26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 1
Formen der
Leistungserhebung und
Leistungsbeurteilung in
kompetenzbezogenen und
prozessorientierten
Lernzusammenhängen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 2
• den Begriff der schulischen Leistung abgrenzen
• Entwicklung von Kompetenzen als wesentliches Ziel des Unterrichts
erfahren
• Prozessorientierung als ein wichtiges Merkmal des Unterrichts
erfahren
• weitere Formen der Leistungserhebung und Leistungsmessung
kennen lernen
• realisierbare Formen der unterrichtspraktischen Umsetzung
aufzeigen
Was ich heute mit Ihnen erreichen kann:
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 3
Was heute nicht mit Ihnen erreichen kann:
• „Rezepte“ zur unterrichtlichen Umsetzung vermitteln
• individuell abgestimmte Vorlagen zur Leistungsermittlung oder -
bewertung anbieten
• umfassende Vorstellung / Sichtung geeigneter Materialien
ermöglichen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 4
Schulische Leistung – Versuch einer begrifflichen Abgrenzung
Kinder wollen lernen, etwas leisten und mit ihrem Können wachsen.
Leistungsfreude und Leistungsbereitschaft brauchen Anerkennung,
Erfolgsbestätigung, Zuversicht und Vertrauen in die eigenen
Fähigkeiten. In einem pädagogischen Verständnis erzieht die
Grundschule zu Leistung, fordert und beurteilt sie. Dabei nimmt sie
Rücksicht auf die persönliche Ausgangslage der Kinder. Durch klare
Zielsetzung, Ermutigung, Lob und Anerkennung sollen Grundschüler
lernen, sich etwas zuzutrauen, sich anzustrengen, aus Fehlern zu
lernen und eine Arbeit zu Ende zu führen.
Vor allem nach Misserfolgen brauchen Kinder Ermunterung und Hilfe. LP GS Bayern 2000
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 5
Pädagogisches Leistungsverständnis / Merkmale
• Berücksichtigung der Individuallage der Kinder als notwendige
Bedingung für erfolgreiches Lernen und damit auch für eine
Leistungserziehung
• Bereitschaft und Fähigkeit entwickeln, Leistungen zu erbringen
• pädagogischer Leistungsbegriff orientiert sich am individuellen Lern- und
Entwicklungsprozess des Kindes, an der sozio-emotionalen Dimension
des Lernens und am Grundsatz der Ermutigung zum Lernen
• Schüler erfährt Bestätigung und Anerkennung der Individualleistung
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 6
Pädagogisches Leistungsverständnis / Merkmale
• Lernen und Leisten haben ihre Begründung in sich selbst bzw. in der
Freude am Tun und Können
• soziales Lernen wird durch Kommunikation, Kooperation und
Hilfestellung gefördert
• Prognose für den weiteren Lernprozess bzw. für gezielte Förderung
• Kriterien für die Bewertung einer Leistung sind z. B.
Anstrengungsbereitschaft, Erreichen des Ziels, Ausdauer,
Selbstständigkeit und Kooperationsfähigkeit.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 7
Kompetenzbezogenes Lernen
• inhaltlich-fachliche Kompetenz
• methodisch-strategische Kompetenz
• sozial-kommunikative Kompetenz
• personale Kompetenz
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 8
Inhaltlich-fachliche Kompetenz
• wissen, können, beherrschen, anwenden können
• verstehen, übertragen, erschließen, sich selbstständig
auseinandersetzen, ordnen, übertragen, transferieren
• urteilen, begründen, reflektieren, problematisieren und erörtern
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 9
Methodisch-strategische Kompetenz
• aus Materialien Informationen entnehmen, exzerpieren, strukturieren
und ordnen
• Lern- und Arbeitsprozesse planen, organisieren, gestalten,
Arbeitsdisziplin wahren, Ordnung halten
• Entscheidungen treffen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 10
Sozial-kommunikative Kompetenz
• zuhören, argumentieren, fragen, kooperieren
• sich in andere einfühlen, Signale wahrnehmen, integrieren, Konflikte
lösen
• Ergebnisse oder Prozesse präsentieren, Diskussionen und Gespräche
leiten
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 11
Personale Kompetenz
• ein realistisches Eigenbild entwickeln und Selbstvertrauen gewinnen
• die Fähigkeit zum Engagement entwickeln, (Selbst-) Kritikfähigkeit
aufbauen
• Werthaltungen entwickeln
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 12
Einschätzung des eigenen Unterrichts am Beispiel Mathematik
• Wir laden Sie ein, mit Hilfe eines anonymen Erfassungsbogen den
eigenen Unterricht einzuschätzen.
• Inwieweit spielen „Kompetenz“ und „Prozessorientierung“ bereits jetzt
eine Rolle im täglichen Unterricht?
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 13
Bildungsstandards I
Vereinbarung über Bildungsstandards für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4)
(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.10.2004)
Die Kultusministerkonferenz hat am 23./24.05.2002 beschlossen, für
ausgewählte Schnittstellen der allgemein bildenden Schularten –
Primarbereich (Jahrgangsstufe 4), Hauptschulabschluss
(Jahrgangsstufe 9), Mittlerer Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10) -
Bildungsstandards zu erarbeiten.
