+ All Categories
Home > Documents > Enkeltrick: dreiMänner erwischt - Firnhaber Möbelhaus … · Präsentation im Haus der Wirtschaft...

Enkeltrick: dreiMänner erwischt - Firnhaber Möbelhaus … · Präsentation im Haus der Wirtschaft...

Date post: 17-Sep-2018
Category:
Upload: trankhanh
View: 218 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
1
Roger Willemsen ist gut im Geschäft – er liest nicht nur im Möbelhaus im Rahmen der Buch- wochen. Fotos Honzera, Staatsoper, Schaekel Was macht eigentlich Roger Willemsen? Er liest in einem Möbelhaus. Dass wir uns nicht missverstehen: der Mann ist gut im Ge- schäft. Und den Spruch, dass Rex Gildo nach einem Auftritt im Möbelhaus aus dem Fens- ter gesprungen ist, macht Willemsen schon selbst. Außerdem war die Lesung bei Firnha- ber. Im Rahmen der Stuttgarter Buchwo- chen. Juniorchef Frank Firnhaber spricht von einem „ungewöhnlichen Ort mit Charme“. Vor und nach der Kultur könnten die Leute „ungezwungen durchs Haus schlen- dern“ – und schnabulieren. „Die Schnittchen sind ausgezeichnet. Ich habe jedes einzelne probiert“, scherzt Wil- lemsen, der nicht die einzige Berühmtheit im Möbelhaus war. In der Kulturreihe traten auch schon die Schauspielerin Suzanne von Borsody und die „Apotheken Umschau“- Stimme Sky du Mont auf. Roger Willemsen aber zieht besonders: 300 Leute drängen sich im Ausstellungsraum, um mehr über seinen „Knacks“ zu erfahren, der auf Platz neun der „Spiegel“-Bestsellerliste steht. Den- noch ist der smarte Gelehrte nicht bei allen beliebt. Wenn man ihn fragt, wie er dazu stünde, dass ihn manche als, nun ja, Klug- scheißer bezeichnen, sagt er, dass sei ihm so was von ebenso egal. Oder vornehmer ausge- drückt: „Daran arbeite ich mich nicht ab.“ Und dieser Hellmuth Karasek, der gesagt hat, Gott möge verhindern, dass Willemsen die Nachfolge von Elke Heidenreich bei „Lesen!“ antritt, habe eine alte Rechnung of- fen und sei im Übri- gen der Einzige, der das so sehe. Willem- sen selbst habe das Angebot vom ZDF aus- geschlagen. Jetzt wis- sen wir das auch. Eine Opernsänge- rin unbegleitet auf ei- nem Podest in einer Mehrzweckhalle sieht und vor allem hört man auch nicht alle Tage. Helene Schnei- derman, Ensemblemitglied der Stuttgarter Oper, Gaststar an vielen Häusern der Welt und Professorin am Mozarteum in Salzburg, gab im Haus der Wirtschaft Trinklieder aus der „Fledermaus“ und „La Traviata“ zum Besten. Es ging um „Stuttgarts beste Weine“ – nicht die Veranstaltung fürs Volk, sondern die für geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Stuttgart-Marketing-Chef Klaus Lindemann und Stuttgarts Erster Bürger- meister Michael Föll haben sich in Grußwor- ten überschlagen angesichts der steigenden Qualität heimischer Weine. Sie haben ja recht: gleich fünf Betriebe aus der Region sind heuer beim Deutschen Rotweinpreis ausgezeichnet worden. Und weil bei der Präsentation im Haus der Wirtschaft auch das ganze Remstal marketingtechnisch eingemeindet worden ist, konnte man umso mehr glänzen. Helene Schneider- man meinte zu die- sem Wein, Weib und Gesang: „Das war jetzt fast ein bisschen peinlich, oder?“ Aber nein, sie hat ihre Sa- che sehr gut gemacht. Der ebenfalls anwe- sende Opernintendant Albrecht Puhlmann hat schon gewusst, wem er dieses Singen ohne alles zutrauen kann. Wein trinkt He- lene Schneiderman auch gerne, am liebsten schweren chilenischen – „aber das darf man ja hier nicht sagen“. Stimmt. Aber ein emp- fohlener Ypsilon von Karl Haidle hat sie dann doch von der hiesigen Wucht über- zeugt. Und was trinkt die neue Weinkönigin Baden-Württembergs, Christl Schäfer aus Fellbach? Am liebsten einen würzigen Spät- burgunder oder einen knackigen Kerner. Was das Zusammenwachsen von Stuttgart und Region angeht, hat sie ihre eigene Per- spektive. Wenn sie da oben auf ihrem Kap- pelberg steht, dann liegt ihr die ganze Stadt zu Füßen. Man kann es also auch umgekehrt sehen: Stuttgart gehört zu Fellbach. Und Köln ist nicht die Welt. Aus der Rheinmetropole kommt Achim Knorr, ein Comedian, den man aus dem „Quatsch Co- medy Club“ kennt, um in einem Stuttgarter Autohaus aufzutreten. Wobei das ein biss- chen zu profan klingt. Also: Knorr war zu Gast in „Johns Appartement“, nicht zu ver- wechseln mit „Joe’s Garage“. Es handelt sich um ein Konzept von Toyota, mit dem der kleinste Viersitzer der Welt namens iQ einge- führt werden soll. „Wir gehen in die Innen- stadt, weil sich da Menschen befinden, die ein hohes Interesse am iQ haben werden“, sagt der Projektleiter Denis Häcker. Und weil in der 2-B-Lage der Eberhard-Passagen immer mal wieder ein Zimmer frei ist, kann man sich dort in einer hippen Wohnland- schaft bis zum 13. Dezember das Auto an- schauen, das 2009 auf den Markt kommt. Bei den Abendveranstaltungen hält sich das Inte- resse in Grenzen: ein schwaches Dutzend lümmelt bei Achim Knorr auf Sofas und Sitzwürfeln, der angesprochen auf seine Auf- tritte in Autohäusern – die Toyota-Tour geht durch sechs Städte –, sagt: „Manchmal trete ich auch für Geld auf.