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Klassif!ziert

Date post: 23-Mar-2016
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Meine Abschlussarbeit: Klassifiziert ...noch in Bearbeitung...
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Fabrizia Wolf Eine Schriftanalyse durch Schwerin
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F a b r i z i a Wo l f

E i n e S c h r i f t a n a l y s e d u r c h S c h w e r i n

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Einführung

Renaissance Antiqua

Barock Antiqua

Klassizistische Antiqua

Serifenbetonte Antiqua

Serifenlose Antiqua

Antiqua Varianten

Schreibschriften

Handschriftliche Antiqua

Gebrochene Schriften

Fremde Schriften

110Quellennachweis

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GAUSSSTRASSE

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KIRCHENSTRASSEAMTSTRASSE

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M.-WIGGERS-STR. 63

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GROSSER MOOR

GRÜNE STRASSE

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KLEINER MOOR

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Klassif !ziertF a b r i z i a W o l f

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VERLAG HERMANN SCHMIDT MAINZ

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Klassif !ziertE i n e S c h r i f t a n a l y s e d u r c h S c h w e r i n

F a b r ! z i a W o l f

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ZITAT VON MASSIMO VIGNELLI

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We think typography is black and white. Typogra-phy is really white, it’s not even black. It is the space between the blacks that really makes it. In a sense it’s like music, it’s not the notes, it’s the space you put between the notes that makes the music.

„“

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EINFÜHRUNG

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Klassifiziert ist meine Diplomarbeit. Ich möchte mit diesem Buch Typoliebhabern so-wie aber auch Typolaien einen Blick auf die verschiedenen Fonts und auf Schwerin ermöglichen. Da ich nun 3 Jahre in Schwerin gewohnt und studiert habe wollte ich mich zum Abschluss dieser Zeit nochmal dieser Stadt widmen. Mein Bildband soll die Klassifizierung der Schriften einmal vor einer etwas anderen Kulisse, als nur weissem Papier darstellen. Die Type steht zwar im Vordergrund aber Schwerin meldet sich doch auf den Bildern, manchmal mehr, manchmal weniger lautstark zu Wort.Viele Leser haben sich wahrscheinlich noch gar nie überlegt, dass man wie bei Spra-chen, Farben oder Obst auch Schriften in unterschiedliche Gruppen einordnen kann. Ja, man kennt zwar eine Arial, eine Comic Sans und eine Times New Roman, aber wei-tere Kenntnisse sind den Nicht-Gestaltern meistens vorenthalten. Was unterscheidet diese Schriften zum Beispiel voneinander und wann ist es Sinnvoll welche Schriften zu verwenden.Klassifiziert bezieht sich auf die DIN-Norm Klassifikation der Druckschriften. Die Ein-teilung der Schriften in die verschiedenen Gruppen erfolgt nicht etwa durch die Ent-stehungszeit, sondern folgt einzig und allein im Hinblick auf die stilistischen Kriterien.Einen kleinen Einblick in die unendlich weite Welt der Fonts soll Ihnen Klassifiziert bieten. Ortskundige können sich mit Hilfe des Vorsatzes ja schon mal auf den Weg machen und die ein oder andere Schriften vor Ort inspizieren. Aber aufgepasst, denn bei einigen Bildern handelt es sich um vergängliche Exemplare.Ich wünsche viel Spass beim Entdecken, ob nun im Buch oder in der Stadt....

Einführung

Fabriz!a Wolf '09

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Renaissance Antiqua

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Renaissance Antiqua

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Anzeige am Bahnhof

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RENAISSANCE ANTIQUA

D iese Gruppe wird eigentlich in zwei Gruppen unterteilt, ei-nerseits die Venezianische- und

andererseits die Französische Renais-sance Antiqua. Diese Schriften sind aus der humanistischen Minuskel des 15.Jh. hervorgegangen, die mit der schräg an-gesetzten Breitfeder im Wechselzug ge-schrieben wurde. Die Haar- und Grund-striche unterscheiden sich in ihrer Stärke nicht besonders. Die Achse der Rundun-gen ist nach links geneigt.Das Gesamtbild der Renaissance Schriften ist ruhig und gleichmässig. Die Serifen sind wie an den einzelnen Buchstaben gewachsen.Als Venezianische Renaissance Antiqua bezeichnet man die Aurelia, ITC Ber-keley Old Style, Centaur, Donatus, Gol-den Type, Guardi, Jenson, Jersey, Seneca, Stempel Schneider, ITC Weidemann... Zu den Französischen Renaissance An-tiquas gehören: Aldus, Apollo, Bembo, Berling, Breughel, Columbus, Dante, De

satz zur Venezianischen horizontal oder nur leicht diagonal angesetzt ist.Die Renaissance-Schriften haben ein kräftiges, gleichmäßiges Schriftbild. Ande-rerseits lassen die Schriften den Eindruck der Unregelmäßigkeit entstehen, da sie noch nicht so geometrisch gleichmäßig konstruiert sind wie z.B. Barock-Schrif-ten. Der Wechselzug erinnert an das Schreiben mit einer schräg angesetzter Breitfeder. Die Schriften sind gut lesbar durch prägnante, aber nicht aufdringliche Einzelbuchstaben.Bei der Konstruktion der Versalien ori-entierte man sich bewusst an antiken römischen Vorbildern. Erstmals entwarf man zusätzlich zu den Versalien auch Gemeine. Dabei ging man von der ka-rolingischen Minuskelschrift aus (fälschli-cherweise vermutete man von dieser, es handele sich um eine antike Schrift) und passte die Buchstaben an die in antiker Tradition stehenden Versalien an.

Roos, ITC Gamma, Garamond, Goudy Old Style, Griffo, Lutetia, Minion, Palatino, Plantin, Romulus, Sabon, Van Dijck, Ven-dôme...

Zu den kennzeichnenden Merkmale der Venezianischen Renaissance Antiqua zählen die Kehlungen an den horizon-talen Serifen, die Gemeinen welche oft-mals über die Oberlänge hinausragen, die schräge Schriftachse bei Rundformen, die relativ lange Mittellänge im Verhältnis zur Versalhöhe, der tiefhängende Bauch von dem Letter "a" die Keilförmigen Anstri-che der Gemeinen, der geringe Unter-schied zwischen Haar- und Grundstrich, Die Französische ist hauptsächlich durch die gleichen Merkmale gekennzeichnet ausser das die Kehlungen bei den hori-zontalen Serifen nicht mehr umbedingt auftauchen, der Unterschied zwischen Haar- und Grundstrich etwas grösser ist und der Querstrich des "e" im Gegen-

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Werbeaufsteller auf dem Markt