Mit Beschluss vom 04.12.2003 hat die Kultusministerkonferenz eine
„Vereinbarung über Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss
(Jahrgangsstufe 10)“ getroffen. In Ergänzung dieser Vereinbarung
beschließt die Kultusministerkonferenz für den Primarbereich
(Jahrgangsstufe 4):
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 14
Bildungsstandards II
1. Die Bildungsstandards für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4) in
den Fächern Deutsch und Mathematik werden von den Ländern zu
Beginn des Schuljahres 2005/2006 als Grundlagen der
fachspezifischen Anforderungen für den Unterricht im Primarbereich
übernommen.
2. Die Länder verpflichten sich, die Standards zu implementieren und
anzuwenden. Dies betrifft insbesondere die Lehrplanarbeit, die
Schulentwicklung und die Lehreraus- und -fortbildung. Die Länder
kommen überein, weitere Aufgabenbeispiele zu entwickeln und in
landesweiten bzw. länderübergreifenden Orientierungs- und
Vergleichsarbeiten festzustellen, in welchem Umfang die Standards
erreicht werden. Diese Feststellung kann am Ende der Jahrgangsstufe
4 erfolgen oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt getroffen
werden, um Interventionen zu ermöglichen.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 15
Bildungsstandards III
3. Die Standards und ihre Einhaltung werden unter Berücksichtigung der
Entwicklung in den Fachwissenschaften, in der Fachdidaktik und in
der Schulpraxis durch eine von den Ländern gemeinsam beauftragte
wissenschaftliche Einrichtung überprüft und auf der Basis validierter
Tests weiter entwickelt.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 16
Bildungsstandards IV
„Der Mathematikunterricht der Grundschule greift die frühen
mathematischen Alltagserfahrungen der Kinder auf, vertieft und
erweitert sie und entwickelt aus ihnen grundlegende mathematische
Kompetenzen. Auf diese Weise wird die Grundlage für das
Mathematiklernen in den weiterführenden Schulen und für die
lebenslange Auseinandersetzung mit mathematischen Anforderungen
des täglichen Lebens geschaffen. Dies gelingt um so nachhaltiger, je
besser schon in der Grundschule die für die Mathematik insgesamt
zentralen Leitideen entwickelt werden.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 17
Bildungsstandards V
Deshalb orientieren sich die Standards nur implizit an den traditionellen Sachgebieten des Mathematikunterrichts der Grundschule: Arithmetik, Geometrie, Größen und Sachrechnen. In den Vordergrund gestellt werden vielmehr allgemeine und inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen, die für das Mathematiklernen und die Mathematik insgesamt charakteristisch sind. Diese sind untrennbar aufeinander bezogen.“
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 18
Bildungsstandards VI
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 19
Bildungsstandards VII
„Das Mathematiklernen in der Grundschule darf nicht auf die Aneignung
von Kenntnissen und Fertigkeiten reduziert werden. Das Ziel ist die
Entwicklung eines gesicherten Verständnisses mathematischer Inhalte.
Die allgemeinen mathematischen Kompetenzen verdeutlichen, dass die
Art und Weise der Auseinandersetzung mit mathematischen Fragen ein
wesentlicher Teil der Entwicklung mathematischer Grundbildung ist.
Deren Entwicklung hängt nicht nur davon ab, welche Inhalte unterrichtet
wurden, sondern in mindestens gleichem Maße davon, wie sie
unterrichtet wurden, d. h. in welchem Maße den Kindern Gelegenheit
gegeben wurde, selbst Probleme zu lösen, über Mathematik zu
kommunizieren usw..
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 20
Bildungsstandards VIII
Die allgemeinen mathematischen Kompetenzen sind mit entscheidend
für den Aufbau positiver Einstellungen und Grundhaltungen zum Fach.
In einem Mathematikunterricht, der diese Kompetenzen in den
Mittelpunkt des unterrichtlichen Geschehens rückt, wird es besser
gelingen, die Freude an der Mathematik und die Entdeckerhaltung der
Kinder zu fördern und weiter auszubauen.“
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 21
Bildungsstandards IX
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 22
Bildungsstandards X
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 23
Kompetenzstufenmodell für Mathematik
• Grundlagenwissen (Zahlenraum, Operationsverständnis…)
• Sicheres Ausführen von Routinen (Operationen mündlich und schriftlich ausführen)
• Verknüpfung von Operationen und Prozessen
• Anwenden mathematischer Fertigkeiten und Fähigkeiten in komplexeren Kontexten
• Kreatives Problemlösen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 24
Arbeitsauftrag / Übung
(originale Formulierung aus Mathematikbuch 4. Klasse)
Aufgaben mit und ohne Rest
a) 38 : 3 b) 99 : 8 c) 86 : 2
54 : 5 95 : 6 92 : 4
78 : 6 79 : 4 76 : 5
63 : 4 84 : 7 98 : 9
Entwickeln Sie am Beispiel dieser Operationen eine Aufgabenstellung, die
der Förderung der allgemeinen mathematischen Kompetenzen dient.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 25
Prozessorientierung des Unterrichts
• nicht Lerninhalt / Lernergebnis stehen im Vordergrund, sondern der
Lernprozess an sich, wobei eine klare Zielstellung zugrunde liegt
• Reflexion der Lernwege: Wie kann das Problem gelöst werden?
