+ All Categories
Home > Documents > Tourismusnachrichtenp153887.typo3server.info/fileadmin/v1/images/content/inhaltsbe... · Keine...

Tourismusnachrichtenp153887.typo3server.info/fileadmin/v1/images/content/inhaltsbe... · Keine...

Date post: 17-Sep-2018
Category:
Upload: doankien
View: 212 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
22
2011 4 Tourismusnachrichten
Transcript

20114

Tourismusnachrichten

NIHK · TOUR ISMUSNACHR ICHTEN · 4 |2011

Herausgeber:Niedersächsischer Industrie- und Handelskammertag (NIHK)Hinüberstraße 16/1830175 Hannover

Mitglieder sind:Industrie- und HandelskammerLüneburg-Wolfsburg

Oldenburgische Industrie- und Handelskammer

Industrie- und HandelskammerOsnabrück-Emsland

Industrie- und HandelskammerStade für den Elbe-Weser-Raum

Industrie- und Handelskammerfür Ostfriesland und Papenburg

VerantwortlichMartin Exner, Tourismuspolitischer Sprecherdes NIHK, Geschäftsbereichs-leiter StandortpolitikIndustrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg

RedaktionChristina Schrödter, ReferentinIndustrie- und Handelskammer Lüneburg-WolfsburgAm Sande 1 · 21335 LüneburgTelefon: 04131 - 742 - 141Telefax: 04131 - 742 - 247E-Mail: [email protected]

Internet: www.n-ihk.de

Stand: Dezember 2011

Tourismusnachrichten4 | 2011

1

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Aktuelles 2

Hygiene-Barometer nicht vom Tisch ................................................................................................................................ 2

DTV-Tourismuspreis 2011 verliehen ................................................................................................................................. 3

Tourismusprojekt für den ländlichen Raum gestartet ................................................................................................. 3

Ende des DZT-Mandats für Inlandswerbung .................................................................................................................. 4

DEHOGA klassifiziert umweltbewusste Häuser ............................................................................................................. 4

NIHK forderte mehr Kooperation: Potenziale des Reittourismus nutzen ............................................................. 4

KinderFerienLand: Neues Qualitätssiegel für kinderfreundliche Betriebe in Niedersachsen ......................... 5

Juist will klimaneutral werden ........................................................................................................................................... 5

Niedersachsen übernimmt ServiceQ-Aufgaben für Bremen ..................................................................................... 5

Sparkassenstiftung vergibt Museumspreis 2011 .......................................................................................................... 5

Nachgefragt 6

Social Media im Tourismus - Status Quo und Konsequenzen .................................................................................. 6

Marktforschung und Statistik 9

IHK-Saisonumfrage: Niedersachsens Tourismusbranche weiter auf Erfolgskurs ............................................... 9

Aus der Region frisch auf den Tisch: Niedersachsens Gastwirte nutzen regionale Produkte ...................... 10

Verbraucher halten Bewertungsportale für glaubwürdig ........................................................................................ 11

Internet & Co. 11

Landsichten: Portal für ländliche Tourismusangebote .............................................................................................. 11

HRS kauft sich bei Hotel.de ein ........................................................................................................................................ 11

Google-Maps-Kartendienst wird kostenpflichtig ....................................................................................................... 11

Holidaycheck markiert Hotels mit gefälschten Bewertungen ................................................................................ 12

Recht & Steuern 12

Neues Gaststättengesetz verabschiedet ........................................................................................................................ 12

Lohnuntergrenze für das niedersächsische Gastgewerbe ........................................................................................ 13

Keine Abzocke mehr bei Telefon-Warteschleifen ....................................................................................................... 13

Reiseportal haftet für Hotelbewertungen ..................................................................................................................... 13

Sternewerbung nur für tatsächlich klassifizierte Objekte ....................................................................................... 14

