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Lexikon der Ordenskunde Von Adlerschild bis Zitronenorden Gerd Scharfenberg / Günter Thiede
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Lexikon der Ordenskunde

Von Adlerschild bis Zitronenorden

Gerd Scharfenberg / Günter Thiede– Das erste große Lexikon zur Ordenskunde: Fachbegriffe, Orden,

Ehrenzeichen, Devisen und vieles mehr

– Von Adlerschild bis Zitronenorden: über 4.500 Stichwörter

– Illustriert mit vielen farbigen Abbildungen

– Das neue und umfassende Standardwerk zum Thema

Orden und Ehrenzeichen

– Unverzichtbar für den Sammler, Historiker oder interessierten Laien

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Preis:49,90 EUR

Gerd Scharfenbergwurde 1937 geboren und war beruflich als Facharzt für Innere Medizin tätig. Er gilt als ausgewiesener Spezialist

für das Ordenswesen der anhaltischen Staaten. 10 Jahre war er als Chefredakteur der Zeitschrift „Orden und

Ehrenzeichen“ tätig und betreute den ordenskund lichen Teil der Zeitschrift Münzen & Sammeln.

Günter Thiedeist promovierter Historiker. Er arbeitete 35 Jahre lang im Museumswesen und war dabei auch verantwortlich

für den Sammlungsbestand Phaleristika, Numismatika und Militaria im Militärhistorischen Museum in Dresden.

Er gilt als ausgewiesener Experte für Orden und Ehrenzeichen.

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Gerd Scharfenberg / Günter Thiede

Lexikon der Ordenskunde

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Unseren verständnisvollen, hilfreichen Frauen Brigitte und Irene gewidmet.

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Lexikon der OrdenskundeVon Adlerschild bis Zitronenorden

Gerd Scharfenberg / Günter Thiede

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1. Auflage 2010

© 2010 Battenberg Verlag in derH. Gietl Verlag und Publikationsservice GmbH, RegenstaufAlle Rechte vorbehalten

ISBN: 978-3-86646-051-5

Bitte besuchen Sie uns im Internet:www.battenberg.de

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet

über http://dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 978-3-86646-051-5

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Geleitwort

Geleitwort

Am 17. April 1999 erfuhren die Teilnehmer des 4.Gunzenhäuser Phaleristik-Symposiums, dass beimPräsidium des Bundes Deutscher Ordenssammler(BDOS) just ein Wissenschaftlicher Beirat gegründetworden sei, der sich u. a. dafür einsetzt, dass bis dahindringend vermisste phaleristische Grundsatzpublika-tionen geschaffen werden, etwa eine ausführliche Bi-bliographie, ein Elementarbuch und ein Fachlexikon– so wie sie für andere Historische Hilfswissenschaf-ten bereits seit längerem vorliegen.

Dies war nicht nur ein schöner Gedanke, dem manfolgen konnte oder auch nicht, sondern ein existen-zieller Plan für die Entwicklung des Sach- und Sam-melgebietes und der Historischen HilfswissenschaftPhaleristik.

Nun haben sich einige Fachautoren unseres Metiersdieser Vorhaben angenommen, und legen heute – gutelf Jahre später – dieses Ordenslexikon vor, das deminteressierten Publikum nun verfügbar ist. Überdiesbefinden sich aber auch eine Bibliographie, die diesenNamen verdient, und ein Handbuch der Phaleristikkurz vor der Fertigstellung, die auch noch 2010 er-scheinen sollen. Das kann man getrost als einen spür-baren Schub für die Phaleristik empfinden.

Es ist schon eine Tugend, wenn man den Finger in ei-ne Wunde legt und einen Mangel beim Namen nennt;

ein doppeltes Lob verdient jedoch derjenige, der aussolcher Erkenntnis einen Auftrag für seine eigene Tä-tigkeit ableitet und sich hinsetzt, um daran zu arbei-ten, dass Abhilfe geschaffen wird. Ein wirkliches Ver-dienst aber wird man demjenigen freimütig zuerken-nen müssen, der das Werk dann auch vollendet – zu-mal ein so wichtiges, schwieriges und umfängliches,wie es das vorliegende darstellt und wie es auch für diebeiden anderen genannten zutrifft.

Lob und Dank sei also den Autoren Dr. Gerd Schar-fenberg und Dr. Günter Thiede gezollt, deren Qua-litäten als lang wirkende Phaleristiker unbestrittensind, die sich in praxi intensiv mit ordenskundlichenRealien befasst haben, die aber auch in qualitativ wiequantitativ nicht überschätzbarer Autoren- und Re -dak tions ar beit ihre Kompetenz bewiesen und nunaufs Neue bestätigt haben. Wenn man ab jetzt Aus-kunft Suchenden – jungen Ordenssammlern wie auchgestandenen Museologen oder Archivaren – ratenkann: Schau doch mal im Ordenslexikon nach!, dannist das ein Zeichen für die komfortablere Lage, in derwir uns nun befinden.

Dem Buch ist weite Verbreitung und ein aufmerksa-mes, sich bereichert fühlendes Nutzerpublikum zuwünschen.

Bernd Döbel, Präsident des BDOS – Dr. Dietrich Herfurth, Vorsitzender desDeutsche Gesellschaft für Ordenskunde e. V. Wissenschaftlichen Beirates

Flensburg und Berlin, 1. Juni 2010

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Vorwort

Vorwort

Die Verfasser dieses Nachschlagewerks haben sich dieAufgabe gestellt, den Lesern / Nutzern einen Wort-schatz besonderer Art nahe zu bringen. Letzterer be-schreibt ein kulturhistorisches Phänomen, das sich übermindestens ein Jahrtausend als außerordentlich wirk-same Triebkraft menschlichen Handelns erwiesen undentwickelt hat. Die besondere Art einer Anerkennungund Belohnung für beispielhaftes Verhalten und vor-bildliches Handeln, die hier beschrieben und anschau-lich erläutert werden soll, ist mit dem sehr allgemeinenBegriff „Auszeichnung“ nur unzulänglich benannt. DasInstrumentarium, das über viele Gesellschaftsforma-tionen hinweg entwickelt wurde, um einer „Auszeich-nung“ Ausdruck zu verleihen, hat bis in die Gegenwarthinein außerordentlich vielgestaltige Formen ange-nommen. Ein Zeitgenosse, der diese Vielfalt und ihrehistorische Dimension nicht mehr erfassen kann, be-nutzt daher in seiner Alltagssprache erfahrungsgemäßfür alles, was den besonderen Status eines Ausgezeich-neten kenntlich macht, den Begriff „Orden“. Angesichtsder Vielgestaltigkeit der Auszeichnungsproblematik, dienach wissenschaftlicher Erforschung, Beschreibungund Dokumentation verlangt, kann man sich mit die-ser Simplifizierung nicht zufrieden geben.Heute hat die Recherche- und Forschungsarbeit – sach-kundiges Sammeln, Bewerten und Beschreiben vonAuszeichnungsbelegen unterschiedlichster Form undProvenienz eingeschlossen – ein beachtliches Niveauerreicht. Das zeigt sich vor allem in der Qualität undQuantität eines in mehr als 500 Jahren entstandenenumfangreichen nationalen wie internationalen Fundusan Fachliteratur in Form von Buchtiteln, Fachzeit-schriften, Spezialkatalogen u. a. Die mit solchen Hilfs-mitteln und mit einer speziellen Methodik auf derGrundlage spezieller Quellenbefunde am historischenForschungsgegenstand „Auszeichnung“ geleistete Ar-beit berechtigte dazu, ihr den Status einer besonderenWissenschaftsdisziplin, nämlich den einer „Histori-schen Hilfswissenschaft“ zuzuerkennen.Noch bis vor etwa 70 Jahren galt die Ordenskunde (Pha-leristik, auch Faleristik) als Randgebiet der Münzkunde(Numismatik). Bis heute hat sie ihren Platz unter denHistorischen Hilfswissenschaften als vorwiegend quel-lenkundlichen Disziplinen und als „Werkzeugen desHistorikers“, zu denen auch die He ral dik (Wappenkun-de), die Genealogie (Geschlechterkunde), die Sphragis-tik (Siegelkunde), die Vexillologie (Fahnenkunde) undmehrere weitere zählen, nicht widerspruchsfrei einneh-men können. Bei der universitären Ausbildung der His-toriker spielt sie noch immer eine untergeordnete oderüberhaupt keine Rolle.

Wie andere Wissenschaftsdisziplinen, verfügt auch dieOrdenskunde (hier im folgenden: Phaleristik) über ei-ne eigene Fachsprache (Terminologie). Die Tatsache,dass der Gegenstand der Phaleristik – d. h. vor allemdie tragbaren und nichttragbaren Auszeichnungsdeko-rationen – Jahrhunderte lang der Numismatik zuge-ordnet war, hat dazu geführt, dass in beiden Histori-schen Hilfswissenschaften zahlreiche termini techniciidentisch verwendet werden. Darüber hinaus habenviele Begriffe aus der Heraldik und aus der Sprache derGoldschmiede Eingang in die Terminologie der Phale-ristik gefunden. Was die Autoren dieses Lexikons un-ter „Phaleristik“ verstehen, erklärt das entsprechende,ausführlich erläuterte Stichwort. Es wird den in dop-peltem Sinne einengenden Begriff „Ordenskunde“ ab-lösen, wofür es in der einschlägigen wissenschaftlichenPublizistik ermunternde Anzeichen gibt.Ein modernes Nachschlagewerk zu einer historischenProblematik muss der Tradition folgen und sich kri-tisch mit ihr auseinandersetzen. Die Autoren sind sichdes Umstandes bewusst, dass sie mit dieser Prämissemethodisches Neuland betreten. Das birgt Gefahren,ist aber andererseits die Voraussetzung für einen er-wünschten Neuigkeitswert der Informationen.Immerhin ist das vorliegende Buchprojekt – eindeutschsprachiges Lexikon zur Geschichte und Typo-logie von Auszeichnungen – ein Neuling, dem dieFunktion zugedacht ist, eine bislang empfindliche Lü-cke zu schließen. Unter besonderer Berücksichtigungder deutschen Orden und Ehrenzeichen erfasst esmehr als 3700 phaleristische Begriffe und verdeutlichtetwa 1800 von ihnen mit farbigen Abbildungen, diezu großen Teilen von Sammlungsgut der Autoren ausdem von ihnen bevorzugten Themenspektrum gefer-tigt wurden. Das Lexikon stellt zahlreiche deutscheund ausländische Orden und deren Devisen (Wahl-sprüche) vor, es enthält Stichwörter, die die Herstel-lung, die Technologie und die Pflege von Phaleristikabetreffen und über die Hersteller von Auszeichnungs-dekorationen, ihre Marken und Punzen informieren.Letztere sind oft genug der „Schlüssel“ für eine kor-rekte Bestimmung, Datierung und Verifizierung un-bekannten phaleristischen Materials. Was die Stich-wörter zur Pflege von Phaleristika betrifft, so werdendie Gefahren wohl oft genug beklagt, die vom forma-len „Metallsammeln“, vom Fälschen und Verfälschen,von unsachgemäßer „Pflege“ oder von der Zerstörungwichtiger sachlicher und biografischer Aussagen undZusammenhänge berichten. Diese Gefahren, denendie Autoren zu begegnen versuchen, werden aber häu-fig durch Unvernunft und durch Unkenntnis der his-

