Entwicklung der Kooperation von Jugendhilfe und Schule
in Deutschland
Prof. Dr. Karsten SpeckCarl von Ossietzky Universität Oldenburg
Vortrag auf der Fachtagung „Jugendhilfe und Schule –Kooperationspartner oder was? - Das Verhältnis freier und öffentlicher Träger der Jugendhilfe in Zusammenarbeit mit
Schule. Ist die Jugendhilfe fachlicher Kooperationspartner oder Dienstleister für die Schule?“ des Paritätischen am 20.05.2011
Abbildung 2:
GliederungAbbildung 2:
Gliederung
1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozial-pädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion
4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop)
2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schulein Deutschland
3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe undSchule in Deutschland
5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe
Abbildung 3:
GliederungAbbildung 3:
Gliederung
4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop)
2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schulein Deutschland
3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe undSchule in Deutschland
5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe
1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozial-pädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion
Abbildung 4:
1. Kooperation von Jugendhilfe und SchuleAbbildung 4:
1. Kooperation von Jugendhilfe und Schule
in 2000er deutlicher quantitativer Ausbau der Kooperation (vgl. die Beiträge in Coelen/Otto 2009 , Henschel u.a. 2007, Böllert 2007, Deinet 2006, Mack 2005, Spies/Stecklina
2005)
viele Stellungnahmen und Erwartungen zur Kooperation AGJ und KMK 2008, AGJ 2006, JMK und KMK 2004 und 2002 , BJK 2003 und 2002a, b, Deutscher Verein 2000
und 2001, Forum Bildung 2001, KMK und AGJ 1999, BAGLJÄ 1993)
unterschiedliche Begründungsmuster bei diffusem Kooperationsbegriff und stetiger politischer Überformung(vgl. Henschel u.a. 2008, Bassarak 2008, Thiersch 2008, van Santen und Seckinger 2003, Schiersmann u.a. 1998,
Schweitzer 1998, Spieß 1998, Axelrod 1984, Makyus 2001)
vielfältige Praxisansätze mit zum Teil ungünstigen Rahmenbedingungen und Kooperationsstrukturen
(vgl. Spies 2011, Deinet/Icking 2009, Rauschenbach 2009, Henschel u.a. 2007 , Beher u.a. 2007 und 2005, Pauli 2005, Spies/Stecklina 2005. Maykus 2003, Szczyrba 2003, Olk/Speck 2001)
viele Erfolge und Wirkungen, aber auch Vorbehalte und Schwierigkeiten (Kooperationmanagement wichtig)
(Arnoldt 2009, Speck/Olk 2010, Coelen 2008, Coelen/Wahner-Liesecke 2008, Klieme/ Rauschenbach/Holtappels 2008, Holtappels 2007a,b, Dieckmann u.a. 2007, Schirp u.a. 2004,
Beher u.a. 2005a, Krieger 2005, Maykus/Hartnuß 2004, Bolay 2004, Olk u.a. 2000)
Abbildung 5:
1. Eindrücke zur Entwicklung der JugendhilfeAbbildung 5:
1. Eindrücke zur Entwicklung der Jugendhilfe
1.(Kommunal-)Politik und Jugendämter fordern Öffnung freier Träger der Jugendhilfe für Schulen; erzeugt Druck
2.Macht der Einzelschulen durch Schulbudgets, die Eigenverantwortung, Ganztagsbudgets etc. gestiegen
3.Jugendhilfe konkurriert mit anderen Akteuren und Insti-tutionen an Schulen; ist nur ein Träger unter (ganz) vielen
4.Kooperation der Jugendhilfeträger mit Schulen verändert ihre Rolle, ihr Selbstverständnis und Arbeit (Zielgruppen, Trägerwerte, Inhalte, Zeiten, Freiwilligkeit, Kontrolle)
5.bei freien Trägern der JH existiert oft ein Murren, aber keine Klärung der eigenen Rolle + des Selbstverständnisses
6.einige freie Träger profitieren, andere sind durch Geld und Zielgruppen abhängig und müssen sich anpassen
Abbildung 6:
GliederungAbbildung 6:
Gliederung
4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop)
2. Fachdiskurse zur Kooperation von Jugendhilfe und Schulein Deutschland
3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe undSchule in Deutschland
5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe
1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozial-pädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion
Abbildung 7:
2.1 Fachdiskurse IAbbildung 7:
2.1 Fachdiskurse I
Schuldiskurse zur Kooperation
• Befunde und Konsequenzen aus PISA u.a.
