+ All Categories
Home > Documents > Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

Date post: 30-Mar-2016
Category:
Upload: kath-st-johannes-gesellschaft-dortmund-ggmbh
View: 232 times
Download: 4 times
Share this document with a friend
Description:
Johannes im DIALOG - Ausgabe 27 Themen: Elterntreff, Gebärmutter-Embolisation, Praxisanleiter, Zuhause im Altenheim, Medizin aus der Pipeline, Engagement für die Dritte Welt
20
Nr. 27 | Herbst 2012 DIALOG Johannes im Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH Elterntreff Weitere Themen: Gebärmutter-Embolisation | Praxisanleiter www.facebook.com/johannesimdialog Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital · Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital · Marien Hospital · St.-Elisabeth- Krankenhaus · St.-Elisabeth-Altenpflege · Christinenstift · St. Josefinenstift · Jugendhilfe St. Elisabeth
Transcript
Page 1: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

1

Nr. 27 | Herbst 2012

DIALOGJohannes im

Zeitschrift für Patienten und Freunde derKath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

ElterntreffWeitere Themen:Gebärmutter-Embolisation | Praxisanleiter

www.facebook.com/johannesimdialog

Unsere Einrichtungen:St.-Johannes-Hospital · Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital · Marien Hospital · St.-Elisabeth- Krankenhaus · St.-Elisabeth-Altenpflege · Christinenstift · St. Josefinenstift · Jugendhilfe St. Elisabeth

Page 2: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27
Page 3: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

liebe

Herzlich

LeserWillkommen

InHalt

Zuhause im AltenheimWer Geborgenheit sucht, der findet sie

4

Gebärmutter-EmbolisationMyomen den Hahn zugedreht

6

Aktuelles aus der Medizin 7

Medizin aus der PipelineStudienpatienten leben länger

8

Engagement für die Dritte WeltHilfe für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten

10

SeelsorgeSpäte Blüte

11

Elterntreff am Hohen WallSchaut doch mal vorbei …

12

Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

13

PraxisanleiterBrückenbauer zwischen Schule und Klinik

14

Begegnung der GenerationenJung trifft Alt

16

Termine 17

liebe leserinnen und leser,

jetzt liegt der Sommer schon wieder hinter uns und ich denke, in diesem Jahr hatten wir keinen Grund, uns zu beklagen. Die Hitzewelle Mitte August war für einige Patienten sicher anstrengend, die Kinder jedoch konnten in ihren Ferien das Schwimmangebot der Freibäder mal wieder so richtig ausnutzen. In diesem Heft finden Sie einige Artikel, die Geschichten über Menschen erzäh-len. Junge Menschen, die neue Wege gehen – und alte Menschen, die neue Wege gehen. Z. B. die Geschichte über die Bewohnerin Ingeborg Meise aus un-serem St. Josefinenstift, die schildert, wie sich ihr Leben positiv verändert hat, seitdem sie in der Seniorenwohngemeinschaft lebt. Eine bewegende Geschich-te, die die Vorurteile vieler älteren Menschen und ihrer Angehörigen ins Wan-ken bringt und zeigt, wie durch einen Perspektivenwechsel die Lebensfreude wiederkehren kann.

In ähnlichem Zusammenhang steht das Projekt „Jung trifft Alt“, bei dem die ju-gendlichen Bewohner unserer Jugendhilfe die älteren Bewohner unseres Senio-renheimes in Kurl nicht nur besuchen, sondern mit ihnen gemeinsam z.B. das Erntedankfest vorbereiten und feiern.

Verbunden sind wir auch seit über 10 Jahren dem Friedensdorf International Oberhausen, aus dem kranke Kinder zu uns kommen und im St.-Johannes-Hos-pital kostenfrei operiert werden. Der Chefarzt der Klinik für HNO, Dr. Horst Luckhaupt, erzählt von seinen Erfahrungen mit den kleinen Patienten.Das alles sind Geschichten, Generationen übergreifende Begegnungen, die wir in unseren Einrichtungen tagtäglich erleben und, die die Menschen einander näher bringen und verbinden. „Wirken von Mensch zu Mensch“ steht in unse-rem Leitbild und dies transportieren unsere Mitarbeiter aus allen Einrichtungen. Neben dem medizinischen und therapeutischen Fortschritt ist dies ein großes Anliegen unseres Handelns.

Jetzt starten wir in das 3.Quartal und viele Herausforderungen und Aufgaben, last but not least auch in gesundheitspolitischer und ökonomischer Hinsicht, liegen vor uns. Ich freue mich darauf, diese, gemeinsam mit allen Mitarbeitern, im Sinne unserer Patienten und Bewohner, zu bewerkstelligen.

Ihr Günther nierhoff (Geschäftsführer)

3

Editorial und Inhalt

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 27 / Herbst 2012, 7. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Ulrike Bracklow, Friedhelm Evermann, Annemarie Fajardo, Sabine Mattstedt, Stefan Redenz, Rainer Richter, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm – www.skriptstudio.de; Design: gestaltend Kommunikationsdesign – www.gestaltend.de; Fotografie: Gerhard P. Müller (GPM) – www.dortmund-bild.de, www.istockphoto.de; Illustration: Ari Plikat – www.ariplikat.de; Druck: Koffler Druck Management GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Winter 2012; Auflage: 8.000 Exemplare

Page 4: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

4 St. Josefi nenstift4

So erging es auch Ingeborg Meise. Die 85-jährige, ehemalige Kinderkranken-schwester lebte vor anderthalb Jah-ren noch eigenständig in ihrer Wohnung in der Dortmunder Innen-stadt. Bis sie der Schlaganfall ereilte. Es folgten Intensivstation, Kranken-hausaufenthalt und Reha-Klinik. An-schließend ging es direkt ins Altenheim.

Sie litt unter Sprachstörungen und war außer Stande, sich weiterhin selbst zu versorgen. „In dieser Situa-tion war es für mich sehr wichtig“, berichtet sie, „Menschen um mich zu haben, denen ich vertrauen konnte und die für mich ein Heim gesucht haben, in dem ich freundlich aufge-nommen wurde, wo auch gelacht wurde.“ Die Herzlichkeit, mit der jeder in ihrem neuen Zuhause begrüßt wird, fällt ihr heute noch ins Auge und hat ihr die Umstellung sehr erleichtert.

„Frau Meise hat von Anfang an einge-sehen, dass der Schritt ins Pflegeheim für sie notwendig war, und sie war be-reit sich mit dieser Lage zu arrangie-ren“, sagt Heike Deimann, die Leiterin des Josefinenstifts. „Viele können das nicht, vor allem nicht so plötzlich und übergangslos. Für Menschen, die in der typischen Aufnahmesituation – Sturz, Krankenhaus, Heim – zu uns

kommen, bricht erst einmal eine Welt zusammen. Wer sich schon im Vorfeld damit befasst, früher oder später in ein Heim wechseln zu müssen, dem fällt dieser Schritt viel leichter.“

Frau Meise hatte eine solche Vorberei-tung nicht. Sie kam gut zurecht, war mit geeigneten Hilfsmitteln versorgt und bekam ambulante Unterstützung. Und doch, sagt sie im Nachhinein, ging es ihr nicht gut. „Wenn der am-bulante Dienst gegangen war, war ich

immer wieder stundenlang alleine“, erklärt sie. „Das bekam mir nicht – ich brauche auch Menschen.“

„Einsamkeit ist für alleinstehende ältere Menschen ein großes Problem“ bestä-tigt die Heimleiterin. „Pflegerische Ver-sorgung lässt sich in den eigenen vier Wänden gewährleisten, aber die sozia-le Komponente fehlt in vielen Fällen. Es gibt Betreuungsaspekte, die in der ambulanten Versorgung nicht einge-löst werden können: das umsorgt Sein,

Zuhause im altenheim

sieGeborgenheit sucht,

der

Wer

findetDer Schritt ins Altenheim ist für viele Menschen eine radikale Zäsur. Ein plötz-liches Ereignis, ein Sturz oder ein Schlaganfall, reißt sie ohne Vorwarnung aus der Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden. Oft reichen Kraft und Zeit nicht einmal dafür, dass sie ihre sieben Sachen selbst in die Koffer packen. Mit einem Mal finden sie sich in der Fremde wieder, umgeben von Menschen, die sie nicht kennen, und konfrontiert mit einem Umfeld, das sie verunsichert, und mit Veränderungen, die ihnen Angst machen.

