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Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

Date post: 23-Feb-2016
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Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Titelthema: Wochenmarkt - Senioren unterwegs Weitere Themen: Riechtest beweist OP-Erfolg / Kinder ambulant operiert / Staffellauf bei der Jugendhilfe / Generationen ohne Schranken
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DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Wochenmarkt Senioren unterwegs Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Riechtest beweist OP-Erfolg Seite 6 Kinder ambulant operiert Seite 8 Staffellauf bei der Jugendhilfe Seite 10 Generationen ohne Schranken Seite 14 Nr. 6 / Sommer 2007 Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Christinenstift, Jugendhilfe St. Elisabeth
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Page 1: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freundeder Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

WochenmarktSenioren unterwegs

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe

Riechtest beweist OP-Erfolg Seite 6Kinder ambulant operiert Seite 8Staffellauf bei der Jugendhilfe Seite 10Generationen ohne Schranken Seite 14

Nr. 6 / Sommer 2007

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital,St.-Elisabeth-Krankenhaus, Christinenstift, Jugendhilfe St. Elisabeth

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Momentaufnahme

Grünanlagen laden in den Einrich-tungen der St.-Johannes-Gesellschaftzum Verweilen und Entspannen.

Der Park am St.-Elisabeth-Krankenhausin Kurl ist darüber hinaus ein Elementder therapeutischen Arbeit. Anre-gungen für alle Sinne sprechen denPatienten auf emotionaler Ebene an.

Idyllische Momente

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 6 / Sommer 2007, 2. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch

den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Dr. Jens Arlinghaus, Dr. Holger Böhm, Dr. Jan

Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub, Dr. Joachim Weber-

Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Birgit Stahnke, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop,

Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Dominic Wissen, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund,

www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Herbst 2007; Auflage: 10.000 Exemplare

Inhalt

Zeitinseln der Vergangenheit:Drei Damen auf dem Wochenmarkt

Riechtest beweist OP-Erfolg

Aktuelles aus der Medizin

Kinder im OP:Ein Tag ohne Angst

Staffellauf:Stationen der Jugendhilfe

Kirche muss auf Menschen zugehen

Neues aus derKath. St.-Johannes-Gesellschaft

Generationen ohne Schranken:Der Kindergarten im Altenheim

Beratungs- und Schulungsangebote

Chronische Alkoholerkrankung:Es kann jeden treffen

Bunte Seite

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen

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liebe Leser

Darüber hinaus soll die pauschale Förde-rung für kurzfristige Investitionen geändertwerden. Nicht mehr „Betten“ sollen Berech-nungsgrundlage sein, sondern Fallzahlenund der Schweregrad der behandeltenErkrankungen. Dies ist für uns eine positiveEntwicklung, da dieser Ansatz die realenVerhältnisse besser wiedergibt und folglichunseren Kliniken zugute kommen wird.

Der Jahresabschluss 2006 zeigt, dasses trotz der geschilderten Erschwernissegelungen ist, die wirtschaftlichen Ver-hältnisse unserer Einrichtungen zu stabi-lisieren. Die Weichen für die Zukunftsind gestellt, so dass wir entgegen dendüsteren Prognosen des „Rating Report2007“ dem Jahr 2020 zuversichtlich entge-genschauen können.

Ihr Günther NierhoffGeschäftsführer

Liebe Leserin, lieber Leser,

der „Krankenhaus Rating Report 2007“hat einmal mehr deutlich gemacht,dass die Umbrüche im Gesundheitswe-sen den Krankenhausbereich nicht zurRuhe kommen lassen und allen Betei-ligten ein hohes Maß an Anpassungs-leistungen abverlangen.

Nach dem Bericht der renommierten Wirt-schaftsforscher und Unternehmensberaterdroht 40 Prozent der deutschen Kranken-häuser bis zum Jahr 2020 die Insolvenz,wenn sie nicht gegensteuern. Die Expertenprognostizieren, dass bis 2020 jedes fünfteKrankenhaus schließen muss.

Dabei müssen die Kliniken allein in diesemJahr eine gesetzlich verordnete Kürzungihrer Rechnungen an die Krankenkassenum 0,5 Prozent sowie die Mehrbelastungdurch die Erhöhung der Mehrwertsteuerhinnehmen.

Die zunehmend leistungsbezogene Ver-gütung und strenge Ansprüche bei derQualitätssicherung sind weitere Heraus-forderungen, die alle Berufsgruppen inunseren Häusern betreffen. So bindetzurzeit beispielsweise eine notwendigeUmstellung der EDV auf ein neues Systemviele Kräfte.

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Es ist Mittwochvormittag gegen 11 Uhrals sich die drei Damen aus dem Chri-stinenstift in der Dortmunder Innen-stadt auf den Weg zum nahe liegendenMarkt machen. Im stolzen Alter vonrund 90 Jahren ist so ein Ausflug nichtmehr ganz so einfach. Doch heute istes trocken und warm, in den entspanntenGesichtern zeigt sich erwartungsvollAufbruchsstimmung.

Gut zu Fuß sind die Damen nicht mehr,der Weg über das Kopfsteinpflaster birgtSturzgefahren. Deshalb erfolgt der Ausflugmit dem Rollstuhl, jede der Damen wirdvon einer Mitarbeiterin aus dem Altenheimbegleitet. Das kostet nicht so viel Kraft unddie Ausflüglerinnen können sich daraufkonzentrieren, was um sie herum geschieht.

Vorne weg fährt Frau Weber, die alleinstehend ihr Leben als Krankenschwester

haben wir Kartoffeln kalt gelegt, damit siesüß wurden“, erklärt Frau Weber mit Eifer.

Erinnerungen an die Vergangenheit

„Wir haben zu Hause Landwirtschaft“,erzählt Frau Koll und betont beharrlich, siegehe immer und hole sich alles aus demGarten. Sie verkauft auch selber, auf demheimischen Hof und mit einem Mal ahntder unbedarfte Beobachter, dass sie garnicht gewahr ist, dass sie schon 90 Jahrealt ist und im Altenheim wohnt. Frau Kolllebt in der Vergangenheit. Sie bezieht, wasum sie herum geschieht, auf Ereignisse, dievor langer Zeit ihr Leben bestimmt haben.

Auch Frau Krimpmann, die sich bereitwilligKräuter reichen lässt und daran riecht,lebt in Erinnerungen. Johanniskraut nenntsie Teppichkraut. Und sie erklärt gernewarum: „Das haben wir beim Zusammen-

gearbeitet hat. Sie genießt es ganz offen-sichtlich, nach den vergangenen kühlenTagen endlich einmal an die frische Luftzu kommen. Dicht auf folgt Frau Krimp-mann, die allein erziehend eine Tochtergroßgezogen hat. Sie lässt freundlich ihreBlicke schweifen. Nur Frau Koll ist nichtganz zufrieden. Es ist ihr nicht so angenehm,geschoben zu werden. Dabei denkt sieweniger an sich, als an die Mitarbeiterinvom Christinenstift, der sie meint, so vieleUmstände und Mühe zu machen. AlsBäuerin hat sie in ihrem langen Lebenstets selbst Hand angelegt und hat Hilfevon anderen nicht benötigt.