• Förderung der Eigenverantwortung inklusive Etats
• Qualität und Evaluation von Schule
• Öffnung von Schule und Ganztagsschule
• schulische und gesellschaftliche Herausforderungen/Probleme
• Schulreform (Gemeinschaftsschule, gemeinsame Grundschule...)
• Konzepte der Sozialraumorientierung
• Bildungsverständnisses
• Ressourcenprobleme und knappe öffentliche KassenQuellen: u.a. Sachverständigenkommission des 11. Kinder- und Jugendberichtes/AGJ 2002, BJK 2002a
und b, AGJ 2002, Jugendministerkonferenz 2002, Dohmen 2001, BMFSFJ 2002 und 2005
Abbildung 8:
2.2 Fachdiskurse IAbbildung 8:
2.2 Fachdiskurse I
• Schuldiskurse zur Kooperation
• Befunde und Konsequenzen aus PISA u.a.
• Förderung der Autonomie und der Qualität von Schule
• Öffnung von Schule und Ganztagsschule
• schulische und gesellschaftliche Herausforderungen/Probleme
Außerschulische (Jugendhilfe-)Diskurse zur Kooperation
• Konzepte der Sozialraumorientierung
• Demographischer Wandel und Regionale Wirtschaftsförderung
• Bildungsauftrag Jugendhilfe, Ganztagsbildung, Schulsozialarbeit
• Beteiligung an Umsetzung des erweiterten Bildungsverständnisses
• Ressourcenprobleme und knappe öffentliche KassenQuellen: u.a. Sachverständigenkommission des 11. Kinder- und Jugendberichtes/AGJ 2002, BJK 2002a
und b, AGJ 2002, Jugendministerkonferenz 2002, Dohmen 2001, BMFSFJ 2002 und 2005
Abbildung 9:
2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften IAbbildung 9:
2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften I
Quelle: BMFSFJ 2005, S. 126
1. Biographie-bezogenesÜbergangs-
management
Abbildung 10:
2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften IIAbbildung 10:
2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften II
Quelle: BMFSFJ 2005, S. 126
2. Sektoren-übergreifende
Abstimmung und -planung der
Bildung,Betreuung
und Erziehung
Biographie-bezogenesÜbergangs-
management
Abbildung 11:
2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften IIIAbbildung 11:
2.3 Leitidee: Kommunale Bildungslandschaften III
Quelle: BMFSFJ 2005, S. 126
1. Sektoren-übergreifende
Abstimmung und -planung der
Bildung, Betreuung
und Erziehung
2. Biographie-bezogenesÜbergangs-
management+
3. (Mit-)Verantwortung unterschiedlicher
Akteure+Institutionen
+
Abbildung 12:
2.4 Bildungslandschaft altAbbildung 12:
2.4 Bildungslandschaft alt
Abbildung 13:
2.5 Kommunale Bildungslandschaft neuAbbildung 13:
2.5 Kommunale Bildungslandschaft neu
Abbildung 14:
2.4 Das Neue in der BildungsdiskussionAbbildung 14:
2.4 Das Neue in der Bildungsdiskussion
6. Von der Bildungsverantwortung der Länder hin zurkommunalen Ausrichtung, Planung und Verantwortung
5. Von zahlreichen Angeboten einzelner Bildungsak-teure hin zu abgestimmten, lokalen Bildungskonzepten
3. Von Bildungsstrukturen und Ganztagsschulen (input)hin zu gelingenden Bildungsbiographien (outcome)
2. Von der schulischen Bildung hin zur Verknüpfungformaler, nonformaler und informeller Bildung
4. Von der „natürlichen“ Selektion hin zur Verantwortungfür eine individuelle Förderung aller junger Menschen