Messen & Termine 14

Fort- und Weiterbildung 15

Veröffentlichungen 18

Zu guter Letzt 18

2

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Aktuelles

Hygiene-Barometer nicht vom Tisch

Im September 2011 tagte die Verbraucherschutzministerkonferenz in Bremer-haven. Auf der Tagesordnung: Das Hygiene-Barometer. Wir erinnern uns: die Verbraucherschutzminister haben im Mai 2011 beschlossen, dass die Ergebnisse amtlicher Kontrollen im Lebensmittelbereich veröffentlicht werden sollen. Die Wirtschaftsminister wiederum haben sich im Juni 2011 entschieden gegen dieses Vorhaben ausgesprochen – die Unternehmen würden an den Pranger gestellt, es entstünden zusätzliche Kosten, ohne dass dem ein zusätzlicher Nutzen für den Verbraucher gegenüberstehe. Mit ähnlichen Argumenten hat sich auch Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsministerium, ablehnend zu den Hygiene-Barometerplänen geäußert. Bundesvebraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) ist nun bemüht, diesen Kon-flikt aufzulösen und einen Konsens zwischen den Verbraucherschutz- und den Wirtschaftsministern herzustellen. Das heißt jedoch keinesfalls, dass die Pläne zum Hygiene-Barometer vom Tisch sind. Im Gegenteil – das Projekt Hygiene-Barometer wird weiter vorange-trieben. Das Konzept wird nun auf Amtschefebene gemeinsam von Wirtschafts- und Verbraucherministerium überarbeitet, die Bedenken und Befürchtungen der Kritiker sollen dabei berücksichtigt werden. Bis Ende Januar 2012 soll dann ein neues Konzept für ein Hygiene-Kontrollbarometer stehen, um dann die nötige Rechtsgrundlage für die Einführung des Kontrollbarometers schaffen zu können. Dass das nicht so einfach werden dürfte, zeigt auch die Haltung des Nieder-sächsischen Wirtschaftsministers Jörg Bode. Anders als sein Kollege Gert Lin-demann (CDU), der als Verbraucherschutzminister die Hygienekennzeichnung be-fürwortet, sagt er klar: „Ich lehne die Hygiene-Ampel für Gaststätten ab.“ Hygie-ne sei generell nicht klassifizierbar. Denn Lebensmittelhygiene sei gesetzlich vor-geschrieben und unteilbar, so Bode in der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Was soll ein Gast von einem Betrieb halten, der ein Zertifikat 2. Klasse erhalten hat? Ent-weder ist seine Hygiene, gemessen an den gesetzlichen Vorgaben, hundertpro-zentig oder sie ist es nicht.“ Spielräume dazwischen dürfe es aus Sicht des Ver-brauchers nicht geben. Zudem habe die Veröffentlichung von Kontrollergebnis-sen in Form eines Barometers „eine prangerähnliche Wirkung für die Unterneh-men. Selbst bei nur geringen Beanstandungen und auch bei umgehender Män-gelbeseitigung bleibt die Kennzeichnung bis zur nächsten Kontrolle bestehen. Damit wird der Unternehmensfortbestand gefährdet, ohne dass hierfür eine Rechtfertigung besteht.“ Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband lehnt die Pläne gänzlich ab.

3

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Der NIHK sieht die Einführung eines Hygiene-Barometers ebenfalls ausgespro-chen kritisch. Im September befragte der DIHK niedersächsische Unternehmen aus Hotellerie, Gastronomie und Handel zu diesem Thema. Die Online-Blitzumfrage zeigt: Rund 88 Prozent gehen davon aus, dass die Einführung des Hygiene-Barometers zu wirtschaftlichen Problemen führen werde. Außerdem sind rund 78 Prozent der Ansicht, dass das Hygiene-Barometer den Verbraucher verunsichern und dazu beitragen kann, dass er sich über die Art der Beanstandungen falsche Vorstellun-gen macht.

www.ihk-lueneburg.de > Dok.-Nr. 205090 (

Große Einigkeit (86,1 Prozent) herrscht darüber, dass eindeutig gesundheitsge-fährdende Betriebe nach geltendem Recht geschlossen werden müssen. Ohne Gefährdungslage gäbe es keinen Anlass, die Veröffentlichung der Kontrollergeb-nisse vorzuschreiben. Dazu reichte nach Ansicht von etwas mehr als zwei Drit-teln der Befragten die bisherige Regelung ohne Veröffentlichung aber völlig aus.

DTV-Tourismuspreis 2011 verliehen

www.deutscher-tourismusverband.de

Zum siebten Mal verlieh der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) im No-vember den Deutschen Tourismuspreis. Die prämierten Unternehmen konnten sich unter 89 Bewerbern durchsetzen und zeichnen sich durch Weitblick und Sinn fürs Neue aus. Die Plätze 1-3 gingen nach Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Projekte aus Niedersachsen finden sich zwar nicht auf dem Siegertreppchen, aber dennoch im Innovationsreport 2011, dem Magazin zum Deutschen Touris-muspreis. Unter den „nominierungswürdigen“ Beispielen finden sich z. B. die Bad Zwischenahner Gesundheits-App, die Website www.das-gelbe-vom-eiland.de der ostfriesischen Inseln oder das Marketingprojekt „Meine Insel“ des Staatsbads Norderney. Der Innovationsreport steht kostenlos zum Download bereit.