• Metakommunikation über geeignete Verfahren, Lösungen,
Begründungen etc.
• Thematisierung von fachlichen Störfaktoren; Sensibilisierung für
auftretende Probleme beim Lernen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 26
Zitat:
„Im ganz normalen Schulalltag
wird doch auch hunderterlei an Können,
an entwickelten Fähigkeiten,
an beiläufigen Anpassungen verlangt,
die Leistungen sind, Anerkennung verdienen
und Stolz und Selbstgewissheit begründen,
wenn sie denn anerkannt werden.“
U. Andresen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 27
Fazit:
Zentrale Aspekte eines zeitgemäßen Unterrichts wie Kompetenz- und
Prozessorientierung fordern eine veränderte Schwerpunktsetzung in der
Unterrichtsmethodik der Grundschule, mit deutlicher Betonung der
Schülerorientierung. Dies kann sowohl in gebundenen wie in offenen
Unterrichtsformen realisiert werden. Entscheidend dabei ist immer die
Qualität der Reflexion der Lehr- und Lernprozesse.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 28
Mögliches Vorgehen / typische Regeln für eine Schreibkonferenz
1. Schritt: Vorlesen – Spontanreaktionen zum Inhalt
• das Autorenkind liest den übrigen „Mitarbeitern“ seinen Text vor
• spontane Reaktionen in Bezug auf den Inhalt => „authentische
Reaktion“
• Nachfragen durch die Mitarbeiter; Klären inhaltlicher Aspekte; Markieren
unklarer Textstellen
2. Schritt: Satzweises Durchgehen des Textes unter sprachlichen
und inhaltlichen Aspekten
• die Mitarbeiter gehen den Text gemeinsam mit dem Autorenkind
satzweise durch und arbeiten an inhaltlichen / sprachlichen Unklarheiten
• dabei werden zuvor erarbeitete Kriterien berücksichtigt und gemeinsam
diskutiert; evtl. geeignete Materialien genutzt (Wörterkisten...)
• im Laufe der gemeinsamen Arbeit kann eine klasseninterne Sammlung
von Schreibtipps entstehen, welche die Kinder in diesen Phasen nutzen
Praktische Beispiele Deutsch Lernbereich „Texte verfassen“ I
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 29
Praktische Beispiele Deutsch Lernbereich „Texte verfassen“ II
3. Schritt: Satzweise Rechtschreibkontrolle
• in einem weiteren Arbeitsschritt werden die Rechtschreibfehler korrigiert,
wobei das Autorenkind sich entscheiden kann, ob es dies alleine
durchführen möchte
• Hilfsmittel: Wörterbücher
4. Schritt: Endredaktion
• nun wird dieser überarbeitete Entwurf in ein Körbchen „Endredaktion“
gelegt
• die Endredaktion wird von der Lehrerin gemeinsam mit dem Autorenkind
durchgeführt und bezieht sich sowohl auf inhaltliche wie auch
orthografische Aspekte; auch stilistische Hinweise können auf Anfrage
gegeben werden
• Eintrag auf einem „Schmuckblatt“
5. Schritt: Veröffentlichungsstunde
• hierbei erfolgt die Veröffentlichung des Textes durch Vorlesen des
Textes nach in der Klasse festgelegten Regeln / Ritualen mit
anschließendem Gespräch / Diskussion im Klassenverband
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 30
Ziel: Förderung der Auseinandersetzung mit
naturwissenschaftlichen Fragen und Inhalten
Merkmale / organisatorischer Rahmen:
• jahrgangsgemischte Gruppen, meist 2. bis 4. Jahrgangsstufe eine
Doppelstunde wöchentlich
• die AG findet im Klassenzimmer der durchführenden Lehrkraft statt, die
Kinder arbeiten in der dort eingerichteten Experimentierecke und nutzen
ebenso die an der Schule vorhandenen Lehr- und Lernmittel z.B. CVK-
Experimentierkoffer o.ä. sowie mitgebrachte Materialien der
teilnehmenden Kinder ( Experimentierboxen, -bücher)
Inhaltliche Schwerpunkte:
• Arbeitsgrundlage bieten die verschiedenen Inhaltsbereiche des Heimat-
und Sachunterrichtes ( LP GS Bayern 2000 ) der 1. bis 4.
Jahrgangsstufe
• aktuelle Fragen / Interessen der Kinder
Praktische Beispiele HSU Arbeitsgemeinschaft „Experimentieren und
Forschen“ I
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 31
Praktische Beispiele HSU Arbeitsgemeinschaft „Experimentieren und
Forschen“ II
Methodische Schwerpunkte:
• die Schulung fachspezifischer sowie allgemeiner und überfachlicher Arbeitsweisen im Rahmen des eigenständigen Experimentierens (PA/GA)
• die teilnehmenden Kinder werden als „Experten“ ausgebildet und bereiten verschiedene Inhaltsbereiche vor, die sie im Rahmen thematischer Unterrichtseinheiten( „Werkstattunterricht“ ) mit den Kindern zweier dritter Jahrgangsstufen bearbeiten ►„Lernen durch Lehren“
• freie Experimentierphasen ( thematisch gebunden / ungebunden )
• Festhalten einzelner Arbeitsergebnisse in einer „Forschermappe“
• Zusammenarbeit / Austausch mit weiterführenden Schulen: die AG besucht das Chemie- und Physiklabor des angrenzenden Gymnasiums
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 32
Kinder verändern die auf den Experimentierkarten vorgegebenen
Rahmenbedingungen und Erproben neue Möglichkeiten der Durchführung.
