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Jahresbericht MSV Stetten 2000

Date post: 06-Mar-2016
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Jahresbericht MSV Stetten 2000
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Jahresbericht 2000 Modellfluggruppe Stetten
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Page 1: Jahresbericht MSV Stetten 2000

Jahresbericht 2000Modellfluggruppe Stetten

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© 2001 MG Stetten

Titelbild:

Hangfliegen an der Dune du Pyla in Arcachon

Bild von Adi Eggenberger

Die Aufnahme entstand wärend dem Sommerurlaub Juli 2000

Page 3: Jahresbericht MSV Stetten 2000

Notizen:

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druckereimaier ag

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Editorial 1

Davoser Segelfliegen 2000 2

Kunstflug- und Landetraining in Bex 3

Besuch der MG Brugg 5

MüK-GT Akro-Wettbewerb Ruckfeld 7

Gebirgsausflug Obermutten an Pfingsten 9

Regionalmeisterschaft Scale RMV 5 11

IGG Seglerkunstflugtreff 13

Brunch mit unseren Eichhofnachbarn 15

TwinStar Mania 16

Sommerferien Arcachon 2000 18

Gebirgsfliegen auf dem Hahnenmoos 2000 20

Upside Down 22

Jahresmeisterschaft / Sommerfest 26

Seglerkunstflug 2000 28

Mörlialp 34

RCS Kunstflug Hinwil 35

Harte Männer oder Fliegen unter dem Gefrierpunkt 37

Jahresbericht 2000 MG Stetten

Page 6: Jahresbericht MSV Stetten 2000

Editorial des (neuen) Präsidenten

An der letzten GV im März 2000 wurde ich von Euch zum Obmann gewählt. Für EuerVertrauen will ich mich hiermit herzlich bedanken. Ich stelle fest, dass die ersten zehnMonate in meinem neuen Amt wie im Flug vergangen sind. Erfreulicherweise konnte ichmeine Aufgabe zusammen mit einem gut eingespielten Team starten.

Einiges ist im Verlauf des letzten Jahres geschehen. Es freut mich besonders, dass neueMitglieder, Junioren wie Senioren, zu uns gestossen sind. Auch wurde unser Fluggeländesowohl in der Zufahrtsstrasse wie auch im Bachbett neu saniert. Die Gemeinde Stettenliess die Strasse neu kiesen so dass unsere Fahrzeuge wieder festen Grund unter denRädern haben und der eingefallene Fleck am Bach wurde vom Kanton neu aufgeschüttetund verstärkt.

Wir haben einen wunderschönen Flugplatz und es gilt weiterhin dazu Sorge zu tragen. Wirmüssen daher bemüht sein unsere Verordnungen bezüglich dem Verhalten auf demFluggelände sowie auch die von uns festgelegten Lärmwerte weiterhin einzuhalten. Dazugehört selbstverständlich auch die Rücksichtnahme auf unsere Nachbarn im Eichhof. Seidies bei der An- und Wegfahrt, welche durch ihr Wohngebiet führt, wie auch beimEinhalten der flugfreien Feiertage, der Ruhezeiten am Abend oder beim Fliegen selber.

Erneut sind viele der Ereignisse der letzten Flugsaison in diesem Heft festgehalten. Schonzum zweiten Mal hat Egon unseren Jahresbericht kostenlos hergestellt. Nebst denDruckkosten stecken auch etliche Arbeitsstunden vom ihm und seinem Team in Schlierenin dieser Jahresausgabe. Dafür will ich im Namen der MG Stetten der Druckerei Meier AGunseren herzlichsten Dank aussprechen. Auch allen Autoren sei hiermit gedankt. Ohne ihre Artikel wäre unser Jahresbericht nichtmöglich.

Die zahlreichen Anlässe welche hier beschrieben sind, waren natürlich nur dank unserenaktiven Helfern möglich. Es freut mich zu sehen, dass immer mehr Mitglieder zur Mitarbeitan unseren Veranstaltungen bereit waren. Unseren Dank auch an alle Ehefrauen undFreundinnen welche sich nicht nur mit Kuchen an den Anlässen beteiligten. All diesermöglichte uns, Anlässe wie den Seglerkunstflugtreff in einer Qualität durchzuführen, dieweit über unsere Regionsgrenze vielen positiv in Erinnerung geblieben sind.

Ich wünsche uns allen ein unfallfreies und von gutem Flugwetter verwöhntes Jahr 2001.

Euer ObmanJuan Moreno

Editorial

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Traditionell trafen sich wieder ein paar Angefressene am ersten Februarwochenende zumschon x-ten mal durchgeführten Davoser Seefliegen. Bei strahlendem Sonnenschein reistenwir am Samstag an. Wie immer wurden wir von den Davosern herzlich empfangen undwärmten uns zuerst beim Kaffee im Seerestaurant auf, bevor wir unsere Modelle zum Fliegenbereit machten. Die MGS war vertreten durch Yves, Wagi, Jo und mich. Ausserdem warenauch Albert Kobelt und Rolf Kessler mit ihren Maschinen angereist. Mit dreiSchleppmaschinen konnte der Schleppbetrieb nun flott durchgeführt werden.

Leider terminierte Wagi nach kurzer Zeit bereits seine Schleppaktivitäten im Seeeis und auchAlberts Phönix überschlug sich bei einer Landung, dabei verabschiedete sich das Seitenruder.Ich hatte zum Glück nicht nur meine ASW 20 im Gepäck sondern auch meinen TWINSTARmitgenommen und so staunten die anderen Flieger nicht schlecht als ich meinen erstenBodenstart auf den Schnee legte. Trotz zwei defekten Schleppmaschinen waren alle amSamstag Abend sehr zufrieden und wir liessen es uns bei einem gediegenen Nachtessennochmals richtig gut gehen bevor wir uns zufrieden in unsere Betten legten. An dieser Stelleallen Davosern nochmals unseren herzlichen Dank für Ihre tolle Gastfreundschaft.

Am Sonntag hing nun die ganze "Schlepperei" wieder mal auf Yves schmalen Schultern undwie immer arbeitete Yves mit seinem Phönix unter Druck hervorragend. Alle Seglerpilotenkamen so voll auf ihre Rechnung. Bei einem kleinen Nachtessen verabschiedeten wir unsvon unseren Gastgebern und fuhren am Sonntagabend zufrieden nach Hause.

Fazit: Wir können allen nur empfehlen am nächsten See-Event mitzumachen, es ist jedesmal flie-gerisch, kulinarisch und kollegial super!

Bis zum nächsten MalStephan Pabst

Davoser Seefliegen 2000

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Wie Urs Fiechter im Jahresbericht 1999 richtig geschrieben hat, vergessen auch einge-fleischte Seglerpiloten ab und zu ihre Treue zum geräuschlosen Fliegen und verfallen wah-ren Powerorgien mit Motorflugzeugen. Ab und zu passiert das natürlich zwangsläufig, wennich als Schlepper in die Hosen muss. Ich realisiere dann oft wieder schmerzhaft, dass ein star-ker Motor nicht alle Probleme löst und für zuverlässige Landungen doch etwas mehr und vorallem gezielteres Motorflugtraining notwendig ist. Zusätzlich zum Landetraining bieten einpaar konzentrierte Trainingstage auf einem gut geeigneten Gelände aber auch dieGelegenheit für Kunstflugfiguren- und Formationsflugtraining oder halt einfach zum mal rich-tig die Sau mit dem Benziner rauszulassen.

Urs und ich waren die-ses Jahr das zweite MalGast auf dem Super-modellflugplatz inBex. Die Piste ist leichtkürzer aber dafür drei-mal so breit wie unse-re in Stetten und liegtin einer Industriezonenahe der Rhone. Lärmist also sicher wenigerein Thema als bei uns.Die Infrastruktur aufdem Fluggelände istvom Feinsten (Klub-haus mit Bar, Koch-gelegenheit, richtigemWC und einem Bau –und Lagerkeller inklu-sive CNC Styro-schneidmaschine). DieGastgeber sind un-kompliziert und sehr

freundlich gegenüber uns Fremden. Natürlich kennt man den einen oder anderen aus demSMV, von Fluganlässen oder jetzt vom letzten Jahr, aber es war für uns eine Riesenfreude,dass wir wiederum einfach anrufen konnten und sofort willkommen waren. Obwohl wirwährend der 3 Tage intensiv geflogen sind, haben wir die Klubmitglieder offensichtlich nieim Entferntesten gestört, sondern waren für sie mehr eine willkommene Ergänzung ihresBetriebes. Unter der Woche sind doch immer ein paar Piloten auf dem Platz und amMittwoch ab 16:00 trifft man sich zum Apéro im Klubhaus oder draussen inklusive Fliegen.Den meisten ist der gemütliche Teil am Mittwoch offenbar wichtiger als das Fliegen. Wirhaben natürlich beides genossen und mussten schlussendlich die Gastgeber fast noch zwin-gen, eine Runde auf unsere Kosten anzunehmen.

Unsere Flotte bestand aus Urs’ F3A Maschine, dem Adagio und der Extra, meiner grossenWigens und der Zlin, sowie den beiden Deltas. Wir absolvierten zusammen wohl um die 200Flüge, verbesserten unsere Kunstflugfiguren mit Fokus auf 4- und 8-Zeitenrollen, trainiertenLandungen und bolzten mit den Deltas in Formation über das Gelände. Schäden gab esausser Blessuren an den Deltas keine und der Lern- und Spasseffekt war grandios.

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Fiechters und Eggis Trainingstage in Bex Aigle vom 1. bis 4. Mai 2000

Adi im Tiefflug

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Übernachtet haben wir wiederum in Aigle in der Augberge des Messageries, einem einfachenund gemütlichen Gasthaus, wo wir die Flugzeuge nach Bedarf im Anschluss an denwöchentlichen Jodlertreff im Saal stationieren und laden durften. Dass wir uns ausschliess-lich an einheimische Getränke gehalten haben, muss wohl kaum betont werden – man wun-dert sich, wieviele Weissweinsorten es in Aigle gibt und bestellt am besten einfach denHauswein.

Für Urs und mich war es bereits beim letzten Einpacken klar – à bientôt Bex!

Adrian Eggenberger, 1. Januar 2001

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Nachdem wir im letzten Jahr einige Male zusammen mit den "Bruggern" die Hangkantenihres Hausberges polieren durften, luden wir sie am 7. Mai zu uns ein für einen Schlepp- undMotorflugtag. Petrus zeigte sich von seiner besten Seite und so erschienen denn auch diver-se Piloten unserer Freunde aus dem Westen und auch aus unseren eigenen Reihen amNachmittag auf unserem Gelände.

Bei näherer Betrachtung des Flugzeugparkes, wuchsen mit der Spannweite der einzelnenOrchideen auch die Stielaugen einiger Anwesenden... Insbesondere Egon Krafts Riesenwilga.

So dauerte es denn auchnicht lange, bis die erstenSegler in den blauenHimmel gezogen wurdenund sich auf die Suchenach Thermik machten.Zwar hielt sich dieseanfänglich vornehmzurück, doch im weiterenVerlauf des Nachmittagsermöglichte sie einigeschöne Flüge. Die leis-tungsfähigen Schlepp-maschinen sorgten aberauch dafür, dass die Kunst-flugbegeisterten nicht zukurz kamen und so hattewohl jeder Willige dieMöglichkeit, einige Flug-minuten zu sammeln.

Bei dem wunderschönenWetter perlten bald einmalder Schweiss auf denStirnen und die Fettaugenauf den Cervelats, die sichunter der Hitze des Grillskrümmten. Genügend eis-gekühlte Getränke sorgtentrotzdem für kühle Köpfe,so dass niemand auszu-trocknen drohte.

Besuch der MG Brugg

Egon‘s Riesenwilga mit dem Viertelliter-Motor sorgte fürAufsehen (und später für eine blaue Wade...).

