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European Green City Index - Home - English - Siemens ... · Sofia, Bulgarien Athen, Griechenland....

Date post: 18-Sep-2018
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European Green City Index Studie über die Umweltfreundlichkeit europäischer Metropolen Zusammenfassung und Ergebnis für Wien Dieses Projekt wurde von der Economist Intelligence Unit durchgeführt in Zusammenarbeit mit Siemens
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3

European Green City IndexStudie über die Umweltfreundlichkeit europäischer MetropolenZusammenfassung und Ergebnis für Wien

Dieses Projekt wurde von der Economist Intelligence Unit durchgeführt in Zusammenarbeit mit Siemens

European Green City Index | Städte

2

Städte

London, Großbritannien

Paris, Frankreich

Dublin, Irland

Madrid, Spanien

Lissabon, Portugal

Der European Green City Index misst und

bewertet die Umweltfreundlichkeit von

30 Metropolen in 30 europäischen Ländern.

Die Beurteilungen werden für jede Stadt auf

der Grundlage von 30 Einzelindikatoren

durchgeführt, wobei verschiedene Faktoren

von der Umweltpolitik über den Wasser-

verbrauch und die Abfallwirtschaft

bis hin zu den Treibhausgasemissionen

gemessen werden.

3

Amsterdam, Niederlande

Kopenhagen, Dänemark

Oslo, Norwegen

Stockholm, Schweden Tallinn, Estland

Vilnius, Litauen

Warschau, Polen

Helsinki, Finnland

Riga, Lettland

Istanbul, Türkei

Kiew, UkraineBrüssel, Belgien

Zürich, Schweiz

Belgrad, Serbien

Berlin, Deutschland

Prag, Tschech. Republik

Wien, Österreich

Bratislava, Slowakei

Bukarest, Rumänien

Budapest, Ungarn

Ljubljana, SlowenienZagreb, Kroatien

Rom, Italien

Sofia, Bulgarien

Athen, Griechenland

European Green City Index | Zusammenfassung

4

Zusammenfassung

größeren Bevölkerungsdichte bis hin zu kleine-ren Wohnungen reichen, die mit weniger Ener-gie für Heizung und Beleuchtung auskommen. Viele europäische Städte haben ihr Bekennt- nis zu einer Verkleinerung ihres ökologischen Fußabdrucks durch den Beitritt zum Covenant of Mayors, einer im Januar 2008 gegründeten europäischen Initiative, unterstrichen, in deren Rahmen sich Bürgermeister verpflichten, die CO₂-Emissionen bis 2020 um mindestens 20% zu senken. Die Mitgliedschaft in dieser Vereini-gung verlangt die Erstellung eines formellen Plans zur Reduktion der CO₂-Emissionen der Städte, eine Entwicklung, die zu Hoffnung Anlass gibt.

Natürlich sind die Umweltdaten von Stadt zu Stadt sehr verschieden, aber es zeigen sich doch einige ermutigende Trends. Von den 30 europäischen Städten, die von dieser Studie erfasst wurden, verzeichneten fast alle niedrigere CO₂-Emissionen pro Kopf als der allgemeine Durchschnitt der EU27, der bei 8,46 Tonnen liegt. Dieser Erfolg ist zum Teil auf bestimmte Vorteile zurückzuführen, die europäischen Ballungszentren gemeinsam sind. Verglichen mit anderen Regionen der Welt profitiert Europa von einer bemerkenswerten

politischen Stabilität und von Frieden, der in den letzten Jahrzehnten nur von den Balkan-kriegen durchbrochen wurde. Außerdem ist das Bewusstsein der Bürger für die Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen und grüne Ziele zu ver-folgen, in den letzten Jahren beträchtlich gestie-gen. Dieser Trend wird durch eine wachsende Zahl EU-weit gültiger Umweltgesetze verstärkt.

Doch selbst im umweltbewussten Europa gibt es eine Fülle von Problemen. In den in diesem Bericht dargestellten Städten fährt im Durchschnitt ein Drittel der Bewohner mit dem Auto zur Arbeit, ein Faktum, das erheblich zu den CO₂-Emissionen und der allgemeinen Luftverschmutzung beiträgt. Der durchschnitt-liche Anteil des Verbrauchs erneuerbarer Ener-gien liegt bei nur 7,3%, weit unter dem erklärten Ziel der EU, den Anteil dieser Energieformen bis 2020 auf 20% zu steigern. Fast jeder vierte Liter Wasser, der in den Städten verbraucht wird, geht durch lecke Rohrleitungen verloren. Und nicht einmal ein Fünftel des gesamten Mülls wird derzeit recycelt. Umweltfreundli-ches Verhalten wird nicht überall klar gefördert: Die Städte haben wenig Handhabe, Bürger, Unternehmen oder selbst andere Regierungs-ebenen dazu zu bewegen, ihre Handlungs-

Warum Städte wichtig sind: Obwohl heute nur rund die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanen Räumen lebt, werden dieser Bevöl-kerungsgruppe ganze 80% der gesamten Treib-hausgasemissionen der Erde zugeschrieben. Die fortschreitende Verstädterung kann nega-tive Auswirkungen auf verschiedenste Bereiche von verfügbarem Ackerland und vitalen Grün-flächen bis hin zu Trinkwasser und Abwasser-behandlung haben, und die dichte Besiedelung verstärkt die Anforderungen an die Umgebung. Es ist daher klar, dass die Städte Teil der Lösung sein müssen, wenn unsere fortschreitend urbanisierte Welt die ökologischen Heraus-forderungen wie zum Beispiel den Klimawandel erfolgreich bewältigen will. In Ballungsräumen ist es möglich, die Auswirkungen der Gegen-wart des Menschen auf der Erde durch Umwelt-skaleneffekte zu mildern. Diese Entwicklung hat in Europa bereits eingesetzt. Laut UN Popu-lation Division leben 72% der Bevölkerung des Kontinents in Städten, wobei die Metropolen und Städte der Europäischen Umweltagentur (EEA) zufolge nur 69% der Energie verbrauchen. Dieses Ergebnis hat verschiedene Ursachen, die auf Faktoren von der verstärkten Nut-zung öffentlicher Verkehrsmittel aufgrund der

1) Basierend auf den aktuellsten verfügbaren Daten, von denen sich die meisten auf 2006-2007 bezogen

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weisen oder ihre Politik zu ändern. Kosten-steigerungen oder Steuererhöhungen stoßen oft auf Skepsis, wenn nicht auf rigorose Ableh-nung. Angesichts der derzeitigen finanziellen Lage ist anzunehmen, dass diese Schwierig-keiten noch zunehmen werden. Obwohl viele grüne Technologien dazu beitragen, die Kosten auf lange Sicht zu senken, können aktuelle finanzielle Bedenken die größeren Vorabinvesti-tionen, die sie oft erfordern, behindern.