“ Die Getränke in Johns Appartement sind übrigens umsonst, und das Programm geht weiter. Samstag in einer Woche liest Matthias Keidtel. Matthias Ring erreichen Sie per E-Mail an [email protected] Manchmal trifft man berühmte Per- sönlichkeiten dort, wo man sie gar nicht erwartet hätte. Matthias Ring war diese Woche in ei- nem Möbelhaus, in einer Mehrzweck- halle und in einem Autohaus. SCHAU PLATZ STUTTGART In der Stadt ist immer mal wieder ein Zimmer frei An ungewöhnlichen Orten: der Bestsellerautor Roger Willemsen, die Opernsängerin Helene Schneiderman und der Comedian Achim Knorr Bis zu 350 Euro Zusatzgewinn im Mo- nat: für diese Summe würden viele auf ihrem Auto Werbung spazieren fahren. Die Firma Activecar lockt mit diesem Angebot. Doch auf die Kunden warten Inseratsgebühren oder Zeit- schriftenabos statt des Gewinns. Von Susanne Janssen Für die 66-jährige Rentnerin war die An- nonce verlockend: Durch eine Werbefolie auf ihrem Auto könne sie ohne Arbeit zwischen 80 und 320 Euro im Monat dazuverdienen. Sie müsse einfach nur ihr Auto als Werbeflä- che zur Verfügung stellen. Die 66-jährige Stuttgarterin kontaktierte den Vertreter für den süddeutschen Raum, einen Hans S. aus Konstanz. Der kündigte seinen Besuch an. Sie wusch extra ihr Auto, einen mittlerweile neun Jahre alten bordeauxroten Ford Fiesta. Der Vertreter entpuppte sich als sehr sympathischer Ruheständler, der als Nebentä- tigkeit diese Geschäftsidee anpries. Mit einer Werbebroschüre in Glanzdruck und zahlrei- chen Vergünstigungen rückte der Mann an – und überzeugte die 66-Jährige: „Er hat mir erzählt, dass in der ersten Woche ganz viele Werbeangebote in meinem Briefkasten lan- den würden ich könnte dann in Ruhe aussuchen.“ Sorgfältig füllte die Frau den Fragebogen aus, erklärte sich auch bereit, für 82 Euro pro Tag an Werbe- und Kolonnen- fahrten teilzunehmen. Die einzige Hürde auf dem Weg zum mühelosen Nebenverdienst: für das Inserat im Internet würden 139 Euro fällig. Dafür sollte das Vehikel zwei Jahre im Internetportal angeboten werden. Als Alterna- tive könne sie aber auch für zwei Jahre eine Fernsehzeitschrift abonnieren „die kauft man sich ja ohnehin“, so das Argument des Vertreters. Die Frau unterschrieb. Eine Bekannte, der sie von ihrer neuen Verdienstmöglichkeit erzählte, wurde miss- trauisch und informierte sich im Internet. Dort finden sich zahlreiche Einträge und Erfahrungsberichte: „Abzocke für Gutgläu- bige“, heißt es in einem Eintrag. Eine Frau beschwert sich, dass sie einen Neuwagen angeboten, aber seit einem Jahr kein einziges Angebot bekommen hat. Auch andere klagen ihr Leid, schreiben ihre 139 Euro in den Wind oder ärgern sich über das Zeitschriftenabo, das sie nun für gleich zwei Jahre halten müssen. Dazwischen erscheinen einzelne Ein- träge, in denen die Autoren die pfiffige Idee preisen – ohne aber Einzelheiten zu nennen, etwa, wessen Werbung sie spazieren fahren. Ein Besuch auf der Internetseite www.activecar.de ist aufschlussreich: „Wir bringen Ihre Werbung in Bewegung“, ver- spricht eine Männerstimme zum Geräusch eines durchstartenden Motors. Anbieter sind Werbefirmen, die Folien herstellen, einige Unternehmen aus dem Berliner Raum. Im- mer noch werden Vertriebsmitarbeiter ge- sucht, der Kontakt für Stuttgart läuft noch über eine Telefonnummer in Chemnitz. Das lukrative Angebot scheint aber viele Gutgläubige überzeugt zu haben: Allein in Stuttgart sind rund 330 Autobesitzer regis- triert, manche mit alten Schätzchen aus dem Jahr 1991. In der Region kommen noch einmal rund 400 Menschen dazu, die mit ein paar Werbefolien ihr monatliches Budget aufbessern wollen. Sie alle warten wohl vergebens: „Die Methode ist uns bekannt“, erklärt Evelyn Kessler