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Vorwort

torischen Substanz von Auszeichnungen immer wie-der heraufbeschworen.Angesichts der Fülle vorauszusehender und möglichstzu bedienender Anforderungen galt es, eine repräsenta-tive Auswahl an Stichwörtern zu treffen. Ein besonde-res Anliegen bestand darin, nicht nur einen schnellen,unkomplizierten Zugriff auf die Terminologie zu er-möglichen. Es sollte soweit als möglich (und soweit nachAuffassung der Autoren erforderlich) das historischeUmfeld phaleristischer Ereignisse wie Stiftungen, Ver-leihungen, Veränderungen, Erneuerungen u. a. deutlichgemacht werden. Die Zuverlässigkeit und Aktualitätüberlieferter und beschriebener, in diesem Zusammen-hang relevanter Vorgänge und Umstände war ein selbst-verständliches Gebot. Die Auswahl der Stichwörter solldas Verständnis von Auszeichnungen schärfen, die fürdie Pflege weltweiter internationaler Beziehungen undnationaler Eigenheiten von Bedeutung waren oder bisheute sind. Auch die zahlreichen, oft verklärend inter-pretierten und durch Auszeichnungen gewürdigten„Störungen“, wie Kriege, Eroberungen, koloniale Bezie-hungen und Konflikte, Unruhen, Katastrophen usw.mussten einen gebührenden Platz bekommen.Gegenwärtig nimmt die Fülle an gestiftetem und ver-liehenem phaleristischem Material außerordentlich zu.Diese Erscheinung zeugt von der großen Bedeutung,die dem Auszeichnungswesen in heutiger Zeit beige-messen wird. Sie stellt die Phaleristik vor große Proble-me, die sich auch in der Diskussion über ihren Gegen-stand und ihre Methodik widerspiegeln. Diese Proble-me können freilich nicht damit gelöst werden, dass mansie durch eine – vermeintlich aus pragmatischen Grün-den unverzichtbare – Zuweisung oder Negierung von„Zuständigkeiten“ verdrängt. Dem gegenwärtigenTrend der Erweiterung der Materialbasis vor allem inden Randgebieten der Phaleristik – und das heißt: derQuellenbasis – muss man sich stellen. Es wurde ver-sucht, das in angemessener Weise zu berücksichtigen.

Autoren und Verleger sind sich der Unzulänglichkeitenwohl bewusst, die aufgrund des überaus kurzen, fürKonzeption, Manuskript und Druck veranschlagtenHerstellungszeitraums unausweichlich waren. Der Nut-zer sollte ferner wissen und akzeptieren: Ein Lexikonkann mit der Fülle an Stichwörtern und Abbildungennur eine Erstinformation, also den Einstieg in eine Pro-blembehandlung bieten. Schließlich: Fehler, die zusachlichen oder verbalen Missverständnissen führen,sollten dem Nutzer Anlass sein, sich an die Autoren zuwenden und/oder einen möglichst sachlichen Mei-nungsstreit zu führen.Das Lexikon spiegelt den aktuellen Stand der deutschenRechtschreibung wider. Ausnahmsweise wurde die zeit-genössische Schreibweise verwendet. Die Abkürzungenin den Bildunterschriften stehen für den Nachweis derObjekte in folgenden Katalogen: „Deutschland-Kata-log Orden & Ehrenzeichen 1800–1945“ von Jörg Nim-mergut (OEK), „Deutsche Orden und Ehrenzeichen –Deutsches Reich, Weimarer Republik, Drittes Reich,DDR und Bundesrepublik 1871 bis heute“ von Nim-mergut / Feder / von der Heyde (NFH), „DDR-Spezi-alkataloge 1949–1990“ von Frank Bartel (B.), „Öster-reich-Katalog 1978/79 Orden & Ehrenzeichen ab 1430bis zur Gegenwart“ von Dr. Ottfried Neubecker/JörgNimmergut (ÖK), „Europäische Orden von1700–1990 – Preiskatalog 2005“ von Carsten Zeige(ZEI), „Katalog der Abzeichen deutscher Organisatio-nen 1871–1945“ von Walter Heering/André Hüsken(HH), „Sowjetische Auszeichnungen 1918–1991 / Aus-zeichnungen der Mongolischen Volksrepublik1924–1992“ (Vierte Ausgabe 2004) von Dr. DietrichHerfurth (HERF), „Handbuch der im Deutschen Rei-che, in Oesterreich-Ungarn, Dänemark, Schweden undden Russischen Ostseeprovinzen bestehenden Damen-Stifter und im Range gleichstehender Wohlthätigkeits-anstalten nebst den Ordenszeichen der Ersteren“ vonMaximilian Gritzner (Gritzner).

Für die Unterstützung ihrer Arbeit danken die Verfasser den Herren Peter Groch (Berlin), Klaus-Peter Merta (†),Jörg Nimmergut (München) und Walter Rosenwald (Wiesbaden). Für die großzügige Überlassung von Repro-Rechten für Farbvorlagen sind sie den Herren Mike Estelmann (Hohen Neuendorf b. Berlin), Uwe Lautenschläger(Seevetal-Horst) und Dirk Sonnenwald (Hamburg) sowie den Inhabern folgender Auktionshäuser zu großem Dank verpflichtet: Antiquitäten & Historica Auktionen Carsten Zeige, Hamburg, Berliner Auktionshaus für Geschichte,Dorotheum GmbH & Co. KG, Wien / Österreich, Hermann Historica OHG, München, Jan K. Kube Kunsthandel-Auktionen, Sugenheim, Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG, Osnabrück, Auktionshaus H. D. Rauch, Wien, LaGalerie Numismatique, Lausanne / Schweiz), Lübke & Wiedemann KG, Stuttgart und Andreas Thies e. K., Nür-tingen. In besonders großer Zahl fertigte Herr Fotografenmeister Jens Kron (†) Abbildungen an. Frau Dr. BrigitteScharfenberg wird für das Lesen der Korrekturen des Manuskripts gedankt.

Berlin im Juni 2010

Dr. Gerd Scharfenberg Dr. Günter Thiede

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Abkürzungen

Verzeichnis der Abkürzungen

Abb. = AbbildungAbk. = AbkürzungAbz. = Abzeichenarab. = arabischbelg. = belgischBez. = BezeichnungBRD = Bundesrepublik DeutschlandBVO = Verdienstorden der BRDbzw. = beziehungsweiseca. = zirka, rund, etwachem. = chemischDDR = Deutsche Demokratische Republikd. h. = das heißtd. i. = das istDm. = Durchmesserehem. = ehemals, ehemaligereigentl. = eigentlicheinschl. = einschließlichevtl. = eventuellFDGB = Freier Deutscher Gewerkschaftsbund

(Einheitsgewerkschaft der DDR)FDJ = Freie Deutsche Jugend (staatliche

Jugendorganisation der DDR)fläm. = flämischfranz. = französischfstl. = fürstlichggf. = gegebenenfallsghzgl. = großherzoglichgriech. = griechischHl. = Heiliger, Heiligehl. = heiligHübi = Hüftbildhzgl. = herzoglichi. e. S. = im eigentlichen Sinnei. w. S. = im weiteren Sinneital. = italienischJ. = JahrJh. = JahrhundertJz. = Jahreszahl (en)kgl. = königlichk. k. = kaiserlich königlichk. u. k. = kaiserlich und königlichlat. = lateinischli. = linkslit. = litauischlt. = lautm. = maskulin, männlichmhdt. = mittelhochdeutsch

montenegr. = montenegrinischMz. = Mehrzahln. = nachniederl. = niederländischnorweg. = norwegischNS = nationalsozialistisch

(z. B. NS- Regime, Bez. für dendeutschen Nazi-Faschismus)

o. g. = oben genannto. J. = ohne Jahresangabeo. O. = ohne Ortsangabeösterr. = österreichischpers. = persischportug. = portugiesischre. = rechtsreg. = regierteRs. = Rückseite bzw. rückseitigrs. = rückseitigrumän. = rumänischruss. = russischs. = siehes. a. = siehe auchSBZ = Sowjetische Besatzungszone

Deutschlandssog. = so genannt(er)span. = spanischSt. = Sankttschech. = tschechischtunes. = tunesischu. a. = und andere bzw. unter anderemu. ä. = und ähnlich(e)u. a. m. = und andere mehrUdSSR = Union der Sozialistischen

Sowjetrepublikenung. = ungarischUSA = Vereinigte Staaten von Nordamerikausw. = und so weiteru. U. = unter Umständenu. v. a. = und viele anderev. = vonvgl. = vergleichev.l.n.r. = von links nach rechtsvorm. = vormalsv.r.n.l. = von rechts nach linksVs. = Vorderseitevs. = vorderseitigwallon. = wallonischz. B. = zum Beispiel

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Abgeordneten-Abzeichen

AAA: 1. → Münzzeichen der → Münzstätte Berlin (seit1750). Als Staatliche Münze der DDR prägte die Ber-liner Münze auch zahlreiche Orden und Ehrenzeichender DDR und ausländischer Staaten, auf denen dasMünzzeichen „A“ jedoch nur selten erscheint, z. B.„Medaille für Verdienste am Zentralen Jugend ob jektFDJ-Initiative Berlin“ und Anerkennungsmedaille„Erbauer Berlins“ des FDGB. 2. Die von einer golde-nen Krone überhöhte Initiale „A“ (für Herzog Adolphvon Nassau) befindet sich auf den → Insignien des→ Herzoglich Nassauischen Militär- und Zivil ver -dienst ordens sowie auf dem Feldzeichen für 1866.

Die „Medaille für Verdienste am Zentralen Jugend objektFDJ-Initiative Berlin“ trägt auf der Rs. das Münzzeichen

„A“ der Staatlichen Münze Berlin. Abgebildet ist dieGoldstufe. (NFH 1527).

