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Kapitel 2 Produktion, Sparen und der Aufbau von Kapital · Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser...

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser Version: 17.10.2011 Kapitel 2 Produktion, Sparen und der Aufbau von Kapital
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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser

Version: 17.10.2011

Kapitel 2

Produktion, Sparen

und der Aufbau von

Kapital

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Die Produktion hängt langfristig ab vom:

technischen Wissen (At)

Arbeitseinsatz (Beschäftigung Nt) und

Kapitalbestand (Kt)

Wir konzentrieren uns auf die Entwicklung des

Kapitalbestands und treffen daher folgende Annahmen:

1. Bevölkerungsgröße, Partizipationsrate und Arbeitslosenquote

nehmen wir als konstant an: Nt = N

2. Es gibt keinen technischen Fortschritt

Gesamtwirtschaftliche Produktionsfunktion:

( , )t tY F K N

( , , )t t t tY F K N A

Produktion (Y), Produktion je

Beschäftigten (Y/N) und Produk-

tion pro Kopf (Y/Bevölkerung)

entwickeln sich proportional

Die Wechselwirkung zwischen

Produktion und Kapital

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Zwei Beziehungen zwischen Produktion und

Kapital bestimmen langfristig die Produktion:

1. Kapital Produktion

Die Höhe des Kapitalbestands beeinflusst die

Gütermenge, die produziert werden kann.

2. Produktion Kapitalakkumulation

Die Produktionsmenge beeinflusst, wie viel gespart

und investiert werden kann und damit, wie viel

Kapital akkumuliert wird.

Die Wechselwirkung zwischen

Produktion und Kapital

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( , )Y F K N

I S sY

K I Abschreibungen

Kapital, Produktion und Sparen/Investitionen

1K K K

Die Wechselwirkung zwischen

Produktion und Kapital

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Die Wirkung von Kapital auf die Produktion

Unter der Annahme konstanter Skalenerträge gilt für

die Beziehung zwischen Produktion je Beschäftigten

und Kapitalintensität (Kt/N) :

,1t tY K

FN N

In Worten: Steigt die Kapitalintensität (Kapital je

Beschäftigten), dann steigt auch die Produktion je

Beschäftigen.

,1t tK K

f FN N

mit:

t tY Kf

N NVereinfacht:

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Die Wirkung der Produktion auf die

Kapitalakkumulation

Produktion und Investition:

Zwischen privater Ersparnis und Investitionen besteht

folgende Beziehung :

( )

Wenn 0

mit 0 1

I S T G

T G T G I S

S sY s

t tI sY

Die Investitionen entsprechen der privaten Ersparnis;

diese steigt proportional mit dem Einkommen

Die Investitionen sind deshalb proportional zur

Produktion: Je höher die Produktion, desto höher die

Ersparnis; umso höher sind damit auch die Investitionen.

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Kombinieren wir die Beziehung zwischen Produktion

und Investition, It = sYt, und die Beziehung zwischen

Investition und Kapitalakkumulation, so erhalten wir die

zweite zentrale Gleichung der Wachstumstheorie:

Die Wirkung der Produktion auf die

Kapitalakkumulation

Investition und Kapitalakkumulation:

Die Entwicklung des Kapitalbestands im Zeitablauf:

bezeichnet die Abschreibungsrate.

1 (1 )t t tK K I

1 (1 )t t tK K sY

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Die Wirkung der Produktion auf die

Kapitalakkumulation

Eine Umformung erlaubt es uns, die Veränderung der

Kapitalintensität über die Zeit zu betrachten:

In Worten: Die Veränderung der Kapitalintensität (linke

Seite) ist gleich der Ersparnis je Beschäftigten minus

den Abschreibungen auf Kapital je Beschäftigten (rechte

Seite).

Produktion und Kapital je Beschäftigten:

1 (1 )t t tK K Ys

N N N

1t t t tK K Y Ks

N N N N

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Wir haben zwei Beziehungen hergeleitet:

Führen wir nun beide Beziehungen zusammen, so

können wir die Entwicklung von Produktion und Kapital

im Zeitverlauf betrachten.

