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Jahrbuch Litauisches Gymnasium 2010/2011

Date post: 10-Mar-2016
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Jahrbuch des Litauischen Gymnasiums in Lampertheim-Hüttenfeld 2010/2011
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2010/2011 des Litauischen Gymnasiums LAMPERTHEIM-HÜTTENFELD Jahrbuch
Transcript
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2010/2011

des Litauischen GymnasiumsLampertheim-hüttenfeLd

Jahrbuch

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MitwirkendeAngela Allahyar-Parsa, Birutė Augustanavičiūtė, Rimas Čuplinskas, Marija Dambriūnas-Schmidt, Andrea Günther, Sandra Haffa, Brigitte Heidt, Dr. Gabriele Hoffmann, Edmundas Jankūnas, Irmela Krauter-Werner, Bronislava Lipschis, Dr. Bronė Narkevičienė, Audronė Ručienė, Gintaras Ručys, Irena Sattler, Dr. Gerhardt Schmidt, Anna Schugschdinis

Im Jahrbuch wurden Presseartikel von Agnė Ručytė und Petras Veršelis verwendet

Übersetzung: Birutė Augustanavičiūtė, Laura Brocaitė, Lukas Povilaitis, Agnė Ručytė, Irena Sattler, Ronaldas Tesnau, Jens Zorn

Photos:Birutė AugustanavičiūtėMarija Dambriūnas-SchmidtDr. Gabriele HoffmannGintaras RučysE. C. Schmitt und andere

Privates Litauisches GymnasiumLorscher Str. 168623 Lampertheim-HüttenfeldTel.: +49 6256 859900Fax: +49 6256 [email protected]

ISSN 1869-6007

Herausgeber

GestaltungAgnė Ručytė, high5design

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Dr. Bronė narkevičienėDirektorin

rimas čuplinskas, m.a.Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums

Liebe Leserin, lieber Leser,

traditionsgemäß erhalten Sie hiermit das Jahrbuch des Litauischen Gymnasiums, in dem über das Schulleben in einem weiteren erfolgreich abgeschlossenen Schul-jahr berichtet wird. Wir wünschen insbesondere unseren Schülerinnen und Schü-lern viel Freude beim Durchblättern dieses ausführlichen Rückblicks.

Es ist völlig ungewiss, wie unser alter Kontinent heißen würde, wenn sich der blitzende Zeus – wie in einem antiken griechischen Mythos behauptet wird – nicht in Europa, Tochter des phönizischen Königs Agenor, verliebt hätte. Um nicht auf-zufallen, kam er in Gestalt eines prächtigen weißen Stiers und schwamm mit seiner Geliebten auf dem Rücken zur Insel Kreta – soweit die bekannte Sage, die als „Entführung Europas“ in die Geschichte eingegangen ist.

Über die Jahrhunderte erfuhr unser nach einer Königstochter benannter Kon-tinent eine bewegte Geschichte. Die neuesten Kapitel dieser Geschichte spiegeln sich in den vielen Jahrbüchern unseres nunmehr über 60 Jahre alten Gymnasiums wider. Geboren aus der gewaltsamen Teilung unseres Kontinents bot unsere Schule jahrzehntelang eine Heimat für heimatlos gewordene Kinder und Jugendliche. Seit zwanzig Jahren feiern wir nun die Rückkehr Litauens in die Gemeinschaft Euro-pas; eine Gemeinschaft, die sich in besonderer Weise der Völkerverständigung und dem Frieden gewidmet hat. Diesen Idealen fühlt sich das Litauische Gymnasium verpflichtet.

Wie damals Zeus, so sind wir heute diejenigen, die Europa „entführen“. Wohin die Reise geht und welche Gestalt wir dabei annehmen, hängt von uns ab – sowohl die großen Entscheidungen in der Politik, wie auch die scheinbar kleinen Taten im täglichen Umgang miteinander.

Heute sind wir alle gemeinsam dabei, das Europa von morgen zu gestalten. Wir danken der ganzen Schulgemeinschaft, die diesen Weg mit uns beschreitet, und allen Freunden unserer Schule, die uns auf diesem Weg begleiten und unterstützen.

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Das Litauische Gymnasium

Standort und GeschichteUnsere Schule liegt im Kreis Bergstraße, dem südlichsten Landkreis des Bundeslan-

des Hessen, zentral zu den Städten Heppenheim, Lorsch, Lampertheim, Viernheim, Hemsbach und ungefähr 20 km entfernt von Mannheim und Heidelberg. Hier, inmit-ten des Nibelungenlandes und im Herzen Westeuropas, sind die Möglichkeiten für kulturelle Ausflüge aller Art nahezu unbegrenzt. Die Nähe zu Frankreich und den Be-neluxstaaten, sowie zu den internationalen Flughäfen Frankfurt am Main und Frank-furt-Hahn, prädestiniert unsere Schule auch für grenzüberschreitende Begegnungen.

Eine idyllische Parkanlage mit altem Baumbestand, deren Mittelpunkt das weithin sichtbare Schloss Rennhof ist, bilden zusammen mit den Schul- und Internatsgebäuden eine harmonische Einheit. Seit seiner Erbauung in den Jahren 1835 bis 1853 durch den Baron Rothschild wirkt das Schloss ortsprägend. Heute ist es – nach einem Brand am 6. Juni 1984 und dem folgenden Wiederaufbau – ein Gebäude mit modernem Innen-leben. Es beherbergt unter anderem die Bibliothek, den Musikraum, die Kapelle und einen Festsaal und stellt somit einen lebendigen Teil des Schullebens und des Ortes dar.

In der Geschichte unserer Schule spiegelt sich auch die jüngere Geschichte Europas wider. Entstanden ist das Litauische Gymnasium als Folge des Zweiten Weltkrieges,

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1948: Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gelingt über 65.000 Litauern die Flucht nach Westdeutschland, wo die meisten in Flüchtlingslagern untergebracht werden. Sie veröffentlichen Tageszeitschriften und Zeitungen, organisieren Konzerte, unterhalten Chöre und Tanzgruppen und gründen Schulen. 1948 gibt es in den drei Westzonen Deutschlands 158 litauische Schulen, darunter sogar 26 litauische Gymnasien.

1950: Als eine Emigrationswelle nach Übersee einsetzt, müssen viele litauische Schulen wegen Schülermangels schließen. Die Litauische Gemeinschaft in Deutschland beschliesst in der ehemali-gen Luftwaffenkaserne von Diepholz ein litauisches Gymnasium mit angeschlossenem Internat zu gründen, welches am 16.02.1951 den Namen „Vasario 16-osios gimnazija“ (Gymnasium des 16. Februar) erhielt. Der 16. Februar ist der Nationalfeiertag Litauens.

1954: Da die Kaserne von der Wehrverwaltung zurückverlangt wird, kauft die Litauische Gemeinschaft unter Pfarrer Alfonsas Bernatonis, OFM, das Schloss Rennhof in Hüttenfeld und siedelt das Gymnasium 1954 dorthin um. Die erforderlichen Renovierungs- und Umbaumaßnah-men sowie der gesamte Schul- und Internatsbetrieb wurden bis 1959 durch Spenden von Litauern aus aller Welt finanziert. Ab 1960 gewährten die Landes- und Bundesregierung regelmäßige Zu-schüsse. 1965 entsteht ein neues Schulgebäude, 1972 das Mädcheninternat.

1984: das Schloss, samt Jungeninternat und Bibliothek, wird durch einen Großbrand stark be-schädigt. Durch finanzielle Zuwendungen der Länder Baden-Württemberg, Hessen, der Bundes-republik Deutschland, dem Verband der Diözesen Deutschlands, Versicherungsgeldern und Spen-den der Litauer, wird 1987 das Jungeninternat errichtet und 1989 das Schloss wieder aufgebaut.

1999: das Gymnasium erhält den Status einer staatlich anerkannten Ersatzschule des Landes Hessen.

2010: dem Litauischen Gymnasium wird das Gütesiegel Hochbegabung durch das hessische Kul-tusministerium verliehen.

gegen dessen Ende abertausende Litauer Zuflucht in den Besatzungszonen der Wes-tallierten suchten. Als einzige litauische Schule in der freien Welt diente sie in der Nachkriegszeit jahrzehntelang als Bildungsstätte für Kinder litauischer Herkunft aus Deutschland, Europa und Übersee. Als kulturelles und politisches Zentrum der Exilli-tauer in Deutschland wurde Schloss Rennhof 1988/9 zur Kontaktstelle der litauischen Reformbewegung „Sąjūdis“ im Westen und nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1990 – zur westeuropäischen Drehscheibe für die junge Regierung der neuen Republik. Da die bislang gewährten Zuschüsse der Bundesregierung nun gestrichen werden soll-ten, wurde die staatliche Anerkennung des Landes Hessen beantragt, die im Sommer 1999 schließlich gewährt wurde. Dadurch öffnete sich das Gymnasium auch für deut-sche Schülerinnen und Schüler.

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Das Schulprogramm

In einer durch zunehmenden Leistungs-druck und Hektik geprägten Zeit bieten wir unseren Schülern eine übersichtliche, freundliche und familiäre Atmosphäre, in der Solidarität und Miteinander groß ge-schrieben werden und Gewalt oder Ano-nymität Fremdwörter sind. Da wir bemüht sind, unsere Klassen so klein wie möglich zu halten, ist es unseren Lehrern wesent-lich einfacher auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten eines jeden Einzelnen gezielt einzugehen.

Neben den für die Gymnasien des Lan-des Hessen obligatorischen Schulfächern

werden die Gymnasiasten vor allem im sprachlichen Bereich gefördert – die Schü-ler müssen ab Klasse 5 Englisch und ab Klasse 6 Französisch als erste bzw. zweite Fremdsprache belegen. Alle Schüler müs-sen bis zur 13. Klasse mindestens zwei Fremdsprachen belegen. Darüberhinaus können deutsche Schüler Litauisch-Kurse für Anfänger besuchen. Litauischkunde ist in der Mittelstufe ein Wahlfach.

Eine tabellarische Übersicht der Stun-denverteilung in allen Jahrgangsstufen so-wie des Ergänzungs- und Ganztagsange-bots finden Sie auf der letzten Seite.

Das Litauische Gymnasium ist ein neusprachliches Gymnasium, das in der Tradition des christlichen Glaubens verwurzelt ist und sich dem Gedanken der europäischen Völ-kerverständigung verpflichtet fühlt. Oberstes pädagogisches Ziel ist die am christlichen Menschenbild orientierte Erziehung junger Menschen zu verantwortungsbewussten und toleranten Bürgern Europas. Das Gymnasium vermittelt seinen Schülerinnen und Schülern eine allgemeine umfassende gymnasiale Ausbildung gemäß den Lehrplänen des Hessischen Kultusministeriums. Oberstes Bildungsziel ist somit als Abschluss die Allgemeine Hochschulreife. Das Abiturzeugnis des Litauischen Gymnasiums ist den Zeugnissen von staatlichen Gymnasien in Hessen gleichgestellt. Im Jahr 2010 wurde dem Litauischen Gymnasium das Gütesiegel Hochbegabung durch das hessische Kul-tusministerium verliehen.

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Begegnungsschule

Das Litauische Gymnasium ist in den über zehn Jahren seit Erlangung der staatlichen Anerkennung zu einer einzigartigen multikulturellen Schule geworden.

Durch den unmittelbaren Kontakt zu einer anderen europäischen Kultur werden unse-re deutschen Schüler durch ihre persönlichen Erfahrungen zur Toleranz und gegenseitige Beachtung bewogen. Sie werden frei von trennenden Vorurteilen und lernen den respekt-vollen Umgang mit anderen Menschen. Gerade die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen bietet einem die Möglichkeit, ein Bewusstsein der eigenen kulturellen Identität zu entwickeln. Was andernorts als europäischer Grundwert gepredigt wird, ist bei uns erprobte Realität. Viele Eltern wissen dies zu schätzen.

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Unsere Schule versteht sich in diesem Sinne als eine Begeg-nungsstätte, als eine lebendige Brücke zwischen Deutschland und Litauen, zwischen West und Ost. Litauisch und Litaui-sche Geschichte fließen deshalb in den Fächerkanon mit ein und werden durch litauische Lehrkräfte unterrichtet. Wir sind die einzige westeuropäische Schule, an der die archai-schste noch gesprochene indogermanische Sprache (bei der sogar noch Ähnlichkeiten zum indischen Sanskrit zu finden sind) auch als Abiturfach belegt werden kann! Diese Leitidee unserer Schule erschöpft sich aber nicht nur auf das Unter-richten dieser Fächer, sondern findet auch ihren Niederschlag im Schulleben und im außerunterrichtlichen Bereich – in der Tanzgruppe, im Vokalensemble, im Orchester, und bei Ge-denkfeiern.

Das Schloss Rennhof wird nicht nur vom Gymnasium be-nutzt, sondern beherbergt zahlreiche andere litauische Insti-tutionen – die Büros der Litauischen Gemeinschaft und des Litauischen Jugendbundes in Deutschland, das seit 30 Jahren bestehende Litauische Kulturinstitut mit wissenschaftlicher Bibliothek und Archiv, sowie das Europäische Litauische Kulturzentrum. So kommt es, dass nahezu jedes Wochenen-de im Schloss Feste, Konzerte, Ausstellungen, Seminare und Tagungen stattfinden, die von allen Interessenten – auch den Schülern – besucht werden können. Nicht selten trifft man hier den einen oder anderen hochrangigen Politiker, Minister oder auch Staatspräsidenten.

Hauptgebäude mit den Unterrichtsräumen

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Das Internat

Ein Mädchen- und Jungeninternat sind an die Schule angeschlossen. Das Mädchen-internat wurde 1972 errichtet und 1989 mit der Fertigstellung des Jungeninternates mo-dernisiert. Die Schüler wohnen in Zweibettzimmern, für Oberstufenschüler stehen auch einige Einzelzimmer zur Verfügung. Die meisten Zimmer sind mit eigenem Waschraum, Dusche und WC ausgestattet. Die restlichen Zimmer haben fließend warmes und kaltes Wasser, und auf allen Wohnetagen gibt es Duschen. Das Internat besitzt zwei Fernseh-räume, einen Leseraum und einen Fitnessraum. Gemütliche Teeküchen auf den Stock-werken sowie ein Saal für Veranstaltungen ergänzen das Angebot für die Schüler.

Die Arbeitspraxis im Internat hat gezeigt, dass unter den Jugendlichen das Ausüben verschiedener Sportarten die popu-lärste Art der Freizeitgestaltung ist. Jedes Jahr werden für die Jungen als auch für die Mädchen vom Frühjahr bis zum Spät-herbst Basketball- und Fußballturniere organisiert. Im Win-ter oder bei schlechter Witterung im Herbst finden sportliche Aktivitäten im Internatsgebäude statt, wo Tischtennis- und Billardturniere veranstaltet werden. Erziehung zur Eigenver-antwortung, Förderung der Kreativität – dies ist ein Bereich, dem wir besondere Aufmerksamkeit schenken. Das Internat fördert mit seiner Arbeit die Initiative der Schule Veranstaltun-gen zu organisieren, die die Kreativität der Jugendlichen, ihre Begabungen, ihre intellektuellen, sozialen und darstellerischen Fähigkeiten zur Entfaltung bringen und fördern.

Die Internatsleiter sorgen für ein organisiertes, geordnetes aber auch familiäres Zusammenleben im Internat. Die Mitge-staltung der Freizeit der Jugendlichen eröffnet oft neue Per-spektiven und erleichtert den täglichen Umgang miteinander.

Es ist selbstverständlich, dass das unterschiedliche soziale Umfeld, aus dem die Jugendlichen zu uns kommen, differen-zierte Anschauungen und Wertvorstellungen geprägt hat. Des-halb hängt ein gutes Internatsklima zum Großteil von der indi-viduellen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ab.

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Die Lehrer

Schulleitung: Dr. Gabriele Hoffmann, Dr. Bronė Narkevičienė und Irena Grevienė

Dr. Bronė Narkevičienė, Direktorin, unterrichtet Mathematik.Irena Grevienė, stellvertretende Direktorin, unterrichtet Deutsch und Geschichte.Dr. Gabriele Hoffmann, Oberstufenleiterin, unterrichtet Deutsch sowie Politik und Wirtschaft.

Angela Allahyar-Parsa unterrichtete Deutsch und katholische Religion.Birutė Augustanavičiūtė (seit 13.01.2011) unterrichtete Litauisch.Monika Bischoff unterrichtete Deutsch und Geschichte.Demitrios Costopoulos unterrichtete Physik.Marija Dambriūnas-Schmidt unterrichtete Englisch.Asta D’Elia unterrichtete Litauenkunde in deutscher Sprache. Pfarrer Reinald Fuhr unterrichtete evangelische Religion.Andrea Günther unterrichtete Deutsch, Geschichte und Mathematik.Sandra Haffa unterrichtete Deutsch sowie Politik und Wirtschaft.Brigitte Heidt unterrichtete Französisch.Herbert Herbel unterrichtete Biologie, Sport, Erdkunde sowie Politik und Wirtschaft.Bernhard Kempf unterrichtete Sport.Irmela Krauter-Werner unterrichtete Englisch.

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Die Lehrer

Schulleitung: Dr. Gabriele Hoffmann, Dr. Bronė Narkevičienė und Irena Grevienė

Das Kollegium des Litauischen Gymnasiums

Jūratė Batūra-Lemke unterrichtete Kunst.Bronislava Lipschis war Leiterin der Bibliothek, unterrichtete Litauisch und Biologie.Emilia Meikis (bis 17.12.2010) unterrichtete Litauisch.Gintaras Ručys unterrichtete Musik, leitete das Vokalensemble und das Orchester.Marija Schäfer unterrichtete Russisch.Dr. Gerhardt Schmidt unterrichtete Chemie, Physik und Erdkunde.Dr. Fatemeh Schmidt leitete die ECDL-Kurse im Fach Informatik.Suzanne Stöhr unterrichtete Mathematik.Darius Subačius unterrichtete Religion und litauische Geschichte.Arūnas Tauras war stellv. Erzieher des Jungeninternats, unterrichtete Sport und Erdkunde.Ronald Tesnau unterrichtete Deutsch.Rita Vomberg unterrichtete Mathematik.Dr. Anka Weber unterrichtete Biologie.Jens Zorn unterrichtete Englisch und DaF.Edmundas Jankūnas war Erzieher des Jungeninternats.Raimunda Jankūnienė (seit 01.04.2010) war stellv. Erzieherin des Mädcheninternats und Bibliothekarin.Audronė Ručienė war Erzieherin des Mädcheninternats und Leiterin der Volkstanzgruppe.