So wurde die Studie durchgeführt: Der European Green City Index, der sich das Ziel gesetzt hat, Verständnis und Maßnahmen im Umweltbereich zu fördern, misst und beurteilt die Umweltleistung von 30 führenden europäischen Städten sowohl in ihrer Gesamt-heit als auch in verschiedenen spezifischen Bereichen. Der Index ist als Werkzeug gedacht, das dazu beiträgt, das Verständnis und die Entscheidungskompetenz aller, die an einem positiven Umweltverhalten interessiert sind – vom einzelnen Bürger bis hin zu führenden Stadtpolitikern – zu verbessern. Die Methode wurde von der Economist Intelligence Unit in Zusammenarbeit mit Siemens entwickelt. Eine Gruppe unabhängiger Experten für städtische

Nachhaltigkeit lieferte wichtige Erkenntnisse und Feedback über die Methode. Diese Studie ist nicht der erste Vergleich der Umweltfreund-lichkeit europäischer Städte, und es ist auch nicht ihr Ziel, andere weltweite Initiativen wie den European Urban Ecosystem Survey oder den European Green Capital Award zu ersetzen. Stattdessen liegt ihr Wert in der Breite der be-reitgestellten Informationen und in der Form, in der diese Informationen präsentiert werden. Der Index misst für jede Stadt 30 verschiedene Indikatoren, die verschiedenste Umweltfragen – von der Umweltpolitik über den Wasserver-brauch und die Abfallwirtschaft bis hin zu den Treibhausgasemissionen – ansprechen und reiht die Städte mit einem transparenten, kon-sistenten und replizierbaren Bewertungspro-zess. Die den einzelnen Städten zugewiesenen relativen Punktezahlen (für Leistungen in spezi-fischen Kategorien sowie insgesamt), die einen direkten Vergleich ermöglichen, sind ebenfalls einmalige Merkmale des Index.

Natürlich ergeben die Zahlen nur einen Teil des Gesamtbildes. Zur Ergänzung der Kern- daten des Index liefert diese Studie auch Kon-text in Form von detaillierten Städteporträts, die nicht nur die Herausforderungen, Stärken und

Schwächen jeder Stadt darstellen, sondern auch sich herausbildende Best Practices und innova-tive Ideen, die sich anderen zur Nachahmung anbieten.

Der Index weicht auch insoweit von anderen Studien ab, als er sich auf unabhängige Recher-chen und nicht auf freiwillig vorgelegte Daten von Stadtregierungen stützt. Auf diese Weise konnten wir 30 wichtige Städte – politische Hauptstädte oder Geschäftsmetropolen – in 30 europäischen Ländern erfassen.

Ziel des Index ist es, wichtigen Stake- holdern wie Stadtverwaltungen, Politikern, Infrastrukturanbietern, Nicht-Regierungsorgani- sationen (NGOs) im Umweltbereich, Experten für städtische Nachhaltigkeit und Bürgern die Mög-lichkeit zu geben, die Leistung ihrer Stadt mit den Ergebnissen anderer Städte insgesamt und in den verschiedenen Kategorien zu vergleichen. Außer-dem ermöglicht der Index Vergleiche von Städten, die bestimmte Kriterien wie die geografische Region oder die Einkommensgruppe gemeinsam haben. Kurz gesagt wird dieses Werkzeug in der Hoffnung bereit gestellt, dass es europäischen Städten helfen wird, einen größeren Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels und anderer Umweltherausforderungen zu leisten.

European Green City Index | Erkenntnisse

6

Die wichtigsten Erkenntnisse des European Green City Index sind:

➜ Im obersten Drittel dominieren die nor-dischen Städte. Kopenhagen führt im Index in der Gesamtwertung knapp vor Stockholm, während das drittplatzierte Oslo das Trio der skandinavischen Städte auf den Medaillen-rängen abrundet. Helsinki, ebenfalls eine nor-dische Stadt, folgt auf dem siebten Platz. Wien, Amsterdam und Zürich belegen die Plätze vier, fünf und sechs.

➜ Es existiert eine starke Korrelation zwischen Wohlstand und einem guten Platz in der Gesamtwertung des Index. Neun der ersten 10 Städte des Index haben ein BIP pro Kopf (gemessen auf der Grundlage der Kaufkraft-parität PPP) von mehr als 31.000 €. Das ist in vielerlei Hinsicht nicht überraschend: So können wohlhabendere Städte mehr in energieeffiziente Infrastruktur investieren und sich spezielle Umweltmanager leisten. Aber Geld ist nicht alles: Einige Städte schnei-den in einzelnen Unterkategorien über den ihnen zugeschriebenen Möglichkeiten ab. So ist zum Beispiel das einkommensschwache

Vilnius führend in der Kategorie Luftqualität, während Berlin mit einem relativ niedrigen BIP pro Kopf die Kategorie Gebäude anführt und den achten Gesamtplatz belegt.

➜ Unter den osteuropäischen Städten (die auch die einkommensschwachen Städte des Index mit einem BIP pro Kopf unter 21.000 € repräsentieren), schneidet Vilnius mit dem 13. Platz am besten ab, dicht gefolgt von Riga, das auf dem 15. Platz liegt. Der Rest der ost-europäischen Städte ist im unteren Ergebnis-bereich angesiedelt. Abgesehen vom Teilungsfaktor Wohlstand haben diese Städte auch an ihrer Geschichte der jahrzehntelangen Vernachlässigung des Umweltschutzes in der Zeit des Kommunismus zu tragen. Am deutlichsten sichtbar wird das bei den schlecht isolierten Plattenbauten, die im Osten weithin errichtet wurden, sowie bei den Über-resten der die Umwelt verpestenden Fabriken der früheren Schwerindustrie. Obwohl viele Städte mit innovativen Umwelt-ideen punkten, wie Ljubljana, das eine „Lotterie“ zum Thema Mülltrennung für das Recycling veranstaltet, müssen sich diese

Städte auch anderen drängenden Fragen von Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum bis hin zu illegalen Siedlungsbau stellen.

