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GEPFLEGT DURCHATMEN FACH ZEITUNG · braucht man nicht um die Welt zu reisen. Wir blicken voll...

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FACH ZEITUNG GEPFLEGT DURCHATMEN für außerklinische Intensivversorgung Nummer 15 Januar 2012 Um zu begreifen, daß der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen. Wir blicken voll Dankbarkeit zu- rück - auch auf den MAIK. Denn so viele Menschen haben sich dafür Zeit genommen! Dass uns die Medizintechnik mit ihrer Indu- strieausstellung und den Work- shops so tatkräftig unterstützt hat, sei an dieser Stelle ganz beson- ders betont. Der MAIK hat gezeigt, dass die Berufsgruppen, die an der außerklinischen Intensivver- sorgung beteiligt sind, eben doch – selbst wenn es leider auch ein „Haifischbecken“ gibt – eine „gros- se Familie“ bilden. Im Mittelpunkt steht die Schaffung optimaler Le- bensqualität der Menschen mit Beatmung. Viele sind unserer Ein- ladung gefolgt, für die die außer- klinische Intensivversorgung noch ein Buch mit vielen Siegeln ist. In der Öffentlichkeit ist diese Versor- gungsform, deren Bedeutung ste- tig zunimmt, wenig bekannt.Selbst bei den Gesundheitspolitikern im wunsch „Guter Rutsch“ stammt übrigens aus dem Hebräischen, und er meint nicht, man möge möglichst unbeschadet den Aus- rutscher auf glattem Boden über- stehen. „Rosch haschana“ bedeu- tet so viel wie: „Ich wünsche Dir einen guten Anfang!“ In diesem Sinne stellen wir trotzdem für Ihren guten Start ins Jahr 2012 ein paar komfortable Schlitten bereit! Die Redaktion Deutschen Bundestag zählt sie innerhalb des bunten Blumen- straußes an wichtigen Themen noch immer zu den „Orchideen- themen“, so die pflege- und alten- politische Sprecherin von Bünd- nis 90/DIE GRÜNEN, Elisabeth Scharfenberg, MdB. Das offizielle „Jahr der Pflege“ ist für die Ak- teure in der außerklinischen In- tensivversorgung ergebnislos ver- strichen, für sie beginnt ein neu- es. Der gutgemeinte Neujahrs- Editorial © Rainer Sturm / PIXELIO Zitat: Johann Wolfgang von Goethe
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FACHZEITUNGGEPFLEGTDURCHATMEN

f ü r a u ß e r k l i n i s c h e I n t e n s i v v e r s o r g u n gNummer 15 Januar 2012

Um zu begreifen, daß der Himmel überall blau ist,braucht man nicht um die Welt zu reisen.

Wir blicken voll Dankbarkeit zu-rück - auch auf den MAIK. Dennso viele Menschen haben sichdafür Zeit genommen! Dass unsdie Medizintechnik mit ihrer Indu-strieausstellung und den Work-shops so tatkräftig unterstützt hat,sei an dieser Stelle ganz beson-ders betont. Der MAIK hat gezeigt,dass die Berufsgruppen, die ander außerklinischen Intensivver-sorgung beteiligt sind, eben doch –

selbst wenn es leider auch ein„Haifischbecken“ gibt – eine „gros-se Familie“ bilden. Im Mittelpunktsteht die Schaffung optimaler Le-bensqualität der Menschen mitBeatmung. Viele sind unserer Ein-ladung gefolgt, für die die außer-klinische Intensivversorgung nochein Buch mit vielen Siegeln ist. Inder Öffentlichkeit ist diese Versor-gungsform, deren Bedeutung ste-tig zunimmt, wenig bekannt.Selbstbei den Gesundheitspolitikern im

wunsch „Guter Rutsch“ stammtübrigens aus dem Hebräischen,und er meint nicht, man mögemöglichst unbeschadet den Aus-rutscher auf glattem Boden über-stehen. „Rosch haschana“ bedeu-tet so viel wie: „Ich wünsche Direinen guten Anfang!“ In diesemSinne stellen wir trotzdem fürIhren guten Start ins Jahr 2012ein paar komfortable Schlittenbereit!

Die Redaktion

Deutschen Bundestag zählt sieinnerhalb des bunten Blumen-straußes an wichtigen Themennoch immer zu den „Orchideen-themen“, so die pflege- und alten-politische Sprecherin von Bünd-nis 90/DIE GRÜNEN, ElisabethScharfenberg, MdB. Das offizielle„Jahr der Pflege“ ist für die Ak-teure in der außerklinischen In-tensivversorgung ergebnislos ver-strichen, für sie beginnt ein neu-es. Der gutgemeinte Neujahrs-

Editorial

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Zitat: Johann Wolfgang von Goethe

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Nummer 15 2GEPFLEGTDURCHATMEN

MAIK 2011

Münchner außerklinischer Intensiv KongressMAIK 2011

Der diesjährige Münchner außerklinische In-tensiv Kongress MAIK stand unter dem Motto„Qualitätssicherung der Pflege“. Die hochspe-zialisierte Intensivpflege in ihrer Häuslichkeitbenötigen in Deutschland derzeit ca. 6 000Kinder, Jugendliche und Erwachsene. LautWHO nehmen die Atemwegserkrankungen be-reits den sechsten Platz bei der Ursache einerBehinderung in Deutschland ein. Die Bedeu-tung der außerklinischen Intensivversorgungwird also noch erheblich steigen, die Absiche-rung ihrer Qualität ebenfalls. Die in die außer-klinische Intensivversorgung involviertenBerufsgruppen wie Wissenschaftler, Ärzte,Pflegekräfte, Therapeuten unterschiedlichsterFachrichtungen, die Leistungsträger, der Me-dizinische Dienst der Krankenkassen und dieVertreter der Medizintechnik sehen den gros-sen Handlungsbedarf und waren deshalb wie-der zu dem großen interdisziplinären Fach-kongress nach München gekommen. Auchviele Menschen mit Beatmung waren – ent-sprechend dem Grundsatz: Nichts über unsohne uns – angereist. Denn der MAIK ist einideales Forum, um einander persönlich ken-nen zu lernen, entspannt miteinander zu spre-chen und neue Zukunftsperspektiven zu ent-wickeln. „Wie hochkomplex die medizinische und pfle-gerische Versorgung von Menschen, die beat-met werden ist, dessen sind sich Außen-stehende kaum bewusst“, so Kongresspräsi-dent Christoph Jaschke in seiner Begrüs-sungsrede. „Wenn schon die Öffentlichkeitüber außerklinische Intensivversorgung kaumetwas weiß, wie sollen dann Außenstehendeunsere Forderungen nach besserer Qualitätund Qualitätssicherung der außerklinischenIntensivpflege verstehen?“ Der Kongress wer-

de dazu beitragen, ein Bewusstsein für dieQualität der Pflege zu schaffen. Es gebe zwarviele Gremien, in denen die Qualität der Pflegedurchaus Thema sei. „Aber, meine Damen undHerren, inwieweit sind Sie, sind wir alle, dietagtäglich Qualität in der Pflege abliefern, tat-sächlich in diese Prozesse eingebunden? Wirbeteiligen uns mit viel Engagement, und wirbegrüßen Kontrollen, die auf dem Qualitäts-management-Gedanken basieren und die Pro-zesse auf ihre Qualität hin überprüfen“, soJaschke weiter. Das Qualitätsbewusstsein derAkteure in der außerklinischen Intensivversor-gung, ihr Berufsethos und Wirtschaftlichkeitseien in Zeiten des Fachkräftemangels undder knappen Finanzressourcen von größterBedeutung. „Qualität in der Pflege, die auchwertgeschätzt wird, ist der Nährboden für dieBegeisterung derjenigen, die sich für diesenanspruchsvollen und schönen Beruf entschie-den haben.“ Kongresspräsident Jörg Brambring leitetenach einer Video-Botschaft des BayerischenStaatsministers für Umwelt und Gesundheit,Dr. Markus Söder, zum Eröffnungsreferat über,für das die ehemalige Staatsministerin imBayerischen Staatsministerium für Arbeit undSozialordnung, Familie und Frauen, und stellv.Ministerpräsidentin a.D, Frau Christa Stewens,MdL, gewonnen werden konnte. Inzwischenist die Politikerin Stiftungsratsvorsitzende desZentrums für Qualität in der Pflege ZQP, das indiesem Heft auf Seite 8 vorgestellt werdenwird. Frau Stewens, MdL, wird in der bayeri-schen Pflegelandschaft sehr geschätzt, dennbei den Münchner Pflegestammtischen hattesie immer ein offenes Ohr für die Probleme derPflegenden. Das Thema ihres Referats lau-tete: „Ethische Aspekte in der außerklinischen

Intensivversorgung“. Eingangs dankte sie denVeranstaltern und Organisatoren, „dass siesich dieses anspruchsvollen Themas ange-nommen haben und diesen Kongress in Mün-chen ausrichten“. Das Wohlergehen der Men-schen, das Verbot zu schaden, das Prinzip derAutonomie und das allgemeine Prinzip derMenschenwürde seien grundlegende Werteder medizinischen Ethik. Erfahrungen aus derGeschichte hätten gezeigt, dass ärztlichesEthos allein nicht ausreiche, um diese Wertezu garantieren. Aus diesem Grund hättenBund und Länder Ethikkommissionen einge-richtet. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunktsei „der Umgang mit den knappen Ressourcenim Gesundheitswesen (Stichworte: demogra-phische Entwicklung und Kostensteigerungenbeim Einsatz von moderner Gerätemedizinund innovativen Medikamenten)“. Er müssevorrangig unter ethischen Aspekten diskutiertwerden. Im SGB V sei ein wirtschaftlicher undsparsamer Umgang mit den Versichertengel-dern gesetzlich normiert worden. Der Patienthabe aber selbstverständlich einen Anspruchauf alles, was medizinisch notwendig sei. „Be-atmungspflichtige Kinder und Erwachsene be-nötigen ein Höchstmaß an Spezialisierung undan Flexibilität und eine Versorgung, die auf diespezifischen Bedürfnisse der Patienten zuge-schnitten ist. Hier müssen die Krankenkassenauch entsprechende Finanzierungsangebo-te unterbreiten, denn außerklinischen Ange-boten sollte nach dem Prinzip 'ambulant vorstationär' der Vorrang eingeräumt werden,“so Stewens. Die Fachgesellschaften haben bei der Weiter-entwicklung der außerklinischen Intensivver-sorgung eine wichtige Funktion, insbesonderedie Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft

Zum vierten Münchner außerklinischen Intensiv Kongress MAIK vom 28. bis 29. Oktober 2011 unter der Schirmherr-schaft des damals noch amtierenden bayerischen Staatsministers für Umwelt und Gesundheit, Dr. Markus Söder, warenwieder rund 550 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet angereist. Hier ein Rückblick auf zwei ereignis-reiche und spannende Kongresstage.

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3 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

MAIK 2011

für Außerklinische Beatmung, vormals Ar-beitsgemeinschaft Heimbeatmung und Respi-ratorentwöhnung e.V., die sowohl im Wissen-schaftlichen Beirat des MAIK als auch mit Re-ferenten beim MAIK stark vertreten war. DenBericht aus der DIGAB übernahmen Dr.Simone Rosseau (Berlin) und Jörg Brambring(Unterhaching). Vom Bundesverband privaterAnbieter sozialer Dienste e.V. bpa, der über 80Prozent der Intensivpflegedienste im ganzenBundesgebiet repräsentiert, gab Rechtsan-wältin Anja Hoffmann, bpa-Landesbeauftragtefür Berlin-Brandenburg, ein aufschlussreichesUpdate zum Sozialrecht. Joachim Görtz vombpa Bayern widmete sich dem Thema Fach-

kräftemangel. Wie bereits Schülerinnen undSchüler für den Pflegeberuf begeistert werdenkönnen, zeigte am zweiten Kongresstag Det-lef Friedrich, Geschäftsführer der contecGmbH, in seinem Bericht über das Projekt„care4future“, eine konkrete Initiative zur Zu-kunft der Pflege. Um das Verhältnis Pflege-kräfte und Arbeitgeber im weitesten Sinne ginges auch in dem Workshop „Der Weg zum at-traktiven Arbeitgeber“, den das Great Place toWork Institute Deutschland anbot und darinHandlungsschritte zeigte, wie über eine Un-ternehmenskultur Fachkräfte gewonnen undan das Unternehmen gebunden werden kön-nen. Pflegebegeisterung schaffen und die

Arbeitsbedingungen so gestalten, damit dieseBegeisterung nicht irgendwann verebbt, daswar ein wichtiges Thema beim MAIK. Pflege-begeisterte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterder Heimbeatmungsservice Brambring JaschkeGmbH sorgten nicht nur für den reibungslosenAblauf des Kongresses, sie waren auch kom-petente ReferentInnen und ModeratorInnen.Jaschke dankte allen Mitwirkenden bei Refe-raten, Diskussionen, Workshops, an den Stän-den, den Helfern sowie dem Schirmherrn,dem Behindertenbeauftragten der Bundesre-gierung Hubert Hüppe und dem MünchnerOberbürgermeister Christian Ude für ihreGrußworte.

Pflege und Politik„Nichts ist in diesem sogenannten Jahr der Pflege passiert“, so die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg,MdB. „Wenn ich hier über die neusten Ergebnisse der Pflegereform sprechen soll, könnte ich auch gleich wiederabreisen!“ Zum Glück tat sie dies nicht, sondern informierte ausführlich über die wichtigsten politischen Herausforde-rungen im Bereich Pflege.

Der Grundsatz „ambulant vor stationär“ steheim Mittelpunkt der Politik der Bundestagsfrak-tion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, derenpflege- und altenpolitische Sprecherin Elisa-beth Scharfenberg ist. Ein wichtiger Bausteinfür die ambulante Versorgung sei die Unter-stützung der pflegenden Angehörigen. Dasneue Familienpflegegesetz, das Anfang desJahres in Kraft tritt, sei Makulatur, denn es be-stehe kein Rechtsanspruch. Der neue Pflege-bedürftigkeitsbegriff sei nicht erarbeitet undernüchternd seien die Vorschläge der Regie-rungsparteien zur Pflegeausbildung. Vorerstsolle nach Meinung Scharfenbergs noch ander heutigen Spezialisierung in der Alten-,(Kinder)Gesundheits- und Krankenpflege fest-gehalten werden, da die komplette Zusam-menlegung der Pflegeberufe (Generalisierung)und damit Auflösung der bestehenden dreiAusbildungsabschlüsse große Risiken berge,z.B. Versorgungsdefizite in Bereichen, in de-nen spezialisiertes Wissen erforderlich sei.Scharfenberg erläuterte das durchgerechneteFinanzmodell einer Pflegebürgerversicherung.Eckpunkte des GRÜNEN-Vorschlags sind dieEinbeziehung auch der Privatversicherten in

eine einheitliche Bürgerversicherung, die Er-hebung von Beiträgen auf Einnahmen aus Ka-pitalvermögen und Mieten sowie eine Anhe-bung der Beitragsbemessungsgrenze auf dasNiveau der Rentenversicherung. Wissen-schaftliche Grundlage des Konzepts ist einGutachten des Bremer Pflegeökonomen HeinzRothgang und seines Teams vom Zentrum fürSozialpolitik (ZES) der Universität Bremen.Nach den Berechnungen könnte der Beitrags-satz durch eine Bürger-Pflegeversicherung umbis zu 0,4 Beitragspunkte gesenkt werden. Die anschließende Podiumsdiskussion zumThema Qualitätssicherung in der außerklini-schen Intensivversorgung verfolgten ca. 400Teilnehmer. Sachkundiger Moderator der leb-haften Diskussion war Detlef Friedrich, contecGmbH.QualitätSeit 15 Jahren werden in Bayern allgemeineQualitätsprüfungen und seit 2005 auch im in-tensivpflegerischen Bereich durchgeführt. LautDr. Peter Demmel vom MDK Bayern steigt al-lein im Raum München der Bedarf in diesemSegment jährlich um 10 Prozent. Er begrüßtedeshalb, wenn mehr Intensiv-Wohngemein-

schaften eröffnet würden. Allerdings sei derneue Versorgungsrahmen noch unzureichenddefiniert. Es müssten vernünftige Regelungenfür ein „kooperatives Aufsichtshandeln“ ent-wickelt werden. Holger Park von der TechnikerKrankenkasse bestätigte, dass das Verständnisvon Qualität bei den Anbietern außerklinischerIntensivversorgung oft weit auseinander klaffe.Qualität sei in der Außerklinischen Intensiv-versorgung nicht einheitlich definiert, dieszeige sich vor allem dann, wenn Leistungser-bringer ihre Dienstleistung anböten. Die TK ste-he alternativen Versorgungsformen wie Wohn-gemeinschaften positiv gegenüber und sei be-reit, konstruktiv die Verträge mitzugestalten,aber auch hier fehle es an verbindlichen Qua-litätsstandards. Andreas Beu, Experte für Qua-litätsmanagement, gab zu bedenken, dass dieHausärzte vielfach mit den Problemen im Zu-sammenhang mit der außerklinischen Inten-sivversorgung überfordert seien und GiselaBahr-Gäbel vom Deutschen Pflegerat betonte,dass letztlich der Patient festlegen müsse, wasQualität sei, also das, was ihm gut tue. Dieserstrecke sich sowohl auf die Wohnform alsauch auf das Wohnumfeld und letztlich auch

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Nummer 15 4GEPFLEGTDURCHATMEN

MAIK 2011

auf die Finanzierung. Wichtig sei, so ElisabethScharfenberg MdB, dass jeder Mensch gleich-berechtigten Zugang zu dieser Versorgungs-form habe. Da das Heimrecht nun Länder-sache sei, erschwere dies die Findung ein-heitlicher Lösungsmöglichkeiten, z.B. für dieVersorgung in Wohngemeinschaften. Zahlen und Fakten Allein die TK bekomme jährlich 20 Prozentmehr Anfragen bezüglich der Versorgung vonMenschen mit Beatmung! Dies sei eine alar-mierende Zahl. Laut Jaschke müssen jährlichfür die Heimbeatmung von ca. 6000 Betroffe-nen 2 – 3 Milliarden Euro veranschlagt wer-den. „Wir brauchen keine neuen Daten, alleKassen haben exakte Daten, und diese sindauch abrufbar“, betonte Dr. Demmel. Er ver-wies auf die Definition des „außerklinischen In-tensivpflegepatienten“, auf die man sich inBayern bei KNAIB, dem „Kompetenz NetzwerkAußerklinische Intensivpflege Bayern“ festge-legt habe: „Es besteht die Medizinische Not-wendigkeit einer permanenten pflegerischenInterventionsbereitschaft zur Sicherstellungder Vitalparameter, da jederzeit potentiell le-bensbedrohliche Situationen für den Patienteneintreten können. Patienten mit fortgeschritte-ner Grunderkrankung und mit lebensbedrohli-cher Störung der Vitalfunktion Atmung sindintensivpflegebedürftig.“ Da latent immer Le-bensgefahr bestehe, bedeute Qualität die Ga-rantenstellung der Leistungserbringer. KommunikationDie Veranstalter des MAIK waren mit dem Zielangetreten, mit den Leistungsträgern kon-struktive Gespräche zu führen. Denn es istwenig zielführend, wenn Leistungserbringerund Leistungsträger einander nur Vorhaltun-gen machen. Park gab zu bedenken, dassauch die Kassen zueinander im Wettbewerbstünden und dafür sorgen müssten, solvent zubleiben. Wie die Leistungserbringer stündenauch sie ständig unter Druck. Die Ersatzkas-sen würden beginnen, über die Qualität deraußerklinischen Intensivversorgung miteinan-der zu kommunizieren. Schlecht qualifiziertesPersonal sei für die Leistungsträger ein gra-vierendes Problem. Beu merkte an, dass Un-ternehmen nur qualifizieren könnten, wenn sieüber genügend Ressourcen verfügen. In die-

sem Zusammenhang stünden Geschäftsfüh-rungen, leitende Angestellte und Pflegekräftein der Verantwortung, durch geplante, konse-quente Personalentwicklung die Qualifizierungihrer Mitarbeiter nicht dem Zufall zu überlas-sen. Mangelnde Qualifizierung sei nicht nurden Pflegekräften anzulasten, so ein Einwurfaus dem Publikum, Mitarbeiter im Transport-wesen und der Feuerwehr seien oft völlig über-fordert.Aktiv werden!Warum regelt die Politik nicht die außerklini-sche Intensivversorgung? Warum legt siekeine Preise für die Dienstleistungen fest?Warum muss jede Versorgung einzeln verhan-delt werden! Laut Elisabeth Scharfenberg MdBist in dem „großen Blumenstrauß“ der politi-schen Aufgaben in Gesundheit und Pflege dieaußerklinische Intensivversorgung noch immerein relatives „Orchideenthema“, d.h. sie stehekaum im Fokus der Debatten. „Die Pflege isteine ausgesprochen leidensfähige Branche“,so die Abgeordnete. „Die Pflege ist zu wenigorganisiert, es fehlt ihr an einer Stimme!“ Ärztegingen längst auf die Barrikaden, Pflegendejedoch stabilisierten durch ihr schnelles Ein-lenken das bestehende System. Sie empfahlklassische Lobbyarbeit, d.h. klare Hinweiseauf die Dringlichkeit einer Regelung der aus-serklinischen Intensivversorgung und Aus-übung von Druck. „Deshalb machen wir ja denMAIK!“, so Jaschke, der im Jahr der Gründungder Heimbeatmungsservice Brambring JaschkeGmbH 1998 seinen ersten Brief an einen Po-litiker schrieb. Auch Bahr-Gäbel rief zu mehrÖffentlichkeitsarbeit und Aktivitäten in Berufs-verbänden auf. „Fordern Sie aktiv ambulant vorstationär ein, schreiben Sie jeden Wahlkreis-abgeordneten an“, so der Appell an die Zuhö-rer. Und Beu empfahl die Mitarbeit in Fach-gesellschaften wie der DIGAB, wo interprofes-sionelle Arbeit für Qualitätssicherung geleistetwerde. Betroffene undSelbsthilfeorganisationen einbeziehenMan sollte stärker die Betroffenen mit einbe-ziehen, so Ralf Büsing aus Hannover. Er be-grüßte es, dass diese auch immer zum MAIKeingeladen würden. Es gehe um die grund-sätzliche Frage: „Können wir uns Alte, Behin-

derte etc. leisten und auf welchem Versor-gungsniveau? Zu welchem Versorgungsniveaubewegen wir uns hin?“ Aus dem Publikum kamder Hinweis einer beatmeten Zuhörerin: „Wirwürden sofort mit auf die Straße gehen!“ Vonärztlicher Seite wurde vorgeschlagen, dieMenschen mit Beatmung deutlicher auf dieMöglichkeit des Persönliches Budgets hinzu-weisen. Bahr-Gäbel forderte, dass die Sozial-gesetze völlig umgeschrieben werden müssten. Kosten versus QualitätDie Krankenkassen müssten laut Park meistdas an Qualität akzeptieren, was ihnen die Lei-stungserbringer anböten, da es an Alternativenfehle. Er werde darauf dringen, dass sich beiden Ersatzkassen ein gemeinsames Ver-ständnis für Qualität entwickle. Diesen Pro-zess wolle er unterstützen, damit die Ent-scheidungen mehr durch die Qualität als überden Preis getroffen würden. Eine einzelneKrankenkasse erreiche allerdings wenig.Dr. Demmel sagte die konstruktive Zusam-menarbeit des MDK zu. Die Podiumsdiskus-sion war – wie erwartet – kontrovers. GegenEnde überwogen Aufbruchstimmung und dieMotivation, sich einzumischen, politisch aktivoder noch aktiver zu werden.Inklusion und TeilhabeZwei Themenblöcke und ein Workshop warenden Menschen mit Beatmung gewidmet, diezeigten, welche Potenziale hier zum Tragenkommen, wenn Kreativität, Engagement undLebensfreude frei sind. Die Landtagsabgeord-nete Kerstin Schreyer-Stäblein betonte, dassjeder Mensch ganz besondere Begabungenhätte, die es zu unterstützen gelte. Was Nor-malität ist, sei gesellschaftliche Konvention.D.h. aber auch, dass diese aufgebrochen wer-den kann. Im Mittelpunkt stehe der Mensch,nicht seine seine Behinderung. Aber es gäbekaum Bilderbücher, in denen Kinder mit Be-hinderung vorkämen. Wie rasch sich der zu-nächst sperrige Begriff „Inklusion“ im allge-meinen Wortschatz verbreitet hätte, stimme je-doch zuversichtlich. Sie legte dar, wie inzwi-schen in Bayern unterschiedlichste schulischeAngebote für Kinder mit Behinderungen ent-wickelt worden seien. Die Leiterin der KölnerKinderoper, Elena Tzavara, sprach über posi-tive Wirkung von Musik, Jana Raile, professio-

