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Einblick 01/2014

Date post: 22-Mar-2016
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Das Magazin der Hochschule Zittau/Görlitz
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01/14 Forschung an der HSZG ab Seite 8 Ein Jahr Qualitätspakt Lehre an der HSZG Seite 4 Qualitätssicherung/-management in der Forschung Seite 19 Richtig gelandet? Vorstellung der Landingpage Seite 26 Sanierungsfortschritt Haus Z I Seite 6 Foto: art2viz – Bert Siegel
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Page 1: Einblick 01/2014

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01/14

Forschung an der HSZGab Seite 8

Ein Jahr Qualitätspakt Lehre an der HSZGSeite 4

Qualitätssicherung/-management in der Forschung

Seite 19

Richtig gelandet?Vorstellung der Landingpage

Seite 26

Sanierungsfortschritt Haus Z I

Seite 6

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Einblick // Inhaltsverzeichnis

Hochschule

4 Vielfalt als Stärke – Ein Jahr Qualitätspakt Lehre an der HSZG6 Aktuelles zum Baugeschehen: Haus Z I7 News – Hochschule

Titelthema: Forschung an der HSZG

8 Vorwort zur Forschung an der HSZG10 Forschungsschwerpunkt „Energie und Umwelt“11 Forschungskooperation für effiziente Magnetlagertechnologie12 Forschungsschwerpunkt „Werkstoffe-Struktur-Oberfläche“13 Forschungsschwerpunkt „Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft“ 14 Institut für Bildung, Information und Kommunikation (BIK)15 Fragen an den Direktor des Institutes für Prozeßtechnik, Prozeß- automatisierung und Meßtechnik (IPM)17 Grundsteinlegung „Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlausitz“18 Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis19 Qualitätssicherung und -management in der Forschung20 Eröffnungsveranstaltung des Wissenschaftsjahres 2013/201421 News – Forschung

Studium und Lehre

22 Exmatrikulationsfeier Neisse University/ Zeugnisse für Studienkolleg und Vorkurs23 Auswertung der Befragungsergebnisse im Rahmen der Kampagne „Mein Campus“25 News – Studium und Lehre

Campusleben

26 Richtig gelandet? Vorstellung der neuen Landingpage27 Studierendenrat 28 News – Campusleben

Internationales

29 Internationale Forschungsaktivitäten30 „Landscape of Future“ – grenzüberschreitende Umweltpädagogik31 Erfahrungsbericht: Bali32 News – Internationales

Menschen

33 Über die Schulter geblickt: Mensa34 Auszeichnungen/Stipendien/ Neues Mitglied im Hochschulrat36 Preisträger des Fördervereins38 Neuberufung/Verabschiedung39 Vorstellung Azubi‘s40 Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelbild: Titanspäne art2viz – Bert Siegel

Das Foto wurde als eines der 100 besten Fotografien weltweit im Rahmen der „2013 Photomicrography Competition“ von SMALL WORLD NIKON von einer hochrangigen Jury ausgewählt.

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Liebe Leserinnen und Leser,

ich begrüße Sie zu einer weiteren Ausgabe unseres Hochschulmagazins „Einblick“, das sich diesmal dem Schwerpunkt Forschung widmet.

Es ist sicherlich eine Binsenweisheit, dass an einer Hochschule Lehre und Forschung eine Einheit bilden, ja bilden müssen. Wie könnten sonst die Lehrinhalte aktualisiert werden und auf dem Stand der Entwicklung sein? Wie sonst könnten Absolventinnen und Absolventen nicht nur in Abschlussar-beiten ihr Erlerntes reproduzieren, sondern darüber hinaus Beiträge zu neuen Lösun-gen leisten? Wie sonst kann es gelingen, dass „wissenschaftlicher Nachwuchs“ über den Weg von (kooperativen) Promotionen generiert wird? Und wie sonst kann gewähr-leistet werden, dass die akademisch gebil-deten Fachkräfte der Zukunft zusammen genommen die Innovationskraft entfalten, um die großen technologischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen, die auf sie warten, zu meistern?

Vorwort des Rektors

Vorwort // Einblick

Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht – Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz

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Die Antwort ist: Über einen Prozess, den einer meiner Lehrmeister – Ernest Jouhy – ganz in der Tradition Humboldts als „er-forschende Wahrnehmung“ bezeichnete: „Die erforschende Wahrnehmung zielt auf ein Verhalten, dass es dem individuellen wie dem kollektiven Subjekt ermöglicht, zu agieren, statt nur zu reagieren.“

So einfach lässt sich Forschung (und im Ge-folge: Entwicklung und Wissenstransfer) legitimieren – und so schwer ist es ande-rerseits, an einer Fachhochschule hierfür angemessene Bedingungen bereitzustel-len. Insbesondere der Fakt, dass der grund-finanzierte Mittelbau an Fachhochschulen quasi nicht existent ist, sei hier beispielhaft angeführt.

Forschung an Fachhochschulen kämpft vor allem mit drei Dingen: einem Strukturpro-blem (s.o.), einem Dichotomie-Problem (Lehre vs. Forschung) und einem Entwick-lungsproblem.

Letzteres meint: Die politischen und gesell-schaftlichen Anstrengungen und Heraus-forderungen der letzten Jahre laufen darauf hinaus, dass Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen immer bedeutsamer und damit für die Organisation selbst exis-tenzieller wird. Es geht hier nicht mehr um die Frage nach Steckenpferden oder sehr zu würdigender Mehrarbeit einzelner Pro-fessoren/Innen, die je nach individuellem Gustus sich beantworten lässt, sondern dar-um, ob es der HSZG gelingen kann, mit ihrer Expertise z. B. Sozia in einem (möglichen) Liebig-Zentrum zu werden.

Wir haben in den nächsten Jahren insofern einen weiteren Paradigmenkonflikt zu be-wältigen, der sich nicht an der Reputation und Leistungsfähigkeit unserer Forschung festmacht – diese sind gerade im Hinblick auf unsere Forschungsschwerpunkte un-strittig – sondern an der Frage, wie eine bessere Balance zwischen Erwartung von Forschungsleistung und Schaffung von Vor-aussetzungen für Forschungsleistung ge-staltbar ist. Ich könnte mir vorstellen, dass der vorlie-gende „Einblick“ auch für diese Klärungs-prozesse einige Argumente bereithält.

Ihr Friedrich Albrecht

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Einblick // Hochschule

Mit dem „Qualitätspakt Lehre – Einsatz für optimale Studienbedin-gungen“ werden in einem gemeinsamen Programm von Bund und Ländern Mittel bereitgestellt für eine breit wirksame und regional ausgewogene Unterstützung für gute Studienbedingungen an den deutschen Hochschulen. Im Zeitraum 2011 bis 2020 werden für die Projekte rund 2 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt.

Dabei wird auf innovative Ideen bei der Studienbetreuung ebenso Wert gelegt, wie auf die Qualifizierung der Lehrkräfte – mit nachhalti-ger Wirkung. Denn die zunehmende Diversität der Studierenden und die enorm gesunkene Zahl an Schulabgängern stellen die Hochschu-len vor neue Aufgaben und Probleme.

„Vielfalt als Stärke“: Keine Insellösung, sondern Knotenpunkt

Auch wenn an der HSZG das Projekt in einer übergeordneten zent-ralen Struktureinheit – dem „Zentrum für Wissens- und Technologie-transfer“ – angesiedelt ist, kann die Arbeit nur in enger Partnerschaft mit Akteuren der Fakultäten und Institute durchgeführt werden. Von Anfang an ist es das Ziel, enge Kooperationen zu den Struktureinhei-ten der Hochschule aufzubauen. Denn die Problemlagen sind in den einzelnen Fakultäten differenziert, so dass Verbesserungspotenzial nur individuell erfasst, bewertet und Veränderungen initiiert werden können.

Das Projekt im Überblick

Die Vernetzung des Projekts erfolgt nicht nur hochschulintern. Ex-terne Partner werden eingebunden zur fachlichen Unterstützung und zum thematischen Erfahrungsaustausch. Auf Veranstaltun-gen (VDI-Fachtagung „Qualitätsdialog Ingenieurausbildung“, Pro-grammkonferenz „Qualitätspakt Lehre“, MINT-Konferenz,…) waren Vertreter des Projekts präsent und konnten in Fachvorträgen Erfah-rungen und Impulse weitergeben.

Das „SQL–Sächsisches Netzwerk Qualitätspakt Lehre“ wurde ge-meinsam mit der TU Chemnitz initiiert und im Oktober 2013 gestar-tet. In diesem Netzwerk sind alle sächsischen Projekte integriert und es wurden gemeinsame Themenschwerpunkte erarbeitet.

Qualitätssicherung in der Lehre: Aufbau nachhaltiger Strukturen

Strategisch ist das Projekt darauf ausgerichtet, für die Zukunft Struk-turen und Arbeitsbereiche zu schaffen, mit denen sich die Qualitäts-ziele der Hochschule verwirklichen lassen. Vor diesem Hintergrund wurden im März 2013 mit der Senatskommission Qualitätsmanage-ment (QM) und der Arbeitsgruppe QM wichtige Gremien etabliert.

Der Senatskommission obliegen die strategischen Festlegungen im Rahmen des Aufbaus eines Qualitätsmanagementsystems. Sie über-gibt Arbeitsaufgaben an die AG QM.Dort werden Vorschläge für entsprechende Maßnahmen erarbei-tet, mit der Senatskommission abgestimmt und umgesetzt. Aktuell entsteht in diesem Gremium eine Prozesslandkarte, die die Bereiche Lehre, Forschung und Verwaltung abbilden wird.

Monitoring: Die Basis für qualitäts- gerechte Weiterentwicklung

Nur wenn man die Wirksamkeit von Maßnahmen überprüfen kann, ist es möglich, diese auch qualitätsgerecht anzupassen und weiter-zuentwickeln. Aus diesem Grund wurde ein umfängliches Monitoring-System ent-wickelt, in dem alle relevanten Partner – Studierende, Lehrkräfte, Verwaltungsmitarbeiter, Wirtschaftsvertreter - eingebunden sind. Auch wenn es manchmal eine Flut von Befragungen gibt: Das „Viel-falt als Stärke“-Team ist auf die Informationen angewiesen, um die Angebote für Studierende und Lehrkräfte ziel- und bedarfsorientiert zu entwickeln.

- Sabine Scholz -

Vielfalt als Stärke – der „Qualitätspakt Lehre“ an der HSZG

Aktuelle Umfragen unter www.hszg.de/umfrage

Wir fangen dich auf!

Fachtutorien – speziell für „schwieriger Fächer“

Studierende beraten Studierende – für alle Lebenslagen

Campus-Spezialisten – für die Newcomer an der HSZG

Didaktische Weiterbildung für Tutoren

Vocational skills and competencies made visible The ASCOT research initiative

Studieren ist keine Hexerei

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www.blueberry-photoart.de

www.hszg.de/vielfalt [email protected]

Qualitätspakt LehreTutorienarbeit

VIELFALT ALS STÄRKE

gefördert vom:

Wir fangen dich auf!

Fachtutorien – speziell für „schwieriger Fächer“

Studierende beraten Studierende – für alle Lebenslagen

Campus-Spezialisten – für die Newcomer an der HSZG

Didaktische Weiterbildung für Tutoren

Vocational skills and competencies made visible The ASCOT research initiative

Studieren ist keine Hexerei

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www.blueberry-photoart.de

www.hszg.de/vielfalt [email protected]

Qualitätspakt LehreTutorienarbeit

VIELFALT ALS STÄRKE

gefördert vom:

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Hochschule // Einblick

Vielfältige Unterstützung für Studierende von Zulassung bis Alumni

Richtig landen mit unserer Landingpage Web-basierte Informations- und Kommunikationsplattform für Studienstarter • Online-Informationen rund um den Studienstart • Lerntools • Chat mit den Campus-Spezialisten

Keine Angst vor großen Formeln Fachtutorien • zur Festigung des Wissens und zur Prüfungsvorbereitung • didaktische Qualifizierung der Tutoren • Mitarbeit im Facharbeitskreis „Tutoren“ des HDS

Von den Profis lernen Mentoringnetzwerk Berufserfahrene stehen bereit, um ihre Erfahrungen im Job an die Studierenden weiterzugeben.

Alumni – die perfekten Studienwerber • Informationen zum Berufseinstieg und

Karrieremöglichkeiten auf der Landingpage

Für alle Lebenslagen Studierende beraten Studierende bei Fragen rund um Studieninhalte, Studienablauf, Campus- und Studentenleben

Kleine Mädchen? Große Ingenieurinnen! Studienorientierung nicht nur, aber auch für Mädchen

Optimal einsteigen mit unseren Come-in-Wochen • Fach-Vorkurse (Mathematik, E-Technik, Chemie)

zum Auffrischen des Wissens • Praxisluft schnuppern in den Hochschullaboren

und bei Wirtschaftspartnern • Land und Leute kennenlernen Eine Initiative in Zusammenarbeit mit KIA, Akademischer Verwaltung, Fakultäten und StuRa

Kontakte: http://www.hszg.de/vielfalt Mail: [email protected] MINT-Zentrum Jörg Bienert Saskia Stiller Andreas Sommer Studierende beraten Studierende Sandro Hänseroth Internationalität Katrin Schubert Mentoringnetzwerk Silvia Tillmann

Angebote für ausländische Studierende Welcome • Praxisnahe Brückenkurse • International Coffee Hour

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Einblick // Hochschule

Aktuelles zum Bau- geschehen: Haus Z I

Herr Dr. Menzel, Sie sind als Dekanatsrat und Leitender Laboringenieur am Fachbereich Elektrotechnik tätig. Welche Aufgabe erfül-len Sie bei der Sanierung des Hauses Z I?Da unser Fachbereich auch zukünftig ein Hauptnutzer des Gebäudekomplexes sein wird, wurde ich durch die Hochschulleitung auch mit der Aufgabe des Projektleiters be-traut.

Was ist der Grund für die Bauarbeiten an diesem Haus? Welches Ziel haben die Um-bauarbeiten und welche Einrichtungen sind betroffen?Am Objekt „Lehrgebäude Haus Z I“ werden gegenwärtig umfangreiche Umbau-/Moder-nisierungsmaßnahmen durchgeführt. Die drin gende Notwendigkeit der Sanierung wird auch ohne Ortskenntnis klar, wenn man sich vor Augen führt, dass der Gebäudekom-plex teilweise bereits seit über 100 Jahren genutzt wird. Im Ergebnis der zweifellos dringenden Sa-nierung wird den Gebäudenutzern eine mo-derne Infrastruktur zur Aufgabenerfüllung zur Verfügung stehen. Dienstältester Nutzer ist der Fachbereich Elektrotechnik der Fakul-tät Elektrotechnik und Informatik, der ein-schließlich der Vorgängereinrichtungen, das Gebäude seit 1951 ununterbrochen für die Ausbildung von Elektroingenieuren nutzt. Die Geschichte des Gebäudes geht freilich viel weiter zurück.

Vielleicht ein ganz kurzer Abriss zur Ge-schichte des Gebäudes: welche Teile, wann errichtet, Bedeutung für Zittau?Etwa ab 1820 wurde der bis heute sehr be-

deutende Grüne Stadtring städtebaulich ent wickelt. Die vorhandene historische Be- bauung wurde durch repräsentative öffent-liche Bauten und Grünanlagen ergänzt. Mit der feierlichen Einweihung der Höheren Webschule am 10.12.1898 am Zittauer Grü-nen Ring wurde ein weiterer prägender Bau hinzugefügt. Mit der Inbetriebnahme wurden die Mög-lichkeiten für die Heranbildung von Fach-kräftenachwuchs für die damals bedeut-same örtliche Textilindustrie entscheidend verbessert. Wie groß der Erfolg dieser Bil-dungseinrichtung, aber auch der Fachkräf-tebedarf war, lässt sich auch am damaligen Baugeschehen gut nachvollziehen. Bereits wenige Jahre nach der Einweihung wur-de ein großer unterkellerter Websaal mit Scheddach der Nutzung zugeführt, dessen Osthälfte wiederum nach wenigen Jahren durch den ersten Erweiterungsbau in Rich-tung Süden ersetzt wurde, der nach 1916 errichtet wurde.Die Ausbildung von Fachkräften für die Tex-tilindustrie wurde 1951 durch zentrale staat-liche Beschlüsse nachfolgend in Chemnitz sowie in Reichenbach und Forst konzent-riert. Der damit freigelenkte Gebäudekom-plex wurde mit Gründung der Fachschule für Energie am 05.11.1951 einer neuen Nutzung zugeführt. Die übernommenen 4.425 m² des Altbaues waren bereits Ende 1952 ausgelas-tet, so dass 1953/54 der heute als Mittelbau bezeichnete Anbau mit weiteren 2.630 m² errichtet wurde. Die hohe Nachfrage nach Fachkräften für die Energiewirtschaft und die in ganz Deutschland anerkannte hohe Qualität der Ausbildung rechtfertigten die

1959 in Angriff genommene erneute Erwei-terung des Gebäudekomplexes ZI um den heute als Altneubau bezeichneten Gebäu-deteil (2.594 m²) mit dem markanten Foyer an der Hochwaldstraße. 1966/67 musste der erhalten gebliebene Westflügel des histori-schen Websaales vollständig rekonstruiert werden. Nach dessen Abbruch entstand unter Zweitverwendung der historischen Stahlgusssäulen ein schlichter Neubau mit größerer Grundfläche und ohne das charak-teristische Scheddach.

Die gesamte Gebäudeanlage - mit Ausnah-me des 2013 bereits abgebrochenen Labor-saalanbaues aus den Jahren 1968 – steht un-ter Denkmalschutz. Welche Einrichtungen werden nach dem Umbau im Haus Z1 beheimatet sein?Das Rektorat wird in repräsentativen Räu-men des historischen Altbaus unterkom-men. Der Fachbereich Elektrotechnik nutzt weitere Räume im Altbau, Mittelbau sowie im für den inzwischen abgebrochenen La-borsaal an gleicher Stelle zu errichtenden Ersatzneubau. Im Sockelgeschoss werden Werkstätten der Technischen Verwaltung, das Zentral- und Postlager sowie die Lehr-ausbildung untergebracht werden. Die bezugsfertige Übergabe an die Nutzer ist für das erste Quartal 2015 vorgesehen. In einem zweiten Bauabschnitt soll anschlie-ßend bis zum 2. Quartal 2016 der Altneubau saniert werden. In diesen Gebäudeteil wer-den die bis dahin noch im Haus ZIII verblie-benen Dezernate und zentralen Einrichtun-gen der Hochschule einziehen.

Interview mit Dr.-Ing. Wolfgang Menzel

Haus Z I, geplante Ansicht nach der Sanierung

Wie kein anderes Gebäude der Hochschule in Zittau spiegelt gerade der an der Ecke Hochwaldstraße/Theodor-

Körner-AIIee befindliche Gebäudekomplex wichtige Etappen der Zittauer Bildungs- und Wirtschaftsgeschichte

wider. Der Kopfbau des Gebäudes, der direkt auf den Zittauer Ring mündet, beherbergte in seinem Ursprung die

Höhere Webschule und wurde 1898 errichtet. ln diesem Teil des Gebäudes befanden sich früher die Hochschul-

bibliothek, Teile des ehemaligen Fachbereichs Informatik sowie diverse Arbeitsräume für Mitarbeiter. ln den spä-

ter errichteten Anbauten waren in den letzten Jahren die Fakultät Elektrotechnik und Informatik untergebracht.

Die Rekonstruktion des Gebäudeensembles und der Neubau des Ersatzbaues für die alte Maschinenhalle erfolgt

in drei Abschnitten. Nach der Rekonstruktion werden im klassizistischen Kopfbau die Hochschulleitung und Be-

reiche der Hochschulverwaltung einziehen. Panorama-Foto: Menzel – HSZG

Haus Z I, historische Aufnahme aus dem Jahr 1910

Animation: Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten

Page 7: Einblick 01/2014

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Die Mitgliederversammlung des Förderver-eins der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. trat am 6. November 2013 zu ihrer regulären Jahresversammlung zusammen. Die Beson-derheit bestand darin, dass der Gründungs-vorsitzende des Fördervereins und Ehren-senator der HSZG, Christian Müller (li.), nach zwanzig Jahren und neun Monaten aus dem

Amt schied. Die Mitgliederversammlung wählte mit den Stimmen aller anwesenden Mitglieder Prof. Dipl.-Ing. Reinhardt Hassa (re.), Honorarprofessor an der Fakultät Ma-schinenwesen, zum neuen Vorsitzenden.

