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Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

Date post: 07-Apr-2016
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Das Magazin der Hochschule Zittau/Görlitz
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1 STUDIEREN OHNE GRENZEN DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE ZITTAU/GÖRLITZ Ein blick 01/15 Sechs Jahre institutionalisierte Hochschuldidaktik Seite 24 TITELTHEMA „VIELFALT IST UNSERE STäRKE“ Seite 10 Neue Sichtweisen - Ein Fotograf als Artist in Residence Seite 36 Kulturgeschichte zum Anfassen - Exkursion ins Nachbarland Polen Seite 42 Neue Professoren und Professorinnen vorgestellt Seite 46
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Page 1: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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STUDIEREN OHNE GRENZEN

DAS MAGAZIN DER HOCHSCHULE ZITTAU/GÖRLITZEinblick01/15

Sechs Jahre institutionalisierte HochschuldidaktikSeite 24

TiTelThema„VielfalT isT unsere sTärke“Seite 10

Neue Sichtweisen - Ein Fotograf als Artist in ResidenceSeite 36

Kulturgeschichte zum Anfassen - Exkursion ins Nachbarland PolenSeite 42

Neue Professoren und Professorinnen vorgestelltSeite 46

Page 2: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Einblick // Inhaltsverzeichnis

hochschule7 aktuelles aus der hochschule

20 Preisverleihungen Preisträger wurden zur Immatrikulations-

feier ausgezeichnet

TiTelThema„VielfalT isT unsere sTärke“10 Vielfalt als herausforderung Wie misst man Qualität und Zufrieden-

heit? - Etablierung eines hochschulweiten Monitoringsystems

14 Von ägypten bis Vietnam Intensivere Betreuung für ausländische

Studierende

16 come-in-Wochen Für einen guten Einstieg ins Studenten-

leben

18 ein Teil der lösung Ein Blick hinter die Kulissen studentischer

Studienberatung

sTudium und lehre24 hochschuldidaktik Ein Rückblick auf sechs Jahre institutionali-

sierte Hochschuldidaktik

26 nachgefragt Erkenntnisse aus der Teilnahme am sächsi-

schen Zertifikatsprogramm zur Hochschul-didaktik

28 Partizipatives lernen im studium

Neun Empfehlungen für die Ausgestaltung des Lernprozesses

forschung und Transfer31 nachwuchswissenschaftler

treffen sich in Zittau Doktorandenseminar des Kompetenz-

zentrums OST für Kerntechnik

32 aktuelles aus forschung und Transfer

Aktivitäten und Projekte in Kurzportraits

26 14

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Inhaltsverzeichnis // Einblick

camPusleben36 neue sichtweisen Ein Fotograf als „Artist in Residence“

38 der Papst entdeckt mekka Prof. Schulz von Thun auf der Alumnita-

gung der Kommunikationspsychologen

inTernaTionales41 Von Jordanien über Zittau

nach berlin Studienkollegiat absolviert erfolgreich

Masterstudium

42 kulturgeschichte zum anfas-sen

Studentische Exkursion ins Nachbarland Polen

menschen46 neuberufungen

49 neues Verwaltungspersonal

50 Jubiläen – Wir gratulieren

rubriken23 fernblick

49 ausblick

51 blickfang

Titelbild: Alle abgebildeten Studierenden sind als SbSler auf dem Görlitzer und Zittauer Campus in der studentischen Studienberatung aktiv.

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38 41

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Einblick // Vorwort

Verehrte Leserinnen und Leser,

rechtzeitig vor dem Jahreswechsel flattern sie wieder ins Haus – die neuen Kalender. Es gibt kaum ein Unternehmen und kaum eine Organisation, zumindest ab einer gewissen Größe, die hier nicht dabei wären. Ich selbst freue mich immer auf den Taschenkalender vom DAAD. Auf meiner Praktikabilitätsskala landet er ganz oben. Dieses Mal punktet er aber auch besonders auf meiner Sympathie-skala, und zwar wegen des Testimonials. Im kleinen Beiheft wirbt Rania Saleh für ein Stu-dium in Deutschland. Sie belegt in Göttingen einen englischsprachigen Studiengang und wird dort ihren Master in „Microbiology and Biochemistry” machen. Sie hat – das kann man den Zulassungsanforderungen auf der Seite der Uni Göttingen entnehmen – sehr gute Englisch- und ausreichende Deutsch-kenntnisse nachgewiesen und bereits einen Bachelor oder vergleichbaren Abschluss in Life Sciences in der Tasche. Ob sie das anschließende Doktorandenprogramm im Auge hat, darüber lässt sich nur spekulieren, ebenso natürlich, ob sie einmal zurückkehrt (wie die meisten Incomer), in ein anderes Land geht oder vielleicht sogar in Deutsch-land bleibt und in einem Biotech-Unterneh-men den Fachkräftestamm verstärkt, wofür vor Jahren der Begriff „Brain Gain“ erfun-den wurde. (Zu meinen Studentenzeiten haben wir noch den „Brain Drain“ als Prob-lem der Herkunftsländer thematisiert, auch so ändern sich die Zeiten.) Vielleicht heuert Frau Saleh sogar bei Euroimmun an – das ist aber nun der Spekulation zu viel. Wie dem

auch immer sei, ihr werden die Wege offen stehen.

Ach ja: Frau Saleh ist offensichtlich Musli-min. Das ist nicht verwunderlich, denn wir lesen, dass sie aus Saudi-Arabien kommt. Ihre Religion tut aber hier nichts zur Sache. Die Kernaussage ist eine andere: An den Mikroskopen (und natürlich anderen Studi-enplätzen) der deutschen Hochschulen sind alle willkommen, oder wie es im Werbeflyer des Studiengangs heißt: „We welcome out-standing students from all over the world“. Ob Abendländer, Morgenländer, Engländer oder Lappländer, reisefreudige Afrikaner oder abenteuerlustige Europäer. Wen der Wissensdurst umtreibt, der ist an unseren Hochschulen eingeladen, der ist erwünscht und der wird gebraucht, in gleicher Weise wie die Deutschen.

Und was für Studierende gilt, gilt im erwei-terten gesellschaftlichen Raum für Flücht-linge und Migranten. Ich weiß, dass die pegida-Marschierer und -Sympathisanten es nicht annehmen werden und auch nicht verstehen können. Aber die Nachkriegs-geschichte Deutschlands ist nicht nur die der Teilung und der Wiedervereinigung, sondern auch die Geschichte des (fakti-schen) Einwanderungslandes Deutschland. Sicherlich eine Geschichte mit Brüchen, Feh-lern und Problemen; aber eben auch eine Geschichte des Wandels, gelungener Inte-gration, interkultureller Bereicherung, wirt-schaftlicher, politischer und rechtsstaatlicher Stabilität. Deutschland ist ohne die „Neuen

Deutschen“, deren Eltern und Großeltern aus Polen, Vietnam, der Türkei oder wo auch immer hergekommen sind, überhaupt nicht mehr denkbar. Wir alle sind das Volk!

Man muss es wirklich so deutlich aus-sprechen, weil es ist, wie es ist: Der Islam gehört mittlerweile zu Deutschland. Die gegenteilige Aussage, das könne man nicht behaupten, weil er nicht Teil der Wurzeln ist, die Deutschland ausmachen, geht in die falsche Richtung. In Deutschland leben vier Millionen Menschen, die dem muslimi-schen Kulturkreis zuzuordnen sind. Das ist hauptsächlich ein Ergebnis der Anwerbe-aktivitäten der westdeutschen Wirtschaft und Politik der 1960er-Jahre. „Wir riefen Arbeitskräfte, aber es kamen Menschen.“ So wurde das einmal auf den Punkt gebracht. Es kamen Menschen mit anderen kulturellen, religiösen und sonstigen Hintergründen. Menschen, die einen großen Anteil an der wirtschaftlichen Prosperität des Nachkriegs-deutschlands hatten und haben. Heute sind es 5% unserer Bevölkerung, vielleicht die Hälfte davon sind gläubige Muslime. Und sie werden auch weiterhin bleiben.

Es gibt aber noch einen anderen Grund zu sagen, dass sie ein Teil von uns sind: Der radikale Islamismus ist, wie jede menschen-verachtende Ideologie, eine reale Gefahr. Er kann sich in terroristischen Aktionen entla-den, wie unlängst wieder in Paris. Kann man aber Wahnsinn mit Irrationalität begegnen? Kann man das sogenannte Abendland ret-ten, indem man quasi alle Menschen mus-

vorwort des rektors

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Vorwort // Einblick

limischer Herkunft unter Generalverdacht stellt und sie am liebsten in die Türkei oder nach Arabien schicken will?

Die Antwort kann nur in einer Besinnung auf unsere Grundwerte liegen. Und auf Besin-nung folgt Verantwortung. Und das heißt: Für ein säkulares, aufgeklärtes und demokra-tisches Deutschland konsequent einzutreten – und das auch konsequent allen gegenüber einzufordern. Dazu gehört Respekt vor dem Glauben bzw. Nichtglauben, Toleranz gegenüber Gegensätzen und die Überzeu-gung, dass für ein funktionierendes Gemein-wesen alle zuständig sind, ob Christ, Muslim oder Konfessionsloser. Das steckt auch in der Aussage, dass der Islam mittlerweile ein Teil Deutschlands ist, wie die Bundeskanzlerin Merkel unlängst bekräftigte. Das steckt in dem symbolisch sehr bedeutenden Bild, als der Bundespräsident und die Kanzlerin den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in ihre Mitte nahmen.

Auch die Hochschule Zittau/Görlitz bekennt sich zur Vielfalt, nicht nur zur kulturellen und religiösen, sondern darüber hinaus. Aus aktuellem Anlass beschränke ich mich an dieser Stelle aber hierauf. Von unseren 517 ausländischen Studierenden kommen 137 aus 18 Ländern mit muslimischem Kultur-hintergrund, von Ägypten über Indonesien bis Turkmenistan. Sie sind hier, weil sie in Deutschland ihr „Wissen wachsen“ lassen wollen, wie das im DAAD-Kalender so schön ausgedrückt ist, und sie kommen, weil die Studienangebote unserer Hochschule sie angelockt haben. Wir erwarten von ihnen, dass sie sich auch auf unsere Kultur einlas-sen, genauso erwarten wir aber auch von uns selbst und vom Umfeld unserer Hoch-schule, dass man sich auf sie einlässt und ihnen genauso wie jenen, die als Flüchtlinge kommen oder als Bürger mit Migrationshin-tergrund hier leben, mit Offenheit begeg-net. Deshalb danke ich den vielen Initiativen unserer Zivilgesellschaft, die sich hier enga-gieren sowie den Kolleginnen und Kollegen und den Studierenden unserer Hochschule, die unsere internationalen Programme vor-anbringen und die sich aktiv außerhalb der Hochschule in Willkommensbündnisse ein-bringen.

Ihr Friedrich Albrecht

Prof. Dr. Friedrich Albrecht auf dem Görlitzer CampusFoto: BMBF/UnternehmenRegion/Thilo Schoch

Abdruck aus dem DAAD-Taschenkalender 2015Foto: © DAAD

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„�Hier�wächst�mein�Wissen.�Ich�studiere�in�Deutschland.“Rania Saleh aus Saudi-Arabien macht ihren Master in „Microbiology and Biochemistry“ an der Georg-August-Universität Göttingen.

Rania wurde in der Abteilung Molekulare Pflanzenwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen fotograf iert.

SIG_Goettingen_A1_hoch_D_ICv2_RZ01.indd 1 22.11.13 13:01

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Einblick // Kreuzworträtsel

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe haben wir eine Überraschung für Sie: unser Einblick-Kreuzworträtsel. Spätestens nach Lektüre des Einblicks können Sie dieses sicher problemlos ausfüllen. Wenn Sie möchten, senden Sie bis zum 15.03.15 das Lösungswort per Mail an [email protected]. Sie nehmen dann an der Verlosung* von drei Hochschulregenschirmen teil.

Viel Spaß beim Rätseln!Ihr Einblick-Team

senkrecht: 1. Verbundprojekt zum

Campusmanagementsystem 3. Seit 6 Jahren an der HSZG

institutionalisiert 4. Vorname Prof. Ringwelski 5. Ergebnis eines komplexen

Lernprozesses 8. Ein Preisträger des Förderverein-Preises10. Nachname der DAAD-Preisträgerin12. Tagungsort der 2. Weltkonferenz für

Nachhaltige Entwicklung13. Ergänze: … nachhaltiger Campus17. Herkunftsland eines Absolventen der

Mechatronik20. An welcher Fakultät lehrte Prof.

Micklisch?21. Nachname eines ehemaligen

Gastkünstlers an der HSZG26. Nachname Ansprechpartnerin

Tutorienbüro

Waagerecht: 2. Nachname unseres Rektors 6. Nachname einer ehemaligen

Prorektorin für Bildung 7. Studentische Studienberatung 9. Eine Preisträgerin des Förderverein-

Sonderpreises11. Fernblick-Land14. Aktuelles BMBF-Projekt an der HSZG15. Mekka der

Kommunikationspsychologie16. Mitfahrzentrale18. Ort der größten Fachwerkkirche

Europas19. Ein Berufsgebiet von Prof. Gisela

Hempel22. Inselkette im Pazifischen Ozean23. Abkürzung: Symposium on

Computational Sustainal24. Polnische Stadt (Ausflugsziel)25. Herkunftsland von Studienkollegiaten27. Ergänze: Landigpage „Studier….“28. Abkürzung Hochschule Zittau/Görlitz

lösungswort

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Aktuelles // Einblick

Das QM-Team der HSZG - v.l.n.r.: Kersten Kühne, Maike Schiller, Peggy Sommer, Henriette Uhlig, Sabine Scholz (es fehlt: Stephanie Ludwig)

HocHscHulindividuellesQualitätsmanagement

Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Studiengang (re)akkreditiert werden soll? Wer sind die richtigen Ansprechpartner? Welche Rolle spielen hierbei die Lehrevalu-ationen? Der Systematisierung derartiger Themen und damit der Fortschreibung eta-blierter Qualitätssicherungsinstrumente zu einem integrierten QM-System wird sich das QM-Team in den kommenden Jahren widmen. Lehrevaluations- und Akkreditie-rungsverfahren gilt es in einen regelkreisba-sierten Verbesserungsprozess (PDCA-Zyklus) einzubetten und um essentielle Elemente zu ergänzen. Ferner werden Schlüsselpro-zesse in den Kernbereichen Lehre/Studium und Forschung sowie in der Verwaltung und im Management erfasst, optimiert und visualisiert. Rechtskonforme Abläufe und Verantwortlichkeiten werden dadurch fixiert und den Anspruchsgruppen transparent gemacht. Die HSZG wird bei ihrem Vorgehen finanziell unterstützt durch das SMWK und kooperiert mit den sächsischen HAW.

- QM-Team der HSZG --

www.hszg.de/qm

neue campus-management-soft-ware in vorbereitung

Die Zuschussvereinbarungen zwischen dem SMWK und den sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sehen die Ein-führung einer neuen, einheitlichen Campus-Management-Software vor. Nicht zuletzt erfordern einzelne Unzulänglichkeiten der aktuellen Systeme in Bezug auf Veränderun-gen in den Hochschulabläufen und im Hoch-schulmanagement der letzten zehn Jahre diesen weitreichenden Schritt. Zu diesem Zweck wurde Anfang 2013 das Verbund-Projekt SoniC – Sächsische Hochschulallianz zur Einführung eines Campus-Management-Systems – initiiert.

In einer ersten Projektphase von Juni 2013 bis Juli 2014 wurden die IST-Prozesse des Student-Life-Cycle in den einzelnen Hoch-schulen erfasst und in standardisierte SOLL-Prozesse überführt. Auf diesem Wege sind 35 SOLL-Prozesse und über 50 nicht-prozessuale Leistungsanforderungen an die Software in die Erarbeitung des Lastenhefts

eingeflossen. Die sich anschließende Aus-schreibungs- und Auswahlphase zielt auf die Wahl einer geeigneten Software und eines qualifizierten Beratungsunternehmens. Im Anschluss werden die eigentliche Software-Einführung und die spezifischen Anpassun-gen an den einzelnen Hochschulen starten. Das neue System dürfte frühestens im Stu- dienjahr 2017/18 in den Produktivbetrieb übergehen. Bis zu diesem Meilenstein bleiben die aktuellen Softwarelösungen – beispielsweise die HIS-Module, der Modul-katalog – weiterhin im Einsatz.

Von Seiten des SMWK wird das Projekt seit September 2014 mit Mitteln für Projekt-Mit-arbeiterstellen sowie zur Finanzierung der Softwarelizenz und von Beraterleistungen unterstützt.

- Dr. Peggy Sommer; Dr. Stefan Kühne -www.hszg.de/sonic

HocHscHulwebsite Überzeugt!

Bei einer Analyse von 43 ostdeutschen Hoch-schul-Websites belegten wir Spitzenplätze. Untersucht wurden zwei Szenarien. Szenario 1 simulierte, dass ein Interessierter auf der Startseite der Website einsteigt und nach Informationen zu einem bestimmten Stu-diengang sucht. In Szenario 2 sucht er über Google nach einem gewünschten Studien-gang, findet die Hochschul-Websites und steigt auf der Unterseite eines Studiengangs ein. In beiden Szenarien konnte unsere Web-site überzeugen. Im Szenario 1 belegte sie den 2. Platz. Der Einstieg über Google gelang bei uns sogar am besten: Platz 1 im Szenario 2! Ein verdienter Erfolg, denn in den letzten Jahren wurde intensiv an der Suchmaschi-nenenoptimierung der Studiengangsseiten gearbeitet. Die Untersuchung wurde von der Agentur Interone im Auftrag der länderüber-greifenden Hochschulmarketingkampagne „Mein Campus“ durchgeführt.

-Antje Pfitzner-

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Einblick // Aktuelles

letzte sitzung des aktuellen HocHscHulrates

Ende November kam der aktuelle Hoch-schulrat der HSZG ein letztes Mal zusammen. Die Sitzung fand im kleinen Sitzungssaal des Görlitzer Rathauses statt. Mit ihr endete die fünfjährige Amtszeit des Hochschulrates. Die Hochschulleitung dankte allen Mitglie-dern für die engagierte und konstruktive Zusammenarbeit. Durch seine Empfehlun-gen zur Profilbildung und Verbesserung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule hat der Hochschulrat einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der HSZG genommen. Unter anderem war er für die Erstellung eines Vorschlages für die Wahl des Rektors, die Genehmigung der Entwicklungsplanung der Hochschule, des Wirtschaftsplanentwurfs und des Jahres-abschlusses zuständig. Ein Höhepunkt der Abschlusssitzung war eine Führung durch die Oberlausitzische Bibliothek der Wissen-schaften, während dieser auch das neben-stehende Foto entstand.

-Antje Pfitzner -

zweite amtszeit fÜr rektor prof. dr. albrecHt

Mit klarer Mehrheit wurde Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht durch den Erweiterten Senat der Hochschule Zittau/Görlitz für die Amtszeit vom 1. März 2015 bis zum 29. Feb-ruar 2020 zum Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz wiedergewählt. Die Wahl erfolgte auf der Grundlage eines Wahlvorschlages, der vom Hochschulrat im Benehmen mit dem Senat erstellt wurde. Letztlich dürften seine erfolgreiche Arbeit in der derzeitigen Amtsperiode und auch sei-ne programmatischen Vorstellungen für die Zukunft der Hochschule für das eindeutige Votum der Mitglieder des Erweiterten Senats gesorgt haben. In seiner neuen Amtszeit will er die bisherige Politik der Hochschule weitestgehend fortsetzen. Der Hochschul-entwicklungsplan werde fortgeschrieben. Als die vier zentralen Schwerpunkte hat er die regionale Wirksamkeit im Wissens- und Technologietransfer als größte wissenschaft-liche Einrichtung der Oberlausitz, die Wei-terentwicklung des Studienangebotes mit

dem Ausbau von Masterprogrammen, die Stärkung der anwendungsorientierten For-schung und die Schwerpunktsetzung in der Internationalisierung auf die Nachbarländer Polen und Tschechien sowie Länder Mittel- und Osteuropas ausgegeben. Bezugnehmend auf den Koalitionsvertrag der neuen sächsischen Regierung begrüßte er, dass von diesem für den Wissenschafts-bereich ein deutliches Signal zum Gestalten ausgehe und sich die Hochschule Zittau/Gör-litz in die anstehenden Prozesse konstruktiv einbringen werde. “Als eine Stärke unserer Hochschule“, so Prof. Albrecht, „habe ich in den letzten Jahren die Zusammenarbeit zwischen Senat, Rektorat, Hochschulrat und den Grundeinheiten erlebt. Es ging immer um tragfähige Kompromisse. Ich bin über-zeugt, dass es auch in meiner zweiten Amts-zeit gelingen wird, hieran anzuknüpfen.“

- Hella Trillenberg -

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1 2Der Hochschulrat in der Ober-lausitzischen Bibliothek der Wissenschaften in Görlitz

Der wiedergewählte Rektor Prof. Dr. Friedrich AlbrechtFoto: Susanne Fentzel

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Aktuelles // Einblick

neuer direktor des zki

Seit 1. September 2014 ist Dr. rer. pol. Falk Maiwald der Direktor des Zentrums für Kom-munikation und Information (ZKI). Unter dem ZKI sind an beiden Hochschulstandor-ten die Zentralen Einrichtungen Hochschul-bibliothek, Hochschulrechenzentrum und Hochschulsprachenzentrum als eigenstän-dige Struktureinheiten der Hochschule Zit-tau/Görlitz organisatorisch verankert.

Die bisherige Direktorin RD‘in Dr. Rosemarie Konschak befindet sich seit 28.02.2014 im Vorruhestand. Durch ihre engagierte Arbeit entwickelte sie die Hochschulbibliothek zu einem zentralen Dienstleistungs- und In-formationszentrum der Hochschule. Zudem initiierte sie den Notfallverbund Oberlausitz und etablierte regelmäßige Erfahrungsaus-tausche mit Bibliotheken über die Länder-grenzen hinweg.

Dr. Maiwald war seit 2001 Lehrkraft an der Hochschule Zittau/Görlitz in den Lehrgebie-ten Marketing, Wirtschaftsinformatik und Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und promovierte 2012 am IHI Zittau. Er gestaltet

nun die weitere Entwicklung der Hochschul-bibliothek und der beiden anderen Zentra-len Einrichtungen im ZKI verantwortlich mit. Darüber hinaus nimmt er noch einige Lehr-aufgaben an der Fakultät Management- und Kulturwissenschaften wahr.

