und umgeht so den bisherigen Flaschenhals. Disaster Recovery, Backup und Testsysteme muss-ten dazu im gleichen Tiered-Storage-Um-

feld integriert werden, was eine sorgfäl-tige Abstimmung aller Komponenten er-forderte.

Bereits nach der Installation des ersten Storage-Systems erwies sich, dass dieses viel effizienter arbeitete als das bisherige. Auch insgesamt konnte bei der Datensi-cherung eine massive Leistungssteigerung erreicht werden: Rechnete man früher je nach Applikation und Prozess mit einer Zeitspanne von rund sieben Stunden für Backups, reduziert sich die Zeit – wäh-rend der die Systeme für geschäftsrele-vante Aktivitäten nicht zur Verfügung ste-hen – mit der neuen Lösung von EMC auf wenige Minuten. Laut Pius Bürgler entwi-ckelte sich die Performance der Systeme für alle Benutzer spürbar positiv. Zudem konnten zahlreiche Prozesse dank der neuen Infrastruktur automatisiert wer-den. Unter dem Strich erhielt die Schwy-zer Kantonalbank zu den gleichen Hard-ware-Kosten wie früher einen massiven Leistungszuwachs.

Rundum zufrieden mit der Leistung

Pius Bürgler betont denn auch, dass der Nutzen der neuen Lösung schon nach kur-zer Zeit spürbar wurde: „Unsere Erwar-tungen wurden voll und ganz erfüllt. Wir machen durchweg gute Erfahrungen mit der neuen Storage-Infrastruktur und wir sind wieder auf dem neusten Stand der Technik. Die EMC-Lösung arbeitet stabil und wurde von den Mitarbeitern sofort ak-zeptiert. Wir konnten die Datensicherheit dank Prozessanpassungen, der neuen In-frastruktur und des ergänzten SAN signi-fikant steigern. Die neu geschaffene Ka-pazität erlaubt es uns, auch in Zukunft zu wachsen.“ Der Leiter Informatik Systeme ist nicht zuletzt auch mit den Kosten sei-ner IT zufrieden. Dies gilt sowohl für den Unterhalt als auch in punkto Infrastruk-tur und Applikationen. Eines der Rezep-te von Pius Bürgler: Während sein eige-nes Team den täglichen Betrieb der IT im Haus sicherstellt, greift die SZKB für sel-tenere Tätigkeiten auf externes Spezial-wissen zurück. Bei Konzepten für die Da-tensicherung oder Firewalls sowie bei der Hardware-Wartung von Tape Recordern, Discsubsystemen und Servern arbeitet sie mit externen Partnern zusammen. In sei-ner Funktion hat Pius Bürgler schon viele Erfahrungen mit IT-Unternehmen

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gesammelt. Sein Fazit zum Storage-Pro-jekt: „Das Team mit den drei unterschied-lichen Firmen hat einwandfreie Arbeit ge-leistet. Wir sind sehr zufrieden mit der Ar-beit des Implementierungs-, des Techno-logie- und des Servicepartners.“

Die Schwyzer Kantonalbank

Die Schwyzer Kantonalbank wurde 1890 gegründet und ist eine Universalbank, wel-che mit einem umfassenden Dienstleis-tungsangebot die Position als führende Bank im Kanton Schwyz weiter ausbauen will. Die SZKB ist eine öffentlich-rechtli-che Körperschaft, welche zu 100 Prozent dem Kanton Schwyz gehört und eine um-fassende Staatsgarantie genießt. Mit 28 Filialen verfügt die SZKB über ein dichtes Vertriebsnetz, welches durch elektroni-sche Vertriebskanäle unterstützt wird. Im Privatkundengeschäft werden alle ty-pischen Bankgeschäfte getätigt. Die SZKB will den Privatkunden umfassend beraten und seine Finanz-, Vorsorge- und Anlage-bedürfnisse optimal und rentabel befrie-digen. Im Firmenkundengeschäft konzen-triert sich die SZKB auf Dienstleistungen für private, kleine und mittlere Unterneh-men sowie öffentlich-rechtliche Körper-schaften und deckt deren Kreditbedürf-nisse ab. Im Anlagekundengeschäft will sich die Schwyzer Kantonalbank deut-lich profilieren. Sie strebt die umfassen-de Vermögensberatung aus einer Hand

an. Im indifferenten Geschäft ist die SZKB schweizweit aktiv. Die SZKB wies per En-de 2004 eine Bilanzsumme von CHF 9.063 Milliarden aus und erzielte einen operati-ven Gewinn von CHF 96.3 Millionen. Die Eigenmittel vor Gewinnverwendung be-trugen CHF 855.6 Millionen. Die Assets under Administration beliefen sich per 31.12.2004 auf CHF 3.52 Milliarden.

Die InoSYS AG

InoSYS AG mit Sitz in Pfäffikon/Schwyz ist Experte für Design und Integration von ef-fizienten und kostengünstigen IT-Lösun-gen. Das Unternehmen bietet plattform-unabhängige Lösungen in folgenden Be-reichen an: Network Storage, Hochver-fügbarkeit, Konsolidierung, Migration, Disaster Recovery, Backup � und Recove-ry sowie Datenbanken und Server-Sys-teme. Das Unternehmen wurde 2001 ge-gründet und befasst sich ausschließlich mit der Konzeptionierung und Implemen-tierung von komplexen, hochverfügbaren sowie skalierbaren Rechenzentrums-In-frastrukturen. Die InoSYS AG begleitet Unternehmen von der strategischen Be-ratung über Konzeption, Implementie-rung bis hin zum umfassenden Betrieb von Systemumgebungen.