Ingeborg Meise hat eigene Wege gesucht und gefunden, um sich in der Heimumgebung zu entfalten.

Page 5: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

5St. Josefi nenstift

das animiert Werden, das nicht alleine Sein.“Ingeborg Meise hat es sehr ge-holfen, Menschen um sich zu haben, die ein Gespür für ihr Befinden haben, die sie aufgefangen haben, wenn sie abzufallen drohte oder ihr in einer ein-samen Ecke die Tränen kamen: „Es hilft, wenn da jemand ist, der dich mal eben in den Arm nimmt, dir über das Haar streicht und sagt, es wird schon wieder.“

Umstellung fällt oft schwer

Der Umgang mit den anderen Mitbe-wohnern fällt natürlich nicht immer leicht. Nicht jeder ist umgänglich und bereit, sich auf andere einzulassen. Manche der Heimbewohner haben jahrelang alleine gelebt, einige haben das Haus seit Ewigkeiten nicht verlas-sen. Sie können sich nicht umstellen. Sie wollen dies auch gar nicht, obwohl die Heimmitarbeiter sehr viele Brücken bauen, um den Zugang der Bewohner untereinander zu erleichtern.

Frau Meise lobt das freundliche Entge-genkommen und die ganzen Angebote des Hauses: „Da kommt man nicht nur einfach zusammen, da wird gebastelt, gesungen oder gelesen. Jeder kann selbst bestimmen, was ihm liegt.“ Und sie fügt hinzu: „Hier wird einem vieles abgenommen, aber die Selbstständig-keit bleibt einem doch erhalten. Das gilt auch für alle, die immer weniger können. Was sie selber können oder wieder können, das wird ihnen auch abverlangt, liebevoll, aber es wird abverlangt.“

An dieser Stelle fehlt Außenstehenden oft das Verständnis. Sie erwarten für

ihre Angehörigen zu Recht eine Rund-um-Versorgung, übersehen aber, dass es den Heimbewohnern wenig hilft, wenn man ihnen alles abnimmt. „Wir versuchen die Menschen zu aktivieren und ihre noch vorhandenen Ressour-cen zu fördern, damit sie nicht in Le-thargie verfallen“, erklärt Heike Deimann.

Auf der anderen Seite erwarten viele Angehörige einen unrealistischen Mo-tivationsschub für ihre pflegebedürf-tigen Verwandten. Es gibt Heim-bewohner, die sich ganz bewusst zu-rückziehen, weil sie Gemeinschaft nicht mehr ertragen können, nachdem sie jahrelang alleine gelebt haben. Das Angebot, an einem Gedächtnistraining teilzunehmen, kann bei einem Men-schen, der um sein kognitives Defizit weiß, erheblichen Stress auslösen. Wer Schwierigkeiten hat, seine Gedanken zu ordnen, neigt dazu, ein solches An-gebot aus Angst vor einer befürchte-ten Blamage zu verweigern. Ganz entsprechend gibt es für Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine Hemmschwelle für Bewegungs-übungen in der Gruppe. Nicht jeder ist bereit, diese Hürde zu überwinden, und nicht jeder will etwas davon wis-sen, dass seine Mitbewohner auch ihre Handicaps haben.

Frau Meise, die die Folgen ihres Schlaganfalls inzwischen gut über-wunden hat, war offen dafür, ihr Le-ben neu auszurichten. Sie hat die Angebote des Hauses genutzt, hat Kontakte zu ihren Mitbewohnern ge-knüpft und Verständnis und Geduld für Menschen mitgebracht, die unter Einschränkungen leiden. Darüber hin-

aus hat sie eigene Wege gesucht und gefunden, um sich auch in der Hei-mumgebung individuell zu entfalten. Darüber hinaus hat sie eine Aufgabe übernommen. Sie engagiert sich im Bewohnerbeirat, gewissermaßen einer Art betrieblicher Mitbestimmung.

Zu den Pflichten der Institution gehört es, Mitbewohner zum Geburtstag auf-zusuchen und ihnen zu gratulieren. „Am Anfang“, sagt sie, „hat man die Fähigkeit noch nicht, auf andere zuzu-gehen. Man ist noch so sehr mit sich selber beschäftigt. Aber mit der Zeit kann man ein Gespür für die Befind-lichkeit anderer Menschen entwickeln. Man sieht, wer ein aufmunterndes Lä-cheln benötigt, und man freut sich, wenn ein sonst ganz zurück gezogener Mensch auf einmal in ein Lied ein-stimmt oder bei der Gymnastik zum ersten Mal einfach nur die Füße bewegt.“

Jeder bleibt, wie er ist

Die Menschen sind sehr verschieden und jeder benötigt seine eigenen Wege, um im Altenheim anzukom-men. Manche schaffen es vielleicht trotz aller Hilfestellungen nie. Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass sich die Menschen ändern, wenn sie ins Heim kommen. Letzten Endes lebt jeder sein Leben so weiter, wie er es immer gelebt hat. Dass Ingeborg Meise für sich ein neues Heim gefunden hat, das sie nicht mehr missen möchte, verdankt sie sicher den günstigen Umständen, die sie im Josefinenstift vorgefunden hat. Aber sie verdankt sie genauso ihrer Einstellung, die sie ein Leben lang kultiviert hat.

5

Reportage

Page 6: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

6 St.-Johannes-Hospital

„Auch wenn Myome in der Regel nicht gefährlich sind, können sie dennoch sehr unangenehme, lästige und langwierige Beschwerden verur-sachen“, erklärt Prof. Dr. Karl Schür-mann. „Sie werden dann in der Regel vom Frauenarzt mit Medikamenten oder durch Operation behandelt.“ Der Chef der Radiologie bietet ein weite-res Verfahren an: die Myom-Emboli-sation. Diese Methode kommt vor allem als Alternative oder Ergänzung zum Einsatz, wenn medikamentöse oder operative Therapien allein nicht zum Erfolg führen oder von der Pati-entin abgelehnt werden.

Mit Katheter verödet

Hinter dem Begriff der Embolisation verbirgt sich eine einfache Idee. Kurz gesagt, geht es darum, Blutgefäße zu verstopfen, um entweder Blutungen zu stillen oder krankhaft verändertem Gewebe die Blutzufuhr abzuschnei-den. Dazu schiebt der Radiologe unter Röntgenkontrolle meist von der Leiste aus einen dünnen Schlauch durch das

Blutgefäßsystem bis möglichst nahe an die kranke Stelle, wo er weniger als einen Millimeter kleine Kunststoffkü-gelchen einspült, um die Myome zu veröden. Die Verstopfung der Blutge-fäße führt zu einer narbigen Um-wandlung der Myome, die in der Folge schrumpfen.

Die Technik der Embolisation wird auch in anderen Bereichen der Radio-logie eingesetzt. So lässt sich bei-spielsweise eine innere Blutung aus einer Beckenschlagader stillen, unstill-bares Nasenbluten behandeln oder ein bösartiger Lebertumor ausschalten.

„Das Verfahren, das immer in Zusam-menarbeit und nach Absprache mit einem Gynäkologen durchgeführt wird, verspricht, Myome bis zu etwa zwölf Zentimeter Durchmesser auszu-schalten und so Beschwerdefreiheit zu erreichen“, erläutert der Chefarzt. „Es funktioniert deshalb so gut, weil die Myome das Blut regelrecht an sich ziehen und deutlich besser versorgt werden als der Rest der Gebärmutter. Im Unterschied zu vielen chirurgi-schen Methoden bleibt die Gebärmut-ter bei der Embolisation erhalten. In unseren Nachbarländern wird das Verfahren deshalb gern eingesetzt."

