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Gesundheitsjournal 02/2014

Date post: 28-Mar-2016
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Das Magazin Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER
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INTERN FAMILIE GESUND ERNÄHRUNG SPEZIAL FITNESS DER KLEINE RATGEBER „Das wird ein klasse Urlaub!“ Unser Programm Vorsorgeuntersuchungen, die Sie nutzen sollten Wenn Essen wehtut Ursachen, Symptome & Hilfe bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten Spezial: So tickt die Zeit Unser individuelles Zeitempfinden, Tipps für Mußestunden und mehr Ein Eis bitte! Und am besten kalorienarm und selbst gemacht! Quiz DAS MAGAZIN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 02|14
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INTE RN FAMILIE GESUND E RNÄHRUNG SPE ZIAL FITNESS

DER KLEINE RATGEBER

„Das wird ein klasse Urlaub!“

Unser Programm Vorsorgeuntersuchungen, die Sie nutzen sollten Wenn Essen wehtut Ursachen, Symptome & Hilfe bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten Spezial: So tickt die Zeit Unser individuelles Zeitempfinden, Tipps für Mußestunden und mehr Ein Eis bitte! Und am besten kalorienarm und selbst gemacht! Quiz

DAS MAGAZIN IHRER BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER 02|14

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SIE HABEN DIE WAHL … … WIR HABEN 5 TARIFE, MIT DENEN SIE RICHTIG SPAREN KÖNNEN.

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Frank Jessen, Vorstand

Einfach. Gut. Und mehr.Liebe Leserin, lieber Leser,

ich freue mich, dass es uns erneut gelungen ist, unsere Leistungen für Sie zu verbessern und die Früherkennung und Vorsorge auszubauen. Jetzt steht Ihnen nicht nur in den Bereichen Schwangerschaftsvorsorge, Jugendunter-suchung und Impfschutz ein Plus an Prävention zur Verfügung. Auch in der Krebsfrüherkennung und beim Gesundheits-Check-up unterstützt Sie die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ganz individuell und unabhängig von den gesetzlichen Altersvorgaben. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Heft auf den Seiten 8 und 9.

Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, warum einerseits die gesetz-lichen Kassenleistungen so strikt reglementiert sind und andererseits mehr möglich ist. Im Sozialgesetzbuch ist eine solide Grundsicherung festge-schrieben, die für alle gesetzlich Versicherten im Rahmen der Beitragssätze gewährleistet ist. Das ist uns für unsere Mitglieder nicht genug. Aber jede Zusatzleistung wird erst vom Bundesversicherungsamt (BVA)auf Herz und Nieren geprüft, bevor wir sie in unsere Satzung aufnehmen dürfen und Sie davon profitieren können. Wir sind gut aufgestellt und vorbereitet, das bestätigt die Genehmigung vom BVA. Und für Ihre Gesundheit bleiben wir weiterhin am Ball.

Doch jetzt wird erst mal in einer ganz anderen Liga gespielt. Ich bin mir sicher, dass unsere Nationalelf auch gut aufgestellt ist, wenn die WM in den nächsten Wochen die Welt in Atem hält. Ich wünsche uns allen aufregende Spiele mit vielen Toren – und Ihnen einen entspannten Urlaub.Genießen Sie den Sommer und bleiben Sie gesund!

Ihr

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Na, wohin geht’s denn bei Ihnen im Sommer?

Diese Antworten unserer Umfrage haben in uns die allerschönsten Urlaubsgedanken ausgelöst. Dankeschön!

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Mein Traumziel für den Sommerurlaub steht dieses Jahr schon fest: Ich fliege mit meinem Freund nach Bali.

Der war da schon mal und ich fand die Fotos so schön, die er gemacht hat. Dieser Urlaub ist gerade auch ein riesiger

Anspornfür mich, jetzt mein Fachabi zu machen und danach richtig schön zu entspannen. Bella, 19

Ich würde gerne mal nach Finnland. Eine Freundin von mir kommt da her und ihre Eltern haben dort ein Haus. Das stell ich mir total schön vor.– Mich würde Schottland total reizen. Wegen der Landschaft und tatsächlich auch wegen des Wetters.Anna und Julian, beide 25

Ich würde gerne nach Norddeutschland, am liebsten an die Nordsee. Einfach mal wieder ans Meer, dafür muss ich auch gar nicht unbedingt weit weg. Beate, 48

Ich fahre wieder nach Rumänien. Dort habe ich jahre-lang gearbeitet. Die Rumänen sind nicht so engstirnig wie wir und wissen einfach, wie man lebt. Ich liebe dieses Land einfach. Bernd, 50

Mein Traumziel? Da komm ich

gerade erst her: die Türkei. Da fahr

ich jetzt schon seit fünfzehn Jahren

immer wieder hin und es ist einfach

wunderschön dort. Horst, 73

Zurzeit hab ich ehrlich gesagt überhaupt keine Ziele, was Traumurlaub angeht, da ich mich grad mit meinem eigenen Fahrradgeschäft selbstständig mache und damit jetzt erst mal richtig viel beschäftigt sein wer-de ... Aber wenn ich es später noch mal schaffen würde, als Backpacker in Thailand unter-wegs zu sein, wär das schon cool. Attila, 30

Ich würde total gerne mal mit meinem Freund nach Marokko. Ein Kollege von mir, der sehr viel reist, hat mir mal so davon vor-geschwärmt und jetzt wäre ich schon neugierig, mir das einmal selber anzuschauen. Dorothea, 25

Mein absolutes Traumziel ist Neuseeland. Dieses Land fasziniert mich total! Was für unterschiedliche Arten von Natur man dort entdecken kann – Regenwald, Strände, Gebirge, Gletscher ... Manuela, 45

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INTERNNeuigkeiten von Ihrer BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER Neue Gesundheitsimpulse von der IBO 2014, Reise & Impfung, Vorsorgeuntersuchungen, die Sie nutzen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06

Unser MusikquizLösungswort finden und 1 von 4 drahtlosen JBL-Lautsprechern gewinnen . . 34

FAMILIEDer perfekte Urlaub für alleEin kleiner Ratgeber, damit es für Groß und Klein toll wird . . . . . . . . . . . . 10

Jetzt gewinnen!10 x 1 lustiges Reisespiel für unterwegs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

GESUNDNahrungsmittelunverträglichkeitenWenn Zucker, Brot, Wein & Co. Probleme machen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

ERNÄHRUNGEs gibt Eis, Baby!Unsere genialen Eisideen mit wenig Kalorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

SPEZIALSo tickt die ZeitWie wir sie erleben und empfinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Gut aus-geticktTipps für gesunde Mußestunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Wie und warum wir alternMit diesen Einflüsse haben wir zu kämpfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28KolumneFaltenwurf – die Hassliebe zu den eigenen Falten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

FITNESSBrasilien lässt grüßen!Wir stellen vor: den Kampftanzsport Capoeira . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

+++ BEKANNTMACHUNG: Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat am 29.4.2014 den 6. Satzungsnachtrag (Krankenversicherung) der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER genehmigt. Die aktuelle Satzung sowie die Bekanntmachung finden Sie auf unserer Homepage unter www.bkkgs.de +++ Unsere Angebote sind „sehr gut“ – das bestätigt der große Krankenkassen-test des Portals krankenkasseninfo.de im April 2014 +++ Der NRW-Tag 2014 findet vom 27. bis 29. Juni in Bielefeld statt. Das Programm ist vielfältig und bunt – und die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ist mit dabei. +++

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INTERN

Neuigkeiten von Ihrer BKKVorsorgen ist besser als heilen – deshalb freuen wir uns, Sie mit exklusiven Vorsorgeleistungen unterstützen zu können – und das viel früher, als es gesetzlich vorgeschrieben ist. Was das konkret für Ihre Gesundheit oder auch für Ihren Geldbeutel bedeutet, erfahren Sie auf den nächsten Seiten

Auf der IBO, der großen Verbrauchermesse in Friedrichs-hafen am Bodensee, gab es wieder viel zu erleben. Passend zum Frühlingsanfang öffnete sie ihre Tore und präsentierte mit 700 Ausstellern über 76.000 Besuchern erlebnisreiche Tage der Unterhaltung und Information. Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER war auch in diesem Jahr wieder dabei. An unserem großen Stand in der Themenwelt „Gesundheit“ herrschte immer lebhaftes Treiben. Auf große Resonanz stießen unsere „Gesund & Fit-Aktionen“ zum Mitmachen für die ganze Familie. Und das bunte Glücksrad, das mit attraktiven Preisen lockte, stand in diesen Tagen kaum still. Auch konnten wir viele Gäste begrüßen, die sich rund ums Thema Krankenver-sicherung und über die Vorteile der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER informierten.Ein besonderes Highlight war der neue Marktplatz „Regio-nales Genießen“, der sich kulinarischen und ökologischen Schätzen der Regionen widmete. In der DEHOGA-Kocharena konnten Schüler mit Unterstützung der BKK GILDEMEISTERSEIDENSTICKER neue Spezialitäten entdecken und diese mit einem erfahrenen Koch an der Seite direkt vor Ort zubereiten. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr – vielleicht schauen Sie mal vorbei, die IBO ist immer einen Ausflug wert.