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Die Schüler

5. Klasse

klassenlehrer: anDrea Günther unD Gintaras ručys

Klassensprecherin: Lili Keller, Stellvertreter: Martin Gusdorf

Adamonis MaiklasDiehlmann Anna MarieDulova EvelinaGergenreder Amy MarieGusdorf MartinJaksch JonasJörns CelineKamuff MariusKeller LilliKnorr Kai

Kreher NoelMaßion MaxMenges PhillipPlischek VanessaRainys TautvydasSchleinkofer Eric Martin Seelinger PaulineWetzel Leon JohannesWieland Marco

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6. Klasse

klassenlehrerer: emilija meikis unD Darius suBačius

Klassensprecherin: Laura Papinigytė, Stellvertreter: Julian Kruhmann

Balsys EdvinasBaumann JanaBreithaupt MaximilianDietze NicolasEhret Dustin Hoffmann AnthonyKleinschmidt VeraKreuzer Steven

Kruhmann Julian Papinigytė LauraPetrauskaitė Elvija Rudzevičius ArnoldasSeelinger MariaSergūnaitė BeataSinkevičiūtė ViltėSkrabytė Aistė

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7. Klasse

klassenlehrerin: marytė DamBriūnas-schmiDt

Klassnsprecherin: Evelina Lorenz, Stellvertreterin: Jana Ehret Klassensprecherin: Goda Pochamovaitė, Stellvertreterin: Michelle Gusdorf

Angotti MadelineBaniūnaitė Evelina Barkauskas RenaldasBecker Niklas Beslmeisl LenaEhret JanaEhret SimonEmich LorenzHolley PhillipKabbe Marvin Lange Justas

Lorenz EvelinaMoos LenaPereškevičiūtė Giedrė Polatidis GeorgiosRünger ChristopherSchleinkofer Magnus Schmitt Justine Stankevičius TomasStankus DeividasSuprunov Vladislav Wind David-Julian

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8. Klasse

klassenlehrer: BriGitte heiDt unD arūnas tauras

Klassensprecherin: Goda Pochamovaitė, Stellvertreterin: Michelle Gusdorf

Bernardy Peter Fischer TimGervė PauliusGudaitytė SmiltėGusdorf Michelle Iukov ValentinasKasparavičius MykolasKleinig Christoph Knorr AnnettKrievinia Aida

Lenz XimenaLinke JuliusLoh VanessaPachomovaitė GodaRichter Jonas Benedikt Simutis NykantasŠulcas SaimonasUrbaitis ValterisWalter TillWeimer Jan-Pascal

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9. Klasse

klassenlehrerinnen: sanDra haffa unD asta D’elia Klassensprecher: Tomas Pranckevičius, Stellvertreterin: Saulė Marija Šimelionytė

Andres IevaBernatavičius LukasCibulskaitė ViktorijaEhret Selina Keilmann DanielKleinschmidt Valea Krievinia Saiva Kvietelaitytė AurelijaLang David JulianLange IngaLange JulijaMcCool SallyNacickaitė Monika

Paškevičius MintautasPaura MartinasPolatidou ViktoriaPranckevičius MantasPranckevičius TomasRamonaitė IevaRöhrig LukasScopelliti Fabio Suodaitis TaurimasŠimelionytė Saulė MarijaUmann Saskia Vengelis Rapolas Zachmann Thomas

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10. Klasse

klassenlehrer: suzanne stöhr unD herBert herBel

Klassensprecherin: Alexandra Bock, Stellvertreter: Lukas Povilaitis

Bock AlexandraBugert NadineDzikavičius DainiusEitmanovičius SigitasHaiser Allen Hanf AlexandraKincer DanielKupčiūnas TautvydasLikadzijauskaitė GretaMedert Tabea

Möller SebastianOumard Lisa-Marie Povilaitis LukasSchäfer StephanieSchlemmer MoritzSteinberga IevaSuvorova GuodaŠkėrys TadasWillauer Timo

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11. Klasse

klassenlehrer: anGela allahyar-parsa unD jens zorn

Klassensprecherin: Eileen Kabbe, Stellvertreterin: Laura Svitojūtėklassenlehrerinnen: marija schäfer unD monika Bischoff

Angert Miriam Baublytė DeimantėBrocaitė LauraDambrauskaitė GintarėDeschl Ronja Elmys ViktorasGerlich Sarah Girdauskas KarolisGriesheimer Anne Gudaitytė AugustėHanf JanHentze MedaJusco Denise Beatrice

Kabbe Eileen Lapa JonatanLinn Cosima Lippold Nico Lisinskas EdgarasMasiulytė GabrielėMeilutytė MonikaMoos LauraMünster MaxKačkauskaitė GabrielėRukšnaitytė NeringaStröbel Maurice Svitojūtė Laura

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12. Klasse

klassenlehrerinnen: marija schäfer unD monika Bischoff

Klassensprecherin: Janine Asel, Stellvertreter: Tadas Jotkevičius

Asel Janine Baranski NicoleBeckord Merle Giedrikas IgnotasJotkevičius TadasKarašauskas DainiusKlute JuliaKnaps-Focke EvaKruhmann Rebecca Lüling Simona

Petravičiūtė AistėPustlauk AndriusSator DominicSchaubert MoritzSchlosser LisaScopelliti Giulia Sivickis ŠarūnasŠimas LaurynasUmann Silke Vaičys Elvinas

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13. Klasse

klassenlehrerinnen: irmela krauter-Werner unD rita vomBerG

Klassensprecherin: Anna Klotz, Stellvertreterin: Eva Schuster

Benz EllaCholewa Christian Deschl Svenja Ekindorf GerdaHagelganz Olga Hisge ChristophKlotz AnnaKoob Alina Korvel DanielKraus Lars

Kvedarauskaitė GretaLaur Janine Macijauskaitė Agnė Möller CathrinSamuel MesganaSchlemmer Maximilian Schuster EvaTrakimavičius Vincas Žitkauskas Linas

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Klasse 13c

klassenlehrerin: Bronislava lipschis

Kvedarauskaitė GretaLaur Janine Macijauskaitė Agnė Möller CathrinSamuel MesganaSchlemmer Maximilian Schuster EvaTrakimavičius Vincas Žitkauskas Linas

Acion Stalioraitis Juliana EglėBačkis Kevin Ivan Jameson-Moles Estanislao Guillermo

Linkevičius Eunice CasandraMalik Alexandra Victoria Pablo Sebastian

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Trotz starken Regens am Mor-gen des 23. August herrschte im Litauischen Gymnasium eine fröhliche Stimmung. Auf dem Gelände des Schlosses Rennhof wurde nämlich das neue Schul-jahr feierlich begonnen.

Die Feier fing am frühen Mor-gen in der Herz-Jesu-Kirche mit einem Gottesdienst an, bei dem die Fürbitten vor allem der Stär-ke und dem Erfolg der Schulge-meinschaft im neuen Schuljahr galten.

Als der Regen allmählich nachließ, versammelten sich alle im Schlosshof des Gym-nasiums. Begleitet von den Hymnen Deutschlands, Litauens und Europas wurden die

Die Chronik des Schuljahres

AugustDas neue schuljahr am litauischen Gymnasium!

Neue und bereits bekannte Gesichter

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jeweiligen Flaggen gehisst. Die litauische Flagge hing auf Halbmast, da Litauen am 23. August mit Trauer den Jahrestag des Molotow-Ribbentrop-Paktes im Jahr 1939 ge-denkt, infolgedessen der baltische Staat fünfzig Jahre lang seine Unabhängigkeit verlor.

Nach der feierlichen Eröffnung lud die Direktorin des Gymnasiums Dr. Bronė Narkevičienė die Schulgemeinschaft und Gäste ins Internatssaal ein. Mit großem Ap-plaus und einer ermutigenden Rede ihrer älteren „Paten“ wurden die neuen Gymnasias-ten begrüßt. Das Gymnasium hatte in diesem Jahr neunzehn neue Fünftklässler.

Ein besonderes Dienstjubiläum feierten dieses Jahr zwei Lehrerinnen – Marytė Dambriūnas-Schmidt und Bronislava Lipschis unterrichten nämlich bereits seit 35 Jah-ren am Gymnasium.

Den Schülern und ihren Eltern wurde das Lehrkollegium vorgestellt, darunter auch zwei neue Lehrkräfte für Biologie und Chemie – Dr. Anka Weber und Dr. Gerhard Schmidt.

Im Schuljahr 2010/2011 wurden die Schulbänke am Litauischen Gymnasium von 190 Schülerinnen und Schülern gedrückt, darunter auch 18 Abiturienten. Die Mehrheit der Schüler waren Litauer und Deutsche, doch vom multikulturellen Geist an dieser einzigar-tigen Einrichtung zeugten auch Schüler aus Argentinien, Brasilien, den USA und Grie-chenland. Die Lehrerschaft bestand aus 31 Pädagogen, vier davon haben einen Doktortitel. „Vergesst nicht, dass Ihr nicht nur sehr begabt seid, kluge Köpfe besitzt, sondern auch, dass Ihr ein großes Herz habt. Liebt und respektiert einander – wir sind eine große Familie“ – wünschte die Schulleiterin und lud alle ein, den ersten Schultag mit ihren jeweiligen Klassenlehrern fortzusetzen.

September

unsere schüler vertreten Das Ganze Baltikum!Am 8. September 2010 trat die litauische Volkstanzgruppe und das Orchester (Leiter

Frau Ručienė und Herr Ručys) des Litauischen Gymnasiums im Bonhöffer Gemein-dehaus auf einem Kundenabend zum Thema Baltikum in Hemsbach auf. Unsere Gym-nasiasten haben alle drei Baltischen Staaten vertreten und ihr Auftritt wurde zu einem echten Highlight des Abends.

Über Hundert Interessierte versam-melten sich im Gemeindehaus und wurden von den Schülern mit einem Begrüßungsmarsch empfangen. Nach einer informativen und überaus warm-herzigen Videopräsentation des Landes Litauen haben die Tänzer und Musiker ihr künstlerisches Programm vorgestellt, das bestimmt bei vielen Zuschauern den Wunsch, wenn nicht alle drei Baltischen Staaten, dann zumindest Litauen zu be-suchen, geweckt hat. Stolz vertreten wir das ganze Baltikum!

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Wir feiern Die BronzemeDaille!Gemeinsam mit allen Litauern weltweit bejubelte auch die Schulgemeinschaft des

Litauischen Gymnasiums die Bronzemedaille, die sich das litauische Basketballteam am Sonntagabend, den 12. September bei dem „kleinen Finale“ der Basketball-Weltmeister-schaft in Istanbul geholt hat.

Direkt nach dem Spiel wurden auf dem Rennhofer Schlossturm und im Schulhof die litauische Fah-ne gehisst. Am nächsten Morgen wurden die Schüler und Lehrer mit der litauischen Basketball-Hymne „Trys milijonai“ („Drei Millionen“), warmen Handschlägen und Umar-mungen sowie süßen Kleinigkeiten begrüßt. Für die dreifachen Euro-pameister ist diese Bronze die erste Medaille bei einer Basketball-WM.

taG Der Deutschen einheit am litauischen Gymnasium

Der Tag der Deut-schen Einheit ist für das Litauische Gymnasium immer ein Grund zum Feiern. Der Saal in Schloss Rennhof war eigentlich zu klein, um alle Gäste aufzunehmen. Besonders die eingelade-nen Chöre mussten vor und nach ihrem Auftritt draußen warten, so groß war der Andrang der Besucher. Vor allem die Eltern wollten natürlich die Auftritte ihrer Kinder sehen. Bevor allerdings das musikalische Programm starte-te, sprach Schulleiterin Dr. Bronė Narkevičienė einige Worte. Sie resümierte kurz die

Auch als die Schüler den Raum verließen um in die Schule zurück zu kehren, ließ der Beifall nicht nach.

Oktober

Die Freude fließt in Strömen!

Auftritt der jüngsten Schüler des Gymnasiums

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unsere schüler Bei Den „litauischen taGen“ im saarlanD

Jedes Jahr im Herbst findet im Saarland eine „Interkulturelle Woche“ statt, bei der allen Saarländern und anderen Interessierten ein buntes internationales Programm ge-boten wird. Anlässlich des 20. Jahrestages der Unabhängigkeit Litauens hat dieses Jahr auch die Litauische Gemeinschaft in Saarland mit einer Vorstellung der Geschichte ih-res Landes sowie der litauischen Kunst und Volksmusik an der „Interkulturellen Woche“ teilgenommen.

So haben die Vertreter des Ortsverbands Saarland der Litauischen Gemeinschaft am 5. September in der Stadt Ottweiler einen litauischen Informationsstand vorbereitet, vom 20. September bis zum 11. Oktober wurden die Werke von zwei litauischen Künstlern – A. Thormann (Schweiz) und V. Rupas (Litauen) – in einer Ausstellung in Ottweiler vorgestellt.

Am 2. Oktober wurde eine Benefiz-Lotterie organisiert. Der Erlös ging an die „Asso-ziation für Kinder mit Herzproblemen“ in Litauen und an eine Unterstützungsorganisa-tion für kinderreiche Familien Solidarity.lt in Deutschland.

Am selben Tag wurde in der Landeshauptstadt Saarbrücken ein litauischer Nach-mittag organisiert. Auf dem Programm standen kulinarische Spezialitäten aus Litauen,

Situation vor 21 Jahren, die letztendlich zur Einheit der beiden deutschen Staaten ge-führt hatte. „Ohne Vorbehalte von Ost und West gegen ein vereintes Deutschland wuchs zusammen, was zusammengehört“, erklärte sie. Ein Jahr später schloss sich die DDR dem Grundgesetz der Bundesrepublik an. In den 20 Jahren habe sich viel verändert, so die Schulleiterin. Die atomare Bedrohung sei zurückgegangen und viele Völker aus dem Osten seien heute frei. „Als Litauerin kann ich die Freude und den Stolz über die Wiedervereinigung verstehen. Auch Litauen hat die langersehnte Freiheit und Selbstbe-stimmung erlangt“, führte sie aus.

Das Ziel sollte jetzt sein, die Integration weiter auszubauen. Mit dem Gedenken an die Einheit sei die Erinnerung verbunden, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen. „Einigkeit, Recht und Freiheit sind die Worte, für die Europa steht“, so Narkevičienė. „Und bei der gemeinsamen Grundhaltung sollte es keine Rolle spielen, wo wir unsere Wurzeln haben.“

Als Gäste von außerhalb hatte sich das Gymnasium den MGV Sängerbund Hütten-feld eingeladen. Dieser kam mit dem Männer- und dem Frauenchor. Die Herren hatten auf Bitten der Gastgeber Lieder aus der Romantik mitgebracht, darunter das „Ännchen von Tharau“.

Durch das Programm führten Gerda Ekindorf und Daniel Korvel aus der 13. Klasse. Die beiden Schüler kündigten ihre Mitschüler an: darunter Marie und Paulina Seelinger sowie Amy Gergenredel an Klavier und Geige. Sie spielten Stücke von Beethoven und Bach. Beata Sergūnaitė sang „Ich bin nicht mehr ich“ aus „Freche Mädchen“.

Weitere Gäste waren die Viertklässler aus der Seehofschule, die mit den jüngsten Gymnasiasten „Wir sind Kinder“ sangen. Nach dem Programm waren alle eingeladen, sich im Foyer bei Kuchen und anderen Leckereien zu treffen.

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Generalvikar Des Bistums mainz prälat Dietmar GieBelmann zu Besuch

Am Montag, dem 4. Ok-tober, besuchte der Gene-ralvikar des Bistums Mainz, Prälat Dietmar Giebelmann, das Litauische Gymnasium. Empfangen wurde der Lei-ter des Bischöflichen Or-dinariats mit einem Begrü-ßungsmarsch von litauischen Schülerinnen und Schülern in traditioneller Volkstracht. Im Anschluss lud Schullei-terin Dr. Bronė Narkevičienė den Ehrengast in den Kon-ferenzraum des Schlosses Rennhof, wo er Gelegenheit hatte, Verteter der Schulgemeinschaft, des katholischen Jugendbundes „Ateitininkai“, sowie der in Hüttenfeld tätigen katholischen und evangelischen Geistlichen im persön-

interessante Informationen zum Land und eine unterhaltsa-me musikalische Darbietung. Gleich am nächsten Tag haben die fleißigen

Litauer ihre Heimat auch auf einer Veranstaltung im nahegelegenen Neunkirchen vor-gestellt.

An diesen beiden Veranstaltungen nahmen auch die Schüler des Litauischen Gymna-siums teil. In litauischen Trachten haben sie das Publikum mit ihrem stimmungsvollen Programm aus litauischen Volksliedern, Volkstänzen und Melodien bezaubert.

Im Saarland erklingt die litauische Volksmusik

Ein hochgeschätzter Gast besucht unser Gymnasium

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lichen Gespräch näher kennen zu lernen. Die Schuldirektorin stellte die heutige Situation des Gymnasiums vor und betonte das

Selbstverständnis der Schule, junge Menschen im europäischen und christlichen Geiste zu erziehen. Vertreter der Schulgemeinschaft erzählten nacheinander über ihre Arbeit und über konkrete Projekte in Zusammenhang mit diesem besonderen Schulprofil. Trotz der zahlreichen Aktivitäten, die im Rahmen der christlichen Erziehung an der Schule stattfinden, sei man stets mit dem Umstand konfrontiert, dass das Gymnasium seit vielen Jahren keinen Schulkaplan mehr habe, der sich um die Seelsorge nicht nur der Schulge-meinschaft, sondern auch der vielen in der Region lebenden Litauern kümmern könnte. Der Vorsitzende des Kuratoriums Rimas Čuplinskas gab einen Überblick über die Ge-schichte des Gymnasiums, stellte ihre heutige Mission aus Sicht des Schulträgers dar und schilderte die größten Herausforderungen, vor denen sie momentan steht. General-vikar Giebelmann versicherte zu überprüfen, inwiefern das Bistum Mainz die Schule bei der Verwirklichung ihrer Ziele in Zukunft unterstützen könnte.

Nach dem Gespräch wurde der Ehrengast durch das Schloss Rennhof geführt; In Be-gleitung der Schülerin Gintarė Dambrauskaitė, der Direktorin und des Kuratoriums-vorsitzenden wurden dem Generalvikar die Schulbibliothek, das Archiv des Litauischen Kulturinstituts sowie die Schulkapelle gezeigt. Anschließend konnte Prälat Giebelmann einen Einblick in die Internate, das Schulgebäude sowie dessen enstehenden Anbau ge-winnen. Im Büro der Schulleiterin hat er sich in das Ehrenbuch des Litauischen Gym-nasiums eingetragen.

enGlischlehrerin marija DamBriūnas-schmiDt präsentiert ihre fotos in BürstaDt

Am Samstag, dem 9. Oktober, wurde im Bürgerhaus der Stadt Bürstadt eine große Ausstellung eröffnet, in der über 80 Künstler aus Bürstadt, Lampertheim und der Umgebung ihre Werke ausstell-ten. Auch Marija Dambriūnas-Schmidt, Englischlehrerin am Litauischen Gymnasium, war an der Ausstellung mit ihren fotogra-fischen Werken beteiligt. Obwohl M. Dabriūnas-Schmidt seit vielen Jahren das Schulleben des Litaui-

schen Gymnasiums fotografisch dokumentiert, hat sie auch eine beachtliche Kollektion künstlerischer Fotos nachzuweisen. M. Dambriūnas-Schmidt nahm bereits an verschie-denen Austellungen in Litauen und Deutschland teil und gewann einen Zeitungswett-bewerb. Unter den Kunstfotos stellte die Fotografin dem Publikum auch ein litauisches Motiv vor – den „Berg der Kreuze“ in der Nähe von Šiauliai.

Marija Dambriūnas-Schmidt neben ihrer Fotografie

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„sprachWoche“ am litauischen Gymnasium

Ab Dienstag, dem 26. Oktober, genoßen die kleinen „Studenten“ aus der Kinderuni der Technologischen Universität Kaunas (Litauen) eine unvergessliche Woche am Litau-ischen Gymnasium. In der vom Litauischen Gymnasium organisierten „Sprachwoche“ absolvierten die jungen Teilnehmer ein intensives akademisches Programm, genossen ein buntes Angebot an Freizeitaktivitäten und tauchten in die Atmosphäre des internatio-nalen Alltags ein.

Die Kinder sollten während ihres Aufenthaltes in Deutsch-land nicht nur intensive Be-gegnungen mit der englischen und deutschen Sprache erleben, sondern auch die kulturelle und sprachliche Vielfalt Europas hautnah entdecken, das Schloss Rennhof und dessen Umgebung näher kennen lernen und neue Kontakte knüpfen: einen Teil des Unterrichtsangebots besuchten sie daher gemeinsam mit den Schülern des Litauischen Gym-nasiums und waren zusammen mit den Internatsbewohnern untergebracht. Im Rahmen der „Sprachwoche“ standen auch Ausflüge nach Heidelberg und zum Felsenmeer für die jungen Besucher auf dem Programm, sowie verschiedene unterhaltsame Spiele und Projekte. Zum Abschluss der ereignisvollen Woche wurde am Freitag, den 29. Oktober ein traditionelles Kürbisfest im Schlosspark Rennhof gefeiert.

Die Teilnehmer der „Sprachwoche“ wurden von Lehrern und Internatserziehern des Gymnasiums betreut. Der Sprachunterricht fand in der Muttersprache des jeweiligen Lehrers statt – so können die Kinder die Nuancen des Deutschen und Englischen besser aufnehmen und noch im jungen Alter ihre Aussprache verbessern.

Bei diesem Projekt bot das Litauische Gymnasium alle Vorteile einer multikulturellen, europäischen Schule, in der die Teilnehmer der „Sprachwoche“ eine natürliche Sprach-umgebung genießen und die Kluft zwischen Theorie und lebendiger Praxis überwinden können. Für viele der jungen Teilnehmer war dies ihre erste Auslandsreise.

„Grosse für kleine“ unD im mittelpunkt Der kürBis

Am 29. Oktober trafen sich Fünft- und Sechstklässler mit den Mitgliedern der AG Paten zum traditionellen Kürbis-Nachmittag. Das Besondere am diesjährigen Kürbis-fest war, dass außer den Schülern des Litauischen Gymnasiums auch sechs Kinder aus Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, teilnahmen. Sie besuchten den Unterricht an unserem Gymnasium, unternahmen Ausflüge – zum Beispiel nach Heidelberg und zum Felsenmeer – und nahmen an Freizeitangeboten wie unserem Kürbisfest teil. Die Haupt-

Die jungen „Studenten“ aus Kaunas mit unseren Schülern

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last der Organisation lag auch in diesem Jahr wieder bei den Vorsitzenden der AG Paten Svenja Deschl und Janine Asel. Nach ei-nem Kennenlernspiel be-gann das Kürbisschnitzen, denn es sollten möglichst schaurige Kürbisköpfe ent-stehen. Danach spielten die Kinder ein Geländespiel in Form einer Schnitzeljagd, bevor sie am Ende mit Kür-bispfannkuchen verwöhnt wurden.

Abschließend einige nicht unbedeutende Fakten:- 194 Pfannkuchen wurden von Frau Haffa und Frau Allayhar-Parsa gebacken- 37 Kinder aus den Klassen 5 und 6, zuzüglich Kinderakademie aus Litauen- 49 Kürbisse (ohne die oben erwähnten verbackenen Kürbisse)- 5 Lehrerinnen (Frau Günther, Frau Haffa, Frau Allahyar-Parsa, Frau Dr. Hoffmann

und ein bisschen Herr Zorn)- 21 Paten aus den Klassen 11 bis 13… Und eine chaotische Schatzsuche schaffen Christian (13), Dominc (12) und Moritz

(12) total!

schülerin svenja Deschl nimmt am „erfinDerlaBor 2010“ teil Am Sonntagabend, dem 30. Oktober 2010 trafen sich 16 Jugendliche in einer Jugend-

herberge in Darmstadt, zum diesjährigen Erfinderlabor mit dem Schwerpunkt Biologie. Darunter auch eine Schülerin des Litauischen Gymnasium Svenja Deschl.