- Hella Trillenberg -www.hszg.de/zki

HocHscHule wird zum referenz-standort fÜr energiebildung

Der Landkreis Görlitz und die Hochschule Zittau/Görlitz unterzeichneten wegweisen-de Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der Energiebildung. „Die Energiebildung ist für unsere Region ein entscheidender Standortvorteil. Aus diesem Grund müssen wir unsere Stärken weiter ausbauen“, so Landrat Bernd Lange.

Mit der Ernennung würdigt der Landkreis die Aktivitäten der Hochschule und ihrer vielfältigen Bildungspartner im Bereich der Energiebildung. Ziel ist es, die Erfahrungen der Akteure am Referenzstandort im ge-samten Landkreis zu kommunizieren, den landkreisweiten Erfahrungsaustausch zu befördern und andere Institutionen und Einrichtungen zum Nachahmen anzuregen. Die Auszeichnung fand im November 2014 im Beisein von Rektor Friedrich Albrecht und Landrat Bernd Lange in Zittau statt.

„Wir freuen uns über die Ernennung zum

Referenzstandort Energiebildung, weil die Auszeichnung genau das beschreibt, was wir als Energiehochschule leben“, so Rektor Albrecht.

Der Standort Zittau mit der Hochschule als wichtige Bildungseinrichtung im Landkreis Görlitz nimmt für die gesamte Region in den

Bereichen Bildung, Energie, Soziales und weiteren Richtungen eine Vorreiterposition ein.

- Sandra Tschirch -

Dr. rer. pol. Falk Maiwald

Rektor Prof. Dr. Albrecht und Landrat Lange am Tage der Un-terzeichnung

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Einblick // Vielfalt ist unsere Stärke

wie misst man Qualität und zu-friedenHeit? - etablierung eines HocHscHulweiten monitoring-systems

Schwachstellen im Studienalltag identifizie-ren und Optimierungspotenzial aufdecken – das sind die Grundlagen für eine kontinu-ierliche Verbesserung der Qualität der Lehre und der Studienbedingungen. Aus diesem Grund wurde an der Hochschule Zittau/Gör-litz in den vergangenen Jahren ein umfang-reiches Monitoringsystem aufgebaut.

In diesem werden selbst Daten erhoben, aber auch bestehende Befragungssysteme externer Partner genutzt. Dopplungen in den Fragestellungen werden vermieden und überregionale Vergleiche ermöglicht. Die eigenen internen Befragungen bieten zwei Vorteile. Zum einen können die Frage-stellungen individuell angepasst werden, d.h., dass auf Änderungswünsche von Fa-kultäten oder auch Verwaltungseinheiten schnell reagiert werden kann. Des Weiteren erfolgt die Auswertung der Fragebögen zeitnah und ermöglicht damit eine rasche Umsetzung von Verbesserungsmaßnah-men.

Arten der internen BefragungenNeben der regelmäßigen dokumenten-analyse, die nicht nur hochschulinterne

Unterlagen als Basis hat, sondern sich auch mit aktuellen überregional gültigen und für die Hochschullandschaft bedeutenden Vor-lagen auseinandersetzt, nimmt die daten-erhebung innerhalb der Hochschule den zentralen Teil des Monitorings im Projekt Vielfalt als Stärke ein. Ziel ist es, eine Kon-tinuität im Erhebungsprozess aufzubauen, um auch jahresübergreifend Auswertun-gen vornehmen zu können und Tenden-zen sichtbar zu machen. Es werden sowohl quantitative Erhebungen durchgeführt in Form von online-befragungen und Fra-gebögen als auch qualitative Erhebungen durch interviews.

Inhalte der internen BefragungenDie Befragungen bauen inhaltlich auf beste-hende Standards an der HSZG auf. So wer-den bereits seit mehreren Jahren Statistiken über die Studienbeginner geführt (regiona-le Herkunft, Vorbildung,…), Abbruchzahlen und –gründe werden erfasst und auch die Lehrevaluationen werden durchgeführt. Diese Informationen werden ergänzt durch aktuelle Fragestellungen, durch die Maß-nahmen und Instrumente verschiedener Bereiche der Hochschule evaluiert werden können. So kann die Wirksamkeit von An-geboten verschiedener Projekte überprüft werden, aber auch Aktivitäten der Fakultä-ten, des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit und der Verwaltung. Die inhaltlichen Schwer-

punkte der Befragungen können der Abbil-dung 5 entnommen werden.Auswertung der DatenNeben der Datenerhebung ist die hoch-schulinterne Präsentation und Veröffent-lichung der Erhebungsergebnisse von besonderer Bedeutung. Hierfür werden in einzelnen Gremien und auch Fakultäten Sachverhalte dargestellt und diskutiert. Erst die Kommunikation zwischen den rele-vanten Akteuren ermöglicht die Ableitung von konkreten Verbesserungsmaßnahmen, um auf die identifizierten Schwachstellen reagieren zu können. Alle Ergebnisse der Umfragen können sich interessierte Hoch-schulangehörige unter: http://www.hszg.de/umfrage anschauen.

Auszug aus den DatenerhebungenerstsemesterbefragungZiel der Befragung ist es, einerseits Kriteri-en für die Wahl des Studienplatzes an der Hochschule Zittau/Görlitz und den Weg zum Studium zu skizzieren und andererseits die Zufriedenheit der Studienanfänger mit ihrer Studienwahl zu beurteilen. Auf der Basis der Ergebnisse gilt es, bestehende Hochschulangebote zu optimieren bzw. bei Bedarf gezielt neue Angebote zu schaffen, um so die Studienbedingungen während der Studieneingangsphase nachhaltig ver-bessern zu können. Die Art der Befragung ist online gestützt und fand bis jetzt jeweils

vielfalt als Herausforderung

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im Wintersemester der Jahre 2012, 2013 und 2014 statt. Die Befragung für das Winter-semester 14/15 befindet sich gerade in der Auswertungsphase. Die Abbildungen 1-4 geben einen kleinen Eindruck der Auswer-tungen von 2013 wieder.

Annähernd alle Teilnehmer der Umfrage ha-ben sich auf der Homepage der Hochschule über das Studium informiert. Aus diesem Grund sollte auf die Weiterentwicklung der Internetpräsenz Hauptaugenmerk gelegt werden. Um noch gezielter und Online-Informationen für Studieninteressierte ver-mitteln zu können, wurde die landingpage „studier hier“ konzipiert und umgesetzt.

Der Hochschulinformationstag wurde von 76 Teilnehmern der Befragung mit 1 oder 2 bewertet und hat damit ein positives Feed-back bekommen. Überlegungen nur noch einen Hochschulinfotag im Jahr durchzu-führen, wurden deshalb als nicht sinnvoll erachtet. Vielmehr muss die Attraktivität weiter verbessert werden, um noch mehr Interessenten zu begeistern.

Da gespräche mit studierenden gleich an

zweiter Stelle rangieren, ist die Imagepfle-ge und eine gute Lehr- und Lebensquali-tät an unseren Standorten von immenser Bedeutung für die Studierendenwerbung. Bei künftigen schülerveranstaltungen in der Hochschule empfiehlt es sich, verstärkt auf die anwesenheit von studierenden zu achten. Diese werden unkomplizierter angesprochen und zum Thema Studium in Zittau und Görlitz befragt. Die gesamte Hochschule sollte sich dafür einsetzen, dass die Studierenden ein positives Image nach außen tragen können.

Bei der Umfrage der Erstsemester wird auch die Zufriedenheit mit dem gewählten Studiengang erfasst. So hatten etwa 17 % der Teilnehmer schon zum Studienbeginn Zweifel oder das Gefühl, nicht den richtigen Studiengang gewählt zu haben. Da Diese potentielle Studienabbrecher darstellen, konzipiert die Hochschule eine Vielzahl von bedarfsgerechten Unterstützungsangebo-ten. Dazu zählen Tutorien besonders in den mathematischen und naturwissenschaft-lichen Bereichen sowie die Unterstützung durch Studierende aus höheren Semestern. Weiterhin muss erfasst werden, welche

Vielfalt ist unsere Stärke // Einblick

studienstart: Befragung der zugelassenen Bewerber• BisherigerBildungsweg(Schulabschluss,eventuelle

beruflicherAbschluss)• SozialeHerkunft(bildungsfernesElternhaus?)

Teilnehmer der Come-in-Wochen (Vorbereitungskurse)• MotivationsgründefürdieTeilnahme• EinschätzungderFachkurse• EinschätzungderFreizeitangeboteincl.Exkursionen

studienverlauf:Befragung der Erstsemestler• WirksamkeitderMaßnahmender

Öffentlichkeitsarbeit(wiewurdederBewerberaufdieHSZGaufmerksam)

• GründefürWahldesStudienortes• BereitsAnzeichenfüreinenAbbruch/Wechseldes

Studiums?Erfassen der Abbruchquote und -gründeBefragung aller Studierender zur Zufriedenheit• Online• Interviews(Langzeituntersuchung–gesamter

Studienzyklus)

online-Befragung zur Zufriedenheit:• UmfangderLehrverpflichtung• Zufriedenheitmittechnischen

Rahmenbedingungen,DienstleistungenderHSZG,OrganisationderLehre,…

• Schwachstellen• Einschätzungderhochschulzentralen

UnterstützungsangebotefürStudierende

1 Relevanz der Informationsquellen im Vorfeld der Hochschulwahl

2 Einzelbewertung der Informationsquelle Homepage

3 Einzelbewertung des Hochschulinfotags (jeweils absolute Zahlen)

4 Haben Sie das Gefühl, den richtigen Studiengang gewählt zu haben?

5 Inhaltliche Schwerpunkte der Befragun-gen

13

64

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68

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82

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98

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127

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0 50 100 150 200 250

Sonstiges

Veranstaltungen des INSO‐Projekts

Fachstudienberatung der Hochschule

Messebesuch

Informationen von Berufstätigen

Allgemeine Studienberatung der Hochschule

Empfehlungen der Eltern/Familie

Empfehlungen von Freunden

Bundesagentur für Arbeit

Informationsveranstaltung in der Schule

Hochschulinformationstag

Gespräch mit Studierenden

Homepage der Hochschule

30

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139 9

0

10

20

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118

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0

20

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100

120

140

1 2 3 4 5

161

7

39

63

ja

nein

Ich habe Zweifel.

keine Angabe

1

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3

4

5

Studierende: Dozenten:

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12

63%

25%

1% 11%sehr hoch hoch

gering sehr gering

k. A.sehr hoch

hoch

k.A.gering

Einblick // Vielfalt ist unsere Stärke

Gründe zu dieser Einschätzung führen.

Um die Abbruchzahlen gerade in den ersten Semestern zu reduzieren, werden praxisna-he Angebote bereits in den Come-in-Wo-chen, also vor dem Studienstart, unterbrei-tet. Besuche in den Laboren der Hochschule sollen dabei Interesse für die spätere Arbeit wecken - genauso wie Exkursionen zu Part-nern aus der Wirtschaft. Weitere Angebo-te, speziell auf die Studiengänge mit den höchsten Abbruchzahlen abgestimmt, be-finden sich in der konzeptionellen Phase.

Studentenzufriedenheitsbefragung(ab 2. Semester)Diese Befragung findet jeweils im Sommer-semester statt und richtet sich an alle Stu-dentinnen und Studenten der Hochschule Zittau/Görlitz. Diese Befragung stellt die umfangreichste Zufriedenheitsanalyse dar. Als konkrete, aus der Umfrage abgeleitete Maßnahmen, ergaben sich z. B. die verlän-gerten Öffnungszeiten der Hochschulbib-liothek oder das erweiterte Angebot von Tutorien.

In der Umfrage werden viele Faktoren abge-fragt und bewertet, der Fokus besteht aber auch hier auf der Zufriedenheit mit dem gewählten Studiengang. Diese Auswertung wird nicht nur für die gesamte Hochschule angeboten, sondern auch fakultätsspezi-fisch. Als besonders problematisch stellt sich heraus, dass ein großer Teil der Studen-ten (25%) das Studium nicht in der regulä-ren Zeit schafft. Wie aus der Abbildung 6

ersichtlich, liegt dies besonders an den Ver-zögerungen der Abschlussarbeiten. Aufgrund der Häufigkeit bei der Antwort „Verzögerung bei der Abschlussarbeit“ wird in diesem Bereich in der nächsten Befra-gung eine stärkere Differenzierung vorge-nommen, um gezielt Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

LangzeituntersuchungWeiterhin wird jedes Semester ein Interview mit freiwilligen Studierenden geführt, um die jeweilige Studiensituation im aktuellen Semester zu hinterfragen. Der Hintergrund dabei ist, Studenten des ersten Semesters zu gewinnen und dann bis zum Ende der Studienzeit zu begleiten, um eventuelle Schwachpunkte sofort erfassen und gege-benenfalls auch unmittelbar handeln zu können. Diese Untersuchung läuft zurzeit mit 15 Studenten und kann auf Grund der geringen Masse nur bedingt als repräsenta-tiv gewertet werden. Dennoch stellt sie eine sehr gute Ergänzung zu den quantitativen Umfragen dar.

Dozentenbefragung Um die Lehrsituation an unserer Hochschule richtig bewerten zu können, macht es Sinn nicht nur die Zufriedenheit der Studenten zu erfassen, sondern auch die der Dozenten. Aus diesem Grund wurde letztes Semester ein Online-Fragebogen an Lehrkräfte ge-sendet. Die Beteiligung war mit über 50% hoch und spiegelt ein positives Bild wider. Dennoch werden auch Probleme, z. B. bei der Durchführung einer optimalen Lehre,

angesprochen. Hervorzuheben ist dabei die hohe Heterogenität des Wissenstandes der Studierenden, welche von vielen Teil-nehmern der Umfrage angegeben wurde. Auch wurde die mangelnde Anerkennung der Tätigkeit durch Studenten und Kollegen angesprochen. Als Möglichkeit, diese zu ver-bessern, kann sicher die Vergabe eines Lehr-preises beitragen.

Die Ergebnisse der Umfrage werden dem Rektorat und den Fakultäten vorgestellt. Auch bei dieser Umfrage gibt es eine fa-kultätsspezifische Auswertung, welche die jeweilige Situation der Lehrkräfte wider spiegelt.

Erfassung und Beurteilung der vorzeitigen Exmatrikulationsgründe

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Probleme mit dem Stoff, Anforderungen sind zu hoch

Probleme in den anderen Modulen (z.B. zeitl. Überschneidung,…

Angst vor der Prüfungssituation

Studienfach‐ bzw. Studienortwechsel

Lern‐/Konzentrationsschwierigkeiten

Verzögerung bei der Abschlussarbeit

Fehlende fachliche Betreuung

Auslandsaufenthalt(e)

Muss bzw. musste arbeiten, um das Studium zu finanzieren

Krankheit

Kindererziehung/ familiäre Verpflichtungen

Sonstiges 6 Falls Sie glauben, dass Sie länger studieren werden als es die Studien-/ Prüfungsord-nung vorsieht, welche Gründe sind zutreffend für Ihre Situation (Mehrfachnen-nung möglich)? Gültige Bewertung: 334

7 Wie schätzen Sie Ihre Motivation in der Lehre ein? Gültige Probe: 96

1 = stimme vollkommen zu,4 = stimme überhaupt nicht zu

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Von den immatrikulierten Jahrgängen 2009, 2010, 2011 und 2012 haben sich insgesamt 702 Studierende vorzeitig exmatrikulieren lassen. Da es sich das Projekt „Vielfalt als Stärke“ zur Aufgabe gemacht hat, diese Zah-len zu senken, ist es notwendig, die Gründe der vorzeitigen Exmatrikulationen zu erfah-ren. Bei der vorzeitigen Exmatrikulation be-kommt jeder Student die Möglichkeit, diese Gründe anzugeben. Aus diesen Daten wird ersichtlich, dass besonders viele Studenten in den ersten

zwei Semestern den Studiengang oder die Hochschule verlassen. Im Rahmen des „Qua-litätspakts Lehre“, welcher an unserer Hoch-schule durch das Team „Vielfalt als Stärke“ umgesetzt wird, werden speziell für diese Studierendengruppen Angebote entwi-ckelt. Mit dem Projektmodul „Studierende beraten Studierende“ wird Unterstützung im persönlichen/familiären Bereich ange-boten. Mit den Angeboten der Come-in-Wochen wird die frühzeitige Bindung an das Studium und den Studienort befördert, um einen Hochschulwechsel zu vermeiden. Und

die Tutorienangebote sollen die Abbruch-zahlen aus fachlichen Gründen reduzieren. Um den Bedarf an Fachtutorien noch besser ermitteln zu können, wurde das „Tutorien-büro“ eingerichtet, das Bedarfe sammelt und Angebote vermittelt.

- Sabine Scholz, Sebastian Riedel -

Vielfalt ist unsere Stärke // Einblick

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Aufgabe oder Unterbrechung

endgültig nicht bestandene Prüfung

fachliche Gründe

famil. und persön. Gründe

fehlende Rückmeldung

finanzielle Gründe

gesundheitliche Gründe

Hochschulwechsel

sonstige Gründe

Gründe für vorzeitige Exmatrikulation

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Die Lehre ist ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeit.

An meiner Fakultät werden gute Lehre und Engagement für die Lehreanerkannt und wertgeschätzt.

An meiner Fakultät wird meine Lehrtätigkeit genauso wertgeschätztwie meine Tätigkeit in der Forschung.

An meiner Fakultät werden Lehrende durch Förderungen undWeiterbildungen zur Stärkung der Lehre angemessen unterstützt.

An meiner Fakultät gibt es klare Zuständigkeiten für Lehraufgaben.

Ich habe einen guten Kontakt zu Studierenden.

Ich habe einen guten Kontakt zu anderen Lehrenden/Mitarbeitern ander Hochschule.

Ich kann Einfluss auf die Planung der Lehre nehmen.

Ich wünsche mir mehr Angebote zur didaktischen Weiterbildung.

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k. A.

Bitte bewerten Sie die folgenden Aussagen1 = stimme vollkommen zu, 4 = stimme überhaupt nicht zu

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8 Aussagen aus der Dozentenbefragung

9 vorzeitige Exmatrikulationsgründe

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Einblick // Vielfalt ist unsere Stärke

Im Studienkolleg Zittau studieren zurzeit 129 Studierende in sechs Kursen, um sich auf die DSH (Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang) in einem Semester oder auf die Feststellungsprüfung in zwei Semestern vorzubereiten. Sie kommen aus 23 Ländern von Ägypten bis Vietnam.

Da der reguläre Hochschulinformations-tag in der Prüfungszeit des Studienkollegs liegt, finden einmal pro Semester Studien-informationstage in Zusammenarbeit mit allen Fakultäten für das Studienkolleg statt. Neben fachlichen Informationen erhalten die Studierenden dabei auch einen Ein-blick in die praktischen Bestandteile des Studiums. Gemeinsam mit dem akademi-schen Auslandsamt werden Exkursionen und Veranstaltungen angeboten, um aus-ländischen Studierenden ihre neue Hei-mat näherzubringen. In den letzten Jahren waren Stadtführungen in Zittau und Görlitz, Museums- und Tierparkbesuche, Bowling, die Eishalle in Jonsdorf, die Sommerrodel-bahn in Oderwitz, die Orte Walterdorf und Oybin, der Weihnachtsmarkt in Herrnhut, eine Raftingtour auf der Neisse, ein Ausflug nach Breslau und eine Betriebsbesichtigung bei Siemens im Angebot. Ein Höhepunkt ist die Weihnachtsfeier des Ausländerbeirats im Bürgersaal des Rathauses, in dem auch die feierliche Verabschiedung der Kollegia-ten jedes Semester stattfindet. In der Akademischen Verwaltung im Haus

Z III befindet sich das Beratungsbüro für ausländische Studierende. Der Beratungs-bedarf ist sehr breit gefächert. Am Semes-teranfang stehen insbesondere Behörden-gänge im Mittelpunkt, wie die Anmeldung bei Einwohnermeldeamt, Krankenkasse und Ausländerbehörde. Gegen Ende des Semes-ters kommen vor allem Nachfragen nach Praktikumsplätzen und Hilfe bei der Abfas-sung von Bewerbungen. Auch sprachliche Hilfestellungen bei Abfassen von Belegen und Abschlussarbeiten werden angebo-ten. Langweilig werden die Beratungsstun-den nie: da muss z. B. eine Fluggesellschaft überzeugt werden, Entschädigung für verloren gegangenes Gepäck zu leisten, Arzttermine müssen besorgt werden und das System der Gebühreneinzugszentrale beschrieben werden. Manchmal ist es auch einfach nur wichtig, jemanden zum Reden zu haben. Außerhalb der Sprechzeiten wird die Facebook-Gruppe des Studienkollegs gut genutzt, um Anfragen schnell zu beant-worten.

Die ausländischen Studierenden sind in Zittau gut untereinander vernetzt. Kontakt zu deutschen Studierenden zu finden fällt allerdings schwer. Besonders belastend ist diese Situation zu Beginn des Studiums, wenn viele neue Informationen verarbei-tet werden müssen und sich ausländische Studierende alleingelassen fühlen. Durch Beratung allein wird sich diese Situation

nicht bessern. Ein kleiner Schritt in Richtung mehr Kommunikation könnte unsere neue interaktive Weltkarte sein. Hier haben alle in- und ausländischen Studierenden die Möglichkeit, ihre Herkunftsorte eintragen zu lassen. Bislang hängt in ZIII eine „ana-loge“ Weltkarte, auf der alle Hochschulen mit Fähnchen markiert sind, mit denen die Hochschule Zittau/Görlitz kooperieren. Doch wie oft sind Sie in der dritten Etage dort unterwegs? Über die interaktive Welt-karte kann man mit Studierenden aus Nepal, Japan oder auch Burkina Faso in Kontakt kommen, um sein Praktikum zu planen oder auch einfach nur um etwas über andere Länder und Sitten zu hören. Gestaltet wird diese Weltkarte von Moh‘d Abuazizeh, der neben seinem Studium im TI-Kurs am Stu-diumkolleg Handy- und Webapplikationen programmiert.

Am Semesterende führt das Projekt am Stu-dienkolleg jeweils eine Zufriedenheitsum-frage durch, um weiteren Handlungsbedarf abzuleiten. Zwei Problemkreise haben sich dabei etabliert: das Leben in der Stadt Zit-tau und die Schwierigkeit, etwas Geld dazu-zuverdienen. Diese beiden Bereiche werden die Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit im Bereich Internationales bilden.

