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INSIGHT REPORT RFID

Date post: 08-Dec-2014
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RFID, BARCODES & MOBILE LÖSUNGEN WEGE ZUR INTELLIGENTEN INSTANDHALTUNG
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RFID, BARCODES & MOBILE LÖSUNGEN WEGE ZUR INTELLIGENTEN INSTANDHALTUNG

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T.A. Cook Consultants Insight Report 01 – 12/2010 | RFID, Barcodes & mobile Lösungen: Wege zur intelligenten Instandhaltung

E INLE ITUNG

AUTOR Jörn Grote

RFID, BARCODES & MOBILE LÖSUNGEN: WEGE ZUR INTELLIGENTEN INSTANDHALTUNG Das Thema intelligente Instandhaltung hat nichts von seiner Aktualität

verloren und wurde auf der Tagung "RFID, Barcodes & More" in all seinen

Facetten intensiv diskutiert. Ob technische Details einzelner Lösungen oder der

Umgang mit den Mitarbeitern bei der Einführung von RFID, alles hatte seinen

Platz auf der Veranstaltung.

Einführung durch Harald Neuhaus, Aluminium Norf GmbH, Neuss, Leiter Zentrale Anlagentechnik, Vorsitzender des Vorstandes des FVI e.V.

Vom 27. bis 28. September 2010 fand das 6. FVI-Jahresforum RFID im Hotel Hilton in Köln statt. Auf der Tagung mit dem Titel „RFID, Barcodes & Mobile Lösungen: Wege zur intelligenten Instandhaltung“ trafen sich Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Industriebereichen, um sich über die neuesten Entwicklungen einer „intelligenten“ Instandhaltung zu informieren. Mit dabei war auch das Team des Research & Studies- Bereiches von T.A. Cook: Einerseits um ihre neueste Studie „RFID Best Practice“ zum RFID-Einsatz in der Instandhaltung vorzustellen, und andererseits um das Marktgeschehen aus der ersten Reihe mitzuverfolgen.

In diesem Insight Report stellt das Research & Studies Team aktuelle Entwicklungen vor, die

derzeit Anwender und Anbieter im Bereich der intelligenten Instandhaltung beschäftigen.

Der erste Tagungsbericht geht der Frage nach, inwieweit sich die intelligente Instandhaltung schon durchgesetzt hat. Dabei liegt der Fokus auf der RFID-Technologie, bei der immer noch offen ist, ob sie sich breitflächig in allen Industrien durchsetzen wird. Der Artikel „Stand von RFID“ untersucht das Verhältnis von RFID zu Barcode. Der Artikel „Miteinander von Barcode und RFID“ geht genauer auf Daten ein, die in der Studie „RFID Best Practice“ erhoben wurden. Diese untermauern deutlich den Trend, dass die Nutzung von RFID zunimmt. Abgerundet wird der Bericht durch Erfahrungen, die im Laufe der praktischen Anwendung gesammelt werden konnten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Veranstaltung war die Vorstellung von Produkten und Technologien, sei es im Rahmen von Tagungsbeiträgen oder bei Gesprächen zwischen Anwendern, Interessenten und Anbietern. Um diesem Aspekt Rechnung zu tragen, befasst sich ein weiterer Veranstaltungsbericht mit der in den letzten Jahren erfolgten Ausrichtung von RFID-Anbietern auf den Bereich Instandhaltung. Des Weiteren werden auch innovative Produkte vorgestellt, deren Ursprung bei den Anwendern liegt.

Abgerundet wird dieser Insight Report mit einer Betrachtung von rechtlichen Aspekten der RFID-Nutzung sowie der Frage, wie es mit SAP MAM weitergeht.

INHALTSVERZEICHNIS Stand von RFID .............................................................................................................................. 3 Miteinander von Barcode und RFID .................................................................................................. 4 RFID-Nutzung nimmt zu .................................................................................................................. 5 Studie „RFID Best Practice“ ............................................................................................................. 6 Instandhaltung als Zielgruppe .......................................................................................................... 7 Innovationen aus der Praxis ............................................................................................................ 8 Mobile Instandhaltung verhilft RFID zum Durchbruch ......................................................................... 9 Rechtliche Aspekte werfen Fragen auf ............................................................................................ 10 SAP MAM: Ungewisse Zukunft........................................................................................................ 11

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TAGUNGSBERICHT

AUTOR Jörn Grote

STAND VON RFID RFID in der Instandhaltung ist keine Theorie mehr, sondern tägliche Praxis.