Nach einer kleinen Kennen-lernrunde wurden die Schüler in vier Gruppen mit den Themen, Mikrobiologie, Genetik, Pflan-zenbiotechnologie und Zellbiolo-gie aufgeteilt.

Den Montag verbrachten die Schüler dann bei Merck um einen Einblick in die Arbeit des Un-ternehmens zu erhalten und eine kleine Einführung in die jeweili-gen Forschungsthemen zu hören.

In den darauf folgenden drei

Kürbisschnitzen auf Hochtouren

Svenja erforscht die Geheimnisse der Biologie

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NovemberallerseelentaG

Am Montag, dem 1. November, ze-lebrierte Pfarrer Vidas Vaitiekūnas und Valdas Jelis die Alleseelenmesse in der Kapelle des Schlosses Rennhof. Nach dem Gottesdienst versammelten sich alle am großen Kreuz vor dem Schul-gebäude. Der Litauisch-katholische Jugendbund „Ateitininkai“ leitete die Prozession – mit angezündeten Kerzen in den Händen begaben sich alle zum Hüttenfelder Friedhof, wo sie für die Verstorbenen beteten, insbesondere für die ehemaligen Lehrer, Schüler und Wohltäter des Gymnasiums.

Tagen forschten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen in Laboratorien der TU Darmstadt. Betreut wurden sie von Professoren und Doktoranden der TU.

Am Freitag den 05.11.2010 konnten die Teilnehmer des Erfinderlabors den anwesen-den Gästen, in kleinen Gruppen, ihre Forschungsergebnisse in dem beeindruckenden Atrium der Firma Merck, präsentieren.

Das Abendprogramm durften die Schüler selber gestalten und nutzen dies für gemein-same Unternehmungen.

päDaGoGische freizeit Der klasse 5Die Klasse 5 verbrachte vom

10. bis 12. November 2010 eine pädagogische Freizeit im Al-bert-Schweitzer-Haus in Lin-denfels. Auf die Kinder wartete ein tolles Programm. Beim Pro-jekt MäcBESS durften die Kin-der die vier heiligen Stätten der letzten Waldmenschen besu-chen und mussten dort schwie-rige Aufgaben lösen. Trotz des Regenwetters lösten die Kinder die Aufgaben meisterhaft. Am Abend stand Pizzabacken auf dem Plan, was allen viel Spaß

Auf dem Hüttenfelder Friedhof

Gemeinsam entdecken wir viele aufregende Orte

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machte. Den Abend ließen wir mit einem gemütlichen Kinoabend und Popcorn aus-klingen. Am nächsten Morgen wartete die Kinderwerkstatt mit Laubsägearbeiten und Speckstein schleifen auf uns. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg in den sechs Kilometer entfernten Bergtierpark, der den Kindern gut gefiel. Den Abend gestalteten wir mit einem bunten Programm.

Das leckere Essen und die gute Betreuung durch das Team des Albert-Scheitzer-Hau-ses trugen zu einem harmonischen Aufenthalt bei.

Bila – kunstprojekt

Mit interessierten kunstbegabten Schülern nahm die Kunstlehrerin Jūratė Lemke am BILA-Kunstprojekt teil. Es ging darum, ein Bild zu gestalten, das die Zerstörung der Natur durch die Technik, in diesem Fall dem Bau der ICE-Trasse C durch den Wald bei Neuschloss, thematisiert. Die Schüler entschieden sich für die Darstellung von Gleisen, an denen verängstigte Rehe grasen. Diagonal über das große Bild hatten sie rot-wei-ße Absperrbänder gespannt. Gemeinsam mit den Produkten weiterer Lampertheimer Schulen zum Thema „ICE-Trasse“ war ihr Bild wochenlang im Fenster der Bücherei Lampertheim zu sehen. Da sich die Schüler im Politik und Wirtschaft Unterricht der 12. Klasse gerade mit dem Thema „Bürgerbeteiligung an politischen Prozessen“ und die 7. und 8. Klasse mit Kommunalpolitik beschäftigten, lag es nahe einen Sachkundigen einzuladen. So diskutierte am 19. November Helmut Hummel als Mitglied der Lam-pertheimer Stadtverordnetenversammlung und als Mitglied der Bürgerinitiative Lam-pertheim (BILA) mit den Jugendlichen.

25. novemBer 2010: BunDesWeiter vorlesetaG Tradition des Litauischen Gymnasiums ist die Teilnahme am Bundesweiten Vorle-

setag, der alljährlich an einem Freitag im November stattfindet. In diesem Schuljahr konnten wir als „Lesepaten“ den ehemaligen Schulleiter der Fröbelschule in Viernheim,

Heinz Klee, gewinnen. Sein beson-deres Hobby ist der „Struwwelpe-ter“, dessen Geschichte er in allen Sprachen sammelt. Den Schüle-rinnen und Schülern aus unserer Klasse 5 und ihren Gästen aus der 4. Klasse der Seehof Grundschule in Hüttenfeld las er den „Viern-heimer Struwwelpeter“ vor. Der Viernheimer Dialekt war gar nicht so einfach zu verstehen. So wurde auch immer wieder nachgefragt und Herr Klee erklärte wortreich unterstützt von Gestik und Mimik. Ein ganz besonderer Hörgenuss!

Struwwelpeter im Dialekt – eine echte Herausforderung

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„junGe klassik im schloss“ unD Die verleihunG Des GütesieGels hochBeGaBunG

Am Freitagabend, dem 26. November, fand im Schloss Rennhof, dem Domizil des weit über die Landesgrenzen hi-naus bekannten Litaui-schen Gymnasiums, zum zweiten Mal ein exklusi-ves Konzerterlebnis statt. „Junge Klassik im Schloss“ ist das Motto der Benefizkonzertreihe, bei dem junge Talente der Hüttenfelder Lehran-stalt und ihrer litauischen Partnerschule klassische Lieder zu Gehör brachten. Der Erlös der Benefizveranstaltung kommt dem Gymnasium zu Gute, das durch den dringend benötigten Anbau auf Spen-den angewiesen ist – auch wenn das Land Hessen hier mit einem Sonderdarlehen der Schule bereits unter die Arme gegriffen hat, große Sprünge kann sich die Lehranstalt leider nicht erlauben.

Die Kosten für den Ausbau des Schulgebäudes werden durch die gewährte Finanz-spritze von rund einer halben Millionen Euro nicht gedeckt. Umso erstaunlicher, mit welcher Qualität und Hingabe der Schulbetrieb dieser multikulturellen Privatschule von hoch engagierten Schülern und Lehrern gemeistert wird. Ein schönes Beispiel hierfür bot am Freitagabend auch das Benefizkonzert, bei dem zwei junge Talente des Litaui-schen Gymnasiums (Edgaras Lisinskas, 11. Klasse, und Giulia Scopelliti, 12. Klasse) so-wie drei Schülerinnen und Schüler des Nationalen M.-K.-Čiurlionis-Kunstgymnasiums in Vilnius klassische Musik auf Trompete, dem Flügel, der Violine und gesanglich auf erstaunlichem Niveau zu Gehör brachten.

Von Rachmaninow bis Mozart, von Chopin bis Eduardas Balsys – das Zuhören be-reitete großes Vergnügen. Man wollte sich bisweilen kneifen, denn schnell konnte man vergessen, dass hier keine international gefeierten Musikanten ihr Gastkonzert gaben, sondern junge Talente im Alter von 14 bis 18 Jahren auf der Bühne standen.

Zahlreiche prominente Ehrengäste aus Litauen waren anwesend, unter ihnen der Staatssekretär des Kulturministeriums der Republik Litauen, Dainius Numgaudis, der Honorarkonsul Achim Naumann und viele weitere. Aber auch von Seiten des Landes Hessen waren hochkarätige Würdenträger zugegen, und das nicht ohne Grund. Pünkt-lich zum 60-jährigen Jubiläum der Schule durfte Ministerialrat Walter Diehl der sicht-lich ergriffenen Schuldirektorin dr. Bronė Narkevičienė das „Gütesiegel Hochbegabung des Hessischen Kulturministeriums“ überreichen. Damit ist das Litauische Gymnasium eine von 140 hessischen Top-Schulen, in denen auf vielfältige Weise die Hochbega-

Die jungen Talente bezaubern die Konzertbesucher

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bung von Kindern erkannt und gezielt gefördert wird. Der Hessische Staatsminister a.D. Hartmut Holzapfel, der das Gütesiegel Hochbegabung in den 90er Jahren mitinitiiert hatte, gilt als Freund und Förderer dieser besonderen Lehranstalt. In seiner Rede strich er heraus, dass man in Hessen stolz auf das Gymnasium ist, das er „als Ort der Vermitt-

lerfunktion“ bezeichnete.Auch Ministerialrat Walter

Diehl fand lobende Worte: Das Schloss Rennhof, so der Ministerialrat, sei ein Ort, an dem „das Europa von Morgen bereits heute tagtäglich gelebt wird“. Äußerst angetan sei er von dem vorbildlichen An-trag der Schule gewesen, den er als leuchtendes Beispiel auf der Homepage des Bildungs-servers Hessen hochgeladen habe. Der litauische Staatsse-kretär verlas ein persönliches Grußwort des Premierminis-

ters der Republik Litauen Andrius Kubilius und überreichte der Schulleitung einen Lap-top und einen Beamer als Geschenk für den Neubau. Auch Kreisbeigeordneter Gottlieb Ohl, einer von drei weiteren Rednern, unterstrich die Bedeutung der Schule, die er als „einzigartigen Farbtupfer im Kreis Bergstraße“ bezeichnete. Die soziale Kompetenz, die den Schülern hier vermittelt werde, lasse sich gar nicht in Zahlen und Fakten messen.

methoDencurriculum: lernen lernen

Das pädagogische RollenspielIm Rahmen der Projektage

„Lernen lernen“ wählten wir für die Klassen 5, 6 und 7 das Thema „Das pädagogische Rol-lenspiel“. Ziel des pädagogi-schen Rollenspiels ist die Erar-beitung, die Überprüfung und das Trainieren von bewährten oder neuen Verhaltensweisen. Seine besondere Bedeutung und Wirkung bezieht das päd-agogische Rollenspiel aus dem „sechsten Sinn“, der gerade bei Kindern sehr gut ausgeprägt ist.

Gütesiegel Hochbegabung – eine Ehre und gleichzeitig eine große Verantwortung

Ungewöhnliche Lernmethoden fördern die Kreativität...

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Anknüpfend an den „sechsten Sinn“ haben wir die Schüler schrittweise an die Kom-plexität einer Rolle herangeführt und sie ermuntert, in einer konkreten Situation in eine Rolle hineinzuschlüpfen. Einige Übungen hierzu waren: Gefühle ausdrücken, Gefühle darstellen und beschreiben, unterschiedliche Gefühle entdecken, den Zusammenhang von Gedanken-Gefühlen-Handeln bewusst machen. Die Arbeitsformen wechselten häufig: Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Einzelarbeit, Stillarbeit und Sitzkreis.

In einer abschließenden Reflexionsphase mit den Schülern äußerten sich alle positiv. Die Projekttage waren für alle zwar anstrengend, aber auch eine neue und schöne Er-fahrung.

Szenisches InterpretierenIm Zusammenhang mit den Projekttagen „Lernen lernen“ befassten sich die 10. und

11. Klassen mit dem Thema „Szenisches Interpretieren“. Nach dem Einstieg mit Sprech-übungen erfolgten kreative Formen des Vorlesens. Auch mit dem „Zeitungstheater“ machten die Schüler eine völlig neue Erfahrung. Dazu mussten die Schüler zu zweit eine Situation mit entfremdeten Texten darstellen. Der andere Teil der Klasse sollte raten, um was für eine Situation es sich handelt. Anschließend übten sich die Schüler im Gedicht-vortrag. Dabei war es wichtig, die Stimmung des Gedichts mit Mimik und Gestik sowie angemessenem Sprechtempo hervorzuheben. Es folgten die „Einfrierübungen“, die als Vorbereitung für das Standbild zu dem Prosatext „Heimkehr“ von Franz Kafka dienten. Als Abschluss für das szenische Interpretieren diente der so genannte „heiße Stuhl“. Anders als im alltäglichen Deutschunterricht hatten hierbei die Schüler die Möglich-keit, den Protagonisten selbst nach den Gründen für sein Verhalten zu fragen. In der sich anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, dass die Schüler die anfangs mit Skepsis beurteilten Methoden gerne ausprobiert und für sich einen völlig neuen Zugang zu Literatur entdeckt haben.

Naturwissenschaften: Unser Schlosspark – Lernen Lernen am Beispiel Baum Die zwei Methodentage am

17. und 18. November 2010 hat-ten für die 8. und 9. Klasse das Rahmenthema „Baum“. Dabei konnten die Kinder in Gruppen verschiedene Baumarten im Park kennen lernen und naturwis-senschaftliches Arbeiten üben. Unterteilen konnte man die Er-arbeitung dieser Organismen in mehrere Phasen: Kennenlernen und Bestimmen des Baumes; He-rausfinden, wie man mit Maß-band, Geodreieck und Wasser-wage die Größe eines Baumes messen kann; das Alter der Bäume feststellen; die Dichte unterschiedlicher Hölzer bestimmen.

...und die Zusammenarbeit

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Ein Kurzfilm informierte die Kinder über die historische Holzkohlegewinnung im Odenwald. Bei der Vorbereitung von Portfolios und Postern konnten die Kinder anhand der Literatur und den Informationen aus dem Internet eigene Schwerpunkte setzen.

Bei der Vorbereitung der Portfolios und Poster hörte man vereinzelt „wir hatten den besten Baum“. Die Vorträge und Poster zeigten mit den stolzen Gesichtern der zugehö-rigen Kinder außerdem: wir haben uns etwas eigenständig erarbeitet und das hat Spaß gemacht!

schüler schreiBen Wirtschaft – leseecke

Ein ganzes Jahr lang nahmen die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Poli-tik und Wirtschaft und Deutsch an dem Projekt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Bankenverband „Schüler schreiben Wirtschaft“ teil. Täglich erhielten während dieses Zeitraumes die Schüler die FAZ nach Hause oder in die Schule geliefert. Und es wurde fleißig gelesen, auch von so manchem Nichtteilnehmer. Schwieriger war dabei das Thema „Schreiben“. Zwar hatte man viele Ideen, aber dann doch nicht den Mut oder das Durchhaltevermögen, um einen gut recherchierten Artikel zu schreiben. Fazit: Journalis-tisches Schreiben müssen wir für unsere nächste Teilnahme noch üben. Aber nie waren die Schüler besser informiert als in diesem Schuljahr.

Die vom Südhessen Morgen ein-gerichtete Leseecke ist zu einem beliebten Platz in der oberen Etage unseres Schulgebäudes geworden, um Wartezeiten vor, nach und zwi-schen dem Unterricht sinnvoll zu überbrücken. Mit einer regionalen aktuellen Tageszeitung, der über-regionalen FAZ und für die Dau-er des Planspiels Börse auch dem „Handelsblatt“ geht man doch dann rundum gut informiert in den Tag, sei es, dass man die neuesten poli-tischen Entwicklungen studiert oder sich für das Planspiel Börse mit dem Auf und Ab der Kurse auseinandersetzt oder auch nur die Werbung und Sonderangebote studiert.

DezembervorleseWettBeWerB Der 6. klasse

Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels wird seit 1959 jährlich vom Bör-senverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Schulen und kulturellen Einrichtungen durchgeführt. Er zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewer-ben. Teilnahmeberechtigt sind alle Schüler/innen der 6. Klassen.

Rundum informiert in den Tag

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planspiel Börse 2010Vom 7. Oktober bis 14. Dezember 2010 spielten auch in diesem Jahr mehr als 100

Teams im Planspiel-Börse der Sparkassen. Auch bei uns waren wieder einige Teams am Start. Nicht alle hielten durch, denn man braucht schon Energie und Motivation. Der spannende Online-Wettbewerb findet weitgehend außerhalb des Unterrichts ab und verlangt von den Teams Zusammenarbeit und vor allem die richtigen Entscheidung zur rechten Stunde. Und genau das haben zwei unserer Teams geschafft – es gelang ihnen, ihr Startkapital von 50.000,00 Euro klug zu vermehren und damit vordere Plätze zu erreichen.

Die „Börsenallianz“ mit Nico Lipold, Jan Hanf und Jonatan Lapa erreichte mit € 60.788,34 Platz drei und die „Cookies“ mit Ei-leen Kabbe, Laura Moos und Cosima Linn Platz vier. Am 10. Februar 2012 konnten die Gewinner mit ihrer Betreuerin, Frau Dr. Gabriele Hoffmann, die Siegerurkunden und ihre Preise in Empfang neh-men.

Der Vorlesewettbewerb fand in unserer Schule am 1. Dezember 2010 statt. Die Schü-ler lasen vor einer Jury zuerst einen Wunschtext, danach einen Fremdtext. Die Jury be-stand aus drei Schülern der Oberstufe sowie zwei Lehrerinnen. Bewertungskriterien wa-ren Lesetechnik und Textgestaltung.

Zu dem Wettbewerb meldeten sich vier Schüler/innen an. Dustin Ehret las aus dem Buch „4 1/2 Freunde“ von Joachhim Friedrich. Nicolas Dietze wählte von Alfred Hitch-kock „Die 3 ??? Fußball-Alarm“. Vera gab eine Leseprobe aus Charlotte Links „Reiterhof Eulenburg-Diamantenraub“ und Marie Seelinger überzeugte die Jury mit „Ein Sonntag im September“ von Heide Glade-Hassenmüller. Als Fremdtext lasen die Schüler aus „Krabat“ von Otfried Preußler. Marie Seelinger wird im Februar 2011 die Schule im Regionalentscheid auf Kreisebene vertreten.

veraBschieDunG: litauischlehrerin emilija meikis im ruhestanD

Fast 25 Jahre unterrichtete Frau Emilija Meikis am Litauischen Gymnasium. Als Li-tauischlehrerin genoss sie unter den Schülern eine große Beliebtheit, denn durch ihre Anregung lernten die Gymnasiasten die Faszination der Literatur kennen.

Als Klassenlehrerin unterstützte Emilija Meikis jedes Jahr die 11. Klasse tatkräftig bei der Organisation der traditionellen Faschingsfeier. Außerdem bereitete sie die Schüle-

Unsere Schüler dürfen sich über die Siegerplätze freuen

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rinnen und Schüler auf Sprachwettbewerbe in Litauen vor. Ihrem Engagement ist es sicherlich auch zu verdanken, dass so mancher Schüler mit seinen Kenntnissen und seinem Vor-trag punkten konnte.

Am 15. Dezember verabschiedeten die Schüler und das Lehrerkollegium Frau Emilija Meikis in den wohlverdienten Ruhestand, wünschten ihr alles Gute und luden sie dazu ein, das Gymnasium jederzeit wieder zu besuchen.

Herzlichen Dank, liebe Emilija, für die dem Gymnasium gewidmeten Jahre!

„sinGenDe Weihnacht“Am Donnerstagabend vor den Weihnachtsferien hat das Litauische Gymnasium im

Hüttenfelder Bürgerhaus mit dem Motto „Singende Weihnacht“ ein vorgezogenes tra-ditionelles litauisches Heiligabendfest gefeiert. Schüler und Eltern, Lehrer und Gäste, insgesamt über 500 Personen, brachen miteinander die Versöhnungsoblaten, nahmen am traditionellen Essen - bestehend aus zwölf Fastenspeisen, die ohne Fleisch, Eiern und Milch zubereitet waren - teil und begeisterten sich an den künstlerischen Darbietungen der Schüler.

Den Anfang der Veran-staltung machte nach der Begrüßung durch die Win-terfanfaren auch in diesem Jahr eine Darbietung, die unter der Leitung der Leh-rerinnen Angela Allahyar-Parsa und Andrea Günther entstand – „Weihnachts-märchen“. Nach dem von allen gemeinsam zweisprachig gesungenen Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ wurde die Feier mit den Grußworten fortgesetzt.

Erste Rednerin war Schulleiterin Dr. Bronė Narkevičienė. In Litauen sei es Brauch, dass sich die ganze Familie zum Fest versammelt, erklärte sie. Hier sei die Familie des Litauischen Gymnasiums versammelt. Auch der Vorsitzende des Kuratoriums des Li-tauischen Gymnasiums, Rimas Čuplinskas, betonte, dass man an Weihnachten kurz in-nehalten und dankbar sein solle für das, was gewesen sei, aber auch für das, was kommen werde. Das vergangene Jahr sei ein gutes Jahr gewesen, und mit einem Ausblick auf die

Unsere Schüler dürfen sich über die Siegerplätze freuen Die „kleinen Engel“ zaubern eine echte Weihnachtsstimmung

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vielen Herausforderungen in der Zukunft endete der Vorsitzende des Schulträgers. Zum Abschluss ehrte er Schulleiterin Bronė Narkevičienė, stellvertretende Schulleiterin Irena Grevienė, Dr. Gabriele Hoffmann und Schulsekretärin Anna Schugschdinis mit einem Blumenstrauß.