IBO 2014: Frische Impulse für Körper und Seele

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Darmkrebs gilt als zweithäufigste Krebsart in Deutschland und noch immer erkranken bis zu 70.000 Menschen jährlich daran, von denen 26.000 an den Folgen sterben. Das muss nicht sein, denn gerade Darmkrebs ist im Frühstadium leicht zu diagnostizieren und hat die höchste Heilungschance: nämlich über 90 Prozent. Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER hat sich dem Aktionsbündnis gegen Darm-krebs angeschlossen, das sich zum Ziel gesetzt hat, diese erschreckenden Zahlen zu reduzieren. Dazu

gehören die zielgerichtete Aufklärung, u. a. durch ein persönliches Einladungsverfahren und verbesserte Vorsorge, die Tabus wenig Chancen bieten. Diese Form der Darmkrebsvorsorge zählt bisher nicht zur gesetzlichen Regelversorgung – auch hier setzt das Bünd-nis ein wichtiges Zeichen. Im Rahmen des Aktionsbündnisses kön-nen Sie jetzt kostenfrei mit einem immunologischen Stuhltest ganz diskret auf Nummer sicher gehen. Diesen modernen Test, der auch verborgenes Blut im Stuhl sicher nachweist, können Sie zu Hause durchführen und anschließend zur Auswertung in das Labor senden. Schon nach wenigen Tagen erhalten Sie schriftlich das Ergebnis. Darmkrebs ist vermeidbar – machen Sie mit und fordern Sie Ihren persönlichen Test an! Weitere Infos erhalten Sie unter www.bkkgs.de/aktionsbuendnis-darmkrebs

Aktionsbündnis gegen Darmkrebs

Bald beginnt sie wieder – die schönste Zeit im Jahr. Mit dem Start der Schulferien beginnt auch die Urlaubszeit. Sofern Sie Ihren Urlaub im Ausland verbringen, sollten Sie sich unbedingt informieren, ob für Ihr Reiseland Imp-fungen empfohlen werden. Mit nur einem kleinen Piks schützen Sie sich vor lebensbedrohlichen Krankheiten. Sofern die Notwendigkeit besteht, übernimmt Ihre BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER die Kosten.Unsere Leistungen orientieren sich dabei an den Empfeh-lungen der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) oder den Hinweisen des Auswärtigen Amtes. Gegen folgende Krankheiten können Sie sich kostenlos impfen lassen: Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) • Hepatitis A und B • Poliomyelitis • Tollwut • Cholera • Gelbfieber • Typhus • Meningokokken-Infektionen • Influenza • Japanische Enzephalitis • Auch die Kosten für die Malariaprophylaxe werden übernommen.

Teil 8: Impfungen auf ReisenTeil 8: Impfungen auf Reisen

Kennen

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INTERN

Frühe Vorsorge zahlt sich aus:Für Ihre Gesundheit & beim BonusprogrammRechtzeitig erkannt, können viele Krankheiten gut behandelt und geheilt werden. Der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ist es ein besonderes Anliegen, dass viele Versicherte Früherkennung nutzen können. Deshalb bieten wir Ihnen jetzt zusätzlich Vorsorgeleistungen ohne Altersbegrenzung an, weit über den gesetzlichen Rahmen hinaus

Brustkrebsvorsorge PlusJährlich wird bei rund 72.000 Frauen Brustkrebs entdeckt, bei verhält-nismäßig vielen auch in jüngerem Alter. Einige Faktoren erhöhen das Brustkrebsrisiko, zum Beispiel wenn Brust- oder Eierstockkrebs bereits in der Familie vorkam oder ein sehr dichtes Brustgewebe vorliegt. Die Brustkrebsvorsorge ist nach dem Sozialgesetzbuch an bestimmte Altersgrenzen und Voraussetzungen geknüpft, so zum Beispiel das zweijährliche Mammografie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Darüber hinaus bieten viele Frauenärzte zur Früherkennung ei-nen Ultraschall (Sono-Check) der Brust als kostenpflichtige IGe-Leistung an. Eine Abrechnung über die Krankenkasse kann nämlich nur erfolgen, wenn ein konkreter Verdacht vorliegt (z. B. nach einer Tastuntersuchung).Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER möchte auch jüngeren Frauen bei vorliegenden Risikofaktoren wie beispielsweise einer positiven Fami-lienanamnese die Möglichkeit geben, eine Mammografie oder einen Sono-Check durchführen zu lassen. Deshalb beteiligen wir uns in diesen Fällen mit bis zu 50 Euro jährlich an den Kosten der Untersuchung.

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Sehr wirkungsvoll ist der Gesundheits-Check, bei dem Sie auf mögliche Risiken verschiedener Krankheiten untersucht werden. Wie hoch ist Ihr Blutdruck? Passt Ihr Body-Mass-Index? Welche Krankheiten sind in Ihrer Familie bekannt? Antworten auf diese Fragen sind wichtig, um Ihre allgemeine Gesundheit einschätzen zu können. Außerdem wird Ihr Blut auf Zucker und Cholesterin geprüft, und mit einem Urintest können z. B. Nierenkrankheiten festgestellt werden. Danach berät Sie Ihr Arzt, ob und wie Sie schon durch kleine Änderungen Ihrer Lebensgewohnheiten mehr für Ihre Gesundheit tun können, damit Sie sich auch in Zukunft die größtmögliche Lebensqualität erhalten. Ab einem Alter von 35 Jahren können Sie alle zwei Jahre kostenlos einen umfang-reichen Gesundheits-Check-up durchführen lassen. Für Versicherte unter 35 gibt es ein spezielles Angebot der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER. Wir beteiligen uns an den Kosten für den Check-up, sofern Risikofaktoren wie z. B. Übergewicht, Bewegungsmangel oder Stress vorliegen. Wir erstatten Ihnen bis zu 50 Euro, wenn Sie uns die Originalquittung des Arztes einreichen.

Alle diese Vorsorgeleistungen können – unabhängig vom Alter – beim VORSORGE BONUS im Bonusprogramm angerechnet werden. Wenn Sie vier Leistungen in Anspruch nehmen und diese im Bonusplan nachweisen, erhalten Sie 100 Euro in bar oder 160 Euro für Ihr Gesundheitskonto. Dabei ist es egal, ob die Leistungen über die Versichertenkarte abgerechnet, von uns erstattet oder privat finanziert wurden.

Hautkrebs-ScreeningAuch bei der Haukrebsvorsorge leisten wir mehr für Sie! Die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER hat regionale Verträge abgeschlos-sen und bietet damit auch jungen Versicherten vor dem 35. Lebens-jahr das Hautkrebs-Screening an. Bei teilnehmenden Ärzten wird die Leistung direkt über die Gesund-heitskarte abgerechnet.

Aktionsbündnis gegen DarmkrebsFrüh erkannt, ist Darmkrebs sehr gut heilbar. Im Anfangsstadium verur-sacht er in der Regel keine Beschwerden, und viele Menschen scheu-en eine Darmspiegelung, die sie ab dem 55. Lebensjahr in Anspruch nehmen können. Dann sollte auf jeden Fall ein Stuhltest durchgeführt werden. Als Partner des „Aktionsbündnisses gegen Darmkrebs“ bietet Ihnen die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER verbesserte Vorsorge. Ab dem 50. Lebens-jahr können Sie kostenlos einen immunologischen Test anfordern, der noch keine Kas-senleistung ist und sehr sicher auch unsichtbares Blut im Stuhl nachweist. Sie können ihn diskret zu Hause durchführen und zur Auswertung in das Labor senden. Schon nach wenigen Tagen erhalten Sie schriftlich das Ergebnis und eine Bestätigung, dass Sie an dieser Vorsorgemaßnahme teilgenommen ha-ben. Weitere Infos: www.bkkgs.de/aktionsbuendnis-darmkrebs

Gesundheits-Check-up – auch unter 35

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FAMILIE

Juhu! Schule aus, Bürotür zu – die beste Familienzeit beginnt! Hoffentlich. Denn es ist gar nicht leicht, alle Wünsche zu erfüllen und sich dabei zu entspannen. Das beginnt bei der Frage: Wer will wohin? Hier finden Sie Expertentipps, damit Ihr Familienurlaub gelingt

------------ Text Karen Cop

Familienurlaub relaxed

Meer oder Berge, Bauernhof oder Hotel? Hauptsache, die Familie ist zusammen!

Endlich Ferien! Nur wie? Wussten Sie, dass Kinder ein in der UN-Konvention festgelegtes Recht auf Spiel und Freizeit haben? Arbeitnehmer ja auch. Aber Eltern? Leider beginnt mit der schönsten Zeit des Jahres für viele ein un-bezahlter Job als Kinderbespaßer. Oder ein innerer Hilfe-schrei, weil es gar nicht so leicht ist, den richtigen Ort zu finden, an dem die ganze Familie glücklich sein will: Berge oder Strand, Hotel oder Hütte, Bauernhof oder Bal-konien? Eine Idee, die gut, günstig und bei Familien im-mer beliebter wird, ist ein Haus- bzw. Wohnungstausch. Gelingt er gut, fühlt man sich in der Fremde gleich wieder wie zu Hause. Ein Urlaubsplus könnte es auch bringen, mit Freunden zu verreisen, vorausgesetzt, man kennt sich gut und lädt sich nicht mehr Konflikte ins Gepäck. Meist ist es dann vielleicht doch besser, nur einen Spielkame-raden mitzunehmen. So gelingt es Eltern, sich im Urlaub auch mal eine Auszeit zu gönnen und ganz entspannt dem lebendigen Kindersingsang zu lauschen.