Tourismusprojekt für den ländlichen Raum gestartet

In ländlichen Räumen hat der Tourismus eine besondere Bedeutung für Ar-beitsplätze und Einkommen. Mit dem Ziel, die Chancen des Tourismus in ländli-chen Regionen besser zu erkennen und zu nutzen, startet die Bundesregierung daher das Projekt „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“. Insbesondere soll die Vernetzung der Akteure und Zielgruppen weiter vorangebracht werden.

www.bmwi.de www.drv.de

Im Fokus des Projekts „Tourismusperspektiven in ländlichen Räumen“ steht die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Praxisleitfäden. Das Projekt läuft bis Januar 2013. Die Umsetzung erfolgt durch den Deutschen ReiseVerband (DRV) als Projektträger in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Pro-ject M GmbH und dem Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuro-pa GmbH (N.I.T.).

4

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Ende des DZT-Mandats für Inlandswerbung

Zum Jahresende 2011 läuft das Mandat der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) für das Inlandsmarketing des Reiselandes Deutschland aus.

www.reiseland-niedersachsen.de

Ab 2012 werden die einzelnen Länder die Eigenvermarktung übernehmen, in un-serem Fall die TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN).

DEHOGA klassifiziert umweltbewusste Häuser

Die Themen Umwelt- und Klimaschutz haben auch im Gastgewerbe weiter an Bedeutung zugenommen. Verbraucher und Gäste sind kritischer und sensibler geworden. Kommunizierbares Umweltengagement ist längst mehr als ein positi-ver Imagefaktor.

Der DEHOGA-Umweltcheck ermöglicht es Gastwirten, bei überschaubarem Arbeits- und finanziellem Aufwand einen transparenten Nachweis ihrer Um-weltaktivitäten zu erstellen. Er wurde für die spezifischen Anforderungen des Gastgewerbes und seiner vorranging klein- und mittelständisch geprägten Be-triebe konzipiert und bietet eine Lösung, die weniger komplex und kostenintensiv ist als „größere“ Umweltauszeichnungen oder Umweltmanagementsysteme (z. B. EMAS, ISO 14001). Bei erfolgreichem Abschluss des Umweltchecks erhält der Teilnehmer eine of-fizielle Auszeichnung in Bronze, Silber oder Gold, mit der er werben kann. Eine detaillierte Auswertung seiner Betriebskennziffern erlaubt außerdem eine Selbst-einschätzung seines betrieblichen Umweltengagements im Vergleich zu anderen, gleichartigen Betrieben.

www.dehoga-umweltcheck.de

Zu guter Letzt bekommt jeder Teilnehmer auch Tipps und Hinweise zur weiteren Optimierung seiner umweltbewussten Betriebsführung und zur Ausschöpfung von Einsparpotentialen. Der DEHOGA hilft zudem bei der Vermarktung der Um-weltcheck-Auszeichnung.

NIHK forderte mehr Kooperation: Potenziale des Reittourismus nutzen

www.n-ihk.de > Dok.-Nr. 1560

„Niedersachsen galoppiert an - Potenziale des Reittourismus aktiv nutzen!“ lautete der Titel einer Veranstaltung des Niedersächsischen Industrie- und Han-delskammertages (NIHK) Ende September in Luhmühlen. Anwesend waren rund 90 Vertreter aus Tourismus- und Reitwirtschaft, Kommunen und Verbänden. „2 Millionen aktive Reiter und 11 Millionen pferdeinteressierte Deutsche machen noch keinen Reittourismus: Gerade hier kommt es auf eine Kooperation zwischen unterschiedlichsten touristischen Leistungsträgern und den Anbietern einer ent-sprechenden kommunalen Infrastruktur an“ so Martin Exner, tourismuspoliti-scher Sprecher des NIHK. Mehr Infos zum Thema und die Vorträge der Veranstal-tung stehen kostenlos zum Download bereit.

5

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

KinderFerienLand: Neues Qualitätssiegel für kinderfreundliche Betriebe in Niedersachsen

www.kinderferienland-niedersachsen.de

Ab sofort können sich Betriebe in Niedersachsen mit dem Qualitätssiegel „KinderFerienLand Niedersachsen“ zertifizieren lassen. Auf Initiative der nie-dersächsischen Reiseregionen, der Arbeitsgemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande e.V., der TourismusMarketing Niedersachsen und des Niedersächsi-schen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr können Unternehmen in den Bereichen Beherbergung, Gastronomie sowie Freizeit- und Erlebnispark das Qualitätssiegel erwerben. Wo immer das KinderFerienLand-Zeichen zukünftig zu sehen ist, finden sich besonders familienfreundliche Angebote für ganz unter-schiedliche Altersklassen vom Kleinkindalter bis hin zum Teenager. So werden zum Beispiel der Service, die Sicherheit und die generelle Ausstattung für Fami-lien geprüft und bewertet. Die Qualitätsprüfung erfolgt durch unabhängige Prü-fer aus den unterschiedlichen Reiseregionen.