Bald ist der Markt erreicht. Es ist wenigBetrieb, die Zahl der Stände ist übersichtlich.Als erstes wird an einem Gemüsestandhalt gemacht. Die Begleiterinnen reichenden Damen Süßkartoffeln, es wird geprüft,Erinnerungen werden geweckt. „Früher

Reportage

Zeitinseln in der Vergangenheit

WochenmarktDrei

auf demDamen

Blumen, Kräuter und Gemüse - Anregungen auf dem Wochenmarkt beleben den Alltag der Altenheimbewohnerinnen

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rollen in die Teppiche getan wegen demguten Duft.“ „Die meisten unserer Heim-bewohner beziehen sich fast ausschließ-lich auf vergangene Zeiten“, erzählt BeateWinterberg, die Leiterin des Sozial-thera-peutischen Dienstes, „manchmal vergessensie, dass sie bei uns wohnen und machensich auf den Weg nach Hause. Doch spä-testens am Ausgang wissen sie nicht mehr,wo sie eigentlich hinwollen.“

Die Marktbesucherinnen leiden an Demenz.Sie erkennen das Gemüse der Saison, er-innern sich, was man damit kochen kann.Darauf angesprochen erzählen sie vonRezepten und diskutieren sogar überZutaten, die man braucht und hier aufdem Markt besorgen kann. Doch ihr Kurz-zeitgedächtnis ist kaum noch vorhanden,präsent ist nur das Langzeitgedächtnis.„Sie leben auf Zeitinseln in der Vergangen-heit“, sagt Frau Winterberg.

Der Ausflug zum Wochenmarkt ist Erinne-rungsarbeit. Es wird an das Hausfrauen-dasein angeknüpft. Die Bewohnerinnenerfahren Bestätigung, dass sie sich anetwas erinnern, an Rezepte, an das Kochen,an die Rolle der Frau in ihrer Zeit. „Der Sinnist es, ein punktuelles Ereignis anzubieten,welches das Erleben prägt“, erklärt dieSozial-Therapeutin. Mit dem Gemüse, demObst, dem Fleisch und Käse und mit denBlumen auf dem Markt wird die emotio-nale Ebene angesprochen, denn auch wenndas Gedächtnis schwindet, es bleiben dieGefühle. „Man muss die Ressourcen erken-nen, die jeder hat“, erläutert Frau Winterberg,„man muss die Biographie kennen, um

auf den Bewohner eingehen zu können.Und dann ist es egal, ob wir jetzt 2007auf dem Markt stehen oder ob Frau Kollsich 40 Jahre zurückversetzt fühlt, wo sieauf dem Hof steht und selber verkauft.“

Leben für den Augenblick

Weiter geht es von Stand zu Stand. DieHändler lassen ihre Waren begutachten.Es wird gerochen, gefühlt und geschmeckt.Die Damen fühlen sich offensichtlich wohl,auch wenn sie immer wieder Orientierungund Anregung von ihren Begleiterinnenbenötigen. „Demenziell veränderte Men-schen leben für den Augenblick“, sagt FrauWinterberg, „aber sie tragen das Erlebtewie ein kleines Licht in sich.“ FrischenSpargel kennen sie nicht, weil er in ihrerZeit wohl nicht so geläufig war. AberExotisches wie frische Feigen erwecktdurchaus Anteil nehmendes Interesse.

Als es schließlich wieder Richtung Christi-nenstift geht, erklärt Frau Weber sichtlichzufrieden: „Das war dann doch noch einüberraschend schöner Tag.“ Es ist natürlichnicht leicht, zu sagen, was sich die Damenim Vorfeld unter einem Marktbesuch inBegleitung eines Fotographen und einesJournalisten vorgestellt haben. Wenn sieZusammenhänge nicht mehr richtig er-fassen können, schützen sie sich oft durchallgemeine Redewendungen. Heute bestehtaber kein Zweifel, dass sie mit einem gutenGefühl zurückkehren, einem positiven Ge-fühl, das sie den ganzen Tag begleiten wird.

Reportage

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Fühlen, schmecken, riechen - sinnliche Erfahrungen wecken Lebensfreude

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heilbar. Es geht um eine Abmilderung derSymptome und die Verbesserung der Le-bensqualität für die betroffenen Menschen.Die von Dr. Pade und seinen Kollegen

erfassten Daten belegen, dass den Men-schen tatsächlich geholfen werden kann.

Die Erkenntnisse aus den Riechuntersu-chungen fließen in ein Forschungsprojektein. Die Ergebnisse dienen der Charakte-risierung der Störungen, der Ursachen-findung sowie der Weiterentwicklung vonDiagnoseverfahren und Behandlungs-möglichkeiten.

tifizieren können. Natürlich geht dies nur,wenn sie die Gerüche kennen. Bei Menschenaus anderen Kulturkreisen oder auch beiKindern kann dies schon mal schwierig sein.

„Der Test ist immer subjektiv“, so Dr. Pade,„es geht nicht darum, wie stark die Leuteeinen Geruch wahrnehmen, sondern darum,wie viele sie auseinanderhalten können.“So lässt sich objektiv feststellen, dass einGroßteil der Betroffenen nicht mehr allesriechen kann. Mit Konsequenzen für dasWohlbefinden, denn das Riechen ist engmit dem Schmecken verbunden. Mit derZunge unterscheiden wir nur süß, sauer,salzig und bitter. Pfefferminz, Lakritz oderKnoblauch erkennen wir mit der Nase,die uns übrigens auch vor Gefahren warnt,beispielsweise vor verdorbenen Speisenoder wenn auf dem Herd etwas anbrennt.

Fast 900 Patienten haben inzwischen vorder Operation einen Riechtest gemacht.Sie alle wurden gebeten, nach etwa vierMonaten zu einer Kontrolluntersuchungwiederzukommen. „Etwa die Hälfte hat diestatsächlich getan“, so Dr. Pade, „und beiden weitaus meisten dieser Patienten hatsich das Riechvermögen durch den opera-tiven Eingriff deutlich verbessert. Dies hatder Test ergeben und es entspricht demsubjektiven Empfinden der Betroffenen.“

Ein solcher Riechtest ist keine Selbstver-ständlichkeit für ein Krankenhaus. Docher liefert eine wichtige Qualitätskontrollefür den Erfolg der durchgeführten Opera-tion. Chronische Erkrankungen wie dieNasennebenhöhlenentzündung sind selten

„Die chronische Entzündung der Nasen-nebenhöhlen ist die häufigste chronischeErkrankung überhaupt“, betont Dr.Jürgen Pade. Andauernder Kopfdruck,eine laufende oder zusitzende Nasesind ständiger Begleiter des Alltags.„Die Betroffenen müssen in der Regelerhebliche Einschränkungen der Lebens-qualität hinnehmen“, erklärt der Lei-tende Oberarzt aus der HNO-Klinik amSt.-Johannes-Hospital. Dazu gehörenauch Riech- und Geschmacksstörungen,die allerdings den männlichen Patientenim Allgemeinen nicht so auffallen wieden betroffenen Frauen.