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RENAISSANCE ANTIQUA

Garamond galt zu seiner Zeit als hoch-geschätzter Stempelschneider, seine An-tiqua stand im Dienst der neuen Geis-tesbewegung des Humanismus. Wie die Texte war auch die Schrift an sich, ganz und gar Ausdruck humanistisches Geistes. Klarheit und Eleganz der Lettern wirkte hell und geistig inspiriert. Die Garamond setzt sich aus Lettern zusammen, welche deutlich voneinander unterscheidbar sind, dennoch aber erkennbar miteinan-der verwandt sind und somit ein Einheit-liches Ganzes ergeben. Dies verschaffte dieser Antiqua Ruhm auf Dauer.Im Gegensatz zu der Schrift ist von dem Leben von Claude Garamond nicht viel bekannt. In Paris lernt er den Beruf des Druckers und arbeitet anschliessend als Schriftgiesser und Drucker. Ab 1530 entwickelt er dann unter Anleitung von Antoine Augereau seine ersten Schnitte seiner Antiqua. 10 Jahre später entsteht die Grec du Roi, eine griechische Schrift. Diese erbrachte ihm grossen Ruhm.Überarbeitungen seiner Garamond Schrift bringen noch einen kursiven Schnitt hervor. Die Schrift wird jedoch erst circa 100 Jahre später von Jean

Claude GaramondJannon nachgeschnitten und unter dem Namen Garamond veröffentlicht. Sie ist heute noch das Vorbild unter den elegan-ten Französischen Antiquas. Jeder grosse Schriftanbieter verfügt heutzutage über seine eigene Garamond. Diese sind dann mehr oder weniger unverändert und an die Bedürfnisse des digitalen Satzes ange-passt. So gibt es heute zum Beispiel eine Garamond von Adobe, eine Berthold Garamond, eine Garamond Monotype u.w.

Claude war zudem der Ersten welche eine Arabische Schrift mit Zahlen, welche ähnliche Proportionen wie Kleinbuchsta-ben aufweisen, entwickelte. Diese war Vorbild für die folgende Zahlenentwick-lung.

Die Garamond, Vorbild für jede elegante Französische Renaissance Antiqua

(1499 – 1561)

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Ersparniss Anstalt, Ecke Puschkinstrasse/Lindenstrasse

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RENAISSANCE ANTIQUA

Spiekermann 1947 in Stadthagen gebo-ren, gehört zu einem der bekanntesten deutschen Typografen, Gestalter und Schriftentwerfer..Nach dem Kunstgeschichtsstudium geht er nach London, arbeitet als Berater für Designunternehmen und unterrichtet. 1979, zurück in Berlin, gründet er Meta Design. Grosse Namen wie Audi, Skoda, Volkswagen und die Stadt Berlin zählen zu den Kunden. 1988 ruft er mit Font-shop den Vertrieb von elektronischen Fonts ins Leben. Unter dem Label Uni-ted Designers Network arbeitet er ab 2000 als freier Gestalter. Spiekermann ist Honorarprofessor an der HfK in Bremen und ist Autor unzähliger Typografischen Fachbüchern. Bekannte Schriften von ihm sind: FF Meta, ITC Officina, FF Info, FF Unit, No-kia, Glasgow 99, LoType und die Berliner Grotesk.Die FF Meta wurde für das Büro Uni-ted Designers entwickelt. Sie beinhaltet vielfältige Schnitte und erfüllt sämtliche Wünshe nach guter Typografie. Spie-kermann selbst beschreibt sie so: „Keine Überflüssigen Mätzchen, ab er viel Cha-rakter.“

Erik SpiekermannSchrift ist sichtbare Sprache.

(1947)

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Mittwochs Markt

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Barock Antiqua

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Ersparniss Anstalt, Ecke Puschkinstrasse/Lindenstrasse

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BAROCK ANTIQUA

Dieser Stempelschneider hatte nicht nur grosse Wirkung in der Gegenwart, son-dern wurde auch in den folgenden Jahr-hunderten ausserordentlich geschätzt. Als Stempelschneider arbeitete er zu-nächst für verschiedene Schriftgiesserei-en. 1647 gründete er dann eine eigene Giesserei und belieferte vorzugsweise das Druck- und Verlagshaus der Elzeviers, die Amsterdamer Verlagsanstalt und die Leydener Firma.Das verlegerische Programm der Elze-viers und die Typen van Dycks stimmten ideal zueinander. Das häufig benutzte kleine Duodez-Format entsprach einem verbreiteten Bedürfnis nach handlichen Büchern. Diese waren Preiswert und ihr Inhalt war gediegen und zuverlässig. Mit Elzevier-Bändchen kann man noch heute Liebhaber des schönen Buches beglü-cken.Nach langer Vorherrschaft der franz. Schriftschnitten von Claude Garamond und Robert Granjon wurde man sich ih-rer praktischen Mängel immer bewusster. Die kleinen Punzen von a und e schmier-ten leicht zu, denn sie waren zu zart für den Auflagedruck auf den Handpressen dieser Zeit. Von Dyck überabriete die überlieferten Formen behutsam und schuf so eine neue Gebrauchsschrift. Die

Christoffel van Dyck (1610-1670)

Schrift wurde insgesamt kräftiger und die Serifen verloren ihre zarten Spitzen.

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Staatliches Museum

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BAROCK ANTIQUA

W ährend in der Renaissance die Buchstaben hauptsäch-lich noch mit der Breitfeder

geschrieben wurden, sind jetzt, im 17. Jahrhundert die Buchstaben bereits er-kennbar geprägt durch die Werkzeuge mit denen sie in Stahl graviert werden. Die Barockschriften zeichnen sich aus durch die nicht mehr allzu tief ausgekehl-ten Serifen, den deutlicheren Strichstär-kenunterschied von Haar- und Grund-strich und die Neigung der Achse in den Rundungen welche sich der Senkrechten nähert. Die Schriften werden in ihrer Anmutung glatter und ruhiger. Dies ist vergleichbar mit dem gleichzeitig stattfin-denden Übergang in der darstellenden Kunst vom Holzschnitt zum Kupferstich.

Zu besonders schönen Schriften dieser Zeit gehören die Van-Dyck-Antiqua oder die Janson-Antiqua (1690).Eine wichtige Barock-Antiqua unseres Jahrhunderts ist die Times New Roman welche Stanley Morison 1932 exklusiv für die Zeitung The Times schuf. Sie ge-hört seither zu einer der am meist be-nutzten Antiquas.Weitere Vertreter dieser Gruppe sind: Baskerville, Bookman, Caslon, FF Celes-te, Clearface, Columbia, Concorde, Ehr-hardt, Fournier, Foundry Wilson, Goudy Modern, Versailles, Wilke, Zapf Internati-onal...In Paris bemühte man sich um das Jahr 1692 an der Imperimerie Royale nicht nur um eine neue, königliche Antiqua,

sondern zum ersten Mal auch um ein erstes systematisches Mass- und Grüs-senverhältnis der Schriften. Es dauerte jedoch 50 Jahre bis Pierre Simon Four-nier diese Arbeit zu einem gewissen Ab-schluss brachte.

