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Gesundheitsjournal 04/2014

Date post: 06-Apr-2016
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Das Magazin Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
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FAMILIE GESUND ERNÄHRUNG SPEZIAL FITNESS HÜTTENREZEPTE Die Alm macht Appetit Widerstandsfähigkeit Warum wir aus Krisen echte Stärken entwickeln können Einfach spazieren gehen Sie glauben nicht, wie gesund 20 Minuten am Tag für Sie sind! Spezial: Wie uns Wärme und Kälte helfen Von Kryotherapie bis Glühwein Muckis aus der Steckdose So effektiv sind EMS-Trainings Quiz DAS MAGAZIN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 04|14 INTERN
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FAMILIE GESUND E RNÄHRUNG SPE ZIAL FITNESS

HÜTTENREZEPTE

Die Alm macht Appetit

Widerstandsfähigkeit Warum wir aus Krisen echte Stärken entwickeln können Einfach spazieren gehen Sie glauben nicht, wie gesund 20 Minuten am Tag für

Sie sind! Spezial: Wie uns Wärme und Kälte helfen Von Kryotherapie bis Glühwein Muckis aus der Steckdose So effektiv sind EMS-Trainings Quiz

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Sparen.Freuen.WeiterSagen.

Warum teuer, wenn günstig einfach gut ist?Klasse Service, Top-Leistungen: www.bkkgs.de

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* Beitragsbemessungsgrenze ab 01.01.2015: 4.125 Euro Bruttomonatsgehalt, monatliche Ersparnis bei der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER (15,3 Prozent) im Vergleich zum durchschnittlichen Beitragssatz (15,5 Prozent): 8,25 Euro x 12 Monate = 99 Euro Ersparnis pro Jahr.

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Frank Jessen, Vorstand

Warum teuer, wenn günstig einfach gut ist.Liebe Leserin, lieber Leser,

jetzt beginnt sie wieder – die Zeit der Jahresrückblicke. Auf allen Kanälen werden uns die Momente und Ereignisse in Erinnerung gerufen, die die Welt in diesem Jahr besonders bewegten. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, doch ich stehe in diesen Tagen immer vor dem Mysterium der „gefühlten“ und der real vergangenen Zeit.Haben wir nicht gerade die Planungen für Weihnachten abgeschlossen? Schon stehen sie wieder vor der Tür. Aber andererseits erinnern uns die Medien, dass mehr passiert ist, als eigentlich in 365 Tage passen kann – und vieles davon schon wieder in Vergessenheit geraten ist. Dabei stehen hinter jeder Meldung, egal ob gut oder schlecht, Menschen. Entscheidend ist, wie sie mit ihrer außergewöhnlichen Erfahrung umge-hen konnten. Es sind nicht Ruhm und Geld, die Glück garantieren, oder Armut und Krisen, die ein Urteil über das weitere Leben fällen. Wichtig ist die seelische Widerstandsfähigkeit, die Resilienz. Was sich hinter diesem Begriff verbirgt, erfahren Sie auf den Seiten 10 bis 13. Ein wichtiges Thema, das wir seit diesem Sommer als neuen Baustein „Starke Kinder“ in unser Kita-Projekt Florina Fit aufgenommen haben.Aber zurück zum Jahresrückblick. Als Vorstand der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER kann ich nur sagen: ein turbulentes Jahr! Wir haben uns nicht nur intern umstrukturiert, wir haben uns auch dem neuen Finanz-strukturgesetz gestellt – eine Herausforderung für alle gesetzlichen Kran-kenkassen, doch ein Gewinn für Sie. Als Mitglied der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER profitieren Sie von umfangreichen Zusatzleistungen, attraktiven Bonusbausteinen und Wahltarifen (wie uns verschiedene Kran-kenkassentests attestierten). Und im nächsten Jahr können wir Ihnen das alles zu einem günstigeren Beitragssatz anbieten!

So wünsche ich Ihnen friedliche Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr,

Ihr

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Sie haben 20 Euro ... Was schenken Sie?

Ein besonderes Dankeschön an unsere Passanten! Ihre Vorschläge kommen auf unsere Weihnachtsideenliste

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Ich würde gar nichts verschenken, weil wir in unserer Familie die Weihnachtsgeschenke abgeschafft haben. Die 20 Euro würde ich einer Krebsstiftung spenden.Brigitte, 55

Ich würde Spielzeug für meine Tochter kaufen. Die ist jetzt eineinhalb Jahre alt. Ich denke da an etwas Kleines, das vielleicht Musik macht. Alexander, 39

Ich würde wahrscheinlich einen Roman an eine gute Freundin verschenken. Fabienne, 24

Ich würde schöne Wollsocken für meine Frau kaufen – damit sie immer warme Füße hat.Manfred, 46

Ich denke da spontan an einen Gutschein für Kleidung. Elke, 73

Ich würde die Bhagavad-Gita verschenken, das ist ein ganz altes indisches Buch und eine der zen-tralen Schriften des Hinduismus. Das Hauptthema ist die spirituelle Gesundheit, die viel wichtiger ist als das Materielle.Marius, 32

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INTERNNeuigkeiten von Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Bonusjahr 2015, neue Versicherungskarte, Drachenkinder- Aktion, Neueröffnung Arnsberg, Interview Blindenreporter . . . . . . . . . . . 06

Weihnachtsfilme-QuizJetzt 1 von 2 KINDLE FIRE HD Tablets gewinnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

FAMILIETrotz Krise stark werdenNeue Erkenntnisse aus der Resilienz-Forschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Hilfreiche Lektüre & AdressenZum Thema Widerstandskraft & Krisenstärke. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

GESUNDGanz einfach spazieren gehen!Wie 20 Minuten pro Tag uns so viel Fitness geben können. . . . . . . . . . . . . 14

ERNÄHRUNGAlmkücheEchte Tiroler Rezeptideen für Leib und Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

SPEZIALHeiß- & KaltgesundWann ist was das bessere Rezept fürs Gesundwerden? . . . . . . . . . . . . . . 23Hätten Sie’s gewusst?Wohltemperierte Wissenshäppchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Heißkalte TippsSo kommen Sie gut durch den Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28KolumneMeine kalten Füße (und der Freund, der sie nicht will) . . . . . . . . . . . . . . . 30

FITNESSMuckis aus der SteckdoseSo funktioniert das EMS-Training. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Zum 1.1.2015 gehen die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER und die BKK BJB gemeinsame Wege. Darüber haben die Verwaltungsräte am 3.11.2014 und am 6.11.2014 in ihren jeweiligen Sitzungen Beschlüsse herbeigeführt +++ Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen der Fusion und der Satzung noch zustimmen +++ Wir werden Sie darüber zeitnah auf unserer Homepage www.bkkgs.de informieren +++

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Neuigkeiten von Ihrer BKKDas Jahr endet mit einem Blick ins Neue! Denn auch da wird die Vorsorge für Ihre Gesundheit wieder belohnt, und zwar mit dem BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Bonusplan 2015. Am besten gleich anfordern und Chancen sichern! Das Gleiche gilt natürlich auch für unsere Gesundheitskurse in Ihrer Nähe. Wir sind sicher, dass Sie davon nur profitieren können

Neues Jahr – neuer Plan!Haben Sie schon alle gesunden Vorsätze für dieses Jahr umge-setzt? Wenn Sie sich nicht sicher sind, checken Sie Ihren Bonus-plan. Er zeigt Ihnen genau, ob Sie noch einen Termin für eine geeignete Vorsorgeuntersuchung vereinbaren sollten, wie es um Ihren BMI (Body-Mass-Index) steht oder ob Sie vielleicht sport-lich etwas mehr durchstarten sollten. Das dankt Ihnen mithilfe unseres Bonusprogramms nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch Ihr Geldbeutel. Nicht alles geschafft, was Sie sich vorge-nommen haben? Lassen Sie sich dadurch nicht demotivieren. Sehen Sie es als persönlichen Motivationstrainer für das kom-mende Jahr – Ihren neuen Bonusplan können Sie ab Januar 2015 unter www.bkkgs.de/bonusprogramm herunterladen. Oder möchten Sie den Bonusplan im Januar per Brief erhalten? Dann lassen Sie sich gleich für den Versand vormerken und schreiben Sie eine Mail mit dem Betreff „Bonus 2015“ an [email protected]. Und dann heißt Ihre Devise: neues Jahr – neue Chance.

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Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu und zum Jahreswechsel beginnt wieder die Zeit der guten Vorsätze. Wie wäre es im

neuen Jahr mit der Teilnahme an einem Gesundheitskurs? Den für Sie richtigen Kurs finden Sie über die Gesundheitskurssuche der Zentralen Prüfstelle Prävention. Hier haben Sie die Auswahl aus mehr als 40.000 qualitätsgesicherten Gesundheitskursen deutschlandweit: www.55.zentrale-pruefstelle-praevention.de/kurse. Einfach aus den Be-reichen Bewegung, Ernährung, Stressverringerung oder Suchtprävention den geeigneten Kurs heraussuchen – die Suchfunktion filtert Ihre Anfrage nach individuellen Bedürfnissen. Sie können die gewünschte Postleitzahl, spezi-fische Themenbereiche oder Stichworte eingeben. Alle Kurse in der Datenbank werden von Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER bezuschusst, denn jeder einzelne entspricht den gesetzlichen Anforderungen. Sie erhalten von uns bei regelmäßiger Teilnahme pro Jahr die Kostenerstattung für zwei Kurse. Mit einem Höchstbetrag von bis zu 100 Euro je Kurs und Bereich unterstützen wir Ihr individuelles Gesundheitsprogramm.Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER – Einfach. Gut. Vorsorgen.