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5 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

MAIK 2011

nelle Erzählerin, berichtete über Märchenar-beit im Kinderhospiz, und unter dem Titel„Kreativität braucht Atem – Atmen brauchtKreativität“ erzählte Ralph Büsing von seinemeigenen Musical und dem Modelwettbewerbfür Frauen im Rollstuhl. Seiner Meinung nachkönnen nur Betroffene Menschen mit Behin-derung wirklich kompetent beraten. Hervorra-gende und engagierte Berater sind auchDr. Ulrike Jandl aus Taufkirchen, Oliver Jünkeim Bereich ALS und Alexander Hübner vomVerein „Mobil mit Behinderung e.V.“. Nichtdabei sein konnte leider der Behindertenbe-auftragte der ÖVP, Dr. Franz-Josef Huainigg,der schon viele Kinderbücher zu verschiede-nen Behinderungen geschrieben hat. Im Rah-men des Workshops „Froschatmung“ wiesJohannes Messerschmid in die ganz beson-dere Atemtechnik ein, die Betroffenen dasAtmen erleichtert. Das barrierefreie HolidayInn war übrigens für Teilnehmer im Rollstuhlwieder ein hervorragender Tagungsort.

DANKEAus dem ganzen Bundesgebiet waren die Re-ferentinnen und Referenten angereist und be-geisterten mit ihrem Fachwissen und ihremEngagement. Das waren Gisela Bahr-Gäbel,Elisabeth Baum-Wetzel, Andreas Beu, Dr. Rai-ner Blickhauser, Beate Block-Theißen, DorisBöhm, Jörg Brambring, Christine Bronner,Ralph Büsing, Marcello Ciarrettino, Dr. PeterDemmel, Dr. Paul Diesener, Heike Dörrbecker,Wolfgang Fleischer, Detlef Friedrich, NancyGeist, Joachim Görtz, Dr. Benjamin Grolle,Dr. Sven Hirschfeld, Anja Hoffmann LL.M.Eur.,Alexander Hübner, Dr. Ulrike Jandl, OliverJünke, Nicola Jürgens, Johannes Messer-schmid, Dr. Thomas Nicolai, Holger Park,Philipp Rams, Jana Raile, Dr. Simone Ros-seau, Christian Rüger, Kerstin Runge, Elisa-beth Scharfenberg, MdB, Kerstin Schreyer-Stäblein, MdL, PD. Dr. Andreas Schwarzkopf,Dr. Siemon Karsten, Christa Stewens, MdL,Dr. Irene Teichert-von Lüttichau, Petra Tönne-sen, Elena Tzavara, Dr. Markus Wenzel,Dr. Matthias Wiebel und Farid Zitoun. Jede Präsentation zu den Spezialthemen:Qualitätsmanagement, Ernährungsmanage-ment, Querschnittlähmung, Palliative Care,

Hygienemanagement und Kinderversorgungwar - für sich genommen - ein ganz besonde-res Geschenk. Damit sie nicht in Vergessen-heit gerät, werden die Referentinnen undReferenten gefragt, ob sie bereit sind, in dennächsten Ausgaben der „Gepflegt durchat-men“ über das ein oder andere Thema nocheinmal zu berichten. Für die einen als Gedan-kenstütze, und für all die anderen, die nicht amFachkongress teilnehmen konnten. Denn die„Gepflegt durchatmen“ wird gerade auch vonMenschen mit Beatmung und von ihren Ange-hörigen gelesen! Alle Referate können beieinem Rückblick auf diesen großen Kongressnicht namentlich erwähnt werden. Die Präsen-tationen werden, wie in den vergangenen Jah-ren, gesammelt und Interessenten zur Ver-fügung gestellt. Allen sei an dieser Stelle nocheinmal gedankt, dass sie sich die Zeit genom-men haben, nach München zu kommen.

Kurzfristig absagen mussten leider Dr. OttoBertermann, MdL, Dr. Ottilie Randzio, RenataAlbert und Dr. Franz-Josef Huainigg,Abg.z.NR. Er hatte seine Biografie mit demTitel „Auch Schildkröten brauchen Flügel“ ge-schickt, die an der Taschenausgabe gegeneine Spende von 10 Euro zugunsten des Pro-jekts „Literaturpreis Ohrenschmaus“ ausgelegtwurde. Der Literaturpreis Ohrenschmaus istein Wettbewerb für lernbehinderte Menschen,bei dem tolle Texte entstehen. „Wir wollen dasProjekt ausbauen und brauchen dazu einefinanzielle Unterstützung, die ich mit der Buch-aktion fördern möchte“, so Dr. Huainigg.Nähere Infos: www.ohrenschmaus.net

Dank an die Moderatoren Tobias Brentle,Mehmet Celik, Martina Friedrichs, WernerFulle, Albrecht Geywitz, Meike Grimm,Maria-Cristina Hallwachs, Stefan Hille,Rainer Keßler, Sven Kübler, Christoph Kugler,Johannes Messerschmid, Claudia Müller,Prof. Dr. Dietrich Reinhardt, Alexandra Schmid,Dieter Weber und Sabine Zehentmeier, vorallem aber an den Moderator der Podiums-diskussion Detlef Friedrich!

Dank den ErsatzreferentenWerner Fulle, Maria-Cristina Hallwachs,

Dieter Weber, Albrecht Geywitz, Sven Küblerund Inga Petzoldt, die für den Notfall ein ferti-ges Referat mitgebracht hatten.Danke an Frau Scharfenberg, MdB, MarcelloCiarrettino und Joachim Görtz, die unswegen des Ausfalls von Referenten aus derPatsche geholfen haben.

Danke an alle Aussteller und Sponsoren,insbesondere die Partner Fahl, ResMed undVivisol, und den Veranstaltern von Work-shops (Linde AG , ResMed, Smiths MedicalDeutschland GmbH, Fa. Fahl Medizintechnik-Vertrieb GmbH, Zentrum für Selbstbestimm-tes Leben Behinderter ZsL e.V. und dasGreat Place to Work Institute Deutschland). Danke an den Wissenschaftlichen Beiratv. a. Dr. Paul Diesener, Maria-Cristina Hall-wachs, Dr. Sven Hirschfeld, Dr. SimoneRosseau und Dr. Karsten Siemon für die gros-se Unterstützung bei der Programmplanung!Danke an die hervorragenden Quiz-MasterDr. Paul Diesener und Dr. Matthias Wiebel,die sich kniffligste Fragen ausgedacht haben– und Kompliment an die mutigen Teilnehmer!

Danke an die FotografenRainer Spitzenberger und Christoph Jaschke.

Der Dank gilt den Helferinnen und HelfernAlmut Döse, Helmut Schneiderat, OxanaWittmann, Hanna Schmidt, Jeannette Tamme,Karin Brunner, Claudia Weppner,S. Öhler, Susanne Möller, Torsten Hanke,Cornelia Schauerte, Guido Rickert,Frank Funck, Hildegard Winter, Susanne Kurz,Darinko Medugorac, Marion Morgenroth,Julia Jaschke, Linda Geiger,Dorothee von Zobel und Julia Büsch.

Danke Fatima Rama, Valerie Bernauer,Thomas Hausfeld, Oliver Heinke, MichaelSchempp und Raphaela Knaus von derInterplan AG, die in ihrer bayerischen Trachthübsche und zuvorkommende Ansprechpart-ner waren.Danke an die Köche des wunderbaren Cate-rings, die Techniker, die vielen Küchenhelferund die „Isarbrüder“ für ihre zünftige Musikbeim abendlichen Get Together!

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Nummer 15 6GEPFLEGTDURCHATMEN

MAIK 2011

Kommentare zum MAIK 2011

„Es war eine toll organisierte und sehr span-nende Veranstaltung, die uns sehr beein-druckt hat.“

„Toll, was ihr da immer auf die Beine stellt.“

„Gerne besuche ich im nächsten Jahr erneutIhren Kongress! “

„Es war mir eine Freude am Gelingen IhresKongresses beizutragen. Neben den vieleninteressanten Themen war sicher auch dieKontaktpflege, verbunden mit dem Aus-tausch von Wissen und Erfahrung, ein gros-ser Baustein. Dies hat mir persönlich be-sonders gut gefallen, und dies Alles in einersehr angenehmen Atmosphäre.“

„Dankeschön, mir hat es auch sehr gutgefallen.“

„Ich fand den Maik auch wieder sehr gelun-gen. Besonders der Themenmix war super.“

„Sehr gern habe ich wieder am MAIK teil-genommen.“

„Ich fand es ganz wunderbar, dass Sie michzu MAIK 2011 eingeladen haben und freuemich sehr, dass der Vortrag gut angekom-men ist. Obwohl unsere Ressorts unter-schiedlicher Art sind, so gibt es dennochSchnittmengen, die wir für das Gemeinwohlpflegen sollten. Ich freue mich, wenn wirauch wieder Mitarbeiter und Kinder vonIhnen in der Kinderoper in Köln begrüßendürfen und wenn wir weiterhin - auch fürandere Projekte - in Verbindung bleiben!“

„…zunächst möchte ich mich sehr herzlichfür Ihre Einladung zum MAIK bedanken. Eswar eine inspirierende, wunderbare Veran-staltung und mir war es eine große Ehre, einTeil davon sein zu dürfen.“

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7 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

MAIK 2012

5 Jahre MAIK

Der nächste MAIK findet am 26. bis 27. Okto-ber 2012 wieder im Holiday Inn Munich Centerstatt. Dazu laden schon jetzt die beiden altenund neuen Kongresspräsidenten Jörg Bramb-ring und Christoph Jaschke sowie der Wis-senschaftliche Beirat ein. Bis dahin wird dasMAIK-Netzwerk auf XING aktiv bleiben. Ausder Podiumsdiskussion ging die Aufforderunghervor, sich aktiv für die Qualitätssicherung inder außerklinischen Intensivversorgung einzu-setzen und hierfür Bündnispartner zu gewin-nen. Wie und wer seine „Hausaufgaben“macht, wird die „Gepflegt durchatmen“ gernepublizistisch oder auch beratend begleiten.Soweit Platz vorhanden, werden Anregungen,Berichte von Aktionen und Themen dort gerneveröffentlicht. Diese Aufforderung gilt auch fürdie Betroffenen, die hoffentlich wieder zahl-reich zum MAIK 2012 kommen werden. Schon jetzt erreichen uns Vorschläge fürWorkshops, die sich Teilnehmer für den näch-sten MAIK wünschen. Ohne das Sponsoringder Medizintechnik und ihre Teilnahme an derIndustrieausstellung könnten weder der MAIKnoch die Workshops stattfinden. Wir betonendeshalb noch einmal an dieser Stelle, wie sehrwir uns darüber freuen, dass die Industrie fürdie Herausforderungen, die an die außerklini-sche Intensivversorgung gestellt werden, einso offenes Ohr hat. Sie trägt entscheidend zurVerbesserung von Lebens- und Pflegequalitätbei.Das Thema „Kasuistik“ wird beim MAIK 2012auf jeden Fall mehr Raum einnehmen, nach-dem das konkrete Fallbeispiel, das Dr. KarstenSiemon und Jörg Brambring vorgestellt hatten,von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern solebhaft diskutiert wurde.Ab sofort können über die Redaktion der „Ge-pflegt durchatmen“, über das Netzwerk XINGoder bei der Heimbeatmungsservice Bram-bring Jaschke GmbH Vorschläge für den näch-sten MAIK eingereicht werden. Die Kongress-präsidenten und der Wissenschaftliche Beiratfreuen sich über jedes Feedback, über kon-struktive Kritik, Themen- und Referentenvor-schläge. Bestehen bleibt natürlichwww.maik-online.org für den MAIK 2012!

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Nummer 15 8GEPFLEGTDURCHATMEN

PFLEGE

Christa Stewens, MdL, Staatsministerin im Bayeri-schen Staatsministerium für Arbeit- und Sozialord-nung, Familie und Frauen a.D., Vorsitzende desStiftungsrats des „Zentrums für Qualität in derPflege“ ZQP in Berlin.

ZQP: Zentrum für Qualität in der PflegeDas Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) wurde im Jahr 2009 als gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin gegrün-det. Es ist die einzige derartige Einrichtung in Deutschland, die multidisziplinär und berufsübergreifend ausgerichtet ist.

„Wir stehen insgesamt vor gewaltigen Heraus-forderungen in der Pflege und Intensivpflege,sowohl ambulant wie stationär“, sagte ChristaStewens, MdL, die ehemalige Staatsministerinim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit-und Sozialordnung, Familie und Frauen inihrem Eröffnungsreferat beim Münchner aus-serklinischen Intensiv Kongress MAIK. SeitNovember 2009 ist sie Stiftungsratsvorsit-zende des Zentrums für Qualität in der Pflege– ZQP mit Sitz in Berlin. Eines der Hauptzieleist es, mehr auf die Qualität in der Pflege auf-merksam zu machen und die Kommunikationhierüber anzustoßen. Gegründet wurde dieStiftung vom Verband der Privaten Kranken-versicherung e.V.. Er wollte damit einen unab-hängigen Ort schaffen, an dem Experten undAkteure aus Wissenschaft, Praxis, Ehrenamtund Selbsthilfe gemeinsam relevante Frage-stellungen rund um das Thema Pflege disku-tieren und bearbeiten können.

Den Stiftungsvorstand bilden der Vorsitzende,Dr. Ralf Suhr, sowie seine Stellvertreter An-dreas Besche und Dr. Ulrich Knemeyer. Vorsit-zende des Wissenschaftlichen Beirates istProf. Dr. Adelheid Kuhlmey, Direktorin des In-stituts für Sozialmedizin der Charité Berlin.Vorsitzende des Stiftungsrats ist Christa Ste-wens, MdL, die gemeinsam mit vier weiterenMitgliedern den Stiftungsvorstand bestellt unddie Stiftung bei Fragen zur strategischen Aus-richtung berät. Die Praxissicht bringt das Ku-ratorium ein. Vorsitzende des Kuratoriums istMarie-Luise Müller, Ehrenpräsidentin desDeutschen Pflegerats. Alle Experten, die imZQP vereint sind, helfen der Stiftung, die rich-tigen Projektideen zu finden. „Wir wollen keineForschung im Elfenbeinturm. Die Ergebnisseder Stiftungsarbeit sollen dazu beitragen, dietatsächliche Situation von pflege- und hilfebe-dürftigen Menschen zu verbessern“, betontStewens. Auf wissenschaftlicher Basis soll vorallem eine Vernetzung stattfinden, sollen neuemultidisziplinäre Wege in der Versorgung er-schlossen und so dem Thema Pflege zu mehrgesellschaftlicher Relevanz verholfen werden.Inzwischen arbeiten im ZQP professionelle„Qualitätsentwickler“ an mehr als 20 Projekten,die in unterschiedliche Programmlinien einge-bettet sind: Diese sind geordnet nach „Be-richterstattung der Pflegequalität“, „Methodender Pflegequalität“, „Instrumente der Pflege-qualität“, „Ernährung und orale Gesundheit“,„Beratung im Kontext Pflege“ sowie „Nachhal-tige Versorgung“. Hinzu kommen die Untersu-chungen von Spezialfragen der optimalenVersorgung bei pflege- und hilfebedürftigenMenschen. Die Publikationen, die die Stiftungim Zusammenhang mit diesen Projekten her-ausgibt, finden große Beachtung und sindschnell vergriffen.

Die meisten Pflegebedürftigen – über 1,5 Mil-lionen – werden zu Hause versorgt. Das sind70 Prozent aller pflegebedürftigen Menschenin Deutschland. Es ist davon auszugehen,dass ein Leben zuhause auch in Zukunft dergrößte Wunsch vieler Menschen sein wird.Einer Studie des Institut für Management- undWirtschaftsforschung GmbH IMWF zufolgehaben zudem sechs von 10 Patienten inDeutschland Angst vor einer Einweisung insKrankenhaus. Dem Prinzip "ambulant vor sta-tionär" muss deshalb nach Stewens Überzeu-gung Vorrang eingeräumt werden. Einewichtige Voraussetzung für eine gelingendehäusliche Pflege und die Unterstützung derpflegenden Angehörigen ist die Pflegebera-tung. Deshalb hat das ZQP u.a. eine Daten-bank zur aufsuchenden Pflegeberatung undden rund 380 Pflegestützpunkten in Deutsch-land eingerichtet. Jeder Stützpunkt ist in die-ser interaktiven Online-Datenbank mit allenverfügbaren Kontaktdaten zu finden.

„Neben der häuslichen Pflege verlieren wiraber auch die anderen relevanten Themennicht aus dem Blick“, sagt Stewens. So hatdas ZQP beispielsweise gerade Ende Sep-tember gemeinsam mit der Universität Frei-burg einen Marktüberblick einschließlichNutzenbewertung zu den Qualitätssiegeln undZertifikaten in der deutschen Langzeitpflegeabgeschlossen. Aktuell arbeitet die Stiftungdaran, die Projektergebnisse in einer über-sichtlichen Siegelkarte zusammenzufassen,um den über 20.000 Anbietern im ambulantenund stationären Bereich ein praktisches Ori-entierungsinstrument an die Hand zu geben.Auch der Verbraucher kann sich hieran orien-tieren.

Es ist also noch viel zu tun, damit die Pflegeauch noch in 50 Jahren gut ist, wenn sich dieZahl der über 80-Jährigen im Vergleich zuheute verdoppelt hat. Es ist höchste Zeit, sichintensiv mit der Qualität der Pflege zu befas-sen. Deshalb stößt das ZQP die Diskussionüber dieses Thema immer wieder an und för-dert die Kommunikation darüber gerade auchmit jungen Menschen. Am 26. Oktober 2011fand beispielsweise in Berlin eine ganz beson-dere politische Debatte mit dem Titel „Pfleg‘Dich doch selbst!“ statt. Unter dem Motto„Pflege Kontrovers“ trafen sich die pflegepoli-tischen Experten der Bundestagsfraktionen -Hilde Mattheis (SPD), Christine Aschenberg-Dugnus (FDP), Willi Zylajew (CDU), StephanStracke (CSU) mit Studentinnen und Studen-ten der Berlin Debating Union (BDU). Ist diePflege ein individuelles Risiko oder eine ge-sellschaftliche Aufgabe? Diese Frage wurdelebhaft und kontrovers diskutiert.

„Für mich ist Pflege das 'Zukunftsthema'“, soStewens. „Deshalb habe ich, als ich gebetenwurde, den Vorsitz der Stiftung für Qualität inder Pflege 'ZQP' zu übernehmen, zugesagt.“Die Stiftung vernetzt Wissen – ist dabei inter-disziplinär ausgerichtet –, eine wichtige Vor-aussetzung, um die tatsächliche Versorgungs-situation von pflege- und hilfebedürftigen Men-schen zu verbessern. So darf man auf dienächsten Projekte und Veranstaltungen ge-spannt sein. Auf www.zqp.de gibt es viele In-formationen und es kann ein Newsletter be-stellt werden.Erreichbar ist das ZQP per E-Mail unter derAdresse [email protected], telefonisch unter derNummer 030 27 59 39 – 50 und per Fax unterder Nummer 030 27 59 39 5 – 20.