Anreise leicht gemacht: Wann sind wir da-haa?Eine gute Planung ist alles! Sie fängt mit der rechtzei-tigen Ortswahl an und endet beim gemütlichen Zusam-mensuchen der Sachen Tage vor der Abreise. Damit nicht am ersten Ferientag schnell, schnell die Kinder abgeholt werden müssen, die Koffer gepackt, um loszurasen und auf der Autobahn festzustellen, dass Lieblingskuscheltier und Schwimmzeug fehlen. „Der Anfang des Urlaubs ist leider oft durch erhöhte Stressbelastung gekennzeich-net“, so Dr. Gerhard Blasche, Gesundheitspsychologe und Forscher an der Medizinischen Universität Wien. Reise-expertin Andrea Piechotta vom ADAC rät, nicht wie alle freitags oder samstags in den Urlaubsstau zu starten. „Am wenigsten sind die Straßen am Dienstag belastet.“ Für unterwegs Kinderspiele einpacken oder überlegen!

Der Klassiker „Ich sehe was, was du nicht siehst“ schärft den Blick. Wortschlangen machen Spaß, wenn z. B. aus „Sommer-Ferien“ erst „Ferien-Zeit“, dann „Zeit-Bombe“ wird. Wobei für Eltern die Frage „Wann sind wir endlich da?“ eine ist, mit der sie einfach rechnen müssen.

Wie viel Animation muss sein?Besser, Sie stellen sich darauf ein, dass nicht alles perfekt läuft, meint auch Psychologe Dr. Markus Schaer. „Jede Fa-milie hat im Urlaub Stress. Das ist ganz normal.“ Mit die-sem Wissen sinkt gleich der Erwartungsdruck. Schaers erste Regel, die er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung aufstellt, sei ohnehin für Eltern, dass „sie gut für sich selbst sorgen“. Kindern ist in den Ferien vor allem

wichtig, dass die Familie zusammen ist, sie rechnen nicht zwangsläufig mit einem Nonstop-Programm. Und auf Rei-sen dürfen sogar Regeln fallen: „Die Spielkonsole bleibt länger an als sonst und es gibt eine Süßigkeit mehr“, so Schaer.

In den Ferien lernen – ja oder nein?Schließlich darf man in den Ferien alles mal locker lassen, auch das Lernprogramm. Zwar ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Lernportals Scoyo, dass 41 % der Kinder im Urlaub nachlernen, doch Experten ra-ten von zu viel Ehrgeiz ab. Gitta Schreiber, Grundschul-lehrerin: „Die Kinder sind oft so müde vom Schuljahr, da müssen sie eine Weile nichts tun, um wieder Spaß am Lernen zu haben.“ Wenn nachgelernt werden müsse, lieber erst zum Ende der Ferien. „So vergessen sie den >

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Urlaub ist für alle wichtig! Das heißt: Kinder und Eltern sollen auf ihre Kosten kommen

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FAMILIE

Stoff nicht bis zum Schulanfang und haben gleich erste Erfolgserlebnisse.“ Vor allem bringt der Urlaub jedoch die Chance, mal anders zu lernen: unmittelbare Erdkunde in einem fremden Land oder angewandte Mathematik beim Zusammenrechnen der Einkäufe fürs Strandpicknick.

Aus die Maus: Natur erleben!„Zieht eure Schuhe aus, Kinder, wir sind am Strand“ ist für die ganze Familie ein Aufruf, der sofort zu einem herr-lichen Urlaubsgefühl führt. Und zu jeder Menge span-nender Fragen, die die Psychologin Kirsten Khaschei in ihrem Buch „Strand in Sicht“ stellt. Warum wandern Dü-nen manchmal? Wo kommen Wellen her? Oder: Wo endet der Horizont? „Allein der Aufenthalt in der Natur führt zu einer Entspannungsreaktion“, weiß Dr. Blasche, „das Se-

hen und Hören von Wasser scheint dabei eine besonders entspannende Qualität zu besitzen.“ Folgt dazu noch ein kleines Abenteuer, etwa wenn alle abends unterm Ster-nenhimmel sitzen und den Großen und Kleinen Wagen suchen oder die Arme um den eigenen Körper schlingen und Grashügel runterrollen, wird das Familienglück komplett. Um solche Momente zu ermöglichen, sollten

Computer, Handy und TV ausbleiben – ohne verteufelt zu werden. Am besten ab und zu eine Mail-Check-Zeit für die ganze Familie einplanen, z. B. in einem Internet-Café zwischen Strand und Abendessen, und dafür auf eine Urlaubsflatrate und das Handy standby verzichten.

SOS im Urlaub Zur guten Urlaubsplanung gehört leider auch die Notfall-vorsorge: Haben Sie an alle vorgeschriebenen Impfungen gedacht? Eine eventuell nötige Auslandsversicherung abgeschlossen? Und alles für die Notfallapotheke einge-packt? Rein gehören Fiebermittel, Verbandszeug, Desin-fektionsmittel, Antibiotikum. Hat Ihr Kind einen Son-nenstich – hochroter Kopf, Übelkeit, Schwindel –, nicht im kalten Wasser abkühlen, sondern ins Zimmer legen. Gefährlich kann Durchfall werden, denn er trocknet die Kleinen schnell aus. Hier helfen Tee und bei größeren Kindern Elektrolytlösungen. Nicht selten passiert es im Urlaub, dass ein Kind Fieber bekommt. Babys unter vier Jahren müssen dann zum Arzt. Ansonsten hilft leichte Kleidung und wärmende bei Frösteln. Und: viel trinken. Achtung, Klimaanlage: Daran müssen sich nordeuropä-ische Kinder oft erst gewöhnen. Deshalb besser Tuch und Mütze im Flieger oder in klimatisierten Räumen anzie-hen. Und im Notfall? 112 wählen – die Nummer gilt in ganz Europa und ist vom Handy aus in alle Netze kostenfrei. --------

Die Natur bietet das Beste: nachts Sterne zählen. Im Gras rollen bis zum Totlachen ...

Ferien heißt „lernfrei“. Wenn gelernt wird, dann im Vorübergehen, ohne Druck: in den Bergen, am Strand und auf Wald und Wiese

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Hilfreiche Adressen, Bücher und ein paar Ideen In den vorgestellten Büchern finden Sie schöne Reisebeschreibungen, Spiele für unterwegs und praktische Tipps. Die Internetseiten führen Sie zu vielen Ferien-zielen und Übernachtungsmöglichkeiten

Buchtipps & Spiele „Reisen mit Kindern“ von Geraldine Friedrich (Edition Reiseratte, 11,95 Euro) beschreibt tolle Reisemöglichkeiten von Schwanger-schaft bis Jugend- alter, von Bauern-hofferien bis zur Fernreise nach Bali.

„Geo Saison Extra – Reisen mit Kindern 2014“ (G+J, 8,50 Euro) ist voller Spar-, Reise- und Hoteltipps. Dazu journalistisch beschriebene Ziele von der Kreuzfahrt bis zum Kurztrip, plus Unterhaltendes für unterwegs.

„Voll ins Blaue“ von Herbert Beckmann, Psycho-loge und Vater einer Tochter aus Berlin (Edition flicflac 12,90 Euro), ist eine gute Mischung aus Unterhaltung und Lehrstunde für alle, die mit Kindern ein-fach anders reisen.

„Alles unterwegs – Reisespiele vom kleinen Raben Socke“ von Annet Rudolph (Esslinger Verlag, 6,95 Euro) zeigt jede Menge Spiele für unterwegs, für die die Kinder nichts weiter brauchen als ein wenig Reisezeit.

„Outdoor Manual: 181 nützliche Techniken für das Überleben draußen“ von T. Edward Nickens (Pietsch, 19,95 Euro) hilft großen wie kleinen Großstadtratten, sich in das Aben-teuer Natur zu stürzen.

Gute Ziele Kein Geld für eine Reise? Ist auch nicht wirklich nötig. Fast jede Stadt oder Gemeinde bietet Ferienprogramme vor Ort an. Und wer sagt denn, dass Balkon, Freibad und Grillabende nicht am allerschönsten sein können?!

www. hochseilgarten-verzeichnis.de Hier sind Natur-hochseilgärten und Kletterparcours in Deutschland aufgelistet. Einfach den passenden aussuchen – da ist für jedes Alter und Können was dabei.

www. bauernhofurlaub.de Hier finden Sie einladende Bilder-buch-Bauernhöfe mit aktiver Land-wirtschaft in ganz Deutschland, die Platz für Familien haben und schön in der Natur liegen.

www. reit-verzeichnis.de, www.reiten- weltweit.de, www.reiterferien-fuer-kinder.de Das sind drei gute Adressen von der Nordsee bis Bayern für das Kinderferien-glück zu Pferde, mit oder ohne Eltern.