Am St.-Johannes-Hospital wird routine-mäßig bei jedem Patienten, der wegeneiner Nasennebenhöhlenentzündung odereiner Fehlbildung der Nasenscheidewandoperiert werden soll, ein Riechtest durch-geführt. Dazu werden den Leuten Stifteunter die Nase gehalten, die statt FarbenGerüche verbreiten. 16 verschiedene Duft-noten hält der Testsatz bereit. Ob Terpentin,Zitrone, Menthol, Leder, Fisch oder Zimt,die Patienten sollen angeben, was sie iden-

Gesundheit

OP-Erfolg

Zimt, Zitrone, Zwiebel

Riechtest beweist

Menthol oder Melisse? - Dr. Jürgen Pade

demonstriert den Riechtest (Foto: H. Böhm)

Riechsticks verbreiten

intensive Aromen, doch

nicht jede Nase kann sie

wahrnehmen

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Fokus Gesundheit

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AktuellesKurzgefasst

aus der MedizinTödliche GefahrDiabetisches Koma

Trotz eindeutiger Symptome - Extremdurst,häufiges Wasserlassen und Gewichtsab-nahme - wird jeder fünfte Diabetes Typ 1erst entdeckt, wenn der Stoffwechsel ent-gleist ist. Dann besteht akute Lebensgefahr.Der Patient wird bewusstlos, weil der hoheBlutzucker Flüssigkeit aus dem Gewebezieht. Als Erstmaßnahme wird Kochsalz-lösung gegeben, um den Blutzucker zuverdünnen und die Nierenfunktion sicher-zustellen. In der Klinik wird langsam Insulingegeben, bis sich die Blutzuckerwerte nor-malisiert haben. Die Patienten haben einesehr hohe Überlebenschance. Weitausgefährlicher ist das Diabetische Koma beiMenschen mit Typ-2-Diabetes. Diese habenreichlich Insulin im Blut, das aber schlechtwirkt. Auslöser des Komas sind akute Erkran-kungen oder Medikamentenfehler. Es endetauch heute noch in 20 bis 25 Prozent derFälle tödlich. Diese Gefahr lässt sich abwen-den, wenn ältere Diabetiker regelmäßigden Blutzucker bestimmen, erklärt dieDeutsche Diabetes-Gesellschaft in eineraktuellen Stellungnahme.

Übergewichtige

Die Hälfte der Männer und ein Drittel derFrauen zwischen 18 bis 79 Jahren sind vielzu dick. Als Folge des Übergewichtes leidenviele unter Bluthochdruck, Diabetes sowieFettstoffwechselstörungen und haben einstark erhöhtes Risiko für Herzinfarkt undSchlaganfall. "Nach großen Operationen

kommt es bei diesen Patienten häufiger zuKomplikationen", sagte Prof. Dr. Elke Muhlvon der AG Intensiv- und Notfallmedizinim Vorfeld des jährlichen Chirurgenkon-gresses. "Diese reichen von Druckstellenund Wundheilungsstörungen über Throm-bosen und Lungenentzündungen bis hinzum Organversagen."

Sport als Medizin

Körperliche Aktivität wird zunehmend ge-zielt zur Vorbeugung und Behandlung vonHerz-Kreislauf-Krankheiten eingesetzt, unddas mit beeindruckenden Ergebnissen. "DieMechanismen, die dabei wirksam werden,sind immer besser bekannt. Sie liegen inder Beeinflussung von Risikofaktoren fürHerz-Kreislauf-Erkrankungen, in günstigenEffekten auf die Innenschicht der Blutgefäßesowie auf die Reparatur und Neubildungvon Gefäßen", erklärte Prof. Dr. RainerHambrecht zum Auftakt der Jahrestagungder Deutschen Gesellschaft für Kardiologiein Mannheim. Training erhöhe das „gute“

HDL-Cholesterin. Es verbessere die Dehn-barkeit erkrankter Herzkranzgefäße unddamit die Durchblutung der Herzmuskulatur,was zur Abnahme von Brustschmerzenführe. Es mobilisiere Vorläuferzellen, die inHerzinfarkt geschädigten Arealen eineGefäßneubildung hervorrufen. Bei chroni-scher Herzmuskelschwäche sinke die Sterb-lichkeit und die Häufigkeit der Krankenhaus-einweisungen.

MangelhaftVon der Forschungin die Praxis

„Erfolgreiche junge klinische Forscher sehenfür sich in Deutschland keine guten Zu-kunftsperspektiven und gehen ins Ausland,wo sie mit ihrer guten Ausbildung gernegenommen werden", warnte Prof. Dr. RainerDietz , der Präsident der Deutschen Gesell-schaft für Kardiologie (DGK) anlässlich derJahrestagung der Fachgesellschaft. "FürDeutschland ist es bitter und teuer, dieseLeute zu verlieren und mit speziellen Rück-kehrer-Programmen einzelne von ihnenzurückzuholen." Eine Ursache dieser Fehl-entwicklung sieht der DGK-Präsident darin,dass es in Deutschland für so genannte"Translational Research" keine systematischeNachwuchsförderung gibt - also für For-schungszweige, die sich damit beschäftigendie Erkenntnisse der Grundlagenforschungmöglichst schnell und effektiv in neueStrategien der Krankheitsbekämpfungumzusetzen. Prof. Dietz: "Deutschland hatsolche Programme - noch - nicht. JedeUniversität sucht nach individuellen Lösun-gen in ihren forschungsaktiven Abteilungen."

Jenseits eines BMI von 40 steigt die Sterblichkeit

bei chirurgischen Intensivpatienten deutlich an.

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Kütting: Selbstverständlich wird jeder Patientadäquat mit Schmerzmitteln versorgt. Aberunser besonderer Kracher für die Kinder sinddie Fernseher auf den Zimmern. Die sindfür die Schmerztherapie einfach ideal. Wennder Kinderkanal läuft, sind die Schmerzenvergessen. Insgesamt ist die Atmosphärehier ausgesprochen ruhig und das merkendie Kinder. Bei uns ist alles sehr übersicht-lich und routiniert und das projiziert sichauf den ganzen Ablauf.

Böhm: Kann man sich die Station imVorfeld anschauen?

Kütting: Wenn Eltern vorher wissen wollen,wie alles abläuft, dann werden auch Füh-rungen angeboten. Abgesehen von denPatienten der niedergelassenen Kollegen,die als Vertragsärzte hier ebenfalls operieren,kommen alle unsere Patienten zunächstauf Überweisung in die Ambulanz einerunserer Fachkliniken in der Gynäkologie,in der HNO-Klinik, der Chirurgie oder Gefäß-chirurgie. Die dort tätigen Kolleginnen undKollegen klären, ob überhaupt eine Opera-tion notwendig ist, und wenn ja, ob dieser

Vor zweieinhalb Jahren sind die ambu-lanten Operationen am St.-Johannes-Hospital zentralisiert und in das völligneu eingerichtete Ambulante OP-Zen-trum eingebunden worden. Die Patientenkommen auf Termin und verlassen dasKrankenhaus nach dem Eingriff nocham selben Tag. Der umfassende Komfortund die Ruhe und Gelassenheit derroutinierten Abläufe haben die Stationzu einem Erfolgsmodell werden lassen.Unter diesen optimalen Bedingungenkönnen insbesondere auch Kinder not-wendige Behandlungen angstfrei undsicher überstehen. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mitDr. Rolf-Udo Kütting, dem Leiter desAmbulanten OP-Zentrums, über seinekleinen Patienten.

Böhm: Wann kommen Kinder zu Ihnen?

Kütting: Ursprünglich war der Donnerstagunser Kindertag, an dem auch heute nochdie Eingriffe im Hals-, Nasen- und Ohren-bereich durchgeführt werden. Inzwischenkommen die Kinder aber auch an anderen

Tagen, weil es einfach immer mehr werden.Das Verfahren, wie wir es hier praktizieren,ist für die Eltern und für die Kinder ausge-sprochen angenehm.

Böhm: Was erwartet ihre jungen Patientenim Krankenhaus?

Kütting: Die Kinder kommen zu ihremOperationstermin mit ihren Eltern. Zunächstkommen sie in unseren Servicebereich, wosie bis kurz vor der Operation von denEltern betreut werden. Bei uns gibt es keineüberfüllten Wartezimmer, jeder Patient hateinen separaten Wartebereich für sich. Vordem operativen Eingriff wird die Haut anHandrücken und Ellbogen gefühllos gemacht.Die Kinder bekommen einen Saft, von demsie bereits schläfrig und gleichgültig werden,sodass sie ganz ohne Stress und in Ruhean der OP-Schleuse dem Narkosearzt anver-traut werden können.