von der Verbraucherzentrale Baden- Württemberg. Firmen wie Mobile Car, die ihren Sitz in Echterdingen hatten, und Auto- scout 24 hätten vor einigen Jahren das glei- che System entwickelt. Es ginge den Firmen nur darum, die Interessenten zu einem Ver- trag oder einem Zeitschriftenabo zu überre- den. „Wir raten grundsätzlich, die Finger davon zu lassen“, sagt Evelyn Kessler. Ein Nebenerwerbsangebot mit Vorkasse sei grundsätzlich nicht seriös. Heinz Detlef Dominé ist als Chef der Hintergrundfirma von Activecar über Handy erreichbar. Er verteidigt seine Geschäftsidee: „Wir vermitteln keine Werbung, wir sind nur ein Internetportal“, erklärt der Mann aus Soltendieck in der Lüneburger Heide. Er habe bis zu 250 000 Besucher im Monat auf der Homepage – da werde der Eintrag gelesen. Angesprochen auf die vielen Kunden, die niemals ein Angebot bekamen, erklärt er: „Auch wer bei einer Zeitung ein Inserat schaltet, hat keine Garantie auf Erfolg.“ Der Kunde profitiere auf jeden Fall, außer er habe eine Zeitschrift bestellt, die er nicht lese: „Der ist dann selbst schuld.“ Die 66-Jährige hat noch rechtzeitig die Reißleine gezogen: Da das Geschäft in ihrer Wohnung stattfand, hatte sie ein 14-tägiges Rücktrittsrecht. Nach schriftlicher Kündigung muss sie nun weder das Inserat noch ein Zeitschriftenabo zahlen. Kommt ins Offene, Freunde . . . (frei nach Hölderlin) Zeichnung Friederike Groß Drei Männer, die mit Komplizen ältere Leute um insgesamt 120 000 Euro ge- bracht haben sollen, sind jetzt festge- nommen worden. Laut Polizei haben sie mit dem sogenannten Enkeltrick Senioren in Stuttgart und Ludwigs- burg um ihre Ersparnisse gebracht. Von Susanne Janssen Der Trick ist altbekannt und doch immer noch wirkungsvoll: Ein Anrufer gibt sich als Enkel oder Freund eines Enkels aus und schildert finanzielle Schwierigkeiten. Die be- sorgten Senioren sollen zur Bank eilen und Geld verleihen – ist die Summe erst einmal an einen Abholer übergeben, sehen die Groß- eltern keinen Cent mehr davon wieder. Diese Masche, vor der die Polizei seit Jahren warnt, findet immer noch Opfer. Jetzt haben Beamte vom Dezernat für organisierte Kriminalität wieder drei Tatverdächtige festgenommen: Bei zwei 24 und 30 Jahre alten Männern klickten die Handschellen am Flughafen Frankfurt-Hahn, als sie am Dienstag aus Schweden einreisten. Ein 18-Jähriger, der den Freund des Enkels gemimt hatte, wurde in Frankfurt am Main festgenommen. Alle drei seien bereits einschlägig vorbe- straft, erklärt Klaus-Peter Arand, der Leiter des Dezernats für organisierte Kriminalität. Überführt wurden sie durch die Auswertung von Mobiltelefonen, die bei diesen Delikten eine große Rolle spielten: „Die beiden Älte- ren hatten mehr organisatorische Aufgaben im Hintergrund.“ Sie sollen für eine Serie verantwortlich sein, die von Juli bis Septem- ber dieses Jahres gedauert hatte. Am 29. Juli wurde eine 78-jährige Frau im Stuttgarter Osten angerufen, sie übergab den Komplizen 15 000 Euro. Am selben Tag schlug die Bande auch in Dürrlewang zu, eine 66-Jährige zahlte mehrere tausend Euro aus. Eine 89-Jährige wurde einen Tag danach betrogen. Auch eine 83-Jährige aus Feuer- bach ging den Betrügern auf dem Leim. Insgesamt geht Arand davon aus, dass die Männer rund 90 000 Euro in Stuttgart erbeu- teten, dazu weitere 30 000 Euro mit dem gleichen Trick in Ludwigsburg. Neben sieben vollendeten Taten geht die Polizei von min- destens 13 Versuchen aus: „Manche Opfer sind doch noch misstrauisch geworden und haben das Geld nicht übergeben,“ erklärt Arand, der von einer hohen Dunkelziffer ausgeht: Viele ältere Menschen würden die Taten aus Scham gar nicht erst anzeigen. Die festgenommenen Männer haben un- terschiedliche Staatsangehörigkeiten: schwe- disch, deutsch, amerikanisch und polnisch. Sie gehören vermutlich zu einem Familienver- bund und bildeten laut Polizei eine Bande, die von Hessen, Polen und Schweden aus mit dem Trick in Deutschland und in den Nach- barländern tätig war. Mitte November war ein Trickbetrug in Zürich verhindert worden, dabei ging den schweizerischen Beamten ein 17-Jähriger ins Netz, der auch zur Bande gehören soll. Mitte November vereitelten hessische Polizisten einen Enkeltrick in Bü- dingen, der 18–Jährige, der dabei festgenom- men wurde, soll auch an der Tat in Zürich beteiligt gewesen sein. Die Männer haben laut Arand ihre Metho- den durchaus variiert: mal sei auch ein enger Freund in Geldnot gewesen. Der Dezernatslei- ter macht sich keine Illusionen: „Eine Serie ist nun beendet, das Phänomen der Enkel- trickbetrüger wird bleiben.