Erörtern – was
heißt das eigentlich?
8.1
Eine Erörterung schreiben
8.2Von
der
Erör
teru
ng zu
r
Stellu
ngna
hme
8.3
✔ EineThesewirdmitArgumentenbelegt( Kapitel7).
✔ ArgumentekönnenaufunterschiedlicheArtundWeiseentfaltetwerden( Kapitel7).
✔ DurchdenEinsatzvonrhetorischenStilmittelnkanndieWirksamkeiteinerÄußerungerhöhtwerden( Kapitel4).
Lernbaustein1 Kapitel 8
Erörtern und Stellung nehmen
Was ich aus anderen Kapiteln weiß
Erörtern und Stellung nehmen: Sie möchten sich zu einem wichtigen Thema in einem Leserbrief äußern oder das Thema in der Schülerzeitung erörtern. Das schriftliche Erörtern ist auch eine Form der Leistungsüberprüfung. Die Qualität Ihres Textes hängt in jedem Fall entscheidend von der Überzeugungskraft Ihrer
Argumente und der engagierten Darstellung Ihres Stand punktes ab.
In diesem Kapitel lernen Sie, eine Argumentation schlüssig aufzu bauen und eine Stellungnahme überzeugend zu formulieren.
8.1
112
Erörtern – was heißt das eigentlich?Ein Thema von allen Seiten betrachten
Politiker diskutieren in vielen Ländern über ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten. In einigen Ländern, z. B. in Italien und Irland, wurde ein Rauchverbot in Gaststätten schon per Gesetz durchgesetzt. In Deutschland haben z. B. viele Schulen freiwillig ein Rauchverbot in ihren Gebäuden beschlossen. Aber ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten war bislang nicht durchsetzbar.
1 Betrachten Sie das Thema „Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten?“ von verschiedenen Seiten.
a) NotierenSiealleGedankenzumThema,dieIhnen
spontaneinfallen.
b) VersetzenSiesichindieLageeinesGastwirts.
NotierenSiePro-undKontra-Aussagen,diederWirt
zudiesemThemaäußernkönnte.
c) VersetzenSiesichindieLageeinesjungenNicht-
raucher-Paares,dasmitseinemKleinkindaucheinmal
ineinemCaféEisessenmöchte.
d) FormulierenSiePro-undKontra-Argumente,dieein
nichtrauchenderKellnernachachtStundenArbeitin
einerGaststätteäußernkönnte.
e) NotierenSiezuweiterenPersonengruppen(Kranken-
kassen,Tabakladenbesitzer)möglicheAussagenzum
Thema.
f) NutzenSieauchdiefolgendenÄußerungenzuIhrer
Meinungsbildung.BeziehenSiedasPlakatmitein.
WelchenAussagenkönnenSievollzustimmen,
welchengarnicht?
2 Bilden Sie sich eine Meinung. Lesen Sie sich alle Notizen und Äußerungen noch einmal durch. Formulieren Sie an schließend Ihre Meinung zum Thema.
a)
b) VersetzenSiesichindieLageeinesGastwirts.
c) VersetzenSiesichindieLageeinesjungenNicht-
d) FormulierenSiePro-undKontra-Argumente,dieein
e) NotierenSiezuweiterenPersonengruppen(Kranken-
f) NutzenSieauchdiefolgendenÄußerungenzuIhrer
1
• „WarumsollichdannnochineinCaféodereineKneipegehen,wennichnichtrauchendarf?
DasgehörtfürmichzurEntspannungdazu!“
• „Rauchensolltemangenerellverbieten!Weresnichtlassenkann,sollzuHauserauchen,
wenndasderRestderFamilieduldet.“
• „Rauchenkanntödlichsein!PassivrauchersindinRäumen,indenengerauchtwird,derselben
Gefahrausgeliefert.DeshalbmussdasRauchendortverbotenwerden.“
• „Wernichtangerauchtwerdenwill,sollzuHausebleiben.Dapassiertihmnichts.“
• „BeieinigenFlugliniendarfgenerellnichtmehrgerauchtwerden.WenndieBahndasjetzt
aucheinführt,kannmanjagarnichtmehrverreisen,außermitdemAuto.Wenndasein
Fortschrittseinsoll!“
• „WarumsollichdannnochineinCaféodereineKneipegehen,wennichnichtrauchendarf?
DasgehörtfürmichzurEntspannungdazu!“
• „Rauchensolltemangenerellverbieten!Weresnichtlassenkann,sollzuHauserauchen,
wenndasderRestderFamilieduldet.“
• „Rauchenkanntödlichsein!PassivrauchersindinRäumen,indenengerauchtwird,derselben
Gefahrausgeliefert.DeshalbmussdasRauchendortverbotenwerden.“
• „Wernichtangerauchtwerdenwill,sollzuHausebleiben.Dapassiertihmnichts.“
• „BeieinigenFlugliniendarfgenerellnichtmehrgerauchtwerden.WenndieBahndasjetzt
aucheinführt,kannmanjagarnichtmehrverreisen,außermitdemAuto.Wenndasein
Fortschrittseinsoll!“
2
113
8.1
Ein Thema von allen Seiten betrachten
In Zusammenhang mit dem Thema Rauchverbot wird auch die Frage erörtert: Wie kann verhindert werden, dass immer jüngere Kinder überhaupt mit dem Rauchen beginnen?
3 Bilden Sie sich eine Meinung zum Thema: „Wie kann verhindert werden, dass Kinder rauchen?“ a) NotierenSiealleGedankenundErfahrungeninStichworten,dieIhnendazuspontaneinfallen.
b) ÜberlegenSie,welcheAntwortenSievonEltern,Lehrern,Ärztenerhaltenkönnten.
c) OrdnenSieIhreGedanken,z.B.inFormeinerMindmap.SokönnenSiebeginnen:
4 Vergleichen Sie die beiden Themen „Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten?“ und „Wie kann verhindert werden, dass Kinder rauchen?“
a) MitwelcherFragewirdeinstrittigesProblemaufgeworfen,mitwelcherFragewirdIhnenschoneine
RichtungderBeantwortungvorgegeben?
b) ÜberlegenSie,welcheArtderThemenbearbeitungjeweilsvonIhnenerwartetwird:
Standpunkt • Entscheidung • Problemlösung • Ursachendarstellung • Lösungsmöglichkeiten
Basiswissen Ein Thema erörtern
Erörternheißt,sicheinemThemavonallenSeitenzunähern.EsdientderMeinungsbildung,Entscheidungsfindung
undProblemlösung.JenachThemaundAufgabenstellungerläuternSieUrsachen,FolgenoderLösungsmöglich-
keiteneineraufgeworfenenSachfrage–dasnenntmaneinelineare (steigernde) Erörterung–oderSiesetzen
sichmiteinemstrittigenProblemauseinander,fürdasesberechtigteArgumenteproundkontragibt–dann
sprichtmanvoneinerdialektischen (gegenüberstellenden) Erörterung.