Cluburlaube werden immer beliebter, weil jeder seinen Sport machen oder auch nur baden gehen kann und trotzdem alle beieinander bleiben. Einfach „Cluburlaub“ googeln und Preise vergleichen.

Noch mehr gute Ziele

www. jugendherberge.deDie Jugendherber-gen bieten nicht nur jungen Leuten Betten, sondern auch Familienurlaube an. Sogar günstige Pauschalangebote für tolle Aktivitäten wie Reiten, Kanufah-ren, Bergsteigen ...

www.familienhotels. com, www.kinder-hotels.com, www.familotel.com sind nur drei Adressen, unter denen sich besonders familien-freundliche Hotels versammeln, die Eltern Urlaub und Kindern Abenteuer versprechen.

www.happy-family-camping.de listet besonders familienfreundliche Campingplätze in Deutschland und Europa auf, die den strengen Kriterien des Betreibers entsprechen. Die besten werden ausgezeichnet.

www.haustauschferien.com, www.homeforhome.de, www.haustausch.desind Portale, über die das Zuhause gegen eins in der Fremde getauscht werden kann. Anmelden, Wünsche und Fotos einstellen, kontakten.

„Lustige Reisespiele für unterwegs“ – auf das haben wir gewartet! 50 Karten mit originellen Spielvorschlägen oder kniffligen Rätselfragen sorgen dafür, dass die Zeit wie im Flug vergeht! Egal, ob an einem verregneten Ferienwochenende oder im Stau auf der Autostrada! Die Spielebox von arsEdition hält jede Menge Spaß für Kinder ab 8 Jahren bereit. Gewinnen Sie jetzt eines von 10 Spielen. Senden Sie uns unter dem Stich-wort „Reisespiele“ eine Mail an [email protected], ein Fax an 0521 5228-63788 oder eine Postkarte an BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, Winterstraße 49, 33649 Bielefeld. Einsendeschluss: 18.7.2014 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Sponsors sowie deren Angehöri-ge können nicht teilnehmen. Alle Gewinne sind von unseren Kooperationspartnern gesponsert und nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.

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Unser Verdauungssystem leistet Schwerstarbeit. Es muss alles verarbeiten, was wir ihm zuführen. Doch in den letzten 100 Jahren hat sich unsere Ernährung stark verändert. Ein Grund, warum Nahrungsmittelunverträglichkeiten zunehmen ...------------ Text Günter Löffelmann

Wenn uns nach dem Essen Schmerzen plagen, kann das viele Gründe haben. Im einfachsten Fall waren die Pilze, der Kartoffelsalat oder das Tiramisu verdorben. Anders ist das, wenn Menschen bestimmte Nahrungs-mittel grundsätzlich nicht (mehr) vertragen und unter Durchfall, Blähungen oder Krämpfen leiden. Dabei kann es durchaus so sein, dass man bisher prima jede Zutat vertragen hat. Der Gedanke, man könnte eventuell unter einer Allergie leiden, ist oft falsch. Tatsächlich sind sol-che Beschwerden nur selten allergisch bedingt. Wenn im Einzelfall dann auch eine chronische Darmerkrankung auszuschließen ist, zieht der Hausarzt heute oft eine Nah-rungsmittelunverträglichkeit in Betracht. Diese Diagnose nimmt zu. Eine Ursache dafür könnte beispielsweise die Zusammensetzung und Auswahl unserer Nahrungsmit-tel sein. Wir nehmen heute Dinge zu uns, die nicht mehr dem entsprechen, was die Evolution einst für uns vorge-sehen hat. So gab es bis vor wenigen Jahrzehnten keine exotischen Früchte, die das ganze Jahr hindurch feilgebo-ten wurden, oder Fertigprodukte. Was auf den Tisch kam, war nicht mit Soja, Milch- und Fruchtzucker, Süß- und Farbstoffen oder Geschmacksverstärkern angereichert.

wehtutWenn Essen

Ist glutenfrei gesünder für mich?Was früher meist nur in speziellen Reformhäusern oder Biomärkten zu bekommen war, steht heute auch in den Regalen der Discounter. Laktosefrei, glutenfrei, ohne künstliche Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker, Bio etc. Diese kulinarischen Neuentwicklungen müssen nicht

zwangsläufig schaden, wer sie aber pauschal meidet, lebt deswegen auch nicht automatisch gesünder. Wer also kei-ne Krämpfe nach dem Milchkaffee bekommt, der kann auch weiterhin Milch trinken. Wenn sich jedoch nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel immer wieder die gleichen Beschwerden einstellen, lohnt es sich sicher, genauer hinzuschauen oder es mit seinem Hausarzt zu besprechen.Wir haben im Folgenden die wichtigsten Nahrungsmittel- unverträglichkeiten, ihre Symptomatik, Diagnostik und die Behandlungsmöglichkeiten zusammengestellt.

Bis vor wenigen Jahrzehnten gab es das noch nicht: Fertigprodukte und Früchte bzw. Fruchtsäfte, das ganze Jahr hindurch

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GESUND

Ursache/Symptome: Histamin ist eine Sub-stanz, die im Körper aus Aminosäuren ge-bildet und unter an-derem in Zellen des Immunsystems, der Haut, der Schleimhäu-te, der Bronchien, des Nervensystems und des Verdauungstrak-tes gespeichert wird. Wird es nach Kontakt mit einem Allergen freigesetzt, ruft es Ent-zündungen und aller- gische Reaktionen her-vor. Histamin entsteht aber auch beim Abbau von Eiweißen in Lebensmitteln – insbesonde-re, wenn bei ihnen Mikroorganismen zur Rei-fung und Fermentierung eingesetzt werden. Räucherfische, Hartkäse, Sauerkraut, manche Biersorten und Rotwein sind daher wahre His-taminbomben. Andere Nahrungsmittel führen dazu, dass Histamin aus den körpereigenen Depots freigesetzt wird (Histaminliberatoren). Hierzu zählen etwa Erdbeeren, Zitrusfrüchte und Schokolade. Bei Patienten mit einer Hista-minunverträglichkeit kann der Verzehr dieser Speisen Nesselsucht, Juckreiz, Ödeme, Herzra-sen, Blutdruckabfall, Fließschnupfen, Asthma, Kopfschmerzen und Migräne, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen.

Diagnose/Behandlung: Der Nachweis ei-ner Histaminunverträglichkeit gestaltet sich schwierig. Zuverlässige Tests gibt es nicht. Leidet ein Patient nach dem Verzehr histamin-reicher Speisen an mehreren der geschilderten Symptome, sollte er testweise eine histamin-arme Kost zu sich nehmen. Bessern sich die Symptome, kann erneut histaminreichere Kost zugeführt werden. Viele Ärzte verabreichen ge-zielt Histamin und beobachten die Reaktion.

Laktose, Fruktose & Sorbit

Histaminunverträglichkeit

Ursache/Symptome: Damit Zucker im Organismus verwertet werden kann, muss er erst im Dünndarm in seine Bausteine zerlegt und dann aufgenommen werden. Diese Arbeit erledigen Enzyme im Darm und Transportsysteme in der Darmwand. Wenn diese En-zyme fehlen oder die Transporter nicht funktionieren, gelangt der Zucker unverdaut in den Dickdarm. Dort bindet er Wasser an sich und es kommt zum Durchfall. Darüber hinaus stürzen sich die Dickdarmbakterien auf den Zucker und produzieren Wasserstoff. Dies kann zu Müdigkeit, Blähungen, teils sehr schweren Krämpfen oder auch Verstopfung führen. Häufige Auslöser einer Unverträglichkeit sind Milchzucker (Laktose) und Fruchtzucker (Fruktose), aber auch Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit.

Diagnose/Behandlung: Die Diagnose erfolgt übli-cherweise über den Nachweis des Wasserstoffs (H2), der beim bakteriellen Zuckerabbau entsteht. Es gibt noch weitere Tests, deren Stellenwert jedoch nachran-gig oder nicht eindeutig ist. Dazu gehören Bluttests, Gentests, Urintests oder eine Gewebeentnahme im Rahmen einer Dünndarmspiegelung. Als Patient muss man nicht komplett auf die betreffenden Zucker ver-zichten. Was noch ohne Beschwerden toleriert wird, ist individuell unterschiedlich. Bei einer Milchzucker-unverträglichkeit (Laktoseintoleranz) sollte man fer-mentierte und naturbelassene sowie fettreiche Milch-produkte bevorzugen, zum Beispiel säuerlichen oder griechischen Joghurt und Milch mit vollem Fettgehalt. Auch Enzympräparate kön-nen Abhilfe schaffen. Bei ei-ner Fruchtzuckerunverträg-lichkeit meiden Sie sowohl Fruchtzucker (Obst, Frucht-säfte, industriell gesüßte Speisen) als auch Sorbit. Viele Patienten kommen mit Haushaltszucker (Saccha-rose) zurecht. Er setzt sich sowohl aus Frucht- als auch aus Trauben-zucker zusammen.