Hochschulbliothek erweitert Öffnungszeiten: Die Hochschulbibliothek hat an beiden Standorten Montag

bis Freitag von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Diese erweiterten Öffnungszeiten werden durch einen Wachdienst ge-

währleistet. Damit können die Räumlichkeiten der Bibliothek, die Technik und vor allem die Medien genutzt

werden. Ausleihen erfolgen über den Selbstverbucher, Rückgaben über den Buchrückgabecontainer. Montags

bis freitags von 18 bis 20 Uhr sind keine Fachauskünfte, Neuanmeldungen und Abmeldungen bzw. das Aus-

leihen vorgemerkter Bücher möglich. Foto: HSB

www.foerderverein-hs-zigr.de

News – Hochschule

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Im Rahmen des Sächsischen Werkstatttages für Bestandserhaltung 2013, der in diesem Jahr an der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften in Görlitz stattfand, wurde am 18. September 2013 der „Notfallverbund Oberlausitz“ gegründet.

Der Notfallverbund Oberlausitz umfasst 13 Bibliotheken, Museen und Archive, die zum Schutz des Kulturgutes in Havarie- oder

Not fällen zusammenarbeiten werden. Die Archive, Bibliotheken und Museen befin-den sich in unterschiedlicher Trägerschaft. Einrichtungen des Freistaates Sachsen, der Städte Zittau und Görlitz, der Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft zählen ebenso dazu wie das Senckenberg Museum für Na-turkunde Görlitz, die Sorbische Zentralbibli-othek Bautzen und das Schlesische Museum Görlitz. Die Initiative zur Gründung eines

„Notfallverbundes Oberlausitz“ war von der Direktorin der Hochschulbibliothek der Hochschule Zittau/Görlitz ausgegangen und greift die Erfahrungen der bisher in Sachsen bestehenden Verbünde auf. Fachliche Beratung und Unterstützung er-folgt durch die Landesstelle für Bestandser-haltung der Sächsischen Landesbibliothek/Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.

- Rosemarie Konschak -

Im Rahmen des Ziel3/Cíl 3-Programms zur Förderung der grenzübergreifenden Zu-sammenarbeit 2007 – 2013 zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik erhielt die Hochschulbibliothek im 4. Quartal 2013 die Information, dass das Pro-jekt „Sächsisch-Tschechisches Bibliotheks-netz werk – Informationen grenzenlos“ star-ten kann.

Das geplante Vorhaben soll einerseits den Fernleihverkehr unterstützen, daneben soll die Position der Bibliotheken im Grenz-

raum durch den Erwerb von E-Medien und Datenbanken gestärkt werden. Workshops zu Themen des Bibliotheksmanagements im Digitalen Zeitalter und „Schnupperauf-enthalte“ erhöhen die interkulturelle und fachliche Kompetenz der Bibliotheksmit-arbeiter. Die Erörterung der Umsetzbarkeit eines gemeinsamen Verbundkataloges mit zweisprachiger Benutzeroberfläche würde Modellcharakter auch für andere Grenzregi-onen haben. Studierende an den jeweiligen Hochschulstandorten werden in „Biblio-thekstagen“ über die vom Projekt finanzier-ten Medien informiert. Insgesamt trägt das Vorhaben zur grenzüberschreitenden Ko-operation in Forschung und Lehre bei.Als Lead-Partner fungiert die Universitäts-bibliothek Chemnitz. Die Universitätsbiblio-thek Plzeň, die Wissenschaftliche Bibliothek Liberec und die Hochschulbibliothek un-

serer Hochschule arbeiten in diesem Pro-jekt gemeinsam. Mit dem Einbringen der Sachkenntnisse aus dem Vorgängerprojekt der Universitätsbibliotheken Chemnitz und Plzeň wird der Informations- und Erfah-rungsaustausch von wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken weiter vorange-bracht. Der finanzielle Rahmen des Gesamt-projekts liegt bei knapp 400.000 EUR, wo-bei der Anteil unserer Hochschule bei über 100.000 EUR liegt.

Am 12. Dezember 2013 fand die erste Arbeits-beratung in Chemnitz statt, wo es neben der Vorstellung des Projektteams um grundsätz-liche Fragen der Projektverwaltung, Koor-dinierung der Öffentlichkeitsarbeit und um die Vorbereitung der Auftaktveranstaltung im Januar 2014 ging.

- Ralf Schwarzbach -

Förderverein wählt neuen Vorsitzenden

Gründung Notfallverbund Oberlausitz

Informationen grenzenlos

Page 8: Einblick 01/2014

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Vorwort zur Forschung an der HSZG:Forschung praktisch

Einblick // Titelthema

Was bedeutet Forschung an einer Hoch-schule für Angewandte Wissenschaften (HAW)?

Wenn zu Grunde gelegt wird, dass die Ge-samtheit der Aufgaben der Hochschule vom Gesetzgeber und der Gesellschaft mit dem Begriffsverbund „Lehre und Forschung“ beschrieben werden, wird die umfassende Bedeutung des Begriffs Forschung in die-sem Zusammenhang deutlich: Er bezeich-net die Gesamtheit der wissenschaftlichen Leistungen der Professoren und Hochschul-mitarbeiter, die nicht unmittelbar der Aus-bildungstätigkeit zuzuordnen sind.

Die HAW-Professoren sind durch eine Lehr-verpflichtung in Höhe von 18 Stunden (á 45 min) pro Semesterwoche, also an 28 bis 30 Wochen pro Jahr, in einem hohen Um-fang mit Lehraufgaben betraut, so dass im Rahmen einer Vollzeittätigkeit Forschung nur in äußerst geringem Umfang möglich sein dürfte. Trotzdem treibt das Berufsethos, das Interesse an den Zusammenhängen in der Welt und die Suche nach Neuigkeiten für ihre Studenten viele Professoren dazu, zusätzliche Zeit auf Kosten ihrer Freizeit für wissenschaftliche Arbeiten aufzuwenden. In gewissem Umfang, und zwar in Höhe von maximal 7 % der gesamten Lehrverpflich-tungen der Hochschule, dürfen Abminde-rungen der Lehrverpflichtungen für For-schungsaufgaben vorgenommen werden.

Typisches Resultat der wissenschaftlichen Aktivität sind Vorträge oder Veröffentli-chungen in Fachzeitschriften. Zunehmend stellt die Gesellschaft aber auch an die (frü-heren) Fachhochschulen die Anforderung, Dienstleistungen im Bereich Forschung und Entwicklung zu erbringen. Während dieser Auftrag von außen mit der Hoffnung ver-bunden ist, dass die Forschungstätigkeit der Hochschule das gesellschaftliche und wirt-schaftliche Leben im Lande befruchten und

die Wirtschaftsentwicklung unterstützen möge, ist im Selbstverständnis der Hoch-schule insbesondere der positive Einfluss der praktischen Tätigkeit auf die Lehre von Bedeutung. Weil dies durch die Hochschul-lehrer im „normalen“ Arbeitspensum nicht umzusetzen ist, führt kein Weg daran vor-bei, dass für das Erbringen von nennens-werten Forschungs- und Entwicklungsleis-tungen Forschungsgelder erforderlich sind, die sogenannten Mittel von „Dritten“ bzw. Drittmittel. Diese werden nicht zugeteilt oder pauschal übergeben, sie müssen „ein-geworben“ werden, meist im Wettstreit mit anderen Bewerbern oder gar als „Akquisi-tion“ am Markt. Dies setzt, wenn man sich das anfangs thematisierte Zeitbudget der Hochschullehrer für diese Zwecke anschaut, eine äußerst engagierte, hartnäckige und langjährige Zusatztätigkeit voraus. „For-schung im Hauptamt“, wie laut Hochschul-entwicklungsplan der HSZG angestrebt, ist in großem Umfang mit zusätzlichem Mehr-aufwand und unbezahlter Mehrarbeit ver-bunden.

- Tobias Zschunke -

Prof. Dr.-Ing. habil. Tobias Zschunke,

Prorektor Forschung an der HSZG

Dipl.-Jur. Karin Hollstein,

Kanzlerin an der HSZG

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Page 9: Einblick 01/2014

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Vorwort zur Forschung an der HSZG:Forschung administrativ

Titelthema // Einblick

Gemäß Art. 107 Abs. 1 AEUV *) sind staatli-che Beihilfen für wirtschaftliche Tätigkeiten verboten. Mit in Kraft treten des neuen Gemein-schaftsrahmens für staatliche Beihilfen für Forschung, Entwicklung und Innovation am 01.01.2007 unterliegen auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen diesem Bei-hilfeverbot. Die Regelungen des Gemeinschaftsrah-mens definieren folgende Anforderungen:

die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Hochschule (z. B. Drittmittelforschung aus Mitteln der privaten Wirtschaft) sind von den sogenannten nicht wirtschaft-lichen Tätigkeiten (z. B. Ausbildung in Studiengängen (hoheitliche Aufgaben)) abzugrenzen,

für wirtschaftliche Tätigkeiten ist eine kostendeckende Preisbildung nachzu-weisen (sog. Vollkostenrechnung).

Hintergrund dieser Reglungen sind die Ver-meidung der Verwendung staatlicher Mittel (sog. Beihilfen) für andere als hoheitliche Aufgaben (Quersubvention) und die Be-hand lung der wirtschaftlichen Tätigkeit der Hochschulen als „Auftreten am Markt“ mit weiteren Wettbewerbern, beispielsweise im Rahmen der Auftragsforschung, der Erbrin-gung von Dienstleistungen der Hochschu-len, woraus sich das Erfordernis einer kos-tendeckenden Kalkulation der Preise ergibt.

Die Einführung der EU-Trennungs-/Voll-kostenrechnung an der Hochschule Zittau/Görlitz begann Ende 2012. Zunächst ist im Zuge der Einführung der „Neue Hochschul-steuerung“ an den sächsischen Hochschu-len durch die Stabsstelle Controlling ab dem 1. Januar 2013 die Kostenstellenstruktur als wesentliche Voraussetzung für die Ver-waltung von Forschungsprojekten und die Vollkostenkalkulation erarbeitet worden. Diese bildet nunmehr auch die mit dem Hochschulentwicklungsplan umgesetzten Strukturänderungen ab. In Anlehnung an die Vorgaben der Kultus-ministerkonferenz erfolgte hochschulintern zunächst die Entwicklung eines Prüfras-ters zur Ein-/Zuordnung von Projekten in wirtschaftliche und hoheitliche (nichtwirt-schaftliche) Tätigkeiten der Hochschule Zit-tau/Görlitz. Wirtschaftlich ist eine Tätigkeit in der Regel immer dann, wenn diese im potenziellen Wettbewerb zu privatwirtschaftlichen Un-ternehmen durchgeführt wird und der Leis-tungsempfänger extern, d. h., nicht Mitglied der Hochschule i. S. d. § 36 Abs. 1 HRG ist.

Im Anschluss daran ist auf der Grundlage ei-nes Projektplanes die Erstellung eines hoch-schulspezifischen Kalkulationsschemas für

die EU-Trennungs-/Vollkostenrechnung in einem iterativen Prozess zwischen den Mit-gliedern der Arbeitsberatung des Prorek-tors Forschung, den Projektleitern und der Hochschulverwaltung erarbeitet sowie mit dem Wirtschaftsprüfer abgestimmt wor-den. Die Kommunikation der erarbeiteten Unterlagen erfolgte nach einer Auftaktver-anstaltung (28.01.2013) und einer Informa-tionsveranstaltung (25.03.2013) aktuell im 4. Quartal 2013. Die Einführung soll ab dem 01. Januar 2014 (Testphase) und ab 2015 ver-bindlich erfolgen. Über die testweise Einführung wird im Januar 2014 eine Informationsveranstaltung für die Projektleiter erfolgen.

Mit der Einführung der EU-Trennungsrech-nung/Vollkostenrechnung hat die Hoch-schule Zittau/Görlitz die durch den Säch - sischen Rechnungshof geforderten Maß- nahmen bei der Bewirtschaftung der Dritt-mittel umgesetzt.

1. - Neufassung der Anlage 1 zur Drittmittelordnung - Anzeige von Drittmitteln (siehe Rundschreiben 12/2013)

2. - Erstellung von vollständigen und aussagefähigen Kostenkalkulationen - Ermittlung eines neuen Ansatzes für die Kalkulation des Gemeinkosten- zuschlages (s. o. Bestandteil der Voll- kostenrechnung)

-----------------------*) Mit dem Vertrag von Lissabon wurden die beiden grundlegenden Verträge geändert, nämlich der „Vertrag über die Europäische Union (EUV)“ und der „Vertrag zur Grün-dung der Europäischen Gemeinschaft“, der nunmehr „Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV)“ heißt.

- Karin Hollstein -

Projekt: EU-Trennungsrechnung und VollkostenrechnungFo

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Forschungs- schwerpunkt:Energie und Umwelt

Einblick // Titelthema

Eine sichere, preiswerte und umweltver-trägliche Energieversorgung ist das Rück-grat der Wirtschaft. Unabhängig davon, welchen Weg die Gesellschaft künftig wählt, auf welche Energiequellen sie setzt, bleiben Energiethemen von zentraler wirtschaftli-cher und gesellschaftlicher Bedeutung.

Dabei stehen die teilweise im gegenseitigen Konflikt stehenden Zielkriterien

lokale Umweltverträglichkeit und Sicherheit,

Schonung fossiler Ressourcen, Klimaverträglichkeit, Preiswürdigkeit und Versorgungszuverlässigkeit

dauerhaft im Mittelpunkt.

Aus den aktuellen gesellschaftlichen Erfor-dernissen heraus wird „Energie und Um-welt“ zu einem Pflichtthema jeder technisch orientierten Hochschule.

Besonderheit der HSZG ist jedoch, dass sie sich auf der Basis langjährig erhaltener und gepflegter Hauptkompetenzen nicht erst jetzt den energie- und umwelttechnischen

Aspekten bestimmter technischer Probleme zuwendet, sondern seit Jahren im Bereich der heutigen und künftigen Hauptproble-me des Energiesektors tätig ist.

Dazu gehören die Verbesserung der Arbeitsweise von

Kohlekraftwerken, der sichere Umgang mit Kernenergiean-

lagen, die Erschließung ins regionale Umfeld

passender regenerativer Energiequel-len,

das Umweltmanagement in Kommunen und großen Firmen der Region,

die Mitgestaltung bei einer nachhalti-gen regionalen Energieversorgung,

die Verbesserung der Arbeitsweise von Elektroenergienetzen,

die Erhöhung der Energieeffizienz bei der Gebäudenutzung und in der Wirt-schaft sowie über alle technischen Ge-biete hinweg und

der Einsatz ausgeprägter mathemati-scher Methoden für die Lösung leittech-nischer Aufgabenstellungen im Energie-bereich.

Die seit Jahren verfolgte Vertiefung der Zu-sammenarbeit der Fachgebiete – wie es der tatsächlichen Komplexität der Problemstel-lung entspricht – soll bewusst und zielstre-big weiter verfolgt werden, zu einem Allein-stellungsmerkmal unter allen mit Energie und Umwelt befassten Hochschulen ausge-staltet und als solches in der Öffentlichkeits-arbeit dargestellt werden.

Der Forschungsschwerpunkt (FSP) Energie und Umwelt ist ein Angebot und Werkzeug für die interdisziplinäre Bearbeitung von Fragestellungen unter Berücksichtigung nicht nur technischer, naturwissenschaftli-cher und wirtschaftswissenschaftlicher, son-dern auch sozialwissenschaftlicher Beiträge.Da kom men Wirtschaftswissenschaftler und Informati ker zusammen mit Biologen, Che-mikern und Kraftwerkstechnikern. Automa-tisierungstechniker bearbeiten mit ihren Methoden Probleme der extrem dezentra-len Energietechnik und der Großkraftwerks-technik. Elektrotechniker und Wärmetech-niker entwickeln gemeinsam die Nutzung erneuerbarer Energierohstoffe weiter und Sozialwissenschaftler helfen bei der Ent-wicklung einer energieeffizienten Beleuch-tung im öffentlichen Raum.

Diese Übersicht kann nur einzelne Blicke auf die beteiligten Fachgebiete werfen – und auch dies ohne Anspruch auf Vollständig-keit – die an der Hochschule Zittau/Görlitz in der Lehre und der Forschung rund um den Begriff Energie und Umwelt betrieben wer-den.

Besonders wertvoll ist, dass sich eine Kultur der interdisziplinären Zusammenarbeit he-rausgebildet hat, die es erlaubt, auch kom-plexe Themenstellungen zu bearbeiten, von denen es im Bereich der Energietechnik be-kanntlich viele gibt.

- Tobias Zschunke -

© Thaut Images - Fotolia.com

Foto: HSZG

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Forschungskooperation für effiziente Magnetlagertechnologie

SCHWEINFURT, 13. Januar 2014. Die Schaeff-ler Technologies GmbH & Co. KG hat mit der Hochschule Zittau/Görlitz eine Forschungs-kooperation vereinbart. Gegenstand ist die Weiterentwicklung der Magnet- und Fang-lagertechnologie, die für Großanlagen, wie Dampf- und Gasturbinen und Großpumpen, zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Hochschule Zittau/Görlitz gehört internati-onal zu den führenden wissenschaftlichen Einrichtungen auf diesem Gebiet. Schaeffler verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Fang-lagertechnologie und hat auf der Hannover Messe 2013 mit dem FAG Active Magnetic Bearing erstmals ein komplettes Magnet-lagersystem inklusive Wälz-Fanglager vor-gestellt. Gesamtziel der Kooperation ist die Steigerung der Energieeffizienz von Großan-lagen durch den Einsatz innovativer Magnet-lager-Konzepte mit höherem Wirkungsgrad.

Erstes gemeinsames Projekt der beiden Part-ner ist der Aufbau einer Versuchsanlage an der Hochschule, die Langzeittests unter an-nähernd realen Bedingungen ermöglicht. Damit sollen die Auswirkungen unterschied-licher Einflussgrößen auf Belastungsfähig-keit und Wirkungsgrad der Magnet- und Fanglager experimentell untersucht und Simulationsmodelle validiert werden. Der Aufbau des Prüfstandes wird im Frühjahr 2014 abgeschlossen sein. Die Hochschule wird dann über das weltweit modernste und umfangreichste Prüffeld für die Magnetla-gertechnologie verfügen.

Die Hochschule Zittau/Görlitz hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem Zentrum der Magnetlagertechnologie entwickelt. „Mit dem neuen Prüfstand werden wir der Magnetlagertechnologie weitere Impulse geben können, die letztlich zu mehr Ener-gieeffizienz und verbessertem Klimaschutz führen werden. Schaeffler ist dafür ein ide-aler Partner“, so Prof. Dr.-Ing. Frank Worlitz, Leiter des Fachgebiets Mechatronische Sys-teme am Institut für Prozesstechnik, Prozes-sautomatisierung und Messtechnik (IPM) der

Hochschule Zittau/Görlitz. Für Dirk Spindler, Leiter Forschung & Entwicklung Schaeffler Industrie und Mitglied der Geschäftslei-tung Schaeffler Industrie, steht neben der wissenschaftlichen Grundlagenarbeit die industrielle Anwendung im Fokus, da die Nachfrage nach innovativen Lagerungskon-zepten, z.B. im Bereich der Energietechnik, in Zukunft weiter wachsen wird: „Unser neues Magnetlagersystem ist auf erhebliche Reso-nanz im Markt gestoßen. Energieeffiziente, wirtschaftliche und langlebige Systeme für weitere Anwendungsgebiete sind daher ein wichtiger Baustein unserer Entwicklungs-strategie im Bereich der Magnetlagertech-nologie“, so Spindler.

Die Magnetlagertechnologie kommt immer dann zum Einsatz, wenn andere Lagerarten den technologischen Anforderungen nicht mehr gerecht werden können. Dies gilt vor allem für mittlere bis große Industrieanla-gen mit sehr hohen Drehzahlen und einer Wellenmasse von bis zu mehreren Tonnen. Zu den typischen Anwendungsfeldern für Magnetlager dieser Größenordnung zählen Elektro-Motoren, Gas- und Dampfturbinen sowie Kompressoren. Das Prinzip dabei: Bei einer aktiven elektromagnetischen Lage-rung wird die Welle durch geregelte Mag-netfelder zum Schweben gebracht und kann praktisch reibungsfrei in Rotation versetzt werden. Sensoren messen dabei die Abweichungen der Welle von ihrer Referenzlage als Ein-gangsgröße für die Regel- und Leistungs-elektronik zur Einstellung der notwendigen Magnetkräfte. Die Fanglager dienen zur Ablage des Rotors bei ausgeschaltetem Ma-gnetlager und zur Sicherheit für die Maschi-ne, sollte es z. B. bei einem Stromausfall zum Absturz der Welle kommen.