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9 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

PFLEGE

Die Vorsitzende des „Aktionsbündnisses Pa-tientensicherheit e.V.“ Hedwig Francois-Kett-ner, Pflegedirektorin der Charité, Prof. Dr. Hart-mut Siebert, stellvertretender Vorsitzender,Generalsekretär der Deutschen Gesellschaftfür Unfallchirurgie und Dr. Jörg Lauterberg,Leiter des APS-Arbeitskreises und beratenderArzt im AOK Bundesverband stellten die neueBroschüre "Reden ist Gold – Kommunikationnach einem Zwischenfall" vor, die in einer Auf-lage von 10 000 Exemplaren erschienen ist. Inder Printversion und über das Internet soll siemöglichst große Verbreitung finden. Denn auszahlreichen Studien, Befragungen und Berich-ten von betroffenen Patientinnen und Patien-ten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehthervor, dass die Akteure auf professionellerSeite in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungenkaum auf die Situation nach einem Zwischen-fall vorbereitet sind. Sie reagieren daher ofthilflos und unsicher. Eine neue Kommunika-tionskultur, die nicht auf individuelle Schuldzu-weisungen zielt, sondern nach systembeding-ten und strukturellen Ursachen zur zukünftigenFehlerprävention fragt, soll den Akteuren hel-fen, sachgerecht und professionell auf Fehlerund Zwischenfälle zu reagieren.

„Unsere Ergebnisse und Empfehlungen sindaus der Praxis für die Praxis gemacht. Sie sindim Alltag Unterstützung und beinhalten wert-volle Hinweise für die Einrichtungen“, soFrancois-Kettner. Deshalb beschreibt die Bro-schüre nicht nur die Rechtslage nach einemZwischenfall, sondern zeigt Beispiele für dieKommunikation nach innen und nach außen.Geschildert wird, wie mit Patienten und Ange-hörigen, mit betroffenen Mitarbeitern und ingravierenden Fällen mit der Öffentlichkeit ge-sprochen werden sollte. Kliniken, Kranken-häuser und Arztpraxen, aber auch Pflegeein-richtungen und Apotheken erhalten konkreteHinweise, wie sie sich vorbereiten können, umnach einem Zwischenfall adäquat zu reagie-ren. Unter Federführung von Dr. Jörg Lauter-berg, bis Mai 2011 Geschäftsführer des APS,waren diese Handlungsempfehlungen durcheine Arbeitsgruppe aus Wissenschaft und Pra-xis erarbeitet worden. Die Broschüre "Redenist Gold", die für die aktive, ehrliche und trans-parente Kommunikation eintritt, enthält Hand-lungsempfehlungen für Gespräche mit Pa-tientInnen und Angehörigen, betroffenen Mit-arbeiterInnen und mit der Öffentlichkeit, Hin-weise zur Vorbereitung, um nach einemZwischenfall adäquat zu reagieren sowie eineCheckliste für den Umgang mit Zwischen-fällen.

Das „Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.“APS mit Sitz in Bonn wurde am 11. April 2005als gemeinnütziger Verein in Düsseldorf ge-

gründet. Es setzt sich für eine sichere Ge-sundheitsversorgung ein und widmet sich derErforschung, Entwicklung und Verbreitungdazu geeigneter Methoden. In ihm haben sichVertreter der Gesundheitsberufe, ihrer Ver-bände und der Patientenorganisationen zu-sammengeschlossen, um eine gemeinsamePlattform zur Verbesserung der Patientensi-cherheit in Deutschland aufzubauen. Seit dem28. Juli 2011 ist Gesundheitsminister DanielBahr Schirmherr des APS.

In seinem Grußwort zur Pressekonferenzschreibt der Patientenbeauftragte der Bun-desregierung, Wolfgang Zöller, MdB: „Interna-tionale Studien belegten in der Vergangenheit,dass wir in Deutschland Probleme im Umgangmit Fehlern haben. 2005 wurden gerade ein-mal 15% der Betroffenen vom medizinischenPersonal über einen Behandlungsfehler infor-miert. In den anderen Ländern herrschteschon länger eine andere 'Kultur' im Umgangmit Fehlern, dort sprach man in bis zu 35% derFälle offen darüber. Dass das sich geänderthat und weiter ändern wird, haben die Patien-ten vielen Akteuren zu verdanken, aber vorallem auch dem Aktionsbündnis Patientensi-cherheit.“ Zöller empfiehlt die neue, sehr hilf-

Reden ist Gold – Kommunikation nach einem Zwischenfall„Reden ist Gold – Kommunikation nach einem Zwischenfall“, so lautet der Titel der neuen Broschüre, die das „Aktions-bündnis Patientensicherheit e.V.“ bei einer Pressekonferenz am 29. August 2011 in der Charité-UniversitätsmedizinBerlin vorgestellt hat. Es handelt sich um eine Empfehlung zur Kommunikation nach einem Zwischenfall in Medizin undPflege. Denn oftmals ist „beklommenes Schweigen“ die einzige, und für alle Beteiligten wenig hilfreiche Reaktion.

Von links nach rechts: Prof. Dr. Hartmut Siebert (stellv. Vorsitzender), Hedwig Francois-Kettner (Vorsitzende) undDr. Jörg Lauterberg (Projektleiter) präsentieren der Öffentlichkeit die neue Broschüre

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.c/o Institut für Patientensicherheit derUniversität BonnStiftsplatz 12, 53111 BonnTel: +49 / (0)2 28/73 83 66Fax: +49 / (0)2 28/73 83 [email protected] [email protected] Einsenden von 2 Briefmarken à 1,45€ bestellt oder von der Homepagewww.aktionsbuendnis-patientensicherheit.deherunter geladen werden.Dass es inzwischen auch das DZI DeutscheZentrale für Intensivpflegenotfälle gibt, wurdein Heft 14/Seite 4 dargestellt.

reiche Broschüre. Er werde Punkte wie dieFörderung der Fehlervermeidungskultur mitRisikomanagement- und Fehlermeldesystemenund das Beschwerdemanagement in denKrankenhäusern für sein Patientenrechtege-setz aufgreifen, das noch in Arbeit ist. Jederist übrigens bei dem Aktionsbündnis willkom-men! Mitglieder kommen in den Genuss desServiceangebots und können an den Arbeits-gruppen teilnehmen.

Die Broschüre kann bei der Geschäftsstelle:

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Nummer 15 10GEPFLEGTDURCHATMEN

POLITIK

Wie will Deutschland sterben?Jeder Mensch soll genauso sterben, wie er aufdie Welt gekommen ist: Nicht alleine.So lautet der Titel einer Petition an den Deutschen Bundestag, die das Portal „Pflegeleidenschaft“ auf den Weg bringt.Geschäftsführer Robin Gerdsmeier bittet mit folgendem Schreiben um breite Unterstützung. Es müssen 50 000 Unter-schriften zustande kommen, damit sich der Petitionsausschuss damit befassen wird und Vertreter von Pflegeleiden-schaft in den Ausschuss eingeladen werden und dort Rederecht erhalten.

Liebe Leser und liebe Leserinnen, Pflegeleidenschaft ist das Portal für Pflege-kräfte in ganz Deutschland. 2011 war unsererstes, vollständiges Jahr und wir sind sehrstolz darauf, dass wir innerhalb dieses kurzenZeitraums bereits mehr als 500.000 Mal an-geklickt wurden. Dieses große Interesse derPflegekräfte an Pflegeleidenschaft bestätigtuns darin, dass unsere Idee genau die rich-tige ist.

In der Vergangenheit wurde viel zu viel überdie Problembereiche der Pflege geredet und –auch wenn viele, die sich zu Wort melden, in-haltlich sicherlich Recht haben – scheint essich oft mehr um schlichte Phrasen zu han-deln…

Wir haben deshalb eine Petition für den Deut-schen Bundestag vorbereitet, die bei unserenUsern auf breite Zustimmung trifft und dieIhre Hilfe braucht. Der Titel unserer Petition lautet: „Wie willDeutschland sterben? Jeder Mensch soll ge-nauso sterben, wie er auf die Welt gekommenist: Nicht alleine.“ Dieser Titel meint, dass sichjeder von uns bewusst entscheiden soll odermuss, ob er hinter dieser Petition stehenmöchte, weil das Thema „Sterben“ schließlichjeden betrifft. Die Frustration von Pflegekräf-ten und die kurze Verweildauer in ihrem Berufhängen wesentlich mit dem Gefühl des Verra-tes an der Beziehung an den uns anvertrau-ten Patienten und Bewohnern zusammen.Wenn es ernst wird, gibt unser System keinenRaum zur wirklichen Begleitung. Jeder Arzt inDeutschland muss in Zukunft, unabhängigvon den SAPV-Richtlinien (spezialisierte am-bulante Paliativversorgung), bis zu 14-Tageeine bis zu 24-Stunden-Begleitung verordnendürfen. Und zwar - und das ist das Besondere- gilt dies unabhängig von Fallpauschalen,Pflegesätzen oder HKP-Richtlinien (häuslicheKrankenpflege). Das heißt: In jedem Kranken-haus, in jedem Pflegeheim und natürlich füralle ambulanten Patienten zu Hause. Wirhaben uns bereits entschieden, dass eineKrankenkassenerhöhung um 0,3% es aufjeden Fall wert ist, das Sterben und vor allemdie Angst davor, menschlich zu machen. Diebis zu 60.000 entstehenden Pflegearbeits-plätze vergrößern nicht den Pflegenotstand,sondern sie verbessern alles, was eine Pfle-gekraft heute zu oft bei ihrer Arbeit empfindetund sorgt deshalb dafür, dass viele Pflege-kräfte länger im Beruf bleiben, lieber in denerlernten Beruf zurückkehren und der Pflege-markt auch für Neueinsteiger attraktiver wird –einfach, weil er dadurch authentischer wird.

Robin Gerdsmeier pflegeleidenschaft.de GmbHDiebrocker Str. 60, 32051 HerfordTel: (05221) 99 44 799Fax: (05221) 99 44 [email protected]

Wortlaut der Petition:Der Deutsche Bundestag möge seiner Kom-petenz entsprechend, eine einheitliche Lösungfür die einzelnen Länder herstellen. Geltendsowohl für die Situation der Arbeitnehmer inder Pflege, wie aber auch der Pflegebedürfti-gen, insbesondere Schwerkranker und Ster-bender. Sterben muss möglich sein mitprofessioneller Unterstützung für die Sterben-den, Angehörigen und Pflegenden. Gerade aufdem letzten Weg muss ein Mensch würdig,professionell und respektvoll begleitet werdenkönnen.Begründung:In Deutschland starben im Jahr 2010 858.768Menschen. Nach Schätzungen der Gesund-heitsberichterstattung des Bundes bedürfenca. 40 % der Sterbenden professioneller Be-gleitung. Das heißt, dass 2010 343.507 Ster-bende und deren Angehörige Begleitung be-nötigt hätten. Folgende Möglichkeiten werdenden Bedürftigen offeriert:1. Begleitung durch meist ehrenamtlich orga-nisierte ambulante und stationäre Hospize, dieallerdings nicht in ausreichender, flächendek-kender und einheitlicher Anzahl vorhandensind.2. Spezialisierte, ambulante Palliativversor-gung, die die reine medizinische, pflegerischeVersorgung eines sterbenden Menschen zuHause ermöglichen soll und für ca. 10 % derSterbenden sinnvoll ist; dies als Ergänzung zurallgemeinen Sterbebegleitung; das zur Verfü-gung gestellte Budget konnte allerdings vonden Versicherten nicht ausgeschöpft werden,da durch Blockaden der GKV die Gründungvon SAPV-Teams behindert wurde. NachSchätzungen sind 2009 durch diese Taktik162.000.000 €, von zur Verfügung gestellten180.000.000 €, nicht in Anspruch genommenworden.3. Die Sterbenden und Angehörigen könnenauf das System der ambulanten und stationä-ren professionellen Pflegeeinrichtungen zu-rückgreifen, welches geprägt ist von Minuten-pflege, personeller Unterbesetzung, Fachpfle-gekräftemangel, Burn-Out, Frustration undEnttäuschung, Überarbeitung, Berufsflucht,

Nachwuchsmangel, schwacher Selbstverwal-tung, unangemessener Bezahlung und fehlen-dem Selbstbewusstsein. Am Ende aller Möglichkeiten bleibt eine hoch-emotionale, belastende Situation, die nicht nurdie Seele der Betroffenen, deren Angehörigenund Pflegenden zermürbt, sondern die, einerganzen Gesellschaft.Wir fordern daher die Abschaffung dieser Si-tuation und Herstellung von menschenwürdi-gen Pflege- und Sterbesituationen. Der ster-bende Mensch und der Begleitende brauchengenügend Zeit, Vertrautheit, Sicherheit, Intimi-tät und gerechte Finanzierung. Wir fordern,dass jeder behandelnde Arzt eine bis zu 24-Stunden, palliative Versorgung für einen Zeit-raum von 14 Tagen verordnen kann. DieseLeistung muss abrufbar sein und nicht durchüberzogene Anspruchs- und Qualitätsanfor-derungen der GKV blockiert werden. Diese24-Stunden-Palliativ-Versorgung und der da-mit einhergehende Personalmehrbedarf, müs-sen eindeutig in den Finanzierungsverhand-lungen aller Pflegebereiche berücksichtigtwerden, damit jede Pflegekraft eine physische,psychische und emotionale Entlastung erfährt.Erst dann kann Sterben in Deutschland wiedermenschenwürdiger stattfinden. In Zeiten, indenen hunderte Milliarden zur Rettung von Sy-stemen zur Verfügung gestellt werden, wärees ein Skandal, wenn es nicht möglich wird,Menschlichkeit zu finanzieren.

Wir brauchen Ihre Unterstützung.Deshalb melden Sie sich bei uns kostenlos anund unterstützen Sie unsere/Ihre Petition.Sie können sich auch gerne eine Unterschrif-tenliste zuschicken lassen. Dafür schreiben sie einfach eine kurze Mail an:[email protected]

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11 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

Charta zur Betreuung schwerstkrankerund sterbender MenschenAm 17. August 2010 wurde eine Charta verabschiedet, in welcher der Ist-Zustand in der Betreuung schwerstkranker undsterbender Menschen in Deutschland dargestellt wird - verbunden mit Handlungsoptionen und einer Selbstverpflichtungfür die Zukunft. Träger sind die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), der Deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband (DHPV) und die Bundesärztekammer (BÄK).

Rund 200 Expertinnen und Experten beteilig-ten sich in fünf Arbeitsgruppen und am Run-den Tisch an diesem nationalen Projekt -eingebettet in die internationale Initiative„Budapest Commitments“. Unterstützt wird derCharta-Prozess durch die Robert Bosch Stif-tung sowie die Deutsche Krebshilfe. Am 8.September 2010 wurde die "Charta zur Be-treuung schwerstkranker und sterbender Men-schen in Deutschland" in Berlin vorgestellt. Fürdas Bundesministerium für Gesundheit unter-zeichnete die Parlamentarische Staatssekre-tärin, Annette Widmann-Mauz, MdB, die Char-ta. Ihr mit einer Unterschrift angeschlossenhaben sich 387 Institutionen und Einrichtun-gen und 350 Einzelpersonen. Die Heimbeat-mungsservice Brambring Jaschke GmbH hatdirekt nach Erscheinen der Charta unterzeich-net und damit signalisiert, dass ihre Pflege-kräfte mit den Aussagen der Charta vertrautsind und ihre Arbeit danach ausrichten. Außer-

klinische Intensivversorgung ist letztlich assi-stiv-palliativ, und viele Pflegekräfte qualifizie-ren sich inzwischen in der Palliativversorgungweiter.

„Die Charta soll dazu beitragen, die gesell-schaftliche Auseinandersetzung mit den The-men Sterben und Sterbebegleitung zu fördern.Sie soll eine grundlegende Orientierung undein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklungder Palliativmedizin sein“, sagte anlässlich derVorstellung der Charta der inzwischen ver-storbene Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, der da-malige Präsident der Bundesärztekammer. Esgehe darum aufzuzeigen, wie eine Palliativ-versorgung aussehen muss, die sich nach dentatsächlichen Bedürfnissen unheilbar krankerund sterbender Menschen richtet. Dr. BirgitWeihrauch, Vorstandsvorsitzende des Deut-schen Hospiz- und Palliativverbandes, beton-te: „Die Charta fordert, die Rechte schwerst-

kranker und sterbender Menschen und ihreBedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen.In einem Gesundheitssystem, das zunehmendvon Wettbewerb und ökonomischen Interes-sen bestimmt wird, mussen dazu die notwen-digen Rahmenbedingungen geschaffen wer-den.“

Die Charta ist aktueller denn je, weshalb andieser Stelle auf sie aufmerksam gemachtwerden soll. Der Volltext kann von der Home-page herunter geladen werden. Seit Januar2011 ist Frau Katharina Linne Ansprechpart-nerin in der Charta-Geschäftsstelle in derAachener Str. 5, 10713 Berlin.Sie ist am besten per e-mailunter [email protected] odertelefonisch unter: 030/8182-6764 (dienstagsvon 10 bis 12 und donnerstags von 9 bis 11Uhr) erreichbar. Mehr zur Charta aufwww.charta-zur-betreuung-sterbender.de

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Nummer 15 12GEPFLEGTDURCHATMEN

NOTFALLMANAGEMENT

Kenntnisse in Reanimation müssen immer wieder aufgefrischt werdenAls Trainer für Notfallmedizin beschäftigt sich Philipp Karst aus Berlin seit mehreren Jahren intensiv mit dem ThemaNotfallmanagement und schult in der gesamten Bundesrepublik Teams aus dem niedergelassenen wie auchklinischen Bereich für die Zusammenarbeit im Notfall.

Medizinische Notfälle treten natürlich nicht nurim Krankenhaus und Pflegeeinrichtungen auf,sondern geschehen oft auch im häuslichenUmfeld. Die meisten Deutschen sterben immernoch an Herz-/ Kreislauferkrankungen. Alleineim Jahr 2009 waren es 60.153 Menschen, diean einem Herzinfarkt starben. Im Vergleich:Bei Verkehrsunfällen starben im Jahr 2008"nur" etwa 4.500 Menschen. "Die Zahl der Herztoten können wir inDeutschland rapide senken, wenn wir sofortdie nötigen Erstmaßnahmen einleiten. Weil wirin Deutschland über einen professionellen undorganisierten Rettungsdienst verfügen, müs-sen lediglich die ersten Minuten bis zum Ein-treffen von diesem überbrückt werden. Genaudiese Minuten jedoch entscheiden bei einemHerzstillstand über Leben und Tod", sagt Phil-ipp Karst. Er versteht nicht, warum die Aus-einandersetzung mit Erstmaßnahmen beimFührerschein zwingend erforderlich ist, späteraber nicht mehr aufgefrischt oder aktualisiertwerden muss, obwohl die damals erlerntenMaßnahmen nicht mehr dem Stand der Dingeentsprechen.Für die Laienausbildung sind Aktionen wieLIFE (Linking Intensive care to Family Experi-ence) extrem wertvoll um eine möglichst großeGruppe von Menschen zu sensibilisieren. Esgeht darum, Ängste abzubauen und die wich-tigsten Maßnahmen wie die Thoraxkompres-sion (Herzdruckmassage) zu üben und sie imErnstfall sofort einleiten zu können.

Stellen Sie sich vor, Sie sind an einemSamstagvormittag in der Stadt unter-wegs um die ersten Weihnachtsge-schenke zu kaufen. Sie laufen geradean einem Schaufenster vorbei als einlautes Geräusch Ihre volle Aufmerk-samkeit auf sich zieht. Der ältere Herr,der eben noch mit seiner Frau Händ-chen haltend vor Ihnen hergelaufen ist,ist zusammengebrochen. Seine Frauschaut sich hilfesuchend um, entdecktSie und ruft Sie zu sich...

"Glücklich kann sich derjenige schätzen, derin einer solchen Situation sofort weiß, was nunzu tun ist. Leider sind es in der Realität immernoch nur 20% aller Laien, die mit einer Reani-mation beginnen, wenn es zu einem Herz- undKreislaufstillstand kommt", bedauert PhilippKarst. Dabei sind die nötigen Maßnahmen ein-fach zu erlernen und anzuwenden. Sie erhö-hen das Überleben des Patienten jedochdrastisch.

Der professionelle BereichAmbulante Pflegedienste, Wohneinrichtungen,Arztpraxen, Dialysen, Rehabilitationszentrenund andere Einrichtungen des Gesundheits-

wesens stehen in der Verantwortung, sich re-gelmäßig fortzubilden, um dem Patienten diebestmögliche Versorgung zu ermöglichen. Vonder medizinischen Profession wird zu Rechterwartet, dass sie mit medizinischen Notfällenfachgerecht nach den neuesten Erkenntnissender Medizin umgehen kann. Diese sind fest-gehalten in den 2010er Reanimationsleitlinien("Guidelines for Resuscitation") des ERC ("Eu-ropean Resuscitation Council") und Grundlagealler Workshops für Notfallmanagement vonHerrn Karst. Notfallmanagement beinhaltet jedoch nicht nurdas Wissen um die aktuellen Leitlinien, son-dern auch die Interaktion im Team währendstressiger Situationen. Wie teilt sich das Teamauf, wer übernimmt welche Aufgaben? SolcheFragestellungen können von keiner Leitliniefür jedes Team einheitlich beantwortet werden.Ein Notfallworkshop kann Stärken und Poten-tiale Einzelner herauskristallisieren und Pro-bleme oder Schwachstellen aufzeigen. ImIdealfall können diese sofort eliminiert werden,damit sie in einer reellen Situation nicht erneutauftreten können.Um Ängste abzubauen und die Hemm-schwelle zu senken, sind die Trainings mitHerrn Karst sehr praktisch orientiert. Eine be-wusst kurz gehaltene theoretische Einführungvermittelt die neuen Erkenntnisse im Notfall-management, bevor es sofort in die praktischePhase geht. Dabei wird der Kenntnisstand derTeilnehmer beachtet und konstruktiv daraufaufgebaut. Thematisch werden die Basismaß-nahmen wie Thoraxkompression und Beat-mung sowie die Erweiterten Maßnahmen wieAtemwegsmanagement und Defibrillationunter Berücksichtigung des vorhandenen Not-fallequipments behandelt. Im Verlauf des Se-minars werden auch am Simulator Fälledurchgespielt, bei denen die Teilnehmer dieMöglichkeit haben, selbstständig auf die Si-tuation zu reagieren. Dabei finden vor allem

Notfälle Beachtung, die für die Zielgruppe tat-sächlich Relevanz haben oder interessantsind. Moderne Lernmethoden und eine posi-tive Lernatmosphäre lassen eine effektive Nut-zung der Trainingszeit zu und bieten dieMöglichkeit, auch überfachliche Dinge zu be-leuchten. Dazu gehört zum Beispiel auch dieKommunikation bei Stress und Angst. Stres-sige Situationen lassen uns die Grundregelnvon Kommunikation schnell vergessen, was zuvielen Missverständnissen führt. Die Beleuch-tung dieser möglichen Fehlerquelle zeigt Wegeauf, wie man aktiv gegensteuern und sich auchunter Anspannung klar verständigen kann.Im professionellen Bereich vertrauen uns an-dere Menschen ihr Leben an. Philipp Karst fin-det, sie sollten auch Grund dazu haben.Kontakt: Philipp Karst | Tel. 030 - 432 000 50 |[email protected]

Philipp Karst, Trainer für Notfallmanagement

Im Rahmen einer Kampagne von LIFE (Linking Intensive care to Family Experience) sollten am 1. Oktober 2011im Berliner Olympiastadion vor dem Fußballspiel Hertha BSC gegen 1. FC Köln möglichst viele Laien anhand vonaufblasbaren Puppen in die lebensrettenden Sofortmaßnahmen eingeführt werden. Hierfür standen 250 freiwil-lige Helfer aus Berliner Kliniken bereit: Ärzte, Pflegekräfte, Medizinstudenten, Rettungsassistenten und Auszu-bildende.