Praktische Beispiele / Experimentieren / Verändern von Experimenten
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 33
Leistungsfeststellung / Leistungserhebung
Leistungsbewertung / Leistungsbeurteilung
Im Schulalltag und in der Fachliteratur werden im Rahmen der Ermittlung
und Benotung der Schülerleistung die Begriffe
• Lernzielkontrolle
• Leistungsfeststellung
• Leistungsbewertung
• Leistungsbeurteilung verwendet.
Diese lassen sich wie folgt voneinander abgrenzen:
Begriffsklärung
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 34
Lernzielkontrolle
Lernzielkontrollen dienen der Lehrkraft dazu festzustellen, inwieweit das
einzelne Kind die vorher festgelegten Lernziele erreicht hat.
Aus den Ergebnissen werden weitere Maßnahmen für die
Unterrichtsgestaltung und die individuelle Förderung getroffen.
Lernzielkontrollen geben dem Kind Rückmeldung über seine
Lernfortschritte, es vergleicht sich nicht mit anderen, sondern mit sich
selbst. Den Kindern soll ihr persönlicher Lernzuwachs bewusst gemacht
werden.
Lernzielkontrollen werden nicht benotet. (Betz / Wiebers 2006)
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 35
Lernzielkontrolle / Beispiel I
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 36
Lernzielkontrolle / Beispiel II
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 37
Bewertung des Vortrags: Sprechen
sehr gut
gelungen
geht so
zu ver-
bessern
Du hast das Thema klar aufgebaut und nach Gruppen gegliedert
(Zwischenüberschriften).
Du hast Bilder/Fotos/Sonstiges zur Veranschaulichung mitgebracht und gezeigt.
Du hast Folien/Plakat(e)/TA-Bilder gestaltet.
Du hast Medien (OHP) hergerichtet und gut vorbereitet.
Du hast dir viel Wissen zum Thema angeeignet.
Du hast die Texte und Inhalte zu Hause geübt.
Du hast laut und deutlich gesprochen.
Du hast frei gesprochen und zur Klasse geschaut.
Du hast die Zuhörer einbezogen und dich bei ihnen für die Aufmerksamkeit
bedankt.
Anton Höck
Referate bewerten 2006
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 38
Meine Forscherfrage
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 39
Leistungsfeststellung
„Leistungserhebung“ und „Leistungsfeststellung“ werden synonym verwandt und
fokussieren eher den Akt des Festhaltens, des Feststellens von
Schülerleistungen. Es geht hierbei also vornehmlich um die Dokumentation. ISB Glossar Begriffe im Kontext Leistungserhebung und Prüfung
Leistungsfeststellung in der Grundschule soll Prozess und Ergebnis einbeziehen.
Sie beschreibt den individuellen Lernfortschritt und schließt mündliche
Äußerungen im Unterricht, kreative, musische, soziale und praktische Fähigkeiten
und Leistungsanteile bei Gemeinschaftsarbeiten und Projekten ein. Sie dient als
Grundlage für die weitere Planung des Unterrichts und als Diagnoseinstrument
zur individuellen Förderung aller Schüler. LP GS Bayern 2000
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 40
Leistungsbewertung I
„Leistungsbewertung“ und „Leistungsbeurteilung“ werden synonym verwandt und
beinhalten die pädagogische Einschätzung des Lehrers bezüglich der
Schülerleistung meist in Form einer Note oder einer verbalen Beurteilung.
Konsequenzen dieser Beurteilung können – je nach Einschätzung der
Schülerleistung – Lob oder Tadel sein, Entwicklung und Einsatz geeigneter
Fördermaßnahmen bis hin zu Empfehlungen für die weitere Schullaufbahn bzw.
berufliche Laufbahn. ISB Glossar Begriffe im Kontext Leistungserhebung und Prüfung
Kriterien für die Bewertung einer Leistung sind z. B. Anstrengungsbereitschaft,
Erreichen des Ziels, Ausdauer, Selbstständigkeit und Kooperationsfähigkeit.
Eine Vereinheitlichung des umstrittenen pädagogischen Leistungsbegriffs vor
dem Hintergrund der vielfältigen Definitionen, welche sich in der pädagogisch-
didaktischen Literatur finden, erscheint deshalb wünschenswert. LP GS Bayern 2000
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 41
Leistungsbewertung II
• Leistungsbeurteilung setzt die erreichten Kenntnisse, Einsichten,
Fähigkeiten und Fertigkeiten in Beziehung zu den Anforderungen des
Lehrplans und deren Verwirklichung im Unterricht. (Kapitel I 2.3)
• Sie ermöglicht dem Kind in einer vertrauensvollen Atmosphäre, sich
selbst zunehmend realistischer einzuschätzen und hilft bei der weiteren
Schullaufbahnentscheidung. (Kapitel I 2.3)
• Im Zeugnis durch Noten dokumentierte Leistungen beschreiben nur
einen Teilbereich seines Könnens. (Kapitel I 2.3)
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 42
Leistungsmessung
Die „Leistungsmessung“ muss testtheoretisch fundiert sein und unterliegt
den Kriterien der Objektivität, Reliabilität und Validität, um zu transparenten
Ergebnissen zu führen.