Nach einem Zwischenspiel von Giulia Scopelliti (Klavier) und Edgaras Lisinskas (Klarinette) war eine Lesung aus dem Matthäusevangelium, die von den Schülern Eileen Kabbe und Tadas Jotkevičius vorgetragen wurde, zu hören. Es folgte das gemeinsame Gebet durch Pfarrer Reinald Fuhr und Prälat Edmundas Putrimas, Delegat der Litaui-schen Bischofskonferenz für die Auslandsseelsorge, der eigens zu dieser Weihnachtsfeier aus Toronto angereist war.

Ein typisches Merkmal der litauischen Heiligabend-feier ist das Brechen der Oblaten. Dieses geschieht im Zeichen des Friedens, man bittet um Verzeihung, gleichzeitig vergibt man selbst und wünscht dann ei-nander frohe Weihnachten. Jeder versucht, mit mög-lichst vielen Freunden und Bekannten die Oblaten zu brechen. Selbstredend, dass nun ein heilloses Durchein-ander entstand.

Nach dem Essen und einer längeren Pause, in der die Schüler ihre Weihnachtspost austauschten, begannen die Darbietungen zunächst im Rahmen der Klassenverbände, später traten klassenübergreifend das Vokalensemble des Litauischen Gymnasiums so-wie die diversen Schülerorchester und andere Gruppierungen auf. Das Programm be-stand aus Shows, Instrumental- und Vokalmusik. Besondere Highlights waren das von der Solistin Greta Kvedarauskaitė gemeinsam mit dem Vokalensemble und den “kleinen Engel” vorgetragene Lied „Hallelujah“, die Feuershow von Gerda Ekindorf und das Lied „Magico natale“, das die Schülerin Giulia Scopelliti, die es selbst getextet und kompo-niert hat, vortrug. Viel Applaus bekam auch der Auftritt der Lehrerinnen und Lehrer mit dem Weihnachtslied „Feliz navidad“.

Januar nachruf an pfarrer jonas DėDinas

Der langjährige Seelsorger des Litauischen Gymnasiums und der litauischen Katho-liken in Hüttenfeld und Umgebung ist am Dreikönigstag, dem 6. Januar 2010, kurz vor seinem 88. Geburtstag, verstorben. Jonas Dėdinas entschlief am Donnerstag Nachmittag im Kreiskrankenhaus Heppenheim.

Die große Familie des Litauischen Gymnasiums

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Dėdinas wurde am 9. Januar 1923 in Litauen geboren. Wie es damals in Litauen auf dem Land üblich war, wurde als sein Geburtstag der Tag seiner Taufe eingetragen, der 10. Januar. Nach dem Abitur in Litauen entschloss sich Dėdinas, Priester zu werden. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs verschlug es ihn nach Deutschland, nach Eichstätt, wo er vier Jahre lang Theologie studierte. Zum Abschluss brachte er seine Studien mit dem Lizentiat in Löwen (Belgien). Dort wurde er auch zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er einige Jahre lang als Seelsorger der Litauer in Belgien und den Niederlanden.

1958 kehrte Dėdinas nach Deutschland zurück und wurde Lehrer am Litauischen Gymnasium in Hüttenfeld. Bis zu seiner Pensionierung unterrich-tete er an dieser Schule die verschiedensten Fächer. Den Leistungskurs Religion für die Oberstufe gab er sogar als Ruheständler noch einige Jahre lang. Als Schulseelsorger des Litauischen Gymnasiums betreute Pfarrer Dedinas Hunderte von Schülern.

In seiner Freizeit fand er Zeit für seine zahl-reichen Hobbies. Er fotografierte gerne und entwickelte die Aufnahmen in seinem eigenen Fotolabor, außerdem baute er ferngesteuerte Mo-dellflugzeuge und erwarb im fortgeschrittenen Al-ter die Kurzwellenlizenz im Amateurfunk. Als die Computer die Welt eroberten, begeisterte er sich auch für die moderne Technik.

Als die Zahl der litauischen Geistlichen in Deutschland zu sinken begann, betreute er die li-tauischen Katholiken in Schwetzingen und Ketsch, in Frankfurt, München und Mem-mingen sowie im Ruhrgebiet. Erst in den letzten Jahren, als nach der Unabhängigkeit Litauens junge Geistliche nach Deutschland kamen, schränkte Dėdinas seinen Wir-kungskreis wieder auf die nähere Umgebung Hüttenfelds.

In der langen Zeit nach seiner Pensionierung als Lehrer des Litauischen Gymnasiums unterhielt er regelmäßige Kontakte zu seinen ehemaligen Schülern, die ihn, obwohl er als Lehrer sehr streng sein konnte, in guter Erinnerung behalten hatten und ihn geradezu verehrten.

Mit dem Heimgang von Pfarrer Dėdinas in seine ewige Heimat verlieren die Litauer in Hüttenfeld und Umgebung eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Und damit endet unwiderruflich auch in Hüttenfeld als letztem Ort in Deutschland die Zeit, dass täglich eine Messe in litauischer Sprache zelebriert worden ist.

praktikumsWochen Der lituanistik-stuDenten

Drei Studenten der Fachrichtung Lituanistik der Pädagogischen Universität Vil nius – Saulius Vasiliauskas, Ernestas Noreika und Justinas Narvidas – verbrachten zwei inte-ressante und aufregende Wochen am Litauischen Gymnasium: In der ersten Woche

Unser geliebter Pfarrer Jonas Dėdinas

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fand ein Kennenlernen der vertonten Lyrik, in der zweiten Woche ein Kennenlernen der litauischen Literatur statt. Die Gäste organisierten während ihres Aufenthaltes viele Veranstaltungen für die Schüler, Lehrer und Mitglieder der Litauischen Gemeinschaft.

Am 27. Januar 2011 fand im Turmkeller des Schlosses Renn-hof eine Abschlussveranstaltung statt, bei der die Praktikanten zusammen mit den Schülern des Gymnasiums ein Theaterstück aufführten. Dies war für alle An-wesenden ein äußerst inspirieren-des Erlebnis. Unter musikalischer Begleitung wurde Prosa und Ly-rik vorgetragen und abschließend das litauische Kult-Lied „Baltas paukštis“ („Der weiße Vogel“) auf-geführt. Die Autoren des Projek-tes bedankten sich bei allen mit-wirkenden Schülern: Aleksandra Malik, Gerda Ekindorf, Greta Kvederauskaitė, Agnė Macijauskaitė, Neringa Rukšnaitytė, Guoda Suvorova, Saiva Krievinia, Saulė Marija Šimelionytė, Aida Krievinia, Aistė Skrabytė, Linas Žitkauskas, Tadas Jotkevičius, Daini-us Karašauskas, Lukas Povilaitis, Mintautas Paškevičius und bei den Lehrern, die sie bei dem Projekt unterstützten: der Direktorin Dr. Bronė Narkevičienė, der stellvertretenden Direktorin Irena Grevienė, den Lehrern Birutė Augustanavičiūtė, Ronald Tesnau, Darius Subačius und Gintaras Ručys.

Unsere Schüler erarbeiteten zusammen mit den Autoren des Projektes eine Ausgabe der litauischen Studentenzeitschrift „Žosmė“ (Sprache, Rede) mit literarischen Texten.

Die Schulgemeinde freute sich über eine erlebnis- und ergebnisreiche Projektzeit!

Wir öffnen unsere türen!Am Samstagvormittag veranstaltete das Litauische Gymnasium in Hüttenfeld einen

Tag der offenen Tür. Neben eigenen Beiträgen der jetzigen Schüler war es den Besuchern hier möglich, alle Gebäude zu erkunden und im Austausch mit Verantwortlichen das Schulkonzept näher kennenzulernen.

„Wie alle anderen Schulen auch, hat auch das Litauische Gymnasium ein großes Fä-cherangebot vom naturwissenschaftlichen bis zum sprachlichen Bereich zu bieten. Was es bei uns nicht gibt, sind große Klassen und große Räumlichkeiten“, begrüßte Schullei-terin Dr. Bronė Narkevičienė die Gäste und leitete damit sogleich zum Kernkonzept der Schule über. Kleinere Klassen mit bis zu 25 Schülern sorgten so für mehr Kompaktheit, Geschlossenheit und mehr Raum zur individuellen Förderung eines jeden Schülers.

 „Natürlich spielt das Stichwort Nationalität eine große Rolle, denn alleine in unserem

Der Schlosskeller bietet viel Raum für Kreativität

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Kollegium sind mehrere Nationalitäten vertreten - und wie hier Deutsche und Litauer gemeinsam leben, das hat Vorbildfunktion“, betonte die Direktorin. Zum geeigneten Stressabbau diene der weitläufige Park rund ums Schloss, der den Schülern jederzeit zur Verfügung stehe und auch die Pausen - G8-gerecht - mit ausreichend Bewegung fülle.

„Wir sind immer alle füreinander da, zu jeder Zeit ist das gesamte Kollegium an-sprechbar und geht auf die Bedürfnisse der Schüler ein“, so die Schulleiterin, die einige Kollegen im Anschluss vorstellte.

„Vor einem Jahr saß ich genau wie Sie hier als Vater und hatte viele Fragen. Mittler-weile kann ich Ihnen berichten, dass sich die Schule vor allem durch ihre individuelle Förderung auszeichnet und gerade der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder sehr zugu-tekommt“, berichtete unterdessen der Elternbeiratsvorsitzende Dr. Gernot Diehlmann.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung durch einige Orchesterbeiträge verschie-dener Jahrgangsstufen und kleine Darbietungen der Theater-AG. Im Anschluss an die offizielle Begrüßung war es den Gästen dann möglich, die sich im Gebäude befindliche Bibliothek, die Kapelle und den Schlossturm zu besichtigen, um die Räumlichkeiten schon einmal etwas näher kennenzulernen.

Doch auch im Schul-gebäude und dem Inter-natsfoyer gab es vor allem für die Schüler einiges zu entdecken: Im Chemie-saal sorgte beispielswei-se ein Experiment mit Flammenfärbung, das beim Gebrauch unter-schiedlicher Substanzen bunte Feuerwerke er-zeugte, für große Augen. Auch physikalische und biologische Experimente, die von Lehrkräften und Schülern präsentiert wurden, sollten die Neugierde der Neuankömmlinge wecken. So durfte im Bereich der Biologie mikroskopiert werden und Muscheln auf ihren Kalkge-halt hin untersucht werden. Kniffliges Blätterfalten war beim Thema „Mathematik zum Mitmachen“ angesagt, und in den Kunsträumen durften zahlreiche kreative Arbeiten der jetzigen Schüler bewundert werden.

Weiter war es den Besuchern möglich, Näheres über Litauen und dessen Bräuche und Traditionen zu erfahren und anhand von verschiedenen Diashows einen Einblick in verschiedene Unterrichtsprojekte zu bekommen. Wer alles ausgiebig unter die Lupe genommen und sich ein genaueres Bild vom Gymnasium gemacht hatte, den lockte die Crêperie im Schlossfoyer, wo beim Verzehr der süßen Snacks noch die eine oder andere Unterhaltung möglich war.

Die Kleinen lernen die Lust am Wissen und Verstehen kennen!

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prix Des lycéens allemanDs

Am 31.01.2011 bildeten die Französischschüler und Schülerinnen der Oberstufe eine Jury und wählten für den Prix des lycéens allemands 2011 zwei Schülerinnen, Sarah Gerlich und Giulia Scopelliti, als Vertreterinnen unseres Gymnasiums. Im März 2011 fuhren die Schülerinnen mit Frau Heidt nach Wiesbaden und trafen dort auf 32 andere hessische Schulen. Die Schülerinnen hatten im Voraus 4 Bücher aus der neuen franzö-sischen Jugendliteratur zusätzlich gelesen und interpretiert. Dieses außerschulische Ler-nen machte den Klassen viel Spaß und war ein besonderes Lernerlebnis.

„echt fair“ging es an einem Mittwochnachmittag im Februar in der 7. und 8. Klasse zu. Die

Schülerinnen und Schüler besuchten im Zuge des Religions- sowie Politik- und Wirt-schaftsunterrichts die Ausstellung „Echt fair“ in Viernheim. Die Ausstellung wurde von der Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt – BIG – organisiert. Interaktiv konnten sich die Jugendlichen an Stationen mit den unterschiedlichen Ausprägungen von häuslicher Gewalt auseinadersetzen. Anschließend wurde das Erlebte in einer Ge-sprächsrunde reflektiert und die Schülerinnen und Schüler bekamen Handreichungen, an welche Stellen sie sich bei Bedarf wenden können. Notfallnummern hierfür hängen seitdem auch am Schwarzen Brett der Schüler im Treppenhaus der Schule.

Da jeder Besucher die Möglichkeit hatte, etwas aktiv zu erleben, erwies sich der Nach-mittag als ein gelungener Beitrag zum regulären Unterricht, zumal er die Sozialkompe-tenz der Jugendlichen förderte.

Februar

nächtlicher unterricht unD streifzüGe in nürnBerG

Am Abend des 11. Februar eilten mehrere Gymnasiasten/-innen mit Schlafsäcken in den Händen in den Internatssaal. Um 22.00 Uhr, ohne das übliche Klin-gelzeichen, begann der nächtliche Unterricht. Diese Art von Unter-richt wurde von den Schülern der zehnten Klasse Tadas Škėrys, Dainius Dzikavičius und Sigitas Eitmanovičius angeregt.

Das Hauptziel des nächtlichen Unterrichts mit dem Thema „Auf dem Scheideweg“ war die Förder-ung sozialer Kompetenzen. Denn Offensichtilch macht es ganz viel Spaß, das nächtliche Lernen!

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täglich gerät jeder in Situationen, in denen man Entscheidungen treffen muss. Davon, wie wir uns entscheiden, hängen unsere weiteren Schritte und Unternehmungen ab. Die Schüler/-innen lösten verschiedene Aufgaben, die es ihnen erlaubten, die Unterschiede des jeweiligen Handelns, allein oder zusammen mit anderen zu verstehen. Am frühen Morgen gingen sie in die Schlosskapelle und malten ein Bild zum Thema „Kreuzweg“. Danach schauten sich die „Nachtwandler“ einen Film an und brachen um 6.00 Uhr nach Nürnberg auf. Die Augen der Jungen und Mädchen streiften durch die mittelalterliche Altstadt, bewunderten die Erhabenheit des Doms, der Fontäne und des Schlosses. Am späten Samstagabend kamen die „Reisenden“ in Begleitung der Litauischlehrerin Birutė Augustinavičiūtė und des Religionslehrers Darius Subačius bereits wieder nach Hütten-feld. Ein ereignisreiches Wochenende!

semimar unD symposium „enerGie – klima – verantWortunG“ Der ekhn stiftunG in frankfurt

In drei spannenden, inten-siven und informativen Ta-gen hatten Dominic Sator und Merle Beckord (beide Klasse 12) die Chance, die entschei-denden Fakten und Fragen über Energieversorgung, Klima und Verantwortung kennen zu ler-nen. Sie gehörten zu den 200 ausgewählten Schülerinnen und Schülern, die Gelegenheit erhielten an Informationsver-anstaltungen und fachkundigen Workshops zum Thema „Ener-gie – Klima – Verantwortung“

in Frankfurt teilzunehmen. Dabei arbeiteten sie an wichtigen Fragestellungen, um damit aktiv an einem mit kompetenten Wissenschaftlern besetzten Symposium teilnehmen zu können: Wie sieht die globale Faktenlage aus? Was ist der Stand der Energietechnik und der Klimaforschung? Was ist unstrittig, was sind plausible Vermutungen und was muss als Panikmache bezeichnet werden? In welchem Umfang können nationale Geset-ze überhaupt globale Entwicklungen beeinflussen? Welche Ziele sind realistisch und wo beginnt ein allzu verführerisches Wunschdenken? Wofür sind wir persönlich verantwort-lich und wo endet unsere Verantwortung?

Bereits mehrfach nahmen unsere Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jah-ren an Projekten zur Nachhaltigkeit teil. Am 23.September 2010 hatten die Schüler Lars Kraus, Mesgana Samuel und Eva Schuster am hessischen Jugendnachhaltigkeitstag am Flughafen Frankfurt teilgenommen. Merle Beckord arbeitete bereits seit dem vergange-

Klimaprobleme unserer Zeit verstehen und angehen

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nen Schuljahr im hessischen Jugendnachhaltigkeitsprogramm „Hessen meets Vietnam – Vietnam meets Hessen“ mit, das mit einem Aktionstreffen der 50 Teilnehmer aus Hessen mit den 50 Teilnehmern aus Vietnam in Darmstadt vom 13.-23.10.2010 beendet wurde.

skifreizeit in harrachov

Vom 12. - 18. Februar 2011 verbrachten 33 Schüler der Klassen 7 und 8, zwei Eltern und das Skiteam die Skifreizeit im 450 km weit entfernten Harrachov in Tschechien. Gut gelaunt und voller Vorfreude bestiegen wir morgens den Bus. Die Freude wuchs, als wir kurz vor unserer Ankunft den ersten Schnee sahen und uns in Harrachov eine geschlossene Schneedecke erwartete. Wir bezogen unser Hotel, welches uns ein Früh-stücksbuffet und ein Buffet am Abend bot. Das Hotel war nur einige Gehminuten vom Lift entfernt. Alle Schüler waren im Vorfeld bereits in Leistungsgruppen unterteilt, so-dass wir uns gleich auf die Piste be-geben konnten. Im Skigebiet waren alle Lifte geöffnet und alle Pisten waren präpariert und befahrbar. Allerdings waren einige Pisten, be-dingt durch die allgemein schlechte Wetterlage, teilweise stark vereist, was sowohl für die Neulinge als auch die Fortgeschrittenen eine große Herausforderung war. Trotz-dem hatten alle Spaß beim Lernen und jeder konnte seine Technik verbessern und an seinem individu-ellen Fahrstil arbeiten.

Wir hatten eine sehr schöne Zeit, alle Schüler waren sehr diszipliniert und motiviert und sollen an dieser Stelle nochmals gelobt werden. Herzlichen Dank sagen wir auch un-seren zwei Eltern, sie waren uns eine große Hilfe und haben unser Team sehr harmonisch ergänzt. Wir freuen uns auf die nächste Skifreiziet!

Der lieBeslyrik-aBenD im keller Des schlosses

Es wird behauptet, in den Schlosskellern hielten sich Gespenster auf, etwas Geheim-nisvolles sei in allen Burgen und Schlössern vorhanden. Um diese näher zu erkunden, kamen am Abend des 15. Februar, getrockneten Rosenblättern auf dem Weg folgend, Lehrer und Schüler in den Schlosskeller.

Im Gewölbe des Kellers erklang die Musik von A. Vivaldi und es hallten die schönsten Liebeserklärungen, wobei der Raum nur von romantischem Kerzenlicht erhellt wurde.

Der Einladung der Litauischlehrerin B. Augustinavičiūtė und der Studentin des 3.

Kurze Erholung und ab auf die Piste!

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Studienjahres der Vilnius-ser Pädagogischen Universität R. Kasperionytė am Abend der Liebeslyrik teilzunehmen folg-ten viele Interessierte. Die Teil-nehmer schrieben auf Zettel, was und wie sie Lyrik verstehen und was sie für sie bedeutet. Die Schüler lasen Verse litau-ischer Dichter vor, aber auch eigene Gedichte. Den Haupt-preis – eine Reise in eine deut-sche Stadt ihrer Wahl – erhielt für die beste Interpretation die

Schülerin der 13. Klasse Greta Kvedarauskaitė.Sich über die Nächstenliebe, die Liebe zur Heimat und zu Gott unterhaltend gingen

anschließende alle Gäste in die Schlosskapelle, wo der Pfarrer Vidas Vaitiekūnas eine Messe für den im Monat zuvor heimgegangenen und von allen geliebten ehemaligen Kaplan und Lehrer des Gymnasiums, Pfarrer Jonas Dėdinas, zelebrierte. Herr Vidas Vaitiekūnas ist Leiter der litauischen Seelsorge in Deutschland. Während der hl. Messe wurden Gedichte des großen litauischen Dichters B. Brazdžionis, den der Verstorbene besonders schätzte, vorgetragen.

politik aktiv erleBen – eu planspiele

In jedem Schuljahr verwandelt sich regelmäßig ein Raum in ei-nen Sitzungssaal der Institutionen der Europäischen Union. Anhand von Planspielen werden Entschei-dungssituationen in der Euro-päischen Union simuliert. Diese finden statt in Kooperation mit der Europäischen Akademie Hes-sen in Darmstadt. So ging es am 17. Februar 2011 um das brisante Thema „Europäische Klimapoli-tik“. „Sollen wir die COG-Richt-linien der EU annehmen oder sol-len wir weiter verhandeln?“, fragte ein Schüler in der Rolle eines Mitgliedsstaates der Europäischen Union. „Yes, we should“, entgegnete die Vertreterin Großbritanniens im Ministerrat der EU. Zusammen mit Ministern anderer EU-Länder wird dann über die Beschlüsse des EU-Parlaments diskutiert, der einige Tische weiter im imaginären

Was ist denn nur bloß diese Liebe?..

