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Fairer Handel am Beispiel Zucker - papersquare...Zuckerernte in Österreich, 1980-2010, in Tonnen....

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1 Fairer Handel im Fokus - FAIRTRADE Österreich - www.fairtrade.at - 01/2014 Fairer Handel am Beispiel Zucker Die fairen Zuckerseiten DIE GESCHICHTE DES ZUCKERS Vor ca. 6000 Jahren gelangte das Zuckerrohr von Neuguinea über die Philippinen nach Indien, wo erste Methoden zur Zuckergewinnung entwickelt wurden. Im 12. Jahrhundert wurde das Zuckerrohr auch in Mittel- und Nordeuropa bekannt. Bei seiner zweiten Amerika-Reise 1493 brachte Christoph Columbus das Zuckerrohr nach Santo Domingo. Er wusste, dass dort die klimatischen Bedingungen für den Zuckerrohranbau nahezu perfekt sind. Das Geschäft mit dem "süßen Gold" lief so schnell an, dass bereits 1503 erste SklavInnen nach Lateinamerika gebracht wurden, um die europäische Nachfrage befriedigen zu können. Nachdem der Deutsche Andreas Sigmund Marggraf 1747 entdeckte, dass die Runkelrübe den gleichen Zucker enthält wie das Zuckerrohr, begann sein Schüler Franz Carl Achard mit der Zucht der Zuckerrübe aus der Runkelrübe. Mit der Eröffnung der ersten europäischen Zuckerrübenfabrik 1801 und der Blockade der französischen Handelswege während der napoleonischen Kriege gab es kaum noch Zucker aus Zuckerrohr in den europäischen Handelshäusern. Als Napoleon folglich den Anbau von Zuckerrüben im großen Stil veranlasste, waren die Weichen für die europäische Zuckerindustrie gesetzt. Für die Zuckerrohr- Anbauländer, vorwiegend Lateinamerika, war dies eine wirtschaftliche Katastrophe, denn Zucker war bis dahin ein in Gold aufgewogenes Gut. Durch die billige industrielle Herstellung von Zucker ab 1850 fiel der Preis und Zucker entwickelte sich zum Gegenstand des täglichen Bedarfs. 1 Das Zuckerrohr (Saccharum officinarum) gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Es handelt sich um eine einkeimblättrige Pflanze, deren markhaltige Halme eine Höhe von 3 bis 6 Metern erreichen können. Die Blüten werden 40 bis 60cm lang. Das Zuckerrohr hat einen sehr hohen Wasserbedarf und gedeiht bei Temperaturen von 25 bis 30°C, ist es kälter, verlangsamt sich sein Wachstum. Die Stecklinge treiben nach ca. 10 Tagen aus und bilden dabei neue Wurzeln und Halme. Der ideale Erntezeitpunkt richtet sich nach dem Zuckergehalt und Reifegrad der Pflanzen. Dabei werden die Halme direkt über dem Boden abgeschnitten, das verbleibende Halmstück schlägt erneut aus und kann nach 12 Monaten geschnitten werden. Um die Verluste durch Mikroorganismen möglichst gering zu halten, werden die Pflanzen innerhalb von 2 Tagen weiterverarbeitet. 2 ZUCKER AM WELTMARKT Zucker ist eines der wichtigsten Handelsprodukte weltweit. Ungefähr 70% der produzierten Menge werden in den lokalen Märkten abgesetzt, 30% werden am Weltmarkt gehandelt. Dieses Überangebot wird meistens unter den Kosten der Produktion verkauft. In vielen Ländern nimmt Zucker einen hohen Anteil am Gesamtexport ein, z.B. in Kuba (70%) oder Belize (40%). 1 http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/essen/zucker/index.jsp, http://de.wikipedia.org/wiki/Zucker 2 http://www.biothemen.de/Qualitaet/tropen/rohrzucker_zuckerrohr.html Eine Zuckerrohrpflanze kann bis zu 20 Jahre alt und dabei bis zu 8 Mal geerntet werden! Die erste Ernte kann 9 Monate nach dem Auspflanzen erfolgen.
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Page 1: Fairer Handel am Beispiel Zucker - papersquare...Zuckerernte in Österreich, 1980-2010, in Tonnen. Stand 2014. Quelle: Lebensministerium Der Schwerpunkt des österreichischen Rübenanbaus

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Fairer Handel im Fokus - FAIRTRADE Österreich - www.fairtrade.at - 01/2014