Teil 10: Gesundheitskurse in Ihrer Nähe: ganz einfach suchen und finden

Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu und zum Jahreswechsel beginnt wieder die Zeit der guten Vorsätze. Wie wäre es im

Kennen

Sie schon

Zum 1. Januar 2015 wird sie als Berechtigungsnach-weis in den Arztpraxen verpflichtend: die elektro-nische Gesundheitskarte mit Lichtbild (eGK).Der überwiegende Teil unserer Versicherten nutzt schon längere Zeit die elektronische Gesundheits-

eGK löst alten Versicherungsnachweis abkarte. Denn die gesetzlichen Krankenkassen haben nahezu flächendeckend alle Versicherten mit den neuen Versicherungskarten ausgestattet. Ab dem nächsten Jahr wird sie dann für alle zur Pflicht. Egal ob ärztliche oder zahnärztliche Praxis – die medi-zinischen Leistungen können ab Jahresbeginn 2015 ausnahmslos nur noch über die neue eGK mit Licht-bild abgerechnet werden. Generell gilt dann: Wer die Karte in der Praxis nicht vorlegen kann, muss erst einmal mit einer Privatrechnung rechnen.Ab Januar verliert die alte Karte die Gültigkeit selbst dann, wenn das aufgedruckte Datum eine längere Frist suggeriert. Sie haben die neue Versi-cherungskarte noch nicht erhalten oder sie ist nicht auffindbar? Gerne können Sie uns kontaktieren und eine neue Versicherungskarte anfordern. Auch das Hochladen eines Lichtbildes ist schnell gemacht und problemlos über unsere Homepage möglich: www.bkkgs.de/egk. Dort finden Sie auch Antworten auf die häufigsten Fragen zu diesem Thema.

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Wir wachsen: neue Geschäftsstelle in ArnsbergManches passt Einfach. Gut. Zusammen. Deshalb freuen wir uns, dass sich eine weitere Betriebskranken-kasse der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER anschließt. Zum 1. Januar 2015 fusionieren wir mit der BKK BJB, einer bisher geschlossenen Betriebskrankenkasse des Arnsberger Unternehmens BJB GmbH & Co. KG. Auch die BKK BJB ist eine Betriebskrankenkasse der „ersten Stunde“ und wurde 1885 gegründet, ein Jahr, nachdem Friedrich Gildemeister den Grundstein für die heutige BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER legte. So passt sie nicht nur von der Tradition und der Motivation genau zu uns, auch die Ausrichtungen von Service und Leistungen sind stimmig. Durch die Fusion wird die Solidargemeinschaft unserer Versicherten gestärkt und mit der BJB GmbH & Co. KG festigt ein weiteres Trägerunternehmen den Verbund. Damit sind wir für die Zukunft noch stärker aufgestellt – und das zeigt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch ganz praktisch: Ab 2015 sind wir an drei Standorten vertreten. Zu den Geschäftsstellen in Friedrichshafen und Bielefeld übernehmen wir die Geschäftsstelle der BKK BJB in Arnsberg und sind damit für unsere Kunden im Sauerland präsent.

Wenn Kinder durch Krankheit, Behinderung, Gewalter-fahrungen oder den Tod eines Familienmitglieds viel Leid ertragen mussten oder sogar traumatisiert sind, brauchen sie besondere Unterstützung. Dafür setzt sich die Aktion Radio 7 Drachenkinder gGmbH im gesamten Sendegebiet zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee, Schwarzwald und Allgäu ein. Sie gibt diesen Kindern nicht nur einen starken Namen – Drachenkinder –, sie unterstützt konkret durch Zuschüsse für Hilfsmaßnahmen, für Freizeitaktivitäten oder die Finan-zierung von besonderen Fördermaßnahmen in Schulen und Einrichtungen, die von den Drachenkindern besucht werden.Auch wir von der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER unterstützen die Aktion und gestalten die „Lieblingshits für Drachenkinder“ mit. Für zwei Stunden Sendezeit haben sich unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Kundencenter Friedrichshafen Lieblingshits gewünscht, die am 29. Dezem-ber auf Radio 7 gespielt werden. Der Erlös der Aktion kommt 1 zu 1 den Drachenkindern zugute. Hören Sie doch mal rein!

Übrigens: Falls Sie sich auch für die Drachenkinder engagie-ren möchten – wir planen gerade eine Aktion für die nächste IBO, die vom 18. bis 22. März 2015 in Friedrichshafen stattfin-det. Schauen Sie doch mal vorbei!

Unsere Wünsche für die Drachenkinder

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Unser Versicherter Thorsten Röwekamp hat ein außergewöhnliches Ehrenamt: Er kommentiert die Spiele von Arminia Bielefeld für das Sehbehindertenradio ------------ Interview Andrea Exler

Herr Röwekamp, wie sind Sie dazu gekommen, Spiele für sehbehinderte Menschen zu kommentieren?In erster Linie war ich immer Fan, und zwar seit 1978. Später habe ich auch ehrenamtliche Funktionen übernommen, zum Beispiel Ange-bote für Rollstuhlfahrer betreut, für die der Zugang zum Stadion anfangs auch schwierig war. In der Saison 2004/2005 hat der damalige Behindertenbeauftragte des Vereins das Pro-jekt „Sehbehindertenradio“ ins Leben gerufen. Nachdem ein Sponsor für die Anschaffung der Ausrüstung (fünf Funkempfänger inklusive Sen-der) gefunden war, fehlte noch ein Kommentator. Nach verschiedenen Testdurchläufen habe ich das schließlich übernommen.

Was unterscheidet Ihre Berichterstattung für das Sehbehindertenradio von der Berichterstattung im TV oder im normalen Radio?Sehbehinderte kennen den Kontext oft weniger gut. Etwa wie die Spieler aussehen und wie sie wirken, stämmig oder energisch zum Beispiel. Solche Details übermitteln wir. Jedes Spiel wird daher von zwei Kommentatoren be-gleitet. Einer konzentriert sich – wie beim klassischen Radiokommentar – auf den Spielverlauf. Der andere wid-met sich dem ganzen Drumherum, was andere visuell wahrnehmen, Sehbehinderte aber nicht.

Wie viele Hörer verfolgen die Spiele? In der SchücoArena gibt es 22 Plätze für Sehbehinder-te und ihre Begleiter. Im Internet-Livestream auf www.arminia-supporters-club.de/livestream.php verfolgen

uns in guten Zeiten bis zu 4.500 Hörer, darunter viele nicht Sehbehinderte.

Was waren die kuriosesten Momente und die Highlights in Ihrer Zeit als Kommentator?Wir sind ja selbst Fans und kommentieren mitunter auch emotional. Da gab es schon Husten- oder Lachanfälle, die Profis wohl nicht passiert wären. Dabei vernachlässigen wir aber nie die objektive Information. Wir wollen kei-ne Märchenonkel sein, die ihren Verein hochjubeln. Ein Highlight war der 3:1-Sieg gegen die Bayern im Februar 2005. Da hat David gegen Goliath gewonnen – es war schon toll, das mitzuerleben und zu kommentieren.

Haben Sie denn eigentlich auch Kontakt zu den Spielern oder dem Trainerstab?Das wird uns zwar manchmal nachgesagt, ist aber nicht so. Wir sind Fans, die sich ehrenamtlich engagieren. Pri-vilegien haben wir da keine.

Wird das Sehbehindertenradio auch von anderen Vereinen angeboten?Hierzulande war Bayer Leverkusen der erste Verein, der diesen Service anbot. Vor knapp zehn Jahren zog Armi-nia Bielefeld nach. Wir gehören also zu den Vorreitern. Inzwischen haben fast alle Vereine, die in der ersten und zweiten Liga spielen, diesen Service. ----------------------------------

Und manchmal wird’semotional!

Ein Stadionsamstag: Der 43-jährige

Thorsten Röwekamp geht gleich in der

SchücoArena Bielefeld auf Sendung

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STARK im Leben!Was brauchen Kinder und Erwachsene, um Tag für Tag den vielen kleinen und großen Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein? Sie müssen stark sein! Und daran glauben, dass ihr Denken und Handeln wirksam ist …------------ Text Kirsten Khaschei

Das Leben ist nicht immer fair. Dem einen schenkt es liebevolle Eltern, ein schönes Zuhause und Geborgenheit von Anfang an. Und später, im Erwachsenenleben, einen sicheren Arbeitsplatz, gute Freunde, vielleicht auch eine glückliche Partnerschaft. Andere müssen von klein auf kämpfen. Das Leben ist nicht so großzügig zu ihnen, es beschert ihnen einen weniger guten Start: Mutter oder Vater sind überfordert, abwesend, möglicherweise psychisch krank, suchtkrank oder beides, es fehlt zu Hause an fast allem – an liebe-voller Unterstützung, an Essen und Geld, Geborgenheit und Zuversicht. Und dennoch: Obwohl von den äußeren Lebensbedingungen her alles dagegen zu sprechen scheint, schaffen es einige trotz schwieriger Grundlagen, im Erwachsenenalter ein gutes Leben zu führen.