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Ursache/Symptome: Lebensmittelzusatz-stoffe sind in industriell vorverarbeiteten Spei-sen häufig zu finden. Sie dienen beispielsweise dazu, die Haltbarkeit, das Aussehen oder den Geschmack zu verändern. Bekannte Vertreter sind etwa Nitrit, Benzoesäure, Guarkernmehl, diverse Farbstoffe oder Glutamat. Der Einsatz dieser Substanzen wird immer wieder kon-trovers diskutiert. Denn Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung können Unver-träglichkeiten dagegen entwickeln. Man nimmt an, dass die Stoffe bei ihnen Botenstoffe aus Immunzellen freisetzen, unter anderem Hista-min. Die Symptome ähneln meist denen einer Allergie, mit Hautrötungen, Quaddelbildung, Atemnot, Blutdruckabfall und Übelkeit. Der ursächliche Zusammenhang mit bestimmten Lebensmittelinhaltsstoffen ist aber schwer zu belegen.

Diagnose/Behandlung: Potenzielle Auslöser von Unverträglichkeiten lassen sich am besten anhand eines Symptomtagebuches identifizie-ren. Anschließend kann man den Verlauf der Beschwerden während einer Diät beobachten, in der die verdächtigen Substanzen fehlen. Be-troffene sollten den Verzehr von Speisen mit Le-bensmittelzusatzstoffen generell einschränken. Umgekehrt werden mögliche Auslöser auch ge-zielt verabreicht, um so eine Unverträglichkeits-reaktion zu provozieren und die Diagnose zu bestätigen. Die Therapie besteht in erster Linie darin, Zusatzstoffe zu meiden. Bei Beschwerden im Verdauungstrakt können eventuell Antihis-taminika helfen.

Ursache/Symptome: Gluten ist ein Eiweiß, das in bestimmten Ge-treidesorten vorkommt, zum Beispiel in Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Dinkel. Die wohl bekannteste Erkrankung im Zusammenhang mit ei-ner Glutenunverträglichkeit ist die Zöliakie oder Sprue. Dabei reagieren veranlagte Personen auf das Eiweiß mit der Bildung von Antikörpern, die das Darmgewebe angreifen und eine Entzündung hervorrufen. Zu den Symptomen zählen Verdauungsstörungen, bei schwe-ren Verläufen Gewichtsverlust, Blutarmut, Knochen-schwund und weitere Gesundheitsprobleme.

Diagnose/Behandlung: Der Verdacht auf eine Zö-liakie lässt sich durch den Nachweis bestimmter Antikörper im Blut erhärten. Gewissheit bringt eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm, die im Rahmen einer Darmspiegelung entnommen wird. Betroffenen bleibt derzeit nur, auf glutenhaltige Nahrungsmittel zu verzichten. Eine derartige Diät ist nicht ganz ein-fach durchzuhalten, aber sie lohnt sich. Oft bessern sich die Symptome schon nach wenigen Tagen und wenn der Darm noch nicht zu stark geschädigt ist, können Patienten völlig beschwerdefrei leben. Seit einiger Zeit wird diskutiert, ob es neben der Zöliakie eine weitere Form der Glutenunverträglichkeit gibt. Betroffene haben vergleichbare Akutsymptome wie Blähungen und Durchfall, die Bluttests und die Gewe-beproben aus dem Dünndarm sind aber unauffällig. Zur Abgrenzung gegenüber einer Zöliakie sprechen Ärzte von „Glutensensitivität“. Diese lässt sich bislang nur indirekt feststellen. Dazu schließt der Arzt zu-nächst eine Zöliakie und Getreideallergien aus und testet dann die Reaktion des Patienten auf glutenhal-tige und glutenfreie Nahrungsmittel. Wenn sich die Beschwerden verschlechtern bzw. verbessern, ist von einer Glutensensitivität auszugehen. Da nicht klar ist, wie es zu den Beschwerden kommt, bleibt auch in die-sen Fällen nur, die Ernährung anzupassen.

Lebensmittelzusatzstoffe

Glutenunverträglichkeit

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Möglichst pur und ohne Zucker

Es gibt Eis, Baby!Wer hat’s erfunden? Nein, diesmal waren es nicht die Schweizer! Die

Chinesen waren so schlau, das Speiseeis zu erfinden. Sie ließen bereits in

der Antike riesige Schneelager anlegen. Und auch die alten Griechen

wussten, wie man aus Gletscherschnee mit Früchten, Rosenwasser und

Honig pure Verzückung zaubert und sich so den Sommer kulinarisch

kurzzeitig runterkühlt. Die Geschichte der eiskalten Verführungen und Verirrungen, die bis heute zu Eis gemacht werden, ist lang. Dabei war

der ursprüngliche Gedanke genau der richtige. Mag auch der Gletscher-

schnee aus der Mode gekommen sein – umso zeitgemäßer ist die Idee,

die süße Sinnlichkeit von Speiseeis aus den Früchten selbst zu

holen! Oder aus naturbelassenen Zutaten wie Honig, Agaven oder

aktuell auch Stevia. Und dann ganz plötzlich wird die Antike wieder sehr

modern. Weil es neuzeitlichen Lebensmittelunverträglichkeiten entgegen-

kommt. Zucker, synthetische Süßungsmittel oder Laktose? Wenn irgend-

etwas ohne auskommt, dann ist es doch: Icecream, Icecream ...

ERNÄHRUNGERNÄHRUNGERNÄHRUNG

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1. Ringeldinger Bunt und am Stiel – vor allem Kinder werden sich in die klei-

nen Aromabomben verlieben. Recht so, denn in ihnen steckt nichts als Obst und Fruchtsäfte. Der Fantasie sind übrigens

keine Grenzen gesetzt – Himbeere, Kirsche, Ananas, je mehr Schichten, umso lustiger!

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2. Samtsünde Mango & Sahne ist eine ziem-lich göttliche Liaison, unseren Gau-

men zu streicheln. Joghurt steuert feine Säure bei, aufgefangen von süßem Honig. Dieser hält alle Aromen zusammen und

versüßt sie zudem mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

ERNÄHRUNG

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3. Sunriser Sieht aus wie die Morgenröte

und weckt tatsächlich die Sonne in

uns, wenn der hohe Vitamin-C-Gehalt des

Pfirsichs sich mit dem Magnesiumspei-

cher Banane paart. Gebettet auf die feine

Süße der Agave – lieblicher kann

Erleuchtung nicht schmecken.

Geht Ihnen ein Licht auf?

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einfach mittelschwer anspruchsvoll

1 | RingeldingerZutaten für 4 bis 6 Personen:1 große Kiwi (ca. 60 g), 150 ml klarer Bir-nensaft, 100 g Kaki, 100 ml Orangensaft, 100 g Erdbeeren, 100 ml roter Johannis-beersaft, 100 g Brombeeren, 100 ml roter Traubensaft; alle Zutaten in Bioqualität Kiwi schälen, pürieren. Durch ein feines Sieb streichen. Kiwimark mit Birnensaft verrühren, in vier Kegelförmchen füllen. Kaki schälen, die Hälfte fein würfeln, Rest mit Orangensaft pürieren. Kakiwürfel untermischen. In vier weitere Förmchen einfüllen, alle Förmchen im Tiefkühler 3 Stunden durchfrieren lassen. Geputzte Erdbeeren pürieren, durch ein Sieb streichen, Mark mit Johannisbeersaft verrüh-ren. Brombeeren pürieren, durch ein Sieb streichen, Mark mit Traubensaft verrühren. Eisförmchen herausnehmen. Auf das Kiwieis die Brombeermischung, auf das Kakieis das Erdbeerpüree geben, je einen Holzstiel hin-einstecken. Alle Eisförmchen im Tiefkühler weitere 3 bis 4 Stunden durchfrieren lassen.

2 | SamtsündeZutaten für 4 Personen:Saft und Abrieb von 1 Zitrone, 80 g Honig, 2 Mangos, 200 g laktosefreier Joghurt,

150 ml laktosefreie Sahne, Mangospalten zum Garnieren; alle Zutaten in BioqualitätZitronensaft und -abrieb mit Honig und 80 ml Wasser aufkochen, ca. 5 Minuten köcheln las-sen. Von der Flamme nehmen und abkühlen lassen. Mangos schälen, Fruchtfleisch vom Stein schneiden, würfeln. Mit dem Honigsirup im Mixer fein pürieren. Joghurt unterrühren. Sahne steif schlagen und unterziehen. Die Masse in eine flache Metallschale füllen und zugedeckt mindestens 4 Stunden ins Tief-kühlfach geben. Sobald die Masse zu gefrie-ren beginnt, alle 30 Minuten mit einer Gabel kräftig durchrühren (oder in einer Eismaschi-ne fertigstellen). Zum Servieren Kugeln abste-chen und mit Mangospalten garnieren.