Die zukünftigen, aktiven Mitgestalter Europas

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Plenarsaal tagte. So wurde das komplette Mitentscheidungsverfahren durchgespielt. Die Schüler unseres Gymnasiums schlüpften in die Rollen diverser politischer Akteure der EU und beratschlagten über die Emissionshandelsrichtlinie.

Dabei entstanden lebhafte Streitgespräche unter den politischen Akteuren. „Das ist Politik live – gar nicht so einfach Entscheidungen zu treffen. Man muss auch ab- und zugeben können, um einen Konsens zu schaffen.“ Diese Planspiele sind angewandtes Wissen und machen Spaß!

BasketBallturnier anlässlich Des 16. feBruars

Zum zweiten Mal fand ein Basketballturnier anläßlich des litauischen Unabhängig-keitstags statt. Organisiert wurde dieses Event von dem Sportlehrer Arūnas Tauras und dem Religionslehrer Darius Subačius.

Am 20. Februar versammelten sich so sechs Mannschaften im Bürgerhaussaal in Hüttenfeld: Litauer aus Frankfurt am Main – „Frankfurtas 1“ und „Frankfurtas 2“, die Jugendgemeinschaft – „Oplia“ der ehemaligen Schüler des Litauischen Gymnasiums – „Buvę gimnazistai“, Lehrer des Gymnasiums - „Mokytojai“, derzeitige Gymnasiasten –„Gimnazistai“ und eine Menge jubelnder Basketballfans.

Alle Mannschaften kämpf ten Punkt für Punkt, aber wie das so ist, hatten manche Mann-schaften mehr Glück mit dem Ball als andere. Im Halbfinale wurde von den „Buvę gimnazistai“ und den „Gimnazistai“ um jeden Rebound ge-kämpft, am Ende ge-wannen die ehemaligen Schüler mit 21:11. In ei-nem spannenden Finale vor begeisterten Basket-ballfans wurde von bei-den Mannschaften um jeden Punkt und Vorsprung gestritten. Nach dem zweiten Viertel gab es einen Gleichstand! Nach einer Verlängerung jedoch riss „Frankfurtas 1“ den „Buvę gimnazistai“ den Sieg mit einem Punktestand von 21:19 noch aus den Händen und gewann damit den Pokal.

Der zweite Platz wurde an die „Buvę gimnazistai“ vergeben. Der dritte Platz ging an unsere derzeitigen „Gimnazistai“. Zum erfolgreichsten Spieler wurde Justinas Biekša gewählt, zum wertvollsten Vitas Kavaliauskas, zum „spielerischsten“ Estanislao Jameson Moles.

In jedem von uns lebt der olympischer Geist

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Immer in Erinnerung: Litauischer nationalfeiertaG 2011

Am Samstagnachmittag, dem 26. Februar, fand die zentrale Veranstaltung der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland anlässlich des litauischen Nationalfeier-tags im Hüttenfelder Bürgerhaus statt. Am 16. Februar 1918 hatte Litauen nach 123-jähriger russischer Okku-pation seine Unabhängigkeit erklärt. Dieser Tag wurde zum Nationalfeiertag der Litauer. Trotz der wiederhol-ten sowjetischen Besatzung von 1940 bis 1990 feiern die Litauer in aller Welt diesen Tag.

Die Feierlichkeiten begannen, wie es bei Litau-ern Tradition ist, mit dem Lobpreis Gottes. Mit dem

Bischof von Šiauliai, Eugenijus Bartulis, konzelebrierten der Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz, Monsignore Wolfgang Miehle (Bonn), und der Delegat für die Litauische Auslandsseelsorge in Deutschland, Pfarrer Vidas Vaitiekūnas (Dorsten). Die evangelischen Litauer feierten in der Gustav-Adolf-Kirche mit Pfarrer Valdas Jelis aus Hagen einen Gottesdienst mit Abendmahl.

Die Feierstunde im Bürgerhaus startete mit der Nationalhymne Litauens und dem Deutschlandlied. In seiner Begrüßung freute sich der Vorsitzende der Litauischen Ge-meinschaft, Anton Schugschdinis, viele Ehrengäste begrüßen zu können. Ganz beson-ders begrüßte er den Festredner des Nachmittags, den Staatssekretär der Regierung der Republik Litauen, Deividas Matulionis. Schugschdinis gedachte besonders der 14 Toten, die vor 20 Jahren am 13. Januar 1991 in Vilnius von Panzern des sowjetischen Besatzers überrollt worden sind. Mit einer Schweigeminute für die Toten endete seine Ansprache.

Es folgte der Höhepunkt der Veranstaltung: die Festre-de von Staatssekretär Deividas Matulionis. Einleitend sagte er, es sei symbolhaft, dass diese Feier im Litauischen Gymna-sium stattfinde, welches seit über 60 Jahren den Namen des 16. Februar, des Tages der Unabhängigkeitserklärung Litauens, trägt. Er dankte der Bundesrepublik, dem Land Hessen, dem Kreis Bergstraße und der Stadt Lampertheim

für die Möglichkeit, an dieser Schule Bildung erwerben zu können. „Es ist kein Geheim-nis“, sagte der Staatssekretär, „dass die Exillitauer viel zur Wiedererlangung der Unab-hängigkeit beigetragen haben“. Während des Kalten Krieges war das Litauische Gym-nasium quasi die Botschaft des von der Landkarte verschwundenen Staates. Auch heute

Staatssekretär der Republik Litauen Deividas Matulionis

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haben die Auslandslitauer für Litauen große Bedeutung, und der Großteil der heutigen Intellektuellen im Ausland hat das Litauische Gymnasium absolviert. Die Litauische Regierung werde diese Schule auch weiterhin unterstützen. Zum Abschluss überreichte er der stellvertretenden Schulleiterin des Litauischen Gymnasiums, Irena Grevienė, ein Faksimile der Unabhängigkeitserklärung vom 11. März 1991. Außerdem übergab er an den Deutschlehrer des Litauischen Gymnasiums, Ronald Tesnau, eine Ehrenurkunde des litauischen Kultusministers Gintaras Steponavičius.

Danach kamen die Grußredner zu Wort. Als Erster sprach der Stellvertretende Wirtschaftsminister Litauens, Daumantas Lapinskas. Das Litauische Gymnasium sei eine lebendige Brücke zwischen Deutschland und Litauen. Anschließend begrüßte der Botschafter Litauens, Mindaugas Butkus, die Versammlung, und es folgten Grußad-ressen des Honorarkonsuls Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, der einen Scheck an Grevienė übergab, des Bundestagsabgeordneten Michael Meister, des Landtagsab-geordneten Frank Sürmann und des Ersten Kreisbeigeordneten Thomas Metz. Zum Abschluss des ersten Teils der Veranstaltung gab es einen Auftritt des Hasenclubs, der Vorschulkinder der Ortsgruppe Hüttenfeld, unter der Leitung von Jurgita Noreikaitė-Pickel und Aušra Lorenz.

Die verschiedenen Folk-loregruppen des Litauischen Gymnasiums absolvierten nach einer Pause als Kultur-programm ein komplettes Konzert, bestehend aus voka-len und instrumentalen Dar-bietungen von Chor und Or-chester – unter der Leitung vom Musiklehrer Gintaras Rucys – und Volkstänzen der diversen Volkstanzgrup-pen unter der choreografi-schen Leitung von Audronė Ručienė. Nach einer weiteren Pause spielte während des geselligen Beisammenseins die Folkloregruppe „Kitava“ aus Litauen zum Tanz auf.

treffen mit Gintautas alekna

Am 28. Februar hielt der Fotograf, Kameramann, Reisende, Leiter und Organisator von Expeditionen nach Sibirien Gintautas Alekna einen Unterricht der etwas anderen Art ab. Die Veranstaltung fand im Saal des Schlosses Rennhof statt und hatte zum The-ma „Verbannung von Litauern nach Sibirien“. Ginautas Alekna veranschaulichte dabei seine interessanten Geschichten mit Fotos und Videos. In mehr als 20 Jahren nahm Alekna an 32 Expeditionen teil, in denen er nahezu alle Bezirke Russlands bereiste, in die Litauer deportiert worden waren. In Sibirien und anderen Regionen Russlands hat

Ein Auftritt vor einem großen Publikum steht an

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er insgesamt etwa 520 Tage verbracht: Mit Flugzeugen, Zügen, Autos, Geländewagen, Booten und zu Fuß hat er mehr als 360.000 km zurückgelegt, besuchte mehr als 530 De-portationsorte, 360 Friedhöfe und Grabstätten. Alekna hat mittlerweile ein einzigartiges Archiv aufgebaut mit über 25.000 Fotos und 130 Stunden Filmmaterial.

Vor 70 Jahren, am 14. Juni 1941, begann die sowjetische Besat-zungsmacht mit der massenhaf-ten Deportation der Einwohner Litauens in Konzentrationslager und Siedlungen in den entlegens-ten Ecken ihres Imperiums. Zwi-schen dem 14. und 17. Juni 1941 wurden ca. 17.500 Einwohner Li-tauens deportiert. Dabei spielten Geschlecht, Alter und Nationalität keine Rolle. 74% aller Deportierten waren Litauer, 13% waren Juden und 10% Polen. Über 40% der in Siedlungen Verschleppten waren

Kinder unter 16 Jahren. Insgesamt wurden zwischen 1940 und 1953 mehr als 280.000 Einwohner Litauens, über 11% der Bevölkerung, in über 1.000 Deportationssiedlungen und Konzentrationslagern Russlands verschleppt.

Am 26. Januar wurde in der Fotogalerie Rennhof eine Fotoausstellung von Gintautas Alekna „Mission: Sibirien. Auf der Spuren der Verschleppten“ eröffnet.

März11. märz –

taG Der WieDererlanGunG Der unaBhänGiGkeit litauens

Am 11. März feiern die Li-tauer die Wiederherstellung der Unabhängigkeit ihres Landes von der Sowjetunion. In diesem Jahr wurde ein sym-bolträchtiges Thema gewählt. Die meisten von uns kennen einige Symbolbedeutungen, Einige haben eine individuelle Sehweise. Das Symbol ist ein gegenständliches, bildliches oder lautmalerisches Zeichen, das irgendeinen Begriff oder eine Idee überträgt und eine

Geschichtsunterricht mal anders

Mit unseren Handabdrücken erschaffen wir eine litauische Fahne

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traditionelle Bedeutung innehat. Darum dachten sich die Schüler etwas aus, was die Ge-fühle stärker, tiefer ansprechen würde, länger im Gedächtnis bliebe, als bloßes, schlichtes Erinnern:

So wurde am Morgen des 10. März die Schüler und Lehrer vor dem Tor des Gym-nasiums mit litauischen Musikklängen empfangen, auf der Treppe begrüßte ein „Recke aus alten Zeiten“ und eine „Hohepriesterin“ alle Ankommenden und regten Schüler und Lehrer an, eine aus Händen bestehende symbolische gelb-grün-rote Fahne zu gestalten. Im Foyer des Gymnasiums wurde ein Symbolstand errichtet, der dem Tag der Wieder-erlangung der Unabhängigkeit Litauens gewidmet war.

aBitur 2011In der Zeit vom 11. März bis 25. März 2011 stellten sich die Schülerinnen und Schüler

der 13. Klasse unseres Gymnasiums den Anforderungen und Aufgaben des hessischen Landesabiturs.

Geprüft wurden die 18 Schülerinnen und Schüler in ihren beiden Leistungskursen und in einem dritten schriftlichen Grundkurs-Prüfungsfach. Bei der Aufgabenbearbei-tung konnten die Schüler zwischen drei Aufgabenvorschlägen wählen.

So bearbeiteten im Biologie-Abitur die Schüler Aufgaben zum Thema Genetik „Klein-wuchs“ oder „…wenn die Sonne Schmerzen macht“, zum „Ökosystemmanagement am Beispiel von Gewässern“ und in Verhaltensbiologie Aufgaben zur Wirkung von Koffein. Im Leistungsfach Deutsch sollte man sich damit auseinandersetzen, was denn die Kunst sei und was Schiller und Goethe darunter verstehen, man konnte sich anhand eines li-terarischen Textes von Elfriede Jelinek seine Gedanken über Eltern-Kind-Beziehungen machen oder in einer Auseinandersetzung mit Christa Wolfs „Medea“ dem Verhältnis von Biografie und Zeitgeschichte nachspüren. In Politik und Wirtschaft ging es im Leis-tungsfach um die Möglichkeiten des Bürgers an der Politik teilzuhaben, um Europa und den Euro und um Wirtschaftspolitik im globalen Kontext.

Im Fach Mathematik traten schließlich alle 13er an, zwei im Leistungskurs und 16 im Grundkurs und schwitzten einen langen Vormittag über anwendbarkeitsbezogenen Aufgaben zu Analysis, linearer Algebra und Stochastik.

Am 18. März traten dann – einmalig in ganz Deutschland – unsere Litauisch-Abituri-enten an. Nach Russisch und Englisch beendeten am 23. März die beiden Abiturwochen schließlich auch die beiden Mathematik-Leistungskursler. Sie haben als 3. Prüfungsfach Politik und Wirtschaft gewählt.

Nach dem 28. März ging der Unterricht auch in der 13. Klasse weiter. Die Schüler mussten noch für ihre Note im 2. Halbjahr Klausuren schreiben und mündliche Leis-tungen zeigen. Die Noten von 13/2 zählten damit zum letzten Mal (beim Landesabitur 2012 gilt bereits die neue Oberstufenverordnung) zum so genannten Abiturbereich und sind ein wichtiger Bestandteil der Gesamtqualifikation. Das zweite Halbjahr wurde am 13. Mai 2011 mit der Zeugnisvergabe und der Bekanntgabe der Noten des schriftlichen Abiturs beendet. Am 6. und 7. Juni 2011 fanden dann in jeweils zwei selbstgewählten Fächern (unter Beachtung der entsprechenden Verordnung) die mündlichen Abiturprü-fungen statt. Den krönenden Abschluss fand das Abitur am 11. Juni 2011 mit der akade-mischen Abschlussfeier und dem anschließenden „Abiturball“.

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eine Brücke Bauen…Aus einer kleinen Mail entsteht manchmal eine sehr gute Sache. Im November 2010

schrieb Dr. Gabriele Hoffmann eine kleine Mail an die Robert-Bosch-Stiftung mit dem Tenor „Wir wollen uns an der SchulBrücke beteiligen!“ Und schon waren wir dabei! Vom 10. bis 18. März 2011 nahmen 8 Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse (Miriam Angert, Gintarė Dambrauskaitė, Ronja Deschl, Sarah Gerlich, Anne Griesheimer, Jan Hanf, Edgaras Lisinskas und Max Münster) an der begehrten „SchulBrücke Europa“ in Dresden teil. Begleitet wurden Sie von der Französisch-Lehrerin Brigitte Heidt.

Zehn Tage lange beschäftigten sich unsere Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Schülern aus den Niederlanden, Frankreich, Polen, der Slowakei (Berggymnasium Apol-da; Litauisches Gymnasium Lampertheim; Gymnázium Golianova Nitra (Slowakei); III Liceum Ogólnoksztalcacych Zabrze (Polen); Teylingen-College Noordwijkerhout (Nie-derlande); Lycée Felix Faure Beauvais (Frankreich)) mit dem Thema „Europäische oder nationale Identität – die falsche Alternative“ unter den Schwerpunkten Demokratie/Menschenrechte, Ökonomie/Ökologie, Sicherheit, Bildung und Werte. Bereits im Vor-feld haben die Schüler sich dazu mit europäischer Geschichte „Von der Antike bis heute“ beschäftigt, um gut mitarbeiten zu können. Die gemeinsame, interkulturelle Zusammen-arbeit in den diversen Workshops mit der „Konferenzsprache“ Deutsch war tag- und abendfüllend. Aber zwischendurch gab es Sport und Spiel und eine Tageswanderung in der Sächsischen Schweiz.

Die Träger des Projekts sind die Deutsche National-stiftung, die Robert-Bosch-Stiftung und die Europäische Ju-gendbildungs- und Jugendbegegnungs-stätte Weimar, die mit ihren Referenten die Organisation und Leitung der Begeg-nung übernimmt. Jährlich gibt es sieben „SchulBrücken“-Ter-mine, an denen Schu-len aus ganz Europa teilnehmen.

Unsere Gruppe ist so begeistert zurückgekehrt, dass zwei Schülerinnen sogleich eine Woche später eine „Stepvisite“ bei der nächsten „SchulBrücke“ in Heidelberg unter-nahmen. Und auf die Nachfrage, ob wir im kommenden Jahr wieder dabei sein wollen, haben wir umgehend mit „Ja“ geantwortet. Die Veranstaltung im März 2012 ist bereits fest eingeplant.

„SchulBrücke Europa“ in Dresden. Wir sind dabei!

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Die lanGe nacht im schloss – Die film-unD spielenacht Der aG paten

Am 25. März war es wieder einmal soweit. Mitglieder der AG Paten und engagierte Lehrerinnen und Lehrer übernachteten mit den quirligen Fünft- und Sechstklässler in der Aula im Jungeninternat. Die Eltern sorgten für ein opulentes Abendbuffet, die Pa-ten für Spiele- und Unterhaltung, die Lehrer dafür, dass alles rund lief, alle gemeinsam schleppten die Matratzen und keiner wollte schlafen … alles eigentlich wie in jedem Jahr. Und auch wie in jedem Jahr das Fazit: Eine tolle Nacht auf die „welch’ ein Glück“ ein freier Samstag zum Schlafnachholen folgt! Nächstes Jahr sehr gerne wieder!..

sauBere GemarkunGAuf Initiative des Praktikan-

ten Audrius Micka und der Leh-rer Audronė Ručienė, Gintaras Ručys und Ronald Tesnau, wur-de am Nachmittag des 7. April im Schlosspark Rennhof eine Säuberungsaktion organisiert. Daran beteiligten sich fast alle Bewohner des Schulinternats. Denn wenn alle mit anpacken ist keine Arbeit zu schwer!

Die Stadt Lampertheim ruft jedes Jahr dazu auf, die Umge-bung Lampertheims vom Müll zu befreien. Wie jedes Jahr wa-ren Schüler und Lehrer des Gymnasiums am 9. April dieses Jahres auch dabei. An vorher bestimmten Plätzen wurde kräftig angepackt. Nach Beendigung der Säuberungsaktion haben sich alle in der Sporthalle Hüttenfelds versammelt. Der Ortsvorsteher Hütten-felds Walter Schmitt bedankte sich ganz herzlich bei den Helfern, kleine Geschenke wurden überreicht und zum Mittagessen eingeladen.

April

schüler entDecken Den hessischen lanDtaG

Oberstufenschülerinnen und -schüler des Litauischen Gymnasiums in Hüttenfeld entdeckten in einem Seminar vom 12.04.11 bis zum 14.04.11 den hessischen Landtag in Wiesbaden aus einer Perspektive, die erst seit 1990 angeboten wird. Dieser Besuch wurde von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung geplant und finanziell unterstützt.

Nach einer Führung durch das Parlamentsgebäude hatten die Schülerinnen und Schü-ler die Gelegenheit, einer Plenarsitzung als Zuschauer beizuwohnen. Anschließend fand

Sammelaktion mit Spaß und guter Laune

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ein informatives Gespräch mit Herrn Peter v. Unruh, Direktor des Hessischen Landtags, zum Thema „Hinter den politischen Kulissen“ statt.

An den folgenden beiden Tagen wurden von den Schü-lerinnen und Schülern in Ar-beitsgruppen Präsentationen zu den Themen „Abgeordne-te“, „Fraktionen“, „Medien und Politik“ und „Ausstieg aus der Kernenergie“ erarbeitet. Mög-lichkeiten zur Recherche boten neben Ausgaben des Presse-spiegels des Hessischen Land-tages vor allem Interviews mit Abgeordneten und Medien-vertretern. Besonders hilf- und aufschlussreich war hierbei auch der Gesprächstermin mit dem Landtagspräsidenten Norbert Kartmann.

Der dritte und letzte Tag begann erneut im Plenarsaal mit einer „Aktuellen Stunde“ und endete mit den Präsentationen der Gruppenergebnisse. Ein Zufall im Zusammen-spiel von präsidentiellem Protokoll und dem Programm der Schülerinnen und Schüler führte zu einer kurzen, nichtsdestotrotz spannenden und erfreulichen Begegnung mit dem Bundespräsidenten Wulff auf den Stufen zum Parlamentsgebäude.

mint-exkurs – Die praxis erleBen...Im Schuljahr 2010/11 haben die Unternehmerverbände Südhessen mit dem Hessi-

schen Kultusministerium, Firmen, der TU Darmstadt, Fachbereich ETIT, und Schu-len die MINT-Exkursion „Faszination Schwingungen, Wellen, Spektren“ konzipiert.