Doch was zeichnet diese Menschen aus, die quasi aus dem Nichts heraus Zuversicht, Stärke und Erfolg gewin-nen? Dazu hat die Forschung vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten eine Fülle von interessanten Studien- ergebnissen zusammengetragen. Eine Recherche der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verzeichnet allein in den Jahren von 1998 bis 2011 einen explosiven Zuwachs an Studien zum Thema Resilienz – so das Fachwort für psychische Widerstandsfähigkeit.

Die psychische Widerstandskraft wird zunehmend erforscht – mit aufregenden Ergebnissen

4.981 wissenschaftliche Artikel zu diesem Schlagwort sind in der psychologischen Datenbank „Psychinfo“ zu finden, vor 1998 waren es nur 444.Welches sind nun die wichtigsten Ergebnisse dieser Studien? Ein zentraler Schutzfaktor ist die sogenannte Selbstwirksamkeit. Kinder und Erwachsene mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung glauben daran, dass ihr Denken und Handeln etwas bewirken kann – und wenn sie damit erfolgreich sind, schreiben sie diesen Erfolg ihrem Können zu. Geht dagegen etwas schief, so ist der Misserfolg für sie eher ein Ergebnis des Zufalls.

Glaube an dich selbstEin anderes Ergebnis verschiedener Untersuchungen ist, dass es offenbar bei der Entwicklung von Widerstands-kraft doch weniger auf die äußeren Lebensumstände ankommt als bisher gedacht. Natürlich hinterlassen Erfahrungen von Armut, Vernachlässigung, zerrütteten Familienverhältnissen oder Krisenzeiten immer Spuren in unserem Leben, die uns brechen können. Aber die Art und Weise, wie jeder Einzelne mit diesen Widrigkeiten umgeht, ist wichtiger. Schafft man es, trotz allem auch Momente des Glücks zu erleben? Fröhlich zu sein? Hoff-nung zu empfinden? Den Willen aufzubringen, das eigene Leben zu gestalten? Widerstandskraft zu haben bedeutet ja nicht, unverwundbar oder niemals verzweifelt zu sein. Sondern es bedeutet, im Angesicht von Verzweiflung oder Verletzungen den Mut und den Glauben an sich selbst und das Leben nicht zu verlieren. >

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Die aktuelle Forschung zu psychischen und psychosozialen Schutzfaktoren zeigt, dass ungefähr jedes dritte Kind, das in schwierigen Verhältnissen groß wird, im späteren Leben relativ gut oder sogar sehr gut zurechtkommt

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Das A und O: wenigstens eine gute BeziehungIn einer der ersten Studien zum Thema – in den USA auf der zu Hawaii gehörenden Insel Kauai durchgeführt – be-gleiteten Entwicklungspsychologen 32 Jahre lang knapp 700 Kinder des Geburtsjahrgangs 1955 beim Großwerden. In der Hochrisikogruppe von 200 Kindern – mehrfach durch Armut, geringe Bildung und psychische Krankheit eines Elternteils belastet – entwickelten sich dennoch 72 Jungen und Mädchen zu selbstständigen, erfolgreichen jungen Erwachsenen mit einer optimistischen und ver-antwortungsbewussten Lebenseinstellung. Die Forscher fanden heraus, dass sich alle diese Kinder durch eine Besonderheit auszeichneten: In ihrem Leben gab es eine

stabile Bezugsperson, z. B. eine Lehrerin oder einen Leh-rer, der fest an sie glaubte, einen Mentor oder Trainer im sportlichen Bereich oder einen Freund, kurzum: einen Menschen, der ihre Entwicklung mit Anteilnahme be-gleitet und unterstützt hat. Auch ein gut funktionieren-

des Netzwerk von guten Freunden ist ein wich-tiger Stabilitätsfaktor.

Zehn Wege, wie ein gutes Leben gelingtDie American Psychological Association hat die wichtigsten Studienergebnisse auf den Punkt gebracht und zehn Wege zur Entwicklung von Lebenskompetenz bzw. Resilienz formuliert. Sie lauten: 1. Bemühen Sie sich um soziale Beziehungen. 2. Betrachten Sie Krisen als überwindbare

Probleme. 3. Akzeptieren Sie, dass Veränderung Teil des

Lebens ist. 4. Streben Sie danach, Ihre Ziele zu erreichen. 5. Entschließen Sie sich zum Handeln. 6. Suchen Sie nach Möglichkeiten, um sich

selbst zu finden. 7. Fördern Sie ein positives Selbstbild. 8. Betrachten Sie Situationen nüchtern. 9. Behalten Sie eine optimistische Erwartungs-

haltung bei. 10. Sorgen Sie für sich selbst.In einer der aufwendigsten Studien der Welt, der Grant-Studie der Harvard University, be-gleiten Forscher nun schon seit mehr als 70 Jah-ren mehr als 250 Menschen durchs Leben und

suchen Antworten auf die Frage, was ein glückliches und zufriedenes Leben ausmacht. Auch hier die interessante Erkenntnis: Nicht die äußeren Lebensumstände bestim-men immer unsere Lebensqualität, sondern vielmehr unsere persönliche Strategie, wie wir gelernt haben, mit schwierigen Umständen und Krisen umzugehen. ------------

Liebevolle und einfühlsame Menschen oder Freunde bringen Stabilität ins Leben

Im Florina Fit-Projekt der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER dreht sich alles um die Gesund-heit von Kindergartenkindern. Neben Spaß an der Bewegung und am gesunden Essen gibt es auch einen Baustein, der sich mit „Starken Kindern“ (Resilienzför-derung) beschäftigt. Den Erzieherinnen und Erziehern werden Wege zur Förderung der kindlichen Emotions-regulation, der Selbstwirksamkeit und der Beziehungs-kompetenz im Kita-Alltag praktisch veranschaulicht. Die Eltern bekommen Tipps und Hilfestellungen zum Aufbau einer positiven Eltern-Kind-Beziehung, die im familiären Alltag umgesetzt werden können. Und die Kinder lernen unter dem Motto „Wir sind stark“ spiele-risch ihre eigenen Stärken und Ressourcen kennen.

IN SACHEN LEBENSKOMPETENZ: FIT VON KLEIN AUF

Trotz Krisen den Glauben an sich nicht zu verlieren, gelingt nicht immer. Menschen, die an uns glauben und uns in der Kindheit gefördert haben, helfen dabei enorm

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Spannende Webseiten, Bücher und FilmeSie möchten mehr über das Thema Lebenskompetenz wissen? Links, Bücher und Beratungsstellen sind eine hilfreiche Fundgrube – oder Sie genießen einen der wunderbaren Spiel-filme zum Thema ...

www.3sat.de/ mediathek „Was die Seele stark macht.“ TV-Beitrag der Sendung „Scobel“ und guter Überblick zum aktuellen Stand der Resilienzforschung.

www. eigenstaendig.net Österreichweites Un-terrichtsprogramm zur Bildung der Persönlich-keit und des allgemeinen Gesundheitsbewusst-seins auf Basis des Le-benskompetenzansatzes der WHO.

www.kindergesund heit-info.de Ob essen, schlafen, spie-len oder Medien nutzen: Hier gibt es Informationen und Materialien zur ge-sunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit vielen alltagsnahen Tipps und Empfehlungen.

www.kita- bildungsserver.de Gesund aufwachsen: Das Themenheft „Lebens-kompetenz“ stellt Ansätze und Aktivitäten zur Förderung dieser bei Kindern in Sachsen vor – ein guter Mix aus Theorie und Praxis.

Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depres-sionen und Burn-out. Von Christina Berndt, Deutscher Taschenbuch Verlag, 14,90 Euro.

30 Minuten Resilienz Anregender Ratgeber zum Aufbau psychischer und mentaler Widerstands-kraft mit Selbstcheck zum eigenen Resilienz-profil. Von Ulrich Siegrist und Martin Luitjens, GABAL, 8,90 Euro.

Das Resilienz-Buch. Wie Eltern ihre Kinder fürs Leben stärken Zwei Kindertherapeuten beschreiben, wie Kinder mithilfe ihrer Eltern stark werden. Von Robert Brooks und Sam Gold-stein, Klett-Cotta, 19,95 Euro.

Handbuch Resilienz-Training: Widerstandskraft und Flexibilität für Unternehmen und Mitarbeiter Klar strukturiertes Trai-ning inklusive gezielter Burn-out-Prävention. Von Sylvia Kéré Wellensiek, Beltz, 49,95 Euro.

Kinder stark machen Ob im Elternhaus, im Sportverein oder in der Schule: Die Mitmach-Initiative der Bundeszen-trale für gesundheitliche Aufklärung für frühe Suchtvorbeugung infor-miert und unterstützt.

Forrest Gump Der Filmklassiker mit Tom Hanks zeigt humor-voll und überraschend, wie man trotz niedriger Intelligenz, behindernder Beinschienen und vieler Widrigkeiten erfolgreich sein Leben meistern kann.