Zielistes,eineneigenenbegründetenStandpunktzuentwickeln( Kapitel19,S.254).
5 Untersuchen Sie die Themen mit Blick auf ihre Bearbeitung:•SindSiefüreinRauchverbotanSchulen?
•KeineMachtdenDrogen!–HaltenSiedieseAufforderung
fürsinnvoll?
•Rauchenistungesund–warumrauchensovieleMenschen
trotzdem?
•„WerküsstschongerneeinenAschenbecher?“
WashaltenSievondiesemSpruch?
a) GebenSiemiteigenenWortenwieder,waserörtertwerdensoll.
b) WelcheThemenfordernvonIhneneineEntscheidungzueiner
Problemfrage(dialektischeErörterung),welcheeinevertiefende
(lineare)ErörterungeinerSachfrage?
a) NotierenSiealleGedankenundErfahrungeninStichworten,dieIhnendazuspontaneinfallen.
b) ÜberlegenSie,welcheAntwortenSievonEltern,Lehrern,Ärztenerhaltenkönnten.
c) OrdnenSieIhreGedanken,z.B.inFormeinerMindmap.SokönnenSiebeginnen:
3
GefahrenerklärenVorbildsein
Wieverhindern,dass
Kinderrauchen?GefahrenerklärenVorbildsein
Wieverhindern,dass
Kinderrauchen?
a) MitwelcherFragewirdeinstrittigesProblemaufgeworfen,mitwelcherFragewirdIhnenschoneine
b) ÜberlegenSie,welcheArtderThemenbearbeitungjeweilsvonIhnenerwartetwird:
Standpunkt
4
a) GebenSiemiteigenenWortenwieder,waserörtertwerdensoll.
b) WelcheThemenfordernvonIhneneineEntscheidungzueiner
5
8.2
114
Sie haben sich zum Thema „Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten?“ bereits eine Meinung gebildet ( S. 112). In einer schriftlichen Erörterung kommt es darauf an, dass Sie Ihre Position mit überzeugenden Argumenten schlüssig darstellen ( Kapitel 7). Ent sprech ende sprachliche Formulierungen unterstützen die Aussagekraft.
Basiswissen Thesen und Argumente formulieren
EineüberzeugendeArgumentationnimmtdenHauptteilIhrerErörterungein.ThesenundArgumentehabendabei
wichtigeFunktionen,dasheißt:EineThese(dieBehauptung)kannauchalsArgumenteingesetztwerden–aus
einemArgumentkanneineneueTheseentstehen,diewiederumbegründetwerdenmuss.
Beispiel:
These: Rauchen kann tödlich sein,
Argument: weil man davon an Lungenkrebs erkranken kann.
Neue These: Vom Rauchen kann man an Lungenkrebs erkranken,
Begründung: weil im Tabak hochgiftige Stoffe enthalten sind.
1 Formulieren Sie aus den folgenden Argumenten jeweils neue, weiterführende Thesen und begründen Sie diese ( Basiswissen).a)These: IneinemverrauchtenLokalsindauchNichtrauchergefährdet,
Argument: weilsiegezwungensind,denTabakrauchmiteinzuatmen.
b)These: EinGesetzübereingenerellesRauchverbotwirdesnichtgeben,
Argument: weilderStaatgroßeBeträgeüberdieTabaksteuerneinnimmt.
Eine These können Sie mit Argumenten begründen, aber auch Gegenargumente formulieren:Beispiel:These: Ein Rauchverbot in Gaststätten muss unbedingt durchgesetzt werden, Argument dafür: weil der Schutz der Nichtraucher Vorrang vor der Freiheit der Raucher haben muss.Argument dagegen: Dagegen spricht, dass die Freiheit des Einzelnen nicht eingeschränkt werden darf.
2 Formulieren Sie zu den Thesen aus Aufgabe 1 jeweils ein Gegenargument.
3 Wenn Ihre Argumente überzeugen sollen, dann müssen sie entfaltet werden ( Kapitel 7, S. 102): Welche Aussage können Sie als Beispiel, Beleg, Erläuterung oder Analogie verwenden?
1
2
3
• Rauchverbot ja! Dafür spricht, dass Nichtraucher gesundheitlich auch unter dem
Rauchen leiden.
• Ein Passivraucher nimmt in einem verrauchten Lokal ca. 40 % der Schadstoffe auf, die
ein Raucher beim Rauchen aufnimmt.
• Wenn ich von der Arbeit komme, sollte ich in einer Gaststätte rauchen dürfen.
• Andererseits geht es auch um die Freiheit der Nichtraucher. Wenn ich mich dafür
entschieden habe, keinen Alkohol zu trinken, kann mich in einer Gaststätte ja auch
niemand dazu zwingen.
• Rauchverbot ja! Dafür spricht, dass Nichtraucher gesundheitlich auch unter dem
Rauchen leiden.
• Ein Passivraucher nimmt in einem verrauchten Lokal ca. 40 % der Schadstoffe auf, die
ein Raucher beim Rauchen aufnimmt.
• Wenn ich von der Arbeit komme, sollte ich in einer Gaststätte rauchen dürfen.
• Andererseits geht es auch um die Freiheit der Nichtraucher. Wenn ich mich dafür
entschieden habe, keinen Alkohol zu trinken, kann mich in einer Gaststätte ja auch
niemand dazu zwingen.
Eine Erörterung schreibenPro- und Kontra-Argumente formulieren
115
8.2
Pro- und Kontra-Argumente formulieren
Sprache und Stil
Ob ein Argument pro oder kontra ist, sollten Sie auch sprachlich gut ausdrücken.