Fairer Handel am Beispiel Zucker

Die fairen Zuckerseiten DIE GESCHICHTE DES ZUCKERS

Vor ca. 6000 Jahren gelangte das Zuckerrohr von Neuguinea über die Philippinen nach Indien, wo erste Methoden zur Zuckergewinnung entwickelt wurden. Im 12. Jahrhundert wurde das Zuckerrohr auch in Mittel- und Nordeuropa bekannt. Bei seiner zweiten Amerika-Reise 1493 brachte Christoph Columbus das Zuckerrohr nach Santo Domingo. Er wusste, dass dort die klimatischen Bedingungen für den Zuckerrohranbau nahezu perfekt sind. Das Geschäft mit dem "süßen Gold" lief so schnell an, dass bereits 1503 erste SklavInnen nach Lateinamerika gebracht wurden, um die europäische Nachfrage befriedigen zu können. Nachdem der Deutsche Andreas Sigmund Marggraf 1747 entdeckte, dass die Runkelrübe den gleichen Zucker enthält wie das Zuckerrohr, begann sein Schüler Franz Carl Achard mit der Zucht der Zuckerrübe aus der Runkelrübe. Mit der Eröffnung der ersten europäischen Zuckerrübenfabrik 1801 und der Blockade der französischen Handelswege während der napoleonischen Kriege gab es kaum noch Zucker aus Zuckerrohr in den europäischen Handelshäusern. Als Napoleon folglich den Anbau von Zuckerrüben im großen Stil veranlasste, waren die Weichen für die europäische Zuckerindustrie gesetzt. Für die Zuckerrohr-Anbauländer, vorwiegend Lateinamerika, war dies eine wirtschaftliche Katastrophe, denn Zucker war bis dahin ein in Gold aufgewogenes Gut. Durch die billige industrielle Herstellung von Zucker ab 1850 fiel der Preis und Zucker entwickelte sich zum Gegenstand des täglichen Bedarfs.1

Das Zuckerrohr (Saccharum officinarum) gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Es handelt sich um eine einkeimblättrige Pflanze, deren markhaltige Halme eine Höhe von 3 bis 6 Metern erreichen können. Die Blüten werden 40 bis 60cm lang. Das Zuckerrohr hat einen sehr hohen Wasserbedarf und gedeiht bei Temperaturen von 25 bis 30°C, ist es kälter, verlangsamt sich sein Wachstum. Die Stecklinge treiben nach ca. 10 Tagen aus und bilden dabei neue Wurzeln und Halme. Der ideale Erntezeitpunkt richtet sich nach dem Zuckergehalt und Reifegrad der Pflanzen. Dabei werden die Halme direkt über dem Boden abgeschnitten, das verbleibende Halmstück schlägt erneut aus und kann nach 12 Monaten geschnitten werden. Um die Verluste durch Mikroorganismen möglichst gering zu halten, werden die Pflanzen innerhalb von 2 Tagen weiterverarbeitet.2 ZUCKER AM WELTMARKT

Zucker ist eines der wichtigsten Handelsprodukte weltweit. Ungefähr 70% der produzierten Menge werden in den lokalen Märkten abgesetzt, 30% werden am Weltmarkt gehandelt. Dieses Überangebot wird meistens unter den Kosten der Produktion verkauft. In vielen Ländern nimmt Zucker einen hohen Anteil am Gesamtexport ein, z.B. in Kuba (70%) oder Belize (40%).

1 http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/essen/zucker/index.jsp, http://de.wikipedia.org/wiki/Zucker 2 http://www.biothemen.de/Qualitaet/tropen/rohrzucker_zuckerrohr.html

Eine Zuckerrohrpflanze

kann bis zu 20 Jahre alt und dabei bis zu 8 Mal geerntet werden!

Die erste Ernte kann 9 Monate nach dem

Auspflanzen erfolgen.

Page 2: Fairer Handel am Beispiel Zucker - papersquare...Zuckerernte in Österreich, 1980-2010, in Tonnen. Stand 2014. Quelle: Lebensministerium Der Schwerpunkt des österreichischen Rübenanbaus

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Fairer Handel im Fokus - FAIRTRADE Österreich - www.fairtrade.at - 01/2014

Im Jahr 2013/2014 wurden rund 175 Millionen Tonnen roher Zucker (Rohrzucker und Rübenzucker) in 123 Ländern produziert3.