1. Vom wenig spannenden Schulthema hin zum (wahl-)politisch und gesellschaftlich relevanten Bildungsthema
Abbildung 15:
GliederungAbbildung 15:
Gliederung
4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop)
2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schulein Deutschland
3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe undSchule in Deutschland
5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe
1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozial-pädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion
Abbildung 16:
3.1 Professions-/KooperationsforschungAbbildung 16:
3.1 Professions-/Kooperationsforschung
Professionstheorie und -forschung
• es gibt verschiedene Berufskulturen, die Kooperation sinnvoll erscheinen lassen und auch erschweren (vgl. Terhart 1996, Schütze 1992, Thole/Küster-Schapfl 1997, Lortie 1975)
Kooperationstheorie und -forschung
• Kooperation wird von Recht, Region, Organisation, Situation, Professionslogiken und Individuum beeinflusst(Bonsen/Rolff 2006, Bauer 2004, Szczyrba 2003, van Santen/Seckinger 2003, Schweitzer 1998, Spieß
1998, Axelrod 1984)
• Kooperation hat verschiedene Partner, Motive/Ziele, Anlässe, Phasen, Ebenen, Bereiche, Niveaus(vgl. Arnoldt 2007b; Pätzold 2006, Gräsel u.a. 2006, Steinert u.a. 2006, Kolbe u.a. 2005, Bauer 2004, Euler 2004 , van Santen/Seckinger 2003,Schiersmann u.a. 1998,)
• Aufwand/Nutzen bzw. Ökonomie von Kooperation (Rezipro-zität) wichtig; lohnt sich z.T. nicht (Schweitzer 1998, Grenzdörffer 1996)
Abbildung 17:
3.3 Ganztagsforschung zu MisslingensbedingungenAbbildung 17:
3.3 Ganztagsforschung zu Misslingensbedingungen
Misslingensbedingungen ����
• unzureichende Beteiligung, Konzeptentwicklung, Kooperationsideen• keine systematische, bedürfnisorientierte Bedarfsanalyse• Probleme bei der Gewinnung und Einbindung von Partnern und Eltern • unzureichende Planung, Kommunikation, Fallgespräche, Gremien-
beteiligung, Reflexion und Evaluation mit Kooperationspartnern• Abwertung von NichtlehrerInnen/NichtpädagogInnen; Unterordnung• oft additive Modelle ohne Verknüpfung, z.T. Vorbehalte und Ängste
Gelingensbedingungen ☺☺☺☺
• unterschiedliche Motive, Berufsgruppen und Qualifikationen integrieren• Bildungsverständnisse, Bildungsideale und Prinzipien annähern• Zufriedenheit abhängig v. Erwartungen u. gefühlter Gleichberechtigung• Schulleitungen und Ganztagsbeauftragte als wichtige Schnittstellen
•Quellen: Arnoldt 2009, in Holtappels u.a. 2007, Kolbe u.a. 2005, Krieger 2005, Beher u.a. 2007, Gängler/Böttcher/Förster 2009, Speck 2010, Markert/Wiere 2008, Jerzak/Laskowski 2010
Abbildung 18:
GliederungAbbildung 18:
Gliederung
4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop)
2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schulein Deutschland
3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe undSchule in Deutschland
5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe
1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozial-pädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion
Abbildung 19:
4.1 Überblick zum Forschungsprojekt ProKoopAbbildung 19:
4.1 Überblick zum Forschungsprojekt ProKoop
