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FÖRDERPREIS MUSEUMSPÄDAGOGIK 2018 · Förderpreis Museumspädagogik der VGH-Stiftung 2018 Schon...

Date post: 03-Nov-2019
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FÖRDERPREIS MUSEUMSPÄDAGOGIK DER VGH-STIFTUNG 2018
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FÖRDERPREIS MUSEUMSPÄDAGOGIK

DER VGH-STIFTUNG

2018

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Förderpreis Museumspädagogik der VGH-Stiftung 2018

Schon früh interessierte sich Leonardo da Vinci für Musik, Malerei und Bildhauerei. Retrospektiv betrachtet, gibt es wahrscheinlich nur wenige Dinge, für die sich Da Vinci nicht interessierte – sein umfassendes Lebenswerk beinhaltet bildende Kunst ebenso wie Architektur, Anatomie und Naturphilosophie.

Bereits in jungen Jahren soll er stets ein Notizbuch mit sich geführt haben, in das er seine Erfahrungen und Erkenntnisse eintrug. Anhand überlieferter Teile dieser Bücher ist heute ein Zugang zur Kunst erkennbar, den ihn von anderen Künstlern seiner Zeit unterscheidet: Da Vinci war ein Schüler der Natur, fasziniert von unge-wöhnlichen Erscheinungen und den Mechanismen, die sich hinter ihnen verbargen. Er war ein Entdecker, der sich vorgefertigten Pfaden entzog und seiner Neugier wie auf einer geheimen Mission folgte. Sein ganz persönlicher Zugang zur Welt, zur Kunst und zur Wissenschaft machte ihn zu der herausragenden Persönlichkeit, als die er in die Geschichte eingegangen ist.

An den individuellen Erfahrungshorizont jeder einzelnen Person anzuknüpfen, ihre Interessen und Lebenswirklichkeit aufzunehmen und mit der Museumsarbeit zu verbinden, haben sich Museumspädagoginnen und -pädagogen zur Aufgabe gemacht. Anhand aktueller Thematiken, individueller Interessen und Biographien ermöglicht die Museumspädagogik in spielerischer Herangehensweise und innovativer Methodik persönliche Zugänge zu den vielseitigen Ausprägungen musealen Arbeitens.

Seit 17 Jahren unterstützt die VGH-Stiftung mit dem Förderpreis Museums-pädagogik besonders kreative Konzepte in diesem Bereich. Jedes Jahr entwickeln Museumspädagoginnen und -pädagogen neue Ideen, um die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen zu entfachen. Die ausgezeichneten Projekte erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 3.500 Euro. Insgesamt konnten somit bereits 93 Pro-jekte durch die Vergabe des Preises umgesetzt werden. Für die VGH-Stiftung ist die Vermittlung von Wissenschaft und Kultur ein wesentlicher Bestandteil der Förder-konzeption und Baustein einer dialog- und zukunftsorientierten Museumskultur.

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PREISTRÄGER 2018

Kunsthalle Bremen

#fake#selfie – Inszenierungen in Kunst und Social Media

Massen an Fotos und Videos überfluten Social Media Nutzer täglich: von Reisen in ferne Orte, ausgefallener Mode, exotischer Kulinarik oder besonders ästheti-schen, sportlichen, gutaussehenden Menschen. Die Bilder vermitteln eine Idealvorstellung vom Leben, sie inszenieren eine Scheinwelt, eine utopische Version der Realität. „#fake #selfie – Inszenierung in Kunst und Social Media“ heißt das Kooperations-projekt der Kunsthalle Bremen und der Bremischen Landesmedienanstalt, das sich mit dem kritischen Umgang von Webinhalten und der Reflexion der Selbstdarstellung im Internet auseinandersetzt. In mehreren Blöcken befassen sich Schülerinnen und Schüler mit den Onlinemedien und deren Ab-grenzung zur Realität. Dabei werden die eigenen Erfahrungen der Jugendlichen spielerisch in die Auseinandersetzung integriert und bewusst Raum für Selbstreflexionen geschaffen. In Bezug zu aus-gestellten Kunstwerken der Kunsthalle erfahren die Jugendlichen, dass Selbstdarstellung und Inszenierung keine neuen Phänomene sind, son-dern sich schon lange in der Kunst wiederfinden – die Quantität des heutigen Medienkonsums jedoch eine hohe Medienkompetenz unabdingbar macht.