3 | Sunriser Zutaten für 12 Stücke:2 Pfirsiche, 300 g Bananen, 2 EL Zitronen-saft, 60 g Agavendicksaft, 300 g Joghurt (3,5 % Fett), 2 Eiweiß; alle Zutaten in BioqualitätPfirsiche mit kochendem Wasser überbrühen, Haut abziehen, halbieren, Stein entfernen, das Fruchtfleisch klein würfeln. Bananen schälen, mit Zitronensaft und Agavendick-saft pürieren. Joghurt gründlich unterrühren. Eiweiß steif schlagen, mit den Pfirsichwürfeln

unter die Masse heben. Im Tiefkühler mindes- tens 4 Stunden gefrieren lassen, dabei etwa alle 20 Minuten kräftig durchrühren, damit sich keine zu großen Kristalle bilden. Oder in die Eismaschine füllen und cremig gefrieren lassen. Zum Servieren Kugeln abstechen und in Eiswaffeln anrichten.

4 | Sauerpower-GranitéZutaten für 4 Portionen:5 Bio-Zitronen, 150 ml heller Traubensaft, 600 ml lieblicher Sekt, Stevia nach Belie-ben, kleine Minzeblätter zum Garnieren; alle Zutaten in Bioqualität Zitronen waschen, abtrocknen. Von einer Zitrone mit dem Zestenreißer feine Streifen abziehen, für die Garnitur beiseitelegen. Alle Zitronen halbieren, auspressen. Vier schöne Hälften innen von den Häuten befreien und im Kühlschrank aufbewahren. Zitronensaft in eine Pfanne geben und etwa auf ¾ der Menge einköcheln lassen. Traubensaft in eine flache Metallschale füllen. Reduzierten Zitronensaft und Sekt zugießen und verrühren. Nach Belie-ben mit wenig Stevia etwas nachsüßen. Dabei möglichst sparsam dosieren, da die Granité sonst schnell zu süß wird. Die Metallschale mit Frischhaltefolie abdecken und ca. 3 Stun-den in den Tiefkühler stellen. Die gefrorene Granité mit einem scharfkantigen Löffel auf-rühren. In die gekühlten Zitronenhälften fül-len und mit Zitronenschale und Minze garniert sofort servieren.

•�Eis�ohne�Zucker�und�synthe-tische�Süßungsmittel�und�mit�ungespritzten�Früchten�ist�wie�die�tägliche�Ration�Obst�–�sehr�gesund�und�kalorienarm.�Es�kann�im�Sommer�auch�mal�eine�Mahlzeit�ersetzen.

•�Selbst�gemachtes�Eis�ohne�Konservierungsstoffe�sollte�möglichst�frisch�verzehrt�wer-den.�Vor�allem�Granité�ist�nicht�länger�als�ein�paar�Tage�haltbar.

•�Sahne�oder�Milch�kann�auch�durch�Sojaprodukte�ersetzt�werden.�Schmeckt�ein�wenig�herber�–�nachsüßen�mit�Honig!�����

ALLES BIO? LOGISCH!

ERNÄHRUNG

4. Sauerpower ... und hier macht nicht

nur sauer lustig: Ein Schlück-

chen Sekt pusht die Vitamin-C-

Bombe aufs Allerfeinste!

Zucker? Wofür denn?

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Die Zeit,ein Rätsel

THEMENSPEZIAL:

Die Zeit, der Trickser Wie wir sie subjektiv empfinden, wo sie uns Fallen stellt und wie wir sie am besten nutzen Sieben gute Tipps für die Auszeit Einfach mal alles sein lassen und uns Zeit nehmen Der Alterungsprozess Das sind die Einflüsse, denen wir ausgesetzt sind Kolumne Mein persönlicher Faltenwurf

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SPE ZIAL

Zeitphänomen: Die Rückfahrt vom Urlaub oder von der Arbeit kommt uns oft kürzer vor als die Hinfahrt. Denn Unbekanntes und viele neue Denkprozesse lassen uns Zeit lang erleben. Bei der Heimfahrt ist das Gegenteil der Fall

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Die Zeit empfindenMenschen verfügen zwar über eine sogenannte innere Uhr, diese läuft aber nicht so unbeirrbar schweizerisch präzise wie die gemessene physikalische Zeit auf dem Ziffer- oder Kalenderblatt. Jeder Mensch erlebt Zeit indivi-duell unterschiedlich, abhängig von zahlreichen inneren und äußeren Faktoren. Dieses subjektive Zeitempfinden, wie Psychologen das Phänomen nennen, wird z. B. da-von beeinflusst, ob man gerade viel oder wenig erlebt. Ereigniszeit fühlt sich ungleich kürzer an als Stunden der Langeweile, die in Wirklichkeit nicht länger dauern. Aber Vorsicht! Rückblickend spielt uns da das Zeitparado-

xon oft einen Streich: Weil das Gehirn in aktiven Phasen mehr Informationen aufnimmt als in passiven, werden diese Zeiträume auch im Nachhinein als lang empfun-den – unsere Kindheit und Jugend zum Beispiel. Im Alter hingegen passiert wenig Neues – rückblickend erscheint die Zeit daher verkürzt. Darüber hinaus glauben Psycho-logen, dass die biologische innere Uhr des Menschen mit zunehmendem Alter langsamer abläuft und sich deshalb die physikalische Zeit schneller anfühlt.

Die Zeit nutzenZeit ist ein knappes Gut. Heutzutage. Hierzulande. Eine Ressource. Die man verwaltet, plant und nutzt. „Carpe diem!“ gilt selbst für die Freizeit, die wir kaum mehr zu haben glauben, weil wir unsere Stunden wie bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung mit Leistung ins Verhältnis

Ach, du liebe ZeitManchmal wollen wir sie festhalten, ein andermal totschlagen. Die launische Diva Zeit trickst uns aber allzu gerne aus------------ Text Barbara Lang

Ein Tag kann eine Perle sein. Und ein Jahrhundert nichts Gottfried Keller, schweiz. Dichter

Kürzlich zeigte ich meinem Sohn Urlaubsfotos aus studentischen Rucksackzeiten – Malaysia, Thailand, Süd-afrika. „Mama, bist du das?“, fragte mein eigen Fleisch und Blut etwas zu belustigt. Leicht pikiert antwortete ich: „Erkennst du mich da etwa nicht?“ Dann sah ich auf die Beschriftung der Alben: 1994. 1996. Verdammt, das ist ja schon 20 Jahre her! Am Abend betrachtete ich mich im Spiegel und hielt einen Schnappschuss von damals neben mein Gesicht von heute. Zweimal ich. Und dazwischen zwei Jahrzehnte, gefüllt mit Erlebnissen und Erkenntnis-sen – die heute nur noch Erinnerungen sind. Wohin sind all die Jahre nur verflogen?

Die Zeit ist eine ZahlUnd zwar eine, die unser Leben taktet: Man ist 46 Jah-re alt. Es ist fünf vor zwölf. Am 22. 6. Mit 0,4 Sekunden Vorsprung holt Maria Höfl-Riesch Olympiagold. Eine Ar-beitsstunde kostete 2012 im deutschen verarbeitenden Gewerbe durchschnittlich 35,20 Euro. Ja, Zeit ist auch Geld. Vielerlei Gestalten hängen wir der Unsichtbaren an und dennoch bleibt sie unfassbar. Mit Kalendern und Uhren haben wir sie messbar gemacht und in eine ab-strakte plan- und berechenbare Größe verwandelt. Doch unsere Empfindung tickt meist ganz anders. Eine Woche Urlaub vergeht stets wie im Fluge. Wer jedoch auf ein Prüfungsergebnis, einen ärztlichen Befund oder nur auf einen Zug warten muss, der weiß, dass bereits ein Tag oder eine halbe Stunde schier unendlich sein können. In solchen Situationen ist die Zeit nicht gerade unsere beste Freundin – totschlagen würden wir sie gar gerne! Oder wenigstens vertreiben. Wir, die wir dauernd jammern, dass wir keine Zeit haben ... >

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SPE ZIAL

setzen. Noch immer hat der Tag zwar 24 Stunden, wie früher auch, aber wir überfüllen ihn mit immer mehr Verpflichtungen, Anforderungen und Tätigkeiten. Bis er platzt – oder wir. Und dann bedauern wir, dass wir keine Zeit mehr haben. Der Wissenschaftsautor Stefan Klein rückte unsere Sichtweise auf die Zeitverknappung in seinem Buch „Zeit. Der Stoff, aus dem das Leben ist“ zurecht: „Wir sind nicht gestresst, weil wir keine Zeit haben, sondern wir haben keine Zeit, weil wir gestresst sind.“ Ob uns die unzähligen Zeitmanagement-Ratgeber über diese Falle hinweghelfen, darf bezweifelt werden. Denn der Tag hat trotzdem nur 24 Stunden. Wir können die zwar geschickt strukturieren und versuchen, unsin-nige Leerläufe zu vermeiden, wir können organisieren und delegieren, wir können Ablenkungen vermeiden und Konzentration stärken – aber wir müssen dennoch schlicht lernen, uns wieder weniger vorzunehmen und unsere Tage nicht zu mästen wie eine Weihnachtsgans. Denn diese vollgestopfte Zeit ist unsere Lebenszeit! Un-umkehrbar, wenn sie einmal weg ist. Eine uralte Erkennt-nis, die wir tagtäglich vergessen.