Wade bitte hoch lagern und kühlen

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Alles in allem dürfen wir auf einen geselligen Anlass zurückblicken, bei dem wir einmalmehr Gelegenheit hatten, uns mit den Mitgliedern einer anderen Gruppe auszutauschen undneue Kontakte zu knüpfen. Ich hoffe deshalb sehr auf eine Wiederholung in Zukunft, sei diesbei uns in Stetten oder am Hang des Hausberges der MG Brugg. Herzlichen Dank an dieOrganisatoren und Helfer!

Mathias Häfeli

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Am Samstag, 27. Mai 2000, veranstaltete die MG-Wettingen auf demRuckfeld, den regionalen Akro-Wettbewerb MüK-GT. Zeitig amMorgen trafen 17 Piloten und die nötigen Helfer auf dem Flugplatzein. Aber niemand glaubte zu diesem Zeitpunkt, an die Durchführungdieses Wettbewerbes, regnete es doch in Bindfäden, ausser demPräsidenten Walti. Dieser erzählte jedem der es wissen wollte, dasssich das Wetter bald bessere und spendierte die erste Runde Kaffee.

Nach weiteren zweiRunden Kaffee, dem Mittagessen und demDessert-Kuchen, war es dann doch nochwahr geworden, der Regen hörte auf, dieWolken lichteten sich und hie und dakonnte man schon die ersten blauenFlecken am Himmel sehen. Schnell warendie Modelle bereitgestellt, und um 13.30Uhr konnte der Wettbewerbsleiter PaulWeibel das erste Gespann in die Luft schi-cken. Dank unserem Gastschlepp-PilotMartin Schempp aus Deutschland, ging dieSchlepperei wie am Schnürchen, er trugviel dazu bei, dass die zwei Durchgängezügig abgewickelt werden konnten.Im Verlaufe dieses Wettbewerbes, konntemit Freude festgestellt werden, dass sich dasKönnen der einzelnen Piloten, massivgesteigert hat. Sah man noch vor wenigenJahren selten eine perfekte Vorführung, soist es heute schon recht anspruchsvoll fürdie Punktrichter, die Unterschiede desGezeigten zu beurteilen.

Wetterbedingt wurden nur zweiDurchgänge geflogen, und mitdem Rangverlesen bei strah-lendstem Sonnenschein konnteein qualitativ hochstehender,aber kameradschaftlich schönerAkro-Wettbewerb abgeschlos-sen werden. Neben denWetterlaunen hatte dieserWetterbewerb noch ein ganzerfreuliches Novum, erstmalswurden wir von der FirmaG r a u p n e r - M o d e l l b a uDeutschland grosszügig unter-

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MüK-GT Akro-Wettbewerb auf dem Ruckfeld,27. Mai 2000

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stützt. Dadurch gewann der Wettbewerb noch mehr anAttraktivität. An dieser Stelle möchte ich mich bei der FirmaGraupner, deren Vertreter Herr Martin Schempp, für dieBereicherung ganz herzlich bedanken. Ich bedanke michaber auch bei allen Helfern, Punktrichtern und nicht zuletztbei den Piloten für Ihr Ausharren. Ich bin der Meinung, dasses sich in jeder Hinsicht gelohnt hat. In diesem Sinne: "ufwiederluege im Ruckfeld".

Walter Holzgang, Obmann MG Wettingen, 31.12.2000

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Rangliste:

1. Schürmann Alois2. Schaerer Andi3. Schuppisser Peter4. Eggenberger Adrian 5. Ritzmann Thomas6. Leifeld Oliver7. Senn Hanspeter8. Disler Robert9. Hoffmann Thomas

10. Schuppisser Urs11. Kneubühler Guido12. Girsberger Rolf13. Wuhrmann Walter14. Schilliger Reto15. Klingenmeier Roger16. Fischer Werner17. Krüger Martin

Unsere MGS-Vertreter: Adi und Andi

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Der Pfingstausflug nach Obermutten in Rolf Kesslers Fliegerparadies oberhalb Thusis standnicht das erste Mal auf dem Jahresprogramm. Leider ist jeweils die Beteiligung nicht enormgross. Am Ort, der Begeisterung und Gastfreundschaft des Revierherrn Rolf kann es aufjeden Fall nicht liegen. Auch ich selber finde das Gebiet sehr gut und möchte auf diesemWeg etwas Werbung im Hinblick auf die kommende Saison machen.

Es hat in Obermutten hauptsächlich zweiStartplätze. Der Haushang liegt geradehinter dem Dorf, ist in gut fünf Minutenzu erreichen und bietet sehr gute Start-und Landemöglichkeiten. Der obereHang ist etwas weiter und höher gelegen,aber immer noch in angenehmen 15Minuten per pedes erklimmt. Die ganzfaulen Einheimischen nehmen sogar denPW, davon aber weiter unten mehr. Auchhier herrschen gute Bedingungen für Startund Landung, wenn es auch etwas engerist als am Haushang. Geflogen wird anbeiden Orten Richtung Südwest 1000m

über der Viamala, dem Hinterrheintal ab ca. 1900 Höhe. Durch die Hangorientierung sinddie thermischen Bedingungen sehr gut. Wenn die Sonne scheint, belohnen einenHammerschläuche für den etwas längeren Anfahrtsweg vom Aargau her. Ansonsten kön-nen die Hauptwindrichtungen Ost und West ausgeflogen werden, wobei West im Sommervorherrscht und ich selber in Obermutten gar noch nie auf die andere Seite gestartet bin.Am unteren Hang sind Absaufer eher zu meiden, was aber bei vorsichtigem Fliegen nie einProblem ist. Der Muttener Lokalmatador, Rolf Kessler zeigt den Gästen allerdings praktischjedes Mal, dass man sich aus hoffnungslos scheinenden Absaupositionen, 200m unterAugenhöhe wieder heraufschaffen kann. Ich ziehe jeweils Flughöhen ab –20m bis +500mvor und geniesse das Figurenfliegen mit viel kinetischer Energie. Der obere Hang wäreauch für Formationstraining sehr gut geeignet, da man bei guter Einsehbarkeit praktisch aufAugenhöhe am Hang hin- und herfliegen kann.

Von der Pommes Frites Maschine wurde ja auch schon früher berichtet, aber weil es so ein-drücklich ist, nochmals: Am oberen Hang befinden sich hinter dem Startplatz ausgedehn-te Lawinensperren aus Stahl, die eigentlich auf den ersten Blick nicht gross irritieren. Werwill denn schon hinter sich auf weniger als 5 Metern Höhe durchfliegen. Dies entpupptsich allerdings bei starkem Hangwind als Fehlannahme, denn saubere Landeanflüge sinddann nur noch in Form eines Rechtecks mit der Base leicht hinter, aber parallel zu denVerbauungen und dem Final gerade neben der letzten Sperre möglich. Im Gegensatz zuLandungen hangaufwärts mit Atomspeed wegen des Rückenwindes sind Landungen gegenden Wind mit etwas Übung und Geduld sauber und für das Modell ohne grosseAufschlagbelastungen machbar. Mit gut wirkenden Landeklappen kann man 4m Seglerbutterweich bei Fuss landen. Die Lawinensperren haben ihren Küchengerätenamen voneinem Kollegen von Rolf erhalten, der sich eben nicht an die Anfluganweisungen gehaltenhat und hangaufwärts kam. Halt etwas zu schnell und deshalb zu lang, sodass das Modellvon den Eisenträgern brüsk gestoppt wurde. Dies mit dem Nebeneffekt einer nicht zu über-

Gebirgsausflug nach Obermutten am Pfingstwochenendevom 10. bis 12. Juni 2000

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sehenden Scheibelung und Aufteilung der gesamtenZelle in zwischenraumgrosse Teile – eben PommesFrites Stücke, die hinter der Sperre herauspurzelten.

In diesem Jahr fanden Peter Vitins und Eggis den Wegzu Kesslers. Wegen der schlechten Wetterprognosenverständlich, aber dennoch schade, hatten die ande-ren Interessenten abgesagt. Am Samstag herrschte einrecht starkes Gemisch aus West und Föhn vor. DerWestwind brachte jeweils Regen und der Föhn trok-knete die Wolken dann wieder – also ein stetes Aufund Ab. Das bewegte Rolf zum mutigen Entscheid,uns mit seinem Honda Minivan zum oberen Startplatzzu chauffieren. Unmöglich schien mir dasUnterfangen nicht gerade, aber doch etwas gesuchtund nicht ungefährlich. Doch Rolf als Einheimischermeisterte den engen Wanderweg mit vielen Löchernbravourös und ignorierte die Todesangst der Mitfahrer wegen der mangelnden Eignung desHondas als Haflinger und auch das Fahrverbot hartnäckig. Oben angekommen, warendiese dann aber doch glücklich, denn das Wetter war wirklich unberechenbar und mit demAuto stand ein willkommener Unterstand bei plötzlichen Regengüssen zur Verfügung. ZumGlück verbesserten sich die Bedingungen aber zusehends und es konnte im starkenHangwind ausgiebig geflogen werden. Zum Zvieri ging es per Honda zurück und dannnochmals hoch für einen Abendflug. Dabei erfüllten sich dann beinahe die Albträume derMitfahrer. Die Wegtrasse war so eng, dass ein Moment Unachtsamkeit von Rolf ausreich-te und das linke Vorderrad sackte Richtung Tal ab. Die Rettung aus dieser brenzligenSituation verlangte dann eine Superreaktion des Fahrers und einige Stossgebete derInsassen. Doch das Glück war uns hold und für mich war danach klar: lieber 15 Minutenleicht schwitzen, als 2 Sekunden Todesangst. Sowieso, die Fahrt war auch für Rolf eineAusnahme, denn als Bergler ist er eigentlich gar nicht der Typ der nur fliegt, wo man direkthinfahren kann.

Der gesellige Teil bei Kesslers ist auch immer wichtig und der Samstag Abend war dann einsehr gemütlicher Anlass mit Schmieden von neuen Plänen. Am Sonntag Morgen war dieMotivation wegen des Dauerregens auf dem Tiefstand und wir entschlossen uns, eineFamilienwanderung dem Westhang entlang zu unternehmen. Bei Nieselregen machten wiruns auf den Weg. Unterwegs rasteten wir unter den Bäumen und brieten das mitgebrach-te Grillgut auf einem Sammelholzfeuer. Die Kinder suchten Bergkristalle, sprich, klopftenalles was glänzte von den riesigen Geröllbrocken ab. Trotz des permanenten Niederschlagsstieg die Laune stetig und Petrus zeigte sich bei der Heimkehr völlig unerwartet auch nochals Fliegerfreund. So konnten wir doch noch einen schönen Abendflug machen und dasWeekend würdig besiegeln.

Besten Dank an die freundlichen Gastgeber, Rolf und Diana Kessler und ich hoffe, im 2001wieder Muttener Luft unter die Flügel zu bekommen.

Adrian Eggenberger, 1.1.2001

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Scale Meisterschaft Region 5am 27. Mai 2000

Die Modellfluggruppe Dietikon geht fremd

Nach langjähriger Abwesenheit in der Wettbewerbsgeschichte, meldet sich die MGDietikon als Organisator der F4 Regionalmeisterschaft Region 5 zurück.

Nach kurzer und intensiver Vorbereitung sahen wir dem Wettbewerb zuversichtlich entge-gen, und dann kam überraschenderweise der Hammer von unserem Nachbarn, indem erseine Weide einzäunte und so unseren Flugbetrieb einschränkte. So waren wir gezwun-gen, nach einer Alternative zu suchen. Wir wurden bei der befreundeten MG Stetten fün-dig, welche sich kurzfristig bereit erklärte, ihren Platz zur Verfügung zu stellen (herzlichenDank an die Gruppe Stetten !) Also disponierten wir um und zügelten alles nachStetten/AG.