Juist will klimaneutral werden

www.juist.de www.futouris.org

Ein ehrgeiziges Ziel hat sich die Insel Juist gesetzt: laut ihrer Homepage will Juist die „erste klimaneutrale Tourismusdestination der Welt“ werden. Mit Un-terstützung des Vereins Futoris will Juist vor allem den CO₂-Ausstoß deutlich re-duzieren. Umwelt- und Naturschutz haben auf der autofreien Insel schon seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert, und das nicht ganz ohne Eigennutz - auf-grund der Insellage ist Juist besonders vom Klimawandel betroffen.

Niedersachsen übernimmt ServiceQ-Aufgaben für Bremen

www.servicequalitaet-niedersachsen.de Schulungstermine: siehe Rubrik Fort- und Weiter-bildung

Ab sofort ist die von der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) wahrgenommene Koordinierungsstelle der Initiative ServiceQualität Deutschland in Niedersachsen auch für ServiceQualität-Aufgaben des Bundeslandes Bremen zuständig. Die neue Koordinierungsstelle ist somit zukünftig Ansprechpartner für alle Aufgaben rund um das Thema ServiceQualität in Niedersachsen, Bremen und Bremerhaven.

Sparkassenstiftung vergibt Museumspreis 2011

Alle zwei Jahre vergibt die Niedersächsische Sparkassenstiftung den Niedersäch-sischen Museumspreis für vorbildliche Leistungen und Entwicklungen. Die dies-jährigen Auszeichnungen:

www.nsks.de/nsks/museen/museumspreis

• Das Emsland Moormuseum in Geeste überzeugte mit seiner vorbildlichen Weiterentwicklung zu einem führenden Moormuseum in Europa.

• Das Deutsche Marinemuseum, Wilhelmshaven, wurde wegen seiner wis-senschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Geschichte der Deut-schen Marinen seit 1843 prämiert.

• Das HöhlenErlebnisZentrum, Bad Grund, wird ausgezeichnet für die inno-vative Vermittlung der Geschichte der „ältesten Familie der Welt“.

6

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Nachgefragt

In dieser Rubrik finden Sie in unregelmäßiger Folge Beiträge namhafter Autoren aus der Tourismuswissenschaft und –wirtschaft. Dieses Mal lesen Sie einen Bei-trag von Michael Faber und Jens Oellrich von „Tourismuszukunft – Institut für eTourismus“.

Social Media im Tourismus - Status Quo und Konsequenzen

In Zeiten von öffentlichen Diskussionen über den Datenschutz im Internet, von dem geplanten Börsengang von Facebook, einer der wahrscheinlich größten Börsengänge im nächsten Jahr, oder dem neuen Sozialen Netzwerk Google Plus, welches in diesem Herbst freigeschaltet wurde, ist es erlaubt, ein Resümee über den Standort der Tourismusbranche zu ziehen. Gerade die Reisebranche lebte schon immer von dem sozialen Element der heimischen Diavorträge, in denen die Reiseerlebnisse mit den Freunden geteilt wurden. Dies spiegelt sich in vielen Untersuchungen auch in den Zahlen über die wichtigsten Kanälen zur Urlaubsinspiration wider. Traditionell nimmt Platz eins die Empfehlung von Freunden und Bekannten ein. Mit dem Aufkommen des Social Webs seit dem Jahr 2006 ergeben sich gerade für die Tourismusbranche neue Vermarktungsmöglichkeiten, da die Empfehlun-gen von Freunden im Netz sichtbar werden und damit von räumlichen und zeitli-chen Einschränkungen, wie es diese beim „Diavortrag“ gibt, unabhängig werden. Es verwundert daher nicht, dass die Reisebranche sich intensiv mit dem Social Web auseinandersetzt und darin eine Lösung für Vermarktung sehen. STATUS QUO IN DER TOURISMUSBRANCHE Die TOUROM Studie ist eine der umfangsreichsten Untersuchungen in der Tou-rismusbranche, um den aktuellen Status-Quo der Branche zu dokumentieren. Be-teiligt haben sich insgesamt 4.000 Mitarbeiter von verschiedenen Unternehmen in der Branche. Neben Leistungsträgern, wie Hotels und Transportunternehmen, wurden auch Reiseveranstalter, Reisemittler und Destinationsmanager sowohl aus dem Business- als auch aus dem Leisure Travel befragt.