Die Zeit – mehr als eine UhrHierzulande muss sich die „subjektive Zeit“ an der „sozia-len Zeit“ ausrichten, wie Soziologen es nennen. Gesell-schaftliche Vorgaben wie z. B. die Sommerzeit oder die Schichtarbeit lösen uns von erlebbaren Tages- und Jahres-zeiten oder Zyklen los. Wir sind eine sogenannte mono-

chrone Gesellschaft. Im asiatischen Lebensraum und man-chen südlichen Ländern ist das Zeitverständnis weniger statisch und linear: Pläne sind flexibel und werden entspre-chend persönlicher Wertigkeiten auch immer mal wieder geändert: polychron. Pünktlichkeit heißt in solchen Gesell-schaften oft, eine halbe bis zwei Stunden nach der vereinbar- ten Uhrzeit zu erscheinen. Alles andere wäre – ganz ent-gegen unserem Verständnis – sehr unhöflich. Zeit ist also relativ. Und der gesunde Umgang mit ihr eine Kunst! --------

Man muss einmal eine Zeit ohne Plan er-leben, wo man von der Zukunft nichts ver-langt als die Fortsetzung der Gegenwart Jean Paul, deutscher Schriftsteller

Das Diktat der Uhr: Die Soziologie spricht von „gesellschaftlicher Einheitszeit“ – sie steht der „natürlichen Eigenzeit“ gegen-über und macht sie sich ständig untertan

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------------ Text Lara Buck

Zurzeit nicht erreichbar: Wenn’s so-

gar bei BMW und VW vertrag-lich festgezurrt ist, klappt’s bei

uns auch: Nach Feierabend keine Mails und Anrufe beantworten –

stattdessen Zeit für Kinder, Partner, Sport nehmen. Früher normal,

heute Königsdisziplin und neuester Boom: Offline-

Urlaube!

Dolce far niente: Können Sie’s

noch? Aufs Sofa oder in den Liegestuhl legen und nichts tun?

In die Wolken schauen, in die Stille hören, das Licht der blauen Stunde aufsaugen, dem Abendgesang der

Amsel lauschen, die Gedanken ziehen lassen – nicht mal lesen. Nur Sie und dieser

Moment.

Der Zauber der Langsamkeit: Es gibt so

viele Dinge, die wir schnell über den Tag erledigen – nur

damit sie abgehakt sind. Wer sich ab und zu mal Zeit nimmt, ganz bewusst

langsam zu gehen, genüsslich zu duschen oder den Tee nach einem

Ritual zuzubereiten, zelebriert die Schönheit des Augen-

blicks.

Müßiggang auf kleinem Fuß: Wir kön-

nen viel von Kindern lernen – vor allem aber das Zeithaben!

Wenigstens ab und zu sollten Eltern sich diesem Tempo angleichen und

mit den Kleinen über die Käfer am Wegesrand staunen und im Moment versinken. Entschleu-

nigung und Alltagsmedi-tation gratis!

Augen zu und durch: Wegschauen ist

eine Kunst, die wir öfter mal zur richtigen Zeit anwenden sollten. Zum Beispiel, wenn sich abends das

benutzte Geschirr türmt oder die Gar-tenabfälle noch weggefahren werden müssten – aber eigentlich schon der Rücken schmerzt. Lassen Sie’s ein-

fach stehen und schließen Sie die Tür! Morgen ist auch

noch ein Tag.

Gut aus-getickt

Relativ unwichtig: Manchmal

fehlt nur der nötige Abstand, um zu erkennen, dass eine Sache

es nicht wert ist, uns so viel Zeit zu rauben. Bei der Relativierung helfen ein paar kurze Klicks durch www.

hereistoday.com. So klein kann ein einziger Tag, so nichtig

seine Problemchen sein!

Ausnahms-weise unkorrekt:

Perfektionismus ist der größte aller Zeit- und Entspan-nungskiller. Wir haben davon

zu viel. Nehmen Sie sich andere Kulturen als Vorbild, bei de-

nen z.B. Unpünktlichkeit nicht unhöflich ist.

„Ich nehme mir Zeit“, sagen wir und betonen, wie ungewöhnlich das ist. Diese Tipps zum Zeithaben regen zu mehr an

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SPE ZIAL

Wie wir alternSieben Fakten, die uns mehr oder weniger alt aussehen lassen

------------ Text Lara Buck

DER VORGANGLängst wollen wir das Altern hinausschieben, dabei wissen wir noch gar nicht so genau, wie es überhaupt zu diesem Verfallsprozess kommt. Man weiß, dass mit zunehmenden Jahren das Reparaturprogramm der Zel-len allmählich nachlässt und diese zentralen Bausteine unseres Organismus sukzessive absterben. Vermutlich ist unter anderem ein komplexes Zusammenspiel von Stoffwech-sel und verschiedenen Genen dafür verantwortlich. Die genauen Mechanismen kennt die Wissenschaft noch nicht.

DER ZEITPUNKTDass unser Körper zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr die ersten Alterserscheinungen zeigt, liegt wahrscheinlich in steinzeitlichen Anforderungen begründet. Damals musste der Mensch sich in den ersten drei Lebensjahrzehnten fortgepflanzt und seinen Nachwuchs entsprechend gesichert haben, denn sehr viel länger war seine Le-benserwartung nicht. Ein funktionierender Körper und die Fähigkeit zur Selbstreparatur sind also nur auf die reproduktive Lebenszeit aus-gerichtet.

ÄUSSERE EINFLÜSSEMan weiß aus Zwillingsstudien, dass unser Erbgut lediglich zu etwa einem Viertel bestimmt, wie alt wir werden. Der Rest hängt vom Lebensstil, den Le-bensumständen und auch vom Zufall ab. Unter 100-jährigen findet man kaum Menschen, die ein extremes Leben geführt haben. Rauchen, Alkohol, Übergewicht, exzessive Sonnenbäder, zu wenig Bewegung, geistiger Stillstand – all dies fördert das Altern und natürlich auch damit zusammenhängende Krankheiten. Allerdings steigt die Lebenserwartung in Industrieländern stetig: Wer heute geboren wird, hat gute Chancen, 100 zu werden!Fo

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ANZEICHEN DES ALTERNSDa das chronologische Alter (also die Zahl der Jahre) sich deutlich vom biologischen Alter (der Funktions-tüchtigkeit von Körper und Geist) unterscheiden kann,

sollen sogenannte Biomarker, also messbare bio-logische Merkmale, den Prozess des Alterns einschätzbar machen. Im Fokus stehen dabei z. B. Blutdruck, Puls, Sauerstoffgehalt im Blut, Handkraft, Gelenkbeweglichkeit, Hör- und

Sehvermögen, Reaktionszeiten, Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit sowie Gedächtnisleis-

tungen. Ein häufig verwendeter Biomarker ist die Lungenleistung: Weil die Lunge mit den Jahren an

Elastizität verliert, kann sie nicht mehr so viel Sau-erstoff aufnehmen. Folglich sinkt unsere körperliche Leistungsfähigkeit – weil uns einfach die Puste ausgeht.

WECHSELJAHRE – AUCH BEIM MANNEtwa zwischen dem 45. und 60. Geburtstag durchlaufen

Frauen das Klimakterium. Diese Jahre des Wechsels von der reproduktiven zur postmenopausalen Lebensphase werden

von der Umstellung des Hormonhaushaltes ausgelöst. Vor allem der Östrogenspiegel sinkt merklich und leitet so allmählich das Ende der Menstruation und damit der Fruchtbarkeit ein. Auch Männer durchleben eine vergleichbare Phase: Beim Klimakte-rium virile sinkt der Testosteronspiegel, was häufig mit einer Ab-nahme der Libido und Potenz einhergeht. Grundsätzlich bleiben Männer aber lebenslang zeugungsfähig.

ERSTE ZIPPERLEIN AB 40Laut dem Deutschen Alterssurvey, einer bundesweiten Langzeitstu-

die mit Menschen über 40 Jahren, beginnen die ersten Zipperlein vor allem am Bewegungsapparat: So hat bereits jeder Fünfte in der Gruppe

der 40- bis 45-Jährigen Probleme beim Bücken, Knien und Beugen. Ab dem 52. Lebensjahr hat schon jeder Zweite mindestens zwei chronische

Krankheiten. Bei den 70- bis 81-Jährigen sind dies drei von vier Personen!

GEDÄCHTNISVERLUSTSchätzungsweise 1,2 Millionen Menschen leiden derzeit in Deutschland an der Alz-

heimer-Krankheit. Für das Jahr 2030 wird mit 2,3 Millionen Erkrankten gerechnet. Alzheimer ist eine Erkrankung, deren Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt: Von den 70- bis 75-Jährigen sind nur etwa zwei bis drei Prozent betroffen, bei den über

90-Jährigen sind es bereits mehr als ein Drittel. -----------------------------------------------------------

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FaltenwurfImmerhin ist es noch so etwas wie Hassliebe: Meine Falten und ich gehören zusammen. Ob ich will oder nicht ...