Der Wettbewerb

Am Samstag, den 27. Mai, 08.00 Uhr fiel strö-mender Regen ! Jedes Flugzeug bekam seineigenes Zelt ! Diese sechs Zelte wurden vonuns in Rekordzeit und unter schwerstenBedingungen aufgestellt, sodass die Pilotenihre Modelle im Trockenen zusammenstellenkonnten. Dank guter Wetterprognose eröffne-ten wir den Wettbewerb, was leider einigeHerren nicht davon abhielt, trotzdem Forfait zugeben. Bei weiterhin feuchtnassem Wetter fandzuerst die Bauwertung statt.

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Mit Hilfe von genug Kaffee, Gipfeli und Fachsimpeln (Jetzt haben wir wirklich alles bespro-chen, was irgendwie besprochen werden musste !) überbrückten wir die Zeit bis zumMittagessen. Nach dem guten und reichlichen Mahl, brach nun doch noch die Sonnedurch die Wolken, und schon war das erste Modell in der Luft. Dank der Geduld derPunktrichter vor dem Wettbewerb und den motivierten Piloten, war es uns möglich, denWettbewerb bis um 16 Uhr fertig abzuwickeln. Zehn Minuten nach der letzten Landungschritten wir zur Preisverleihung.

Anschliessend war noch freies Fliegen und gemüt-liches Beisammensein angesagt.

Resumé

Das OK dankt den Piloten und den Punktrichternrecht herzlich für ihr Ausharren, während desanfänglichen Regens. So wurden alle doch nochmit einer schönen Veranstaltung belohnt.

PS: Unser Flugfeld ist nach Anpassungen unsererInfrastruktur wieder normal benutzbar.

Adrian Ruf, MG Dietikon

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Auch in diesem Jahr fanden sich wieder gut 25 Piloten auf unserem Platz in Stetten ein, umgemeinsam dem Seglerkunstflug zu frönen. Die am Morgen kräftig blasende Bise schwächtesich am Nachmittag deutlich ab und machte grossflächiger Thermik Platz. Dadurch wurdenauch längere Flüge mit diversen "Akro-Intermezzi" möglich. Die Schlepppiloten waren den-noch den ganzen Tag gefordert und zogen wacker Segler um Segler in den blauen Himmel.Ihnen sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt für den grossartigen Einsatz!

Für das leibliche Wohl sorgte einmal mehr dieunvergleichliche MGS Küchen-Crew. Juan, Brigitte,Rolf und Stefan verwöhnten die Hungrigen amMorgen mit Gipfeli und Kaffee, am Mittag und amAbend dann mit Braten aus dem Oklahoma-Grill.Dank ihnen wurde dieser Tag auch für die Nicht-Fliegenden zum gemütlichen Event.

Nebst den Organisatoren Adi, Joachim und Juan,welche diesen Anlass einmal mehr perfekt aufgezo-gen hatten, sei an dieser Stelle auch Stefan dem

"Hoffotografen", sowie sämtlichen Helfern der MGS recht herzlich für die Mitarbeit gedankt.Ein weiteres Dankeschön gehört allen Piloten, welche durch ihr diszipliniertes Verhalteneinen unfallfreien Flugbetrieb ermöglicht haben.

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IGG Akrotreffen

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Ich freue mich bereits aufs nächste Mal und vergesst nicht: Egal ob ihr wegen dem Fliegenoder dem Essen oder beidem da ward – kommt wieder!

Mathias Häfeli

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Erneut fand am 25. Juni das gemeinsame Treffen mit unseren Nachbarn im Eichhof statt.Ursprünglich als Frühstücks-Brunch um 11 Uhr ins Leben gerufen, hat es sich zumMittagessen um 13 Uhr gewandelt. Uns war zuvor der Arbeitsplan auf einem Bauernhofnicht bekannt und daher wurde aus Rücksicht darauf eine Anpassung notwendig. UnserKoch Joachim äusserte sich gleich spontan :" Dann koche ich halt ein feines Z'mittag, garkein Problem!" Und wie wir ihn kennen, hielt er sein Versprechen.

Er verwöhnte uns mit einem exzellen-ten Mah-Meh, zubereitet direkt vorden Augen der Anwesenden auf demFeld-Wok der Metzgerei Staubli. Andieser Stelle möchte ich mich bei Frauund Herrn Staubli bedanken. Schonoft durften wir Kochutensilien wie denOklahoma-Grill oder die Riesen-Paella-Pfanne kostenlos für unsereAnlässe benutzen.

Dieser Anlass ist übrigens für alle MGS-Mitgliedergedacht, welche die Gelegenheit nutzen wollenein paar Stunden in gemütlicher Atmosphäre mitunseren Nachbarn zu verbringen und sich im per-sönlichem Gespräch besser kennenzulernen.

Unsere Gäste, wir anwesenden Vereinsmitgliederund unsere Partner genossen das Beisammenseinund das Essen, obschon es einigen fast zu scharfgewürzt war.

Wir werden auf jeden Fall auch diesesJahr ein gemeinsames Mittagessendurchführen und ich bin fest über-zeugt, dass Joachim erneut eine kuli-narische Überraschung für uns bereithalten wird. Ihr seid jetzt schon alleherzlich dazu eingeladen.

Juan Moreno

Brunch mit unseren Eichhofnachbarn

Joachim in Action

Sieht das lecker aus!

Mein Geheimtip, Staubli Party Service Bremgarten

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Ein kurzer medizinhistorischer Rückblick

Seit Jahrtausenden versetzen Epidemien (= zeitlich und örtlich begrenztes Auftreten vonansteckenden Krankheiten) die Menschheit in Angst und Schrecken. Zwar konnte dieMedizin durch die Entwicklung von Impfstoffen und wirksamen Medikamenten einigeKrankheiten praktisch (leider nur "praktisch", da nicht besonders gerne in die Gesundheit der3.Welt-Länder investiert wird..!) in den Griff bekommen, doch gab es – und wird es wohlauch immer geben – stets wieder Viren und Bazillen, welche sich geschickt an veränderteUmweltsituationen anpassten und somit bis anhin wirksame Therapien elegant umschifften.Solche therapieresistente Keime sind auch in der Modellfliegerei weit verbreitet.

Der KrankheitsmechanismusWie sich solche "Käfer" in unseren Reihenrasend schnell ausbreiten, ist uns allenbestens bekannt: Modellflieger A erscheintauf dem Platz, geprägt durch ein neu erwor-benes Syndrom welches sich in aller Regeldurch folgende Symptome auszeichnet:

1. Ein unverkennbares Leitsymptom miteinem Rumpf, paarig angelegten Flügelnund einem Leitwerkkomplex (z.T. kom-men auch exotische Formen ohne Rumpfoder mit unpaarig angelegten Flügeln vor)

2. Weniger augenfällige Begleitsymptomewie:

– leerer Geldbeutel (dieses Symptom verhält sich im allgemeinen umgekehrt proportional zurGrösse des Leitsymptomes: Je grösser letzteres, desto leerer der Geldbeutel ...)

– neuromuskuläre Störungen welche sich vor allem in Extremitätenschlottern vor und wäh-rend dem Erstflug äussern (dieses Symptom verhält sich im allgemeinen direkt proportionalzur Grösse des Leitsymptomes ...)

– psychologische Symptome welche sich in mannigfaltigster Art und Weise äussern und denganzen Bereich vom introvertierten Fingernagelfresser bis zum extrovertierten Grossmaulmit absolut enthemmten verbalen Sprachzentren beinhaltet (Dieses Symptom ist vomLeitsymptom unabhängig und scheint vielmehr durch den Charakter des Symptomträgersbestimmt zu sein ...)

Kommt also solch ein Modellflieger A auf den Flugplatz, scharen sich sofort die hilfsbereitenKollegen um den Patienten und inspizieren das Leitsymptom aufs Genaueste. Weshalb dabeidie elementarsten Hygieneregeln wie das Tragen von Handschuhen und Mundschutz regel-mässig sträflich vernachlässigt werden, konnte bis dato nicht eruiert werden. Ich persönlichnehme an, dass dieses Phänomen mit dem zu erwartenden Krankheitsgewinn (= objektiver,ggf. auch subjektiver Vorteil, den ein Mensch aus einer Krankheit zieht) zusammenhängt. Wieauch immer, unter diesen Voraussetzungen erstaunt es nicht, dass sich bestimmte "Käfer" inunseren Reihen explosionsartig ausbreiten können und es immer wieder zu Epidemienkommt, welche sich dadurch äussern, dass plötzlich mehrere Mitglieder mit demselbenLeitsymptom auf dem Flugfeld erscheinen.

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Twin-Starmania – Musterbeispiel einer modellfliegerischenEpidemie

Der Krankheitserreger

Page 22: Jahresbericht MSV Stetten 2000

Fallbericht – die Twin-StarmaniaAls aktuelles Beispiel zu oben beschriebener Problematik soll die im vergangenen Jahr auf-getretene Twin-Star-Epidemie dienen. Irgendwann anfangs 2000 erschienen die erstenExemplare in Stetten. Sie zeichnen sich durch eine primitive Sagex-Bauweise, doppelt ange-legte elektrische Antriebseinheiten, sowie relativ geringen Preis aus. Nicht nur versprechendiese Merkmale kurze Bauzeit und viel Spass beim Fliegen (vgl. die Theorie des Autors zumKrankheitsgewinn!), sie lassen ausserdem auf eine geringe Ausprägung der Begleitsymptome(s.o.) hoffen! Erstaunlicherweise konnte ich mich bis Mitte März schadlos halten, doch wurdeich an der GV quasi zwangsinfiziert, indem ich von Euch allen ein Exemplar dieses neuenKrankheitserregers geschenkt bekam... Eines sei hier bereits vorweggenommen: Ich dankeherzlich für die Infektion und ich plane keine Therapie – im Gegenteil! Man soll sich mit sei-ner Krankheit auseinandersetzen! Gesagt, getan! Nicht nur setzte ich mich mit dem neuenVirus auseinander, ich setzte es auch zusammen und trug damit nicht ganz unbewusst zurrasanten Entwicklung der Epidemie bei... Bald einmal liessen sich andere Mitglieder anstek-ken – dies wahrscheinlich nicht zuletzt auch angesichts der spektakulären Dreier- undViererformationsflüge von Stepa, Juan, Yves und mir.

Dass die neuen Geräte nicht unverletzlichsind, wurde bereits mehrmals bewiesen.Bald einmal hörte man von erstenKollisionen in der Luft, warfen gewisseExemplare ihr Geflügel im rasantenVorbeiflug ab oder bohrten sich unterTransformation in eine silbergraueStyrowolke unkontrolliert in den Acker.Doch keiner dieser Versuche, die Epidemiezu stoppen, fruchtete. Immer waren dieBetroffenen Mitglieder innert kürzester Zeitwieder frisch infiziert oder dann konnte dasVirus den Träger dazu bringen, es wieder zureparieren. Eine Ausnahme sei hier jedocherwähnt. So wie’s bis jetzt aussieht hat unserneue Obmann Juan als einziger eine Resistenz gegen den Twin-Star-Erreger gebildet. Trotzeiner Kollision im Erstflug mit Stepa’s Gerät wurde Juan zwar sofort rückfällig und stand schonbald wieder infiziert am Pistenrand. Seit einem weiteren Crash während einer der ominösenFormationsflüge mit Stepa, Yves und mir, scheint sich bei ihm jedoch eine relativ stabileAbwehrlage gebildet zu haben... Trotzdem gehören mittlerweile folgende MGS’ler zu denOpfern der neusten Epidemie: Stepa, Joachim, Yves, Stéphi, Walti, Gilles und ich (weitereOpfer sind herzlich willkommen!).