Die Tagung zeigte dabei eindrucksvoll, dass die Anwender aus den

unterschiedlichsten Industriebereichen stammen. Um RFID jedoch zu einem

industrieweiten Standard zu machen, muss der Erfahrungsaustausch verstärkt

werden.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag zwar bei intelligenter Instandhaltung, jedoch bestimmte das Thema RFID viele Vorträge. Wenn die Tagung eines gezeigt hat, dann dass die RFID-Technologie in der Instandhaltung angekommen ist. Längst wird die Diskussion über RFID nicht mehr von den möglichen Anwendungsformen beherrscht, sondern vor allem von praktischen Fragen der Umsetzung. Dies bedeutet einerseits, dass der früher vorherrschende Hype einer gewissen Ernüchterung gewichen ist. Andererseits zeigt es jedoch auch, dass RFID tatsächlich in der Praxis genutzt wird. Dass sich mit RFID nicht alle Erwartungen erfüllen lassen und RFID nicht die Lösung aller Probleme darstellt, ist Teil dieser Erkenntnis. Jedoch haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass der Hype nicht komplett unbegründet war.

Reinen Optimierungsmaßnahmen für bestehende Prozesse sind Grenzen gesetzt. Beispielsweise ist es bei der manuellen Dokumentation von Instandhaltungsarbeiten nicht möglich, Fehler bei der Übertragung und der Identifizierung von Equipment komplett zu vermeiden. Mit RFID-unterstützten Prozessen ist das möglich. Dies ist jedoch keine Lobeshymne auf die Technik, die den blinden Einsatz von Technologie propagiert. Es gibt Arbeitsschritte, für die automatisierte Systeme besser geeignet sind, jedoch können sie die Arbeit der Menschen nur unterstützen. Bei Unternehmen, die dies erkannt haben, wird RFID erfolgreich eingesetzt. So etwa hat der RFID-Einsatz bei Lufthansa die Überprüfung von Schwimmwesten in

Flugzeugen stark vereinfacht. Während die Mitarbeiter früher stundenlang jede einzelne Weste überprüfen mussten, können sie diese Aufgabe heute innerhalb weniger Minuten mit einem einzigen Rundgang erledigen. Dieses Beispiel demonstriert, dass der sinnvolle RFID-Einsatz Mitarbeiter bei der Bewältigung ihrer Arbeit entlastet.

Im Rahmen der Veranstaltung zeigte sich auch, dass trotz der gleichen Zielstellung die Ausgestaltung der einzelnen Lösungen sehr unterschiedlich ausfällt. Gerade hier konnte die Tagung Akzente setzten, denn wenn es etwas gibt, dass noch stärker ausgebaut werden muss, so ist es die Vernetzung der RFID-Anwender für den gegenseitigen Erfahrungstausch. In der Industrie fehlen bisher einheitliche RFID-Lösungen. Die Unterschiedlichkeit hinsichtlich Funktionalitäten und Umsetzung im Detail sollte jedoch als Chance verstanden werden. Immerhin ist die RFID-Infrastruktur bei bisherigen Anwendern bereits vorhanden und Ergänzungen sind um einiges leichter umzusetzen als die Neueinführung eines Systems. Hier können die Anwender voneinander lernen, um weitere Einsatzmöglichkeiten für RFID kennenzulernen.

Frank Bruderreck, Evonik Energy Services GmbH, System Technologies, Leiter der Arbeitsgruppe MTR (Maintenance Team RFID) des FVI

Blick ins Publikum im Hauptplenarsaal

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TAGUNGSBERICHT

AUTOR Mateus Siwek

MITEINANDER VON BARCODE UND RFID Intelligente Instandhaltung ist nicht die Domäne einer einzigen Technologie,

RFID und Barcode haben beide ihre Berechtigung. In der Praxis geht es

darum, die passende Lösung für ein Unternehmen zu finden, sei es Barcode,

RFID oder eine andere Alternative.