„A.A.“: Abk. für „Alle Auszeichnungen“. Die Buch-staben standen auf der Vs. einer fiktiven(Scherz-)Auszeichnungsmedaille der DDR, die die In-haber anstelle aller ihnen verliehenen Auszeichnun-gen als Interim hätten tragen können. → „I.A.“.

Abbreviatur: von mittellat. abbreviatura, Abkürzung.Bez. für abgekürzte → In- und → Umschriften aufAuszeichnungen. Der Auflösung von A.en auf Me-daillen dienen spezielle Lexika (z. B. Wilhelm Rentz-mann: „Numismatisches Legenden-Lexicon desMittelalters und der Neuzeit“ (Berlin 1865/66); F. W.A. Schlick eysen: „Erklärung der Abkürzungen aufMünzen … sowie auf Denkmünzen und münzartigenZeichen“ (Berlin 1855) u. a.

Abdeckplatte: bei Ordenssternen der rs. kreisförmi-ge Verschluss des → Medaillons. Die A. ist entwedermitgeprägt oder auf den → Sternkorpus aufgelötetbzw. aufgeschraubt.

Aufgeschraubte (li.) und abgeschraubte (re.) Abdeck-platte eines Großkreuzsterns mit Schwertern am Ring.Unterhalb des Nadelscharniers ist deutlich auch die rs.

Verschraubung der Schwerter zu erkennen.

abfliegende Bänder: bei manchen → Damenschleifenzu hohen Ordensklassen die von der eigentlichenBandschleife schräg nach unten laufenden Banden-den. Vgl. Großes Verdienstkreuz des Verdienstordensder BRD in der Damenausführung. S.a. → Pendilien.

Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD inder Damenausführung an einer Damenschleife mit

abfliegenden Bändern. (NFH 2222).

Abgeordneten-Abzeichen: Abzeichen zur Kenn-zeichnung von Deputierten der höchsten Volksvertre-tungen, z. B. der französischen Nationalversammlungund des Obersten Sowjets der UdSSR bzw. der einzel-nen Unionsrepubliken. → Deputierten-Abzeichen.

Zweisprachiges Abzeichen für Angehörige des OberstenSowjets der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik

der Wolga-Deutschen im Bestand der RussischenSozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) aus

dem Jahre 1938. Silber vergoldet und emailliert.

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abgeschlossenes Sammelgebiet

abgeschlossenes Sammelgebiet: Bez. für die Ordenund Ehrenzeichen nicht mehr existierender Staatenbzw. Regierungssysteme (z. B. DDR seit 5.10.1990,UdSSR seit 1991, Sozialistische Republik Rumänienseit 1989 usw.), deren Verleihungen abgeschlossensind.

abgestufter Eisenkern: bei den frühen Exemplarendes preußischen → Eisernen Kreuzes 2. Klasse ausdem Stiftungsjahr 1813 waren die Ränder der gegos-senen Eisenkerne leicht abgestuft. Auf diese Stufe wur-de die aus mehreren Teilen bestehende Silberzarge mitdem Riffelrand gesetzt und die einzelnen Teile mit-einander verlötet.

Eisernes Kreuz 2. Klasse mit abgestuftem Eisenkern.Exemplar aus dem Stiftungsjahr 1813. (OEK 1899).

Abguss: Nachbildung (Reproduktion) von Ordens-zeichen durch Ausgießen von Abdruckformen (Ma-trizen) mit Metall oder Gips. Abgüsse werden vor al-lem für Ausstellungszwecke hergestellt, seltener alsKopien zum Schaden der Sammler. S. a. → Galvano.

Abkürzungen auf Orden und Ehrenzeichen: meistaus räumlichen Gründen verwendete Kurzformen fürdie Namen (→ Initialen) und Titel von Herrschern,die Namen von Künstlern und Stempelschneidern so-wie ggf. für weitere Wörter.

Ehrenkreuz der Freien Stadt Frankfurt für die Offiziereund treu gebliebenen Freiwilligen des 2. Landwehr-Regi-ments (Fulda) für 1814 mit den gravierten Abkürzungen„G./G./F./1814“ (für General-Gouvernement Frankfurt1814) auf der Vs. und „M.G./F.D.V./1813“(für Mit Gott

für das Vaterland 1813) auf der Rs. (OEK 668).

Ablegen eines Ordens: bei Verleihung einer höheren→ Ordensklasse werden in der Regel die → Insigniender niederen abgelegt und an die → Ordenskanzlei zu-rückgeschickt. Bei Kriegsauszeichnungen werden da-gegen alle verliehenen Klassen getragen. In Preußenund in weiteren Staaten war es Vorschrift, dass beiVerleihung der höheren Klasse eines Ordens, der zu-vor mit einer → Schwerterdekoration verliehen wor-den war, der → Schwerterorden abgelegt wurde unddie Schwerter am Bandring der höheren Klasse befes-tigt wurden. (→ Schwerter am Ring).

Abnahmepunze: → Punze, mit der staatliche Punz-ämter (z. B. in Russland und in Österreich-Ungarn)oder Handwerksinnungen die Prüfung des Edelme-tallgehalts und eine sachgerechte Fertigung von Edel-metallerzeugnissen sowie deren Zulassung für denMarkt bestätigten. Derartige A.n finden sich auch aufOrden und Ehrenzeichen aus Edelmetall.

Abra(ha)mson, Abraham (1754 –1811): preußischerHofmedailleur und Stempelschneider, 1771 Assistentseines Vaters Jacob A. an der Alten Münze Berlin, ab1782 Anstellung an der Berliner Münze in der Nach-folge Georgis, 1787–1791 Stipendium der Akademieder Künste für Studienreisen nach Wien und Rom,1792 außerordentliches Mitglied der Akademie. Ne-ben Daniel Friedrich → Loos der bedeutendste Berli-ner Medailleur im letzten Viertel des 18. Jh. Mit denvon ihm vertretenen und in seinem Werk umgesetz-ten Ausdrucksmitteln des Klassizismus übte er aucheinen bedeutenden stilistischen Einfluss auf die Ge-staltung von → Anerkennungs- und → Preismedail-len aus. Schnitt u. a. die Stempel, mit denen am8.10.1802 die ersten preußischen Rettungsmedaillengeprägt wurden, sowie die Stempel für die Medaillefür Verdienste um die Schutzimpfung (Vaccinations-medaille, 1805). → nichttragbare Auszeichnungen.

Preußische Medaille für Rettung aus Gefahr aus demJahre 1802, deren Stempel vermutlich von AbrahamAbra(ha)mson geschnitten wurden. (zu OEK 1862).

Abschlag: Medaillenprägung von den Originalstempelnunter Verwendung eines anderen Metalls als bei denOriginalausführungen. Die ungehenkelten → Probeab-

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Abwicklungsstelle der GOK

schläge erfolgen meist auf unedlen Metallronden (z. B.Kupfer-, Zinn-, Bleiabschlag). Die Prägefirmen hattenzum Teil das Recht, Abschläge von Auszeichnungsme-daillen an Sammler zu verkaufen. → Sammlerabschlag.

Ungehenkelter Bronze-Abschlag der Medaille zumGoethepreis der Stadt Berlin. Die verliehenen Medaillen

bestanden aus Silber bzw. waren versilbert odervernickelt. (zu B. 1133).

Abschnitt: der untere Teil einer Medaillenfläche, derdurch eine horizontale gerade oder verzierte Linie oderLeiste nach oben abgegrenzt wird. Im A. erscheinenmeist Datums-, Medailleurs- und Herstellerangaben.

Im Rs.-Abschnitt der herzoglich nassauischen Erinne-rungsmedaille für Eckernförde ist das Datum des

Gefechtes, der 5. April 1849, angegeben. (OEK 1474).

Absolventenabzeichen: Abzeichen, die bei erfolgrei-chem Abschluss militärischer und ziviler Hoch- undFachschulen an die Absolventen verliehen und zurUniform bzw. zur Zivilkleidung getragen werden dür-fen. A. waren besonders in Russland, der Sowjetunionund den ehemaligen volksdemokratischen Staateneinschließlich der DDR üblich.

Absolventenabzeichen der NVA für Absolventen derSektion Militärisches Transport- und Nachrichtenwesenan der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“

Dresden, 1. Form, emailliert. (B. II 474 a).

Absolventenabzeichen der tschechoslowakischenMilitärtechnischen Akademie 1954.

Abteilung: bei manchen Orden die spezielle Ausfüh-rungsart, die nur für zivile oder militärische oder ma-ritime Verdienste verliehen wird. Die Ordenszeichender militärischen und der maritimen Abteilungenunterscheiden sich von denen der zivilen Abteilungdurch zusätzliche → Attribute. So weisen die militäri-schen Auszeichnungen meist gekreuzte → antikeSchwerter oder einen → Lorbeerkranz (→ Kriegsde-koration) auf, während solche für maritime Verdien-s te meist zusätzliche Ankersymbole tragen. S. a.→ Königlicher Hausorden von Hohenzollern.

Spanischer Militärverdienstorden 1. Klasse, 3. Modellmit Zackenkrone (verliehen 1938-1975). Weiße

Abteilung für Verdienste in Friedenszeiten mit rotenStreifen für Pensionsberechtigte. (ZEI 3786).

Äbtissin: von lat. abbatissa. Vorsteherin eines Non-nenklosters bzw. eines → Damenstifts.

Abwicklungsstelle der → GOK: preußische Behörde,die nach Auflösung der Staatsorgane des KönigreichsPreußen 1918 mit der Abwicklung von unerledigtenAuszeichnungsvorgängen aus der Zeit des ErstenWeltkriegs befasst war (z. B. Aushändigung oder Ver-sand von Dekorationen, Ausstellung und Beglaubi-gung von Urkunden und Statuten, Rücknahme vonrückgabepflichtigen Dekorationen usw.). So sind nichtselten urkundliche Verleihungsdaten aus der erstenHälfte der 20er Jahre des 19. Jh. zu militärischen Aus-zeichnungen des Ersten Weltkriegs zu finden. Die A.existierte bis in die Zeit des NS-Regimes weiter, auchum das Edelmetall der rückgelieferten preußischenOrdensdekorationen dem Staatshaushalt weiter zu-führen zu können.

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Abzeichen

Abzeichen: im phaleristischen Sinn meist metallenetragbare Kennzeichen (→ Zeichen), die die Zugehö-rigkeit des Trägers zu einer Gemeinschaft dokumen-tieren (Partei-, Organisations-, Vereins-, Logen-, Fir-menabzeichen u. a.) oder die als Kriegs-, Kampf-,Leistungs-, Qualifizierungs-, Treue-, Erinnerungs-u.ä. Abzeichen Auszeichnungscharakter haben. DieGrenze zur Auszeichnung ist z. B. bei den Veranstal-tungs- und anderen Abzeichen teilweise fließend.