FAG Active Magnetic BearingMit dem FAG Active Magnetic Bearing ent-wickelt Schaeffler eine standardisierte, systemübergreifende Kompletteinheit aus Magnet- und Fanglagern sowie entspre-

chenden Services. Schaeffler setzt als Fang-lager Wälzlager ein, die nach einem Absturz der Welle erneut eingesetzt werden können. Sie sind das Resultat jahrelanger Erfahrung und Kompetenz aus dem Bereich der Hoch-genauigkeitsspindellager. Gleichzeitig er-möglicht der Einsatz langjährig erprobter und standardisierter Steuer- und Leistungs-elektronik von Siemens eine leichte Integra-tion in die Maschinenarchitektur. Ziel ist die Entwicklung und Bereitstellung eines umfas-senden Systembaukastens, mit dem sowohl vier- als auch fünfachsige Systeme aus einer Hand realisierbar sind.

Prof. Dr.-Ing. Frank Worlitz (li.) und Carsten Duppe, Leitung des

Anwendungsbereichs Magnetlager der Schaeffler Technologies

GmbH & Co. KG Foto: Hannes Rönsch

AnsprechpartnerMartin AdelhardtSchaeffler AGLeiter KommunikationSchaeffler IndustrieGeorg-Schäfer-Straße 3097421Schweinfurt+49 9721 91-3400 [email protected]

Pressemitteilung der Fa. Schaeffler

Schaeffler ist mit seinen Marken INA, LuK und FAG ein weltweit führender Anbieter von Wälz- und Gleitlagerlösungen, Linear- und Direktantriebstechnologie sowie ein renom-mierter Zulieferer der Automobilindustrie. Die global agierende Unternehmensgruppe erwirtschaftete im Jahr 2012 einen Umsatz von rund 11,1 Mrd. Euro. Mit rund 78.000 Mitarbeitern weltweit ist Schaeffler eines der größten deutschen und europäischen Indus-trieunternehmen in Familienbesitz. Die Sparte Industrie liefert über eine welt-weit marktnahe Organisation und Anwen-dungsberatung Komponenten und Systeme für rund 60 verschiedene Industriebranchen. Das Portfolio umfasst über 225.000 Produkte und reicht von millimetergroßen Miniaturla-gern z. B. für Dentalbohrer bis zu Großlagern mit einem Außendurchmesser von mehreren Metern, z. B. für Windkraftanlagen.

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Einblick // Titelthema

Forschungsschwerpunkt:Werkstoffe – Struktur – Oberfläche

Superleicht und höchst beanspruch-bar, so sind die Werkstoffe der Zukunft. Leistungsfähig, wirtschaftlich und umwelt-freundlich sollen sie sein – das sind die Herausforderungen, vor denen die Wissen-schaftler und Forscher stehen.Dabei kann sich der Mensch Lösungskon-zepte aus der Natur abschauen, denn im Laufe der Evolution hat die Natur Ideallö-sungen konzipiert. Durch eine einfache Bearbeitung von Naturfasern können hohe statische und dynamische Kräfte bei gleich-zeitigem Leichtbauprinzip aufgenommen und übertragen werden. Ein weiterer Vor-teil liegt in den energiesparenden Ferti-gungsprozessen gegenüber metallischen Bauteilen. Eine Pionierrolle in der Entwick-lungsarbeit dieser innovativen Werkstoffe nimmt die Fahrzeug - und Luftfahrttechnik ein, denn dort geht es um volle Funktiona-lität bei kostengünstiger Verarbeitung und geringstem Produktgewicht.

Seit August des vergangenen Jahres arbei-ten junge Wissenschaftler an der HSZG in diesem Themengebiet und erforschen

Fertigungsverfahren für die Serienher-stellung von Faserkunststoffverbunden,

die bruchmechanische Bewertung von Naturfaser-Composites,

Berechnungsmodelle zur Kennwerter-mittlung.

Betreuende Hochschullehrer: Prof. Dr. Ing. Markus Klaubert (Projektleitung) Prof. Dr. Ing. Markus Fulland Prof. Dr. Ing. Frank Hentschel

Hauchdünn und bärenstark, so sind die Randschichten, die im „Institut für Oberflä-chentechnik“ entwickelt werden. Das Ins-titut betreibt Forschung vor allem auf dem Gebiet der verschiedensten Oberflächenbe-schichtungen sowie der dafür notwendigen Vorbehandlungen, so dass auch Fragestel-lungen der Oberflächenstruktur und der Werkstoffauswahl eine entscheidende Rolle spielen.Insbesondere die komplizierte Veredlung von Leichtmetallen, wie zum Beispiel von Magnesiumlegierungen, steht im Fokus der Projektarbeiten. Die technischen Ein-satzgebiete dieses Leichtmetalls sind stark eingeschränkt. Durch die Modifizierung der Randschichten oder das Aufbringen funkti-oneller Dünnschichten können Verschleiß- und Korrosionseigenschaften verbessert werden. Aktuell ist das CIM/AIF-Projekt „Entwicklung beständiger Schichtsysteme auf Mg-Druckgussbauteilen unter Nutzung plasmagestützter Oberflächenveredlungs-verfahren“ gestartet.

Gegenwärtig wird an Schichtsystemen für spezifische Anwendungen geforscht – von thermischer und elektrischer Isolierung bis zu leitfähigen Modifizierungen nichtleiten-der Materialien.

Interdisziplinär und vernetzendDer im Juli 2012 gegründete Forschungs-schwerpunkt Werkstoffe – Struktur – Ober-fläche hat es sich zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichen Forschungsaktivitäten zu den genannten Fachgebieten an der Hoch-schule zu bündeln und zu koordinieren. Gegenwärtig wird der Forschungsschwer-punkt durch zwei Institute und drei Fakul-täten getragen. Dies trägt der stark inter-disziplinären Ausrichtung Rechnung und ist gleichzeitig eine wichtige Triebfeder für Neuentwicklungen.Bei regelmäßigen Arbeitstreffen informie-ren sich die Forscher gegenseitig über ihre aktuellen Forschungen und suchen ge-gebenenfalls gemeinsam nach Lösungen. Vor allem im Bereich der experimentellen Analytik bestehen zwischen den einzelnen Forschungszweigen sehr große Gemein-samkeiten, die immer wieder zu teils überra-schenden Kooperationen führen.Daraus resultiert, dass auch Themen aus dem Fachgebiet Ökologie und Umweltschutz der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften im Forschungsschwerpunkt bearbeitet wer-den, zum Beispiel die „Entwicklung und Be wertung von Huminstoffsynthesen“ – angesiedelt im Institut für Verfahrensent-wicklung, Torf- und Naturstoff-Forschung (ITN).

KontaktProf. Dr.-Ing. Markus FullandLeiter des ForschungsschwerpunktesTel. 03583 [email protected]

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Forschungsschwerpunkt:Transformations- prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft

Dieser Forschungsschwerpunkt versteht sich als fakultätsübergreifender, interdiszi-pli närer Forschungsschwerpunkt. Die Ursa-chen und Wirkungen von Transformations- prozessen auf wirtschaftliche und gesell- schaftliche Entwicklungen zu unter suchen, deren endogene und exogene Einflüsse zu analysieren sowie entsprechende Entwick- lungsmuster abzuleiten, ist Be standteil unterschiedlichster hochschulweiter For-schungs projekte. Dabei tritt die zentrale Fragestellung nach einer nachhaltigen und tragfähigen Gestaltungsmöglichkeit des ge-sellschaftlichen und wirtschaftlichen Wan-dels in den Mittelpunkt.

Mit der Profilierung des Kompetenzfeldes „Transformationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft“ greift die Hochschule Zittau/Görlitz auf eine langjährige und fundierte Forschungstradition im Kontext dieses For-schungsschwerpunktes zurück. Eine Bün-delung der bisherigen fakultätseigenen Forschungsprojekte zu diesem hochschul-weiten Kompetenzfeld betont den interdis-ziplinären Ansatz des Forschungsgebietes. Dabei ist dieser sozial- und geisteswissen-schaftliche Forschungsschwerpunkt eng mit den zwei weiteren Kompetenzfeldern „Energie und Umwelt“ sowie „Werkstoffe – Struktur – Oberfläche“ der Hochschule Zittau/Görlitz verzahnt. Die Gründung des In-Institutes der Hochschule Zittau/Görlitz, TRAWOS (Institut für Transformation, Woh-nen und soziale Raumentwicklung) im Jahre 2004, war ein Vorreiter dieser Entwicklung. TRAWOS arbeitet schwerpunktmäßig an Themenstellungen, die einen hohen Regi o - nalbezug aufweisen. Die Region wird da-bei als ein Format verstanden, in dem sich Transformationsprozesse mit ihren jeweili-gen Besonderheiten, wie der geografischen Lage, Merkmalen des demografischen Wan - dels sowie der Strukturstärke bzw. -schwä-che usw. abbilden lassen. Hier erzielte Er-gebnisse sind nicht nur auf andere Regionen zu übertragen, sondern es gilt, gesellschaft-liche Entwicklungstendenzen im Allgemei - nen abzuleiten. Forschungsansätze und -er-

gebnisse sind demnach von überregionaler Bedeutung. Die Mitglieder des TRAWOS-Institutes bieten darüber hinaus Beratungs- und Gutachtertätigkeiten für kommunale Auftraggeber, Ministerien u. a. Institutionen an.

Der Forschungsschwerpunkt „Transformati-onsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft“ zeichnet sich insbesondere auch durch den Masterstudiengang der Hochschule Zittau/Görlitz und die hier berufene Kernprofes-sur „Management Sozialen Wandels“ aus. Der Master-Studiengang beschäftigt sich mit sozialen, ökonomischen, kulturellen, politischen und technologischen Verände-rungsprozessen, die nicht nur Organisatio-nen, Kommunen und Regierungen, sondern auch Individuen und Familien zunehmend mit neuartigen und vielfältigen Anforde-rungen konfrontieren. Aus einer interdis-ziplinären Perspektive werden zum einen zentrale Entwicklungstendenzen rekonstru-iert und in ihren Folgen analysiert. Zum an-deren werden Ansätze und Methoden des Managements des sozialen Wandels ver-mittelt. Diese Ansätze beziehen sich sowohl auf das frühzeitige Erkennen von Wand-lungsprozessen als auch auf Strategien zur zielgerichteten Initiierung und Steuerung

angestrebter und/oder notwendiger Verän-derungs- und Anpassungsprozesse.

Nicht nur Studierende dieses Studiengangs können in vielfältige Forschungs- und Ent-wicklungsprojekte des Forschungsschwer-punktes „Transformationsprozesse in Wirt-schaft und Gesellschaft“ mit einbezogen werden. Den Wandel zu gestalten, ist eine zentrale Aufgabe der Zukunft, die weit über die Region hinaus, gerade auch unter Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in Südeuropa, relevant ist. Mit dem Studienan-gebot und den aus der Region heraus über-tragbaren Forschungsansätzen beweist die Hochschule Zittau/Görlitz mit diesem Forschungsschwerpunkt höchste Aktuali-tät. Transformationsprozesse werden nicht nur im euroregionalen Kontext untersucht, sondern darüber hinaus vergleichend be-trachtet.

KontaktProf. Dr. rer. pol. Stefan KofnerLeiter des ForschungsschwerpunktesDirektor TRAWOS Tel. 03583 [email protected]

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Einblick // Titelthema

Das Institut für Bildung, Information und Kommunikation (BIK)

Das Institut – damals noch den Namen Kommunikation, Information und Bildung (KIB) tragend – wurde 1998 von acht Pro-fessorinnen und Professoren aus den drei Fachbereichen Sprachen, Informatik und Sozialwesen initiiert und durch Beschluss des Senates vom 19.04.1999 letztendlich offiziell konstituiert. Die Ziele des interdiszi-plinär arbeitenden Institutes waren damals ausgerichtet auf die Weiterentwicklung zwischenmenschlicher und technikbasier-ter Kommunikations-, Informations- und Bildungsstrukturen und -prozesse in gesell-schaftlichen und wirtschaftlichen Zusam-menhängen.

Dem Institut gehören aktuell neun Mit- glieder an, deren Arbeitsschwerpunkte in den Studiengängen Heilpädagogik/Inclu-sion Studies, Kindheitspädagogik, Kommu-nikationspsychologie und Soziale Arbeit liegen. An der Schnittstelle dieser Ausrich-tungen kommt verdichtet die Profillinie des BIK zum Ausdruck, die sich mit den Begriffen Bildung und Beratung präzise fassen lässt. Gerade bezogen auf den Akzent Bildung spielen heute gesamtgesellschaftlich gese-hen Fragen der Inklusion und der Umset-zung derartiger Vorstellungen in der Praxis von Bildungseinrichtungen eine zentrale Rolle. Einige Forschungsprojekte des Insti-tutes sind zentral ausgerichtet auf entspre-chende Fragestellungen in den Bereichen Kindertageseinrichtungen und Schulen.

In diesem Zusammenhang sei auf die Mit-arbeit von Prof. Dr. Andrea Eckhardt an der „Nationalen Untersuchung zur Bildung, Be-treuung und Erziehung in der frühen Kind-heit (NUBBEK)“ verwiesen.

All diese Projekte stehen im Spektrum der Entwicklung und Unterstützung einer qua-litativ guten Bildung, Betreuung und Erzie-hung im frühen Kindesalter.Bezogen auf den Schulbereich gibt es das Projekt „Zertifikationskurs Integrativer Un-terricht (ZINT)“, in dem das BIK in Koope-ration mit der Universität Leipzig und dem Staatsministerium für Kultus eine Konzep-tion zur Lehrerfortbildung erarbeitet hat (Prof. Dr. Friedrich Albrecht, Vertretungs-professorin Susanne Römer). Bei diesem Konzept geht es um die Frage, wie man den gesellschaftlich immer stärker werdenden Forderungen nach einem gemeinsamen Unterricht von allen Kindern durch die Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern besser gerecht werden kann.

Ein weiterer Aspekt im Schwerpunkt Bil-dung des BIK stellt die Notwendigkeit der Weiterentwicklung elektronischer Medien und Möglichkeiten in Prozessen der Bildung dar. Hier gibt es aktuell zwei Projekte: Zum einen das Projekt „Zuverlässige und vergleichba-re Leistungsermittlung mit E-Assessments (ZUVEL) (Prof. Dr. Jürgen Kawalek). Hier wird an der Integration testmethodischer Stan-dards zur qualitativ guten Leistungsermitt-lung in die vorhandenen Workflows und in die in Sachsen etablierten Werkzeuge OPAL und ONYX für Online-Self-Assessments und E-Prüfungen gearbeitet. Zum anderen gibt es das Projekt „Entwicklung und Be-reitstellung innovativer Szenarien für einen niedrigschwelligen Zugang zum E-Porfo-lio-Ansatz (E[asy]Port)“. Das Ziel kann darin gesehen werden, den Weg zur Nutzung von E-Portfolios in der sächsischen Hoch-schullandschaft zu ebnen sowie innovative E-Portfolio-Lösungen bereitzustellen.

Zudem war Prof. Dr. Brigitte Pyerin an der Erarbeitung und Durchführung des Sympo-siums zum 100. Geburtstag vor Mira Lobe beteiligt. Mit diesem Projekt wurde die Kin-derbuchautorin Mira Lobe in der Region wieder stärker bekannt gemacht und ihre Lebensleistung und ihr Werk gewürdigt.

Weitestgehend sind alle Projekte des BIK ausgerichtet auf die Gestaltungsnotwendig-keiten und -möglichkeiten des sich abzeich-nenden und notwendigen sozialen Wandels in verschiedenen Bildungsbereichen. Allein bezogen auf diese verschiedenen Aspekte, ergeben sich eine Reihe weiterer Fragestel-lungen bezüglich der Prozesse von Bildung, wie auch hinsichtlich der Beratung in allen darauf ausgerichteten Belangen.Betrachtet man die einzelnen aktuellen Pro-jekte von ihrer inhaltlichen Ausrichtung im Einzelnen, dann wird mit diesen die Profil-linie Bildung und Beratung des BIK noch ein-mal deutlich akzentuiert. Folglich erscheint es auch sinnvoll, dass der Forschungsbe-reich Bildung und Beratung einer eigenen Akzentsetzung im Forschungsprofil „Trans-formationsprozesse in Wirtschaft und Ge-sellschaft“ der Hochschule bedarf.

KontaktProf. Dr. phil. Norbert StörmerDirektor BIKTel. 03581 [email protected]

13. und 14. September 2013Schlesisches Museum zu Görlitz

www.hszg.de/veranstaltungen

Bildungswerk Johann Amos Comenius

Mira Lobe zum 100. GeburtstagSymposium mit Festakt und Begleitprogramm

Zeit zu träumen, Zeit zu handeln

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Warum war unsere Hochschule Vorreiter bei der Gründung von Forschungsinstituten und insbesondere des IPM?

Das hat sicher mit Menschen und mit dem Standort zu tun. Wir in Zittau waren schon immer angehalten, innovativ zu denken, neue Wege zu gehen und damit den Stand-ort in Lehre und Forschung attraktiv zu hal-ten. Das galt früher und ist nach meinem Dafürhalten heute noch viel wichtiger.

Die Technische Hochschule Zittau war sehr forschungsstark. Auch in den Ingenieurwis-senschaften bestanden vielfältige Industrie-kooperationen. Das traf im Besonderen auf die Lehrstühle Kraftwerksautomatisierung (Prof. Hampel), Kerntechnik (Prof. Lischke) und darüber hinaus auf die Verbrennungs-technik zu. Deren Fachkompetenz wurde durch Steffen Altmann gesichert.

Große Versuchsanlagen wurden im Indust-rielabor Hirschfelde (jetzt Kraftwerksmuse-um) und im Kraftwerkslabor an der Frie-densstraße betrieben. Letzteres lassen wir gerade wieder neu entstehen als „Zittauer Kraftwerkslabor“. Nicht zu vergessen der Reaktor.

Die Idee, ein Institut zu gründen, lag damit sehr nahe. Ziel war es, unter den neuen Be-dingungen einer Fachhochschule eine funk-tionierende Forschungsstruktur aufzubau-en. Unterstützer fanden wir im damaligen Rektor Prof. Peter Dierich, und beim SMWK, Dr. Gerd Uhlmann, und dem damaligen Mi-nister Prof. Hans Joachim Meyer.

Wurden die damaligen Ziele - auch aus heutiger Sicht - erreicht?

Ich denke, wenn man sich 20 Jahre danach das Institut ansieht, kann man sagen, dass die kühnsten Erwartungen übertroffen wurden. Keiner hätte bei der Gründung am 29. September 1993 daran geglaubt, dass sich das Institut so erfolgreich entwickelt, war es doch absolutes Neuland.

Forschungsinstitute in Fachhochschulen gab es bis dato noch nicht. Mehr noch, Fach-hochschulen in der Bundesrepublik verstan-den sich überwiegend als Stätten der Lehre.

Wie hat sich das IPM in den letzten Jah-ren entwickelt?

Das IPM hatte bis Mitte des letzten Jahr-zehnts relativ konstant ca. 25 Mitarbeiter in vier Fachgebieten. Seit 2007 sind zwei Fach-gebiete dazugekommen. Derzeit arbeiten am IPM 67 Personen. Das IPM betreibt Labore auf einer Fläche von ca. 1000 m². Mit dem Zittauer Kraftwerks-labor kommen noch einmal ca. 400 m² da-zu. Zur Ausstattung gehören komplexe Versuchsanlagen, genauso wie hochmo-derne Laborgeräte und ca. 100 Computer. Circa 40 Lizenzen von Spezialsoftware müs-sen verwaltet und gewartet werden. Das IPM arbeitet nach wie vor auf dem Ge-biet der Energietechnik und Mechatronik. Auf wissenschaftlichen Konferenzen ist das IPM weltweit Botschafter der Hochschule. Nicht zuletzt sind durch die Arbeit des Ins-titutes nur in den letzten drei bis vier Jahren mehr als zehn Millionen Euro zusätzlich in die Region gekommen. Damit ist das Institut auch ein Wirtschaftsfaktor.

Was sind die größten Erfolge und even-tuellen Niederlagen?

Der größte Erfolg ist sehr einfach formu-liert. Es ist die Tatsache, dass am IPM der Generationswechsel geglückt ist. Das lag daran, dass von Anfang an junge Leute während und nach ihrer Promotion an die wissenschaftliche Arbeit und das Projekt-management herangeführt wurden, von den gestandenen Professoren lernen, sich entwickeln und dabei auch eigene Akzente setzen konnten. Es bestand die Möglichkeit, die eigene „wissenschaftliche Wiese“ abzu-stecken. Andererseits war bei den Jungwis-senschaftlern auch die Bereitschaft da, früh Verantwortung im Institut zu übernehmen. Diese Tradition versuchen wir weiterzufüh-ren.

Inwieweit sind die Institute eine Berufs-perspektive für Absolventen im Allge-meinen und für das Promovieren im Speziellen?