Erste Beziehung:

Das Kapital bestimmt

über die

Produktionsfunktion die

Produktion

t tY Kf

N N

1t t t tK K Y Ks

N N N N

Zweite Beziehung:

Die Produktion wirkt

ihrerseits über die

Ersparnis auf die

Kapitalakkumulation

Sparquote und Kapitalakkumulation

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Die Dynamik von Kapitalbildung und

Produktion

Ersetzen wir in der rechten Gleichung die Produktion

je Beschäftigten (Yt /N) durch f(Kt /N), dann erhalten

wir:

t tY Kf

N N

1t t t tK K Y Ks

N N N N

1 = t t t tK K K Ksf

N N N N

Veränderung der

Kapitalintensität vom

Jahr t zum Jahr t+1

Investitionen

während des

Jahres t

Abschreibungen

während des

Jahres t

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Die Dynamik von Kapitalbildung und

Produktion

Übersteigt die Investition je Beschäftigten die Abschreibungen je

Beschäftigten, dann ist die Veränderung der Kapitalintensität

positiv.

Das Kapital je Beschäftigten steigt.

Wenn die Investition je Beschäftigten kleiner ist als die

Abschreibungen je Beschäftigten, dann ist die Veränderung der

Kapitalintensität negativ.

Das Kapital je Beschäftigten fällt.

1 = t t t tK K K Ksf

N N N N

Veränderung der

Kapitalintensität vom

Jahr t zum Jahr t+1

Investitionen

während des

Jahres t

Abschreibungen

während des

Jahres t

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Produktion je Beschäftigten

f(Kt/N)

Abschreibungen

Kt/N

Investitionen je Beschäftigten

sf(Kt/N)

Pro

du

kti

on

je

Bes

ch

äft

igte

n Y

/N

Kapitalintensität K/N

A

B

Y*/N

C

K*/N

D

(Ko/N)

AB = Produktion je Beschäftigten

AC = Investition je Beschäftigten

AD = Abschreibungen

AC > AD

Dynamische Entwicklung von Kapital und Produktion

Die Dynamik von Kapitalbildung und

Produktion

Kapital hat abnehmende

Grenzerträge: Die Produktions-

zuwächse werden immer kleiner.

Die Abschreibungen je

Beschäftigten steigen

proportional mit der

Kapitalintensität.

Sind Kapital und Produk-

tion niedrig, dann über-

steigen die Investitionen

die Abschreibungen; der

Kapitalbestand wächst.

Ausgangspunkt

(Ko/N) Die Ersparnisse (ein Teil der

Produktion) werden investiert.

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Produktion je

Beschäftigten

f(Kt/N)

Abschreibungen

Kt/N δ

Investitionen je Beschäftigten

sf(Kt/N)

Pro

du

kti

on

je

Bes

ch

äft

igte

n Y

/N

Kapitalintensität K/N

A

B

Y*/N

C

K*/N

D

(Ko/N)

Dynamische Entwicklung von Kapital und Produktion

Sind Kapital und

Produktion hoch, liegen

die Investitionen unter

den Abschreibungen; der

Kapitalbestand nimmt ab.

Die Dynamik von Kapitalbildung und

Produktion

Bei K0/N ist die Differenz zwischen

Investitionen und Abschreibungen positiv

(Strecke CD).

Kapitalintensität

und Produktion

je Beschäftigten

steigen also.

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Die Dynamik von Kapitalbildung und

Produktion

Beim Niveau K*/N, sind

die Investitionen gerade

groß genug, um die

Abschreibungen zu

decken.

Kapitalintensität und

Produktion je

Beschäftigten bleiben

von da an konstant auf

ihrem langfristigen

Gleichgewichtsniveau.