Produzentenländer in Prozent der Weltproduktion, 2007-2012. Stand März 2012. Quelle: USDA FAS Sugar: World Markets and Trade

Historisch betrachtet sind seit Ende der achtziger Jahre die Zuwächse der Weltzuckerproduktion vor allem dem Rohrzucker zuzuschreiben. Betrachtet man die Gesamtzuckererzeugung, so betrug der Anteil des Rohrzuckers im Wirtschaftsjahr 2013/2014 81%. Im Gegensatz dazu bewegt sich die Rübenzuckerproduktion seit Ende der achtziger Jahre mit rund 35 Mio. Tonnen auf nahezu unverändertem Niveau4.

Aus Brasilien, dem weltweit größten Zuckerproduzenten, stammen 22% der weltweiten Jahreszuckerproduktion. Gemeinsam mit Indien, das mit 15% den zweiten Platz einnimmt, ergibt sich ein Rohrzucker-Produktionsvolumen von mehr als der halben Weltmenge. Den dritten Platz nimmt die EU ein; dort werden 10% des weltweiten Zuckers produziert, und ca. die Hälfte des weltweiten Rübenzuckers.5 Der weltweite Zuckerverbrauch

In den letzten 50 Jahren ist der weltweite Zuckerkonsum mit einer jährlichen Rate von ca. 2,7% stetig gewachsen. Während der Konsum in Industrieländern auf Grund von wachsendem Ernährungsbewusstsein zurückgeht, steigt der Zuckerkonsum in Afrika, Asien und Lateinamerika wegen steigenden Einkommen, wachsenden Bevölkerungszahlen und den sich verändernden Ernährungsgewohnheiten an. Der weltweite Zuckerpreis

Die Weltmarktpreise für Zucker unterliegen extremen Schwankungen. Bis zur Mitte der neunziger Jahre sind die Preise aufgrund einer rückläufigen Zuckererzeugung stark gestiegen. Folglich reduzierte sich auch der weltweite Zuckervorrat. Zur Jahrtausendwende führten Rekordernten und Produktionssteigerungen in China, Indien und anderen asiatischen Ländern zu entsprechenden Preisrückgängen.

Nach Jahren niedriger Zuckerpreise stiegen die Preise von 2008 bis Mitte 2011 erneut stark an.6 Dafür gab es mehrere Ursachen - Während der weltweite Zuckerkonsum anstieg, beeinträchtigten Trockenheit und Unwetter die Zuckerernten der wichtigsten ZuckerproduzentInnen und führten so zu einer Angebotsverknappung der weltgrößten Zuckerexporteure Brasilien, Indien und Australien.7 Des Weiteren heizte die Ungewissheit über

3 http://www.statista.com/statistics/249679/total-production-of-sugar-worldwide/ 4 www.zuckerverbaende.de 5 FAIRTRADE Foundation (2013): FAIRTRADE and sugar, commodity briefing, S. 3. 6 www.fas.usda.gov 7 http://www.derboersianer.com/maerkte/oesterreich/single/details/weltmarkt-zuckerpreis-pusht-agrana-rumnien-raffinerie-unter-druck247672.html

In ihrer Eigenschaft als Süßungsmittel

sind Rohr- und Rübenzucker

identisch!

In Europa, den USA, China und Japan

werden Zuckerrüben angebaut, in

tropischen und subtropischen

Gebieten wächst das Zuckerrohr.

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mögliche Exportbeschränkungen des zweitgrößten Zuckerproduzenten, Indien, den Markt weiter an.8 Als Folge dieser Entwicklung erreichte der Zuckerpreis Anfang 2011 mit 29,74 US Cent pro Pfund ein 30-Jahres-Hoch. Seitdem fällt der Preis jedoch kontinuierlich ab.

Stand Jänner 2014. Quelle: Index Mundi

Der Zuckermarkt in der Europäischen Union (EU)

In der EU wird die Zuckerrübe in ca. 160.000 landwirtschaftlichen Betrieben angebaut und anschließend in einer von 106 Zuckerfabriken weiterverarbeitet, um den gemeinschaftlichen Jahresbedarf von rund 17 Millionen Tonnen Zucker zu decken. Im Wirtschaftsjahr 2013/2014 wurden nach Angaben der EU-Kommission 16 Millionen Tonnen Zucker von den europäischen Zuckerfabriken produziert, rund 6% weniger als im Jahr zuvor.9 Innerhalb der EU wird der Zuckerrübenanbau nach wie vor stark subventioniert.