Beispiele für Leistungsmessung: Orientierungsarbeiten, Vergleichsarbeiten
wie Pisa, Iglu ...
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 43
Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,
Zeugnisse Rechtliche Grundlagen / Fundstellen
Bay EUG Art. 52
Zum Nachweis des Leistungsstands erbringen die Schüler in angemessenen Zeitabständen
entsprechend der Art des Fachs schriftliche, mündliche und praktische Leistungen. Art, Zahl,
Umfang, Schwierigkeit und Gewichtung der Leistungsnachweise richten sich nach den
Erfordernissen der jeweiligen Schulart und Jahrgangsstufe sowie der einzelnen Fächer. Die
Art und Weise der Erhebung der Nachweise des Leistungsstandes ist den Schülern vorher
bekannt zu geben; die Bewertung der Leistungen ist den Schülern mit Notenstufe und der
Begründung für die Benotung bekannt zu geben. Leistungsnachweise dienen der
Leistungsbewertung und als Beratungsgrundlage.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 44
Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,
Zeugnisse
Die einzelnen schriftlichen, mündlichen und praktischen Leistungsnachweise sowie die
gesamte, während eines Schuljahres oder sonstigen Ausbildungsabschnitts in den einzelnen
Fächern erbrachte Leistung werden nach folgenden Notenstufen bewertet:
sehr gut = 1
gut = 2
befriedigend = 3
ausreichend = 4
mangelhaft = 5
ungenügend = 6
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 45
Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,
Zeugnisse
Die Schulordnungen können vorsehen, dass in bestimmten
Jahrgangsstufen der Grundschule und der Förderschule, in Wahlfächern
sowie bei ausländischen Schülern in Pflichtschulen und bei Schülern mit
sonderpädagogischem Förderbedarf in Volksschulen und Berufsschulen
die Noten durch eine allgemeine Bewertung ersetzt werden. Auf Wunsch
der Erziehungsberechtigten oder Schüler hat die Lehrkraft die erzielten
Noten zu nennen.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 46
Nachweise des Leistungsstands, Bewertung der Leistungen,
Zeugnisse
Unter Berücksichtigung der einzelnen schriftlichen, mündlichen und
praktischen Leistungen werden Zeugnisse erteilt. Hierbei werden die
gesamten Leistungen eines Schülers unter Wahrung der Gleichbehandlung
aller Schüler in pädagogischer Verantwortung der Lehrkraft bewertet.
Daneben sollen Bemerkungen über Anlagen, Mitarbeit und Verhalten des
Schülers in das Zeugnis aufgenommen werden.
Regelungen über den Notenausgleich werden in den Schulordnungen
vorgesehen.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 47
Stufen von Unterrichtszielen
Gemäß „Deutscher Bildungsrat“ (1970) gibt es im kognitiven Bereich folgende Stufen von Unterrichtszielen: Reproduktion, Reorganisation, Transfer und Problemlösen.
• Reproduktion: Wiedergabe von Sachverhalten aus dem Gedächtnis
• Reorganisation: selbstständige Neuorientierung bekannter Sachverhalte zu einer neuen, komplexen Struktur
• Transfer: Übertragen von bekannten Zusammenhängen auf eine Struktur neuer Sachverhalte
• Problemlösen: Lösen neuartiger Aufgaben bzw. Finden neuartiger Erklärungen für bekannte Sachverhalte; konstruktive Kritik bekannter Lösungsvorschläge
„Die Stufen sind jeweils nur auf dem Hinterrund des vorangegangenen Lernens und des Wissensstandes der Schüler zu beurteilen. Unabhängig davon sind also einzelne Unterrichtsziele den Stufen nicht zuzuordnen.“ (Eschenhagen, Kattmann & Rodi 2001, S. 180).