Böhm: Was machen die Eltern, währenddie Kinder behandelt werden?

Kütting: Für den Zeitraum der eigentlichenOperation erhalten die Eltern einen Früh-stücksgutschein, den sie in der Cafeteriaeinlösen können, um dann ihre Kinder nachder Operation frisch gestärkt betreuen zukönnen. Gleich nach dem Eingriff könnensie bereits in den Aufwachraum kommenund sich um ihr Kind kümmern. Sobald dieKinder wach sind, gibt es ein Eis, und wenndie Patienten stabil sind, werden sie mitden Eltern zurück auf das Zimmer verlegt.

Böhm: Haben die Kinder Schmerzen?

Interview

Kinder im OP

EinohneTag

Angst

Dr. Rolf-Udo Kütting, Leiter des ambulanten

OP-Zentrums am St.-Johannes-Hospital.

Besonders beliebt bei Kindern sind die Fernseher auf den Zimmern. Wenn der

Kinderkanal läuft, sind die Schmerzen vergessen.

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Eingriff zu dem festgelegten Katalog derambulant durchzuführenden Maßnahmengehört. Wenn das so ist, wird der Patient– bei Kindern im Beisein der Eltern – unter-sucht und alles wird erklärt. In der anschlie-ßenden Narkosesprechstunde werden allenarkoserelevanten Fragen geklärt und dieBesonderheiten des ambulanten Operierenserläutert. Am eigentlichen Operationstagwerden die Patienten gestaffelt einbestellt,um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.

Böhm: Früher wurde vieles stationärgemacht, was heute auch ambulant geht.Wird da nur gespart oder ist das besser so?

Kütting: Natürlich ist es der politische Wille,Kosten zu senken. Aber das ambulante Ope-rieren bietet darüber hinaus viele Vorteile.Es gibt eine große Nachfrage bei denPatienten. Für ältere Patienten und Kinderist die häusliche gewohnte Umgebung mitvertrauten und persönlichen Strukturenbesser als das Krankenhaus, dort habenSie eine eigene Toilette und ein eigenes Bett.Da geht es auch um die Angst vor dem Ver-lust von Arbeitsplätzen und um den Erhaltder häuslichen Arbeitskraft. Viele arbeitengerne am PC von zu Hause aus weiter.

Böhm: Und die Behandlung?

Kütting: Man muss klar sagen, dass vieleOperationen ohne Qualitäts- oder garSicherheitsverlust ambulant durchgeführtwerden können. Wir haben hier Facharzt-Standard. Die Qualität der Operationen isthoch, weil sie hochgradig standardisierterfolgen. Das fördert die Sicherheit. Und

es gibt mittlerweile deutliche Hinweise,dass die geringere Konfrontation mit Kran-kenhauskeimen teilweise zu geringerenInfektionsraten führt. Gerade hier amJohannes-Hospital haben wir für sehr selteneunerwartete Behandlungsverläufe immerdie Möglichkeit der Übernahme des Patienten in die stationären Vollbetreuung. Die Vorteileliegen also auf der Hand: Verkürzung derOperationszeit, Verkürzung der Narkosezeit,Verkürzung der Belastung, standardisierteOperationen und ein hohes Maß an Sicherheit.

Böhm: Wann dürfen die Eltern mit ihrenKindern wieder nach Hause?

Kütting: Vor der Entlassung kommt erstnoch einmal der Operateur und schautnach, ob alles in Ordnung ist. Dann kommtder Anästhesist und entscheidet, ob dieKinder aus narkosetechnischer Sicht gefahr-los entlassen werden können. Die Kindermüssen gegessen und getrunken haben,dürfen nicht erbrechen und weder Fiebernoch Schmerzen haben. Erst dann dürfensie nach Hause. Bei der Entlassung sinddie Kinder bereits wieder relativ fit.

Böhm: Und wenn zu Hause etwas passiert?

Kütting: Die Eltern bekommen ganz klareAnweisungen, wie sie sich zu verhaltenhaben. Wenn Not am Mann ist, falls irgend-welche Probleme auftreten, haben sieunsere Telefonnummer und können jeder-zeit anrufen. Selbstverständlich ist auchunsere Notaufnahme mit allen angeschlos-senen Fachkliniken rund um die Uhr auf-nahmebereit.

Interview

9

Im ambulanten OP-Zentrum sorgen routinierte Abläufe und übersichtliche

Räumlichkeiten für eine ruhige und hektikfreie Atmosphäre, die sich auf die

Kinder und die Behandlung überträgt.

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Rund 40 Kinder, Mitarbeiter der Ju-gendhilfe, Kollegen aus der St.-Johannes-Gesellschaft und ihre Gäste versammel-ten sich am 5. Mai unter dem Bannerder Jugendhilfe St.-Elisabeth im Dort-munder Stadtgarten, genau an derStelle, an der vor 150 Jahren das ersteKinderheim in der Vaerststraße eröff-net wurde. Zum Auftakt der Jubiläums-feierlichkeiten veranstalteten sie einenStaffellauf zu den im Dortmunderund Schwerter Stadtgebiet verteiltenEinrichtungen der Jugendhilfe. Anjeder Station stiegen neue Teilnehmerein, insgesamt beteiligten sich rund90 Personen.

„Ihr seid die Zukunft“, rief Propst AndreasCoersmeier den Kindern zu, bevor er denStartschuss zum Staffellauf gab. Beiherrlichem Sonnenschein machte sichdie Schar auf den Weg. Die erste Etappeführte nach Dorstfeld in die WittenerStraße. Hier befindet sich in einem ehe-maligen Wohn- und Geschäfthaus eineheilpädagogisch orientierte Tagesgruppe,

in der neun bis zehn Kinder nach derSchule und in den Ferien betreut werden.

Neben Hausaufgabenhilfe, gezielter indi-vidueller Förderung und Freizeitgestal-tung ist es die Hauptaufgabe der Betreuervor Ort, im engen Kontakt zu den Fami-lien Erziehungshilfe zu leisten. Empfängerder über das Jugendamt vermitteltenund finanzierten Hilfe-Leistungen sindstets die Eltern, die freiwillig einen Antragauf Unterstützung stellen. Eltern- undFamilienberatung ist also ein Kernanlie-gen dieses ambulanten Angebots.

In der Wittener Straße befindet sich auchdas Büro der ambulant tätigen Mitarbei-ter, die Familien mit einem vom Jugend-amt bewilligten Stundenkontingentunterstützen, damit eine stationäreUnterbringung der Kinder nicht erforder-lich wird. Denn Ziel der Jugendhilfearbeitist es nicht, Familie zu ersetzen, sonderndie Familiensituation so zu stabilisieren,dass die Kinder im familiären Umfeldverbleiben können.

Unter den Läufern, die in Dorstfeld vonden betreuten Kindern und ihren Elterngebührend empfangen wurden, fandensich Gäste wie Abteilungsleiter Bodo Wei-rauch vom Jugendamt und Ulrich Schmitz-Roden, der Therapeutische Leiter der Kin-der- und Jugendpsychiatrischen KlinikSt.-Elisabeth in Aplerbeck, der gleich nochein paar Kollegen mitgebracht hatte. Er-wähnenswert ist die Leistung von MichaelAfhüppe, dem Technischen Leiter der Jo-hannes-Gesellschaft, der fast 30 Kilometerder insgesamt rund 45 Kilometer langenStrecke mitgelaufen ist.