“ Am nächsten Mittwoch öffnet der Weihnachtsmarkt in Stuttgart seine Pforten. Schon jetzt weist die Polizei darauf hin, dass sich der Markt auch bei Taschendieben großer Beliebtheit erfreut und gibt Tipps, wie man seine Geldbörse schützen kann. Die mehr als 200 geschmückten Stände lo- cken nicht nur Gäste, sondern auch professio- nelle Gauner aus dem In- und Ausland an. Denn ein Weihnachtsmarkt ist für Taschen- diebe ein goldenes Pflaster: In der Regel wird ein Besuch der Marktstände mit Einkäufen in den nahe gelegenen Kaufhäusern verbunden. Und viele Besucher haben, trotz der Möglich- keit des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, hohe Bargeldbeträge bei sich. Auch das Ge- dränge kommt den Taschendieben sehr gele- gen. Beamte der Stuttgarter Polizei überwa- chen deshalb täglich in Uniform und in Zivil die Innenstadt und den Weihnachtsmarkt. Im vergangenen Jahr wurden im Advent 26 Ta- schendiebstähle angezeigt. Die Zahlen sind jedoch rückläufig: Im ganzen Jahr 2007 gab es 878 Anzeigen, im Jahr zuvor noch 1295. Die Polizei rät, grundsätzlich nur so viel Bargeld wie nötig mitzunehmen und lieber bargeldlos zu zahlen. „Geld, Schecks, EC- und Kreditkarten sind am besten in verschließba- ren Innentaschen der Bekleidung aufgeho- ben“, heißt es weiter. Die Handtasche oder der Rucksack sollten stets geschlossen wer- den – und unter den Arm geklemmt oder vorn am Körper getragen werden. Die PIN zur EC-Karte darf nicht auf einen Zettel notiert und in die Tasche gesteckt werden. „Seien Sie gegenüber aufdringlichen, drän- gelnden oder rempelnden Personen misstrau- isch“, lautet ein weiterer Rat der Polizei. Auf Taschen und Weihnachtseinkäufe sollte sorg- fältig geachtet werden, sie gehörten auch nicht ins geparkte Auto. jan W ir raten grundsätzlich, die Finger da- von zu lassen. Evelyn Kessler von der Verbraucherzentrale zu dubiosen Angeboten mit Autowerbung Rostlauben für Werbung gesucht Lukrativer Nebenverdienst entpuppt sich als Nepp: Kunden müssen Inserat zahlen Enkeltrick: drei Männer erwischt Acht Senioren betrogen S-KOMPAKT Hochsaison der Taschendiebe Polizei warnt Marktbesucher Achim Knorr wirbt für Toyota. Bande operiert grenzüberschreitend Benefizgala mit Startenor Zur Benefizgalavorstellung von „Wicked Die Hexen von Oz“ zugunsten der José Carre- ras Leukämie-Stiftung am Freitag, 28. Novem- ber, wird viel Prominenz aus Politik, Show- business und Wirtschaft erwartet. Carreras wird vor der Vorstellung eine Rede halten. Bereits zugesagt haben neben dem Deutsch- landchef von Stage Entertainment, Johannes Mock O’Hara, die Sängerin Anita Hofmann, die Honorargeneralkonsulin von Nepal, Ann- Kathrin Bauknecht, der Exprofiboxer Sven Ottke, die Exeiskunstläuferin Marina Kiel- mann und der ehemalige Wirtschaftsminis- ter Walter Döring. Seit September sind in dem Theater Spenden gesammelt worden, die für die Kinderkrebsforschung der Univer- sität Tübingen bestimmt sind. vv Haus St. Ulrich umgebaut Mit einer Segnungsfeier am Donnerstag, 27. November, um 10 Uhr wird der fast dreijährige Umbau des Altenpflegeheims Haus St. Ulrich der Stuttgarter Caritas been- det. Die Feier findet in der nun vergrößerten Kapelle statt. Neu entstanden bei der Sanie- rung sind helle Zimmer, attraktive Aufent- haltsbereiche, ein Tagespflegetrakt für De- menzkranke und moderne Wohnküchen, die den pflegebedürftigen Menschen ein gemütli- ches Zuhause bieten sollen. Auch der Ein- gangsbereich und die komplette Heizungsan- lage des Hauses in Mönchfeld wurde moder- nisiert. Ein besonderer Blickfang sind die zehn Lackbilder, die der Stuttgarter Künstler Georg Frey dem Haus als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf elf Millionen Euro, wovon 1,8 Millionen vom Land Baden-Württemberg und rund 900 000 Euro von der Stadt Stutt- gart finanziert werden. kek Helene Schneider- man tritt allein auf. Täter melden sich am Telefon 24 Samstag, 22. November 2008 Stuttgarter Zeitung Nr. 273 STUTTGART
Transcript
Page 1: Enkeltrick: dreiMänner erwischt - Firnhaber Möbelhaus … · Präsentation im Haus der Wirtschaft auch ... für das Inserat im Internet würden 139 Euro ... „Abzocke für Gutgläu-