RFID war nur ein Aspekt der Veranstaltung, um die Wege zur intelligenten Instandhaltung aufzuzeigen. So präsentierten Frank Matheußik von der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg und Marian Pufahl von SD&C die Entscheidungsfindung für ein mobiles Workforce Managementsystem, bei der RFID und Barcode zur Wahl standen. Auch Rainer Brenk-Ortolf, der Leiter des Fachbereichs Mobile Business bei der Begis mbH, ging auf die Unterschiede zwischen RFID und Barcode ein. Konsens unter den Tagungsteilnehmern war, dass RFID den Barcode nicht ablösen wird. Es sind zwei unterschiedliche Systeme, die beide ihre Daseinsberechtigung haben. Beim Einsatz in Instandhaltungsprozessen muss am Anfang immer die Frage stehen, was erreicht werden soll und welche Lösung dafür am besten geeignet ist. Je nachdem wie diese Antworten ausfallen, kommen verschiedenen Technologien in Frage.

Wie aber auch Rainer Brenk-Ortolf von der BEGIS mbH erwähnte, ist klar erkennbar, dass das Interesse an RFID zunimmt. Ein Grund dafür sind die Möglichkeiten, die sich durch RFID-Lösungen eröffnen. Gerade das Rückschreiben von Informationen auf den Tag am Objekt ist für Instandhalter von Interesse, die mit Offline-Lösungen arbeiten müssen. Und in rauen Industrieumgebungen ist RFID aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen Lösungen klar im Vorteil.

Trotz dieser positiven Entwicklung hat sich RFID noch nicht in der Breite durchgesetzt. Das Interesse ist vorhanden, jedoch schrecken viele Unternehmen aufgrund fehlender Erfahrungswerte noch vor dem Einsatz von RFID zurück. Zwar werden die Kosten für den RFID-Einsatz weiterhin kritisch gesehen, dies ist aber nicht der Hauptgrund, warum sich Anwender gegen RFID entscheiden.

Anders als vor noch fünf Jahren können derzeit viele RFID-Lösungs- und Technologieanbieter bereits auf Referenzen im Bereich Instandhaltung verweisen. Damit wird in Zukunft die Wahl eines kompetenten Umsetzungspartners immer wichtiger. —

Frank Matheußik, NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG, und Marian Pufahl, IT Consultant, SD&C Solutions Development & Consulting GmbH

Rainer Brenk-Ortolf, Leiter Fachbereich Mobile Business, Begis mbH

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STUDIE

AUTOR Jörn Grote

RFID-NUTZUNG NIMMT ZU Mateus Siwek von T.A. Cook stellte im Rahmen seines Vortrages erste

Ergebnisse aus einer aktuellen Best-Practice-Studie zum Einsatz von RFID in

der Instandhaltung vor. Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass der Einsatz

von RFID in der Instandhaltung zunimmt.

Für die Studie „RFID Best Practice“ wurden rund 350 Interviews geführt, davon 73 mit Unternehmen die derzeit RFID in der Instandhaltung nutzen. Die Auswertung der Frage, seit wann RFID eingesetzt wird, zeigt, dass sich die Anzahl der Projekte in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. Während in den fünf Jahren von 2000 bis 2005 nur acht Prozent aller RFID-Projekte gestartet wurden, waren es in den drei Jahren von 2005 bis 2008 bereits 44 Prozent aller RFID-Projekte. Im Zeitraum von 2008 bis 2010 zeigt sich ein weiterer starker Anstieg.

Ausweitung bestehender RFID-Projekte

Das Thema RFID ist jedoch mit der Einführung einer Lösung für die Instandhaltung in der Regel nicht abgeschlossen. Wird der Einsatz einer RFID-Lösung als positiv beurteilt, so finden sich oft weitere Bereiche für die sich ein RFID-Einsatz lohnen kann. Der überwiegende Anteil der Anwender plant derzeit, bestehende RFID-Lösungen auszuweiten.

Zeitplanung zum RFID-Einsatz

Einführung von RFID-Projekten

Bei Unternehmen, die derzeit kein RFID in der Instandhaltung einsetzen, planen fast die Hälfte (45%) RFID-Projekte. Von diesen wiederum haben bereits 65 Prozent konkrete Pläne für den RFID-Einsatz in den nächsten fünf Jahren.