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13 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

NOTFALLMANAGEMENT

Notfallmanagement in deraußerklinischen IntensivpflegeDas „Kompetenz Netzwerk Außerklinische Intensivpflege Bayern“ KNAIB hat ineiner Empfehlung Vorgehensweisen bei Notfällen definiert, die hier inAuszügen vorstellt werden.

Die Durchführung pflegerischer Maßnahmenbei Schwerstpflegebedürftigen stellt auch inder außerklinischen Intensivpflege hohe An-forderungen an die dort tätigen Pflegekräfte.Bei dem zu versorgenden Klientel handelt essich meist um hilflose Personen, die an einerfortgeschrittenen Grunderkrankung leiden,und deren Vitalfunktion Atmung dauerhaft ge-stört ist. Aufgrund dieser Voraussetzungen nimmt ne-ben der allgemeinen pflegerischen Versorgungdie Prävention einen hohen Stellenwert ein, dabei diesem Klientel zu jeder Zeit potentiell le-bensbedrohliche Situationen auftreten können.Dies erfordert die Festlegung von standar-disierten Vorgehensweisen.Bei den medizinischen Notfällen ist der Tra-chealkanülen- sowie der Beatmungszwischen-fall hervorzuheben. Hier sind bei jedem Pa-tienten Notfallstandards zu erstellen und ggf.individuell anzupassen. Zudem sind - entspre-chend dem Krankheitsbild bzw. dem Risiko-profil der betroffenen Patienten - individuelleNotfallstandards für jeden Patienten für aus-gewählte Krankheitsbilder (z. B. Krampfanfall,Hypoglykämie, etc.) auszuarbeiten.Neben vitalbedrohlichen oder bedrohlichenmedizinischen Notfällen stellen nicht-medizi-nische Notfälle ebenfalls Situationen dar, indenen das Pflegepersonal rasch und effizienthandeln können muss, da sich beispielsweiseaus einem Stromausfall oder einem Brandebenfalls vitalbedrohliche Situationen für denbetreuten Patienten entwickeln können (bei-spielsweise durch den Ausfall von Beatmungs-geräten).Um effizient auf die individuelle Situation desPatienten reagieren zu können, muss allenMitarbeitern bekannt sein, welches Krank-heitsbild der Patient hat, welche Geräte vor-handen sind und welche potentiellen Notfällebei dem Patienten auftreten können. Zudemsollten die Pflegekräfte in der Lage sein, akuteund subakute Notfälle zu erkennen und dienotwendigen Maßnahmen einzuleiten. Hierfürist nicht zuletzt der kontinuierliche Informa-tionsaustausch und die Zusammenarbeit mitden behandelnden Ärzten erforderlich. Soträgt beispielsweise die regelmäßige Überar-beitung von ärztlichen Anordnungen dazu bei,Notfälle zu verhindern. Um im Notfall adäquathandeln zu können, ist zudem das Vorhan-densein von individuellen Notfallutensilien/-devices und Bedarfsmedikationen, deren ärzt-liche Anordnung bereits im Vorfeld zu organi-sieren ist, wesentlich.Für Notfallstandards gilt, dass die Pflegedien-ste Standardhandlungsanweisungen für akuteund subakute Notfälle erstellen sollten. Diekonkret zu ergreifenden Maßnahmen undHandlungsabläufe sollten darin detailliert dar-gelegt werden. Diese Ablaufschemata sind in-dividuell festzulegen. Ziel ist dabei stets an

oberster Stelle die Erhaltung der Vitalfunktion,die Organisation des vorhandenen Notfallzu-behörs und schließlich das Absetzen des Not-rufs und die Einbindung des behandelndenArztes oder Hausarztes. Zu empfehlen sindhierbei z.B. die Leitlinien der American HeartAssociation (AHA). Standardisierte Notfall-pläne sind kontinuierlich und regelmäßig zuevaluieren und an die individuelle Situationbzw. das Krankheitsbild und Risikoprofil desPatienten anzupassen. Zu überprüfen ist in re-gelmäßigen Abständen, oder bei Veränderun-gen im Krankheitsbild des versorgten Patien-ten, ob ggf. Notfallstandards fehlen und daherneu zu erstellen sind. Die Standardarbeitsan-weisungen sind jeweils vor Ort vorzuhalten.Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter, dieden Patienten betreuen, bzgl. der NotfallpläneBescheid wissen, sollten die Inhalte dieserStandards Bestandteil jährlich durchzuführen-der Notfallschulungen sein. Sinnvoll ist dabeiauch die praktische Übung der Notfallpläne.Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass allenotwendigen Telefonnummern (z. B. Rufbe-reitschaft, Notarzt, Hausarzt, etc.) individuellübersichtlich dokumentiert sein sollten, damitein unnötiger Zeitverlust durch Suchen dieserTelefonnummern vermieden werden kann.Da es sich bei dem durch die außerklinischeIntensivpflege betreuten Klientel um meistschwerstkranke Personen handelt, ist durchden Pflegedienst die Qualifikation der Mitar-beiter, die diese Personen betreuen, festzule-gen. Die Mitarbeiter sind anhand eines fest-gelegten Einarbeitungskonzeptes nicht nur inRoutinetätigkeiten, sondern auch in die Not-fallstandards einzuarbeiten. Zu empfehlen istdabei auch die regelmäßige Schulung der Mit-arbeiter, diese sollte sowohl routinemäßig alsauch situations- und anlassbezogen erfolgen.Wesentlich für die Prävention ist auch dieDurchführung von Geräteeinweisungen. Dar-auf zu achten ist, dass nur eingewiesene Mit-arbeiter die vorhandenen Geräte bedienen dür-

fen. Hierbei hat der Pflegedienst eine zur Ge-räteeinweisung befugte Person zu benennen.Bei beatmeten Patienten ist darauf zu achten,dass das betreuende Personal in keinem Falleine eigenmächtige Veränderung der Bea-mungsparameter durchführt.Veränderungen an den Beatmungsparameternsind ausschließlich durch den behandelndenArzt bzw. nach schriftlicher Anordnung durch-zuführen. Beim Umgang mit Trachealkanülenspielt zur Vermeidung von Notfällen die Prä-vention ebenfalls eine große Rolle. Dahermuss die individuelle Situation des Patientenjedem Mitarbeiter des Pflegedienstes bekanntsein.Folglich müssen theoretische Kenntnisse ein-schließlich schriftlichem Nachweis einer Tra-chealkanülenschulung vorhanden sein. Einejährliche Trachealkanülenschulung mit prakti-schen Übungen im Rahmen einer Notfallschu-lung ist zu empfehlen. Alle Mitarbeiter, dieeigenverantwortlich an tracheotomierten Pa-tienten tätig sind, müssen zum Trachealkanü-lenwechsel autorisiert sein. Grundsätzlich müssen allen Mitarbeitern dieVerhaltensregeln in nicht medizinischen Not-fällen bekannt sein. Hierzu gehört auch dieKenntnis der örtlichen Gegebenheiten, derFluchtwege, der Anschrift des Klienten bzw.der Wohngemeinschaft. Hierfür sind regelmäs-sige Sicherheitsunterweisungen aller Mitarbei-ter erforderlich.Das Verhalten im eingetretenen Notfall sollteebenfalls in Form z. B. eines Flussschemasfestgelegt werden. Oberste Priorität hat stetsdie Erhaltung der Vitalfunktion. Das Heranho-len des benötigten Zubehörs sollte durch pa-tientennahe Lagerung erleichtert werden.Danach sollte der Notruf abgesetzt bzw. ggf.der Hausarzt informiert werden. Wenn nur ei-ne Person beim Patienten vor Ort ist, ist injedem Fall die Information der verantwortli-chen Pflegefachkraft zu empfehlen, da in derNotfallsituation ein Helfer von Vorteil ist.Nach stattgefundenen Notfällen ist der Ablaufder Notfallsituation zu analysieren, um ggf.vorhandene Unklarheiten oder Probleme imAblauf zu verbessern.

Erforderlich ist in jedem Fall die detaillierte Do-kumentation eines jeden Notfalls in der Pa-tientenakte, dies dient u.a. der Absicherungdes Personals. Weitere Details finden Sieunter www.knaib.de.

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Nummer 15 14GEPFLEGTDURCHATMEN

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Intensive Home Care Consulting GmbH®Die IHCC Intensive Home Care Consulting GmbH® mit Sitz in Unterhaching besteht seit 2007 und ist auf die Standardi-sierung und Optimierung der Prozesse und Organisationsabläufe in der außerklinischen Therapie und Pflege spezialisiert.

schulungen rund um die Heimbeatmung, denndieses Spektrum decken bereits zertifizierteBildungsinstitute hervorragend ab. Es geht umdas Zwischenmenschliche in der Pflege - mitden Klienten, ihren Angehörigen, den Kolle-ginnen und Kollegen sowie Bewerbern. DieTeilnehmer erhalten auch wichtige Hinweisefür das Führen von Einstellungsgesprächen.Sie erfahren, wie sie ihre Anforderungskrite-rien optimal definieren, die Bewerbungsunter-lagen sichten und vorselektieren. Sie erhalteneinen Interviewleitfaden, der ihnen zu wertvol-len Informationen über den Bewerber verhilftund sie lernen etwas über ihre eigene Körper-sprache und die der Bewerber. Gerade in derPflege ist es wichtig, immer wieder die eigeneRolle zu reflektieren und sich zu fragen, waseinen motiviert, was stresst und was hilft, sichvon Stress zu erholen. Die Seminare der IHCC– Akademie sind ideal für Pflege- und Füh-rungskräfte in Kliniken, bei Pflegediensten undUnternehmen der Medizintechnik. Das umfas-sende Know how, das in ihnen vermittelt wird,steigert auch die Lebensqualität und das Ver-ständnis füreinander im Privatleben!

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Die Betriebswirtschaftlerin ist seit September2004 selbständig tätig als Trainerin undCoach. Davor war sie rund 14 Jahre berufstä-tig, u.a. acht Jahre als Personalreferentin undPersonalleiterin in nationalen und internatio-nalen Unternehmen. Die zertifizierte Trainerinund Coach-Expertin beschäftigt sich seit Jah-ren mit den Themen Gesprächsführung, Kon-fliktmanagement und Führungsverhalten. IhrLeistungsspektrum umfasst außerdem dieThemen professionelle Einstellungsinterviews,Persönlichkeits- und Teamentwicklung. Wer einmal eine Schulung bei Doris Marx-Ruhland erlebt hat, ist begeistert. Durch ihreklare Art, Menschen anzusprechen, verstehtsie es, die Seminarteilnehmer dazu zu moti-vieren, Selbstvertrauen zu entwickeln und dasBeste aus sich heraus zu holen. Sie profitie-ren in ihren Seminaren und Coachings vonden umfangreichen und langen praktischenErfahrungen der Dozentin. Ihre Seminare inder IHCC Intensive Home Care ConsultingGmbH® zeichnen sich durch kleine Gruppenund ein hohes Maß an Interaktion aus. „Wirschaffen den Raum, um das Neue zu erlebenund zu erfassen“, so Christoph Jaschke, Ge-schäftsführer der IHCC Intensive Home CareConsulting GmbH®. Ganz bewusst handelt essich bei diesen Seminaren nicht um Fach-

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Wohngemeinschaft für Menschen mit Beatmungin Bad KissingenDie Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH wird Anfang 2012 in Bad Kissingen eine Wohngemeinschaft fürfür intensivpflegebedürftige und/oder beatmungsabhängige Menschen eröffnen. Dieses Angebot im Landkreis BadKissingen ist bisher einmalig. Die nächsten Wohngemeinschaften für dieses Klientel gibt es erst wieder in Rimpar undNürnberg.Das nordbayerische Bad Kissingen, rund 60Kilometer nördlich vom unterfränkischen Re-gierungssitz Würzburg, ist ein attraktiver Kur-ort in Bayern am südöstlichen Rand desNaturparks Bayerische Rhön, idyllisch einge-bettet in bewaldete Hügel. Schon lange sinddie vielen Heilquellen bekannt. Im Laufe derJahrhunderte entwickelte sich Bad Kissingenzu einem hochmodernen medizinisch bestensausgestatteten Gesundheitsstandort. Jede derQuellen ist einmalig. Deshalb sind dort auchviele Fachkliniken mit Gesundheits- und Re-habilitationsangeboten angesiedelt. Bad Kissingen bietet beste Lebensqualität. AlsWohnort vereint es die Vorzüge städtischer In-frastruktur mit den Annehmlichkeiten ländli-cher und naturnaher Umgebung. Die Stadtwirbt nicht umsonst mit dem zutreffenden Slo-gan: „Bad Kissingen - leben, wo andere Urlaubmachen!“ Neben den Gesundheitsangebotenhaben kulturelle Angebote eine lange Tradi-tion. Musik gehört seit Bestehen des Badeszum Kurleben, nicht umsonst wird Bad Kissin-gen auch als "Musikbad" bezeichnet. Mit sei-nen Projekten zur „Barrierefreien Stadt“ istBad Kissingen ein eindrucksvolles Beispielund Vorbild. Um die Stadt herum gibt es kilo-meterlange Spazier-, Wander- und Radwegedurch die intakte Auenlandschaft entlang derSaale, durch wunderschöne Parks, angebun-den an die Wegenetze der Rhön und desMaintals. In diesem ausnehmend schönen Ort eröffnetdie Heimbeatmungsservice Brambring Jasch-ke GmbH Anfang des Jahres 2012 unter derLeitung von Fachkrankenpfleger Michael Dik-kas-Henkel eine Wohngemeinschaft für inten-sivpflegebedürftige und/oder beatmungsab-hängige Menschen. Die Wohnung am BerlinerPlatz in der Hemmerichstraße 11, 97688 BadKissingen ist modern, barrierefrei und ent-spricht den aktuellen bau- und brandschutz-rechtlichen Bestimmungen. Der Aufzug ermög-licht auch Liegendtransporte. Wie der Grund-riss zeigt, verfügen fast alle Zimmer, die sehrgroß sind, auch über einen Balkon. Geplantwurde das Gebäude vom ArchitekturbüroScharf & Rüth Bauplanungen, Hartmann-straße 20, 97688 Bad Kissingen, Eigentümersind Dr. Rüdiger und Christel Leimbeck.Angehörige und Freunde der WG-Bewohner,die von weit her kommen, erreichen Bad Kis-singen mit der Bahn über Würzburg/Schwein-furt, Fulda oder Gemünden. Die ICE-BahnhöfeWürzburg und Fulda wiederum können überdas Streckennetz der Deutschen Bahn AG ausallen Richtungen Deutschlands erreicht wer-den. Mit dem Auto kommt man bequem vonNorden und Süden über die Rhön-AutobahnA7 (Kassel-Würzburg), von Westen über dieB287 und von Osten über die A70 (Bamberg-Schweinfurt) nach Bad Kissingen. Wer den

Luftweg bevorzugt, findet einen Luftlandeplatz(bis 3000 kg) oder er nutzt die FlughäfenFrankfurt, München und Nürnberg.

Wer mit dem Auto zur Wohngemeinschaft amBerliner Platz fahren möchte, kann entwederin der Tiefgarage des Neubaus parken, wo vierPlätze für Besucher der Mieter bzw. für diePflegekräfte zur Verfügung stehen oder ernutzt eines der drei Parkhäuser in unmittelba-rer Nähe. Wer sich ohne Auto fortbewegt, kannden Bus benutzen, eine Bushaltestelle befindetsich direkt vor dem Gebäude. Die Teilhabe der WG-Bewohner am gesell-schaftlichen Leben ist auch dadurch in BadKissingen gut möglich, da die Stadtverwaltunggroßen Wert darauf legt, dass sich Gäste undEinheimische wohl fühlen, vor allem auch Men-schen mit einer Behinderung. Die städtischenPlaner entwickelten für das Ortszentrum einbehindertengerechtes Gesamtkonzept.

Die Räumlichkeiten der Wohngemeinschaftsind eingebettet in eine hervorragende Infra-struktur. Im Neubau selbst wird eine internisti-sche Arztpraxis eingerichtet werden, eineApotheke befindet sich derzeit direkt gegen-über. Auch andere Fachärzte arbeiten in un-mittelbarer Nähe. Der „Berliner Platz“ ist einangenehmer Ort mit einem Café, einem Super-markt, einer Bäckerei und allem darum herum,was man im Alltag benötigt. Auch mehrere Re-staurants mit unterschiedlichen Angeboten be-finden sich im Umkreis.

15 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

VERSORGUNGSFORMEN

Der Grundriss der barrierefreien Wohnetage für Menschen mit Beatmung zeigt die großzügige Raumaufteilungund die hervorragenden Optionen für ein selbstbestimmtes Leben der Mieterinnen und Mieter.

Anfragen, auch wegen einesBesichtigungstermins, bitte an:

Heimbeatmungsservice BrambringJaschke GmbH, WG-LeitungMichael Dickas-Henkel,Sieboldstraße 7, 97688 Bad KissingenTel.: 0971 / 72 36 – 500oder Email: [email protected]

Wohngemeinschaft für Menschenmit Beatmung in Augsburg

Der Neubau in Augsburg, in dem sichdie Räumlichkeiten der Wohngemein-schaft für Menschen mit Beatmungbefinden, ist inzwischen fertig gestellt.

Auskunft zu dieser WG der Heimbeat-mungsservice Brambring Jaschke GmbH,die dem neuesten Stand der Technikentspricht und natürlich alle Anforderun-gen an den Brandschutz erfüllt, gebenChristoph Jaschke, E-Mail:[email protected] in PersonalangelegenheitenChristoph Kugler unter:[email protected] und der Terminder feierlichen Eröffnung werden recht-zeitig auf www.heimbeatmung.comeingestellt.

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Nummer 15 16GEPFLEGTDURCHATMEN

Willi Zylajew, PflegepolitischerSprecher der CDU/CSU-Fraktiondes Deutschen Bundestages

Grußwort von Willi Zylajew, MdB

Ein Leben in Würde – das wünscht sich jeder. Doch dieser Wunsch, so selbstverständlich er auch klingen mag, ist nichtimmer leicht zu erfüllen. Alte, kranke, behinderte Menschen leiden oft sehr massiv unter ihren Einschränkungen, diehäufig noch durch äußere Einflüsse verstärkt werden. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, auch für diese Gruppeneinen angenehmen Lebensalltag zu gestalten. Das Wohnumfeld spielt hierbei eine große Rolle. „Ambient AssistedLiving“ ist das Stichwort: Hierunter sind lebenserleichternde Maßnahmen wie zum Beispiel der Hausnotruf oder dieautomatische Herdabschaltung zu verstehen, die den Verbleib in der eigenen Häuslichkeit deutlich erleichtern.Ein weiterer Zukunftstrend für selbstbestimmtes und würdevolles Leben im Alter oder bei Behinderungen sind alterna-tive Wohnformen. Der Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke mit seinen Wohngemeinschaften kann in diesemBereich durchaus als Leuchtturm bezeichnet werden. Menschen, die auf künstliche Beatmung angewiesen sind, habendort Möglichkeiten, in barrierefreien, verkehrsgünstig gelegenen Wohnungen selbstbestimmt und gleichzeitig in einerGemeinschaft zu leben. Umrahmt wird das Ganze von kompetenter Pflege. Es ist erfreulich, dass in Kürze im rheinischenKerpen eine weitere Wohngemeinschaft eröffnet wird und zukünftig noch mehr Menschen die Möglichkeit habenwerden „gepflegt durchzuatmen“.

Dazu möchte ich herzlich gratulieren und gleichzeitig die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass – wenn erforderlich –weitere Einrichtungen folgen mögen.

Ihr

Marlies Sieburg,Bürgermeisterin der Stadt Kerpen

Grußwort der Bürgermeisterin der Stadt Kerpen

Sehr geehrte Damen und Herren,

viele behinderte Menschen haben heutzutage die Möglichkeit, in alternativen Wohnformen mit Unterstützung vonFachkräften selbstbestimmt zu leben.

Für Menschen jedoch, deren Atmung technologisch unterstützt werden muss, ist diese Form von Wohnraum kaumvorhanden. Sie werden zum Teil von Angehörigen gepflegt, die der psychischen Belastung einer Pflege zu Hause nichtimmer gewachsen sind. Einzige Alternative ist die Versorgung in einem Alten- und Pflegeheim, wobei viele dieser Heimenicht auf beatmete und intensivpflegebedürftige Bewohner eingestellt sind. Vor allem für junge Menschen ist diese Artder Unterbringung keine Alternative.

Umso erfreulicher ist es, dass die Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH diesen Menschen eine Möglich-keit bietet, stationäre Pflege zu vermeiden und selbstbestimmt in familiärer Atmosphäre zu leben.

Sicherlich war es nicht einfach, eine passende Immobilie zu finden, die barrierefrei, schön geschnitten und in einerangenehmen Umgebung ist. Doch die Räumlichkeiten im Vogelrutherfeld in Sindorf sind hierfür wie geschaffen. Hinzukommt noch, dass zwei weitere Wohngemeinschaften für ältere Menschen durch die Arbeiterwohlfahrt im selben Hauseröffnet werden, woraus sich die Möglichkeit für eine gute Kooperation ergibt.