➜ Der Index zeigt nur eine geringe allgemeine Korrelation zwischen Stadtgröße und Umwelt-freundlichkeit. Es ist jedoch festzustellen, dass die führenden Städte des Ostens und Westens meist kleinere Städte mit einer Bevölkerung von unter einer Million Einwohner sind. In gewisser Hinsicht ist es sinnvoll: So machen es physisch kleinere Städte ihren Bewohnern leichter, zu Fuß in die Arbeit zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Die Problematik der Größe kann jedoch durch Wohlstand und – noch wichtiger – Erfahrung überwunden werden, wenn die Politik Skalen-vorteile wie Fernheizung oder ausgedehnte öffentliche Verkehrsnetze nutzt. Das bedeutet, dass die Indexergebnisse größer-er Städte mit 3 Millionen Einwohnern und darüber relativ gut sind und meist in der oberen Hälfte der Wertung liegen. Berlin (Platz 8) hat das beste Gesamtergeb-nis, dicht gefolgt von Paris (Platz 10), Lon-don (Platz 11) und Madrid (Platz 12). Das gilt jedoch nicht für alle großen Städte: Athen

Erkenntnisse

7

(Platz 22) und Istanbul (Platz 25) schneiden schwach ab.

➜ Städte mit einer aktiven Zivilgesellschaft liegen im Index weiter vorn. Obwohl es die Ziele der Studie überschritt, das spezifische Engagement der Bürger in Umweltfragen zu messen, zeigte sich doch eine starke Korre-lation zwischen den Städten, die in diesem Index gut abschneiden, und den Ergebnissen anderer unabhängiger Studien, die die Stärke der Zivilgesellschaft in europäischen Ländern untersuchten. Die freiwillige Teilnahme der Bürger an Ini-tiativen – von religiösen Gruppen über Berufs-verbände und Wohltätigkeitsorganisationen – erwies sich als starker Indikator für das Ergeb-nis der Hauptstadt des betreffenden Landes im European Green City Index. Von den untersuchten Städten hatten Kopen-hagen, Stockholm und Amsterdam in beiden Listen die Nase vorn, während Bukarest und Sofia in beiden schlecht abschnitten.

Detailierte Städteporträts finden Sie unter www.siemens.com/greencityindex

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European Green City Index | Ergebnisse

Ergebnisse

Gesamt CO₂

Stadt Punkte

1 Oslo 9,58

2 Stockholm 8,99

3 Zürich 8,48

4 Kopenhagen 8,35

5 Brüssel 8,32

6 Paris 7,81

7 Rom 7,57

8 Wien 7,53

9 Madrid 7,51

10 London 7,34

11 Helsinki 7,30

12 Amsterdam 7,10

13 Berlin 6,75

14 Ljubljana 6,67

15 Riga 5,55

16 Istanbul 4,86

=17 Athen 4,85

=17 Budapest 4,85

19 Dublin 4,77

20 Warschau 4,65

21 Bratislava 4,54

22 Lissabon 4,05

23 Vilnius 3,91

24 Bukarest 3,65

25 Prag 3,44

26 Tallinn 3,40

27 Zagreb 3,20

28 Belgrad 3,15

29 Sofia 2,95

30 Kiew 2,49

Energie

Stadt Punkte

1 Oslo 8,71

2 Kopenhagen 8,69

3 Wien 7,76

4 Stockholm 7,61

5 Amsterdam 7,08

6 Zürich 6,92

7 Rom 6,40

8 Brüssel 6,19

9 Lissabon 5,77

10 London 5,64

11 Istanbul 5,55

12 Madrid 5,52

13 Berlin 5,48

14 Warschau 5,29

15 Athen 4,94

16 Paris 4,66

17 Belgrad 4,65

18 Dublin 4,55

19 Helsinki 4,49

20 Zagreb 4,34

21 Bratislava 4,19

22 Riga 3,53

23 Bukarest 3,42

24 Prag 3,26

25 Budapest 2,43

26 Vilnius 2,39

27 Ljubljana 2,23

28 Sofia 2,16

29 Tallinn 1,70

30 Kiew 1,50

Gebäude

Stadt Punkte

=1 Berlin 9,44

=1 Stockholm 9,44

3 Oslo 9,22

4 Kopenhagen 9,17

5 Helsinki 9,11

6 Amsterdam 9,01

7 Paris 8,96

8 Wien 8,62

9 Zürich 8,43

10 London 7,96

11 Lissabon 7,34

12 Brüssel 7,14

13 Vilnius 6,91

14 Sofia 6,25

15 Rom 6,16

16 Warschau 5,99

17 Madrid 5,68

18 Riga 5,43

19 Ljubljana 5,20

20 Budapest 5,01

21 Bukarest 4,79

22 Athen 4,36

23 Bratislava 3,54

24 Dublin 3,39

25 Zagreb 3,29

26 Prag 3,14

27 Belgrad 2,89

28 Istanbul 1,51

29 Tallinn 1,06

30 Kiew 0,00

Hier werden die vollständigen Ergebnisse des Index ein-schließlich der Gesamtergeb-nisse der ein-zelnen Städte sowie die Einzel-ergebnisse in den acht Kate-gorien wieder-gegeben.