ANFORDERUNG • Zentrale Speicherinfrastruktur• Einführung unterschiedlicher

Datenklassen (Tiered-Storage- Strategie)

• mehr Kapazität für Low-End- und High-End-Anwendungen

• Business-Continuity-Lösung für die unternehmenskritischen Daten

• Performance-Steigerung im Be-reich Banken-Applikation

• Backup- und Restore-Zeiten verkürzen

• weniger Wartungsaufwand und dadurch geringere Wartungskos-ten

• geringere Lizenzkosten• Anbindung der vorhandenen

Plattformen an die Storage-Umgebung

LÖSUNG

Hardware• 2 x DMX1000 , 1 x CX500 , 22TB• Brocade Switches• 2 x STK SL500

Software• EMC Control Center , Infrastructure

Management• SRDF , Disaster Recovery• TimeFinder , Backup Recovery, ILM

Test System create• SAN Copy , Data Move from Tier 1

to Tier 2 Storage• Navisphere Management Suite,

Tier 2 Storage Management

B r a n c h e

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T e c h n o l o g i e / s e r v i c e

An Unternehmen, die ihren Bedarf an Storage-Kapazitäten in Größenordnungen von bis zu einem Petabyte (1.000 Terabyte) oder darüber messen, richtet sich die Symmetrix DMX-3 von EMC. Das neue Flaggschiff im Portfolio der Speicherlösungen definiert einen neuen Standard für High-End-Storage-Subsyste-me in punkto Performance, Kapazität und Skalierbarkeit. Dabei ergänzt die DMX-3 das bisher leistungsstärkste Modell DMX-2 bei einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis für Kunden, die enormes Datenwachstum abfedern müssen, indem sie mehrere Speichersysteme in einem Array konsolidieren können. Somit fassen insbesondere Großunternehmen ihre umfangreicher wer-denden IT-Infrastrukturen auf kleinerem Raum zusammen.

Ausgelegt für Kapazitäten von 360 bis zu derzeit 960 Laufwer-ken (2.000 bis Ende 2006), ist das System schrittweise skalier-bar und wächst den Anforderungen der Anwender entsprechend mit. Basis aller DMX-Arrays ist seit 2003 die mittlerweile bewähr-te Direct Matrix Architecture. Die DMX-3 erweitert die Matrix mit Interconnect-Links, die doppelt so schnell sind wie bisher. An-wendern steht somit zur Datenübertragung eine Bandbreite von 128 Gigabyte pro Sekunde zur Verfügung. Sie ist mit 8 Prozes-soren pro Director ebenso ausgestattet wie mit bis zu 512 Giga-byte gespiegeltem Global Memory auf Basis von DDR SDRAM. Dies und die Möglichkeit, die DMX-3 in punkto Performance und Kapazität linear zu skalieren, sind wesentliche technologische Vorteile gegenüber Produkten des Wettbewerbs.

Die DMX-3 besteht aus einem Systemgehäuse sowie zwei oder mehreren Storage-Einheiten. Jede Einheit verfügt über eine ei-gene Stromversorgung samt einer Ersatz-Batterie. Anwender

skalieren das System unterbrechungsfrei, indem sie neue Sto-rage-Einheiten oder Laufwerke hinzufügen. Wie die gesamte Symmetrix-Familie unterstützt auch die DMX-3 die kostengüns-tigen Low-Cost-Fibre-Channel (LC-FC)-Laufwerke. Diese voraus-sichtlich ab Anfang 2006 erhältlichen Laufwerke ermöglichen abgestufte Storage-Umgebungen innerhalb einer Box. Anwen-der können so ILM-Strategien mit mehreren Storage-Ebenen in-nerhalb eines Symmetrix DMX-Systems abbilden.

Unterbrechungsfreie Datenmigration

Sämtliche Software-Lösungen der Symmetrix-Linie (EMC SRDF, Control Center, TimeFinder, Open Replicator, AutoSwap) sind voll kompatibel mit dem neuen System. Teil des umfassenden Software-Pakets der DMX-3 sind zwei Host-basierte Lösungen zur unterbrechungsfreien Migration von Daten innerhalb eines oder zwischen verschiedenen, heterogenen Storage-Systemen. Die neue EMC Open Migrator/LM-Software ermöglicht dies in Windows- und Linux-Umgebungen. Dabei bleibt das System online, die Daten sind jederzeit voll verfügbar. Normalerweise setzen Datenverschiebungen solchen Ausmaßes ein Herunter-fahren der Systeme voraus.

Zusammen mit Softek hat EMC die Logical Data Migration Fa-cility (LDMF) für die Datenmigration innerhalb von Mainframe-Umgebungen entwickelt. Anwender können so ihre Daten on-line von einem Storage-Array auf einen anderen verschieben. Dabei aktualisiert LDMF automatisch die Katalog-Informatio-nen und macht so die Datenmigration transparent und nach-vollziehbar.