Die Ergebnisse der TOUROM-Studie „Social Media in der Reisebranche“ ergeben, dass Touristiker online-affin sind und Social Media auch für die Arbeit nutzen – die Unternehmen selbst hinken größtenteils aber hinterher.

Touristiker sind internet-affin, haben zu 50,2 Prozent mobile Endgeräte und nutzen - neben E-Mail und Suchmaschinen – insbesondere die Social Networks Facebook und XING intensiv (89, 2 Prozent sind zumindest in einem Netzwerk Mitglied). Xing setzen 96 Prozent und Facebook 72 Prozent der User dabei zu-mindest gelegentlich auch beruflich ein - oft am Arbeitsplatz. Die Erlaubnis da-für haben immerhin 73 Prozent der Befragten. Eine Mehrzahl (74,1 Prozent)

7

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

wünscht sich arbeitsrelevante Informationen über Social Media – 38,8 Prozent davon sogar sehr gerne. Jedoch ist für 69,2 Prozent dort Werbung ein rotes Tuch.

Konzentration auf Facebook – Destinationen und Hotels vorne Die touristischen Unternehmen konzentrieren ihre Social Media-Aktivitäten

auf Facebook und 48 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen bereits über eine eigene Seite verfügt. Weitere Kanäle sind ein Twitter-Account (33 Prozent) und ein Eintrag bei Google Places (23 Prozent). Nachhaltig relevante Kanäle, wie Weblogs, die es dem Unternehmen ermöglichen, sich personifiziert darzustellen und gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Suchmaschinenplatzierungen ha-ben, setzen nur die wenigsten ein. Zwar wollen viele Touristikunternehmen in Zukunft aktiver werden, jedoch fehlt bei 71 Prozent der Befragten eine Social Media-Strategie. Auch Gespräche über das Unternehmen und seine Marken werden nur bei 15 Prozent überwacht. Das mag an den nötigen zeitlichen und personellen Ressourcen liegen, denn nur ein Drittel stellt mehr als fünf Arbeitsstunden pro Woche dafür bereit.

8

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Betrachtet man die Facebook-Aktivität der Branchensegmente, dann liegen Destinationsorganisationen und Hotels vorne. 74 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen eine eigene Facebook-Seite hat. Aktiv sind ebenfalls Verkehrsträ-ger (64 Prozent mit einer Facebook-Seite) und Reiseveranstalter (58 Prozent). Die Schlusslichter bilden Reisemittler Business (40 Prozent) und Leisure (34 Prozent). Auch beim Einsatz von Social Media Marketing als Online-Marketing-Instrument stehen die Destinationen an der Spitze. 63,1 Prozent der Befragten aus Destinationsorganisationen geben an, dass sie Social Media Marketing be-treiben. Es folgen Hotels und Verkehrsträger mit je 58 Prozent. Bei den Reisever-anstaltern sind es weniger als die Hälfte (48,9 Prozent), im Bereich Business Tra-vel 28 Prozent an. Die Reisemittler hinken mit nur 23,5 Prozent bei der Anwen-dung von Social Media Marketing hinterher. KONSEQUENZEN FÜR DIE TOURISMUSBRANCHE Die touristischen Unternehmen haben sich mehrheitlich noch nicht mit dem Social Web in ausreichender Form auseinandergesetzt, die Notwendigkeit dafür geben aber der Markt und die wachsende Bedeutung dieser Plattformen in der

9

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Gesellschaft vor. Was bleibt damit für die Unternehmen zu tun? Gerade die stark anwachsenden Möglichkeiten und Vermarktungschancen im Social Web erfordern eine strategische Auseinandersetzung mit dem Thema. Klar definierte Ziele für die Aktivitäten im Social Web und eine eindeutige themati-sche Positionierung des Unternehmens stellen den Kompass dar, um zwischen den vielen Plattformen und Diensten nicht die Orientierung zu verlieren. Auf Ba-sis dieser strategischen Überlegungen lassen sich die konkreten Schritte ableiten, wie: die Erstellung der richtigen Texte, die Verwendung der richtigen Keywords, die Produktion des passenden Contents, die Auswahl der richtigen Plattformen und Dienste. Aus der Studie geht auch hervor, dass viele Mitarbeiter privat die sozialen Medien intensiv nutzen. Dies verdeutlicht auch nochmal die Notwendigkeit von sogenannten „Social Media Guidelines“, welche als Grundlage für ein produktives Miteinander zwischen Unternehmen und Mitarbeiter dient und aufkommende Frage im Umgang mit dem Web klärt. Für den Deutschlandtourismus hat das Bundesland Rheinland-Pfalz eine Vorrei-terrolle eingenommen, hier wurden Themen, Plattformen und Inhalte definiert, sowie Richtlinien für die einzelnen Leistungsträger entwickelt, wie die Bundes-land einheitliche Strategie umgesetzt werden kann.