Stadt Punkte

1 Kopenhagen 87,31

2 Stockholm 86,65

3 Oslo 83,98

4 Wien 83,34

5 Amsterdam 83,03

6 Zürich 82,31

7 Helsinki 79,29

8 Berlin 79,01

9 Brüssel 78,01

10 Paris 73,21

11 London 71,56

12 Madrid 67,08

13 Vilnius 62,77

14 Rom 62,58

15 Riga 59,57

16 Warschau 59,04

17 Budapest 57,55

18 Lissabon 57,25

19 Ljubljana 56,39

20 Bratislava 56,09

21 Dublin 53,98

22 Athen 53,09

23 Tallinn 52,98

24 Prag 49,78

25 Istanbul 45,20

26 Zagreb 42,36

27 Belgrad 40,03

28 Bukarest 39,14

29 Sofia 36,85

30 Kiew 32,33

9

Verkehr

Stadt Punkte

1 Stockholm 8,81

2 Amsterdam 8,44

3 Kopenhagen 8,29

4 Wien 8,00

5 Oslo 7,92

6 Zürich 7,83

7 Brüssel 7,49

8 Bratislava 7,16

9 Helsinki 7,08

=10 Budapest 6,64

=10 Tallinn 6,64

12 Berlin 6,60

13 Ljubljana 6,17

14 Riga 6,16

15 Madrid 6,01

16 London 5,55

17 Athen 5,48

18 Rom 5,31

=19 Kiew 5,29

=19 Paris 5,29

=19 Vilnius 5,29

=19 Zagreb 5,29

23 Istanbul 5,12

24 Warschau 5,11

25 Lissabon 4,73

26 Prag 4,71

27 Sofia 4,62

28 Bukarest 4,55

29 Belgrad 3,98

30 Dublin 2,89

Wasser

Stadt Punkte

1 Amsterdam 9,21

2 Wien 9,13

3 Berlin 9,12

4 Brüssel 9,05

=5 Kopenhagen 8,88

=5 Zürich 8,88

7 Madrid 8,59

8 London 8,58

9 Paris 8,55

10 Prag 8,39

11 Helsinki 7,92

12 Tallinn 7,90

13 Vilnius 7,71

14 Bratislava 7,65

15 Athen 7,26

=16 Dublin 7,14

=16 Stockholm 7,14

18 Budapest 6,97

19 Rom 6,88

20 Oslo 6,85

21 Riga 6,43

22 Kiew 5,96

23 Istanbul 5,59

24 Lissabon 5,42

25 Warschau 4,90

26 Zagreb 4,43

27 Ljubljana 4,19

28 Bukarest 4,07

29 Belgrad 3,90

30 Sofia 1,83

Abfall & Flä-chenverbrauch

Stadt Punkte

1 Amsterdam 8,98

2 Zürich 8,82

3 Helsinki 8,69

4 Berlin 8,63

5 Wien 8,60

6 Oslo 8,23

7 Kopenhagen 8,05

8 Stockholm 7,99

9 Vilnius 7,31

10 Brüssel 7,26

11 London 7,16

12 Paris 6,72

13 Dublin 6,38

14 Prag 6,30

15 Budapest 6,27

16 Tallinn 6,15

17 Rom 5,96

18 Ljubljana 5,95

19 Madrid 5,85

20 Riga 5,72

21 Bratislava 5,60

22 Lissabon 5,34

23 Athen 5,33

24 Warschau 5,17

25 Istanbul 4,86

26 Belgrad 4,30

27 Zagreb 4,04

28 Bukarest 3,62

29 Sofia 3,32

30 Kiew 1,43

Luftqualität

Stadt Punkte

1 Vilnius 9,37

2 Stockholm 9,35

3 Helsinki 8,84

4 Dublin 8,62

5 Kopenhagen 8,43

6 Tallinn 8,30

7 Riga 8,28

8 Berlin 7,86

9 Zürich 7,70

10 Wien 7,59

11 Amsterdam 7,48

12 London 7,34

13 Paris 7,14

14 Ljubljana 7,03

15 Oslo 7,00

16 Brüssel 6,95

17 Rom 6,56

18 Madrid 6,52

19 Warschau 6,45

20 Prag 6,37

21 Bratislava 5,96

22 Budapest 5,85

23 Istanbul 5,56

24 Lissabon 4,93

25 Athen 4,82

26 Zagreb 4,74

27 Bukarest 4,54

28 Belgrad 4,48

29 Sofia 4,45

30 Kiew 3,97

Umwelt- politik

Stadt Punkte

=1 Brüssel 10,00

=1 Kopenhagen 10,00

=1 Helsinki 10,00

=1 Stockholm 10,00

=5 Oslo 9,67

=5 Warschau 9,67

=7 Paris 9,44

=7 Wien 9,44

9 Berlin 9,33

10 Amsterdam 9,11

11 Zürich 8,78

12 Lissabon 8,22

=13 Budapest 8,00

=13 Madrid 8,00

=15 Ljubljana 7,67

=15 London 7,67

17 Vilnius 7,33

18 Tallinn 7,22

19 Riga 6,56

20 Bratislava 6,22

=21 Athen 5,44

=21 Dublin 5,44

=23 Kiew 5,22

=23 Rom 5,22

25 Belgrad 4,67

26 Zagreb 4,56

27 Prag 4,22

28 Sofia 3,89

29 Istanbul 3,11

30 Bukarest 2,67

Wien

Ausgewählte DatenBevölkerung 1,67 Millionen

BIP pro Kopf, PPP 35.239 Euro

CO₂ Emission pro Kopf 5,19 Tonnen

Energieverbrauch pro Kopf 78,74 Gigajoule

Prozentsatz der erneuerbaren Energie

im Energieverbrauch der Stadt 13,18 %

Bürger, die den Weg zur Arbeit zu Fuß, per Fahrrad oder

einem öffentl. Verkehrsmittel zurücklegen 68 %

Jährlicher Wasserverbrauch pro Kopf 79,39 m3

Recyclinganteil des Abfalls 33,35 %

European Green City Index | Wien

W ien ist die wirtschaftliche, politische und kulturelle Hauptstadt Öster-

reichs. Mit nur rund einem Fünftel der Landes-bevölkerung trug Wien 2005 ca. 27% zum österreichischen BIP bei. Das Rückgrat der Wiener Wirtschaft sind die kleinen und mit-telständischen Unternehmen, die erstaun- liche 98% aller Wiener Unternehmen aus-machen. In den letzten zehn Jahren erlebte die Stadt allerdings einen strukturellen Wan-del von der Produktion hin zu geschäftlichen Dienstleistungen. Trotzdem trug die Produk-tionsindustrie 2007 rund 16% zur Brutto-wertschöpfung der Stadt bei, wobei in erster Linie Maschinen und Fahrzeuge, Chemika-lien, Kunststoffe und landwirtschaftliche Produkte exportiert wurden. Finanzdienst-leistungen, Versicherung und Tourismus sind ebenfalls wichtige Zweige der Wiener Wirtschaft. Wien, an einem Knotenpunkt Europas gelegen, ist eine wichtige Verkehrs-drehscheibe, die zwischen West- und Mittel-europa verbindet.