- Thema: „Professionelle Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop)
- Förderung: BMBF an Uni Potsdam/Halle (01/2008-03/2010)
- Leitung: Prof. Dr. Karsten Speck/Prof. Dr. Thomas Olk
- Fragen: Kooperationsvorstellungen, Kooperationspraxis u. Kooperationserfolg an Ganztagsschulen (Sek. I-Bereich)
- Ziel: 15 differenzierte, qualitative Fallstudien an Ganztags-schulen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt u. Niedersachsen
Abbildung 20:
4.1 Analyse der Kooperation in ProKoopAbbildung 20:
4.1 Analyse der Kooperation in ProKoop
1. Schulische Koop.-perspektive
a) Länder
b) Schule
c) Lehrkräfte
d) Schulleitung
2. Koop.-perspektive der inner-und außerschulischen Partner
a) innerschul. Kooperationspartner
b) außerschul. Kooperationspartner
c) Eltern
3. Kooperationspraxis
a) Beobachtungen vor Ort
b) Aufzeichnung von Kooperationsinteraktionen
c) Perspektive der SchülerInnen als NutzerInnen
Abbildung 21:
4.2 Ausgewählte BefundeAbbildung 21:
4.2 Ausgewählte Befunde
Kooperationsvorstellungen
• Widersprüche zwischen Programmatik, Selbstbild und Umsetzung (z.B. Rhythmisierung, Beteiligung)
Kooperationspraxis
• Öffnung, breite Angebotspalette und Kompetenz-förderung; kaum individuelle Förderung der Schüler
• Schule übt Definitionsmacht über Kooperation aus; mit Chancen und Risiken für Kooperation
• Schulleitung als zentrale Schnittstelle für Kooperation
• Kooperation: oft additive Angebote ohne Kontakte, meist ohne Abstimmung und Weiterentwicklung
• fehlende Anerkennung, Information, Beteiligung, Ab-sicherung und Zumutungen als Kooperationsprobleme
• meist keine sozialräumliche bzw. regionale Einbindung
Abbildung 22:
4.3 Zwei Fallstudien aus ProKoopAbbildung 22:
4.3 Zwei Fallstudien aus ProKoop
nachfolgend zwei ausgewählte, kontrastierende Fallstudien zur Kooperation an Ganztagsschulen
Fokus auf Kooperationsvorstellungen und Kooperationspraxis, ausgewählte Perspektiven
Fall 1: Unterrichts-/Lehrerdominanz und Koexistenz innerhalb des Systems Schule
Fall 2: Themenzentrierte Kooperation unter schulischen Vorgaben
Abbildung 23:
4.4 Ganztagsschule 1Abbildung 23:
4.4 Ganztagsschule 1
nachfolgend zwei ausgewählte, kontrastierende Fallstudien zur Kooperation an Ganztagsschulen
Fokus auf Kooperationsvorstellungen und Kooperationspraxis, ausgewählte Perspektiven
Fall 1: Unterrichts-/Lehrerdominanz und Koexistenz innerhalb des Systems Schule
Fall 2: Themenzentrierte Kooperation unter schulischen Vorgaben
Abbildung 24:
4.4 Ganztagsschule 1: KooperationsvorstellungenAbbildung 24:
4.4 Ganztagsschule 1: Kooperationsvorstellungen
• Konzept: geringer Stellenwert von Kooperation
• Schulleitung: Partner mit anderer, additiver Rolle; benötigen pädagogische Begleitung/Intervention; Auswirkung auf Vormittag abgelehnt; Konkurrenz
• Lehrer: verstehen sich als die Ganztagsakteure, Nutzen für soziale benachteiligte Kinder, könnten sich mehr Kooperation vorstellen, wenn sie mehr eingebunden werden würden
• Kooperationspartner: habe eigene Interessen (z.B. Anerkennung, Existenzsicherung), verstehen Angebot als Gegenpol zur Schule, mehr Bedarfsermittlung und Absprachen eingefordert