Praktische Erfahrungen Dass RFID-Projekte nicht mehr allein von technischen Erwägungen bestimmt werden, zeigt die häufig gestellte Frage nach dem Umgang mit Betriebsrat und Belegschaft. Dies kann zu einem Problem werden, muss aber nicht. Wichtig ist dabei, wie Dr. Frank Müller von Solvay anmerkte, dass man von Anfang an offen und transparent kommuniziert, was geplant ist. Bindet man den Betriebsrat ein, so gibt man ihm die Möglichkeit festzustellen, dass RFID keine Gefahr für die Mitarbeiter bedeutet. Tut man dies nicht, kann man leicht den gegenteiligen Anschein erwecken.

Besonders wichtig bei der RFID-Einführung ist auch die Frage der Prozessgestaltung. Ein Ansatz ist, einfach bestimmte Arbeitsschritte, die früher manuell realisiert wurden, von RFID übernehmen zu lassen. Dadurch bleibt der Prozess unverändert und Potenziale für die Effizienzverbesserung werden nicht vollständig ausgeschöpft. Wird RFID auf diese Weise eingeführt, so bleibt der erreichte Nutzen weit hinter den Erwartungen zurück.

Um tatsächlich alle Effizienzpotenziale auszuschöpfen, sollte nach der Prozessanalyse geklärt werden, wie der Prozess besser gestaltet werden kann. Aus diesem Schritt leiten sich auch die Anforderungen für die zu verwendende Technik ab. Auswahl und Suche technischer Komponenten sind deshalb auf keinen Fall zu vernachlässigen.

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Eine der größten Veränderungen, welche die Einführung von RFID bewirkt, ist eine entscheidende Verbesserung der Datenbasis. Damit können Prozesse, die früher aufgrund einer mangelhaften Datengrundlage nur reaktiv gestaltet werden konnten, mit RFID proaktiv angelegt werden. Anstatt beispielsweise erst dann ein Ersatzteil zu besorgen, wenn es benötigt wird, kann dank verbesserter Datengrundlage im Voraus ein erwarteter Ausfallszeitpunkt geschätzt werden. Dadurch können Ersatzteile frühzeitig beschafft und längere Wartezeiten vermieden werden. —

STUDIE "RFID BEST PRACTICE": EINSATZ VON RFID IN DER INSTANDHALTUNG Obwohl mittlerweile die Möglichkeiten der Technik hinreichend bekannt sind, stehen viele Unternehmen bei der praktischen Umsetzung einer RFID-Lösung vor vielen Fragen. Besonders im Bereich der Instandhaltung liegen nur wenige Informationen vor. Die Lücke soll mit dieser Studie zukünftig gefüllt werden.

Die Studie beantwortet folgende Fragestellungen:

» Welchen Nutzen generieren Unternehmen durch RFID in der Instandhaltung? » Wie teuer sind RFID-Projekte und Anwendungsfälle? » Wie schnell kann man heutzutage RFID installieren? » Welche RFID-Lösungsanbieter gibt es? » Welche Herausforderungen ergeben sich während der Umsetzung eines RFID-Projektes? » In welchen Anwendungsbereichen oder Prozessen der Instandhaltung wird RFID eingesetzt? » Wie verändern sich Geschäftsprozesse durch die RFID-Einführung? » Was sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz von RFID? » Welche Technologien sind im Rahmen von RFID relevant?

Ein Großteil der Studie wird durch Case Studies abgedeckt, die konkret den Einsatz von RFID in der Instandhaltung aufzeigen. Somit steht der Instandhaltungsbranche ein praxisorientierter Band mit aktuellen und konkreten Umsetzungsbeispielen zur Verfügung. Daneben bietet die Studie dem Leser eine Möglichkeit Kosten und Nutzen von RFID im eigenen Unternehmen mit Hilfe eines Kalkulations-Tools abzuschätzen.

Die Studie „RFID Best Practice: Einsatz von RFID in der Instandhaltung“ kann online unter www.tacook.de/studies.php bestellt werden.

Die Studie kostet 900 Euro (zzgl. Mwst.). Befragungsteilnehmer erhalten einen Rabatt von 10 Prozent.