Das mehrfarbig emaillierte Abzeichen „Monat derDeutsch-Sowjetischen Freundschaft 1953“ konnte

auch als Auszeichnung für Verdienste um diese DDR-Massenorganisation verliehen werden. (B. 2918/53).

Abzeichen der Revolutionäre: in mehreren Varian-ten in Frankreich verausgabte Dekorationen, mit de-nen deren Träger sich zu den politischen Zielen undErgebnissen der französischen Februarrevolution (Fe-bruar/März 1848) bekannten.

Achsenstrahlen: der senkrecht (und der horizontal)angeordnete jeweils längste Strahl eines Ordenssterns,der gleichzeitig den Längs(und Quer)-Durchmesserdes Sterns bestimmt → Axialstrahlen, → Diagonal-strahlen, → Zwischenstrahlen.

Achtpass: aus acht Bögen bestehende Umrahmung ei-nes Medaillenbildes. → Dreipass, → Vierpass.

Ackermann, Gustav Adolph: einer der besten Kennerdes europäischen Ordenswesens seiner Zeit. Verfasserdes Werkes „Ordensbuch sämmtlicher in Europa blü-hender und erloschener Orden und Ehrenzeichen“(Annaberg 1855, Reprint Leipzig 1990).

Titelblatt des ordenskundlichen Werkes von GustavAdolph Ackermann aus dem Jahr 1855.

Ackermann, Otto: Hoflieferant des anhaltischen Her-zogshauses in Dessau.

Goldgeprägter Firmenname des Dessauer Hoflieferan-ten Otto Ackermann im Deckelfutter des Etuis zum

„Erinnerungszeichen an den 90. Geburtstag derHerzogin-Witwe Friedrike zu Anhalt-Bernburg“.

Acmonital: italienisches Kunstwort (aus „acciaio mo-nete italiane“, italienischer Münzstahl) für eineMetalllegierung (ferritischer nickelfreier Chromstahl),aus der die Münzstätte in Rom seit 1939 neben Kurs-münzen auch Auszeichnungsmedaillen prägte.

Adelsdekoration: Mitgliedsabzeichen der zu Ordens-gemeinschaften zusammengeschlossenen adligenKongregationen (z. B. die A. der Freien Reichsritter-schaft in Schwaben).

Adelskalender: zusammenfassende Bez. für genealo-gische Hofkalender und Handbücher fürstlicher Häu-ser. A. stellen auch für die Historische Hilfswissen-schaft → Phaleristik wichtige Nachschlagewerke dar.In Deutschland ist besonders der „Gothaische Gene-alogische Hofkalender“ (erschienen seit 1764) als A.bekanntgeworden.

Adelskrone: die Wappenkrone unbetitelter Edelleuteaus dem sog. Briefadel mit fünf Zacken (Zinken) undPerlen in der Vorderansicht.

Adelsmatrikelzeichen: aufwändig gestaltete tragbareösterreichische Abzeichen, die dokumentierten, dassderen Träger in die Adelsmatrikel eingetragen war(z. B. → Böhmisches Adelskreuz, → Tiroler Adelsma-trikel-Abzeichen).

Adjustierung: Montage und Perfektionierung von ausmehreren Teilen bestehenden Ordensdekorationen.

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Adlerkreuz-Orden

Adjutanten-Abzeichen: meist hochovale Steckabzei-chen, die vor allem im zaristischen Russland, in Preu-ßen und in weiteren deutschen Bundesstaaten (Sach-sen-Coburg und Gotha, Württemberg) von Monar-chen an die Offiziere des militärischen Gefolges (Ge-neral-Adjutanten, Generale à la suite und Flügel-Ad-jutanten) verliehen wurden. Die silbernen oder silber-vergoldeten Abzeichen wurden an der linken unterenBrustseite der Uniform getragen. → Gedenkzeichenfür das militärische Gefolge.

Preußisches Gedenkzeichen für Flügeladjutanten mitdem Namenszug „FR“ des Kaisers und Königs Friedrich

III. (OEK 1960).

Nichtrealisierte Probe zu einem anhaltischen Adjutan-ten-Abzeichen mit dem verschlungenen Namenszug

„LF“ (für Herzog Leopold Friedrich), der auch dieEpauletten und Schulterstücke der Offiziere sowie dieSchulterklappen der Unteroffiziere und Soldaten des

Anhaltischen Infanterie-Regiments Nr. 93 zierte.

Adjutantur-Erinnerungszeichen: am 13.3.1917durch Großherzog Ernst Ludwig von Hessen anläss-lich seines 25-jährigen Regierungsjubiläums gestifte-tes, querovales → Steckabzeichen. Verliehen an dasmilitärische Gefolge des Großherzogs und ihm be-sonders nahe stehende Offiziere.

Adler: 1. als einköpfiger oder als Doppeladler er-scheint der Adler als Herrschaftssymbol zahlreicherSouveräne und Staaten bis heute auf einer Fülle vonOrden und Ehrenzeichen. Oft gibt der Adler den De-korationen seinen Namen: z. B. → Schwarzer, → Ro-

ter, → Weißer Adlerorden. 2. Bez. für die Ordensde-korationen des → Königlich Preußischen Hausordensvon Hohenzollern (2. Abteilung) und deren Träger.

Adler der Ritter des preußischen Hausordens vonHohenzollern. Die emaillierte Adler-Dekoration weist

mittig den in Silber und Schwarz geschachtenHohenzollernschild und in Form eines Nimbus um

Adlerkopf und -hals die Devise des Ordens „VOM FELSZUM MEER“ auf. (OEK 1795).

Adler der Großkomture, Komture, Ritter und In-haber: Auszeichnungsklassen der 2. Abteilung des→ Königlichen Hausordens von Hohenzollern.

Adlerkopf-Punze: seit 1847 in Paris verwendete Pun-ze für kleine Gegenstände aus Gold, die auch in Or-denszeichen eingeschlagen wurde (z. B. beim franzö-sischen → Orden der Ehrenlegion und beim albani-schen → Besa-Orden).

Die als Beispiel abgebildete Pariser Adlerkopf-Punzefindet sich auch auf goldenen Ordenszeichen.

Adlerkreuz-Orden: 1928 gestifteter Orden der Repu-blik Estland. Verliehen bis 1940. Vier Klassen, jeweilsmit und ohne Schwerter.

Estnischer Adlerkreuz-Orden 3. Klasse (Kommandeurkreuz). (ZEI 519).

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Adlermarke

Adlermarke: russische Goldpunze. → Abnahmepun-ze, → Beschauzeichen. A.n wurden in der Regie-rungszeit der Zarin Anna Iwanowna (1730–1740) ein-geführt. Sie finden sich auch auf russischen Ordens-zeichen (z. B. beim → St.-Stanislaus-Orden).

Adler mit hängenden Flügeln: Darstellung des dop-pelköpfigen → Zarenadlers bei russischen Ordenszei-chen bis etwa 1850 (z. B. beim → St.-Alexander-News-ki- und beim → St.-Stanislaus-Orden) sowie Adler-darstellungen bei anderen Ordensdekorationen (z. B.bei zahlreichen Orden und Ehrenzeichen des NS-Re-gimes, beim → Ehrenzeichen vom Rumänischen Ad-ler und beim serbischen → Orden vom Weißen Ad-ler).

Ordenskreuz des russischen St.-Alexander-Newski-Or-dens. 2. Modell in der von ca. 1800 bis 1858 verliehe-nen Form. Auf die vier Kreuzarmwinkel sind doppelköp-fige bekrönte Zarenadler mit hängenden Flügeln gelegt.

(ZEI 3068).

Adlerplakette: Bez. für die seit 1930 verliehene nicht-tragbare Bronzeguss-Medaille des preußischen Mi-nisteriums für Volkswohlfahrt mit der Umschrift„FVER DEVTSCHE KRAFT IN HAND VNDHERZ“. Die Medaille existiert auch in teilvergoldeterAusführung.

Adlerschild des Deutschen Reiches: 1922 vomReichspräsidenten Friedrich Ebert gestiftete, höchstestaatliche Auszeichnung, die die Weimarer Republikan Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, derenVerdienste „Gemeingut der Nation“ geworden waren,zu vergeben hatte. Die nicht tragbare Gussplakette ausBronze hat einen Durchmesser von 15 cm und stehtauf einem Bronzesockel. Die Vs. zeigt einen Adler, dieRs. trägt den Namen des Beliehenen und Angabenzum Verleihungsanlass. Der Entwurf stammte vonProf. Josef Wackerle von der Kunstgewerbeschule

München. Auch in der Zeit des NS-Regimes wurdedie Auszeichnung mit veränderter Adlerdarstellungweiter verliehen.

Adlerschild des Deutschen Reiches in der 1. Form. Dr.Ernst Brandes aus dem ostpreußischen Zaubern erhielt

die hohe Auszeichnung zum 70. Geburtstag alsPräsident des Deutschen Landwirtschaftsrats.

Adlerschild des Deutschen Reiches in der 2. Form mitzugehörigem Sockel (im Originaletui). Dr. Ing. Julius

Heinrich Dorpmüller (1869–1945) war von 1937 bis1945 Reichsverkehrsminister und Vorsitzender des

Verwaltungsrates der Reichsautobahnen.

Administration des Monnaies et Medailles: franz.,Behörde für Münzen und Medaillen. Der gegenwär-tige offizielle französische Hersteller aller französi-schen Orden und Ehrenzeichen.

Admiral-Horthy-Gedenkmedaille: ungar. HorthyMiklós Emlékérem Fokozat. Im Jahre 2000 anlässlichdes 80-jährigen Bestehens des „Standes der Tapferen“(→ Vitéz-Abzeichen) gestiftete goldene bzw. silberneungarische Medaille, die für besondere Verdienste umdiese Organisation verliehen wird. Die Vs. der Me-daille zeigt das nach li. gerichtete Brustbild des Reichs-verwesers Admiral Miklós Horthy, die Rs. das Vitéz-Abzeichen und die römische Zahl LXXX.

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AFA

Die Admiral-Horthy-Gedenkmedaille zeigt auf der Vs. einBrustbild des Namensgebers und auf der Rs. das

ungarische Vitéz-Abzeichen.

Admiral-Nachimow-Orden: → Nachimow-Orden.

Admiral-Uschakow-Orden: → Uschakow-Orden.