Zuckererzeugung in der EU, in Mio. Tonnen. Stand Jänner 2013. Quelle: Wirtschaftliche Vereinigung Zucker Der EU Agrarsektor ist durch eine einheitliche und gemeinsame Politik gekennzeichnet. So wurde auch für den EU-Zuckermarkt eine gemeinsame Marktordnung geschaffen. Die derzeit gültige EU-Zuckermarktverordnung, Verordnung Nr. 318/2006 ist bis zum 30. September 2017 gültig und basiert im Wesentlichen auf:10

• einem Quotensystem, das die Produktionsmenge reguliert

8 http://www.zuckerpreis.de/ 9 http://www.zuckerverbaende.de/zuckermarkt/zahlen-und-fakten/eu-zuckermarkt.html 10 http://www.zuckerverbaende.de/zuckermarkt/eu-zuckerpolitik/eu-marktregelung.html

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• Einfuhrzöllen vom Weltmarkt an den EU-Außengrenzen • einer Senkung der Rübenpreise um 39,7% und der Zuckerpreise um 36% • einem partiellen Ausgleich der Einkommensverluste für die ZuckerrübenproduzentInnen

Am 26. Juni 2013 haben das Europäische Parlament und der Europäische Rat neue Regelungen für die Zuckermarktordnung beschlossen, welche am 1. Oktober 2017 in Kraft treten werden. Die neuen Regelungen sehen mitunter eine Abschaffung des Quotensystems sowie die Abschaffung eines verpflichtenden Rübenmindestpreises vor.

Vor allem für Kleinbauernfamilien aus Afrika, Lateinamerika und dem Karibischen Raum bedeutet der durch die Zuckerpolitik nach 2017 entstehende Konkurrenzkampf mit europäischen ZuckerproduzentInnen, welche von der EU subventioniert werden, und die Abschaffung einer Verpflichtung zur Auszahlung eines Rübenmindestpreises eine Existenzbedrohung. Laut Studien des Departements für Internationale Entwicklung (DFDI´s) könnten 2020 bereits 200 000 Menschen aufgrund der Neuverordnung armutsgefährdet sein11. Der Zuckermarkt in Österreich

Der Zuckerverbrauch in Österreich wird nahezu ausschließlich aus der Verarbeitung von Zuckerrüben gedeckt. 2012 haben rund 10.000 Betriebe auf einer Fläche von 49.330 ha Zuckerrüben angebaut, 2005 waren es noch 45.251 ha12. Insgesamt wurden im Jahr 2011 in Österreich knapp 3,5 Mio. Tonnen Zuckerrüben geerntet13.

Zuckerernte in Österreich, 1980-2010, in Tonnen. Stand 2014. Quelle: Lebensministerium

Der Schwerpunkt des österreichischen Rübenanbaus liegt im Osten des Landes. Rund zwei Drittel des hergestellten Zuckers werden in Industrie- und Gewerbebetrieben zu Getränken, Zucker- und Backwaren, Schokolade und vielen anderen Produkten weiterverarbeitet. DIE SITUATION IM ROHRZUCKERANBAU

• Kleinbauernfamilien leben am oder unter dem Existenzminimum Aufgrund der niedrigen Zuckerweltmarktpreise und des Protektionismus sind viele Rohrzuckerbauernfamilien nicht in der Lage, die Herstellungskosten zu tragen, sodass sie meist zu den ärmsten Bevölkerungsschichten eines Landes zählen. Das rührt auch daher, dass sie häufig dazu gezwungen sind, ihre Erzeugnisse unter dem Marktpreis an die verarbeitenden Zuckermühlen zu verkaufen. Der größte Teil der Wertschöpfung erfolgt in den weiteren Produktionsschritten, wobei der Markt in der Hand weniger großer Unternehmen konzentriert

11http://www.fairtrade.org.uk/en/media-centre/news/february-2015/stand-by-sugar-cane-farmers-failed-by-eu 12http://www.ama.at/Portal.Node/public?gentics.rm=PCP&gentics.pm=gti_full&p.contentid=10008.92205&120_Anbauflaechen_Zucker.pdf 13http://www.ama.at/Portal.Node/public?gentics.rm=PCP&gentics.pm=gti_full&p.contentid=10008.109805&01_Kennzahlen_Oe_zucker.pdf

2.000.000

2.200.000

2.400.000

2.600.000

2.800.000

3.000.000

3.200.000

3.400.000

3.600.000

1980 1990 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Die inländische Zuckerproduktion

erfolgt durch ein einziges

Unternehmen, die Agrana Zucker GmbH

mit drei Werken in Österreich.

Die neuen Regelungen ab 2017

bedeuten eine Existenzbedrohung

für die Zuckerbauernfamilien

im Globalen Süden!