Wien belegte im Ranking des European Green City Index mit einer Punktezahl von 83,34 von 100 knapp hinter Kopenhagen, Stock-holm und Oslo den vierten Gesamtrang. Ins-besondere in der Kategorie Wasser schnitt Wien hervorragend ab, ein Ergebnis, das die Stadt ihrer geografischen Lage in der Nähe

von Bergquellen am Fuße der Alpen verdankt. Auch bei Entwicklung und Verwendung erneuerbarer Energien hatte Wien die Nase vorn. Das Gesamtergebnis der Stadt wurde jedoch durch die Kohlendioxid- (CO₂-) Emis-sionen, die Luftqualität und die Umweltpoli-tik geschmälert. Die Luftqualität Wiens wird auch vom aktiven Produktionssektor der Stadt belastet. Während Initiativen zur Verbesse-rung der Umweltfreundlichkeit in Wien seit langem Priorität haben, fehlt der Stadt eine zentrale Stelle, die für alle Umweltfragen zuständig ist. CO₂-Emissionen: Wien rangiert in der Kate-gorie CO₂-Emissionen an achter Stelle, ein Ergebnis, das größtenteils auf die hohen allgemeinen CO₂-Emissionswerte zurück-zuführen ist. Allerdings belegt Wien unter allen Städten vergleichbarer Größe in die-ser Kategorie den ersten Platz. 1999 führte die Stadt Wien das Wiener Klimaschut-zprogramm (KliP) ein, dessen Ziel die Ver-ringerung der jährlichen CO₂-Emissionen in Wien um 2,6 Millionen Tonnen bis 2010 war. In absoluten Zahlen wurde dieses Ziel bereits 2006 erreicht. Trotzdem zwangen die prognostizierten Steigerungen der Emis-sionswerte die Stadt, einige ihrer Strategien zur Emissionsreduktion zu überdenken. Das Programm besteht aus über 200 Maßnah-

10

Pho

tog

rap

hy:

Mar

tin

Sim

un

ic f

or

Siem

ens

men, deren Ziel es ist, die Treibhausgasemis-sionen in den Bereichen Elektrizität, Wohn-bau, Wirtschaft, städtische Verwaltung und Verkehr zu senken.

Initiativen: Um die verkehrsbedingten CO₂-Emissionen, die ein Drittel der gesamten CO₂-Emissionen der Stadt ausmachen, zu senken, fördert Wien die Nutzung öffentlicher Ver- kehrsmittel durch die Einführung von kürzeren Busintervallen, Nachtbussen und einem umfassenden Netzwerk städtischer Radwege.

Energie: Wien belegt im Index in der Katego-rie Energie den dritten Platz, was größtenteils auf die langjährige, aktive Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen durch die Stadt zurückzuführen ist. Österreichweit werden rund 14% des gesamten Energiever-brauchs durch erneuerbare Energiequellen abgedeckt, in Wien sind es 13%. Dieser Wert ist beträchtlich höher als der Durchschnitt der 30 von der Studie erfassten Städte, der bei 7% liegt. Wien Energie, ein großer inländischer Energieversorger im Eigentum der Stadt Wien, setzt seit langem auf erneuerbare Energien. Die Stadt setzte bereits 1997 die erste Windturbine zur Erzeugung von Elek-trizität auf der Donauinsel ein und ist heute Eigentümerin mehrerer Wasserkraftwerke in der Stadt und im Umland. Auch einzelne

Organisationen waren bestrebt, Verbesse-rungen durchzuführen. So installierten das Wiener Naturhistorische Museum und das Wien International Centre auf ihren Dächern Solaranlagen.

Initiativen: Das Städtische Energieeffizienz-Programm (SEP) gibt Richtlinien für die Ener-giepolitik auf Konsumentenseite bis zum Jahr 2015 vor. Das Programm skizziert, wie das Wachstum des Gesamtenergieverbrauchs der Stadt von 12% im Jahr 2003 auf 7% bis zum Jahr 2015 gesenkt werden kann – ein Ziel, das erreicht werden soll, ohne dass die Bürger Einbußen bei der Lebensqualität hin-nehmen müssen. Das Programm sieht über 100 Maßnahmen zur Senkung des jährlichen Energieverbrauchs der Stadt um 180 GWh vor, ein Wert, der etwa der Heizenergie für 30.000 Bewohner entspricht.

Gebäude: Wien rangierte in der Kategorie Gebäude am achten Platz, was zum Teil auf den hohen Energieverbrauch der Wohnbau-ten zurückzuführen war. Tatsächlich stellen die privaten Haushalte mit rund einem Drittel des Energieverbrauchs die größte Einzelkom-ponente des Gesamtenergieverbrauchs der Stadt dar. In Wien verbrauchten die Wohn-bauten im Jahr 2007 ca. 660 Megajoule pro Quadratmeter. In letzter Zeit wurden einige

Initiativen gesetzt, um den Stromverbrauch zu senken, mit dem Ergebnis, dass Wien in der Unterkategorie „Initiativen zur Steigerung der Energieeffizienz“ hervorragend abschnitt. Für neue Gebäude sind jedoch nur allgemeine Mindeststandards betreffend Isolierung und Baumaterialien vorgesehen, was der Grund für das schwächere Ergebnis in dieser Unter-kategorie ist.

Initiativen: Die Stadt setzt großzügige Sub-ventionen ein, um Anreize für die Verbesse-rung der Energieeffizienz von Wohnbauten zu schaffen. Wärmepumpen, Lüftungssysteme zur Wärmerückgewinnung, Gasbrennwertkes-sel und Solarzellen wurden durch diese Sub-ventionen finanziell attraktiver gemacht. Seit 2006 ist für alle Neubauten ein Ener-gieausweis vorgeschrieben; ab 2009 ist die-ser Ausweis auch bei allen Verkäufen und Vermietungen von Häusern, Wohnungen und Büroräumlichkeiten verpflichtend.