Von Dorstfeld aus ging es weiter mitausdauernden und frischen Läufern Rich-tung Brünninghausen. In der HagenerStraße lebt eine betreute Jugendwohn-gruppe in einem von der Diözese Paderbornangemieteten Haus. Die Jugendgruppe istder letzte Schritt in Richtung Verselbst-

Aus den Einrichtungen

Staffellauf

Stationender

Überraschend viele Kinder und Jugendliche sind über sich hinausgewachsen

und haben erstaunliche Laufleistungen an den Tag gelegt. Manch einer hat

gleich mehrere Etappen geschafft.

Startschuss zum Staffellauf unter dem Banner der Jugendhilfe im Stadtgarten.

Jugendhilfe

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werden zum Teil in eine intensiv-päda-gogische Gruppe für Kinder fließen. Derandere Teil wird zum Aufbau einer Tages-betreuungsmaßnahme für Jugendliche,die durch das schulische und beruflicheRaster fallen und die es aus unterschied-lichen Gründen nicht schaffen, kontinu-ierlich in Schule und Ausbildung zu sein,verwendet werden.

Aus den Einrichtungen

11

ständigung. Neben der Gruppenunter-bringung gibt es Wohneinheiten, in denensich einige Jugendliche bereits eigenstän-dig versorgen. Sie erhalten regelmäßigGeld für Verpflegung, Hygieneartikel undandere Dinge für den Lebensunterhalt,mit dem sie selbst haushalten müssen.

„Für viele Kinder sind unsere Hilfe-Angebotedie letzte Möglichkeit, einen Weg in einnormales Leben zu finden“, erklärt derLeiter der Jugendhilfe St.-Elisabeth, Fried-helm Evermann. „Dank der erzieherischenArbeit verlassen jedes Jahr nahezu 60Prozent der stationär betreuten Kinder undJugendlichen die Einrichtung, um wiederin die Familie zurückzukehren oder ineigener Wohnung ihr Leben zu meistern.“

In der Hagener Straße gibt es auch einNotzimmer für Jugendliche, die aus ver-schiedensten Gründen stationär nichteingebunden werden können. Trotzdemerhalten sie ambulante Betreuung dort,wo sie ihr Leben verbringen. „Das Notzim-mer ist ein Rückzugsraum, den die Jugend-lichen nutzen können, wenn bei ihnengar nichts mehr geht“, erklärt Erziehungs-leiterin Gabriele Hoffmann.

Die nächste Etappe führte zur Familien-wohngruppe in der Reichshofstraße inWesthofen. Dort lebt ein Ehepaar miteigenem Kind und betreut, unterstütztvon zwei weiteren pädagogischen Fach-kräften, in einer familienähnlichen Situa-tion sechs Kinder. Auch diese Kinder habenKontakt zu den eigenen Familien, die sieam Wochenende besuchen können. Die

Familienwohngruppe ist keine Ersatzfa-milie. Sie bietet nur eine konstantereZusammensetzung als die Kinderwohn-gruppen in Niederhofen. Auf lange Sichtbesteht für diese Kinder ebenfalls das Zieleiner Rückkehr in die eigene Familie.

Auch an der nächsten Etappe in Villigstleben zwei Kinder in einer Familienwohn-gruppe. Wie an jeder Station hatte derStaffellauf das Ziel vor Ort die Nachbar-schaft anzusprechen und über die lokalePresse über die jeweiligen Einrichtungender Jugendhilfe zu informieren. „An jedemStandort fand ein kleiner Tag der offenenTür statt, um Anwohnern und Angehöri-gen Gelegenheit zum Gespräch zu bieten“,so Erziehungsleiterin Hoffmann.

Endpunkt der Tour war das Haupthausin der Brücherhofstraße in DortmundNiederhofen. Hier befinden sich vor allemstationäre Betreuungsangebote: zwei Auf-name-Kurzzeit-Diagnosegruppen, drei Kin-derwohngruppen, eine Jugendwohngruppeund betreute Einzelunterbringungen alsVerselbstständigungshilfe. Insgesamt wer-den von der Jugendhilfe St.-Elisabeth 88Kinder und Jugendliche stationär, zehnteilstationär in der Tagesgruppe sowie mehrals 60 ambulante Fälle betreut.

Zum Ausklang der erfolgreichen Staffel-tour gab es in Niederhofen ein Nachbar-schaftsfest, zu dem gut 250 Leute kamen.Namhafte Dortmunder Sponsoren habendie Veranstaltung mit Spenden begleitet,die dem Aufbau neuer Betreuungsange-bote zugute kommen werden. Die Erlöse

Die Auftakt-Veranstaltung zu den Feierlichkeiten anlässlich der 150-Jahr-Feier

fand regen Zuspruch. Bemerkenswert ist die Leistung des fünfzehnjährigen

Patrick (oben links), der mit 36 Kilometern als einziger fast die ganze Strecke

durchgehalten hat.

Page 12: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

der Protestantismus sollte sich in der heu-tigen Zeit deutlicher profilieren.“ Beim Kir-chentag wird dazu Gelegenheit bestehen,auch und gerade im Zusammentreffen derKonfessionen und Religionen, hat Köln dochneben seiner starken katholischen Präsenz,eine große jüdische Gemeinde und kannals Zentrum des Islams in Deutschlandgelten. Ist das Motto auch als Aufbruchs-signal zu verstehen? Pfarrer Dreger würdedas gerne so sehen. Die Kirche soll aufbre-chen zu den Menschen, so wie es dasPfarrer-Ehepaar Laker in Dortmund getanhat, als es unter großer Resonanz einenGottesdienst im Fitnessstudio feierte. Auchim Krankenhaus sei es nötig, die Menschenanzusprechen. „Wenn man die Leute per-sönlich zu den Gottesdiensten einlädt, someine Erfahrung“, sagt der Seelsorger, „dannkommen auch eine ganze Reihe und sokann auch der Gottesdienst im Kranken-haus ganz im Sinne des Kirchentagsmottos‚lebendig’ werden.“ Denn auch darum gehtes, Impulse und Anregungen in Köln zusammeln und in die Gemeinen hineinzu-tragen, damit sich vor Ort eine lebendigeKirche entfalten kann.

Wenn dies gelinge, so Pfarrer Dreger, werdeauch das dritte Attribut aus dem Brief andie Hebräer seine Bedeutung zeigen: „GottesWort ist ‚kräftig’. Wobei“, so erklärt er, „dieseStelle neuerdings auch treffender mit ‚wirk-sam’ übersetzt wird.“ Das werde intensivspürbar, erzählt er, wenn die Menschen imKrankenhaus nach einer persönlichen Ein-ladung tatsächlich kommen und in einergroßen Gruppe um den Altar stehen, umgemeinsam das Abendmahl zu feiern.