Links von K*/N: Investitionen > Abschreibungen: Kapitalintensität steigt

Rechts von K*/N: Investitionen < Abschreibungen: Kapitalintensität fällt

Produktion je

Beschäftigten

f(Kt/N)

Abschreibungen

Kt/N δ

Investitionen je

Beschäftigten

sf(Kt/N)

Pro

du

kti

on

je

Bes

ch

äft

igte

n Y

/N

Kapitalintensität K/N

A

B

Y*/N

C

K*/N

D

(Ko/N)

1t t t tK K K Ks f

N N N N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 15

Kapital und Produktion im Steady State

Als Steady State bezeichnet man den langfristigen Gleich-

gewichtszustand, bei dem sich Produktion je Beschäftigten

und Kapitalintensität nicht mehr verändern. Die linke Seite

der obigen Gleichung ist also gleich Null:

* *Y Kf

N N

Die Produktion je Beschäftigten (Y*/N) im Steady

State ergibt sich für K*/N aus der Produktionsfunktion:

* * * ** * *1

10t tt t

K K K KK K K s f

N N N N

1t t t tK K K Ks f

N N N N

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Investition bei s0

s0f(Kt/N)

Investition bei s1

s1f(Kt/N)

Pro

du

kti

on

je

Be

sc

ftig

ten

Y

/N

Kapitalintensität K/N

Abschreibungen

Kt/N δ

Produktion f(Kt/N)

Y1/N

B

A

K1/N (K0/N)

Y0/N

D Ein Land mit

einer höheren

Sparquote

erreicht im

Steady State

ein höheres

Produktions-

niveau je

Beschäftigten.

Die Auswirkungen unterschiedlicher Sparquoten

Der Einfluss der Sparquote auf die Produktion

C

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Der Einfluss der Sparquote auf die Produktion

“Welchen Einfluss hat die Sparquote auf die

Wachstumsrate der Produktion?”

Die bisherige Analyse liefert uns drei Antworten auf

diese Frage:

1. Die Sparquote beeinflusst die langfristige Wachstumsrate

der Produktion je Beschäftigten nicht. Diese liegt bei Null,

da die Wirtschaft langfristig zu einem konstanten

Produktionsniveau je Beschäftigten konvergiert.

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Der Einfluss der Sparquote auf die Produktion

“Welchen Einfluss hat die Sparquote auf die

Wachstumsrate der Produktion?”

Die bisherige Analyse liefert uns drei Antworten auf

diese Frage:

2. Die Sparquote bestimmt aber die Höhe des langfristigen

Produktionsniveaus je Beschäftigten. Ceteris paribus

erreichen Länder mit einer höheren Sparquote ein höheres

Produktionsniveau.

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Der Einfluss der Sparquote auf die Produktion

“Welchen Einfluss hat die Sparquote auf die

Wachstumsrate der Produktion?”

Die bisherige Analyse liefert uns drei Antworten auf

diese Frage:

3. Eine höhere Sparquote lässt für einige Zeit, nicht aber für

immer, die Produktion stärker wachsen.

Das langfristige Produktionsniveau steigt mit einer höheren

Sparquote. Allerdings kann die Sparquote die langfristige

Wachstumsrate nicht beeinflussen.

In der Zeit, in der die Produktion ansteigt, erlebt die

Ökonomie eine Phase positiven Wachstums. Sie endet,

sobald sie ihren neuen Ruhepunkt erreicht.

Beachte:

die Spar-

quote

kann nicht

unbe-

grenzt an-

steigen!

Mehr als

das Ein-

kommen

kann nicht

gespart

werden,

also s 1.

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 20

Der Einfluss der Sparquote auf die Produktion

Die Auswirkungen eines Anstiegs der Sparquote auf die Produktion je Beschäftigten

Ein Anstieg der

Sparquote führt zu einer

Wachstumsperiode, bis

die Produktion ihr neues,

höheres Steady State

Niveau erreicht hat.

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 21

Sparquote und Konsum

Welche Sparquote sollte angestrebt werden?

Die für die Bevölkerung relevante Größe ist der Konsum (pro Kopf), nicht die Produktion (pro Kopf).

Ein Anstieg der Sparquote geht mit einem Rückgang der Konsumquote/-neigung einher.

Kurzfristig (bei zunächst unveränderter Produktion) bedeutet die höhere Sparquote eine Einschränkung des Konsums.