Dies ist einer von vielen Gründen, weshalb sich die Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH für Kerpen-Sindorf entschieden hat. Hinzu kommt, dass der Standort hervorragend ist, sowohl für die Mieter und alle, die diesebesuchen möchten, als auch für die Pflegekräfte, die möglicherweise aus Köln und Umgebung kommen.

Kerpen-Sindorf ist ein spannender Ortsteil, der Raum für viele Innovationen bietet. Die Bevölkerung ist gut durchmischtund es besteht mit Sicherheit die Möglichkeit, diese Wohngemeinschaft in der Bevölkerung bekannt zu machen und siezu integrieren. Die Wohngemeinschaft erweitert die Palette der Möglichkeiten, sich die passende Form von Pflege zusuchen. Denn gerade angesichts des demografischen Wandels steigt auch das Risiko älterer Menschen, eine Atem-schwäche zu erleiden. Der Bedarf an außerklinischer Intensivpflege wird, wie schon in den vergangenen Jahren,weiterhin steigen.

Bei Vollbelegung der Wohngemeinschaft werden sich 18 Vollzeitkräfte um die Bewohner kümmern. Erste Gespräche mitzukünftigen Mietern wurden schon geführt. Darüber hinaus wurden die Sozialstationen aller Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen über das neue Angebot in Kenntnis gesetzt.

Ich bin mir sicher, dass die Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH eine Bereicherung für unsere Stadt seinwird und wünsche Ihnen einen guten Start sowie viel Erfolg.

Herzliche Grüße

Der Bundestagsabgeordnete Willi Zylajew, MdB, gehört seit 2002 dem Deutschen Bundestag an und vertritt denWahlkreis 92, Rhein-Erftkreis I, zu dem auch die Stadt Kerpen gehört. Als langjähriges Mitglied im Gesundheitsaus-schuss und im Ausschuss für Arbeit und Soziales in Berlin ist er ausgewiesener Experte für alle pflegepolitischenBelange der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Marlies Sieburg (SPD), ist seit dem 10. Oktober 2004 amtierende Bürgermeisterin der Stadt Kerpen, am 30. August2009 wurde sie für sechs Jahre in ihrem Amt bestätigt. Hier ihr Grußwort zur bevorstehenden Eröffnung einer Wohnge-meinschaft für Menschen mit Beatmung in Kerpen-Sindorf im Januar 2012.

VERSORGUNGSFORMEN

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17 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

VERSORGUNGSFORMEN

Einzigartige Vernetzung und Kooperationin Kerpen-SindorfMit Spannung war die Pressekonferenz am 23. November 2011 im Rathaus Kerpen erwartet worden, bei der dasKonzept für die Wohngemeinschaft für Menschen mit Beatmung in Kerpen-Sindorf präsentiert wurde, die die Heimbe-atmungsservice Brambring Jaschke GmbH eröffnen wird. Alle Partner, die an der bisherigen Planung beteiligt waren,bekräftigten, dass die bisherige hervorragende Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll. Die Schaffung einer Wohn-gemeinschaft für Menschen mit Beatmung in Kerpen-Sindorf schafft eine win-win-Situation für alle Beteiligten.

Die Stadt Kerpen war mit bei der Pressekon-ferenz mit Peter Knopp, dem 1. Beigeordne-ten und Verwaltungschef der Stadtverwaltung,vertreten, der die Grüße der BürgermeisterinMarlies Sieburg übermittelte. Des weiterennahmen Hans Arnold Maus, AbteilungsleiterSenioren, Behinderte und soziale Hilfen, Jür-gen Vaaßen, Abteilungsleiter Wohnungswe-sen, Brigitte Püllen, Pflegeberatung nach§4 PfG NW, Karl Heinz Mayer, Amtsleiter Pla-nen, Bauen, Wohnen und Umweltschutz sowieErhard Nimtz, der Pressesprecher Stadt Ker-pen teil. Geschäftsführer Jörg Brambring vonder Heimbeatmungsservice Brambring Jasch-ke GmbH und Niederlassungsleiterin MartinaFriedrichs dankten der Stadt Kerpen für diebisherige große Unterstützung. „Dies ist keineSelbstverständlichkeit“, so Brambring. „Es istvielmehr einzigartig, dass eine Stadt derartviele Interessenten an einen Tisch zusammenbringt!“

Die hervorragende Kooperation mit der Arbei-terwohlfahrt AWO, die Geschäftsführer Wolf-gang Schilling vertrat, wurde betont. Sie wirdsich in Zukunft auf gemeinsame Fortbildungs-maßnahmen bis hin zu medizinischem Notfall-Support durch die HeimbeatmungsserviceBrambring Jaschke GmbH erstrecken. DieAWO wiederum bietet Leistungen wie Essen,Assistenz und Freizeitgestaltung an, die auchdie Mieter in der Wohngemeinschaft für Men-schen mit Beatmung nutzen können. Karl-Heinz Emrich, Rechtsanwalt und Investor, hatmit dem barrierefreien Gebäude eine wichtigeVoraussetzung für diese Wohngemeinschaftgeschaffen. Durch die öffentliche Förderungist außerdem der Wohnraum bezahlbar. Idealist auch der Standort: Die zukünftigen Mieterkönnen die Nähe zur Natur und die Ruhe ge-nießen, sie sind jedoch auch schnell im be-lebten Ortskern. Ideal ist auch die Anbindungan das Therpiezentrum Rhein-Erft mit seinerSpezialisierung auf beatmete Menschen unddie schnelle Erreichbarkeit von Köln mit seinenvielen Kliniken und Standorten der Medizin-technik. So nahm an der Pressekonferenzauch die Klinikberaterin Beatmung, SusanneWildensee, von der Firma Res Med teil.

Im Dezember fand eine Begehung durch dieHeimaufsicht und das Gesundheitsamt statt.Mit den örtlichen Vernetzungspartnern wieÄrzten, Pflegeberatungsstellen und Kranken-häuser werden erste Gespräche geführt, umzunächst im Bereich Kerpen den Bedarf anaußerklinischer Intensivversorgung zu decken.Nur wenn dann noch Plätze frei sind, werdenüberregional Klienten angesprochen. Im Ja-nuar 2012 findet die feierliche Eröffnung statt.

Schon lange beschäftigt sich die Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH mit demThema Wohngemeinschaften für Menschen mit Beatmung. Für ihr innovatives und vorbildli-ches Managementprojekt mit dem Titel "Wohngemeinschaften von intensivpflegebedürftigen Men-schen" wurde sie u.a. mit dem "Deutschen PflegeManagement Preis 2007" ausgezeichnet.

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Nummer 15 18GEPFLEGTDURCHATMEN

VERSORGUNGSFORMEN

Das Arche-TeamIm Brühl 14, 72127 KusterdingenTelefon: 07071-551626www.arche-regenbogen.de

Liebe und Hightech zum ÜberlebenIn der ARCHE-Regenbogen leben zwölf Kinder und Jugendliche, die teilweise oder ganzvom Beatmungsgerät abhängig sind. Neben hochprofessioneller Intensivpflege sindGeborgenheit und eine familiäre Atmosphäre für diese Kinder besonders wichtig unddeshalb das oberste Gebot der Kinder-Intensivpflege-Einrichtung.Sechs kleine Patienten hat die Journalistin Annette Schumm in der Arche Mini besucht.

„Jetzt fangen wir mal die Frösche“– Julia Ablenimmt den sterilen Absaugeschlauch und führtihn in das Loch in Finns Hals ein. Zum Über-leben braucht der zweijährige Finn den Schnittin der Luftröhre, das sogenannte Tracheo-stoma. Er kann nur zeitweise selbst atmen.Die Frösche sind der Schleim, der sich in derLunge ansammelt. Gesunde können denSchleim hochhusten, doch Finn und die ande-ren fünf kleinen Kinder der Kusterdinger Kin-der-Intensivpflege-Einrichtung brauchen dafürregelmäßig den Absaugeschlauch. Julia Ableist Kinderkrankenschwester und formuliert me-dizinische Fachbegriffe gerne für ihre Kleinenum. Das macht es etwas natürlicher für die in-tensiv betreuten Kinder, die fast alle nebendem Tracheostoma eine Magensonde haben,also nicht selbst essen und schlucken können.Dass die kleinen Patienten nicht oder kaumselbständig atmen können und eine Atemhilfebenötigen, liegt meist an Muskel- oder Stoff-wechselkrankheiten, Tumoren, an Folgen ei-nes Unfalls oder einer komplikationsreichenGeburt. Manche wurden schon als Frühchenbeatmet. Dabei ist die Heimbeatmung sehrkomplex und betreuungsintensiv. Die Hightech-Geräte müssen richtig bedient werden, Hy-giene und ständiges Beobachten sind überle-benswichtig. Im Notfall muss sofort richtiggehandelt werden.Liebevoller UmgangIn Deutschland gibt es rund 2.000 Kinder mitTracheostoma, die meisten davon werden zuHause betreut. Doch in manchen Familien istdie aufwändige Pflege nicht möglich. Für diesePatienten gibt es Lang- oder Kurzzeitpflege-plätze wie in der ARCHE-Regenbogen. „Wirhaben Kapazität für zwölf Kinder und Jugend-liche zwischen null und 18 Jahren“, sagt dieFachkinderkrankenschwester und Geschäfts-führerin Christiane Miarka-Mauthe, die 2007die Einrichtung mit zwei Häusern, eine fürKleine, die Arche Mini und eine für ältere Kin-der, die Arche Junior, gegründet hat. „Diekleine Anzahl ermöglicht uns, eine sehr fami-liäre und liebevolle Atmosphäre trotz hochpro-fessioneller Intensivmedizin zu leben.“ Undliebevoll ist der Umgang hier tatsächlich. JuliaAble und ihre Kollegin Bianka Feiler habenFrühschicht in der Arche Mini. Sie bereiten dieMedikamente sowie die Sondennahrung inBabyflaschen vor. Auf die Flaschen sind Pin-guine gemalt. „Klar, wir könnten auch einfacheFlaschen benutzen, aber wir wollen so vielKindheitsnormalität wie möglich“, sagt JuliaAble. Feste Rhythmen strukturieren den TagSie kennt ihre Schützlinge genau. Leise läuftsie an Finns Bett, in dem auch viele Kuschel-tiere liegen. Vorsichtig fasst sie den Zweijähri-gen an die Stirn. Finn erkennt sie gleich und

strahlt. „Mir ist das Wohl des Kindes genausowichtig wie die Werte auf den Geräten“, meintdie Kinderkrankenschwester. Sie arbeitet mitall ihren Sinnen, genau hört sie auf die Atem-geräusche und fühlt Finns Körpertemperatur.Dann startet die große Pflegerunde. Das Ge-sicht wird gewaschen, die Kompressen ge-tauscht, das Überwachungsprotokoll ausge-füllt, die Nahrung an die Sonde gehängt, dieWindel gewechselt und vieles mehr. MancheKinder inhalieren oder machen mit denSchwestern die ersten krankengymnastischenoder logopädischen Übungen. Was geht, wirdin den Pflegeablauf eingebaut. Aus anderenZimmern, die trotz der Geräte, Notfalltaschenund Pflegeutensilien fast wie Kinderzimmeraussehen, hört man die singenden Stimmender Kinderkrankenschwestern, zwischendurchauch das Piepsen der Monitore. Besuch eines HundesWenn alle Kinder so gegen 10 Uhr angezogenund mobilisiert sind, beginnt der Morgenkreisim Wohnzimmer. Vor der großen Fensterfronthoppeln die Häschen Max und Amy im Garten.Der vierjährige Junge Enis klopft lachend andie Scheibe. Er darf heute mit dem Morgen-kreis beginnen. Er nimmt den Klöppel desGlockenspiels, und es ertönt mit Bianka Fei-lers Hilfe eine kleine Melodie. Jedes Kind darfspielen, mit oder ohne Hilfe. Je nach den ei-genen Möglichkeiten. „Wir haben hier sehrunterschiedliche Kinder“, sagt Christiane Mi-arka-Mauthe. „Manche sind im Wachkoma, an-dere dagegen sehr mobil und üben sogar dasEssen.“ Jedes Kind wird in der ARCHE-Re-genbogen individuell gefördert. Erzieherinnenarbeiten mit den Kindern, die Gruppe machtbei gutem Wetter Ausflüge, und regelmäßigkommt eine Musiktherapeutin. Highlights sinddie Besuche der Clowns oder des Hundes.Der Kinderarzt der ARCHE-Regenbogen, Dr.med. Konstantin Puttkamer, der einmal in derWoche Visite macht, verschreibt den Kindernje nach Bedarf Medikamente, Logo-, Ergo-oder Physiotherapie. Die Therapeuten kom-men regelmäßig in die ARCHE-Regenbogen.

Schulung der Eltern ist wichtig„Neben den Kindern stehen die Eltern im Zen-trum unserer Aufmerksamkeit. Wir schulenMütter und Väter, die ihr Kind mit nach Hausenehmen möchten“, schildert Christiane Miarka-Mauthe. „Das Programm Fit für Zuhause berei-tet sie auf die Zeit nach der Intensivstation vor.“ Mit dem Programm sind Eltern in Pflege undTherapie miteingebunden. So auch die Mutterdes elf Monate alten Ahmad. Sie fährt jedenTag von Pforzheim nach Kusterdingen, umihren zweiten Sohn zu sehen und um baldselbst die Betreuung zu übernehmen. Wennsie sich ganz sicher ist und in Pforzheim eineKraft für die ambulante Pflege frei ist, möchtesie Ahmad nach Hause holen. Vorher kann siein Ruhe und alleine mit ihrem Sohn üben. Fallsetwas schief geht, steht sofort eine Kinder-krankenschwester bereit, um bei der Beat-mung zu helfen oder Fragen zu beantworten.Eine Elternwohnung macht es möglich, dassVäter und Mütter zeitweise rund um die Uhrbei ihrem Kind sein können. Das ist hilfreich,wenn es Kindern schlecht geht und die Elternin der Nähe bleiben. Die Wohnung steht aberauch für Eltern bereit, die zu jeder Zeit diePflege mitmachen und erlernen wollen. „DieEltern werden behutsam mit der aufwändigenmedizinischen Pflege ihres Kindes vertraut ge-macht, um in Notfällen adäquat reagieren zukönnen und um Berührungsängste vor alltäg-lichen Dingen wie spazieren gehen abzu-bauen. Mein Wunsch ist, dass sie einenmöglichst normalen Alltag zu Hause erlebenund unabhängig sind“, so Christiane Miarka-Mauthe. Wenn alles gut geht, kann AhmadsMutter bald in Pforzheim die Frösche fangen.

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19 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

PFLEGE

Boys’Day startet ins zweite Jahr - Neue Aktionslandkarte im Netz ...All die Versorgungsformen, die auf den voran gegangenen Seiten beschrieben wurden, können nur funktionieren, wenndort hochqualifizierte Pflegekräfte tätig sind. Und schon jetzt müssen Kinder und Jugendliche für den Pflegeberufbegeistert werden. Deshalb ist bereits wieder der Startschuss zum Jungen-Zukunftstag 2012 gefallen. Unternehmen,Schulen und Einrichtungen können ihre Angebote für den Boys’Day am 26. April 2012 ab sofort wieder auf einerAktionslandkarte unter www.boys-day.de veröffentlichen.

Angeboten werden viele Mitmach-Aktionenund kostenlose Materialien zum Jungen Zu-kunftstag. Der Boys’ Day – Jungen-Zukunfts-tag ist eine Aktion von „Neue Wege für Jungs“und wird vom Kompetenzzentrum Technik-Di-versity-Chancengleichheit e.V. in Bielefeld bun-desweit koordiniert. Boys’ Day und „Neue We-ge für Jungs“ werden gefördert vom Bundes-ministerium für Familie, Senioren, Frauen undJugend sowie aus Mitteln des EuropäischenSozialfonds. www.boys-day.dewww.neue-wege-fuer-jungs.dewww.kompetenzz.de

nahmegarantie nach der dreijährigen Ausbil-dung. Für Jungen, die gerne mit Menschen fürMenschen arbeiten wollen, ist das die richtigeAusbildung. Ich selbst habe diesen Beruf aucheinmal erlernt und es nie bereut.“ Franz Wag-ner, Bundesgeschäftsführer des DeutschenBerufsverbands für Pflegeberufe e.V. schreibt:„Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufee.V. (DBfK) unterstützt den Boys'Day, weil im'Frauenberuf Pflege' auch Männer eine erfül-lende Berufsoption haben und Karriere ma-chen können. Männern – ob jung oder reifer –ist dies oft kaum bekannt. Die Facetten derPflege im Spektrum zwischen Neugeborenenund Sterbenden, zwischen High-Tech undHigh-Touch sind vielfältig wie in kaum einemanderen Beruf.“Auf der neuen Aktionslandkarte unterwww.boys-day.de können Jungen nachBoys’Day-Angeboten online suchen und sicheinen Platz für ihre Wunschaktion reservieren.

„Der Boys’Day zeigt den Jungs neue Wege fürihre berufliche Zukunft auf“, erklärt Bundesfa-milienministerin Dr. Kristina Schröder. „Davonprofitieren sowohl die Jugendlichen als auchdie potentiellen zukünftigen Arbeitgeber. DieTeilnehmerzahlen übertrafen schon beim er-sten bundesweiten Boys'Day unsere kühnstenErwartungen.“ Das ist ein großer Erfolg. „Ichunterstütze den Boys'Day sehr gerne, weil ichauch den männlichen Schulabgängern denBeruf des Altenpflegers näher bringen möch-te. Ein Beruf, der heute noch oftmals als 'Mäd-chen-Beruf' bezeichnet wird. Es ist ein inter-essanter und abwechslungsreicher Beruf, dervielfältige Entwicklungsmöglichkeiten und Auf-stiegschancen bietet,“ so Bernd Meurer, Prä-sident des Bundesverbands privater Anbietersozialer Dienste e.V.. „Mehr als 80.000 moti-vierte Fachkräfte benötigt die Pflegewirtschaftin den nächsten zehn Jahren“ so Meurer. „Einkrisensicherer Beruf also, mit einer Über-

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Nummer 15 20GEPFLEGTDURCHATMEN

PFLEGE

„Innovative Pflegepraxis“ (BA) In Deutschland gibt es aktuell über 60 Studiengänge für Pflegende an Universitäten und Fachhochschulen. BrauchenPflegende noch ein weiteres Angebot? An der Universität Witten/Herdecke gibt es jetzt den neuen Studiengang„Innovative Pflegepraxis“ (BA).

den in regionale Gruppen von bis zu sechsStudierenden zusammengefasst. Gemeinsammit einem Lehrbeauftragten des Departmentsfür Pflegewissenschaft bearbeitet die Gruppeden jeweiligen Auftrag vor Ort. Diese Klein-gruppe und die Betreuung durch den Lehrbe-auftragten bleiben während des gesamtenStudiums bestehen. Somit entsteht also eingeschützter Raum, in dem kleinere Projektedurchgeführt werden können. Ziel ist es, Frei-räume zu schaffen, in denen die bisherige Pra-xis reflektiert und neue Lösungen gefundenwerden können. Der Umfang der „GeleitetenPraxis“ entspricht in etwa dem Umfang derPräsenzzeiten an der Universität. Zusätzlichwerden Online-Lernphasen direkt in einen ge-schützten Internet-Raum ermöglicht, die zumChatten, zu Vorlesungseinheiten, JournalClubs oder ähnlichem genutzt werden. Da-durch gestaltet sich der Studiengang für dieStudierenden als individuell sehr zeitflexibel.

Was sind die Studienvoraussetzungenfür den Studiengang„Innovative Pflegepraxis“?Gesucht werden erfahrene Pflegende, die diePflegepraxis mit wissenschaftlicher Fundie-rung gestalten wollen. Neben einer dreijähri-gen Berufsqualifikation aus dem Pflegebereichoder aus dem Hebammenwesen ist eine min-destens zweijährige Berufspraxis mit berufs-spezifischen Fachkenntnissen und Fertigkeitenunabdingbar. Notwendig sind ebenso grundle-gende Englisch- und EDV-Kenntnisse. DesWeiteren ist ein dreistufiges Aufnahmeverfah-ren erfolgreich zu durchlaufen. In der ersten Stufe erfolgt eine schriftliche Be-werbung, neben den üblichen Bewerbungsun-terlagen ist ein das Studium befürwortendesGutachten einzureichen. Zusätzlich soll dieschriftliche Ausarbeitung eines Fachthemas(max. 3 – 4 Seiten) der Bewerbung hinzuge-fügt werden. In der zweiten Stufe des Aufnahmeverfahrenserfolgt eine dreistündige benotete Klausur. ZurKlausurvorbereitung wird nach erfolgreichemDurchlauf der ersten Stufe ein Reader zur Ver-fügung gestellt. Darin befinden sich alle klau-surrelevanten Texte.Erfolgreich abgeschlossen ist diese zweiteStufe mit einer Klausurnote < 2,5.Abschließend erfolgt die dritte Stufe des Auf-nahmeverfahrens: Hier werden in Gruppen-runden mit maximal sechs BewerberInnenjeweils ein freigehaltenes Referat (10 Minuten)und die Moderation einer anschließenden Dis-kussionsrunde zum Referat (20 Minuten)durchgeführt. Die Referierenden nehmen dannanschließend an den anderen Diskussions-runden teil. Nach einer Pause (30 Minuten) er-folgen dann noch zwei 30minütige Einzelge-spräche mit Mitgliedern des Aufnahmeaus-schusses, die vorher als BeobachterInnen anden Diskussionrunden teilgenommen haben.Am Ende des Auswahltages treffen sich alleGutachterInnen des Aufnahmeausschusses

Zurzeit sind viele Studiengänge auf Studie-rende ausgerichtet, die kurz nach der Ausbil-dung zur Gesundheits-/Krankenschwesteroder Altenpflegerin oder gleichzeitig mit derGrundausbildung (dualer Studiengang) einenersten akademischen Abschluss erlangen wol-len. Oftmals sind die Absolventen noch ineiner sehr frühen Phase der beruflichen Ent-wicklung. Wo aber sind derartige Angebote füretablierte, berufserfahrene Pflegende zu fin-den? Meistens haben diese Pflegenden diePhase der Familienbildung abgeschlossen undsuchen nun nach neuen Herausforderungenim Beruf. Aufgrund der langjährigen prakti-schen Erfahrung haben sie sich zu Expertenim eigenen beruflichen Feld entwickelt undnun besteht der Wunsch nach einer berufli-chen Weiterentwicklung. Allerdings möchtendiese Pflegenden nicht den Kontakt zu den Pa-tienten verlieren und scheuen sich so vor lang-jährigen Studiengängen, die dann auch häufigzu Aufgabenfeldern in Stabsstellen, Verwal-tungen, Aufsichtsbehörden (z.B. MDK oderGesundheitsamt) führen. Bisher finden sichnur wenige Beispiele von akademisch qualifi-zierten Pflegenden, die am Patientenbett zufinden sind.