Prof. Schürmann macht keinen Hehl daraus, dass die Behandlung von My-omen für die betroffenen Frauen kein Vergnügen ist. Das gilt sowohl für die Operation wie für die Embolisation. Die bei und nach der Behandlung auf-

tretenden Schmerzen und die Entzün-dungsreaktion lassen sich durch den rechtzeitigen und konsequenten Ein-satz von Schmerzmitteln und entzün-dungshemmenden Medikamenten gut in den Griff bekommen.

Schnell wieder mobil

"Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass die Patientinnen nach der Embolisation eher wieder auf den Beinen sind als nach einer Operation“, berichtet Prof. Schürmann Der Kran-kenhausaufenthalt ist kürzer, die Be-schwerden lassen eher nach und die Frauen erlangen schneller ihre All-tagskompetenz zurück.“

„Entscheidendes Kriterium für den Er-folg der Behandlung ist natürlich die Linderung der Beschwerden der Pati-entin. Doch mit dem MRT lässt sich Reaktion des Gewebes auch bildge-bend sehr gut kontrollieren“, berichtet er. Während die manchmal faust-großen Myome vor dem Eingriff als gut durchblutete, hell leuchtende Ge-schwulste gar nicht zu übersehen sind, stellen sie sich danach als fast nicht mehr durchblutete, dunkelgraue bis schwarze Schatten dar. „Die My-ome sind nicht verschwunden“, sagt Prof. Schürmann, „wir wollen auch gar nicht, dass sie absterben, sondern dass sie vom Körper narbig umgebaut werden und schrumpfen. Im besten Fall sind die Beschwerden dann verschwunden.“

Gebärmutter-Embolisation

Myomen zugedrehtHahn

den

Gesundheit

Myome sind gutartige Geschwulste der Gebärmutter. Viele Frauen haben My-ome, ohne etwas davon zu wissen. Doch manchmal können Myome zu sehr un-angenehmen Beschwerden führen, die sich in starken Monatsblutungen oder als Druck- und Verdrängungsgefühl im Unterbauch äußern.

Im besten Fall sind die Beschwerden dann

verschwunden – Prof. Dr. Karl Schürmann

Page 7: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

7KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Kurzgefasst

aus derAktuelles Medizin

Fokus Gesundheit

Smartphone wird zum Begleiter des PatientenDie Entwicklungen bei der Selbst-Überwachung von eigenen Er-krankungen hat nach Einschätzung von Prof. Dr. Thomas Kubiak von der Universität Mainz im letzten Jahrzehnt an "Drive" gewon-nen. Durch neue Kommunikationsmittel werden sie sich noch be-schleunigen. Mit modernen Smartphones stünden Dokumentationsgeräte zur Verfügung, die beispielsweise den Be-sitzer zu bestimmten Uhrzeiten mehrmals am Tag anklingeln und ihm einen Fragebogen vorlegen. Diese Aufzeichnungen könnten dann in Verbindung mit GPS-Daten für Bewegungsprofile verwen-det werden. Um das Bewegungsverhalten im Alltag festzustellen, gibt es sogar bereits Systeme, die erkennen, ob jemand Fahrrad fährt oder Treppen steigt. Gleichzeitig helfen Notizen über die Nah-rungsaufnahme, die Tätigkeiten und die Symptomwahrnehmung, die Krankheit besser in den Griff zu bekommen. Das "elektronische Tagebuch" wird so zu einem wichtigen Begleiter des Patienten.

Training durch GedankenkraftMenschen, die sich das Handgelenk oder einen Arm brechen, müssen oft wochenlang eine Schiene oder Gips tragen. In dieser Zeit bildet sich die betroffene Muskulatur um bis zu 40 Prozent zurück. Folglich nimmt auch die Muskelkraft ab. Auch im Gehirn pas-siert etwas: Durch die Ruhigstellung kommen keine Impulse aus dem gebrochenen Handgelenk mehr. Das motorische und sensori-sche Pendant des Handgelenks im Gehirn spricht nicht mehr im gleichen Maße an und das Gehirn kann die Bewegungen in dem betreffenden Körperteil nicht mehr so gut koordinieren. Doch was wäre, wenn der Patient dem Gehirn nur vorgaukelt, den Arm im Gips zu bewegen? In der Spiegeltherapie bewegen die Patienten den gesunden Arm und betrachten ihn dabei in einem Spiegel, der senkrecht zur Körpermitte steht. Dabei wird das Gehirn getäuscht. Es nimmt den gespiegelten Arm als den Gipsarm wahr. Durch diese Methoden kann die Abnahme in der Effektivität von Bewegungsmustern verhindert werden.

Ungeborene spüren nichtsMittels Ultraschall können Ärzte Fehlbildungen bei Kindern im Mutterleib immer früher und genauer feststellen oder ausschließen. Im Rahmen der Vorsorge kann jede Schwangere in Deutschland drei Untersuchungen ihres Babys in Anspruch nehmen. Die Frauen fragen da-bei häufig, ob und wie viel ihr Baby vom Ultraschall hört, spürt oder ob es dadurch geschä-digt werden könnte. Die Dt. Ges. f. Ultraschall in der Medizin hat in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die Ultraschallwellen für das Kind nach den heutigen Kenntnissen unschädlich und nicht spürbar sind. "Die Frequenzen beim diagnostischen Ultraschall be-tragen in etwa fünf bis zehn Megahertz. Das sind fünf bis zehn Millionen Schwingungen pro Sekunde", erläuterte Mitautor Prof. Dr. Eberhard Merz. Die Schwelle des menschlichen Gehörs liege aber bei zwanzigtausend Schwingungen pro Sekunde, also mindestens fünf-zigfach niedriger. Auch bestehe kein Risiko, dass es zu einer gefährlichen Erwärmung des ungeborenen Kindes komme.

Page 8: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

8 Marien Hospital

Dr. Michael Gebauer (Foto links) leitet ein Unternehmen, das im Auftrag von Krankenhäusern Klinische Studien or-ganisiert, die jeder Neuzulassung von medizinischen Wirkstoffen oder Verfahren vorausgehen müssen. Solche Stu-dien sind für die beteiligten Patienten nicht ohne Risiko. Andererseits bieten sie oft schwerkranken Menschen einen sonst nicht möglichen Zugang zu den innovativsten Verfahren der Medizin und damit die Chance, von den neusten Erkenntnissen der Forschung zu profitieren.

„Alles in allem“, erklärt der Geschäfts-führer der Cardiac Research GmbH im Gespräch mit „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm: „leben Studienpatienten im Schnitt nachge-wiesenermaßen länger, und zwar nicht nur, weil sie die beste verfügbare medi-zinische Versorgung erhalten, sondern auch, weil sie viel umfassender und engmaschiger betreut werden als im Rahmen einer üblichen Therapie.“

Böhm: Was für Studien werden im St.-Johannes-Hospital angeboten?

Gebauer: Studien laufen in den Berei-chen der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Krebstherapien. Während in der Herz- und Gefäßchirurgie relativ selten Projekte anstehen, werden in der Kardiologie in der Regel zwischen fünf und zehn Studien gleichzeitig durchge-

führt. In der Onkologie sind es bis zu 15 Studien gleichzeitig. Dabei handelt es sich vorwiegend um Phase III-Studien, die die letzte Hürde vor der Zulassung darstellen. Auch Phase II-Studien kön-nen im St.-Johannes-Hospital durch-geführt werden.

Böhm: Wir reden also über Studien, die bereits im Tierversuch und auch schon beim Menschen ausgetestet sind?

Gebauer: Genau. Bei Phase II-Studien geht es beispielsweise darum, die rich-tige Dosierung für ein Medikament zu finden, dessen Wirkung man schon sehr gut kennt. Bei Phase III-Studien sind fast alle Aspekte abgeklärt und es geht darum, mit großen Patientenzah-len statistisch gesichert nachzuweisen, dass die neue Therapie wirksamer

oder/und verträglicher als die Stan-darttherapie ist und damit tatsächlich eine Verbesserung bringt.

Böhm: Was kommt auf einen Patien-ten zu, wenn er sich auf die Teilnahme an einer Studie einlässt?