- Katrin Schubert -

von Ägypten Bis vietnamIntensivere Betreuung für ausländische Studierende aus 23 Ländern. Ein Schwerpunkt der Arbeit im Teilbereich „Internationales“ des Projekt „Vielfalt als Stärke“ ist die Zusammenar-beit mit dem Studienkolleg der Hochschule, um ausländische Studierende zu betreuen und auf ein Studium an unserer Hochschule vorzubereiten.

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Vielfalt ist unsere Stärke // Einblick

Moh‘d Abuazizeh gestaltet eine interaktive Weltkarte, die Auskunft über die Herkunftsorte der ausländischen Studierenden geben wirdFoto: privat

Ein absolutes Highlight – der Ausflug nach BreslauFoto: Yvonne Trenkler

Exkursion an den Olbersdorfer See anlässlich des Studieninformati-onstags im Mai 2014Foto: Jörg Bienert

Begrüßungsabend im Star-Club Foto: Susanne Fentzel

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Einblick // Vielfalt ist unsere Stärke

Mathe pauken – und danach das Theater besichtigen. Logarithmen lösen – und bei Exkursionen Praxisluft schnuppern. Die vielfältigen Angebote der Come-in-Wochen erleichtern den Einstieg ins Studentenle-ben. Durch die enge Verknüpfung von den Fachkursen (Mathe, E-Technik, Chemie), den Angeboten des Studentenrates und der Fachschaftsräte und den praxisnahen Erleb-nistouren des MINT-Zentrums bieten die zwei Wochen vor offiziellem Studienbeginn beste Voraussetzungen, um in den neuen Lern- und Lebensabschnitt zu starten.Studieren – das heißt nicht nur, in Vorlesun-gen und Seminaren zu sitzen. Es bedeutet für viele, in einen völlig neuen Lebensab-schnitt zu starten – mit neuer Umgebung, neuen Wohnverhältnissen und neuen Kontakten. Ansprechpartner zu finden ist deshalb eine immens wichtige Aufgabe in dieser Vorbereitungsphase. Aus diesem Grund präsentieren sich am ersten Tag der Come in-Wochen Mitarbeiter von „Vielfalt als Stärke“ mit ihren Unterstützungsange-boten, aber auch die Studierenden vom Stu-dierendenrat und dem Team „Studierende beraten Studierende“ sind dabei, wenn es um Fragen des Studentenlebens geht. Koordiniert wird das Vorhaben von den Mit-arbeitern des MINT-Zentrums. Dieses Team hat die Aufgabe, das Interesse an MINT-Stu-diengängen und -berufen zu wecken, die Studienbewerbung zu begleiten und den Einstieg ins Studium optimal zu gestalten.

Weiter begleitenEin guter Start ist wichtig – aber oftmals stel-

len sich die Probleme, die ein Studium mit sich bringt, erst in den ersten Wochen und Monaten ein. Laut Umfrage des HSZG-Moni-torings unter den Hochschullehrern ist die hohe Heterogenität der Studierenden auch der bedeutendste Faktor, der die Durchfüh-rung einer optimalen Lehre behindert.

Aus diesem Grund wurden für die Studien-

eingangsphase zielgenaue Angebote, die die Leistungsfähigkeit und die Zufrieden-heit unter den Studierenden erhöht, ent-wickelt. In erster Linie sind es Tutoren, die fachspezifisch, aber auch für allgemeine Fragen zur Verfügung stehen. Um die Ange-bote noch besser am Bedarf ausrichten zu können, wurde das Tutorienbüro eingerich-tet mit einer regelmäßigen Sprechzeit. Dazu kommen Angebote zu Lerntechniken und zur Prüfungsvorbereitung, aber auch Praxis-exkursionen.

Qualität sichernSelbstverständlich ist es Aufgabe, die Angebote der Zielgruppe entsprechend weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund ist die Evaluation der Come-in-Wochen im Rahmen des hochschulweiten Monitorings für die Organisatoren ein wichtiges Instru-ment zur Qualitätssicherung. Die aktuelle Studie zeigt, dass sich 38% der Befragungs-teilnehmer für die Come in-Wochen ange-meldet haben, um ihr Fachwissen aufzu-frischen. Aber 60% wollten diese Zeit auch nutzen, um den Hochschulstandort und ihre zukünftigen Mitstudierenden kennen-zulernen. Und aus diesem Grund wird das MINT-Team und „Studierende beraten Stu-dierende“ auch in den nächsten Jahren die Studienanfänger mit einer Kombination aus Fachvermittlung und einem gut gewählten Mix aus Erlebnis und Unterhaltung in Zittau und Görlitz begrüßen.

- Sabine Scholz -

Come-in-woCHen

Tutorienbüro

Ariane Barth Studentin Betriebswirtschaft,3. SemesterHaus Z III, Raum 328

Sprechzeit:Freitag 14:00 – 15:30 Uhr

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Vielfalt ist unsere Stärke // Einblick

Marilen Sieker (18) aus dem RheinlandStudentin 1. Semester„Ökologie und Umweltschutz“

„Die Come-in-Wochen der Hochschule haben mir sehr gut gefallen. Ich war beim Kennenlern-Grillen und bei der Kneipen-tour dabei. Besonders die Kneipentour hat mir sehr gut gefallen, da es hier gut ist zu wissen, wo man hier hingehen kann. Die Leute waren cool drauf, die Bars waren gut, alles perfekt! Wer nicht dabei war, hat was verpasst!“

Monique Witt (20)aus Hildesheim,Studentin 1. Semester„Soziale Arbeit“

„Zwei Hörsäle voller Erstis, viele neue Gesichter und viele Namen, doch wer gehört denn eigentlich in mein Matrikel? Dazu viele Infos über Opal und Bibliothek. Und dann die tausend Fragezeichen, die aufkamen, wenn es um die Umsetzung der gerade gehörten Informationen ging. Da war ich doch sehr froh, dass wir in der Ersti-woche von SbS und „FSR“ begleitet wur-den. Es gab sogar ein Hochschul-Starterkit, mit Stundenplan, Block, Stift und Kultur-stadtplan. Wir hatten so viele Fragen, viele wurden bei der Hausführung schon beant-wortet, „Wo ist das Sekretariat?“, „Wie aktualisiere ich meinen Studentenaus-weis?“ und „Wo steht der Kaffeeautomat?“. Bei allen Fragen und Problemen der ersten Woche stand uns SbS zur Seite. Ebenso sorgten sie mit Angeboten, Aktionen und Spielen dafür, dass wir die anderen Studie-renden kennenlernen.

SbS hat uns in der Erstiwoche beraten worauf wir im Verlauf des Studiums ach-ten müssen und was wichtig ist. Auch bei Zweifeln bezüglich des Studiums, oder ob es überhaupt zu schaffen ist, bis hin zu per-sönlichen Problemen konnten wir Studie-rende uns an SbS wenden. Als „Ersti“ an der Hochschule Zittau/Görlitz hat man nicht das Gefühl, ins kalte Wasser geschmissen zu werden und auch im Laufe des Stu-diums können wir uns immer an die Stu-dierenden von SbS wenden.“

Kennenlernspiel auf demGörlitzer CampusFoto: Sandro Hänseroth

Stadtspiel in ZittauFoto: privat

Mathe-Vorkurs mit Prof. DierichFoto: Jörg Bienert

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Einblick // Vielfalt ist unsere Stärke

ein blick Hinter die kulissen stu-dentiscHer studienberatung

Auf dem Weg in den Hörsaal sind sie auf einem Plakat mit grüner Schrift und freund-lichen Gesichtern zu sehen und gerade gab es bei Facebook von ihnen noch die letzten News zu den Beratungsangeboten des Stu-dentenwerk Dresden in dieser Woche – und wo heute Abend noch was los ist. Per E-Mail wurde geschrieben, wofür sie da sind - und auf dem Weg in die Mensa konnte man den Schriftzug auf einem schwarzen Hoo-die lesen. Man kann sie immer fragen – sie haben sogar bei WG-Neugründungen und BaföG-Anträgen geholfen – und bei der Vernetzung unserer Erstsemester bei Face-book - schon vor dem Studienbeginn – denn es sind oft die kleinen Fragen – die ersten Unsicherheiten – oder der fehlende Tipp. Manchmal aber auch große Taten – hel-fende Hände – stützende Schultern – und Wegbegleiter im Studium. Sie tun es aus Überzeugung – mit vollem Einsatz – ehren-amtlich, ohne Vergütung – täglich.

Sie – das sind die engagierten Studentin-nen und Studenten des „Vielfalt-als-Stärke“-Projektbereichs „Studierende beraten Studierende“, welches mittlerweile über 100 studentische Studienberaterinnen und Studienberater an allen Fakultäten, Studien- und Jahrgängen der Hochschule betreut. Ansprechbar bei Fragen zu Studienablauf, Studienorganisation und Studentenleben – aber auch mit offenem Ohr für die Her-

ausforderungen und Schwierigkeiten ihrer Kommilitonen in Studium und Alltag.

Sie – das sind neugierige Studierende, die in Workshops von hochschulinternen und hochschulexternen Referentinnen und Refe-renten gecoached werden und vor allem lernen, in schwierigen Lebenssituationen an die richtigen Stellen weiterzuvermitteln. Sie werden dabei in Teamberatungen und Einzelgesprächen vom zuständigen Pro-jektmitarbeiter betreut – auch bei eigenen Veranstaltungen für die Studierenden – Ein-führungstage, Matrikeltreffen, Ausflüge, die lange Nacht der Belegarbeiten, Filmabende, CampusQuiz – oder bei eigenen Sprechzei-ten und Beratungen – persönlich, per E-Mail oder Facebook.

Sie – das sind vernetzte Studierende, die über ein weitreichendes Netzwerk von Unterstützungsangeboten verfügen – über Handreichungen, Leitfäden, Infosammlun-gen, Adresslisten – für jeden möglichen Fall. Sie geben Hilfestellungen bei der Prü-fungsvorbereitung, der Praktikumssuche oder lesen auch einmal einen Beleg Korrek-tur – sie motivieren, trösten, ermutigen und stärken. Neben engen Beziehungen zu den selbstverwalteten studentischen Gremien bestehen enge Kontakte zu den Angebo-ten des Studentenwerkes, ambulanten und stationären Hilfen und hochschulinternen Projekten.

Sie – das sind motivierte Studierende, die

auch in schwierigen Lebenslagen beglei-ten – bei Ängsten, Trennungen, nicht ganz so guten Studienleistungen, bei Problemen im Zeitmanagement oder Konflikten mit Professorinnen und Professoren. Im Winter-semester 2013/14 führten die studentischen Studienberaterinnen und Studienberater 249 Beratungen durch (31 % Studienorgani-sation, 26 % Studieninhalte / Prüfung / Prak-tika und 14 % persönliche Gespräche). Alle Tätigkeiten werden anonymisiert erfasst und evaluiert. Am Ende der Tätigkeit erhal-ten die Studierenden ein Zertifikat sowie eine persönliche Referenz.

Sie – das sind einfach und unkompliziert erreichbare Studierende aus Zittau und Gör-litz, die während des Studiums beratend, begleitend und unterstützend zur Seite stehen – jederzeit. Sie sind es, die ganz nah dran sind, wenn jedes Jahr über 600 neue Studierende an der Hochschule Zittau/Gör-litz ihr Studium beginnen, welche nicht nur belehrt und geprüft, sondern auch erkannt, abgeholt und begleitet werden möchten. Sie leisten täglich mehrmals einen wertvol-len Beitrag zur individuell empfundenen Studienzufriedenheit – und sie sind Teil der Lösung.

- Sandro Hänseroth -

Kontakt: s.hä[email protected]

www.hszg.de/sbs

ein teil der lösung

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Vielfalt ist unsere Stärke // Einblick

meine arBeit als Campus-speZialist und studentisCHer studienBeraterAndrzej Dmytruk aus PolenStudent, 3. Semester „Wirtschaft und Sprachen“

Seit Oktober 2013 unterstütze ich die Hochschule als Campusspe-zialist und studentischer Studienberater, vor allem für ausländi-sche Studieninteressierte und Studierende bei z. B. Übersetzun-gen, Anträgen und alltags- und studienrelevanten Fragen und Problemen am Hochschulcampus Görlitz. Die Einführungsveran-staltungen für die Erstsemester begannen am 22.09.2014 mit dem 1. Mathevorkurs in Görlitz, in welchem wir gemeinsam mit den „Erstis“ und den SbS’ern eine Campus- und Stadtführung, einen Grillabend und Ausflüge unternommen haben. Die perfekte Ge-legenheit, sich besser kennen zu lernen und auszutauschen wa-ren im Rahmen der Einführungswoche verschiedene Stadtspiele, Hausführungen, Kennenlernrunden, Ausflüge zu Landeskrone und Berzdorfer See, Barabende im Studierendenclub und die vom Fachschaftsrat organisierte Erstiparty in der Mensa. Durch die Unterstützung von SbS konnten die ersten Fragen geklärt und Unsicherheiten aus dem Weg geräumt werden. Ich habe vor allem in den ersten Tagen selbst viele Gespräche geführt, Tipps

gegeben, weitervermittelt, Fragen beantwortet.

vielfalt als stÄrke adop-tiert „CampusspeZialisten“Sieben Studierende aller Fakultäten in Zittau und Görlitz un-terstützen seit Juni 2014 die Studienberatung als die neuen Campusspezialisten für alle Studieninteressierten. Sie sind gleichzeitig Mitwirkende im Vielfalt-als-Stärke-Projektbe-reich „Studierende beraten Studierende“ und können so auf die Erfahrungen und das Wissen fast aller Studiengänge der Hochschule zurückgreifen. Alle interessierten, potentiellen Studierenden der Hochschule Zittau/Görlitz können sich exklusive Informationen bei den Campusspezialisten holen. Wie studiert es sich in Zittau und Görlitz? Wo kann man gut feiern gehen? Wie sind die Profs drauf und welche Tipps und Tricks gibt es, wenn man an der Hochschule Zittau/Görlitz studiert? Auch für die wichtigen Themen neben dem Studie-ren (Finanzierung, Wohnen, Kultur und Studentenleben) sind die Campusspezialisten die Experten.

Neben der Möglichkeit, per Mail, Forum und Facebook Fragen zu stellen und mit den Studierenden in Kontakt zu kommen, gibt es zudem die Möglichkeit eines Newsletters, welcher über die wichtigsten Themen der beiden Hoch-schulstandorte informiert. Interessierte Bewerberinnen und Bewerber können sich hierfür eintragen.

www.hszg.de/campusspezialisten

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Preis des Fördervereins 2014 der Hochschule Zittau/Görlitz e.V.für herausragende Studienleistungen

Dipl.-Ing. (FH) Benjamin SüßStudiengang Elektrotechnik

thema der diplomarbeit:„Untersuchungen zur Bewertung der Hyd-rophobiebeständigkeit und der Hydropho-biewiederkehr von polymeren Isolierstoffen mit dem Dynamischen Tropfen-Prüfverfah-ren“

betreuer: Prof. Dr.-Ing. Roland Bärsch

Dipl.-Ing. (FH) Carolin HeinzeStudiengang Maschinenbau - KIA

thema der diplomarbeit:„Numerische Untersuchungen der instatio-nären Schaufelkräfte an Endstufenschaufeln für Industriedampfturbinen“

betreuer:Prof. Dr.-Ing. habil. Volkmar Weise

Maria-Ruth Schäfer, B.A.Studiengang Kultur und Management

thema der bachelorarbeit:„Gott zum Lob und den Menschen zur Freu-de. Beitrag der Görlitzer Kirchen zur kultu-rellen Vielfalt und kulturellen Bildung am Beispiel der Posaunenchöre“

betreuer: Prof. Dr. habil. Dr. phil. Prof. h.c. Matthias Theodor Vogt

Dipl.-Kfm. (FH) Oliver HofmannStudiengang Betriebswirtschaft

thema der diplomarbeit:„Steuerliche Aspekte bei der Rechtsform-wahl von Unternehmensgründungen und Umgründungen“

betreuer:Prof. Dr. rer. pol. Mario Straßberger

Sandra Palm, B. Sc. Studiengang Molekulare Biotechnologie

thema der bachelorarbeit:„Vergleichsstudie aggregationsfähiger Do-mänen aus Dictyostelium discoideum“

betreuer:Prof. Dr. rer. nat. habil. Thomas Wiegert

Alle sechs Fakultäten haben die Mög-lichkeit eine Studentin oder einen Stu-denten für diesen Preis zu nominieren. Prämiert wird die am Notendurch-schnitt orientierte beste Studienleis-tung innerhalb der Regelstudienzeit unter besonderer Berücksichtigung der Abschlussarbeit.

Als Kriterium wird ein Notendurch-schnitt von besser als 2,0 festgelegt. Das Preisgeld beträgt 400,- €.

Die Preise wurden anlässlich der Feier-lichen Immatrikulation am 02.10.2014 verliehen.

Kontakt Förderverein:[email protected]

Einblick // Hochschule

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Hochschule // Einblick

Sonderpreis des Fördervereins 2014 der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. für herausragende Studienleistungen

Marie Funke, B.A.Studiengang Kindheitspädagogik

thema der bachelorarbeit: „Gesunde Er-nährung in Kindertagesstätten. Eine Be-standsaufnahme im Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge“

betreuerin:Prof. Dr. phil. Andrea G. Eckhardt

Dipl.-Ing. (FH) Daniel KleinStudiengang Maschinenbau KIA

thema der diplomarbeit: „Auswahl eines Bearbeitungszentrums nach technologi-schen und wirtschaftlichen Gesichtspunk-ten“

betreuer:Prof. Dr.-Ing. Gerlinde Kretschmar

Jenny Greif, B.A.Studiengang Kindheitspädagogik

thema der bachelorarbeit: „Gesunde Er-nährung in Kindertagesstätten. Eine Be-standsaufnahme im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge“

betreuer:Prof. Dr. phil. Andrea G. Eckhardt

Dipl.-Ing. (FH) Daniel SchallerStudiengang Bauingenieurwesen

thema der diplomarbeit: „Untersuchun-gen zur Berücksichtigung des Lastfalles Temperatureinwirkung für vertikal verlegte Sandwichfassaden“

betreuer:Prof. Dr.-Ing. Roland Gocht

Dipl.-Ing. (FH) Philipp Stübner Studiengang Energie-und Umwelttechnik

thema der diplomarbeit: „Untersuchun-gen zur Prozesslufttrocknung mit Sorpti-onsrädern“

betreuer:Prof. Dr.-Ing. habil. Volkmar Weise

Den Sonderpreis können Studierende mit einer exzellenten, bereits vertei-digten Abschlussarbeit und entspre-chenden Studienleistungen erhalten, die die Regelstudienzeit überschritten haben, wobei dafür beurteilbare, ob-jektive Gründe vorliegen müssen.

Auch für diesen Preis kann jede Fakul-tät eine Studentin/einen Studenten vorschlagen.

Der ebenfalls mit 400,- € dotierte Preis wurde während der Feierlichen Imma-trikulation verliehen.

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Einblick // Hochschule

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Mit dem Carl-August-Schramm Preis wird traditionell der Verfasser der besten Ab-schlussarbeit aus dem Bereich Bauwesen/Architektur/Immobilienwirtschaft ausge-zeichnet. In diesem Jahr ging der Preis an

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Felix Leda aus dem Studiengang Wohnungs- und Immobilien-wirtschaft. Das Thema seiner Diplomarbeit lautete „Bestandsentwicklungskonzept für Wohnungsunternehmen in nachfrage-schwachen Märkten – eine empirische Un-

tersuchung am Beispiel der Wohnungsge-nossenschaft Görlitz eG (WGGeG)“. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Dr. Thomas Reichart und Immobilienwirt Jürgen Koblitz.

In seiner Diplomarbeit befasste sich Herr Leda mit Bewertungsmodellen, die den Wohnungsunternehmen belastbare Ent-scheidungsgrundlagen für die Entwicklung des Wohnungsbestandes ermöglichen. Übereinstimmend mit der betrieblichen Betreuung wird eingeschätzt, dass das ent-wickelte EXCEL-tool zu belastbaren, wissen-schaftlich fundierten Entscheidungen führt und damit für die betriebswirtschaftliche Praxis nutzbringend einsetzbar ist.

Sowohl Arbeit als auch Verteidigung und Abschlussprüfung konnten mit „weit über-durchschnittlich“ (1,0) bewertet werden. Subsummierend erfüllte die vorliegende Ar-beit neben einem hohen wissenschaftlichen Anspruch auch jenen Anwendungsbezug, der vor dem regionalen Hintergrund ihren besonderen Wert darstellt.

- Dr.-Ing. Liane Vogel -

preis fÜr besonderes facHli-cHes und soziales engagement ausländiscHer studierender

dipl.-kff. (fH) nina zagainovakasachstanstudiengang betriebswirtschaft

Nina Zagainova begann ihr Studium an der Deutsch-Kasachischen Universität in Al-maty, setzte dies dann an der Hochschule Zittau/Görlitz fort und schloss es mit dem Prädikat „gut“ ab.