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ist. Der Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und einem „Guten Leben“ ist im konventionellen Zuckerrohranbau nicht gewährleistet. • Katastrophale Arbeitsbedingungen auf Plantagen Die ZuckerrohrschneiderInnen, die auf Plantagen arbeiten, stehen am unteren Ende der Lohnskala. So sind in der Dominikanischen Republik fast alle ArbeiterInnen MigrantInnen aus dem benachbarten Haiti. Meistens werden sie in Baracken ohne Wasser und Elektrizität untergebracht. Gewerkschaften werden von den PlantagenbesitzerInnen meistens nicht anerkannt. Nach einer Einschätzung der Internationalen Arbeitergewerkschaft der Nahrungsmittelindustrie14 haben sich die Arbeitsbedingungen und Lebensverhältnisse der ArbeiterInnen in den Least Developed Countries durch die Restrukturierungsprozesse der Zuckerwirtschaft erheblich verschlechtert, Zwangs- und Wanderarbeit sind weiterhin am Zunehmen. • Pestizideinsatz schadet Menschen und Umwelt Mensch und Umwelt leiden unter dem enormen Pestizideinsatz, der im Zuckeranbau üblich ist. Viele ArbeiterInnen erkranken in Folge der Lebens- und Arbeitsbedingungen an chronischen Krankheiten wie zB. Nierenversagen, die bis zum Tod führen können.

Zucker als Energieträger Der Rohstoff Zucker ist auch als Energieträger von wachsender Bedeutung. Aus Zucker wird Ethanol hergestellt und dieses ersetzt immer öfter Benzin. Ethanol-Fahrzeuge sind z.B. in Brasilien sehr weit verbreitet. Brasilien ist auch der größte Hersteller von Ethanol Kraftstoff - 2006 wurden dort erstmals mehr Hybrid- als Benzinfahrzeuge verkauft. Auch in Nicaragua verspricht man sich das große Geschäft durch die Beimischung von Ethanol zu Kraftstofffen. An Pestizideinsatz und Preisdruck, der dadurch verursacht wird, leiden die ZuckerproduzentInnen!

Der Raubbau am Menschen und an der Natur wird durch den zunehmend stärkeren internationalen Wettbewerb forciert. Die Produktion von natürlichen und synthetischen Süßstoffen und das Vordringen moderner Managementsysteme und Landbautechniken stellen zudem eine wachsende Bedrohung der Arbeitsplätze in der bestehenden Zuckerwirtschaft dar.15

Die Zona Mata im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco Die Zona Mata in Pernambuco befindet sich in der Hand von 18 „Zuckerbaronen“. Diese bewirtschaften Zuckerrohr-Monokulturen mit einer Größenordnung von bis zu 30.000 Hektar. Die vorherrschenden sozialen Bedingungen der ArbeiterInnen müssen als Sklavenarbeit bezeichnet werden. Seit der Jahrtausendwende wurden 35.000 Familien gewaltsam gezwungen ihre Höfe zu verlassen, um mehr Platz für den Anbau von Zuckerrohr zu schaffen. Um die zusätzlichen Anbauflächen für Zuckerrohr zu gewährleisten, wurde in den letzten 30 Jahren mehr atlantischer Regenwald zerstört als in den 470 Jahren davor. Des Weiteren wurden benachbarte Flussbette zu den Zuckerrohrfeldern umgeleitet, um diese langfristig vor Trockenheit zu schützen. Während die Flüsse nun langsam austrocknen, zerstört der große Einsatz von Herbiziden und Pestiziden die bestehende Tier- und Pflanzenwelt.

Es gibt im FAIRTRADE-System keinen Standard für Rohrzuckerplantagen. FAIRTRADE unterstützt bewusst Kleinbauernfamilien, die in Kooperativen demokratisch organisiert sind.

14 http://cms.iuf.org/?q=de 15 AGEZ, Positionspapier Zucker

Machtmissbrauch und

Machtkonzentration der international

agierenden Zuckerkonzerne als

auch der örtlichen Zuckerbarone

schreiten weiter voran…

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ROHRZUCKER IM FAIRTRADE-SYSTEM

Das FAIRTRADE-System bietet einen Ausweg aus der schwierigen Lage der Rohrzuckerbauernfamilien. Weltweit wird FAIRTRADE-Zuckerrohr bereits von mehr als 62.000 Kleinbäuerinnen und -bauern in 19 Ländern angebaut. Die Anzahl der Zucker-Kooperativen im FAIRTRADE-System hat sich mit Ende 2013 auf 100 erhöht16. 2013 konnten 211.600 Tonnen FAIRTRADE Rohrzucker verkauft werden und es wurden FAIRTRADE-Prämien in der Höhe von knapp 9,8 Mio. Euro an die Zucker-Kooperativen ausgezahlt, das bedeutet ein Plus von 6% im Vergleich zum Vorjahr17.