In Zusammenarbeit mit den Öffentlichen Versicherungen Bremen

Deutsches Schifffahrtsmuseum

Jugend diskutiert: Wer entscheidet, was kulturelles Erbe ist?

Museen haben sich die Aufgabe gestellt, das materielle und immaterielle Erbe der Menschheit und ihrer Umwelt zu erwerben, bewahren, erforschen, vermitteln und auszustellen. Grundlage dieser selbst gestellten Aufgabe sind ihre Sammlungen, in denen das kulturelle Erbe unserer Gesellschaft bewahrt wird. Zu Ende gedacht, definieren die Objekte in den Sammlungen also, was unsere Gesellschaft und ihre Geschichte ausmacht. Doch wer bestimmt, was zum kulturellen Erbe gehört? Wer legt fest, was es wert ist, für die Zukunft zu erhalten? In dem Projekt „Jugend diskutiert: Wer entscheidet, was kulturelles Erbe ist?“ gehen Schülerinnen und Schüler anhand konkreter Museumsobjekte diesen Fragen nach. Die Möglichkeit, die Diskussionsschwerpunkte selbst zu setzten, zeichnet die besondere Methodik des angewen-deten Gesprächsformats aus. Durch „Graphic Recording“ werden die Gesprächsinhalte zudem live visualisiert und eine zusätzliche Reflektionsebene zu dem Thema eröffnet, was unsere kulturelle Identität eigentlich ist – und wer sie bestimmt.

In Zusammenarbeit mit den Öffentlichen Versicherungen Bremen

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Heimatmuseum Hoya

Parkentdecker

Der Bürgerpark von Hoya, einer Kleinstadt nahe der geographi-schen Mitte Niedersachsens im Landkreis Nienburg (Weser), wurde nach dem Vorbild des Georgengartens in Hannover von der Gräfin Sophie von Bremen 1857 angelegt. Das Heimat-museum Hoya, das an den Park angrenzt, führt gemeinsam mit dem Johann-Beckmann-Gymnasium sowie Natur- und Umwelt-pädagogen aus der Region ein Projekt durch, dass auf die Ent-wicklung eines museumspädagogischen Programms für die Parkanlage abzielt. „Parkentdecker“ heißt das Vorhaben, bei dem Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Experten ein Konzept entwickeln, dass den Park für Menschen aller Alters-gruppen erfahrbar machen soll. Dabei werden Aspekte aus Kultur, Natur und Kunst aufgegriffen und von den Schülerinnen und Schülern zu einem nachhaltig wirkenden Entdeckungsprogramm zusammengefügt.

In Zusammenarbeit mit der VGH Regionaldirektion Nienburg und der Hoya-Diepholz’schen Landschaft

Bergbau Museum Lindhorst

Die Geschichte des Schaumburger Bergbaus in 180 Sekunden

Reich an Bodenschätzen, diente das Schaum-burger Land lange Zeit dem Abbau von Gestein, Ton, Salz und vor allem Kohle, deren Förderung jedoch zu Beginn der 1960er Jahre eingestellt wurde. Mehr als 600 Jahre prägte der Bergbau in Schaumburg die Landschaft und das Leben in der Region. „Die Geschichte des Schaumburger Berg-baus in 180 Sekunden“ wird ein Film im gleich-namigen Projekt des Bergbaumuseums Lindhorst erzählen. Aktuelle und ehemalige Sprachlern-schüler der Magister-Nothold-Oberschule Lindhorst erstellen unter fachlicher Anleitung einen Film über den Bergbau und dessen Bedeutung. Nach einer kurzen Einführungsphase in das Museum und seine Arbeit, folgen Exkursionen in die umlie-genden Stollen und Schächte sowie die technische Einführung in die Filmproduktion. Das Ergebnis ist ein Film, der wesentliche Charakteristika der historisch bedeutenden Bergbaugeschichte der Region thematisiert und der mithilfe einer Multi-media-Station in den vielfältigen Sprachen der Projekt-Teilnehmer wiedergegeben werden kann.