In der Schriftgestaltung werden Barock-schriften nur als Übergang von der Re-naissance zum Klassizismus angesehen.Deutlich zeigt sich dies bei den Schriften von John Baskerville, welche er zwischen 1757 und 1773 schuf. Sie hielten ge-konnt die Balance zwischen einerseits typisch handschriftlichen Details und andererseits einem statischen, geschlos-senen Gesamtbild, wie es später für die klassizistischen Schriften kennzeichnend

Barock Antiquas sieht man in der Schriftgestaltung nur als Übergang von der Renaissance zum Klassizismus.

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Mülleimer vor dem Arsenal

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BAROCK ANTIQUA

Morison war eine überragende Instituti-on der Druckkunst, hochgebildet als The-oretiker und stilbildend als Typograph und er war vorallem eins, Autodidakt. Nachdem sein Vater ihn im Alter von 15 Jahren mit der Familie in London alleine gelassen hatte ging Morison notgedrun-gen von der Schule und erwarb seinen Lebensunterhalt als Bürogehilfe. Er betrieb nebenbei eifrig ein Selbststu-dium und ging in die King‘s Library des Britischen Museums. Er vertiefte sich mit leidenschaftlichem Interesse in alte Manuskripte und frühe Drucke. Mit 24 Jahren wurde Stanley Verlagsassistent bei der Fachzeitschrift The Imprint und fand in deren Mitbegründer Garard Meynell einen befähigten Mentor, der ihn in die Typografie einführte.Morison reiste durch Europa und lern-te dabei bedeutende Buchgestalter und Schriftentwerfer kennen, was dazu führte, das er 1922 Mitbegründer der berühm-ten Zeitschrift The Fleuron wurde.Noch im gleichen Jahr wurde er in London von der Lanston Monotype Corporation zum typografischen Be-rater ernannt. Das von ihm aufgestellte

Stanley Morison (1889 – 1967)

Sie hat das Verdienst; nicht so auszusehen, als hätte sie irgendjemand entworfen.

Schriftprogramm gewann Einfluss auf die Typografie dieses Jahrhunderts. In den darauffolgenden Jahre erschienen auf seine Anregung hin sorgfältige Repliken fast alles grossen Druckschriften der ver-gangenen Jahrhunderte. Funktional ori-entierte Schriften, die einst stilgeschicht-lich aufeinanderfolgten und einander als jeweils veraltet abgelöst hatten, standen dem Typgraphen nun gleichberechtigt und ohne Bezug zu ihrem historischen Kontext zur Verfügung.

1929 kam Morison dann zu dem Auftag welcher das bisherige Schaffen in den Schatten stellte. Die Tageszeitung The Times beauftragte ihn das Erscheinungs-bild dieser traditionsbewussten britischen Institution zu erneuern. Er entwickeltemit Sorgfalt und enormem Kostenaufwand bei Monotype eine neue spezielle Zei-tungsschrift, die Times New Roman. Sie sollte die erfolgreichste Antiqua im 20. Jahrhundert werden.Die neue Times hatte ihre Premiere dann am 3. Oktober 1932.Morison verfasste die Geschichte der Times in vier Bänden.

Morison über seine Times New Roman

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Eingang zum Petermännchenmuseum

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Klassizistische Antiqua

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Ersparniss Anstalt, Ecke Puschkinstrasse/Lindenstrasse

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KLASSIZISTISCHE ANTIQUA

Um 1800 entstand die Klassizisti-sche Antiqua, sie zeigt ein kon-trastreiches, präzises Bild von

strenger Eleganz. Durch die Erfindung des Kupferstiches im Klassizismus veränderten sich auch langfristig die Druckschriften. Der spitze Stahlstichel, welcher man für das Ritzen einer Kupfertafel benötigte, ermöglichte nur sehr feine Linien. Die Strichstärken-unterschiede zwischen senkrechten und waagerechten Linien wurde nun noch deutlicher. Die Schreiben ritzten für die Haarstriche nur noch eine Linie, für die Grundstriche zwei parallele Linien in einem gewissen Abstand, der dann aus-schraffiert wurde. Der Ansatz der Serifen ist daher rechtwinklig und die Achsen-neigung in den Rundungen verschwand völlig.Klassizistische Schriften wirken statisch, ihre Buchstabenformen sind gedacht, als ob sie konstruiert wären. Durch ihre Formstrenge verkörpern sie das ratio-

nale Denken der Aufklärung. Aus druck-technischer Sicht waren die klassischen Klassizistischen Schriften jedoch gefähr-det, denn die feinen Serifen brachen häu-fig während des Druckens ab. Auch die Lesbarkeit ist eingeschränkt durch den grossen Kontrast zwischen den feinen und dicken Linien.

Vertreter dieser Kategorie sind unteran-derem: Augustea, Basilia, Caledonia, Cor-porate A, De Vinne, Fleischmann, Iridium, Modern, Nofret, Normande, Ratio Ro-man, Walbaum, ITC Zapf Book.

Didot (Frankreich) und Bodoni (Italien) sind Namen welche stellvertretend für diese Schriften stehen. Familie Didot waren die Besitzer der be-deutesten Druckerei und Schriftgiesserei Frankreichs, und unter Napoleon I. konn-ten sie ihren Einfluss auf beinahe ganz Europa ausdehnen. Fast zur gleichen Zeit machte sich Giam-battista Bodoni in Rom als Stempel-schneider einen Namen. Bodoni galt als der König der Drucker und der Drucker der Könige.

König der Drucker und Drucker der Könige

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Ersparniss Anstalt, Ecke Puschkinstrasse/Lindenstrasse

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KLASSIZISTISCHE ANTIQUA

Didot (-)

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KLASSIZISTISCHE ANTIQUA

Giambattista geboren am 26. Februar 1740 im piemontesischen Saluzzo war Schüler von Abbate Ruggieri in der vati-kanischen Polyglottendruckerei der Pro-paganda Fide.

In der Absicht nach England zu gehen, verließ Giambattista Bodoni 1766 Rom; doch eine Krankheit hielt ihn in Italien zurück. 1768 wurde er zum Leiter der » Stamperia reale « in Parma ernannt. Dort verwendete er anfangs nur die Ty-pen von Pierre Simon Fournier aus Paris und entwarf dann aber zahlreiche neue, auch orientalische Alphabete. Denn auf Wunsch der kunstfanatischen Fürsten von Parma sollte die Stamperia alle an-deren Druckereien Italiens an Schriften-reichtum übertreffen.