Linear skalierbare Performance und Kapazität

Neue Symmetrix DMX-3

Joe Tucci und David Donatelli beim DMX-3- Launch

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H o r i z o n t

Theorien für Laserlicht, Solarstrom, GPS-Navigation und Atomstrom

Einsteins Neugier sei Dank

„Verehrte An- und Abwesende! Wenn Ihr den Rundfunk höret, so denkt auch dran, wie die Menschen in den Besitz dieses wunder-baren Werkzeuges der Mitteilung gekommen sind. Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden For-schers und nicht minder die konstruktive Phantasie des technischen Erfinders. Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.“

Albert Einstein, 1930 bei der Funkausstellung in Berlin

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Einstein war ein Genie mit Charisma und Sinn für Humor. Sei-ne Theorien waren zweifellos bahnbrechend, aber gleichzeitig abstrakt und für alle Nicht-Physiker schwer vorstellbar. Doch heute, 100 Jahre nach der ersten Veröffentlichung seiner Denk-leistung, umgeben uns Technologien, die ohne Albert Einstein nicht existieren und funktionieren würden. Wer durch eine Tür tritt, die mittels Lichtschranke geöffnet wird, wer mit Digitalka-meras fotografiert, CDs hört, am Computer arbeitet oder Geräte mit Solarzellen gebraucht, sollte wissen: Ohne Einsteins Beitrag zum photoelektrischen Effekt gäbe es kein Laserlicht und da-mit auch die genannten Anwendungen nicht. Ohne die Geset-ze der Relativitätstheorie wären Navigationssysteme für Fahr- und Flugzeuge ein gutes Mittel, sein Reiseziel unter Garantie zu verfehlen. Unscharfe Fernsehbilder würden uns die Freude an unserer Lieblingsbeschäftigung gründlich vergällen. Dass Einsteins physikalische Spekulationen und seine Ideen über Raum und Zeit so viel Revolutionäres für den Alltag bewirkt ha-ben, ist der beste Beweis dafür, wie wichtig theoretische For-schung und abstraktes Denken für eine hoch industrialisierte Gesellschaft sind.

Mit der Digitalkamera können wir heute nur aufgrund einer Theorie von Albert Einstein fotografieren: Im Gehäuse ist

ein kleiner Sensor eingebaut, der Licht in Elektrizität umsetzt. Das Prinzip lässt sich direkt auf den pho-

toelektrischen Effekt zurückführen und bildet die Grundlage für die Entwicklung aller Geräte, in

denen Licht in Elektrizität umgewandelt wird – von der Digitalkamera bis zur Solarzel-

le. Ohne Einsteins Annahme einzelner Lichtquanten wäre Strom durch Son-

nenlicht heute undenkbar.

Der Forscher hat auch die so ge-nannte stimulierte Licht-emission

vorhergesagt. Ein Effekt, den man braucht, um Laser herzustellen. Heute steckt Laserlicht in zahl-reichen elektronischen Geräten, zum Beispiel in DVD- und CD-Playern. Laser braucht es in je-der Scanner-Kasse, in medizi-nischen Geräten und um Daten auf so genannten WORM-Me-dien (Write Once Read Many) unveränderlich zu speichern. Ein Laserstrahl bündelt ein-farbiges Licht, und zwar nach Prinzipien, die Einstein 1924 erkannte.

Anschauliche Relativität

Dank der speziellen Relativitäts-theorie empfangen wir heute schar-

fe Bilder. In einem Fernseher werden Elektronen beschleunigt und laut Re-

lativitätstheorie nimmt die Masse der Elektronen dabei messbar zu. Bliebe die-

se Massenzunahme unberücksichtigt, würden die Elektronen auf einem Bildschirm Abweichungen im Millimeterbereich an-zeigen. Die Folge wären verschwommene Bilder. Das satelliten- unterstützte Global Positioning System (GPS) verdankt seine Genauigkeit den Einstein‘schen Überlegungen. Ohne die zu-grunde liegende Relativitätstheorie würden sich Abenteurer in der Wüste hoffnungslos verlaufen, und Autofahrer, die sich auf diese Orientierungshilfe verlassen, kämen nie ans Ziel. In einer Höhe von 20.000 Kilometern kreisen 24 Satelliten um die Erde, die alle mit einer hochpräzisen Atomuhr ausgestattet sind und Signale zur Erde senden. Das GPS-Gerät im Auto registriert die-se Daten und vergleicht sie mit der bordeigenen Zeit. Aus der bekannten Position des Satelliten sowie der Laufzeit des Sig-nals wird dem Autofahrer nun sein Standort präsentiert.

Atomstrom und Kunststoffe

1905 schrieb Einstein eine Arbeit über die Brown’sche Bewe-gung. Er legte damit eine Erklärung für die unregelmäßige Be-wegung von Teilchen in einer Suspension (zum Beispiel Sand in Meerwasser) vor. Die Teilchen haben einen Radius von einem tausendstel Millimeter oder weniger. Diese Theorie ist eine der wichtigsten Bestätigungen des Vorhandenseins von Molekülen. Sie bestehen aus mindestens zwei zusammenhängenden Ato-men. In der Speziellen Relativitätstheorie begründete er, dass die Masse der Atome und deren Energie vollständig äquivalent sind (E = mc²). Er legte damit das theoretische Grundgerüst für die gesamte Atomphysik. Einstein kombinierte Techniken der klassischen Hydrodynamik mit der Theorie der Diffusion. Er ent-wickelte eine neue Methode zur Bestimmung der Molekülgrö-ße und der Avogadro’schen Zahl. Ohne sie wäre die Welt zwi-schen Gas und Festkörper kein logisches einheitliches Gedan-kensystem: Kunststoffe wären nicht so gut wie heute, und vie-le Prozesse in Chemie und Medizin, bei denen Strömungen in Flüssigkeiten eine Rolle spielen, wären mitunter unverständ-lich geblieben.