TherapiekonzepteWegen dem hohen Krankheitsgewinn für die Betroffenen und der geringen Ausprägung derBegleitsymptome wurde bisher nicht an neuen Therapiekonzepten geforscht. Aus denselbenGründen kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesem Krankheitsbild eher umein gutartiges handelt und dass eine Isolation der Opfer unangebracht wäre!

Dr. mad. Mathias HäfeliFMH (Federatio Modellflucorum Helveticorum) für Infektiologie im Modellflug

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Der Anfang der Epidemie

Page 23: Jahresbericht MSV Stetten 2000

Nach den guten Erfahrungen im Sommer 1999 führte die Reise auch im Jahr 2000 auf dieSand-Düne von Arcachon. Die 110 m hohe Dune de Pilat an der französischen Atlantikküsteist wegen ihrer laminaren Aufwindverhältnisse sowohl bei Modellfliegern als auch beiGleitschirmpiloten bekannt und beliebt.

Nach rund 10 Stunden Fahrt quer durchFrankreich kamen die Familien Eggenbergerund Schaerer am Ziel, einem Campingplatzam Fusse der Düne an. Im Gepäck hatten wirdieses Jahr etwas grössere Flieger. Neben dergrossen DG 300 (4.6m) und der ASW20(3.75m) brachten wir die beiden AirworldFox mit. Adi musste vorab ein paarNachtschichten einlegen, um seinen Foxrechtzeitig fertig zu haben. Das Einfliegensollte dann direkt auf der Düne erfolgen.Natürlich waren auch zwei kleinere Segler

für das Fliegen bei etwas weniger Aufwind sowie die Flieger der Jungmannschaft Lucky undTim mit in den Autos.

Die Bungalowswaren schnellbezogen und sowollten wir auchmöglichst schnellauf die Dünehoch, um dieersten Flüge zumachen.

Nach den ersten Tagen hatten wir die optimalen Zeiten zumFliegen ermittelt: Sofort nach dem Frühstück, ca. 11.00 Uhr,hoch auf die Düne. Es hatte dann so gut wie noch keine ande-ren Piloten und zudem entwickelte sich in dieser Zeit jeweils dereine oder andere Thermikschlauch, der es ermöglichte, in grös-sere Höhen aufzusteigen als mit dem reinen Hangaufwind. Dasmitgeführte Vario meldete so immerhin eine Maximalhöhe von300 Metern über Start. Somit war auch mit den Fox guterKunstflug möglich. Bei etwas weniger Steigen übten wir stun-denlang Formationsflug. Idealere Trainingsbedingungen gibt esnicht und so gelang es uns schnell, mit nur wenigen MeternAbstand zwischen den Flügelspitzen am Hang unsere Schleifenzu ziehen und sogar ein paar Kunstflugfiguren in Formation zu

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Sommerferien Arcachon 2000

Optimale Bedingungen auch für denNachwuchs: Tim Schaerer bei einem «tiefenVorbeiflug mit Full-Speed»

Adi, nicht nach oben werfen!

Abendstimmung!

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absolvieren. So etwas hatten die Franzosen noch nie gesehen und somit war uns dieAufmerksamkeit der Zuschauer jeweils gewiss.

So gegen 15.00 Uhr kamen dann in der Regel einige andere Modellflieger und auch dieAnzahl der Gleitschirmpiloten nahm massiv zu. Für uns wurde es dann jeweils Zeit für einePause.

Nach dem Nachtessen war dann der zweite Flug-Teil angesagt. Um diese Zeit war es schonetwas kühler und so waren lange Hose und Pullover nötig. Der Aufwind hielt jedochmeistens bis zum Sonnenuntergang an. Erstaunlich, dass es jeweils so wenig andere Pilotenhatte. Ist es doch ein einmaliges Erlebnis, mit einem Segler in der Luft, den Sonnenuntergangam Meer zu geniessen.

Ein Höhepunkt war sicher die Dünenwanderung: Nachdem wir oben auf der Düne unsereSegler gestartet hatten, führte der Fussmarsch langsam über die Düne an den Strand hinun-ter. Der Strand war um diese Zeit zwar menschenleer aber auf Grund der Flut nur noch 3Meter breit. Mit einem Speedflug knapp über dem Wasser und anschliessenden Akro-Einlagen wurde die überschüssige Höhe abgebaut und mit mustergültigem Gegen-, Querund Endanflug die Bei-Fuss-Landung eingeleitet. Wohlgemerkt immer über dem Wasser. Eineigenartiges Gefühl!

Von den 2 Wochen, die wir in diesem Sommer an der Düne waren konnten wir nur an ca.3 Tagen auf Grund falschem oder fehlendem Wind nicht fliegen. Für solche Situationen oderfür Flugmüde gibt es rund um Arcachon aber genügend Angebote für Alternativprogramme.Wunderschöne Badestrände oder Shopping in Arcachon sind nur zwei Beispiele.

Arcachon ist auf alle Fälle auch für die Ferien 2001 ein Thema.

Andi Schaerer

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Optimale Bedingungen für Formations-Training

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Das erste warme Wochenende im Frühling 2000 lockte bereits zum Fliegen in höherenGefilden. So machten sich die Familien Eggenberger und Schaerer am Auffahrtswochenendeauf die Fahrt nach Adelboden, um auf dem Hahnenmoospass ein paar Tage hochalpinenGebirgsflug zu geniessen. Die Schaerer’s waren bereits am Donnerstag angereist und trafenam Donnerstag und am Freitag ideale Flugbedingungen an. Bei mässiger Bise polierten Timund Andi am Schalmigrat die Hangkante. Da die Bahnen erst am darauffolgenden Montagihren Betrieb aufnahmen, waren die beiden so gut wie alleine auf dem Berg. Einzig derbekannte Lokalmatador Martin Bammert war noch anwesend. Es ist immer wieder einGenuss, ihn fliegen zu sehen. Martin gehört wohl zu den besten Alpin-Piloten weltweit undkennt das Hahnenmoosgebiet wie kein anderer.

Andi war zudem froh, dass er einenStarthelfer für seine grosse DG hatte. Esist nämlich nicht ganz einfach, beiordentlich Wind am Schalmi einengrossen Segler aus dem Stand zu star-ten: Der Flieger muss mit beidenHänden gehalten werden, dieSteuerung baumelt irgendwie vor demBauch, vor einem gähnt der beinahesenkrechte Abgrund, der einem mahnt,nur ja nicht das Gleichgewicht zu ver-lieren und zusätzlich die allgemeineNervosität, die sich in all diesenFaktoren begründet....

Wie auch immer, die Flüge und auchdie dazugehörigen Landungen gelan-gen alle recht ordentlich, so dass sichdie Familie Schaerer mit einem voll-ständigen Fliegerpark auf die Ankunftder Eggenbergers freute.

Und es kam, wie es so oft schon kam: Mit den Eggi’s kam auch das schlechte Wetter.Obwohl, der Samstag sah eigentlich noch recht vielversprechend aus, und so machten sichdie mutigen Alpinflieger, samt Anhang, bei Sonnenschein und leichten Westwind auf, denLavey zu erklimmen. Kaum oben angekommen, zogen aber auch schon die ersten Wolkenauf und es begann zu regnen. Es ist dann jeweils ein trauriger Anblick, wenn sich Adis Uralt-ASW 20 im Regen langsam auflöst. Zu allem Unglück dreht auch der Wind noch auf Ost, sodass wir endgültig falsch waren. Trotz allem versuchten Lucky und Tim mit ihren 2-Achs-Seglern auf der Ostseite des Laveys zu Fliegen. Bei dem böigen Wind nicht ganz einfach undso beendete Tims neuer Flieger sein kurzes und nasses Leben auf einem Stein am Lavey. Fürden Samstag war somit das Thema Fliegen beendet und die Konzentration richtete sich aufdas feine Nachtessen im Hotel.

Am Sonntag zog es Adi und Andi dann noch einmal auf den Berg. Und siehe da, trotzbedrohlich dunkler Wolken blieb es trocken und der Ostwind blies so konstant, dass mit der

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Gebirgsausflug HahnenmoosAuffahrt 2000

DG300 am Schalmigrat

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ASW und der DG am Schalmi geflogen werden konnte. Zum Abschluss ereignete sich dannnoch etwas Kurioses: Adi war mit seiner ASW schon seit einiger Zeit in der Luft und melde-te plötzlich ein eigenartiges "Kribbeln" in den Fingern. Andi liess sich dadurch nicht verunsi-chern und bereitete seine DG für einen erneuten Flug vor. Sekunden vor dem Start dannplötzlich ungewohntes Piepsen aus Andis Steuerung. Gleichzeitig schlugen alle Ruder derDG unkontrolliert aus. Natürlich sofortiger Startabbruch. Nach Aus- und Einschalten derSteuerung lief alles wieder ordnungsgemäss, nur der Modellspeicher der MPX 3030 enthieltplötzlich unbekannte Zeichen. Erst jetzt wurde die schwarze Gewitterwolke direkt über derStartstelle bemerkt. Sofort war allen klar, dass es sich bei diesem Phänomen um eine stati-sche Aufladung gehandelt hatte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir die DGein paar Sekunden früher gestartet hatten. Zum Glück reagierte Adis Steuerung nicht auchmit einem Totalausfall. Trotzdem musste er natürlich sofort Landen.

Hochalpines Fliegen ist immer mit erhöhtem Risiko verbunden. Das Fliegen vor dieser ein-zigartigen Kulissen sowie die unvergleichlichen Auf- und Abwinde lassen daraus aber immerwieder ein unvergessliches Erlebnis werden.

Andi Schaerer

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Hochalpines Fliegen

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Breite 51º17’48.840N,Länge 7º49’0.840EEDKW: Hinter diesendürren Koordinaten stehtein Begriff, derEingeweihten einSchmunzeln aufsGesicht legt. Immerhinverbirgt sich dahinter dieexakte Lage einesSportflugplatzes, dereinem überaus rührigenVerein als Basis dient.Der genaue Name:Küntrop im Sauerland. Erist das Nest der»Knackeulen« und damit

das Synonym für gelungene Flugtage. Daß diese bestens organisierten Veranstaltungen inganz erheblichem Maße von begeisternden Kunstflugvorführungen geprägt sind, ist inzwi-schen Legende. Zumindest den alten Hasen sind Namen wie Albert Falderbaum, FranzMedicus, Herbert »Sepp« Tiling, Egon Voßloh oder Gerd Maier ein Begriff. Die von ihnenvorgeflogenen Prachtsnummern beeindruckten ebenso durch ihre unerhörte Präzision wiedurch Witz. Man denke nur an die Nummer von Gerd Maier als fliegender, zerstreuterProfessor... Gerd Maier – damals Chef der Burdastaffel – mit drei oder vier Piper Super-Cub– praktizierte dann gerne folgende Nummer: Piekfein ausgestattet mit Frack und Zylinderbestieg er dann vor dem Publikum unsicheren Schrittes seine Super-Cub, legte einen ebensowackeligen Start hin und flog dann heftig schaukelnd an den Zuschauern vorbei, ohne dabeinennenswert an Höhe zu gewinnen. Dann erst entdeckte man ein dicht unter dem Rumpfherumbaumelndes Fahrrad. Ahnungslosen Zuschauern erzählte man dann, er habe das beimunkontrollierten Tiefflug irgendwo aufgelesen... Es soll Leute geben, die das geglaubt haben.Der Witz bestand darin, daß er dann das Fahrrad etwa bei Bahnhälfte mittels einer cleverenAbwurfvorrichtung vom Rumpf löste, worauf es dann vor den verblüfften Zuschauern zuBoden taumelte. Selbstverständlich hatte man ihm für diese Lachnummer jeweils ein ausge-dientes Fahrrad beschafft. Das ging regelmäßig gut. Bis auf das eine Mal, als er es verwech-selte und ein neuwertiges Exemplar eines Kollegen vom gastgebenden Verein unter die Piperband. Der Mann soll ihm recht gram gewesen sein. Nun denn. In starkem Kontrast dazu mußman allerdings die Vorführung von »Sepp« Tiling sehen. Der nämlich bot lautlosen Kunstflugvom Feinsten – und originell dazu. Und das sah folgendermaßen aus: Er ließ sich in seiner»Salto« hinter einer DO 27 der Bundeswehr im F-Schlepp auf Ausklinkhöhe bringen. NichtsBesonderes? Von wegen. Denn bereits die Schleppzeit nutzte er als Aufwärmtraining, indemer diese Zeit mit dem Fliegen von sauber gesteuerten Rollen überbrückte. Nochmals: am Seilim F-Schlepp hinter einer DO 27 hängend! Wenn mich die Erinnerung nicht im Stich läßt,flog er – immer noch hinter der Schleppmaschine – einen perfekten Rollenkreis. Und nachdem Ausklinken nochmals. Aber anders herum. Es folgten Aufschwung, Turn, Looping, Rolle,liegende Acht in Rückenlage, Messerflug. Keine Frage, der ehemalige Jagdflieger war imElement. Und zum Abschluß dann der obligatorische High-Speed-Überflug in Ameisen-Kniehöhe, um die Huldigungen der begeisterten Zuschauer entgegenzunehmen, dann hoch-