Telefonseelsorge Anonym, kompetent, rund um die Uhr. Denn Sorgen kann man teilen. Träger sind die beiden christlichen Kirchen in Deutschland. Telefon-nummern: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 – Ihr Anruf ist kostenfrei.

Slumdog Millionär Jamal ist in den Slums von Mumbai aufgewach-sen, ohne Bildung – und glaubt trotzdem stets an das Gute. In der indischen TV-Show „Wer wird Millionär?“ schlägt er sich genauso erfolgreich durch wie im richtigen Leben.

Die Bundeskonferenz für Erziehungs- beratung (bke) Sie bietet professionelle Beratung übers Internet an. Diese ist wie die Be-ratung in den Erziehungs- und Familienberatungs-stellen kostenfrei. Infos unter: www.bke.de.

Das Streben nach Glück Aus der Obdachlosigkeit hinein in einen Job in ei-ner erfolgreichen Invest-mentbank: Filmdrama über einen alleinerziehen-den Vater mit Will Smith in der Hauptrolle, das auf einer wahren Geschichte beruht.

Beratungsführer online mit 14.121 Beratungsstellen Interessante Publikatio-nen (z. B. Eltern bleiben Eltern – Hilfen für Kinder bei Trennung und Schei-dung) und Beratungsstel-lensuche vor Ort. Infos unter www.dajeb.de.

Natürlich blond Komödie mit Reese Witherspoon als blonde Studentin Elle Woods, die in Harvard Jura studiert und dabei allerlei Feind-seligkeiten überwinden muss. Die Botschaft: Glaube immer an dich und deine Stärken!

Bücher & Broschüren

Beratung & Hilfe

Filme zum Thema

Links & Webseiten

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„Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann „

Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller

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Simply the best!SpazierengehenAufs Fahrrad steigen oder joggen? Dazu sind für eingefleischte Couch-Potatoes die Hürden oft zu hoch. Warum nicht einfach spazieren gehen? Schon ein paar Stunden wöchentlich verbessern die Gesundheitsbilanz – und einfach losgehen kann jeder

------------ Text Andrea Exler

Fast jeder zweite Deutsche gibt bei Umfragen an, re-gelmäßig Sport zu treiben. Aber wie steht es eigentlich mit der anderen Hälfte? Sie verbringt im Schnitt täglich sie-ben Stunden im Sitzen und bewegt sich weniger als eine Stunde – jeder Gang zum Kaffeeautomaten mitgerechnet. Bewegung ist für sie ein Reizthema. Drahtige Jogger vor-beigaloppieren zu sehen oder gute Ratschläge für mehr Fitness zu bekommen nervt sie. Schlechtes Gewissen oder Minderwertigkeitsgefühle wegen der eigenen Trägheit le-gen die Hürde, aktiv zu werden, noch höher. Das Ergebnis: Viele nehmen sich zwar vor, mehr Bewegung in ihr Leben zu bringen, bleiben aber auf dem Sofa sitzen. Dabei wäre es so einfach. Die Deutsche Sporthochschule in Köln hat ausgerechnet, dass ein Spaziergänger, der in einer Stunde vier Kilometer zurücklegt, dabei etwa 240 Kilokalorien verbraucht. Joggt er die gleiche Strecke in 30 Minuten, sind es 320 Kilokalorien.

Spazieren gegen Demenz & DepressionWissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass zwei bis drei Stunden Spazierengehen pro Woche die Gesundheits-bilanz deutlich verbessern. Wer täglich nur 20 Minuten

an die Luft geht, tut Körper und Seele etwas Gutes. Bewe-gung, auch in gemäßigtem Tempo, bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung. Sie regt auch die Ausschüttung der Glückshormone (Endorphine) an. Das sind körpereigene Morphine, die beispielsweise das Schmerzempfinden he-

rabsetzen und ganz allgemein die Stimmung heben. Wer unter Depressionen und Angstzuständen leidet, kann schon von einem kurzen Gang durch den Stadtpark merk-lich profitieren. In einer Studie mit depressiven Patienten fühlte sich ein Drittel bereits nach einer kurzen Wander-einheit besser. Als die Teilnehmer zu längeren Spazier-gängen angeregt wurden, gab sogar die Hälfte an, eine positive Wirkung zu spüren. Dass Spazierengehen wirk-lich gut für unser Gehirn ist, konnten auch Forschungen über Demenz nachweisen. Probanden mit beginnender Alzheimer-Krankheit, die regelmäßig wanderten, konn-ten das Fortschreiten um die Hälfte verlangsamen, ver-glichen mit Betroffenen, die nicht aktiv geworden

Studien mit Gestressten zeigen: Schon ein kurzer Spaziergang ist Balsam für die Seele

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waren. Für diesen Ef fekt genügten schon acht Kilo-meter wöchentlich (oder eine Viertel-stunde täglich), ein Pensum, das auch für Senioren reali-sierbar ist.

Spazieren gegen Hochdruck & DiabetesGute Gründe, sich auf die Socken zu machen, haben nicht nur Gestresste und Menschen mit psychischen Proble-men. Ein täglicher Spaziergang erhält das körperliche Wohlbefinden und reduziert das Risiko, an Bluthoch-druck, Diabetes und vielem mehr zu erkranken. Vor allem wer bereits an einer der berüchtigten Zivilisationskrank-heiten leidet, sollte losspazieren. Nur 3.000 zusätzliche Schritte am Tag senken das Risiko für Bluthochdruck und damit für Herz- und Gehirninfarkt. In einer Studie verglichen Mediziner Hundehalter, die wohl oder übel regelmäßig an die Luft müssen, mit Teilnehmern ohne

Hund. Das Ergebnis: Hundeherrchen und -frauchen ha-ben ihren Blutdruck besser im Griff – obgleich kaum jemand Gassigehen als Sport bezeichnen würde. Ist ein Stadtpark oder gar ein kleiner Wald in der Nähe, scheint der gesundheitliche Nutzen noch größer zu sein. Das ha-ben koreanische Forscher ermittelt. Sie ließen 43 Frauen eine Stunde lang durch den Wald gehen und 19 während-dessen durch die Stadt. Bei den Waldspaziergängerinnen hatten sich Blutdruck, Lungenkapazität und Elastizität der Arterien (Blutgefäße) stärker verbessert.

Spazieren für Muskeln & GelenkeWenig Bewegung bedeutet, dass Mus-keln, Knochen und Gelenke zu wenig gefordert werden. Mit zunehmendem Alter macht sich das bei den meisten bemerkbar. Viele

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Für Sportmediziner ist ein Spa-ziergang dann eine Wanderung, wenn man sich dabei mit fünf bis sechs Stundenkilometern fort-bewegt. Für den Anfang genügt es aber, in selbst bestimmtem

und individuell angemessenem Tempo zu gehen. Als Ansporn kann

ein Schrittzähler (Pedometer) hilfreich sein. Von der Geschwindigkeit unabhängig misst er nur die Anzahl der Schritte. Viele motiviert der kleine Helfer, noch ein Stückchen weiter zu gehen. Wer ambi-tionierter ist und sein Tempo messen will, kann einen Laufsensor nutzen, der am Schuh befestigt wird.

NÜTZLICHER SPAZIERPARTNER

Betroffene vermei-den es zu gehen, weil dies für sie schmerzhaft ist . Dabei kann sich der menschliche Bewegungsapparat in gewissem Maß regenerieren. Bei Patienten mit Knie-

arthritis beispielsweise wurde gezeigt, dass drei Wo- chenstunden Spazierengehen die Schmerzen verrin-

gerten und die Beweglichkeit verbesserten. Folgt man da-gegen dem spontanen Impuls, in Ruhestellung zu bleiben, so beginnt ein Teufelskreis. Denn je weniger die Gelenke eingesetzt werden, desto schneller verlieren sie noch wei-ter an Funktionsfähigkeit.

Fazit: Um vom gesundheitlichen Nutzen von Bewegung zu profitieren, muss man nicht zum Spitzenfreizeitsport-ler werden. Spazieren gehen genügt. Auch im Alltag gilt: Jeder Handgriff verbessert die Bilanz. Haushalt und Gar-ten etwa fordern Muskeln und Gelenke ebenfalls. Wer gerne und oft fernsieht, kann sich zum Beispiel ein Zim-mertrampolin oder ein Laufband zulegen. Oder vielleicht doch einen Hund aus dem Tierheim ... -------------------------------

Auch wenn es manchmal wehtut, z. B. bei Arthritis: Durchs Spazierengehen renkt sich vieles wieder ein

„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen „

Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter

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ERNÄHRUNG

Tiroler Hüttenkulinarik

AlmsehnsuchtSelbst der schönste Pulverschnee zeigt uns nach zig Abfahrten

auf seinen Pisten irgendwann die kalte Schulter und wir steuern auf

ein letztes Ziel zu. Wir legen Skier und Rucksack ab und betreten in Blitz-

geschwindigkeit die heile Welt. Urplötzlich werden unsere ge-

heimsten Sehnsüchte danach erfüllt. Bei Steffi und Horst auf den

Holzbänken. Die kochen dort noch selbst. Tiroler Hausmannskost

und Punsch. Letzterer hilft uns, in Maßen genossen, über die ersten

Schüttelfrostgefühle hinweg. Die unvergesslichen Leckereien auf der

Hüttenkarte nehmen wir jetzt auf den folgenden Seiten einfach

mit nach Hause. Und tischen groß auf – so gut wie noch nie. Und mit

Butter, Sahne und Speck bestimmt auch nur etwas für besondere Bewegungstage. Aber dann singen alle mit apfelrot glühenden

Wangen den Ambros-Klassiker: „... denn wann der Schnee staubt und

wann die Sunn’ scheint, dann hob’ i ollas Glück in mir vereint, i steh‘

am Gipfl, schau obe ins Tol, a jeder is glücklich, a jeder fühlt sich wohl.“

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1. Eine Portion Liebe Darf’s a bisserl mehr sein davon? Die weiche Ricottafüllung in den Buch-weizenteigtaschen und das Semmel-bröselstreu sehen gut aus und machen satt. Kalorienzähler haben hier nichts am Tisch verloren – ihnen entgeht diese echt tirolerische Gaumenfreude.