4 Ergänzen Sie weitere Argumente pro und kontra „Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten?“ Nutzen Sie die folgenden Formulierungshilfen:
Argumente pro Argumente kontra
Dafürspricht,dass…
EinweiteresArgumentdafürist,dass…
DesWeiterenlässtsichanführen,dass…
Ebensowichtigist,dass…
Einerseitsistesgut,dass…
Dagegenspricht,dass…
EinweiteresProblemstellt…dar,dass…
Andererseitsistes…
EinGegenargumentist…
AlsGegenargumentistzunennen…
Entfaltung:
So...
Denn…
Beispielsweise/ZumBeispiel…
EineähnlicheSachlage…
Dasbelegt…
Entfaltung:
So...
Denn…
Beispielsweise/ZumBeispiel…
EineähnlicheSachlage…
Dasbelegt…
In einem nächsten Schritt ordnen Sie Thesen, Argumente und Gegenargumente für den Hauptteil Ihrer Erörterung und formulieren Ihren eigenen Standpunkt.
Muster
HauptteileinerErörterungzumThema:„RauchverbotinöffentlichenGebäudenundGaststätten?“
Ein generelles Verbot des Rauchens in öffentlichen Gebäuden, Cafés und Gaststätten diskriminiert die
Raucher und drängt sie ins soziale Abseits, weil sie gezwungen werden, immer wieder das Gebäude
zu verlassen, um zu rauchen. So stehen an unserer Schule in jeder der großen Pausen zwei- bis drei-
hundert Schüler auf einem schmalen Geh weg vor der Schule und haben kaum Platz, sich richtig zu be-
wegen, während der große Innenhof fast leer ist. Dies ist entwürdigend für die Raucher, und es ist
auch keine Werbung für unsere Schule, da Besucher erst durch den Pulk der Raucher müssen, um in
den Eingangsbereich zu gelangen.
Problematisch wäre ein generelles Rauchverbot auch für Wirte und Betreiber gastronomischer Betriebe,
denn einerseits stellt das Rauchverbot einen schweren Eingriff in die Freiheiten des Unternehmers dar,
andererseits muss er mit erhebli chen Umsatzeinbrüchen rechnen, weil der Raucheranteil in Cafés und
Kneipen immer noch überdurchschnittlich hoch ist.
Für ein Verbot spricht allerdings, dass eine solche Maßnahme für viele Beschäftigte, die nicht rauchen,
ein Gewinn wäre, denn dass Passivrauchen gesundheitsschädlich ist, wurde in vielen Untersuchungen
nachgewiesen und wird kaum noch ernsthaft bestritten. Das im Grundgesetz verankerte Recht auf
Unversehrtheit des Körpers muss auch für Nichtraucher gelten.
Außerdem ist es ja nicht ausgeschlossen, dass ein solches Verbot tatsächlich auf lange Sicht zu einer
Ver ringerung des Raucheranteils in der Bevölkerung führt, weil die Raucher mehr und mehr im
4
5
10
15
5
10
15
8.2
116
Eine Pro-und-Kontra-Argumentation aufbauen
eigentlichen Sinn des Wortes aus dem Blick feld geraten. In jedem Fall wird der unkontrollierte Zigaret-
tenkonsum des Rauchers bekämpft, weil er jedes Mal, wenn er rauchen möchte, gezwungen wird, kör-
perlich aktiv zu werden und das Gebäude zu verlassen.
Dass die Einschränkung der Rechte des Rauchers erfolgreich durchgesetzt werden kann, zeigt auch das
Vorgehen großer Fluglinien, die die Rechte der Nichtraucher eindeutig über die der Raucher gestellt
und generell das Rauchen auf allen Flügen verboten haben.
Und das ist meines Erachtens auch das Entscheidende: Überall, wo Raucher auf Nichtraucher treffen,
hat der Raucher auf den Nichtraucher Rücksicht zu nehmen und nicht umgekehrt. Selbst als Raucher
muss man die Einsicht haben, dass es hier nicht um Beschneidung persönlicher Freiheit geht, sondern
ganz einfach um Schutz der Gesundheit. Niemand will die Raucher diskriminieren, aber es wäre eine
Diskriminierung der Nichtraucher, wenn dieses Gesetz nicht käme.
1 Untersuchen Sie Inhalt und Aufbau des Hauptteils der Mustererörterung.a) WelcheArgumenteundGegenargumenteführtderVerfasseran?
b) WiehatderVerfasserseineArgumenteangeordnet?
c) WohatderVerfasserseineneigenenStandpunktzumThemadargestellt?Mitwelcher
FormulierunghaterdiesenTeileingeleitet?
Basiswissen Aufbau einer Pro-und-Kontra-Argumentation
Beiderdialektischen ErörterunghabenSieimHauptteilzweiAufbaumöglichkeiten:
Das Blockprinzip
Pro-These
1.Pro-Argument
2.Pro-Argument
…
Kontra-These
1.Kontra-Argument
2.Kontra-Argument
…
Das Reißverschlussprinzip
1.Pro-Argument
1.Kontra-Argument
2.Pro-Argument
2.Kontra-Argument
3.Pro-Argument
3.Kontra-Argument
…
SiesolltenmitderThesebeginnen,dienichtoderamwenigstenIhremStandpunktentspricht.DieArgumente
ordnenSienachihrerÜberzeugungskraft(dasstärksteArgumentzumSchluss).AmEndederArgumentation
formulierenSieIhreneigenen StandpunktzuderaufgeworfenenFrage.
Sprache und Stil
2 Ergänzen Sie folgende Formulierungen zum Einleiten eines eigenen Standpunktes durch weitere: Ichpersönlichdenke…/TrotzberechtigterGegenargumentebinichdennochderMeinung…/
IchselbstsehedasProblemso:…/EntscheidendistmeinerMeinungnachjedoch…
20
25
20
25
a) b) c)
1
Ichpersönlichdenke…/TrotzberechtigterGegenargumentebinichdennochderMeinung…/
2
117
8.2
Einen Erörterungsaufsatz gliedern
Jeder Aufsatz, also auch die Erörterung, ist in drei Teile gegliedert:
Basiswissen Aufbau eines Erörterungsaufsatzes
Einleitung:DieEinleitungsollzumThemahinführenundInteressewecken.SiekönnenBezugnehmenaufeinaktuelles
Beispiel,einepersönlicheErfahrung,aufPresse-oderFernsehberichte,oderSiebeginnenmiteinemRückblick
indieGeschichte.Entscheidendist,dassSieprägnantundkurzformulieren;dabeikönnenSieamSchlussder
EinleitungdiezuerörterndeThesenennen.