Die Zuckerkooperativen des FAIRTRADE-Systems. Stand 2014. Quelle: Monitoring Report 2014

Die Aufteilung der FAIRTRADE-Prämie 2012-2013. Stand 2014. Quelle: Monitoring Report 2014 16 FAIRTRADE International, Monitoring the Scope and Benefits of Fairtrade, sixth edition 2014 17 FAIRTRADE International, Monitoring the Scope and Benefits of Fairtrade, sixth edition 2014

Mehr als die Hälfte der Prämiengelder

(53%) werden in produktivitäts-

steigernde Maßnahmen

investiert, der Rest fließt in Bildung, Gesundheit und

Infrastruktur. (2013)

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Der Weg des FAIRTRADE-Zuckers

Zuckerrohr gehört zu den schnell verderblichen Produkten und muss rasch verarbeitet werden. FAIRTRADE-Zuckerbauernfamilien sind darauf angewiesen, ihre Zuckerrohrernte an die nächstgelegene lokale Fabrik zu verkaufen. Diese produziert daraus innerhalb von 48 Stunden exportfähigen Zucker. Die lokalen Zuckermühlen vermischen oftmals FAIRTRADE und Nicht-FAIRTRADE-Zuckerrohr, da die Menge an fair gehandeltem Zuckerrohr zu gering ist, um die Fabrik entsprechend auszulasten. Nur eine Minderheit der zertifizierten Zuckerkooperativen ist in der Lage, den hauseigenen FAIRTRADE-Zucker selbst zu verarbeiten und getrennt zu exportieren,

da dies bedeutende Investitionen verlangt. Aufgrund der zu geringen Mengen kann ein großer Teil des FAIRTRADE-Zuckers heute noch nicht physisch zurückverfolgt werden.

Mittels detaillierter Dokumentation (indirekte Rückverfolgbarkeit) wird in diesen Fällen dargestellt, woher der Rohstoff stammt und wohin dieser verkauft wurde. Die unabhängige Zertifizierungsorganisation FLOCERT führt strenge Überprüfungen der Dokumente durch, um sicherzustellen, dass die äquivalente Menge an Zucker als Rohstoff unter FAIRTRADE-Bedingungen gekauft und verkauft wurde und verfolgt auf diese Weise die Menge durch die gesamte Lieferkette hindurch.

Die Zucker-Kooperative Manduvirá in Paraguay – Best Practice Die Kleinbauernkooperative Manduvirá ist seit 1999 FAIRTRADE-zertifiziert und zählt heute über 1700 Mitglieder. 2014 konnten die Zuckerbauernfamilien als erste Kooperative überhaupt ihre eigene Produktionsanlage für Bio- und FAIRTRADE-zertifizierten Zucker in Betrieb nehmen. Dadurch wird nun zuverlässig die direkte Rückverfolgbarkeit ermöglicht. Das Projekt kostete 15 Millionen Dollar und konnte mithilfe nationaler und internationaler Kredite sowie FAIRTRADE-Prämien und dem FAIRTRADE Access Fund realisiert werden. Die Zuckermühle macht die Zuckerbauernfamilien nicht nur von privaten Unternehmen unabhängiger, sondern schafft zahlreiche Arbeitsplätze und neue Möglichkeiten für die gesamte Gemeinschaft.

Anforderungen für Rohrzuckerbäuerinnen und -bauern

Der Faire Handel fördert in Kooperativen organisierte Zuckerkleinbauernfamilien. Die Mitglieder sind direkt und demokratisch an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt. Der FAIRTRADE-Entwicklungsplan als Arbeitsplan der Produzentengruppe, der die Möglichkeit gibt, Entwicklungen selbst zu steuern und die Zukunft nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten, stärkt die Eigenverantwortung und ermöglicht die Weiterentwicklung der gesamten Gemeinschaft.

