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G ENESIS - Kinderkinobüro des JugendKulturService · G ENESIS F IL M H E F T ID EEN UND M A...

Date post: 05-Sep-2020
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Woher kommen wir? GENESIS FILMHEFT IDEEN UND MATERIALIEN FÜR DEN UNTERRICHT
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Page 1: G ENESIS - Kinderkinobüro des JugendKulturService · G ENESIS F IL M H E F T ID EEN UND M A TERIALIEN F R D E N UNTERRI CHT. ... G E N E S IS Ð Die Gesc hic hte der Sc h pfung Schamane:

Woher kommen wir?

GENESISFILMHEFT

IDEEN UND MATERIALIEN FÜR DEN UNTERRICHT

Page 2: G ENESIS - Kinderkinobüro des JugendKulturService · G ENESIS F IL M H E F T ID EEN UND M A TERIALIEN F R D E N UNTERRI CHT. ... G E N E S IS Ð Die Gesc hic hte der Sc h pfung Schamane:

Woher kommen wir? –Milliarden von Jahren sichtbar gemacht

Impressum

Herausgeber: Kulturfiliale®

Gillner & Conrad, Farinellistr. 10, 80796 Münchenim Auftrag von Senator Film Verleih GmbH, Berlin; www.senator.de

Verantwortlich: Gabriele Gillner; [email protected]

Texte zum Film: Sabine Schneider; www.textuell.de

Texte zur Didaktik und Unterrichtsmaterialien: Dr. Friedrich Gervé

Filmfotos: © 2004 Claude Nuridsany &Marie Pérennou. All rights reserved.

Gestaltung: Media D.sign Kintscher, Berlin

Druck: Lochmann grafische Produktion, Berlin

Alle Materialien dürfen für den Unterricht kopiert werden.

www.genesis-derfilm.de

GENESIS ist der Mythos vom Anfang: Das großeGanze, das Universum, die Zeit, Liebe, Geburtund der Tod. Ein afrikanischer Schamaneerzählt uns in mythischer Bildsprache das Aben-teuer von der Entstehung der Erde. Eine fes-selnde Geschichte, die zugleich die des Univer-sums und des Lebens ist. Basierend auf dennaturwissenschaftlichen Grundlagen nähernwir uns der Schöpfungsgeschichte unter ver-schiedenen Fragestellungen und Perspektiven.Und vor allem mit fantastischen Bildern. Mehrals zwei Jahre dauerten allein die Vorbereitun-gen. Die Regisseure Claude Nuridsany undMarie Pérennou („Mikrokosmos“) suchtenlange nach ihren „Hauptdarstellern“ und film-ten diese zum Teil im eigens gebauten Set inihrem Haus in der Aveyron/Frankreich miteinem speziell für diesen Film entwickeltenKamerasystem. Sie wollten keinesfalls mit Com-puteranimation arbeiten und brauchten vielGeduld bis sie die richtigen Bilder real drehenkonnten. Andere Motive entdeckten die Filme-macher in entfernten, unberührten Gegendenwie Madagaskar, Polynesien und den Galapagos-Inseln. Lassen Sie sich überraschen!

Für den Schulunterricht haben wir auf den fol-genden Seiten viele Ideen und Anregungen fürSie zusammengestellt und auch die entspre-chenden Materialien vorbereitet, jeweils ge-trennt für die Schüler/innen der Altersgruppen9-12 Jahre und ab 13 Jahre. Der Malbogen inder Mitte des Heftes (Seite 8-9) kann heraus-

getrennt werden zum Kopieren. Die Unter-richtsmaterialien für die Älteren hinten im Heft(Seite 15-16), können von A4 auf A3 hoch-kopiert werden .

Erstmalig schreiben wir auch einen Wettbewerbaus: Gesucht werden die eindrucksvollstenArbeiten der Schüler/innen zu GENESIS. Schi-cken Sie uns Ihre Ergebnisse. Texte und Fotosmöchten wir auf unserer Website ausstellen.Die besten Einsendungen werden prämiert. Zugewinnen gibt es: „GENESIS - Woher kommenwir?“, das Buch zum Film, das am 6. Oktoberim Gerstenberg-Verlag erscheint, den Original-Soundtrack (Virgin), das Filmplakat und natür-lich jede Menge Kinokarten. Alle Informationenzur Teilnahme unter: www.genesis-derfilm.de

Dieses Filmheft möchte Sie einladen zu GENESIS,Ihnen Anregungen geben, Ihre Neugier ent-fachen, Ihre Fantasie beflügeln.

Wenn Sie mit Ihrer Klasse eine Vormittags- oderSchulvorführung besuchen möchten, schauenSie in der Tagespresse oder auf unserer Websitenach, wo der Film läuft, und rufen Sie im Kinoan. Unsere Partner vor Ort sind informiert undwerden mit Ihnen den richtigen Termin finden.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülern anre-gende Stunden im Kino und im Unterricht.

Gabriele Gillner - Kulturfiliale -

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Regie und Drehbuch Claude Nuridsany, Marie PérennouProduzent Alain Sarde

Executive Producer Christine GozlanKamera Claude Nuridsany, Marie Pérennou, Patrice Aubertel,

William Lubtchansky, Cyril TricotSchnitt Marie-Josèph Yoyotte, Pauline Casalis

Sound Design Laurent Quaglio, Gérard LampsMusik Bruno Coulais

Schattenspieler Vic Neldo, Tara

mit Sotigui Kouyaté als Schamane (deutscher Sprecher: Christian Brückner)und vielen großen und kleinen Wundern der Natur

Drehorte Frankreich (Aveyron, Bretagne), Galapagos-Inseln, Island, Madagaskar, Polynesien

Länge 80 MinutenDeutscher Kinostart 14. Oktober 2004

Internet www.genesis-derfilm.de

2 GENESIS – Die Geschichte der Schöpfung 3 Mythos und Wissenschaft4 Die Schöpfung in Zahlen und Fakten; Kleiner Exkurs zur „Zeit“5 Filmische Mittel 6 Aus Eindrücken erwachsen Interessen – methodisch-didaktische Überlegungen7 Unterrichtsideen I.1 (für Schüler/innen 9-12 Jahre)8 Arbeitsmaterial I Malbogen: Zeitstrahl

10 Unterrichtsideen I.2 (für Schüler/innen 9-12 Jahre)11 Kleines Filmlexikon12 Fotogalerie – Die Hauptdarsteller in Bild und Text14 Unterrichtsideen II (für Schüler/innen ab 13 Jahre)15 Arbeitsmaterialien II (für Schüler/innen ab 13 Jahre)17 Literatur und Medien

Fakten zum Film

Inhalt

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Page 4: G ENESIS - Kinderkinobüro des JugendKulturService · G ENESIS F IL M H E F T ID EEN UND M A TERIALIEN F R D E N UNTERRI CHT. ... G E N E S IS Ð Die Gesc hic hte der Sc h pfung Schamane:

GENESIS – Die Geschichte der Schöpfung

Schamane: „Leben heißt, eine Geschichte zuweben, von einem Anfang, den wir nicht erin-nern, zu einem Ende, von dem wir nichts wis-sen.“

GENESIS erzählt die Geschichte des Lebens: vomUrknall bis zur Entstehung der Erde und desLebens auf der Erde, von Rivalität und dem Lebenauf Kosten anderer, von der Liebe und dem Kreis-lauf von Entstehen und Vergehen.

Ein afrikanischer Schamane führt uns als Erzählerdurch den Film. Er ist der ruhende Pol in GENESISund strukturiert durch sein Auftreten die Fülle anMaterial in fünf große Kapitel. Er beschreibt demZuschauer auf nachdenkliche und philosophischeArt und Weise seine Sicht der Welt. Natur- undTieraufnahmen machen seine Geschichte auf ein-drucksvolle Weise lebendig.

Schamane: „Was hat sich vereinigt, um mich einesTages entstehen zu lassen? Wo war sie verstreut,diese Galaxie aus zehn Milliarden und Milliardenund Milliarden Atomen, aus denen ich entstandenbin? In welche Pflanze, welchen Stein, welchesTier, welches Gesicht sind sie gewandert, bevorsie sich in mir wieder gefunden haben?“

Der erste Teil des Films handelt vom Anfang desUniversums und der Erde und dem Leben auf derErde: Er zeigt die Entwicklung des FeuerballsErde, die Entstehung der ersten einfachen Lebe-wesen und die Ausbreitung des Lebens vom Was-ser der Ozeane auf das Festland.