Roger Willemsen ist gut im Geschäft – er liestnicht nur im Möbelhaus im Rahmen der Buch-wochen. Fotos Honzera, Staatsoper, Schaekel

Was macht eigentlich Roger Willemsen? Erliest in einem Möbelhaus. Dass wir uns nichtmissverstehen: der Mann ist gut im Ge-schäft. Und den Spruch, dass Rex Gildo nacheinem Auftritt im Möbelhaus aus dem Fens-ter gesprungen ist, macht Willemsen schonselbst. Außerdem war die Lesung bei Firnha-ber. Im Rahmen der Stuttgarter Buchwo-chen. Juniorchef Frank Firnhaber sprichtvon einem „ungewöhnlichen Ort mitCharme“. Vor und nach der Kultur könntendie Leute „ungezwungen durchs Haus schlen-dern“ – und schnabulieren.

„Die Schnittchen sind ausgezeichnet. Ichhabe jedes einzelne probiert“, scherzt Wil-lemsen, der nicht die einzige Berühmtheitim Möbelhaus war. In der Kulturreihe tratenauch schon die Schauspielerin Suzanne vonBorsody und die „Apotheken Umschau“-Stimme Sky du Mont auf. Roger Willemsenaber zieht besonders: 300 Leute drängensich im Ausstellungsraum, um mehr überseinen „Knacks“ zu erfahren, der auf Platz

neun der „Spiegel“-Bestsellerliste steht. Den-noch ist der smarte Gelehrte nicht bei allenbeliebt. Wenn man ihn fragt, wie er dazustünde, dass ihn manche als, nun ja, Klug-scheißer bezeichnen, sagt er, dass sei ihm sowas von ebenso egal. Oder vornehmer ausge-drückt: „Daran arbeite ich mich nicht ab.“Und dieser Hellmuth Karasek, der gesagthat, Gott möge verhindern, dass Willemsendie Nachfolge von Elke Heidenreich bei„Lesen!“ antritt, habeeine alte Rechnung of-fen und sei im Übri-gen der Einzige, derdas so sehe. Willem-sen selbst habe dasAngebot vom ZDF aus-geschlagen. Jetzt wis-sen wir das auch.

Eine Opernsänge-rin unbegleitet auf ei-nem Podest in einerMehrzweckhalle siehtund vor allem hörtman auch nicht alleTage. Helene Schnei-derman, Ensemblemitglied der StuttgarterOper, Gaststar an vielen Häusern der Weltund Professorin am Mozarteum in Salzburg,gab im Haus der Wirtschaft Trinklieder ausder „Fledermaus“ und „La Traviata“ zumBesten. Es ging um „Stuttgarts beste Weine“– nicht die Veranstaltung fürs Volk, sonderndie für geladene Gäste aus Wirtschaft, Politikund Kultur. Stuttgart-Marketing-Chef KlausLindemann und Stuttgarts Erster Bürger-

meister Michael Föll haben sich in Grußwor-ten überschlagen angesichts der steigendenQualität heimischer Weine. Sie haben jarecht: gleich fünf Betriebe aus der Regionsind heuer beim Deutschen Rotweinpreisausgezeichnet worden. Und weil bei der

Präsentation im Hausder Wirtschaft auchdas ganze Remstalmarketingtechnischeingemeindet wordenist, konnte man umsomehr glänzen.

Helene Schneider-man meinte zu die-sem Wein, Weib undGesang: „Das warjetzt fast ein bisschenpeinlich, oder?“ Abernein, sie hat ihre Sa-che sehr gut gemacht.Der ebenfalls anwe-

sende Opernintendant Albrecht Puhlmannhat schon gewusst, wem er dieses Singenohne alles zutrauen kann. Wein trinkt He-lene Schneiderman auch gerne, am liebstenschweren chilenischen – „aber das darf manja hier nicht sagen“. Stimmt. Aber ein emp-fohlener Ypsilon von Karl Haidle hat siedann doch von der hiesigen Wucht über-zeugt. Und was trinkt die neue WeinköniginBaden-Württembergs, Christl Schäfer ausFellbach? Am liebsten einen würzigen Spät-burgunder oder einen knackigen Kerner.Was das Zusammenwachsen von Stuttgartund Region angeht, hat sie ihre eigene Per-

spektive. Wenn sie da oben auf ihrem Kap-pelberg steht, dann liegt ihr die ganze Stadtzu Füßen. Man kann es also auch umgekehrtsehen: Stuttgart gehört zu Fellbach.