1771 erschien Bodonis erstes Schrift-musterbuch » Saggio tipografico di fregi e maiuscole «; 1775 ein in fünfundzwan-zig verschiedenen Sprachen gedrucktes Huldigungsbuch » Epithalamia exoticis linguis reddita « [2]. 1791 erlaubte ihm Herzog Ferdinand sogar die Errichtung einer privaten Offizin im Palast, um ihn an seinen Hof zu binden. Hier entstan-den 1793 eine Prachtausgabe des Vergil und 1794 Torquato Tassos » La Gerusa-

Giambattista Bodoni (1740-17)

lemme liberata « in drei Folianten. 1806 druckte Bodoni die berühmte » Oratio dominica in CLV linguis versa et exoti-cis characteribus plerumque expressa «, also das » Vater unser « in 155 Sprachen; 1808 dann die » Iliade « des Homer, ein typographisches Meisterwerk in drei Bänden mit einer Zueignung an Napole-on Bonaparte.

Der italienische » Fürst der Typogra-phen « (» principe dei tipografi «) und » Drucker der Könige « beeinflußte mit seinem streng durchkonstruierter Stil die Drucker in ganz Europa. Giambattista Bodonis Handbuch, das » Manuale tipo-grafico «, wurde posthum 1818 von seiner Witwe Marg-herita Dall‘Aglio in nur 250 Exemplaren publiziert; es enthält neben 142 originale Schriften samt korrespondierenden Kur-siven auch eine Kollektion von floralen Ornamenten und geometrischen Mus-tern.

Giambattista Bodonis frühe Editionen sind noch illustriert, mit Schrifttypen im alten Stil. Um 1800 ist dann alles schmü-ckende Beiwerk verschwunden und es dominiert die kühle Eleganz der Klassizis-tische Antiqua mit ihrer streng symme-

trischen, fast monumental anmutenden Typometrie. Die Schönheit seiner Dru-cke, vor allem der Titelblattgestaltungen, resultiert aus Bodonis hohem Sinn für die Proportion, aus dem feinst ausge-wogenen Verhältnis des Satzspiegels zu den Stegen, der exakten Anordnung des Durchschusses und dem konsequenten Halten des Registers (Registerhaltigkeit). Auch das Papier ist stets sorgfältig ge-wählt und die Druckerschwärze sogar speziell nachbehandelt, um ein tiefes, glänzendes Schwarz zu erzielen.

Bodonis Drucke und seine legendäre Antiqua » Bodoni « gelten als epochale Meisterwerke des Klassizismus. Seine klas-sizistische Antiqua »Bodoni« wurde des-halb unzählige Male von anderen Schrift-entwerfern repliziert. Die Renaissance der Bodoni-Schriften im 20. Jahrhundert begann 1910 mit der Neuinterpretation von Morris F. Benton für die » American Type Founders Company « (ATF). Unter den zahlreichen Abkömmlingen gilt die » Bauer Bodoni « von Heinrich Jost als der schönste Nachschnitt mit der stimmigs-ten Neuinterpretation der » Manuale tipografico «.

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Serifenbetonte Antiqua

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Serifenlose Antiqua

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Litfasssäule vor dem Arsenal, Alexandrinenstrasse

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SERIFENLOSE ANTIQUA

D Die gleichfalls zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandenen Schrif-ten dieser Gruppe werden auch

Grotesk-Schriften genannt, da die dama-ligen Leser sie im Vergleich zu den her-kömmlichen Schriften als „grotesk“ emp-fanden.

Die Schriften weisen als besonderes Merkmal neben einer mehr oder weniger gleichmäßigen (linearen) Strichstärke den Verzicht auf Serifen und An- und Abstriche bei den Gemeinen auf, die Buchstaben sind also auf das Wesentlichste reduziert. Dies

Serifenlose Antiquas werden auch als Grotesk oder Endstrichlose bezeichnet.

bewirkt einen sachlich-neutralen Eindruck und eine schnellere visuelle Erfassbarkeit. Eine bessere Lesbarkeit ist damit jedoch nicht zwangläufig verbunden, denn das Auge des Lesers bedarf der Serifen, die den Blick besser über die Zeile führen, so dass für längeren Mengentext meist Seri-fen-Schriften benutzt werden.

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Marienplatz, Blick zum Dom

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SERIFENLOSE ANTIQUA

Arthur Eric Rowton Gill wuchs als eines von 13 Kindern in Brighton auf. Im Al-ter von 15 Jahren besuchte er für zwei Jahre eine Kunstschule und trat dann in das Londoner Büro eines namhaften Ar-chitekten ein. Dort entstanden fruchtba-re Kontakte zum Morris-Kreis und zum „Arts and Crafts Movement“. Gill bsuch-te Abendkurse von Edward Johnston in der Center School und erlernte neben-bei das Steinmetz-Handwerk. Johnstons Unterricht in Kalligrafie hat ihn wie ein Blitz getroffen. Es entstand eine enge Freundschaft zwischen den beiden.1903 beendete Eric seine Arbeit bei dem Architektur Büro und betätigt sich von da an als freischaffender Kunsthandwerker. Er schrieb Essays zu weltanschaulichen Fragen und erwarb sich einen internati-onalen Ruf als Bildhauer. Ein exzellenter Grafiker war geboren!Oft zeichnete Gill Schriften, mit Hammer und Meissel fand er Formstrenge und

Eric Gill

Klarheit, die seine Satzschriften in hohem Masse prägten. Eric wollte in seinen Schriften wie der grossartigen „Sans Serif“ „ zeitnahe Er-fahrungen“ ausdrücken und sie betont unpersönlich gestalten. Was ihm auf eine unverwechselbar persönliche Weise in der Tat gelang.Gill übertrug die Proportionen der Re-naissance-Antiqua auf die Grotesk und schuf so, in enger Zusammenarbeit mit dem Design-Office der „Monotype“, das wesentlich zur Vollendung der Schrift beitrug, eine der lesbarsten und schöns-ten Groteskschriften des 20.Jahrhunders. Im Laufe entstanden weitere Schriften, viele davon für Privatpressen. Nebst der Schriftgestaltung stach er eine Reihe von vorzüglichen Holzstich-Illustrationen.

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E-Werk am Spieltordamm

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SERIFENLOSE ANTIQUA

Diese Schriften wirken eher streng. Die runden Kleinbuchstaben sind gebrochen. Beispiele sind FF Arial, Corporate S, Helvetiva, Unica, Univers, Venus

Diese Basiert auf der Rotunda, daher kommt auch die Zweitbezeichnung als Rotunda. Diese Schrift ist die runde Form der Gotischen Minuskel. Entsanden sind Sie haupt-sächlich im 14. Jahrhundert in Italien. Kleinbuchstaben sind kaum gebrochen, die Schrift wird runder und weniger streng als die Gotisch.Beispiele hierfür sind FF Advert, Formata, Gill, ITC Goudy Sans, Meta, Myriad, Today...