Schamane: „Die Welt ist ein großes Labyrinth vol-ler Geheimnisse und Gefahren. Verloren in dieserWeite, zieht jedes Wesen um sich herum eineunsichtbare Grenze. Im Inneren dieses magischenKreises, in diesem vertrauten Raum, in dem esjeden Schlupfwinkel kennt, fühlt es sich inSicherheit. Doch überschreitet ein Unbekannterdiese Grenze, bricht die Zeit der Kämpfe an.“

Die Erde hat sich bevölkert, die Zeit der Auseinan-dersetzung und der Kämpfe bei der Balz oder beider Revierverteidigung beginnt.

Schamane: „Eins und eins, das macht drei. DasLeben hat eine drollige Art zu rechnen. Auf dieseWeise erzeugt es Gedränge und fabriziert die Viel-falt ... Und so entstand die Liebe.“

GENESIS macht die verschlungenen Wege derLiebe sichtbar, das Werben um den Partner, die

Zärtlichkeit und als Produkt der Liebe – die Ent-stehung neuen Lebens.

Schamane: „Wir bewahren unsere Form als Leben-de, indem wir andere Lebende zerstören. UnsereExistenz ist stets das Ergebnis einer Plünderung.“

Zum Kreislauf der Natur gehört, dass die Großendie Kleinen fressen: Leben verschlingt anderesLeben.

Schamane: „Eines Tages wird mein Körper denKampf verlieren und der Welt die Materie zurück-geben, aus der ich geschaffen bin. Die Galaxie ausMilliarden von Atomen, die einst ich war, wirdsterben wie die Sterne, und sie wird den Raummit ihrer Materie befruchten.“

Mit der Darstellung des Kreislaufs von Entstehenund Vergehen beendet GENESIS den fantasti-schen Bilderreigen zu den Wundern und derSchönheit unserer Welt.

Schamanen gelten als das Gedächtnis des afrikanischen Kontinents, die die Geschichte ihres Stammes mündlich von Generation zu Generation weitergeben. Sie sind Ratgeber der Könige und der traditionellen Stammes-oberhäupter und genießen alsZeremonienmeister, Mediatoren und Vermittler zwischen Stämmen und Familienclans hohes Ansehen. Sie verstehen sich auch als Heiler, Künstler, Musiker, Sänger und Tänzer.

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Mythos und Wissenschaft

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„Genesis” kommt aus dem Griechischen

und bedeutet: Erzeuger, Ursprung.

Im Deutschen hat sich das Fremdwort „Genesis” eingedeutscht „Genese”,

für Entstehung, Entwicklung, Werden und Bildung

(des Lebens) durchgesetzt. Und „Genesis” , die

Schöpfungsgeschichte, ist der Titel des 1. Buch Mose.

Jede Gesellschaft, jede Religion, jedes Zeitalterkennt Schöpfungsmythen, die eine Antwort aufdie Fragen nach dem Ursprung des Menschenund der Erde geben. Die westliche Zivilisation hatsich ihre Version der Schöpfungsgeschichte aufGrundlage der Entdeckungen in den Naturwissen-schaften geschaffen. Mythos und Wissenschafthaben das gleiche Ziel: die kohärente Darstellungder Welt und ihrer Ursprünge.

Im sprachlichen Ausdruck nähern sich Mythosund Wissenschaft einander an. Zumindest dann,wenn Wissenschaft allgemein verständlich seinsoll. Der französische Ethnologe und Kultur-theoretiker Claude Lévi-Strauss (*1908) schreibt,„... zwischen dem Wissenschaftler, der durch ma-thematische Berechnungen in eine unvorstellbareRealität vorstößt, und dem Wunsch der Öffent-lichkeit, etwas von dieser Realität zu verstehen, inder mathematische Evidenz jede Form von Intui-

tion und Gefühl widerlegt, wird mythischesDenken wieder zum Vermittler – zur einzigenMöglichkeit für Physiker und Nicht-Physiker zukommunizieren. Kurioserweise führt dieser Dia-log mit der Wissenschaft dazu, dass mythischesDenken wieder zu einem Thema wird.“ Die Wis-senschaft greift auf die Aussagekraft von Meta-phern und Bildern zurück, um schwer verständ-liche Vorgänge greifbar zu machen.

Claude Nuridsany und Marie Pérennou wollenmit GENESIS eine Schöpfungsgeschichte erzäh-len, wie sie aus heutiger Sicht vorstellbar ist. EineSchöpfungsgeschichte, die zwar auf naturwissen-schaftlichen Erkenntnissen beruht, die aber gleich-zeitig alle Kraft eines Mythos besitzt – sozusagenein wahres Märchen.

Und da jedes Märchen einen Erzähler braucht,fiel die Wahl auf einen afrikanischen Schamanen.Die Sprache des Schamanen ist nicht wissen-schaftlich, aber reich an Bildern und zeitlos. Ererzählt uns die Geschichte des Universums inganz einfachen Worten – von der Entstehung desUniversums, der Erde und von uns und unseremVerhältnis zur Welt, in der wir leben.

Die Geschichte von GENESIS umfasst den Zeit-raum vom Urknall, der Entstehung des Univer-sums vor 20 bis 10 Milliarden Jahren, bis heute.

Claude Nuridsany und Marie Pérennou habenbewusst auf Computeranimationen verzichtet undstattdessen nach Bildern und Motiven gesucht,die zwar aus dem 21. Jahrhundert stammen, abersymbolisch für das stehen können, was sich vorJahrmilliarden ereignet hat.

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Die Schöpfung in Zahlen und Fakten

Der Zeitraum vom Urknall bis heute ist gewaltig,und jede Darstellung der wichtigsten Ereignissekann nur kryptisch sein. Diese kurze Zusammen-fassung soll die Wunder, die GENESIS zeigt, ineinen zeitlichen und entwicklungsgeschichtlichenZusammenhang stellen.

Der amerikanische Astronom Edwin PowellHubble (1898 – 1953) konnte im Jahr 1929anhand von Beobachtungen nachweisen, dass dasWeltall expandiert. Das heißt, dass sich alleGalaxien oder Galaxienhaufen voneinander wegbewegen. Hubble vermutete, dass die Galaxien inder Vergangenheit dichter beieinander lagen unddass es vor etwas 20 bis 10 Milliarden Jahren eineArt „Anfang“ gegeben haben muss: eine gewaltigeExplosion, den Urknall.

Offenbar bestand das Universum ursprünglich auseinem extrem verdichteten, glühenden Gas. Resteder enormen Strahlung dieses komprimiertenFeuerballs sind heute immer noch vorhanden undwurden 1965 in Form der kosmischen Hinter-grundstrahlung nachgewiesen.

Man ist sich recht sicher, dass vor 9 bis 6 Milliar-den Jahren eine Supernova, das heißt die Explo-sion eines am Ende seiner Entwicklung stehendenmassereichen Sterns, in diesem Fall einige 100-mal größer als unsere Sonne, eine riesige Wolkeaus Staub und Gas hinterlassen hat. Dieseumkreiste das Zentrum unserer Galaxis. DerGrund für das Zusammenbrechen dieser Wolkevor etwa 4,7 bis 4,6 Milliarden Jahren ist nichtbekannt. Als Folge entstanden die Sonne und diePlaneten und damit: die Erde.

Zu Beginn war auf der Erde alles flüssig. Dieschweren Elemente begannen sich im Erdmittel-punkt zu sammeln, die leichteren Elementeschwammen oben. Vor 4 Milliarden Jahrendurchwühlten noch immer Meteoriteneinschlägedie Erdoberfläche, doch entstanden schon ersteKrustenstücke.

Die ersten Lebensspuren zeigten sich vor etwa3,9 bis 2,5 Milliarden Jahren auf der Erde: Primi-tive Algen und Bakterien bildeten sich im Meer.Vor 2,5 bis 0,6 Milliarden Jahren nahmen die ers-ten Großkontinente Gestalt an und aus Einzellernentwickelten sich Mehrzeller.

Zwischen 600 bis 230 Millionen Jahren vor unse-rer Zeit entstanden die ersten Wirbeltiere, dasLeben breitete sich vom Wasser der Ozeane aufdas Land aus und Reptilien und Dinosaurier bevöl-kerten die Erde.

Vor 7 bis 5 Millionen Jahren entwickeln sichAffen und Hominiden. Die frühesten eindeutigenÜberreste des Homo sapiens wurden in Afrikagefunden und sind zwischen 120.000 und100.000 Jahre alt.

Die Zeit

„Was also ist ,Zeit’? Wenn mich nie-mand danach fragt, weiß ich es; willich einem Fragenden es erklären,weiß ich es nicht.” Dieses Zitat desKirchenvaters und PhilosophenAugustin aus dem 4. Jahrhundert ver-deutlicht die besondere Eigenart derZeit. Wir können nicht anders, als mit und in der Zeit zu leben. Und unser alltägliches Leben funktioniert, weilwir uns auf Konventionen zur Zeit-messung geeinigt haben. Aber zuverstehen und zu erklären, was dieZeit ist, beschäftigt den Menschenseit er angefangen hat über dieZusammenhänge und den Ursprungunserer Welt nachzudenken.