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 48
Lerntagebücher und Freiarbeitshefte
• Hier dokumente zu Lerntagebüchern u. Freiarbeitsheften einfügen
(siehe desktop)
• Form der Lernzielkontrolle
• Selbsteinschätzung ihrer Leistung durch die Kinder selbst
• Arbeitsgrundlage zur Erstellung der SLAV - Einordnung
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 49
Lerntagebücher und Freiarbeitshefte I
Formen der Leistungsbeobachtung im Hinblick auf das Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten
Lerntagebücher:
Schwerpunkte: „Lernen des Lernens“ / gelenkte Reflexion
• die Kinder beobachten und dokumentieren ihr Lernverhalten / ihre Lernstrategien und beurteilen diese
• die Aufzeichnungen bieten eine Grundlage für Lern- und Beratungs- gespräche / können zur Erstellung verbaler Beurteilungen genutzt werden
• vorgegebene Struktur: „Meine Ziele“, Spalten zur Selbsteinschätzung, Reflexion
• auch käuflich zu erwerben
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 50
Lerntagebücher und Freiarbeitshefte II
• Eintrag der jeweiligen Wochenziele erfolgt zu Beginn der Woche ( im Klassenverband / individuell )
• jeden Tag z.B. direkt vor Schulschluss erfolgt eine Tagesrückschau / Reflexion im Klassenverband bzw. –gespräch oder individuell; dabei wird das eigene Verhalten mit Hilfe von „Smileys“ eingeschätzt und bewertet
• am Ende der Woche erfolgt ein abschließendes Klassengespräch mit der gemeinsamen Reflexion über die zuvor festgelegten Ziele; dabei werden Vereinbarungen für die Weiterarbeit getroffen
Mögliche Leitfragen:
• Was wollte ich tun?
• Was habe ich getan?
• Welche Erfahrungen habe ich gemacht?
• Welche Konsequenzen ziehe ich daraus?
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 51
Lerntagebücher und Freiarbeitshefte III
Formen der Leistungsbeobachtung im Hinblick auf das
Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten
Freiarbeitshefte:
• Schwerpunkte: Dokumentation der individuellen Arbeit
• Dokumentation der Tätigkeiten während der Freiarbeit im Hinblick auf genutzte Materialien und Sozialpartner
• Festhalten individueller Eindrücke / Gedanken
• Ideen zur Weiterarbeit
• mögliche Grundlage für Lerngespräche / verbale Beurteilungen
• keine vorgegebene Struktur; kleines Schreibheft mit Lineatur der je- weiligen Jahrgangsstufe
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 52
Lerntagebücher und Freiarbeitshefte IV
• der Eintrag erfolgt jeweils direkt nach der täglichen Freiarbeitsphase
• formale Vorgaben: unterstrichenes Datum, Eintrag sollte mit Bleistift erfolgen (RS-Fehler werden vom L ausradiert, das Wort blau überschrieben)
Mögliche Leitfragen:
• Was möchte ich tun?
• Mit wem möchte ich zusammen arbeiten?
• Welches Material wähle ich aus?
• Was möchte ich morgen / in den nächsten Tagen tun?
• Wie hat mir die Arbeit gefallen?
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 53
Übersicht schulischer Leistungen
Schulische Leistungen
praktische Leistungen mündliche Leistungen schriftliche Leistungen
Portfolio Unterrichtsgespräch Lernzielkontrollen
Eintragen / Zeichnen / Bauen Referate Probearbeiten
Experimentieren Beschreibung von
Lösungswegen
Vergleichsarbeiten
..... ..... .....
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 54
Praktische Leistungen
Als praktische – instrumentale – Leistungen gelten gemeinhin
Arbeitsweisen, Arbeitstechniken, Fertigkeiten.
Man unterteilt sie meist in überfachliche und fachspezifische Leistungen.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 55
Beispiele praktischer Leistungen / Portfolio I
Aus: Leistung neu denken ISB 2006
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 56
Beispiele praktischer Leistungen / Portfolio II
Aus: Leistung neu denken ISB 2006
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 57
Beispiele praktischer Leistungen / Portfolio III
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 58
Beispiele praktischer Leistungen / Geometrie / Zeichnen
Praktische Lernzielkontrolle in Geometrie: Zeichnen mit Lineal
Verwende beim Zeichnen unbedingt ein Lineal und einen gespitzten Bleistift.
Zeichne immer genau auf den Kästchenlinien deines Blockblattes.
• 1. Zeichne einen Gartenzaun.
• Die Zaunlatten sollen nach oben spitz zulaufen. (1 P.)
• Die Grundlinie ist 10 cm lang. (1 P.)
• Die Zaunlatten sollen 1 cm dick (1 P.) und
• von unten bis zur Spitze 5 cm hoch sein. (1 P.)
• Zwischen jeder Zaunlatte soll 1 cm frei bleiben. (1 P.)
• Zeichne sauber und achte auf gerade Linien. (1 P.)
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 59
praktische Leistungen / HSU / Experimentieren.
Wasser-
kreislauf
Wasser-
versorgung
Orientierung
im Raum
Ausgangs-
stoffe
Wasser
verdampfen
Modell Quelle
Experimente
Sickerversuche
Wasser-
verdunstung
Kondensation
verbundene
Röhren
Wasser säubern
Versuch zum
Hochbehälter
Versuch zur
Wasserklärung
Kompass bauen
Entfernungen mit
Faden messen
Karten lesen
Sandkastenmodell
Höhenlinienmodell
(Kartoffel)
Umzug nach
Anleitung
Recycling:
Papierschöpfen
Müll – Kunstwerke
Slymy erzeugen
Gummibärchen
herstellen
Zucker aus
Zuckerrüben
Vom Apfel zum
Saft
Von der Sahne zur
Butter
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 60
praktische Leistungen erfassen und bewerten I
HSU: Beobachtungsbogen Experimentieren
• Beachtet der Schüler die erarbeiteten Absprachen / Regeln zur Vorbereitung eines Experiments?