Gebauer: Das Studiendesign kann sehr unterschiedlich aussehen. Bei einem typischen Ablauf reden wir von Studi-en mit drei Jahren Nachbeobachtung, in denen alle vier Monate eine Visite erfolgt. D.h. im Schnitt erfährt der Pa-tient etwa ein Dutzend Untersuchun-gen in drei Jahren. Dazu kommt er in unser Studienzentrum in der Amalien-straße. Die Fahrkosten für das Taxi übernehmen wir. Wir haben ein großes Interesse daran, dass sich die Patienten bei uns gut betreut fühlen. Denn jeder Patient, der vorzeitigt aussteigt, ist ein

Medizin aus der Pipeline

Studienpatientenleben länger

Page 9: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

9KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Interview

Patient, der für die Studie verloren ist. Unser Studienzentrum bietet deshalb das Ambiente einer modernen Arzt-praxis mit einem kleinen Wartebereich und Behandlungszimmern. Es entste-hen kaum Wartezeiten, weil die Visi-ten gut geplant werden können. Die Patienten werden ausführlich unter-sucht. Das kann durchaus mal eine halbe Stunde dauern.

Böhm: Geld gibt es dafür ja nicht, was also hat der Patient davon?

Gebauer: Es gibt zwei positive Effekte für den Patienten. Zum einen werden krankheitsbedingte Probleme wie Rückfälle oder Nebenwirkungen früh-zeitig entdeckt, weil die Patienten in-tensiv beobachtet werden. Zum anderen sind die Patienten thera-pietreuer, als wenn sie ihre Nachsorge selbst managen müssen. Die Motiva-tion, eine Therapie wirklich bis zum Ende durchzustehen, ist einfach grö-ßer. Beide Effekte tragen ganz unab-hängig von der Wirkung des untersuchten Medikaments dazu bei, den Behandlungserfolg zu verbessern.

Böhm: Es handelt sich zum Teil auch um Placebo-kontrollierte Studien. Das bedeutet, dass nicht jeder Studienteil-nehmer das neue Medikament erhält?

Gebauer: Das ist richtig. Selbst wir im Zentrum wissen nicht, ob ein Patient den Wirkstoff, ein Vergleichspräparat oder ein Placebo bekommt. Diese Kontrolle ist für die Aussagekraft von Studien von entscheidender Bedeu-tung. Aber selbst wenn der Patient nicht von dem Vorteil des neuen Me-

dikaments profitieren kann, bleibt ihm definitiv der Gewinn durch die zusätz-lichen Untersuchungen.

Böhm: Ist der Patient nicht letzten Endes doch ein Versuchskaninchen?

Gebauer: Neben den Vorteilen bleibt immer auch ein Restrisiko. Darüber werden die Studienteilnehmer im Vor-feld ausführlich informiert. Die Zu-mutbarkeit jeder Studie wird darüber hinaus von unabhängigen Ethikkom-missionen beurteilt, die entscheiden, ob die Studie überhaupt durchgeführt werden darf. Die gesetzlichen Vor-schriften und die stark verbesserten Untersuchungsmethoden sorgen für ein Höchstmaß an Sicherheit. Wir können heute viel schneller reagieren als in der Vergangenheit, wenn ir-gendwo auf der Welt bei einer Studie Probleme auftreten. Im Zweifelsfall wird die Studie sofort gestoppt.

Böhm: Wie oft müssen Studien abge-brochen werden?

Gebauer: Das ist selten, es betrifft etwa eine von hundert Studien. D.h. aber auf der anderen Seite, dass 99 Prozent aller Studien ohne Sicher-heitsbedenken laufen und den Patien-ten einen großen therapeutischen Vorteil bieten.

Böhm: Gab es bei ihren Studienpati-enten schon einmal Schwierigkeiten?

Gebauer: Es gab bei den 400 von Cardiac Research durchgeführten Studien einige wenige, die aufgrund von Sicherheitsbedenken vorzeitig ge-stoppt worden sind. Die Probleme tra-

ten jedoch nie in unseren Zentren auf sondern stets irgendwo anders in der Welt. Unter unseren rund 6000 Studi-enpatienten hatten wir bisher noch keinen einzigen, der aufgrund eines Prüfpräparates tatsächlich ungewoll-te Effekte hatte, die zu einem Stopp der gesamten Studie geführt hätte. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, ist sehr gering. Böhm: Die Patienten sind in der Regel in einer sehr schwierigen, oft auch le-bensbedrohlichen Situation, wenn sie als potenzielle Studienpatienten in die Klinik kommen. Sind sie nicht überfor-dert, wenn sie angesprochen werden?

Gebauer: Das sind sie definitiv, be-sonders, wenn ein sehr enges Zeit-fenster für die Aufnahme in die Studie gesetzt ist. Da liegt eine hohe Verant-wortung bei den Studienärzten, die beurteilen müssen, ob der Patient zu einer überlegten Entscheidung fähig ist und ob ihm die Teilnahme zugemu-tet werden kann. Es gibt ganz viele Fälle, in denen Patienten wegen Be-denken des Arztes nicht aufgenom-men werden. Unser Personal wird in dieser Hinsicht regelmäßig entspre-chend geschult und muss durch eine Ethikkommission zugelassen werden.

Böhm: Die Teilnahme ist immer frei-willig und erfolgt ohne Zwang?

Gebauer: Ja! Wenn ein Patient teil-nehmen möchte, muss er immer seine Einwilligung schriftlich erklären. Selbstverständlich kann er sich auch mit Personen seines Vertrauens bera-ten und er kann jederzeit ohne Anga-be von Gründen aussteigen.

Page 10: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

10 St.-Johannes-Hospital

Im Rahmen seines Aufenthaltes in Deutschland wurde bei

dem zehnjährigen Samuel aus Angola ein Loch im Trommelfell

festgestellt, das Dr. Luckhaupt behandelt hat

Die Kinder kommen in aller Regel mit mehreren Krankheitsbildern nach Deutschland. „Meistens steht zuerst eine orthopädische Versorgung in ei-ner anderen Klinik an“, sagt Dr. Luck-haupt. „Erst wenn diese Behandlung abgeschlossen ist, kommen die Kinder zu uns. Typischerweise leiden sie an chronischen Ohrentzündungen, die mit mikrochirurgischen Verfahren operiert werden müssen.“

Vermittlung über das Friedensdorf

Normalerweise verbleiben die Kinder nur für kurze Zeit zur stationären Be-handlung in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik. Doch auch in der Folge kommen sie noch für einige Wochen zur ambu-

lanten Nachbehandlung regelmäßig in das St.-Johannes-Hospital. „Die Or-ganisation über das Friedensdorf läuft exzellent“, lobt der HNO-Arzt. „Die freiwilligen Helferinnen und Helfer kümmern sich während des stationä-ren Aufenthaltes und darüber hinaus sehr zuverlässig um ihre Schützlinge.“

Im Krankenhaus werden die kleinen Patienten auf der Kinderstation un-tergebracht, wo sie auf Gleichaltrige treffen und Spiel- und Rückzugsmög-lichkeiten finden. Trotz der kurzen Verweildauer entsteht oft ein intensi-ver Kontakt zum Pflegepersonal. „Die Verständigung klappt erstaunlich gut“, berichtet Dr. Luckhaupt. „Während ihres manchmal monatelangen Auf-enthaltes in Deutschland eignen sich die Kinder einen recht großen passi-ven Wortschatz an und können sich durchaus verständlich machen. Wenn es gar nicht anders geht, su-chen wir uns unter den Mitarbeitern der St.-Johannes-Gesellschaft einen Dolmetscher.“

Die meisten der sechs- bis zwölf Jahre alten Kinder, die in der Dortmunder Klinik behandelt worden sind, kamen aus Angola. Der Bürgerkrieg, der viele Jahre die Situation in dem afrikani-schen Land geprägt hatte, ist zwar in-zwischen befriedet und die wirtschaftliche Lage hat sich auf-grund des Ölreichtums stabilisiert, dennoch lässt die gesundheitliche Versorgung insbesondere außerhalb

der Hauptstadt Luanda deutlich zu wünschen übrig. Der erste kleine Pati-ent, der an Dr. Luckhaupt vermittelt wurde, kam mit schweren Gesichts-verletzungen aus Afghanistan. Zu seiner Genesung hat auch die Au-genklinik des St.-Johannes-Hospitals beigetragen.