Hat Zeit einen Anfang, ein Ende? Gibt es eine Zeit unabhängig vom Menschen? Ist Zeit gleichförmig? Entspricht die Zeit einem Zeitpfeil, auf dem jedes Ereignis eine eindeutige Stelle einnimmt? Oder ist die Zeit durch zyklischeStrukturen mit der ewigen Wieder-kehr des Gleichen bestimmt?

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Filmische Mittel

GENESIS ist kein Abbild der Natur, sondern einFilm über die Natur. Jede Einstellung ist sorgfältiggeplant, allein die Vorbereitungen für GENESISdauerten zwei Jahre; insgesamt arbeiteten dieRegisseure fast sechs Jahre an dem Projekt.

Nichts ist dem Zufall überlassen worden, Bild undTon und vor allem auch die Musik erfüllen drama-turgische oder ästhetische Funktionen. Durch dasBewusstmachen der filmischen Mittel wird eintieferes Verständnis des Mediums Film möglich.

Sprache und Erzähler

Der Schamane führt durch den Film, jedoch nichtals Kommentator sondern als Erzähler. Die Bilderwerden nicht erklärt, wir erfahren nicht, wie dieTiere heißen oder wo sie leben. Der Schamaneerzählt seine Sicht auf die Dinge dieser Welt: inMetaphern, philosophisch, poetisch.

Der Raum, in dem der Schamane sitzt, ist karg,nur die notwendigsten Utensilien sind zu sehen.Die Kamera zeigt den Protagonisten meist in derHalbtotalen, sitzend, vom Kopf bis zu den Knien.Der Fokus ist auf ihn gerichtet, ohne jede Ablen-kung. Die Worte und Gedanken des Schamanenbrauchen die Ruhe der Umgebung, um ihre Wir-kung entfalten zu können.

Montage

Die Übergänge vom Erzähler zu den Naturaufnah-men sind mit viel Aufwand gestaltet. Ein häufigvorkommendes Element ist der Match Cut. Dieinszenierten Verbindungen und die exakte Mon-tage zweier Einstellungen gibt den Übergängeneine besondere Sinnlichkeit. In einer Sequenznimmt der Schamane ein Stück Holz, das miteinem Ende in der Glut lag, klopft es auf denBoden und Rauchkringel entstehen. Die Kamerafolgt den Rauchkringeln bis ein Rauchgebilde inGroßaufnahme vor dunklem Hintergrund dieLeinwand füllt. Es hat Form- und Farbähnlichkei-ten mit einer Qualle und bewegt sich ähnlich.Der Rauch ist quasi schon Qualle, bevor in dernächsten Einstellung eine Qualle, wiederum vor

dunklem Hintergrund, ihre Bahnen zieht. Sogelingt es GENESIS, den Blick zu öffnen fürgleiche Formen und Strukturen in ganz unter-schiedlichen Zusammenhängen und Dimensionen.

Symbole

Der Film arbeitet mehrschichtig mit der Symbol-kraft des Dargestellten. Wie die ersten Lebe-wesen sich vor vielen Millionen Jahren von Was-ser- zu Landlebewesen entwickelten, kann natür-lich nicht real gefilmt werden. Aber Tiere, dieheute leben, können einen Eindruck dieser Ent-wicklung vermitteln. Die Sequenz über denSchlammspringer zeigt einen Teil unserer heu-tigen Wirklichkeit, der gleichzeitig symbolisch fürVorgänge vor Millionen von Jahren stehen kann.So steht jedes Tier für sich, weist aber in seinerSymbolkraft über sich hinaus - auf lang vergan-gene Zeiten oder am Beispiel der Eierschlange aufmythische Vorstellungen von einem die Sonneverschlingenden Ungeheuer als Erklärung für eineSonnenfinsternis. Ein anderes Beispiel ist die Kra-genechse, die an einen Dinosaurier erinnert undgleichzeitig den aufrechten Gang des Menschenvorwegnimmt.

Spannung

GENESIS fesselt auch durch dramatische Szenen,besonders bei unerwarteten Begegnungen derProtagonisten und bedient sich bevorzugt desSuspense, der durch den unterschiedlichenWissensstand von Zuschauer und Protagonistenentsteht. Wenn der Zuschauer in eine Gefahr ein-geweiht ist, die einer Figur der Handlung droht,von der diese aber noch nichts ahnt, steigt dieSpannung. Ein monströser Schmuckhornfroschliegt auf der Lauer. Von der linken Seite kommtein kleiner grüner Frosch ins Bild. Die Kameranimmt den Zuschauer mit auf Augenhöhe des grü-nen Frosches, der sich dem übermächtigenGegner nähert. Der Frosch begreift nicht, wiegefährlich die Lage ist. Zwei Mal öffnet derSchmuckhornfrosch sein riesiges Maul, die Zungewird sichtbar – nichts passiert. Der kleine Froschkommt immer näher. Und dann, blitzschnell, ist

er im Maul des Schmuckhornfrosches verschwun-den. Nur ein Füßchen schaut seitlich noch aus demMaul heraus.

Zeit

Bei den Sequenzen zur Vergänglichkeit ist derZeitraffer das wichtigste gestalterische Element.Nahaufnahme: Ein vom Baum gefallener Pfirsichschrumpelt, verfault und löst sich so weit auf, biser eins ist mit der grünen Wiese, auf der er lag.Der Zeitraffer macht einen Prozess anschaulich,der in Echtzeit vier Tage dauert. Und da die Ent-wicklung sehr ruhig ist, ein langsames Auflösen,hat die dargestellte Vergänglichkeit nichts Trau-riges oder Schreckliches. Sie gehört zum Kreislaufalles Natürlichen.

Musik

Die Musik erfüllt bei GENESIS mehrere Funktio-nen. Sie macht die Bewegungen der Darsteller inunterschiedlichen Klangfarben hörbar. Die Detail-aufnahme auf ein Segment eines Tausendfüßershat durch die Vertonung eine ergreifende Wir-kung. Das Geräusch lässt an eine ganze Armeedenken, die im Gleichschritt durch die Straßezieht. Genau auf die Beinbewegungen des Tau-sendfüßers abgestimmt, stellt sich beim Zuschauerein Schmunzeln und Staunen ein über die unglaub-liche Ordnung so vieler Beine.

Zum Kampf der Meerechsen webt die Musik mitPercussion-Instrumenten einen Klangteppich, beidem sich Assoziationen an Ritterturniere mit vol-ler Rüstung einstellen. Die Musik betont denErnst der Auseinandersetzung.

Den Sequenzen zur Vergänglichkeit gegen Endedes Films folgen Aufnahmen von Fisch- und Vogel-schwärmen in wechselnder Abfolge. Sie werdendurch eine Art musikalische Klammer verbunden:Fanfarenmusik, die vor Lebensfreude sprüht undin Verbindung mit den turbulenten Bewegungender Fisch- und Vogelschwärme den Blick wiederöffnet für die Lebendigkeit und Vielfalt der Natur.

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Aus Eindrücken erwachsen Interessen –methodisch-didaktische Überlegungen

GENESIS erzählt die großartige Geschichte unse-rer Welt und bewegt mit all den Fragen über undan das Leben nicht nur Erwachsene sondern auchKinder und Jugendliche. Die Kraft der Erzählung,lebendig montiert durch die fesselnden Bilder,voller Emotion und Sachlichkeit zugleich, machtGENESIS zu einer pädagogischen Fundgrube.

Der Film eröffnet unterschiedliche Perspektivenund erlaubt so auch für die pädagogische Arbeitunterschiedliche Zugänge, naturwissenschaftlichsachbetonte ebenso wie philosophische undästhetische. Eine so mächtige Geschichte fesseltund lehrt das Staunen. Daher sollten auch imUnterricht Aktivitäten angeregt werden, die ebendieses Staunen in ein individuell geprägtes, pro-duktives Schaffen und Gestalten weiterführen.Aus Eindrücken – und diese bietet der Film im

Überfluss - erwachsen Interessen! Diese Interes-sen zu unterstützen, bietet sich als leitendesUnterrichtsprinzip an.

Das übergeordnete Ziel der Arbeit mit GENESISkann darin gesehen werden, das Verstehen derWelt und des eigenen Lebens zu fördern. Für denUnterricht erscheint es sinnvoll, zumindest zweiAltersgruppen zu unterscheiden.