Mit dem Motto aus dem Brief an dieHebräer zeigt sich der diesjährige evan-gelische Kirchentag offensiv und streit-bar. „Und das ist auch gut so“, sagtPfarrer Raimund Dreger, der geradesein Amt als Seelsorger am MarienHospital in Hombruch angetreten hat.„In Zeiten, in denen weniger Leute indie Kirche kommen“, so meint er, „musssich die Kirche aufmachen und zu denMenschen gehen.“

Der Fisch als Symbol auf den Plakaten undBroschüren, die für das protestantischeGroßereignis im Herzen des Katholizismusin Köln am Rhein werben, ist sicher unum-stritten, steht er doch für die ersten Christen-gemeinden und mithin für Anfang und Auf-bruch. Dass ihm die Designer eine Haifisch-flosse verpasst haben, findet zwar nichtungeteilte Zustimmung. Doch Pfarrer Dregerist überzeugt, eine sympathische Delfinfinnewäre entschieden viel zu harmlos gewesen.„Ja, der Haifisch, der hat Zähne, aber dabeigeht es nicht um Aggressivität, sondernum Schärfe!“ Der Hebräer-Brief charakteri-siert das Wort Gottes, das „schärfer als jedeszweischneidige Schwert“ sei. Genau diesist für den Seelsorger wichtig: „Ich glaube,

Seelsorge

Lebendig und kräftig und schärfer

KircheMenschenauf

musszugehen

Profilierung tut Not - ein Motto mit Konturen (Foto: H. Böhm)Kirche muss präsent sein, auch bei der Seelsorge

im Krankenhaus - Pfarrer Raimund Dreger

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Page 13: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

Pflegedienst

Herr Magnus Engeln hat die Position alsStellvertretender Pflegedirektor der St.-Johannes-Gesellschaft übernommen. Erist bereits seit 2004 für die Gesellschafttätig und hat u.a. das Entlassungsma-nagement eingeführt und das ProjektFlexibilisierung der Arbeitszeiten im Pflege-dienst geleitet. Im Christinenstift hat FrauElke Hans die Pflegedienstleitung über-nommen. Sie hat ihre Laufbahn 1983 imSt.-Johannes-Hospital begonnen und hatden Pflegedienst von der Pike auf gelernt.

Ethikrat im Erzbistum Paderborn

Dr. Horst Luckhaupt, Chefarzt der HNO-Klinik am St. Johannes-Hospital, ist Vorsit-zender des neu im Erzbistum Paderborneingerichteten diözesanen Ethikrats. In demGremium kommen Mediziner, Theologen,Sozial- und Rechtswissenschaftler sowiePflegefachleute zusammen und beziehenStellung zu ethischen Fragen, die sich inder aktuellen Praxis caritativer Arbeit erge-ben. Der Ethikrat fördert die Einrichtungund Arbeit von Ethik-Komitees und dieethischen Fallbesprechungen. Zur Förderungder ethischen Kompetenz werden Qualifi-zierungsangebote für Träger und Einrich-tungen angeregt. Weihbischof ManfredGrothe wünscht sich das Gremium als„Vordenker, Impulsgeber und Ratgeber“. Esgehe darum, konkrete Hilfen für die Arbeitvor Ort zu leisten.

OsteopathieNeue ambulante Leistung

Unser körperliches Wohlbefinden wird vonStrukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnenund Organen sowie deren Funktionen be-stimmt. Schmerzen sind oft ein Ausdruckvon Funktionsstörungen, die ihrerseits aufstrukturelle Beeinträchtigungen wie eineeingeschränkte Beweglichkeit von Gelenkenoder die falsche Lage von Organen zurück-führbar sind. Die Osteopathie setzt manuelleTechniken ein, um die ursprüngliche Lageund die Bewegungsmöglichkeiten derStrukturen wieder herzustellen. Nach fünf-jähriger Ausbildungszeit bietet die Physio-

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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NeuesAuf einen Blick

aus derKath. St.-Johannes-Gesellschaft

Terminkalender

Arzt-Patienten-Seminareimmer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. OGMi, 6.6. Erhöhte Leberwerte - Ursachen, Behandlung, Prognose, Dr. Timmer

Mi, 13.6. "Wenn Wasser zum Problem wird - von Atemnot und ""dicken""

Beinen ", Dr. Hecking/Dr. Schneider

Mi, 20.6. Der Herzinfarkt und seine Behandlungsmöglichkeit, Dr. Bünemann

Mi, 27.6. "Schlaganfall - ein vermeidbares Schicksal?", Dr. Frömke/Dr. Schneider

Mi, 8.8. Tumor-Schmerztherapie, Dr. Fahimi

Mi, 15.8. Die Ventile des Herzens – Aufgaben und Erkrankungender Herzklappen, Dr. Hecking

Mi, 22.8. Thrombose – Harmloses Gerinnsel oder tödlicheBedrohung, Dr. Frömke

Mi, 29.8. Die Niere – Aufgaben Bedeutung Erkrankung, Dr. Janning

Mi, 5.9. Fette – Mehr Sein als Schein, Dr. Peitz

Mi, 12.9. Richtig Blutdruckmessen – Anleitung zur SelbstmessungTel. Anmeldung erbeten unter (0231) 1843-2184, Dr. Schneider

Nachtvorlesungenimmer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)Bitte beachten Sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten.

Di, 5.6. Thema steht noch nicht fest, Prof. Jostarndt

Di, 7.8. Riechen und Schmecken gestört – was tun?, Dr. Luckhaupt

Di, 11.9. So weit die Füße tragen – Fußproblemebei Diabetes mellitus, Dr. Sondern

Weitere TermineDo, 14.6. Patientenseminar der Klinik für Augenheilkunde18.00 Uhr im Kath. Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund

therapeutin Anke Rehbein am Marien-Hospital in Hombruch Schmerz-Patientenaus jeder Altersgruppe die osteopathischeBehandlung als ambulante Leistung an.Die Kosten in Höhe von 45 Euro bis 60Euro pro Sitzung muss der Patient in derRegel selbst übernehmen.

BluthochdruckKardiologen informieren

Bluthochdruck macht krank – mit dieserBotschaft nutzten die Herzspezialisten undInternisten der St.-Johannes-Gesellschaftden Welthypertonietag am 16. Mai, um überdie Gefahren und möglichen Konsequenzeneines unbehandelten Bluthochdrucks zuinformieren. Auf einer gemeinsam mit derWAZ organisierten Info-Veranstaltung imKatholischen Centrum Propsteihof standendie Mediziner Rede und Antwort. Bereitsim Vorfeld wurde auf das Problem im WAZ-Bulli auf dem Platz von Netanya in derDortmunder Innenstadt aufmerksam ge-macht. Wer wollte, konnte seinen Blutdruckmessen lassen und erfahren, ob die Werteoptimal oder behandlungsbedürftig sind.

Osteopathie behandlet Blockaden und kann

Schmerzen lindern

Page 14: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

Blickpunkt

Die Begegnung zwischen den Generationenist keine Einbahnstraße. Auch die Bewoh-nerinnen aus dem St.-Josefinenstift habenihre kleinen Freunde im Kindergarten bereitszum gemeinsamen Kaffeetrinken besucht.Sofern die Damen noch rüstig sind undwenn das Wetter mitspielt, laufen sie dieStrecke zu Fuß. Anderenfalls werden sie imTaxi kutschiert. Die Erfahrungen sind sogut, dass diese Ausflüge jetzt intensiviertwerden und einmal im Monat stattfinden.

Natürlich ist nicht jede Bewohnerin imSt.-Josefinenstift willens und in der Lage,sich mit kleinen Kindern auseinanderzu-setzen. Es wird seitens der Heimleitungdarauf geachtet, dass die beteiligten Senio-rinnen, in ihrem Leben einen guten Bezugzu Kindern hatten. „Aber es sind dochsicherlich 80 Prozent unserer Bewohne-rinnen“, erklärt Frau Misiok-Fisch, „ die sichfreuen, wenn Kinder ins Haus kommen.“Das zeige sich bei allen größeren gemein-samen Veranstaltungen mit dem Kinder-garten, an denen alle Heimbewohnerinnenteilnehmen, zum Beispiel in der Weih-nachtszeit beim Krippenspiel oder zuKarneval, wenn kräftig gefeiert wird.