Adolf-Friedrich-Kreuz: am 17.6.1917 durch Groß-herzog Adolf Friedrich VI. von Mecklenburg-Strelitzzur Anerkennung von Verdiensten auf dem Gebiet derKriegshilfe gestiftet. Das Kreuz aus dunkel gebeiztemEisen wurde offenbar nach dem Vorbild des bayeri-schen → König-Ludwig-Kreuzes geschaffen.

Das Adolf-Friedrich-Kreuz des GroßherzogtumsMecklenburg-Strelitz ist eine typische Auszeichnung für

Kriegshilfsdienst im Ersten Weltkrieg. (OEK 1418).

AE, Æ: von lat. aes = Erz, Kupfererz, Bronze. In Kata-logen als Abk. für die Metallangabe Bronze bei Aus-zeichnungsdekorationen.

Aegis: der von Hephästos (Vulkan), dem Sohn desZeus und der Hera, für seinen Vater gefertigte Schildmit Troddeln und einer Darstellung des Gorgonen-hauptes, dessen Schütteln Blitz und Donner und alleSchrecken erregte. Zeus verlieh die A. nur seinen Lieb-lingskindern Apollon und Athene. Später wurde siezum → Attribut der Athene, wobei das Gorgonen-haupt den Brustpanzer der Göttin zierte. Findet sichoft auf Phaleristika dargestellt.

AEQUAT MUNIA COMPARIS: lat., Sie hat die glei-chen Pflichten wie ihr Gemahl. Devise des russischen→ St.-Katharinen-Ordens.

Rs. des russischen St.-Katharinen-Ordenskreuzes 1. Klasse mit der Darstellung eines Adlernestes undder Ordensdevise „ÆQUAT MUNIA: COMPARIS“. Das

Exemplar aus dem Staatlichen Kremlmuseum Moskauweist eine mit schwarzer Tusche geschriebene

Sammlungsnummer auf. (ZEI 3063).

AFA: die ineinandergestellten gekrönten Großbuch-staben stehen für den sächsischen König Anton undseinen Mitregenten Friedrich August (II.) auf der Vs.der von diesen am 24.12.1831 gestifteten Militär-Dienstauszeichnung.

Sächsische Dienstauszeichnung (Silberne Medaille) 1. Klasse für 15 Dienstjahre der Unteroffiziere und

Soldaten. In dieser Form verliehen von 1831 bis 1874.(OEK 2311).

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Affiliierung

Affiliierung, affiliiert: von lat. affiliatio, Aufnahme,Beigesellung. Aufnahme von Verdienst-Medail-len, -Kreuzen und/oder weiteren Auszeichnungsde-korationen in die Statuten eines Ordens.

Die Deutsche Silberne Verdienstmedaille wurde demVerdienstorden vom Deutschen Adler (Deutscher

Adlerorden) affiliiert. Abgebildet ist die von 1943 bis1945 verliehene Ausführung mit der Zweckinschrift in

Antiqua (Blockschrift). (OEK 3486).

Afghanistan-Medaille: umgangssprachliche Bez. fürdie am 12.2.1989 gestiftete sowjetische Erinnerungs-medaille mit der Inschrift „ВОЙНУ - ИНТЕРНАЦ-ИОНАЛИСТУ“ (Wojnu Internazionalistu – Deminternationalistischen Kämpfer), die an Angehörigeder Sowjetarmee für ihren Einsatz in Afghanistan ver-liehen wurde.

Die sowjetische Medaille „InternationalistischerKämpfer“ wurde in etwa einer Million Exemplaren

verliehen. (HERF 3.23).

Afrika-Medaille: Kurz-Bez. für die „Italienisch-Deut-sche Afrika-Erinnerungs-Medaille“. → „Sandsturm-orden“.

Afrikanischer Sternenorden, Ordre de l’Étoile Afri-caine: 1888 vom belgischen König Leopold II. zur Be-lohnung der dem Kongostaat bzw. der späteren Kolo-nie Belgisch-Kongo und „der afrikanischen Zivilisa-tion allgemein geleisteten Dienste“ in fünf Klassen ge-stiftet. Seit der Unabhängigkeit des Kongostaates im

Jahr 1960 obsolet. Die Statuten halten jedoch weiter-hin die Möglichkeit einer Verleihung offen, z. B. fürVerdienste, die vor der Unabhängigkeit des Kongo-staates erworben wurden. Er rangiert vor dem belgi-schen → Löwenorden. Untersteht dem Außenminis-terium.

Ag: chemisches Symbol für Silber (lat. argentum).Wird in Katalogen und Händlerlisten häufig zurKennzeichnung des Metalls von Orden und Ehren-zeichen verwendet. → AR.

Agraffe: verzierte Aufhängevorrichtung eines Or-denszeichens oder einer Auszeichnungsmedaille.→ Bandagraffe, → Bügelagraffe.

Ritterkreuz 2. Klasse ohne Flammen des bayerischenMilitär-Verdienstordens mit Agraffe im oberen

Kreuzarm einschnitt zur Aufnahme des Bandringes.(OEK 415).

Li. Deutscher Adlerorden 2. Klasse an Öse und Ring(Ausführung 1937 bis 1939) und re. Deutscher

Adlerorden 2. Klasse mit Schwertern mit Agraffe undÖse (Ausführung 1939 bis 1943). Die Änderung derAufhängung der Ordenszeichen erfolgte nach der

Statutenänderung vom 20. April 1939. (OEK 3471 und3474).

Ägypten-Stern des Khediven: → Khediven-Stern.→ Amtszeichen des Vizekönigs des zum Osmani-schen Reich („Hohe Pforte“) gehörenden ägyptischenKhedivats.

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Aktivisten-Abzeichen

Ahnenprobe: vor der Verleihung bestimmter Orden(z. B. des österreichischen → Sternkreuzordens) muss ten die zu Beleihenden den Nachweis erbringen,dass sie über die laut Ordensstatuten vorgeschriebeneAnzahl ebenbürtiger adliger Vorfahren verfügten.

Ähnlichkeit von Ehrenzeichen: manche Ehrenzei-chen, die von unterschiedlichen Herrschern gestiftetwurden, sind sich zum Verwechseln ähnlich (z. B. dieTapferkeitsmedaille des Herzogtums Nassau und die-jenige des Kaiserreichs Österreich oder das → Feld-zugskreuz des Herzogtums Anhalt-Dessau und dasösterreichische → „Kanonenkreuz“). Diese Ähnlich-keit neugeschaffener Auszeichnungen mit bereits be-kannten Dekorationen war von deren Stiftern meistbeabsichtigt, um das Ansehen ihrer eigenen Stiftungzu erhöhen.

à jour, österr. ajour: franz., durchsichtig, vollständigsichtbar. Begriff aus der Sprache der Goldschmiede,der Eingang in die ordenskundliche Terminologie ge-funden hat. → Ajourarbeit.

Ajourarbeit: Bez. für durchbrochen gearbeitete De-korteile und für Edelsteinfassungen, die die Licht-durchlässigkeit von Edelsteinbesatz ermöglichen. DasKleinod des → Mohammed-Ali-Ordens des Königreichs Ägypten ist z. B. mit Rubinen und Sma-ragden à jour besetzt. → Preziosen.

Akademische Palmen, Ordre des Palmes Académi-ques: am 17.3.1808 als französische Universitätsaus-zeichnung gestiftet und 1850 in die „Goldpalmen“(Officier de l’Instruction Publique) und die „Silber-palmen“ (Officier d’Académie) geteilt. Seit 4.10.1955Orden in drei Klassen. Kann In- und Ausländern alsAnerkennung für Verdienste um die Universitätenund das Unterrichtswesen sowie für wissenschaftlicheArbeiten verliehen werden.

Ordensdekoration eines Offiziers der Akademie. Dasmit Seide gestickte Exemplar stammt aus der Zeit des

1. Kaiserreichs (um 1808 bis 1815). (ZEI 798).

Akanthus: Bärenklau. Mediterranes Staudengewächs,dessen stilisiertes Blattwerk häufig als antikes Dekorverwendet wurde und wird. Akanthusblätter spieltenund spielen auch bei der Gestaltung von Ordenszei-chen eine Rolle. → Akanthus-Agraffe.

Akanthus-Agraffe: aus stilisierten Akanthusblätterngebildete → Agraffe auf dem Ende des oberen Kreuz-arms bzw. im oberen Kreuzarmeinschnitt eines Or-denszeichens, die zur Aufnahme des Trageringes dient(z. B. beim Großkreuzkleinod zur Kollane des bayeri-schen → Haus-Ritterordens vom Hl. Hubertus).

Verdienstkreuz mit Krone des bayerischen Verdienstor-dens vom Hl. Michael, auf dessen oberes Kreuzarmen-de eine Akanthus-Agraffe mit einer offenen Bügelkrone

gesetzt ist. (OEK 378).

Aktivisten-Abzeichen: Dekoration zu dem vomFDGB der DDR verliehenen Ehrentitel „Aktivist“(1949-1951). Es existierten unterschiedliche Abzei-chen für Industriearbeiter (volkseigene Betriebe undAG Wismut) sowie für die Arbeiter in Maschinen-Ausleih-Stationen (MAS) der Landwirtschaft. Das Ab-zeichen für die volkseigenen Betriebe wird auch als„Abzeichen Aktivist des Zweijahrplans“ bezeichnet.

Aktivistenabzeichen für Industriearbeiter (li.) und fürAngehörige von Maschinen-Ausleih-Stationen (MAS)

(re.). (B. 2811 a und B. 2812 a).

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A LA CARIDAD

A LA CARIDAD: span., Für Barmherzigkeit, Wohl-tätigkeit. Devise des spanischen zivilen → Wohltätig-keitsordens.

A LA LEALTAD ACRISOLADA: span., Für erprob-te Treue. Devise des spanischen → Ordens Isabellasder Katholischen.

Albanischer Schwarzer Adlerorden: 1914 gestifteterfünfklassiger Orden des Fürstentums Albanien, demeine Verdienstmedaille in drei Klassen affiliiert war.Verliehen bis 1922. → Orden vom Schwarzen Adler.

Alberti & Co., A.: Ordensjuwelierfirma in Mailand.Stellte zahlreiche Insignien der königlich italienischenOrden einschließlich des → Annunziaten-Ordens her.Während der italienischen Besetzung Albaniens von1939 bis 1943 fertigte sie die albanischen Orden die-ser Zeit.

ALBERTUS ANIMOSUS: lat., Albert (Albrecht) derBeherzte. Inschrift des sächsischen → Albrechts-Or-dens.