Kontakt: Tourismuszukunft – Institut für eTourismus, 85072 Eichstätt [email protected] www.tourismuszukunft.de

Die Autoren: Jens Oellrich ist geschäftsführender Gesellschafter bei Tourismus-zukunft – Institut für eTourismus. Er ist spezialisiert auf die touristische IT Infra-struktur, die Entwicklungen im Internet sowie die Frage, wie die aktuellen Ent-wicklungen in der Tourismusbranche eingesetzt werden können. Michael Faber ist Geschäftsführer bei Tourismuszukunft – Institut für eTouris-mus. Sein Themenschwerpunkt ist eTourismus bei Reisemittlern und Reiseveran-staltern sowie und Web 2.0 und Online Marketing im Reisevertrieb.

Marktforschung und Statistik

IHK-Saisonumfrage: Niedersachsens Tourismusbranche weiter

auf Erfolgskurs

Die Urlaubsfreude, das Feierabendbier und das Abendessen im Lieblingsrestau-rant – all das lässt sich der Verbraucher ungern nehmen, sofern es seine wirt-schaftliche Situation zulässt. Und das scheint zurzeit der Fall zu sein: Allen Hiobsbotschaften aus der Euro-Zone zum Trotz war die Konsumlaune im Sommer und Herbst noch ungetrübt. Dieses Fazit ziehen die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern aus ihrer aktuellen halbjährlichen Saisonumfrage Touris-mus. Die positive Stimmung spiegelt sich auch in Niedersachsens Tourismus-Konjunktur wider: Die Lage in Niedersachsens Beherbergungs- und Gastronomie-betrieben, bei Campingunternehmern sowie bei Reisebüros und –veranstaltern ist nach Abschluss der Sommersaison ausgesprochen gut.

10

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Mehr zu den Umfrageer-gebnissen finden Sie unter www.n-ihk.de

Bei den Reisebüros und -veranstaltern hat sich die Gesamtlage besonders gut entwickelt. Rekordverdächtige 48 Prozent schätzen ihre gegenwärtige Lage als „gut“ ein – ein Wert, der weit über das Niveau zurückliegender Umfragen hin-ausgeht und in den vergangenen zehn Jahren überhaupt nicht vorkam (zum Ver-gleich: Sommer 2010: 28 Prozent, Sommer 2009: 21 Prozent). Nur neun Prozent der Befragten ging es schlechter als im Vorjahr. Auch der Blick in die Zukunft fällt relativ optimistisch aus: Rund ein Drittel der Unternehmen erwartet eine bessere Wintersaison als im Vorjahr, etwas mehr als die Hälfte immerhin ein gleich bleibendes Niveau.

Aus der Region frisch auf den Tisch: Niedersachsens Gastwirte

nutzen regionale Produkte

Regionale Produkte findet man im niedersächsischen Gastgewerbe auf vielen Tellern: 77 Prozent der Gastwirte, die sich an der aktuellen Saisonumfrage Tou-rismus der niedersächsischen Industrie- und Handelskammern beteiligt haben, verwenden gezielt Lebensmittel aus der Region. Die große Mehrheit der Gastwirte hat damit einen Trend aufgegriffen, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Verwendung regionaler Produkte unterstützt die lokale Wirtschaft, schont die Umwelt und fördert die regionale Identität. Und das trifft auf Gegenliebe: Immer mehr Gäste interessieren sich dafür, wo das, was sie verzehren, eigentlich herkommt. Ob Heidekartoffel, Kohl oder Altländer Apfel, ob Wildspezialitäten, lokale Biere oder Fruchtsäfte – die Vielfalt regionaler Produkte ist groß. Projekte wie der Niedersachsenteller, der DEHOGA-Wettbewerb Regionale Küche, das Netzwerk „Regionale Esskultur“ oder die Rei-seangebote der TourismusMarketing Niedersachsen (TMN) unter dem Titel „Wo ist Ihr Leibgericht?“ rücken heimische Spezialitäten in den Fokus. Mit den Sonderfragen der Saisonumfrage haben die Niedersächsischen Industrie- und Handelskammern das Thema noch etwas genauer unter die Lupe genommen. Die gute Nachricht zuerst: Die Qualität der Produkte stimmt, nur acht Prozent der Wirte berichten hier über Probleme. Anders sieht es mit den Preisen und Lie-ferbedingungen aus - 54 bzw. 39 Prozent beurteilen diese als problematisch. Die größte Schwierigkeit (58 Prozent) besteht darin, dass die regionalen Produkte meist nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen Die Gäste mögen eben auch im Winter Tomatensalat und Apfelkuchen im Frühjahr. Um die Gästewünsche erfül-len zu können, müssen die Gastwirte daher doch Waren aus weiterer Entfernung kaufen.