Aus den unterschiedlichen Pflegeeinrichtun-gen und Krankenhäusern mehren sich die An-forderungen an die Pflegewissenschaft: Esbesteht der dringliche Wunsch, nach nunmehrfast 16 Jahren, durch Pflegestudiengänge er-worbenes Wissen in großem Maße für diePflegepraxis endlich nutzbar zu machen. Eswird immer lauter der Bedarf nach wissen-schaftlich fundierten Pflegepraktikern im di-rekten Patientenkontakt geäußert. Ebensowird die praktische Unterstützung bei der Ent-wicklung zukunftsfähiger Konzepte zur Ge-sundheitsversorgung als unerlässlich ange-sehen. Die AbsolventInnen von pflegerischenStudiengängen werden außerdem benötigt,die Optimierung der interdisziplinären Kom-munikation und Kooperation voranzubringen.Schließlich soll somit auch ein Anschluss aneuropäische Ausbildungs- und Qualifikations-niveaus erfolgen.

Um auf diese Anforderungen Antworten zugeben und gleichzeitig auch die berufliche Ex-pertise von langjährig tätigen Pflegenden auf-zugreifen, wurde im Department für Pflege-wissenschaft an der Universität Witten/Her-decke ein neuer Bachelorstudiengang entwik-kelt. Der Studiengang befindet sich derzeit beider Agentur AQAS im Akkreditierungsverfah-ren.

Was ist der Bachelorstudiengang„Innovative Pflegepraxis“?Dieser Bachelorstudiengang wurde gemein-sam in enger Zusammenarbeit mit Kooperati-onspartnern aus der Pflegepraxis entwickelt.Er soll das bereits im Beruf erworbene Fach-wissen von Pflegenden vertiefen und erwei-

tern. In einem ersten Schritt wird also das ei-gene Fachwissen sortiert und systematisiert.Im weiteren Studienverlauf werden den Stu-dierenden wissenschaftliche Methoden undKompetenzen vermittelt, die sie dann aufbau-end auf der persönlichen Expertise im jeweili-gen Praxisfeld direkt erproben können. Dies istmöglich, weil der neu konzipierte Studiengangnach einer einwöchigen Präsenzzeit wieder di-rekt in das jeweilige Praxisfeld führt. So kön-nen die in der Universität erworbenen Lernin-halte und Kenntnisse unter Anleitung als klei-nere Praxisprojekte direkt vor Ort umgesetztwerden.

Wie baut sich der Studiengang„Innovative Pflegepraxis“ auf?Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester,wobei bereits nachgewiesene Fachkompeten-zen aus Berufsqualifikation, Weiterbildung undPraxis das Studium auf vier Semester verkür-zen. Damit erfolgt der Einstieg in das Studiumnach einer erfolgreichen Eingangsprüfung di-rekt in das dritte Semester. Die Präsenzzeitenverteilen sich auf insgesamt 18 Wochen ander Universität. Zusätzlich sind Online-Lern-phasen (eLearning) eingebettet. Auf diesePräsenzwochen folgen somit jeweils vier bisfünf Wochen betreute Selbstlernphasen. Ins-gesamt werden zwölf Lernmodule angeboten,die sich über folgenden Themenbereiche er-strecken: Professionelle Pflege im Gesund-heitswesen, Verstehen von Pflegeforschung,Forschungsentwicklung in der Pflegepraxis /Grundlagen, Instrumente für die Praxisent-wicklung, Praxis / Theorie-Vernetzung, Grund-lagen wissenschaftlichen Arbeitens, Feldorien-tierung in der Familienorientierten Pflege undder Akutpflege, Grundlagen klinischer Studien/ Pflegetheorien, Wahlmodul (Elemente mo-derner Führung / Grundlagen ökonomischenHandelns), Studium fundamentale und Praxis-entwicklungsprojekt Teil I und Teil II.

Was sind die Besonderheiten desStudiengangs „Innovative Pflegepraxis“?Um die Erprobung an der Universität neu er-worbener Methoden und Kompetenzen direktim Praxisfeld umsetzen zu können, werden alsintegraler Bestandteil des Studiums Studie-rende in Kleingruppen vor Ort geleitet. Diese„Geleitete Praxis“ als Teil des Studiums istkeine Praxisanleitung im herkömmlichen Sinn.Vielmehr sollen so tragfähige Netzwerke ge-spannt werden, die sich auch nach dem Stu-dium gewinnbringend etablieren werden. Injedem Lernmodul werden modulspezifischePraxisaufgaben gestellt. Um die gestellten Auf-gaben innerhalb der Geleiteten Praxis durch-führen zu können, benötigen die Studierendenje einen Nachweis des Zugangs zum Praxis-feld in einer kooperierenden Gesundheitsein-richtung. Diese Einrichtungen haben sichvertraglich mit der Universität Witten/Herdeckeverpflichtet, den Studierenden einen Praxiszu-gang zu ermöglichen. Die Studierenden wer-

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21 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

PFLEGE

zu einer Beurteilung der persönlich erlebtenTeilnehmerInnen. Dieses aufwändige Aufnah-meverfahren belohnt dann bei erfolgreicherAbsolvierung mit dem direkten Einstieg in dasdritte Studiensemester! Schließlich wird zumStudienbeginn noch der Nachweis des Zu-gangs zum Praxisfeld durch eine kooperie-rende Gesundheitseinrichtung benötigt.

Was ist mit dem abgeschlossenenStudium möglich?Erfahrene Pflegende mit derartig erweitertenund vertieften Fachkenntnissen haben so dieMöglichkeit, sich für die Veränderungspro-zesse in Gesundheitswesen und Pflege neu zupositionieren. Sie verfolgen die aktuellen fach-lichen Entwicklungen und kennen die Schnitt-stellen und Möglichkeiten zu anderen Berei-chen und Berufsgruppen. Der Bereitschaft zukonstruktiver interdisziplinärer Zusammenar-beit kommt ein besonderes Gewicht zu. Sowirken diese Pflegenden insbesondere mit ander Qualitätssicherung in der pflegerischenVersorgung von Menschen und deren Fami-lien, der Praxisentwicklung von wissenschaft-lich gesichertem Wissen und somit an neuenVersorgungskonzepten und an der Steuerungvon Versorgungsverläufen. Sie leisten einenwertvollen Beitrag zur interprofessionellen Zu-sammenarbeit und beteiligen sich an der Ent-wicklung neuer Berufszuschnitte. Sie sindbereit, Verantwortung zu übernehmen, besit-zen auch ökonomische Kompetenz und tragenso zu neuen Bedingungen für eine zukunftsfä-hige Gesundheitsversorgung bei. Selbstver-ständlich berechtigt ein erfolgreich abgeschlos-senes Studium „Innovative Pflegepraxis“ auchzum Zugang zu einem weiterführenden Ma-sterstudiengang.

Warum an der Universität Witten/Herdeckestudieren?Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist dieerste deutsche Universität in privater TrägerDie Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist die

erste deutsche Universität in privater Trä-gerschaft. Mit ihrem interdisziplinären „Stu-dium fundamentale“ und der Förderung vonEigenverantwortung und Unternehmertum,nimmt sie seit 1982 eine besondere Positionin der deutschen Bildungslandschaft ein. ImMittelpunkt stehen die Studierenden und dieEntfaltung ihrer individuellen Neigungen undPotentiale. In der konsequenten Fortschrei-bung des Humboldtschen Bildungsideals ver-steht sich die UW/H als eine unternehmeri-sche Universität im Sinne der Einheit von For-schung, Lehre und praxisnaher Erprobung. Das 1995 an der UW/H gegründete Depart-ment für Pflegewissenschaft gilt als ein Pionierdes Faches. Es hat es sich zur Aufgabe ge-macht, die Pflegewissenschaft im universitä-ren Kontext zu entfalten und einen Beitrag zurbesseren Versorgung pflegebedürftiger Men-schen zu leisten. Abgeleitet von den allgemei-nen Grundsätzen der Modell-Universität Wit-ten/Herdecke werden die Studierenden in klei-nen Gruppen intensiv betreut. Ziel ist es dabeiimmer, in allen Studiengängen AbsolventInnenso zu qualifizieren, dass sie direkt nach demStudium in ihrer neuen Rolle einsatzfähig sind.Im Department für Pflegewissenschaft hat dar-über hinaus die Praxis-/Theorievermittlungeinen herausgehobenen Stellenwert. Der hiervorgestellte Studiengang entspricht in Aufbauund Umsetzung diesen Grundsätzen und führtdiese konsequent fort.

Fakts in Kürze:Studienbeginn:jeweils zum SommersemesterUmfang und Dauer: 120 ECTS – Kre-ditpunkte (vier Semester), Einstieg indas 3. Fachsemester nach Anerkennungeinschlägiger Berufsqualifikationen undPraxiserfahrungen durch eine mehrstu-fige Eingangsprüfung und somit insge-samt 180 ECTS (sechs Semester)Abschluss: Bachelor of Arts, Akkredi-tierung bei AQAS.Unterrichtssprache: deutschStudienform: Vollzeit und zeitflexibelBewerbungen: fortlaufend möglichVoraussetzungen: dreijährige Berufs-qualifikation aus den Bereichen Pflegeoder Hebammenwesen; weitere zweiJahre entsprechende Praxiserfahrungsowie erfolgreicher Abschluss einesdreistufigen Aufnahmeverfahrens, Zu-gang zum Praxisfeld in einer kooperie-renden Gesundheitseinrichtung.Kosten: 12.600 Euro, Hinweise zur Stu-dienfinanzierung finden Sie unter:www.uni-wh.de/gesundheit/pflegewissen-schaft/studieninteressierte/beitraege-und-studienfinanzierung/Für weitere Informationen zum Studien-gang und zum Bewerbungsverfahrenwenden Sie sich bitte an: Sabine Zöllner, Department für Pflege-wissenschaft. Tel: 02302/[email protected] oder infor-mieren Sie sich bitte im Internet unter:http://www.uni-wh.de/gesundheit/pflege-wissenschaft/bachelorstudiengang-in-novative-pflegepraxis/

Cäcilia Krüger,Department für Pflegewissenschaft, Fakultät für

Gesundheit, Universität Witten/Herdecke

Prof. Christel Bienstein, Leiterin des Departmentsfür Pflegewissenschaft Private Universität Witten/Her-decke (UW/H)

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Nummer 14 22GEPFLEGTDURCHATMEN

RECHT

Qualitätssicherungskonferenz des G-BAAm 28. November 2011 fand in Berlin die 3. Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses(G-BA) statt, an der etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich über Ergebnisse, Konse-quenzen und Weiterentwicklungen in der ambulanten, stationären und sektorenübergreifenden Qualitätssicherung zuinformieren.

Seit dem 1. Juli 2008 werden alle Entschei-dungen im Gemeinsamen Bundesausschuss(G-BA), dem einzigen sektorenübergreifendbesetzten Beschlussgremium für ambulante,ärztliche und zahnärztliche sowie stationäreBelange getroffen. Dieses oberste Beschluss-gremium bestimmt in Form von Richtlinien denLeistungskatalog der Gesetzlichen Kranken-versicherung (GKV) für etwa 70 Millionen Ver-sicherte, d.h. der G-BA legt fest, welche Lei-stungen der medizinischen Versorgung vonder GKV erstattet werden.Die 13 Mitglieder regeln die Versorgung mitMedikamenten, Heil- und Hilfsmitteln und siesind auch zuständig für die Qualitätssicherungin der ambulanten und stationären Versorgungder GKV. Monatlich tagt der G-BA öffentlich.An diesen Sitzungen nehmen jeweils fünf Pa-tientenvertreter (von insgesamt mehr als 100Patientenvertretern) verschiedener Organisa-tionen beratend teil. Der G-BA steht unter derRechtsaufsicht des Bundesministeriums fürGesundheit, ist aber keine nach geordnete

Behörde. Rechtsgrundlage für die Arbeit desG-BA ist das fünfte Buch des Sozialgesetzbu-ches (SGB V). Ein Schwerpunkt der 3. Qualitätssicherungs-konferenz waren die Qualitätsberichte derKrankenhäuser, die nun gesetzlich vorge-schrieben sind und spätestens ab Februar2012 im Internet zu finden sein werden. DieBerichte dienen der Information von Patientin-nen und Patienten sowie einweisenden Ärztin-nen und Ärzten. Krankenkassen können die

Berichte auswerten und Empfehlungen fürVersicherte aussprechen. Ein Themenschwer-punkt war auch die Qualitätssicherung in derPflege. Prof. Dr. Ingo Heberlein setzte sich inseinem Referat mit dem Thema „Rahmenbe-dingungen für die qualitätsgesicherte Substi-tution ärztlicher Leistungen durch Pflegekräfte“auseinander.Die weiteren Vorträge in diesem Themenblockhandelten von der Dekubitusprophylaxe (Prof.Dr. Andreas Büscher, Karen Pottkämper undHans-Christoph Wisch). Über „Patientensi-cherheit in der Pflege“ und neuen Handlungs-bedarf informierte Vera Lu. Auf der Internet-seite des G-BA sind alle Daten über dieseswichtige Gremium eingestellt.

Dort findet man auch alle Richtlinien undBeschlüsse.Interessenten können einen kostenlosenNewsletter abonnieren. Die Ergebnisse der 3.Qualitätssicherungskonferenz werden in Kürzeauf www.g-ba.de zu finden sein.

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23 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

RECHT

rechnet wird und damit im Ergebnisebenfalls nicht mehr zusätzlichdem Versicherten zur Verfügungsteht. Dadurch würde der in derGesetzesbegründung zum Aus-druck kommende Grundgedankeumgangen, was rechtswidrig bzw.unzulässig sei.

Der Entscheidung des SG Bremenist uneingeschränkt zuzustimmen,denn sie entspricht dem klaren Ge-setzeswortlaut und der dazu gehö-rigen Gesetzesbegründung. DasUrteil ist ein gutes Signal für allePflegebedürftigen mit einem be-sonderen Betreuungsbedarf, da esihre Ansprüche stärkt. Zugleichwird Klarheit für die ambulantenPflegedienste geschaffen, die die-se Kunden versorgen, weil sie sichim Rahmen der oft zeitaufwendigenund langwierigen Bewilligungsver-fahren gegenüber den Sozialhilfe-trägern nicht auf angeblich vorran-gige Leistungen aus dem SGB XIverweisen lassen müssen.

Die Anrechnung von zusätzli-chen Betreuungsleistungennach § 45b SGB XI auf zweck-gleiche Hilfeleistungen derSozialhilfe nach SGB XII istunzulässig

Die Regelung des § 45b SGB XI,die bereits im Jahr 2001 gesetzlicheingeführt wurde, begründet fürPflegeversicherte, bei denen durchden MDK auf Grund einer einge-schränkten Alltagskompetenz einerheblicher Bedarf an allgemeinerBeaufsichtigung und Betreuungfestgestellt wurde (z.B. Personenmit demenzbedingten Fähigkeits-störungen), einen Anspruch auf zu-sätzliche Leistungsbeträge fürBetreuungsleistungen gegenüberder Pflegekasse. Konkret bekom-men sie zwischen 100 EUR(„Grundbetrag“) und 200 EUR („er-höhter Betrag“) monatlich von derPflegekasse ersetzt. Dieser Betragwird zusätzlich und unabhängigzum Pflegegeld oder den Pflege-sachleistungen gewährt. Ziel dieser zusätzlichen Leistungs-beträge nach § 45b SGB XI war dieVerbesserung der Versorgungssi-tuation der pflegebedürftigen Versi-cherten, da der nicht verrichtungs-bezogene Bedarf an allgemeinerBeaufsichtigung und Betreuunggrundsätzlich nicht über die Leistun-

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Pflege die zusätzlichen Betreu-ungsleistungen nicht auf die ge-währten Leistungen angerechnetwerden. In dem Urteil wurde derbeklagte Sozialhilfeträger demzu-folge verpflichtet, der sozialhilfebe-dürftigen - und zugleich nach Pfle-gestufe I pflegebedürftigen - Kläge-rin Hilfe zur Pflege nach § 61 SGBXII ohne Anrechnung der Leistun-gen nach § 45b SGB XI zu bewilli-gen und ihr die abgezogene Diffe-renz zu den gewährten Leistungenauszuzahlen.In den Entscheidungsgründen ver-weist das Gericht auf die eindeu-tige Gesetzesbegründung zum§ 45b SGB XI, die betont, dass mitden zusätzlichen Betreuungslei-stungen ergänzende Möglichkeiteneiner dringend notwendigen Entla-stung bei der Betreuung geschaf-fen werden sollten und diese denPflegebedürftigen und ihren pfle-genden Angehörigen möglichst un-geschmälert erhalten bleiben müss-ten. Zu diesem Zweck sehe der §13 Abs. 3a SGB XI vor, dass bei derHilfe zur Pflege durch andere So-zialleistungsträger dieser zusätzli-che Betrag der Pflegeversicherungnicht angerechnet werden dürfe.Der eindeutige Gesetzeszweck wer-de verfehlt, wenn die Leistung nach§ 45b SGB XI zwar nicht beim Ein-kommen, aber beim Bedarf ange-

gen der Pflegeversicherung abge-deckt wird. Die Sozialhilfeträgervieler Bundesländer haben trotzdieser Zielsetzung des § 45b SGBXI frühzeitig die Ansicht vertreten,dass derartige Hilfebedarfe schonimmer im Rahmen der Hilfe zurPflege abzudecken gewesen seien,und schlussfolgerten daraus weiter,dass mit Einführung dieser Rege-lung im SGB XI vorrangig eine Aus-schöpfung der Beträge gegenüberder Pflegeversicherung zu erfolgenhabe. Deshalb wurden die bewillig-ten Leistungen zur Hilfe zur Pflegeum diese Beträge gekürzt.Dies widersprach von Anfang andem Wortlaut des § 13 Abs. 1, Satz1 und 3a SGB XI, in dem es heißt,dass die Leistungen der Pflegever-sicherung den Fürsorgeleistungenzur Pflege nach dem SGB XII vor-gehen, und die Leistungen nach§ 45b SGB XI bei den Fürsorgelei-stungen zur Pflege keine Berück-sichtigung finden dürfen.Dies bestätigte zuletzt (auch So-zialgericht Berlin, 13. September2011, Az.: S 90 SO 3040/09) dasSozialgericht Bremen (Urteil vom19. Juli 2011, Az. S 24 SO 100/10),das nach der durch den Sozialhil-feträger eingelegten Berufung abernoch nicht rechtskräftig ist. Danach dürfen bei Sozialhilfeemp-fängern mit Anspruch auf Hilfe zur

Anja Hoffmann,Rechtsanwältinbpa Landesbe-auftragte Berlin

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Nummer 15 24GEPFLEGTDURCHATMEN

REISEN

Der zweite Tag. In der Früh sieht Judit ausdem Hotelfenster und stöhnt: "Ich sehe nurhohe Gehsteige mit ein bis drei Stufen undviele, viele, viele Pflastersteine!" Da konnte ichmich schon darauf einstellen, heftig durchge-beutelt zu werden. Sicherheitshalber esse ichzum Frühstück nur einen Joghurt. Auf der Ta-gesordnung stehen die vatikanischen Museenund die Sixtinische Kapelle. Der Weg dorthinist im wahrsten Sinne des Wortes mit Steinengepflastert, die Gehsteigkanten sind Gott seiDank mit Rampen versehen. Das vatikanischeMuseum ist ohne Stufen zugänglich, zur Ka-pelle gibt es einen sehr engen Treppenlift. Esist den Fahrkünsten Judits zu verdanken, dassich nicht noch heute in diesem Treppenliftstecke. Menschenmassen in der SixtinischenKapelle. Tief unten im Rollstuhl, eingezwängtvon zahllosen Touristen, fühle ich mich un-wohl. Aber die Kapelle ist ein Erlebnis!Als wir das Museum verlassen, piepst daserste Mal die Beatmungsmaschine: Akku fastleer! „Naja“, denke ich, „die Batterie hält si-cherlich noch eine Stunde“. Wir fahren Rich-tung Hotel durch den Vatikan-Staat. DieMaschine piepst und piepst. Wir queren einenPlatz, plötzlich bekomme ich keine Luft mehr,der Akku ist endgültig leer, die Maschine hatihren Geist aufgegeben. Ich schnalze verzwei-felt mit der Zunge. Judit sieht, was los ist. Siereißt den Schlauch herunter und beatmet michmechanisch mit dem Ambubeutel. Die Ambu-lanz kommt eine halbe Stunde später. Wäh-rend der Fahrt ins Hotel muss ich weiterbebeutelt werden. Endlich wieder im Hotel,endlich eine Steckdose. Die Maschine beginntmich wieder zu beatmen. Ein schönes Gefühl,wieder Luft zu bekommen.Aufregung in einer italienischen Trattoria:Tische werden gerückt, damit der Elektroroll-stuhl Platz hat, die Außenbeleuchtung wird ab-gesteckt und mein Beatmungsgerät ange-steckt. Ich bestelle Lasagne „frulata“, „pas-sata“. Der Kellner runzelt die Stirn, verschwin-det kurz in der Küche, um uns dann hände-ringend zu erklären, dass man eine Lasagnenicht passieren kann. Judit geht selbst in dieKüche und püriert mit dem Mixstab die La-sagne. Der Koch sieht ihr verzweifelt zu, esbricht ihm das italienische Herz. Er greift sichauf den Kopf: Die Österreicher!„Eher kommt ein Behinderter in den Himmelals in die Kirche!“, lautet ein Spruch der Be-hindertenbewegung. Barrierefreiheit ist heutefür die Kirche kein Fremdwort mehr, wie einebriefliche Umfrage in den österreichischenDiözesen zeigt. Sukzessive werden Kirchen mitRampen versehen, wie zuletzt der Klagenfur-ter Dom und die Stadtpfarrkirche in Eisen-stadt. Auch vereinzelte blinde Religionslehrer kommen in Wien zum Einsatz. Dem Klagen-

Mit Rollstuhl und Beatmungsgerätauf dem Weg zum Papst (II)Viele versuchen auf Abenteuerreisen wie Free-Climbing, Helicopter-Skiing, Wildwasser-Rafting ihrem Leben Spannungzu verleihen. Doch auch wer im Elektrorollstuhl und mit Beatmungsgerät eine Studienreise in den Vatikan nach Rommacht, wie Dr. Franz-Joseph Huainigg, hat etwas zu erzählen. Hier Teil II seines Berichts, für den er den europäischenJournalistenpreis 2008 erhielt.