Kinder am Ende der Grundschule haben bereitsZugang zu den Fragen und Antworten des Films,jedoch weniger über die philosophische Tiefe undden naturwissenschaftlichen Gehalt der Texte, alsviel mehr über die Bilder und ihre Komposition.Neben Gestaltungsangeboten und nachdenk-lichen Gesprächen sollten die Beantwortungsachlicher Einzelfragen und die Erarbeitung einerhistorischen Struktur die Schwerpunkte bilden.

Das Alter der Pubertät fordert dagegen eher einekommunikative Auseinandersetzung mit den philo-sophischen Fragen und eine Vertiefung sachlicherPerspektiven. Diese Altersgruppe könnte, ange-regt durch den Film und die Aufarbeitung seinerMittel, selbst Produktionsversuche mit Video undFoto unternehmen.

Warum aber ins Kino mit der Klasse? Hierfür gibtes zwei Gründe: Zum einen ist das Kino ein Ort,der zum Leben vieler Kinder und Jugendlichergehört. Der Kinobesuch ist ein Ereignis, etwasAußergewöhnliches, etwas Gemeinschaft Fördern-des. Diesen Ort für die pädagogische Arbeit ein-zusetzen heißt, seine Motivationskraft zu nutzenund eine Brücke zu schlagen von der Schule insLeben. Zum anderen ist GENESIS ein Kinofilmund eben nicht gemacht für den rollbaren Video-schrank im Klassenzimmer. Erst die große Lein-wand und die Dunkelheit des Kinosaals, in derRaum und Zeit vergessen werden, lässt diesenFilm sprechen und ermöglicht jedem, ihn aufseine Weise zu erleben und zu verstehen. DerKinobesuch bietet eine Alternative zu dem oftsinnentleerten, in Fachperspektiven zerstückel-ten, „schulischen“ Lernen. Er setzt den Fokus aufIndividualität, Ganzheit, Staunen und Verweilen,Nachdenklichkeit und Gespräch, Ästhetik undaktive Gestaltung. Diese faszinierenden Aspekteder Filmrezeption sind auch fundamentale Prinzi-pien des Lebens und damit wesentliche Elementeerfolgreicher und nachhaltiger Bildung.

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Unterrichtsideen I.1 Altersgruppe 9-12 Jahre

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Da der Film für sich sprechen sollte, wird auf vorbereitende oder den Film begleitende Aufgaben verzichtet. Stattdessen werden im Folgendenexemplarisch nachbereitende und weiterführende Arbeiten für den Unterricht skizziert. Für diese Altersgruppe bietet sich auf jeden Fall ein ergänzender Besuch in einem Naturkundemuseum an.

Gestalten eines Zeitstrahls zur Entstehung der ErdeAus dem von der Vorlage (S. 8-9) kopierten Bogenwerden von den Kindern zunächst die Textkärtchenausgeschnitten, geordnet und in die entsprechendenFelder am Zeitstrahl geklebt. Zu den Kurztexten malendie Kinder, angeregt durch den Film und die Hinter-grundfotos, eigene Bilder in die freien Flächen undgestalten „ihren“ Zeitstrahl.

Variante: Eindrucksvoller ist eine Zeitschnur querdurchs Schulhaus (50 m für 5 Mia Jahre), an der ent-sprechend der Vorlage Zeitangaben, Fotos (vergrößerteKopien), eigene Bilder der Kinder und Kurztexteangeordnet werden.

Bezug zum Film: Vor allem die Entstehungs-geschichte im ersten Teil

Historische Perspektive:

Lineare Zeitstruktur undDimensionen verdeut-lichen, markante Wende-punkte in der Geschichteder Erde als bedeutsameVoraussetzungen für unserLeben heute erkennen und beschreiben, die Einzig-artigkeit und gleichzeitigdie Winzigkeit des direktErlebbaren vor Augen führen

➜ Sachunterricht(Zeit und Geschichte, Urzeit, Leben)

➜ Mathematik (Umgang mit großenZahlen)

Kopiervorlage S. 8-9,Buntstifte,evtl. Zeitschriften für weiteres Bildmaterial

Der Film beginnt mit demEntstehen des Universumsetwa 10 Mia Jahre früher,näher ist den Kindern aberdie „jüngere“ Entstehungs-geschichte der Erde –„ihrer“ Welt – mit der imFilm zentralen Phase derEntwicklung des Lebens.Der „Endlichkeit“ der linea-ren Betrachtung sollte der„tröstliche“ zyklischeAspekt von Zeit entgegen-gesetzt werden (Tages-oder Jahreskreis).

Fantasietiere aus Drahtgeflecht und PappmacheeAngeregt durch die im Film gezeigten Lebewesen formen die Kinder aus Drahtgeflecht oder Karton undPapierknäueln Tierfiguren (ca. Fußballgröße), beklebendiese mit eingekleisterten Streifen Zeitungspapier. Nach dem Trocknen werden die „Urtiere“ bemalt undmit unterschiedlichen Materialien beklebt. ErfundeneNamen und Kurzbeschreibungen (z.B. Lebensraum,Nahrung, Feinde, Besonderheiten) werden geschriebenund entweder zu den Ausstellungsstücken gelegt odermit Fotos der Tiere zu einem Heft gebunden. Ergänzend können Fantasiegeschichten zu den Tieren entstehen.

Bezug zum Film: Vielfalt des Lebens, fabelhafteLebewesen im zweiten Teil

Ästhetische Perspektive:

Vielfalt der Formen vonLebewesen wahrnehmen,Phantasie anregen, künstlerischen und sprachlichen Ausdrucksowie motorische Fertigkeiten fördern

➜ Kunst(Formen, Farben, Skulptur,Materialien, Oberfläche)

➜ Sachunterricht(Tiere, Spuren der Vergangenheit)

➜ Deutsch(Beschreibung)

„Hasendraht“ Karton,Papier, Zeitungen, Kleister,Plaka- oder Wasserfarben,Federn, Lederreste, Pfeifenputzer, Schreib-block, evtl. Fotokamera

Die Arbeit mit Pappmacheeist zeitintensiv, die Produk-te sind aber eindrucksvollund sehr geeignet für eine Ausstellung.Mit ihren Tierfiguren undTexten können die KinderKurzvorträge vor der Klassehalten („Ich stelle meinUrtier vor“). Die Beschrei-bungen fordern zur Diskus-sion heraus („Das kann esnicht gegeben haben!“).

Kurzreferate zu einzelnen SauriernEs werden zunächst mitgebrachte und in der Schule vorhandene Informationsmaterialien (Bücher,Zeitschriften, Poster, Modelle) gesichtet, Fragen gesam-melt und eine Gliederung für die zu erstellenden„Steckbriefe“ erarbeitet. Danach wird in Partner- oderGruppenarbeit recherchiert, geschrieben, Bilder ausgeschnitten oder gemalt. Es entstehen Dokumentationen zu einzelnen Sauriern, die Grundlage für Kurzreferate sind(unterstützt durch Dias aus der Bildstelle) und zueinem „Saurierbuch“ der Klasse gebunden oder als Plakate ausgestellt werden können.Wenn man an versteinerungsreiche Schiefer- oderandere Sedimentsteinstücke (z.B. Schwäbische Alb)kommen kann, können die Kinder beim Steineklopfenund Ammonitensuchen selbst zu aktiven Forschern der Saurierzeit werden.

Bezug zum Film: Echsen

NaturwissenschaftlichePerspektive:

Informationen sammeln,ordnen und auswerten,Sachwissen aneignen underweitern, Erkenntnissedokumentieren und präsentieren

Exemplarisch erfahren und erkennen, wie naturwissenschaftlicheErkenntnisse gewonnenwerden

➜ Sachunterricht(Tiere der Urzeit)

➜ Deutsch(Informationen sammeln,Sachtexte verfassen, Referate halten)

➜ Kunst(Dokumente, Plakate, Präsentationen gestalten)

Sachbücher (von zuHause), Kinderzeitschrif-ten, Poster, Karteien (z.B.Sauros-Verlag), evtl. Sedi-mentgesteine, Hammer,Meißel, Unterlagen

Saurier stehen für Kinderstellvertretend für dasLeben in der Urzeit. Hierkann von großem Interesseund Vorwissen ausgegan-gen werden, außerdem istihnen die Verwandtschaftzu lebenden Tieren (Echsen) und Ähnlichkeitzu Fabelwesen (Drachen)präsent. Bücher, Zeitschriften, Poster o.ä. finden sichin vielen Kinderzimmernund werden nach Aufforde-rung gerne von den Kindern in die Schule mitgebracht.