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ERNÄHRUNG

2. Achtung, heiß & kräftig! Rösti mal anders: Der Fenchel würzt die Kartoffeln mit viel Vitamin C. Da geht dann auch mal eine Scheibe guten Bauernspecks, solange Sie den gesun-den, frischen Gurkensalat zu würdigen wissen, der bei diesem Gericht mehr als nur ein Beilagensalat ist.

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3. Im Unterzucker?Ein Schneespaziergang macht Appetit, aber um echten Unterzucker zu bekommen, müssen Sie einige Gipfel überqueren. Doch warum überhaupt eine Ausrede finden? Besser bewusst genießen und beherzt in die wunder-voll duftenden Mandelbuchteln beißen.

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einfach

mittelschwer

anspruchsvoll

1 | Buchweizenteigtaschen Zutaten für 4 PersonenFür den Teig: 300 g Buchweizenmehl, 200 g Weizenmehl, 1 Ei, 1 EigelbFür die Füllung: 1 Handvoll Blattpetersilie, 400 g Ricotta, 2 Eier, Salz, Pfeffer aus der Mühle, MuskatFür das Kraut: 600 g Weißkohl, 1 Gemüse-zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Schmalz, 1 TL KümmelsamenAußerdem: 1 Handvoll Dill, Mehl für die Ar-beitsfläche, 1 Eiweiß, 3 EL Semmelbrösel, 4 EL ButterDie beiden Mehlsorten mit 200 ml lauwarmem Wasser verkneten. Das Ei und Eigelb dazugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Der Teig sollte nicht mehr kleben. Zugedeckt an einem ruhigen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen. Inzwischen die Petersilie waschen, trocken schütteln, die Blättchen von den Stielen zup-fen, fein hacken und mit dem Ricotta und den 2 Eiern vermischen. Mit Salz, Pfeffer und Mus-kat würzen. Den Weißkohl putzen, halbieren, von dem harten Strunk befreien und in schmale Streifen schneiden oder hobeln. Die Zwiebel und den Knoblauch abziehen und in hauch-dünne Scheiben schneiden. In einem Topf das Schmalz erhitzen und den Weißkohl mit der Zwiebel und dem Knoblauch anschwitzen. Mit 250 ml Wasser ablöschen, mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen und zugedeckt bei mittlerer Hitze 10 bis 15 Minuten schmoren. Vom Herd ziehen und abkühlen lassen. Den Dill waschen, trocken schütteln und fein hacken. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 3 cm dünn ausrollen, kleine Kreise (Durchmesser 10 cm)

ausstechen, auf jeden Kreis etwas von der Ricottamasse setzen, die Teigrän-der mit dem Eiweiß bestreichen und zu Halbmonden zusammenklappen. In kochendem Salzwasser ca. 10 Mi-nuten sieden lassen. Zwischenzeitlich die Semmelbrösel in einer Pfanne mit zerlassener Butter goldbraun anrös- ten. Das Kraut auf vorgewärmte Teller verteilen, die Buchweizentaschen da-rauf anrichten, mit Semmelbrösel be-streut und mit Dill garniert servieren.

2 | Kartoffel-Fenchel-Rösti Zutaten für 4 PersonenFür die Rösti: 700 g mehligko-chende Kartoffeln, 1 Gemüsezwie-bel, 1 Fenchelknolle, Salz, Pfeffer aus der Mühle, Muskat, 60 g But-terschmalz, 1 TL Thymianblättchen und 12 Scheiben Tiroler SpeckFür den Gurkensalat: 1/2 Salatgur-ke, 150 ml Schmand, 2 EL frisch ge-

riebener Meerrettich, 150 ml saure SahneDie Kartoffeln und die Zwiebel schälen und in dünne Scheiben hobeln. Den Fenchel put-zen, gegebenenfalls waschen, halbieren, vom harten Strunk befreien und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Das Gemüse miteinan-der mischen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. In einer Pfanne 30 g Butterschmalz erhitzen, die Kartoffel-Fenchel-Masse hinein-geben und glatt ausbreiten. Mit dem Thymian bestreuen und zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten braten lassen. Zwischenzeitlich die Gurke schälen, halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch raspeln. Den Schmand mit dem Meerrettich, der sauren Sahne und der gerie-benen Gurke mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Kartoffelfladen vorsichtig auf den Deckel stürzen und wieder zurück in die Pfan-ne gleiten lassen. Das restliche Butterschmalz zugeben und weitere 10 Minuten braten. Die fertigen Rösti in Stücke teilen und mit dem Gurkensalat und dem Tiroler Speck servieren. Tipp: Den Speck im heißen Ofen unter der Grill-schlange zu knusprigen Chips braten.

3 | Mandelbuchteln Zutaten für 4 PersonenFür den Teig: 1 Würfel frische Hefe (ca. 42 g), 200 ml lauwarme Milch, 150 g Zucker, 500 g Mehl, 100 g weiche Butter, 1 Ei, Butter für die Form, Mehl für die Arbeitsfläche, 50 g zerlassene Butter zum BestreichenFür die Füllung: 50 ml Milch, 100 g gemah-lene Mandeln, 2 EL Zucker, 75 g Marzipan-rohmasse, 1 EL Orangenlikör

Für die Orangensauce: 2 Bioorangen, 100 g Zucker, 120 g Crème fraîche, 2 EL Puder-zucker zum BestäubenDie Hefe in die lauwarme Milch bröckeln und zusammen mit dem Zucker auflösen. Das Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken und die Hefemilch hineingießen. Mit etwas Mehl zu einem Vorteig verarbeiten und zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen. Die Butter und das Ei zufügen und mit den Händen alles zu einem glatten Teig verarbeiten. Gegebenenfalls noch etwas Mehl hinzufügen; der Teig sollte nicht mehr an den Händen kleben. Zugedeckt weitere 60 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 180 °C Ober-und Unterhitze vorheizen. Eine Bratreine mit Butter auspinseln.Für die Füllung die Milch mit den Mandeln, dem Zucker und der Marzipanrohmasse sowie dem Orangenlikör zum Kochen bringen und glatt rühren. Vom Herd ziehen und abkühlen lassen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch einmal gut durchkneten; 15 bis 16 gleich große Portionen abstechen, diese zu flachen Kreisen formen und auf jeden Kreis etwas von der Mandelmasse geben. Verschließen, zu Buchteln formen und diese in die Auflauf-form setzen. Mit etwas zerlassener Butter be-streichen und im vorgeheizten Ofen 25 bis 30 Minuten backen. Zwischenzeitlich für die Oran-gensauce die Orangen heiß abbrausen, trocken reiben, von einer Orange die Schale abreiben und den Saft beider Orangen auspressen. Den Zucker in einem Topf karamellisieren lassen und mit dem Orangensaft ablöschen. Den Ab-rieb dazugeben und alles zu einem Sirup ein-kochen lassen. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen und die Crème fraîche unterrühren. Die fertigen Buchteln aus dem Ofen nehmen und zusammen mit der Orangensauce und mit Pu-derzucker bestäubt servieren.

4 | Cranberry-PunschZutaten für 4 Gläser à 250 ml400 ml Kokosmilch, 3 EL Zucker, 1 Zimtstan-ge, Mark aus einer halben Vanilleschote, 1 Sternanis, 1 Msp. Kardamom, 1 Bio-orange, 500 ml Cranberrysaft, 8 cl weißer Rum sowie 4 Zitronenschnitze und ein paar Kokosnussspäne zum GarnierenDie Kokosmilch mit dem Zucker und den Ge-würzen in einem Topf zum Kochen bringen. Die Orange heiß abbrausen, in Scheiben schneiden und einige Minuten in die Kokosmilch legen. Die Milch durch ein feines Haarsieb in einen neuen Topf passieren, den Cranberrysaft da-zugeben und erneut zum Kochen bringen. Die Cranberrymilch auf 4 Gläser verteilen, je 2 cl Rum einrühren und mit Zitronenschnitzen und Kokosspänen garniert servieren. --------------------Fo

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4. Aufwärmen Ein Glas Punsch in Ehren – bei Minus-graden nach langen Spaziergängen!