Dr. Franz-Joseph Huainigg, Sprecher fürMenschen mit Behinderung im ÖVP Klub

furter Diakon Dietmar Böte reichte es nicht,dass ab und zu Messen in Gebärdensprachegedolmetscht werden. Er entwickelte mit ge-hörlosen Menschen ein eigenes Vaterunserund lässt auch deren Kultur in Taufen, Trauun-gen und in der Osterliturgie einfließen. Auchim Vatikan ist der Petersdom, die SixtinischeKapelle, die Museen und die Grotte stufenloserreichbar. Dass diese Entwicklung noch nichtabgeschlossen ist, zeigt ein Erlebnis abseitsder Touristenpfade. Zum Amtsgebäude desSottosegretario, Mons. Pietro Parolin führendrei Stufen. Ich will schon umkehren, auf denGesprächstermin verzichten, doch die Mitar-beiter des Außenministers meinen beflissent-lich „no problema!“. Und schon rücken sechsbullige Männer der Vatikan-Feuerwehr an, ummich schwitzend samt Rollstuhl die Stufenraufzutragen. „250 Kilo“, erkläre ich, was vonkeinem der Träger bezweifelt wird. Doch diedrei Stufen sind nur ein Vorgeschmack auf dieweiteren 30 Stufen im Gebäude. Ächzend,zähneknirschend und auf italienisch leise flu-chend, werde ich von den Männern der Vati-kan-Feuerwehr in den Sitzungssaal geschleppt.Die Mühen und meine ausgestandenen Äng-ste werden mit einem interessanten Gesprächbelohnt. Nicht zuletzt geht es um die Euthana-siedebatte, bei der die Kirche an der Seite be-hinderter Menschen für den Erhalt des Lebenskämpft. Erinnerungen an Pier Giorgio Welbywerden wach. Auf seinen Wunsch hin wurdedie Beatmungsmaschine letztes Weihnachtenabgeschaltet. Gerne hätte ich mit dem Italie-ner Erfahrungen ausgetauscht. Doch ich kamzu spät. Der Höhepunkt steht am letzten Tag auf demProgramm: Eine Generalaudienz des Papstes.Der Petersplatz ist randvoll mit Menschen ausder ganzen Welt gefüllt. Jubel und „Benedetto!Benedetto!“ – Rufe begleiten den Papst, derim Papamobil zur Bühne fährt. Ich sitze bravin der „Behindertenloge“ und habe sogarStrom für die Beatmungsmaschine. Judit woll-te einfach ein anderes Kabel – wahrscheinlichdie Tonanlage des Papstes - abstecken, ummir Strom zu verschaffen. Doch ein Zeremo-nienmeister mit Frack und weißem Hemd hieltsie zurück und organisierte ein längeresKabel. Die Begrüßung, die Ansprache desPapstes in allen Sprachen, braucht ihre Zeit,doch alle harren in der gleissenden Mittags-sonne aus. Dann kommt der Zeremonienmei-ster und weist allen behinderten ZuseherInneneinen anderen Platz zu. Aufgefädelt wie eineMitleidskette stehen wir in Reih und Glied ent-lang einer Mauer, die wenigstens kühlendenSchatten spendet. Links neben mir steht eineMutter mit ihrem behinderten Baby. Der Zere-monienmeister nimmt es probehalber ausdem Kinderwagen. Rechts neben mir sitzt ein

dicker Amerikaner im Rollstuhl. Er steht immerwieder auf und vertritt sich kurz die Beine.Eine Heilung? Oder der Rollstuhl als Möglich-keit, dem Papst so nah wie möglich zu kom-men? Endlich rollt der Papst vorbei und dasPapamobil hält direkt vor der Mutter mit dembehinderten Kind. Der Zeremonienmeisternimmt das Baby und reicht es dem Papst. Derküsst es auf die Stirn. „Glaube kann Bergeversetzen“, fällt mir ein. Ich würde es demBaby und seiner Mutter wünschen.

Nachsatz: Aus den geplanten vier Tagen inRom wurden fünf Tage. Wie beschrieben, wur-den von Michael fünf AUA-Maschinen ge-testet. Zum Einsatz kam ein nicht getestetessechstes Flugzeug. Bleibt die Erkenntnis: Eherkommt ein Rollstuhlfahrer mit Beatmungsgerätin den Petersdom als mit dem Flugzeug in denHimmel. fjhwww.franzhuainigg.at

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25 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

BEST PRACTICE

Begleitung querschnittgelähmter Menschenmit Beatmung – wie eine Idee geboren wurde!

18 Jahre, gerade das Abitur beendet, dasLeben steht vor mir, die Freiheit beginnt miteiner Reise nach Kreta. Ein heißer Tag, einschönes Hotel, ein verlockender Swimming-Pool. Ich renne ans Wasser, freue mich,springe ... meine nächste Erinnerung: ich liegebewegungsunfähig im Bett, mein Kopf ist fi-xiert, überall piepst es, und ich bin an vieleSchläuche und Kabel angeschlossen. Ichkann nicht mehr selbständig atmen, nicht mehrsprechen, unbekannte Menschen laufen miternsten Mienen um mich herum und schauenbesorgt auf mich herunter: ich habe eine kom-plette Querschnittlähmung unterhalb C1/C2. Als sich meine körperliche Situation nach lan-gem Kämpfen meinerseits für mein Leben ei-nigermaßen stabilisiert hatte, kam der zu-ständige Arzt zu mir, um mit mir das weitereVorgehen zu besprechen. „Stellen Sie sichdarauf ein, dass Sie vielleicht einmal dasKopfteil Ihres Bettes etwas höher werden stel-len können, Ihr Leben wird sich aber im Bettabspielen.“ War das die einzige Motivation, diemir geschultes und ausgebildetes Kranken-hauspersonal bieten konnte?Ein Psychologe sollte mir nun helfen, die Ge-schehnisse zu verarbeiten. Sein Willkom-mensgruß lautete: „Ich bin mir auch nichtsicher, wie ich in Ihrer Lage reagieren würdeund ob ich in Ihrer Situation überhaupt nochweiter leben wollte!“ War das die Antwort aufdie vielen Fragen, die mir in dieser komplettneuen und für mich unbekannten Situation imKopf herum schwirrten?Was hätte es mir gut getan, einen kleinen Blickin die Zukunft zu erhaschen, zu erfahren, dassmein Weg zwar anders aussehen wird als ur-sprünglich geplant, dass es aber ein Weg seinwird, auf den ich stolz sein werde und dersinnerfüllt ist. Was hätte es mir gut getan,Menschen zu sehen, die schon länger in die-ser oder einer ähnlichen Lage leben und gutso leben.Ich habe hart kämpfen müssen, um so weit zu-kommen wie ich heute bin. Ich habe viel Un-terstützung erhalten von meiner Familie undmeinen Freunden. Aber auch sie waren neu indieser Situation, auch sie waren unerfahren,auch für sie war zuerst einmal alles neu undsehr schwer vorstellbar. Ich hätte mir ge-wünscht, jemanden zu treffen, der aus eigenerErfahrung berichten kann, der nicht nur allesnur von außen gesehen hat, sondern der dieseSituation selbst durchlebt hat. Jemanden, demnicht ich alles erklären muss, sondern dermich ohne große Worte versteht.Heute möchte ich diese Lücke füllen. Ichmöchte Menschen, die in ähnlicher Lage sind,zeigen, dass sie es schaffen können, dass sienicht alleine sind und dass es viele unterschiedliche Wege geben kann, mit einer so

Maria-Cristina HallwachsEduard-Pfeiffer-Str. 4670192 StuttgartTel.: 0711 / 226 06 86Email: [email protected]

Maria-Cristina Hallwachs gehört seit Jahren dem Wissenschaftlichen Beirat des Münchner außerklinischen IntensivKongresses MAIK an und ist dort als Referentin und Moderatorin tätig. Dieser MAIK hatte auch einen Themenkomplex„Querschnittlähmung“ mit Referaten von Dr. Sven Hirschfeld, Dr. Rainer Blickheuser und Nicola Jürgens. Querschnitt-lähmung und Beatmung stellen eine ganz besondere Herausforderung dar.

hohen Querschnittlähmung ein glücklichesund erfülltes Leben zu führen. Aus diesemGrund biete ich Beratung und Begleitung an.Mit dieser Arbeit möchte ich betroffenen Men-schen einen Weg aufzeigen, sich selbst alsPerson wert zu schätzen, die eigene Würdeund das Selbstwertgefühl wieder zu finden undzu stärken. Nur auf diesem Weg gelangt manmit großen körperlichen Einschränkungen zueiner neuen Selbständigkeit, in der die eige-nen Kompetenzen auch von außen stehendenPersonen gesehen und anerkannt werden.Somit werden wir als gleichberechtigte Part-ner auf Augenhöhe anerkannt und nicht nurals Patienten gesehen, die gepflegt und ver-sorgt werden müssen, die ständig auf Hilfe an-gewiesen sind und einen enormen Kosten-faktor im Gesundheitswesen bedeuten. UnserLeben ist kostspielig und wertvoll zugleich!(Siehe auch Roland Walter: „Die Menschennennen mich behindert“). Genau das müssenwir selbst als Erste lernen, um es dann ande-ren Menschen zeigen zu können. Das Lebenist plötzlich von einem so extrem radikalenUmbruch geprägt, dass man leicht den Haltverlieren kann. Manche fühlen sich in ihremSelbstwertgefühl beeinträchtigt, es kommenFragen nach dem übrig gebliebenen Sinn undZweck des Lebens auf. In diesem Momentkann eine Begleitung, die keine Forderungen

stellt, sondern „nur da“ ist, den Betroffenenund auch ihren Angehörigen helfen, neuenBoden unter den Füßen zu erspüren und eineneigenen, ganz individuellen Weg zu gehen.Diese Begleitung kann ich anbieten. Für michist die körperliche Situation Alltag, deswegenkann ich ein wenig weiter blicken als viele an-dere Menschen, die von der für sie unbegreif-lichen medizinischen Dimension abgelenktund gefangen sind. Ich kann sie als Menschen- ihren Stärken und Schwächen entsprechend- ernst nehmen und so bei der Suche nacheinem (neuen) Lebenssinn unterstützen.

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Nummer 15 26GEPFLEGTDURCHATMEN

GESUND PFLEGEN

Fachkräftemangel, Burnout und Arbeiten bis 67 Die drei großen unternehmerischen Herausforderungen für die Intensivpflege.Was können Unternehmen und deren Mitarbeiter tun, um diese Herausforderungen als Chance zu nutzen?

Deshalb ist es gerade für klein- und mittel-ständische Unternehmen in der Pflege-branche besonders wichtig, neben Vertrau-en und geordneten Strukturen, zeitge-mäße soziale Komponenten und intelli-gente Vergütungssysteme den Mitarbeiternanbieten zu können.

BurnoutDie zweite große Herausforderung in unsererWissens- und Leistungsgesellschaft ist dieProblematik „Burnout“. Nach neuesten wis-senschaftlichen Erkenntnissen ist jeder Dritteim Laufe seines Arbeitslebens persönlich von„Burnout“ betroffen. Einer Studie der Betriebs-krankenkassen zufolge betrug der gesamtevolkswirtschaftliche Schaden 6,3 Mrd. Euro al-lein in 2009. Tendenz steigend. Betroffen vonder Problematik „Burnout“ sind neben Mana-gern vor allen Dingen medizinisch pflegerischeBerufe, da hier die psychischen Belastungenneben der körperlichen Anstrengung beson-ders groß sind. Pro „Burnout“-Fall muss einUnternehmen mit statistisch durchschnittlich30,4 Krankheitstagen rechnen. Großunterneh-men haben hier bereits erkannt, wie wichtig esist, Maßnahmen für den Menschen und auchfür das Unternehmen zu treffen. Bei klein- und

FachkräftemangelDie Arbeitswelt befindet sich in rasantem Wan-del. Entscheidend für jedes Unternehmen wirdimmer mehr, wie es die menschlich und fach-lich qualifizierten Leistungsträger findet, undvor allem dauerhaft an das Unternehmen bin-det, die es benötigt, um die Firmenziele unddie gute Versorgung der zu pflegenden Men-schen zu erreichen.

Laut einer Studie des Trendforschers MatthiasHorx (Autoren Horx und Strathern 2001) be-finden sich Unternehmen seit Ende der 90erJahre in „einem turbulenten Übergang von denalten industriellen Firmenorganisationen zudem, was man Wissensorganisationen nen-nen könnte“. Wenn nun Wissen und Kenntnisder Betriebsabläufe im Pflegeberuf und Pfle-geleitbild einer der wichtigsten Faktoren ist,der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet,hat dies für jedes Unternehmen eine bisher zuwenig bedachte Konsequenz. Dieses Wissenbefindet sich zum Großteil in den Köpfen derjeweiligen Mitarbeiter. Wenn der Mitarbeiternun das Unternehmen verlässt, nimmt er die-ses Wissen mit. Das Unternehmen hat alsokeinen direkten Zugriff auf diesen entschei-

mittelständischen Unternehmen, vor allem in der Pflegebranche, dievon einem „Burnout“-Fall weitaus stärker betroffen sind, fehlt abermeistens jegliches Problembewusstsein. Dabei kann hier durch ein-fach umsetzbare Maßnahmen viel erreicht werden.Es gibt z.B. die Möglichkeit, Gehaltsbestandteile als flexibleZeiteinheiten zu entlohnen. Dieses Zeitguthaben kann dann inAbsprache z.B. für eine längere Auszeit, Altersteilzeit oder alsProphylaxe gegen „Burnout“ genutzt werden (hier ist explizitnicht das „Überstundenkonto“ gemeint).

Arbeiten bis 67Für unser Renten- und Sozialsystem ist Arbeiten bis 67 unbedingtnotwendig, für Mitarbeiter in pflegerischen Berufen jedoch ein uner-reichbares Ziel. Zudem möchte auch kaum ein Mitarbeiter so langearbeiten. Meist wird der Vorruhestand angestrebt, allerdings müs-sen dann erhebliche Rentenkürzungen in Kauf genommen werden.Im Jahre 2009 sind die Möglichkeiten des staatlich subventioniertenVorruhestandes entfallen. Als Ausgleich hierzu hat der Gesetzgeberjedoch deutlich verbesserte Rahmenbedingungen für Unter-nehmen und deren Mitarbeiter geschaffen (wie z.B. dassogenannte Flexi II Gesetz sowie die vielen attraktiven Mög-lichkeiten des Betriebsrentengesetzes in seiner neuestenFassung).Zusammenfassend kann man feststellen, dass die genannten Pro-blematiken in Zukunft durch die demographische Entwicklung (Um-kehrung der Alterspyramide) noch deutlich verschärft werden. Diesbedeutet für die Pflegebranche: Bei immer knapper werdendem Per-sonal (wer soll das Mehr an Patienten betreuen?) müssen immermehr Menschen gepflegt werden (also steigende Umsätze).Deswegen ist es enorm wichtig, sich zu informieren. Hier bieten sichbeispielsweise qualifizierte Unternehmensberater an, über die ohnegroßen finanziellen Aufwand signifikante Verbesserungen erreichtwerden können. tb

Es ist wie bei der Besteigung eines hohen Berges. Ohne denersten Schritt, also den Entschluss, diese Themen anzugehen,kann man nicht auf den Gipfel gelangen.

Weiterführende Informationen zu den angesprochenen Themenunter www.kanzleiC5.com

denden Faktor. Erschwerend kommt hinzu,dass in unserer heutigen Arbeitswelt und vorallem in der Pflegebranche ein häufigererWechsel des Arbeitsplatzes üblich ist. Der frü-her geltende „psychological contract“ des Mit-arbeiters mit seiner Firma (= lebenslangeIdentifikation mit einem Unternehmen) hat ra-dikal an Bedeutung verloren. Die Bereitschaftfür ein vermeintlich besseres Angebot den„Verein“ zu wechseln steigt.Diese stetig ansteigende Abhängigkeit vomWissen der Mitarbeiter einerseits und der sin-kenden Bereitschaft, sich an ein Unternehmenlangfristig zu binden andererseits, führt zueiner Umkehrung der bisherigen Personalpoli-tik: Früher konnten Personalabteilungen auseiner Reihe von Bewerbern sich die ihrer Mei-nung nach passenden Kandidaten heraus se-lektieren. Nun ist es so, dass sich Unter-nehmen vermehrt attraktiv präsentieren müs-sen, um die benötigten Fachkräfte für sich zubegeistern. Das Unternehmen „bewirbt“ sichalso bei den Mitarbeitern. Aus diesem Grundgibt es inzwischen auch sog. Arbeitgeberwett-bewerbe (wie z.B. Great Place to Work, TopJob, Best Pers. Award usw.) oder Messen aufdenen sich Unternehmen vorstellen können.

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27 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

GESUND PFLEGEN

Gerade in den Pflegeberufen gibt es eine Häu-fung von Stress bedingten Erschöpfungs- undBurnout Symptom-Komplexen. Das ist auchnicht verwunderlich, denn der Pflegeberuf er-wartet einen sehr hohen Einsatz an empathi-scher Anteilnahme, Zuwendung und Einfühl-samkeit, gepaart mit körperlicher Anstrengung.Außerdem erfordern lange Schichten und derWechsel zwischen Tag-und Nachtdiensten einhohes Maß an Flexibilität.Gerade in der häuslichen Pflege muss die Pfle-gekraft sich nicht nur mit den Befindlichkeitender Patienten, sondern oft auch mit denen derAngehörigen auseinander setzen. Um so wich-tiger ist es für die Gesundheit, dringend daraufzu achten, dass die eigenen Bedürfnisse wahr-genommen werden und es nicht zu Überforde-rung kommt.

Dazu sollten wir auf folgende Punkteganz besonders achten:

1. Sich mit dem eigenen Körper und seinerUmwelt im Beruf und Alltag bewusst wahrneh-men – kann konkret bedeuten: Reagiere ichz.B. auf den Wechsel von Tag- und Nacht-schichten mit Schlafstörungen und/oder Ess-störungen? Gibt es einen Rhythmus, mit demich gut zurecht komme?

2. Lernen, sich eigenverantwortlich zu organi-sieren und Leistungsgrenzen zu erkennen –kann konkret bedeuten: Ich übernehme selbstVerantwortung für die Gestaltung meines Ar-beitsrhythmus' und meine Entspannungspha-sen. Wenn ich etwas nicht leisten kann,darf/muss ich das auch äußern können.

3. Verantwortung übernehmen, aber auch ab-geben können – kann konkret bedeuten: Jederin der häuslichen Pflege übernimmt eine großeVerantwortung, von der er aber einen Teil auchan Vorgesetzte/Kollegen oder Angehörige ab-geben kann/soll.

4. Mit beruflichen Belastungen umgehen, aberauch Ausgleich schaffen können – kann kon-kret bedeuten: Ich stelle mich der täglichenHerausforderung und Belastung, sorge aber inmeinem Privatleben für ausgleichende Ent-spannung, Freiräume und Abschalten vom Be-rufsalltag (Sportkurse, Kino, Spaziergänge).

5. Mit anderen kommunizieren, im Team arbei-ten und kooperieren – kann konkret bedeuten:Nutzen der Möglichkeiten zum Austausch inFallbesprechungen und Teamrunden, aberauch, direkte Anliegen mit Kollegen und ande-ren an der Pflege Beteiligten sofort besprechen.Ärger nicht „für sich behalten“.

6. Wer bin ich mit meinen Stärken und Schwä-chen – kann konkret bedeuten: Ich übernehmeAufgaben, die mir liegen, ich kann aber auchzugeben, wenn mir etwas nicht liegt oder michetwas überfordert.

Vera Kroll,Gesundheitsbeauftragte der

HeimbeatmungsserviceBrambring Jaschke GmbH

Gesundheit im Pflegeberuf und AlltagUm gesund zu bleiben, gibt es Mechanismen und Anregungen, die jeder für sich beachten und nutzen kann.Vielen unserer sogenannten Zivilisationskrankheiten, aber auch einigen der Berufskrankheiten in der Pflege, kann mandurch bewusstes Wahrnehmen, Achtsamkeit mit sich selbst und Handeln vorbeugen.

Einige Tipps gelten immer –sowohl im Beruf als auch im Alltag:

− Fragen Sie sich, ob Sie die Verantwortungübernehmen möchten, die andere von Ihnenerwarten.− Lassen Sie Gefühle zu – auf jeden Fall sichselbst gegenüber. Gefühle hat jeder, wichtigist, wie wir damit umgehen.− Stellen Sie sich vor einen Spiegel und lobensich eindringlich für das, was Sie gut gemachthaben. Lernen Sie, sich anzunehmen unddankbar dafür zu sein, wie Sie sind, ein-schließlich der Eigenschaften, die Sie manch-mal an sich stören – perfekte Menschen gibtes nicht!− Auch noch so eingefahrene Muster lassensich ändern, die Entscheidung liegt bei Ihnenselbst.− Lernen Sie, sich selbst Anerkennung zu zol-len. Sie sind dann nicht so abhängig von derAnerkennung anderer.− Erkennen Sie auch die Stärken der Men-schen in Ihrer Umgebung.