Upside down

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gezogene Kehrtkurve, Kläppchen, Landung, aussteigen, Verbeugung. Toll, elegant und gleich-ermaßen beeindruckend. Und präzise dazu. Dazu regelmäßig das gleiche, prächtige Bild:Tiefblauer Himmel, ein paar dicke »Blumenköhle« und eine entsprechende Stimmung amPlatz. Dafür sorgte zu einem großen Teil der bewährte und überaus fachkundige PillaHoffmann, seines Zeichens Segelfluglehrer, der mit seinen fundierten und mit solidemHumor durchsetzten Ausführungen das Publikum über Mikrophon und Lautsprecher auf demLaufenden und in Stimmung hielt. Man wußte einfach immer, wer als nächster Akteur mitwelchem Programm dran war und wo ein verlorengegangenes Kind seine Mami suchte.Unter dem Beifall der vieltausend Zuschauer attestierte er einmal einer Fallschirmspringerinnach sauberer Punktlandung eine »wunderschöne Niederkunft«... Wie gesagt: PillaHoffmann, eine multifunktionale Fachkraft einer Güteklasse, die immer schwieriger zu fin-den ist. Doch auch die Vorführungen der anderen Piloten waren eine Klasse für sich. So z.B.Franz Medicus, der Werkspilot von Scheibe-Flugzeubau, der den »Sperling« seinesArbeitgebers meisterhaft vorführte, stark konkurrenziert vom Lokalmatador Egon Voßloh, derden Vereins-Sperling ebenfalls eindrücklich herumwirbelte.

Wie bereits erwähnt: Die Knackeulen in Küntrop hatten mit dem Wetter bisher größtenteilsGlück: Der Wettergott zeigte sich vorzugsweise von seiner angenehmsten Seite. Im übrigenfliegt man in Küntrop bei schlechtem Wetter nicht so lange, bis die ersten Drosseln ertrunkenvom Himmel fallen. Man ist hier viel eher auf Sicherheit bedacht und weiß, wann ein Flugtagdurchführbar ist und wann nicht. Übrigens: Der älteste Teilnehmer mit der weitesten Anreisekam mit seiner Chipmunk oder einer Tiger Moth aus England. Der Gentleman war bereitsüber siebzig. Als er am Mikrophon über mögliche gesundheitliche Probleme befragt wurde,meinte er kurz und knapp, daß ihm einzig ausgedehnte Rückenflüge nicht mehr so vielFreude machen würden wie früher... Aber sonst... Respekt, Respekt.

Ortswechsel: CH1903 - 664250/250750. Auch das sind Koordinaten. Aber die von Stetten,unserem MGS-Domizil für aviatische Aktivitäten. Auch hier ein vergleichbares Bild: Einäußerst reizvolles Fluggelände, direkt an der Reuss gelegen. Allerdings: Hier wird mitFlugmodellen jenes fliegerische Feeling vermittelt, was man auch von manntragenderFliegerei her kennt. Dazu dienen die regelmäßig abgehaltenen Kunstflugmeetings, die sichinzwischen einer wachsenden Beliebtheit seitens der eingeladenen Gastpiloten erfreuen.Mitverantwortlich dafür ist sicher auch die kulinarische Leistungsfähigkeit unserer vereinsei-genen »Feldküche». Doch davon später. Die gewerteten Flugvorführungen jedenfalls laufengenauso ab wie im Birrfeld oder jedem anderen Flugplatz. Die Segelflugmodelle werden hierwie da von Motormaschinen in den Himmel gehievt. Nur daß die Motor-Schleppmodelleeine äußerst effiziente Steigrate an den Tag legen. Von diesen Steiggeschwindigkeiten träumtwohl jeder Segelflieger im Birrfeld, denn das würde die Schleppkosten auf ein absolutesMinimum reduzieren. Vorweg ein Wort zu den eingesetzten Modellen. Es sind im Regelfallvorbildgetreue Nachbauten von Flugzeugtypen, deren Einsatzzweck der Kunstflug ist, oderaber eingeschränkt für Kunstflug zugelassen sind. Sehr beeindruckend sind in jedem die Falldie enormen Festigkeiten, welche die Modelle aufweisen. In dieser Hinsicht haben Modelledeutlich bessere Nehmerqualitäten als ihre manntragenden Vorbilder. Lassen wir uns alsokurz auflisten, was man so bei solchen Anlässen fliegt. Dabei beginnt man fast zwangsläufigbeim Fox, der inzwischen bei keiner derartigen Veranstaltung fehlt. Es gibt ihn in den ver-schiedensten Größen. Die erhältlichen Spannweiten liegen bei etwa 1.20 m bis über 5.0 m.Allen gemeinsam ist eine beeindruckend optische wie fabrikationstechnischeHerstellerqualität. Und wenn dann diese Modelle noch mit der gleichen Liebe zum Detailfertiggebaut und im Akrofinish präsentiert und vorgeflogen werden, darf ohne Übertreibungvon ungetrübtem Augenschmaus gesprochen werden. Es ist wirklich begeisternd, wie unse-

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re Vereinskollegen und auch die Gastpiloten ihre Schmuckstücke vorführen. Kein Zweifel:Der Kunstflug ist die Hohe Schule der Fliegerei. Was so spielerisch elegant am Himmelerscheint, ist auf jeden Fall das Ergebnis ungezählter Trainingsflüge. Hervorzuheben istbesonders der Verbandskunstflug. Hier ist es wegen unterschiedlichen Leistungsspektren vonVorteil, identische Modelle zu fliegen. Sehr beeindruckend vor allem der Spiegelflug von AdiEggenberger und Andi Schaerer. Oder auch die Soloeinlagen von Yves Burkhardt. Bei ihm istgesunde Härte angesagt... Außerdem ist nur zu ahnen, wieviel Stunden Akropraxis zu veran-schlagen sind. Was den Spiegelflug betrifft: Nur wer selbst mal den Knüppel gerührt hat, kannermessen, welche Konzentration und welches Reaktionstempo erforderlich ist, um jenen syn-chronen Ablauf sicherzustellen, der auch beim Publikum ankommt und mit Beifall honoriertwird. Ein angenehmer optischer Nebeneffekt: Erst einmal in der Luft, sind diese Modellekaum bis unmöglich von ihren großen Vorbildern zu unterscheiden. Keins der vorgeführtenModelle wirkt »gebastelt« – alle machen einen sehr professionell gebauten, sauberenEindruck. Und ebenso professionell wirken die gezeigten Darbietungen.

Als ebenfalls sehr beliebtes Akromodell ist der hinlänglich bekannte Pilatus B-4 zu erwäh-nen, der am schnellsten über die pilatustypische Lackierung zu identifizieren ist. Obwohleine Uralt-Konstruktion, überzeugt dieser Typ noch heute mit beeindruckender Akro-Performance. Und wenn dann noch eine Lo-100 auftaucht, ist wirklich »Sonntag«. Was dasOriginal betrifft: Es gibt wohl kaum einen Flugzeugtyp, der die Zweckbestimmung»Kunstflug« besser interpretieren könnte. Dieses hölzerne Schätzchen zieht seit bereitsJahrzehnten die Zuschauer in seinen Bann. Dabei ist es meines Wissens das einzigeSegelflugzeug, das ohne Bremsklappen auskommt. Dennoch: Seine Tage sind gezählt. Viele,wenn nicht gar die meisten Figuren werden heute großenteils in Rückenlage geflogen underfordern dadurch eine andere konstruktive Auslegung als bei der Lo-100 vergangenerJahrzehnte angewandt. Außerdem sind die ältesten unter ihnen möglicherweise bald etwasmorsch. Und so darf es nicht verwundern, wenn man diese Rarität bald nur noch aufOldtimer-Veranstaltungen oder im Rahmenprogramm antrifft. Konstruktionsphilosophie unddie daraus resultierenden Flugeigenschaften sowie ihre Leistungen drängen sie leider immermehr in die Außenseiterrolle: der Lauf der Zeit. Zurück zu den Modellen. Es sollen aber auchnoch andere Typen erwähnt werden, die nicht nur wegen ihrer Bauausführung Respekt undAnerkennung verdienen: Ich denke da unter anderem an den tschechischen »Blanik«. DasOriginal wird gerne »Blechnik« genannt – was Rückschlüsse auf das verwendeteProduktionsmaterial erlaubt. Im weiteren sind es einige LS-4 und Ka-6, die etwasAbwechslung ins Bild bringen. Nicht zu vergessen sei der »Habicht« mit seinen typischenKnickflügeln. Alle gezeigten und vorgeflogenen Modelle verraten durch Auswahl undBauqualität die Begeisterung ihrer Erbauer für den Kunstflug. Ein weiteres Highlight unserer»Kunstflugsitzungen« sind zweifellos die kulinarischen Einlagen, die regelmäßig ebensobeeindrucken wie die Flugvorführungen. Es muß an dieser Stelle wirklich mal gesagt werden:Unsere beiden Vereinsköche zeigen sich dabei stets von ihrer allerbesten Seite. Und zwarvon der Organisation her bis hin zum Service. Und wenn wir schon beim Thema sind: DieFähigkeiten unserer Vereinsfrauen sind ebenfalls ein dickes Kompliment wert. Ohne derenSpitzlichter aus dem Backofen oder der Salatküche wäre es doch ein wenig eintönig. DerAndrang bei den Essenszeiten darf auf jeden Fall als Zeichen allgemeiner Anerkennunggewertet werden! Normalerweise gilt: »Nur immer fix, sonst kriegste nix!« Nicht so bei uns.Da ist nun wirklich noch niemand hungrig vom Platz geschlichen. Oder gar durstig... Dasmit der Durstbekämpfung kann man ja nicht ernst genug nehmen. Denn: Wer zuwenig trinkt,

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kann nicht flüssig denken. Eine Erkenntnis, die man gottlob niemand erklären muß. Auf jedenFall: Das Betriebsklima am Platz ist jedesmal echt super. Es macht wirklich Spaß, dabeizu-sein. Egal ob als Zuschauer, Helfer oder Aktiver. Und noch ein erfreulicher Aspekt: Obwohldoch Modell und Piloten hart gefordert werden, gibt es nur sehr wenig Zwischenfälle zu ver-zeichnen. Und die betreffen ausnahmslos die Hardware, sprich Modelle. Gewiß, das istschlimm genug. Die psychischen Nachwirkungen indes können im Normalfall erst imFachhandel bei Hope in Schöftland zuverlässig behandelt werden... Personenschäden wärenallerdings unvergleichlich schwerwiegender. Und so ist es mit Sicherheit dem diszipliniertenVerhalten von Piloten, Helfern und Zuschauern zuzuschreiben, daß bisher alles reibungslosüber die Bühne ging. Da dürfen sich doch wirklich mal alle Beteiligten ansatzweise auf dieeigenen Schultern klopfen. Oder? Na also. Ich wußte es doch. Und so wünsche ich der MGSein ähnlich erfolgreiches neues Jahr 2001.