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Gesundheitsfakten Wärme oder Kälte? Was ist wann das bessere Gesundrezept? Hätten Sie es gewusst? Wohltemperierte Wissenshäppchen: von Erleichterung

bringender Kryotherapie bis zum heißen Winterpunsch Der ideale Thermomix: die allerbesten Tipps für den Winter Kolumne Schatz, bitte einmal Füße wärmen!

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Gesunde Wärme & Kälte

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Heißkalte Fakten!37 Grad sind für unseren Körper ideal. Doch unser Wohlbefinden braucht manchmal mehr Wärme oder Kälte – je nachdem ...------------ Text Barbara Lang

Es gibt ein paar Dinge, die sollten zur Winterzeit in keinem gut sortierten Haushalt fehlen: Neben dicken Wollsocken, Kerzen, Feuerzeug, Teebeuteln in verschie-denen Geschmacksrichtungen und einer Kochstelle ist das vor allem auch eine Wärmflasche. Ob Bauchgrum-meln, Rückenzwicken oder kalte Füße (siehe Kolumne S. 30) – eine Wärmflasche kann ohne großen Aufwand Wunder wirken. Körperlich ebenso wie seelisch: Span-nungen fallen ab wie das Herbstlaub von den Bäumen, wir schließen lächelnd die Augen, lehnen uns zurück und für einen langen, warmen Moment ist alles gut. Warum wirkt Wärme nur so wohltuend auf uns?

Warme WohltatObwohl sie von außen nur wenige Zentimeter durch die Haut zur Muskulatur vordringen kann, lockert Wärme die Spannung der Muskeln. Zudem stimulieren Wärm-flasche, Kirschkernkissen oder Vollbad unsere Wärme-rezeptoren unter der Haut. Sie gehören zum Nervensys-tem, das sogleich entspannende Botschaften an das Gehirn sendet, etwa: „Schmerz lass nach!“ Forscher vom University College London haben sogar herausgefunden, dass unsere Wärmerezeptoren die Aktivität der Schmerz-rezeptoren für einige Zeit direkt hemmen können. Wärme entspannt also die Muskeln und kann vorübergehend und lokal begrenzt Schmerzen stillen. Darüber hinaus macht sie das Gewebe dehnfähiger und wirkt genesend, weil sie die Durchblutung ankurbelt, dadurch den Stoffwechsel

anregt und die körpereigene Regenerationsfähigkeit und Abwehrkräfte in Schwung kommen. Voraussetzung für diese heilende Wirkung sind die „passenden“ Probleme ...

Kleine WärmelehreWärmeanwendungen helfen bei Muskel- und Gelenkver-spannungen, chronischen Erkrankungen des Bewegungs-apparates, Spannungskopfschmerz, Magen- und Darmpro-blemen, Menstruationsschmerz und Blasenentzündung sowie bei Grippe- und Erkältungsbeschwerden wie Hus- ten, Halsweh, Nebenhöhlenentzündung. Bei Nervosität und Erregungszuständen beruhigt Wärme und nimmt die psychische Anspannung genauso wie die muskuläre.

Doch so wohlig-ausgleichend und kuschelig-entspannend Wärme auch auf uns wirken mag, manchmal sollte man sie dennoch tunlichst vermeiden: Bei Fieber beispiels-weise oder einer akuten Entzündung, bei Venenerkran-kungen oder wenn das Herz-Kreislauf-System mit der ho-hen Temperatur überfordert ist, was es durch Schwindel oder Übelkeit anzeigt. Dann gilt die gute alte Erkenntnis: Weniger ist mehr! Denn auch niedrige Temperaturen kön-nen heilsam auf unseren Körper wirken.

Es muss eine Menge Dinge geben, gegen die ein heißes Bad nicht hilft. Aber ich kenne nicht viele. Sylvia Plath, amerikanische Schriftstellerin

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Reizvolle Kälte Zugegeben, gerade jetzt, wenn uns morgens schon ein kaltes Badezimmer und zugefrorene Autoscheiben be-grüßen und wir abends unsere kalten Füße kaum mehr loswerden, ist es schwer vorstellbar, dass uns zusätzliche Kälte guttun könnte. Doch wenn wir draußen auf glatter Straße ausrutschen und uns die Hand verstauchen, kann der Verursacher auch zum Ersthelfer avancieren: Eis. Sein Kältereiz zieht die Blutgefäße zusammen, senkt die Durchblutungs- und Nervenleitgeschwindigkeit und wirkt deshalb betäubend und abschwellend. Im Gegen-

satz zur Wärme drosselt Kälte die Stoffwechselprozesse und damit auch akute Entzündungsvorgänge. Kältean-wendungen entziehen dem Körper überschüssige Wärme, weshalb sie auch fiebersenkend wirken. Doch auch bei Kältewickeln, Kühlkompressen & Co. gilt es, achtsam zu sein: Der Kältereiz darf nicht zu extrem sein und hilft meist nur im Akutfall, sonst kann es zu Unterkühlungen kommen. Eisbeutel oder Kompressen sollten nie direkt

auf die Haut gelegt werden, Wickel dürfen nur kühl sein. Und auch wer sich Wasser über eine Verbrennung laufen lässt, sollte darauf achten, dass es nicht eisig kalt ist.

Plus und MinusBei all diesen Faustregeln gibt es aber natürlich auch Ausnahmen beziehungsweise Grenzbereiche: Rheuma-patienten stehen genauso wie z. B. Halsschmerzgeplagte immer wieder vor der Frage: Wärme oder Kälte? Eine allgemeingültige Antwort darauf können auch Fachleute nicht immer liefern. Da hilft oft nur ausprobieren und selbst spüren, was gerade guttut. In manchen Fällen ist es ja gerade das Wechselspiel von warm und kalt, das therapeutische Wirkung zeigt. Wer sich öfter mal zu den Kneipp’schen Wechselgüssen oder -duschen überwinden kann oder regelmäßig nach der hei-ßen Sauna den Sprung ins kalte Becken wagt, der weiß, wie fit und widerstandsfähig das Zusammenspiel der bei-den Gegenpole machen kann. Hier wirkt zum einen das Prinzip der Abhärtung – wir reagieren also nicht mehr ganz so empfindlich auf den winterlichen Warm-Kalt-Wechsel – und zum anderen die angekurbelte Durchblu-tung. Beides stärkt die körpereigene Immunabwehr, die wir ja gerade jetzt besonders gut gebrauchen können.-------

Ein kalter Kneippguss am Morgen schützt vor Krankheit und Sorgen. Pfarrer Sebastian Kneipp

Kälte hemmt die Durchblutung, hält Schwellungen in Schach und leitet Wärme ab. Sie wird häufig bei Sportverletzungen, akuten Entzündungen und als fiebersen-kender Wickel eingesetzt

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Kaltstart: Dass Früh-

und Risikogeborene viel Wär-

me brauchen, ist bekannt.

In Ausnahmefällen (z. B.

bei perinataler Asphyxie =

Kreislaufschwäche, Atem-

probleme) werden sie jedoch

auch bis zu 72 Stunden einer

gezielten Kältebehandlung

(Hypothermie) ausgesetzt.

Eine große Herausforderung

für Baby, Eltern und Ärzte!

Einmummeln: Weil der Wind die warme, schützende Luftschicht um unseren Körper wegpustet, ist die „gefühlte Temperatur“ für uns oft viel eisiger als das, was auf dem Thermometer steht. Dieser Wind-Chill-Effekt erhöht auch den tatsächlichen Wärmeverlust des Körpers. Also, warm anziehen!

Wärmeregler: Warum zittern wir bei Kälte oder Schüttelfrost? Die Muskelkontraktionen sind ein Trick von Mutter Natur – sie sollen Wärme erzeugen. Entwe-der weil wir frieren, oder um Viren und Bakterien mit Fieber zu vertreiben. Achtung: Bei Schüttelfrost und ansteigendem Fieber keine kalten Wickel anlegen!

Heißsporn: Wer sich in diesen Tagen mit

Glühwein oder Punsch im Freien aufwärmen

mag, wird eher andere Wirkung spüren: Weil

heißer Alkohol die Blutgefäße erweitert, gibt

der Körper nämlich mehr Wärme ab. Stark

alkoholisiert empfindet man die Kälte zudem

nicht mehr richtig – Erfrierungen drohen!

Minusgrade: „Kryos“ ist griechisch und heißt „kalt“. Bei der Kryotherapie werden Kälte- und Gefriertechniken zur Heilung oder Linderung eingesetzt. Neuester Trend in Therapie und Wellness: Kältekammern, in denen Topsportler oder Schmerzgeplagte drei Minuten bei -110 °C gegen Muskelkater, Rheuma & Co. „anschlottern“.

Wussten Sie ...

Runterfahren: Gönnt man sich ein Wellnesswochenende, möchte man auch möglichst viel Entspannung buchen. Aber Ach-tung: Wärmeanwendungen wie Sauna, Bäder, Fango- oder Moor- packungen sollten Sie mit zwei Stunden Abstand genießen. Sonst spielt der Kreislauf nicht mit.

Mythos: Erfrie-rungen darf man nicht – wie früher ange-nommen – mit Schnee einreiben! Ein warmer Raum, körperwarmes (nicht heißes!) Wasser oder reine Körperwär-me (z. B. Hände unter die Achseln) helfen, ohne Schäden zu hinterlassen.