Alten Menschen, die sich nicht mehralleine versorgen können und auf dieintensive Zuwendung der professionel-len Hilfe einer Heimeinrichtung ange-wiesen sind, trotzdem das Gefühl zugeben, einen Platz in der Gesellschaftzu haben, das Gefühl noch dazu zu ge-hören und am gesellschaftlichen Lebenteilhaben zu können, ist eine schwierigeHerausforderung. Wie dies gelingenkann, zeigt sich, wenn im St. Josefinen-stift Jung und Alt zusammenkommen.

Regelmäßig alle vier Wochen kommenkleine Besucher aus dem Kindergarten derSt. Franziskus Gemeinde in das Altenpfle-geheim am Dortmunder Ostwall, das heuteeine Einrichtung der Kath.-St.-Johannes-gesellschaft ist. Sie treffen auf eine Gruppevon Seniorinnen, mit denen sie malen,basteln oder spielen. Gemeinsam besuchenAlt und Jung auch die hauseigene Kapelle,

um dort Kinderkirchenlieder zu singen oderzu meditieren. Es sind immer dieselbenKinder, die kommen, und sie treffen immerwieder auf dieselben Bewohnerinnen. „Mitder Zeit“, sagt Regina Misiok-Fisch von derHeimleitung, „haben sich richtige Freund-schaften entwickelt. Jedes Kind hat einefeste Partnerin unter den Seniorinnen.“

Berührungsängste kennen die Kinder indiesem Alter nicht. Sie gehen ganz unbe-fangen mit den Menschen um, die in ihremhohen Alter von im Schnitt 90 Jahrennatürlich mit so mancher Einschränkungin ihren Möglichkeiten leben müssen.„Durch ihre Lebhaftigkeit und Unbefangen-heit übertragen die Kinder eine sehrpositive Wirkung auf die alten Menschen,insbesondere gerade dann, wenn sie durchfrühe Stadien einer Demenzerkrankungin ihrer Orientierung beeinträchtigt sind“,erklärt Frau Misiok-Fisch.

GenerationenSchranken

Der Kindergarten kommt ins Altenheim

ohne

Im Josefinenstift gehört die regelmäßige Begegnung von Jung und Alt zum Konzept

Beim gemeinsamen Feiern

wie hier im Karneval, gibt es

keine Berührungsängste.

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Page 15: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

Beratungs- und Schulungsangebote

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Auf einen Blick

ErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Pa-tienten und deren Angehörige, die ausgesundheitlichen Gründen eine bestimmteDiät einhalten oder Fragen zum Essen undTrinken haben. Unsere Diätassistentinnenberaten Sie gerne.

Die Terminvereinbarungerfolgt telefonisch:St.-Johannes-Hospital:Tel. (0231) 1843-2381Marien Hospital:Tel. (0231) 7750-8327oder (0231) 7750-8328St.-Elisabeth-Krankenhaus:Tel. (0231) 28920

DiabetesberatungFür Fragen steht Ihnen zur Verfügung:Im St.-Johannes-Hospital:unsere Diabetesfachschwester, AnjaLeichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302Im Marien Hospital:unsere Diabetesberaterinnen DDG,Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus,Tel. (0231) 7750-8362

TracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittelver-sorgung und Tracheostomapflege für Hals-atmer. Wenden Sie sich an die Station G5,Tel. (0231) 1843-2371

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vor-übergehend oder dauerhaft ein künstlicherDarmausgang angelegt wurde, bietet dasSt.-Johannes-Hospital nach dem stationä-

ren Aufenthalt eine qualifizierte Stomabe-ratung und Betreuung durch eine ausge-bildete Enterostomatherapeutin an.Bitte vereinbaren Sie einen Termin unterTel. (0231) 1843-2325

INR-Schulung (Blutgerinnung)Für Patienten, die mit Marcumar einge-stellt sind, werden zur Selbstmessung derBlutkoagulationswerte Schulungsmaßnah-men für das CoaguCheckgerät der FirmaBoehringer angeboten. Terminabsprachentreffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardio-logische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „ Alles rundum die Geburt“ incl. Kreißsaalführungjeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um19:00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café,4. Etage Hauptgebäude. Keine Voranmel-dung erforderlich. Infos zu Kursen vorund nach der Geburt erhalten Sie in un-serer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

StillberatungMontags bis freitags von 11.30 – 13.00Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichendie Beratung über das Still-Telefon imSäuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14:00–16:00 Uhr in denRäumen der Elternschule, St.-Johannes-Hospital, Hauptgebäude 3. Etage

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach KrebsGruppe Do-Mitte, Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündeltdie Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichenKompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betrof-fenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßigGruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellungauf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. MonatlicheMitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Ange-hörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe HerzklappenDiese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützungder Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat imSt.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom KreuzbundTrifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr imTagesraum 125. Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen AlkoholikerTreffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V.Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V.Kontaktstelle K.I.S.S. , Tel. (0231) 509097

Glaukom Büro e.V.Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oderwww.glaukom-buero.de

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

„Alkoholismus ist keine Charakter-schwäche, sondern eine Krankheit wiejede andere auch“, sagt Hermann Grandt,Internist am Marien Hospital in Hom-bruch. Sie ist weit verbreitet und kannbehandelt werden. Praktisch kann sichjeder Betroffene nach eigenem Entschlussoder durch Vermittlung einer Beratungs-stelle vom Hausarzt zur stationärenEntgiftung einweisen lassen. Die Behand-lung erfolgt auf freiwilliger Basis, kannaber auch vorzeitig beendet werden.

An das Trinken wird man herangeführt.Da lässt der Opa den Sechsjährigen schonmal am Bier nippen. Jugendliche gehen zurFlatrate-Party, um zum Festpreis ihre Trink-festigkeit zu beweisen. Darunter fallen auchdas Kampftrinken bei der Bundeswehr undschließlich das Sektchen am Arbeitsplatzbei jeder Geburtstagsfeier. „Alkohol ist freiverfügbar, die Gelegenheiten häufen sichund alkoholische Getränke haben einengewissen Image-Charakter. Die Werbungsuggeriert durch schöne Bilder Frische,Kreativität, Entspannung und Spaß mitund durch Trinken eines alkoholhaltigenGetränkes. So kann schnell gewohnheits-mäßiges und auch missbräuchliches Trinkendaraus werden“, erklärt der Suchtmediziner,ohne andere Missbrauchsursachen außerAcht lassen zu wollen.

Heute ist klar, dass die Anfälligkeit fürAlkohol, wie das Risiko für viele andereKrankheiten, auch von den Genen beein-flusst wird. „Wenn in einer Familie bereitsalkoholkranke Menschen bekannt sind,ist das Risiko, ebenfalls alkoholkrank zu

werden viel, viel größer“, so Grandt. Aberdie Gene alleine machen nicht zwangs-läufig krank, auch die Lebensumständespielen eine Rolle. „Ich werde zuckerkrank,indem ich maßlos esse und dick werde“,so Grandt, „ich bin eher alkoholgefährdet,wenn ich regelmäßig viel trinke.“ Für dieriskanten Mengen gibt es wissenschaftlichbegründete Werte: pro Tag 30 GrammAlkohol für den Mann (entspricht zweiFlaschen Bier) und 20 Gramm für die Frau.Mehr sollte es in keinem Fall sein.

