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Farben der gesellschaFt · Farben der gesellschaFt EinE DEutschlanD- rEportagE ilker Maga...

Date post: 29-Jun-2020
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Liebe Leserin, lieber Leser, wir feiern in diesem Jahr ein Jubiläum: Vor 50 Jahren kamen erstmals Menschen aus der Türkei nach Deutschland, um hier zu arbeiten und zu leben. Die Kultur- werkstatt westend präsentiert aus diesem Anlass eine große Foto-Ausstellung mit einem begleitenden Buch und versucht so, ein Bild der in Deutschland lebenden Frauen, Männer und Kinder mit tür- kischen Wurzeln zu zeichnen. Es war eine große Aufgabe, die der Fotograf Ilker Maga für dieses Projekt angegangen ist: Er hat Menschen interviewt und porträtiert – von Busfahrern über Akademikerinnen, von Mo- dedesignerinnen bis zu Artisten, Komponisten und Geschäfts- leuten. Ilker Maga zeigt dabei, wie Türkinnen und Türken hier ihren Platz gefunden haben, wie sie die Gesellschaft sehen, in der sie leben und wie sie ihren Alltag gestalten. Mir ist es ein Anliegen, dass diejenigen, die zu uns kommen, hier nicht nur eine Bleibe, sondern ein Zuhause finden. Heute haben rund ein Drittel der Bremerinnen und Bremer in der einen oder anderen Form einen Migrationshintergrund, und natürlich sind darunter viele türkischstämmige Menschen. Die Kinder und Enkel dieser einstmaligen Gastarbeiter der 60er Jahre sind oft in Deutschland geboren und aufgewach- sen, sie bringen ihre kulturelle Identität in unser gesellschaft- liches Leben ein. Und wer sich umsieht in der Wirtschaft, im Sport oder in der Kultur, der erkennt schnell: Die Vielfalt der Kulturen ist etwas Bereicherndes. Dies macht Ilker Maga mit seiner Ausstellung sichtbar. Damit gibt er dem interkulturellen Dialog neue Impulse, er leistet er einen Beitrag für mehr Tole- ranz und Verständnis. Darum zu werben, sich dafür einzusetzen bleibt gerade für uns Deutsche eine konstante Aufgabe. Ich wünsche der Ausstellung viel Erfolg und den Besuche- rinnen und Besuchern anregende Stunden. Herzlichst, Ihr Bürgermeister Jens Böhrnsen, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen und Senator für Kultur In Zusammenarbeit mit Diese Ausstellung wird unterstützt von: ILKER MAGA FARBEN DER GESELLSCHAFT EINE DEUTSCHLAND- REPORTAGE ILKER MAGA FOTOGRAFIEN UND TEXTE VON FOTOGRAFIEN UND TEXTE VON 19.10. – 07.11.2011 / Täglich 10 – 18 Uhr Untere Rathaushalle · Bremen Projektkoordinatorin: Nural Akdogan-Peschties FARBEN DER GESELLSCHAFT EINE DEUTSCHLAND-REPORTAGE Es ist so weit: Das Jahr 2011 ist ein bedeutendes Jahr. 50 Jahre sind seit dem Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und Deutschland vergangen und somit ein halbes Jahrhundert ge- meinsamen Lebens in Deutschland. Wie leben türkeistämmige Menschen nach 50 Jahren in Deutschland? Was machen sie? Welche Berufe üben sie aus? Wie fühlen sie und was denken sie über Deutschland? Foto- künstler und Autor İlker Maga hat versucht diese Fragen durch eine deutschlandweite Fotoreportage zu beantworten. Er hat 40 deutsche Städte bereist und über100 türkeistämmige Menschen interviewt und fotografiert: Strassenbahnfahrerin, Arbeiter, Aka- demiker, Klavierbauer, Richter, Beamte, Künstler, Wissenschaftler und Geschäftsleute. Maga zeigt seine fotografischen und schrift- lichen Portraits als Erstes in Bremen in der Unteren Rathaushalle.
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Page 1: Farben der gesellschaFt · Farben der gesellschaFt EinE DEutschlanD- rEportagE ilker Maga FotograFiEn unD tExtE von FotograFiEn unD tExtE von 19.10. – 07.11.2011 / täglich 10 –

Liebe Leserin,

lieber Leser,

wir feiern in diesem Jahr ein Jubiläum:

Vor 50 Jahren kamen erstmals Menschen

aus der Türkei nach Deutschland, um

hier zu arbeiten und zu leben. Die Kultur-

werkstatt westend präsentiert aus diesem

Anlass eine große Foto-Ausstellung mit

einem begleitenden Buch und versucht so, ein Bild der in

Deutschland lebenden Frauen, Männer und Kinder mit tür-

kischen Wurzeln zu zeichnen.

Es war eine große Aufgabe, die der Fotograf Ilker Maga für

dieses Projekt angegangen ist: Er hat Menschen interviewt und

porträtiert – von Busfahrern über Akademikerinnen, von Mo-

dedesignerinnen bis zu Artisten, Komponisten und Geschäfts-

leuten. Ilker Maga zeigt dabei, wie Türkinnen und Türken hier

ihren Platz gefunden haben, wie sie die Gesellschaft sehen, in

der sie leben und wie sie ihren Alltag gestalten.

Mir ist es ein Anliegen, dass diejenigen, die zu uns kommen,

hier nicht nur eine Bleibe, sondern ein Zuhause finden. Heute

haben rund ein Drittel der Bremerinnen und Bremer in der

einen oder anderen Form einen Migrationshintergrund, und

natürlich sind darunter viele türkischstämmige Menschen.