Das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Mit der Arbeit in den Instituten wird auch ein Bei-trag geleistet, hochqualifizierte Menschen und ihre Familien in der Region zu halten und ihnen eine berufliche Perspektive zu geben. Sei es zur eigenen Entwicklung oder als Sprungbrett.Für den zweiten Teil der Frage sprechen die Zahlen. Am Institut wurden bisher zehn Promotionen erfolgreich abgeschlossen, drei stehen kurz vor dem Abschluss, und an weiteren neun wird intensiv gearbeitet. Die Chancen für die eigene Qualifikation durch die Bearbeitung interessanter Themen sind gut. Das sehen die derzeit am IPM arbeiten-den 14 Studenten offensichtlich genauso.

Wird es das IPM in 20 Jahren noch ge-ben?

Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in dieser Form nicht mehr. Sicher verwundert diese Aussage, gerade von mir. Für die Erläute-rung muss ich weiter ausholen.

1. Die Arbeit am IPM wird mit einem sehr hohen Workload betrieben. Ein Institut in dieser Größenordnung betreibt man nicht „so nebenbei“ als Dienstaufgabe im Hauptamt. Man stößt an objektive Grenzen und darüber hinaus passt dies auch nicht mehr in die Zeit.

2. Das IPM hat keine Grundfinanzierung. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter sind

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zu 100% aus Drittmitteln finanziert. Gleichwohl hat das IPM Aufgaben wahr-zunehmen, die nicht der Projektarbeit zuzuordnen sind. Das sind Aufgaben als Laborverantwortliche, im IT-Manage-ment, im Arbeits- und Brandschutz, im Personalrat, für die Inventarisierung, Öf-fentlichkeitsarbeit, Beschaffung u.v.m. Alles notwendige, aber projektfremde Aufgaben, die darüber hinaus hohes Fachwissen und zwangsläufig personel-le Kontinuität erfordern.

3. Die Bestimmungen im Arbeitsrecht bzw. dessen Auslegung machen es zuneh-mend schwieriger, wissenschaftliche Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten einzusetzen. Die projekt-orientierten Arbeitsverträge gehen voll-kommen an den objektiven Erfordernis-sen vorbei.

4. Für das Betreiben der Versuchsanlagen und natürlich für eine Forschung auf qualitativ sehr hohem Niveau bedarf es Qualifikation und Spezialisierung. Diese erwirbt der Ingenieur nicht im Studium, sondern sie kann nur in der aktiven wis-senschaftlichen Arbeit erreicht werden. Ich sehe durch die fehlende Grund-finanzierung und die beschriebenen Bedingungen auch hier die personelle Kontinuität und damit die Know-how-Sicherung in Gefahr. Auch die Frage der Gewährleistung nach abgeschlossenen Projekten berührt diese Problematik.

Für diese Aufgaben müssen zeitgemäße Lösungen gefunden werden. Diese werden mit Veränderungen verbunden sein. Dabei ist nicht nur das IPM gefragt.

- Frank Worlitz -

Institutsleitungen seit Gründung

1993-2001 Direktor Prof. Hampel Geschäftsführer: Dr. Worlitz

2001-2007 Direktor Prof. Lischke Geschäftsführer: Dr. Kästner

2007- jetzt Direktor Prof. Worlitz Stellvertretender Direktor: Prof. Kästner Projektmanager: Prof. Kratzsch

Institut für Prozeßtechnik, Prozeß- automatisierung und Meßtechnik

[email protected] www.ipm.hszg.de

Prof. Dr.-Ing. Frank Worlitz, Direktor des IPM

I P MHOCHSCHULE ZITTAU/GÖRLITZ

Fotos: Jan Gutzeit

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Neues »Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlausitz«entsteht auf dem Zittauer Campus unserer Hochschule

Am 11. September 2013 fand neben dem Zittauer Hörsaalgebäude Z IV der symboli-sche Spatenstich zum Neubau eines Fraun-hofer-Technikums statt. Namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung infor-mierten die etwa 80 Gäste im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur inhaltlichen Ausrich-tung und Vision des neuen »Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlausitz«. Dieses soll bis 2015 im Dreiländereck entstehen. Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, die Hochschule Zittau/Görlitz sowie die Technische Univer-sität Chemnitz setzen damit auf eine Ver-tiefung des Wissens- und Technologietrans-fers mit der Kunststoffbranche in Sachsen. Schwerpunktmäßig soll noch intensiver an der Entwicklung und Erprobung von Leicht-bautechnologien geforscht werden. Der Wirtschaftsstandort Lausitz bietet mit einer Vielzahl von Unternehmen, die Pro-dukte aus Kunststoff herstellen, verarbeiten und anwenden, eine gute Basis für nachhal-tige Forschungs- und Entwicklungskoope-rationen. Mit dem Spatenstich für ein neues Fraunhofer-Technikum wird der Transfer von Forschungs-Know-how in die Region jetzt weiter ausgebaut.»Mit der Vertiefung unserer Zusammenar-beit werden wir über das Dreiländereck hi-naus wichtige Entwicklungsimpulse setzen«, erklärt Dr. Welf-Guntram Drossel, kommis-sarischer Institutsleiter des Fraunhofer IWU. »Hoch belastbare Kunststoffbauteile sind insbesondere in den deutschen Schlüssel-

branchen Automobil- und Maschinenbau zunehmend gefragt. Die Leichtbaupotenti-ale sind allerdings noch nicht ausgeschöpft. Hier setzen wir mit unseren Partnern in For-schung und Wirtschaft an, um gemeinsam wettbewerbsfähige Lösungen zu erarbeiten. Langfristig soll sich die Projektgruppe Zittau des Fraunhofer IWU auf diesem Weg zu ei-nem der führenden Forschungsdienstleister für die Kunststoffbranche entwickeln.«

Im Verlauf der Podiumsdiskussion stellten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und For-schung die Vision und Bedeutung des neuen »Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlau-sitz« heraus. Zu den Referenten gehörten: Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft; Prof. Sabine von Schorlemer, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst; Michael Kretsch-mer, Mitglied des Deutschen Bundestages und Generalsekretär des CDU-Landesver-bandes Sachsen; Jörg Schicktanz, Geschäfts-führer der Schicktanz GmbH Sohland/Spree; Uwe Berg, Director Engineering Bautzen der Bombardier Transportation GmbH, sowie Prof. Friedrich Albrecht, Rektor der Hoch-

schule Zittau/Görlitz. Moderiert wurde die Diskussion von Uwe Tschirner, Geschäftsfüh-rer Oberlausitz TV.

Die Fraunhofer-Gesellschaft investiert in den Neubau des Technikums. Darüber hinaus unterstützt das Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF) im Rahmen ei-nes Fraunhofer-Fachhochschul-Programms den Aufbau eines zweiten Arbeitsgebietes »Funktionsintegrierende Kunststofftechno-logien« innerhalb der Projektgruppe mit 2,5 Mio. € bis 2017. Die Leitung der Projekt-gruppe übernimmt Prof. Dr.-Ing. habil. Lo-thar Kroll, Inhaber der Professur Struktur-leichtbau und Kunststoffverarbeitung an der TU Chemnitz sowie CEO des Bundesexzel-lenzclusters »MERGE – Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen«. Zudem wird die Zusammenarbeit mit der Hochschule Zittau/Görlitz durch die Ein-richtung einer Professur »Funktionsintegrie-rende Kunststofftechnologien« weiter aus-gebaut. Das Fraunhofer-Kunststoffzentrum Oberlausitz wird unter anderem an neuen Leichtbautechnologien und -verfahren, in-telligenten Werkstoffen sowie Rapid Proto-typing auf Kunststoffbasis forschen.

v.l.n.r.: Uwe Berg; Prof. Friedrich Albrecht; Dr. Welf-Guntram Drossel; Staatsministerin Prof. Sabine von Schorlemer; Prof. Reimund Neugebauer; MdB Michael Kretschmer;

Jörg Schicktanz; Prof. Lothar Kroll Foto: Fraunhofer

Weitere Informationen zum Fraunhofer-Institut für Werkzeug-maschinen und Umformtechnik IWUwww.iwu.fraunhofer.de

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Linkswww.hszg.de/forschungwww.hszg.de/een

Einblick // Titelthema

Wissenschaftliche Tagung im Bürgersaal der Stadt Zittau Foto: HSZG

Wissenstransferzwischen Forschung und Praxis

Als Wissenstransfer verstehen wir die Wei-tergabe von, vor allem durch Forschung er-worbenem, Wissen an nicht der Hochschule angehörende Personen und Institutionen. Dies geschieht z. B. über Kooperationspro-jekte und Auftragsforschung, aber auch über Veröffentlichungen, Veranstaltungen oder die Beschäftigung von Praktikanten bzw. Absolventen. Wissensnehmer sind also vornehmlich Unternehmen, andere For-schungseinrichtungen und öffentliche Insti-tutionen. Der Prozess des Wissenstransfers ist natürlich nicht einseitig. Durch Kooperati-onen gelangt Wissen auch an die Hochschu-le, und es entstehen Anregungen für neue Forschungsprojekte.

Die Anbahnung von Forschungskooperati-onen erfolgt meist durch persönliche Kon-takte der Professoren. Zur Unterstützung bei der Anbahnung stehen der Prorektor For-schung und seine Mitarbeiter aus dem ZWT (Zentrum für Wissens- und Technologie-transfer) zur Verfügung, für die verwaltungs-seitige Begleitung sorgt dann insbesondere das Referat Forschung.

Ein wichtiger Aspekt des Wissenstransfers sind langfristige Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie öffent-licher Hand: So bestehen Kooperationsver-träge mit großen Unternehmen, z. B. in der Energieforschung (ENSO/Vattenfall/EON/RWE). Neben konkreten Projekten gibt es hier regelmäßige Zusammenkünfte, die lang fristige Kooperationsbeziehungen und auch Stiftungsprofessuren ermöglichen.

Trotz und gerade wegen der wirtschaftli-chen Schwäche unserer Region wird die Zu-sammenarbeit mit lokalen und regionalen Unternehmen als außerordentlich wichtig angesehen und, wo möglich, umgesetzt. Durch die Lage im Dreiländereck zu Polen und Tschechien ist die Zusammenarbeit

mit den dortigen Unternehmen und Ein-richtungen auf der Tagesordnung und auch noch ausbaufähig. Dafür ist u. a. das an der HSZG ansässige Büro des Enterprise Europe Network (EEN) zuständig, das internationale Kontakte mit Unternehmen und Forscher-gruppen vermittelt.

Insbesondere für die Gesellschaftswissen-schaften liegen die Partner auch oft im öf-fentlichen Bereich. Neben Ministerien sind das Vereine und insbesondere der Landkreis Görlitz, der immer wieder auf die Erfahrun-gen der Hochschule zurückgreift.

Viel mit Wissenstransfer haben auch die (kooperativen) Promotionsverfahren zu tun, von denen zurzeit ca. 55 laufen; ein Großteil davon zusammen mit dem ortsan-sässigen Internationalen Hochschulinstitut Zittau (IHI), einer zentralen Einrichtung der TU Dresden. Außerdem gibt es ein Dokto-randenkolleg in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und dem Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (Kompetenzverbund Ost für Kerntechnik (KOMPOST)).

Als Ergebnis von Forschungsprojekten ent-stehen manchmal Patente, oder es gründet sich eine Firma. Zu deren Unterstützung ist die HSZG Teilnehmer im Patentberatungs-netzwerk Sachsen und fördert Studenten und Mitarbeiter mittels Beratung, (Weiter‐)Bildungsangeboten und Begleitung bei Gründungen im Rahmen der Gründeraka-demie.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie Konferenzen und Tagungen, die im Rahmen des „Wissenschaftsjahres“ organisiert wer-den, sind eine weitere wichtige Möglichkeit, Wissen zu transferieren.

Neben themenspezifischen Veranstaltun-gen gibt es auch solche, die sich nicht zual-lererst an andere Wissenschaftler richten, wie jene unter dem Titel „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ und „Bürger treffen Wissen-schaft“ sowie das Seniorenkolleg und die Kinderakademie.Daneben gibt es noch weitere Strukturen und Projekte, die sich dem Wissenstrans-fer verschrieben haben, hier aber nur als Stichpunkte genannt werden können. Dazu zählen das Kooperative Studium mit integ-rierter Ausbildung (KIA), das internationale Netzwerk „Neisse University“, das Akademi-sche Koordinierungszentrum der Euroregion Neiße (ACC), die Deutsch‐Chinesische Hoch-schule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW), das Alumni-Netzwerk, das Projekt Ingenieur‐ und Naturwissenschaften für Schüler in der Oberlausitz (INSO), Weiterbil-dungsangebote, eLearning, das Baltic Uni-versity Programme (BUP) und die Netzwerke mit anderen Hochschulen, regionalen Un-ternehmerverbänden und den Wirtschafts-kammern.Gerade im Entstehen befindet sich das For-schungsinformationssystem (FIS) und die sogenannte Transferlandkarte. Während ersteres alle forschungsbezogenen Daten der HSZG sammeln und zur Verfügung stel-len soll, wird die Transferlandkarte eine geo-graphische Übersicht der zusammen mit Unternehmen durchgeführten Praktika und Abschlussarbeiten geben. Erste Versionen werden 2014 zur Verfügung stehen.

- Lutz Haberland -

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Forschungsarbeit optimieren, transferieren und nachhaltig sichern – das sind Ziele, die mit dem Aufbau von Qualitätssicherungs-systemen in der Forschung verfolgt werden.Es geht mittelfristig darum, die Effizienz der Forschungstätigkeit und die damit verbun-denen positiven Wirkungen auf das Hoch-schulleben zu erhöhen. Dabei ist eines der vorrangigsten Ziele, die Motivation der for-schenden Hochschulprofessoren zu stärken, und ihnen durch Verbesserung der Rahmen-bedingungen bei Beantragung und Durch-führung von Forschungsprojekten die Arbeit zu erleichtern.

Im Team mit den anderen vier sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaf-ten (Dresden, Leipzig, Mittweida und Zwi-ckau) stellt sich die Hochschule Zittau/Gör - litz diesen ambitionierten Aufgaben – ent-sprechend den Vorgaben des Sächsischen Mi nisteriums für Wissenschaft und Kunst und den eigenen Entwicklungsstrategien.

Die Arbeit begann Anfang 2012. In einer internen Evaluation wurden die Hochschul-lehrer zu ihren Erfahrungen und Verbesse-rungswünschen bei der Akquise und Um-setzung von Forschungsprojekten befragt. Aus diesen Informationen wurden dann die ersten Umsetzungsschwerpunkte definiert und Maßnahmen für den Verbesserungs-prozess entwickelt.

Forschungskommunikation

Das Sichtbarmachen guter Forschung nimmt in unserem Informationszeitalter einen im-mens hohen Stellenwert ein.

Ziele der Öffentlichkeitsarbeit sind dabei:

die Erleichterung des Transfers der For-schungsergebnisse in gewerbliche/wirt-schaftliche/gesellschaftliche Prozesse

die Motivierung von Geldgebern zur fi-nanziellen Beteiligung an Forschungsar-beiten

Verbesserung der Vernetzung von For-schungsaktivitäten/Forschungsinteres-sierten durch den Ausbau von Informa-tionskanälen.

Internet

Unter www.hszg.de/forschung.html findet man alles Interessante zu aktuellen For-schungsthemen und -gebieten. Die Seiten der Hochschule wurden umstrukturiert, in-haltlich neu gestaltet und werden derzeit in die englische Sprache übersetzt, um die in-ternationale Ausrichtung zu stärken.

Projekttreffen

Um einen intensiven Austausch der For-schenden zu unterstützen, werden tur-nusmäßige Treffen organisiert, bei denen aktuelle Projekte vorgestellt werden, die den Fachaustausch – auch transdisziplinär – befördern. Für eine starke Vernetzung mit überregionalen Partnern werden Veranstal-tungen genutzt, wie die jährlich stattfin-dende „Nachwuchsforscherkonferenz“ und die Konferenzen der fünf sächsischen Hoch-schulen für Angewandte Wissenschaften.

Forschungsinformationssystem

Neben der Berichterstattung im Internet, in Publikationen der Hochschule und der Or-ganisation von Projekttreffen und Informati-onsveranstaltungen wird vor allem auch das webbasierte „Forschungs-Informationssys-tem FIS“ zu einem Instrument entwickelt, das die Kommunikation sowohl innerhalb unserer Hochschuleinrichtung als auch die mit potenziellen Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik befördert.

Aus diesem Grund arbeitet ein Entwick-lungsteam intensiv an der Umsetzung die-ser Idee. Das FIS wird Anfang 2014 den For-schenden zur Verfügung stehen.

Prozessanalyse und kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Wer ist an welcher Stelle wofür zuständig, und welche Dokumente gelten in diesem Zusammenhang?Insbesondere für Forschungs-Newcomer ist es wichtig, sich möglichst in kurzer Zeit einen Überblick darüber zu verschaffen, was alles bei einer Projektbeantragung und -durchführung beachtet werden muss.

Übersichtlich, und vor allen Dingen nutzer-freundlich, ist unsere Prozesslandkarte, die ab Mitte 2014 webbasiert den Forschenden zur Verfügung steht. Und für alle Ände-rungsvorschläge steht dann das Ideenma-nagement parat: Unser „Kontinuierlicher Verbesserungsprozess“, um permanent Schwachstellen ermitteln und beseitigen zu können und einen Optimierungskreislauf zu initiieren.

Aktuelles zum Projekt unter www.hszg.de/forschung/

qualitaetssicherung.html

Qualitätssicherung und -managementin der Forschung

KontaktDipl.-Ing. Sabine ScholzZentrum für Wissens- und TechnologietransferTel. 03583 [email protected]

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Einblick // Titelthema

Eröffnungsveranstaltung des Wissenschaftsjahres 2013/2014der Hochschule Zittau/Görlitz

Die diesjährige Eröffnungsveranstaltung zum neuen Wissenschaftsjahr, die in Görlitz am 24.09.2013 unter Beteiligung von etwa 50 WissenschaftlerInnen, PraktikerInnen und Gästen stattfand, widmete sich dem Thema: „Die alternde Gesellschaft: Herausfor de rungen an Wirtschaft, Technik, Politik und Kultur“.

Grundgedanke der Tagung war es, das gesellschaftspolitische Problem einer al-ternden Gesellschaft sowohl aus wissen-schaftlicher Perspektive aufzugreifen als auch Anwendungen von Ergebnissen, Ko-operationschancen von Wissenschaft und Politik sowie praktische Lösungsansätze zu diskutieren. Dabei war es den Organisato-ren und Vortragenden wichtig, die sich be-schleunigende Zunahme des Anteils Älterer an der Gesamtbevölkerung, nicht allein als Problem des Alterns und Älterer zu begrei-fen, sondern sich verändernde Generatio-nenbeziehungen und Lebenschancen Jün-gerer als integrale Problemdimensionen zu betrachten.

Nach der offiziellen Eröffnung des Wissen-schaftsjahres durch den Rektor der Hoch-schule, Prof. Dr. Friedrich Albrecht, skizzier-te der Prorektor Forschung, Prof. Dr. Tobias Zschunke, die Idee sowie die konkreten Vor-haben der Hochschule im Rahmen des Wis-senschaftsjahres 2013/14.

Einen ersten Höhepunkt der Tagung stellte der Vortrag von Prof. Andreas Hoff (Fakultät Sozialwissenschaften) zum Thema „Bevöl-kerungsalterung als Herausforderung für Sachsen, Deutschland, Europa und die Welt des 21. Jahrhunderts“ dar.

Bezogen auf die konkreten Lebensproble-me Älterer, informierte im Anschluss Prof. Wilfried Honekamp (Fakultät Elektrotech-nik und Informatik) anhand eigener For-schungsergebnisse über die „Chancen tech-nisch gestützten Lebens im Alter“.

Im dritten Vortrag des Vormittags befasste sich Prof. Dr. Stefan Kofner (Fakultät Wirt-schaftswissenschaften und Wirtschaftsin-genieurwesen sowie TRAWOS-Institut) mit dem Thema „Wohnen im Alter – Herausfor-derungen an die Immobilienwirtschaft“.

Den letzten Vortrag hielt Ivonne Honekamp (Fakultät Management- und Kulturwissen-schaften) unter dem Titel „Alter, Gesundheit und Partizipation - Herausforderungen des demografischen Wandels“.

Am Nachmittag fand abschließend eine von Prof. Dr. Raj Kollmorgen (Fakultät Sozialwis-senschaften) moderierte Podiumsdiskussi-on zum Thema „Die politische Gestaltung des Alterns und veränderter Generationen-beziehungen in unserer Gesellschaft – Prob-leme und innovative Ansätze“ statt. Auf dem Podium diskutierten Siegfried Deinege (Oberbürgermeister von Görlitz), Dr. Stefan Zeller (Direktor des Görlitzer Geri-atriezentrums), Prof. Dr. Gisela Thiele (Deka-nin der Fakultät Sozialwissenschaften) sowie Frau PD Dr. Holle Grünert (Vorstandsmit-glied am Zentrum für Sozialforschung Halle e.V.).