Kosten trägt das Krankenhaus

Die Mitarbeiter des Friedensdorfes wählen die Kinder vor Ort nach der Schwere ihrer Beschwerden aus. Wenn mehrere Verletzungen oder Krankheitsbilder vorliegen, werden die kleinen Patienten gerne nach Deutschland verschickt, weil hier eine komplette Versorgung organisiert werden kann. Die Hilfsorganisation sucht dann den Kontakt zu Klinikärz-ten wie Dr. Luckhaupt und bittet um Übernahme der Behandlung. Es bleibt dem Engagement der jeweiligen Klinik überlassen, ob sie sich darauf einlässt.

Die Kinder kehren erst nach ihrer voll-ständigen Genesung in ihr Heimat-land zurück, so dass in diesen unterversorgten Regionen keine wei-tere Nachbehandlung erforderlich ist. „Für uns ist es eine ganz besondere Freude“, so Dr. Luckhaupt, „wenn wir von den Kindern eine Rückmeldung bekommen, sobald sie wieder in ihrem Heimatdorf eingetroffen sind. Manch-mal schicken sie uns einen Brief oder auch ein Bild im Kreis ihrer Familie.“

Blickpunkt

Engagement für die Dritte Welt

HilfeKriegs-und Krisengebieten

fürausKinder

Seit fast zehn Jahren versorgt Dr. Horst Luckhaupt in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Friedensdorf International verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten. „Ich finde, dass ein christlich geführtes Kranken-haus in der heutigen Zeit der Globalisierung auch die Aufgabe hat, Menschen aus ärmeren Ländern zu helfen“, erklärt der Chefarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik seine Beweggründe.

Page 11: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

11St.-Elisabeth-Krankenhaus

Seelsorge

Die Bilder des Herbstes verbinden sich für ihn mit Worten, die Albert Camus zugeschrieben werden: „Der Herbst ist ein zweiter Frühling, in dem jedes Blatt zur Blüte wird.“

Natürlich weiß der Seelsorger aus dem St.-Elisabeth-Krankenhaus und Alten-pflegeheim in Kurl er, dass der Hunger auf Neues im Alter begrenzt ist. Doch so wie die Saison von der Produktion des Jahres zehrt, durchblättern die Menschen noch einmal den ganzen Strauß an schönen Erinnerungen aus ihrem Leben. Es sind Bilder in ihrem Kopf, die ihnen keiner nehmen kann.Pastor Richter sieht sich in der Rolle eines Reisebegleiters, wenn er den Menschen im Kurler Altenheim in die Vergangenheit folgt. „Sie durchleben erneut die schönen Dinge, die sie im Leben erfahren haben“, erklärt er. „Die angenehmen Erinnerungen bleiben besser haften und von denen erzählen die Menschen auch lieber.“ Noch et-was zu erleben bedeutet im Alter, et-was wiederzuerleben. Was hier und heute geschieht ist schnell vergessen. Die Menschen freuen sich zwar über aktuelle Veranstaltungen, aber sie nehmen sie nicht nachhaltig in sich auf. Geschehnisse, die lange vergan-gen sind, prägen ihren Blick auf die Welt. Wichtig ist, was war, nicht aber das, was kommt.

„Heute kommen die Leute hochbetagt und mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen zu uns ins Alten-

heim“, berichtet der Seelsorger. „Ich sehe, wie sie immer weniger werden. Und doch kommt erst eine Zeit in voller Pracht des Herbstes, bevor ein Blatt nach dem anderen fällt.“ Diesen Pro-zess zu begleiten, darin sieht er seine Aufgabe. „Die Menschen sollen hier noch einmal aufleben können. Wir ver-suchen ihnen Lebensqualität zu geben, solange sie hier sind und noch mitma-chen können. Es geht uns darum, nicht dem Leben Jahre, sondern den Jahren Leben geben.“ so Pfarrer Müller. „Er steht für die christliche Botschaft: Ein Licht steht hinter allem, das uns nie-mals verlässt, weder in den guten noch in den schlechten Tagen.“

Seelsorge

SpäteKriegs-und Krisengebieten Blüte

Im Herbst fallen die Blätter. Doch bevor sich die Natur in Winterruhe begibt, entfaltet sie noch einmal mit aller Kraft ihre Farbenpracht. Bäume und Sträucher tragen reichhaltig Früchte und die Ernte des Jahres kann eingefahren werden. „Auch die Menschen blühen im Alter noch einmal auf. Sie möchten sich, soweit es eben geht, noch entfalten können“, sagt Pastor Rainer Richter.

Im Alter

Wie wird nun alles so stille wieder! So war mir's oft in der Kinderzeit, Die Bäche gehen rauschend nieder Durch die dämmernde Einsamkeit, Kaum noch hört man einen Hirten singen,aus allen Dörfern, Schluchten, weit Die abendglocken herüberklingen, Versunken nun mit lust und leid Die täler, die noch einmal blitzen, nur hinter dem stillen Walde weit noch abendröte an den Bergesspitzen,Wie Morgenrot der Ewigkeit.

Joseph von Eichendorff, 1788-1857

Page 12: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

12 St.-Johannes-Hospital

Das Still-Café ist ein Angebot der Ge-burtshilfe vom St.-Johannes-Hospital. Zweimal die Woche nachmittags öff-net der Elterntreff am Hohen Wall die Türen für alle Eltern, die mit ihren Kin-dern Austausch und Kontakt zu ande-ren jungen Familien suchen. Dienstags sind die Kleinen bis zum 2. Lebenshalb-jahr dran, donnerstags kommen die älteren. Auch Geschwisterkinder sind gerne gesehen.

Das Stillen hat einen hohen Stellenwert, ist aber absolut kein Muss. Den Heb-ammen, Kinderkrankenschwestern und Laktationsberaterinnen geht es darum, den Müttern eine Hilfestellung in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt zu geben und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Tipps zu Ernährung, Pflege und Betreuung der kleinen Kinder sind ebenso wichtig wie der Austausch zwischen den Müttern.

„Wir bemühen uns um eine Rundum-Versorgung von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter“, sagt Annette Eb-bing vom Elterntreff. „Das beginnt mit der Schwangerenvorbereitung und geht über die Entbindung bis hin zu ei-nem großen Angebot von Kursen, In-

formationen und Beratungen nach der Geburt. Wenn irgend möglich werden die angehenden Familien auf diesem Weg von ein und derselben Hebamme betreut.“

Seit 2008 hat der Elterntreff das Glück, die großzügig und flexibel ausgestat-teten Räumlichkeiten am Hohen Wall nutzen zu können. Ebenerdig, fußläufig zur Innenstadt und losgelöst von Kli-nikbetrieb sind die Angebote jederzeit gut erreichbar. Das Parkhaus des St.-Johannes-Hospitals ist gleich um die Ecke und es gibt sogar eine Kinderwa-gengarage. Das Still-Café im Elterntreff steht übrigens jedem kostenfrei offen, insbesondere auch Müttern, die nicht in der zugehörigen Geburtsklinik ent-bunden haben.

Die Betreiber haben es geschafft, ei-nen Multifunktionsraum mit Kü-chenecke und Wickelmöglichkeit mit einem Wohlfühl-Ambiente zu verbin-den. Dadurch wird es möglich, die Kinderstube zum Herumtollen in kur-zer Zeit in einen Vortragsraum oder in eine Gymnastikhalle zu verwandeln. Hier finden Rückbildungsgymnastik und Informationsveranstaltungen zum Elterngeld gleichermaßen opti-male Voraussetzungen. Bei Bedarf wird auch beispielsweise eine öffentli-che Second-Hand-Börse organisiert.

Jederzeit ein Angebot

Glück und Sorgen können im Vorfeld der Geburt oder in den ersten Wochen mit dem Kind nahe beieinander liegen. Manchmal ist eine vertrauliche Bera-tung von Nöten. Auch hierfür bietet der Elterntreff Gelegenheit. Nach telefoni-

scher Terminvereinbarung gibt es Rückzugsmöglichkeiten für eine inten-sive Einzelberatung.