In einem Vorbereitungstag am 14.04.2011, einer Projektwoche vom 18. bis 21.04.2011 (in den Osterferien) und einem Nach-bereitungstreffen am 09.05.2011 wurden 20 ausgewählten hoch-begabten und hochleistenden Schülern ab der 11. Klasse von der Alfred-Delp-Schule (Die-burg), den Beruflichen Schulen Odenwald-Kreis (Michelstadt), der Eleonorenschule (Darmstadt), der Geschwister-Scholl-Schule (Bensheim), dem Goethe-Gym-

Der Hessische Landtag öffnete die Türen für unsere Schüler

Schwingungen, Wellen und Spektren in der Praxis

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nasium (Bensheim), dem Lessing-Gymnasium (Lampertheim) und dem Privaten Li-tauischen Gymnasium (Lampertheim-Hüttenfeld) die technischen Anwendungen von grundlegenden Inhalten des Mathematik-, Physik- und Chemieunterrichts praxisnah vermittelt. Unsere Schülerinnen Gintarė Dambrauskaitė und Miriam Angert nahmen daran teil.

In der Praxiswoche wurden in den Unternehmen Sirona Dental Systems GmbH (Bensheim), Schenck Process GmbH (Darmstadt), Adam Opel AG (Rüsselsheim) und Merck KGaA (Darmstadt) jeweils von 9 bis 16 Uhr in Experimenten und Gruppenar-beiten die Anwendung des Wissens über Schwingungen, Wellen und Spektren in der Praxis vermittelt. Die Schüler besuchen TestCenter, Hörstudios und Labore, bekamen Schwingsiebe erklärt, wurden in die Infrarot-Spektroskopie eingeführt und vieles mehr.

Im Zuge des Projekts wurde aber nicht nur das Know-how der Betriebe an die Schüler weitergegeben. Schüler erhielten so auch einen Einblick in das Unternehmen, in Ar-beitsplätze, berufliche Chancen und Karrieremöglichkeiten und lernten die Betriebe auf diese Weise als potentielle Arbeitgeber kennen.

Am 09. Mai präsentierten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen ihre besonderen Highlights und berichten über ihre Erlebnisse während der Einführung und der Praxistage.

MaienGlischWettBeWerB „the BiG challenGe“

Vor zwölf Jahren fand in Frankreich, initiiert von einigen Englischleh-rern, der erste Englisch-Wettbewerb „The Big Challenge“ statt. Es nah-men Schüler der Klassen 5-8 teil. Jetzt fand dieser Wettbewerb am verein-barten Tag – dem 12. Mai – fast in ganz Europa statt.

Unter Anleitung von der Englischlehrerin Ma-rija Dambriūnas-Schmidt nahmen am Wettbewerb auch Schüler und Schülerinnen des Litauischen Gymnasiums teil. Sie mussten auf 54 Fragen antworten. Gewinner wurden Noel Kreher (K. 5), Gytis Milašauskas (Kl. 6), Ge-orgios Polatidis (Kl. 7), Valentinas Iukov (Kl. 8). Alle Teilnehmer des Englisch-Wettbe-werbs wurden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet und erhielten wertvolle Bücher.

Englischkenntnisse auf spielerischer Weise verbessern

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sprachenWoche für „stuDenten“ aus kaunas

Die Sprachenwoche am Litauischen Gymnasium für die Teilnehmer der Kinderuni-versität der Technologischen Universität Kaunas wird zur Tradition. In diesem Jahr fand sie vom 10. bis zum 14. Mai statt. Die jungen Studenten, Schüler der Klassen 5 und 6, lernten am Litauischen Gymnasium Englisch und Deutsch bei Frau M. Schmidt, Herrn J. Zorn und Frau A. Günther. Herr A. Micka sprach mit ihnen über Kommunikations-kompetenzen und führte die jungen Zuhörer in die Grundlagen der Rhetorik ein. Pro-jektleiterin war Frau E. Daukšaite von der Technologischen Universität.

Nach dieser intensiven Be-schäftigung konnten sich die Teilnehmer erholen. Von der stellvertretenden Schulleiterin Frau I. Grevienė geführt schau-ten sie sich den Komplex „Ro-muva“ an: das Schulgebäude, das Internat, das Schloss Rennhof. Verschiedene Spiele organisierte für sie im Schlosspark der Re-ligionslehrer Herr D. Subačius, einen Abend mit gleichaltrigen Schülern des Gymnasiums ver-anstaltete zum Fördern strate-gischer Denkkompetenzen die Lehrerin Frau B. Augustinavičiūte und der Praktikant A. Micka. Weiterhin fand ein Treffen mit der katholischen Jugendorganisation statt (Lehrerin Frau M. Schmidt und Lehrer D. Subačius). Die Schüler aus Kaunas besuchten Heidelberg mit der ältesten Universität Deutschlands, dem Schloss aus dem 13. Jahrhundert und anderen Sehens-würdigkeiten (Herr R. Tesnau). Im Odenwald konnten die jungen „Studenten“ das Fel-senmeer besteigen und sich dabei richtig austoben, denn so etwas gibt es im flachen Litauen nicht.

Auf diese Weise hatten die Teilnehmer der Kinderuniversität eine einmalige Möglich-keit im Herzen Europas, am Litauischen Gymnasium in Lampertheim-Hüttenfeld, der einzigen litauischen Schule in der westlichen Welt, zu gastieren.

Wir Gehen neue WeGe – projekttaGe 2011Im Mai 2011 fanden im Litauischen Gymnasium erstmals Projekttage statt. Vom 16.

– 20. Mai befanden sich die Klassen 10 – 12 auf Studienfahrt in Prag und an der Côte d’Azur. Parallel beschäftigten sich die verbleibenden Klassen mit unterschiedlichen Pro-jekten. Das Motto, unter dem alle Projekte standen, lautete „Gemeinschaft“. Das soziale Miteinander sollte gestärkt werden, indem die Klassen sehr viel Zeit miteinander ver-brachten und Gelegenheit hatten sowohl Klassenkameraden als auch Lehrer in einem anderen Licht zu sehen.

Alle Sinne werden erprobt!

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schüler Des Gymnasiums Beim festival Der kulturen in Bensheim

Am 28. Mai nahmen die Tanzgruppe des Litauischen Gymnasiums (Leiterin Frau A. Ručienė), der Chor und das Orchester (Leiter Herr Ručys) am Kulturen-Festival in Bensheim teil. Sie wurden von der stellvertretenden Schulleiterin Frau I. Grevienė, der Geschäftsführerin der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland Frau R. Lange be-gleitet und vertraten somit das Litauische Gymnasium und Litauen auf diesem internatio-nalen Festival der Kulturen.

Unsere Schüler wurden von den Zuschauern enthusias-tisch empfangen, ihrem Auf-tritt wurde eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Alle klatschten im Tanzrhythmus der sich stürmisch im Kreis drehenden Tanzpaare, bewun-derten die Schönheit des litaui-schen Tanzes und die Trachten

Der erste Tag stand unter dem Motto „Ernährung/Essen“. Ein Teil bereitete Brot, Kräuterquark und Salate zu. Eine Klasse steu-erte alkoholfreie Cocktails bei. Während des Vormittags ging es auch um Nährwerte und Produk-tion von bestimmten Lebensmit-teln oder in Klasse 7 war die Ar-beitssprache an diesem Vormittag Englisch. Am Ende des Tages wurden alle Speisen und Getränke gemeinsam verspeist. Die folgen-den Tage waren geprägt von un-

terschiedlichen Themen und Aktivitäten: Besuch der Buchhandlung Hugendubel, Wan-derungen in der näheren Umgebung, Besuch des Europaparks/Holiday-Parks, Spiele aus mehreren Jahrhunderten und aus mehreren Kulturen, Stadtführung durch Mannheim, Geschicklichkeits- und Wissensspiele, Erarbeitung und Präsentation eines kleinen Thea-terstücks, Tag der Sprachen, Thema Mobbing, Besuch der BASF. Alle Klassen beendeten die Woche mit der Präsentation ihres Projektes und ihrer Studienfahrt.

Rückwirkend lässt sich sagen, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler sehr positiv auf diese Woche zurückblickt und sich eine Wiederholung im nächsten Schuljahr wünscht.

Die Schüren toben sich im Vergrnügungspark aus

Wir sind die Botschafter Litauens

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der Tänzer und Tänzerinnen und versuchten die litauischen Tanzmelodien mitzuemp-finden.

Es wurden auf diesem drei Tage dauernden Festival der Kulturen verschiedene in Deutschland lebende Völker vorgestellt: die Töne des Ostens, russische, ukrainische, phi-lippinische, ecuadorianische und indonesische Folklore.

Tänze, Spiele, Lieder spielten seit jeher eine große Rolle in den Riten und im Alltag aller Völker. Das ist auch heute so. Die Leiter der litauischen Laienkunstgruppen und die Schüler freuen sich ganz besonders über die Möglichkeit, die litauische Kultur bekannt zu machen.

exkursion zur Basf Am 20. Mai 2011 besuchte die Jahrgangsstufe 7 das „Xplore!“ Chemielabor bei der

BASF in Ludwigshafen. 21 Schüler/innen lernten bei diesem außerschulischen Lernpro-jekt zum Thema „Ernährung“ das Arbeitsfeld einer Lebensmittelchemikerin kennen. Bei dieser außerschulischen Veranstaltung machten sich die Schüler mit den unterschied-

lichen Charakterisierungs- und Analysemethoden (Titration, Dünnschichtchromatographie) in der Chemie vertraut. Sie un-tersuchten mit diesen Analyse-methoden verschiedene Lebens-mittel (Fett, Stärke, Eiweiß), Getränkeproben (Säuregehalt mittels Titration, pH-Wert-Be-stimmung, Vitamine und Zu-cker) und identifizierten einzelne Lebensmittelfarbstoffe.

Am 06. Juni 2011 besuchte die Jahrgangsstufe 11 das „Xplore!“ Chemielabor bei der BASF in Ludwigshafen. Zwölf Schüler/innen lernten bei diesem außerschulischen Lernprojekt zum Thema „Energie“ den Energieträger Wasserstoff und Biodiesel kennen. Die Schüler/innen konnten ihr handwerkliches Geschick beim Bau einer Elektrolyseapparatur zum Elektrolysieren von Wasser unter Beweis stellen und das Extrahieren von Rapsöl aus Rapssamen erlernen. Außerdem wurden Möglichkeiten zum Energiesparen aufgezeigt.

BeGeGnunG zWischen BischWiller unD hüttenfelD Die Schulpartnerschaft mit dem Collège „Saut du Lièvre“ in Bischwiller (Frankreich)

ist bei uns schon seit Jahren Tradition (am 06. 10. 2006 offiziell durch eine Urkunde des Landes Hessen). Seit Jahren treffen sich zwei Klassen mit ihren Lehrerinnen Frau San-drine Weber-Stoltz und Frau Brigitte Heidt entweder in Frankreich oder in Deutsch-

Lernprojekt zum Thema „Energie“

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land und verbringen Zeit miteinander. Zum zweiten Mal nahmen die SchülerInnen an einem Rennen gegen den Hunger in der Welt teil. Die Spenden von „La course contre la faim“ gingen dieses Jahr nach Afghanistan. Später, nach einem gemeinsamen Essen in der Schulkantine, fuhren beide Klassen zum Heimatmuseum nach Haguenau und bear-beiteten einen Fragebogen. Deutsche und französische Kenntnisse wurden ausgetauscht und neue Freundschaften geschlossen.

Bis bald, à bientôt!

hessische europaWoche

Ein Netzwerk für CourageDie Europa-Woche begann mit einer Aktion, die die AG Europa, die AG Paten und die AG Schule mit Coura-ge vereinte. Bereits im Ja-nuar hatten wir ein Projekt „Freiwillig!Aktiv!“ für die Eu-ropawoche angemeldet. Die Begeisterung der Rückkeh-rer von der „SchulBrücke“ in Dresden sorgte dann für die zündende Idee: Ein Netzwerk Courage quer durch Europa für Demokratie, Zivilcourage, Frieden und Zusammenar-beit. Unsere Partnerschulen in Frankreich, Litauen und die SchulBrücken-Schulen wurden mit Unterstützung der Europäischen Bildung- und Begegnungsstätte in Weimar angemailt und Unterstützer gewonnen. Die von Schülerinnen und Schülern engagiert und liebevoll angefertigten Produkte wurden dann zum vorab verabredeten Zeitpunkt in allen Schulen um 11 Uhr aufgehängt und präsentiert.

Europatag in der 9. und 10. KlasseGemeinsam mit der Europäischen Akademie in Darmstadt gestaltete Klasse 10 einen Europatag im Saal im Jungeninternat. Europa kennt jeder, oder? Gar nicht so einfach, wer welchen Nachbarn hat, wie die europäischen Institutionen funktionieren und welche Neuerungen der Lissabon Vertrag bringt. Da hörten die meisten Schüler dann doch erst einmal gespannt zu und sammelten Grundwissen zur Europäischen Idee und ihrer praktischen Ausführung. Am 31. März 2011 hatte Herr Bengel von der Europäischen Akademie bereits die 13. Klasse über die Neuerungen des Lissabon Vertrags informiert und mit den Schülern diskutiert.

Zivilcourage – in unserem Gymnasium und quer durch Europa

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Juni GeWinnerpreis – eine Woche im Gymnasium

Seit 2008 wird im litauischen Fernsehen das Wissensquiz „Milleniumskinder Litauens“ durch geführt. Am 5.-12. Juni 2010 weilte an unserem Gymnasium die Preisträgerin des Pro-jektes „Milleniumskinder Litauens 2010“, Rugilė Matulevičiūtė, eine Schülerin der 10. Klasse des Lizeums Vilnius. Das Mädchen gewann den Hauptpreis des Projektes, nämlich eine Woche am Litauischen Gymnasium. Dieser Preis ist eine Möglichkeit, die Verbindung zwischen den litau-ischen Kindern, wo immer sie auch wohnen, zu stärken.

Rugilė verbrachte eine Woche in unserer Schu-le: sie wohnte im Mädcheninternat, besichtigte das Schloss Rennhof, besuchte den Unterricht und knüpfte natürlich Kontakte mit den Schülern und Lehrern. So wurde Rugilė schnell zu einem Teil unserer Schulgemeinde. Nachmittags durf-te die Schülerin ein vielfältiges kulturelles Pro-

gramm erleben: Bekanntschaften mit unbekannten Städten, Schlössern und Menschen.Die Schülerin meinte, dass unser Gymnasium ein Raum ist, wo sich nicht nur unter-

schiedliche Persönlichkeiten, sondern auch unterschiedliche Kulturen treffen und freute sich, dass sie diese kulturelle Begegnungsstätte kennenlernen durfte.

aBiturientenfeier

Nach dem bestandenen Abitur gibt es auf jeden Fall erst mal eine akademische Abschlussfeier und danach den Abiturball!

Im letzten Schuljahr entwickel-ten Lehrer, Schüler und Eltern für beide Veranstaltungen auf Wunsch des Direktoriums ein neues Kon-zept. Ganz besonders festlich war die akademische Feier, die von den litauischen Lehrern Birutė Augustanavičiūtė und Audrius Micka, gekleidet in Renaissance-

Rugilė – das Milleniumskind Litauens

Eine äußerst noble Feier

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chef sein - BetrieBsWirtschaftliches planspiel Bei Der BasfFür wirtschaftlich interessierte Oberstufenschüler aus der Metropolregion Rhein-

Neckar veranstaltet die BASF das Unternehmensplanspiel „GRASP-I“. Einmal im Jahr können die Schüler bei einem viertägigen Planspiel ihr Unternehmen im Team zum Erfolg führen. Die Schüler schlüpfen in die Rolle eines Produktionsleiters, Marketing-chefs oder Finanzchefs und präsentieren ihre Ergebnisse auf der abschließenden Haupt-versammlung. Für uns nahm an dem Programm Ignotas Giedrikas (Klasse 12) teil. Eine Besichtigung des Werkgeländes der BASF und Informationen zu Ausbildung, Dualem Studium und Beruf bei der BASF lockerten das anspruchsvolle Programm auf.

sv-aktiv

Die Arbeit der Schülervertre-tung am Litauischen Gymnasium schaut bereits auf eine lange Tradi-tion zurück.

In regelmäßig stattfindenden SV-Sitzungen werden nicht nur Probleme der einzelnen Klassen oder einzelner Schüler besprochen, sondern auch Projekte initiiert und geplant.

Um diese Arbeit auch mit dem notwendigen Hintergrundwissen bewältigen zu können, ist es wich-tig, dass die Mitglieder der Schü-

gewänder, moderiert wurde. Und nach anfänglichem Wehklagen über den Verlust des Schlosses als Feierstätte für den Ball, haben sich dann doch noch alle Betroffenen auf das Unternehmen „Wir schmücken das Bürgerhaus und feiern dort“ eingestimmt. Das Ergebnis war ein voller Erfolg und kann allen weiteren Abiturjahrgängen empfohlen werden. Die Halle wurde mit Lorbeer- und Buchsbäumchen und vielen Blumen ge-schmückt, die wir von Eva Schusters Eltern ausleihen durften. Roter Tüll verkleidete das Podium, das neben dem Haupteingang aufgebaut wurde und dadurch den riesigen Raum verkleinerte. Das leckere Essen stimmte alle vergnügt und wurde von witzigen Spielen und einer Fotopräsentation aus den letzten neun Jahren der Abiturienten unterbrochen. Höhepunkt war das spontan gestaltete Theaterstück, in dem Herr Zorn zur Freude aller die Rolle des Schneewittchens übernahm. Mit Musik und Tanz wurde bis 2 Uhr nachts gefeiert. In diesem Jahr haben die Eltern das Aufräumen erledigt. Am nächsten Morgen glänzte die Küche schon um 11 Uhr. Alles war gespült, das restliche Essen aufgeteilt und verpackt. So problemlos hatten wir schon lange nicht mehr gefeiert. Vielen Dank allen Helfern!

Erfahrungsaustausch über die Arbeit als Schülervertretung

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johannisfest am litauischen Gymnasium

Bunte Blumen, die zu Kränzen geflochten auf den Köpfen von jungen Mädchen in Tracht zu finden sind, war nur eins von vielen nicht alltäglichen Dingen, die die Gäste am Abend und in der Nacht des Johannisfests des Litauischen Gymnasiums am Sams-tag, 25. Juni, sahen. Bereits zum 60. Mal zelebrierten die Schüler, Lehrer und Besucher mit der Litauischen Gemeinschaft das traditionelle Fest, das zu Ehren Johannes des Täufers gefeiert wird. In der ökumenischen Andacht, die den Auftakt zum Festakt gab, erklärte der evangelische Pfarrer Reinald Fuhr: „Als Prophet hat Johannes Jesus den Weg bereitet. Deswegen wurde sein Geburtstag genau auf den gegenüberliegenden Punkt im Jahreskreis zur Geburt Jesu datiert.“

Generell stelle das Ver-hältnis zwischen Johannes dem Täufer und dem Messias ein Bild der Unterscheidung zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen dar. Heutzutage sei das Gefühl für diesen Unterschied ab-handen gekommen. Fuhr: „Wir blasen uns selbst auf, bis wir wie eine Seifenblase platzen.“

Umso wichtiger sei es, Tra-ditionen wie diese zu wahren.

Dass das Litauische Gymnasium das Fest im Schloss Rennhof ausrichten kann, freute nicht nur die rund 300 Gäste aus verschiedenen Ländern der Welt, so zum Beispiel

lervertretung sich fortbilden und zu einem motivierten Team zusammenwachsen. So fand auch in diesem Jahr ein SV-Seminar mit dem Titel „Voll Bock auf Schule, erfolg-reich arbeiten in der SV“ statt.

Die Sommerferien standen vor der Tür und dennoch wartete noch jede Menge Arbeit auf die Schülervertretung. Gemeinsam mit der Verbindungslehrerin Angela Allahyar-Parsa machten sich die Klassensprecher der 5. bis 13. Klasse sowie die Schulsprecher auf den Weg nach Heppenheim in das Haus am Maiberg zu ihrem ersten SV-Seminar vom 16. – 17. Juni 2011. Gemeinsam wurden Möglichkeiten und Grenzen der Mitbestim-mung der SV herausgearbeitet und kreative Lösungsstrategien für Probleme und Kon-flikte entwickelt. Die Schüler tauschten sich über „Lust und Frust“ ihrer SV-Arbeit aus und lernten unter anderem im Rollenspiel ihre Kommunikation im Team zu verbessern. Mit viel Enthusiasmus erprobten die Schüler ihre Möglichkeiten demokratischen Han-delns im Schulleben.

Aktive SV-Arbeit ermöglicht uns der Vorstellung von einer demokratischen Schule ein Stück näher zu kommen.

Johanissnacht-Attraktionen im Rennhofer Schlosspark

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aus Argentinien, Amerika, Deutschland oder Litauen, sondern auch die Direktorin des Gymnasiums, Dr. Bronė Narkevičienė: „Ich wünsche uns heute die Stärke der Eiche, um unsere Gemeinsamkeiten zu verstärken.“

Die Eiche selbst spielte auch bei den Feierlichkeiten eine zentrale Rolle. Die dicke Eiche im Schlosspark war der Orientierungspunkt für das beginnende fröhliche Pro-gramm. So tanzten unter der Eiche Schülerinnen und Schüler paarweise im traditionel-len Gewand einen litauischen Volkstanz, um so das Fest offiziell zu eröffnen.