Die Diskussion kreiste rasch um Fragen der politischen Gestaltung der alternden Gesell-schaft vor Ort. Was bedeutet die steigende Lebenserwar-tung, die massive Zunahme des Anteils Älte-rer und die radikale Schrumpfung der jünge-ren Kohorten für das lokale gesellschaftliche Zusammenleben? Welche Folgen resultie-ren daraus für die lokale Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung sowie Chancen der Hochschulentwicklung? Welche Akteu-re sind jetzt bereits und/oder in Zukunft in welcher Hinsicht wichtig? Was bedeutet die alternde Gesellschaft für die jüngeren Gene-rationen?

Die Debatte zu diesen und weiteren The-men lieferte ein weiteres Mal nicht nur den Beweis, wie brisant und herausfordernd die Problemlage ist, sondern, dass die Hoch-schule in diesem Forschungsfeld Erkennt-nisse anzubieten hat, die für die Gestaltung des gegenwärtigen gesellschaftlichen Wan-dels hoch relevant sind. Insofern war die ab-schließende Podiumsdiskussion ein Plädo-yer für die Intensivierung des Austausches von Forschung und Praxis.

- Raj Kollmorgen -© C

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Page 21: Einblick 01/2014

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News – Forschung

Neben der Schadstoffreduzierung in Bal-lungsgebieten und einer Reduzierung der Abhängigkeit von Öl und Gas kann die Elek-tromobilität auch einen Beitrag zur Stabili-sierung des Stromnetzes leisten. Wenn nach der Energiewende immer weniger konven-tionelle Kraftwerke das Gleichgewicht zwi-schen Erzeugung und Verbrauch aufrechter-halten, sind kurzfristig zu- und abschaltbare Verbraucher sowie Elektroenergiespeicher

eine wichtige Voraussetzung für einen sta-bilen Netzbetrieb. Um diese Ziele zu erreichen, sind nicht nur intelligente Stromnetze, sondern auch eine geeignete Kommunikationsstruktur zwi-schen Netz und Ladeeinrichtungen der Elektromobilität sowie eine vom Nutzer ak-zeptierbare Datensammlung und -verarbei-tung nötig.Die ENSO übergab am 12.07.13 der Fakultät

Elektrotechnik und Informatik der Hoch-schule Zittau/Görlitz feierlich ein voll elek-trisch betriebenes Fahrzeug (Mitsubishi i-MiEV), um es zwischen den beiden Stand-orten der Fakultät in Zittau und in Görlitz zu nutzen und dabei viele relevante Fragen zur Elektromobilität zu untersuchen.Das ENSO-Fahrzeug wird ein Jahr lang von der Hochschule Zittau/Görlitz eingesetzt.

- Klaus-Dieter Haim -

In diesem Jahr wurde die 7. TRAWOS - No-vembertagung am 29.11.2013 in Görlitz in Kooperation mit dem Landkreis Görlitz und dem Bündnis Zukunft Oberlausitz realisiert. An der Tagung nahmen knapp 100 Gäste teil, die zusammen mit über 10 ReferentInnen in verschiedenen Formaten diskutierten, wie gegenwärtige und zukünftige Wandlungs-prozesse angemessen vor Ort gestaltet und gesteuert werden können.

Am Vormittag legten drei Vorträge das Fun-dament für die weitere Debatte. In ihnen wurden nicht nur Möglichkeiten und Gren-zen verschiedener sozialer Koordinations- bzw. Governanceformen in Reform- und gesellschaftlichen Umbruchprozessen the-matisiert (Prof. Dr. Raj Kollmorgen), sondern auch danach gefragt, welche Subjektivitäts-

formen heute geeignet erscheinen, um ge-sellschaftliche Evolutionsprozesse anzure-gen und solidarisch zu realisieren (Dr. Maik Hosang). Darüber hinaus beschäftigte sich insbesondere Dr. Heike Walk (TU Berlin) mit den Partizipationschancen in gegenwärti-gen Wandlungsprozessen. Wie sich auf den gesellschaftlichen Funkti-onsebenen neue Konzepte der Steuerung und Mitwirkung durchsetzen und wie vor allem auf lokaler Ebene Menschen neue Methoden der Beteiligung erproben oder bereits etablieren konnten, wurde am Nach-mittag von ReferentInnen in vier themen-spezifischen Tischgesprächen vorgestellt und diskutiert.Der letzte Teil der Tagung begann mit ei-nem Tagungskommentar von Prof. Ecke-hard Binas, dem ehemaligen Leiter der

Forschungsgruppe Transformation und Re-gionalentwicklung an der HSZG und heuti-gen Präsidenten der FH Potsdam. Anschließend wurde von TeilnehmerInnen nicht nur das Argument vorgetragen, dass zu einer partizipationsorientierten „good governance“ Experimentierbereitschaft und Fehlertoleranz gehören. Es wurde auch dis- kutiert, ob innovative Formen nicht in Mo-dellregionen (wie etwa der Oberlausitz) er-probt werden müssen, um Nachahmer zu finden und gesellschaftsweite Wirkung ent-falten zu können.

Homepage der Forschungsgruppe: www.hszg.de/hypertransformation/

aktuelles.html

- Raj Kollmorgen/Katrin Treffkorn -

Vom 25.09. bis 27.09.2013 fand am For-schungsinstitut IPM der Hochschule Zittau/Görlitz das 20. Zittauer Fuzzy-Kolloquium statt. Insgesamt konnten 50 Fachkollegen aus Tschechien, der Slowakei, Slovenien, Polen, Russland, der Ukraine, Japan und Deutschland begrüßt werden.Die Themen der Plenarvorträge waren: “Fuzzy Logic-Based Optimization of Work-force Management for Maintenance and

Fault Clearing in Electrical Grid Operation” von Dr. Rudolf Felix, F/L/S Fuzzy Logik Sys-teme, Dortmund und “The Uncertain and the Imprecise in Science – A Historical-Phi-losophical View” von Dr. Rudolf Seising, Eu-ropean Centre for Soft Computing, Mieres, Spanien. In über 30 weiteren Vorträgen wurden neue Ergebnisse zur Fuzzy-Sets-Theorie, neuro-nalen Netzen, Bildverarbeitung, Simulation,

Data Mining, moderne Methoden in der stu-dentischen Ausbildung sowie im Energie-management vorgestellt.Die Veranstaltung ist eingebettet in das Wis-senschaftsjahr 2013/2014 der Hochschule Zittau/Görlitz und unterstreicht ihre Bedeu-tung als Bildungseinrichtung mit internati-onaler Ausstrahlung und enger Verknüp-fung von Forschung und Lehre.

- IPM -

ENSO und Hochschule Zittau/Görlitz unter-suchen die Vorteile der Elektromobilität bei Netzintegration erneuerbarer Elektroenergie-Erzeugungsanlagen

Wandel vor Ort gestalten. Neue Governance-Formen im gesellschaftlichen Transformationsprozess

20. East-West Zittauer Fuzzy-Kolloquium

Frau Dr. Wetzel (l.) (ENSO Energie Sachsen Ost AG) und Herr Herzig (r.) (ENSO Netz

GmbH) übergeben Prof. Haim das Elektroauto Foto: Freudenberg – HSZG

Page 22: Einblick 01/2014

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Einblick // Studium und Lehre

Absolventen der Neisse Universityfeierlich verabschiedet

Zeugnisse für Studienkolleg und Vorkurs

Am 12. Juli 2013 erfolgte nun schon zum zehnten Mal auf dem Campus der Hoch-schule Zittau/Görlitz die feierliche Verab-schiedung der polnischen, tschechischen, ägyptischen und deutschen Absolventen des trinationalen englischsprachigen Bache-lor-Studienganges „Informations- und Kom-munikationsmanagement“ im Rahmen des internationalen Netzwerkes Neisse Univer-sity im Beisein von offiziellen Vertretern der drei beteiligten Einrichtungen sowie Gästen und Eltern.Mit dieser zu einer schönen Tradition gewor-denen Veranstaltung wird die große Bedeu-tung der grenzüberschreitenden Zusam-menarbeit im Dreiländereck Deutschland/Polen/Tschechien hervorgehoben. Dieses Projekt, verwirklicht durch die Technische Universität Liberec, die Technische Universi-tät Wrocław und die Hochschule Zittau/Gör-litz hat seine konzeptionelle Tragfähigkeit nach wie vor bewiesen.

Zur Umsetzung des Gleichheitsprinzips wur-de im Rotationsrhythmus je ein Jahr an

der Technischen Universität Liberec (Tschechische Republik),

der Technischen Universität Wrocław (Polen) und

der Hochschule Zittau/Görlitz (Deutschland)

studiert.

Durch den modularen Aufbau des Studiums ist eine enge Verzahnung der Lehrinhalte ga-rantiert. Dabei wird angewandte Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Kommunika-tionspsychologie mit Fragen der interkultu-rellen Ausbildung verbunden und somit ein hohes Maß an Flexibilität des Einsatzes der Absolventen dieses Studienganges garan-tiert.

Mit diesem trinationalen Ausbildungsver-bund wurde und wird auch weiterhin ein Beitrag zur Schaffung eines Europäischen Bildungsmarktes in der Euroregion Neisse – Nisa – Nysa geleistet. Dieses Projekt dient der Vertiefung der Zusammenarbeit in der Euro-region einerseits zwischen den Hochschulen

und andererseits zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft. Durch das Studium wer-den die Absolventen ausgezeichnet auf den größer werdenden Arbeitsmarkt der EU vor-bereitet. Auch international ist dieser Ausbil-dungsverbund auf Wachstumskurs und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

- Gabriele Sefrin -

Zum vierten Mal konnten Zeugnisse über die bestandene Zugangsprüfung zum Erwerb der Studienberechtigung an der Hochschule Zittau/Görlitz an fünf Absolventen des Vor-kurses übergeben werden. Sie werden an unserer Hochschule in den Studiengängen Maschinenbau, Chemie und Betriebswirt-schaft studieren. Bereits Anfang April konn-ten drei Absolventen des Vorkurses ihr Zeug-nis über die bestandene Zugangsprüfung erhalten. Sie werden zum Wintersemester das Studium im Studiengang Mechatronik an unserer Hochschule aufnehmen.„Die Absolventen des Vorkurses haben sich neben ihrer beruflichen Tätigkeit im Unter-nehmen interaktiv auf die Zugangsprüfung vorbereitet. Deshalb kann man diese Leis-tung nicht genug würdigen“ sagte Prof. But-ter in seinen einleitenden Worten.

Die zwölf Absolventinnen und 16 Absolven-ten des Studienkollegs kamen aus Marokko, Indonesien, Tschechien, dem Iran, Indien, Kolumbien, Mexiko, Polen, Russland, der Uk-raine, Vietnam und Weißrussland. Als bester Absolvent des Studienkollegs schloss Youssouf Bendriga aus Marokko die „Prüfung zur Feststellung der Eignung ausländischer und staatenloser Studienbe-werber für die Aufnahme eines Studiums an Fachhochschulen“ (Feststellungsprüfung) im Schwerpunktkurs Technik/Informatik mit ei-nem Durchschnitt von 1,5 ab. Er möchte ab dem Wintersemester Maschinenbau an un-serer Hochschule studieren.

Derzeit sind insgesamt 402 ausländische Stu-dierende aus 40 Nationen eingeschrieben. Bedingt durch die Grenzlage und die langen

positiven Erfahrungen in der Studienvorbe-reitung für ausländische Studierende haben sich in den letzten Jahren immer mehr junge Leute aus dem Ausland am Studienkolleg in Zittau beworben.

- Hella Trillenberg -

Bester Absolvent des Studienkollegs:

Youssouf Bendriga aus Marokko

Foto: Trillenberg – HSZG

Die besten Absolventen IKb10 (v.l.n.r.):

Falk Dittrich, Deutschland; Maria Kondracka,

Polen; Mostafa Ahmed Nabih Mohamed,

Ägypten Foto: Neisse University

Foto: Neisse University

Page 23: Einblick 01/2014

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Auswertung der Befragungsergebnisse im Rahmen des Projekts „Mein Campus“

Der damalige Rektor unserer Hochschule

Prof. Hampel (vorn) repräsentiert im Jahr

2009 die Kampagne „Studieren in Fernost“

Foto: HSZG

Sicher können sich noch viele daran erin-nern, als an unserer Hochschule der Trailer zu „Studieren in Fernost“ mit Dong und Dang in der Hochspannungshalle gedreht wurde. In der ersten Projektphase bis 2012 konnten die Hochschulen mit den zu den unterschiedlichsten Themen ausgelobten Wettbewerben ihre Erfahrungen sammeln.

Am Ende stand neben einigem Positiven auch die Kritik aller Hochschulen, die man so zusammenfassen konnte: Studieren in Fern-ost muss seriöser im Auftritt werden und sich stärker an den spezifischen Belangen der einzelnen Hochschule orientieren.

Am 15. April 2013 wurde den Vertretern der ostdeutschen Hochschulen die neue Leit-idee der Kampagne „Mein Campus“ vorge-stellt, diskutiert und über konkrete Maßnah-men für die Jahre 2013 bis 2015 informiert. Ziel war es, jeder interessierten Hochschule ein auf sie zugeschnittenes Beratungsange-bot in den Themenfeldern Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zu unterbreiten. Um diese Beratungsleistungen in Anspruch neh-men zu können, mussten sich die Hochschu-len an einer Online-Befragung beteiligen.

Das Rektorat unserer Hochschule hat darauf-hin beschlossen, an dieser Befragung teilzu-nehmen. Im Sommer 2013 wurden deshalb sowohl die Studierenden als auch die Mitar-

beiter zu Stärken und Schwächen der Hochschule befragt. Sehr posi-tiv – und dafür dankt die Hochschul-leitung allen Teilnehmern - war die verhältnismäßig hohe Beteiligung an dieser Befragung. Insgesamt hatten 577 Studierende, das entspricht ei-ner Teilnahmequote von 16,5 %, und 164 Hochschulmitarbeiter, das entspricht einer Teilnahmequote von 42,3 %, an der Online-Befragung teilgenommen.

Mit Fokus auf die Studierenden konnte im Er-gebnis der Befragungen Folgendes ermittelt werden:

Zur Hochschulwahl:

Für unsere Hochschule entschieden sich die Studierenden vor allem wegen der Pra-xisorientierung des Studiums, der geringen Höhe der Studienkosten sowie der geringen Lebenshaltungskosten am Studienort. Keine Rolle spielten hingegen die Existenzgrün-derszene, die wirtschaftliche Dynamik und die Attraktivität der Arbeitgeber in der Re-gion.

Zur Studienorganisation:

Als relative Stärken der Hochschule kristalli-sierten sich heraus: das Platzangebot in den Lehrveranstaltungen, die fachliche Bera-tung/Betreuung durch die Lehrenden sowie deren fachliche Kompetenz. Kritik gab es an der internationalen Ausrichtung des Studi-ums, den fachlichen Spezialisierungs- und Vertiefungsmöglichkeiten sowie einer zu geringen Anzahl interdisziplinärer Studien-inhalte.

Zu Beratungs- und Serviceleistungen der Hochschule:

Positiv hervorgehoben wurden in die-sem Bereich das umfangreiche Angebot des Hochschulsports, die Vermittlung von Wohnheimplätzen sowie die Dienstleistun-gen der Fakultäten für ihre Studierenden. Kritisch wurde die zu geringe Beratung zu

Auslandsaufenthalten, insbesondere in den Fakultäten, sowie fehlende Beratungsan-gebote zu den Themen Vereinbarkeit von Studium und Kind sowie zu so zialen und ge-sundheitlichen Fragestellungen angemerkt.

Zur Studieninfrastruktur:

Als besondere Stärken unserer Hochschule werden herausgehoben: die Online-Benut-zerservices der Hochschulbibliothek, die Ausstattung der Labore sowie die Größe und Anzahl der Hörsäle und Veranstaltungs-räume. Als relative Schwächen wurden her-ausgearbeitet die Anzahl der Einrichtungen zur Kinderbetreuung, der Benutzer-Support für IT-Fragen und die Erreichbarkeit der Hochschule (Verkehrsanbindung).

Zum Leben am Hochschulstandort:

Als Stärken zum Leben an beiden Hoch-schulstandorten zählen die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum, die zahlrei-chen Möglichkeiten für Naherholung und Natur und die Attraktivität des Umlandes. Als relative Schwächen stellten sich dar die überregionale Verkehrsanbindung, die Ver-kehrsinfrastruktur innerhalb des Ortes sowie der Service der Stadtverwaltung.

Zum Arbeiten am Hochschulstandort:

Besonders hervorgehoben wurde die Un-terstützung der Professoren der Fakultäten bei der Beschäftigungssuche, Existenzgrün-dung und Jobvermittlung. Als eine relative Schwäche der Hochschulstandorte stellten sich aus Sicht der Studierenden die Attrakti-vität als Wirtschaftsstandort bzw. das zu ge-ringe Arbeitsplatzangebot, der schwierige Berufseinstieg in der Region und die noch zu geringe Vernetzung zwischen Hochschule und Unternehmen dar.

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Einblick // Studium und Lehre

Weiteres Vorgehen:

Ausführlich wurden die Befragungsergeb-nisse mit den Mitgliedern des Senates disku-tiert. Im Großen und Ganzen lieferten diese im Zusammenhang mit anderen Quellen kei-ne Überraschungen. Nur punktuell wurden andere Ergebnisse erwartet, z. B. zum The-ma Internationalisierung. Zudem berichtete der Rektor, dass in einem ersten Briefing-Gespräch mit Beratern der verantwortlichen Agentur Ketchum Pleon und der Vertreterin des Sächsischen Staatsministeriums für Wis-senschaft und Kunst, Frau Annett Hofmann, ein Projektthema herausgearbeitet wurde. Festgelegt wurden folgende Ziele: Stärkung der internationalen strategischen Ausrich-tung der Hochschule Zittau/Görlitz durch eine erfolgreiche Repositionierung des inter-

nationalen Netzwerkes „Neisse University“ sowie eine noch stärkere Vernetzung mit Un-ternehmen der Region bzw. Unternehmen in der Euroregion Neisse.

Anfang November 2013 nahmen Susanne Fentzel, Jan Fallgatter und Hella Trillenberg an der Veranstaltung „Mein Campus: Die Konferenz“ teil. Neben einem interessanten Vortragsprogramm waren es insbesondere die zehn Round Table Sessions mit der kolle-gialen Fallberatung, die einen interessanten Erfahrungsaustausch zu den unterschied-lichsten Themen des Hochschulmarketings beförderten. Weitere zentrale Beratungsver-anstaltungen folgen.

- Hella Trillenberg -

Jan Fallgatter und Susanne Fentzel bei „Mein

Campus: die Konferenz“ im November 2013

Foto: www.eventfotografie-schneider.de

Foto: Peter Hennig

Page 25: Einblick 01/2014

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News – Studium und Lehre

StudentInnengruppe im Professional-Cup bei der SAP in Berlin 2013

Auch in diesem Jahr nahmen drei Studen-tInnenteams der Fakultät W am priME-Cup-Deutschland teil. Qualifiziert hatten sich die Teams beim Campus-Cup der Fakultät, der im Wintersemester 2012/2013 stattfand. Bei den sich anschließenden Master-Cups konn-ten die BWL-Studierenden Sandra Kutschke, Daniel Paschek, Sebastian Grna, Ronny Bräu-er und Martin Kutzschebauch am 07.06.2013 den ersten Platz bei Siemens in Chemnitz erringen.

Zuvor hatten sich schon im November 2012 die Studierenden des Wirtschaftsingenieur-wesens Nicole Thiel, Theresa Kästner, Jo-hannes Berndt, Marco Lange und Christoph Gerber bei Rygol in Lauta die Teilnahme am Professional-Cup gesichert. Im Juni 2013 traten beide StudentInnen-gruppen im Professional-Cup bei der SAP in Berlin gegen überwiegend universitäre Teams an.

Unter den acht teilnehmenden „Unterneh-men“ belegten unsere Wirtschaftsingenieur-studentInnen einen sehr guten vierten Platz.

Für die zeitaufwendige Teilnahme an beiden auswärtigen Cups und das Engagement für unsere Fakultät und Hochschule bedanken wir uns bei den drei Gruppen recht herzlich und wünschen den Studierenden einen er-folgreichen Studienabschluss.