Verkehr: Wien belegt hinter anderen einkom-mensstarken Städten Stockholm, Amsterdam und Kopenhagen den vierten Platz. Die Stadt verfügt über ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, das für Fahrten innerhalb der Stadt und ins Umland weitgehend verläss-lich ist. Die Anzahl der Bürger, die öffentli-che Verkehrsmittel nutzen, mit dem Fahrrad

11

Sozialer Wohnbau am Mühlweg in Passivhausbauweise

2001 wurde das Baurecht der Stadt Wien

geändert und erlaubt nun auch die Errichtung

mehrgeschossiger Gebäude in Holzbauweise.

Dadurch wurde der Weg für neue Entwick-

lungen der Baumethoden geebnet. Noch im

selben Jahr wurde ein Wettbewerb für Ent-

wickler abgehalten, der die Planung mehr-

geschossiger Wohnbaukomplexe aus Holz

in Passivbauweise verlangte. Diese Methode

steht für einen niedrigen Primärenergie-

verbrauch und verspricht eine signifikante

Reduktion von Treibhausgasemissionen. Im

Jahr 2004 erhielt der Sieger des Wettbewerbs

ein subventioniertes Darlehen der Stadt für

die Errichtung von vier solchen Entwicklun-

gen mit insgesamt 70 Wohneinheiten. 2006

wurden diese nach Gesichtspunkten der

Ökologie und der langfristigen Nachhaltig-

keit errichteten Gebäude fertiggestellt. Sie

erreichen alle Standards des passiven Wohn-

baus. Die Temperatur kann in allen Räumen

separat geregelt werden, und der effiziente

Energieeinsatz wird durch moderne

Wohnraumbe- und Entlüftungssysteme

gewährleistet. Weitere Pluspunkte sind Lärm-

schutz und niedrige Energiekosten. Durch

die Unterstützung dieses Wohnbauprojekts

leistete die Stadt Wien einen erheblichen

Beitrag zur Entwicklung einer neuen umwelt-

freundlichen Form des Wohnbaus.

12

Pho

tog

rap

hy:

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Siem

ens

fahren oder zu Fuß gehen, stieg im Jahr 2006 etwas über den Durchschnitt der 30 von der Studie erfassten Städte von 63% auf 68% der Gesamtbevölkerung.

Initiativen: Alle Wiener Busse sind mit Motoren ausgerüstet, die mit nahezu schwefelfrei verbrennendem Flüssiggas betrieben werden und niedrigere Stickoxid- und Kohlenmonoxidemissionen aufweisen als Dieselmotoren. Einige Bus-, Straßenbahn- und U-Bahnstationen werden teilweise mit Solarkraft betrieben. Die Stadt fördert auch Autos, die mit Erdgas betrieben werden, indem sie in der ganzen Stadt Tankstellen errichtet, an denen dieser Treibstoff erhältlich ist. Geplant sind 24 Tankstellen bis 2010.Wien baut das städtische Radwegnetz, das im Zentrum der Stadt oft getrennt von Fußgängerwegen verläuft, ständig aus. City-bike Wien hat in Wien 58 Fahrradstationen errichtet, an denen Fahrräder gemietet und zurückgegeben werden können. Außerdem plant die Stadt eine Erweiterung des Straßen-bahnnetzes, indem neue Linien für direktere Verbindungen geschaffen werden.Die Umweltschutzabteilung sponserte eine Ausstellung, die von Januar bis April 2008 lief und die Bürger ermutigte, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu nutzen.Wien untersagte den Transit von Euro 0-Fahrzeugen (deren Emissionen um das Achtfache höher sind als die Emissionen moderner LKWs) und schuf ersatzweise Eisen-bahnverbindungen für den Schwerverkehr.

Wasser: Wien belegt in der Kategorie Wasser den zweiten Gesamtplatz, ein Ergebnis, das größtenteils auf den effizienten Umgang der Stadt mit Wasser und auf ihre effektive Wasser-behandlungspolitik zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten, in denen das Trinkwasser aus dem Grund-wasser gewonnen wird, stammt das Wiener Wasser zum größten Teil aus den nieder-

österreichischen und steirischen Alpen. Das Wasser, das aus Bergquellen in den Alpen stammt, wird unter Nutzung des Höhenge-fälles zwischen den Bergen und Wien in die Stadt geleitet, ohne dass Pumpen einge-setzt werden müssen. Die bei diesem Pro-zess anfallende Gravitationsenergie wird zur Stromerzeugung genutzt. Die Verwendung von Grundwasser ist in Wien nur in Notfällen vorgesehen, zum Beispiel wenn die Wasserlei-tungen aus den Bergen beschädigt sind oder repariert werden oder wenn der Wasserver-brauch in Hitzeperioden besonders hoch ist.

Initiativen: 2005 erweiterte Wien seine Abwasserbehandlungsanlage, um das Wasser vor seiner Einleitung in den Donaukanal zu reinigen. Als eines der größten und technisch modernsten Abwasserbehandlungssysteme Europas reinigt die Anlage das in die Donau eingeleitete Wasser so effizient, dass die Wasserqualität der Donau nach der Einleitung unverändert bleibt. Der durch diesen Prozess erzeugte Schlamm wird in der Folge einer Ver-brennungsanlage zur thermischen Abfallent-sorgung zugeführt. Für die Zukunft bestehen Pläne, aus dem Prozess erneuerbare Energie zu gewinnen.

Abfall und Flächenverbrauch: Wien nimmt in der Kategorie „Abfall und Flächen-verbrauch“ den fünften Rang ein, ein Ergeb-nis, das die Stadt größtenteils ihrer „grünen“ Flächennutzungspolitik verdankt. Wien ver-fügt über 18 Naturschutzbereiche, die sich auf eine Fläche von 15.000 Hektar erstrecken und großräumige Schutzflächen wie Feuchtge-biete und Tierschutzgebiete beinhalten. Um aufgegebene Industriegebiete besser zu nut-zen, sicherte sich die Stadt alle vom Krieg hinterlassenen Brachflächen. Sie versuchte auch, durch die Verbrennung von nicht recy-clingfähigem Müll und Sperrmüll Deponien hintanzuhalten, mit dem Ergebnis, dass nur inerte Materialien auf Deponien gelagert wer-

den müssen. Außerdem verfügt Wien über mehrere Kompostieranlagen.