Abbildung 25:
4.4 Ganztagsschule 1: KooperationspraxisAbbildung 25:
4.4 Ganztagsschule 1: Kooperationspraxis
• Schulleitung hat zentrale Rolle für Kooperation
• klare Trennung von Unterricht und Unterstützungs-angeboten am Nachmittag für Benachteiligte
• LehrerInnen mit vielen unterrichtsähnlichen Nachmit-tagsangeboten (z.B. AG, HA, Förderunterricht, Kurse)
• Kooperationsangebote finden z.T. statt, aber keine Planung, Anerkennung und Entwicklung
• Kooperation über zufällige Kontakte; kaum Weiter-empfehlung, Information, Austausch und Absprache
• Zuständigkeits- und Rollenkonflikte (manifestiert zwischen LehrerInnen und Schulsozialarbeiterin)
Abbildung 26:
4.5 Ganztagsschule 2Abbildung 26:
4.5 Ganztagsschule 2
nachfolgend zwei ausgewählte, kontrastierende Fallstudien zur Kooperation an Ganztagsschulen
Fokus auf Kooperationsvorstellungen und Kooperationspraxis, ausgewählte Perspektiven
Fall 1: Unterricht-/Lehrerdominanz und Koexistenz innerhalb des Systems Schule
Fall 2: Themenzentrierte Kooperation unter schulischen Vorgaben
Abbildung 27:
4.5 Ganztagsschule 2: KooperationsvorstellungenAbbildung 27:
4.5 Ganztagsschule 2: Kooperationsvorstellungen
• Schulprogramm: Kooperationsangebote (Sozialarbeit, Berufsorientierung, „Betreuung“), Verknüpfung der Angebote und Beteiligung der Partner betont
• Schulleitung: Arbeitsweltbezug als Erfolgskriterium, Differenzierung in wichtige („Praxislernen“) und weniger wichtige Kooperation („Basteln und Filzen“)
• Lehrer: Kooperation mit Unternehmen im Fokus (Berufsorientierung), Kooperation bringt Partnern viele Vorteile (Geld, Räume, Spaß) und entlastet
• Kooperationspartner: Kooperation = anderes, praxisnah-es kompensatorisches Bildungsangebot für Schüler; Partner mit verschiedenen Kompetenzen und Rollen treffen aufeinander, Kompromisse und Stabilität wichtig
Abbildung 28:
4.5 Ganztagsschule 2: KooperationspraxisAbbildung 28:
4.5 Ganztagsschule 2: Kooperationspraxis
• Auswahl der Kooperationsangebote: Regionale Berufsorientierung (z.B. Floristik, Gutes Benehmen)
• Angebote der Partner für Schüler- und LehrerInnen, aber kein Einfluss auf Unterricht und Vormittag
• Lehrer aktiv (z.B. AG, Mittagsband, Entwicklung)
• befristete Kooperationsverträge und Evaluation der Kooperation durch Schüler (außer Praxislernen)
• Unterordnung unter Vorgaben, Zeitrahmen und Veränderungen der Schulleitung, kein Gremium
• deutliche Kooperationsprobleme zwischen Schul-sozialarbeiterIn und LehrerInnen (keine Präsenz, Träger- vs. Schulerwartungen, keine Weiterleitung)
Abbildung 29:
GliederungAbbildung 29:
Gliederung
4. Forschungsprojekt „Kooperation von unterschiedlichen Berufskulturen an Ganztagsschulen“ (ProKoop)
2. Fachdiskurs zur Kooperation von Jugendhilfe und Schulein Deutschland
3. Forschungsstand zur Kooperation von Jugendhilfe undSchule in Deutschland
5. Schlussfolgerungen für die Jugendhilfe
1. Aktuelle Eindrücke: Jugendhilfe zwischen sozial-pädagogischem Anspruch und Dienstleistungsfunktion
Abbildung 30:
5.1 Mögliche künftige Kooperationsmodelle IAbbildung 30:
5.1 Mögliche künftige Kooperationsmodelle I
1. Modell:
Sozialpäda-gogische Schule
2. Interventions-
modell
3. Betreuungs-
modell
• Lehrer über-nehmen - ohne Jugendhilfe -sozialpäda-gogischeAufgaben
• Jugendhilfe hat die Aufgabe, mit auffälligen Schü-lern zu arbeiten und Lösungen zu erarbeiten
• Jugendhilfe hat die Aufgabe, die SchülerInnen zu betreuen(z.B. Ganztag, Hort, Mittagessen)
• Schulreform
• voraussichtlich dysfunktional
• Bedeutung der Jugendhilfe sehr unklar und unsicher
• klarer Auftrag der Jugendhilfe
• Begrenzung der Jugendhilfe und ihrer Wirkungs-potenziale
• klarer Auftrag der Jugendhilfe
• Abwertung der Jugendhilfe und Begrenzung der Wirkungs-potenziale
Abbildung 31:
5.1 Mögliche künftige Kooperationsmodelle IIAbbildung 31:
5.1 Mögliche künftige Kooperationsmodelle II
4. KlassischeKooperations-
modelle von Schule und Jugendhilfe
5. Kommunale
Bildungs-landschaft
6.Dienstleistungs-
modell
• Schulen undJugendhilfe-träger kooperieren –oder auch nicht
• Schule, Jugend-hilfeträger u.a. kooperieren für gute Bildungsbio-graphien d. Schüler
• Schule kauft sich ihre Angebote ein, u.a. von Jugend-hilfeträgern
• Standards der Jugendhilfe gewahrt
• z.T. wenig Bedeutung der Jugendhilfe und der Kooperation
• systematische Kooperation
• Jugendhilfe u.U. auf Lernen fokussiert
• zunächst Leitidee
• Wettbewerb mit Preis-Leistung-Logik
• Selbstverständnisund ggf. Bedeutung der freien Jugend-hilfe gefährdet
Abbildung 32:
5.2 SchlussfolgerungenAbbildung 32:
5.2 Schlussfolgerungen
1.An die Kooperation von Jugendhilfe und Schule werden
im Fachdiskurs sehr hohe und unterschiedlichste
Erwartungen gestellt („Mythos Kooperation“).
2.Der Kooperation von Jugendhilfe und Schule kommt in der
Praxis aus pragmatischen, fachlichen und biographischen
Gründen ein wachsender Stellenwert zu.
3.Die Kooperationspraxis von Jugendhilfe und Schule ver-
ändert z.Z. die Ziele, die Rolle, das Selbstverständnis und
die Arbeitsformen der Jugendhilfeträger. Hierzu müssen
sich Jugendhilfeträger intern verständigen und positionieren.
4.Eine gelingende und für beide Seiten gewinnbringende
Kooperation ergibt sich nicht von selbst. Kooperation muss
als Managementaufgabe verstanden werden.
Vielen Dank für Ihre Kooperationsbereitschaft
Danke
Abbildung 34:
6. Literatur des ReferentenAbbildung 34:
6. Literatur des Referenten
•ISBN 978-3531151748 (2006)
416 Seiten = 44,90 Euro
- Qualität, Evaluation, Standards- Selbstevaluation und
Qualitätsentwicklung - Landesprogramme, Fachpolitik - Landesarbeitsgemeinschaften
- Empirische Befunde- Theoretische Überlegungen
•ISBN 978-3825229290 (2009)
176 Seiten = 14,90 Euro
•- Begriff, Begründungen, Ziele- Zielgruppen, Paragraphen, - Förderpolitik, Finanzierung
- Methodisches Handeln- Bedingungen, Kooperation
- Ergebnisse, Wirkungen - Ausbildung, Fortbildung
•ISBN 978-3779922384 (2010)
350 Seiten = 29,00 Euro
- Forschung zur Schulsozialarbeit- Wirkungs- und Nutzerforschung - Ergebnisse zur Schulsozialarbeit in Bundesländern und im Ausland
- Voraussetzungen, Zielerreichung,Effizienz in der Schulsozialarbeit
- Sicht der Lehrer, Schüler, Eltern