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vor etwa 15 Milliarden Jahren- 15 000 000 000

vor etwa 4,6 Milliarden Jahren- 4 600 000 000

vor etwa 4 Milliarden Jahren- 4 000 000 000

vor etwa 3,5 Milliarden Jahren- 3 500 000 000

vor etwa 3 Milliarden Jahren- 3 000 000 000

vor etwa 2,5 Milliarden Jahren- 2 500 000 000

vor etwa 2 Milliarden Jahren- 2 000 000 000

vor etwa 1,5 Milliarden Jahren- 1 500 000 000

vor etwa 1 Milliarde Jahren- 1 000 000 000

vor etwa 500 Millionen Jahren- 500 000 000

vor etwa 100 Millionen Jahren- 100 000 000

vor etwa 60 Millionen Jahren- 60 000 000

vor 2000 Jahren0

Lange vor unserer Erde entstand das Universum.

Als sich im Weltraum eine Wolke aus Staub und Gasen dicht zusammenzieht, entsteht

daraus unsere Sonne mit den Planeten. Einer davon ist die Erde.

Lange Zeit ist die Erde ein glühend heißer Feuerball. Es gibt noch

keine Steine und lange noch kein Leben.

Die Erdkruste kühlt langsam ab. Aus dieser Zeit stammen die

ersten Gesteine.

Aus dicken Wolken regnet es viele MillionenJahre lang. Das Wasser

verdampft auf der heißen Erde.

Die Erdkruste kühlt weiter ab. Das Wasser sammelt sich in Vertiefungen,

die Meere entstehen.

Im Wasser wachsen die ersten Pflanzen. Es sind Algen, die es heute noch

im Meer gibt.

Erst allmählich entwickeln sich im Wasser die ersten Tiere: Ammoniten,

Muscheln und Quallen.

Im Wasser gibt es immer mehr Tiere: Seesterne, Seepferdchen, Krebse,

Muscheln und Fische.

Um die Erde herum bildet sich eine Luftschicht,an Land wachsen die ersten Pflanzen. Sauer-

stoff entsteht und bald erobern auch die ersten Tiere das Land.

Jetzt ist die Zeit der großen Saurier.Aus dieser Zeit findet man viele

Versteinerungen.

Die Saurier sind ausgestorben, es gibt die ersten Säugetiere. Menschen

gibt es erst seit etwa 2 Millionen Jahren.

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Unterrichtsideen I.2 Altersgruppe 9-12 Jahre

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Personenschattenspiel zu „Wachsen, Blühen und Vergehen“. Über die Betrachtung von Pflanzenbildern im Jahreslauf,das gemeinsame Lesen eines Gedichtes o.ä. (Materia-lien sind in vielen Schulbüchern zu finden) werden dieKinder angeregt, sich an entsprechende Szenen im Filmzu erinnern. Es werden Überlegungen angestellt underste Versuche mit der Schattenbühne unternommenund besprochen. Ausgerüstet mit diesen Ideen erarbei-ten die Kinder in Kleingruppen oder zu zweit kurze Szenen, die sie sich dann, unterstützt von Meditations-musik im Hintergrund, gegenseitig vorspielen.

Bezug zum Film: letzte Szenen

Philosophische Perspektive:

In der Bewegung die ganzeDramatik des Wachsensund Vergehens nachemp-finden und als Prinzip desLebens spüren; das Schat-tenspiel als Ausdrucksmit-tel mit großer Traditionkennen lernen

➜ Sachunterricht(Tiere und Pflanzen: Wachsen und Vergehen)

➜ Religion(Vergänglichkeit desLebens/Tod)

➜ Kunst, Sport (Bewegung)

Schulbücher (SU/Deutsch),Bilder (Jahreslauf), Over-headprojektor, Schatten-bühne (zwei Kartenständer,Dachlatte, Leintücher),Meditationsmusik

Das Personenschattenspieleignet sich besonders fürdie nonverbale Darstellunglangsamer Vorgänge.Unterstützt durch Musikist es sehr ausdrucksstarkund knüpft mit dem abge-dunkelten Raum, derhellen Leinwand undseiner Ruhe an die Kino-stimmung des Films an. Die Langsamkeit derBewegungen ist die großeHerausforderung geradefür jüngere Akteure undmuss geübt werden.

Nachdenkliches Gespräch und pantomimischesRollenspiel zu Freundschaft und Feindschaft.Zunächst wird ein nachdenkliches Klassengespräch zuFreundschaft, Liebe, Macht, Feindschaft und Kampfgeführt, das durch die Wortkarten „Freundschaft“ und„Feindschaft“ und eine Wortsammlung dazu eingeleitetwerden kann. In Gruppen erarbeiten die Kinder Mög-lichkeiten pantomimischer Umsetzung und üben ent-sprechende Szenen ein: „Lebewesen begegnen sich inFreundschaft“ und „Lebewesen begegnen sich in Feind-schaft“.

Bezug zum Film: Schlammspringer, Seepferdchen,Meerechse, Unzertrennliche, Winkerkrabben

Soziale Perspektive:

Freundschaft und Feind-schaft, Liebe, Macht undKampf als Wesensmerk-male des Lebens erkennenund in der szenischenUmsetzung spielerischerfahren

➜ Deutsch(Wortfelder, Gegensatz-paare darstellen)

➜ Sachunterricht(miteinander leben)

➜ Religion(Freundschaft und Feindschaft)

➜ Kunst(Pantomime)

Wortkarten, Bühne, evtl.Masken, schwarze Kleidung, Handschuhe

Begriffe wie Freundschaftund Feindschaft sind denKindern vertraut und prägen auch ihren Alltag.Ihnen szenisch nachzu-spüren heißt, Emotion, Kognition (Reflexion undPlanung) und Psychomoto-rik zu verbinden und damitSelbsterkenntnis und Welt-verstehen zu erweitern.Das nachdenkliche Gespräch bildet eine wichtige Basis für eineernsthaft ruhige szenischeArbeit.

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Kleines Filmlexikon

Einstellung:

Einzelne Aufnahme, einzelnes Stück Film, ohneUnterbrechung der Kontinuität. Die Einstellungist die Grundeinheit der Montage.

Montage:

Die ästhetische Seite des Filmschnitts – die theo-retisch und ästhetisch begründete Anordnung derEinstellungen. „Schnitt“ und „Montage“ werdenoft gleichbedeutend verwendet.

Schnitt:

1. Bei der Projektion: Harter Übergang zwischenzwei Einstellungen; das erste Bild von Einstellung Bfolgt direkt dem letzten Bild von Einstellung A(vgl. Überblendung).2. Bei der Bearbeitung: Arbeitsphase der Film-herstellung, in der das gedrehte Material aus-gewählt und zusammengesetzt wird.

Überblendung:

Kombination von Ab- und Aufblende, durch dieein sanfter Übergang zwischen zwei Einstellun-gen entsteht.

Zeitlupe:

Effekt eines langsameren, gedehnten Zeitablaufs.Zeitlupe erreicht man durch „Überdrehen“, d.h.die Aufnahme erfolgt mit mehr als den üblichen24 Bildern pro Sekunde.

Zeitraffer:

Effekt eines rascheren, gerafften Zeitablaufs. Zeit-raffer erreicht man meist durch „Unterdrehen“,d.h. die Aufnahme erfolgt mit weniger als den 24 üblichen Bildern pro Sekunde.

Match Cut:

Verbindung zweier Einstellungen, die verschiede-nen Handlungseinheiten entsprechen, also zeit-lich und räumlich separiert sind, durch die Insze-nierung analoger, sich entsprechender (engl. „tomatch“) Elemente innerhalb der Bildkader. Dieparallele Verwendung von Formen, Bewegungenoder anderer Bestandteile der Kompositionen(z.B. Tönen) erzeugt Kontinuität, da die mensch-liche Wahrnehmung gleichartige, aufeinander fol-gende Eindrücke als zusammengehörig begreift.

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Fotogalerie – Die Hauptdarsteller in Bild und Text

Pantherchamäleon (Chamaeleo pardalis) Das Pantherchamäleon ist auf Madagaskar zu Hause. Zahlreiche Hautzellen mitverschiedenen Farbpigmenten, die innerhalb der Zelle zentriert und ausgebreitetwerden können, ermöglichen einen ständigen und variablen Farbwechsel. DerFarbwechsel wird durch äußere Umstände wie Wärme und Licht, aber auch durchErregung und Hunger beeinflusst. Chamäleons können ihre Augen unabhängigvoneinander in alle Richtungen bewegen. Die lange, klebrige Zunge ist an derSpitze keulenförmig verdickt und schnellt beim Beutefang blitzschnell nach vor-ne. Das auffälligste Kennzeichen des Pantherchamäleons sind die großen Schuppenan der Kante der Schnauzenoberseite, die die Schnauze schaufelähnlich vergrößern.