Besonders hervorzuheben ist, dass sie wäh-rend dieser Zeit immer den Kontakt zu ihrer Heimathochschule hielt und nachfolgenden Studierenden aus Kasachstan beratend zur Seite gestanden hat, um ihnen den Studien-start in Deutschland und konkret in Zittau leicht zu gestalten. Dafür wird sie mit dem Preis für besonderes fachliches und soziales Engagement ausländischer Studierender 2014 geehrt.

auszeicHnung mit dem preis des deutscHen akademiscHen aus-tauscHdienstes

maria kiselevarussische förderationstudiengang angewandte mathematik

Mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes soll neben den fachli-chen Leistungen auch die Gesamtpersön-lichkeit hervorragender ausländischer Stu-dierender gewürdigt werden. Frau Kiseleva ist mit einem Notendurchschnitt von 1,25 eine der leistungsstärksten Studierenden ihres Studienganges überhaupt und ist dar-über hinaus sowohl in ihrem Heimatland so-zial engagiert als auch bei der Unterstützung ihrer deutschen Kommilitonen im Rahmen von Tutorien zur fachlichen Förderung voll bei der Sache. Für Ihre Gesamtleistung wur-de ihr dieser Preis überreicht

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fernBliCkschon lange interessiere ich mich für süd-ostasien. dieses Jahr sollten es 34 tage in-donesien werden. meine freundin und ich haben lediglich die flüge gebucht und alles weitere sollte dann vor ort geplant werden. von Jakarta aus ging es die insel Java runter bis bali. den größten teil der strecke haben wir mit bussen und zügen zurückgelegt, um mehr vom land zu sehen und kontakt mit den einheimischen zu haben. abends haben wir dann in unseren homestays oder hostels geplant, wo es am nächsten tag hin-gehen soll.

am achten tag sind wir ins gebiet bromo gereist. um vier uhr morgens ging es mit einem kleinbus zu einer hoch gelegenen aussichtsplattform. dort haben wir dann die sonne über vulkanen aufgehen sehen. es ist eine graue und staubige mondland-schaft. weiter ging es zum abstieg in einen riesigen, dampfenden krater.

doch das beeindruckendste stand mir noch bevor: gemeinsam mit einem indonesi-schen arbeiter bin ich in ein sulfatabbau-gebiet gestiegen. der schwefelgeruch ist extrem, die augen tränen, und ich konnte kaum atmen, trotz maske. diese arbeiter schleppen mehrmals am tag, zum teil nur mit flipflops an den füßen, körbe mit 65-80 kg sulfat den steilen abhang hinauf.

schon für mich, der deutlich größer ist als ein indonesier, waren die körbe kaum trag-bar. in meinem pullover steckt noch immer der geruch dieses trips.

wir werden wieder nach indonesien fahren - schließlich haben wir noch über 4000 inseln zu entdecken, die vielfältiger nicht sein kön-nen: traumstrände, kulturelle schätze, un-berührte urwälder, beeindruckende unter-wasserwelten, karge mondlandschaften, ...

- Jendrik Maschke -Student WKb13

Fernblick // Einblick

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Einblick // Studium und Lehre

Eine Kernaufgabe im Zentrum für Wissens- und Technologietransfer (ZWT) ist die Initi-ierung hochschuldidaktischer Weiterbildun-gen. Diese Weiterbildungen fördern den im Leitbild unserer Hochschule verankerten Grundsatz der methodisch-didaktischen Kompetenz bzw. der hochschuldidakti-schen Versiertheit aller Lehrenden. Sie sind ein Instrument für die kontinuierliche Ver-besserung der Lehrqualität. Summa sum-marum erhöht eine gute Lehrqualität die Qualität des Studiums. Gute Qualität wie-derum spricht sich herum und lockt Studi-enanfänger in unsere Hochschule. Insofern war es eine zukunftsgerichtete Leitungsent-scheidung als das Rektorat im Jahr 2008 die hochschuldidaktische Weiterbildung insti-tutionalisierte und aus Haushaltsmitteln der Hochschule dafür jährlich einen vierstelli-gen Betrag bereitstellt.

Der vorliegende Beitrag blickt auf sechs Jahre Hochschuldidaktik zurück, sowohl an unserer Hochschule als auch im sächsischen Hochschulraum.

Ein RÜCKBLICKMit der institutionellen Verankerung der

Hochschuldidaktik an der Hochschule Zit-tau/Görlitz wurden seit 2009 bereits über 40 Qualifizierungskurse durchgeführt, die knapp 300 Teilnehmende besuchten. Die nachfolgenden Diagramme veranschauli-chen weitere Informationen zur Hochschul-didaktik an der HSZG.

Eine Errungenschaft für die Hochschuldidak-tik in Sachsen war die Gründung des Hoch-schuldidaktischen Zentrums Sachsen (HDS) im Jahr 2011. Das HDS wurde durch die säch-sischen Hochschulen als gemeinsame zent-rale Einrichtung gemäß § 92 Abs. 2 SächsHS-FG errichtet. Es finanziert sich anteilig aus den Beiträgen der Hochschulen und aus ein-

Die am meisten nachgefragten Themenbereiche sind „Neue Medien“ und „Schlüsselqualifikationen“. Aus den Bereichen „Beraten und Begleiten“ und „Lehren und Lernen“ müssen zukünftig wieder mehr Themen angeboten werden.

HoCHsCHuldidaktikSeit sechs Jahren wird der Lehrqualität an unserer Hochschule besonders Rechnung getra-gen: die hochschuldidaktische Weiterbildung wurde institutionalisiert. Seitdem fanden über 40 Qualifizierungskurse statt, an denen knapp 300 Hochschulangehörige teilnahmen. Ein sachsenweites Zertifikatsprogramm erlaubt es, methodische und didaktische Kompe-tenz nicht nur zu erlangen, sondern sich diese auch zertifizieren zu lassen.

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Studium und Lehre // Einblick

geworbenen Drittmitteln. Das HDS versteht sich als Dienstleister für die Lehrenden an den sächsischen Hochschulen und realisiert dieses u. a. durch ein jährlich stattfinden-des HDS-Forum Lehre und das sächsische Zertifikatsprogramm Hochschuldidaktik – ein sachsenweit organisiertes Weiterbil-dungsprogramm, das mit einem bundes-weit anerkannten Zertifikat abschließt. Das Programm besteht aus drei Modulen (siehe Grafik nächste Seite) mit einem Umfang von

insgesamt 200 Arbeitseinheiten. Während die Module 1 und 3 unter der Regie des HDS in Leipzig stattfinden, können die Kurse für Modul 2 auch an unserer Hochschule absol-viert werden. Anerkennung verdienen Prof. Honekamp (ehemaliger Professor an der HSZG) und Frau Dörnchen-Neumann (F-N), die das sächsische Zertifikatsprogramm be-reits erfolgreich durchlaufen haben. Aktuell absolvieren Prof. Lässig, Prof. Ringwelski (beide F-EI) und Frau Ahrens (F-S) dieses Programm.

Eine Bereicherung stellte auch die auf In-itiative der Fakultät Maschinenwesen in Zusammenarbeit mit der TU Dresden im Zeitraum von 2010 bis 2012 durchgeführte Qualifizierung „Ingenieurdidaktik an säch-sischen Hochschulen e-Didact“ dar. Diesem Kurs liegt das Verständnis zugrunde, dass es zwischen den verschiedenen Fachdis-ziplinen methodische Unterschiede in der Hochschullehre zu beachten gilt, die sog. Fachdidaktiken.

Über die genannten Angebote zur hoch-

schuldidaktischen Qualifizierung für Lehr-kräfte unserer Hochschule hinaus ist die Zielgruppe im Jahr 2013 um die der stu-dentischen TutorInnen erweitert worden. Im Zuge des Qualitätspakts Lehre (Projekt „Vielfalt als Stärke“) wurde der Tutorenkurs „Nachhaltig Lernen und Lehren“ entwickelt und seitdem jährlich im Wintersemester in-teressierten TutorInnen und Studierenden angeboten. Der Kurs bereitet die Teilnehmer in methodisch-didaktischer Hinsicht gezielt

auf ihre Tutorienarbeit vor, um ihr Selbstver-ständnis als Lehrende zu entwickeln bzw. zu stärken. Die Teilnehmer setzen sich einer-seits mit der Frage des effektiven Lernens und zum zweiten mit dem Aufbau und der Ausgestaltung der Tutorien sowie dem Ein-satz moderner Lehrmethoden auseinander.

Ein AUSBLICKDie Planung des Weiterbildungsjahres 2015 steht bevor. Es hat sich bewährt, bedeu-tende Kurse vor allem aus den Themen-feldern „Lehren und Lernen“, „Prüfen und Bewerten“ und „Schlüsselqualifikationen“ wiederkehrend anzubieten. Ferner nehmen wir Vorschläge für gewünschte Kursthemen gern entgegen und stehen mit den Studi-endekanen diesbezüglich in Verbindung. Aus der bisherigen Teilnehmerschaft kris-tallisiert sich eine Gruppe heraus, die sich in den vergangenen Jahren Tipps und An-regungen aus verschiedenen Kursen geholt haben und ein verstärktes Interesse an ei-nem informellen Praxisaustausch mit ande-ren Lehrenden haben. Wir werden prüfen, inwieweit neue Formate, die diesen Wün-

schen Rechnung tragen, angeboten werden können. Wir wünschen uns für die Zukunft weiterhin eine rege Inanspruchnahme der Weiterbildungsangebote. Lehrende, die sich für das sächsische Zertifikatsprogramm interessieren, unterstützen wir gern mit ei-ner Startberatung.

- Robert Viertel/Dr. Peggy Sommer -

Die meisten Teilnehmenden kamen – abgesehen von der Verwaltung und den Instituten – aus den Fa-kultäten Mathematik/Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften und -ingenieurwesen. Von den etwa 130 hauptberuflichen Professoren der HSZG nahm im Erhebungszeitraum knapp ein Drittel an hochschuldidaktischen Weiterbildungen teil, einige davon mehrfach

Robert StrickerStudierender Bachelor Informatik,Matrikel 2012

statement zur didaktiscHen Qualifizierung von studen-tiscHen tutoren an der Hszg

Im Didaktikkurs „Nachhaltig Lernen und Lehren“ wurde verständlich vermittelt, wie man Tutorien bzw. Lehrveranstal-tungen interessant und lehrreich gestal-ten kann und damit den Grundstein für den Aufbau von Wissen legt.Je mehr ich während des Kurses über das „richtige“ Lehren erlernte, umso er-staunter war ich, wie selbstverständlich unser Dozent diese vielen Dinge in eine Veranstaltung einbaut und wie leicht es mir fiel, das Wissen aufzunehmen. Ich möchte diesen Kurs allen künftigen Tu-torInnen sehr empfehlen

Details unter www.hszg/tutorqualiFo

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Einblick // Studium und Lehre

kÖnnen durcH moderne metHo-den der HocHscHuldidaktik leHrende besser leHren und ler-nende besser lernen?

Diese Fragestellung motivierte Frau Dipl. Ing. agr. Jana Dörnchen-Neumann am säch-sischen Zertifikatsprogramm zur Hochschul-didaktik teilzunehmen. Sie ist seit 1994 an der Hochschule tätig und seit 2012 Lehr-beauftragte im Lehrgebiet Experimentelle und angewandte Ökologie an der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften.

Sie haben im Jahr 2013 das vom Hoch-schuldidaktischen Zentrum Sach-sen (HDS) angebotene sächsische Zertifikatsprogramm zur Hochschuldi-daktik erfolgreich abgeschlossen. Wel-che Beweggründe gab es für Sie, an dem Programm teilzunehmen?Der Hauptauslöser war für mich die Teil-nahme an dem zweitägigen Weiterbil-dungskurs von Susanne Vogel zum Thema „Aktivierende Lehr-Lern-Formen“ im Jahr 2011. Dort konnte ich nicht nur moderne Lehrmethoden kennenlernen, sondern auch selbst erleben. Ich stellte fest, dass ich in mei-ner eigenen Lehre bei der Vermittlung des Lehrstoffes einiges verbessern kann und ich wurde neugierig auf mehr.

Zeitgleich bekam ich neue Aufgaben in der Lehre übertragen, so dass der Bedarf mei-nerseits und das Angebot des HDS sehr gut zusammenpassten.Vorteilhaft war auch, dass ich mir bereits absolvierte hochschuldi-daktische Kurse für das Modul 2 anrechnen

lassen konnte.

Wie viel Ihrer Zeit hat das Programm beansprucht und war dies mit Ihrer Arbeitszeit vereinbar? Das gesamte Programm habe ich in einein-halb Jahren absolviert. Der im Programmplan ausgewiesene Zeitaufwand ist realistisch bemessen. Der persönliche Aufwand hängt allerdings davon ab, wie viel Zeit man sich für das Studium weiterführender Literatur und für die Phase der Selbstreflexion nimmt. IDie Präsenzphasen des Programmes habe ich in der vorlesungsfreien Zeit an der TU Dresden absolviert, dadurch war es gut mit meinen Dienstaufgaben vereinbar. Meine Teilnahme an dem Programm hatte ich im Vorfeld mit meinen Vorgesetzten abgestimmt.

Welchen Erkenntnisgewinn hat Ihnen die Teilnahme am sächsischen Zertifi-katsprogramm verschafft?Zunächst war es für mich spannend zu erfah-ren, welche physiologischen Prozesse beim Lernen ablaufen und der Frage nachzuge-hen, wie effektives Lernen funktioniert. Die konzentrierte Aufnahmefähigkeit des Men-schen endet in der Regel schon nach weni-gen Minuten und – jedes Individuum lernt anders. Dementsprechend ist es wichtig „Moduswechsel“ in die Lehrveranstaltungen einzubauen und verschiedene Methoden in Abhängigkeit vom Fachgebiet anzuwen-den. Wir lernten hierzu eine ganze Reihe von Methoden kennen, wie z. B. World Cafe, Gruppenpuzzle oder Disney-Methode.. Wei-tere spannende Themen waren: „Viel Stoff – wenig Zeit!“ oder der “Umgang mit hete-rogenen Studierendengruppen“. Sehr gut fand ich die Anleitungen zu einem struktu-rierten, objektiven Feedback-Geben bzw. Nehmen z. B. bei der Videoanalyse oder das ganz einfach durchzuführende Fünf-Finger-Feedback als Reflexionsmethode. Als sehr hilfreich für die eigene Reflexion empfand ich außerdem die kollegiale Fallberatung mit anderen Lehrenden sowie die Lehrhospitati-onen, die ich selbst bei einer Fachkollegin an der TU Dresden durchgeführt habe.

Das Interview führteDr. Peggy Sommer im Mai 2014.

Nachgefragt – Erkenntnisse aus der Teilnahme am sächsischenZertifikatsprogramm zur Hochschuldidaktik

1

Diplom-Agrar-Ingenieurin Jana Dörnchen-Neumann1

modul 1

DidaktischeGundlagen 60 AE

• Kompaktsemiar Grund-lagen des Lehrens & Lern-ens (2 x 2 Tage)

• Kollegiale Praxisberatung• Kollegiale Lehrhospita-

tion• Strukturierte schriftliche

Reflexion mit Feedback-gespräch

32 AE

6 AE12 AE

8 AE

modul 2

Erweiterung des Themas 60 AE

• 1 x Seminar aus dem Themenfeld Prüfen und Bewerten

• 1 x Seminar aus dem Themenfeld Beraten und Begeiten

• 2 x Seminar aus dem offenen hochschuldidak-tischen Seminarangebot (z. B. Evaluieren, Neue Medien, Diversity)

16 AE

16 AE

28 AE

modul 3

VertiefungInnovation 60 AE

• Planung, Durchführung, Evaluation und Doku-mentation eines innova-tiven Lehr-Lernprojekts (mit Beratung und Be-gleitung)

• Schriftliche Abschlussre-flexion über das Zerti-fikationsprogramm mit Feedback

72 AE

8 AE

Aufbau des Zertifikatsprogramms

Page 27: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

27

Studium und Lehre // Einblick

klarer wille zur selbstrefle-xion und offenHeit fÜr verän-derungen

Dies sind für Prof.-Dr.-Ing. Georg Ringwelski die zentralen Voraussetzungen, um das Zer-tifikatsprogramm erfolgreich zu absolvieren. Er selbst durchläuft es seit Anfang 2014 auf Empfehlung eines Kollegen hin. Prof. Ring-welski lehrt seit 2005 an der Fakultät Elektro-technik/Informatik. Seine Schwerpunkte in der Lehre sind Programmierung und Künst-liche Intelligenz.

Wie ich hörte absolvieren Sie derzeit das sächsische Zertifikatsprogramm zur Hochschuldidaktik. Welche Beweg-gründe gab es für Sie, an dem Programm teilzunehmen?Ich bin der Empfehlung von Prof. Honekamp gefolgt, der das Programm selbst erfolg-reich durchlaufen hat. Im Übrigen absolviert auch Kollege Lässig mit einem halben Jahr Vorsprung dieses Programm. Dass es zum absolvierten Kurs ein offizielles Zertifikat gibt, betont die Signifikanz des Kurses für die sächsische Hochschulausbildung.

Wann haben Sie begonnen und wann denken Sie das Programm abzuschlie-ßen? Ich habe Modul 1 im Januar 2014 begonnen. Einige der in Modul 2 geforderten Kurse hatte ich bereits in der zurückliegenden Zeit hier an unserer Hochschule belegt. Diese werden mir im Rahmen des Zertifikatspro-gramms anerkannt. Es stehen bei mir im Moment noch einzelne Kurse aus Modul 2 und das komplette Modul 3 aus. Das Gesamt-Programm sollte ich demnach Ende des Win-tersemesters 2015/16 abschließen können.

Ist das Programm mit Ihrer Arbeitszeit vereinbar: Sind Sie zu den Kurs-Terminen von Ihren Dienstaufgaben freigestellt, oder absolvieren Sie es in Ihrer Freizeit? Den Hauptteil meines Zeitaufwandes für das Programm beanspruchten drei Arbeitstage in Präsenzveranstaltungen und ein virtuelles Seminar. Darüber hinaus ist einiges in Selbst-arbeit vom Büro aus zu leisten.

Gab es für Sie aus den bisherigen Kurs-terminen bereits Aha-Effekte?Ja, solche AHA-Effekte gab es. Als sehr hilf-

reich empfand ich die Hospitationen bei und von Kollegen. In den Präsenzveranstaltun-gen des Programms habe ich die Methodik des „Shift from teaching to learning“ vertieft und als Bereicherung empfunden. Ich habe einige Anregungen zur Methodik sogleich in meinen laufenden Lehrveranstaltungen zur Anwendung gebracht.

Was gefällt Ihnen am Zertifikatspro-gramm bisher besonders gut? Gut gefallen haben mir die Präsenzkurse in denen man sich gemeinsam mit Kollegen und den Dozenten mehrere Tage intensiv und ausschließlich der Hochschuldidaktik widmen kann. Ich finde es auch sehr hilf-reich, dass die im Programm vorgestellten verschiedenen Lehr-Lern-Methoden in der Realisierung der Kurse auch unmittelbar Anwendung finden.

Können Sie das Zertifikatsprogramm anderen Lehrenden bzw. Ihren Kollegen empfehlen? Wenn ja, was würden Sie den Kollegen mit auf den Weg geben? Ja, durchaus. Eine zentrale Voraussetzung für eine Teilnahme ist allerdings der klare Wille zur Selbstreflexion und Offenheit für Verän-derungen. Wer seine Lehraufgabe als Profes-sor ernst nimmt, sollte sich Kompetenzen in Didaktik und Methodik aneignen. Fachliche Exzellenz des Dozenten ist ja nur der halbe Weg zum Lernerfolg der Studierenden.

Das Interview führteDr. Peggy Sommer im Mai 2014.

modul 1

DidaktischeGundlagen 60 AE

• Kompaktsemiar Grund-lagen des Lehrens & Lern-ens (2 x 2 Tage)

• Kollegiale Praxisberatung• Kollegiale Lehrhospita-

tion• Strukturierte schriftliche

Reflexion mit Feedback-gespräch

32 AE

6 AE12 AE

8 AE

modul 2

Erweiterung des Themas 60 AE

• 1 x Seminar aus dem Themenfeld Prüfen und Bewerten

• 1 x Seminar aus dem Themenfeld Beraten und Begeiten

• 2 x Seminar aus dem offenen hochschuldidak-tischen Seminarangebot (z. B. Evaluieren, Neue Medien, Diversity)

16 AE

16 AE

28 AE

modul 3

VertiefungInnovation 60 AE

• Planung, Durchführung, Evaluation und Doku-mentation eines innova-tiven Lehr-Lernprojekts (mit Beratung und Be-gleitung)

• Schriftliche Abschlussre-flexion über das Zerti-fikationsprogramm mit Feedback

72 AE

8 AE

Prof. Dr.-Ing. Georg Ringwelski2

2

Aufbau des Zertifikatsprogramms

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Einblick // Studium und Lehre

Sie Bologna-Reform hat nicht nur struktu-relle Veränderungen, sondern auch einen Perspektivwechsel vom Lehren zum Lernen, von der Stoffvermittlung zum Kompeten-zerwerb mit sich gebracht. Der Begriff der Kompetenz ist zwar nicht präzise zu fassen, jedoch sind sich fachliche Quellen darüber einig, dass es sich um das Ergebnis eines komplexen Lernprozesses handelt, der an Voraussetzungen der Lernenden anknüpft, gegenwärtige Bedürfnisse aufgreift und auf zukünftige Anforderungen vorbereitet. Generell werden fachbezogene und fachun-abhängige Kompetenzen unterschieden.

Die Vermittlung vielfältiger Kompetenzen stellt eine große didaktische Herausforde-rung dar, die entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen bei Lehrenden voraus-setzt und eines fachlichen Diskurses sowie Abstimmungsprozesses innerhalb des Studi-engangs bedarf. Verkompliziert wird dieser Prozess noch dadurch, dass die Befähigung zum lebenslangen Lernen inzwischen eine immer stärker hervorgehobene bildungspo-litische Forderung darstellt und die Hetero-genität der Studierenden durch veränderte Zugangsbedingungen beständig zunimmt.

Möglichkeiten zur stärkeren Einbindung von StudierendenDer Fokus auf das selbst gesteuerte Lernen und die Diversität der Studierenden führt zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass der Dialog mit den Studierenden und deren

Partizipation an der Ausgestaltung des Lern-prozesses intensiviert werden müssen. Im Folgenden sollen einige Möglichkeiten der stärkeren Einbindung von Studierenden beschrieben und zur Diskussion gestellt wer-den.

1) Bereits zu Beginn des Studiums ist es wichtig, mit den Studierenden ins Gespräch zu kommen über deren Erwartungen und Befürchtungen bezüglich des Studiums. Dies macht es möglich, die Erwartungen zu relativieren und Befürchtungen durch Herstellung von Transparenz zu reduzieren. Überhöhte oder unrealistische Erwartungen vergrößern das Abbruchrisiko und unbe-gründete Ängste bedrohen die Lernfähig-keit. Daher lohnt sich eine solche Investition am Studienanfang.

2) Eine möglichst früh in das Curriculum ein-geplante „Schnupperphase“ in unterschied-lichen potentiellen Arbeitsfeldern kann ebenfalls dazu beitragen, die Erwartungen zu konkretisieren und vage Befürchtungen zu einem Bild der beruflichen Anforderun-gen umzuformen.

3) Innerhalb des Studiums kann Transparenz dadurch hergestellt werden, dass Anfor-derungen an das (Selbst-)Studium und an Modulleistungen wesentlich konkreter for-muliert werden, als dies im Modulhandbuch oder in der Studien- und Prüfungsordnung der Fall ist. Eine gute Möglichkeit hierfür

bietet ein studiengangsspezifischer Prü-fungsleitfaden, der nicht nur die Prüfungs-leistungen je Modul übersichtlich aufführt, sondern auch die Beurteilungskriterien offenlegt. So sind die Studierenden gut ori-entiert und können anhand des Kriterien-katalogs selbst überprüfen, wie ihre Note zustande gekommen ist.