Initiativen: Im Rahmen des Wiener Abfall-wirtschaftsplans 2010, einer innovativen Müllverringerungsinitiative der Stadt Wien, die von der Österreichischen Gesellschaft

für Umwelt und Technik (ÖGUT) unterstützt wird, ist eine Reihe von Kampagnen zur Ver-langsamung der Abfallproduktion entstand-en. Eine Erfolgsgeschichte ist das Wiener Reparaturnetzwerk, dem über 50 Werkstätten in der Stadt angehören. Die Bürger werden ermutigt, defekte Gegenstände nicht ein-fach wegzuwerfen, sondern sie zu einer der Werkstätten zu bringen. Die Kunden erhalten Kundenkarten, mit denen sie beim vierten Gegenstand, den sie reparieren lassen, einen Diskont in Anspruch nehmen können. Wien betreibt auch einen von der Stadt unterstütz-ten Online-Flohmarkt. Der Wiener Stadtrat beschloss 2004, diese Initiativen zur Müllver-meidung mit einem jährlichen Budget von 3 Millionen € zu unterstützen.

Luftqualität: Wien belegt in der Kategorie Luftqualität den zehnten Platz. Dieses Ergeb-nis ist teilweise auf toxische Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energiequellen, aus dem Verkehr und aus Handel und Indus-trie zurückzuführen. Seit den 1970er Jahren konnte die Stadt ihre Schwefeldioxidemis-sionen durch die Änderung der verwendeten Brennstoffe, die Umstellung auf Erdgas und die Errichtung einer Rauchgasreinigungsan-lage erheblich reduzieren. Die Feinstaub-konzentration wurde durch die Nachrüstung von Fahrzeugen mit Rußpartikelfiltern im Jahr

2005 und die Verwendung von Feuchtsalz-technologie anstelle der Salzstreuung im Win-ter, die Staub erzeugt, ebenfalls verringert. Neben den eigenen Emissionen ist Wien auch von stark umweltschädigenden Verkehrsmit-teln aus Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn betroffen. Trotzdem hofft die Stadt auf weitere Verbesserungen und strebt die Erfüllung einer EU-Richtlinie über Luftverschmutzung an, die spezifische Verschmutzungsgrenzwerte vorschreibt.

Initiativen: Die Umweltschutzabteilung der Stadt Wien führte 2005 die Urbane Luft Initiative Wien (ULI) ein. Im Rahmen dieses Programms werden Expertenratschläge zur Verringerung toxischer Emissionen in Wien, insbesondere zur Verringerung der Fein-staubbelastung, eingeholt. Diese Initiative verzeichnete bereits einige Erfolge bei der Reduktion des vor Ort produzierten Fein-staubs. Da jedoch ein hoher Prozentsatz der Wiener Umweltverschmutzung importiert wird, strebt ULI auch eine langfristige supra-nationale und internationale Kooperation an.2008 wurde in Wien Simmering eine Spe-zialanlage zur Reinigung der von Wiens größtem Krematorium emittierten Gase installiert. Die Anlage filtert Staub und Partikel aus den Gasen und reduziert damit die allge-meinen Emissionen.

Umweltpolitik: Wien liegt in der Kategorie Umweltpolitik gleichauf mit Paris auf dem siebten Platz. Der Umweltplan der Stadt wird von den Magistratsabteilungen koordi-niert, darunter von den für Umweltschutz, Abfallwirtschaft, Wasser und Forstwirtschaft zuständigen. Dank dieser Zusammenarbeit konnte die Stadt ein spezielles Klimaschutz-programm (KLiP) ins Leben rufen, dessen Ziel die Reduktion der jährlichen CO₂-Emissionen ist, sowie das Städtische Energieeffizienz-Programm (SEP), das Richtlinien für die Kon-sumentenenergiepolitik bis zum Jahr 2015

festlegt. Die Umweltschutzabteilung gibt den Wiener Umweltbericht heraus, der alle zwei Jahre erscheint. Dieser Bericht hebt wichtige aktuelle Entwicklungen hervor und legt einige kurzfristige Ziele fest.

Europas größtes Biomassekraftwerk

Im Oktober 2006 ging im Wiener Bezirk

Simmering das größte Biomassekraftwerk

Europas in Betrieb. Bau und Betrieb der

Biomasseanlage erfolgten unter der Verant-

wortung der Österreichischen Bundesforste,

die Waldgebiete und Wälder in Österreich

verwalten, und Wien Energie, des Versor-

gungsunternehmens der Stadt Wien. Die

mit Holz befeuerte Biomasseanlage erzeugt

Energie durch die Verbrennung von Holz und

Holzabfällen (Chips und Pellets). Ihr jährlicher

Verbrauch an Frischholz und unbehandelten

Holzabfällen liegt bei 200.000 Tonnen. Die

mit diesen erneuerbaren Ressourcen be-

triebene Anlage erzeugt genügend Energie

für die jährliche Versorgung von rund 48.000

Haushalten mit Elektrizität (ca. 23 MW) und

von 12.000 Haushalten (ca. 37 MW) mit

Heizwärme. Da die Biomasseanlage CO₂-

neutral ist, können die CO₂-Emissionen in

Wien durch ihren Betrieb um ca. 144.000

Tonnen jährlich verringert werden. Durch die

Errichtung und den Betrieb des Simmeringer

Kraftwerks förderte die Stadt Wien eine hoch-

effiziente Methode der Energieerzeugung,

die erneuerbare Ressourcen nutzt und auf

diese Weise die gesamten Treibhausgasemis-

sionen verringert.

0

2

4

6

8

10

GebäudeLuftqualität

Abfall und Flächen-verbrauch Transport

Wasser

CO₂

Umweltpolitik Energie

WienBestwertungDurchschnitt

13

13

Verringerung toxischer Emissionen in Wien, insbesondere zur Verringerung der Feinstaub-belastung, eingeholt. Diese Initiative verzeich-nete bereits einige Erfolge bei der Reduktion des vor Ort produzierten Feinstaubs. Da jedoch ein hoher Prozentsatz der Wiener Umweltversch-mutzung importiert wird, strebt ULI auch eine langfristige supranationale und internationale Kooperation an.2008 wurde in Wien Simmering eine Spezialanlage zur Reinigung der von Wiens größtem Krematorium emittierten Gase instal-liert. Die Anlage filtert Staub und Partikel aus den Gasen und reduziert damit die allgemeinen Emissionen.