„Wir sind personell gut aufgestellt“, er-läutert Annette Ebbing. „Dadurch kön-nen wir unsere Angebote auch zeitlich so legen, dass sie mit den Terminplänen der Familien in Einklang gebracht wer-den können. Im Übrigen lässt sich der Besuch im Elterntreff sehr gut mit ei-nem Stadtbummel verbinden. Wir freuen uns über jede Mutter, die ein-fach mal vorbeischaut.“

Aus den Einrichtungen

Elterntreff am Hohen Wall

Schautdoch mal

Ein halbes Dutzend Mütter ist so be-schäftigt, dass kaum jemand Notiz nimmt, als ich den Raum betrete. Sie sitzen auf Matten und Decken am Bo-den und lassen sich in ihrer Unterhal-tung nicht stören. Zwischen ihnen wuseln Kleinkinder im Alter von ein bis anderthalb Jahren und erkunden Krabbeltunnel, bunte Bälle und ver-streutes Spielzeug. In geborgener At-mosphäre machen sie die ersten Ausflüge in einer wohlbehüteten Welt.

vorbei...

Page 13: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

13KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

angehörigengesprächskreis – Betreuung schwersterkrankter Patienten

Die langwierige Erkrankung eines nahestehenden Menschen belastet die Angehörigen, die in der Regel erst einmal die veränderte Lebenssituation bewältigen müssen. Ängste, Sorgen und Probleme erschweren die Akzeptanz und den Umgang mit dieser Lebenslage. Der Erfahrungsaustausch untereinander kann bei der Bewältigung der eigenen Lebenssituation helfen. Deshalb bietet ein professionelles Betreuungsteam aus Mitarbeiter/Innen der Seelsorge und der Psychoonkologie im St.-Johannes-Hospital einen Gesprächskreis für Angehörige an, in dem diese Gedanken ausgesprochen werden können. Bei Bedarf kann eine Mediatorin und die palliativmedizinischen Brückenpflege hinzugezogen werden. Der Gesprächskreis findet an jedem 4. Donnerstag im Monat statt. Es besteht die Möglichkeit, ein Einzelgespräch mit Seelsorgern und Psychoon-kologen aufzunehmen. Nächster Termin ist der 27. September 2012, um 14.00 Uhr, im Konferenzraum 6.

Richtfest für neues BettenhausFliegerbombe entschärft

Das neue Bettenhaus am St.-Johannes-Hospital hatte ei-nen spektakulären Start: Bei ersten vorbereitenden Arbei-ten wurde im Dezember 2010 eine Fliegerbombe entdeckt, die nicht nur das JoHo bedrohte, sondern einen Radius über das Viertel bis zum Klinikum umfasste. Sie konnte ohne Komplikationen entschärft werden. Damit stand dem Baubeginn nichts mehr im Wege. Das neue Gebäude wird fünf Stockwerke haben und Platz für 127 Betten bieten. Im Juni 2012 konnte dann Richtfest gefeiert werden. Die Bau-kosten sind mit 30,8 Mio. Euro veranschlagt. Voraussichtli-che Eröffnung wird im März 2013 sein. Dann steht auch eine neue Wahlleistungsstation zur Verfügung.

auf einen Blick

Neues

apps im Fokus: Röntgenpass

Die Frage nach der letzten Röntgen-Untersuchung ist häufig nicht einfach zu beantwor-ten. Und wann war das nochmal bei der Tochter/dem Sohn? Viele Patienten machen sich Gedanken, ob zu viel und zu häufig geröngt wurde. Wie gut, wenn man eine anschauliche Übersicht dazu in der Tasche bereithalten kann! Die von zwei Krankenkassen herausgegebene App "Röntgenpass" bietet eine kostenlose Zusammenfassung für das iPhone oder den iPod. Für alle Familienmitglieder kann eine Karteikarte angelegt werden, auf der mit Datum und behandelndem Arzt die Art der Aufnahme festgehalten werden. Als kleine Spielerei kann man mit einem Schieberegler die Körperteile abfahren und erhält dort eine Übersicht mit Röntgen-effekt. Bei Bedarf kann sogar ein Foto des Röntgenbildes festgehalten werden. Erhältlich für iOS im AppStore.

Page 14: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

14 KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

zwischen

Wenn Handwerksbetriebe ausbilden wollen, benötigen sie einen Meister. Wenn Kliniken Pflegepersonal ausbil-den wollen, dann geht das nicht ohne Praxisanleiter. Praxisanleiter sind exa-minierte Pflegekräfte mit Berufserfah-rung, die eine einjährige berufspädagogische Weiterbildung absolviert haben. Sie sorgen dafür, dass die Auszubildenden im Rahmen ihrer praktischen Einsätze strukturiert und den Anforderungen entsprechend an pflegerische Tätigkeiten herange-führt werden.

„Die Aufgabe ist anspruchsvoll“, erklärt Carsten Drude, der Leiter der Katholi-schen Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe in Dortmund. „In erster Linie sind die Praxisanleiter nämlich als Pflegekräfte auf den Stationen eingesetzt. Nur etwa zehn Prozent ih-rer Einsatzzeit können sie den Auszu-bildenden widmen. Der Erfolg ihrer Arbeit hängt von ihrem Geschick und ihrem Durchsetzungsvermögen ab, denn sie sind dafür verantwortlich, das Ausbildungsprogramm im Ein-klang mit den Erfordernissen der Sta-tion zu realisieren. Das kann im Einzelfall – zum Beispiel bei personel-len Engpässen – schwierig werden.“

Die Johannes-Gesellschaft, die etwa 80 bis 100 Praxisanleiter in ihren Ein-richtungen beschäftigt, hat zwei Kol-leginnen frei gestellt, die sich

ausschließlich um die Koordination von schulischem und praktischem Ler-nen kümmern. Auf dem Weg von den Schulkonferenzen zu den einzelnen Stationen und Abteilungen sorgen sie einerseits dafür, dass neue Lerninhalte den Praxisanleitern vor Ort vermittelt werden. Andererseits haben sie die Entwicklungen in den Krankenhäusern und in den Altenheimen im Blick und kommunizieren veränderte Ansprüche aus dem Pflegealltag in die Schule.

Wenn Stationen zum Beispiel bei spezi-ellen Krankheitsbildern besondere pflegerische Aufgaben erfüllen müs-sen, können die Praxisanleiter dazu beitragen, dass die entsprechenden Leistungen außerplanmäßig in das Ausbildungsprogramm aufgenommen werden. Auf diese Weise können pra-xisnahe Bedürfnisse und Bezüge flexi-bel in das Lernangebot einfließen.

Myrèse Larkamp fühlt sich in ihrer Brü-ckenfunktion als freigestellte Praxisan-leiterin durchaus wohl, auch wenn sie sich manchmal mehr Kompetenzen bei der Durchsetzung der Interessen der Auszubildenden wünscht. Sie betont, dass persönliche Kontakte ihre Arbeit sehr erleichtern. Es ist hilfreich, dass sie ihren Werdegang in der Johannes-Gesellschaft vollzogen hat. Dadurch kennt sie viele Mitarbeiter auf den Sta-tionen und findet offene Ohren für die Belange der Schülerinnen und Schüler.

Die Ausbildung zum Praxisanleiter ist mit Aufwand und Kosten verbunden. Eine finanzielle Anerkennung gibt es für diese zusätzliche Qualifikation nicht. „Es gehört viel Enthusiasmus dazu und der Wunsch, die Welt zu ver-bessern“, erklärt sie und auch Carsten Drude bestätigt, dass persönliches Engagement für den Nachwuchs von Morgen ein Hauptmotiv für angehen-de Praxisanleiter ist. „Oft ist die fach-liche Weiterentwicklung aber auch ein Schritt im beruflichen Werdegang von der einfachen Pflegekraft zur Stati-onsleitung“, ergänzt der Schulleiter.

und

Aus den Einrichtungen

Praxisanleiter

BrückenbauerSchule Klinik

Der Bedarf an gut ausgebildeten Pflegekräften steigt. Die Ansprüche an theo-retische und praktische Kenntnisse, die in der Ausbildung vermittelt werden müssen, sind hoch. Dabei sind die Aufgaben der Wissensvermittlung auf ver-schiedene Einrichtungen verteilt. Der Praxisanleiter koordiniert den prakti-schen Einsatz der Auszubildenden in enger Abstimmung mit der Krankenpflegeschule.