Das Feedback der Studierenden war positiv, so war der Wettbewerb neben dem Studi-um eine weitere Möglichkeit, betriebswirt-schaftliches Wissen anzuwenden sowie auch das eigene Präsentationsvermögen zu tes-ten.

- Gabriele Schröter -

SbS-Team organisiert 3. Lange Nacht der Belegarbeiten für Erstsemester an der Fakultät Sozialwissenschaften Unter dem Thema „Mein erster Beleg“ nah-men ca. 65 Studierende des ersten Semes-ters der vier Bachelor-Studiengänge an der 3. Langen Nacht der Belegarbeiten an der Fakultät Sozialwissenschaften teil.

Ziel war es, Unsicherheiten abzubauen, Fra-gen zu beantworten sowie Tipps und Tricks in der Bearbeitung des ersten Belegs zu ge-ben und Berührungsängste mit den ersten

Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu nehmen.

Zum Auftakt präsentierte Sandro Hänseroth Handwerkszeuge zur Selbstmotivation, ef-fektivem Arbeiten und Beginn der Belegar-beit sowie Strategien gegen Schreibblocka-den und Aufschiebeverhalten. Danach konnten die Studierenden in ihren jeweiligen Studiengängen mit den Studie-renden des SbS-Teams Fragen zu den zu erstellenden Belegarbeiten klären und ge-meinsam über Herangehensweisen disku-tieren. Im Anschluss nutzten einige Studie-

rende die Chance, die Räumlichkeiten der Hochschule zu nutzen, um mit ihren Beleg-arbeiten zu beginnen. SbS stand für individuelle Fragen und bei Problemen zur Seite und begleitete die rund 65 Studierenden den ganzen Abend. Un-terstützt wurde die Veranstaltung vom FSR Sozialwissenschaften sowie dem Studieren-denclub Maus.

Auch im kommenden Semester wird es wie-der eine „Lange Nacht der Belegarbeiten“ geben.

- Sandro Hänseroth -

Erfolgreiche Teilnahme am Planspiel-Cup

3. Lange Nacht der Belegarbeiten

StudentInnengruppe im Professional-Cup bei der SAP in Berlin 2013

Foto: www.primecup.de

Fotos: Luisa Kunath

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Einblick // Campusleben

Richtig gelandet?

Wie können wir noch gezielter Studien-interessierte ansprechen – und frühzei-tig an unsere Hochschule binden?

Mit dieser Frage beschäftigten sich die Mit-arbeiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und des Projektteams „Vielfalt als Stärke“ im Frühjahr 2013, als die ersten Studienbewer-bungen für 2013/14 eintrafen.Bei der Studierendenwerbung spielen Mes-sen und Infotage schon längst keine allei-nige Rolle mehr. Für die Gewinnung neuer Studierender ist das Medium Internet ein unverzichtbares Kommunikationswerkzeug – die Informationen müssen dabei zielgrup-pengerecht und interessant aufbereitet sein.Aus diesem Grund wurde eine „Landing Page“ für Studieninteressierte initiiert, ge-plant und umgesetzt. Die Webseite stellt eine direkte „Landebahn“ dar mit lebendig aufbereitetem Wissen über die Hochschule, die Standorte, die Region und das Studie-rendenleben.

Warum in Zittau und Görlitz studieren?

Dies war die entscheidende Frage, die sich das Entwicklerteam stellte. Was zeichnet un-sere Hochschule aus und kann Jugendliche davon überzeugen, fernab der großen Met-ropolen zu studieren? Was ist das Besondere an unserer Hochschule und wie stellen wir

das dar? Am besten können das diejenigen beantworten, die hier ihre Studienerfahrun-gen gesammelt haben – die Studierenden selbst. Vier Campusspezialisten wurden be-auftragt, ihre eigenen Erfahrungen aufzu-schreiben und Tipps für den Studieneinstieg zu geben. Selbstverständlich gibt es dabei auch Infos zu den Studiengängen – kurz und knapp mit den entsprechenden Links auf die offizielle Hochschul-Homepage, wo die Inhalte ausführlicher beschrieben sind. Doch ganz besonderes Augenmerk wurde auf das „Drumherum“ gelegt: Wo und wie kann man in Zittau und Görlitz wohnen? Was bietet die Region für die Freizeit – kultu-rell und sportlich? Welche speziellen Unter-stützungsangebote („Spezialitäten“) findet der Studierende an der HSZG? Und was sind die Vorteile einer vergleichsweise kleinen Hochschule gegenüber einer großen Uni? Eingebunden in diese Homepage sind Newsletter, die zusätzlich eine Bindung zwi-schen Hochschule und Studieninteressier-ten und Bewerbern schaffen sollen. In der Startphase im vergangenen Sommer wur-den diese „Informationsbriefe“, die inhalt-lich auf die Zeit der Bewerbung ausgerichtet sind, bereits gut angenommen. Für Fragen rund ums Studium stehen auch künftig die Campusspezialisten bereit, um per Email oder auch im Chat individuelle Probleme lösen zu können und Ansprechpartner zu vermitteln.

Und die thematischen Google-Karten, in denen Informationen zu interessanten Kul-turangeboten, Ausflugszielen, Bars, Clubs, Restaurants und auch zur medizinischen Betreuung an beiden Hochschulstandorten zu finden sind, werden den „Neuankömm-lingen“ helfen, sich in der neuen Lebenswelt zu orientieren und wohlzufühlen.

Technisch wurde die Landing Page im Single-Page-Design realisiert. Darunter ist eine einzige Seite zu verstehen, die mehre-re Unterpunkte beinhaltet. Der klare Vorteil bei diesem Design ist die vereinfachte Na-vigation, durch die der Nutzer nie die Seite verlässt und nicht mit einer komplizierten Struktur konfrontiert wird. Für eine optimale Darstellung der Inhalte auch auf den kleine-ren mobilen Endgeräten wurde die Websei-te in sogenanntem Responsive Webdesign umgesetzt, wobei sich die Darstellung au-tomatisch an das jeweilige Anzeigegerät anpasst. Selbstverständlich kommt das Cor-porate Design der Hochschule auch auf der Landing Page zum Tragen. Eine sehr wichti-ge Rolle wird die Landing Page auch bei der Suchmaschinenoptimierung spielen. Sie soll die Hauptseite der Hochschule dabei unter-stützen, in den Suchergebnissen weit oben zu erscheinen.

Seit Mitte Januar 2014 ist die Seite www.studier-hier.de online.

Derzeit wird sie, um auch ausländische Stu-dieninteressierte noch besser zu erreichen, mit angepassten Inhalten in die englische Sprache übersetzt.

KontaktZentrum für Wissens- und TechnologietransferVielfalt als Stä[email protected]

Stabsstelle Ö[email protected]

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Campusleben // Einblick

Der Stura –Von Studis für Studis

Wer oder was ist der Stura eigentlich?

Der Stura bildet das höchste Gremium der studentischen Selbstverwaltung an unse-rer Hochschule. Entsendet werden unsere Mitglieder aus den Fachschaftsräten, deren Aufgabe die Vertretung der spezifischen In-teressen ihrer eigenen Fakultät ist. Der Stura hat dagegen die Aufgabe, hochschulweite Themen und Probleme zu behandeln. Dabei ist jeder aufgefordert, mit Fragen, Ideen und Eigeninitiative an uns heranzutreten und darüber hinaus ebenfalls Teil des Sturas zu werden.

Unsere Aufgabenfelder sind im Sächsi-schen Hochschulfreiheitsgesetz § 24 Abs. 3 geregelt, dazu gehören unter anderem die Wahrnehmung der hochschulinternen, hochschulpolitischen, sozialen und kultu-rellen Belange der Studierenden sowie die Förderung des Hochschulsports, die Förde-rung der studentischen Mobilität und der Ausbau der regionalen, nationalen und in-ternationalen Studentenbeziehungen. Wiederkehrende Aufgaben sind die Unter-stützung studentischer Vorhaben, Finanzie-rung des Hochschulsportes, Organisierung oder Förderung von kulturellen Aktivitäten (Hochschulchor, Campus Party, IceBreaker Party, Chemieschauvorlesung usw.). Außerdem führen wir konstruktive Ausein-andersetzungen mit dem Rektor, der Kanz-

lerin, der Akademischen Verwaltung und anderen Bereichen der Hochschule und ar-beiten in den verschiedenen Gremien mit, um auch die Interessen der Studierenden berücksichtigt zu wissen und sprechen ak-tuelle Themen an, die sich im Verlauf der Semester ergeben.

Um die vielfältigen Aufgaben zu realisieren, haben wir uns in sechs Referaten organi-siert. Jedem Referat steht ein Referatsleiter vor, der vordergründig als Kontaktperson für Fragen oder Anliegen tätig ist:

Mit Hilfe des Referates Finanzen werden die Gelder des Studierendenbeitrags verwal-tet. Mit diesem Geld wird zum Beispiel der Hochschulsport finanziert, die Gelder an die Fachschaften verteilt und Gelder für Veran-staltungen wie Campus Rockt bereitgestellt.

Im Referat Konferenz der sächsischen Stu-dierenden und Hochschulpolitik findet die überregionale Vernetzung der Studieren-denräte Sachsens statt. Dabei halten einige Mitglieder Kontakt zum Sächsischen Staats-ministerium für Wissenschaft und Kunst und kümmern sich um Fragen der studentischen Politik.

Das Referat Nachhaltigkeit & Umwelt-schutz beschäftigt sich mit der Verbesse-rung des „grünen Charakters“ der Hoch-

schule durch die Realisierung verschiedener Umweltprojekte und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Bildungs- und In-formationsangebots zu N & U. Es arrangiert außerdem eine synergetische Zusammen-arbeit zwischen dem Umweltmanagement der Hochschule, den studentischen Gremi-en und anderen Interessierten.

Das Referat Organisation ist für die Vorbe-reitung der Sitzungen und der Büroarbeit verantwortlich. In Görlitz findet ihr uns im Haus G II Raum 0.55 und in Zittau Haus Z III Raum 33/34. Zudem zählen die persönliche Beratung für Studierende zu den Hauptauf-gaben sowie das Ausstellen des internatio-nalen Studentenausweises ISIC. Öffnungs-zeiten könnt ihr auf unserer Homepage finden oder ihr schreibt uns direkt an.

Die Mitglieder des Referates Sport und Kul-tur befassen sich u. a. mit der Entwicklung des Hochschulsports, der Campus Party und der Zusammenarbeit mit dem Gerhart-Hauptmann-Theater.

Im sechsten Referat, Studentenwerk Dres-den, werden Fragen rund um die Mensa, BAföG und die Wohnheime bearbeitet.

Da wir kontinuierlich die Mitglieder erset-zen müssen, die ihr Studium abgeschlossen haben, sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitstreitern, die das Hochschulge-schehen gerne aktiv gestalten, Aufgaben übernehmen und Erfahrungen sammeln wollen. Für Studierende bietet die Mitar-beit im Studierendenrat die Möglichkeit, die Struktur der HSZG von der anderen Seite wahrzunehmen und an deren Veränderung zu partizipieren.

KontaktHaus Z III, Raum 33/34Haus G II, Raum [email protected]://blog.hszg.de/stura/http://www.facebook.com/SturaHSZGFoto: Jens FreudenbergDie Mitglieder des Studierendenrates Foto: Freudenberg – HSZG

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Einblick // Campusleben

News – Campusleben

SbS-Team organisiert unvergesslichen Quiz-Abend für Studierende der Fakul-tät Sozialwissenschaften

In 10 Kategorien mit je 10 Fragen und Ak-tionsspielen zu den Studiengängen der Fakultät Sozialwissenschaften, den Hoch-schulstandorten Zittau und Görlitz, dem Campusleben und der Stadt Görlitz nahmen elf Teams aus allen Studien- und Jahrgän-gen der Fakultät am 1. SbS-Campus-Quiz am 09.12.13 im Studierendenclub Maus teil. Das SbS-Team der Fakultät Sozialwissen-

schaften („Vielfalt als Stärke“ – Studierende beraten Studierende) organisierte das Quiz mit dem Ziel, dass sich die Studierenden mit den Studiengängen der Fakultät, den bei-den Standorten und dem Hochschulleben auseinandersetzen. Die Gewinnerteams er- hielten eine finanzielle Unterstützung für Matrikelveran staltungen, welche vom Fach-schaftsrat Sozialwissenschaften zur Verfü-gung gestellt wurde. Neben den Matrikeln der Fakultät nahmen das Zittauer sowie das Görlitzer SbS-Team und der FSR Sozialwis-senschaften außerhalb der Wertung teil.

Für 2014 ist in Zusammenarbeit der SbS-Teams aller Fakultäten mit dem Studieren-denrat ein hochschulweites und standort-übergreifendes 2. Campus-Quiz geplant.

Zwei Aquarelle der Künstlerin Helga Pilz aus Löbau – „Leuchtender Mohn“ (Ausschnitt Bild unten) sowie „In frischen Farben“ über-gab kürzlich der Vorstand des Förderver-eins der Hochschule Zittau/Görlitz e. V. als Schenkung an die Hochschule.

Kanzlerin Karin Hollstein nahm aus der Hand des stellvertretenden Vorstandsvor-sitzenden, Professor Fritz Jochen Schmidt, die Schenkungsurkunde entgegen. In ein-fühlsamen Worten schilderte dieser den Lebensweg der Künstlerin und ging auf die Gestaltung der beiden Aquarelle ein. Zu se-hen sind diese Werke künftig im Sonderlese-saal der Hochschulbibliothek.

Des Weiteren übergab Gastkünstler Brian Curling drei Werke an die Hochschule. Es handelt sich dabei um die Farbholzschnit-te „Wie die Krähe fliegt“, „Firmament“ und „Cycle“. Auch diese drei Werke werden ihren Platz in der Hochschulbibliothek finden.

Die Direktorin der Hochschulbibliothek, Dr. Rosemarie Konschak, betonte, dass sie gern das Thema Bibliothek und Kunst fortführen würde, zumal dies ein Ort sei, der inspirie-rend auf seine Besucher wirke.

- Hella Trillenberg -

Symposium widmet sich erfolgreicher Kinderbuchautorin zum 100. Geburtstag

Der österreichischen Kinder- und Jugend-buchautorin Mira Lobe (1913 – 1995) wurde am 13. und 14. September 2013 ein Symposi-um in ihrer Geburtsstadt Görlitz gewidmet. Unter dem Motto „Zeit zu träumen, Zeit zu handeln“ gaben Referenten aus Wien, Salz-burg und Görlitz Einblicke in Leben und Werk der jüdischen Autorin.

Anlass für die Tagung mit Begleitprogramm und Festakt war der 100. Geburtstag Mira Lobes, die als Hilde Miriam Rosenthal am 17. September 1913 in Görlitz zur Welt kam.

Mira Lobe zählt zu den bedeutendsten Erzählerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie schrieb mehr als 100 Kinder- und Jugendbü-cher, darunter den Klassiker „Das kleine Ich bin Ich“. In ihrer Heimatstadt Görlitz und im Osten Deutschlands sind die Autorin und ihr mehrfach preisgekröntes Werk allerdings kaum bekannt. Das Symposium soll dazu beitragen, Multiplikatoren wie Lehrer, Erzie-herinnen, Bibliothekarinnen, Sozialarbeiter und Wissenschaftler auf Mira Lobes Lebens-leistung aufmerksam zu machen.

- Brigitte Pyerin -

1. SbS-Campus-Quiz in Görlitz

Schenkungen an die Hochschule

Ehrung für Mira Lobe in Görlitz

KontaktDipl.-Soz.Arb./Soz.Päd. (FH)Sandro HänserothFakultät Sozialwissenschaften/ZWT „Vielfalt als Stärke“[email protected]

Mira Lobe

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Internationales // Einblick

Internationale Forschungsaktivitätenan der Hochschule Zittau/Görlitz

Internationalisierung ist ein Schwerpunkt der Aktivitäten an unserer Hochschule. Die Internationalisierungsstrategie greift dabei die fachlichen Profillinien „Energie und Um-welt“ sowie „Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft“ auf. Aus territorialer Sicht konzentrieren sich die Aktivitäten vor allem auf die Region Mittel- und Osteuropa, ohne dabei andere Gebiete und Länder auszu-schließen. Es ist hier nicht möglich, alle Ak-tivitäten zu würdigen, aber es sollen eine Reihe von Projekten benannt werden, wel-che sich auf eine lange Tradition der Zusam-menarbeit mit Partnern im osteuropäischen Raum beziehen.

Wenn über Internationalisierung gespro-chen wird, soll auch noch einmal daran er-innert werden, dass es ein breites Feld von Aktivitäten geben kann. Die konkrete Aus-prägung der Forschungsaktivitäten in den Fakultäten, den Fächergruppen sowie für jedes einzelne Projekt ist sehr individuell.

Es kann in In-Coming- und Out-Going-Ak- tivitäten unterschieden werden. Zu den Out-Going-Aktivitäten zählen beispielswei-se Forschungsaktivitäten über eine zeitlich begrenzte Mitarbeit an ausländischen For-schungseinrichtungen oder auch, wie von einer Professorin der Fakultät Sozialwissen-schaften in ihrem Forschungsfreisemester praktiziert, Feldforschungen in Afrika oder in Südamerika.

Andere Gebiete sind die Teilnahme an wis-senschaftlichen Veranstaltungen und Kol-loquien im Ausland. Hier soll besonders auf das Team von Prof. Dr. Hans-Joachim Kretz-schmar von der Fakultät Maschinenwesen verwiesen werden, das regelmäßig an re-nommierten Einrichtungen in den USA auf-tritt und somit sehr aktiv dazu beiträgt, dass die Wissenschaftskompetenz nach außen getragen wird.

Ein zweites großes Feld sind In-Coming-Aktivitäten bei Konferenzen. Eine lange Tra-dition und ein breites Spektrum der Gäste verzeichnen hier das Zittauer Energiewirt-

schaftliche Seminar, das inzwischen zum 23. Mal stattgefunden hat. Hier diskutieren inzwischen jährlich Vertreter aus über 15 MOE-Staaten, einschließlich China und der Türkei, über die Energiepolitik in ihren Län-dern. Es liegen umfangreiche Informationen zur Bewertung der deutschen Politik der Energiewende, zum Ausbau internationaler Netzkapazität, aber auch zu den Plänen der einzelnen Länder, vor, welche Ressourcen bei der Energiegewinnung in Zukunft ge-nutzt werden sollen.

Seit fünf Jahren führt die Wirtschaftsuni-versität St. Petersburg (Ru) in Kooperation mit der Gazprom AG und weiteren Indust-riepartnern eine Konferenzreihe „Energie-wirtschaft 2100“ durch. Vertreter aller großen Industrienationen und vieler welt-wirtschaftlich relevanter Unternehmen und Forschungseinrichtungen diskutieren an dieser Stelle Strategien der Energieversor-gung. Aus unserem Forschungsprofil heraus sehe ich eine moralische Pflicht für unsere Hochschule, wenn wir unseren Status als Energiehochschule ernst nehmen, um bei diesem Diskussionsforum wesentlich stärker präsent zu sein.

Das jährliche Fuzzy-Kolloquium ist ein zwei-ter traditioneller Bereich, das auf eine über 20-jährige Tradition zurückblicken kann. Die Basis der Veranstaltung bildet hier die Au-tomatisierungstechnik, aber Forschungser-gebnisse auf der Basis der Fuzzy-Logik sind auch in fast allen anderen Forschungsgebie-ten anzutreffen.

Ein weiteres breites Feld sind regelmäßige Treffen von Forschergruppen, die im Rah-men ihres Arbeitskreises an den Partnerein-richtungen zusammenkommen. Die größte Gruppe ist dabei sicherlich der Verbund im Rahmen des Baltic University Programme, das alle Ostseeanrainerstaaten einbezieht. Dieser Verbund wird bei uns ganz aktiv durch den Bereich Ökologie und Umwelt-schutz (Prof. Delakowitz) getragen.

Ein weiteres internationales Projekt ist der Deponieworkshop (Prof. Schönherr), der ge-meinsam mit tschechischen und deutschen Partnern, finanziert aus Mitteln der EU Ziel 3/ Cíl 3, durchgeführt wird.

Neben den MOE-Staaten bestehen noch zahlreiche Partnerschaften und Forschungs-aktivitäten mit Hochschulen weltweit, so zum Beispiel in Mexiko, Südafrika und vielen anderen, auf die hier im Einzelnen nicht ein-gegangen werden kann.

Abschließend soll dennoch ein Bereich be-nannt werden – die Fakultät Management- und Kulturwissenschaften. In letzter Zeit hat dort die Betreuung ausländischer Doktoran-den stark zugenommen. Unser vorhande-nes Fach- und Methodenwissen wird hier zur Entwicklung in den Gastländern einge-setzt. Gleichzeitig erfolgen regelmäßige Forschungsaufenthalte der Doktoranden an unserer Hochschule, die das wissenschaft-liche Leben und den internationalen Aus-tausch beleben und bereichern.