Ursprung dieser Untergruppe ist in Süddeutschland. Noch runder, weiter und offener wirken hier die Buchstaben. Das kleine „o“ zeigt einen deutlichen Unterschied zur Gotisch und Rundgotisch auf. Häufige Verwendung fand die Schwabacher in der Lutherbibel. Beispielschriften sind: Bulldog, Franklin Gothic, Trade Gothic, Vectora...

Die Schwabacher Schriften wurden im 16. Jh. von der Fraktur verdrängt. Diese meis-terte sich dann zu den meist verwendeten Druckschriften. Diese Untergruppe wirkt schlank und elegant. Bsp: Avant Garde, Avenir, Eurostile, Futura, Kabel, Grotesk, Spartan...

Groteskschriften lassen sich hauptsächlich in folgende vier Untergruppen einteilen:

Ableitung der Klassizistischen Antiqua

Ableitung der Renaissance Antiqua

Amerikanische Grotesk

konstruierte Grotesk

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Petermännchen Fähre am Pfaffenteich

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Antiqua Varianten

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Antiqua Varianten

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Anlegestelle, Werderstrasse,

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ANTIQUAVARIANTEN

Zu den Antiqua-Varianten gehören alle Schriften, die aufgrund ihrer Stilmerkmale nicht den anderen

Antiqua-Schriften (vgl. Schrift-Klassifikati-on) zugeordnet werden können. Häufig besitzen sie einen ausgeprägt dekorativen Charakter, da sie oft von Graphikern und Werbegestaltern geschnitten wurden, um im Rahmen von Werbung Verwen-dung zu finden. Deshalb steht bei Ihnen nicht die gute Lesbarkeit im Vordergrund, sondern eher das Schmückende, das Besondere, das Auffällige, mit dem sich bestimmte Konnotationen verbinden, die bei der Bewerbung genutzt werden können. Aus dieser Zwecksetzung folgt auch, dass diese Schriften oftmals nur als Versalien-Alphabete vorliegen.Hier in Überschrift benutzte Computerschrift: Keepsake

Gruppe der Versalschriften für dekorative und monumentale Zwecke

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Coiffeurschild vor dem Dom, Strasse

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ANTIQUAVARIANTEN

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Hausbeschriftung auf dem Markt

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ANTIQUAVARIANTEN

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Paulskirche, Strasse

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Schreibschriften

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Schreibschriften

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Wagenanhänger auf dem Markt

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SCHREIBSCHRIFTEN

Don) zugeordnet werden kön-nen. Häufig besitzen sie ei-nen ausgeprägt dekorativen

Charakter, da sie oft von Graphikern und Werbegestaltern geschnitten wurden, um im Rahmen von Werbung Verwen-dung zu finden. Deshalb steht bei Ihnen nicht die gute Lesbarkeit im Vordergrund, sondern eher das Schmückende, das Besondere, das Auffällige, mit dem sich bestimmte Konnotationen verbinden, die bei der Bewerbung genutzt werden können. Aus dieser Zwecksetzung folgt auch, dass diese Schriften oftmals nur als Versalien-Alphabete vorliegen.Hier in Überschrift benutzte Computerschrift: Keepsake-Beispiel schriften hierzu sind die blabla-blaadfadfagfgfagadgadfgafdgafgf Rud del in vel diamet lutpat nulputatue minit la facillaore doleseq uamet, quis am, veliquis aut praesectet at num iure te tem ad tat, conullandrer sum quam nim velenit ulla feugiamet, secte eros nos nibh ea faccum vullaor ercidunt iustrud essisi.Am, consectem iriliquis am duisi.Ut nonsecte mincipit nonsed dolore cor-tisci bla feu feuguer aessequis nullupta-tum iure feu facilit exercincipit alit lute duismolor alit vulpute vulla acilit nostrud doloreet ent prat, sum nulput wisi.Rem nonsed mod tatue tate dunt land-reet lamet amcommy num zzrilluptat, velit alis amet aliquat, volobore magniam veliqui ex exerosto consequat, sum nul-pute coreet velit lorem acilit, corper illan-

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Restaurantschild, Schlossstrasse

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SCHREIBSCHRIFTEN

Hans Zapf

diese Schriften oftmals nur als Versalien-Alphabete vorliegen.Hier in Überschrift benutzte Computerschrift: Keepsake-Beispiel schriften hierzu sind die blabla-blaadfadfagfgfagadgadfgafdgafgf Rud del in vel diamet lutpat nulputatue minit la facillaore doleseq uamet, quis am, veliquis aut praesectet at num iure te tem ad tat, conullandrer sum quam nim velenit ulla feugiamet, secte eros nos nibh ea faccum vullaor ercidunt iustrud essisi.Am, consectem iriliquis am duisi.Ut nonsecte mincipit nonsed dolore cor-tisci bla feu feuguer aessequis nullupta-tum iure feu facilit exercincipit alit lute

diese Schriften oftmals nur als Versalien-Alphabete vorliegen.Hier in Überschrift benutzte Computerschrift: Keepsake-Beispiel schriften hierzu sind die blabla-blaadfadfagfgfagadgadfgafdgafgf Rud del in vel diamet lutpat nulputatue minit la facillaore doleseq uamet, quis am, veliquis aut praesectet at num iure te tem ad tat, conullandrer sum quam nim velenit ulla feugiamet, secte eros nos nibh ea faccum vullaor ercidunt iustrud essisi.Am, consectem iriliquis am duisi.Ut nonsecte mincipit nonsed dolore cor-tisci bla feu feuguer aessequis nullupta-tum iure feu facilit exercincipit alit lute duismolor alit vulpute vulla acilit nostrud

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Blick auf den Dom, Buschstrasse

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SCHREIBSCHRIFTEN

Hans Zapf

diese Schriften oftmals nur als Versalien-Alphabete vorliegen.Hier in Überschrift benutzte Computerschrift: Keepsake-Beispiel schriften hierzu sind die blabla-blaadfadfagfgfagadgadfgafdgafgf Rud del in vel diamet lutpat nulputatue minit la facillaore doleseq uamet, quis am, veliquis aut praesectet at num iure te tem ad tat, conullandrer sum quam nim velenit ulla feugiamet, secte eros nos nibh ea faccum vullaor ercidunt iustrud essisi.Am, consectem iriliquis am duisi.Ut nonsecte mincipit nonsed dolore cor-tisci bla feu feuguer aessequis nullupta-tum iure feu facilit exercincipit alit lute duismolor alit vulpute vulla acilit nostrud