Langfristig wird das Produktionsniveau erhöht.

Der kombinierte langfristige Effekt einer gesunkenen Konsumneigung und einem gestiegenen Einkommen auf den Konsum (pro Kopf) ist nicht eindeutig.

1C Y Y

c sN N N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 22

Investition bei s0

s0f(Kt/N)

Investition bei s1

s1f(Kt/N)

Pro

du

kti

on

je

Be

sc

ftig

ten

Y

/N

Kapitalintensität K/N

Abschreibungen

Kt/N δ

Produktion f(Kt/N)

Y1/N

B

A

K1/N (K0/N)

Y0/N

Sparquote und Konsum

Die Auswirkungen der Sparquote auf den Konsum je

Beschäftigten im Steady State

Konsum C/N

bei s0: AB

C/N bei s1

S= 1: C/N=0

S= 0: C/N=0

Mit der Spar-

quote variiert

der Konsum

je Beschäftig-

ten im

Steady State

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 23

Ko

ns

um

je

Be

sc

häft

igte

n C

/N

Sparquote s

sG 0 1

Maximaler Steady State

Konsum je Beschäftigten

Die Auswirkungen der Sparquote auf den Konsum je

Beschäftigten im Steady State

Sparquote und Konsum

Ein Anstieg der

Sparquote führt

zunächst zu

einem Anstieg

des Konsums

je Beschäftigten

im Steady State.

Dann aber (ab sG)

kommt es zu

einem Rückgang

des Konsums je

Beschäftigten im

Steady State.

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 24

Sparquote und Konsum

Für s > sG, führt eine

höhere Sparquote zu

einem Anstieg von

Produktion und Kapital,

sie verringert aber den

Konsum je

Beschäftigten.

Für s = 1, sind zwar

Kapital und Produktion

je Beschäftigten

maximal. Die gesamte

Produktion wird aber

benötigt, um die

Abschreibungen zu

ersetzen. Für Konsum

bleibt nichts mehr übrig.

Für s < sG bedeutet ein Anstieg der

Sparquote (Konsumverzicht heute)

dauerhaft höheren Konsum in der Zukunft!

Welche Sparquote ist optimal?

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 25

Sparquote und Konsum

Für s > sG, führt eine

höhere Sparquote zu

einem Anstieg von

Produktion und Kapital,

sie verringert aber den

Konsum je

Beschäftigten.

Für s = 1, sind zwar

Kapital und Produktion

je Beschäftigten

maximal. Die gesamte

Produktion wird aber

benötigt, um die

Abschreibungen zu

ersetzen. Für Konsum

bleibt nichts mehr übrig.

Sparquote s > sG ist ineffizient: Konsum-

verzicht heute würde auch Konsum in der

Zukunft reduzieren!

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 26

Sparquote und Konsum

Goldene Regel der Kapitalakkumulation

(Golden Rule):

Wähle die Sparquote sG, die den den

maximalen Konsum im Steady State

ermöglicht.

Aber: Anstieg der Sparquote bis sG bedeutet

Konsumverzicht heute: Trade-off zwischen

Gegenwarts- und Zukunftskonsum

Unterschiedliche Belastung der Generationen!

Beispiel: Reform der Rentenversicherung

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 27

Rentenversicherung, Rentenversicherungs-

reform und Kapitalakkumulation

Grundsätzlich lässt sich ein Rentenversicherungssystem auf zwei

Arten organisieren:

Im ersten System zahlen die Beschäftigten

Rentenversicherungsbeiträge; diese Beiträge werden dann

unmittelbar im gleichen Jahr als Leistungen an die jeweiligen

Rentner ausgezahlt. Ein solches Verfahren bezeichnet man als

Umlageverfahren.

Im zweiten System investieren die Beschäftigten ihre

Rentenzahlungen in Finanzanlagen; im Rentenalter erhalten sie ihre

Investitionen dann einschließlich der Erträge zurück. Ein solches

System wird Kapitaldeckungsverfahren genannt.