Alter ist eine Sache des Blickpunktes – dies muss man mit spätestens 44 verstanden haben! Ich werde bald 46 und arbeite schon länger daran, diese Blickpunktsache zu verinnerlichen. Genauer gesagt, seit ich 25 war: Damals hatte ich die erste Hilfe-ich-werde-alt-Krise und beschenk-te mich selbst zum Geburtstag mit einer Anti-Falten-Creme. Alle lachten mich aus. Heute weiß ich, warum. Die Blickpunkttheorie greift! Wenn ich heute in den Spiegel schaue, wünsche ich mir mein Gesicht von damals zurück: babypopogleich, abgesehen von je zwei Lachfältchen an je-dem Auge. Mit einem inbrünstigen „Hach, das waren noch Zeiten!“ überrollt mich dann eine Welle der Wehmut, die viele Erinnerungen hochspült: laute Konzerte, heiße Par-tys und durchtanzte Nächte, in denen wir lachten, sangen und diskutierten, bis draußen die Sonne aufging. Danach ein paar Stündchen Schlaf und weiter ging’s: zum Job, zum Studium oder zum Frühstücken mit Freunden. Natürlich ohne nennenswerte Nachwehen. Aus heutiger Sicht un-vorstellbar. Aber schon mal eine Erklärung dafür, wo sich

meine Haut in den ersten Jahrzehnten ihre Falten zu-zog. Ich hab eben gelebt! Dazu gehörten inten-

sive Verliebt- und Entliebtheitsphasen mit Tausenden vergossenen Tränen, die ihre Flussbetten in mein Gesicht gegraben ha-ben. Später schlaflose Babynächte und

------------ Text Barbara Lang Illustration Christian Barthold

Böse-Träume-verscheuch-Aktionen am Kinderbett. Und nicht zu vergessen: langjährige Anti-Aging-Sünden von frühester Kindheit an. Zum Beispiel der Hang zum clow-nesken Grimassenziehen bei jedweder Gelegenheit und der exzessive Achzigerjahre-Wunsch, möglichst braun gebrannt durchs Jahr zu kommen. All dies kumuliert sich in so einem bisschen Gesicht. Jedes einzelne Fältchen ist also ehrlich erarbeitet – vor allem die, die das „-chen“ nicht mehr rechtfertigen können! Also, was soll’s? Aber dass sich meine Furchen neuerdings zu wahren Canyons aufwer-fen, wie mir mein schonungsloses Spiegelbild beim Test-lachen zeigt, fordert mein Selbstbewusstsein schon her- aus. Und dann diese beginnenden, nach unten zeigenden Angela-Linien neben den Mundwinkeln. Und die mor-gendliche Schwierigkeit, auf dem sich wellenden Lid einen geraden Strich zu malen. Von der Entfaltungszeit meines Dekolletés ganz zu schweigen – Ausschnitt geht nur noch abends! Es hilft nichts, ich muss den Runzeln ins Auge schauen: Schwierigkeitsstufe II der Blickpunktlehre ist erreicht – ich muss lernen, mich mit dem Blick einer 70-Jährigen zu betrachten! Manchmal gelingt es mir schon. Dann fühle ich mich fast wieder wie 25. Nur eins irritiert mich dann: Wenn ich meine Anti-Falten-Creme erwähne, lacht niemand mehr! -----------------------------------------------

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FITNESS

Capoeira Brasilien zu HauseFußball ist Ihnen schnuppe? Ein wenig brasilianisches Flair im WM-Jahr wäre aber schon ganz schön? Dann haben wir vielleicht das Richtige für Sie: Capoeira, den Kampftanz von der Copacabana

------------ Text Timm Rotter

Was ist Capoeira? Akrobatik, Tanz, Kampf und Musik – diese vier Elemente machen Capoeira aus. Die Kampfkunst entstand vor etwa 300 Jahren aus den traditionellen Tanzriten eingewanderter afrikanischer Sklaven. Da ihnen das Kämpfen natürlich verboten war, tarnten sie ihre Übungen als Tanz. Heute ist Capoeira in Bra-silien Volkssport für Jung und Alt. Auch bei der Eröffnungsfeier der Fußball-WM im Juni wird es daher unter anderem eine Tanz-Choreografie geben.

Wie funktioniert es?Die Capoeira kombiniert verschiedene Kicks, Schrittfolgen und akrobatische Elemente, die die beiden Kontrahenten, die „Capoeiris-tas“, im Rhythmus von Musik und Gesang einsetzen. Ihr Ziel ist es, den Gegner zu Fall zu bringen, ohne ihn zu verletzen. Das „Spiel“, wie der Kampf genannt wird, findet inmitten der „Roda“ statt, des Kreises, den die anderen Mitspieler und die Musiker bilden. Ihre rhythmischen afro-brasilianischen Klänge spielen dabei eine zen-trale Rolle: Ein Capoeira-Spiel dauert nur so lange, wie die Musik spielt. Die Instrumente sind das „Berimbau“, ein einsaitiges, bogen-förmiges Instrument, eine Trommel, „Atabaque“ genannt, und ein Handschellentamburin, das „Pandeiro“. Dazu werden traditionelle Reimlieder gesungen, die „Cantingas“.

Was macht Capoeira besonders?Das Besondere ist in erster Linie der Tanz. Dessen Grundele-mente sind die „Ginga“, ein wiegender Grundschritt, die „Ex-pressão“, damit ist die Ästhetik der Bewegungen gemeint, und

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In vielen deutschen Städten gibt es Capoeira-Gruppen. Sie sind oft in zwei Stile aufgeteilt: die traditionelle Capoeira Angola und die modernere Capoeira Regional. Die Capoeira Angola orientiert sich (der Name sagt es) an der ursprünglichen afrikanischen Version, während in der Capoeira Regional auch Elemente anderer Sportarten wie Jiu-Jitsu oder Ringen eingeflossen sind und flottere Rhythmen den Spielern einheizen.

Diese Websites helfen weiter:• capoeira-community.de mit einem guten

Überblick über Adressen in Deutschland• Adressen auch in der Schweiz und Öster-

reich gibt es auf capoeiraschule.com • capoeira.de bietet eine Vereinssuche

nach PLZ

TRAININGSPLÄTZE

die „Floreios“ genannten Akrobatikelemente. Im Unterschied zu anderen Kampfsportarten geht es vor allem darum, Angriffen auszuweichen. Dazu braucht es – ein weiterer Grundbegriff der Capoeiristas – vor allem „Malícia“, sprich Schläue oder List. So kommt es zu weniger Körperkontakt (und damit auch zu weniger Verletzungen) als etwa beim Ringen oder Karate.

Und das Gesundheitsplus daran?Der brasilianische Kampftanz macht nicht nur viel Spaß, sondern ist auch ein tolles Work-out für den ganzen Körper, das (fast) alle Muskeln vom Hals bis zu den Zehen kräftigt. Auch das Herz-Kreis-lauf-System und die allgemeine Kondition profitieren. Zudem fördert Capoeira die Reaktionsfähigkeit und – durch die komplexen Kom-binationen – den Gleichgewichtssinn und die Koordination. Die Mi-schung aus Sport und Musik wirkt außerdem enorm entspannend und baut Stress ab. Die exotischen Rhythmen und traditionellen Gesänge auf Portugiesisch lassen den Alltag vergessen. Gerade für Frauen ist Capoeira natürlich auch zur Selbstverteidigung sinnvoll. -------------------

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Das waren Sommerhits, die (leider) im Ohr blieben, oder? Wer sie errät und das Lösungswort richtig zusammensetzt, hat die Chance auf einen von vier tragbaren drahtlosen JBL Stereolautsprechern für Musik mit Wow-Effekt!

Rätseln & gewinnen

Herausgeber BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKERWinterstraße 49, 33649 Bielefeld Telefon: 08000 255 255, E-Mail: [email protected] Internet: www.bkkgs.deObjektleitung Cornelia Moss, Koordination Karin WilleAuflage 106.600 ExemplareVerlag PMI Publishing, Hanns-Seidel-Platz 5, 81737 München, www.pmi-publishing.deVerlagsleitung Stefan Endrös, Gerd Giesler, Christian SchwalbachRedaktionsleitung Kristina SalabaGrafik Bernhard BiehlerAutoren Lara Buck, Karen Cop, Sarah Kellner, Günter Löffelmann, Barbara Lang, Timm Rotter, Barbara Schulz Schlusskorrektur Norbert Misch-Kunert, Nicole GrinzingerBildredaktion Carolin LudwigsProduktion Birgit ScholzReproduktion PMI Publishing Verlag GmbH & Co. KG, MünchenDruck KKF Verlag, Altötting

IMPRESSUM

Herzlichen Glückwunsch! Je eines von fünf „Vorbilder für Deutschland“-Büchern ging an: A. Lüking, Kalletal; A. Rehmet, Pletten-berg; P. Dautel, Winnenden; A. Priewe, Baden-Baden; J. Schratz, Fried-richshafen. Einen von vier Galeria-Kaufhof-Mixern haben gewonnen: S. Schmidt, Halle/Westf.; M. Kampmann, Niederkassel; A. Gehring, Pfronten; P. Frericks, Hamburg

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, des Verlags und des Gewinnsponsors sowie deren Ange-hörige können nicht teilnehmen. Die Gewinne sind von Kooperationspart-nern gesponsert und somit nicht aus Mitgliederbeiträgen finanziert.

Das Lösungswort der letzten Ausgabe lautete: Frühlingsfest

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