diese Schriften oftmals nur als Versalien-Alphabete vorliegen.Hier in Überschrift benutzte Computerschrift: Keepsake-Beispiel schriften hierzu sind die blabla-blaadfadfagfgfagadgadfgafdgafgf Rud del in vel diamet lutpat nulputatue minit la facillaore doleseq uamet, quis am, veliquis aut praesectet at num iure te tem ad tat, conullandrer sum quam nim velenit ulla feugiamet, secte eros nos nibh ea faccum vullaor ercidunt iustrud essisi.Am, consectem iriliquis am duisi.Ut nonsecte mincipit nonsed dolore cor-tisci bla feu feuguer aessequis nullupta-tum iure feu facilit exercincipit alit lute duismolor alit vulpute vulla acilit nostrud

diese Schriften oftmals nur als Versalien-Alphabete vorliegen.Hier in Überschrift benutzte Computerschrift: Keepsake-Beispiel schriften hierzu sind die blabla-blaadfadfagfgfagadgadfgafdgafgf Rud del in vel diamet lutpat nulputatue minit la facillaore doleseq uamet, quis am, veliquis aut praesectet at num iure te tem ad tat, conullandrer sum quam nim velenit ulla feugiamet, secte eros nos nibh ea faccum vullaor ercidunt iustrud essisi.Am, consectem iriliquis am duisi.Ut nonsecte mincipit nonsed dolore cor-tisci bla feu feuguer aessequis nullupta-tum iure feu facilit exercincipit alit lute duismolor alit vulpute vulla acilit nostrud

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Postgebäude, Mecklenburgstasse

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Handschriftliche Antiqua

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HANDSCHRIFTLICHE ANTIQUA

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Plakat vor dem Dom, Martinstrasse

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HANDSCHRIFTLICHE ANTIQUA

A uch diese Schriften leiten sich aus der Antiqua oder deren Kursiv ab und wandeln das Alphabet auf

eine persönliche Weise handschriftlich ab. Vertreter dieser Gruppe sind: Tekton, Kaufmann, Mistral, FF Providence, Pepita, Brush Script....

Das Alphabet auf eine persönliche Weise handschriftlich abgewan-delt.

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Hausbeschriftung vor der Paulskirche , Wismarschestrasse

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HANDSCHRIFTLICHE ANTIQUA

1887 erblickte Kurt Hermann Eduard Karl Julius Schwitters in Hannover das Licht der Welt. Nach einigen Jahren in der Kunstgewerbeschule studierte er anschliessend fünf Jahre an der Königli-chen Säächsischen Akademie der Künste in Dresden..

Durch den Krieg löste sich in Schwitters eine neue Produktivität, er fühlte sich frei und musste seinen Jubel hinausschreien, dies führte ihn zu seiner Dadaistischen Phase. 1923-1932 war Schwitters Herausgeber seiner Zeitung "Merz". Es waren insge-sammt 24 Ausgaben über Kunst und Lite-ratur. Hauptsächlich verdiente Schwitters seinen Unterhalt jedoch mit der Gestal-tung von Reklame. Sein Ein-Mann-Büro nannte er Merz Werbezentrale.Seine Leidenschaft zur Typografie gab er unteranderem in seinen Merz-Heften kund. Wenige Tage vor einer bevorstehenden Verhaftung durch die Gestapo floh er 1937 nach Norwegen.

Typografie kann unter Umständen Kunst sein.

Kurt Schwitters

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Spielplatz am Spieltordamm

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HANDSCHRIFTLICHE ANTIQUA

Da die Handschriftlichen Antiquas und die beiden vorgängigen Gruppen eine Sammelstelle für die Schriften welche nicht in eine der anderen Klassen ein-zuteilen ist, bildet, erwähne ich hier nun auch noch die Modernen Schriften.Moderne Schriften gehören grösstenteils auch in die Sammelstelle. Sie lassen sich jeweils auch noch in folgende untergrup-pen unterteilen: Lifestyle und Postmo-derne, Experiment und Dekonstruktion, Pixelschriften, Postscriptschriften, Ame-rikanische Grotesk und Bildschirmschrif-ten.Neville Brody entwarf etliche Schriften für die Zeitschrift "Face". Häufig wurde für die Titelgestaltung ein neuer Schrift-styl entwickelt welcher dann auch nur die Buchtsaben des Titels beinhaltete. Viele Leser waren jedoch von den Schriften beeindruckt und erkundigten sich wo diese zu erwerben sind. Dies führte dazu, dass Jahre später die Schriftentwürfe dann für jedermann erhältlich waren. 1984 war das Geburtsjahr der Zeitschrift

"Emigre". Sie war das Kind von Rudy Van der Lans und Zuzana Licko. Emigre zählt zu einer der einflussreichsten Zeitschrif-ten für neues Design. Schriften welche Zuzana Licko speziell für die Zeitschrift mit dem Programm Fontografer entwor-fen hat sind zu Klassikern der alternativen Schriftkultur geworden. ( Martrix, Sena-tor...)Nebst den Schriften welche mit dem Computer entworfen worden sind gibt es auch die OCR-A udn OCR-B welche nicht nur mit sondern speziell für den Umgang mit dem Computer entworfen worden sind. OCR-B ist die formverbes-serte Fassung der OCR-A. Diese Schrift lässt sich gut typografisch in Szene set-zen, benötigt dafür jedoch viel Platz.

Moderne Schriften

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Petermännchen Anlegestelle, Alexandrinenstrasse

Moderne Schriften

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Gebrochene Schriften

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Eingang Friedrichstrasse

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GEBROCHENE SCHRIFTEN

Gutenberg hat mit der Gotisch einen Vorläufer der gebroche-nen Schriften entwickelt. Im 14.

Jahrhundert entstehen durch die Wei-terführung der gotischen Minuskel die gebrochenen Schriften. Die Namensge-bung erfolgt aufgrund ihrer gebrochenen Rundungen. Gebrochene Schriften wer-den jedoch auch als deutsche Schriften oder als Fraktur bezeichnet; Letzte ist je-doch nur eine Untergruppe dieser Grup-pe. Im 20. Jahrhundert findet die häufige Verwendung dieser Schrift ihr Ende.

Als Kennzeichnendes Merkmal dieser Schriftgruppe sind die vielfältigen Bre-chungen der Rundungen bei den Gemei-nen, und die oftmals besonder stark aus-geprägten Rundungen bei den Versalien welche auch relativ breit in ihrer Propor-tionierung sind. Die Gemeinen sind oft aus additiv aneinander gefügten Vertika-len konstruiert. Die Enden von Grund-strichen besitzen oft die Form einer auf der Spitze stehenden Raute.

Umgangssprachlich wird diese Gruppe der gebrochenen Schriften auch als Gruppe der deutschen Schriften oder als Fraktur bezeichnet.