Quantencomputer

Auch für die Entwicklung von Quantencomputern spielt Einsteins Denkleistung eine Schlüsselrolle: Er erkannte 1935, dass zwei miteinander verschränkte physikalische Teilchen sich ähnlich verhalten wie telepathisch begabte Zwillinge. Ändert man den Zustand eines der beiden Teilchen, wird simultan auch der Zu-stand des anderen Teilchens geändert. Quantencomputer nut-zen die Mehrzahl der Zustände, in denen ein Teilchen sich be-finden kann. Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit sind diese Rech-ner ideal geeignet, Nachrichten zu verschlüsseln oder geheime Codes zu knacken. Die beschriebenen Supercomputer gibt es noch nicht. Aber vielleicht werden diese Rechner bald die Welt des 21. Jahrhunderts revolutionieren. Damit wäre ein weite-rer Quantensprung auf eine in der Vergangenheit geschaffene Grundlage eines genialen Geistes geschafft.

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H o r i z o n t

Frau Bulmahn, was hat Sie bewogen, die Initiative des Einsteinjahres ins Le-ben zu rufen? Gibt es gesellschaftspoli-tische Aspekte, die dabei eine Rolle ge-spielt haben?Wir feiern seit 2000 jedes Jahr ein Jahr der Wissenschaft. Das Bundesministe-rium für Bildung und Forschung hat ge-meinsam mit der Initiative „Wissenschaft im Dialog“ diese Wissenschaftsjahre mit

jährlich wechselnden Themenschwerpunk-ten (Physik, Lebenswissenschaften, Geo-wissenschaften, Chemie, Technik) ausge-rufen und führt sie unter aktiver Einbezie-hung von Partnern aus Wissenschaft, Bil-dung, Kultur und Wirtschaft durch. Erst-mals steht in diesem Jahr kein Wissen-schaftsgebiet im Mittelpunkt, sondern ei-ne Person. Anlass ist das hundertste Ju-biläum der Speziellen Relativitätstheorie

und der 50. Todestag Albert Einsteins. Mit den Veranstaltungen der Wissenschafts-jahre soll der Dialog zwischen Wissen-schaftlern und den Menschen in unse-rem Land gefördert werden. Besonders jungen Menschen soll Lust auf die Aus-einandersetzung mit Wissenschaft und Forschung gemacht werden.

Gespräch mit Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung

„Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.“

Deutschland feiert 2005 das Einsteinjahr, eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Anlass sind der 100. Geburtstag der Relativitätstheorie und der 50. Todestag des weltberühmten Wissenschaftlers. Schirmherrin des Einsteinjahres ist Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

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Der Wissenschaftler hat zu einer Fülle von Themen mit bemerkenswertem Scharfsinn entschieden Stellung genommen; daraus resultieren eine Reihe weltberühmter Zi-tate. Welches ist Ihr Lieblingszitat?Es gibt sehr viele Aussagen Einsteins, die mir wichtig sind, aber mein persönliches Lieblingszitat ist: „Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.“ Mit diesen Wor-ten machte Einstein 1955 einem jungen Studenten Mut, weiter zu denken und vermeintliche Wahrheiten zu hinterfra-gen. Fragen sind die Grundlage jeder In-novation, jeder Weiterentwicklung, jeder Wissensvermehrung und damit auch je-der Bildung. Neugier und die Fähigkeit, Fragen zu stellen, sind unabdingbare Vo-raussetzungen der Forschung. Neugier und Wissbegier gehörten auch zu den hervorstechendsten Eigenschaften Al-bert Einsteins, durch die er die Grund-lagen der Physik revolutionierte und un-ser Verständnis von Raum, Zeit und Ma-terie auf den Kopf stellte. Als Ausrich-ter des Einsteinjahres haben wir darum eben dieses Zitat Einsteins ausgewählt; es hängt als Textbanner an der Fassade des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin.

Falls es noch möglich wäre: Worüber wür-den Sie sich gerne mit Albert Einstein un-terhalten?Albert Einstein war ein begnadeter Natur-wissenschaftler, aber auch ein hoch poli-tischer Mensch, der sich stark in die wis-senschaftlichen und gesellschaftspoliti-schen Debatten seiner Zeit – wo immer er es für nötig und richtig hielt – einmischte. Mich fasziniert an Albert Einstein neben seiner wissenschaftlichen Leistung beson-ders auch sein Verständnis von der Rol-le der Wissenschaft für und in der Gesell-schaft. Gerade junge Menschen standen Einstein nahe. Er hielt kindliche Neugier und Unbefangenheit für Grundvorausset-zungen des Denkens. Aus diesem Grunde würde ich mich gern mit ihm über unsere Jugend unterhalten, darüber, wie man sei-ner Meinung nach heutigen Nachwuchs-wissenschaftlern noch mehr Mut zum For-schen machen könnte. Und welche Mög-lichkeiten er sähe, Talente schon früh zu entdecken und zu fördern. Wahrschein-lich würde ich in dem Gespräch versu-chen, ihm deutlich zu machen, dass auch Frauen hervorragende Wissenschaftlerin-nen sein können. Denn sein Frauenbild war ziemlich schräg und ist heute wirk-lich nicht mehr zeitgemäß.