Hauptteil:DieserTeilenthältdieeigentlicheAuseinandersetzungmitdemThema.Hiersolltenguteundüberzeugende
ThesenundArgumentemitentsprechenderEntfaltungformuliertwerden.HöhepunktdesHauptteilesinder
ErörterungistIhrepersönlicheStellungnahmezudemProblem.
Schluss:ImSchlussteilkanneinekurzeZusammenfassung,einAusblickindieZukunftodereinAppellandieLeser
formuliertwerden.SiekönnenauchnochmalsBezugaufdieEinleitungnehmen.
DiedreiTeilemüssensichtbardurchAbsätzegegliedertsein,aberohneentsprechendeÜberschriften
(Einleitung,Hauptteil,Schluss).VielmehrmüssendieLeseranderArtderGestaltungundFormulierungerkennen,
inwelchemTeilsiesichbefinden.
3 Ordnen Sie die folgenden Textpassagen den jeweiligen Einleitungs- und Schlussvarianten ( Basiswissen) zu und überlegen Sie, welche Variante Ihnen zusagt, welche nicht ( Kapitel 19, S. 253).
3
• Seit mehreren Jahren gibt es immer wieder Vorstöße von Seiten der Politik, das Rauchen
in öffent lichen Ge bäuden einzuschränken oder gar zu verbieten. So ist auch unsere Schule
seit zwei Jahren zur „ rauch freien Zone“ erklärt worden. Das hat bei vielen meiner
rauchenden Mitschüler zu großer Verär gerung geführt. Eine neue Dimension hat die
Diskussion nun erreicht: Es soll auch in Cafés und Bars nicht mehr geraucht werden …
• Gestern äußerte Bundespräsident Köhler in einer Rede seine Sorge darüber, dass Jugend li-
che, und hier vor allem die Mädchen, in sehr jungem Alter mit dem Rauchen beginnen …
• Zusammenfassend kann ich dem in der Einleitung zitierten Artikel „Rauchen schadet uns
allen“ aus der Zwirzelburger Postille nur zustimmen. Die Forderung nach einem Verbot
des Rauchens in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten sollte durchgesetzt werden.
• Als ich mir letztes Jahr das Rauchen abgewöhnt habe, sah ich die Welt plötzlich aus einer
anderen Per spektive, nämlich aus der der Nichtraucher …
• Allerdings ist zu befürchten, dass sich die Politiker, mit Blick auf die milliardenschweren
Einnahmen durch die Tabaksteuer, doch zu einem fadenscheinigen Kompromiss ent-
schließen, um den Geldstrom nicht durch Maßnahmen zum Schutz der Nichtraucher zum
Versiegen zu bringen. Ein Rückschritt wäre dies jedoch allemal.
• Tabak gehört seit vielen Jahrhunderten zu den berühmtesten Genussmitteln. Um 1560
von Amerika nach Europa importiert, wurde er rasch zu einer populären Droge …
• Seit mehreren Jahren gibt es immer wieder Vorstöße von Seiten der Politik, das Rauchen
in öffent lichen Ge bäuden einzuschränken oder gar zu verbieten. So ist auch unsere Schule
seit zwei Jahren zur „ rauch freien Zone“ erklärt worden. Das hat bei vielen meiner
rauchenden Mitschüler zu großer Verär gerung geführt. Eine neue Dimension hat die
Diskussion nun erreicht: Es soll auch in Cafés und Bars nicht mehr geraucht werden …
• Gestern äußerte Bundespräsident Köhler in einer Rede seine Sorge darüber, dass Jugend li-
che, und hier vor allem die Mädchen, in sehr jungem Alter mit dem Rauchen beginnen …
• Zusammenfassend kann ich dem in der Einleitung zitierten Artikel „Rauchen schadet uns
allen“ aus der Zwirzelburger Postille nur zustimmen. Die Forderung nach einem Verbot
des Rauchens in öffentlichen Gebäuden und Gaststätten sollte durchgesetzt werden.
• Als ich mir letztes Jahr das Rauchen abgewöhnt habe, sah ich die Welt plötzlich aus einer
anderen Per spektive, nämlich aus der der Nichtraucher …
• Allerdings ist zu befürchten, dass sich die Politiker, mit Blick auf die milliardenschweren
Einnahmen durch die Tabaksteuer, doch zu einem fadenscheinigen Kompromiss ent-
schließen, um den Geldstrom nicht durch Maßnahmen zum Schutz der Nichtraucher zum
Versiegen zu bringen. Ein Rückschritt wäre dies jedoch allemal.
• Tabak gehört seit vielen Jahrhunderten zu den berühmtesten Genussmitteln. Um 1560
von Amerika nach Europa importiert, wurde er rasch zu einer populären Droge …
8.2
118
Ein Thema linear erörtern
Wenn Sie eine Erörterung zu einer Sachfrage schreiben sollen, dann erläutern Sie Ursachen, Folgen oder Lösungsmöglichkeiten zu der aufgeworfenen Frage.
Arbeitstechnik Ein Thema linear erörtern
1. Untersuchen Sie die Themenstellung ( S. 113):
• WassollbeidieserFragestellungerörtertwerden?FormulierenSieineigenenWorten.
• WelcheRichtungderErörterungwirdIhnenmitderThemenstellungvorgegeben?
Beispiele:
a) Wie kann verhindert werden, dass Kinder rauchen?–GesuchtwirdnachLösungsmöglichkeiten.
b) Rauchen kann tödlich sein, warum rauchen dennoch viele Menschen?–Gründewerdenerfragt.
c) Wie konnte Tabak zu einer so populären Droge werden?–EswirdeineUrsachendarstellungmit
geschichtlichemHintergrunderwartet.
2. Sammeln Sie Material:
• NotierenSiealles,wasIhnenspontanzumThemaeinfällt.
• BeleuchtenSiedasThemamithilfederW-FragenvonmöglichstvielenSeiten,z.B.:Werraucht?