4) Lediglich eine Rückmeldung über die Mängel oder Fehler reicht jedoch nicht aus, um eine Chance zur Verbesserung zu eröff-nen; hierfür ist ein kurzes schriftliches oder persönliches Feedback notwendig. Diese Kombination aus Selbstkontrolle und Feed-back gibt den Studierenden die Gewissheit, nicht undurchschaubaren Beurteilungsver-fahren ausgeliefert zu sein, sondern Einfluss nehmen zu können. Sie können daher eine Benotung, auch wenn sie nicht ihren Erwar-tungen entspricht, besser akzeptieren und im Falle, dass der/die Lehrende sich beim Anlegen der Kriterien zu ihren Ungunsten geirrt hat, eine Korrektur erwirken.

5) Viele Lehrende meinen, dass die Inhalte ihrer Veranstaltungen strikt durch das Curriculum und die „Stofflogik“ vorgege-ben seien. Dies trifft jedoch nur teilweise zu. Jedes Curriculum lässt Spielräume zur inhaltlichen Gestaltung und Schwerpunkt-setzung zu, und die „Stofflogik“ kann sehr unterschiedlich ausgelegt werden, d. h., sub-jektive fachliche und didaktische Entschei-dungen fließen an dieser Stelle unweigerlich

partiZipatives lernen im studiumNeun Empfehlungen für die Ausgestaltung des Lernprozesses

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Page 29: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Studium und Lehre // Einblick

mit ein.

6) Lernmotivation entsteht vor allem dann, wenn außer den Vorgaben des Curriculums und des Lerngegenstands auch die Lernbe-dürfnisse der Lernenden ernst genommen werden. Dies kann z. B. dadurch geschehen, dass Wunschinhalte abgefragt und einge-baut werden oder inhaltliche Schwerpunkt-setzungen sowie Lern- und Arbeitsformen mit den Studierenden gemeinsam festge-legt werden.

7) Eine weitere Möglichkeit ist, den Lernpro-zess im Verlauf des Semesters im Wechsel zwischen Lehrenden und Studierenden zu gestalten. Falls eine Eigen- oder Gruppen-leistung in einer Veranstaltung, z. B. in Form eines Referats oder der Präsentation einer Problemlösung, laut Prüfungsordnung nicht vorgesehen ist, darf sie nicht erzwungen werden; vielmehr kann zu ihr ermutigt wer-den, z. B. mit Verweis auf die Möglichkeit einer individuellen Vertiefung und Schwer-punktsetzung.

8) Um zu erfahren, ob Inhalte, Methoden und Organisationsformen einer Veranstal-tung nach Auffassung der Studierenden geeignet waren, die angestrebten Kompe-tenzen zu erwerben, ist es sinnvoll, dies nicht nur summativ am Ende, sondern auch im Verlauf immer mal wieder zu evaluieren, da hierdurch zeitnah Korrekturen vorgenom-men werden können und die Zufrieden-heit möglichst aller aufrecht erhalten oder wieder hergestellt werden kann. Nur wenn sich Studierende mit ihrer Kritik und ihren Anregungen tatsächlich als wirksam erle-ben, beginnen sie zu verstehen, dass es sich lohnt, Verantwortung für die Mitgestaltung ihres eigenen Lernprozesses zu überneh-men, anstatt nur zu konsumieren, was ihnen vorgesetzt wird.

9) Weitere Möglichkeiten der Partizipation bestehen durch Mitarbeit von Studieren-den in den Selbstverwaltungsgremien der Fakultät oder des Studiengangs. Insbeson-dere den Studienkommissionen kommt eine wichtige Funktion bei der Revision von

Inhalten und Strukturen von Studiengängen zu. Die Erfahrungen der Studierenden, z. B. bezüglich der Studierbarkeit, der Angemes-senheit der Workload oder der Studienleis-tungen, tragen zu einer Optimierung von Studiengängen bei, die ja bei ihrer Grün-dung zunächst weitestgehend mit Hypothe-sen über diese Parameter arbeiten.

Mehr Partizipation von Studierenden bedeu-tet ein stärkeres Vertrauen in deren Lernfä-higkeit und -bereitschaft und folglich mehr Zurücknahme der Lehrenden. Dies bedarf einer gefestigten didaktischen Überzeu-gung und einer souveränen fachlichen und menschlichen Persönlichkeit. Ermutigung zum und beim aktiven und partizipativen Lernen schafft wesentliche Voraussetzun-gen für das Bestehen in einer sich ständig wandelnden Welt.

- Prof. Dr. Jutta Blin -

Prof. Dr. phil. Jutta BlinFakultät SozialwissenschaftenBerufungsgebiet: Heilpädagogik / Behinder-tenpädagogikAn der HSZG seit: 1998

Seit 01. Januar 1998 war Prof. Blin als Profes-sorin für „Heilpädagogik/Inclusion Studies“ tätig. Sie hat durch ihr Engagement wesent-lich zur Etablierung und Entwicklung dieses Studiengangs beigetragen.

Prof. Dr. Blin hat sich in all den Jahren aktiv an den Selbstverwaltungsaufgaben der Fakul-tät und der Hochschule beteiligt. Hervorzu-heben ist neben vielen anderen Aufgaben vor allem die langjährige Mitarbeit im Fakul-tätsrat (2009 bis 2014) und die Ausübung des Amtes der Prorektorin für Bildung von 2000 bis 2003 an der Hochschule Zittau/Görlitz. Des Weiteren hat Frau Blin von 1999 bis 2000 das Praxisamt geleitet und war über sechs Jahre Mitglied des Prüfungsausschusses der Fakultät Sozialwissenschaften.

Von besonderer Bedeutung sind auch die umfangreichen Forschungsaktivitäten, die

vorbildlich und initiativreich von Prof. Blin durchgeführt worden sind, so auch diverse grenzüberschreitende Projekte. Zu erwäh-nen sind außerdem ihre Initiativen bezüglich der hochschuldidaktischen Weiterbildung auf sächsischer Landesebene als stellvertre-tende Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates, als Weiterbildungsbeauftragte der Fakultät und nicht zuletzt als Beauftragte für Hochschuldidaktik der Hochschule Zittau/Görlitz sowie ihre ehrenamtliche Arbeit in der Stadt Görlitz im Projekt „Görlitz für Fami-lie“.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch ihr Engagement für die Entwicklung und Akkre-ditierung des Masterstudienganges „Sozialer Wandel“ und als Vorsitzende der Berufungs-kommission dieser Studienrichtung.

Prof. Dr. Blin hat ihren wohlverdienten Ruhe-stand angetreten, für den die Mitglieder der Fakultät Sozialwissenschaften ihr neben wei-teren beruflichen Erfolgen und Herausfor-derungen für die kommenden Jahre beste Gesundheit und persönliches Wohlergehen wünschen. Wir danken ihr ganz herzlich für

die Arbeit und das außerordentliche Enga-gement an unserer Fakultät und wir müssen nun leider auf ihr herzerfrischendes Lachen und die stets gute Stimmung, die sie verbrei-tet hat, verzichten.

- Prof. Dr. Gisela Thiele -

Blick zurück - Verabschiedungen

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Page 30: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Einblick // Blick zurück

Prof. Dr.-Ing. Roland BärschFakultät Elektrotechnik und InformatikBerufungsgebiet:Grundlagen der Elektrotechnik/Werkstoffe der ElektrotechnikAn der HSZG seit 1992(seit 1972 an Vorgängereinrichtung)

Prof. Dr.-Ing. Roland Bärsch war bis zu sei-ner Verabschiedung 42 Jahre an unserer Hochschule tätig. Seit 1992 als Professor für Grundlagen der Elektrotechnik / Werkstoffe der Elektrotechnik. Außerdem war er viele Jahre Studiengangsbeauftragter des Studi-enganges Elektrotechnik.

Seine besonderen Aktivitäten lagen auf dem Gebiet der Forschung. Er bearbeitete zahl-reiche öffentlich geförderte Projekte, z. B. von der DFG, dem BMBF und der AiF sowie viele direkt von der Industrie finanzierte For-schungsprojekte, z. B. durch die Firmen Cell-pack GmbH, Wacker-Chemie, ABB Schweiz AG, Lapp Insulator GmbH, Brugg Kabel AG und Highvolt. Durch diese Forschung konn-

ten über viele Jahre in der Größenordnung fünf bis sechs Mitarbeiter beschäftigt wer-den.

Prof. Bärsch nutzte auch die Möglichkeiten zum Auftreten auf renommierten internatio-nalen Tagungen wie dem ISH (International Symposium on High Voltage Engineering), der IEEE CEIDP (Conference on Electrical Insulation and Dielectric Phenomena), der CIGRE oder der CIRED sowie auf vielen natio-nalen Konferenzen. Er arbeitete auch als Mitglied des VDE/ETG Fachbereiches Q2 – Werkstoffe und Diagnostik und war u.a. als Mitglied von Programmausschüssen und Leiter von wis-senschaftlichen Tagungen tätig. Er pub-lizierte insgesamt 112 wissenschaftliche Veröffentlichungen davon 58 seit dem Jahr 2000.

Wir danken Prof. Bärsch für seine langjährige Lehr- und Forschungstätigkeit an unserer Hochschule und wünschen Ihm alles Gute, Gesundheit und persönliches Wohlergehen für seinen Ruhestand.

- Prof. Dr. Klaus-Dieter Haim -

Prof. Dr.-Ing. Dietmar GorgiusFakultät Elektrotechnik und InformatikBerufungsgebiet: Konstruktion elektrischer Geräte und Technische DiagnostikAn der HSZG seit 1992(seit 1974 an Vorgängereinrichtung)

Prof. Dr.-Ing. Dietmar Gorgius begann seine Tätigkeit an der Vorgängereinrichtung unserer Hochschule 1974 als wissenschaft-licher Mitarbeiter, 1985 erfolgte der Ruf als Hochschuldozent nach seiner dreijährigen Lehrtätigkeit an der Universität Maputo in Mosambik.

Die Berufung als Professor für Konstruktion elektrischer Geräte und Technische Dia-gnostik erfolgte 1992 mit Gründung der Hochschule Zittau/Görlitz. In dieser entschei-denden Zeit des Beginns der studentischen Ausbildung unter den Rahmenbedingungen einer Fachhochschule bei gleichzeitigem Auslauf der universitären Ausbildung leistete Prof. Gorgius einen großen Beitrag in der Selbstverwaltung der Hochschule als Dekan und Studiendekan und trug maßgeblich zur

Profilierung und Neuorientierung des Fach-bereiches Elektrotechnik bei. Außerdem ist er seit Gründung unseres Hochschulrates im Jahr 2009 bis zum heutigen Zeitpunkt als

Mitglied aktiv.

Hervorzuheben sind auch seine umfangrei-chen Aktivitäten und seine Mitarbeit im VDE. Er war Mitglied im Beirat des VDE-Bezirksver-eins Dresden, Vorsitzender des Arbeitskrei-ses „Hochspannungsgeräte und –anlagen“ sowie Mitglied im Arbeitskreis „Verteilungs-netze“.

Weiterhin betreute er zahlreiche For-schungsprojekte mit der Firma ABB und dem Schaltgerätewerk Bad Muskau.

Wir danken Prof. Gorgius für seine langjäh-rige Lehr- und Forschungstätigkeit an unse-rer Hochschule und wünschen Ihm alles Gute, Gesundheit und persönliches Wohler-gehen für seinen Ruhestand.

-Prof. Dr. Klaus- Dieter Haim -

Prof. Dr.-Ing. Roland Bärsch

Prof. Dr.-Ing. Dietmar Gorgius

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Page 31: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Forschung und Transfer // Einblick

doktorandenseminar des kom-petenzzentrum ost fÜr kern-tecHnik in zittau

Am 04.12.2014 war die HSZG Veranstaltungs-ort des traditionellen Doktorandenseminars des Kompetenzzentrums Ost für Kerntech-nik. Organisiert wurde die Veranstaltung durch das Institut für Prozeßtechnik, Prozeß-automatisierung und Meßtechnik (IPM). In diesem Seminar mit ca. 60 Teilnehmern aus Industrie und Forschung sowie Vertretern der Projektträger vom BMBF und BMWi stell-ten Promovendinnen und Promovenden in neun Vorträgen sowie acht Posterpräsen-tationen die Fortschritte und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der nuklearen Sicherheitsforschung vor. Die Themen werden durch nationale und internationale Förderprogramme finanziert und dienen dem Kompetenzerhalt auf dem Gebiet der Kerntechnik.

In der Eröffnung durch den Prorektor For-schung der HSZG Prof. Zschunke und den stellvertretenden Institutsdirektor des IPM Prof. Kästner wurde die Relevanz derarti-ger Veranstaltungen und die Einordnung des Doktorandenseminars in die Profillinie „Energie und Umwelt“ der Hochschule Zit-tau/Görlitz verdeutlicht. In Gastvorträgen wurden durch Beata Sparażyńska vom polni-schen Wirtschaftsministerium und Jan Rataj von der Tschechischen Technischen Univer-sität Prag über die aktuelle Situation und die zukünftige Ausrichtung der Nachbarländer

in der Energiepolitik sowie der studenti-schen Ausbildung berichtet.

Die Veranstaltung spiegelte das exzellente wissenschaftliche Niveau der an den Instituti-onen TU Dresden (TUD), Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), Hochschule Zittau/Görlitz, IPM und des Vereins für Kern-verfahrenstechnik und Analytik (VKTA) Dres-den durchgeführten wissenschaftlichen Arbeiten wider. Neben deren Promoven-dinnen und Promovenden stellte auch ein Doktorand des National Centre for Nuclear Research Swierk (Polen) die Arbeit der CFD Analysis Group des Forschungsinstituts vor.

Besonders diskutiert wurden im Rahmen der Veranstaltung die Aspekte der internati-

onalen Zusammenarbeit in Gegenwart und Zukunft, die Nachhaltigkeit der vorgestell-ten Forschungsergebnisse und deren Über-tragbarkeit auf andere Anwendungsgebiete. Im Anschluss an das Seminar wurden den interessierten Gästen die Versuchsanlagen des Zittauer Kraftwerkslabors sowie das Energietechnische Kabinett präsentiert.

- Stefan Renger -www.ipm.hszg.de

Teilnehmer des Doktoranden-seminars Kompetenzzentrum Ost 2014 an der Hochschule Zittau/GörlitzFoto: Stefan Renger

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Page 32: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Einblick // Forschung und Transfer

Hszg auf 2. weltkonferenz fÜr nacHHaltige entwicklung an universitäten stark vertreten

Auf der 2. Weltkonferenz für Nachhaltige Entwicklung an Universitäten trafen sich im September 2014 200 Teilnehmer aus 32 Nati-onen aus aller Welt in Manchester, um über die neuesten Trends zum Thema Nachhaltig-keit an Hochschulen, Universitäten und ver-gleichbaren Institutionen zu diskutieren und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Diese Möglichkeit nutzten auch der Rektor, Prof. Friedrich Albrecht, und das Umweltma-nagementteam um Prof. Bernd Delakowitz. In einem der 27 thematischen Workshops wurde die Neuausrichtung des Umweltma-nagementsystems als MIT-MACH-SYSTEM der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) und das im Oktober beginnende hochschulüber-greifende von der HSZG koordinierte Projekt

„Baukastensystem Nachhaltiger Campus“ präsentiert und zur Diskussion gestellt. Durch den regen Austausch mit Praktikern und Wissenschaftlern konnten wertvolle weitere Anregungen für das Projekt gesam-melt werden.

Das Symposium wurde unter der Leitung von Prof. Dr. (mult.) Dr. h.c. (mult.) Walter Leal (Honorarprofessor an der Fakultät Mathe-matik/Naturwissenschaften der HSZG) von der Hochschule für angewandte Wissen-schaften Hamburg, Forschungs- und Trans-ferzentrum „Applications of Life Sciences“ und der Manchester Metropolitan Univer-sity, der umweltfreundlichsten Hochschule in Großbritannien organisiert. Mit dem dor-tigen Umweltmanagementteam wird das

Umweltmanagementteam der HSZG künftig enger zusammenarbeiten.

Die insgesamt 120 in einem Peer-Review Pro-zess ausgewählten Paper des Symposiums, davon zwei von unserer Hochschule, sind in einer zwei-bändigen Publikation im Sprin-ger Verlag veröffentlicht worden.

Die durch die Flüge verursachten rund 3.180 kg CO2-Emissionen wurden über atmosfair von den Teilnehmern der HSZG an diesem Symposium persönlich kompensiert.

- Anke Zenker-Hoffmann-

www.haw-hamburg.de/en/wssd-2014.html

2014 symposium on compu-tational sustainability

Vom 26. bis 28. November 2014 tra-fen sich nationale und internatio-nale Vertreter aus Forschung und Wirtschaft, um Themen im Kontext von IT und Nachhaltigkeit zu dis-kutieren. Das „2014 Symposium on Computational Sustainability (SoCS ‚14)“ fand im Schloss Klingewalde der Hochschule Zittau/Görlitz statt. Die Veranstaltung wurde von Prof. Lässig (Fakultät Elektrotechnik und Informatik) und seinen Mitarbeitern der Enterprise Application Develop-ment Group im Rahmen des Forschungspro-jektes SustainableITServices organisiert und durchgeführt. Sie fand zusammen mit dem diesjährigen SITA Meeting statt, das jährlich vom Sustainable Information Technologies and Applications Research Center organi-siert wird und nun, nach Berlin, München und Oldenburg, erstmals in Görlitz gastiert.

An den drei Tagen wurden viele inspirie-rende und interdisziplinäre Vorträge von Wissenschaftlern aus Deutschland und internationalen Gästen gehalten, die ver-schiedene Aspekte im Kontext von IT und Nachhaltigkeit behandelten. Am ersten

Tag referierten Wissenschaftler und Stu-denten aus diversen Forschungsbereichen der Informatik, Mathematik, Ökologie und den Ingenieurwissenschaften. Es wurden unter anderen Themen wie Nachhaltigkeit im Enterprise-IT Bereich, Cloud Computing, Privacy und Machine Learning referiert und diskutiert. Bei einem abendlichen „Get Together“ konnten die Inhalte in persönli-chen Gesprächen vertieft werden. Am zwei-ten Tag stellten Vertreter aus Wirtschaft und Industrie Innovationen und Lösungen zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen vor. Den Abschluss der Veranstaltung krönte ein PhD Workshop der Professoren Lässig

und Gaedke (TU Chemnitz) im Haus GIII am Obermarkt der Hochschule Zittau/Görlitz, in dem aktuelle Forschungsbereiche der EAD-Group und des undefinedVSR-Teams disku-tiert wurden.

- Prof.-Dr. Jörg Lässig -

http://socs14.sita-research.org/

1Interessierte Zuhörer beim Sym-posium on Computational Sus-tainability in KlingewaldeFoto: Jens Heider

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Forschung und Transfer // Einblick

proJekt „baukastensystem nacHHaltiger campus“ ist ange-laufen

Aus dem Alten etwas Neues zu entwickeln, ist die Aufgabe eines 20-köpfigen Teams, das aus MitarbeiterInnen der Hochschule Zittau/Görlitz, der TU Dresden und enga-gierten Studierenden besteht.

Neu ist die Entwicklung eines Umweltma-nagementsystems, das auf die Anforderun-gen von Hochschulen zugeschnitten ist und dabei auf die bisherigen Erfahrungen mit dem Umweltmanagementsystem EMAS auf-baut. Beide Einrichtungen wollen nun neue Wege gehen und eine maßgeschneiderte und flexible Form des umweltgerechten Wirtschaftens für ihre Standorte entwickeln. Neben den klassischen Themen, die ein Um-weltmanagementsystem berücksichtigt, z. B. die kontinuierliche Verbesserung der Um-weltleistung, die Verringerung des Energie- und Wasserverbrauchs, die Senkung des CO2-Ausstosses und der fachgerechten Ab-fallentsorgung sowie des Recyclings, sollen neu auch Forschung und Lehre zukunfts-weisend ausgerichtet werden.

Unterschiedliche Fakultäten für Aspekte der nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren und diese Themen in die Lehre zu integrie-ren, wird dabei die größte Herausforderung sein. Wie begeistert man Studierende und Mitarbeiter für Themen, die nicht zu ihrem alltäglichen Studien- und Arbeitsablauf ge-hören? Wie beugt man Ermüdungserschei-nungen vor, wenn alles zu gut läuft? Wie

schafft man es trotz Reizüberflutung doch noch attraktive Umweltinitiativen zu ge-stalten? Diese Fragen waren nur einige, die zum offiziellen Projektstart und Kick-off im November 2014 diskutiert wurden.

Wie Bauklötze in einem Baukasten sollen sich die verschiedenen Elemente in einem neuen System zusammenfügen. Dieses Baukastensystem für einen Nachhaltigen Campus, ist ein vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) geförder-tes Projekt für die Dauer von zwei Jahren. Mit diesem Baukastensystem sollen weitere Hochschulen in Sachsen auf möglichst ein-fache Weise in die Lage versetzt werden, ihr Wirtschaften umweltgerecht auszurichten. Sie können aus den Angeboten des Baukas-tens die Elemente auswählen und kombi-nieren, die für ihre spezifischen Bedürfnis-se in Lehre und Forschung und im Betrieb passend sind. Die Hemmschwelle, sich mit Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsaspek-ten zu beschäftigen, soll heruntergesetzt werden. In einem Netzwerk sollen Erfahrun-

gen ausgetauscht und Ergebnisse überprüft werden. Unsere Vision ist es, den Austausch unter den Hochschulen zu fördern - unter dem Motto „gemeinsam sind wir stark“.

Und so wie jeder Baustein im Baukastensys-tem ein wichtiger Teil für das gut funktionie-rende Umweltmanagement des Nachhalti-gen Campus sein wird, so ist das Zutun jedes einzelnen Akteurs als ein Baustein zu etwas Großem und Ganzem zu sehen.