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Ersparniss Anstalt, Puschkinstrasse

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GEBROCHENE SCHRIFTEN

Diese Schriften wirken eher streng. Die runden Kleinbuchstaben sind gebrochen. Beispiele sind die Fette Gotisch und die Willhelm-Kingspor-Gotisch

Diese Basiert auf der Rotunda, daher kommt auch die Zweitbezeichnung als Rotunda. Diese Schrift ist die runde Form der Gotischen Minuskel. Entsanden sind Sie hauptsächlich im 14. Jahrhundert in Italien. Kleinbuchstaben sind kaum gebrochen, die Schrift wird runder und weniger streng als die Gotisch.Beispiele hierfür sind Linotext, die Wallau von Rudollf Koch, die Weiss-Rundgotisch, die Duc de Berry und die Clairvaux.

Ursprung dieser Untergruppe ist in Süddeutschland. Noch runder, weiter und offener wirken hier die Buchstaben. Das kleine „o“ zeigt einen deutlichen Unterschied zur Gotisch und Rundgotisch auf. Häufige Verwendung fand die Schwabacher in der Lutherbibel. Beispielschriften sind die Renata und die alte Schwabacher.

Die Schwabacher Schriften wurden im 16. Jh. von der Fraktur verdrängt. Diese meisterte sich dann zu den meist verwendeten Druckschriften. Diese Untergruppe wirkt schlank und elegant. Bsp: Fette Fraktur, Neue Fraktur und Walbaum-Fraktur.

Alle Varianten welche sich nicht in eine andere Untergruppen einsortieren lässt.

Gotisch

Rundgotisch

Schwabacher

Fraktur

Fraktur-Varianten

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Schaufensterschriftzug, Ecke Mecklenburgstrasse/3. Engestrasse

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GEBROCHENE SCHRIFTEN

Gebrochene Schriften werden zum Teil als Synonym für Nazionalsozialismus verwendet. Wie das folgende Schreiben jedoch Aufzeigen soll, ist die Fraktur 1941 von Hitler selbst verboten wor-den. Nachdem nämlich die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Po-len, Frankreich, die Niederlande und Belgien besetzt hatte und Hitler die Feldzüge nach Jugoslawien und Grie-chenland sowie den späteren Einmarsch in die Sowjetunion vorbereitete, verriet er die Fraktur, die er und seine Partei vordem so hochgelobt hatten, weil die anderen Länder probleme beim lesen bekundeten.In einem Rundschreiben wurde infor-miert: „Zu allgemeiner Beachtung teile ich im Auftrag des Führers mit: Die sogenannte gotische Schrift als eine deutsche Schrift anzusehen und zu bezeichnen ist falsch. In Wirklichkeit besteht die sogenannte goti-sche Schrift aus Schwabacher-Judenlettern. Genauso wie sie sich später in den Besitz der Zeitungen setzten, setzten sich die in Deutschland ansässigen Juden bei der Einführung des Buchdrucks in den Besitz der Buchdruckereien, und dadurch kam es in Deutschland zu der starken Einführung der Schwabacher-Judenlettern. Am heutigen Tage hat der Führer in ei-ner Besprechung mit Herrn Reichsleiter Amann und Herrn Buchdruckereibesit-

zer Adolf Müller entschieden, dass die Antiqua-Schrift künftig als Normalschrift zu bezeichnen sei. Nach und nach sol-len sämtliche Druckerzeugnisse auf diese Normalschrift umgestellt werden. Sobald dies schulbuchmässig möglich ist, wird in den Dorfschulen und Volksschulen nur mehr die Normalschrift gelehrt werden. Die Verwendung der Schwabacher.-Juden-lettern durch Behörden wird künftig unter-bleiben; Ernennungsurkunden für Beamte, Strassenschilder u. dergl. werden künftig nur mehr in Normalschrift gefertigt wer-den. Im Auftrage des Führers wird Herr Reichs-leier Amann zunächst jene Zeitungen und Zeitschriften, die bereits eine Aulandsver-breitung haben, oder deren Aulandsver-breitung erwünscht ist, auf die Normal-schrift umstellen.“gez. M. Bormann.

Dieses Rundschreiben war das Ende der Zweischriftigkeit in Europa. Gebro-chene Schriften findet man heutzutage nur noch selten. Oftmals wird sie noch für Zeitungsnamen benutzt (z.B. Herald Tribune, New York Times, Frankfurter Allgemeine, Sachsenspiegel).Dem Schreiben zu trotz werden aber bis heute oftmals noch gebrochene Schriften dem Nazionalsozialismus zu-geordnet und geniessen dadurch keinen allzu guten Ruf.

Gebrochenes Image der Fraktur

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Werbefahne, Werderstrasse,

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Fremde Schriften

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Restaurant Peking Ente, Wismarschestrasse

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FREMDE SCHRIFTEN

ei Fremden Schriften handeltظes sich um jene welche nicht auf dem lateinischen Alphabet

beruhen wie zum Beispiel: kyrillische, chi-nesische, japanische, arabische, griechi-sche, russische, armenische, georgische, und hebräische Schriften. Früher waren diese Schriften nur selten als DTP-Schrif-ten vorhanden, inzwischen werden sie aber auch angeboten. Bei dieser Schrift-klasse muss auch bedenkt werden, dass

hier nicht nur die Zeichen anders sind, sondern zum Teil auch die Leserichtung anders als bei uns ist. Während im Chinesischen einzelne Zeichen ganze Wörter sind, ist z.B das arabische Alphabet dem unseren näher, denn dies ist eine „normale Buchstaben-schrift“. Die Tatsache das Arabisch jedoch von rechts nach links geschrieben wird erschwert das ganze wiederum für uns.

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China Restaurant, Wismarschestrasse

Islamisches Zentrum Schwerin, Wismarschestrasse

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FREMDE SCHRIFTEN

Der Zeitpunkt an dem die Araber mit dem Schreiben angefangen haben ist ungewiss. Einige arabische Chroniken führen auf Adam zurück, der die arabi-sche Schrift angeblich neben elf anderen Schriften auf Tontafeln niederschrieb; an-dere religiöse Quellen behaupten, Salo-mon sei der erste gewesen und wiede-rum andere sehen Ismael als den Ersten an, der in arabischer Schrift geschrieben hat.

Der arabische Gelehrte Ibn Hischam (gest. 833) schreibt in seiner Biographie über den Propheten Mohammed, dass Himdschar bin Saba, der Stammvater der Könige des Jemen, die arabische Schrift im Traum erlernt habe und danach sch-reiben konnte. In einer Überlieferung von Ibn Abbas (gest. 687), einem be-deutenden islamischen Gelehrten und Cousin des Propheten, wird beschrieben, dass das arabische Alphabet erstmals in

der südirakischen Stadt Anbar nach dem Vorbild des altsyrischen Alphabets (Ara-mäisch) festgelegt wurde. Auf einem Grabstein in der syrischen Stadt Namara befindet sich die frühste Inschrift in arabischer Sprache, welche sich allerdings noch des nabatäischen Al-phabetes bediente. Sie wird auf das Jahr 328 zurückgeführt. In der nordsyrischen Stadt Zabab findet man die ersten, auf dem arabischen Alphabet basierenden Inschriften aus dem Jahre 512. Auch in Harran an einer Kirche aus der Mitte des sechsten Jahrhunderts wurde man fündig. Die arabischen Bewohner der Region ha-ben sich vermutlich, vor der Entwicklung des arabischen Alphabets, einer Variation des aramäischen bedient. Das erste, aus der islamischen Zeit stam-mende Fragment eines Schriftstückes in arabischer Sprache wurde im ägyp-

tischen Heracleopolis gefunden. Das auf Arabisch und Griechisch abgefasste Dokument war sowohl nach dem islami-schem als auch nach dem koptischen Ka-lender datiert. Nach islamischer Zeitre-chung stammte es aus dem Jahr 22, was dem Jahr 643 christlicher Zeitrechnung entspricht.