• Liest der Schüler Arbeitsaufträge aufmerksam und führt diese präzise aus?
• Bildet der Schüler begründete Annahmen? Werden diese mündlich / schriftlich formuliert?
• Dokumentiert der Schüler die Durchführung in angemessener Form?
• Wie geht der Schüler mit Fehlversuchen um? Werden Annahme und Ergebnis verglichen?
• Wird der Arbeitsplatz angemessen verlassen?
• Förderansätze / weiterführende Maßnahmen:
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 61
praktische Leistungen erfassen und bewerten II
Praktische Probearbeit in Geometrie: Bauen von Körperformen
Du benötigst folgendes:
• Karopapier
• Bleistift und Radiergummi
• Schere, Lineal und Tesafilm
• deinen Schuhkarton (mit Namen beschriftet)
Erstelle aus Karopapier ein Würfelnetz mit Seitenlänge 5 cm.
Falte dieses zu einem Würfel. Klebe die Kanten mit Klebestreifen zusammen.
Stelle noch einen weiteren geometrischen Körper deiner Wahl her.
Fertige zuerst das Netz an und falte den Körper dann.
Klebe die Kanten mit Klebestreifen zusammen.
Wie heißt dein zweiter Körper? Trage hier ein:__________________
Wenn du fertig bist, gib beide Körperformen und dieses Blatt in deinem Schuhkarton ab.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 62
praktische Leistungen erfassen und bewerten III
Bewertung des Würfels
• Die Anzahl der Flächen und die Länge der Seiten stimmt. 3 P
• Das Netz ist ordentlich ausgeschnitten. 3 P
• Das Netz wurde so gefaltet, dass exakte Kanten und Ecken entstehen. 3 P
• Der fertige Würfel ist genau an den Kanten zusammengeklebt. 3 P
Bewertung der weiteren Körperform
• Die Anzahl der Flächen und die Länge der Seiten passen zur gewählten Körperform. 3 P
• Das Netz ist ordentlich ausgeschnitten. 3 P
• Das Netz wurde so gefaltet, dass exakte Kanten und Ecken entstehen. 3 P
• Der Körper wurde genau an den Kanten zusammengeklebt. 3 P
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 63
Mündliche Leistungen
Nachweis mündlicher Leistungen
Nach einem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 24. 3.
1980 müssen die Aufschreibungen der Lehrkraft Tag und Art der
mündlichen Leistung (auch von bewerteten Unterrichtsbeiträgen) erkennbar
werden lassen, damit eine (gerichtliche) Überprüfung möglich ist. Bei der
Aufzeichnung mündlicher Leistungen muss deshalb das Datum der
Leistungserhebung festgehalten und den Erziehungsberechtigten auf
Anfrage mitgeteilt werden. Auch das behandelte Stoffgebiet sollte mit
einem Stichwort angegeben werden. Es besteht aber keine rechtliche
Verpflichtung, die gestellten Fragen im einzelnen festzuhalten.
(nach Kaiser/Mahler)
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 64
Beispiele mündlicher Leistungen I
einfache Anforderungen
• Beschreiben durchgeführter Arbeitsaufträge und Versuche
• Erklären bekannter Skizzen, Bilder, Modelle, Beschriften von Tafelbildern
• auswendiges Memorieren
• Wiederholen von Unterrichtsergebnissen
gesteigerter Anforderungsgrad
• Vergleichen alter und neuer Sachverhalte
• Erschließen von Regeln
• Erläutern von (schwierigen) Begriffen
• Begründen
• Interpretieren von Bildern
• Erstellen von Übersichten
• Auswertungen von Prospekten und Plakaten
• Nachvollziehen eines Lernweges
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 65
Beispiele mündlicher Leistungen II
hoher Anforderungsgrad
• Umsetzung von sachlichen Informationen (grafisch oder szenisch-
dramatisch, als Pantomime, als Rollen- oder Planspiel
• Vortrag von Kurzreferaten
• Erarbeiten von Fragekatalogen
• Verallgemeinern und Schlussfolgern
• Transferieren, Abstrahieren und Problemlösen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 66
mündliche Leistungen erfassen und bewerten
Aus: Leistung neu denken ISB 2006
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 67
Arbeitsbeispiel: mündliche Leistungen erbringen
Hier wieder eine Aufgabe für Sie:
Finden Sie alle möglichen Pentomino-Formen (keine gedrehten bzw.
gespiegelten Formen zulässig).
Wie viele Pentominos gibt es?
Sind Sie sicher, alle gefunden zu haben? Begründen Sie!
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 68
Schriftliche Leistungen I
VSO § 17
Hausaufgaben und Probearbeiten
Grundschule
(2) „Schriftliche Leistungsnachweise werden durch Probearbeiten erbracht. In der Grundschule müssen sie sich aus dem unmittelbaren Unterrichtsablauf ergeben und dürfen nicht angekündigt werden. „
Es darf nur abverlangt werden, was auch vorher im Unterricht gründlich behandelt und ausreichend geübt worden ist. Bei Aufgaben des problemlösenden Denkens oder der Transferfähigkeit dürfen für die Schüler neue Inhalte hereingenommen werden, das Problemlösen und Übertragen muss vorher geübt worden sein.