In der realen Situation am Patientenbett werden

die erlernten Fähigkeiten umgesetzt

Auszubildende beim Einüben von Lagerungstechniken

Page 15: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

Selbsthilfegruppen

Frauenselbsthilfe nach Krebs

Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefon-

beratung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke

helfen wir Krebskranken ehren amtlich. Betroffene und

Angehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir tref-

fen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15.00–17.00 Uhr

im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Der Gesprächskreis U40

für junge Betroffene, allein erziehende Mütter und Be-

rufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00 Uhr.

Weitere Infos bei Sigrid Platte, Tel. (0231) 45 66 81

Mamazone

„mamazone – Frauen & Forschung gegen Brustkrebs e. V.“

bündelt die Power der Betroffenheit und der wissen-

schaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-

Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und

Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen

statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (0231) 88 05 13 18

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.

Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. An-

tragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versor-

gungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt:

Heinz Baumöller; Tel. (0231) 73 32 21; Fax (0231) 22 27 846

Selbsthilfegruppe Herzklappen

Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Un-

terstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft

sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital.

Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfevereinigung Darmkrebs und

Stomaträger (IlCO)

Kontakt: Annegret Reineke-Schrieber, Tel. (0321) 44 51 93

Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V.

Informationen bei Frau Kipp, Tel. (0231) 97 10 00 34 oder

www.bundesverband-glaukom.de

lupus erythematodes

Selbsthilfegemeinschaft e. V.

Unsere Treffen finden am 1. Samstag im Monat um 14.00 Uhr

im St.-Johannes-Hospital, Johannesstr. 9–13 statt.

adipositas Selbsthilfegruppe

Im Rahmen des AdipositasZentrums am St.-Johannes-

Hospital trifft sich die Gruppe an jedem 2. Mittwoch im

Monat und bietet Hilfe für Betroffene an.

Kontakt: Stefanie Krumnacker, Tel. (0177) 57 98 549.

15KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Beratungs- und Schulungsangebote

InfosErnährungsberatungEinzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch:- St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 - Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28- St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 2892-217

Diabetesberatung- Im St.-Johannes-Hospital unsere Diabetesfachschwester:

Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02- Im Marien Hospital unsere Diabetes beraterinnen DDG:

Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62

GeburtshilfeInformationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voran meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

StillberatungMontags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er reichen die Beratung über das Still- Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

StillcaféDienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs,St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18

StomasprechstundeFür alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an.Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25

tracheostomaversorgungBeratung und Schulung, Hilfsmittel versorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

training für pflegende angehörigeFür Fragen steht Ihnen Stephanie Vogel, Pflegeberaterin, Gesundheits- und Krankenpflegerin. Montags bis freitags von 8.00–16.00 Uhr (0231) 1843-29 11, zur Verfügung. E-Mail: [email protected]

auf einen Blick

für

und

PatientenAngehörige

Page 16: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

16 Jugendhilfe St. Elisabeth

Aus den Einrichtungen

trifft

„Berührungsängste gibt es nicht“, sagt die Heilpädagogin und Erziehungsleite-rin Annick Tombrink. „Die jungen Her-anwachsenden nehmen die Gebrechen des Alters ganz selbstverständlich hin und gehen völlig unbedarft damit um.“ Als Heimbewohner sind sie selbst nicht ohne Ecken und Kanten, und sie wissen das. „Sie beurteilen oder hinterfragen die Menschen nicht, die an den Roll-stuhl gebunden sind oder kognitive De-fizite haben, sondern zeigen sich auf wohltuende Weise nachsichtig gegen-

über den Schwächen der Senioren“, so Tombrink. Umgekehrt wecken die Kin-der die Neugier der älteren Generation. Sie sind belebend und rufen Erinnerun-gen wach. Dabei schlüpfen die Senioren vorübergehend in eine Rolle, die viele Bewohner des Kinderheims aus ihren eigenen Familien gar nicht kennen: Oma und Opa. Die Erzieherin bringt den bewegenden Moment der Begegnung mit wenigen Worten auf den Punkt: „Auf beiden Seiten bemerkt man eine große Freude und Anteilnahme.“

Natürlich sind solche Aktionen nicht für jeden gleichermaßen attraktiv. Es handelt sich um ein Angebot, das Mit-arbeiter aus Kurl und Niederhofen mit viel Abstimmung und Engagement ge-meinsam auf die Beine gestellt haben.

„Uns geht es darum, den Kindern und Jugendlichen zu verdeutlichen, dass sie trotz aller eigenen Bedürftigkeit auch über Ressourcen und Möglichkeiten verfügen, um sich für andere einzuset-zen“, erklärt Annick Tombrink. „Es geht

uns um das Gefühl, das dabei zum Tra-gen kommt. Wir wollen den Gedanken des sozialen Miteinanders einpflanzen. Das ist etwas, das man nicht durch Er-klären vermitteln kann, sondern nur versteht, wenn man es selbst erlebt.“

Miteinander ohne Vorbehalte

Gottesdienst, Brotbacken und Kaffee-trinken – das gemeinsame Programm bietet einen äußeren Rahmen. Das ei-gentlich Verbindende ergibt sich aber erst in der Bereitschaft, im gegenseiti-gen Umgang offen aufeinander zuzu-gehen. Ohne Absicht, wie von selbst findet sich dann eine Brücke, die Jung und Alt zusammenführt.

Dass sich bei der Begegnung von Jung und Alt tatsächlich zarte Bande knüp-fen lassen, zeigte sich beim Gegenbe-such der Altenheimbewohner in der Jugendhilfe. „Die Kinder und Jugendli-chen haben jeweils ihre Senioren, mit denen sie engeren Kontakt hatten, herzlich begrüßt und herumgeführt“, erzählt die Erzieherin. Etwa zehn ältere Damen waren in Begleitung gekom-men, einige im Rollstuhl, andere mit Rollator. Es gab Kaffeetrinken im Saal, anschließend wurde gesungen und nicht ohne Stolz haben die Jugendli-chen dann ihre Wohngruppen gezeigt.

Die Altenheim-Aktion wird als ein Bau-stein im Gesamtkonzept der Erzie-hungshilfe für ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben verstan-den. Auch wenn eigentlich nicht daran gedacht ist, daraus einen regelmäßigen Programmpunkt zu machen, steht schon die Einladung zum Fest der Ge-nerationen in Kurl.

Begegnung der Generationen

Jung AltAus der Idee, als Hilfeempfänger selbst auch anderen Gutes tun zu können, ist ein Austausch zwischen Kinderheim und Altenpflege her-vorgegangen, der mühelos Genera-tionen überbrückt. Kinder und Jugendliche aus der Jugendhilfe St. Elisabeth haben vergangenen Herbst Senioren in Kurl besucht und mit ihnen das Erntedankfest begangen. Im Mai gab es den Ge-genbesuch der Senioren bei den Kindern in Niederhofen.

Berührungsängste zwischen Alt und Jung gibt es nicht

Page 17: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

NAcHTVorlESUNGENImmer um 19.30 Uhrim Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)

04.09.2012Verkehrstüchtigkeit im alterDr. Johannes Wunderlich, St.-Elisabeth-Kranken-haus JoHo Curavita, Verkehrswacht Dortmund Verkehrskommissariat Dortmund

06.11.2012Was man im Blut alles sehen kannDr. Hans-Joachim Bauch

ArZT-PATIENTEN-SEMINArE19.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital

20.09.2012Müde Beine - Erkrankungen der BeinvenenDr. Andreas Patzelt, Marien Hospital Hombruch

08.11.2012adipositas - Welche Rolle spielen Emotionen?Dr. Margarethe Tophof, Marien Hospital Hombruch (Termin findet im K2 statt)

13.12.2012Schwerhörigkeit - muss das sein?Dr. Horst Luckhaupt, St.-Johannes-Hospital

KUrlEr GESUNDHEITSTrEFF 17.30 Uhr im St.-Elisabeth-Krankenhaus, Bistro "Kurler Treff"

Do 27.09.2012Wenn sich alles dreht - SchwindelDr. Johannes Wunderlich

Do 29.11.2012Künstliche Ernährung „PEG-Sonde – die lösung aller Probleme?“

WEITErE VErANSTAlTUNGEN

Jeden. 1. und 3. Mittwoch – 19.00 Uhr„Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital

Jeden letzten Donnerstag im MonatPflegetraining für angehörigeTelefon: (0231) 1843-2943 E-Mail: [email protected]

17KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFTDORTMUND gGmbH

Für Zwischendurch ...