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Der Faire Handel steht für langfristige Handelsbeziehungen zwischen den Partnern. Auf diese Weise sorgt er bei den Bauernfamilien für ein fixes Einkommen, welches die Lebensqualität deutlich verbessert. Staatliche Zuckerpreisregelungen verhindern in den Produzentenländern die Festlegung auf einen Mindestpreis. In vielen Ländern ist z.B. eine fixe Gewinnaufteilung zwischen der exportierenden Zuckermühle und den Zuckerbauernfamilien gesetzlich geregelt. Außerdem gibt es innerhalb einer Zuckersorte ein breites Spektrum an Zuckerarten mit jeweils unterschiedlichen Produktionsvorgängen und Kosten. Es ist somit praktisch unmöglich, alle potenziellen Variationen mit Hilfe eines vorgegebenen FAIRTRADE-Preises18 zusammenzufassen, der alle Kosten für alle Produktionsorganisationen in allen Regionen der Welt abdeckt. >

Alle Zuckerproduzentenorganisationen im FAIRTRADE-System erhalten pro Tonne an konventionell angebautem Zuckerrohr eine FAIRTRADE-Prämie von 60 US-Dollar für die Bereiche Soziales, Infrastruktur und Bildung. Für biologisch angebautes Zuckerrohr wird der Bio-Aufschlag von 20 US-Dollar bezahlt. Über die Verwendung der FAIRTRADE-Prämie wird gemeinschaftlich in den Kooperativen im Rahmen der Generalversammlung entschieden. So investieren die Produzentenorganisationen beispielsweise in den Aufbau und in die Erhaltung von Krankenhäusern, Apotheken, Schulen, Kindergärten, Erwachsenenbildung, Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität sowie in den Bau von Straßen und Brücken. In Notsituationen, beispielsweise nach Naturkatastrophen oder Missernten, können die Gremien auch entscheiden, dass die Prämie als Nothilfe an die einzelnen Produzentenfamilien ausbezahlt wird.

Die Produzentenorganisationen müssen die Arbeitsbedingungen verbessern und die vorgeschriebenensozialen Anforderungen, welche in den Produktionsanforderungen geregelt sind, einhalten. Diese basieren auf den Richtlinien der International Labour Organization (ILO) und beinhalten Vorgaben wie das Verbot von Zwangs – und ausbeuterischer Kinderarbeit, das Recht auf Versammlungsfreiheit, ein Diskriminierungsverbot und die Gestaltung von fairen Arbeitsbedingungen. Auch ein Kontrollsystem, das Integrated Quality Management System (IQMS), muss eingerichtet sein. Des Weiteren müssen die Kleinbauernkooperativen

18 Der FAIRTRADE-Mindestpreis ist bei anderen Produkten als Sicherheitsnetz nach unten zu verstehen.

Der Grundsatz von FAIRTRADE und das Ziel der FAIRTRADE-Standards ist es, den

Menschen in den Mittelpunkt zu stellen!

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vorgeschriebene Umweltrichtlinien, die in den Produktionsanforderungen geregelt sind, einhalten. Diese beinhalten strenge Kernkriterien bezüglich Sicherheit und Gesundheit der Mitglieder und ArbeiterInnen der Produzentenorganisationen. Die Ziele umfassen die Wahrung der Biodiversität, den Integrierten Pflanzenschutz (IPM), die Abfallwirtschaft, das Verbot von gentechnisch modifiziertem Saatgut sowie unterschiedliche CO2-Maßnahmen.

Klimabilanz und CO2-Haushalt von FAIRTRADE-Rohrzucker Während Zuckerrohr von Großplantagen allgemein für Monokulturen, das Abfackeln von Feldern, den Einsatz von Pestiziden und Sklavenarbeit bekannt ist, bedeutet FAIRTRADE-Zucker von Kleinbauern-Kooperativen: keine Plantagen, keine Großindustrie sowie das Einhalten aller FAIRTRADE-Standards. Der Anbau von Zuckerrohr bietet zahlreiche ökologische Vorteile:die C4-Pflanze verbraucht verhältnismäßig wenig Wasser und Dünger, liefert einen hohen Ertrag an Biomasse und benötigt keine fossilen Brennstoffe. Die Produktion des FAIRTRADE-Rohrzuckers hat damit einen deutlich besseren ökologischen Fußabdruck als herkömmlicher Rohrucker, dessen Produktion häufig mit Entholzung, der Zerstörung natürlicher Lebensräume, Wasserknappheit und -verschmutzung zusammenhängt. FAIRTRADE-Rohrzucker steht auch aufgrund seiner hohen Produktionsstandards dem regionalen Rübenzucker in Bezug auf eine positive Klimabilanz in keiner Weise nach.19

Anforderungen für HändlerInnen

Nur wer sich vertraglich dazu verpflichtet, die Kriterien des Fairen Handels einzuhalten, darf seinen Zucker mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel auszeichnen. Dieser wird möglichst direkt eingekauft. Alle Vertragspartner streben langfristige Lieferbeziehungen an. Im Mittelpunkt steht die Bezahlung der FAIRTRADE-Prämie für Ausgaben in den Bereichen Bildung, Soziales und Infrastruktur an die Kooperative. Lizenzpartnerfirmen zahlen eine zusätzliche Lizenzgebühr an FAIRTRADE Österreich für die Verwendung des FAIRTRADE-Gütesiegels in Österreich.