Probearbeiten haben sich an den Anforderungen der Lehrpläne und an den allgemein gültigen didaktischen Aussagen auszurichten.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 69
schriftliche Leistungen II
In Probearbeiten soll der zugrunde liegende Unterricht möglichst proportional abgebildet sein.
Vorgehen:
• Festlegung der Lehrinhalte des vorausgehenden Unterrichts
• Ausrichtung der Schwerpunkte in proportionalem Verhältnis zum Unterricht
• Suchen von qualitativ unterschiedlichen Aufgaben zu jedem einzelnen Schwerpunkt
• Auswahl zielgerechter Aufgaben
Probearbeiten müssen nach Aufgabenstellung, Dauer, Umfang und Leistungsanforderung der jeweiligen Jahrgangsstufe angemessen sein.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 70
schriftliche Leistungen III
• Eine Probearbeit soll aus mehreren einzelnen Aufgaben mit detaillierten Leistungsaspekten zusammengesetzt sein.
• Probearbeiten sollen allen Schülern eine Chance bieten.
• Die leistungsschwachen Schüler sollen die Chance erhalten, wenigstens eine „ausreichende“ Leistung zu schaffen; die sehr guten Schüler sollen die Möglichkeit bekommen, sich von den anderen abzuheben („Einserschwelle“ aber keine „Einserbremse“).
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 71
schriftliche Leistungen IV
Durchführung von Probearbeiten
Bei der Durchführung soll eine gelöste Atmosphäre die
Prüfungsangst mindern:
• Auswahl einer lerngünstigen Zeit
• vorbereitende, ermunternde Anweisungen der Lehrkraft
• Konzentrations-, Entspannungsübung
• möglichst störungsfreier Ablauf
• klare Vereinbarungen über erlaubte Hilfsmittel
• Angabe der zur Verfügung gestellten Zeit
• kein unnötiges Aufbauschen der Bedeutung der Probearbeiten
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 72
Beispiele schriftlicher Leistung
• Durchführung von Probearbeiten (in allen Fächern)
• Verfassen von Texten, die bewertet werden (in allen Fächern)
• Entwickeln von Aufgaben
• Erstellen von Protokollen / Beschreiben von Beobachtungen
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 73
schriftliche Leistungen erfassen und bewerten I
Beispiel aus einer Mathematikprobe 4. Klasse (aus Skript Fortbildungslehrgang für die Berater der Reform der Notengebung
„Von der Beobachtung zur Förderung sozialer und fachlicher Kompetenzen“
Dillingen November 06 / Referentinnen: Bettina Betz, Gröbenzell; Silja Wiebers, Gröbenzell
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 74
schriftliche Leistungen erfassen und bewerten II
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 75
schriftliche Leistungen erfassen und bewerten III
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 76
schriftliche Leistungen erfassen und bewerten IV
Probearbeit HSU Karola Valdix
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 77
Das Thema Leistung im Kollegium I
Das Lehrerkollegium einer Schule entwickelt sich unter der Führung der
Schulleitung zu einem pädagogischen Team, das gemeinsame Ziele
anstrebt und anstehende Probleme kooperativ in eigener Verantwortung
löst. Regelmäßige pädagogische Konferenzen sowie gegenseitige
Hospitationen im Unterricht ermöglichen einen kontinuierlichen
Kommunikationsprozess. Damit wird die Kompetenz der Lehrkräfte
gefördert und die Konsensfindung innerhalb des Kollegiums erleichtert.
Dies wirkt sich wiederum positiv auf die innere Entwicklung der Schule aus.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 78
Das Thema Leistung im Kollegium II
Grundlagen für ein professionelles Umgehen mit Leistungserhebung und
Leistungsbeurteilung in der Grundschule sind:
• Einsicht für gemeinsame Absprachen und die Notwendigkeit derer
konsequenter Einhaltung,
• Konsens in grundlegenden Fragen der Erhebung und Beurteilung
schaffen,
• fachdidaktische Grundlagen durch SchiLF sicherstellen.
26.03.2014 Wolfram Kriegelstein 79
Zielvereinbarung zur Fortbildungssequenz I
Was nehmen Sie sich vor?
Zielvereinbarungen - Tipps für Ihre Formulierung
Zur Formulierung von Zielvereinbarungen hat sich das SMART-Prinzip als
besonders hilfreich erwiesen. Sie müssen
• Spezifisch (konkret) sein – was das Ziel selbst als auch den Mitarbeiter
betrifft;
• Messbar sein. Durch klare Beschreibung des Zustands, der erreicht
werden soll, wird es auch möglich, die Zielvereinbarung zu überprüfen;
• Aktiv beeinflussbar sein, attraktiv und akzeptiert, denn der Mitarbeiter
hat sich das Erreichen des Ziels als Selbstverpflichtung vorgenommen,
weil es seine Arbeit erleichtert.
• Realistisch sein – hoch gesteckt, aber doch erreichbar; dazu relevant für
die Organisation;
• Terminiert sein, denn der Endpunkt ist markiert. Dadurch ist ebenfalls
gewährleistet, dass das Erreichen der Zielvereinbarungen überprüft
werden kann.