- Mandy Pohl -

www.blog.hszg.de

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Projektteam „Baukastensystem nachhaltiger Campus“Foto: Susanne Fentzel

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Einblick // Forschung und Transfer

neuer internationaler indus-trie-standard

Ein neuer internationaler Industrie-Standard für die Berechnung der thermodynamischen Eigenschaften von Meerwasser wurde an der HSZG von Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Herr-mann, Nachwuchswissenschaftler und Mit-arbeiter der Fakultät Maschinenwesen, unter der Leitung von Professor H.-J. Kretzschmar, in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum und dem Leibniz-Institut für Ostsee-forschung Warnemünde erarbeitet. Auf der internationalen Konferenz zu thermophysi-kalischen und mechanischen Eigenschaften fortschrittlicher Materialien (THERMAM) in Cesme-Izmir, Türkei, stellte Herr Herrmann diesen Standard in einem Fachvortrag vor. Die Forschungsergebnisse wurden zudem in der internationalen Fachzeitschrift „Desa-lination and Water Treatment“ veröffentlicht. Der neue Industrie-Standard wird weltweit zur Berechnung von Meerwasserentsal-zungsanlagen und der Kühlung von Kraft-werken mit Meerwasser verwendet.

Anfang September dieses Jahres fand die internationale Konferenz zu thermophy-sikalischen Eigenschaften (ECTP) in Porto, Portugal, statt, auf der die HSZG durch Herrn Herrmann vertreten war. In einem Vortrag stellte er ein Verfahren vor, was insbesondere zur Erstellung von Gleichungen der Zähig-keit (dynamische Viskosität) von Arbeitsflu-iden für den Einsatz im Ingenieurbereich geeignet ist. Die Ergebnisse dieser Arbeiten, die im Rahmen seiner in diesem Jahr an der Universität Rostock eingereichten Disserta-tion erarbeitet wurden, werden in der nächs-ten Version der Referenzdatenbank des amerikanischen Instituts für Standards und Technologie (NIST) als Referenzgleichungen für vier Fluide enthalten sein.

Außerdem nahm Sebastian Herrmann in Porto an der jährlich stattfindenden Arbeits-tagung der internationalen Organisation für Transporteigenschaften (IATP) teil, um Impulse für mögliche neue Forschungs-vorhaben am Fachgebiet Technische Thermodynamik zu erhalten und sich mit internationalen Fachkollegen auszutau-schen.

- Sebastian Herrmann - http://www.thermodynamik-zittau.de

Hawaiianer besucHten Hszg

Im Sommer erhielt die Hochschule Besuch vom Rektor, Richard E. Rocheleau und Scott Q. Turn, Forscher am Hawaii Natural Energy Institute. Die Delegation besuchte Deutschland, um mehr über die genauen Betriebsbedingungen von kleinen Holzver-gaser-Kraftwerken, mit denen Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, zu erfahren. Den Abschluss der Reise bildete Zittau, mit einem Besuch des Thermochemischen Versuchsfeldes. Die Versuchsanlage, die Teil des Zittauer Kraft-werkslabores des IPM ist, besteht aus einer Biomassetrocknungsanlage und einem Holz-Vergaser-Blockheizkraftwerk (BHKW). Insbesondere Studierende des Studiengan-ges Energie- und Umwelttechnik der Fakul-tät Maschinenwesen haben die Möglichkeit, komplexe Aufgabenstellungen an dieser Forschungsanlage zu bearbeiten. Mitarbei-ter der Fakultät Maschinenwesen führten die Gäste durch die Versuchsanlagen und gaben detaillierte Informationen zu allen offenen Fragen.

Am frühen Abend wurde das Gut Krauscha, eine Landwirtschaft, die ökologische Fein-kostprodukte herstellt, besucht. Das Gut Krauscha betreibt seit Januar 2014 eine Holz-vergaseranlage, welche durch die HSZG mit betreut wird.

Am folgenden Tag wurden Gespräche über eine mögliche Kooperation zwischen der Hochschule und dem hawaiianischen Insti-tut geführt. Interessant für Deutschland ist u. a., dass auch dort die Einführung erneuer-barer Energiequellen massiv vorangetrieben wird und die Organisation des Zusammen-wirkens mit Kohlekraftwerken ein wichtiges energiewirtschaftliches Thema ist.

Bald werden nicht nur Forschungskoope-rationen mit der Insel stattfinden, sondern auch Studierende die Möglichkeit haben, Studienarbeiten auf Hawaii zu verfassen. Ein erster Aufenthalt einer Studentin des Studi-enganges Energie- und Umwelttechnik ist für Anfang 2015 geplant.

- Prof. Dr. Tobias Zschunke -

bmbf-proJekt vati läuft an

Am 1. Oktober 2014 erfolgte der offizielle Startschuss für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rah-men der Förderrichtlinie „Soziale Innovatio-nen für Lebensqualität im Alter SILQUA-FH“ geförderte Forschungsprojekt „Vertrauen in Assistenz-Technologien zur Inklusion älte-rer Menschen“ (VATI). VATI ist ein fakultäts-übergreifendes Kooperationsprojekt der Fakultäten Elektrotechnik und Informatik, Management- und Kulturwissenschaften und Sozialwissenschaften in Zusammen-arbeit mit dem Görlitzer Geriatriezentrum (GGZ) am Städtischen Klinikum in Görlitz, dem Geriatrienetzwerk Ostsachsen und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dres-den, Standort Görlitz.

Technische Assistenzsysteme haben das Potential, älteren Menschen ein Leben in Unabhängigkeit und hoher Lebensqualität in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld zu ermöglichen und zugleich die öffentlichen Haushalte/Sozialversicherungssysteme von ausufernden Kosten für stationäre Pflege zu entlasten. Jedoch sind sich viele ältere Menschen und deren Angehörige nicht der entsprechenden Möglichkeiten und deren Finanzierung bewusst. Der sich im Aufbau befindliche interaktive, webbasierte VATI-Technologie-Navigator ist ein lebensnahes Konzept, das ältere Menschen umfassend, leicht verständlich und frei von wirtschaft-lichen Interessen informiert. Parallel dazu werden ältere Menschen in einer Längs-schnittbefragung zu Erfahrungen, Barrieren und Verbesserungsvorschlägen im Umgang mit technischen Hilfsmitteln befragt.

VATI hat eine Laufzeit von drei Jahren (01.10.2014 bis 30.09.2017). Detaillierte Aus-künfte zu VATI gibt der Projektleiter Prof. Dr. Hoff.

- Prof. Dr. Andreas Hoff-

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Blick zurück // Einblick

Blick zurück - Verabschiedungen

Prof. Dr.-Ing. Volker EnderFakultät Mathematik/NaturwissenschaftenBerufungsgebiet:Physikalische Chemie und KraftwerkschemieAn der HSZG seit 1992(1978 Vorgängereinrichtung)

Nach Abschluss seines Chemiestudiums an der Universität Leipzig 1975 nahm Prof. Ender ein Forschungsstudium an der Inge-nieurhochschule Zittau auf. Seine Promotion konnte er 1979 abschließen und blieb fortan der Energiewirtschaft in Lehre und For-schung eng verbunden. Bis 1987 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent im Lehrge-biet Kraftwerkschemie. Die Zeit als Ingenieur für Kraftwerkschemie im Kraftwerk Hagen-werder in den Jahren 1987 bis 1991 nutzte er zum Aufbau intensiver Verbindungen zur Praxis.

An der neu gegründeten Hochschule für Technik und Wirtschaft Zittau/Görlitz (FH) wurde er 1992 zum Professor für Physi-kalische Chemie und Kraftwerkschemie berufen. Er wirkte entscheidend an der Ein-führung des Studienganges Chemie 1994 mit. Mit viel Engagement und in enger Ver-bindung zur Praxis baute er eine Reihe an

Lehrveranstaltungen auf.

Lehre und Forschung stellten für Prof. Ender eine untrennbare Einheit dar. Unter seiner Leitung wurden sowohl geförderte Dritt-mittelprojekte des BMBF als auch direkte Drittmittelprojekte mit Vattenfall Europe

Generation AG & Co. KG bzw. Vattenfall Europe PowerConsult GmbH erfolgreich durchgeführt. Ergebnisse der Forschungs-arbeit publizierte er in Zeitschriften oder auf nationalen und internationalen Konferen-zen. Besonders am Herzen lag Prof. Ender aber das Zittauer Kraftwerkschemische Kol-loquium, das in der Regel aller zwei Jahre Praktiker und Theoretiker auf dem Gebiet der Kraftwerkschemie nach Zittau zusam-menführt.

Als langjähriger Fachgruppensprecher der Fachgruppe Chemie und als Prodekan der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften hat er sich durch sein vorbildliches Wirken in Lehre und Forschung und durch stets konstruktive Vorschläge hohes persönli-ches Ansehen erworben. Seine freundlichen Umgangsformen und seine Hilfsbereitschaft haben wesentlich zum positiven Klima in der Fakultät beigetragen.

Wir wünschen Prof. Ender für die Zukunft Gesundheit, Zufriedenheit und Freude bei allem, was er unternimmt.

- Prof. Dr. Klaus Seibt -

Prof. Dr. rer. nat. Gudrun WestermeierFakultät Mathematik/NaturwissenschaftenBerufungsgebiet:Mathematik/VersicherungsmathematikAn der HSZG seit 1992(1975 Vorgängereinrichtung)

Frau Prof. Westermeier begann nach dem Studium an der Technischen Universität Dresden ihre berufliche Tätigkeit im Wissen-schaftsbereich Mathematik der damaligen Ingenieurhochschule Zittau.

Im Rahmen der Neuausgestaltung der Hoch-schule Zittau/Görlitz wurde sie als Profes-sorin für Mathematik berufen. Neben ihrer Lehrtätigkeit war sie in diesen Tagen durch die Bearbeitung aller neuen Berufungsvor-gänge aktiv am Neuaufbau der Hochschule beteiligt. Ihre Lehrtätigkeit war eng mit der Ausbildung der Studierenden des Fachbe-reichs Elektrotechnik verbunden. Darüber

hinaus hat sie in dem berufsbegleitenden Studiengang Kia-Web mit webbasierten Methoden gelehrt.In der Fakultät Mathematik/Naturwissen-schaften engagierte sie sich als langjährige Fachgruppensprecherin der Fachgruppe Mathematik und als Mitglied des Fachbe-reichsrates erfolgreich in der akademischen Selbstverwaltung. Mit der Einführung des Studienganges Wirtschaftsmathematik hat sie sich mit großer Einsatzbereitschaft in das Gebiet der Versicherungsmathematik eingearbeitet. Das Profil des Studiengan-ges Wirtschaftsmathematik wurde durch ihre Lehrtätigkeit im Rahmen der Versiche-rungsmathematik und ihre Kontakte in die Versicherungswirtschaft wesentlich mitbe-stimmt.

In der Forschung beschäftigte sie sich mit der Planung von Instandhaltungsmaßnah-men in der Elektroenergieversorgung, der

Modellierung von Verschleißvorgängen sowie Profittest für Lebensversicherungen.

Wir danken Frau Prof. Westermeier für ihr unermüdliches Engagement sehr herzlich und wünschen ihr für die Zukunft weiterhin viel Erfolg, Gesundheit und persönlich alles Gute.

- Prof. Dr. Uwe Schnell -

Prof, Dr.-Ing. Volker Ender beim Zittauer Kraftwerk-

schemischen KolloquiumFo

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Einblick // Campusleben

Das Kursangebot „Neue Sichtweisen“ im Rahmen des Studiums fundamentale sollte interessierte Studierende an eine künstle- rische Auseinandersetzung mit der Fotogra-fie heranführen. Strukturen, Muster, architek-tonische Linien, Farbspiele, Ungewöhnliches galt es zu entdecken. Durch verschiedene Aufnahmetechniken, nichtalltägliche Auf-nahmestandorte oder durch nachträgliche Verfremdung mittels Bildbearbeitungssoft-ware sollten die Objekte aus ihrer bisherigen Selbstverständlichkeit in einen neuen Kon-text gestellt werden oder beim Betrachter Fragen aufwerfen.

Neben dem Kursangebot arbeitete der Fo-tograf an einem umfangreichen Projekt für die Hochschule, bei welchem er in verschie-denen Fakultäten Aufnahmen für die Stabs-stelle Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule machte. Das Ziel waren lebendige Bilder mit echten Studenten, Aufnahmen von Hoch-schulgebäuden und Detailaufnahmen von technischen Einrichtungen, die die Attrak-tivität der Hochschulstandorte Zittau und Görlitz vermitteln sollen.

Intensive Beschäftigung mit den Schre-cken des KriegesIm Sommersemester setzte sich der Künstler gemeinsam mit Studierenden der Fakultät Management- und Kulturwissenschaften in

mehreren Workshops mit dem Thema „Epo-chenschwelle 1914: Beginn des 1. Weltkrie-ges vor 100 Jahren“ auseinander. War das Thema zunächst aus Fotografensicht etwas schwierig, so brachte die intensive Beschäf-tigung mit der damaligen Zeit, mit dem Schrecken des Krieges und den aktuellen Parallelen in Europa dann doch viele Ideen und Möglichkeiten, sich dem Thema künst-lerisch zu nähern. Die Studierenden und Peter Hennig besuchten und fotografierten zahlreiche Erinnerungsstätten des Krieges in Deutschland und Polen. Die dabei entstan-denen Fotos wurden als Grundlage für Colla-gen genutzt, die sich auf verschiedene Wei-se mit dem Hauptthema auseinandersetzen. Entstanden sind dabei über zwanzig Werke, die als Plakate und Bildschirmpräsentation in einer Ausstellung beim Kunstfest in Klin-gewalde gezeigt wurden. In der Ausstellung fanden auch Porträtaufnahmen und Bilder von Tanzszenen mit dem in Brasilien gebo-renen Tänzer Wagner Moreira Platz. Diese Fotos entstanden ebenfalls während eines Workshops, bei dem die Studierenden ihre zuvor erworbenen theoretischen Kenntnisse in der Praxis einsetzten. Eine Arbeitsgruppe nahm die sich wandelnde Rolle der Männer seit Beginn des 20. Jahrhunderts zum Thema und stellte damals typische Fotos des Man-nes in seiner Funktion als Kriegsheld oder Familienoberhaupt Bildern junger Männern

von heute gegenüber.

Landschaftsfotografie und Wandern – eine wunderbare KombinationPeter Hennig lebt und arbeitet in Zittau. Nachdem er zunächst als Elektroinstalla-teur und Techniker für Gefahrenmelde- und Kommunikationsanlagen angestellt war, ging er nach einem Arbeitsunfall den Schritt in die Selbstständigkeit und ist seit über zehn Jahren als Fotograf, Bildbearbeiter und freiberuflicher Dozent tätig. Den größten Teil seiner fotografisch-künstlerischen Ar-beit nimmt die Landschaftsfotografie ein, die sich wunderbar mit seiner zweiten Lei-denschaft, dem Wandern, kombinieren lässt. Es wäre aber falsch, den Fotografen nur auf dieses Genre der Fotografie zu reduzieren. Er experimentiert viel, auch mit verschiede-ner Software, und sucht oft nach Motiven im urbanen Umfeld. Er mag Orte, Gebäude, Ob-jekte und Gesichter, die Spuren eines Lebens zeigen. Viele seiner Bilder werden mit Hilfe einer HDR-Software verändert. In seinen Ausstellungen zeigt er viele dieser HDR-Bil-der. Im Rahmen einer Vorlesung beim Senio-renkolleg der Hochschule stellte der Künstler diese Technik der Fotobearbeitung auch an der Hochschule Zittau/Görlitz vor.

- Hella Trillenberg-

neue siCHtweisenDer Fotograf Peter Hennig arbeitete im Wintersemester 13/14 und im Sommersemester 14 als Gastkünstler an der HSZG. Schwerpunkte seiner Arbeit mit den Studierenden waren die künstlerische Auseinandersetzung mit Fotografie im Studium fundamentale und Work-shops zu dem Thema „Epochenschwelle 1914: Beginn des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren“.

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Campusleben // Einblick

Aktuelle Ausstellung

„10 Jahre Fotografie“in der

Hochschulbibliothek Zittau,Hochwaldstraße 12

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Studentische Fotoarbeit im Rahmen des Workshops „Epochenschwelle 1914: Beginn des 1. Weltkriegesvor 100 Jahren“

Imagefotografie in einem Labor der Fakultät Mathema-tik/Naturwissenschaften

Peter Henning himself

Landschaftsfotografie in Ostseebad Prerow

Bei einem studentischen Workshop wurden Tanzszenen mit dem in Brasilien geborenen Tänzer Wagner Moreira fotografiert.

Schöne Stilleben-Motive finden sich in unserem hoch-modern ausgestatteten Laboren immer

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Einblick // Campusleben

Professor Friedemann Schulz von Thun, Au-tor zahlreicher Bücher zum Thema Kommu-nikationspsychologie und Begründer vieler bekannter Kommunikationsmodelle (u.a. 4-Ohren-Modell, Inneres Team) reiste aus dem Norden ins Dreiländereck und berei-cherte die Tagung mit einem fulminanten Eröffnungsvortrag. Selbst für die gut ausge-lastete Fakultät Sozialwissenschaften ist es ungewöhnlich, dass an einem Freitagabend der Hörsaal bis auf den letzten Platz besetzt ist. Aufgrund des großen Andrangs mussten die begeisterten Zuhörer sogar auf zwei Hör-säle mit Videoübertragung aufgeteilt wer-den. Schulz von Thun meinte, dass er jetzt weiß, dass Görlitz das „Mekka“ der Kommu-nikationspsychologie in Deutschland sei!

Annegret Henke und Matthias Eidt, beide Studierende der Kommunikationspsycho-logie im fünften Semester, begannen vor einem Jahr mit der Planung des Events. Gemeinsam mit einem engagierten Team organisierten sie ehrenamtlich die Veran-staltung. Es gelang ihnen nicht nur, den Hamburger Kommunikationspsychologen für die Tagung zu gewinnen. Sie stellten ein Programm auf die Beine, das fast 200 Alumni und Studierende aus dem In- und Ausland nach Görlitz lockte.

Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung gab es fachlichen Austausch über neue Be-rufsperspektiven, weiterführende Master-programme und Promotionsmöglichkeiten für Absolventen. Selbstständige berichteten über ihre unterschiedlichen Arbeitsbereiche

und Akquise-Strategien. In themenbezoge-nen Workshops wurden die Kernbereiche der Kommunikationspsychologie praxisnah aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Insbesondere die klassischen Schwerpunkte Beratungspsychologie, Organisationspsy-

chologie sowie Multi-Media-Psychologie waren Zentrum der Diskussionsrunden. Aus-gewählte Alumni berichteten als Referenten von ihrem Werdegang und aus ihrem Ar-beitsalltag und luden alle anderen Gäste ein, auch ihre Erfahrungen und Erfolgsgeschich-ten zu teilen. Darüber hinaus wurden die Zu-kunftsperspektiven des Studiengangs vom Studiengangsleiter Prof. Jürgen Kawalek sowie Prof. Matthias Schmidt, selbst Alumni und seit letztem Jahr Inhaber der Professur für Organisationspsychologie, erläutert. Es wurde deutlich, in wie vielen unterschied-lichen Arbeitsfeldern Kommunikationspsy-

chologen tätig sind. Sei es in der Beratung im psychosozialen Kontext, in der Personal- und Organisationsentwicklung in Unternehmen, in betrieblicher Gesundheitsförderung oder auch als Schnittstelle zwischen Nutzern und Entwicklern von Multimedia-Anwendungen. Nahezu überall, wo Verständigungsprozesse zwischen Menschen initiiert und unterstützt werden, sind auch Kommunikationspsycho-logen im Einsatz.

Neben fachlichen Themen schufen die Orga-nisatoren eine Plattform für informellen Aus-tausch. Das KommPsych-Café in der Aula, eine Entspannungs-Lounge im Bewegungs-raum und nicht zuletzt die Abendveranstal-tung mit Bar, Musik und Lagerfeuerromantik boten viele Gelegenheiten zum Netzwerken, alte Freunde treffen und neue Freunde ken-nenlernen.

Realisiert werden konnte die Veranstaltung durch die großzügige Unterstützung des In-stitut für Kommunikation, Information und Bildung, (KIB e.V.), des Alumni-Vereins Net-Komm e.V. sowie der Hochschule.

- Matthias Eidt -

der „papst“ entdeCkt „mekka“

Voller Hörsaal in der Blue-Box

Professor Friedemann Schulz von Thun entdeckte in Görlitz das „Mekka“ der Kommunikati-onspsychologie

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Am 14. und 15.11. fand in Görlitz die Alumnitagung der Kommunikationspsychologie statt.

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Blick zurück // Einblick

Blick zurück - Verabschiedungen

Prof. Dr.-Ing. habil. Rudolf FörsterFakultät MaschinenwesenBerufungsgebiet: FertigungstechnikAn der HSZG seit 1992(seit 1972 an Vorgängereinrichtung)

Als Absolvent der TU Dresden arbeitete Prof. Förster ab 1972 ganz wesentlich mit, die Basis für den guten Ruf der damaligen Ingenieurhochschule Zittau (IHZ), auf dem energie- und kraftwerkstechnischen Gebiet und speziell auf dem Feld der Instandhal-tung und Technischen Diagnostik zu stärken. Wichtige persönliche Etappenziele waren dabei die Promotion zum Dr.-Ing. und die Habilitation zum Dr.-Ing. habil.

Mit der Gründung der Hochschule Zittau/Görlitz 1992 erfolgte seine Berufung zum Professor für Fertigungstechnik. Prof. Förs-ter baute das Fachgebiet Fertigungstechnik neu auf und erweiterte es um die Gebiete Fertigungsmesstechnik und Qualitätsma-nagement. Es erfolgte ein Ausbau der zuge-hörigen Labore auf höchstem Niveau mit mehreren erfolgreichen HBFG-Anträgen.

Diese stellen Meilensteine in der Entwick-lung der heutigen Fakultät Maschinenwe-sen dar. Parallel dazu trieb Prof. Förster die inhaltliche und strukturelle Entwicklung der Fakultät und der Hochschule als Prodekan von 1992 bis 1996 und als Prorektor für Bil-

dung von 1996 bis 2000 voran. Bleibende Verdienste erwarb Prof. Förster sich, als er federführend das KIA-Modell an unserer Hochschule aus der Taufe hob. Heute ist die KIA-Studienform an der Hochschule Zittau/Görlitz nicht mehr wegzudenken und inzwi-schen auch an weiteren Hochschulen in Sachsen etabliert. Aus den engen Kontakten zur Industrie, ergaben sich neue Chancen für die Forschung. Diese nutzte Prof. Förster von 2006 bis 2012 als Direktor des Instituts für Oberflächentechnik und als Leiter des Stein-beiss-Transferzentrums „Industrielle Ober-flächentechnik“ mit seinen Mitarbeitern mit sehr großem Erfolg.