Wir sehen, dass eine große Breite der inter-nationalen Forschungsaktivitäten vorliegt. Die Resultate bestätigen uns auch eine her-vorragende Qualität. Ich wünsche mir, dass es uns künftig noch besser gelingt, diese Breite für alle Kollegen, die Studierenden und auch die Region stärker nutzbar zu ma-chen und die Hochschule noch stärker über die Region hinaus ausstrahlt.

- Roland Giese, Prorektor Bildung -

Nurzah Alshanova (re.) in Zittau Foto: HSZG

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Einblick // Internationales

„Landscape of Future“ („LoFe“) – Resumée aus zweieinhalb Jahren grenzüberschreitender Umweltpädagogik

Anfang des Jahres 2011 startete ein drei-jähriges Ziel3-gefördertes SAB-Projekt mit dem Namen „Landscape of Future“. Das Projektteam besteht aus dem Lead-Partner aus Tschechien „SilvaSacra“ mit Jan Modra, der Hochschule Zittau/Görlitz (Fakultät Ma-thematik/Naturwissenschaften) mit Prof. Dr. Christa Heidger (Projektleitung auf deut-scher Seite) und Dipl. Ing. (FH) Felix Eschrich sowie dem IÖU mit Dr. Dietmar Bothmer und Dipl.-Ing. (FH) René Neidt.

Grundidee dieses grenzüberschreitenden Projektes war es, den Schülern beider Län-der klarzumachen, dass die landschaftliche Schönheit und Vielfalt der Oberlausitz nicht an die politischen Grenzen gebunden ist,

sondern sich die Landschaftsentwicklung auf einen gemeinsamen Naturraum und kul turellen Ursprung zurückführen lässt. Die eingetretene divergierende Entwicklung soll te aber auch anhand der von den Schü-lern im Rahmen des Projektes durchgeführ-ten Kartierungen dargelegt werden. Neben der Umweltbildung war ein interkultureller Austausch zwischen deutschen und tsche-chischen Schülern von großer Bedeutung. Am Projekt waren SchülerInnen im Alter von 13 bis 16 Jahren und LehrerInnen von vier deutschen und drei tschechischen Schulen beteiligt.

In Fachvorträgen wurden thematische Grund lagen vermittelt, bevor die Schüle-rInnen Landschaftselemente aus den Ka-tegorien Natur, Kultur und Technik nach ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten kartierten. Innerhalb von zwei Schuljahren erfassten die SchülerInnen über 300 Objekte, die nun auf der projekt-eigenen Internetplattform mit Foto und al-len aufgenommenen Parametern zu finden sind: http://lofe.hszg.de .

Ein wichtiges Ziel des Projektes war es, herauszufinden, was den Schülern an der Landschaft gefällt, was ihnen auffällt, und was sie als störend empfinden. Dies war insbesondere durch die Auswahl der zu kartierenden Objekte durch die SchülerIn-nen erkennbar. Hier zeigte sich deutlich, dass Industrieobjekte sowohl in Form von Brachen oder noch aktiver Industrie wenig interessant waren. Vielmehr standen beim Kartieren auffällige, der Kategorie Kultur zugeordnete Elemente wie monumentale Baukunst, Sport- und Spieleinrichtungen so-wie Einkaufsmöglichkeiten im Vordergrund.

Allerdings zeigte sich mit zunehmender Projektdauer bei einigen SchülerInnen eine steigende Sensibilisierung auch für andere Landschaftsbestandteile. Neben den Kartierungen hatten die Schüle-rInnen bei der Gestaltung und Umplanung von Landschaftsausschnitten die Möglich-keit, ihre Vorstellungen von einer Zukunfts-landschaft darzulegen. Dabei zeigte sich oft, dass nicht der Naturschutz, sondern das Entertainment für die Schüler im Vorder-grund steht. Höhepunkte des Projektes waren zwei Camps, eines auf tschechischer (2012 in Oldřichov v Hájích) und eines auf deutscher Seite (2013 in Görlitz). Hier trafen jeweils frei-willige Schüler beider Länder aufeinander und verbrachten eine gemeinsame Woche. Es fand eine Fusion zwischen Bildung und Freizeitgestaltung statt.

Insgesamt war das Projekt sehr erfolgreich. Die SchülerInnen konnten für grenzüber-schreitende Landschaftsentwicklung sen-sibilisiert und Vorurteile zwischen beiden Nationalitäten in der gemeinsamen Grup-penarbeit abgebaut werden. Die Internet-plattform zum Projekt bleibt weiterhin aktiv.

Wer also interessante Landschaftselemente kennt oder kartieren und melden möchte, findet die Kartierbögen sowie alle Unterla-gen zum Projekt unter folgendem Link:

http://silvasacra.cz/lofe/lofe_d_30.html

Die ausgefüllten Kartierbögen mit Fotos können an die Hochschule zu Händen von Felix Eschrich oder in digitaler Form an

[email protected] gesendet werden.

- Christa Maria Heidger, Felix Eschrich -Foto: Jens FreudenbergSchüler bei der Kartierung

Schlauchboottour Fotos: Heidger/Eschrich

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Internationales // Einblick

Erfahrungsbericht: Bali

Südost-Asien ist einer der bedeutendsten Zukunftsmärkte für den Tourismus.Von dem Studienaufenthalt erwartete ich mir vor allem eine fundierte Ausbildung in den Bereichen der südostasiatischen Wirtschaftsbeziehungen und der indone-sischen Geschichte, Ethnologie und Kultur. Seit langer Zeit begeistere ich mich für die asiatische, im Speziellen die indonesische Kultur und Sprache. Gerade im Tourismus ist ein Interesse an anderen Destinationen von großer Wichtigkeit.

Die Bewerbung um den Studienplatz ver-lief schnell und wurde im ersten Durchlauf akzeptiert. Der Kontakt entstand über Si-mone Kunze, Mitarbeiterin der Akademi-schen Verwaltung unserer Hochschule. Sie ist Ansprechpartnerin für Auslandsstudium und Auslandspraktikum, stand mir bei der Beantwortung vieler wichtiger Fragen zur Seite und stellte Verbindungen zu bereits erfahrenen Studierenden her. So konnte ich in relativ kurzer Zeit Auskünfte über die Unterbringung, Lebenshaltungskosten und Studiengebühren einholen. Ich nahm schon früh Kontakt zu einem Vermieter auf, bei dem ich dann mit elf anderen Studenten eine geräumige, wunderschöne, im balinesi-schen Stil eingerichtete Villa bewohnte. In Zusammenhang mit behördlichen Papie-ren ist der Arbeitsaufwand je nach Art des Visums mal mehr, mal weniger umfang-reich. Als deutscher Staatsbürger bekommt man für 30 Tage ein Visum ausgestellt, wel-ches nur einmal verlängert werden kann. Um länger im Land verweilen zu können, muss demnach eine erneute Aus- und Wie-dereinreise erfolgen. Für ausländische Stu-denten gibt es die Möglichkeit, ein Visum für zunächst 60 Tage bei der Botschaft in

Deutschland (also vor Einreise) zu beantra-gen. Dieses wird dann problemlos durch das Sekretariat auf dem Campus für je 30 Tage (ca. 35 bis 45 Euro) verlängert.Besonders für Borneo sollten die generellen Impfungen aufgefrischt werden. Dennoch habe ich mit Schlimmerem gerechnet, be-sonders im Zusammenhang mit Malaria. Ein guter Mückenschutz (vor Ort kaufen!) ist dabei schon ausreichend. Weiterhin habe ich mich auf Empfehlung gegen Tollwut und Typhus impfen lassen. Die Kosten dafür werden größtenteils von der Krankenkasse getragen. Auf Bali kann man von einer sehr guten ärztlichen Versorgung sprechen. Es gibt mehrere Privatkliniken, wie das BIMC, welche unter australischer Leitung stehen. Viele Balinesen sprechen sehr gutes Eng-lisch, was die anfängliche Kommunikation um einiges erleichtert.

Der große Campus der Udayana University erstreckt sich über ein langgezogenes Ge-lände in Jimbaran und einer Außenstelle in Denpasar. Aufgrund der großen Entfernung von meiner Villa in Kerobokan zum Cam-

pus waren alle Studenten auf ein geeigne-tes Transportmittel angewiesen. Nichts in Bali ist geeigneter als ein Motorroller, mit dem man durchaus schnell im oft stocken-den Verkehr vorankommt. Man sagt: „Kein Mensch auf Bali läuft weiter als sein Roller lang ist!“

Ein Tag an der Uni sah wie folgt aus: 8:30 Uhr Vorlesungsbeginn Anwesenheitsnachweis mittels Finger-

abdruck und Unterschriftenliste in der jeweiligen Vorlesung oder dem Seminar

Vorlesungen und eigene Referate in klimatisierten Räumen

Mittagspause: Möglichkeit für kleine Snacks von mobilen Garküchen

Kaffee gratis Gegen 14 bis 15 Uhr Ende

Der Mix aus Vorlesungen, Case Studies und interessanten Exkursionen bot eine gelungene Abwechslung. Der Anteil an Referaten und Hausarbeiten war ange-messen und gestaltete sich nicht aufwän- diger als an der Hochschule Zittau/Gör-litz. Hier sieht man jedoch einen der größten Unterschiede zwischen Indone-sien/Asien und Deutschland/Europa. Die Gesellschaft in Asien ist stark gruppen ori-en tiert. Auch im täglichen Arbeits- und Studienleben ist dies zu beobachten. Wäh-rend deutsche Studenten durchaus für eine ganze Weile für sich selbst sein können, ist das Gruppengefühl in Asien sehr viel stärker ausgeprägt. Neben der sehr indirekten Art, Fragen auszuweichen, wird sehr viel Wert auf Gruppenaktivitäten gelegt, was sich meiner Meinung nach sehr positiv auf den Zusammenhalt der Studenten auswirkt.

- Mareen Kuhn -Die Autorin Mareen Kuhn Fotos: privat

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Einblick // Internationales

News – Internationales

Im Mai 2013 fand in Görlitz das erste große Treffen der Korea-Alumni des DAAD aus An-lass der 130-jährigen diplomatischen Bezie-hungen statt. Mehr als einhundert Teilneh-mer aus Korea und Deutschland, die in den vergangenen dreißig Jahren in Südkorea studiert, gelehrt oder geforscht hatten, ka-men zu diesem Treffen nach Görlitz.

Auftakt der Veranstaltung bildete ein Fest-akt im Rathaus zu Görlitz. Die Präsidentin des DAAD, Prof. Dr. Margret Wintermantel, begrüßte die hochrangigen Gäste aus Ko-rea, darunter den prominentesten Korea-Alumni den Premierminister a. D. Hwang Sik Kim, den Präsidenten der National Research Foundation, Prof. Dr. Seung Jong Lee, sowie den Staatssekretär im Sächsischen Staats-ministerium für Wissenschaft und Kunst, Dr. Henry Hasenpflug. Gleichzeitig zeigte sie sich erfreut, dass so viele Korea-Alumni der

Einladung gefolgt waren. Darunter befand sich auch eine Gruppe koreanischer DAAD-Stipendiaten, die derzeit an verschiedenen deutschen Hochschulen studieren und forschen, sowie zahlreiche renommierte Wissenschaftler und Referenten aus beiden Ländern. In ihrer Begrüßungsrede hob sie die Bedeutung von Alumni hervor. Sie seien das Bindeglied, um Kontakte und Beziehun-gen zwischen Ländern langfristig zu vertie-fen. Eine besondere Ehre wurde Prof. Humphrey zuteil: Er wurde zum Ehren-Alumnus des DAAD ernannt.

Insgesamt erlebten die Teilnehmer interes-sante und inhaltlich überaus aussagekräf-tige Vorträge und Diskussionen. Rektor Al-brecht bilanzierte: „Wir hatten schon viele herausragende Tagungen an unserer Hoch-schule, aber mit dieser Beteiligung von Grö-

ßen aus Politik und Wissenschaft - von der DAAD-Präsidentin über den Präsidenten der koreanischen National Research Foundation bis zum Premierminister a. D. Koreas, und andere mehr - ist diese sicher als einmalig zu bezeichnen.“

- Hella Trillenberg -

Am 11. Dezember 2013 wurden im festlichen Rahmen im Naturparkhaus Großschönau herausragende Leistungen in der grenz-überschreitenden Zusammenarbeit in der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa geehrt. In diese Veranstaltung eingebettet, fand auch

die Auszeichnung studentischer Arbeiten in der Kategorie „Junge Wissenschaftler“ statt. Geehrt wurden Arbeiten, die zur Lösung eu-roregionaler Aufgaben und Probleme bei-trugen. Den Initiativen des Akademischen Koordinierungszentrums der Hochschulen der Euroregion Neisse ist es zu verdanken, dass dieser Preis nun schon zum sechsten Mal vergeben werden konnte. Der 1. Preis ging in diesem Jahr an Denisa Bohuslová; vom Studiengang Wirtschaft und Management der Ökonomischen Fa-kultät der Technischen Universität in Liberec für die Ergebnisse im Rahmen des Themas „Die Strategie des Eintritts der Firma Kitl GmbH auf den deutschen Markt“.

Über den 2. Preis konnte sich die kasachische Studentin Svetlana Kim vom Studiengang Betriebswirtschaft der Fakultät Wirtschafts-wissenschaften und Wirtschaftsingenieur-

wesen der Hochschule Zittau/Görlitz freuen. Sie erhielt die Auszeichnung für ihre Arbeit zum Thema „Finanzierungsbedarf und Cash-Modell des Projektes „Carsharing in der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa“.

Der 3. Preis ging an Malgorzata Baranska vom Polytechnika Wrocławska und Łukasz Sebastian Neć von der Ökonomischen Uni-versität Wrocław. Beide studieren an einer Außenstelle ihrer Hochschule in Jelenia Góra.

Die Auszeichnungen wurden vorgenom-men von Mitgliedern der Jury des Akademi-schen Koordinierungszentrums der Hoch-schulen der Euroregion Neisse, dem Landrat des Landkreises Görlitz, Bernd Lange, vom Hejtman des Liberecky kraj, Martin Puta, und vom Stadtpräsidenten Bolesławiec, Pi-otr Roman.

- Hella Trillenberg -

Erstes großes DAAD Korea-Alumni-Treffen

Preis an kasachische Studentin

v.l.: Professor Roland Giese, Svetlana Kim,

Christian Müller Foto: Trillenberg – HSZG

Prof. Richard Humphrey wird von Frau Ursula

Toyka-Fuong zum Ehren-Alumnus des DAAD

ernannt Foto: Trillenberg – HSZG

Gruppenbild der Teilnehmer des DAAD Korea-Alumni-Treffens Foto: Trillenberg – HSZG

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Menschen // Einblick

Über dieSchulter geblickt: Mensa

Morgens um 6:15 Uhr, eine Uhrzeit, zu der die meisten Studenten noch schlafen, be-ginnt der Tag von Ingeborg Kothe. Sie ist die Chefin der Zittauer Mensa und verantwort-lich dafür, dass jeder pünktlich ab 11 Uhr sein Mittagessen bekommt. Dabei kümmert sie sich um die Organisation und Koordina-tion der Mitarbeiter. „Wir sind vier Vollzeit- und 16 Teilzeitkräfte. Ich muss abschätzen, wie viele Arbeitskräfte an welchen Tagen gebraucht werden und danach den Dienst-plan gestalten.“ Derzeit wird der Plan für das nächste Jahr erstellt. „Meine Aufgabe ist es, alles zu planen, was uns an Kosten für die-ses Haus anfällt, wie viele Essen, wie viele Studentenportionen, wie viele Eintöpfe, wie viele Desserts werden verkauft. Derzeit läuft die Planung für das Jahr 2014.“ Das alles funktioniert natürlich nur mit exakten Daten und Statistiken aus den Vorjahren und den über die Jahre gesammelten Erfahrungen.

Ab 7:30 Uhr beginnt das Kochen. Da Zittau eine Außenstelle des Studentenwerks in Dresden ist, werden die Bestellungen zen-tral in Dresden aufgegeben und verwal-tet. Fleisch kommt von einem Fleischer in

Dresden, der alle Mensen beliefert, und das Gemüse kommt aus Rothenburg, wo wiede-rum lokal und nach Saison eingekauft wird. „Um 10 Uhr beliefern wir den Kindergarten Knirpshausen. 90 Kinder, überwiegend Kin-der von Studenten, werden hier betreut. Das Essen für die Außenstelle im Haus Z VII ver-lässt um 10:30 Uhr das Haus.“

„Zum Beginn des Wintersemesters ist immer am meisten los, viele neue Studenten bevöl-kern die Mensa und lassen uns zur Höchst-form auflaufen.“ Doch auch im Semester gibt es Unterschiede. „Freitags fahren viele Studenten bereits nach Hause, dann brau-chen wir weniger Personal und natürlich weniger Portionen.“ Im Semester werden insgesamt pro Tag rund 1800 Portionen ver-kauft. Davon entfallen 600 auf die Mensa in Görlitz, die eng mit der Zittauer Mensa zu-sammenarbeitet. Weitere 200 Essen werden im Zittauer Haus VII ausgegeben und der Löwenanteil geht mit rund 1000 Portionen in der Mensa in Zittau über die Theke.

Die Essgewohnheiten sind dabei durchaus zu erkennen. „Während wir in Zittau rund

150 vegetarische Gerichte am Tag verkau-fen, sind es in Görlitz rund 200. Im Verhält-nis zur Gesamtanzahl werden in Görlitz also doppelt so viele „Alternativ“-Essen geges-sen wie in Zittau.“ Neue Speisen entstehen durch Probieren und viele Treffen mit Leitern anderer Men-sen, wo Erfahrungen und Ideen ausge-tauscht werden. Zum Ende des Jahres 2013 wollen wir in Gör-litz ein Angebot namens „Fit und Vital“ mit maximal 700 kcal anbieten und unser vega-nes Angebot weiter ausbauen“.

Die größten Schwierigkeiten im täglichen Ablauf bringt das Tagesgeschäft selbst mit sich. Für was werden sich die Studenten entscheiden? „Es gibt zwar Zahlen und Da-ten, die vorliegen und an denen man sich orientieren kann, aber ob alles so eintrifft, wie wir es planen, weiß man vorher nie.“ Dank eines gut vernetzten Kassen- und Warensystems kann zu jedem Zeitpunkt eingesehen werden, welches Essen wie oft verkauft wird. „Wenn wir beispielsweise 300 Portionen vegetarisches Essen eingeplant haben und recht schnell 250 Portionen ver-kauft haben, bekommen wir einen Alarm-ton und wissen, dass wir hier nachlegen müssen.“ Auch Reste gibt es sehr wenige, denn es wird entsprechend der technischen Möglichkeiten bedarfsgerecht gekocht und nur sehr geringe Mengen bleiben am Ende übrig.

Nachdem um 14 Uhr die Essensausgabe be-endet wird, geht es hinter der Theke noch weiter. Um 15 Uhr ist alles abgewaschen und aufgeräumt. Dann geht auch der Arbeitstag der Mensachefin zu Ende. Auf die Frage, was sie selbst am liebsten isst, antwortet Frau Kothe bescheiden: „Am liebsten mag ich Reis, dazu vielleicht noch Salat und ein Schnitzel. – Überhaupt keine Pommes.“ Guten Appetit!

- Johannes Huth -Mensa bei Nacht Foto: Peter Hennig

Foto: Striezel – HSZG

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Einblick // Menschen

Prof. Dr. Bingen mit Großem Verdienstkreuz ausgezeichnet

Absolvent „Kultur und Management“ erhält hohe Ehre

Deutschland- stipendien 2013/14vergeben

Bundespräsident Joachim Gauck hat Prof. Dr. Dieter Bingen am 4. Oktober 2013 anläss-lich des Tags der Deutschen Einheit mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausge-zeichnet.

Der Direktor des Deutschen Polen-Instituts und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für kulturelle Infrastruk-tur Sachsen wurde vom Bundespräsidenten im Schloss Bellevue im Rahmen einer Fest-veranstaltung geehrt.In der Vorstellung durch die Ordenskanzlei des Bundespräsidialamtes heißt es: „Der Politologe und Historiker setzt sich seit Jahrzehnten für die Pflege der deutsch-polnischen Beziehungen ein. Dieter Bingen ist einer der profiliertesten Kulturvermittler und Politikexperten in beiden Ländern. Seit 1999 leitet er das Deutsche Polen-Institut Darmstadt, eine der bedeutendsten Einrich-tungen für polnische Geschichte, Kultur und

Politik. Im Jahr 2000 gründete er zusammen mit dem Deutschland- und Nordeuropain-stitut Stettin den deutsch-polnischen Ge-sprächskreis Kopernikus-Gruppe, der sich auch mit Parlamentariern Deutschlands und Polens über die Perspektiven der deutsch-polnischen Beziehungen austauscht.“ Dieter Bingen lehrt an der Hochschule Zit-tau/Görlitz und an der Technischen Univer-sität Darmstadt, ist Kuratoriumsmitglied des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Breslau und wirkt in zahlreichen anderen Gremien zu- gunsten eines stabilen Netzwerks der deutsch-polnischen Verständigung.