Offizierskreuz des Königlich Sächsischen Albrechts-Or-dens mit der Devise „ALBERTUS ANIMOSUS“ im

Medaillonring der Vs. (OEK 2202).

Albrechts-Kreuz: dem → Albrechts-Orden → affili-iertes Ehrenzeichen (mit oder ohne Schwerter). Das1876 gestiftete A. ersetzte die Goldene Verdienstme-daille des Ordens, die gegen das silberne, nicht email-lierte Kreuz umgetauscht wurde.

Albrechts-Orden: am 31.12.1850 vom sächsischenKönig Friedrich August zum Andenken an HerzogAlbrecht den Beherzten, den Stammvater der Alberti-nischen Linie des Hauses Sachsen, gestiftet. Verliehenfür dem Staat geleistete nützliche Dienste. Fünf Klas-sen (1850). Später mehrfache Erweiterungen, so durch

→ Affiliierung einer Goldenen und Silbernen Ver-dienstmedaille (1861-1876). Verliehen bis 1918.

Bruststern zum Komturkreuz des sächsischenAlbrechts-Ordens in der von 1876 bis 1918 verliehe-

nen Ausführung. (OEK 2197).

Alckens, Andreas: kaiserlich königlicher österreichi-scher Hofsticker und Ordensjuwelierfirma in Wien.Fertigte neben gestickten Ordenssternen vor allem dieDekorationen des → Ordens der Eisernen Krone unddes → St.-Stephans-Ordens.

Gestickter Ordensstern des MecklenburgischenKlosterordens (hier vermutlich für Kloster Dobbertin)mit der französischen Devise „POUR LA VERTU“ (Fürdie Tugend) aus der Werkstatt des k. k. Hofstickers

Andreas Alckens, bestehend aus Seide, Silberkantillenund -pailletten.

Aleksejew, Wladimir Jefremowitsch (1784–1832):russischer Medailleur, seit 1801 am → Münzhof vonSt. Petersburg, 1805 zum Kunstmedailleur ernannt.Schuf neben Medaillen auf Herrscher und zeitgenös-sische Ereignisse auch russische Verdienst- und Prä-mienmedaillen. Signaturen: „A.“, „B.A.“.

Alexander-Carl-Denkmünze: die am 8.5.1853 vomGeheimen Konferenzrat des Herzogtums Anhalt-Bernburg namens des geisteskranken Herzogs Ale-xander Carl bei der Firma → Loos in Auftrag gegebe-ne Prägung wurde an alle Offiziere, Unteroffiziere,

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Al-Kamal-Orden

Soldaten und Militärbeamte des bernburgischen Mi-litärs verliehen, die dem Herzogshause während derbürgerlich-demokratischen Revolution in Anhalt-Bernburg treu geblieben waren. Sie stellt in ihrer Ge-staltung und ihrem Bandmuster eine weitgehendeNachahmung der preußischen → HohenzollernschenDenkmünze dar. → Ähnlichkeit von Ehrenzeichen.

Die Alexander-Carl-Denkmünze des Herzogtums Anhalt-Bernburg wurde nach dem Vorbild der preußischen

Hohenzollernschen Denkmünze in der BerlinerMedaillen-Münze von Gottfried Bernhard Loos geprägt.Die Herstellersignatur „G. LOOS D.“ befindet sich unter

der Kreuzung der Zweige auf der Rs. (OEK 52).

Alexander-Newski-Orden: russ. Орден АлександраНевского (Orden Aleksandra Njewskowo). Am29.6.1942 durch Erlass des Obersten Sowjets derUdSSR in einer Klasse gestiftet. Verliehen an Kom-mandeure der Sowjetarmee für hervorragende Ver-dienste bei der Organisation und Führung von Kampf-handlungen. → St.-Alexander-Newski-Orden.

Sowjetischer Alexander-Newski-Orden, 2. Typ (ab 1943)ohne Tragespange. (HERF 2.20.2.1).

Alexy, Zdenko G.: slowakischer Heraldiker und Or-denskundler; Verfasser des Werkes „Ehrenzeichen derKapitel in vormals habsburgischen Ländern“ (Wien-Köln-Weimar 1996). → Kapitelzeichen.

Alföldi, A.: Verfasser des Werks „Der frührömischeReiteradel und seine Ehrenabzeichen“ (Baden-Baden1952).

Alice-Medaille: am 25.4.1884 durch Großherzog Lud-wig IV. von Hessen als → Hofehrenzeichen zur Erin-nerung an die 1878 verstorbene Großherzogin Alice,geborene Prinzessin von Großbritannien und Irland,gestiftet. Verliehen an eng mit dem großherzoglichenHof verbundene Personen und an Mitglieder des Ali-ce-Vereins.

ALINARE SI MÂNGÂIERE: rumän., Linderung undTrost. Inschrift des rumänischen Erinnerungskreuzes(→ Elisabeth-Kreuz, Crucea Elisabeta), das vor alleman Damen für im Krieg 1877/78 geleistete Dienste anVerwundeten und Kranken verliehen wurde.

Al-Istiqlal-Orden: arab., Unabhängigkeitsorden. 1.1921 als fünfklassiger allgemeiner Verdienstorden vonHussein Bin Ali, Sherifen von Mekka und König desHedschas, gestiftet. Später vom Emirat Transjordanienund 1948 in veränderter Gestaltung vom KönigreichJordanien übernommen. 2. 1955 vom ägyptischenStaatspräsidenten Gamal abdel Nasser in drei Klassenfür besondere Verdienste um die Abschaffung derMonarchie und die Schaffung der Republik gestifteterOrden.

Großkreuzkleinod des jordanischen Al-Istiqlal-Ordens. 2.Modell seit 1948.

Al-Kamal-Orden: (auch El-Kemal-Orden genannt).Dreiklassiger → Damenorden des Khedivats und Sul -tanats Ägypten, der 1915 von Sultan Hussein Kamalgestiftet wurde. 1923 erfuhren die Insignien durch kö-nigliches Reskript eine Neugestaltung und über die1. Klasse wurde noch eine „Allerhöchste Klasse“ ge-

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Al-Kamal-Orden

setzt. Die drei Modelle der Ordenszeichen unter-scheiden sich durch die überhöhende (während derMonarchie) bzw. fehlende Krone (in der Republik)und das jeweils veränderte Staatswappen in der→ Überhöhung der Kleinode.

Bruststern des ägyptischen Al-Kamal-Ordens, 3. Modell,2. Ausgabe (verliehen 1958–1971). Der Stern ausvergoldetem Silber ist mit türkisen sowie roten und

blauen Halbedelsteinen besetzt.

Allegorie, allegorische Darstellung: die Personifikationnicht anschaulicher Begriffe, die besonders auf Sieges-medaillen (in Gestalt der Siegesgöttin Nike bzw. Vik-toria) und auf Auszeichnungsmedaillen für Kunst undWissenschaft verwendet wird (z. B. Darstellung dergriechischen Göttin Pallas Athene als „Vorsteherin desgesamten geistigen Lebens“ auf den sächsischen Me-daillen → „VIRTVTI ET INGENIO“, geflügelter weib-licher Genius mit Palmzweig und Lorbeerkranz aufden bayerischen Ludwigs-Medaillen für Wissenschaftund Kunst, St. Georg tötet den Drachen u.v.a.

Königreich Beider Sizilien (1819–1860), Orden des St.Georg der Wiedervereinigung, Bruststern zum Groß-kreuz; gestiftet 24.2.1808 von Joseph Bonaparte,

König von Neapel, obsolet 1860 mit Errichtung desKönigreichs Italien.

Die am 7. November 1913 von König Carol (Karl) I. vonRumänien gestiftete Medaille „Begeisterung desLandes“ (rumän. Medalia „Avantul Tarii“), die an

Teilnehmer am 2. Balkankrieg von 1913 verliehenwurde, zeigt auf ihrer Rs. die Siegesgöttin mit Palm-

zweig und Lorbeerkranz über einer Marschkolonne, diedie Donau auf einer Pontonbrücke überquert.

Allessehendes Auge Gottes, Gottesauge: ein Auge ineinem gleichschenkligen Dreieck, von dem Strahlenausgehen. Christliches Gottessymbol, das u. a. aufmehreren zaristisch russischen Auszeichnungen so-wie auf vielen → Bijous von → Freimaurer-Logen er-scheint.

Allessehendes Auge Gottes auf der Silbernen Erinne-rungsmedaille des russischen Zarenreiches für

Teilnehmer am Russisch-Japanischen Krieg1904–1905 mit der Bandschleife. Das kombinierte

Band besteht je zur Hälfte aus Band des St.-Georgs-Or-dens und des St.-Alexander-Newski-Ordens. Es ist beidem abgebildeten Exemplar seitenverkehrt aufgelegt.

Allgemeine(s) Ehrenzeichen: 1. Auszeichnungskate-gorie unterhalb der Orden, die für Verdienste an Per-

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AL MERITO E AL VALORE

sonen verliehen wurde, bei denen die Verleihung vonOrden aus Standesgründen nicht zulässig war. A. exis-tierten in den Königreichen Preußen und Sachsen, imGroßherzogtum Hessen(-Darmstadt) und in weiterendeutschen Bundesstaaten. 2. dem Haus- und Ver-dienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig vonOldenburg → affiliiertes Ehrenzeichen in drei Klassen,das 1883 in „Ehrenkreuz“ umbenannt wurde. Mitdem königlich sächsischen A. (1876-1918) wurdeähnlich verfahren. Letzteres erhielt als → Zusatzdeko-rationen Schwerter (1901) sowie eine (Kö nigs-)Krone(1907).

Das preußische Allgemeine Ehrenzeichen wurde 1810von König Friedrich Wilhelm III. unter der Bezeichnung

„Allgemeine Verdienst-Medaille“ gestiftet. Es war die amhäufigsten verliehene preußische Auszeichnung.

Abgebildet ist ein Exemplar 2. Klasse der von 1895 bis1917 verliehenen Ausführung. (OEK 1831).

Allgemeines Sturmabzeichen: → Kampfabzeichender deutschen Wehrmacht, das am 1.6.1940 durch denOberbefehlshaber des Heeres nach einem Entwurfvon Wilhelm Ernst Peekhaus (Berlin) eingeführt wur-de. Verliehen ab 1.7.1943 auch in mehreren Stufen mitden → Einsatzzahlen „25“, „50“, „75“ und „100“.

Das Allgemeine Sturmabzeichen gehört zu denKampfabzeichen der deutschen Wehrmacht. Als

Hohlprägung aus versilbertem Kriegsmetall (Zink)wurde es ab 1943 verliehen. (OEK 3896/1).