Im Anschluss an das Konzert der Gymnasiasten mit litauischen wie deutschen Lie-dern gaben sich auch die Männer des MGV 1892 Sängerbund Hüttenfeld ein Stelldich-ein, um die Gemeinschaft der Litauer zu ehren.

Schüler gegen ehemalige Schüler hieß das Duell des Basketballspiels, das die Feier-lichkeiten auch in diesem Jahr bestimmte. Die Rektorin betonte zudem, dass heute für ehemalige Schüler auch die Gelegenheit sei, das Brauchtum zu feiern. Johannisspiele nach altem Brauch standen ebenso auf der langen Programmliste wie das Flechten der Johanniskränze nach Anleitung, um diese dann auf dem Parkteich schwimmen zu lassen.

Den Abschluss des Festes nach den vielen Programmpunkten und der Disko für die jüngere Generation bildete das große Johannisfeuer und die dazugehörige Feuershow von Künstlerin „Gerda“. Um Mitternacht startete dann noch die Suche nach der Blüte das Farnkrautes gemäß des litauischen Brauchtums.

ferienakaDemie 2011 am litauischen Gymnasium

Von Montag, den 27. bis Don-nerstag, den 30. Juni 2011 fand am Litauischen Gymnasium die Feri-enakademie 2011 für Schülerin-nen und Schüler der Klassenstu-fen 4 bis 6 des Kreises Bergstraße und des Odenwaldkreises statt. Verantwortlich für die Veranstal-tung war das Staatliche Schulamt des Kreises Bergstraße und des Odenwaldkreises.

In diesem Jahr wurden die Kur-se aus den Bereichen Biologie, Chemie, Kreatives Schreiben und Mathematik angeboten.

schöne sommerferien

Am 30. Juni 2011 gab es nur noch drei Stunde Unterricht. In den ersten zwei Stunden trafen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Klassenlehrern, die ihnen ihre Ab-schlusszeugnisse überreicht haben. Anschließend kam die gesamte Schulgemeinschaft im Internatssaal zusammen, wo die Abschlussfeier des Schuljahres mit zahlreichen

Hochbegabte Kinder aus der Region unter unserer alten Eiche

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Grußworten stattfand. Die Klassenbesten wurden ebenfalls mit symbolischen Geschen-ken in die Schulferien verabschiedet:

5. Klasse: Celine Jörns, Lilli Keller, Amy-Marie Gergenreder, Phillip Menges, Anna Marie Diehlmann, Noel Kreher, Max Maßion, Vanessa Plischek.

6. Klasse: Marie Sellinger, Viltė Sinkevičiūtė, Dustin Ehret. 7. Klasse: Magnus Schleinkofer, Deividas Stankus, David Wind, Renaldas Barkauskas,

Lorenz Emich.8. Klasse: Vanessa Loh, Ximena Lenz, Annett Knorr.9. Klasse: Saskia Umann, Viktorija Polatidou, Aurelija Kvietelaitytė, Inga Lange, Valea

Kleinschmidt.10. Klasse: Sebastian Möller, Allen Haiser, Alexandra Hanf.11. Klasse: Gintarė Dambrauskaitė, Laura Moos, Ronja Deschl, Anne Griesheimer.12. Klasse: Giulia Scopelliti, Merle Beckord, Janine Asel. Wir wünschen allen schöne und unterhaltsame Sommerferien!

Andere Projekte

hessen meets vietnam – vietnam meets hessen

Unsere Schülerin Merle Beckord war eine von fünfzig ausgewählten Teilnehmern am Jugend-Nachhaltigkeitsprojekt des Landes Hessen. Im Jahrbuch 2009/10 würde bereits darüber berichtet. Im Sommer 2010 besuchte Merle im Rahmen des Programms Viet-nam und im Herbst kamen die vietnamesischen Teilnehmer nach Hessen. Merle berich-tet:

Am 8. August 2010 war es soweit – die langersehnte Reise nach Vietnam konnte starten. Schon im Flugzeug bekam ich einen ersten kulturellen Eindruck. Die Flugbe-gleiterinnen trugen die traditionelle vietnamesische Kleidung. Nach 11 Stunden standen meine Füße zum ersten Mal auf vietnamesischem Boden und schon am Flughafen war die Luft erdrückend. Auf der Fahrt zu unserem Hotel erhielt ich einen ersten überwäl-tigten Eindruck vom vietnamesischen Verkehr; Verkehrsregeln schien es keine zu geben, alle fuhren wild hupend durcheinander, möglicherweise nach dem Motto „der Stärkere gewinnt“. Aber kein Problem, wir erreichten unser Hotel unbeschadet. Dort erwarteten uns bereits die restlichen vietnamesischen Teilnehmer, einige hatten uns am Flughafen begrüßt. Wir wurden sehr sehr herzlich willkommen geheißen und der höfliche und gastfreundliche erste Eindruck bestätigte sich in den kommenden zwei Wochen. In den nächsten Tagen konnte ich schnell bemerken, dass sich das Leben in vielen vietname-sischen Familien auf der Straße abspielt. Abends wurde im Freien – teilweise schon im Schlafanzug – gekocht und sitzend auf dem typischen Plastikmobiliar gegessen und geplaudert. Neu war für mich auch das vietnamesische Essen. Ein Spaziergang durch die Straßen wurde von intensiven Gerüchen begleitet; schon beim Frühstück gab es die

Hochbegabte Kinder aus der Region unter unserer alten Eiche

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intensiv riechende Phu-Suppe, eine Fisch-suppe, die von Vietnamesen geliebt wird. Im Mittelpunkt unseres Besuches stand jedoch die Umsetzung unseres Programmes, das wir in zahlreichen Workshops und in Videokon-ferenzen zwischen den beiden Ländern ent-worfen und bearbeitet hatten. Wir Deutsche versuchten unsere detailliert geplanten Pläne umzusetzen, während die vietnamesischen Teilnehmer lieber den spontanen Weg bevor-zugten. Auch das war für uns zunächst etwas befremdlich, jedoch klappte es gemeinsam ganz gut und mit Erfolg. Beide Wege führten zum Ziel. Nach der Rückkehr nach Deutsch-land war es gar nicht so einfach, sich wieder in den Alltag einzugewöhnen. Im Herbst besuchten uns dann unsere vietnamesischen Freunde und im Beisammensein in Darm-stadt fand das Projekt seinen Abschluss. Wer mehr wissen will: http://www.hessen-viet-nam.hessen-nachhaltig.de

erfolG Des litauischen Gymnasiums

Im Frühling dieses Jahres folgte das Litauische Gymnasiums dem Aufruf der Dr.-Herbert-Quandt-Stiftung (Deutschland), sich zu melden und Anträge auf Teilnahme an ihrem Projekt zu stellen. Am Sommerende erreichte eine gute Nachricht die Schule: Das Projekt des Gymnasiums „Werkstatt der Kulturen“ wurde auf die Liste der Besten, die von einer Kommission der Bildungsexperten erstellt wurde, gesetzt (Zum Verwirk-lichen dieses Projekts wurden 3500,- Euro vorgesehen). Dieses Projekt wird unmittelbar einen direkten Beitrag beim Fördern von Werte-Richtlinien, von interkulturellen und sozialen Kompetenzen der Schüler des Litauischen Gymnasiums leisten.

Im Verlauf der Verwirklichung des Projekts werden die Gymnasiasten ein Lernmittel „Der kulturelle Pluralismus“ als CD anfertigen und dem Kultusministerium des Landes Hessen vorlegen. Sie werden weiterhin eine Sammlung von Liedern und Tänzen zu-sammenstellen, werden sich an dem integrierten Unterricht beteiligen und bewegliche Fotoausstellungen zum Thema „Europas Identität“ organisieren, thematische Vorträge halten und Anderes.

Die Projektgruppe besteht aus der stellvertetenden Direktorin Irena Grevienė, Litau-ischlehrerin Birutė Augustinavičiūtė, Mathematiklehrerin Andrea Günther, Musikleh-rer Gintaras Ručys, der Tanzlehrerin Audrone Ručienė, der Geschichtslehrerin Monika Bischoff, dem Religionslehrer Darius Subačius, der Deutschlehrerin Angela Allahyar-Parsa, der Kunstlehrerin Jūratė Lemke.

Merle besucht Vietnam

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Die Schülerinnen und Schüler des Litauischen Gymnasiums haben die Möglich-keit, auf zahlreichen Informationsveranstaltungen Berufsfelder und Studiengänge ih-rer Wahl kennen zu lernen. Die Gestaltung der beruflichen Orientierung geschieht in Kooperation mit außerschulischen Partnern. Veranstaltungen zur beruflichen Orien-tierung beginnen mit dem Berufspraktikum in der Mittelstufe und werden bis in die 13. Klasse fortgeführt, um unseren Absolventen die Studien- und Berufswahl zu er-leichtern. Schwerpunktmäßig in der 12. Klasse nehmen die Schüler an verschiedenen Studien – und Ausbildungsmessen im Raum Darmstadt, Frankfurt, Heidelberg, Mann-heim statt. „Die Berufsinformationszentren der Agentur für Arbeit in Darmstadt und Mannheim“ informiert in Abschlussklassen über Wege zu Berufsausbildung und zum Studium. In Einzelgesprächen hilft die Beraterin bei der Informationssuche, gibt Ori-entierung und versucht Wege zu weisen. Ansprechpartner in der Oberstufe ist vor allem die Oberstufenleitung, die gemeinsam mit den Klassenlehrern, der Schulleitung und den Eltern dem Schüler hilft, sich zu orientieren und ihn dabei unterstützt seine Ziele in der Lebenswirklichkeit auszutesten und umzusetzen.

Ein Highlight zum Thema „Was will ich werden?“ ist in der Mittelstufe auch der bun-desweit jährlich stattfindende „Girls’ Day“ nun ergänzt durch „Neue Wege für Jungs“. Für die Teilnahme an der diesjährigen Veranstaltung wurde nur eine Unterrichtsbefrei-ung bewilligt, wenn nachgewiesen wurde, dass der Schüler einen eher „weiblich“ besetz-ten Beruf und die Schülerin einen eher „männlich“ besetzten Beruf erprobt.

Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung sind dem Fach Politik und Wirtschaft zugeordnet und werden von Dr. Gabriele Hoffmann in der Oberstufe (einschließ-lich  „Girls’ Day / Neue Wege für Jungs“) koordiniert. Das Berufspraktikum in der 9. Klasse betreute Herbert Herbel.

Einige Aktivitäten:09.10.2010: Prof. Oehlrich von der „accadis Hochschule“, Bad Homburg, hielt vor

Schülern der Klassen 12 und 13 eine Schnuppervorlesung zu „Euro und Griechenland-krise“. Die Schüler stellten Fragen und erhielten Informationen zum Studium an einer privaten Hochschule.

11.11.2010: Besuch der Avanti 2010 für Interessierte an Auslandsstudium, Freiwilli-gendienste im Ausland, Arbeiten im Ausland

17.-18.11.2010: Besuch der Studientage Baden-Württemberg in Heidelberg und Mannheim

01.12.2010: Einzelberatung durch die Agentur für Arbeit, Darmstadt25.-27.01.2011: Besuch der „Hobit“ in Darmstadt, Kennen lernen der Studiengänge

der hessischen Universitäten 08.02.2011: Bewerbungstraining, Klasse 1021.-22.06.2011: Bewerbungstraining mit Assesment Center, Klasse 12

Berufliche Orientierung

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Außerunterrichtliche Bildung

Traditioneller Litauischer TanzSchülerinnen und Schüler, die bei den litauischen Volkstanzgruppen mitmachen,

bekommen nicht nur choreographische Erfahrung, entwickeln ihre Körpermotorik und steigern ihre Musikali-tät, sondern lernen die litau-ische Volkskunst und damit ein Stück weit auch die litau-ische Mentalität kennen. In der Tanzgruppe verbringen Schüler ihre Freizeit zusam-men, knüpfen neue Kontakte, erhalten Bühnenerfahrung und lernen Verantwortung, wenn sie in den verschiedenen Kon-zerten des Gymnasiums ihr Können unter Beweis stellen oder sogar eingeladen werden, Tanzgruppe der älteren Schüler in litauischen Trachten

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Vokalensemble

auf auswärtigen Veranstaltungen aufzutreten. Die Leiterin der Tanzgruppen ist Audronė Ručienė.

Im Schuljahr 2010/11 gab es drei verschiedene Tanzgruppen – eine Paargruppe der jüngeren Schüler, eine Mädchengruppe und eine Paargruppe der älteren Schüler.

In der Paargruppe der jüngeren Schüler tanzten Aida Krievinia, Justas Lange, Deividas Stankus, Renaldas Barkauskas, Evelina Lorenz, Laura Papinigytė, Elvija Petrauskaitė, Evelina Baniūnaitė, Georgios Polatidis, Arnoldas Rudzevičius, Beata Sergūnaitė, Aistė Skrabytė, Tomas Stankevičius, Edvinas Balsys.

In der Paargruppe der älteren Schüler tanzten Deimantė Baublytė, Laura Brocaitė, Nicolas Cabrera, Karolis Girdauskas, Goda Pachomovaitė, Meda Hentze, Eglė Julia-na Acion Stalioraitis, Eunice Casandra Linkevičius, Kevin Kavaliūnas, Edgaras Lisins-kas, Gabrielė Masiulytė, Neringa Rukšnaitytė, Mintautas Paškevičius, Estanislao Giulle Jameson Moles, Pablo Sebastian Viktoria Karuza, Kevin Ivan Bačkis.

Zu der Mädchengruppe gehörten Laura Brocaitė, Meda Hentze, Juliana Jurgilas, Goda Pachomovaitė, Aniela-Milena Remorini, Guoda Suvorova, Saulė Marija Šimelionytė, Saiva Krievinia.

Viele unserer Schüler verbrin-gen einen Teil ihrer Freizeit im Vokalensemble des Gymnasi-ums. Das Repertoire bezieht sich oft auf traditionelles litauisches Liedgut, doch neben den klas-sischen Liedern werden auch moderne Lieder verschiedenster Richtungen einstudiert und vor-geführt. Der Leiter des Ensemb-les ist Gintaras Ručys.

Jedes Jahr ergänzen die Sänger des Ensembles das Programm na-hezu aller Feste des Gymnasiums und der Litauischen Gemein-schaft, wie etwa den Tag der Deutschen Einheit, die Weihnachtsfeier, den Litauischen Nationalfeiertag und das traditionelle Johannisfest. Das Vokalensemble nimmt auch an verschiedenen Projekten, Konzerten und Festivals außerhalb der Schule teil und unter-stützt die Volkstanzgruppen stimmlich.

Dieses Jahr sind die Mitglieder des Ensambles bei folgenden Veranstaltungen aufgetre-ten: Feier zur Deutschen Einheit, baltischer Kennenlernabend in Hemsbach, „Litauische Tage“ in Saarbrücken und Neunkirchen, Fest der Hüttenfelder katholischen Gemeinde, Gedenkfeier für Prof. J. Ehret in der Schweiz, Deutsch-Litauischer Unternehmerabend des Kreises Bergstraße und das Interkulturelle Festival in Bensheim. 

Auftritt beim Tag der Deutschen Einheit

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SchulorchesterUnsere Schüler bringen

ihre musikalischen Fähig-keiten sowie ihre Leiden-schaft für Musik auch im Orchester des Gymnasi-ums zum Ausdruck. Hier kommen Jugendliche zu-sammen, die gerne musi-zieren wollen. Das Orches-ter begleitet sehr oft die Volkstanzgruppe sowie den Chor und nimmt an vielen Veranstaltungen des Gym-nasiums teil. Gerne werden sie in benachbarte Städte

eingeladen, wie etwa während der jedes Jahr im Mai stattfindenden Europa-Woche. Das Orchester wird ebenfalls vom Musiklehrer Gintaras Ručys geleitet.Im Orchester werden viele Ideen der Kinder realisiert; das Repertoire wird gemeinsam

mit den Kindern anhand ihrer Fähigkeiten und Interessen erstellt. Aus diesem Grund werden Zuhörer oft durch neuartige Interpretationen sowie unerwarteten Inszenierun-gen überrascht. Einige Kinder spielen sogar mehrere Instrumente im Orchester. Eine „musikalische Freundschaft“ mit Ehemaligen ist mittlerweile auch Tradition geworden – bei größeren Auftritten können sie es sich trotz Studiums nicht verkneifen doch noch bei uns mitzumachen...

Die Musikklasse befindet sich im Schloss Rennhof, wo auch die Orchesterproben stattfinden. Neben gewöhnlichen Instrumenten, wie Klavier, Geige, Flöte, akustische, Bass- und E-Gitarren sowie Synthesizer und Schlagzeug, findet man dort litauische Instrumente mit klangvollen Namen wie „Skudučiai“, „Birbynė“ oder „Kanklės“. Das klingt ja schon musikalisch! Solch eine Fülle von Instrumenten, das abwechslungsreiche

Das Vokalensemble des Gymnasiums könnte man als ein großes Kunstkollektiv von Gesangsliebhabern bezeichnen. Im Schuljahr 2010/11 waren folgende Schüler im En-semble aktiv:

Aida Krievinia, Saiva Krievinia, Evelina Baniūnaitė, Deimantė Baublytė, Gre-ta Kvedarauskaitė, Laura Papinigytė, Elvija Petrauskaitė, Neringa Rukšnaitytė, Be-ata Sergūnaitė, Viltė Sinkevičiūtė, Aistė Skrabytė, Guoda Suvorova, Saulė Marija Šimelionytė, Nykantas Simutis, Linas Žitkauskas, Pablo Sebastian Viktoria Karuza, Kevin Ivan Bačkis.

Keine Weihnachtsfeier des Gymnasiums ohne das Schulorchester

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Litauisch-katholischer JugendbundDer Ortsverband des litauisch-katholischen Jugendbunds „Ateitininkai“ ist am Litaui-

schen Gymnasium seit dessen Gründung aktiv. Die 1910 in Litauen gegründete Laienor-ganisation verfolgt das Ziel, akademische Jugendliche zu bürgerlichem und kirchlichem Engagement zu bewegen. Im Schuljahr 2010/11 wurde Gintarė Dambrauskaitė aus der 11. Klasse zur Vorsitzenden gewählt. Betreut wird die Gruppe von Marytė Dambriūnas-Schmidt und Darius Subačius.

Ein Mal im Monat trugen die Mitglieder des Jugendbun-des zur Gestaltung des in der Kapelle des Schlosses Rennhof stattfindenden Gottesdienstes bei. Der katholische Jugend-bund bereitete Lesungen, das Programm für die Messe und zur Andacht auf dem Friedhof vor und organisierte die Prozes-sion zum Friedhof. Im Februar wurde in der heiligen Messe der hl. Agatha, der Schutzpatronin des Brotes, gedacht.

Im Juni wurden die „Ateitininkai“ vom Delegaten für die Auslandsseelsorge der litau-ischen Katholiken, Prälat Edmundas Putrimas (Kanada) besucht und zum gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen eingeladen. Dieses Jahr, nach dem Abitur, musste Gerda Ekindorf als langjähriges Mitglied die AG verlassen. Bei der Abiturfeier haben sich die Organisationsmitglieder von ihr verabschiedet und ihr ein Fotoalbum geschenkt.

und originelle Repertoire sowie die zahlreichen Auftrittsmöglichkeiten am Litauischen Gymnasium bieten unseren Schülern beste Voraussetzungen, sich musikalisch zu entfal-ten und zu präsentieren.

Im Schuljahr 2010/11 haben folgende Schüler im Kinderorchester sowie im Orchester der mittleren und oberen Klassen musiziert:

Im Kinderorchester spielten Amy Marie Gergenreder, Maximilian Breithaupt, Nicolas Dietze, Steven Kreuzer, Marie Seelinger, Julian Kruhmann, Marvin Kabbe.

Im Orchester der mittleren Klassen waren Viktorija Cibulskaitė, Julius Linke, Till Walter, Ximena Lenz, Vanessa Loh, Saulė Marija Šimelionytė, Jan-Pascal Weimer, Val-teris Urbaitis, Phillip Holley.

Im Orchester der oberen Klassen musizierten Miriam Angert, Merle Beckord, Chris-toph Hisge, Edgaras Lisinskas, Dominic Sator, Moritz Schaubert, Giulia Scopelliti, Silke Umann, Saskia Umann.

Prälat Edmundas Putrimas zu Besuch

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Bereits seit einigen Jahren läuft am Litauischen Gymnasium die Europa AG, die von Dr. Gabriele Hoffmann betreut wird. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, junge Men-schen dabei zu unterstützen aktiv am politischen und sozialen Leben teilzunehmen, ihr bürgerliches Engagement zu fördern und ihnen dabei zu helfen an Aktivitäten teilzu-nehmen, die das kulturelle und politische Zusammenwachsen der EU-Länder fördert. Durch praxisnahe Tätigkeiten und Projekte verstehen die Schüler die Funktionen und Bedeutung der EU in der zunehmend globalen Welt besser, lernen die Arbeitsweise der EU-Politiker näher kennen und prägen sich solche allgemeinen Werte wie Demokratie, Solidarität, Toleranz, Freiheit und Menschenwürde bewusster ein.