Das Glück besteht nicht darin,

dass du tun kannst, was du willst,

sondern darin,

dass du auch immer willst, was du tust.

(Leo Tolstoi)

www.sigrid-stephenson.suitewww.burnout.net/www.isb-syst.com/artikel/Selbstwahrneh-mung.pdf

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Nummer 15 28GEPFLEGTDURCHATMEN

FEIERN

Ihr 10jähriges Firmenjubiläum feierte SabineWalter. Am 5. September 2011 wurde sie des-halb von Geschäftsführer Jörg Brambring unddem damaligen Niederlassungsleiter von Süd-bayern, Stefan Hille, in die Hauptverwaltungder Heimbeatmungsservice Brambring Jasch-ke GmbH eingeladen, wo ihr als Anerkennungeine Urkunde, Blumen, ein Geschenkkorb mitLeckereien und ein Gutschein überreicht wur-den. Bei einem gemeinsamen Essen wurdenErinnerungen ausgetauscht, denn im Laufeder vergangenen 10 Jahre ist doch viel ge-schehen!

Der INTEGRA e.V. in Taufkirchen geht auf eineElterninitiative zurück, die am 15. Oktober1991 beschloss, die Inklusion und Integrationvon Kindern mit Behinderung selbst in dieHand zu nehmen, das soziale Miteinander unddie individuelle Persönlichkeit zu stärken. Denrührigen Verein für Menschen mit Behinderunggibt es jetzt genau seit 20 Jahren, seit 18,5Jahren den Kindergarten „Tranquilla Trampel-treu“, 15 Jahren das integrative Familienzen-trum und seit 10 Jahren die Beratungsstelle fürMenschen mit Behinderung unter der Leitungvon Dr. Ulrike Jandl. Rat suchende kommennicht nur aus Unter- und Oberhaching, Tauf-

„Integra e.V.“ feierte vierfaches JubiläumDie beiden Geschäftsführer der Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH in Unterhaching, Jörg Brambringund Christoph Jaschke, gratulierten dem Verein INTEGRA e.V. zu seinem sensationellen Vierfach-Jubiläum, das am15. Oktober 2011 im Pfarrsaal von St. Johannes in Taufkirchen gefeiert wurde.

kirchen, Straßlach und Sauerlach, sondernauch aus München und Würzburg. Der Inklu-sionsgedanken zieht sich wie ein roter Fadendurch die Geschichte des INTEGRA e.V. unterder Geschäftsführung von Silke Kapischke.Der Integra e.V. leistet hervorragende Arbeit!Auf eine gute Nachbarschaft in Südbayern –und viele weitere Jahre erfolgreiches Wirkenfür Menschen mit Behinderung!

„Es ist einfach super,dass Du bei uns bist!“,sagte Jörg Brambring,der Sabine Walter für ihrEngagement und ihreTreue zum Unternehmendankte.

Feier mit Sabine Walter in Unterhaching„Ein Datum kann noch so krumm sein, irgendwann wird eine runde Sache daraus“, sagte einmal der deutscheJournalist Ulrich Greiner. So erging es auch Sabine Walter mit ihrem Jubiläum für die Zugehörigkeit zur Heimbeat-mungsservice Brambring Jaschke GmbH.

An der Krankenpflegeschule der Universitäts-Kliniken in Heidelberg machte Ingo Rak seineAusbildung zum Krankenpfleger. Im erstenJahr nach seiner Ausbildung arbeitete er in derOrthopädischen Universitätsklinik Schlierbach,Abteilung Querschnittstraumatologie.Von 1991 bis 1997 war er auf der Kardiologi-schen Intensivstation tätig, danach bis 2002auf der Gastroenterologischen IntensivstationInnere Medizin in Heidelberg. 2002 wechselteer das Fachgebiet und arbeitete bis zuletzt inder Psychiatrischen Landesklinik in Wiesloch.

Ingo Rak neuer Niederlassungsleiterin Baden-Württemberg Gemeinsam mit der Dipl. Sozialpädagogin (BA) MBA Alexandra Schmid, leitet ab dem 1. Dezember 2011 nun Ingo Rakdie Niederlassung der Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH in der Wilhelmstraße 23 in Böblingen.

Angefangen hatte er dort in der AbteilungForensische Psychiatrie Maßregelvollzug.Während dieser Zeit machte er diverse Kom-munikations- und Rhetorik-Fortbildungen so-wie die Ausbildung zum Mentor und Kursleiterfür Progressive Muskelentspannung.Neben seiner Haupttätigkeit leitete er Patien-ten- und Pflegearbeitsgruppen und organisier-te später im offenen Vollzug soziale Trainings-tage. Er war auch im MRV für die BereicheSicherheit und Marketing zuständig. Zuletztwar er tätig als Stellvertretende PSL auf einer

geschlossenen Suchtaufnahmestation. „Wirfreuen uns sehr, dass Ingo Rak nun für uns ar-beitet“, so Alexandra Schmid. „Für unsere Nie-derlassung ist dies ein großer Gewinn, und wirhaben allen Grund zum Feiern!“ Die Nieder-lassung Baden-Württemberg der Heimbeat-mungsservice Brambring Jaschke GmbH hatein sehr großes Einzugsgebiet, zu ihr ge-hören die Bereiche Böblingen, Heidelberg undBodensee. Angelika Blaurock ist ab dem 1. Ja-nuar 2012 dort im Büro Wangen die neue An-sprechpartnerin.

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29 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

INKLUSION

UN-Konvention jetzt umsetzen -Chancen für eine inklusive Gesellschaft nutzen

Die deutschen Gesetze müssen auf ihre Ver-einbarkeit mit der UN-Behindertenrechtskon-vention (BRK) überprüft werden. Das fordertdie SPD-Fraktion in einem Antrag. Inklusionund Teilhabe seien keine Sonderrechte, viel-mehr konkretisiere die BRK lediglich die Men-schenrechte von Menschen mit Behinderung.Es gebe einen gewaltigen themenübergreifen-den Handlungsbedarf, um festzustellen, ob diegeltende Rechtslage der Konvention ent-spricht, schreiben die Abgeordneten. In ihremAntrag formulieren sie einen umfangreichenMaßnahmenkatalog unter anderem zu denBereichen Bewusstseinsbildung und Gleich-stellung, Assistenz und Mobilität, Arbeit undberufliche Rehabilitation, Bildung, Kinder undFamilie, Barrierefreiheit und Bahnverkehr. Sofordern sie zum Beispiel ein Konzept für ein„Disability Mainstreaming“ für Politik und Ge-setze, um Vorurteile abzubauen und ein Be-wusstsein zu schaffen, das sensibel für Men-schen mit Behinderung ist. Gesetze, die Men-schen mit Behinderung betreffen, dürften nichtohne deren Beteiligung entstehen, heißt es indem Antrag. Außerdem müsse geprüft wer-den, welche Leistungen zur sozialen Teilhabezukünftig ganz oder teilweise einkommens-und vermögensunabhängig ausgestaltet wer-den können. Ein bestehender Teilhabebedarfdürfe grundsätzlich nicht zur Sozialhilfe-Ab-hängigkeit führen. Die Abgeordneten verlan-gen außerdem eine konsequente Umsetzungder inklusiven Bildung und eine komplette Bar-rierefreiheit im Öffentlichen Personenverkehr.

Die Bundestagsabgeordnete Mechthild Ra-wert, MdB, ist Mitglied des Gesundheitsaus-schusses und darin Berichterstatterin u.a. fürGesundheitsberufe. In dem vorliegenden um-fangreichen Antrag zeichnet sie verantwortlichfür den Bereich Gesundheit/Pflege und fordert:

. Eine flächendeckende barrierefreie Versor-gung mit Gesundheitsdienstleistungen fürMenschen mit Behinderung, vor allem in derambulanten Versorgung.

. Den Ausbau der Beratungs- und Behand-lungsangebote für Menschen mit Behinderungin unterversorgten ländlichen Gebieten.

. Ein Programm für den barrierefreien Umbauvon Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft.

. Die Förderung von Modellprojekten zur Me-dizinischen Behandlung von Menschen mitBehinderung (MZEB).

. Die Förderung der Kompetenzen für die me-dizinische Behandlung von Menschen mit Be-hinderung in Gesundheitsinstitutionen und-berufen ebenso der Pflegeinstitutionen und-berufe. Dazu müssen die Ausbildungsinhalteder Pflege- und Gesundheitsberufe überarbei-tet werden. Darüber hinaus sollten Aus- undWeiterbildungen für Ärzt/innen und Pflege-kräfte im Themenfeld verpflichtend werden.

So lautet der Titel des Antrags (17/7942), den die SPD-Bundestagsfraktion am 1. Dezember 2011 in den DeutschenBundestag einbrachte. Damit setzen die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ein klares Signal für mehr Inklusion.

Wichtig ist auch die Forderung, dass die „be-darfsgerechte Versorgung mit Heil- und Hilfs-mitteln in qualitativ hochwertiger Form sicher-gestellt werden muss“. Der Antrag war im De-zember also in erster Lesung im DeutschenBundestag. "Ich bin stolz auf unseren Antrag“,so Mechthild Rawert, MdB, gegenüber der„Gepflegt durchatmen“. „Seine Stärke liegt we-sentlich darin begründet, dass wir von Anfang

an Ernst gemacht haben mit dem Motto derUN-Behindertenrechtskonvention 'Nichts überuns ohne uns'. Wir haben uns in einer eigenseingerichteten Begleitgruppe monatelang mitBetroffenen getroffen, ausgetauscht und eingemeinsames Positionspapier erarbeitet.Für diesen partizipativen Prozess haben wirals SPD-Fraktion eine hohe Anerkennung er-halten".

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Nummer 15 30GEPFLEGTDURCHATMEN

HBS

Vernissage mit Concetta Tatti Die Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH hatte am 17. November 2011 zu einer Benefiz-Veranstaltungunter der Schirmherrschaft des I. Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags, Herrn Reinhold Bocklet, MdL, in dieHauptverwaltung nach Unterhaching eingeladen.

Über 100 Gäste waren der Einladung von JörgBrambring und Christoph Jaschke, den beidenGeschäftsführern der HeimbeatmungsserviceBrambring Jaschke GmbH gefolgt. Im Rahmeneiner Vernissage wurde eine Ausstellung mitBildern der Malerin und Kunsttherapeutin Con-cetta Tatti aus Gröbenzell eröffnet. „DieSchirmherrschaft über diese Benefiz-Veran-staltung habe ich sehr gern übernommen“, soReinhold Bocklet, MdL, „denn in ihrem Mittel-punkt steht mit Ihnen, liebe Frau Tatti, eine aus-sergewöhnliche Persönlichkeit. Sie musstenvor vielen Jahren ein Schicksal annehmen, andem andere vielleicht verzweifelt wären. DochSie tun dies mit einer Energie und einer Liebezum Leben, die bemerkenswert ist und IhnenKraft und Inspiration für Ihre Kunst gibt.“ Bock-let würdigte das Wirken Tattis in Kindergarten,Hort- und Grundschulgruppen, wo sie Kindernbeim gemeinsamen Malen, Zeichnen und Ar-beiten ein Zusammengehörigkeitsgefühl undden natürlichen Umgang mit dem Thema „Be-hinderung“ zu vermitteln sucht. „Ich halte dasfür ganz wichtig. Denn wir wollen ja das ge-meinsame Lernen von Kindern mit und ohneBehinderung, die Inklusion, in den kommen-den Jahren in unserem Land einen entschei-denden Schritt voran bringen. Ihre Initiativebegrüße ich deshalb sehr und wünsche ihr vielErfolg“, so der Redner. Er würdigte auch ihrWirken bei der "Koordinationsstelle psychoso-ziale Nachsorge für Familien mit an Krebs er-krankten Kindern" KONA, bei der Tatti eineJugendgruppe leitet. Der Bedarf an Nachsor-ge sei groß, denn allein in Bayern erkrankenjährlich über 300 Kinder und Jugendliche anKrebs.

Zu den vielen Gästen gehörten auch Dr. med.Teichert von Lüttichau, die Leiterin des Pallia-tivprojekts „Kleine Riesen“ für krebskrankeKinder, Harald Hengesbach, ArbeitskreisSenioren in Gröbenzell (AsiG), HerbertSedlmeier, der Vorsitzende des Arbeitskreises„Leben ohne Barrieren in Gröbenzell (LoB)“ und ehrenamtlicher Geschäftsführer des Da-mian-Versands in Grafrath, Dr. med. Acker-mann und Dr. med. Steinberg, beide ausGarmisch-Partenkirchen, die als damaligeStationsärzte Frau Tatti seit dem 9. Lebensjahrkennen, Dr. Markwart, Zahnärztin aus Olching,Renate Kogler von KONA, sowie die Eltern derMalerin, Verwandte, Freunde und Nachbarn.An sie alle appellierte der Schirmherr amEnde seiner Rede: „Lassen Sie sich auchdann vom Kauf nicht abhalten, wenn Sie zuHause bereits mehr Bilder als freie Wändehaben. Sammeln ist etwas Schönes. Und esgeschieht für einen sehr guten Zweck.“ DerErlös fließt in die ehrenamtliche Tätigkeit derKünsterin bei KONA ein und unterstützt dasKunstschaffen der Malerin. Informationen zuKONA sind auf www.krebs-bei-kindern.de ein-gestellt, zu Frau Tatti auf www.concetta-tatti.deDie Ausstellung war bis 30.12.2011 in der Ot-tobrunner Straße 43 in Unterhaching zu sehen.

Auszug aus der Rede des Schirmherrn„Dank und höchste Anerkennung gebührtIhnen vor allem dafür, dass Sie sich in soselbstloser und einfühlsamer Weise bei KONA,der Koordinierungsstelle psychosoziale Nach-sorge für Familien mit an Krebs erkrankten Kin-dern, engagieren. Sie leiten dort eine Jugend-gruppe und nehmen als ehemals Betroffeneauch intuitiv wahr, was die jungen Patienten be-drückt, gehen auf sie ein, spenden Trost odersind ganz einfach da, wenn Sie gebraucht wer-den. Meine sehr geehrten Damen und Herren,über 300 Kinder und Jugendliche unter 15 Jah-ren erkranken in Bayern jährlich an Krebs. DieNachricht ist für die Betroffenen und ihre Fami-lien immer ein Schock. Dann folgen die quä-lenden Fragen des ‘Wie lange noch?’ die Kräftezehrenden Therapien und die nagende Angst– auch bei den Geheilten -, dass die Krankheitzurückkehrt. Vor allem in der nachklinischenPhase brauchen die jungen Patienten und ihreFamilien deshalb verständnisvolle Begleitungund Unterstützung. Die Heilungschancen vonan Krebs erkrankten Kindern und Jugendli-chen haben sich zwar deutlich verbessert, dieintensiven und langwierigen Therapien sindaber mit hohen körperlichen, psychischen undsozialen Belastungen verbunden, von denSpätfolgen und ihren negativen Auswirkungenauf die Lebensqualität der Betroffenen ganz zuschweigen. Die Koordinierungsstelle KONAversucht, diese für die jungen Patienten undihre Familien so schwierige Phase erträglich zugestalten. Der Erlös der Ausstellung ist bei ihralso gut angelegt. Er hilft den Betroffenen un-mittelbar und unbürokratisch. (…) Wie KONAbetreut die Heimbeatmungsservice GmbH ihrePatienten nach der klinischen Phase, organi-siert ihre Versorgung mit Medikamenten, tech-nischem Gerät und medizinischen Hilfsmitteln.Die Patienten werden nicht nur gepflegt, son-dern erhalten auch ein Stück Lebensqualitätzurück. Oft kümmert sich ein Betreuer über einJahr hinweg um seine Klienten. Dieser stän-dige Kontakt schafft ein Klima von Vertrautheitund menschlichem Verständnis, wie es im Pfle-gegeschäft wahrlich keine Selbstverständlich-keit ist. Florence Nightingale, die Begründerinder modernen Krankenpflege, hat einmal ge-sagt: 'Krankenpflege ist eine Kunst und forderteine ebenso große Hingabe und Vorbereitungwie das Werk eines Malers oder Bildhauers.'Meine sehr geehrten Damen und Herren, tref-fender könnte man die Zusammenhänge derheutigen Veranstaltung nicht zum Ausdruckbringen.“

Reinhold Bocklet, MdL, I. Vizepräsident des Baye-rischen Landtags (links), Concetta Tatti (Mitte),Christoph Jaschke, Geschäftsführer der Heimbeat-mungsservice Brambring Jaschke GmbH (rechts).

Emilia Carollo (rechts) war die glückliche Gewinnerindes Hauptpreises bei der Tombola. Concetta Tatti(links) hatte hierfür ein eigenes Bild gemalt, das Ge-schäftsführer Christoph Jaschke (Mitte) überreichte.„Wir haben es gleich an unsere schönste Wand ge-hängt“, schrieb Emilias Mutter am nächsten Tag.

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31 Januar 2012 GEPFLEGTDURCHATMEN

RÄTSELSEITE

Finde die zehn Fehler Original

11 Fragen zur “GEPFLEGT DURCHATMEN” Nummer 14

Zwei Julias und in der Mitte eine Marion!Die freundliche Besetzung am Stand der Heimbeatmungsservice Brambring Jaschke GmbH

1. Methode der Fernbetreuung von Patienten im häuslichen Umfeld2. In welcher Stadt befindet sich das St. Louis Krankenhaus?3. Preis für die schönste Tracht beim Sommerfest4. Berufsverband5. Um welche Filmart handelt es sich bei der neuesten Produktion des HBS?6. Name des Beatmungsgeräts von Dr. Franz-Joseph Huainigg7. Funktion von Doris Böhm beim HBS8. An diesem Ort befindet sich das Hegau Jugendwerk9. Bezeichnung einer Atemtechnik, die mit einem Tier beginnt10. Um welche Art der Zusammenkunft handelt es sich beim MAIK?11. Biblischer Begriff im Namen einer Kindereinrichtung

Sudokuleicht

schwer

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Nummer 15 32GEPFLEGTDURCHATMEN

Impressum

GEPFLEGTDURCHATMENFachzeitungfür außerklinische Intensivversorgung

Herausgeber:Heimbeatmungsservice Brambring JaschkeGmbHGeschäftsleitung:Jörg Brambring, Christoph JaschkeRedaktionsleitung: Dr. Maria PanzerLayout: Elke Schuhbauer, Grafik-DesignDruck: Print 24Mitarbeiter dieser Ausgabe:Tobias Wolf, Vera Kroll, Albrecht Geywitz, Dr. Franz-Joseph Huainigg, Abg.z.NR.,Cäcilia Krüger, Annette Schumm,Maria-Cristina Hallwachs, Philipp Karst,Robin Gerdsmeier, Anja HoffmannAnzeigenleitung:Christoph Jaschke, Linda GeigerDerzeit gilt die Anzeigenpreislistevom 1. August 2011.Anschrift der Herausgeberund der Redaktion:Heimbeatmungsservice Brambring JaschkeGmbHOttobrunner Straße 43D-82008 UnterhachingTelefon: 089 - 540 42 68 - 0Fax: 089 - 540 42 68 30E-Mail: [email protected]: www.gepflegt-durchatmen.de

Die Zeitung erscheint vierteljährlich. Der Nachdruck von Texten oder die Vervielfälti-gung – auch in Auszügen – bedarf der schriftli-chen Genehmigung.Für unverlangt eingesandte Manuskripte undBildmaterial übernehmen Herausgeber undRedaktion keine Verantwortung.

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Januar 2012

14. Januar 2012 in DortmundNicht-invasive und invasive Beatmung beiCOPD, Fortbildungsveranstaltung für Ärzteund Pflegekräftewww.hul.de

25. bis 26. Januar 2012 in Berlin8. contecforum zur Weiterentwicklung derPflege und Pflegeversicherungwww.zukunftpflege.de

AKTUELLES

26.–28. April 2012 in Kassel20. Jahrestagung der DeutschenInterdisziplinären Gesellschaft für Außer-klinische Beatmung (DIGAB) e.V.7. Beatmungssymposiumunter der Schirmherrschaft derDeutschen Gesellschaft für Pneumologieund Beatmungsmedizin e.V.www.beatmungskongress2012.de

Februar 2012

22. bis 24. Februar 2012 in Bremen 22. Symposium Intensivmedizin +Intensivpflege www.intensivmed.de

Juni 2012

9. Juni 2012 in Hattingen5. Symposium Lunge - COPD undLungenenphysem 2012Anmeldung bei Jens Lingemann,Lindstockstrasse 30, 45527 Hattingen,Tel: 02324 / 99 99 59 E-Mail:[email protected]

Das aktuelle Buch

Trauerbegleitung mit MärchenEinen Sterbenden zu begleiten odersein Fortgehen zu verarbeiten, ist eineseelische Herausforderung, so groß,dass Worte es nicht fassen können.Märchen beschäftigen sich mit den „un-lösbaren Aufgaben“ des Lebens. So ver-wundert es nicht, dass Tod und Trauerin ihnen direkt oder indirekt eine ent-scheidende Rolle spielen.

In Ihrem neuen Buch „Trauerbegleitung

mit Märchen. Anleitung und Material für

Betroffene und Betreuer“ bietet die Er-

zählkünstlerin Jana Raile eine breite

Auswahl von traditionellen Märchen und

Geschichten. Sie präsentiert aktuelle

Fallbeispiele und gibt Anregungen durch

Übungen und Gedanken.Jana Raile, „Trauerbegleitung mit Mär-chen“ Param Verlag,ISBN 978-3-88755-246-6, 18,20 EuroWeitere Infos auf www.jana-raile.de,www.erzaehlausbildung.de

März 2012

3. März 2012 in GautingBeginn Weiterbildung zum Atmungstherapeuten(Respiratory Therapist) der DGP in Koopera-tion mit ASKLEPIOS Fachkliniken München-Gauting. Ansprechpartner: Fr. Bubulj, Fr. Eschewww.asklepios.com

15. bis 17. März 2012 in Köln56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaftfür Klinische Neurophysiologie undfunktionelle Bildgebung mit Richard-Jung-Kolleg 2012 www.dgkn2012.de

29. März - 01. April 2012 in Nürnberg53. Kongress der Deutschen Gesellschaftfür Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.2012 www.pneumologie.de

April 2012


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