Frischen Sie Ihr Wärme- und Kältewissen auf – mit unseren wohltemperierten Facts!

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Thermomix!Die Mischung macht’s! Mit unseren Tipps von hitzig bis eisig kommen Sie gut durch den Winter ------------ Text Lara Buck

WÄRME VON INNEN

Es ist kein großes Geheimnis: Wer durch Wind und Schnee gestapft ist,

wärmt sich am besten schnell mit einem heißen Tee auf. Aber mit welchem? Nach der

traditionellen chinesischen Medizin zählen nicht alle heißen Tees zu den wärmenden Getränken.

Wer sich also nachhaltig aufheizen möchte, sollte Fenchel, Anis, Kümmel, Vanille oder auch Kaffee

wählen. Pfefferminze, Kamille, Grün- und Schwarztee gelten als kühlend. Auch Gewürze

wie Kardamom, Kurkuma, Paprika und Rosmarin heizen ein – Chili und Ing-

wer überraschenderweise aber nur kurzfristig.

KÄLTE VON AUSSEN

Ja, es kostet etwas Überwindung – aber wer einmal barfuß durch den Schnee gestelzt ist, will

das kleine Abenteuer wiederholen. Schneetreten ist das winterliche Pendant zum klassischen Kneippen im Wasser-becken. Nur dass es im Schnee ein paar andere Regeln gibt:

Die Füße müssen vorher warm sein, der Körper in Winterklei-dung stecken, der Schnee sollte keine harten Harschstellen

aufweisen (Verletzung), die Außentemperatur darf nicht unter -5 °C liegen. Sobald die Füße beim Storchenschritt durchs eisige Weiß beginnen, wehzutun, heißt’s rein ins Warme! Füße trocken reiben, dicke Socken darüber und

sich zum Aufwärmen bewegen. Je nach Empfinden genügt schon eine halbe Minute Schneetreten.

Wer schon an einem Infekt leidet, sollte die wärmende Erfrischung noch

verschieben.

HITZE VON ÜBERALL

Es gibt zwar immer wieder „Miesma-cher“, aber die Zahl der überzeugten Sauna-

befürworter ist deutlich höher. Menschen, die besonders infektanfällig sind, können mit regelmä-ßigen Schwitzkuren in der Sauna ihr Immunsystem

auf Trab bringen. Aber auch zur allgemeinen Entspan-nung ist ein Besuch in der hitzigen Holzkabine mit

anschließender Abkühlung und Ruhe perfekt. Wichtig: Wer chronische Krankheiten (vor allem am Herzen) oder akute Infekte hat, sollte die Sauna meiden. An-

fänger beginnen am besten in der „Schwitzhütte“ mit der niedrigsten Temperatur (z. B. Biosauna)

und können sich dann langsam bis zur finnischen Sauna mit ihren knapp

100 Grad steigern.

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SCHUTZ VON UNTEN

Ein ansteigendes Fußbad hilft, wenn sich eine Erkältung ankündigt oder

man nass und ausgekühlt heimkommt. Dazu die Füße in eine Wanne mit etwa 35 °C warmem

Wasser stellen. Dann 15 Minuten lang immer wieder heißes Wasser nachgießen, bis etwa 40 °C erreicht

sind. Noch fünf Minuten verweilen, dann abtrocknen, in warme Wollsocken packen und mit hoch gelagerten Beinen 20 Minuten ruhen. Wer den Gesundheits- und Hitzeeffekt noch steigern möchte, mischt noch ein bis

zwei Esslöffel gemahlenes Senfmehl ins Fußbad – dies steigert die Abwehrkräfte und hilft gegen Nasennebenhöhlenentzündung und

allgemeine Energielosigkeit (nicht bei Kindern unter 5 Jahren und

Schwangeren).

REIZ VON UNTEN NACH OBEN

Morgens dunkel, abends dunkel und tagsüber auch oft eine Mischung aus Grau und Grau? An

solchen Tagen fällt es wirklich jedem schwer, wach und munter den Tag zu meistern. Gut, wenn der Kreislauf

da morgens einen Extrakick bekommt: mit Wechselduschen oder einem kalten Knieguss: Beginnen Sie am rechten Fuß,

führen Sie den kalten Wasserstrahl (eventuell nach einer war-men Dusche) sachte vom kleinen Zeh an der Außenseite lang-sam hinauf bis zum Knie. Dort etwas verweilen und dann an

der Rückseite wieder hinunter zur Ferse. Dann auf den großen Zeh und die Innenseite wechseln, den Knöchel begießen, das

Schienbein hinauf und die Wade wieder hinunter. Dassel-be anschließend am linken Bein und zum Abschluss

beide Fußsohlen abgießen. Danach für Wiederer-wärmung sorgen. Dieselbe Prozedur abends

durchgeführt, wirkt beruhigend und hilft beim Einschlafen.

LINDERUNG VON RUNDHERUM

Jenseits von Kleinkindfamilien ist der gute alte Wickel schon fast in Vergessenheit geraten.

Dabei vermag er so viele Leiden zu lindern. Ob Bauch- oder Ohrenschmerz, Hals- oder Blasenentzündung, Fieber oder Verletzung – ein Wickel sollte zunächst das Mittel der

ersten Wahl sein. Ein großes Geschirr- oder Stofftaschentuch, eine simple Zutat aus der Küche, einmal herumgewickelt oder aufgelegt, mit Schal oder Handtuch fixiert – und fertig. Klas-

sische Wärmewickel legt man beispielsweise bei Bauchweh (aus Leinsamen) oder Husten (Kartoffeln oder Schweineschmalz) an.

Kühle oder normal temperierte Wickel sind zum Beispiel aus Quark (bei Halsweh oder Brustentzündung von stillenden

Müttern), Zwiebeln (gegen Ohrenschmerz) oder zim-merwarmem Wasser (gegen Fieber). Wichtig: Der

Wadenwickel darf immer nur an einem Bein angelegt werden und nicht bei Schüttel-

frost oder noch ansteigendem Fieber.

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Schockgefrostet!Zugegeben, kalte Frauenfüße sind ein Graus! Doch im Kampf gegen sie brauchen wir männliche Unterstützung

Männer sind auch nicht mehr, was sie mal waren: Früher haben sie behauptet, sie müssten schnarchen, um uns vor wilden Tieren zu beschützen, und haben dafür im Gegenzug klaglos unsere kalten Füße zwischen ihre glühenden Waden geklemmt. Und die Geschichte war aus. Aber heute? „Aaaaaah!“, kreischt das männliche Wesen neben mir im Bett und macht im Liegen einen – sportlich betrachtet – bemerkenswerten Sprung zur Seite. Darauf folgt ein vernichtender Blick aus schockgefrosteten Augen-schlitzen und ein Jammersolo, das seinesgleichen sucht. Hallo? Was soll ICH denn da sagen?! Ich kann nicht einfach vor meinen eisigen Füßen davonhüpfen. Ich muss diese Qual tagtäglich ertragen – ungefähr von Mitte Septem-ber bis Ende Mai! Dabei strenge ich mich wirklich an: Ich schütte in den strengsten Kältemonaten stündlich einen halben Liter Ingwertee in mich hinein und trage zwei Paar Socken über einer Strumpfhose unter der Hose und garnie-re das Ganze noch mit unansehnlichen Fellpuschen à la Ötzi, wenn ich am Schreibtisch sitze. Obwohl mir eigent-lich der „Orden wider den modischen Stil“ zustünde, stehe ich in meinem tapferen Kampf gegen die Kälte im Haus ganz allein da: Mit jeder Arbeitsstunde an meinem Rech-ner wandert sie unaufhaltsam weiter. Sie beginnt an den Zehen, dann weiter zu den Fußsohlen und vereinnahmt

------------ Text Barbara Lang Illustration Birgit Jansen

nach und nach meinen gesamten Laufapparat: Den Füßen folgen die Knöchel, die Waden, die Knie und schließlich sogar noch ein Teil der Oberschenkel. Dann ist Mittags-pause und ich kann endlich nach draußen. Ja, richtig: nach draußen! Gerne auch in den Schnee- oder Hagel-sturm. Egal. Hauptsache laufen, und zwar zackig! Wie ein unerschrockener Feldwebel stapfe ich los, wild entschlos-sen, wieder das Territorium zurückzuerkämpfen, das uns zusteht – meinem Blut, meinem Wohlbefinden und mir. Und siehe da: Schritt für Schritt vertreiben wir den Feind. Nach einer halben Stunde ist die Kälte in die Flucht ge-schlagen und meine Füße und Beine sind wieder eins mit dem Rest meines Körpers. Dürfte ich jetzt zu meinem Liebsten unter die Decke kriechen, würde ein wohliges „Aaaaaah!“ das kreischende ersetzen. Aber es ist ja noch mitten am Tag – weitere Texte müssen noch geschrieben, E-Mails beantwortet, Telefonate geführt werden. Und ich spüre, wie mein ewiger Widersacher schon wieder Land gewinnt. Auch das bisschen Abendessenanrichten und Geschirrspülen hilft da nichts mehr. Wenn ich mich um Viertel nach acht zum Spielfilm unter die Sofadecke ku-scheln möchte, bekomme ich nur zu hören: „Aaaaaah!“ – und schon ist die Gemütlichkeit dahin. Männer sind aber auch echt nicht mehr, was sie mal waren! -------------------