Allianzwappen, Ehewappen: durch Zusammensetzenoder Nebeneinanderstellen verbundene Wappen eines(fürstlichen) Ehepaares. Dabei steht das Wappen des

Gemahls im Regelfall an erster Stelle (heraldisch re.).Häufige Darstellung auf → Hochzeitsmedaillen.

Schaumburg-Lippesche Erinnerungsmedaille an dieSilberne Hochzeit des Fürsten Georg und der Fürstin

Marie 1907. Auf der Rs. sind die nebeneinandergestellten und mit einer Krone überhöhten Wappen des

Jubelpaares dargestellt. (OEK 1242).

AL MERITO CIVILE: ital., Für Zivilverdienst. Zweckinschrift des italienischen und des spanischenZivilverdienstordens.

Bruststern zum Großkreuz des spanischen Zivilver-dienstordens, 1. Modell (verliehen 1926–1931).

(ZEI 3922).

AL MERITO DELLA REPUBBLICA: ital., Für Ver-dienst um die Republik. Zweckinschrift des Verdienst -ordens der Republik Italien in seiner neuen Form seit30.3.2001. Im Reif des Rs.-Medaillons steht die latei-nische Umschrift „PATRIAE UNITATI CIVIUM LI-BERTATI“.

AL MERITO DEL LAVORO: ital., Für Arbeitsver-dienst. Zweckinschrift des italienisch-savoyischen Or-dens für Verdienste um Landwirtschaft, Industrie undHandel.

AL MERITO E AL VALORE: ital., Für Verdienst undTapferkeit. Zweckinschrift des savoyischen und späteritalienischen Militärverdienstordens.

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AL MERITO MILITAR

AL MERITO MILITAR: span., Für militärisches Ver-dienst. Zweckinschrift des spanischen → Militär-San-Fernando-Ordens.

AL MERITO MILITARE: ital., Für militärisches Ver-dienst. Zweckinschrift des Militärordens von Savoyenund (ab 9.1.1956) des Militärordens der Republik Ita-lien.

AL MERITO SANITARIO: span., Für Gesundheits-verdienst. Inschrift des spanischen → Gesundheitsver-dienstordens.

AL MERITO Y VIRTUDES: span., Für Verdiensteund Tugenden. Rs.-Inschrift der zivilen Ausführungdes mexikanischen → Ordens Unserer Lieben Frauvon Guadaloupe.

Alpakka, Alpacca: Handels-Bez. für Gegenstände ausversilbertem → Neusilber. Die veredelte Kupfer-Ni-ckel-Zink-Legierung wird im Abendland seit Anfangdes 19. Jh. hergestellt und findet auch bei der Herstel-lung von Auszeichnungsdekorationen Verwendung.→ Argentan, → Neusilber. Geläufige Abk.: Alp.

AL PATRIOTISMO HEROICO: span., Für helden-hafte Vaterlandsliebe. Rs.-Inschrift der militärischenAusführung des mexikanischen → Ordens UnsererLieben Frau von Guadaloupe.

Ritterkreuz des mexikanischen Ordens Unserer LiebenFrau von Guadaloupe. Abgebildet ist die Rs. einesExemplars aus der Zeit des Kaisers Maximilian I.(1864-1867) mit der Inschrift „AL PATRIOTISMO

HEROICO“.

Alpha-und-Omega-Symbol: christliches Symbol ausdem ersten (A) und letzten (W) Buchstaben des grie-chischen Alphabets, das sich auf die Offenbarung Jo-hannis I, 8 „Ich bin das A und das O, der Anfang unddas Ende, spricht Gott der Herr“ bezieht. Findet sich

neben dem → Christogramm als Gestaltungselementauf den Ordenszeichen und Bruststernen des → Kon-stantinischen Militärordens vom Hl. Georg des Her-zogtums Parma und des Königreichs Beider Sizilien.

Bruststern zum Großkreuz der Rechtsritter desKonstantinischen Militärordens vom Hl. Georg des

Königreichs Beider Sizilien, verliehen 1734 bis 1860).(ZEI 1233).

Alsen-Kreuz: am 7.12.1864 von König Wilhelm I. vonPreußen gestiftetes Erinnerungszeichen für alle Per-sonen, die am 29. Juni 1864 während des Preußisch-Dänischen Krieges den Alsensund überschritten bzw.den Übergang der preußischen Truppen durch ihrFeuer gefördert oder als Bemannung und Bedienungder zum Übersetzen bestimmten Fahrzeuge eingesetztgewesen waren. Das A. existierte in Bronze an dreiunterschiedlichen Bandmustern (für Kämpfer, Nicht-kämpfer und für die in Reserve gestandenen Truppen)sowie in geschwärztem Eisen für Johanniter-Ritterund die in Diensten des Johanniter-Ordens gestande-nen Ärzte, Seelsorger und Krankenträger, die bei derEroberung der Insel Alsen auf dem Gefechtsfeld tätiggewesen waren.

Alsen-Kreuz am Band für Kämpfer. Im Medaillon derRs. ist ein im Meer schwimmendes Boot mit einer

Flagge mit dem Eisernen Kreuz dargestellt. Darüberfliegt der preußische Adler mit einem Lorbeerkranz in

den Fängen. (OEK 1932).

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Aluminium

Alsing, Hans Friedrich: deutscher Medailleur, derzwischen 1835 und 1865 in Altona wirkte. Von 1859bis 1863 war er Meister in der Altonaer Münze.Schnitt vor allem Auszeichnungs- und Schulpreisme-daillen für Hamburg und Altona sowie Personenme-daillen. Von ihm stammt auch die Militärdenkmünzedes Fürstentums Schaumburg-Lippe für die Feldzüge1808–1815.

Am Halsabschnitt des Fürsten Georg Wilhelm vonSchaumburg-Lippe auf der 1831 geschaffenen

Militärdenkmünze für die Feldzüge 1808–1815 stehtdie Stempelschneidersignatur „ALSING“. (OEK 1248).

Alter Orden von Sikatuna: 1951 vom Präsidenten derPhilippinen, Elpido Quirino, in vier Klassen zur Aus-zeichnung von Staatsmännern und Diplomaten ge-stiftet. Benannt nach dem philippinischen HäuptlingSikatuna von Bohol, der 1565 den ersten Vertrag mitdem spanischen Gouverneur der Philippinen, MiguelLopez de Legazpi, schloss. Höchster Orden der Repu-blik der Philippinen.

Kommandeurkreuz des Alten Ordens von Sikutana ausvergoldeter und mehrfarbig emaillierter Bronze. In den

Kreuzarmwinkeln ist je ein goldener Seelöwe aufhellblauen Wellen dargestellt. Das Ordenszeichen wird

von einem doppelten Blattkranz überhöht.

Altfürstliche Häuser: deutsche Herrschergeschlech-ter, die bereits 1582 auf dem deutschen Reichstag ei-ne sog. Virilstimme besaßen (im Unterschied zu denNeufürstlichen Häusern). Diese Begriffe werden nachwie vor bei der Gliederung von Auktionskatalogenverwendet.

ALTIOR ADVERSIS: lat., Über Widerwärtigkeitenerhaben. Devise des → Greifenordens von Mecklen-burg-Schwerin.

Beim mecklenburgischen Greifenorden befindet sichdie Ordensdevise „ALTIOR ADVERSIS“ nur im Medaillon-ring der Bruststerne zum Großkreuz (vgl. Abb.) und zum

Großkomturkreuz. (OEK 1291).

altsilbern patiniert: spezielle Behandlung von versil-berten Medaillen aus Bunt- oder Kriegsmetall, durchdie sie matt patiniert erscheinen.

Versilberte und alt patinierte „Medaille für deutscheVolkspflege“ mit Schwertern auf dem Band.

(OEK 3566).

Altvergoldung: → Feuervergoldung.

alt vernähtes Band: Banddekoration aus der Verlei-hungszeit, die seitdem unverändert geblieben ist.

Aluminium: chemisches Symbol: Al. Silberweißes, kor-rosionsfestes, zu den Erdmetallen gehörendes Leicht-metall. Wurde erstmals 1827 als reines Metall darge-stellt. Wird seit Ende des 19. Jh. als Werkmetall und inseltenen Fällen auch zum Prägen von Auszeichnungs-dekorationen verwendet (z. B. DLV-Flugzeugführer-Ab-zeichen, → Lapplandschild). Geläufige Abk.: Alu.

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AL VALORE MILITARE

AL VALORE MILITARE: ital., Für militärischen Mut.Devise der savoyischen und später italienischen Mili-tär-Tapferkeitsmedaille und des italienischen Militär-Tapferkeitskreuzes.

Italienische Militär-Tapferkeitsmedaille in Gold in derAusführung der Republik Italien (nach 1946) mit Orts-,

Datums- und Beliehenengravur auf der Rs.

AMANTIBUS IUSTITIAM PIETATEM FIDEM:lat., Denen, die Gerechtigkeit, Frömmigkeit und Treuelieben. Devise des holstein-gottorpschen und späterrussischen → St.-Annen-Ordens.

Amaranthenorden: barocke Ordensstiftung derschwedischen Königin Christina aus dem Jahr 1653mit der Devise „DOLCE NELLA MEMORIA“ (ital.,Süß ist die Erinnerung). Der Orden wurde 1860 er-neuert.

AMOR E FIDELIDADE: portug., Liebe und Treue.Devise des brasilianischen → Rosenordens.

Der brasilianische Rosenorden trägt im goldenenMedaillon die verschlungenen Initialen „PAL“ (für

Prinzessin Amalie von Leuchtenberg) und im blauenMedaillonring die goldenen Ordensdevise „AMOR E

FIDELIDADE“ sowie einen sog. Liebesknoten. Abgebildet ist der Bruststern des Ordens

für Dignitare und Ritter.

Amtsinsignien, Amtsabzeichen, Amtszeichen: trag-bare Abzeichen, die die amtliche Eigenschaft der da-mit ausgestatteten Personen dokumentieren. Zu denA. gehören → Dienstschilde, → Bürgermeisterkettenund -medaillen u. a.

Abzeichen für einen in Staatsdiensten des HerzogtumsAnhalt stehenden Wegewärter. Silberblech mit rs.

Ansteck broschierung.

Zaristisch russisches Amtsabzeichen für Friedensrich-ter (russ. Мировой Посредник, Mirowoj Posrednik)

aus vergoldeter Bronze.