Frau Bulmahn, drei Viertel des Einstein-jahres sind inzwischen schon vorbei, was waren für Sie die Meilensteine?Ein Highlight ist sicherlich die Ausstel-lung „Albert Einstein – Ingenieur des Uni-versums“ im Berliner Kronprinzenpalais, die bereits am ersten Tag mehr als 3.000 Menschen besuchten. Oder das Sommer-haus Einsteins in Caputh bei Potsdam, das nach aufwändiger Sanierung im Mai wieder eröffnet wurde. Auch der Wissen-schaftssommer in Berlin und Potsdam war eine tolle Veranstaltung. Der größte Physikerkongress Europas im März füllte Hörsäle: Zum ersten Mal haben Wissen-schaftler ihre Vorträge dort gleich zwei-mal gehalten, damit möglichst viele neu-gierige Menschen Fragen und Antworten austauschen konnten.

Sie engagieren sich schon seit Jahren in der SPD-Fraktion und im Bundestagfür Bildung und Forschung. Was kann Ein-stein uns heute noch an bildungs- undforschungspolitischen Anstößen ge-ben?Ich habe ja schon gesagt, mein Lieblingszi-tat von Albert Einstein ist: „Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.“ Ich glaube, wir müssen in Deutschland noch stärker begreifen, dass Bildung das höchste Gut ist, was wir haben. Gute Bildung verbes-sert die Berufschancen jedes Einzelnen. Gleichzeitig werden wir nur mit bestens ausgebildeten Menschen in den Spitzen-technologien in Zukunft weltweit mit zu den Besten gehören. Einstein hat nie auf-gehört zu fragen und er hat interdiszip-linär gearbeitet und geforscht. Auch das wird in Zukunft immer wichtiger.

Das Einsteinjahr 2005 richtet sich beson-ders an Jugendliche und Nachwuchswis-senschaftler. Hierzu wurden bereits bun-desweite Wettbewerbe und Sommercamps durchgeführt, Teil des Programms sind auch Schülerlabore sowie Kinderuniver-sitäten. Wie ist die bisherige Resonanz auf das Angebot?Zurzeit beteiligen sich über vierzig Uni-versitäten und Fachhochschulen mit eige-nen Programmen am Einsteinjahr. In Vor-lesungen und Workshops zeigen Professo-ren und Studenten in kindgerechter Form und Sprache, was und wie sie forschen. Im Einsteinjahr greifen elf Kinder-Univer-sitäten unter anderem in Berlin, Göttin-gen und München Leben und Werk Albert Einsteins auf und behandeln viele faszi-nierende Fragestellungen aus dem Be-

reich der Naturwissenschaften und Phi-losophie. Auch die von Ihnen genannten Schülerwettbewerbe begeistern die Ju-gendlichen in Deutschland.

Welche besonderen Aktivitäten sind bis Ende 2005 noch geplant?Im September laden zwei Berliner Gym-nasien Schülerinnen und Schüler deut-scher und internationaler Einstein-Schu-len zu einem Einstein-Kongress und ei-nem naturwissenschaftlich-technischen Sommercamp nach Berlin ein. Angemel-det haben sich bereits zahlreiche Schü-ler aus Spanien, Italien, der Schweiz, Po-len, der Tschechischen Republik und ei-ne Gruppe aus China. Außerdem realisie-ren international renommierte Künstler ein Projekt des Einstein-Forums, die so genannten „Einstein Spaces“, an Orten in Berlin, Potsdam und Caputh – unmit-telbar dort, wo sich das Leben und Wir-ken des Wissenschaftlers zwischen 1914 und 1932 abspielte. Die Berlinische Gale-rie zeigt Ende September die Ausstellung „Der Blick in die Sonne“: aktuelle Werke des Künstlers Jakob Mattner aus seiner zweijährigen Zusammenarbeit mit Son-nenforschern des Potsdamer Einstein-turms. Mit historischen Zeichnungen und Photoplatten von Astrophysikern, die erst-mals der Öffentlichkeit vorgestellt wer-den, entsteht eine faszinierende Begeg-nung zwischen zeitgenössischer Kunst und Wissenschaft.

Ebenfalls Ende September werden in der Technischen Universität Berlin mehr als 1.500 Teilnehmer zum Deutschen Kon-gress für Philosophie zum Thema „Kre-ativität“ erwartet. Und auch im Oktober ist das Einsteinjahr mit der internationa-le Friedenstagung „Einstein weiterdenken – Wissenschaft, Verantwortung, Frieden“ noch längst nicht beendet. Ausgangspunkt der dreitägigen Konferenz ist der politisch verantwortungsbewusste Wissenschaft-ler Einstein. Die Konferenz bietet ein Fo-rum für den interdisziplinären Dialog zwi-schen Natur-, Sozial- und Geisteswissen-schaftlern. Und dann haben wir noch die große Abschlussveranstaltung im Novem-ber. Da werden wir dann auf das nächste Wissenschaftsjahr hinweisen. 2006 dreht sich alles um die Informatik.