Umweltpolitik: Wien liegt in der Kategorie Umweltpolitik gleichauf mit Paris auf dem siebt-en Platz. Der Umweltplan der Stadt wird von den Magistratsabteilungen koordiniert, darunter von den für Umweltschutz, Abfallwirtschaft, Wasser und Forstwirtschaft zuständigen. Dank dieser Zusammenarbeit konnte die Stadt ein spezielles Klimaschutzprogramm (KLiP) ins Leben rufen, dessen Ziel die Reduktion der jährli-chen CO₂-Emissionen ist, sowie das Stadtische Energieeffizienz-Programm (SEP), das Richtli-nien für die Konsumentenenergiepolitik bis zum Jahr 2015 festlegt. Die Umweltschutzabteilung gibt den Wiener Umweltbericht heraus, der alle zwei Jahre erscheint. Dieser hebt aktuelle Ent-wicklungen hervor und legt einige kurzfristige Ziele fest.

European Green City Index | Wien

Durchschnitt Wien Jahr Quelle

CO₂-Emissionen pro Kopf (Tonnen/Einwohner) 5.21 5.19 2006 Umweltbundesamt (CO₂-Emissionen); Statistisches Jahrbuch (Bevölkerung)CO₂-

Emissionen pro BIP-Einheit (g/Äm) 356.12 139.14 2006 Umweltbundesamt (CO₂-Emissionen); Statistik Austria

CO₂-Reduktionsziel bis 2020 (% jährl. ab dem Jahr der Festlegung) 14.48 20.00 2006 Stadt Wien

Energieverbrauch pro Kopf (GJ/Einwohner) 80.87 78.74 2007 Statistik Austria (Energie); Statistisches Jahrbuch (Bevölkerung)

Energieverbrauch pro BIP-Einheit (MJ/Ä BIP) 5.25 2.13 2007 Statistik Austria

% erneuerbare Energien des Energieverbrauchs der Stadt (%) 7.30 13.18 2007 Statistik Austria

Energieverbrauch der Wohnbauten (MJ/m2) 908.88 658.74 2007 Statistik Austria

Anteil derer, die zu Fuß zur Arbeit gehen od. mit dem Rad fahren (%) 20.94 33.00 2006 Clip Endbericht 2008

Anteil derer, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren (%) 41.56 35.00 2006 Clip Endbericht 2008

Länge der Fahrradwege (km/km2) 1.15 2.74 2006 Stadt Wien

Streckenlänge des öffentlichen Verkehrsnetzes (km/km2) 2.33 2.32 2006 Stadt Wien

Jährlicher Wasserverbrauch pro Kopf (m3/Einwohner) 105.43 79.39 2007 Österreichs Städte 2008

Lecks im Wassersystem (%) 22.63 6.66 2007 Österreichs Städte 2008

An das Kanalnetz angeschlossene Wohneinheiten (%) 95.02 99.00 2007 Stadt Wien

Kommunale Abfälle pro Kopf (kg/Einwohner) 510.93 458.34 2007 Österreichs Städte 2008

Anteil des recycelten Abfalls (%) 17.62 33.35 2007 Österreichs Städte 2008

Durchschnittliche tägliche Stickstoffdioxid-Emissionen (ug/m3) 35.18 32.00 2007 Stadt Wien

Durchschnittliche tägliche Ozon-Emissionen (ug/m3) 40.38 46.00 2007 Stadt Wien

Durchschnittliche tägliche Feinstoffemissionen (ug/m3) 34.86 25.00 2007 Stadt Wien

Durchschnittliche tägliche SO2-Emissionen (ug/m3) 6.96 4.00 2007 Stadt Wien

Quantitative Indikatoren: Wien

Abfallproduktion entstanden. Eine Erfolgsge-schichte ist das Wiener Reparaturnetzwerk, dem über 50 Werkstätten in der Stadt angehören. Die Bürger werden ermutigt, defekte Gegenstände nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie zu einer der Werkstätten zu bringen. Die Kunden erhalten Kundenkarten, mit denen sie beim vierten Gegenstand, den sie reparieren lassen, einen Diskont in Anspruch nehmen können. Wien betreibt auch einen von der Stadt unter-stützten Online-Flohmarkt. Der Wiener Stadtrat beschloss 2004, diese Initiativen zur Müllverme-idung mit einem jährlichen Budget von 3 Mil-lionen Ä zu unterstützen.

Luftqualität: Wien belegt in der Kategorie Luftqualität den zehnten Platz. Dieses Ergebnis ist teilweise auf toxische Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energiequellen, aus dem Verkehr und aus Handel und Industrie zurück-zuführen. Seit den 1970er Jahren konnte die

Stadt ihre Schwefeldioxidemissionen durch die Änderung der verwendeten Brennstoffe, die Umstellung auf Erdgas und die Errichtung einer Rauchgasreinigungsanlage erheblich reduzieren. Die Feinstaubkonzentration wurde durch die Nachrüstung von Fahrzeugen mit Rußpartikelfiltern im Jahr 2005 und die Ver-wendung von Feuchtsalztechnologie anstelle der Salzstreuung im Winter, die Staub erzeugt, ebenfalls verringert. Neben den eigenen Emis-sionen ist Wien auch von stark umweltschä-digenden Verkehrsmitteln aus Polen, der Tschech. Republik, der Slowakei und Ungarn betroffen. Trotzdem hofft die Stadt auf weit-ere Verbesserungen und strebt die Erfüllung einer EU-Richtlinie über Luftverschmutzung an, die spezifische Verschmutzungsgrenzwerte vorschreibt. Initiativen: Die Umweltschutzab-teilung der Stadt Wien führte 2005 die Urbane Luft Initiative Wien (ULI) ein. Im Rahmen die-ses Programms werden Expertenratschläge zur

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