Exkurs: Impact Studie - So wirkt der Faire Handel 2008 veranlasste die FAIRTRADE Foundation eine 5-jährige Langzeitstudie, um die Wirkung des Fairen Handels auf Zucker-Produzentenorganisationen in Belize zu untersuchen. In der ersten Untersuchungsrunde identifizierte Probleme in der Produktivität und im Management waren in der zweiten Untersuchungsrunde bereits signifikant verbessert worden. So wurden mit den Mitteln der FAIRTRADE-Prämie Bodenanalysen und Wiedereinpflanzungsprogramme finanziert, wodurch der Ertrag und die Qualität der Ernten deutlich gesteigert wurden. Die FAIRTRADE-Bauernfamilien profitierten außerdem von diversen Gemeinschaftsprojekten, wie der Renovierung von Schulen, der Aufbesserung der Straßen und von Zuschüssen zu Schulgeldern und Beerdigungen.20

Kontrolle

Im Rahmen regelmäßiger Audits wird die Umsetzung der FAIRTRADE-Standards im Durchschnitt einmal pro Jahr bei der Partnerorganisation vor Ort kontrolliert. Je nach Ergebnis kann das Audit-Intervall in weiterer Folge verkürzt oder verlängert werden. Bei allen Produzentenorganisationen und Händlern prüfen FLOCERT AuditorInnen regelmäßig, ob alle verpflichtenden Kernkriterien (CORE), welche die FAIRTRADE-Grundwerte widerspiegeln und eine solide Basis für Entwicklung und Stärkung der Produzentengruppen bilden, auch eingehalten werden. Des Weiteren gibt es Entwicklungskriterien (DEVELOPMENT), die den Fortschritt in der Produzentenorganisation aufzeigen und dabei helfen Strukturen zu stärken, längerfristig zu planen und zu investieren.

19 British Sugar Sustainability Report 20FAIRTRADE International, Monitoring the Scope and Benefits of FAIRTRADE, Fourth Edition 2012

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ROHRZUCKER MIT DEM FAIRTRADE-GÜTESIEGEL IN ÖSTERREICH 2014

Grundnahrungsmittel wie Rohrzucker und Getreide (Reis, Quinoa) werden immer mehr nachgefragt! 2014 konnten 769 Tonnen FAIRTRADE Grundnahrungsmittel verkauft werden. FAIRTRADE Rohrzucker Partnerfirmen in Österreich:

http://www.fairtrade.at/produkte/produktsuche/ Die FAIRTRADE Zucker-Siegel auf einen Blick

Das FAIRTRADE-Gütesiegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte: Alle Zutaten des Produktes, die unter FAIRTRADE-Bedingungen erhältlich sind, müssen zu 100% FAIRTRADE-zertifiziert sein, um das FAIRTRADE-Gütesiegel tragen zu dürfen. Dies gilt auch für Mischprodukte wie z.B. Schokolade.

Das FAIRTRADE-Programmsiegel für Zucker steht für die fair angebaute und gehandelte Zutat von Produkten: nur die einzelne Zutat, der Zucker, muss FAIRTRADE-zertifiziert sein, um das FAIRTRADE-Programmsiegel tragen zu dürfen. Dies gilt für Mischprodukte wie Schokolade oder Eiscreme. FAIRTRADE-Programme bieten Zucker-ProduzentInnen damit zusätzliche Absatzchancen und mehr Vorteile. An den FAIRTRADE-Standards für die Produzentenorganisationen ändert sich nichts. Momentan sind in Österreich keine Produkte mit dem Zucker-Programmsiegel erhältlich.

Rückfragen bitte an: [email protected] I Tel.: + 43 1 533 09 56 I Fax: + 43 1 533 09 56 DW 11 FAIRTRADE Österreich Verein zur Förderung des Fairen Handels mit den Ländern des Südens Neulinggasse 29/17 I 1030 Wien www.fairtrade.at I facebook.com/fairtrade.oesterreich I twitter.com/FAIRTRADE_AT


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