Frau Bulmahn, vielen Dank für das Gepräch!

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„I have tried to install your patch but you made some errors in your instruction”, schrieb Klaus-Peter Berger seinem ame-rikanischen Admin-Kollegen Paul Cheek zurück. Danach folgte in seiner E-Mail ei-ne sehr ausführliche Erklärung darüber, wo die US-Anweisung mehrdeutig gewe-sen ist und zu fehlerhaften Arbeitsschrit-ten führen könnte.

Als Antwort bekam er nur eine kurz an-gebundene Frage: „Is the system running properly?“ Später wunderte sich Berger, warum Cheek ihm bei allen Meetings aus dem Weg ging und auch bei seinen Chefs kein gutes Haar an ihm ließ.

Was Berger nicht wusste, war, dass er nach den Regeln amerikanischer Busi-ness-Kommunikation einen unverzeihli-chen Fehler begangen hatte, indem er ei-nes der „nicht benutzbaren“ Worte ver-wendet hatte. Wer einem Kollegen oder Partner einen „Error“ oder einen „Mistake“ vorwirft, knallt ihm den Fehdehandschuh vor die Füße. Von jetzt an gibt es kein Par-don mehr, Kommunikation ist ab sofort nur noch ein Du-gegen-mich!

Wie also hätte Berger reagieren sollen? Das hängt davon ab, wie schwer wiegend die fehlerhaften Anweisungen waren. Wa-ren die Fehler offensichtlich (erst reboo-ten, dann installieren ...), hätte er gar nicht reagieren brauchen. Amerikaner denken ergebnisorientiert – nicht prozes-sorientiert. Es ist völlig egal, wie die Kis-te wieder zum Laufen kam, Hauptsache, sie funktioniert wieder. Wenn Berger die Fehler selbst erkannt hat und umgehen konnte, wird jedes noch so geschickt for-mulierte Feedback nur als deutsche Bes-serwisserei interpretiert.

Sind die Fehler für Berger nicht erkennbar und er kommt mit der Installation nicht klar, wird er automatisch die amerikani-sche Form der Kritik wählen: die Frageform! „Paul, do I really have to reboot before in-stalling ... ?” Falsch wäre: „Paul, I think you gave me a wrong advise …“ – dann ist’s vorbei mit der Verständigung!

Amerikaner sind generell auf postive Kom-munikation eingestellt. Man kann als Deut-scher in einem Brief, einer E-Mail oder ei-nem Telefonat niemals zu wenig „thank you“, „please“, „can you“, „would you“, „could you“ oder „looking forward“ ver-wenden. Was für uns Deutsche dabei als maßlose Übertreibung oder kitschige Höf-lichkeit angesehen wird, ist für Amerika-ner völlig normal.

Hierzu gehört auch die für Deutsche nor-malerweise schwer erkennbare Form einer Absage. Während es im Deutschen völlig o.k. geht, wenn man eine E-Mail mit fol-gendem Text erhält: „Ich habe über Ihre Vorschläge nachgedacht und glaube nicht, dass sie sinnvoll umsetzbar sind.“ Im Ame-rikanischen würde eine solche Wortwahl als hochgradig beleidigend wirken. Hier bekäme man als Antwort: „Thank you so much for submitting these very interes-ting ideas. As you know the focus of our group for this year is so and so … Howe-ver, I will discuss this matter with some friends and maybe …”

Ähnlich ist die Situation, wenn man ein Produkt oder einen Service reklamiert. Wer mit dem Satz beginnt: „Dein Produkt/Ser-vice taugt nichts!“, braucht sich gar nicht erst zu beschweren, er bekommt sowieso keine Hilfe mehr. Zur Erinnerung: positiv beginnen. „Ich habe euer tolles Sonder-angebot genutzt und mir eure neue Hard-

disk gekauft. So ein tolles Angebot hätte ich niemals von euch erwartet – aber sa-gen Sie: Ist es normal, dass nach der In-stallation Flammen aus dem Drive schla-gen?“ Wir lachen darüber, aber: „Andere Länder, andere Sitten!“

In diesem Zusammenhang muss man noch darauf hinweisen, dass alle hier beschrie-benen Regeln nur in der Kommunikation mit Amerikanern gelten. Doch nicht jeder, der in einem amerikanischen Unterneh-men Englisch spricht, ist auch Amerika-ner. Häufig landen die Anrufe bei der Hot-line in Irland, Indien oder Lateinamerika, ohne dass es der Anrufer merkt. Hier gel-ten natürlich andere Kommunikations-regeln als bei einem Gespräch ins Sili-con Valley.

Und zum Schluss muss man natürlich noch der Frage nachgehen: Warum soll man sich als Deutscher an die Amerikaner anpas-sen und nicht umgekehrt? Die Antwort ist ganz einfach: Weil Amerikaner nur mit denen gerne zusammenarbeiten, von de-nen sie auch gut verstanden werden. Ein solches einseitiges Denken ist nicht neu. Als die Römer den Welthandel bestimm-ten, war Latein die Business-Sprache, und als Deutschland die führende Macht in der Chemie war, war Deutsch die dort vorherrschende Sprache, so wie es Fran-zösisch noch immer in der Kochkunst ist. Heute dominieren die US-Unternehmen im weltweiten ITK-Markt. Wer also darauf hofft, dass sich amerikanische IT-Exper-ten an deutsche Denkweisen anpassen, sollte sich schon mal nach einem Job in einer anderen Branche umsehen. *Harald Weiss ist freier Redakteur in New York, E-Mail: [email protected]

Deutsche und Amerikaner reden oft aneinander vorbei von Harald Weiss*

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H o r i z o n t

Worte haben unterschiedliche Bedeutung – vor allem in der Kommunikation mit Amerikanern. Wer erfolgreich mit Silicon Valley reden will, muss vor allem die Denkunterschiede berück- sichtigen.