Wir danken Herr Prof. Förster für sein über 40-jähriges erfolgreiches Wirken. Er war immer ein konstruktiver und kreativer, oft auch motivierend-unbequemer Partner. Für den nun begonnen Ruhestand wünschen wir ihm insbesondere beste Gesundheit.

- Prof. Dr.-Ing. habil.Hans-Joachim Kretzschmar -

Prof. Dr.-Ing. Günter MicklischFakultät MaschinenwesenBerufungsgebiet: Konstruktionslehre/CADAn der HSZG seit 1992(seit 1973 an Vorgängereinrichtung)

Herr Prof. Dr.-Ing. Günter Micklisch begann im Jahre 1973 seine Tätigkeit als Lehrer im Hochschuldienst am Lehrstuhl Kons-truktionslehre der Ingenieurhochschule Zittau und prägte die inhaltliche Konstruk-tionsausbildung für Studierende der Kraft-werkstechnik entscheidend mit. Neben seiner Lehrtätigkeit konzentrierte er seine Forschung auf Untersuchungen zur Fes-tigkeit hochbeanspruchter Anlagenkom-ponenten in Kernkraftwerken. Auf diesem Gebiet promovierte er 1990 an der TH Zittau zum Dr.-Ing.

Nach Gründung der Hochschule Zittau/Gör-litz wurde er 1992 als Professor für Kon-struk-tionslehre/CAD berufen. Hier brachte er sein umfangreiches Fach- und Methoden-wissen in die Ausbildung von Konstrukteuren des allgemeinen Maschinenbaus ein. Auf der Basis von immer leistungsstärkeren graphik-fähigen Computern baute er gemeinsam

mit Herrn Prof. Bernd Stößel eine didaktisch-methodisch fundierte Lehre, die „Zittauer Konstruktionsschule“, auf. Seine zahlreichen Industriekontakte zu regionalen und über-regionalen Unternehmen, für die er vielfäl-tige Forschungs- und Entwicklungsaufträge auf dem Gebiet des Maschinen- und Anla-genbaus bearbeitete und aus denen einige

Patentanmeldungen entstanden, nutzte er vor allem auch für das Heranführen der Stu-dierenden an die Praxis.

Herr Prof. Micklisch setzte sich auch auf dem Gebiet der Hochschulselbstverwaltung aktiv ein und prägte die Entwicklung der Fakul-tät Maschinenwesen maßgeblich mit. Als Vorsitzender des Prüfungsausschusses, als Prodekan, als Studiendekan und schließlich als Dekan der Fakultät Maschinenwesen von 2006 bis 2012 leistete er ausgezeichnete Arbeit. Die Verbundenheit mit der Hoch-schule zeichnet das schaffensreiche Arbeits-leben von Prof. Micklisch in einem ganz besonderen Maße aus. In diesem Zusam-menhang ist z. B. sein Wirken als Präsident der Hochschulsportgemeinschaft Turbine Zittau e.V. zu würdigen.

Sein Wirken als Hochschullehrer war stets geprägt von hoher Fachkompetenz und kollegialer Zusammenarbeit. Für alles, was er in seinen Berufsjahren für die Hochschule geleistet hat, danken wir ihm herzlich.

- Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Joachim Kretzchmar -

Prof. Dr.-Ing. habil. Rudolf Förster

Prof. Dr.-Ing. Günter Micklisch

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Einblick // Campusleben

leo-frÜHstÜck fÜr erstsemester

Am 1. Oktober trafen sich 35 Erstsemester aus den drei Görlitzer Fakultäten der Hoch-schule Zittau/Görlitz: Denn der ansässige Leo-Club - unterstützt von Mitgliedern des Lionsclubs Görlitz- hatte zu einem gemein-samen Begrüßungsfrühstück eingeladen. Nach einer kurzen Vorstellung der sechs Organisatoren wurden den jungen Studen-ten die Leo- und Lions-Ideen, aber auch die konkreten Aktionen des Leo Club Görlitz der jüngsten Zeit vorgestellt. Nach dem Vortrag konnten in informellen Gesprächen Fragen, z. B. zu zukünftigen Aktionen, aber auch zu den internationalen Lions-Austauschpro-grammen und -netzwerken beantwortet werden.

Die Mehrzahl der Anwesenden haben ihr Interesse an einem Leo-Engagement bekundet und wollen beim nächsten Tref-fen wieder dabei sein. Für die Kommunika-tion untereinander und zur Koordination anstehender Activities wird eine Görlitzer Leo- Facebookseite eingerichtet werden. Einen „Nebeneffekt“ hat das Leo-Frühstück aber schon jetzt erfüllt: Es hat junge Men-schen aus unterschiedlichen Regionen der Erde zusammen und ins Gespräch gebracht - ganz im Sinne der lionistischen Idee.

- Willi Xylander [email protected]

kutscHieren geHt vor studieren

Bislang kommen Studieninteressierte vor allem auf Hochschulinformationstagen mit ihren künftigen Kommilitoninnen, Kommili-tonen und Lehrkräften in Kontakt. Ein außer-gewöhnliches Angebot bringt den direkten Austausch nun auf die Straße: „Campuskut-sche“ heißt die Aktion, die Studierende in spe und Studienerfahrene bereits auf dem Weg zum anvisierten Ziel zusammenbringt. Wo bekommen Abiturientinnen und Abitu-rienten Informationen aus erster Hand zum Studium an der HSZG und Insider-Tipps zum Studentenleben in Görlitz und Zittau? Die Antwort lautet: im Auto. Denn am Steuer der online buchbaren „Campuskutsche“ sitzen erfahrene Studierende oder Hochschulan-gehörige, die auf der Fahrt nach Görlitz oder Zittau Wissenswertes über ihre Hochschule erzählen.

Damit die Aktion „Campuskutsche“ rich-

tig ins Rollen kommt, suchen wir ab sofort Fahrerinnen und Fahrer. Die künftigen Cam-puskutscher sollten an der Hochschule stu-dieren oder arbeiten, regelmäßig von ihrem westdeutschen Heimatort nach Görlitz oder Zittau pendeln und gerne über ihre Uni/FH, ihr Studienfach und ihre Stadt plaudern. Denn das neue Angebot will jungen Mitfah-rerinnen und Mitfahrern Lust machen auf ostdeutsche Hochschulen – und zwar schon

bei der Reise zum potenziellen Studienort.

Campuskutscher werden geht ganz einfach: Studierende oder Hochschulangehörige, die mitmachen möchten, können sich auf www.campuskutsche.de über die Aktion informie-ren und sich anschließend über die Mitfahr-zentrale www.BlaBlaCar.de anmelden. Diese ist Partner der Aktion „Campuskutsche“.

Studieninteressierte, die eine Mitfahrge-legenheit in ihre potenzielle Studienstadt suchen, können über www.campuskutsche.de eine Auflistung aller teilnehmenden Städte und die jeweils angebotenen Fahrten finden. Auf der Mitfahrzentrale BlaBlaCar können sie die Fahrten durch das Erken-nungswort „Campuskutsche“ finden.

www.campuskutsche.de

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1Erstsemestler beim Leo-Früh-stück auf dem Görlitzer CampusFoto: privat

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Ende August 2012 begannen für Laith Jamal Abusalah und für mich an der Hochschule Zittau/Görlitz ein neuer Lebensabschnitt. Herr Abusalah bestand die Aufnahmeprü-fung am Studienkolleg und ich nahm meine Tätigkeit im Arbeitsbereich Internationa-les im Projekt Vielfalt als Stärke auf. Für uns beide war Vieles neu, nicht nur die vielen Abkürzungen wie DSH, FSP und ZVII. Beide mussten wir uns in ungewohnten Strukturen zurechtfinden und waren nicht in ein Netz-werk von Freunden und Bekannten einge-bunden.

Laith Abusalah kommt aus Jordanien und war vor zwei Jahren der einzige Jordanier an unserer Hochschule. Mit seinem Aussehen war er bald als Marokkaner abgestempelt, was ihm vor allem das Leben im Wohn-heim nicht leicht gemacht hat. Dennoch entschied er sich, in Zittau zu bleiben, um seinen Master in Mechatronik zu machen. Seiner Meinung nach ist es gerade die Ruhe in Zittau, die es ihm ermöglichte, zielstrebig auf seinen Studienabschluss hinzuarbeiten. Der Studienbeginn war schwer für Laith Abusalah und oft saßen wir in meinem Büro und haben uns über das Leben in Zittau und

an der Hochschule ausgetauscht.

Die Besuche in meinem Büro wurden selte-ner, da Laith Abusalah immer mehr Freunde und Bekannten gefunden hatte. Immer wenn Studierende zu mir ins Büro kamen, um über

ihre Einsamkeit zu berichten, konnte ich sie an Laith verweisen. Mittlerweile studiert ein zweiter jordanischer Student am Kolleg und ein IAESTE-Praktikant aus der West Bank hatte in ihm einen Gesprächspartner gefun-den.

Am 30. September diesen Jahres war ich zur Verteidigung der Masterarbeit von Herrn Abusalah eingeladen. Im IPM hat er bei Prof. Kästner ein Regelungskonzept für eine nichtlineare Regelstrecke vorgestellt und hat dafür die Note 1,3 erhalten. Seine hervorra-genden Leistungen haben ihm den soforti-gen Übergang in das Arbeitsleben in Berlin ermöglicht. Für mich geht mit seinem Weg-gang die Anfangsphase meiner Arbeit in der Betreuung ausländischer Studierender zu Ende. Wie eine Mutter entlasse ich „meine“ Studenten ins wirkliche Leben und bin ein bisschen traurig und mächtig stolz.

- Katrin Schubert -

Internationales // Einblick

von jordanien üBer Zittau naCH Berlin

DSH-Kurs WS 12/13 am Studien-kolleg mit Laith Abusalah und Kursleiterin Frau LeuschnerFoto: Pavlo Osieniev

Laith Jamal AbusalahFoto: Pavlo Osieniev

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Einblick // Internationales

Größte Fachwerkkirche Europas Mit dem Reisebus gelangen wir vom Treff-punkt in Zgorzelec in das 150 km entfernt gelegene Schweidnitz (Swidnica) zu einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schlesiens. Die Friedenskirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ beeindruckt schon durch ihre Bauart. Die schlichte Fassade der größten Fachwerk-Kirche Europas lässt jedoch kaum vermuten, welch prunkvolle, feierliche At-mosphäre den Besucher im Inneren erwar-tet. Im Schein des wenigen Lichtes, das durch die Oberlichter dringt, erhebt sich die Größe des Bauwerkes. Von den hohen Decken hän-gende Kronleuchter bescheinen feierlich die beeindruckenden Holzarbeiten und kunst-vollen Malereien. Über der prächtigen Orgel ruht das symbolisierte Auge Gottes. Eine Stimme aus dem Lautsprecher gibt Auskunft über die Geschichte und Hintergründe zur Zeit des Westfälischen Friedens.

Nach kurioser Fahrt über vermeintliche Schleichwege durch entlegenste Dörfer rollt

die Reisegruppe endlich vor den Toren von Schloss Fürstenstein (Ksiaz) ein. Die Führung durch das größte Schloss Schlesiens schil-dert eine bewegte Vergangenheit, deren Komplexität sich in Bauart und Interieur wi-derspiegelt. Man durchwandert Elemente aus Spätgotik, Renaissance, Barock, Neore-naissance bis hin zu Stahlbeton aus der Zeit des dritten Reiches – und damit 700 Jahre in einem Bauwerk manifestierter, europäischer Geschichte. Die Terrassen und Wiesen im Sonnenschein laden anschließend ein, die Fülle an Eindrücken zu betrachten und zu verarbeiten.

Am späten Nachmittag bezieht man im Studentenheim des Riesengebirgskollegs Hirschberg (Kolegium Karkonoskie - Jelenia Gora) die nächtliche Unterkunft. Man verab-redet sich zum gemeinsamen Essen auf dem Marktplatz der historischen Altstadt. Das Menü zu studieren vereinfacht sich nicht zu-letzt dank des begleitenden Dozenten und Muttersprachlers Dr. phil. Tryc und bietet ein

schönes Bild des forschen und zugleich lie-benswerten Umganges unserer benachbar-ten Landsleute untereinander. Der Abend endet mit einem Ausklang nach eigenem Ermessen.

Auf den Spuren Gerhart HauptmannsDer Besuch der Gnadenkirche in Hirschberg (Jelenia Gora) bildet den Auftakt des zwei-ten Exkursionstages. Zwischen protestanti-schem Klassizismus und römisch-katholisch geprägtem Barock mit reich verzierten Em-poren und prunkvollen Wandmalereien, zeigt sich auch hier wieder die bewegte Ge-schichte Niederschlesiens zwischen Macht-ansprüchen und Konfessionen. Zwischen Bäumen, steinernen Denkmälern ruhen die alten Gruften des Gnadenfriedhofes. Im nahe gelegenen Agnetendorf (Jagniatkow) zeugt ein erhabenes Anwesen von der Lebensart Gerhart Hauptmanns. Das dort eingerichte-te Museum gibt dem Besucher Einblicke in das Leben und Werk des Schriftstellers. Ein Multimedia-Raum präsentiert Texte, Bilder

kulturgesCHiCHte Zum anfassenBeginnt man ein Studium, denkt man, dass da eine ziemlich lange Zeitspanne vor einem liegt. Im Studentenleben angekommen merkt man aber dann, wie schnell die Zeit verfliegt. Semester reiht sich an Semester, Prüfungszeit an Prüfungszeit. In jedem neuen Semester tasten sich die Studierenden mit einer Mischung aus Vorfreude, Bedenken und Spannung an die neuen Dozenten, Vorlesungen und Seminare heran. Die Prüfungen des letzten Se-mesters sind überstanden und in weite Ferne gerückt. In lebendiger Erinnerung bleiben jedoch die Highlights der vergangenen Semester. So zum Beispiel die erste gemeinsame Exkursion des Matrikels 2013 des Studienganges „Kultur und Management“ im Modul „Kul-turgeschichte II“ mit Herrn Dr. phil. Tryc in das Nachbarland Polen.

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Internationales // Einblick

und Filmaufnahmen. Die eigentliche Begeg-nung zwischen Gast und Hauptmann findet sich aber in der Aura des Hauses selbst. Um-geben von einer Parkanlage, lädt die Villa mit dem hohem, aufwändig gestalteten Ka-minzimmer und dem großzügigen Arbeits-zimmer mit dem geschmackvollen Interieur geradezu ein, sich schöngeistigen Gedanken zu widmen.

Gestärkt durch ein Mittagsmahl in der Gas-tronomie des Hauses wanderte man an-schließend auf den Berg Kynast mit seiner Burganlage und dem weiten Blick über den

Nationalpark Riesengebirge. Am frühen Abend kehrt die Reisegruppe zurück nach Görlitz, die Wege trennen sich vorläufig wieder. Das gemeinschaftliche Erlebnis mit seinen vielen Eindrücken der Erkundung der kulturellen Vergangenheit und Gegenwart Schlesiens wirken nach. Die Studierenden bedanken sich herzlich bei Dr. phil. Tryc, der diese wundervolle Exkursion geplant und begleitet hat.

- Christian Fischer -Student WKb13

Die Reisegruppe mit Dr. phil. Tryc (2. von rechts)

Auf den Spuren Gerhart Haupt-manns

Größte Fachwerkkirche Europas

Die Friedenskirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ von innen

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Einblick // Internationales

woHnHeim-tutoren fÜr auslän-discHe studierende

Nach dem Vorbild des Studentenwerks Dresden „Students4Students – Wohnheim-Tutoren“ helfen Studierende auch in Zittau und Görlitz den Neuankömmlingen in den Wohnheimen. Neben den Hausmeistern und Netzwerk-Administratoren sind die Tutoren die direkten Kontaktpersonen in den Wohn-heimen. Zukünftig werden sie auch bei der Erledigung aller Formalitäten zum Studien-beginn helfen und bei der Klärung von Kon- flikten behilflich sein.

In Görlitz arbeitet Maja Steinborn als Tuto-rin für beide Wohnheime. In Zittau sind drei Tutoren tätig. Ana Maria S. Peña engagiert sich insbesondere für Freizeitveranstaltun-gen. Sayed Yamin Hossain Sirazi und Mickael

Ruben Kaiway sind für das Wohnheim G zuständig. Yamin Sirazi ist ebenfalls Übungs-leiter für Cricket. Gemeinsam mit Sandeep Malineni hat er im Sommersemester 2014 die Idee einer Cricketmannschaft an unserer Hochschule so weit vorangetrieben, dass im WS 14/15 eine Mannschaft den offiziellen Übungsbetrieb aufgenommen hat.

-Katrin Schubert -

Zu erreichen sind die Tutoren unter: [email protected]@studentenwerk-dresden.de

professor zdeněk kůs istpräsident des acc

Der Rektor der TU Liberec übernahm diese Funktion auf der Sitzung des Präsidiums des Akademischen Koordinierungszentrums in der Euroregion Neisse (ACC) vom Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, Prof. Fried-rich Albrecht, dessen dreijährige Amtszeit endete.

„Es war mir eine Ehre, die Präsidentschaft einer Institution zu übernehmen, die sich die Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Bildung, Wissenschaft und Forschung zum Ziel setzt. Diese Zusammenarbeit ist in einem ganz besonderen Maße eine natürli-che Erscheinung im Grenzgebiet. Es ist indes nötig, diese grenzüberschreitende wissen-schaftliche Arbeit weiter systematisch aus-zubauen und zu vertiefen. Es ist gut, dass alle drei Jahre die Präsidentschaft abwechselnd an Hochschulrektoren aus allen drei Partner-länder übergeht, die während ihrer Amtspe-riode ihre Visionen durchsetzen können.“, sagte Prof. Albrecht.

Auch Prof. Kůs betonte bei der Übernahme seines neuen Amtes die Bedeutung der kon-tinuierlichen grenzüberschreitenden wis-senschaftlichen Zusammenarbeit, aber auch die Zusammenarbeit auf anderen Gebieten. „In dieser Region leben traditionell drei Nati-

onalitäten zusammen. Leider wurde dieses Zusammenleben auf unglückliche Weise gestört. Nach dem Jahre 1989 haben wir uns daran gemacht, dieses Zusammenle-ben zu erneuern, und es ist unsere Aufgabe, auf dem Weg der Zusammenarbeit und der guten Beziehungen zu gehen. Der ACC gibt dazu gute Anregungen und Impulse.“

Die anwesenden Präsidiumsmitglieder waren sich darin einig, dass der Sinn der Zusammenarbeit nicht nur in der synerge-tischen Nutzung materieller und geistiger

Ressourcen besteht, welche den beteiligten Hochschulen zur Verfügung stehen, sondern auch in der Vertiefung der Zusammenarbeit mit Produktionsbetrieben auf allen Seiten der Grenzen.

- Hella Trillenberg -

http://acc-ern.tul.cz/de/

News Internationales

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Prof. Friedrich Albrecht gratu-liert Prof. Zdeněk KůsFoto: Jaroslava Kočárková

Mikeal RubenFoto: privat

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Blick zurück // Einblick

Blick zurück - Verabschiedungen

Prof. Dipl.-Ing. ArchitektKarl Maria BöhmerFakultät Wirtschaftswissenschaften und WirtschaftsingenieurwesenBerufungsgebiet:Entwerfen – BaukonstruktionAn der HSZG seit 1995

Karl Maria Böhmer wurde bei der Gründung des Studiengangs Architektur als junger akti-ver Architekt 1995 zum Stundiengangsleiter gewählt. Im Team der direkten Kollegen setzte er eigene Akzente, immer in sogleich klarer als bescheidener Weise. Kein Freund von langen Schreiben und dem Gebrauch des Computers, war seine seminaristisch geprägte Lehre durch das Vorzeichnen geprägt. In Kreideskizzen führte er didak-tisch vor, wie man maßlich präzise einen Raum funktional und konstruktiv struktu-riert. Seine Fähigkeit zum Skizzieren und Zeichnen schließt das Comichafte mit ein, mit phantasievollen Häusern oder Karikatu-ren. Die Studierenden schätzten seine gedul-digen Erläuterungen in der individuellen Konsultation. Wie niemand sonst verstand er es, in wenigen Sekunden eine Planzeich-

nung zu analysieren und, wenn gewollt, exakt wiederzugeben ohne Vorlage.

Vor 1995 war seine Arbeit immer geteilt zwi-schen der eigenen Architekturpraxis und der Lehre als Mitarbeiter an der TU München, die er mit gleichem Engagement betrieb. Seine

herausstechenden Charakterzüge sind Klar-heit, und Einfachheit, und er mochte die Architektur der schlichten Formensprache, gekoppelt mit kleinmaßstäblicher Struktur. Immer wieder zog er mit den Studenten auf Exkursion nach München oder in die ferne Schweiz - Tessin - wegen der vorbildli-chen Architektur im Zusammenspiel mit der Landschaft. Sein Wohnmittelpunkt blieb in den aktiven Jahren München, wo seine zwei Töchter und Gattin gebunden waren.

Schon früh lud er aus seinem großen Bekann-tenkreis Gastdozenten ein, darunter einen gehbehinderten Architekten, um das Thema der Barrierefreiheit im Entwerfen den jungen Studenten nahezubringen, genauso wie Res-pekt für die Bedürfnisse im hohen Alter. Eine Reihe von gesundheitlichen Problemen hat ihn schließlich bewogen, die Arbeit in Zittau aufzugeben und nach München zurückzu-kehren. Sporadische Begegnungen mit den Kollegen blieben in aller Freundschaft.

- Prof. Dr. rer. pol. Mario Straßberger -

Prof. Dipl.-Ing. Architekt Michael VaerstFakultät Wirtschaftswissenschaften und WirtschaftsingenieurwesenBerufungsgebiet:Entwerfen - Gebäudelehre - CADAn der HSZG seit 2005Seit WS 2014/15 an der HTW Dresden

Nach einer Schlosserausbildung studierte Prof. Dr. Vaerst Architektur und Philosophie an der BUGH Wuppertal, dem Canterbury College of Art und an der HdK Berlin. Er arbei-tete lange Zeit als freischaffender Architekt und war wissenschaftlicher Assistent am Ins-titut Entwerfen der BTU Cottbus. Prof. Vaerst übernahm die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Peter Prohl, der 1995 den Studiengang Archi-tektur gegründet hatte. Seine Fähigkeiten in CAD sind herausragend und er etablierte neue didaktische Formen der Vermittlung des computergestützten Zeichnens.