WarumrauchenKinder?Wannbeginnensiedamit?Welche Folgensindzuerwarten?Waskanndagegen
unternommenwerden?Wiekannverhindertwerden,dassKindermitdemRauchenbeginnen?–
InformierenSiesichinverschiedenenMedien,z.B.inZeitschriften,Büchern,imInternet( Kapitel7,S.101),
wennSiedasThemaalsHausarbeitbearbeitenkönnen.
3. Gliedern Sie die Ergebnisse Ihrer Materialsammlung für den Hauptteil der Erörterung:
• StellenSieeineTheseauf( S.114).
Beispiel:Nur wenn Erwachsene und Jugendliche als Nichtraucher Vorbild sind, kann verhindert werden, dass
Kinderrauchen.
• FormulierenSieIhreArgumenteundverstärkenSiesiedurchBelege,Beispiele,Erläuterungen,Analogien.
Beispiel:Eltern sind die wichtigsten Vorbilder für Kinder. Wenn Eltern rauchen, dann signalisieren sie den Kindern,
Rauchen sei normal oder eben „erwachsen“. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor sind rauchende Freunde …
• LeitenSievonIhrenArgumenteneineSchlussfolgerungabundformulierenSiez.B.Lösungsmöglichkeitenfür
dasProblem.
Beispiel:Kinder müssen aufgeklärt werden, dass Rauchen nicht „erwachsen“ oder „cool“ macht, sondern
abhängig, unfrei und krank. Möglichkeiten der Verhinderung sind gegeben, wenn …
• GliedernSiedenHauptteilIhrerErörterung,d.h.,bringenSieIhreArgumenteundSchlussfolgerungen
ineineRangfolge.Siekönnensovorgehen( S.119):
a) b)
–These These
–Argument1 Argument1,Schlussfolgerung1,Lösung1
–Argument2 Argument2,Schlussfolgerung2,Lösung2
… …
–Schlussfolgerung1
–Schlussfolgerung2…
–Lösungsmöglichkeit1
–Lösungsmöglichkeit2…
4. Schreiben Sie eine Einleitung und einen Schluss ( S. 117).
119
8.2
Eine lineare Erörterung gliedern
Zum Thema „Wie kann verhindert werden, dass Kinder rauchen?“ hat eine Schülerin Material gesammelt und einen Gliederungsentwurf für ihren Erörterungsaufsatz erstellt.
Materialsammlung
Werrauchtwann?
• inderAltersgruppe15–16Jahre:43,3%
• Einstieg:11Jahre(MädchenmehralsJungen)
Warum?
• SuchenachAnerkennung
• dieElternundFreunderauchen
• schwierigeLebensumstände
Folgen?
• späterwirdauchregelmäßiggeraucht
• KrebserkrankungbeisoniedrigemEinstiegsalter
istbesondershoch
Lösungsmöglichkeiten?
• AufklärunganSchulen
• rauchfreieSchulen,Schülerwettbewerbe
• Ausstiegshilfen
Gliederungsentwurf
Einleitung:AktuellesBeispieleineserfolgreichen
Schulwettbewerbs
Hauptteil:1. RauchenbeiKindernundJugendlichen–Fakten
1.1 AnteilderRaucherinderAltersgruppe15/16
1.2 Einstiegsalter
2. MotivefürdenErstkonsumvonTabak
2.1 SchwierigeLebensumstände
2.2 SozialerDruckinderGruppe
3. DieFolgendesfrühenTabakkonsums
3.1 DasKrebsrisikosteigt
3.2 InKonfliktsituationenzurDrogegreifen
4. Lösungsmöglichkeiten
4.1 VorbilderimElternhaus
4.2 StärkungdesSelbstwertgefühlsderKinder
4.3 SchulischeAufklärungundMaßnahmen
Schluss:EigenerVorschlagfürmeineKlasse
1 Untersuchen Sie die Materialsammlung und den Gliederungsentwurf der Schülerin.a) WelcheStichworteausderMaterialsammlungwurdenindieGliederungaufgenommen,welchewurden
nichtberücksichtigt?ZuwelchenGliederungspunktenmussnochMaterialgesuchtwerden?
b) SchätzenSiedenGliederungsentwurfein.BeziehenSieauchEinleitungundSchlussmitein.
Zwischenfazit
• DasThemavonverschiedenenSeitenbetrachten
• Einleitung
• Hauptteil dialektisch:Pro-und-Kontra-Argumentation;eigenenStandpunktformulieren linear:W-Fragenbeantwortenundbegründen;Folgenaufzeigen;Lösungenvorschlagen
• Schluss
Eine Erörterung schreiben
8.2
a) WelcheStichworteausderMaterialsammlungwurdenindieGliederungaufgenommen,welchewurden
b) SchätzenSiedenGliederungsentwurfein.BeziehenSieauchEinleitungundSchlussmitein.
1
WeitererTextzumThema
S.285
8.3
120
Von der Erörterung zur StellungnahmeEine Stellungnahme untersuchen
Die Stellungnahme gibt Ihnen im Vergleich zur Erörterung mehr Freiheiten in Bezug auf Inhalt und Sprache. Während Sie bei einer Erörterung möglichst umfassend und von vielen Seiten argumentieren, können Sie bei einer Stellungnahme Ihre Position von Anfang an verdeutlichen.
Basiswissen Eine Stellungnahme verfassen
BeieinerStellungnahmewollenSiedieLesermitIhrerArgumentationvon Ihrer Position überzeugen.
EineStellungnahmekannMissständeanprangernundLösungsschritteeinklagen(linearesThema)oderein
strittiges(dialektisches)Themaeinseitigbearbeiten.AufdiegegnerischePositionkannalsoverzichtetwerden.
Nochbesseristesallerdings,wennmandengegnerischenStandpunktaufgreiftundentschärft.
StellungnahmenfindenSievoralleminKommentarenundinLeserbriefen( Kapitel19,S.254).
Ein Schüler hat zum Thema Rauchverbot die folgende Stellungnahme verfasst:
Muster
Aufgabe:SolltedasRaucheninGaststättenundöffentlichenGebäudenverbotenwer-
den?NehmenSiedazuStellung.