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Gewinnsteigerung im 2. Quartal

EMC hat im zweiten Quartal 2005 einen konsolidierten Gesamtumsatz von 2,34 Milliarden US-Dollar erzielt. Das ist ei-ne Steigerung von 19 Prozent gegenü-ber dem Vorjahreszeitraum (1,97 Milliar-den US-Dollar). Der Nettogewinn beläuft sich auf 293 Millionen, 52 Prozent mehr als die 193 Millionen US-Dollar im zwei-ten Quartal 2004.

Neuer Software-Campus

Mit dem Ausbau des Standorts der EMC Software Group an der kalifornischen Küs-te verstärkt EMC seine Präsenz im Silicon Valley. In den neuen Gebäuden in Santa Clara und auf dem erweiterten Campus in Pleasanton an der Bucht von San Fran-cisco werden die regionale Software-Ent-wicklung und die Bereiche Verkauf und Services Ende 2005 zusammengefasst. Zur Anlage in Santa Clara gehört ein Brie-fing-Zentrum für Kunden und Partner, in dem das gesamte Angebot an Informati-on Management Software von EMC prä-sentiert wird.

Marktposition ausgebaut

EMC führte im ersten Quartal 2005 laut IDC weltweit die Marktsegmente Spei-cher-Software (30 Prozent) und externe Plattenspeichersysteme (21,4 Prozent) an. Das Unternehmen erzielte im ersten Quartal 2005 einen Software-Umsatz von 625 Millionen US-Dollar und sicherte sich zum sechsten Mal in Folge die Marktführer-schaft vor Veritas und IBM. Auch im Markt für externe Speichersysteme konnte EMC seine Führungsposition vor HP und IBM ausbauen. Bei Storage Area Networks hat-te EMC zum wiederholten Male die Füh-rungsposition inne und besetzte bei Net-work Attached Storage den ersten Platz vor Network Appliance.

AIIM Best of Show Award

Der EMC Documentum eRoom 7.2 wurde auf der diesjährigen AIIM (The Associa-tion for Information and Image Manage-ment)-Konferenz in Pennsylvania als bes-te Collaboration Software mit dem Best of Show Award ausgezeichnet. Dieser wird für ECM-Hard- und Software-Technolo-gie verliehen, die besonders hohe Qua-litätsstandards erfüllt und hohe ROI-Po-tenziale bietet.

Integration und Unterstüt-zung für Microsoft Windows

EMC hat eine Reihe von Entwicklungen für seine Speichersysteme angekündigt, die die Verwaltung von Informationen in Microsoft Windows-Umgebungen verein-fachen und verbessern. Der Speicherher-steller unterstützt die Initiative Microsoft Simple SAN, in deren Rahmen SAN-Infra-strukturen für Windows Server 2003 ent-wickelt werden, die einfach zu installie-ren und zu verwalten sind. Zudem arbei-tet EMC gemeinsam mit Microsoft an ei-ner EMC Proven Solution für Information Management and Protection für Micro-soft SQL Server 2005.

Datenreplikation über 12.000 Kilometer

EMC hat im Auftrag der Toyota Motorsport GmbH eine vollautomatische Datenreplika-tion zwischen Neuss und Tokio realisiert. Über eine Entfernung von mehr als 12.000 Kilometern hinweg hat EMC mittels einer von T-Systems bereitgestellten Breitband-leitung eine Datenmenge von 16 Gigabyte pro Stunde zwischen den zwei verbunde-nen Symmetrix DMX 800-Systemen aus-getauscht. Das ist die größte Entfernung, über die bisher eine Datenreplikation die-ses Umfangs gelungen ist.

Klassifizierung von Enter-prise Content

EMC bringt mit Documentum CIS 5.3 eine neue Generation von Content Intelligent Services (CIS) auf den Markt. Die Soft- ware automatisiert die Klassifizierung und Kategorisierung von Unternehmens-daten. Mit der Software kann Content auf Basis spezieller Informationen und Un-ternehmensregeln klassifiziert und zur besseren Navigation kategorisiert wer-den. Kunden profitieren von einem ein-fachen Wechsel zwischen manueller und automatischer Klassifizierung – auch in verschiedenen Sprachen.

Kostensenkung im Gesund-heitswesen

Providence Health System (PHS), eine US-amerikanische, gemeinnützige Gesund-heitsorganisation, hat sich für die NAS-Technologie von EMC entschieden. Mit Celerra-Systemen konsolidiert PHS seine HP Proliant Server, optimiert das Platten-Management und reduziert Speicherkos-ten. Derzeit testet die Organisation auch die neuesten Hochleistungssysteme von EMC im NAS-Umfeld, Celerra NSX iSCSI und Celerra FileMover.