Termine

lachhaft!

Kommt der Patient zum Arzt: “Herr Doktor, Sie haben mir doch dieses Stär-kungsmittel verschrieben.” Der Arzt darauf: “Ja sicher! Was ist denn damit?” – “Ich bekomme die Flasche nicht auf!”

Ein Mann kommt zum Arzt und hat fürchterliche Schmerzen in seinem linken Bein. Der Arzt untersucht ihn und stellt fest: “Tja, mein lieber, da kann man nichts machen. Das sind wohl die ersten Altersbeschwerden!” Daraufhin der Patient: “Ach was! Mein anderes Bein ist genauso alt und da zwickt nix!”

Der Professor fragt den Medizinstudenten: “Bei welchem Bruch darf das betroffene Glied nicht eingegipst werden?” – “Beim Ehebruch!”

Diesmal zum thema „Elterntreff“

Neulich in derKath. St.-Johannes-Gesellschaft

Page 18: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

Katholische SeelsorgeSt.-Johannes-HospitalPfarrer Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Dipl. Theologe Ludwig Hoffknecht

Evangelische SeelsorgeSt.-Johannes-HospitalPfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-24 96Pfarrerin Silke Konieczny

Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-88 71St.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther NierhoffTel. (0231) 1843-22 56 | www.st-johannes.de

www.marienhospital-hamm.de

Johannesstraße 9-1744137 DortmundTel. (0231) 1843-0Fax (0231) 1843-31009www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-1744137 DortmundTel. (0231) 1843-37080Fax (0231) 1843-37089www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Klinik für augenheilkunde Prof. Dr. Markus KohlhaasSekretariat Antje Blumenthal, - 35 411Hildegard Lonsdorfer - 35 400Sekretariat Fax - 35 409LASIK Hotline 0800-527 37 67Ambulanz - 35 460Ambulanz Fax - 35 [email protected]

Klinik für anästhesiologie und operative IntensivmedizinProf. Dr. Michael Sydow Sekretariat Hildegard Aldenhövel - 35 800Sekretariat Fax - 25 09Prämedikation - 26 52Schmerzambulanz - 20 53Operative Intensivstation - 24 [email protected] Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat Annette Mücke - 35 700Sekretariat Fax - 26 [email protected]

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer Amela Dulovic - 35 611Vorzimmer Fax - 14 58 84Gynäkologie Ambulanz - 35 660Kreißsaal - 37 650Elterntreff - 29 74Brustsprechstunde - 35 611Risikoschwangerschafts- - 37 650sprechstunde [email protected]

Klinik für Hals-, nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat Monika Bals - 355 11Sekretariat Fax - 25 10Ambulanz: - 35 560Mo–Fr nach Voranmeldung [email protected]

Klinik für Herz-, thorax-, Gefäßchirurgie PD Dr. Guido DohmenDr. Jan Steffen ReinstadlerSekr. Petra Kernchen & Torsten Kroll - 35 900Sekretariat Fax - 35 909Intensivpflegeeinheit - 37 300Ambulanz: Sekretariat - 35 960Fax - 24 [email protected]

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 28 73/28 74Fax - 28 94/28 95 Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer(Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat Heike Reinhardt - 35 100Fax - 24 35Dialyse - 37 550Medizinische Intensivstation - 37 201 [email protected]

Klinik für Innere Medizin IIDr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin)Vorzimmer Martina Schlieck - 35 211Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 35 200Fax - 24 51Gastroenterologie - 37 400Labor (Sekretariat) - 37 711Onkologische Ambulanz - 35 260Palliativstation (Station V4) - 38 [email protected]

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat Petra Tiemann - 35 000Sekretariat Fax - 28 53

Chest Pain UnitInfo Hotline - 1111

Zentrale notaufnahme - 37 600

Ambulantes OP-Zentrum

St.-Johannes-Hospital

18

Unsere Einrichtungen und Unternehmen

Page 19: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.deVerwaltungsleitung: Wilhelm Eull -200 [email protected]

Klinik für Innere Medizin/GeriatrieChefarzt Dr. Johannes [email protected] Doris Kötter - 240Sekretariat Fax - 245Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

St.-Elisabeth-Krankenhaus

Kurler Str. 130, 44319 DortmundTel. (0231) 2892-0Fax (0231) 2892-147

Heimleitung Wilhelm Eull -200 Pflegeleitung: Corinna Derix - 208 www.elisabeth-dortmund.de [email protected]

St.-Elisabeth-Altenpfl ege

Heim-/Pflegeleitung Regina Misiok-Fisch [email protected]

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0Fax (0231) 18201-11 11

Christinenstift

Ostwall 8-10, 44135 DortmundTel. (0231) 55 69 05-0Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung Heike DeimannTel. (0231) 55 69 [email protected]

St. Josefi nenstift

Brücherhofstr. 200, 44265 DortmundTel. (0231) 946 06 00Fax (0231) 946 06 02 60

Jugendhilfe St. Elisabeth

Kontakte

Klinik für Psychiatrie und PsychotherapieChefarzt Dr. Harald KraußSekretariat Petra Müller - 84 00Sekretariat Fax - 84 [email protected]

Anmeldung zur AufnahmeSekretariat Christa Ebert - 83 83

Psych. InstitutsambulanzSekretariat: Karin Neumärker - 83 93Sekretariat Fax - 83 71

Gablonzstr. 944225 Dortmundwww.marien-hospital-dortmund.deTel. (0231) 7750-0Fax (0231) 7750-8300Verwaltungsleitung: Hans-Werner Gräber -82 81

Klinik für Innere Medizin/DiabetologieChefarzt Dr. Klemens M. SondernSekretariat: Jutta Weckermann - 81 20Sekretariat Fax - 81 [email protected]

Diabetische Fußambulanz - 81 41Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -81 24

Marien Hospital

19

Leitung Friedhelm Evermann [email protected]

aCHtUnGneue telefonnummern!

Page 20: Johannes im DIALOG - Ausgabe 27

unterstützen beraten pflegen fördern

wohltuend. menschlich. dort

mun

d

caritas

MenüdienstTäglich Frisches auf Ihren Tisch

HausnotrufSicherheit rund um die Uhr

SeniorenreisenGemeinsam Land und Leute kennenlernen

Wohnen mit ServiceSo viel Selbstständigkeit wie möglich

Caritas Dortmund Für ein würdiges und selbstbestimmtes Leben im Alter

Caritas-SozialstationenHäusliche Kranken- und Altenpflege, Ambulante Palliativpflege, Wohngruppen für Menschen mit Demenz

Kurzzeit- und TagespflegeGemeinsam und aktiv den Tag gestalten

Alten-, Wohn- und PflegezentrenKurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, Demenz-Wohngruppen u.v.m.

Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) St. Antonius (Huckarde) St. Barbara (Lütgendortmund) St. Ewaldi (Aplerbeck) St. Hildegard (Berghofen) St. Josef (Derne) Peter und Paul (Kamen-Methler)

Hospiz am Bruder-Jordan-HausMenschenwürdig leben – würdevoll sterben

www.caritas-dortmund.de

Über diese Angebote und viele weitere Hilfen der Caritas Dortmund informiert das Caritas Service Center,

Wißstraße 32, 44137 Dortmund, Tel. (0231) 18 71 51 21Öffnungszeiten: Mo.-Do. 9 -17 Uhr u. Fr. 9-14 Uhr • [email protected]


Recommended