Meerechse (Ambylyrhynchus cristatus) Meerechsen leben an den Felsufern der Galapagos-Inseln. Heute sind sie die ein-zigen, ganz an das Meer gebundenen Echsen. Ihre Zehen sind durch kurzeSchwimmhäute verbunden. Sie fressen Algen, die sie zum Teil tauchend von denFelsen abweiden. Die zur Verdauung notwendige Körpertemperatur regulierenMeerechsen durch ausgiebige Sonnenbäder.

Langschnäuziges Seepferdchen (Hippocampus guttulatus) Das europäische Seepferdchen wird etwa handgroß. Angetrieben durch wellenför-mige Bewegungen der Rückenflosse, schwimmt es aufrecht im Wasser. Die mitKnochenplatten gepanzerte Haut schützt es vor Feinden. Die Männchen habeneinen großen Brutbeutel, in den das Weibchen etwa 200 Eier legt, die das Männ-chen anschließend befruchtet. Das Männchen brütet die Eier aus und pumpt dieentwickelten Jungtiere nach vier Wochen aus dem Brutbeutel heraus.

Winkerkrabbe (Uca) Winkerkrabben bevorzugen die Küsten warmer und tropischer Meere. Sie werden0,8 bis 3,5 cm breit und sind zum Teil auffällig bunt gefärbt. Das Männchen hateine überdimensional große Schere, die bis zur Hälfte seines Körpergewichtesausmachen kann. Seine andere Schere ist wie die des Weibchens klein. Die großeSchere ist eine Art Schauapparat und wird bei Kämpfen oder der Balz eingesetzt.Wenn ein Weibchen in die Nähe kommt, winken die Männchen besonders aktivmit ihren großen Scheren.

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Die wichtigsten Hauptdarsteller

Strauß (Struthioniformes) Der Strauß bewohnt die weitläufigen Savannenlandschaftenin Südwest-Afrika und ist der größte heute lebende Vogel,der jedoch nicht fliegen kann. Er wird 3 m groß und wiegtbis zu 150 kg. Die Laufgeschwindigkeit eines Straußen liegtbei ca. 70 km/h. Mehrere Weibchen legen 6 bis 8 Eier in diegemeinsame, von den Männchen ausgescharrte Nestmulde.Straußeneier wiegen rund 1,4 kg und werden von beidenGeschlechtern 6 Wochen lang bebrütet.

Schmuckhornfrosch (Ceratophrys ornata) Der Körper des Schmuckhornfrosches ist fast so breit wielang, im Schnitt bis zu 13 cm. Mit seinem riesigen Maulkann er Beutetiere verschlingen, die fast so groß sind wie erselbst. Seinen Namen trägt er wegen der hornartigenAuswüchse der Augenlider, die der Tarnung zwischen denBlättern dienen. Er lebt in Südbrasilien, Uruguay und Argen-tinien.

Afrikanische Eierschlange (Dasypeltis scabra) Eierschlangen ernähren sich von Eiern, wobei sie vorher mitder Zunge prüfen können, ob ein Ei frisch oder angebrütetist. Sie haben einen kurzen Kopf und stark zurückgebildeteZähne. Unterkiefer und Hals sind außerordentlich weit dehn-bar. Die Eierschlange schiebt ihr Maul über das Ei und ver-schluckt es als Ganzes. Verlängerte, scharfkantige Halswir-belfortsätze ritzen das Ei in der Speiseröhre auf. Der Inhaltfließt in den Magen, und die durch äußeren Druck zerstörteSchale wird wieder ausgewürgt.

Anglerfisch (Lophiidae) Mit seinem breiten Kopf und seinem riesigen, nach obengerichteten Maul ist der Seeteufel keine Schönheit. Erbesitzt am Kopf eine vorne durch einen fleischigen Hautlap-pen wurmartig verdickte Angel. Diesen Köder bewegt er hinund her, um Beute anzulocken, die er dann durch sein rie-siges Maul aufsaugt.

Wichtige Darsteller, in der Reihenfolge ihres Auftretens

Im Wasser wachsende Vitamin-C-Kristalle

Der Fluss des Lebens der Spermatozoen

Der menschliche Fötus in der Fruchtblase

Die Amöbe

Die Qualle

Der Schlammspringer, ein gehender Fisch

Der Goliathfrosch kommt aus dem Schlamm

Die Meerechse

Rote Krabben

Die Möwen, Tanz am Ufer des Meeres

Der Tausendfüßer

Die Goldfröschchen

Der Kampf der Pantherchamäleons

Die Elefantenschildkröte

Das Rennen der Kragenechsen

Der Kampf der Meerechsen

Die Winkerkrabbe

Die Paarung der Kröten

Das Liebeswerben der Zitterspinnen

Der Liebestanz der Seepferdchen

Rivalität unter Winkerkrabben

Die Unzertrennlichen (afrikanische Papageien)

Der Wassermolch

Froschlaich (Kaulquappen kurz vor dem Schlüpfen)

Der Hühnerembryo

Der Krokodilfötus

Der Haiembryo

Menschliche Föten

Die Geburt eines Straußen

Der argentinische Schmuckhornfrosch

Die afrikanische Eierschlange

Der Anglerfisch

Die Qualle löst sich auf

Vogelschwärme in der Normandie

Fischschwärme in Polynesien

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Unterrichtsideen II Altersgruppe ab 13 Jahre

Es gibt selbstverständlich keinen eindeutigen Schnitt zwischen den im Heft unterschiedenen Altersgruppen, so dass alle unter „Unterrichtsideen I“

aufgeführten Vorschläge entsprechend angepasst und erweitert ebenso für die Arbeit mit älteren Schüler/innen übernommen werden können.

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Rechercheaufgaben zu SachthemenVorbereitung von Kurzreferaten in Schulbibliothek oderComputerraum (Internet/Encarta o.ä.) und Präsentationvor der Klasse; Ausarbeitung schriftlicher Dokumenta-tionen, Powerpointpräsentationen (z.B. Stammes-geschichte der Tierwelt) oder Gestaltung von Plakaten(z.B. Gegenüberstellung von Schöpfungsmythen undEntstehungstheorien) Anfertigung von Modellen (z.B.Aufbau der Erde oder der Atmosphäre) o.ä.

Bezug zum Film: Entwicklungsgeschichte Universum,Sonnensystem, Erde, Entwicklung des Lebens

Wissenschaftliche Perspektive:

Sachhintergrund prüfenund erweitern;Informationsbeschaffung;Präsentation

Geografie,Naturwissenschaften, Geschichte, Deutsch, Informatik

Aufgabenkarten (A) der Kopiervorlage S.15

In der Aufgabenkartei finden sich einige Arbeits-ideen für die Schüler/innen.Sie kann und sollte belie-big erweitert und in unter-schiedlichen Unterrichts-zusammenhängen einge-setzt werden.Kopiervorlage S.15/16 vergrößert (A4>A3) aufKarton kopieren, evtl. laminieren und ausschnei-den (A6-Karten)

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Philosophische Gespräche führenSpontane Klassengespräche: In den Klassenkreis wirdein Impuls gegeben und unter Leitung von Lehrer/inspontan darüber geredet.Vorbereitete Klassengespräche: Einzelne Schüler/innenbereiten zu einem Impuls eine kurze Einführung vor(Lesung, Bilderfolge, Szene o.ä.), die in eine selbst formulierte Fragestellung münden kann. Die Vorberei-tung beinhaltet auch eine Vorgliederung des Themasund die Ausarbeitung von Leitfragen für den/die Gesprächsleiter/in aus der Gruppe. Gruppengespräche: Jeweils in Kleingruppen werdenspontane oder vorbereitete Gespräche geführt.Anschließend versucht die Gruppe, das Ergebnis ihresGesprächs – dies können auch offene Fragen sein –zusammenzufassen und stichwortartig zu notieren.

Philosophische Perspektive:

Sich ausdrücken, Meinun-gen vertreten, Einstellun-gen prüfen, Erkenntnisseüber sich selbst gewinnen;Fragen und Weltsichtenanderer kennen lernen;Interesse am anderen,gegenseitiges Verstehenund Toleranz entwickeln

Philosophie, Ethik, Religion, Deutsch

Aufgabenkarten (B) der Kopiervorlage S.15

Persönliche Weltbilderwachsen besonders in derKommunikation über individuelle Eindrücke,Erfahrungen und Wissens-konstruktionen. Das Gespräch ist hierfürdie Unterrichtsform derWahl und sollte in einerentsprechend kommuni-kativen Form stattfinden(Sitzkreis, Gruppentischeo.ä.)