Und Köln ist nicht die Welt. Aus derRheinmetropole kommt Achim Knorr, einComedian, den man aus dem „Quatsch Co-medy Club“ kennt, um in einem StuttgarterAutohaus aufzutreten. Wobei das ein biss-chen zu profan klingt. Also: Knorr war zuGast in „Johns Appartement“, nicht zu ver-wechseln mit „Joe’s Garage“. Es handelt sichum ein Konzept von Toyota, mit dem derkleinste Viersitzer der Welt namens iQ einge-führt werden soll. „Wir gehen in die Innen-stadt, weil sich da Menschen befinden, dieein hohes Interesse am iQ haben werden“,sagt der Projektleiter Denis Häcker. Undweil in der 2-B-Lage der Eberhard-Passagenimmer mal wieder ein Zimmer frei ist, kannman sich dort in einer hippen Wohnland-schaft bis zum 13. Dezember das Auto an-schauen, das 2009 auf den Markt kommt. Beiden Abendveranstaltungen hält sich das Inte-resse in Grenzen: ein schwaches Dutzendlümmelt bei Achim Knorr auf Sofas undSitzwürfeln, der angesprochen auf seine Auf-tritte in Autohäusern – die Toyota-Tour gehtdurch sechs Städte –, sagt: „Manchmal treteich auch für Geld auf.“ Die Getränke in JohnsAppartement sind übrigens umsonst, unddas Programm geht weiter. Samstag in einerWoche liest Matthias Keidtel.

Matthias Ring erreichen Sie per E-Mail [email protected]

Manchmal trifftman berühmte Per-sönlichkeiten dort,wo man sie garnicht erwartet hätte.Matthias Ring wardiese Woche in ei-nem Möbelhaus, ineiner Mehrzweck-halle und in einemAutohaus.

SCHAU PLATZ STUTTGART

In der Stadt ist immer mal wieder ein Zimmer freiAn ungewöhnlichen Orten: der Bestsellerautor Roger Willemsen, die Opernsängerin Helene Schneiderman und der Comedian Achim Knorr

Bis zu 350 Euro Zusatzgewinn im Mo-nat: für diese Summe würden vieleauf ihrem Auto Werbung spazierenfahren. Die Firma Activecar lockt mitdiesem Angebot. Doch auf die Kundenwarten Inseratsgebühren oder Zeit-schriftenabos statt des Gewinns.

Von Susanne Janssen

Für die 66-jährige Rentnerin war die An-nonce verlockend: Durch eine Werbefolie aufihrem Auto könne sie ohne Arbeit zwischen80 und 320 Euro im Monat dazuverdienen.Sie müsse einfach nur ihr Auto als Werbeflä-che zur Verfügung stellen. Die 66-jährigeStuttgarterin kontaktierte den Vertreter fürden süddeutschen Raum, einen Hans S. ausKonstanz. Der kündigte seinen Besuch an. Siewusch extra ihr Auto, einen mittlerweileneun Jahre alten bordeauxroten Ford Fiesta.

Der Vertreter entpuppte sich als sehrsympathischer Ruheständler, der als Nebentä-tigkeit diese Geschäftsidee anpries. Mit einerWerbebroschüre in Glanzdruck und zahlrei-chen Vergünstigungen rückte der Mann an –und überzeugte die 66-Jährige: „Er hat mirerzählt, dass in der ersten Woche ganz vieleWerbeangebote in meinem Briefkasten lan-den würden – ich könnte dann in Ruheaussuchen.“ Sorgfältig füllte die Frau denFragebogen aus, erklärte sich auch bereit, für82 Euro pro Tag an Werbe- und Kolonnen-fahrten teilzunehmen. Die einzige Hürde aufdem Weg zum mühelosen Nebenverdienst:für das Inserat im Internet würden 139 Eurofällig. Dafür sollte das Vehikel zwei Jahre imInternetportal angeboten werden. Als Alterna-tive könne sie aber auch für zwei Jahre eine

Fernsehzeitschrift abonnieren – „die kauftman sich ja ohnehin“, so das Argument desVertreters. Die Frau unterschrieb.

Eine Bekannte, der sie von ihrer neuenVerdienstmöglichkeit erzählte, wurde miss-trauisch und informierte sich im Internet.Dort finden sich zahlreiche Einträge undErfahrungsberichte: „Abzocke für Gutgläu-bige“, heißt es in einem Eintrag. Eine Fraubeschwert sich, dass sie einen Neuwagenangeboten, aber seit einem Jahr kein einzigesAngebot bekommen hat. Auch andere klagenihr Leid, schreiben ihre 139 Euro in den Windoder ärgern sich über das Zeitschriftenabo,das sie nun für gleich zwei Jahre haltenmüssen. Dazwischen erscheinen einzelne Ein-träge, in denen die Autoren die pfiffige Ideepreisen – ohne aber Einzelheiten zu nennen,etwa, wessen Werbung sie spazieren fahren.

Ein Besuch auf der Internetseitewww.activecar.de ist aufschlussreich: „Wirbringen Ihre Werbung in Bewegung“, ver-spricht eine Männerstimme zum Geräuscheines durchstartenden Motors. Anbieter sindWerbefirmen, die Folien herstellen, einigeUnternehmen aus dem Berliner Raum. Im-mer noch werden Vertriebsmitarbeiter ge-sucht, der Kontakt für Stuttgart läuft nochüber eine Telefonnummer in Chemnitz.

Das lukrative Angebot scheint aber vieleGutgläubige überzeugt zu haben: Allein in

Stuttgart sind rund 330 Autobesitzer regis-triert, manche mit alten Schätzchen aus demJahr 1991. In der Region kommen nocheinmal rund 400 Menschen dazu, die mit einpaar Werbefolien ihr monatliches Budgetaufbessern wollen.