Rolf Müller

Rolf’s Markenzeichen

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Auch dieses Jahr leider wieder – das Wetterpech hat uns den Termin vor den Sommerferienvermiest. Dafür trafen sich am Verschiebedatum dann aber bei bestem Wetter 10 wettbe-werbshungrige Piloten, aus den Sommerferien wohl erholt und einige auch von ausgedehn-ten Flügen supertrainiert. Die Hitze machte allerdings den Piloten arg zu schaffen - oder fehl-te einfach der Biss, Leistung zu zeigen und das bekannte Programm mit Zeitflügen,Ziellandung und einem Speedflug möglichst gut hinzukriegen? Fliegen wollte man allerdingsschon gerne und so entwickelten wir ad hoc und einigten uns auf einen abgespecktenWettbewerbsmodus, der auch einen Ernstbrecher (Glücksaufgabe) enthielt. Jeder mussteeinen Zeit- / Höhenschätzflug absolvieren. Wie gewohnt, wurde per F-Schlepp gestartet unddie Klinkhöhe dem Seglerpiloten überlassen. Nach dem Klinken hatte der Seglerpilot dieHöhe über Grund zu schätzen, was mit einer Casio Höhenmesseruhr im Schlepper nachge-prüft wurde. Nach exakt 180 Sekunden sollte der Segler auf der Piste landen und zumStillstand kommen - wo genau auf der Piste war egal.

Als Schlepper wechselten sich Mathias Häfeli, Stefan Widmer und Adi Eggenberger ab undbedienten die Segler während des Wettbewerbs und danach noch bis spät in die Nacht hinein.

Beide Teilaufgaben waren etwas gewöhnungsbedürftig und so nutzen praktisch alle Pilotendie Möglichkeit des Wiederholflugs. Nach dem Klinken wurde jeweils munter beraten, wiehoch nun das Modell flöge. Je nach Grösse des Seglers und Hintergrund lagen oft Weltenzwischen den Zurufen – der Pilot hatte die Qual der Wahl und entschied sich allzu oft fürdie schlechtere Seite. Recht tückisch und etwas zufällig war auch, dass die Casio Uhr nur ca.alle 10 Sekunden misst. Man musste also den Schlepper anhalten, nicht gleich herunterzu-stechen. Es wurden komplexe Taktiken entwickelt und wenn wir noch 2 Tage Zeit gehabt hät-ten, wäre jeder ein Schätzmeister geworden (am besten unendlich hoch klinken, dann ist derprozentuale Fehler am geringsten .... oder einfach so hoch, wie sonst auch immer undVergleiche ziehen). Auch die Bedienung der Casio Uhr ist nicht gerade userfriendly zubezeichnen. Urs Fiechter musste eine Express-Betriebsanleitung schreiben, die allerdingsdann doch nicht gebraucht wurde. Wir liessen ihn die Ablesungen mit Zeugen machen – beiuns geht’s natürlich immer korrekt zu und her. Nun gut, die Schätzerei sollte ja einErnstbrecher sein und nicht rote Köpfe zur Folge haben. Das sahen die Piloten glücklicher-weise genauso und man amüsierte sich köstlich ab den grossen Abweichungen. Für eineoptimale Zeitlandung war ein sauberer Rechteckanflug gefragt, bei dem das Modell sich beica. minus 5 Sekunden über der Pistenschwelle befindet und dann so lange ausschwebt, dasses aufgeht mit den 180 Sekunden bis Stillstand. Aber aufgepasst, die Piste ist nicht beliebiglang und Höhe und Ausrollzeit am Boden müssen auch zum Stimmen gebracht werden. ProSekunde Abweichung zwei und Prozent Höhenabweichung ein Strafpunkt ergab dann dieBewertung pro Flug. Im Schatten wurde heftig Prozent auf Kommastellen gerechnet, denn eswar teilweise haarscharf.

Ich meine, dass alle den Plausch hatten und der Modus durchaus seine Berechtigung hat.Vielleicht kommen für 2001 noch weitere verrückte Ideen dazu und es gibt dann noch einLimbofliegen oder Tontaubenschiessen – wer weiss? Auf jeden Fall wird’s wohl schwierig miteiner Renaissance des MGS Speedflugs, denn unser Köbi hat sich beim Mähen mit demDurchtrennen des etwas ungeschickt im hohen Gras verlegten Signalkabels für ein von unsplattgefahrenes Wasserrohr revanchiert. Natürlich geschah beides ungewollt und man hatsich beidseitig am Kopf gekratzt. Für uns möglicherweise das Signal, zugunsten derLebensdauer der Flugzeuge im 2001 definitiv dem Speedflug zu entsagen.

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Jahresmeisterschaft und Sommerfestam 12. August 2000

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Damit ersichtlich wird, wie ungewohnt die Aufgaben waren und wie gross deshalb dieAbweichungen geworden sind, sind in der Rangliste vom jeweils besseren Flug die Detailsangegeben.

Freude gemacht hat auch, dass mit Stefan Pfister einmal ein Jungmitglied mitgemacht hat.Stefan Widmer hat ihm seine ehrwürdige 3.75m B4 überlassen und hat ihn "mehr wenigerals mehr mehr" an der Leine mit dem Lehrer- Schülerkabel geführt.

Bereits über Mittag wurde ausgiebig Pausegemacht und fachsimpelt. Zum Glück konn-ten die Schattenplätze bereits genutzt wer-den. Der Grill wurde bis in den späten Abendnie kalt und spätestens nach dem letztenWertungsflug, so um 17:00 machte dieWettbewerbshektik dem gemütlichen TeilPlatz. Natürlich wurde eifrig weitergeflogen,doch männiglich gesellte sich zu den eintref-fenden Familien und konzentrierte sich aufoptimale Glut am Grill und die Zubereitungdes Essens. Und dies hat sich vollständiggelohnt – zusammen mit den Familien wurdeausgiebig und gediegen getafelt und parliert.Auch die Kinder hatten ihren Plausch und

machten in Rudeln den Wald und die Piste unsicher. Von den ganz Unverbesserlichen wurdebis in die Dunkelheit immer wieder geflogen und mit gekonnten Einlagen das Publikumunterhalten. Danke an die Piloten des Twinmania Teams, die unerschrocken bis zum letztenKrieger kämpfen, aber auch an die Kollegen Schlepper und vor allem an alle fleissigen Helfer,die Essbares und Tranksame in Massen anschleppten und im Scheinwerferlicht spät in derNacht beim Abräumen anpackten.

So machen Jahresmeisterschaft und Sommerfest Spass und es ist allen zu empfehlen, im 2001fliegerisch und natürlich auch kulinarisch mitzumachen.

Adrian Eggenberger, 31.12.2000

Rang Name Zeit Abweichung Höhe effektive Fehler Strafpunkte[s] zu 180 s geschätzt [m] Höhe [m] [%]

1 Adi Eggenberger 180 0 300 290 3.4 3.42 Urs Fiechter 181 1 340 370 -8.1 10.13 Stephan Pabst 181 1 150 165 -9.1 11.14 Juan Moreno 185 5 380 410 -7.3 17.35 Andi Schaerer 185 5 220 240 -8.3 18.36 Eric Waser 182 2 350 425 -17.6 21.67 Mathias Häfeli 185 5 260 295 -11.9 21.98 Stefan Widmer 190 10 400 375 6.7 26.79 Stefan Pfister 189 9 140 165 -15.2 33.210 Peter Vitins 129 51 325 345 -5.8 107.8

Stefan und Stefan in Lehrer-Schüler-Formation

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Deutsche Meisterschaft Akro Segelflug 2000,Gemünden a.M.

Für das Wochenende vom 1. – 3. September2000 reiste eine Gruppe von 5 SchweizernKunstflug-Piloten nach Deutschland um den ein-heimischen Piloten das Fürchten zu lernen.Roger Klingelmeier (Geitner B4, 3.75) ThomasHoffmann (Hoffmann Mü28, 3.5 m), MartinKrüger (Krüger Stummel-Habicht, 2.8 m), Adi

Eggenberger und Andi Schaerer (je Airworld FOX 4m) waren bestens vorbereitet. Sie hatteneigens für diesen Anlass Mannschafts-T-Shirts mit Logo produziert und nannten sich vielver-sprechend "SWISS AKRO CONNECTION". Zudem war jedem das zu fliegende Programmbekannt und jeder der Teilnehmer hatte es schon mehr oder weniger intensiv trainiert. Sokonnte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Ankunft war für die einen nach rund 4-stündiger Fahrt mit Wohnmobil oder Wohnwagen amDonnerstagmorgen. Der Rest (Adi und die Schaerer’s) traf erst tief in der Nacht auf den Freitagein. Um 09.00 Uhr fand am Freitagmorgen auf dem wunderschönen und für unsereVerhältnisse riesengrossen Gelände der MG Gemünden das erste Briefing statt. Friedel Borst- der Akro- Initiant von Deutschland - konnte 45 Piloten willkommen heissen. Das war ein-mal mehr neuer Teilnehmer Rekord. Aus Deutschland, Osterreich, der Schweiz und sogar ausden USA waren die Akro-Freaks nach Gemünden gereist.

Nach einer kurzen fachlichen Einführung durch Klaus Dettmer (erfolgreicher F3A Pilot) undder Startnummerausgabe konnte um ca. 13.00 Uhr zum ersten Wertungsflug gestartet wer-den. Der Ablauf war auf Grund der grossen Teilneherzahl recht hektisch. So musste jeweilsgestartet werden, bevor der vorangehende Pilot zur Landung herein kam.

Schnell war uns Schweizer Piloten klar, das wir uns hier mächtig anstrengen mussten, um imMittelfeld mitfliegen zu können. Bei leichtem Wind und Sonne gelang uns aber die erstebekannte Pflicht recht gut und so konnten wir nach dem ersten Durchgang drei Piloten in derersten Hälfte des Feldes plazieren.

An der diesjährigen Meisterschaft wurde als Neuerung erstmals eine unbekannte Pflichtgeflogen. Diese wurde nach Beendigung des ersten Durchgang bekannt gegeben und durftevorab nicht trainiert werden. Das Programm war sehr anspruchsvoll (siehe Kasten) und sozeigte es sich schnell, dass sich hier die Spreu vom Weizen trennen würde. Für unsSchweizer bestand die erste Schwierigkeit darin, die Figurenabfolge auswendig zu lernen.Auf Raumeinteilung oder Harmonie konnten wir uns gar nicht erst konzentrieren. Diemeisten Teilnehmer nahmen ein kleines Holz- oder Plastikmodell zur Hilfe, um dasProgramm immer wieder trocken zu üben.

Leider verschlechterte sich das Wetter am Freitagabend zunehmend. Schliesslich zwang unsder einsetzende Regen, den Wettbewerb für diesen Tag zu beenden.

Zur Freude der Teilnehmer und deren Bergleiterinnen und Begleiter, hatte der Veranstaltereine gute Infrastruktur auf den Platz gestellt, die vor dem Regen schützte und in der es auch

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Seglerkunstflug in der Schweiz – eine Standortbestimmung

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immer etwas zu Essen und zu Trinken gab. So sassen wir am Freitagabend bis spät in dieNacht hinein mit den Kollegen aus Deutschland und Österreich zusammen.