RESEARCH & STUDIES Der Bereich "Research & Studies" von T.A. Cook beschäftigt sich mit detaillierten Markt- und Unternehmensanalysen im Umfeld von Asset Performance Management. Der Fokus des Teams liegt in der systematischen Aufbereitung und Beantwortung aktueller Marktanforderungen sowie zu erwartender Entwicklungen und deren Konsequenzen für die Marktteilnehmer. Neben den jeweiligen Themenstudien erarbeiten wir Trendberichte und pflegen spezifische Knowledge-Datenbanken, welche im Rahmen individueller Auftragsstudien genutzt werden können. Ansprechpartner: Mateus Siwek, [email protected], Tel.: +49 (0)30 – 884307-0

Mateus Siwek, Research Consultant, T.A. Cook

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AUSSTELLER

AUTOR Mateus Siwek

INSTANDHALTUNG ALS ZIELGRUPPE RFID-Anbieter haben erkannt, dass die Instandhaltung eine wichtige

Zielgruppe darstellt. Viele Anforderungen, für die es noch vor einigen Jahren

keine passenden Produkte gab, werden heute durch das Produktportfolio der

Anbieter abgedeckt.

Hatten Unternehmen und Instandhalter vor einigen Jahren noch Probleme, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Komponenten zu finden, so hat sich die Situation mittlerweile geändert. Gerade die RFID-Tags waren früher mehr auf die Bedürfnisse von Handel und Logistik zugeschnitten als auf die rauen Umgebungsbedingungen in der Industrie.

Probleme bereitete in der Vergangenheit das Anbringen von RFID-Tags auf metallischen Oberflächen, da diese das Auslesen von Informationen störten. Zudem haben mehrere Anbieter RFID-Tags im Angebot, die auf metallischen Oberflächen problemlos funktionieren, etwa Meshed Systems, microsensys, Smart-Tec, TNB und andere.

Fast alle Hersteller von RFID-Tags bieten derzeit Industrievarianten an. Diese funktionieren in einem großen Temperaturbereich und sind gegen Verschmutzungen, Staub und Flüssigkeiten geschützt.

Eine weitere Anforderung sind ATEX-zertifizierte RFID-Tags. Diese werden bereits vereinzelt von Herstellern wie Tectus, microsenys und Trovan angeboten. Dabei wurde auf der Tagung jedoch angemerkt, dass diese RFID-Tags nur eine ATEX-Zertifizierung der Kategorie 2 haben. Für die praktische Anwendung werden jedoch auch ATEX-zertifizierte RFID-Tags der Kategorie 1 benötigt, die bisher noch nicht angeboten werden.

Neben den RFID-Tags bestimmten auch die mobilen Lesegeräte die Gespräche. Hierbei zeigten sich zum Teil sehr unterschiedliche Erfahrungen mit PDAs, Handys und Tablet-PCs. Jede dieser Varianten hatte ihre Fürsprecher. Ein Anwender sagte, dass aufgrund der geringen Größe der Tasten nur Tablet-PCs praktisch sind. Bei anderen Anwendern hatten sich diese aufgrund des Gewichts und der Größe nicht durchgesetzt.

Die Erfahrung der Anwender zeigt, dass die Auswahl der Lesegeräte nur in Abstimmung mit den Mitarbeitern sinnvoll ist. Sie sind es, die letztendlich die Geräte bedienen müssen und damit den Erfolg des Projekts garantieren.

Ausstellungsstand der Evonik Energy Services GmbH

Ausstellungsstand der mircrosensys GmbH

Ausstellungsstand der Movilitas Consulting AG

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TAGUNGSBERICHT

AUTOR Jörn Grote

INNOVATIONEN AUS DER PRAXIS Die Weiterentwicklung der RFID-Technologie für die Instandhaltung wird nicht

nur von den Anbietern vorangetrieben. Auch die Anwender initiieren die

Entwicklung von neuen Produkten durch ihre Bedürfnisse oder Anregungen

aus dem praktischen Umgang mit der Technologie.

Die vielfältigen Anforderungen an die Instandhaltung sorgen für Innovationen auf Anwenderseite. Genügt das Angebot an RFID-Tags nicht den spezifischen Bedürfnissen eines Anwenders, so entwickelt dieser oft in Zusammenarbeit mit einem Anbieter eine eigene Lösung. So entstand etwa in Zusammenarbeit von Lufthansa, Hartig und dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen der erste für den Luftverkehr zugelassene RFID-Tag. Dieser Transponder funktioniert auch bei Objekten außerhalb der Kabine und dient zur dauerhaften Kennzeichnung von Flugzeugbauteilen.