- Matthias Theodor Vogt -

Michael Ziesch, Dipl.-Kfm (FH), Absolvent des Studienganges Kultur und Management der Hochschule Zittau/Görlitz, ist Träger des Förderpreises zum Ćišinski-Preis 2013. Land-tagspräsident Dr. Matthias Rößler überreich-te ihm den Preis bei einer Feierstunde am 19. Oktober 2013 im Kloster St. Marienstern. Neben Michael Ziesch wurde Benno Budar ausgezeichnet. Der Vorkämpfer der sorbi-schen Revolution von 1989 und gefeierte Dichter erhielt den Ćišinski-Preis 2013, die höchste Ehrung des sorbischen Volkes.

Michael Ziesch hatte sich 1997 im Grün-dungsmatrikel des Studiegangs imma-tríkuliert und bei Prof. Vogt erfolgreich seine Diplomarbeit zum Sächsischen Aus-bildungs- und Erprobungskanal Bautzen verteidigt, den er seither leitet. Als Kultur-manager, aber auch als Komponist und Sän-ger gehört er zu den tragenden Säulen des sorbischen Kulturlebens.

- Matthias Theodor Vogt -

Zur Vergabe standen zehn Stipendien von Stipendiengebern aus der Wirtschaft, Ein-richtungen und Privatpersonen, davon waren sieben mit Zweckbindung. Ausführ-lich diskutierte der Stipendienauswahlaus-schuss die 38 vorliegenden Anträge.

Für das Studienjahr 2013/14 erhalten ein Deutschlandstipendium:

Johannes Hebrich, SG Elektrotechnik, Peter Gerhardt, SG Mechatronik, Pavlo Osieniev, SG Maschinenbau, Frank Resick, SG Maschinenbau Lars Bittner, SG Energie- und Umwelt-

technik,

Stephanie Bahr, SG Betriebswirtschaft, Malte Klein, SG Tourismus, Marc Klinger, SG Soziale Arbeit, Khac Toan Nguyen, SG Chemie und Juliane Gäbler, SG Chemie.

- Hella Trillenberg -

Preisträger Michael Ziesch und

Prof. Dr. Matthias Theodor Vogt Foto: HSZG

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Die Stipendiaten (hinten v.l.): Marc Klinger, Pavlao Oseniev, Lars Bittner, Malte Klein,

vordere Reihe: Khac Toan Nguyen, Peter Gerhardt, Frank Resick Foto: Trillenberg – HSZG

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Menschen // Einblick

Studentin erhält Stipendiumder Stiftung Lausitzer Braunkohle

Neues Mitglied im Hochschulrat

Aus der Hand des Vorstandsmitgliedes der Stiftung Lausitzer Braunkohle, Jörg Waniek, konnte dieser Tage Annett Sturm, Studentin unserer Hochschule, ein Stipendium über-reicht bekommen. „Ich freue mich über dieses Stipendium sehr“, so Annett Sturm, „werden doch damit meine Leistungen im Studium auf besonde-re Weise gewürdigt. Zudem entspannt sich für diese Zeit meine finanzielle Situation.“

Annett Sturm ist Studentin der Elektrotech-nik/Automatisierungstechnik im 7. Semester, verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von zehn und acht Jahren. Gerade eben hat sie ihre Praxissemesterarbeit am Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM) zum Thema „Druck-, Temperatur- und Füllstandsregelung für ei-nen Druckbehälter für das Projekt THERESA“ (Aufbau im Zittauer Kraftwerkslabor) mit der Note „sehr gut“ verteidigt.

Auf die Frage, wie sie zum Studium an unse-re Hochschule gekommen sei, antwortet sie: „Ich erlernte erst den Beruf einer Kommuni-kationselektronikerin und qualifizierte mich weiter zur staatlich geprüften Informatike-rin. Da ich mich aber unterfordert und nicht gefördert fühlte, beschloss ich, noch einmal „richtig“ zu studieren.

Als ich zu einem Hochschulinformationstag im Sommer in Zittau war, habe ich mir alles angeschaut und ich fühlte mich sofort will-kommen.“

Die Stiftung Lausitzer Braunkohle unter-stützt Studierende von Studieneinrichtun-gen, die einen engen Bezug zur Lausitz haben und die sich im Rahmen ihres Studi-ums thematisch mit Fragen der Ressourcen schonenden Energieerzeugung sowie des Umwelt- und Klimaschutzes befassen. Ge-fördert werden Studierende im Master- oder Diplomstudium.

- Hella Trillenberg -

Seit September 2013 ist Dr. Gottfried Zeitz, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutsch-land in Breslau, Mitglied im Hochschulrat unserer Hochschule.

Der Ernennung ging ein intensiver Fin-dungsprozess im Senat voraus, in dem sich die Senatsmitglieder mit großer Mehrheit für Dr. Zeitz entschieden.

- Hella Trillenberg -

Prof. Frank Worlitz (li.), Stipendiatin Annett Sturm und Rektor Prof. Friedrich Albrecht

Foto: Trillenberg – HSZG

Dr. Gottfried Zeitz (l.) nach seiner Ernennung mit den anderen Mitgliedern des Hochschulrates

hinten v.l.: Prof. Dr. Sylvia Rohr, Prof. Dr. Clemens Renker, Prof. Dr. Dietmar Gorgius

vorn v.l.: Prof. Dr. Norbert Reiß, Frau Martina Weber, Dr. Roman Müller Foto: Trillenberg – HSZG

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Preis des Fördervereins der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. für herausragende Studienleistung 2013

Einblick // Menschen

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M. Eng. Hassan ChahiFakultät Elektrotechnik und InformatikStudiengang Mechatronik

Thema der Masterarbeit:„Entwicklung von Modulen zur Diagnose von Fehlerzuständen an technischen Anlagen“

Dipl.-Ing. (FH) Stefan WenzelFakultät MaschinenwesenStudiengang Energie-und Umwelttechnik

Thema der Diplomarbeit:„Numerische Simulation von Flüssig- metallströmungen unter Wärmeeintrag mit OpenFOAM“

Dipl.-Ing. (FH) Tommy WinklerFakultät Elektrotechnik und InformatikStudiengang Elektrotechnik

Thema der Diplomarbeit:„Untersuchungen zum elektrischen Teil-entladungsverhalten von Feststoff-Modell-isolierung unter Feuchtigkeitseinfluss“

B.A. Mandy LeopoldFakultät SozialwissenschaftenStudiengang Heilpädagogik/InclusionStudies

Thema der Bachelorarbeit:„Psychosoziale Krisen und Krisenbegleitung im heilpädagogischen Kontext – Welche Ansätze liefert die Heilpädagogik, um in psychosozialen Krisensituationen zu begleiten?“

Dipl.-Ing. (FH) Laura JähneFakultät Mathematik/NaturwissenschaftenStudiengang Ökologie und Umweltschutz

Thema der Diplomarbeit: „Entwicklung eines Konzepts zur Umsetzung eines benutzfreund- lichen und norm konformen Qualitätsmana-ge ments der quattroGmbH und dessen voll-ständige Umsetzung im Intranet“

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Lydia VoigtländerFakultät Wirtschaftswissenschaften und WirtschaftsingenieurwesenStudiengang Wohnungs- und Immobilien-wirtschaft

Thema der Diplomarbeit: „Evaluative Analy-se der modellorientierten Angebotserstellung in der Bilfinger Hochbau GmbH, NL Leipzig, im Prozess der Angebotskalkulation in Bezug auf die Reduktion von Projektrisiken“

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Sonderpreis des Fördervereins der Hochschule Zittau/Görlitz e.V. für herausragende Studienleistung 2013

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Dipl.-Ing. (FH) Dana DietzeFakultät MaschinenwesenStudiengang Maschinenbau

Thema der Bachelorarbeit:„Vergleich innovativer Schweißverfahren für die Fertigung von Aluminiumwärme- tauschern“

Dipl.-Chem. (FH) Robert WodtkeFakultät Mathematik/NaturwissenschaftenStudiengang Chemie

Thema der Diplomarbeit: „Synthese von Flour-haltigen Polyamin- Derivaten als potentielle Radiotracer zur Adressierung von Transglutaminasen in vivo“

Vom Vorsitzenden des Institutes für Bauwesen Zittau e.V., Prof. Dr.-Ing. Jens Bolsius,konnte

B.Eng. Caroline SeifertAbsolventin des Studienganges Gebäude- und Infrastruktur- management

für ihre herausragenden Leistungen im Studium und in der Abschlussarbeit zum Thema „Wirtschaftliche Bewertung von Absorptionskälteanlagen“

den

„Carl-August-Schramm-Preis“

entgegennehmen

Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Nicole ThielFakultät Wirtschaftswissenschaften und WirtschaftsingenieurwesenStudiengang Wirtschaftsingenieurwesen

Thema der Diplomarbeit: „Begleitung und Auswertung eines Versuchs-programms zum Test eines mit Trockenbraun-kohle gefeuerten Brenners mit elektrischer Zündung an der Forschungsanlage Schwarze Pumpe der Vattenfall Europe Generation AG“

Dipl.-Chem. (FH) Jasmin WetzigFakultät Mathematik/NaturwissenschaftenStudiengang Chemie

Thema der Diplomarbeit:„Synthese von Flour-markierten Biarylamiden als selektive nicht-peptidische Oxytocin-rezeptorantagonisten“

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Neuberufung: Prof. Dr. rer. nat. Matthias Schmidt

Verabschiedung: Dr.-Ing. Ernst Richter

[email protected]

Prof. Dr. rer. nat. Matthias Schmidt, der seine Wurzeln in der Oberlausitz hat, kehrt durch seine Berufung an die Hochschule Zittau/Görlitz wieder in seine Heimat zurück, in der er seine Interessen, das Forschen und das Lehren, miteinander verbinden kann.Nach seiner Ausbildung als Hörfunkredak-teur, studierte Prof. Dr. rer. nat. Matthias Schmidt Kommunikationspsychologie (Ba-chelor), Human Communication (M.A.) und Psychologie (Diplom). Danach promovierte er an der TU Dresden.

Ziel seiner künftigen Lehr- und Forschungs-tätigkeit ist es, die organisationspsycho-logischen Theorien stärker mit der Praxis zu verknüpfen. „Es ist wichtig, dass wir an den Hochschulen praktikable Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Probleme entwi-ckeln, erproben und publizieren.“ Er erwartet, dass er sich bei der Entwicklung von Studiengängen und Weiterbildungsan-geboten aktiv einbringen kann. „Ich hoffe, dass meine Forschungsinteressen neben der Lehre auch ausreichend Raum und Res-sourcen bekommen. Dabei sehe ich auch einen weiteren Ausbau der Kooperationen

zwischen den Studiengängen.“ Bei den Stu-dierenden sind ihm ein intensiver Ideenaus-tausch und Eigenengagement besonders wichtig. Im Gegenzug bietet er den Studie-renden aktuelle theoretische Ansätze, die auch in der Praxis funktionieren. Die Studie-renden haben außerdem die Gelegenheit, in aktuellen Forschungsprojekten mitzuwir-ken. Das betrifft auch die Organisation und Teilnahme an Konferenzen und Weiterbil-dungen.

Auszeichnungen

2012 Karl-und-Charlotte-Bühler-Preis2011 Nominierung für den Commerz bankpreis 2011 Karl-und-Charlotte-Bühler-Preis 2011 Werner Straub Preis (für herausragende Forschung)2010 Awarded publication of the disser- tation by pabst-science-publishers 2007 Nominierung für den DIU Award (Dresden International University)2006 Stipendium der Deutsche Graduiertenförderung

Beruflicher Werdegang

- Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Insti-tut für Allgemeine Psychologie, Biopsy-chologie und Methoden der Psycholo-gie der TU Dresden

- Trainer an der Hochschule der Sächsi - schen Polizei (Deeskalationstraining, Krisenintervention)

- Mitarbeiter an der Sächsische Akade-mie für Marketing und Kommunikation in Leipzig, Dozent an der Akademie für Palliativmedizin und Hospizarbeit

- Dozent und Coach beim Lausitz Matrix e. V. in Görlitz

- Hörfunkredakteur bei der BCS (Radio Lausitz, Radio Dresden, Hitradio RTL, Apolloradio)

Dr. Ernst Richter hatte an der Gründung des ACC im Jahre 1992 aktiv mitgewirkt und ist seit 2005 der Deutsche Koordinator im ACC.

Seit 01.03.1973 war er als als Assistent, Ober-assistent und später als Lehrkraft für beson-dere Aufgaben in verschieden Funktion und Struk tur einheiten an der Hochschule Zittau/Görlitz tätig.

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Das Akademische Koordinierungs-zentrum (ACC – Academic Coordina-tion Center) wurde im Jahre 1991 in der Euroregion Neiße mit dem Ziel gegründet, die Hochschulausbildung sowie die Wissenschafts- und For-schungstätigkeit der Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschulen, die im tschechisch-deutsch-polnischen Grenzgebiet lie-gen, zu koordinieren.

Prof. Dr. rer. nat. Matthias SchmidtFakultät SozialwissenschaftenBerufungsgebiet OrganisationspsychologieGeboren 1976 in Löbau

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Vorgestellt: Die neuen Azubi‘sfür Bürokommunikation

Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2013/14 absolvieren Julia Holzmann und Luisa Görtz an der Hochschule Zittau/Görlitz eine Aus-bildung zur Kauffrau für Bürokommunikati-on. Das Besondere – beide kommen aus den alten Bundesländern. In kurzen Interviews stellen sich beide vor:

Julia Holzmann

Welcher Weg hat Sie aus dem „Westen“ in den „Osten“ – nach Zittau geführt?Nachdem meine Ausbildung zur Kranken-schwester nicht so verlief, wie ich mir das vorgestellt hatte, wollte ich etwas ganz an-deres machen. Da ich schon immer Lust an der Arbeit im administrativen Bereich hatte, fiel meine Wahl auf den Beruf der Kauffrau für Bürokommunikation. Aber einfach eine Stelle in Baden-Württemberg suchen, war nicht möglich, denn da gibt es einen Mann in meinem Leben. Und da er schon seit 2006 auf mich wartet und eine Fernbeziehung eine schwierige Sache ist, war es an der Zeit, die Koffer zu packen. Jetzt wohne ich hier mit meinem Freund zusammen und bin sehr glücklich. Es passt einfach alles.

Was hat Sie bewogen, sich bei uns um einen Ausbildungsplatz zu bewerben?Da ich mich in Zittau nicht auskannte, habe ich mich beim Arbeitsamt informiert, welche Stellen in Zittau und Umgebung angeboten werden. Die Hochschule machte einen pro-fessionellen und einladenden Eindruck. Das hat mir sofort zugesagt und es war klar, dass ich hier lernen möchte.

Wie gefällt Ihnen die Ausbildung an der HSZG?Ich fühle mich hier total wohl! Alle sind sehr nett, hilfsbereit und erklären mir alles – wenn es sein muss auch mal öfter. Es gibt viele abwechslungsreiche Tätigkeiten und man lernt jeden Tag etwas Neues. Ich bin hier sehr glücklich und stolz, dass sich die Hochschule für mich entschieden hat.

Was ist anders als bei Ihnen zu Hause?Was mir immer wieder auffällt: man be-kommt hier nicht bei jedem Bäcker Brezeln.

In meiner Heimat Wiesloch, südlich von Heidelberg, bekommt man in jeder Bäcke-rei Brezeln – vor allem Butter–Brezeln. Die vermisse ich hier, deshalb haben mir meine Eltern bei ihrem letzten Besuch 20 Stück mitgebracht, die wir eingefroren haben und jetzt sparsam genießen.

Fühlen Sie sich angekommen?Ja! Hier sind so viele nette Menschen, die es leichter machen, von der Familie getrennt zu sein. Ich fühle mich hier schon richtig zu Hause und bin immer stolz, meinen Eltern bei ihren Besuchen zu zeigen, in was für ei-ner schönen Stadt ich lebe.

Luisa Görtz

Welcher Weg hat Sie aus dem “Westen” in den “Osten”- nach Zittau geführt?Ich pendelte eigentlich schon mein ganzes Leben lang zwischen “Ost” und “West” hin und her. “Im Westen” bin ich zwar geboren und aufgewachsen, doch in meinen Schul-ferien besuchte ich gemeinsam mit meiner Mutter und meinem Bruder oft meine Groß-eltern in Oderwitz. So war ein gewisser Teil von mir eben auch ständig mit der Region hier verbunden. Anfang dieses Jahres habe ich aus familiären Gründen dann den Mut aufgebracht und meine „Zelte“ im „Westen“ abgebrochen. Ich packte meine Sachen zu-sammen, verabschiedete mich von meinen Freunden und startete ein neues Kapitel in meinem Leben. Auch wenn so etwas nie einfach ist, bin ich froh, diesen Schritt ge-wagt zu haben.

Was hat Sie bewogen, sich bei uns um einen Ausbildungsplatz zu bewerben?Als mein Entschluss feststand, dass ich in die Oberlausitz ziehe, war es natürlich an der Zeit, sich auch über die berufliche Zukunft Gedanken zu machen. Also nahm ich an ei-ner Berufsberatung der Agentur für Arbeit teil und dort half man mir, einen freien Aus-bildungsplatz in der Region zu finden. Ich holte mir nähere Informationen zur Hoch-schule und zum Beruf der Kauffrau für Büro-kommunikation ein und fasste schnell den

Entschluss, mich zu bewerben. Und diese Entscheidung bereue ich auf keinen Fall.

Wie gefällt Ihnen die Ausbildung an der HSZG?Wenn ich ehrlich bin, ich habe eigentlich nicht erwartet, dass die Arbeit mir so viel Spaß bereiten würde. Nicht ganz unschul-dig daran ist natürlich der Umgang unter den Kollegen. Selbst wenn ich einmal von einer Aufgabe, die ich erfüllen soll, im ersten Moment etwas überfordert sein sollte, kann ich immer weitere Fragen dazu stellen und schnell löst sich dann jedes Missverständnis in Luft auf. Das ist natürlich klasse, denn am Anfang wirkt alles noch etwas verwirrend. Aber man findet sich immer schneller in neue Arbeitsbereiche hinein. Gerade die Vielfalt, die die Ausbildung an der Hoch-schule mit sich bringt, ist grandios. So ist man nicht nur an ein Büro gebunden, son-dern bekommt von jeder Abteilung etwas mit. Das ist wirklich ein Privileg, das wahr-scheinlich nicht jeder Auszubildende in diesem Beruf hat. Umso glücklicher bin ich darüber, dass ich diese Chance bekommen habe.

Was ist anders als bei Ihnen zu Hause?Das mag zwar vielleicht jetzt etwas merk-würdig klingen, aber das ist der „Kuchen“. So trauerte ich schon immer nach jeder Heim-reise aus dem “Osten” dem Käse- und dem Kleckskuchen hinterher. Seitdem ich nun of-fiziell hier wohne, steht recht oft ein Besuch beim Bäcker an, den ich dann am liebsten gleich leer kaufen würde.

Fühlen Sie sich angekommen?Anfangs war es noch etwas schwer, sich mit dem Gedanken anzufreunden, die Freunde und den Bruder nicht mehr in unmittelbarer Nähe zu haben und einfach mal bei ihnen vorbeizuschauen. Doch es gibt ja moderne Kommunikationsmöglichkeiten. Und wenn man erst einmal hier den Kontakt zu ande-ren findet und auch der Alltag wieder einen normalen Lauf nimmt, kommt das Gefühl, angekommen zu sein, ganz von allein. Somit kann ich diese Frage mit gutem Gewissen mit einem “Ja” beantworten.

Die neuen Azubi‘s für Bürokommunikation (v. l.): Luisa Görtz, Julia Holzmann

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Impressum

Herausgeber:Rektorder Hochschule Zittau/Görlitz

Redaktion:Susanne Fentzel

03583 61-1560 [email protected]

www.hszg.de/absolventen2014

Lektorat:Christina Hoyer, Beate Dellf, Hella Trillenberg

Satz und Gestaltung:Hochschulrechenzentrum

Druck:Graphische Werkstätten Zittau

Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben die Meinung der Autoren wieder. Bei unverlangt eingesandten Texten/Fotos besteht keine Gewähr für einen Abdruck. Die Redaktion behält sich Änderungen eingesandter Texte vor.


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