Gleichzeitig mit dem Islam verbreitete sich auch die arabische Schrift. Ausge-hend von der arabischen Halbinsel über Syrien und den Irak bis nach Zentralasien sowie über Ägypten und ganz Nordaf-rika bis nach Spanien. Das Arabisch als Sprache des Islams spielt eine zentrale Rolle für die Verbreitung des arabischen Schriftsystems. Durch das Wachstum des islamischen Gebietes und je mehr fremde Völker es umfasste, umso wich-tiger wurde eine deutlich lesbare Schrift, besonders wegen der unterschiedlichen Lesarten des Korans, die sich aufgrund

Geschichte zur Arabischen Schrift

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Litfasssäule, Mecklenburgstrasse

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FREMDE SCHRIFTEN

der fehlenden Punktierung und Vokali-sation ergeben hatten. Letzteres spricht das Problem an, dass die arabische Schrift zum Zeitpunkt als der Koran niederge-schrieben wurde noch nicht vollständig entwickelt war: die kurz gesprochenen Vokale eines Wortes wurden (und wer-den) generell nicht mitgeschrieben; hinzu kommt, dass eine Reihe unterschiedlicher Konsonanten mit ein und demselben Schriftzeichen wiedergegeben wurden.

ةيبر علا ةغللاDer Grammatiker Abu-l-Aswad al-Duali (gest. 688) hat ein System von roten Punkten für die nicht geschriebenen Vo-kale festlegt. Unter dem Verwalter der irakischen Städte Basra und Kufa al-Had-schadsch (661-713), wurde ein System aus kurzen schrägen Strichen eingeführt um die gleichen Buchstabenkörper zu unterscheiden. Das bis heute verwendete Punktesystem für die Buchstaben und die acht diakriti-

schen Zeichen (kleine Zeichen oberhalb und unterhalb der Schriftzeichen) legte der Grammatiker Al-Khalil ibn Ahmad al-Farahidi (gest. 786) fest. Diese Anstren-gungen waren die Folge der Ausbreitung des Islams, denn dadurch wurden ver-mehrt Koranexemplare benötigt und da beim Abschreiben des Korans keine Fehler erlaubt waren war eine Regelung notwendig. Das Handwerk des Abschreibens, ge-nannt Naskh etablierte sich. Ein Meister kopiert zusammen mit seinen Schülern den Koran und andere religiöse Texte. Dies waren zugleich die Anfänge der arabischen Kalligraphie, denn die Meister traten untereinander in Konkurrenz um das schönste Koranexemplar.

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Restaurant Peking Ente, Wismarschestrasse

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IMPRESSUM

1. Auflage 2009

Dieses Buch wurde als Abschlussarbeit an der Design Schule Schwerin gestaltet.

Idee, Fotos und Umsetzung: Fabrizia WolfDruck: Schwerin

ISBN 978-3-87439-111-7

Verlag Hermann Schmidt MainzRobert-Koch-Strasse 855129 Mainzwww.typografie.de

© Copyright 2009 by Fabrizia Wolf

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Bertram, Axel: Das Wohltemperierte Alphabet, Eine Kulturgeschichte ISBN-3 936618 38 0 Hammer, Norbert: Mediendesign für Studium und Beruf ISBN-978 3 540 73217 4 Khazaeli, Dominik Cyrus: Crashkurs Typo und Layout, ISBN-3 499 61252 6 Kapr, Albert: Fraktur, Form und Geschichte der gebrochenen Schriften, ISBN-978 3 87439 260 0 Kiermeier, Debre, Joseph u. Fritz Franz-Vogel: Das Alphabet die Bildwelt der Buchstaben von A-Z Reinmann, Ernst u. Riethmüller Hans-Joachim: Der Schriftatlas für Ausbildung und Praxis im Berufsfeld Farbe Gestaltung Schrift Werbung, ISBN-3 8604 7259 3 Weichert, Joachim: Druckschriften , ISBN-3 7654 2441 2 Sauthoff, Daniel, Gilmar Wendt u. Hans-Peter Willberg: Schriften erkennen, ISBN-978 3 87439 373 7 Ro-bertson, Bruce: Intensivkurs Schrift undKalligraphie, ISBN-3 8043 0646 2 Runk, Claudia: Grundkurs Typografie und Layout, ISBN-3 89842 406 5

http://www.dafont.com http://www.designguide.at http://www.google.de http://www.janaszek.de http://www.myfonts.com http://www.typografie.de http://www.typografie.info http://www.typolexikon.de http://www.wikipedia.de

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GAUSSSTRASSE

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M. WIGGERS STRASSE

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LANDREITERSTRASSE

HOSPITALSTRASSE

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Fabrizia Wolf erblickte am 11. Juli 1986 in Solothurn das Licht der Welt. Schon früh zeichnete sich die Vorliebe für kreatives Gestalten ab. 2001-2005 ging Fabrizia an die Kantonsschule Solothurn. in welcher Sie im Sommer 2005 erfolgreich ihr Maturazeugnis entgegennehmen konnte.Nach einem Zwischenjahr welches sie unterande-rem als Au Pair in Paris verbrachte, entschied Sie sich entgültig dafür, die kreative Richtung einzuschla-gen. 2006 begann Sie ihr Studium an der Grafik und Design Fachhochschule in Schwerin, Deutschland. Dort entstand 2009 im Rahmen einer Diplomar-beit „Klassifiz!ert“.

Page 110: Klassif!ziert

!Klassif!ziert soll Typoliebhabern sowie auch Typolaien einen Blick auf die verschiedenen Fonts und auf Schwerin ermöglichen. Der Bildband zeigt die Klassifizierung der Schriften einmal vor einer etwas anderen Kulis-se, als schwarze Buchstaben auf weissem Papier. Die Type steht zwar im Vordergrund aber Schwerin meldet sich doch auf den Bildern, manchmal mehr, manchmal weniger lautstark zu Wort. Ich wünsche viel Spass beim Entdecken, ob nun im Buch oder in der Stadt....


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