In der Diskussion darüber, wie Rauchern und anderen Abhängigen die Befriedigung ihres
Lasters schwerer gemacht werden könnte, wird nun darüber gestritten, ob man sie nicht
auch aus den Gaststätten und anderen öffentlichen Gebäuden vertreiben sollte. Häufig wird
dabei aber auch der Vorwurf erhoben, Deutschland entwickle sich immer mehr zu einem
Land, in dem die Gesundheitsfanatiker die Oberhand gewännen und Genussfeindlichkeit
zum obersten Maßstab erhoben würde. Auch wird vielfach der Vorwurf geäußert, dass es
bei staatlichen Maßnahmen gegen Raucher nur darum gehe, die Raucher einerseits auszu-
nehmen und mit dem Geld die leeren Staatskassen zu füllen, andererseits sie ins soziale
Abseits zu drängen – man denke vor allem an die stufenweise Steuererhöhung im Jahr
2004 und eben jetzt an die Frage der rauchfreien Gastronomie. Viele Raucher beklagen,
dass sie diskriminiert würden und man sie in der Ausübung ihres lieb gewordenen Lasters
immer mehr beschränke. So müssen sich überzeugte Nichtraucher häufig den Vorwurf der
Intoleranz gefallen lassen, wenn sie sich über die Geruchsbelästigung beklagen. Ganz abge-
sehen von der Frage, wann und inwieweit das Passivrauchen gefährdet und in welchem
Maß eine Besteuerung der Tabakwaren zu rechtfertigen ist, sollte zumindest überlegt wer-
den, ob das Rauchen nicht generell – wie der Konsum harter Drogen auch – verboten wer-
den sollte. Fakt ist, dass der Staat die Verbreitung von Medikamenten und Drogen, die ge-
sundheitsschädlich, sehr häufig sogar tödlich sind, verbietet und Konsum sowie Verkauf
unter Strafe stellt. Kein Mensch wird bezweifeln, dass der Aspekt der Gesundheitsgefähr-
dung auf die Droge Nikotin zutrifft. Und trotzdem gibt es noch Lokale, in denen Raucher
Nichtraucher terrorisieren dürfen, verstunkene Zugabteile, in denen vor sich hinqualmende
Süchtige Mitreisende belästigen, ganz zu schweigen von Schulen, in denen Heranwach-
sende in Gruppen den Schulhof verunreinigen. Wer behauptet, der Staat habe kein Recht,
sich in der Frage des Rauchens einzumischen, weil dies die Entscheidung jedes Einzelnen
sei, verleugnet ganz bewusst, dass z. B. Therapieangebote für suchtkranke und abhängige
Menschen in Durchführung und Finanzierung eben sehr wohl Sache des Staates sind.
These,zuderStellunggenommenwird
Gegenthese1
Gegenthese2
Gegenthese3
Gegenthese4
GegenangriffThese1
ArgumentalsAnalogie
Argument
Vorwürfe
Gegenthese5mitWiderlegung
These,zuderStellunggenommenwird
Gegenthese1
Gegenthese2
Gegenthese3
Gegenthese4
GegenangriffThese1
ArgumentalsAnalogie
Argument
Vorwürfe
Gegenthese5mitWiderlegung
5
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20
25
5
10
15
20
25
121
8.3
Eine Stellungnahme untersuchen
Da also das Rauchen genau wie Heroin süchtig macht, Rauchen genau wie Heroin in vielen
Fällen zum Tod führt, sollte es auch durch Gesetze genauso behan delt werden. Man darf
nun nicht annehmen, dass es darum geht, Raucher zu kriminalisieren. Sie sind und bleiben
bedauernswerte Menschen, die aufgrund ihrer immensen Ich-Schwäche der besonderen
staatlichen Fürsorge bedürfen. Aber es muss endlich Schluss sein mit dem seit Jahrzehnten
erzählten Märchen, das Rauchen habe irgendeine Qualität, wie es in der Werbung ohne
Skrupel vermittelt worden ist – man denke nur an den zwischenzeitlich an Lungenkrebs
verendeten Marlboromann. Jede Gesellschaft muss das Recht haben, sich gegen Gefährdun-
gen mit allen rechtsstaatlich legitimen Mitteln zu schützen. Eine Verschärfung der Gesetze
zum Schutz der Nichtraucher mag wie jede andere Erziehungsmaßnahme zunächst den
Rauchern wehtun – aber genau das ist der Sinn einer Erziehungsmaßnahme. Der Staat
muss die Raucher zwingen, ihre Sucht über kurz oder lang zu bekämpfen und auch zu
überwinden.
1 Untersuchen Sie Inhalt und Aufbau der Stellungnahme.a) SchreibenSieGegenthesenundThesendesVerfassersineigenenWortenheraus.
b) WiewerdenArgumenteentfaltet?NotierenSiemindestenseinBeispiel.
c) AnwelchenTextpassagenwirddeutlich,dassdieStellungnahmeinderArgumentationeinseitiger
seindarfalseineErörterung?
d) WarumverzichtetderVerfasseroftaufBegründungen,wennerThesender„Raucher“aufgreift?
Sprache und Stil
Rhetorische Strategien verstärken die Überzeugungskraft Ihrer Stellungnahme.
Basiswissen Rhetorische Strategien
UnterrhetorischenStrategienverstehtmandenzielorientiertenEinsatzsprachlicherMittel,umdenLeseroder
HörervondereigenenPositionzuüberzeugen.SolcheStrategiensindz.B.:
• VorwegnahmemöglicherGegenargumente
• ScheinbestätigungeinergegnerischenThese
• ScheinlobdesGegners
• Versuch,dieBedeutungeinesArgumentsherunterzuspielen(indemesz.B.alsnaivoderoberflächlich
dargestelltwird)
• BescheideneSelbstdarstellung
• SichimStreitalsStellvertreterallerBenachteiligtendarstellen
• BerufungaufscheinbarobjektiveundneutralePersonen
• Sichselbstalsneutralundobjektivdarstellen
2 Ordnen Sie folgende Formulierungen den entsprechenden Strategien zu.
SicherhabendiemilitantenNichtraucherimmerüberzeugendeStatistikenparat,wennesdarum
geht,unsRaucheralsgefährlicheSubjektehinzustellen.