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 28

Prognostizierter Altersquotient für verschiedene Renteneintrittsalter (60, 65 und 67), 1995 – 2050

Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden

Ein Altersquotient (= Bevölkerung über 60 bzw. 65 bzw. 67 / Bevölkerung im

erwerbsfähigen Alter) von 0,44 im Jahr 2001 bei einem faktischen

Renteneintrittsalter von 60 Jahren bedeutet, dass knapp 2,3 (= 1 / 0,44)

Beschäftigte einen Rentner finanzieren müssen.

Bis zum Jahr 2030 würde er auf 0,75 ansteigen (1,33 Beschäftigte je Rentner).

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050

Alt

en

qu

oti

en

t

Renteneintrittsalter 60

Renteneintrittsalter 65

Renteneintrittsalter 67

Rentenversicherung, Rentenversicherungs-

reform und Kapitalakkumulation

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 29

Ist das Umlageverfahren langfristig tragbar?

Ohne Änderung müsste der Rentenbeitragssatz deutlich angehoben

oder das Rentenniveau entsprechend abgesenkt werden

Untragbar hohe Belastung

Kann Umstellung auf Kapitaldeckungsverfahren das Problem lösen?

• Ohne Einführung des Umlageverfahrens ab 1957: höhere Sparquote;

größerer Kapitalbestand, höhere Produktion und Konsum je

Beschäftigten. Aber: dann hätte es keinen Einführungsgewinn für die

Kriegsgeneration gegeben.

• Wegen bestehender Verpflichtungen muss ein Wechsel langsam erfolgen,

damit die Anpassungskosten nicht übermäßig zu Lasten einer einzelnen

Generation gehen.

Rentenversicherung, Rentenversicherungs-

reform und Kapitalakkumulation

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 30

Rentenreform

• Riester Rente (2001) • Teilkapitaldeckungsverfahren

• steuerliche Förderung einer freiwilligen privaten Altersvorsorge

• Effekt auf die Sparquote fraglich (evtl. Substitution bereits

bestehender Sparformen)

• Nachhaltigkeitsfaktor (2005) • Koppelung der Rentenhöhe an das Verhältnis von Beitragszahlern

zu Rentnern

• Anhebung des Renteneintrittsalters (2005) • ab 2012 schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67

Jahre

Rentenversicherung, Rentenversicherungs-

reform und Kapitalakkumulation

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 31

Rentenversicherung, Rentenversicherungs-

reform und Kapitalakkumulation

Bruttosparquote für die Gesamtwirtschaft in % des verfügbaren Einkommens (1960 -2012)

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 32

Betrachten wir einen Spezialfall der Cobb Douglas Produktionsfunktion:

t tY K N

t tt t

K N KY K

N N NN

t t tY K Kf

N N N

Die Produktion je Beschäftigten erhält man durch Teilen

durch N:

Man erhält eine konkrete Spezifikation der Produktionsfunktion:

Die Kapitalintensität im Zeitverlauf verändert sich entsprechend:

Es gilt also: 1t t t tK K K K

sN N N N

1t t t tK K K Ksf

N N N N

Ein Gefühl für die Größenordnungen

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 33

Wie wirkt sich ein Anstieg der Sparquote auf

die Steady State Produktion aus?

Im Steady State ist die linke Seite gleich Null:

Quadrieren beider Seiten liefert:

Teilen durch (K/N) und umformen liefert:

Die Produktion je Beschäftigten ist:

Die Kapitalintensität im Steady State entspricht dem Quadrat des

Quotienten aus Sparquote und Abschreibungsrate.

2Y K s s

N N

2K s

N

2

2 2K Ks

N N

1t t t tK K K Ks

N N N N

K K

sN N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 34

Wie wirkt sich ein Anstieg der Sparquote auf

die Steady State Produktion aus?

Die Produktion je Beschäftigten ist im Steady State durch den Quotienten aus Sparquote und Abschreibungsrate bestimmt.

Steigt die Sparquote oder sinkt die Abschreibungsrate, so nehmen sowohl Kapitalintensität als auch die Produktion je Beschäftigten im Steady State zu.