Mehr zum Thema finden Sie unter www.n-ihk.de

In Sachen Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Gastronomen, Landwirten und lebensmittelverarbeitenden Betrieben vor Ort steckt zudem noch Potenzial: 73 Prozent der befragten Gastwirte sind der Meinung, dass diese Ver-netzung besser werden könnte, 61 Prozent wüssten gern mehr über das Angebot.

11

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Verbraucher halten Bewertungsportale für glaubwürdig Die meisten Internetnutzer halten Hotelbewertungen im Internet für glaub-würdig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Internationalen Hochschule Bad Honnef Bonn (IUBH) im Auftrag des Verbands Internet Reisevertrieb (VIR).

www.v-i-r.de > VIR Marktforschung > VIR Tourismusmarktfor-schung > Der Online-Reisemarkt

Unter den mehr als 1000 befragten Internetnutzern gaben 95 Prozent an, dass sie den Bewertungen Glauben schenken. Bei rund 75 Prozent entsprach das Ho-tel während der Reise der Beschreibung im Internet, 14 Prozent der Befragten fand die Hotelunterkunft sogar besser als ursprünglich im Bewertungsportal be-schrieben. Rund 65 Prozent der Befragten gab an, Bewertungsportale als Ent-scheidungshilfe vor der Buchung einer Reise zu nutzen. Die Studie steht auf der Homepage des VIR kostenlos zum Download bereit.

Internet & Co. Landsichten: Portal für ländliche Tourismusangebote

www.landsichten.de www.landsichten-niedersachsen.de Kontakt: Arbeitsgemein-schaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande e. V. www.bauernhofferien.de

Das neue Internetportal „Landsichten“ eröffnet neue Recherchemöglichkeiten für ländliche Tourismusangebote. Das Portal bündelt rd. 2.500 Angebote aus 12 Bundesländern, unter www.landsichten-niedersachsen.de können direkt die nie-dersächsischen Angebote angesteuert werden. Eine gezielte Suche nach dem passenden Angebot ermöglicht die Gliederung der Angebote nicht nur nach Urlaubsregionen, sondern auch nach Hoftypen (z. B. Reiterhof, Wellnesshof oder Heuhotel) und nach Urlaubsthemen (Kulinarik, Rad-fahren, Golfen, Angeln u. v. m.). Wer passende Angebote im Portal gelistet haben möchte, wendet sich an die Arbeitsgemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande e. V.

HRS kauft sich bei Hotel.de ein www.hrs.de www.hotel.de

Die Gründungsaktionäre der Hotel.de AG haben ihre Anteile in Höhe von 61,6 Prozent an die Hotel Reservation Service GmbH (HRS) Köln, verkauft. Beide In-ternetportale bleiben bestehen, es wird aber mit erheblichen Synergieeffekten gerechnet.

Google-Maps-Kartendienst wird kostenpflichtig

www.google.de/maps Google erschließt sich neue Einnahmequellen. Der Internetkonzern hat jetzt

neue Nutzungsbedingungen für den Kartendienst Maps veröffentlicht, viele Un-ternehmen dürfen Google Maps künftig nur noch gegen Bezahlung in ihre Web-seiten einbinden. Google verringert damit seine Abhängigkeit vom Anzeigenver-kauf. Privatanwender, gemeinnützige und nicht kommerzielle Organisationen können Google Maps auch weiterhin kostenlos nutzen.

12

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Holidaycheck markiert Hotels mit gefälschten Bewertungen

www.holidaycheck.de

Bei Holidaycheck werden ab sofort Hotels gekennzeichnet, für die gefälschte Bewertungen abgegeben wurden oder bei denen der Verdacht darauf besteht. Nach eigenen Angaben sind bei Holidaycheck 60 Mitarbeiter mit der Authentizi-tätsprüfung von Bewertungen befasst. Wenn dort Hotels auffallen, die versu-chen, auf Bewertungen und Weiterempfehlungen Einfluss zu nehmen oder diese zu verfälschen, werden sie künftig mit „Achtung Manipulation“ oder „Vorsicht Verdacht“ markiert. Die Markierung wird nur dann entfernt, wenn der Hotelier aktiv zur Klärung der Situation beiträgt. Zudem behält sich HolidayCheck rechtli-che Schritte gegen Manipulierer vor.