Treffen kann die Krankheit jeden, sie istin allen gesellschaftlichen Schichten gleichverbreitet. Aber bei besser gestellten Leutenfällt sie weniger rasch auf, weil die Betrof-fenen durch ihre sozialen Sicherungs-

systeme besser aufgefangen werden. Siesind nicht so schnell durch Arbeitsplatz-oder Wohnungsverlust bedroht. Dennochbedrohen auch den gutsituierten alkohol-kranken Mensch auf Dauer die gleichenVerwahrlosungsschäden. „Es geht nurlangsamer“, so Grandt.

Wie man die Alkoholkrankheit erkennt?„Meist sehr spät, wenn man nicht genau

hinschaut“, meint der Mediziner. Regel-mäßiger Alkoholkonsum oder aber auchnur eine verärgert schroffe Reaktion, wennman darauf angesprochen wird, könnenHinweise sein. Die Verleugnungstendenzist bei den Betroffenen dieser Erkrankunggroß. Aber jeder, der für sich das Problemerkannt hat, kann Hilfe bekommen. DasZiel der strukturierten Behandlung vonAlkoholkranken im Marien Hospital istzunächst die mit Medikamenten unter-stützte körperliche Entgiftung zur Abmil-derung der mitunter heftigen Entzugssymp-tome, wobei Nüchternheit die Voraussetzungfür die medikamentöse Therapie ist. Nebeneiner kompletten internistischen Untersu-chung wird ein umfangreiches Programman die Patienten herangetragen, dass von

der Aufklärung über gesundheitliche undsoziale Folgen des missbräuchlichenAlkoholkonsums über die Festigung derAbstinenzbereitschaft bis zur Beratungüber Möglichkeiten zur langfristigen Ent-wöhnung reicht. Auch Sport und ergo-therapeutische Angebote gehören zumProgramm. Gleichermaßen wichtig ist diedurchgehende Verfügbarkeit psychiatri-scher Fachberatung.

Aus den Einrichtungen

Chronische Alkoholkrankheit

Esjeden

kann

treffen

Die Verleugnungstendenz ist

groß, aber wer das Problem

erkannt hat, dem kann

geholfen werden.

Page 17: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

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Spaß und Rätsel

NeulichSt.-Johannes-Gesellschaft

in der

bunteSeiteDie

Diesmal zum Thema „Wochenmarkt“

Lachhaft!

Lösung: Der fünfzehnjährige Patrick hat36 Kilometer geschaft.

Für zwischendurch ...

Freude am Leben

Kommt ein Mann zum Arzt. Arzt: "Ab sofortkeinen Alkohol mehr, keine Zigaretten,keine Frauen, keine Parties, keine Reisen,kein Fleisch, und vor allem eins: Sie müssenwieder mehr Freude am Leben finden."

Der zerstreute Professor

Der zerstreute Professor kommt gebücktnach Hause: "Holt sofort einen Arzt. Ichkann nicht mehr aufrecht gehen!" DerArzt nach der Untersuchung: "In ersterLinie rate ich ihnen, den obersten Hosen-knopf aus dem dritten Knopfloch ihrerWeste zu lösen!"

Eine bescheidene Frage

Wer ist beim Staffellauf der Jugendhilfedie weiteste Strecke gelaufen?

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Johannesstr. 9-17, 44137 DortmundTel. (0231) 1843-2130Fax (0231) 1843-2131www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Johannesstraße 9-1744137 DortmundTel. (0231) 1843-0Fax (0231) 1843-2207www.joho-dortmund.de

Klinik für AugenheilkundeProf. Dr. Markus KohlhaasSekretariat (Frau Blumenthal) - 2241Sekretariat Fax - 2508LASIK Hotline 0800-5273767Ambulanz - 2292Ambulanz Fax - [email protected]

Klinik für Anästhesiologie undoperative IntensivmedizinProf. Dr. Michael SydowSekretariat (Frau Aldenhövel) - 2247Sekretariat Fax - 2509Prämedikation - 2652Operative Intensivmedizin - [email protected]

Klinik für ChirurgieProf. Dr. Laurenz JostarndtSekretariat (Frau Mücke) - 2272Sekretariat Fax - 2622Zentrale Notaufnahme - [email protected]@joho-dortmund.de

Klinik für Gynäkologie und GeburtshilfePD Dr. Georg KunzVorzimmer (Frau Dulovic) - 2279Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Sekretariat - 2280Kreißsaal - 2282Elternschule - 2327Brustsprechstunde - 2279Urogynäkologie /Deszensuschirurgie - 2280Risikoschwangerschafts-sprechstunde - [email protected]

Klinik für Hals-, Nasen-, OhrenheilkundeDr. Horst LuckhauptSekretariat (Frau Hayn) - 2242Sekretariat Fax - [email protected]:mo – fr nach Voranmeldung -2361

Klinik für Herz-, Thorax-, GefäßchirurgieProf. Dr. Gerhard WalterbuschSekretariat (Frau Strathaus) - 2299Sekretariat Fax - 2445Intensivpflegeeinheit - [email protected]@joho-dortmund.deAmbulanz: Sekretariat - 2560Fax - 2490

Vorstationäre Diagnostik JosefhausAnmeldung - 2873/2874Fax - 2894/[email protected]

Klinik für Innere Medizin IProf. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie,Nephrologie, Intensivmedizin)Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210Fax - 2435Kardiologie Sekretariat - 2616Dialyse - 2266Zentrale Notaufnahme - [email protected]

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein InnereMedizin, Gastroenterologie,Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin)Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438Geschäftszimmer (Anmeldungstationäre Aufnahme) - 2413Fax - 2451Gastroenterologie - 2202Labor (Sekretariat) - 2304Onkologische Ambulanz - 2464Palliativstation (Station V4) - [email protected]@joho-dortmund.de

Institut für Diagnostische undInterventionelle RadiologieProfessor Dr. Karl SchürmannSekretariat (Frau Tiemann) - 2285Sekretariat Fax - [email protected]@joho-dortmund.de

18

GeschäftsführerDipl. Betriebswirt Günther Nierhoff

Tel. (0231) 1843 - 2256

www.st-johannes.de

Page 19: Johannes im DIALOG - Ausgabe 06

Eisenmarkt 2–6, 44137 DortmundTel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-1111www.christinenstift.de

19

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147www.elisabeth-dortmund.de

St.-Elisabeth-AltenpflegeheimHeimverwaltung (Frau Rüping) - 208

Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 DortmundTel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300www.marien-hospital-dortmund.deVerwaltungsleitung:Herr Hans-Werner Gräber -8281

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieChefarzt Dr. Jan [email protected] (Frau Schwabe) - 241Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345Verwaltungs- und Heimleitung:Herr Wilhelm Eull [email protected]

Verwaltungsleitung: Anni Kern - [email protected]

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat (Frau Weckermann) - 8120Sekretariat Fax - [email protected] Fußambulanz - 8141Anmeldung zur Aufnahme,Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat (Frau Müller) - 8400Sekretariat Fax - [email protected] zur AufnahmeSekretariat (Frau Szalaga) - 8383Psych. InstitutsambulanzDr. P. Wallenfels, Dr. G. SchindlerSekretariat (Frau Neumärker) - 8393Sekretariat Fax - 8371

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 9460600Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermanninformation@jugendhilfe-elisabeth.dewww.jugendhilfe-elisabeth.de

Katholische SeelsorgePastor Thomas MüllerSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388

Gemeindereferent Dieter FenderMarien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

Evangelische SeelsorgePastor Rainer RichterSt.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221

Pfarrerin Heike SchererSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrer Wolfram EichlerSt.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096

Pfarrer Raimund DregerMarien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871

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