Auch andere Anbieter berichteten, dass erst die Zusammenarbeit zwischen den Anwendern und den Anbietern zu marktfähigen RFID-Lösungen führte.

Verbesserungsideen und Vorschläge für weitere Einsatzmöglichkeiten kommen oftmals auch direkt aus der Praxis. Sind die Mitarbeiter erst von den Vorteilen der RFID-Technologie überzeugt, geben sie oft weitere sinnvolle und nützliche Hinweise. Bei Evonik z.B. wurden so die normalen RFID-Tags zu visuellen RFID-Tags weiterentwickelt. Die Idee, ob es möglich sein könnte, die Informationen der RFID-Tags auch ohne Lesegerät zu sehen, führte zu dieser Neuentwicklung. Dieser "V-RFID" zeigt grundlegende Informationen zu dem technischen Objekt an, an dem er befestigt ist. Diese können für die Freischaltung von stromleitenden Anlagen oder auch für wiederkehrende Prüfungen und Wartungen genutzt werden. Evonik plant zukünftig, den V-RFID auch als eigenes Produkt anzubieten.

V-RFID in der Praxis

Am Ausstellungsstand der Evonik Energy Services GmbH

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MARKTTREND

AUTOR Mateus Siwek

MOBILE INSTANDHALTUNG VERHILFT RFID ZUM DURCHBRUCH Sieben der 20 Beiträge und Diskussionen auf der Veranstaltung beschäftigten

sich teilweise oder vollständig mit der Praxis der mobilen Instandhaltung. Wie

die Studie „RFID Best Practice“ zeigt, ist das Interesse an mobilen Lösungen

sowohl bei derzeitigen als auch bei zukünftigen Anwendern am größten.

Fest montierte Lesegeräte oder sogenannte Gates begrenzten die Einsatzmöglichkeiten von RFID auf kleine Objekte. Erst die Einführung von mobilen Lesegeräten ermöglichte die Nutzung von RFID-Tags an Objekten aller Größenordnungen. Zudem kann mit mobilen Geräten die Identifizierung von Objekten vor Ort erfolgen, wodurch der aufwendige Transport zu einem fest montierten Lesegerät entfällt.

Aufgrund ihrer Vorteile werden mobile Lesegeräte auch dort eingesetzt, wo dies nicht unbedingt nötig wäre. Beispielsweise bei Reparaturwerkstätten, wo die zu identifizierenden Objekte angeliefert werden.

Durch die Flexibilität der mobilen Lesegeräte beim Auslesen der RFID-Tags an allen Stellen, haben diese zur verstärkten Nutzung von RFID in der Instandhaltung geführt.

Einsatz und Planung für RFID in der Instandhaltung / Quelle: T.A. Cook „RFID Best Practice“, 2010

0 20 40 60 80 100 120 140 160

Lagerhaltung von Ersatzteilenund Werkzeugen

,Lokalisierung von AnlagenKomponenten oder Werkzeug

Unterstützung von gesetzlichvorgeschriebenen Prüfungen

Pflegen der Wartungshistorieauf den Komponenten

Erfüllung vonNachweispflichten

Identifikation von Anlagenteilenzur mobilen Wartung

Anbieter von RFID-Lösungen

Kein Anwender von RFID im Bereich Instandhaltung

Anwender von RFID im Bereich Instandhaltung

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TAGUNGSBERICHT

AUTOR Mateus Siwek

RECHTLICHE ASPEKTE WERFEN FRAGEN AUF Ein Thema, das für viele Besucher der Tagung von großem Interesse war, sind

die rechtlichen Fragen rund um den Einsatz von RFID. Wie ist es um die

gesetzlich vorgeschriebenen Nachweispflichten bestellt und was muss man in

Bezug auf den Datenschutz beachten?