Die Kinder und Enkel dieser einstmaligen Gastarbeiter der

60er Jahre sind oft in Deutschland geboren und aufgewach-

sen, sie bringen ihre kulturelle Identität in unser gesellschaft-

liches Leben ein. Und wer sich umsieht in der Wirtschaft, im

Sport oder in der Kultur, der erkennt schnell: Die Vielfalt der

Kulturen ist etwas Bereicherndes. Dies macht Ilker Maga mit

seiner Ausstellung sichtbar. Damit gibt er dem interkulturellen

Dialog neue Impulse, er leistet er einen Beitrag für mehr Tole-

ranz und Verständnis. Darum zu werben, sich dafür einzusetzen

bleibt gerade für uns Deutsche eine konstante Aufgabe.

Ich wünsche der Ausstellung viel Erfolg und den Besuche-

rinnen und Besuchern anregende Stunden.

Herzlichst, Ihr

Bürgermeister Jens Böhrnsen,Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen

und Senator für Kultur

In Zusammenarbeit mit

Diese Ausstellung wird unterstützt von:

ilker Maga

Farben der gesellschaFtEinE DEutschlanD- rEportagE

ilker Maga

FotograFiEn unD tExtE von

FotograFiEn unD tExtE von

19.10. – 07.11.2011 / täglich 10 – 18 uhruntere rathaushalle · Bremen

Projektkoordinatorin: Nural Akdogan-Peschties

Farben der gesellschaFt EinE DEutschlanD-rEportagE

Es ist so weit: Das Jahr 2011 ist ein bedeutendes Jahr. 50 Jahre

sind seit dem Anwerbeabkommen zwischen der Türkei und

Deutschland vergangen und somit ein halbes Jahrhundert ge-

meinsamen Lebens in Deutschland.

Wie leben türkeistämmige Menschen nach 50 Jahren in

Deutschland? Was machen sie? Welche Berufe üben sie aus?

Wie fühlen sie und was denken sie über Deutschland? Foto-

künstler und Autor İlker Maga hat versucht diese Fragen durch

eine deutschlandweite Fotoreportage zu beantworten. Er hat 40

deutsche Städte bereist und über100 türkeistämmige Menschen

interviewt und fotografiert: Strassenbahnfahrerin, Arbeiter, Aka-

demiker, Klavierbauer, Richter, Beamte, Künstler, Wissenschaftler

und Geschäftsleute. Maga zeigt seine fotografischen und schrift-

lichen Portraits als Erstes in Bremen in der Unteren Rathaushalle.

Page 2: Farben der gesellschaFt · Farben der gesellschaFt EinE DEutschlanD- rEportagE ilker Maga FotograFiEn unD tExtE von FotograFiEn unD tExtE von 19.10. – 07.11.2011 / täglich 10 –

Farben der gesellschaFtEinE DEutschlanD-rEportagE

19.10. – 07.11. 2011 · täglich 10 – 18 uhruntere rathaushalle · Bremen

„Deutschland ist mein Heimatland. Grün… Ruhig… Ein Land, in dem ich mich sehr wohl fühle… Und ich freue mich, dass ich Deutschland im Ausland vertrete.“

Rana Tokmak, Schülerin, Gymnastikerin, Tänzerin, Wattenscheid

„Bei Ford schaffen es Menschen ver-schiedener Kultur und Herkunft sich gut zu verstehen und in Harmonie auf ein Ziel hinzuarbeiten. Dieses Zusammensein und Miteinander wünsche ich mir für das Deutsch-land außerhalb der Ford-Werke.“

Yasin Gözübüyük, Linienvorgesetzter bei Ford, Köln

„Ich möchte einen professionell guten Dienst anbieten und meine Aufgaben gegenüber meinen Patienten so erfüllen, wie sie es verdient haben.“

Prof. Dr. med. C. Can Cedidi, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Bremen

„Die Wintermonate verbringe ich mit der Veredelung der Obstbäume. Ich habe einige der Apfelsorten, die ich aus der Türkei mitgebracht habe, hier veredelt

und verkauft. Es gibt sogar Deutsche, die nach diesen Sorten fragen..“

Ayhan Aktaş, Baumschuler, Fachmann für Äpfel, Ammerland-Edewecht

„Meine älteste Tochter hat es zunächst abgelehnt. Später haben sie sich daran gewöhnt, jetzt erzählen sie voller Stolz, dass ihre Mutter ihr Geld mit Taxi fahren verdient. Auch für Deutsche ist es fremd, dass eine Frau als Taxifahrerin arbeitet. Aber das ist nicht so wichtig.“

Nazmiye Arabacı, Taxifahrerin, Berlin

„Jeder Mensch muss im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Beitrag für

die Gesellschaft leisten. Er muss sich die Frage nach dem Sinn des Lebens

stellen und etwas dafür tun. Wir sind in dieser Gesellschaft aufgewachsen und wir müssen ihr das geben. Ich möchte

nachhaltige Hilfe leisten.“

Bülent Uzuner, Geschäftsmann, Bremen-Oldenburg

„Eigentlich könnten wir ein schöner Cocktail sein. Wenn von einem Puzzle, an dem wir gerade sitzen, ein Teil fehlt, sinkt der Wert.“

Özlem Sarıkaya, Moderatorin beim Bayerischen Fernsehen, München

ilker MagaFotograFiEn unD tExtE von


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