Schlussfolgerung
BeweggründedesVerfassers
AppellundRechtfertigung
SchlussalsAusblick
Schlussfolgerung
BeweggründedesVerfassers
AppellundRechtfertigung
SchlussalsAusblick
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a) SchreibenSieGegenthesenundThesendesVerfassersineigenenWortenheraus.
b) WiewerdenArgumenteentfaltet?NotierenSiemindestenseinBeispiel.
c) AnwelchenTextpassagenwirddeutlich,dassdieStellungnahmeinderArgumentationeinseitiger
d) WarumverzichtetderVerfasseroftaufBegründungen,wennerThesender„Raucher“aufgreift?
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8.3
122
Die Stellungnahme schreiben
EsgehthierüberhauptnichtumunsalsSchüler,dieandieserSchulerauchen,sondernumein
demokratischesGrundrechtderfreienSelbstentfaltung.
Esistdochmehralsblauäugiganzunehmen,eineinzigerRaucherwürdewegendiesesVerbots
mitdemRauchenaufhören.
Ichweiß,dassichhiermitmeinerPositionangreifbar,jasogarverletzbarbin,weilesimmer
schwererist,sichfürdieSchwächeren,undwirRaucherhabeneineSchwäche,einzusetzen.
NatürlichwirddieLuftindenCafésbesserwerden,aberwasnütztdas,wennsieüberkurzoder
langschließenmüssen,weildieRaucherwegbleibenundohnesiederUmsatzfehlt.
SelbstdiePolitikerundSachverständigenscheuenvorsolchendrastischenMaßnahmenzurück,
weilsiedasGrundrechtderRaucherrespektieren.
3 Bereiten Sie eine Stellungnahme in Form eines Leserbriefes zu folgender Mitteilung vor. Orientieren Sie sich an der Arbeitstechnik unten und führen Sie die Übung 4 auf S. 123 durch.
Arbeitstechnik Eine Stellungnahme in Form eines Leserbriefes schreiben
MiteinemLeserbriefnehmenSieStellungzueinemSachverhalt,zueinemKommentaroderzueiner
MeinungauseinemanderenLeserbrief( Kapitel3,S.50).FürdieeigeneStellungnahmeistzu
überlegen,wenSieansprechenwollen,mitwelcherLeserschaftzurechnenist.
1. Schritt:FormulierenSiedasaufgeworfeneProblemoderdieFrageineigenenWorten.ÜberlegenSie,
obSiez.B.Missständeanprangern,Lösungsschritteaufzeigen(linear)oderStellungzueinemstrittigen
(dialektischen)Themabeziehenwollen.NotierenSie,welcheMeinungSiespontandazuäußernwürden.
2. Schritt:SchreibenSiealleIdeen,Argumente,Belege,Beispieleauf,dieIhnenzumThemaeinfallen.
3. Schritt:OrdnenSieIhreIdeen:BeantwortenSiesichdieFrage,wovonSieIhreLeserüberzeugenwollen.
StellenSieThesenauf,schreibenSiedieentsprechendenArgumenteausIhrerIdeensammlungdazuund
entfaltenSiesie( S.114).
4. Schritt:ÜberlegenSie,mitwelchenrhetorischenStrategienSieIhreeigenePositiondeutlichherausstellen
wollen,z.B.Gegenargumentevorwegnehmen,sichselbstalsneutralundobjektivdarstellen( S.121,122).
FormulierenSieentsprechenddenHauptteilIhrerStellungnahme.
5. Schritt:FormulierenSieeineEinleitung,diebeiLesernInteresseweckt,undüberlegenSie,womitSie
IhrenLeserbriefamSchlussabrundenkönnen( S.117).
3
Wieder Unfälle durch Feuerwerkskör-per und selbst gebastelten Sprengstoff
Auch in der Silvesternacht 2006/07 mussten Feuer-
wehr und Polizei bundesweit einige hundert Male
ausrücken. Wenn auch nicht mehr als in den Vor-
jahren, so gab es doch wieder Verletzte, auch Tote
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zu beklagen. Ein Verunfallter gab an, mit den Feuer-
werkskörpern sei direkt auf eine Menschengruppe
gezielt worden. Nach Meinung des behandelnden
Arztes in der Notaufnahme solle es künftig nur noch
Profis erlaubt sein, Raketen und andere Feuer-
werkskörper zu zünden.
Wieder Unfälle durch Feuerwerkskör-per und selbst gebastelten Sprengstoff
Auch in der Silvesternacht 2006/07 mussten Feuer-
wehr und Polizei bundesweit einige hundert Male
ausrücken. Wenn auch nicht mehr als in den Vor-
jahren, so gab es doch wieder Verletzte, auch Tote
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zu beklagen. Ein Verunfallter gab an, mit den Feuer-
werkskörpern sei direkt auf eine Menschengruppe
gezielt worden. Nach Meinung des behandelnden
Arztes in der Notaufnahme solle es künftig nur noch
Profis erlaubt sein, Raketen und andere Feuer-
werkskörper zu zünden.
123
8.3
Die Stellungnahme schreiben
Sprache und Stil
4 Sie haben sich für Ihren Leserbrief zu der Mitteilung ( S. 122) verschiedene rhetorische Strategien überlegt. Wie können sie formuliert werden?
a) NotierenSiezudenfolgendenSchreibabsichtenverschiedeneVarianten:
•SiehabenVerständnisfürdieArgumente,diederArztangesichtsderVerunfalltenanführen
könnte,lehneneinesogenerelleForderungabertrotzdemab…
Formulierungshilfe:Angesichts … ist es ja verständlich, dennoch muss ich …
•SiestimmenderForderungdesArztesvollzu,stellensichselbstaberalsneutralundobjektiv
dar,umsichbeiFeuerwerksbefürworternnichtunbeliebtzumachen…
Formulierungshilfe:Die Ärzte in Nothilfestationen wissen, wovon sie sprechen, deshalb …
•SiesindvollgegendieForderungdesArztesundstellensichalsVertreterallerdar,dieaufgar
keinenFallaufFeuerwerkskörperverzichtenkönnen…
Formulierungshilfe:Es kann doch nicht sein, dass alle …, deshalb …
b) VergleichenSiemiteinerPartnerinodereinemPartnerIhreFormulierungsvarianten.BewertenSie,
welcheVariantefürdiebeabsichtigteStrategieamüberzeugendstenist.
c) ÜberlegenSiesichweitereStrategienfüreineStellungnahmezudemThemaderPressemitteilung
undschreibenSieverschiedeneFormulierungsvariantenauf.