Lehr- und Lernaktivitäten Perspektive / Ziel Fachbezüge Materialien Kommentar

Foto-, Audio-, VideoprojekteSchüler/innen produzieren selbst Medien zum Thema„Leben“. Gemeinsam wird nach Ideen derSchüler/innen mit moderner Ton-, Bild- und Videotech-nik improvisiert und experimentiert, die inzwischen anvielen Schulen zur Verfügung steht oder in Medienzen-tren ausgeliehen werden kann. Besondere Fähigkeiteneinzelner Schüler/innen kommen zum Tragen (Spieleneines Instruments, Computerkenntnisse, Erfahrungenmit Tontechnik, Stimme, Zeichnen und Malen usw.)

Ästhetisch handlungs-orientierte Perspektive

Faszination Natur erfahren,Filmische Mittel (Makro,Zeitlupe / Zeitraffer) erproben

Kunst, Musik, Biologie, Medienkunde und Informatik

Aufgabenkarten (C/D) der Kopiervorlage S.16Foto-, Audio-, Video-Ausrüstung, evtl. digitalerSchnittplatz

Wesenselemente des Projekts sind:gemeinsame Planung undVerteilung der Einzelaufga-ben, eigenständige Durchführung, Reflexionund Präsentation;besonders geeignet für dieArbeit in AGs oder im Rahmen von Projekttagen

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Arbeitsmaterialien II Altersgruppe ab 13 JahreG

enes

is A

1 Aufgabe:Suche Informationen zu einem der folgenden Themen, ordne und präsentiere dein erworbenes Wissen.- Aufbau der Erde (Zusammensetzung, Stoffe, Gesteine)- Landschaftsformen (Plattentektonik, Erosion, Vulkanismus)- Die Atmosphäre (Aufbau, Gase, Dimensionen, Funktion)- Wasser (Eigenschaften, Aggregatzustände, Vorkommen)

Mögliche Ergebnisse:Schriftliche Dokumentation, Plakat, Kurzreferat

Hilfen:Lexika, Sachbücher, Atlanten, Geografie-, Physik-, und Chemieschulbücher

Gen

esis

A2 Aufgabe:

Forsche nach unterschiedlichen Erzählungen, Darstellungen oderMythen zur Entstehungsgeschichte der Welt und unserer Erde undvergleiche. Fragen könnten sein: Was lernen Muslime oder Buddhisten über die Entstehung der Welt und des Lebens, wieunterscheiden sich diese Anschauungen von der christlichen Sichtund von naturwissenschaftlichen Modellen?

Mögliche Ergebnisse:Plakat mit der Gegenüberstellung zweier oder mehrerer Ansätze

Hilfen:Religions- oder Philosophieschulbücher, Lexika, Internet, Theologenund Philosophen (Lehrer) befragen und Chemieschulbücher

Gen

esis

A3 Aufgabe:

Finde etwas heraus über die Stammesgeschichte der Lebewesen,erstelle einen Stammbaum, der die Tierklassen (z.B. Weichtiere –Wirbeltiere und jeweilige Untergruppen), Verwandtschaften undAbstammungen zeigt.

Mögliche Ergebnisse:Plakat mit Stammbaum der Lebewesen oder Powerpointpräsentation („wachsender“ Stammbaum)

Hilfen:Biologieschulbücher, Lexika, Internet, Biolehrer

Gen

esis

A4 Aufgabe:

Beschäftige dich intensiver mit einem der Tiere, die im Film vor-kommen. Sammle Informationen über Tierart und Verwandte, Aus-sehen, Körperbau, Fortbewegung, Lebensweise, Lebensraum undAnpassung daran, Besonderheiten usw. und erstelle einen Steckbriefdes Tieres mit Abbildung (kopiert, abgepaust oder selbst gemalt).

Mögliche Ergebnisse:„Steckbriefe“, die in einem Ordner „Außergewöhnliche Tiere“ abge-heftet werden (kann durch weitere Tiere ergänzt werden) oderKurzvortrag mit Bild (Dia oder Farbfolie)

Hilfen:Tierlexika, Bioschulbücher, Internet und Chemieschulbücher

Gen

esis

B1 Aufgabe:

Vergleiche die Entwicklung einer Unke (Frosch), eines Vogels (Huhn) mit der des Menschen. Stelle diese mit Bildern kurz vor und führe ein Gespräch darüber, was Tier und Mensch unterscheidet.

Mögliche Ergebnisse:Bildimpulse, Thesen oder Fragen für ein Gruppen- oder Klassengespräch

Hilfen:Bildkarten zur Entwicklung von Tieren und Pflanzen (z.B. „Die Keimzeitkartei“, Spectra-Verlag)

Gen

esis

B2 Aufgabe:

Denke über eines der folgenden Zitate des Schamanen nach: „Das Leben hatte die ganzen Ozeane zur Verfügung und drei Milliarden Jahre war es damit zufrieden.“„Wir, die Lebenden, überleben, weil wir anderes Leben zerstören.Denn Leben ist kannibalisch.“„Alles was beginnt, muss enden. Welchen Zweck hätte sonst dieZeit. Und der Zeit hat noch niemand widerstanden.“

Mögliche Ergebnisse:Gesprächsimpuls (groß auf eine Karte geschrieben); Fragen, mitdenen ein Gespräch darüber weiter gebracht werden kann

Hilfen: Austausch in einer Kleingruppe

Gen

esis

B3 Aufgabe:

Schreibe einen Aufsatz zu folgender Frage: „Lebt ein Stein, lebt Wasser, lebt der Himmel, lebt ein Baum?“

Mögliche Ergebnisse:Aufsatzsammlung zum gegenseitigen Lesen, Powerpointpräsentation(„wachsender“ Stammbaum)

Hilfen:Hilfreich kann ein vorbereitendes Klassen- oder Gruppengesprächdazu sein.

Gen

esis

B4 Aufgabe:

Suche nach Bildern, Sprüchen, Kurztexten, Gedichten oder Songtexten mit Aussagen über das Leben, die Wachsen, Vergehen,Lieben, Kämpfen, Geburt und Tod zum Thema haben. Erstelle damit eine Collage, die zeigt, was du über das Leben denkst. Dukannst natürlich auch eigene Texte, Fragen oder Bilder verwenden.

Mögliche Ergebnisse:Ausstellung individueller Collagen

Hilfen:Gedichte- und Sprüchesammlungen, Bildbände, Zeitschriften

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Gen

esis

C1 Aufgabe:

Filmemacher verwenden bestimmte Techniken, um eine bestimmteWirkung beim Zuschauer zu erreichen. Man nennt sie „FilmischeMittel“. Hier sind das besonders- Ruhe in Kameraführung, Bild, Sprache, Musik und Schnitt(Wie wird dennoch Spannung erzeugt?)

- Groß- oder Nahaufnahmen- Zeitraffer (siehe Filmische Mittel, S. 11)Erinnere dich an Beispielszenen und versuche den Einsatz der Mittel zu begründen.

Mögliche Ergebnisse:Tabelle: Filmische Mittel | Beispielszene | Begründung |

Hilfen:Kapitel „Filmtheorie“, Buch zur Filmanalyse (s. Literaturliste)

Gen

esis

C2 Aufgabe:

Was meinst du: Warum lassen die Filmemacher einen alten Schamanen die Geschichte in seinen Worten erzählen und hinterlegen den Naturaufnahmen nicht einfach einen natur-wissenschaftlichen Kommentar?

Mögliche Ergebnisse:Aufsatz oder ein „alternatives Drehbuch“ für den Film

Hilfen:Kapitel „Filmtheorie“, Buch zur Filmanalyse (s. Literaturliste)

Gen

esis

C3 Aufgabe:

Erinnere dich an Bilder, Vergleiche, Symbole, Metaphern, die imFilm verwendet werden (in der Erzählung des Schamanen, aberauch in den Bildern). Findest du solche Ähnlichkeiten in der Weltum dich herum (Muster groß und klein; das Verhalten von Pflanzen,Tieren und Menschen; Formen oder Bewegungen, die sich gleichenz.B. am Himmel, im Wasser)

Mögliche Ergebnisse:Fotos, Bilder, Gedichte, Mindmaps

Hilfen:Gemeinsame Sammlung der Erinnerungen an den Film

Gen

esis

C4 Aufgabe:

Versuche passende Geräusche oder Musik zu folgenden Themen zumachen oder zu finden:- Die Erde als brodelnder Feuerball (Feuer, Explosionen, Vulkanausbrüche, Dampf usw.)

- Wasser (Regen, Meeresrauschen, Fluss, Bachgeplätscher)- Allerlei Krabbeltiere (Krebs, Käfer usw.)- Tiere begegnen sich (zwei Riesenschildkröten, Echsen o.ä.)