Im Schuljahr 2010/11 nahmen die Teilnehmer der AG an vielen interessanten Projekten teil. Im Mittelpunkt standen in diesem Schuljahr die Begegnungen mit an-deren europäischen Jugendlichen. Kooperationspartner waren dabei das Haus am Maiberg in Heppen-heim und die Europäische Jugend-bildungsstätte in Weimar.

25. - 29.10.2010: Deutsch-pol-nische Jugendbegegnung mit Zeit-zeugenbefragung, Haus am Mai-berg, Heppenheim

12. - 18.06.2011: Rückbegegnung in Polen11. - 15.04.2011: Zeitungsworkshop mit Jugendlichen aus Russland10. - 18.03.2011: „SchulBrücke Europa“ mit 5 anderen europäischen Ländern in

Dresden mit dem Thema „Europäische Identität“. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler gewährten durch gegenseitige Besuche die Nachhaltigkeit der Begegnung. So besuchten einige Schülerinnen mit Frau Heidt (Betreuung SchulBrücke Dresden) und Frau Dr. Hoffmann (Organisation, Koordination der SchulBrücken-Teilnahme) die SchulBrücke in Heidelberg; zum Johannisfest reisten Jugendliche aus den Niederlanden und aus Frankreich an und einige Schülerinnen und Schüler besuchten während der Sommerferien ihre neuen Freunde in Frankreich. Ronja Deschl und Sarah Gerlich (bei-de 11. Klasse) nahmen in den Sommerferien 2011 am SchulBrücken Alumni Treffen in Magdeburg teil.

Während der Europawoche in Hessen gestaltet Herr Bengel von der Europäischen Akademie in Darmstadt mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 9 und 10 einen Europatag.

10.02.2011: „Courage zeigen“. SchulBrücken-Schulen, ein Gymnasium in Palanga, Litauen und in Šiauliai, Litauen visualisieren ihre Meinung zum Thema Zivilcourage.

Europa AG

Informiert und vorbereitet in die Europäische Zukunft

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Paten AG – Große für Kleine

Die Arbeitsergebnisse werden zeitgleich in den beteiligten Schulen präsentiert. An-schließend werden Bilder der Aktion ausgetauscht.

17.02.2011: Planspiel zur Klimapolitik in der Europäischen Union, Klasse 12, in Ko-operation mit der Europäischen Akademie Darmstadt

31.03.2011: Diskussionen in Klasse 13 zum Thema „Lissabon-Vertrag“ der Europäi-schen Union, Europäische Akademie Darmstadt

13.-23.10.2010: Das hessische Nachhaltigkeitsprojekt „Hessen meets Vietnam – Vi-etnam meets Hessen“, an dem unsere Schülerin Merle Beckord (Klasse 12) seit dem vergangenen Schuljahr teilnimmt, klingt mit dem Besuch der Jugendlichen aus Vietnam in Hessen aus. In den Sommerferien 2010 war Merle eine von 50 hessischen Jugendli-chen, die Projekte in Vietnam durchführten. Die Begegnungen wurden durch besondere Seminare und Videokonferenzen vorbereitet.

Wer neu ist, braucht besondere Unterstützung. Deshalb wurde bei uns auf Anregung der Schülerinnen und Schüler die Arbeitsgemeinschaft Paten für die Klassen 5 und 6 ins Leben gerufen. Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 bis 13 verpflichten sich, sich ganz besonders als Paten um die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe zu kümmern. Ein Pate begleitet Schüler in der 5. oder 6. Klasse und fühlt sich verantwortlich für das Wohl und Weh seiner „Schutzbefohlenen“. Der Pate lernt Verantwortung zu überneh-men und gewinnt auch eigene Sicherheit und Souveränität im Umgang mit Menschen. Er muss sich mit Bereichen beschäftigen, an denen er bis dahin vielleicht achtlos vorbei geschaut hat. Also, auch sein Gesichtskreis erweitert sich. Viele Erfahrungen aus seiner Patentätigkeit werden ihm in seinem weiteren Leben immer wieder von Nutzen sein. Nicht zuletzt trägt sie oder er dazu bei, dass unsere Schule menschlich bleibt. Pate zu sein

soll allen Beteiligten Spaß machen! Die AG „Paten – Große für Klei-

ne“ wird von Dr. Gabriele Hoffmann geleitet und beratend unterstützt. Ziel ist es, Verantwortung tragen zu lernen und durchzustehen. Deshalb verwaltet die Arbeitsgemeinschaft sich selbst. Sie wählt sich einen Vor-stand, dessen Aufgabe es ist, die all-täglichen Aufgaben sowie Projekte zu organisieren, durchzuführen.

Eine Auswahl unserer Aktivitäten:23.08.2011: Begrüßung der neuen

Schülerinnen und Schüler der „Fünf-Stets mit Rat und Tat zur Seite

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Bereits 2006 erhielt das Litau-ische Gymnasium den offiziellen Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ durch die Aktion Courage verliehen. Mitt-lerweile setzen sich rund 1.000 Schulen mit mehr als 750.000 Schülerinnen und Schüler für ein demokratisches Miteinander ein. Europaweit tragen mittlerweile nahezu 2000 Schulen den Titel „Schule ohne Rassismus“.

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist damit das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Es setzt erfolgreich auf die Eigeninitiative und das Engagement von Schü-lerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern. Die Mitglieder des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ haben ein gemeinsames Ziel: aktiv gegen den Rassismus, Diskriminierung und Gewalt anzutreten, die Ausbreitung des Rechtsex-tremismus zu verhindern und sich für die Entwicklung einer zivilen Gesellschaft aktiv einzusetzen.

Wer sich zu den Zielen einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennt, unterschreibt folgende Selbstverpflichtung:

Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe einer Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Dis-kriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden. Wenn an meiner Schule Ge-walt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, uns zukünftig einander zu achten. Ich setze

ten“.29.10.2011: Kürbisfest – fast schon legendär, dieses Mal von Frau Haffa mit Kürbis-

pfannkuchen und vielen schaurigen Kürbis - Schnitzereien25.11.2010: Bundesweiter Vorlesetag, Heinz Klee liest den „Viernheimer Struwwel-

perter“. Das Publikum, die Schüler unserer 5. Klasse und deren Gäste, die Schüler der 4. Klasse der Seehof – Grundschule werden von „Paten“ betreut

01.12.2010: Beim Vorlesewettbewerb in der 6. Klasse bilden die Paten die SchülerjuryWeihnachten 2010: Paten und Lehrer backen Plätzchen und verteilen diese an die 5.

und 6. Klasse – und alle anderen bekommen auch noch genug Leckeres ab!25.03.2011: Die Paten übernachten mit ihren Schützlingen im Saal im Jungeninternat.

Vor der langen „Filmnacht“ liest Giulia Scopelliti ihre Gruselgeschichte im Keller des Schlosses, begleitet von „schrecklichen Geräuschen und grauenvollen Enthüllungen“.

Die Aktionen der AG Paten werden von den Lehrerinnen Angela Allahyar-Parsa, Sandra Haffa, Gabriele Hoffmann, Andrea Günther und vielen Lehrer-Helfern aktiv unterstützt.

Schule mit Courage AG

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Die Reisenden AGAlle Reiselustigen begaben sich

im Schuljahr 2010/11 mit dem Religionslehrer Darius Subačius wieder auf allerlei Abenteuer. Beim Reisen lernten sich die Ju-gendlichen untereinander besser kennen und erlebten viel Lusti-ges und Spannendes. Auch dieses Jahr haben sie viele Städte und Landschaften besucht:

Unter dem Motto „Reise, ent-decke, unterhalte dich!“ haben die Schüler dieses Jahr nicht nur die deutschen großstädte Köln,

Nürnberg, Stuttgart, Bonn und Berlin besichtigt, sondern auch die Großstädte Europas, wie London, Besançon und kleine Taizé bereist! Sie haben die historischen und kulturellen Schätzte der Städte entdeckt, einander besser kennen gelernt und ihre Horizonte erweitert.

mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskrimi-nierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.

Als Schirmherren unterstützen dieses Programm am Litauischen Gymnasium das ehemalige litauische Staatsoberhaupt Prof. Dr. Vytautas Landsbergis und der Abgeord-nete des Europäischen Parlaments Dr. Wolf Klinz.

Aufgrund der ähnlichen Zielsetzung und verwandten Arbeitsprinzipien besteht zwi-schen AG Paten und der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ eine enge Zusammenarbeit. Als Jahresaktion führte die AG, die von Frau Dr. Hoffmann betreut wird, deshalb auch gemeinsam mit der AG Paten und der AG Europa das Projekt „Netz-werk Courage“ am 10. Mai 2011 durch. Am Projekt waren Schulen aus Frankreich, Deutschland, Polen und Litauen beteiligt.

Lust auf mehr?!Besuchen Sie uns unter

www.litauischesgymnasium.de

Big Ben und wir

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Verwaltung des Gymnasiums

Das kuratorium Schulträger, und somit das höchste Rechtsgremium der Schule, ist das Kuratorium des

Litauischen Gymnasiums. Gemäß dessen Satzung, setzt sich das Kuratorium aus den Delegierten verschiedener Institutionen zusammen, die an der Gründung bzw. Erhal-tung des Litauischen Gymnasiums maßgeblich beteiligt sind bzw. waren. Das Kuratori-um besteht derzeit aus elf Mitgliedern, die folgende Institutionen vertreten: den Zentral-rat und den Vorstand der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland, den Weltbund der Litauer, das Litauische Hilfswerk in den USA „BALF“, den kirchlich Bevollmächtigten für die Seelsorge der röm.-kath. Litauer in Deutschland, die Litauische Evangelisch-Lutherische Kirche in Deutschland sowie das Ministerium für Bildung und Wissen-schaft der Republik Litauen. Die meisten Delegierten (fünf ) entsendet die Litauische Gemeinschaft in Deutschland – vier werden vom Zentralrat delegiert und einer vom Vorstand. Gemäß der Satzung ist der Schulleiter Kraft seines Amtes ebenfalls Mitglied im Kuratorium.

Der Vorstand des Kuratoriums wird seit 2007 vom Direktor des Europäischen Litau-ischen Kulturzentrums in Deutschland Rimas Čuplinskas geleitet. Kassenwart ist der Präsidiumsvorsitzende des Zentralrats der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland, der Betriebswirt Tomas Bartusevičius. Zum dreiköpfigen Vorstand gehört ebenfalls die Direktorin Dr. Bronė Narkevičienė. Weitere Kuratoriumsmitglieder sind Pfarrer Ričardas

Vorstand des Kuratoriums: Tomas Bartusevičius, dr. Bronė Narkevičienė und Rimas Čuplinskas

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schulkonferenz

Die Schulkonferenz ist an hessischen Schulen das höchste Beschlussorgan. Unter der Entscheidungsbefugnissen der Schulkonferenz fallen u.a. der Haushalt, das Schulpro-gramm, Grundsätze für die Einrichtung und den Umfang freiwilliger Unterrichts- und Betreuungsangebote, Grundsätze für Hausaufgaben und Klassenarbeiten. Im Schuljahr 2010/11 bestand die Konferenz aus der Schulleitung Dr. Bronė Narkevičienė, Dr. Gabri-ele Hoffmann, Irena Grevienė, den Elternbeiräten Dr. Gernot Diehlmann, Heike Ehret, den Lehrern Brigitte Heidt, Maria Schäfer, Edmundas Jankūnas, Angela Allahyar-Parsa, Marija Dambriūnas-Schmidt sowie den Schülersprechern Miriam Angert, Till Walter und Tomas Pranckevičius.

elternBeirat unD schülermitverWaltunG

Der Elternbeirat befasst sich mit Problemen, die von den Eltern an ihn herangetragen werden und ermöglicht über Elternspenden Anschaffungen, die die Schule nicht tätigen kann. Er wirkt bei allen Angelegenheiten, die für die Schule von allgemeiner Bedeu-tung sind, beratend mit. Der Vorsitzende des Elternbeirates war im Schuljahr 2010/11 Dr. Gernot Diehlmann, Stellvertreterinnen waren Rūta Lange und Eva Seelinger, Schriftführerin Doris Zachmann.

Die Schülervertreter werden von der Schülervollversammlung gewählt und sollen sich für das Wohl und die Interessen ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen einsetzen. Schul-sprecherin war Miriam Angert (Klasse 11), Stellvertreter waren Gerda Ekindorf (Klasse 13) und Tadas Jotkevičius (Klasse 12). Schülerinnensprecherin im Mädcheninternat war Gerda Ekindorf (Klasse 13) und Schülersprecher im Jungeninternat Lukas Povilaitis (Klasse 10), später – Dainius Karašauskas (Klasse 12).

personal unD ehrenamtliche helfer

In der Verwaltung waren Ona Schugschdinis und Albert Thiem tätig. In der Küche sorgten Sandra Baltz, Elena Gasiūnas, Ilona Neuberth und Nijole Thiem für das leibliche Wohl.

Um die Sauberkeit im Schulgebäude und im Internat kümmerten sich Grete Kotke, Marta Langovska, Elena Supronova und Irena Timpf.

Zu den treuen ehrenamtlichen Helfern zählten die Mütter der Schüler Miriam Breit-haupt, Andrea Kleinschmidt, Rūta Lange und Aušra Tamutytė. Der ehemaliger Gym-nasiast Vaidas Bruder hat stets zum musikalischen Programm beigetragen. Wir danken allen Freunden des Gymnasiums, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite stehen!

Baliulis, Salomėja Böttcher, Martynas Gaurilčikas, Dalia Henke, Antanas Karčiauskas, Dr. Jonas Norkaitis, Dainius Numgaudis und Pfarrer Vidas Vaitiekūnas.

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Hilfe und Unterstützung

Der Verein „Freunde und Förderer des Litauischen Gymnasiums in Hüttenfeld e.V.“ wurde von engagierten Mitgliedern des Elternbeirats 2001 gegründet und zählt mitt-lerweile ca. 60 Mitglieder. Der jährliche Beitrag für Einzelmitglieder beträgt lediglich € 15,- und ist, ebenso wie jede freiwillige Spende, steuerlich absetzbar (§ 10 b EStG).

Der Förderverein hat es sich satzungsgemäß zur Aufgabe gemacht, das Private Li-tauische Gymnasium in Hüttenfeld in seiner ideellen und materiellen Bildungs- und Erziehungsarbeit zu unterstützen.

Vorsitzende des Vereins waren im Schuljahr 2010/11 Hans-Jürgen Kock und Dr. Bronė Narkevičienė, der Schriftführer Siegfried Möller und der Kassenwart R. Kraus.

Im Schuljahr 2010/11 unterstützte der Förderverein etliche Klassenfahrten, Tagesaus-flüge, die Ski-Freizeit, den Mathematik-Sonderunterricht und diverse Patenprojekte.

Der förDerverein Des litauischen Gymnasiums

Sie helfen nicht nur der Schule, Sie unterstützen unsere Kinder! Die Unterlagen finden sie unter www.litauischesgymnasium.de/foerderung

WerDen auch sie mitGlieD im förDerverein!

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spenDen für Das litauische Gymnasium im jahr 2010/11Als staatlich anerkannte Ersatzschule wird das Gymnasium gemäß dem Ersatzschul-

finanzierungsgesetz des Landes Hessen gefördert. Hinzu kommen Zuschüsse der Re-publik Litauen, des Hessischen Sozialministeriums und des Kreises Bergstraße. Jedoch reichen diese Zuschüsse bei weitem nicht aus, so dass ein wesentlicher Teil der Kosten durch ihre großzügigen Spenden aufgebracht wird.

Mit großer Dankbarkeit listen wir im folgenden alle Spenden ab 200 € auf, die das Li-tauische Gymnasium vom 1. Juli 2010 bis zum 30. Juni 2011 erhalten hat. Die Spenden wurden unter anderem auch durch die Aktion „Machen Sie den Weg frei“ gesammelt:

Einnahmen Johannisfeier 2746,00 €BASF 2.155,00 €Sparkassen-Stiftung-Starkenburg (Ferienakademie) 1.500,00 € Familie Breithaupt, Hüttenfeld 1.432,20 €VOBA Darmstadt 1.300,00 €Familie Prahl, Hannover 1.221,00 €Jūratė Caspersen-Jablonskytė, Schweiz 1.001,00 €Gesink Messe-und Werbeagentur, Hüttenfeld 1.000,00 €Elfriede und Erich Möck, Lampertheim 1.000,00 €Mykolas Lipšys, Hamburg 1.000,00 €Dr. Vincas Bartusevičius, Wittlich 1.000,00 €Schweistechnik Schleinkofer, Lampertheim 910,55 €Außenministerium der Republik Litauen 869,00 €Prof. Dr. Wolfgang Frhr. v. Stetten, Künzelsau 750,00 €Spenden Benefizkonzert „Junge Klassik im Schloss“ 481,00 €Rolf Deschl, Hüttenfeld 430,00 €Spenden Weihnachtsfeier 386,16 €Petras Nevulis, Freiburg 360,00 €Walter Siebert, Mannheim 300,00 €Birutė Preisinger, Memmingen 250,00 €Alois Weigel, Heidelberg 250,00 €Floristik Schuster, Lampertheim 250,00 €Claudia und Willy Baumann, Hüttenfeld 245,00 €Christoph Cholewa, Viernheim 230,00 €Marija Dambriūnas-Schmidt, Hüttenfeld 200,00 €Bronislava Lipschis, Hüttenfeld 200,00 € Frauenverband Romuva 200,00 €Glaserei Fuhrmann, Hemsbach 200,00 €Litauische Gemeinschaft, Ortsverband Hamburg 200,00 €Dalius Bernatavičius, Litauen 200,00 €

Vielen herzlichen Dank!

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Übersicht über die Stundenverteilung und Ergänzungsangebote des Litauischen Gymnasiums im Schuljahr 2011/2012 Fach Kl. 5 Kl. 6 Kl. 7 Kl. 8 Kl. 9 Kl. 10 Kl. 11 Kl. 12 Kl. 13

Deutsch 6 5 4 4 4 4 4 5 5Litauisch (für litauische SchülerInnen) 4+2** 4+2** 4 4+1** 4+2** 4+2** 3 4 4Englisch (1. Fremdspr., obligatorisch) 5 4 4 4 4 3 4 3/5 3/7Französisch (2. Fremdspr., Wahlfach) 4 4 4 4 3 3 3 3Russisch (2./3. Fremdspr., Wahlfach) 2 3 2/6 2/6Litauisch (2. Fremdspr., Wahlfach) 3Mathematik 5 5 4 4+2* 4 4 5+2* 4/6 4/6Physik 1 2 2 1 2 2 2Chemie 2 2 2 2 2Biologie 2 2 1 1 2 2 2+1* 3/5 3/5Erdkunde 1 1 1 1 1Geschichte 1 2 2 2 2 2 2 2

Litauische Geschichte (für litauische SchülerInnen) 1 1 2 2 2

Politik und Wirtschaft 2 2 2 2 2 3/5 3/5Informatik 2 2Religionslehre 2 2 2 2 2 2 2 2 2Musik 2 2 1 1 1 1 1 1Sport 2 2 2 2 2 2 2 2 2Kunst 2 2 1 1 1 1Litauenkunde (für Nichtlitauer, Wahlunterricht) 2 2

* - Stunden zur Wissensvertiefung; ** - Stunden für Anfänger; Grundkurs/Leistungskurs

Ergänzungsbereich

Vokalensemble

Kinder-orchester

Orchester der

Unterstufe Orchester der Mittel-/Oberstufe

Volkstanzgruppe für jüngere Schüler

Volkstanzgruppe für ältere Schüler

Volkstanzgruppe der Mädchen

Litauisch-katholischer Jugendbund „Ateitininkai“

Die Reisenden AG

Künstlerisches Gestalten

Schule mit Courage AG

Paten AG

Theater AG

Planspiel Börse

Europa AG

Basketball AG

Weitere Angebote

Unterbringung im Internat mit voller Verpflegung

Mittagstisch und Tee-Pause in der Mensa

Hausaufgabenbetreuung

Teilnahme an multikulturellen Musik-, Kunst-, Sport- und Wirtschaftsprojekten, Schüleraustausch u.a.

Individualisierte Förderung

Deutsch- und Litauisch-Sprachkurse für Anfänger

Individuelle Beratung bei der Auswahl von Lernkursen und Ergänzungsangebote innerhalb und außerhalb der Schule

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80ISSN 1869-6007

Das Litauische Gymnasium wurde gegründet und besteht seit über 60 Jahren dank des Einsatzes und der Spenden

seiner Freunde und Förderer. Unser Dank gilt jedem, der sich am Erhalt und am Wohlergehen unserer Schule beteiligt.

ihre spenDen können sie auf folGenDes konto üBerWeisen:

Unterstützungsfonds des Litauischen Gymnasiums e.V.Volksbank eG Darmstadt, BLZ 508 900 00, Konto-Nr. 32761801

Die Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Eine Spendenquittung wird ausgestellt.

www.litauischesgymnasium.de


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