Sie alle warten wohl vergebens: „DieMethode ist uns bekannt“, erklärt EvelynKessler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Firmen wie Mobile Car, dieihren Sitz in Echterdingen hatten, und Auto-scout 24 hätten vor einigen Jahren das glei-che System entwickelt. Es ginge den Firmennur darum, die Interessenten zu einem Ver-trag oder einem Zeitschriftenabo zu überre-den. „Wir raten grundsätzlich, die Fingerdavon zu lassen“, sagt Evelyn Kessler. EinNebenerwerbsangebot mit Vorkasse seigrundsätzlich nicht seriös.

Heinz Detlef Dominé ist als Chef derHintergrundfirma von Activecar über Handyerreichbar. Er verteidigt seine Geschäftsidee:„Wir vermitteln keine Werbung, wir sind nurein Internetportal“, erklärt der Mann ausSoltendieck in der Lüneburger Heide. Er habebis zu 250 000 Besucher im Monat auf derHomepage – da werde der Eintrag gelesen.Angesprochen auf die vielen Kunden, dieniemals ein Angebot bekamen, erklärt er:„Auch wer bei einer Zeitung ein Inseratschaltet, hat keine Garantie auf Erfolg.“ DerKunde profitiere auf jeden Fall, außer er habeeine Zeitschrift bestellt, die er nicht lese:„Der ist dann selbst schuld.“

Die 66-Jährige hat noch rechtzeitig dieReißleine gezogen: Da das Geschäft in ihrerWohnung stattfand, hatte sie ein 14-tägigesRücktrittsrecht. Nach schriftlicher Kündigungmuss sie nun weder das Inserat noch einZeitschriftenabo zahlen.

Kommt ins Offene, Freunde . . . (frei nach Hölderlin) Zeichnung Friederike Groß

Drei Männer, die mit Komplizen ältereLeute um insgesamt 120 000 Euro ge-bracht haben sollen, sind jetzt festge-nommen worden. Laut Polizei habensie mit dem sogenannten EnkeltrickSenioren in Stuttgart und Ludwigs-burg um ihre Ersparnisse gebracht.

Von Susanne Janssen

Der Trick ist altbekannt und doch immernoch wirkungsvoll: Ein Anrufer gibt sich alsEnkel oder Freund eines Enkels aus undschildert finanzielle Schwierigkeiten. Die be-sorgten Senioren sollen zur Bank eilen undGeld verleihen – ist die Summe erst einmalan einen Abholer übergeben, sehen die Groß-eltern keinen Cent mehr davon wieder. DieseMasche, vor der die Polizei seit Jahren warnt,findet immer noch Opfer. Jetzt haben Beamtevom Dezernat für organisierte Kriminalitätwieder drei Tatverdächtige festgenommen:Bei zwei 24 und 30 Jahre alten Männernklickten die Handschellen am FlughafenFrankfurt-Hahn, als sie am Dienstag ausSchweden einreisten. Ein 18-Jähriger, derden Freund des Enkels gemimt hatte, wurdein Frankfurt am Main festgenommen.

Alle drei seien bereits einschlägig vorbe-straft, erklärt Klaus-Peter Arand, der Leiterdes Dezernats für organisierte Kriminalität.Überführt wurden sie durch die Auswertungvon Mobiltelefonen, die bei diesen Delikteneine große Rolle spielten: „Die beiden Älte-ren hatten mehr organisatorische Aufgabenim Hintergrund.“ Sie sollen für eine Serieverantwortlich sein, die von Juli bis Septem-ber dieses Jahres gedauert hatte.

Am 29. Juli wurde eine 78-jährige Frauim Stuttgarter Osten angerufen, sie übergabden Komplizen 15 000 Euro. Am selben Tagschlug die Bande auch in Dürrlewang zu, eine66-Jährige zahlte mehrere tausend Euro aus.Eine 89-Jährige wurde einen Tag danachbetrogen. Auch eine 83-Jährige aus Feuer-bach ging den Betrügern auf dem Leim.

Insgesamt geht Arand davon aus, dass dieMänner rund 90 000 Euro in Stuttgart erbeu-teten, dazu weitere 30 000 Euro mit demgleichen Trick in Ludwigsburg. Neben siebenvollendeten Taten geht die Polizei von min-destens 13 Versuchen aus: „Manche Opfersind doch noch misstrauisch geworden undhaben das Geld nicht übergeben,“ erklärtArand, der von einer hohen Dunkelzifferausgeht: Viele ältere Menschen würden dieTaten aus Scham gar nicht erst anzeigen.

Die festgenommenen Männer haben un-terschiedliche Staatsangehörigkeiten: schwe-disch, deutsch, amerikanisch und polnisch.Sie gehören vermutlich zu einem Familienver-bund und bildeten laut Polizei eine Bande,die von Hessen, Polen und Schweden aus mitdem Trick in Deutschland und in den Nach-barländern tätig war. Mitte November warein Trickbetrug in Zürich verhindert worden,dabei ging den schweizerischen Beamten ein17-Jähriger ins Netz, der auch zur Bandegehören soll. Mitte November vereiteltenhessische Polizisten einen Enkeltrick in Bü-dingen, der 18–Jährige, der dabei festgenom-men wurde, soll auch an der Tat in Zürichbeteiligt gewesen sein.