Amtskette: ähnlich wie die → Kollanen gestaltete, ausunterschiedlichen Metallgliedern bestehende Reprä-sentationskette, die von Universitätsrektoren und -de-kanen, Akademie- und Gesellschaftspräsidenten u. ä.hochrangigen Personen zu besonderen Anlässen ge-tragen werden (z. B. A. der Präsidialmitglieder derDeutschen Akademie für Luftfahrtforschung, A. desPräsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur För-derung der Wissenschaften). → Amtsinsignien.

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Andrejew, Pawel

Silber-vergoldete und teilemaillierte Amtskette (Detail)des Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur

Förderung der Wissenschaften mit anhängendemKleinod in Form eines barocken Gnadenpfennigs.

Amtskreuz: meist staatliche Auszeichnung für kirch-liche Würdenträger (Superintendenten), die z. B. imHerzogtum Anhalt und im Fürstentum Schaumburg-Lippe existierte.

Amtspunzierung, Amtsmarke: von amtlichen Stellenauf Ordenszeichen angebrachte Edelmetallpunze.

Amtsstern: sternförmig gearbeitetes → Amtszeichen(→ Bruststern), das z. B. von hohen spanischen Justiz-und anderen Staatsbeamten getragen wird. Auch alseinfach gearbeiteter → Sheriff-Stern in Großbritan-nien und in den USA üblich.

Amtszeichen: → Amtsinsignien.

Änderung eines Ordens: wurde mitunter mit demZiel der Traditionsbildung durch Neufassung der Sta-tuten, Neuregelung der Trageweise oder Veränderungpolitisch signifikanter Zeichen, jedoch unter Beibe-haltung der Verleihungsgrundsätze vorgenommen(z. B. beim französischen → Orden der Ehrenlegion).Vgl. auch die Änderung der Friedens- und Kriegsaus-zeichnungen des NS-Regimes (1934–1945) durch dasOrdensgesetz der BRD vom 26.7.1957. → Siebenund-fünfziger-Trageweise.

Andreaskreuz: als sinnstiftende Grundform in derOrdensgestaltung verwendetes Kreuz mit schräg ge-stellten Balken in der Form des Buchstabens „X“, des-sen Namen auf den Apostel Andreas zurückgeht, der

nach der Legende an ein solches Kreuz genagelt wor-den sein soll. Auch als → Schrägkreuz oder → Bur-gundisches Kreuz bezeichnet. In der Phaleristik be-sonders durch den russischen → St.-Andreas-Orden,durch russische → Regimentsabzeichen sowie durchden schottischen → Distelorden und den serbischen→ Takowo-Orden bekannt.

Absolventenabzeichen der 2. Kiewer Nikolaus-Militär-Schule in Form eines weiß emaillierten Andreaskreuzesmit aufgelegtem silbernen Zarenadler sowie dem am

21. Juli 1916 hinzugefügten bekrönten Monogramm „HII“ (= N II) für Zar Nikolaus II. im oberen Kreuzarm -

winkel.

Großkreuz-/Großoffizierskleinod des serbischenTakowo-Ordens. Zwischen das weiß emaillierte

Johanniterkreuz und das Medaillon ist ein Andreas-kreuz gelegt. (ZEI 3480 bzw. 3484).

Andreasorden: → St.-Andreas-Orden.

Andrejew, Dimitri: Silberschmied und Ordensjuwe-lier in St. Petersburg. Fertigte in der zweiten Hälfte des19. Jh. als „Hoflieferant“ vor allem die niederen Klas-sen russischer Orden, die er mit den Buchstaben„Д.А.“ (= D.A.) markte.

Andrejew, Pawel: Ordensjuwelier in St. Petersburg.Stellte in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Dekorationendes → St.-Andreas-Ordens und des → St.-Stanislaus-

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Andrejew, Pawel

Ordens her, die er mit den Buchstaben „П.А.“ (= P.A.)markte.

Andrieu, Bertrand (1761–1828): Medailleur an derMünze Paris. Schuf neben französischen Auszeich-nungsmedaillen auch Verdienstmedaillen für dasGroßherzogtum Sachsen-Weimar (OEK 2348 bis2350).

Anerkennungsdekret: behördlich beglaubigte Doku-mentation zur Stiftung, Verleihung oder Tragebe-rechtigung einer Auszeichnung.

Anerkennungsmedaille: tragbares Ehrenzeichen, mitdem die Auszeichnung des Trägers mit einer Ehren-urkunde oder einem Ehrenbrief dokumentiert wird.Beispiele für diese Ehrenzeichenkategorie sind dieMedaillen der Unionsrepubliken der UdSSR für Trä-ger der → Ehrenurkunden der Obersten Sowjets unddie Ehrennadel zum → Ehrenbrief des BundeslandesHessen.

Mit der Urkunde des Präsidiums des Obersten Sowjetsder Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik

Ausgezeichnete erhielten als äußeres Zeichen dieserEhrung die abgebildete tragbare Anerkennungsmedaille.

angeprägte Öse: Öse, die bei der Herstellung vonAuszeichnungskreuzen und –medaillen mitgeprägtwird. Sie kommen besonders an deutschen Auszeich-nungen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und an rus-sischen Auszeichnungsmedaillen vor.

Das Dienstzeichen für Unteroffiziere des FürstentumsSchwarzburg-Rudolstadt nach 16-jähriger Dienstzeit

besitzt eine massive angeprägte Öse zur Aufnahme deslänglichen, ebenfalls massiven Bandrings. (OEK 2771).

„Angstkreuz“: volkstümliche Bez. für das am9.6.1913 von Kaiser und König Franz Joseph I. ge-stiftete Erinnerungskreuz (sog. → Mobilisierungs-kreuz). Es wurde an Angehörige des k. u. k. österrei-chischen Heeres und der k. u. k. österreichischenKriegsmarine verliehen, die anlässlich der Balkan krise1912/13 mindestens vier Wochen bei kriegsbereitenTruppenkörpern aktiv gedient hatten. Auch Angehö-rige der Gendarmerie, der Grenzpolizei, Forstperso-nal und freiwilliges Sanitätspersonal, das während die-ser Zeit in kriegsbereiten Armeekorps Dienst geleis-tet hatte, konnte einen Anspruch auf das „A.“ geltendmachen.

Anhaltisches Arbeitsdienst-Erinnerungszeichen:am 30.11.1933 in drei Stufen durch das AnhaltischeStaatsministerium gestiftet und an Personen verlie-hen, die im Jahr 1932 dem Anhaltischen staatlichenmännlichen Arbeitsdienst angehört hatten. → Erinne-rungszeichen. Das A. existiert in zwei Modellen, wo-bei das 1. Modell keine Jz. im Medaillon aufweist, das2. Modell (gestiftet 1935) dagegen die Jz. „1932“.

1. Modell des Anhaltischen Arbeitsdienst-Erinnerungs-zeichens ohne Jz. Offenbar ist nur die abgebildeteSilberstufe zur Verleihung gekommen. (OEK 96).

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Anna-Luisen-Verdienstabzeichen

2. Modell des Anhaltischen Arbeitsdienst-Erinnerungs-zeichens in der Bronzestufe aus bronziertem Eisen.

(OEK 100).

Ankerkreuz: ein → Griechisches oder anderes Kreuzmit ankerförmig gestalteten Kreuzarmenden (z. B. Or-denszeichen des Münchner St.-Anna-Stiftes).

Das Dienstzeichen für 20 Jahre der Offiziere desFürstentums Schwarzburg-Rudolstadt hat die Form

eines Ankerkreuzes. (OEK 2769).

Anlagestrich: am li. Rand handschriftlicher Doku-mente angebrachter Schrägstrich, der darauf hinwies,dass dem Schriftstück eine „Anlage“ beigefügt wordenwar. Auf Benachrichtigungsschreiben von Ordens-kanzleien zur Verleihung von Orden besagte der A.,dass die Ordensdekoration dem Schreiben beilag.Mehrere A.e wiesen auf mehrere Anlagen hin.

an langer Nadel: Broschierungsart von Steckabzei-chen, wobei an die Rs. des Abzeichens eine mehr oderweniger lange senkrechte Nadel zur Befestigung derDekoration am Anzugrevers angelötet oder angeprägtist. → Sicherheitsnadel.

Silberne Ehrennadel des Deutschen Eislauf-Verbandes(DELV) der DDR an langer Nadel. (B. VI 905 d).

Annaberg-Kreuz: Tapferkeitsauszeichnung des→ Freikorps Oberland, die in drei Klassen an ehema-lige Angehörige dieses Freikorps für ihren militäri-schen Einsatz im Jahr 1921 während des polnischenAufstandes in Oberschlesien verliehen wurde. Ge-stiftet 1930 von Major a. D. Horodam, dem ehemali-gen Kommandeur des Freikorps.

Das Annaberg-Kreuz 2. Klasse des Freikorps Oberlandist ein schwarz emailliertes Johanniterkreuz mit

aufgesetztem Schlesischen Bewährungsabzeichen undgekreuzten Schwertern. Die Inschrift auf den vier

Kreuzarmen bezieht sich auf den Tag der Erstürmungdes Annaberges in Oberschlesien durch das Freikorps.

(OEK 3377).

Annaburg-Medaille: nicht tragbare Silbermedaille,die der preußische König Wilhelm II. am 3. 8.1888 an-lässlich seines Besuches im Militärwaisenhaus zu An-naburg an dort Bedienstete verlieh.

Annahmeerlaubnis, Annahmegenehmigung: auslän-dische Ordensdekorationen dürfen erst nach Zustim-mung des → Ordensherrn bzw. → Großmeisters desHeimatlandes angenommen und getragen werden. Inder BRD ist lt. Ordensgesetz die Genehmigung desStaatsoberhauptes (Bundespräsident) einzuholen.→ Trageerlaubnis.

Anna-Luisen-Verdienstzeichen: am 19.2.1918 durchFürst Günther von Schwarzburg-Rudolstadt für die

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Lexikon der Ordenskunde

Von Adlerschild bis Zitronenorden

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Gerd Scharfenbergwurde 1937 geboren und war beruflich als Facharzt für Innere Medizin tätig. Er gilt als ausgewiesener Spezialist

für das Ordenswesen der anhaltischen Staaten. 10 Jahre war er als Chefredakteur der Zeitschrift „Orden und

Ehrenzeichen“ tätig und betreute den ordenskund lichen Teil der Zeitschrift Münzen & Sammeln.

Günter Thiedeist promovierter Historiker. Er arbeitete 35 Jahre lang im Museumswesen und war dabei auch verantwortlich

für den Sammlungsbestand Phaleristika, Numismatika und Militaria im Militärhistorischen Museum in Dresden.

Er gilt als ausgewiesener Experte für Orden und Ehrenzeichen.

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