Bsp.: Abschreibungsrate = 10%, Verdopplung der Sparquote von 10 auf

20%

Ergebnis: langfristig verdoppelt sich die Produktion je Beschäftigten

2Y K s s

N N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 35

Wie wirkt sich ein Anstieg der Sparquote auf

den Anpassungsprozess aus?

2

0 0 0

0 0 01

0 0 01

1 1

2 1 1 1

2 2

2

0 11 1 1

0 1

1 0 2 1 0 1 1 11

11 1 05

0 24 4 2

0 1

neu

neu

neu

K Y K,

N , N N

K K KKs

N N N N

K K KKs , , ,

N N N N

Y K, ,

N N

K K K Ks

N N N N

Y K

N N

K Y K,

N , N N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 36

Wie wirkt sich ein Anstieg der Sparquote auf

den Anpassungsprozess aus?

Der Anpassungspro-zess des Niveaus und der Wachstumsrate der Produktion je Beschäf-tigten bei einem Anstieg der Sparquote von 10% auf 20%.

Es dauert lange, bis sich

die Produktion nach einem

Anstieg der Sparquote auf

ihr höheres Niveau

angepasst hat. Anders

gesagt, ein Anstieg der

Sparquote führt zu einer

langen Periode höheren

Wachstums.

0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

4.0

-5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Jahre

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

Sparquote (rechte Achse) Kapitalintensität Produktion je Beschäftigten

-2%

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

-5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Jahre

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

Sparquote (rechte Achse) Wachstumrate der Produktion je Beschäftigtem

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 37

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

Im Steady State entspricht der Konsum je Beschäftigten der Differenz aus Produktion und Abschreibungen je Beschäftigten.

Bekannt ist:

Dann ergibt sich:

und

Ausgehend von diesen Gleichungen gibt

die Tabelle auf der nächsten Folie die Steady State-Werte

für Kapital, Produktion und Konsum (jeweils) je

Beschäftigten für unterschiedliche Sparquoten wieder.

2Y K s s

N N

2K s

N

21C s s s( s )

N

C Y K

Y C IN N N

eine nach unten

geöffnete Parabel

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 38

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

Die Sparquote und die Steady State Werte von Kapital,

Produktion und Konsum je Beschäftigten; = 10%

Sparquote, s Kapital je

Beschäftigten, K/N

Produktion je

Beschäftigten, Y/N

Konsum je

Beschäftigten, C/N

0.0 0.0 0.0 0.0

0.1 1.0 1.0 0.9

0.2 4.0 2.0 1.6

2

2

K s

N

Y s

N

1s sC

N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 39

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

Die Sparquote und die Steady State Werte von Kapital,

Produktion und Konsum je Beschäftigten; = 10%

Sparquote, s Kapital je

Beschäftigten, K/N

Produktion je

Beschäftigten, Y/N Konsum je

Beschäftigten, C/N

0.0 0.0 0.0 0.0

0.1 1.0 1.0 0.9

0.2 4.0 2.0 1.6

0.3 9.0 3.0 2.1

0.4 16.0 4.0 2.4

0.5 25.0 5.0 2.5

2

2

K s

N

Y s

N

1s sC

N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 40

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

Die Sparquote und die Steady State Werte von Kapital,

Produktion und Konsum je Beschäftigten; = 10%

Sparquote, s Kapital je

Beschäftigten, K/N

Produktion je

Beschäftigten, Y/N

Konsum je

Beschäftigten, C/N

0.0 0.0 0.0 0.0

0.1 1.0 1.0 0.9

0.2 4.0 2.0 1.6

0.3 9.0 3.0 2.1

0.4 16.0 4.0 2.4

0.5 25.0 5.0 2.5

0.6 36.0 6.0 2.4

– – – –

1.0 100.0 10.0 0.0

2

2

K s

N

Y s

N

1s sC

N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 41

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

0

2

4

6

8

10

12

14

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1

Sparquote s

Kon

sum

je B

eschä

ftig

ten C

/N

10% 2%

Abschreibungsrate

t tY K N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 42

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

0 5 0 5

1

1

1

1

1

1 1

allgemeiner:

Beispiel für 1 3

, ,

t t t

t t

*

*

*

Y K N K N

Y K N

K s

N

Y s

N

C s s

N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 43

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

0

0.5

1

1.5

2

2.5

3

0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1

Sparquote s

Kon

sum

je B

eschä

ftig

ten C

/N

10% 2%

Abschreibungsrate

1 3 2 3

t tY K N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 44

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

1

1 1

11 1

1 1

11 1

1 1

11 1

1 1

1 11 1

1 1 1

1 1 10

1 1

1 1

1 1

*

*

C s s

N

C N s s

s

s s

s s

s s s

11 1 1 1

1 1 1s s

s

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 45

Die Sparquote aus der Sicht der Goldenen

Regel

Bruttosparquote für die Gesamtwirtschaft in % des verfügbaren Einkommens (1960 -2012)

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 46

Das Wissen aller Beschäftigten einer Ökonomie

bezeichnet man als Humankapital.

Eine Volkswirtschaft mit vielen hoch qualifizierten

Beschäftigten ist sehr viel produktiver als eine

Ökonomie, in der die Arbeiter weder schreiben noch

lesen können.

Die Schlussfolgerungen bezüglich der physischen

Kapitalakkumulation bleiben durch die Aufnahme von

Humankapital in die Analyse unverändert.

Physisches Kapital versus Humankapital

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 47

Eine Verallgemeinerung der

Produktionsfunktion

Die Produktion je Beschäftigten hängt sowohl von der

physischen Kapitalintensität (K/N), als auch vom

Bestand an Humankapital (H/N) ab. Die

Produktionsfunktion lässt sich wie folgt modifizieren:

Y K Hf ( , )

N N N

Die Produktion je Beschäftigten nimmt mit steigender

Kapitalintensität und mit dem durchschnittlichen

Ausbildungsniveau zu.

Allerdings liegen auch hier sinkende Grenzerträge vor.

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 48

Eine Verallgemeinerung der

Produktionsfunktion

Ein Maß für das Humankapital H kann folgendermaßen

konstruiert werden:

Angenommen, eine Volkswirtschaft besteht aus

N=100 Beschäftigten. Die Hälfte davon hat eine

Ausbildung, die andere Hälfte nicht.

Der Lohn der ausgebildeten Beschäftigten ist

doppelt so hoch wie der der ungelernten

Beschäftigten. Dann gilt:

15050 1 50 2 150 1 5

100

HH [( ) ( )] .

N

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 49

Humankapital, Physisches Kapital und die

Produktion

Steigt die gesamtwirtschaftliche Investition in

Humankapital – sei es durch Ausbildung oder durch

“training on-the-job” – dann erhöht sich die

Humankapitalintensität im Steady State; damit steigt

die Produktion je Beschäftigten .

Langfristig hängt die Produktion je Beschäftigten

sowohl von der Ersparnis als auch von den

Bildungsausgaben einer Gesellschaft ab.

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 50

Humankapital, Physisches Kapital und die

Produktion

In Deutschland werden etwa 5,6% des BIP für Bildung ausgegeben, wohingegen die Bruttoinvestitionsquote von physischem Kapital bei 18,4% des BIP liegt.

Dieser Vergleich ist nur eine erste Annäherung:

Hochschulausbildung ist zum Teil Konsum und nur teilweise Investition.

Während der Ausbildung entstehen Opportunitätskosten in Form von Lohnverzicht.

Formale Ausbildung ist nur ein Teil der Bildung. Vieles erlernen wir am Arbeitsplatz.

Man sollte die Investitionsquoten um die Abschreibungen korrigieren.

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Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 51

Humankapital, Physisches Kapital und die

Produktion

Bislang: gegebenes technisches Wissen

Besteht aber nicht ein Zusammenhang zwischen

technischem Fortschritt und den Investitionen in

Humankapital?

Ist die Rate des technischen Fortschritts nicht umso

höher, je besser ausgebildet die Bevölkerung ist?


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