5 Schreiben Sie eine vollständige Stellungnahme zum Thema der Mitteilung auf S. 122.
Achtung, Gefahrenquelle! Gerade bei der Stellungnahme läuft man Gefahr, die sprachliche Auseinandersetzung zu sehr in den Vordergrund zu stellen und dabei die Argumente zu vernachlässigen. Hier eine Satire auf eine nichtssagende Stellungnahme in Form einer Rede:
a) NotierenSiezudenfolgendenSchreibabsichtenverschiedeneVarianten:
b) VergleichenSiemiteinerPartnerinodereinemPartnerIhreFormulierungsvarianten.BewertenSie,
c) ÜberlegenSiesichweitereStrategienfüreineStellungnahmezudemThemaderPressemitteilung
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Loriot: Die Bundestagsrede
Meine Damen und Herren,
Politik bedeutet, und davon sollte man ausgehen, das ist doch – ohne darumherumzureden –
in Anbetracht der Situation, in der wir uns befinden. Ich kann meinen politischen Stand-
punkt in wenige Worte zusammenfassen:
Erstens das Selbstverständnis unter der Voraussetzung, zweitens und das ist es, was wir
unseren Wählern schuldig sind, drittens, die konzentrierte Beinhaltung als Kernstück eines
zukunftweisenden Parteiprogramms.
Wer hat denn, und das muß vor diesem hohen Hause einmal unmißverständlich ausgespro-
chen werden. Auch die wirtschaftliche Entwicklung hat sich in keiner Weise … Das kann
auch von meinen Gegnern nicht bestritten werden, ohne zu verkennen, daß in Brüssel, in
London die Ansicht herrscht, die Regierung der Bundesrepublik habe da – und, meine Da-
men und Herren … warum auch nicht? Aber wo haben wir denn letzten Endes, ohne die La-
ge unnötig zuzuspitzen? Da, meine Damen und Herren, liegt doch das Hauptproblem. – Bitte
denken Sie doch einmal an die Altersversorgung. Wer war es denn, der seit 15 Jahren, und
wir wollen ein mal davon absehen, daß niemand behaupten kann, als hätte sich damals –
so geht es doch nun wirklich nicht.
Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, daß die Fragen des Umweltschutzes, und ich
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Loriot: Die Bundestagsrede
Meine Damen und Herren,
Politik bedeutet, und davon sollte man ausgehen, das ist doch – ohne darumherumzureden –
in Anbetracht der Situation, in der wir uns befinden. Ich kann meinen politischen Stand-
punkt in wenige Worte zusammenfassen:
Erstens das Selbstverständnis unter der Voraussetzung, zweitens und das ist es, was wir
unseren Wählern schuldig sind, drittens, die konzentrierte Beinhaltung als Kernstück eines
zukunftweisenden Parteiprogramms.
Wer hat denn, und das muß vor diesem hohen Hause einmal unmißverständlich ausgespro-
chen werden. Auch die wirtschaftliche Entwicklung hat sich in keiner Weise … Das kann
auch von meinen Gegnern nicht bestritten werden, ohne zu verkennen, daß in Brüssel, in
London die Ansicht herrscht, die Regierung der Bundesrepublik habe da – und, meine Da-
men und Herren … warum auch nicht? Aber wo haben wir denn letzten Endes, ohne die La-
ge unnötig zuzuspitzen? Da, meine Damen und Herren, liegt doch das Hauptproblem. – Bitte
denken Sie doch einmal an die Altersversorgung. Wer war es denn, der seit 15 Jahren, und
wir wollen ein mal davon absehen, daß niemand behaupten kann, als hätte sich damals –
so geht es doch nun wirklich nicht.
Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, daß die Fragen des Umweltschutzes, und ich
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8.3
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6 Untersuchen Sie die Rede. Wie wirkt sie auf Sie?a) SchreibenSiedieRedefloskelnheraus,dieIhnenauffallen.WoherkennenSiediese?
b) FindenSieheraus,woranmitdieserSatireKritikgeübtwird.
Fazit
bleibe dabei, wo kämen wir sonst hin, wo bliebe unsere Glaubwürdigkeit? Eins steht doch
fest, und darüber gibt es keinen Zwei fel. Wer das vergißt, hat den Auftrag des Wählers nicht
verstanden.
Die Lohn- und Preispolitik geht von der Voraussetzung aus, daß die mittelfristige Finanz-
planung und im Bereich der Steuerreform ist das schon immer von ausschlaggebender
Bedeutung gewesen …
Meine Damen und Herren, wir wollen nicht vergessen, draußen im Lande und damit möchte
ich schließen. Hier und heute stellen sich die Fragen, und ich glaube, Sie stimmen mit mir
überein, wenn ich sage … Letzten Endes, wer wollte das bestreiten!
Ich danke Ihnen …
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bleibe dabei, wo kämen wir sonst hin, wo bliebe unsere Glaubwürdigkeit? Eins steht doch
fest, und darüber gibt es keinen Zwei fel. Wer das vergißt, hat den Auftrag des Wählers nicht
verstanden.
Die Lohn- und Preispolitik geht von der Voraussetzung aus, daß die mittelfristige Finanz-
planung und im Bereich der Steuerreform ist das schon immer von ausschlaggebender
Bedeutung gewesen …
Meine Damen und Herren, wir wollen nicht vergessen, draußen im Lande und damit möchte
ich schließen. Hier und heute stellen sich die Fragen, und ich glaube, Sie stimmen mit mir
überein, wenn ich sage … Letzten Endes, wer wollte das bestreiten!
Ich danke Ihnen …
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a) b)
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EinThemavonverschiedenenSeitenbetrachten
EineeigenePositionformulieren
• Einleitung
• Hauptteil dialektischesThema: Standpunktnennenund
Argumentationdazuaufbauen RhetorischeStrategienanwenden linearesThema: z.B.Missständeanprangern,
Folgenableiten,Lösungenaufzeigenodereinklagen
• Schluss
Erörtern – was
heißt das?8.1
Eine Erörter ung schreiben
8.2
Von der Erörterung
zur Stellungnahme8.3
• Einleitung
• Hauptteil dialektisch: Pro-und-Kontra-Argumentation EigenenStandpunktformulieren linear: W-Fragenbeantwortenundbegründen Folgenaufzeigen Lösungenvorschlagen
• Schluss