Mögliche Ergebnisse:Tonaufnahmen oder Vorführungen

Hilfen:Orff-Instrumente, Alltagsgegenstände, Geräuschekassetten, Musik-CDs, Tonarchive für den PC

Gen

esis

D1 Aufgabe:

„... So bevölkerte sich die Erde mit Kreaturen – und Millionen vonKlauen, Krallen und Hufen wanderten über das Land ihrer Kontinente.“ So erzählt der Schamane im Film.Schneide aus Moosgummi (Bastelgeschäft) oder einem Stück altemFahrradschlauch unterschiedliche Tierfüße aus, klebe sie auf Korkenoder Holzstücke und gestalte mit diesen „Stempeln“ und Plakafarben ein Bild der „tausend Tierspuren“.

Mögliche Ergebnisse:Stempeldrucke evtl. auf feinem, beigen Sandpapier

Hilfen:Tierlexikon (Tierspuren)

Gen

esis

D2 Aufgabe:

„Leben heißt, eine Geschichte zu weben, von einem Anfang, denwir nicht erinnern, zu einem Ende, von dem wir nichts wissen“.Erzähle dein Leben. Gestalte dazu eine Zeitschnur deines Lebensmit Jahresangaben, Ereignissen, die in deinem bisherigen Lebenwichtig waren (vielleicht findest du zu Hause Fotos dazu) und führediese Zeitschnur in die Zukunft fort mit Vorstellungen von deinemspäteren Leben, Wünschen und Träumen.

Mögliche Ergebnisse:Lebensläufe (die vielleicht auch nicht gezeigt werden müssen)

Hilfen:Gespräche mit den Eltern, Familienalben, Tagebücher

Gen

esis

D3 Aufgabe:

Fotografiere Wolken am Himmel (digital), drucke die Bilder groß aus,schneide einzelne Wolkenfiguren aus, klebe sie auf ein großes BlattPapier. Ergänze oder verfeinere die Fotos mit Zeichen- und Malstif-ten so, dass Formen, Landschaften, Pflanzen, Tiere, Gesichter o.ä.entstehen.

Mögliche Ergebnisse:Bilderausstellung zu „Schau hin, du findest alles am Himmel“

Hilfen:Rahmen aus Pappe in verschiedenen Größen über die Fotos geführtzeigen jeweils Ausschnitte; so lassen sich Figuren finden.

Gen

esis

D4 Aufgabe: Projekt „Was kriecht und krabbelt denn da“. Macht mit

der Foto- oder Videokamera Nahaufnahmen von Kleintieren in eurerUmgebung (Ameisenhaufen, Regenwurm o.ä). Macht Tonaufnahmen(Geräusche, Musik) dazu. Sammelt Informationen zu den Tieren,verfasst Texte und macht Sprachaufnahmen davon. Stellt alles zueiner Präsentation auf Video, CD-ROM oder DVD zusammen.Sprecht die Arbeiten ab, teilt sie auf und tauscht euch immerwieder über Zwischenergebnisse aus. Sucht Fachleute (andere Schüler/innen, Lehrer/innen, Medienzentrum, Eltern), die euch helfen können.

Technik: Digitalkameras (Foto, Video), MD-Recorder mit Mikro(Tonaufnahmen), Digitales Schnittsystem, Präsentations- oderAutorensoftware wie „Powerpoint“ oder „Mediator“.

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Literatur und Medien

Sachliteratur

Thomas Koebner (Hrg.): Reclams Sachlexikon desFilms; Reclam, Stuttgart 2002, ! 39,90. Umfassendes Nachschlagewerk zum Thema Film.

Monaco, James: Film verstehen; Kunst, Technik,Sprache, Geschichte und Theorie des Film und derneuen Medien; rororo, Reinbek bei Hamburg 2004, ! 15,90. Standartwerk zur Filmanalyse, mit vielenBeispielen und Bildmaterialien.

Meissner, Rolf: Geschichte der Erde; Von den Anfän-gen des Planeten bis zur Entstehung des Lebens;C.H.Beck, München 1999, ! 7,90. Entwicklung der Erde vor dem Hintergrund des heuti-gen astrophysikalischen und geowissenschaftlichenWissens.

O'Shea, Mark / Halliday, Tim: Reptilien und Amphi-bien; Urania, Berlin 2001, ! 13,90. Über 400 Reptilien- und Amphibienarten übersichtlich dargestellt.

Lexikon der Biologie; Spektrum Akademischer Verlag,Heidelberg 2002, ! 1736,-

Lexikon der Astronomie, Die große Enzyklopädie derWeltraumforschung in zwei Bänden; Heidelberg, Berlin, Oxford, 1995 (vergriffen)

Augustinus: Bekenntnisse; Insel, Frankfurt am Main1987, ! 17,00. Zweisprachige Ausgabe in Latein und Deutsch, das elfte Buch (Kapitel) behan-delt ausführlich die Zeit.

Claude Nuridsany, Marie Pérennou: GENESIS - Woher kommen wir?;Aus dem Französischen von Cornelia Panzacchi, 144 S., ca. 150 farb. Abb., Transparentseiten; Gerstenberg, Hildesheim 2004, ! 24,90. Das Buch zum Film.

Auswahl weiterführender Literaturzum pädagogisch-didaktischen Hintergrund

Montessori, Maria: Kosmische Erziehung; Herder, Freiburg 2004, ! 16,00.Die große Reformpädagogin der ersten Hälfte des20.Jhs. beschreibt ein Lernfeld neben Sprache undMathematik, das naturwissenschaftliche Lerngegenstände in einen religiös begründetenGesamtblick auf die Welt einbettet. Die Erzählung derEntwicklungsgeschichte der Erde spielt dabei einezentrale Rolle.

Schreier, Helmut (Hrsg.): Kinder auf dem Wege zurAchtung vor der Mitwelt; Dieck, Heinsberg 1992,(TB, vergriffen). Das Konzept „Mitwelt“ als Bezugs-punkt für Erziehung ersetzt den Begriff der Umwelt-erziehung und lenkt den Fokus weg von einer distan-zierten Betrachtung der „Um“welt auf die Welt, derenTeil die Menschen sind und auf die Demut undVerantwortung, die sich daraus ergibt.

Wagenschein, Martin: Verstehen lehren; Beltz, Weinheim 1999, ! 12,00.Wagenscheins Didaktik der Naturwissenschaften(Physik) setzt auf die umgangssprachliche Auseinan-dersetzung mit Phänomenen. Im sokratisch geführtenGespräch kommen Schüler/innen zu Erkenntnissen,sie lernen erst das Verstehen, dann die fachspezifi-schen Begriffe.

Ergänzende Medien

„Die Keimzeitkartei“ - vom Ei zum Huhn, vom Samenzur Frucht. Spectra Verlag (www.spectra-verlag.de).Faszinierende Foto-Bildkarten mit Kurzinformationenzur Entwicklung ausgewählter Tiere und Pflanzen.

Morrison, Philip / Morrison, Phylis: „Zehn hoch“.Dimensionen zwischen Quarks und Galaxien. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg1982/2003, ! 14,95; „... verleiht dem Leser aufanschauliche und spielerische Art und Weise eineVorstellung von mikro- und makrokosmischenGrößenverhältnissen.“(http://www.astronomie.de/bibliothek/buchbesprechung/physik/zehn-hoch.htm).Als CD-ROM: „Zehn hoch Interaktiv“. ! 25,50; United Soft Media Verlag GmbH

http://www.seitenstark.de – Arbeitsgemeinschaft vernetzter Kinderseiten. Links zu Internetseiten fürKinder, mit Infos und Materialien zu den ThemenErde, Vulkane, Urzeit, Saurier, Tiere usw.

Original Soundtrack / Bruno Coulais, (Virgin), GENESIS – Woher kommen wir? Filmmusik/ Score, VÖ: 04.10.04, inkl. DVD: Film-Dokumentation „MakingOf The Soundtrack“

Der allgegenwärtige Score von BRUNO COULAIS verleiht den Bildern den letzten Schliff, baut einfühl-sam die Spannungsmomente auf und vermag es, derGeschichte den richtigen Erzähl-Rhythmus zu verlei-hen. Der Soundtrack bietet neben demScore noch eine Bonus-DVD mit demMaking Of der Musik-Aufnahmen.

Claude Nuridsany und Marie Pérennou (Mikrokosmos) verbinden in ihrem neuen Film und gleichnamigen Fotoband GENESISNaturwissenschaft, Philosophie und Schöpfungsmythos. Sie dokumentieren nicht nur, sie erzählen die Geschichte des Lebens in atemberaubenden Bildfolgen und poetischen Texten.

Während Nuridsany und Pérennou im Film auf die Kraft der Bilder, der Musik und der kurzen erzählenden Texte setzen, ergänzen sie im Buch Sachinformationen und gewähren Einblick in die Entstehungsgeschichte des Films.

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www.genesis-derfilm.de


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