Am Samstagmorgen empfing uns dann nasskaltes Herbstwetter mit starken Wind, der zuallem übel noch quer zur Flugachse blies. Adi eröffnete für die Schweizer mit einem rechtguten Flug, der ihm aber von den Punktrichtern schlecht bewertet wurde. Bei Andi trat beimAnstechen zum Rückenturn auf Grund des turbulenten Wetters Seitenruderflattern auf. Dasich dies in nur ca. 50m Höhe abspielte, flatterten danach auch die Nerven des Piloten unddementsprechend schlecht fiel die Wertung aus. Die beste Wertung aus Schweizer Sichterflog sich Roger Klingemneier auf seiner Pilatus B4. Trotzdem konnten wir es nicht verhin-dern, dass wir nach dem 2. Durchgang allesamt im hintersten Drittel plaziert waren. DieTatsache, dass es auf drei Durchgänge ein Streichergebnis geben sollte, liess uns aber nochhoffen.

Gegen Mittag setzte wieder Regen ein und der Wettbewerb wurde für etwa zwei Stundenunterbrochen. Wir nutzten diese Gelegenheit für einen kurzen Mittagsschlaf im Wohnmobil.

Als dritter Durchgang wurde dann am späten Samstagnachmittag wieder die bekannte Pflichtgeflogen. Leider hatten die meisten aus unserem Team einige Schwierigkeiten mit derFigurenabfolge. Dies, weil auf Grund des Windes die Anflugrichtung gegenüber dem erstenTag und vor allem gegenüber unserer Trainingsgewohnheit gewechselt hatte. So hattenThomas, Roger und Martin je einen Figurenfehler. Und auch Andi hatte beim Trudeln eineUmdrehungen zu viel geflogen, was einen Nuller als Konsequenz nach sich zog. Einzig Adirettete mit einem guten Flug unsere Ehre.

Am Sonntag dann immer noch Regenschauer und noch stärkerer Wind. Die Teilnehmerbeschlossen auf Grund des schlechten Wetters lediglich für die besten 15 Piloten einen vier-ten Durchgang als Finale zu fliegen. Als Programm kam erneut eine unbekannte Pflicht zurAnwendung, die wegen des sehr starken Windes schwierig zu Fliegen war. Es zeigte sichaber, dass dies nun wirklich die zur Zeit 15 besten Piloten sein mussten. Allesamt flogen siedas Programm beinahe fehlerfrei durch. Die Unterschiede waren nur in den Details zu erken-nen.

Um ca. 14.00 Uhr war der Wettbewerb beendet. In der Zeit bis zur Punkte-Auswertungunterhielt uns das Airworld-Team um Stefan Völker mit Flugvorführungen der neuen 5m ASW15, der 3.5m CMELAK, und dem Albatros-Jet. Eine super Schau!

Die Siegerehrung wurde im grossen Stile durchgeführt. Jeder Teilnehmer erhielt eine persön-liche Urkunde mit seiner Rangierung. Wir Schweizer konnten mit Plazierungen im Mittelfeldein anständiges Ergebnis erzielen. Der Gesamtsieg ging zum ersten Mal an das Acro-TeamVelbert, aus dessen Siegesfreude abzuleiten war, wie intensiv er sich auf diesen Wettbewerbvorbereitet hatte.

Aus unserer Sicht war dies allesamt ein sehr schönes und vor allem lehrreiches Erlebnis. Wiralle konnten enorm profitieren, indem wir drei Tage lang der europäischen Elite desSegelkunstfluges auf die Finger und auf die Flieger geschaut haben.

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Bekannte Pflicht DM 2000

1. _ Rolle, _ positiv Loop2. _ positiv Loop, _ Rolle3. 1 _ pos Trudeln, negativer Abgang4. negativ 5/8 Looping, _ gerissene Rolle 45° abwärts5. 2/4 Rolle6. Turn7. Looping8. halbe umgekehrte Kuban-Acht9. 4/4 Rolle

10. Landung

Gesamtergebnis Int. DeutscheMeisterschaft 2000 des DMFV für Akro-Semi-Scale Segelflugzeuge

1 Acro Team Velbert D2 Brömer D3 Völker D4 Gleissner D5 Wallner OE6 Müller, R. D7 Seitz, H. D8 Ebert D9 Albert D

10 Tuma OE11 Bindewald D12 Paul D13 Witt D14 Krämer D15 Kutz D16 Seufert D17 Sommerfeld D18 Seitz, U. D19 Melz D20 Müller, I. D21 Eggenberger CH22 Lange D23 Höchsmann D24 Seiboth D25 Birkl D26 Oeste D27 Lay D28 Schaerer CH29 Baumgärtner D30 Hoffmann CH31 Raffeiner OE32 Rentsch D33 Pröscher D34 Scheer D35 Lehman USA36 Bruckmann, Gerhard OE37 Zander D38 Fischer D39 Sawall D40 Bruckmann, Gernot OE41 Miedke D42 Klingenmeier CH43 Gritsch OE44 Marschalek D45 Krüger CH

1. Unbekannte Pflicht DM 2000

1. 2 _ Umdrehungen Trudeln, Ausflug in Rückenlage2. _ gezogener Looping3. Turn mit _ Rolle aufwärts, Ausflug negativ4. _ Rückenflugkreis mit anschl. 2/4 Pkt. Rolle5. _ liegende Acht, Ausflug in Rückenlage6. Turn (negativ) mit _ Rolle abwärts, Ausflug positiv7. 4 Pkt. Rolle8. Aufschwung9. Landung

2. Unbekannte Pflicht DM 2000 (Finale Top 15)

1. 3 Umdrehungen Trudeln, Ausflug positiv2. _ Looping gestossen3. 2/4 Rollen4. Turn mit _ Rolle, Ausflug positiv5. _ Kreis positiv6. halbe Kuban-Acht7. stehende Neun8. Turn9. 2 x _ Rolle entgegengesetzt

10. Landung

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Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die zu fliegenden Programme an der DM inGemünden recht anspruchsvolle waren. Viele der Figuren sind nur noch mit reinenKunstflugseglern zu fliegen. So wurden dann auch hauptsächlich die Modelle Fox und Swift(von zwei bis sechs Meter Spannweite) eingesetzt. Aber auch Lunak, Pilatus B4, DG 303Acro, Mü28, Puchatz, Foka, Kobuz und natürlich der Stummelhabicht von unserem MartinKrüger wurden geflogen und sorgten dafür, dass auch die zahlreichen Zuschauer einabwechslungsreiches Programm geboten bekamen.

Der Schleppbetrieb war Dank routinierter Piloten und der eingesetzten Schleppflugzeugesehr effizient. So standen drei grosse Frisch-Wilgas (3.75m, 19 kg) und eine Finist (alle vonFrisch Modellbau) mit ausreichend Power zur Verfügung. Ein Novum, das sich ebenfalls sehrbewährt hat, waren die in den Schleppmaschinen eingebauten Varios. Jeder Segler wurde aufeine Maximalhöhe von 500 Metern geschleppt. Somit wurde für alle die gleicheAusgangslage geschaffen. Ein Umstand, den auch die Punktrichter zu schätzen wussten.

Die Swiss Akro Connection an der DM 2000in Gemünden. V.l. Thomas Hoffmann, RogerKlingenmeier, Martin Krüger, Andi Schaerer,Adrian Eggenberger und Tim Schaerer Jun.

Fox von Andi Bindewald, 4.6m

Eine willkommen Abwechslung zu Fox undSwift: Der Stummelhabicht von MartinKrüger im Schweizer Lager.

Im Moment das "state of the art" für denSegelkunstflug: 4.6m Fox des DeutschenMeisters 2000 im Design der SAGA (SwissAerobatic Gliding Association)

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Acro-Cup in Langenselbold

Als Saison-Abschluss der Deutschen Akro-Szene stand in Langenselbold (Nähe Frankfurt) am7. und 8. Oktober 2000 der Acro-Cup auf dem Programm. Dieser Wettbewerb fand zumersten Mal in Form eines Pokalfliegens zusammen mit den Motorkunstflugpiloten statt.Speziell war auch das Programm. So wurde nebst einer unbekannten Pflicht erstmals eineKür geflogen.

Die Kür bestand aus einem frei zu fliegenden, individuellen Programm aus einerSchlepphöhe von maximal 500 Metern. Dabei durften auch Zusatzeffekte, wie Rauch oderbegleitende Musik eingesetzt werden. Bewertet wurde nach dem Kriterien: Raumeinteilung,Schwierigkeitsgrad, Harmonie, Zusatzeffekte und Gesamteindruck. Obwohl die Kür bezüg-lich Bewertung sicher eine sehr heikle Disziplin ist, war dies doch für die Piloten und vorallem für die Zuschauer ein sehr attraktiver Programmpunkt.Der Anlass konnte bei herrlichem Herbstwetter auf der schönen Anlage des SegelflugplatzesLangenselbold ohne grössere Zwischenfälle abgewickelt werden und stellte einen gebüh-renden Saisonabschluss dar. Um so mehr war es eine Freude, als der Autor das Pokalfliegengewinnen konnte und den ersten Preis in Form eines Passagierflugs durch ein Akro-Programmauf einem bemannten Kunstflugsegler gleich vor Ort einlösen durfte.

Gleitbombe: Mü 28, 4.5m ca. 18 kg Frisch Wilga und dahinter die Cmelak vonAirworld

1 Schaerer CH2 Wallner OE3 Ebert D4 Oeste D5 Naumann D6 Lange D7 Albert D8 Lay D9 Melz D

10 Goertz D11 Pröscher D12 Rentsch D13 Kutz D14 VoelkerD15 Bindewald D16 Müller D17 MiedkeD18 Marschalek D

Gesamtergebnis Pokalfliegen 1. Aero-Meeting Acro-Cup 2000, Langenselbold

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Fazit und Ausblick Saison 2001

Als Erkenntnis aus diesen Auslandsaktivitätenkann gesagt werden, dass, obwohl noch einegehörige Lücke zu den Top-Piloten ausDeutschland und Österreich besteht, dasNiveau der Schweizer Piloten recht hoch istund die Erfolgsaussichten mit entsprechendemTrainingsgsaufwand und geeigneten Modellendoch recht gut sind. Wir müssen aber auch inder Schweiz den nächsten Schritt tun und diezu fliegenden Programme überarbeiten undzumindest in Teilen dem deutschen Programmanpassen. Dies wurde am Wettbewerb inHinwil ja schon mit gutem Erfolg praktiziert. Natürlich immer unter dem Gesichtspunkt, dassauch weniger erfahrene Piloten nicht abgeschreckt werden. Wenn man jedoch bedenkt, dassheute geeignete Kunstflugmodelle in Hülle und Fülle und in allen Grössen und Preisklassenauf dem Markt zu haben sind, mit denen es doch wesentlich einfacher fällt, die verlangtenProgramme zu absolvieren, als mit einer ASW oder einer DG, ist es auch für den Einsteigereinfacher geworden, Freude am Segelkunstflug zu entwickeln.

Vor allem aber ist es sehr erfreulich, dass sich in der Schweizer Seglerkunstflugszene einigestut. Haben sich doch verschiedene Trainingsgemeinschaften gebildet, die auch über dieGruppen und Regionen hinaus funktionieren. So wurde Mitte dieses Jahres die "Swiss AkroConnection" ins Leben gerufen. Diese inoffizielle Gruppe aus begeisterten Akropiloten,möchte den Segelkunstflug in der Schweiz weiterbringen und hilft auch gerne mit, allenInteressierten den Einstieg in diese Sparte zu erleichtern. Auch wird sie in der kommendenSaison 2001 vermehrt und konzentrierter trainieren, um so den Abstand zu den Top-Pilotenaus unseren Nachbarländern zu minimieren.

Wer Näheres dazu wissen möchte, darf sich gerne an den Autoren ([email protected])oder an jeden anderen Piloten der Swiss Akro Connection wenden.

In diesem Sinne.... für die Swiss Akro Connection

Andi Schaerer

Gutes Material ist die Voraussetzung für erfolg-reichen Segelkunstflug: Swift, Fox und Mü28.

Ein Preis, der es in sich hatte. Start zumAkro-Flug auf der ASK 21.