In Zusammenarbeit mit der VGH Regionaldirektion Hameln

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Museum und Park Kalkriese

Erlebnisse auf dem Marsch

Zwischen 15.000 und 20.000 römische Soldaten waren im neun-ten Jahr n. Chr. mit dem Ziel aufgebrochen, die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens zu einem Teil des Römischen Reiches zu machen. Die Niederlage der drei Legionen vernichtete auf einen Schlag ein Achtel des Gesamtheeres des Römischen Reiches und führte zur Einstellung größerer Expansionsbemühungen in die betroffenen Regionen. Die Varusschlacht gehört seither zu den wichtigsten Ereignissen in der Historie zwischen Römern und Germanen. „Erlebnisse auf dem Marsch“ lautet der Titel des Projekts, bei dem sich die teilnehmenden Jugendlichen mit dem Marsch der Legionäre zur Varusschlacht im Osnabrücker Land beschäftigen. In einer Sonderausstellung zum Thema erarbeiten die Schüler und Schülerinnen das erforderliche Wissen zum Aufbau und zur Organisation der römischen Armee. Im zweiten Projektteil wird das angeeignete theoretische Wissen spielerisch-kreativ mit der Entwicklung eigener Stop-Motion-Filme verarbeitet.

In Zusammenarbeit mit der VGH Regionaldirektion Osnabrück und der Landschaft des vormaligen Fürstentums Osnabrück

Ostfriesisches Teemuseum Norden

Teekulturen in Ostfriesland. Die Welt in einer Tasse Tee

Ob mit einem türkischen „Semaver“, mit Pfeffer-minztee und Zuckerschaum in Marokko oder mit Kluntje in Ostfriesland – die Teezeremonie wird überall auf der Welt unterschiedlich zelebriert. Eine 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums in Norden erstellt gemeinsam mit dem Ostfriesischen Teemuseum im Projekt „Teekulturen in Ostfries-land – Die Welt in einer Tasse Tee“ eine Sonder-ausstellung zu diesem Thema. Im Fokus stehen dabei Menschen mit Migrationshintergrund, die in Ostfriesland die Teesitten und -gebräuche ihrer Heimatländer beibehalten haben. In der Produktion eigener Filme und Interviews nähern sich die Schülerinnen und Schülern diesen Traditionen und öffnen sich und den Museumsbesuchern der weiten Welt unterschiedlicher Teekulturen und Traditionen. Im Rahmen des Konzepts „Schüler führen Schüler“ werden die Jugendlichen auch nach der Ausstellungseröffnung in Museums-führungen das pädagogische Angebot des Ost-friesischen Teemuseums mitgestalten.

In Zusammenarbeit mit der VGH Regionaldirektion Emden

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Dr. Andreas Grünewald SteigerBundesakademie für Kulturelle Bildung e. V.,Wolfenbüttel

Dr. Elke KollarBundesverband Museumspädagogik e.V.Klassik Stiftung Weimar

Hans LochmannMuseumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.

Dr. Sabine SchormannVGH-Stiftung HannoverNiedersächsische Sparkassenstiftung(bis 31.10.2018)

Dr. Thomas WurzelHessischer Museumsverband, Frankfurt/Main (a. D.)

Kunsthalle Bremen Am Wall 20728195 Bremenwww.kunsthalle-bremen.de

Deutsches SchifffahrtsmuseumHans-Scharoun-Platz 127568 Bremerhavenwww.dsm.museum

Heimatmuseum HoyaIm Park 127318 Hoyawww.museum-hoya.de

Bergbau Museum LindhorstHof GümmerBahnhofstraße 3731698 Lindhorstwww.bergbaumuseumlindhorst.jimdo.com

Ostfriesisches Teemuseum NordenAm Markt 3626506 Nordenwww.teemuseum.de

Museum und Park KalkrieseVenner Straße 6949565 Bramsche-Kalkriesewww.kalkriese-varusschlacht.de

DIE JURY DIE MUSEEN

VGH-Stiftung

Stiftungsdirektor: Dr. Johannes JanssenStellv. Geschäftsführerin: Martina Fragge

Schiffgraben 6 – 8, 30159 HannoverTelefon 05 11 / 36 03-489, Telefax 05 11 / 36 03-14 12www.vgh-stiftung.de

Stefanie Thiem,Referentin Kinder- und Jugendprojekte

Bruno Schubert,Redaktion

Eckard Kleßmann,Gestaltung

Bildnachweis: Titelfoto © Medra / brema; Kunsthalle Bremen © Michael Gielen; Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven © Nicole Höher; Heimatmuseum Hoya © Ulrike Taenzer; Bergbau Museum Lindhorst © Bergbau Museum Lindhorst; Ostfriesisches Teemuseum © Ostfriesisches Teemuseum; Museum und Park Kalkriese © Christoph Püschner, Heinz Hoppe

Hannover 2019


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