Ein Sorgengebiet der damaligen Fakultät Bauwesen war es, die Außendarstellung im Web zu verbessern. In dieser Sparte der praktischen grafischen Gestaltung erkannte

Prof. Vaerst eine wesentliche Aufgabe. Die-ses führte nicht nur für die eigene Fakultät, sondern auch für die gesamte Hochschule Zittau/Görlitz zu einer höheren Professiona-lität. So war er wesentlich an der Entstehung des neuen Corporate Design beteiligt.

Nach Übernahme der Studiengangsleitung Architektur führte er im Rahmen des Bolog-naprozesses eine klare Struktur im Studien-gang Architektur ein. Diese wurde dankbar durch andere Studiengänge in der Fakultät Bauwesen für die anstehenden Reformen übernommen.

Von den vielen studentischen Entwürfen in der Region und darüber hinaus, konnte er insbesondere eine Aufgabe zu der von ihm selbst erhofften Perfektion führen. Zusam-men mit dem Lehrbeauftragten aus Cottbus, Richard Knoll, wurde aus einem gelunge-nen Entwurfsseminar das Buch „Architektur macht Schule“ zum Neubau der Clay-Ober-schule in Berlin-Neukölln herausgegeben. Eine Vielzahl von Methoden für Analyse und Entwurf werden hier an Hand der konkreten studentischen Entwurfsvorschläge bildlich und textlich erläutert. Die Ausstellungen in Berlin und Zittau fanden viel Anerkennung beim Publikum.

- Prof. Dr. rer. pol. Mario Straßberger -

Prof. Dipl.-Ing. Architekt Karl Maria Böhmer

Prof. Dipl.-Ing. Architekt Michael Vaerst

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Einblick // Menschen

Prof. Dr. rer. pol. Jana BrauweilerFakultät Mathematik/NaturwissenschaftenLehrgebiet: Integrierte Managementsyste-meAn der Hochschule seit März 2014Geboren 1969 in Dresden

Als zertifizierte Projektmanagement-Fach-frau (GPM) und Interne Umweltauditorin (TÜV-Akademie) ist Frau Prof. Dr. Brauweiler prädestiniert dafür, die neuen Masterstudi-engänge „Integrierte Managementsysteme“ und „Integriertes Management“ aufzubau-en. Die im SS15 bzw. WS 15/16 startenden Studiengänge sind an der Schnittstelle Um-welt, Wirtschaft und Technik angesiedelt und wurden als kooperatives Modell mit den Fakultäten M und E/I entwickelt. Im Fo-kus steht die umweltorientierte Unterneh-mensführung, ein Themengebiet zu dem die zweifache Mutter mehrjährige Beratungs- und Trainingserfahrung vorweisen kann.

Fachliche Inspiration erhält sie außerdem durch die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Dela-kowitz, in die sie eingebunden ist. Sie selbst studierte Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule Zittau und promo-vierte danach am Internationalen Hoschulin-stitut Zittau. Neben Aufgaben in Lehre und Forschung war sie dort als Studiengangsma-nagerin der Masterstudiengänge „Projekt-

management“ und „Integratives Projektma-nagement“ tätig. Seit 2006 kooperiert Frau Prof. Dr. Brauweiler mit der Deutsch-Kasachi-schen Universität in Almaty, wo sie am Auf-bau von 12 Studiengängen beteiligt war und noch heute als Lehrbeauftragte tätig ist.

Diese Erfahrungen werden auch ihre Arbeit an der HSZG beeinflussen. So möchte sie den Studentenaustausch mit ausländischen Hochschulen beleben. In der Lehre imple-mentiert sie aktivierende Lehr- und Prü-fungsformen, die Studierenden können sich auf Lerntagebücher oder die Erstellung von Lernportfolios freuen und auf ein hohes En-gagement bei der Betreuung.

Ihre Freizeit widmet Frau Prof. Dr. Brauweiler ihren zwei Kindern, dem Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten, Sport und dem Lesen.

Kontakt:[email protected]

Prof. Dr. rer. pol. habil. Steffi HöseFakultät Wirtschaftswissenschaften und WirtschaftsingenieurwesenLehrgebiet: Statistik und Operations Re-searchAn der Hochschule seit April 2014Geboren 1975 in Dresden

Bevor Frau Prof. Dr. Höse an die HSZG kam, konnte sie an drei Universitäten Lehr- und Forschungserfahrungen sammeln, wodurch ihr didaktischer Ansatz stark beeinflusst wur-de. Ihr Ziel ist, unsere Studierenden für das Fachgebiet Statistik zu begeistern. Die Chan-cen dafür stehen gut, denn Frau Prof. Höse konnte für ihre didaktischen Fähigkeiten be-reits Lehrpreise an der TU Dresden und am Karlsruher Institut für Technologie entgegen nehmen.

Wichtig ist ihr eine starke Kopplung von Lehre und Forschung, auch wenn das in den Bereichen Statistik und Operations Research nicht einfach ist. Mittelfristig möchte sie an der HSZG den Forschungsschwerpunkt Risi-komanagement aufbauen. Auf Methoden-kompetenz und Fairness wiederum können Studierende bei ihr bauen. Sie selbst hofft, dass ihre Freude an der Arbeit die Studieren-den ansteckt und freut sich auf Studierende, die quantitativ-methodische Ansätze und ihre Hintergründe verstehen wollen sowie kritisch hinterfragen. Seit Juli 2014 vertritt Sie engagiert ihre Fakultät im Senat der

Hochschule.

An der TU Dresden studierte Frau Prof. Dr. Höse Betriebswirtschaftslehre und promo-vierte mit ihrer Dissertation zum Thema „Statistische Genauigkeit bei der simultanen Schätzung von Abhängigkeitsstrukturen und Ausfallwahrscheinlichkeiten in Kredit-portfolios“. Im Jahr 2012 folgte ihre Habilita-tion an der TU Dresden. Umfangreiche Pra-xiserfahrung sammelte sie in gemeinsamen Projekten mit der Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht, der Deutschen Bun-desbank und der SCHUFA Holding AG. Frau Prof. Dr. Höse war Referentin der Deutschen Bundesbank und übernahm Vertretungspro-fessuren an der BTU Cottbus-Senftenberg sowie am Karlsruher Institut für Technologie.

Kontakt:[email protected]

Neuberufungen

Page 47: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Prof. Dr. techn. Stefan KornhuberFakultät Elektrotechnik und InformatikLehrgebiet: Hochspannungstechnik/Theo-retische ElektrotechnikAn der Hochschule seit Oktober 2014Geboren 1979 in Linz an der Donau,Österreich

Prof. Dr. techn. Kornhuber studierte Elektro-technik an der Technischen Universität Graz und dissertierte anschließend zum Thema „Optimierung der Belastung von Hochspan-nungsfreileitungen mit Hilfe eines Online-Temperaturmonitoringsystems“. Bereits im Studium arbeitete er an wissenschaftlichen Forschungsprojekten mit Industriepart-nern mit - Erfahrungen, die seine weitere Laufbahn wesentlich geprägt haben. 2014 schloss er ein MBA-Studium „Unterneh-mensführung/General Management“ an der Dresden International University ab.

Bevor er zum Professor für Hochspannungs-technik/Theoretische Elektrotechnik an die HSZG berufen wurde, war er in leitender Position bei der ABB AG Power Products Transformers Halle tätig. Weitere Stationen seines beruflichen Werdeganges waren die Anstellungen als Engineering Manager bei der Doble Lemke GmbH Dresden sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Ver-suchsanstalt für Hochspannungstechnik Graz GmbH.

Prof. Dr. Kornhuber begrüßt sehr, dass die HSZG sich in der geschichtlichen Entwick-lung im Bereich der Energietechnik einen herausragenden Ruf in Lehre und Forschung aufgebaut hat. In der Lehre möchte der ge-bürtige Österreicher die Begeisterung der Studierenden und ihr Streben nach Wissen partnerschaftlich unterstützen. Die Studie-renden sollen motiviert werden, in interes-santen Studienarbeiten und Forschungspro-jekten ihr theoretisch erworbenes Wissen zu vertiefen. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er in der kontinuierlichen Weiterführung des Forschungsschwerpunk-tes im Bereich der inneren und äußeren Grenzflächen von Isolationssystemen.

Seine Freizeit verbringt er mit der Familie in der Natur und im Garten, geht Wandern und Radfahren.

Kontakt:[email protected]

Prof. Dr. rer. pol. SaatkampFakultät Management- und Kulturwissen-schaftenLehrgebiet: Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, insbesondere Ge-sundheitsökonomikAn der Hochschule seit Juli 2014Geboren 1965 in Georgsmarienhütte (bei Osnabrück)

Seine erste berufliche Station als Berater bei der Firma McKinsey hat Prof. Dr. Saat-kamp geprägt und bis heute inspiriert. Die hypothesengetriebene Vorgehensweise bei der Analyse von betriebswirtschaftlichen Problemen, basierend auf dem Prinzip, al-les zu hinterfragen, an nichts zu „glauben“, sondern daten- und faktenbasiert Aussagen zu begründen, sind tief in ihm verankerte Prinzipien. Seine langjährige berufliche Er-fahrung möchte er durch die Vermittlung von Praxiswissen und die Einordnung der Lehrinhalte in der Praxis an seine Studieren-den weitergeben.

Der Beruf des Professors ist für ihn eine Be-rufung, die ihn erfüllt und viel Freude macht. Auf der persönlichen Ebene möchte er für die Studierenden ein Ansprechpartner sein, der nicht nur für fachliche Fragen zugäng-lich ist, sondern auch für die Probleme, An-regungen und persönlichen Belange der Studierenden ein offenes Ohr hat. Wie jeder Hochschullehrer freut er sich, wenn die Stu-dierenden mitdenken, mitarbeiten und kriti-sche Fragen stellen.

Der zweifache Vater erlangte an der Univer-sität Karlsruhe den Abschluss Diplom-Wirt-schaftsingenieur und studierte parallel Phi-losophie, Kunstgeschichte und Geschichte. 2001 promovierte er an der Friedrich-Alex-ander-Universität Erlangen-Nürnberg. Nach McKinsey sammelte er weitere Praxiserfah-rung als Geschäftsführer der Kassenärztli-chen Vereinigung Bayerns und im Vorstand des BKK Landesverband Bayern. Vor der Be-rufung an die HSZG war er Professor an der Munich Business School und der Hochschule Rosenheim.

Privat ist Prof. Dr. Saatkamp ein begeisterter Skilangläufer, Radfahrer, Läufer und Inline-Skater. Den Berzdorfer See hat er schon ein paar Mal umrundet. Als nächstes möchte er die Zittauer Berge erkunden und hofft auf einen Winter mit viel Schnee.

Kontakt:[email protected]

Menschen // Einblick

Page 48: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Prof. Dr. rer. nat. Jens WeberFakultät Mathematik/NaturwissenschaftenLehrgebiet: Physikalische ChemieAn der HSZG seit März 2014Geboren 1981 in Löbau

Als überzeugter Europäer zurück ins Dreilän-dereck – Prof. Dr. rer. nat. Jens Weber freut sich, dass seine Berufung an die HSZG ihm die Rückkehr in seine Heimat ermöglicht.

Nach seinem Chemiestudium an der TU Dresden und der Promotion am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenfor-schung Potsdam erhielt der gebürtige Groß-schweidnitzer ein Forschungsstipendium der DFG und ging für ein Jahr an die Uni-versität Stockholm. Zurück in Potsdam war er anschließend fünf Jahre als Forschungs-gruppenleiter am Max-Planck-Institut tätig. Im März dieses Jahres erfolgte der Ruf an un-sere Hochschule, an der er nun die Professur für Physikalische Chemie ausübt.

In der Forschung beschäftigt er sich mit neu-en porösen Materialien für Anwendungen in Adsorptions-/Separationsmethoden, der Wasseraufbereitung oder der Energietech-nologie. Einen weiteren Schwerpunkt sei-ner Arbeit bildet die Verbindung zwischen physikalisch-chemischer Forschung und

anwendungsrelevanten Fragestellungen un-ter Berücksichtigung gesellschaftlicher und ökologischer Randbedingungen.

Von der Hochschule erhofft Prof. Weber sich eine offene und transparente Atmosphäre sowie eine gute Zusammenarbeit zwischen Studenten und Dozenten. Studierende soll-ten mit Neugier und Wissensdurst an ihr Studium herangehen, dabei auch mal absei-tige Wege erkunden und kreative Lösungen entwickeln. Gern lässt er sich von unkonven-tionellen Ansätzen überzeugen. Er selbst ist offen für Feedback und verspricht Unterstüt-zung bei Fragen zu Forschung und Lehre. In seinen Lehrveranstaltungen möchte er ei-nen Bezug zu aktuellen Forschungsthemen und Praxisrelevanz ausarbeiten.

Privat erkundet Prof. Weber gern mit seiner Familie die Oberlausitz und klettert im Sand-stein.

Kontakt:[email protected]

Neuberufungen

Einblick // Menschen

Page 49: Hochschulmagazin "Einblick" 01/2015

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Neues Verwaltungspersonal

Menschen // Einblick

Dipl.-Ing. (FH) Veit Seidel Sachgebietsleiter EinkaufAn der HSZG seit August 2014 Geboren 1970 in Görlitz Herr Seidel übernahm im August 2014 die Leitung des Sachgebietes Einkauf von Herrn Ulbrich. Bevor er eine Zusatzausbildung zum gehobenen bautechnischen Verwal-tungsdienst in Bayern absolvierte, studierte er von 1996 bis 2000 an unserer Hochschule Ver- und Entsorgungstechnik in der Studien-richtung Technische Gebäudeausrüstung. 12 Jahre arbeitete er dann beim Sächsischen Immobilien- und Baumanagement Dresden. Seine Arbeitsschwerpunkte an der HSZG sind die Vorbereitung und Durchführung von Vergabe- und Vertragsangelegenheiten für alle relevanten Liefer- und Bauleistun-gen und damit auch eventuell notwendi-gen freiberuflichen Tätigkeiten. Ausgleich zum Arbeitsalltag findet er in seiner Freizeit hauptsächlich in sportlichen Aktivitäten wie Radsport oder Fußball.

Kontakt:[email protected]

ausBliCkWo siehst Du dich in zehn Jahren?„In zehn Jahren bin ich einunddre-ßig Jahre alt. Wenn ich so weit in die Zukunft schaue, dann sehe ich zu-allererst eine, meine, große Familie. Wir leben zusammen mit Kindern und Eltern, also in einer Mehrgene-rationen-Gemeinschaft. Am liebsten auf einem Dreiseitenhof, der sich im Dresdner Umland befindet. Dort ist es ruhig und friedvoll. Wir ha-ben einen Garten, mit dem wir uns zu Teilen selbstversorgen können. Auf unserem Hof rennen Schafe, Hühner, Hunde und Katzen rum. Es sollen aber keine Nutztiere sein - sie

sollen genau wie wir ein schönes Le-ben haben bis ins hohe Alter. Derzeit studiere ich hier an der Hochschule Heilpädagogik/Inclusion Studies im dritten Semester. Damit möchte ich später einen Beruf ausüben, der Menschen hilft, nicht von der Ge-sellschaft ausgegrenzt zu werden. Ich möchte nicht eine Leitungspo-sition innehaben, sondern mir mei-ne Empathie zu Nutze machen und direkt mit Menschen arbeiten. Ich bin überzeugt, dass man nur mit sich selbst glücklich sein muss, dann ist man überall glücklich. Denn ver-mutlich kommt es sowieso alles an-ders - John Lennon hat es so schön gesagt: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“

Cornelius Schild, Student SHb13

André Baumgärtel Sportwart im HochschulsportAn der HSZG seit August 2014Geboren 1975 in Leipzig

Sport ist seine große Leidenschaft und endlich kann er sich dieser auch beruflich widmen. Herr Baumgärtel ist als Sportwart im Hochschulsport verantwortlich für die Unterhaltung der Sportstätten, unterstützt Auf- und Abbauarbeiten bei den Sportkur-sen und gestaltet Sportveranstaltungen mit. Der gelernte Gas-Wasser-Installateur sammelte Berufserfahrungen in Unterneh-men der Region, zuletzt war er vier Jahre bei einer Baufirma für den Ein- und Verkauf zuständig. Der Vater eines zweijährigen Sohnes ist seit 2006 ehrenamtlich im Orga-nisationsteam der O-See-Challenge und dort verantwortlich für den Auf- und Abbau sowie die komplette Wechselzone. Er selbst spielt seit 35 Jahren aktiv Fußball, fährt Mountainbike und Snowboard.

Kontakt:[email protected]

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Einblick // Menschen

Hausjubiläen 2014

10-jähriges: michael sitter, wolfgang mörtl, toni baloun, karolin müller

20-jähriges: prof. dr. tilman Hillesheim, grit Huwaldt, Jana dörn-chen-neumann, uwe Heidrich, frank schneider

30-jähriges: michael sbieschni, prof. dr. wolfram butter, prof. dr. reiner böhm, bernhard przyborowski, simone meh-nert, daniela gärtner, dr. wolfgang menzel, prof. dr. bärbel fliegel, dr. lothar kahnt

40-jähriges: uwe Hülle, karin schiffner, friedhelm ußler

dienstjubiläen 2014

25-jähriges: prof. dr. Jost tomlow, prof. dr. christa Heidger, prof. dr. stephan kühne, matthias leipert, dirk zenker, prof. dr. bernd delakowitz, steffen grusla, regina Heidrich, prof. dr. gerlinde kretschmar, ralf ulbrich, ralf fiebiger, prof. dr. ulrike gräßel, silvio schneider

40-jähriges:uwe Hülle, prof. dr. norbert störmer, petra scholze

juBilÄen - wir gratulieren

Prof. Dr. oec. Gisela HempelFakultät Wirtschaftswissenschaften und WirtschaftsingenieurwesenBerufungsgebiete:Statistik, VolkswirtschaftslehreAn der HSZG seit 1992(seit 1977 an Vorgängereinrichtung)

Frau Prof. Dr. Hempel studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Volkswirt-schaftslehre und Finanzökonomie. Danach absolvierte sie dort ein Forschungsstudium sowie eine wissenschaftliche Assistententä-tigkeit im Lehrgebiet Statistik. Arbeitete an ihrer Promotion, welche sie 1977 zum Thema „Statistische Analyse der Nettogeldeinah-men der Bevölkerung - ein Anwendung des klassischen linearen Modells der Normalre-gression“ erfolgreich verteidigte.

Seit dem Jahr 1977 wirkte sie an der dama-ligen Ingenieurhochschule Zittau, ab 1988 Technische Hochschule Zittau, zuerst als wissenschaftliche Assistentin und später als wissenschaftliche Oberassistentin auf dem Gebiet der Statistik und Ökonometrie. Hier leistete sie auch Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Analyse energieintensiver Pro-

zesse.

Zum 1. Oktober 1992 erfolgte ihre Berufung zur Professorin für Statistik und Volkswirt-schaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Zittau/Görlitz. In den fol-

genden 22 Jahren wurden alle Absolventen der wirtschaftswissenschaftlichen Studi-engänge von ihr mit den Grundzügen der Statistik und der empirischen Forschung vertraut gemacht. Ein besonderes Engage-ment ihrerseits galt den Studierenden der Kommunikationspsychologie. Auf ihrem Lehrgebiet wirkte sie besonders für die Ein-führung moderner Statistiksoftware in die Lehre. Über Ihre Lehrtätigkeit hinaus wirkte sie in der Personalkommission an der demo-kratischen Umgestaltung der Hochschule nach 1990 mit. Seit 1995 war sie die Daten-schutzbeauftragte der Hochschule. In der Selbstverwaltung der Fakultät wirkte sie eine Wahlperiode im Fachbereichsrat des damaligen Fachbereichs Wirtschaft mit.

Als gebürtige Oberlausitzerin mit einem typischen Umgebindehaus ist sie ihrer Hei-mat immer eng verbunden geblieben. In ihrer Freizeit betätigt sie sich auch heute noch sportlich aktiv, besonders im Tennis und beim Skifahren. Für ihren aktiven Ruhe-stand wünschen wir Frau Prof. Hempel noch viele Jahre Gesundheit.

- Dipl.Ing.-Ök. Norbert Kalz -

Blick zurück - Verabschiedung

Prof. Dr. oec. Gisela Hempel

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BliCkfangobwohl ich mich bereits im auslandssemes-ter befand, habe ich im mai die zukunftsvi-sionen 2014 in görlitz besucht. zuvi ist ein studentisches projekt, welches ich vor eini-gen Jahren selbst mitgeplant habe.

in diesem Jahr wurde unter anderem ein kostenloser photographie-workshop mit apolonia wieland angeboten, eine renom-mierte görlitzer fotografin.

das kunst-festival fand dieses Jahr in einer ehemaligen nerven- und Heilanstalt statt. wir starteten den workshop in einem für die veranstaltung nicht genutzten Haus und fo-tografierten wild drauf los. ich nutzte eine analoge kamera, mit der ich zuvor noch nicht so viel erfahrung gesammelt habe. ich probierte also verschiedene abstände zu den motiven und experimentierte mit den lichtverhältnissen. bei diesem bild war ich nach dem entwickeln überrascht, dass we-nige lichtstrahlen genügen, um diese düs-tere ruine erkennbar zu machen.

zu den zukunftsvisionen werde ich nächs-tes Jahr wieder nach görlitz kommen - ich bin gespannt, welches leerstehende gebäu-de die studierenden bespielen werden.

trotz des vielen spaßes mit der analogen kamera und der gespannten vorfreude auf die entwickelten fotos werde ich wohl eine ab-und-zu-Hobbyfotografin bleiben... ob-wohl man es natürlich nie ganz sicher sagen kann, schließlich studiere ich kultur und management und bin für alles offen.

- Heike Zadow -Studentin, WKb 10

Blickfang // Einblick

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impressum

Herausgeber:Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz

redaktion: Antje Pfitzner

03583 61 - 1560 [email protected]

lektorat:Beate Dellf, Christina Hoyer, Hella Trillen-berg, Pauline Weigert

satz und gestaltung:Werbeagentur 15°www.15grad.com

druck:dieUmweltDruckerei GmbH

Gedruckt wurde mit Bio-Farben auf Pflanzenöl-Basis auf CircleoffsetPremium White Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel.

Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben die Meinung der Autoren wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen einge-sandter Texte vor.

Fotos: wenn nicht anders gekennzeichnet – Jens Freudenberg, Seite 20 bis 22 – Jan Fallgatter, Seite 36 bis 37 – Peter Hennig, Seite 38 - Svea Paukstadt & Daniela Dückers, Seite 42 bis 43 – Christian Fischer


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