Award für CLARiiON DL300

Das US-amerikanische Magazin Network Computing hat die EMC CLARiiON DL300 Disk Library mit dem „Well-Connected“-Award ausgezeichnet. Die Redakteure des Magazins erkennen damit vor allem die einfache Anbindung in vernetzte Speiche-rumgebungen, das einfache Management und die Vollständigkeit des Systems an. Die CLARiiON DL ermöglicht Kunden, ih-re Service Levels für das Daten-Backup und Restore-Funktionen zu verbessern, ohne ihre Infrastruktur oder Backup-An-wendungen zu verändern.

NewsNewsNewsNewsNewsNews

NewsNewsNewsNewsNewsNews Alle Meldungen finden Sie in kompletter Länge unter http://germany.emc.com/news/

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Storage Networking World 2005 06.-07.09.2005 Congress Center

www.snweurope.com Frankfurt

Dell Business Club 13.09.-11.10.2005 in verschiedenen

www.dellbusinessclub.de Städten

DMS Expo* 29.09.2005 Essen

www.dms-expo.de

High-End-Roadshow 05.-19.10.2005 in verschiedenen

Städten

DSAG – Deutsche SAP- 13.10.2005 Hamburg

Anwendergruppe

www.dsag.de

Systems 2005 24.-28.10.2005 München

www.systems.de

FSC Visit 2005 09.-10.11.2005 Augsburg

www.fujitsu-siemens.com/visit/

DOAG – Deutsche Oracle- 09.-10.11.2005 Congress Center

Anwendergruppe Mannheim

www.doag.org/konferenz/doag2005/

Termine

Vorschau

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Impressum

Weitere Informationen zu Veranstaltungen in Deutschland finden Sie unter www.emc2.de oder kontaktieren Sie Birgit Heibel per Telefon unter 0049-2131-9191288 oder per Mail unter [email protected]

* Keynote: Roy Sanford, Vice President, Market & Alliances, EMC Corporation ILM-Workshop mit Marc-Philipp Kost, Centera, Business Manager, Germany, EMC Deutschland GmbH

Besuchen Sie uns im Internet: www.emc2.de

Herausgeber: EMC Deutschland GmbHAm Kronberger Hang 2aD-65824 Schwalbach/TaunusTel.: 0 61 96/47 28-0Fax: 0 61 96/47 28-218

Gesamtverantwortung Redaktion: Ute Ebers, Tel.: 0 61 96/47 28-118 [email protected](V. i. S. d. P.) Malte Rademacher

Gesamtrealisation: Fink & Fuchs Public Relations AGBerliner Straße 164 D-65205 Wiesbaden www.ffpr.deAuflage: 8.700

Informations-Management im Gesundheitswesen

Die deutschen Krankenhäuser müssen sparen. Viele Kliniken werden privatisiert und sind daher gezwungen, Abläufe und Geschäftspraktiken einzuführen, wie sie bei einem Wirtschaftsunternehmen üblich sind. Darüber hinaus gibt es gesetzliche Richtlinien, die beispielsweise die Archi-vierung von Röntgenbildern regeln, sowie neue Anforderungen an die IT durch die digitale Patientenakte oder Gesundheits-karte. All diese Kriterien zwingen Kranken-häuser, in ihre Informationstechnologie zu

investieren. IDC prognostiziert ein Markt-wachstum in Westeuropa von durchschnitt-lich acht Prozent pro Jahr bis 2008. Laut einer Umfrage der Zeitschrift CIO rechnen IT-Entscheider im Gesundheitswesen mit einem Budget-wachstum von 11,5 Prozent. Auf der derzeitigen Prioritätenliste stehen Anschaffungen in den Bereichen Sicherheit und Speicher: So planen gut 65 Prozent der Umfrageteilnehmer, mehr Geld für Security-Software auszugeben, 53,4 Prozent wollen verstärkt in Storage-Systeme investieren. Speziell bei medizinischen Anwendungen in Krankenhäusern, großen Arztpraxen oder medizinischen Dienstleistern ist das Thema

Storage zu einer strategischen Komponente geworden. Der Aufbau einer effizienteren Informationstechnologie und die Standar-disierung von Geschäftsprozessen helfen dabei, Kosten erheblich zu reduzieren. Mit Informations-Management-Lösungen von EMC können Unternehmen im Gesundheits-wesen ihre Daten langfristig sicher vorhalten und gesetzliche Richtlinien erfüllen. In der nächsten ON erfahren Sie anhand von Pra-xisbeispielen, wie der Healthcare-Bereich von diesen Lösungen profitiert.

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Perfekte Umgebungen schaffen.

easyXchange, die rundum sichere Mail-Infrastruktur

Die ideale Kommunikationsumgebung findet man am besten, in dem man sie selbst entwickelt. easyXchange von Fujitsu Siemens Computers stellt für jede Unternehmensgrößeeine modulare Komplettlösung bereit, die Backupzeiten auf ein Minimum reduziert undKosteneinsparungen von mehr als 30% ermöglicht. Basierend auf Microsoft®Windows®Server 2003 und Exchange Server 2003 werden E-Mails samt Anhang aktiv und regelbasiertverwaltet. Mailserver-Konsolidierung und Mail-Lifecycle-Management unter Berücksichtigungaller rechtlichen Bestimmungen: We make sure.

www.fujitsu-siemens.de/easyXchange

Das ist unsere Verantwortung.

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