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SPE ZIAL

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der SteckdoseEs klingt wie die eierlegende Wollmilchsau: Muskeln aufbauen und Gewicht verlieren ohne leidiges Gewichtestemmen. In nur 20 Minuten pro Woche. Doch ein EMS-Training verheißt genau das

------------ Text Timm Rotter

Folter! Diese Assoziation kommt manchem, der erst-mals von „elektrischer Muskelstimulation“, kurz EMS, hört. Doch keine Sorge, so arg ist es nicht, auch wenn Sie sich auf Muskelkater nach dem ersten Training einstellen sollten. Denn wenn Sie die elektrischen Impulse einset-zen, werden simple Bewegungen zum Intensiv-Work- out. Dann wird es deutlich anstrengender, die Muskeln zu steuern. Mit klassischen Gyms haben EMS-Studios nichts zu tun. Keine Laufbänder, keine Hanteln, stattdessen ein paar mischpultartige Maschinen, vor denen sich verka-belte Menschen in eng anliegender SciFi-Kleidung bewe-gen. Über Spezialwesten und Bandagen werden Beine, Arme, Brust, Bauch und Rücken verkabelt und mit einem Stromsteuerungspult verbunden. Nicht wundern, wenn der Trainer die Westen vorher kräftig mit Wasser ein-sprüht. Die Nässe sorgt dafür, dass der Strom besser lei-tet. Dieser wird über das Pult für jeden Muskel individu-

ell gesteuert, da zum Beispiel die Oberschenkel stärkere Reize aushalten als die Unterarme. In der Regel wechseln immer vier Sekunden Strom mit vier Sekunden Pause. Der elektrische Impuls sorgt dafür, dass sich die Mus-keln zusammenziehen. Tun sie das, ohne dass man sie bewusst anspannt und gegenhält, zwickt es nicht nur un-schön, sondern man bewegt sich auch sehr unkontrolliert. Umso wichtiger ist es, unter Anleitung zu trainieren. Der Coach dosiert die Impulse so, dass man sich leicht an sie

gewöhnt. Ohne Trainer besteht die Gefahr, dass man vom Strom durchzuckt stolpert und sich verletzt.

Was bringt das?Das Stromtraining selbst ist nicht neu. Es wurde einst als Therapie gegen Muskelschwund für Reha-Patienten entwickelt. Über den Profisport, der EMS als „legales Doping“ zur Kraft- und Leistungssteigerung entdeckte, kam es dann in den letzten sechs bis acht Jahren immer stärker auch im Fitnessbereich an.Sein primärer Effekt ist ein Plus an Muskelkraft. Vor allem die Rumpfmuskulatur profitiert. Das macht EMS zu einer guten Prävention, da ein starker Rücken und Bauch das beste Mittel gegen Haltungsschmerzen und Wirbelsäulenleiden sind. Mehr Muskeln wiederum be-deuten auch mehr Grundumsatz. Der Körper braucht also mehr Kalorien, sodass Fettpolster schneller schmelzen. Jedoch ersetzen die empfohlenen ein bis maximal zwei EMS-Einheiten pro Woche à 20 Minuten kein vollwertiges Sportprogramm: Gesund ist vor allem ein Plus an Bewe-gung im Alltag. Und die richtige Ernährung.

Für wen es sich eignet – und für wen nichtGerade für Berufstätige mit wenig Zeit ist EMS sinnvoll, setzt neue Reize und spart Zeit. Für manche Gruppen ist es hingegen tabu – zumindest ohne ärztliche Begleitung: Das gilt für Schwangere, für Personen mit neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie und für Herzpatienten. Ansonsten gilt: ausprobieren. Achten Sie auf stetige fach-kundige Begleitung und vergleichen Sie die teils sehr unterschiedlichen Preise (je nach Studio zahlt man im Monat 80 bis 200 Euro). Und dann: Power on! ---------------------

20 Minuten pro Woche unter Anleitung trainieren – das ist für Vielbeschäftigte und Sportmuffel das größte Plus

Muckis ausFo

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FITNESS

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gelten als Pioniere des EMS-Trainings. Mit persönlicher Anleitung trainiert man hier maximal zu zweit an neu-esten EMS-Geräten. Gewinnen Sie jetzt ein Trainings-paket von 6 x 20 Minuten! Senden Sie uns unter dem Stichwort „Bodystreet“ eine Mail an [email protected], ein Fax an 0521 5228-63788 oder eine Postkarte an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Postfach 14 01 60, 33621 Bielefeld. Einsendeschluss: 15.1.2015 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Sponsors sowie deren Angehörige können nicht teilnehmen. Alle Gewinne sind von unseren Kooperationspartnern gesponsert und nicht aus Mitglieder-beiträgen finanziert.

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Was wäre Weihnachten ohne den kleinen Lord & Co.? Wer die richtigen Antworten weiß, kann vielleicht schon bald auch unterwegs Filme gucken – auf einem Kindle Fire Tablet, das es zweimal zu gewinnen gibt. Viel Glück!

Rätseln & gewinnen

Herausgeber BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKERWinterstraße 49, 33649 Bielefeld Telefon: 08000 255 255, E-Mail: [email protected] Internet: www.bkkgs.deObjektleitung Cornelia Moss, Koordination Karin WilleAuflage 105.500 ExemplareVerlag PMI Publishing, Hanns-Seidel-Platz 5, 81737 München, www.pmi-publishing.deVerlagsleitung Stefan Endrös, Gerd Giesler, Christian SchwalbachChefredaktion Kristina SalabaGrafik Bernhard BiehlerAutoren Lara Buck, Andrea Exler, Kirsten Khaschei, Barbara Lang, Timm Rotter, Mareike ZanderSchlusskorrektur Norbert Misch-Kunert, Nicole GrinzingerBildredaktion Carolin LudwigsProduktion Birgit ScholzReproduktion PMI Publishing Verlag GmbH & Co. KG, MünchenDruck KKF Verlag, Altötting

IMPRESSUM

Das Lösungswort der letzten Ausgabe lautete: Globetrotter

Lösungswort:1 2 3 4 5

Foto

s: fo

tolia

, pa/

dpa

Wir verlosen zweimal einen Kindle Fire HD Tablet im Wert von je 129 Euro. Was er kann? Mit seinem schar-fen HD-Display und schnel-lem Dual-Core-Prozessor können Sie Amazon-Videos anschauen, lesen, Musik

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Herzlichen Glückwunsch! Die fünf Kochbücher „Vegan vom Feinsten“ gingen an: E. Frenger, Schieder-Schwalenberg; M. Sievers, Uhldingen-Mühlhofen; H. Vogel, Berlin; K. Voß, Delbrück; C. Korte, Ascheberg. Je einen von drei Geocache-Kits gewannen: T. Hagemann, Hamburg; M. Vogt, Remscheid; D. Hülsmann, Bad Oeynhausen

3. Wie heißt „Der kleine Lord“ mit Vornamen:

L. Cedric, genannt CeddieT. Henric, genannt HenryU. Frank, genannt Frankie

1.In „Die Geister, die ich rief“ (engl. „Scrooged“, nach Charles Dickens‘

„A Christmas Carol“) begegnen Bill Murray läuternde Geister – einer davon heißt ... E. der Geist des vergessenes FestesF. der Geist der vergangenen WeihnachtK. der Geist des zukünftigen Glücks

4. In der Neuverfilmung „Das Wunder von Man-

hattan“ (1994) hat die kleine Susan zwei große Wünsche:A. einen Vater und einen HundO. eine Mutter und einen PapageiM. einen Vater und ein Haus

2.Die erste Nuss in „Drei Haselnüsse für Aschen-

brödel“ verwandelt sich inI. ein JagdgewandH. einen PrinzenD. ein Ballkleid

Lösungswort:

5.Der „Grinch“ will im gleichnamigen Film als griesgrämiger Gnom alle

Weihnachtsgeschenke aus seiner Stadt stehlen. Die Stadt heißt:S. Grinchville P. Wellville E. Whoville

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200 €Pro Jahr übernehmen wir bei regelmäßiger Teilnahme (mind. 80 % der Termine) die Kosten für zwei Gesundheitskurse mit einem Höchst-betrag von bis zu 100 Euro je Kurs und Handlungsfeld. Zu den Handlungs-feldern zählen Bewegungsgewohnheiten, Ernährung, Stressreduktion/Entspannung und Genuss- und Suchtmittelkonsum.

Die Osteopathie umfasst die manuelle Diagnostik und Therapie am Bewegungssystem, den inneren Organen und am Nervensystem. Sie stellt den Abbau von Blockaden sowie die Wiederherstellung des Gleich-gewichts aller Körpersysteme in den Mittelpunkt. Wir beteiligen uns im Jahr mit bis zu 280 Euro an den Behandlungskosten.ten der osteopathi-schen Behandlung

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100 €Über den gesetzlichen Rahmen hinaus erstatten wir allen Kunden als besondere Extraleistung die Kosten für alternative Arzneimittel der Homöopathie, Phytotherapie und Anthroposophie bis zu einem Höchst-betrag von 100 Euro pro Jahr.


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