Optimale Infrastruktur: Die grosse Swift vonHans Wallner mit Motor Akro-Maschinen imHangar der Segelfluggruppe Langenselbold.

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Treffpunkt war um 9.00 Uhr morgens auf dem Parkplatz vor dem Gemeindehaus in Stetten.Nachdem Adi schlussendlich auch noch den Weg zu uns gefunden hatte (natürlich mitVerspätung), konnte es losgehen. Wir waren insgesamt zu sechst. Walti, Urs und seine bes-sere Hälfte, Adi, Luki, Otto, Peter und ich (Stéphi). Es war ein wunderschöner Tag und wir konnten es kaum erwarten, endlich unsere Fliegerhoch oben am Himmel zu sehen. Als wir nach ca. 2 Stunden Fahrt am Fusse des Berges angekommen waren, liessen wir unserst einmal von einem einheimischen Flieger faszinieren, der fast ohne Thermik einen Seglermit 4m Spannweite immer wieder zu seinem Ausgangspunkt zurück brachte. Obwohl er uns klar machte, das die Chancen für einen Thermik-Flug sehr gering wären, gin-gen wir den eineinhalb stündigen Marsch auf die Bergspitze an. Otto rutschte in einemMoment der Unachtsamkeit aus und fiel auf seinen Allerwertesten. Zum Glück hatte aber nursein Flieger einen Schaden davon getragen. Und dieser konnte mit etwas Klebeband vonWalti wieder flugtauglich gemacht werden. Erschöpft und durstig oben angekommen, genossen wir erst einmal die wärmende Sonneund den unbeschreiblich imposanten Ausblick ins Tal. Doch was war das ? Mist....der Wind kommt ja von der falschen Seite ! "Kein Problem", sagteAdi. "Ab 14.00 Uhr wird sich das schon noch ändern." Guten Glaubens, mampften wir alleerst einmal etwas. Als dann die Uhr schon 15.00 anzeigte, der Wind aber immer noch aus der falschenRichtung wehte, war die Enttäuschung in unseren Gesichtern nicht mehr zu verbergen. Adi wollte und konnte das einfach nicht akzeptieren. Er nahm den kleinen Segler von Luki,warf ihn die Luft, und siehe da, er flog ! Sein Tag war gerettet. Unsere Augen folgten seinen Flugkünsten und vor lauter Neid, lechzten wir danach, sehenzu können, wie Adi den Flieger ein paar 100 m weiter unten holen muss. Doch er bewiesuns allen was er drauf hat und steuerte das Model gekonnt knapp über unsere Köpfe hinweg.Die Krönung des Tages war die gekonnte Landung mit einer unglaublichen Präzision in dieHand von Urs, der blitzschnell reagierte und ihn tatsächlich aus der Luft fangen konnte. Als die Sonne sich langsam dem Bergkamm näherte, beschlossen wir unsere Flugobjektezusammen zu räumen und hinab zu marschieren. Und weil wir den ganzen Tag keine Fliegerin die Luft heben konnten, beschlossen wir, auf der Heimfahrt wenigstens noch ein Glas zuheben und kehrten noch kurz ein.

Stéphi Schmid

Mörlialp

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Regionalmeisterschaft RCS-Kunstflug des RMV 5am 16. September in Hinwil

Nach dem Wechsel der MG Stetten in den Regionalen Modellflugverband 3 haben wir auchdie Durchführung des Seglerkunstflugwettbewerbs im Herbst übergeben. Die MG Hinwil mitGerd Vollenweider als Zugpferd stellte sich als Veranstalter des RMV 5 zur Verfügung.

Von der MGS nahmen Andi Schaerer und Adi Eggenberger teil. In der Vergangenheit hattenwir selber als Veranstalter immer Glück gehabt mit dem Wetter bei den Septemberanlässen,doch der MG Hinwil waren die Wettermacher für ein Mal nicht wohlgesinnt. Die Prognosenliessen nichts Gutes erwarten und der steife Westwind am Morgen beim Montieren kündeteleider auch bereits Regen an. So wurde mit argen Zweifeln aufgebaut. Die MG Hinwil stell-te eine sehr gute Infrastruktur zur Verfügung. Am Startplatz stand ein Zelt für die Piloten undeinen Teil der Modelle parat und ein anderes Zelt war als Sonnenschutz gedacht. Dank dergrossen Pistenbreite fand auch ein Sicherheitsnetz gut Platz und trennte die Piloten saubervom Fluggeschehen ab.

Zum ersten Mal wurde dasneue, aus dem MüK und derDeutschen Meisterschaft abge-leitete Figurenprogramm geflo-gen. Dieses ist immer noch mitallen Flugzeugen recht gutfliegbar, was sich in derTeilnehmerzahl von 21 positivbemerkbar machte (trotzWetter). Die Piloten, undmanchmal auch diePunktrichter, kämpften nichtnur mit dem starkem Wind,welcher allerdings exakt vonvorne blies, sondern auch mitsporadischen Regenschauern

und Nebelfetzen. Einzelne Piloten konnten das Programm nur dank eines Helfers, der einenSchirm über beiden aufspannte, fliegen und andere wurden beim Landen und Zurückholenvom Regen überrascht (mein Fox hatte noch Tage später vom Landeanflug Wasser in denStörklappenschächten). Der Stimmung tat das lausige Wetter allerdings keinen Abbruch undman half sich, wo es ging. Das war manchmal tatsächlich unabdingbar, so zum Beispiel beiThomas Bruggisser, der für einen Durchgang dreimal aufstellen musste und zweimal nochvor Anrollen derart verregnet wurde, dass er die Piste nur noch fluchtartig verlassen konnte.Der Spassvogel des Tages, Sven Wiesendanger, liess sich vom nahen Gewitter beimProgramm nicht beeindrucken, seine RC-Anlage allerdings schon etwas mehr. So bestimm-ten dann die Störungen die oberen drei Viertel des Fluges und Sven nur noch den letztenViertel. Zum Glück in dieser Reihenfolge, sonst hätte er wohl nicht mehr so gemütlich amseinem Krummen gesogen. Jedenfalls brachte Sven seinen Fox souverän und heil auf denPlatz zurück und konnte sein Programm später bei weniger "spannenden" Bedingungennochmals absolvieren.

Der Wettbewerb musste wetterbedingt mehrmals unterbrochen werden und nur dank dermassiver Aufheiterung am Nachmittag konnten 2 Durchgänge unter Dach gebracht werden.Wie es natürlich sein muss, herrschte nach Wettbewerbsschluss wieder eitel Sonnenscheinund lud damit zu Plauschflügen ein.

Reto Schilliger am Fliegen und Thomas Hoffmann «dirigiert»

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Der Charakter dieses Wettbewerbs ist immer noch sehr freundschaftlich. Die Piloten weisenzwar recht gutes Training auf und fliegen vernünftige Geräte, aber es wird nicht gekämpft. Eshat sich in der Rangliste gezeigt, dass systematisches Training und Routine momentan immernoch massiv wichtiger sind, als ein absolutes Topmodell. So haben sich die beiden B4Piloten, Peter und Fabian Gafner (Fabian ist 10 Jahre alt) auf Rang 1 und 5 setzen können,was wohl kaum am Modell liegen dürfte. Diese Tatsache möchte ich gerne benutzen, umauch andere MGS Piloten zu bewegen, diesen Wettbewerb selber einmal auszuprobieren.

Adrian Eggenberger, 1.1.2001

Rangliste:

1. Gafner Peter

2. Eggenberger Adrian

3. Wiesendanger Sven

4. Schaerer Andi

5. Gafner Fabian

6. Schuppisser Peter

7. Ritzmann Thomas

. Hoffmann Thomas

9. Heusser Beat

10. Klingemeier Roger

11. Wettstein Kurt

12. Fedrizzi Bruno

13. Germann Markus

14. Bruggisser Thomas

15. Eusebio Marco

16. Kessler Rolf

17. Schartner Thomas

18. Wuhrmann Walter

19. Krüger Martin

20. Tell Philipp

21. Schilliger Reto

Fabian Gafner als Helfer für Peter Gafner

auch die Schleppmaschienen mussten manchmal unter'sZelt

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Harte Männer oder Fliegen unter dem Gefrierpunkt

Es war am 12. November als wir während des Sonntagsapéros im Restaurant Gnadenthalbeschlossen, trotz der klirrenden Kälte, uns am Nachmittag zum Modellflug auf demFlugplatz zu treffen. Yves Burkhardt hatte sein Schleppflugzeug bereits im Auto und UrsHuber, Walti Clemens und ich waren nicht abgeneigt, unsere Segler in die Luft zu bringen.

Als Urs am Flugplatz eintraf, hatten Yves, Walti und ich unsere Modelle bereits zusammen-gesteckt und warteten, mit Handschuhen und Mütze vor der Kälte geschützt, auf den erstenSchlepp. Bekleidet mit leichter Regenjacke war Urs Huber's erste Bemerkung als er uns sah:"Seid ihr Weichlinge, wieso tragt ihr denn alle Handschuhe? So kalt ist es doch gar nicht!".Seine Einstellung sollte sich noch im Laufe des Nachmittags gehörig ändern !

Eine Stunde später, wirhatten alle bereits eini-ge Flüge hinter uns,begann die ASK vonUrs im Flug mit allenRudern zu zittern! Dievon uns Pilotengefürchtete Empfangs-störung war unser ersterGedanke. Wir starrtengebannt auf seinenSegler bis er erfolgreichgelandet war. Erst jetztwurde uns der wirkli-che Grund desRuderflatterns klar. Ursschlotterte fürchterlicham ganzen Körper.

Halb erfroren hatte ersein Zittern auf dieFernsteuerung übertra-gen. Die Steuerknüppelwurden während einesFluges gleich um Jahreälter! Er hatte wohl dochdie Kälte unterschätzt.

Wir mussten ihn über-zeugen, ja fast zu Drittzwingen, ein Paar gelie-hene Handschuheanzuziehen um sichwieder aufzuwärmen.Kurz danach war dieFarbe wieder in sein

Harte Männer … (?)

… in Handschuhen …

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Page 43: Jahresbericht MSV Stetten 2000

Gesicht zurückgekehrt und er konnte wieder mitfliegen. Besonders hart für ihn: Er musste leider seine Meinung zu Kälte, Weichlingen, Handschuhenund Mützen revidieren.

Sorry Urs, aber es ist natürlich nicht alles so ernst gemeint!

Juan Moreno

… und die ganz Zähen,leicht bekleidet!

Extremes Exemplar von«Weichling» erkennbar ander Mütze

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Page 44: Jahresbericht MSV Stetten 2000

2. März Generalversammlung

12. Mai IGG / Swiss Akro Connection Seglerkunstflug Trainingstag in Stetten

Mai/Juni Gebirgsausflug 1

9. Juni MüK, offene Seglerkunstflug RM RMV3 Ruckfeld MG Wettingen

16. Juni Jahresmeisterschaft

24. Juni Essen mit Eichhof-Nachbarn

? IGG Flachlandfliegen Romandie

14. Juli bis 29. Juli Dünenfliegen in Arcachon

1. August gemeinsames Fliegen und Nationalfeier

August/September Gebirgsausflug 2

25./26. August IGG Gebirgsfliegen Hahnenmoos

15. September offene Seglerkunstflug RM RMV5 Bossikon MG Hinwil

Im Laufe dieses Jahres stiessen folgende Piloten zu uns:

Urs Hürlimann Bremgarten, GastpilotDaniel Kieser Bergdietikon, GastpilotStefan Pfister Fischbach-GöslikonStéphane Schmid HausenJörg Studach Honau, PassivmitgliedBeat Wälchli BremgartenAndré Wiederkehr Berikon, Gastpilot

Auf Ende 2000 ausgetreten sind:

keine Austritte

MGS-Anlässe 2001 / Mutationen 2000

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