Ein Vorteil von RFID ist die verbesserte Nachweisbarkeit von durchgeführten Tätigkeiten durch einen Instandhalter. Auf der Veranstaltung gab es unter den Teilnehmern unterschiedliche Ansichten darüber, wie und in welchem Umfang diese auch den gesetzlichen Nachweispflichten für Überprüfungen genügen. Einige Anwender berichteten, sie haben die Erfahrung gemacht , dass für diese Nachweispflichten die RFID-Lösung nicht in Frage komme. Sie erstellen weiterhin für diese Form der Nachweise schriftliche Dokumente mit Unterschriften. Andere Anwender berichteten, die Rechtsabteilung sei zu der Entscheidung gekommen, dass die RFID-Lösung auch für die gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen als Nachweis genüge.

Ein weiteres schwieriges Thema ist die Mitarbeiterüberwachung. RFID-Lösungen erlauben es theoretisch, genau zu verfolgen, welcher Mitarbeiter zu welchem Zeitpunkt welche Tätigkeit durchgeführt hat. Dies ist jedoch aus datenschutzrechtlicher Sicht sehr bedenklich. Betriebsräte werden in dieser Hinsicht verlangen, dass eine genaue Leistungsüberwachung der Mitarbeiter nicht möglich ist. Die Diskussion unter den Tagungsteilnehmern zeigte, dass das Vorgehen bei internen und externen Mitarbeiter unterschiedlich ist. Über externe Mitarbeiter werden mehr Daten gesammelt, um eine genauere Leistungsabrechnung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, wo denn die Grenze zwischen internen und externen Mitarbeitern zu ziehen sei.

Die lebhafte Diskussion im Plenum machte deutlich, dass in Hinsicht auf die rechtlichen Aspekte von RFID-Lösungen bei weitem noch nicht alle Fragen geklärt sind. —

Reiner Pape, Fachplanung Mechanik, Roche Diagnostics GmbH

Jürgen Alexander Lehmann, Organisationsentwickler und Coach,

Xploy

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TAGUNGSBERICHT

AUTOR Jörn Grote

SAP MAM: UNGEWISSE ZUKUNFT Die Bekanntmachung, dass SAP MAM von SAP nicht weiterentwickelt wird, hat

auf Seiten der Anwender erhebliche Unsicherheit ausgelöst. Gerade für den

Einsatz bei RFID-Projekten stellt sich die Frage, ob es Alternativen gibt oder

man weiterhin auf SAP setzen soll.

Wie die Grafik aus der Studie „RFID Best Practice“ zeigt, hat die Schnittstellenprogrammierung und die Entwicklung der Middleware den größten Kostenanteil bei der Einführung von RFID. Vor diesem Hintergrund sehen die Unternehmen die Ankündigung von SAP, die Software SAP MAM nicht weiterzuentwickeln, als bedenklich an.

Zwar konnte auf der Tagung klargestellt werden, dass dies nicht die Abkehr von der Software darstellt. Vielmehr sieht der SAP-Konzern MAM als ausgereift an. Diese Klarstellung konnte jedoch die Unsicherheit auf Seiten der Anwesenden nicht zufriedenstellend beseitigen. Es wurde bemängelt, dass SAP bisher nicht transparent kommuniziert hat, in welcher Weise das Engagement für den Bereich Instandhaltung und für mobile Lösungen fortgesetzt wird. Gerade bei Unternehmen, die sich aufgrund eines anstehenden RFID-Projektes für eine Software entscheiden müssen, verursacht dies ein Problem.

Im Podium diskutierten die Tagungsteilnehmer auch, ob der Einsatz von Alternativen zu SAP MAM sinnvoll sei. Dabei zeigte sich jedoch, dass viele Unternehmen, die bereits SAP-Software in anderen Bereich einsetzen, eine Lösung von SAP bevorzugen würden.

Da die Wahl der einzusetzenden Software so entscheidend für den langfristigen Erfolg eines RFID-Projekts ist, schätzen die Tagungsteilnehmer die derzeitige Situation als ungünstig ein. Prof. Dr. Karsten Huffstadt von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt riet, bis Ende des Jahres mit der Entscheidung über die Software-Auswahl zu warten, denn bis dahin soll es weitere Ankündigungen seitens SAP geben. —

Kostenfaktoren bei der Einführung von RFID-Lösungen / Quelle: T.A. Cook „RFID Best Practice“, 2010

Beratung und Analyse7%

Planung und Projektleitung

12%RFID-Tags7%

Montage der RFID-Tags7%

Lese-/Schreibgeräte7%

Entwicklung der RFID-Middleware

30%

Schnittstellen-programmierung

30%


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