Die Männer haben laut Arand ihre Metho-den durchaus variiert: mal sei auch ein engerFreund in Geldnot gewesen. Der Dezernatslei-ter macht sich keine Illusionen: „Eine Serieist nun beendet, das Phänomen der Enkel-trickbetrüger wird bleiben.“

Am nächsten Mittwoch öffnet derWeihnachtsmarkt in Stuttgart seinePforten. Schon jetzt weist die Polizeidarauf hin, dass sich der Markt auchbei Taschendieben großer Beliebtheiterfreut – und gibt Tipps, wie manseine Geldbörse schützen kann.Die mehr als 200 geschmückten Stände lo-cken nicht nur Gäste, sondern auch professio-nelle Gauner aus dem In- und Ausland an.Denn ein Weihnachtsmarkt ist für Taschen-diebe ein goldenes Pflaster: In der Regel wirdein Besuch der Marktstände mit Einkäufen inden nahe gelegenen Kaufhäusern verbunden.Und viele Besucher haben, trotz der Möglich-keit des bargeldlosen Zahlungsverkehrs,hohe Bargeldbeträge bei sich. Auch das Ge-dränge kommt den Taschendieben sehr gele-gen. Beamte der Stuttgarter Polizei überwa-chen deshalb täglich in Uniform und in Zivildie Innenstadt und den Weihnachtsmarkt. Imvergangenen Jahr wurden im Advent 26 Ta-schendiebstähle angezeigt. Die Zahlen sindjedoch rückläufig: Im ganzen Jahr 2007 gabes 878 Anzeigen, im Jahr zuvor noch 1295.

Die Polizei rät, grundsätzlich nur so vielBargeld wie nötig mitzunehmen und lieberbargeldlos zu zahlen. „Geld, Schecks, EC- undKreditkarten sind am besten in verschließba-ren Innentaschen der Bekleidung aufgeho-ben“, heißt es weiter. Die Handtasche oderder Rucksack sollten stets geschlossen wer-den – und unter den Arm geklemmt odervorn am Körper getragen werden. Die PINzur EC-Karte darf nicht auf einen Zettelnotiert und in die Tasche gesteckt werden.„Seien Sie gegenüber aufdringlichen, drän-gelnden oder rempelnden Personen misstrau-isch“, lautet ein weiterer Rat der Polizei. AufTaschen und Weihnachtseinkäufe sollte sorg-fältig geachtet werden, sie gehörten auchnicht ins geparkte Auto. jan

Wir raten grundsätzlich, die Finger da-von zu lassen.

Evelyn Kessler von der Verbraucherzentralezu dubiosen Angeboten mit Autowerbung

Rostlauben für Werbung gesuchtLukrativer Nebenverdienst entpuppt sich als Nepp: Kunden müssen Inserat zahlen

Enkeltrick:drei MännererwischtAcht Senioren betrogen

S-KOMPAKT

Hochsaison derTaschendiebePolizei warnt Marktbesucher

Achim Knorrwirbt für Toyota.

Bande operiert grenzüberschreitend

Benefizgala mit StartenorZur Benefizgalavorstellung von „Wicked –Die Hexen von Oz“ zugunsten der José Carre-ras Leukämie-Stiftung am Freitag, 28. Novem-ber, wird viel Prominenz aus Politik, Show-business und Wirtschaft erwartet. Carreraswird vor der Vorstellung eine Rede halten.Bereits zugesagt haben neben dem Deutsch-landchef von Stage Entertainment, JohannesMock O’Hara, die Sängerin Anita Hofmann,die Honorargeneralkonsulin von Nepal, Ann-Kathrin Bauknecht, der Exprofiboxer SvenOttke, die Exeiskunstläuferin Marina Kiel-mann und der ehemalige Wirtschaftsminis-ter Walter Döring. Seit September sind indem Theater Spenden gesammelt worden,die für die Kinderkrebsforschung der Univer-sität Tübingen bestimmt sind. vv

Haus St. Ulrich umgebautMit einer Segnungsfeier am Donnerstag,27. November, um 10 Uhr wird der fastdreijährige Umbau des AltenpflegeheimsHaus St. Ulrich der Stuttgarter Caritas been-det. Die Feier findet in der nun vergrößertenKapelle statt. Neu entstanden bei der Sanie-rung sind helle Zimmer, attraktive Aufent-haltsbereiche, ein Tagespflegetrakt für De-menzkranke und moderne Wohnküchen, dieden pflegebedürftigen Menschen ein gemütli-ches Zuhause bieten sollen. Auch der Ein-gangsbereich und die komplette Heizungsan-lage des Hauses in Mönchfeld wurde moder-nisiert. Ein besonderer Blickfang sind diezehn Lackbilder, die der Stuttgarter KünstlerGeorg Frey dem Haus als Dauerleihgabe zurVerfügung gestellt hat. Die Gesamtbaukostenbelaufen sich auf elf Millionen Euro, wovon1,8 Millionen vom Land Baden-Württembergund rund 900 000 Euro von der Stadt Stutt-gart finanziert werden. kek

Helene Schneider-man tritt allein auf.

Täter melden sich am Telefon

24 S a m s t a g , 2 2 . N o v e m b e r 2 0 0 8 Stuttgarter Ze i tung Nr . 273S T U T T G A R T

Recommended