Recht & Steuern Neues Gaststättengesetz verabschiedet

Am 1. Januar 2012 tritt das neue Niedersächsische Gaststättengesetz in

Kraft. Es ersetzt das bisher gültige Bundesgaststättengesetz. Die wichtigste Neuerung: Statt einer Erlaubnispflicht besteht nur noch eine Anzeigepflicht. Das heißt im Klartext: die kostenintensive und komplizierte Konzession entfällt, auch der Besuch einer Gaststättenunterrichtung ist nicht mehr notwendig. Wer jetzt ein Gaststättengewerbe aufnehmen möchte, muss dies lediglich vier Wochen vorher bei der örtlichen Gewerbemeldestelle anzeigen. Wer alkoholi-sche Getränke ausschenken möchte, muss außerdem seine persönliche Zuverläs-sigkeit anhand eines polizeilichen Führungszeugnisses und eines Auszugs aus dem Gewerbezentralregister nachweisen. Die Anzeigepflicht gilt auch für Zweig-niederlassungen, Zweigstellen und wenn das bisherige Angebot um auf alkoholi-sche Getränke oder zubereitete Speisen ergänzt wird, ebenso für vorübergehende Gaststättenbetriebe (z. B. Ausschank auf Festen, Bierwagen etc.). Die Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs bekommt im neuen Gesetz mehr Gewicht: Mindestens ein alkoholfreies Getränk muss künftig günstiger sein als das preiswerteste alkoholische Getränk. Außerdem darf der Gastwirt an offen-sichtlich Betrunkene keinen Alkohol mehr ausschenken. Künftig wird es übrigens auch verboten sein, von den Gästen Entgelt für die Toilettenbenutzung zu verlangen. Einzige Ausnahme: die Autobahnraststätten.

Den Gesetzestext finden Sie im Nds. Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 27 vom 17.11.2011, S. 415 www.rechtsvorschriften-niedersach-sen.de/gvbl/2011

Bisherige Erlaubnisse verlieren zum Jahreswechsel ihre Gültigkeit. Wer aber nach dem alten Recht eine Erlaubnis erhalten hat, muss das Gewerbe jetzt nicht neu anzeigen; evtl. erteilte Auflagen und Anordnungen gelten weiter. Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrer IHK.

13

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Lohnuntergrenze für das niedersächsische Gastgewerbe

Seit dem 1. Dezember 2011 wurden in Niedersachsen die Entgeltgruppen 1 und 2 des Tarifvertrags zwischen NGG und DEHOGA vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr als allgemeinverbindlich erklärt. Für alle Betriebe, die gewerbsmäßig beherbergen und/oder Speisen und/oder Getränke abgeben, gilt nun ein Bruttomindestlohn von 7,94 Euro pro Stunde. Zu den betroffenen Betrieben gehören Betriebe der Handelsgastronomie, der Sys-temgastronomie, der Gemeinschaftsverpflegung, der Caterer und Dienstleister, die branchentypische Aufgaben des Gastgewerbes in Institutionen oder anderen Unternehmen übernehmen. Weiter sind Reservierungs- und Verwaltungsbetriebe des Gastgewerbes oder gastgewerbliche Nebenbetriebe erfasst. Alle Beschäftigten im Gastgewerbe in Niedersachsen verdienen demnach min-destens 1342 Euro brutto im Monat als ungelernte Kraft.

www.dehoga-niedersachsen.de

Niedersachsen ist damit das erste Bundesland, das eine Lohnuntergrenze für alle Betriebe verpflichtend eingeführt hat.

Keine Abzocke mehr bei Telefon-Warteschleifen

Gesetz zur Änderung tele-kommunikationsrechtlicher Regelungen (Bundestags-Drucksache 17/5707 unter www.bundestag.de)

Gebühren kassieren, während der Anrufer in der Warteschleife hängt – das ist künftig verboten. Im Oktober wurde der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher Regelungen beschlossen. Künftig dürfen Anrufer erst dann für besondere Serviceleistungen zur Kasse gebeten werden, wenn ihr Anliegen auch tatsächlich bearbeitet wird. Sowohl vor- als auch nachgelagerte Warteschleifen müssen dagegen gebührenfrei bleiben.

Reiseportal haftet für Hotelbewertungen

Wer im Internet ein Reisebuchungsportal betreibt, in dem auch fremde Hotel-bewertungen publiziert werden, haftet für die Richtigkeit der in den Bewertun-gen behaupteten Tatsachen. In einem Verfahren vor dem Landgericht Hamburg stritten die Inhaberin eines Hotels und die Betreiberin eines Online-Reiseportals miteinander. Die Klägerin wollte erreichen, dass es der Beklagten gerichtlich verboten wird, in dem Bewer-tungsbereich ihres Portals bestimmte geschäftsschädigende Behauptungen Drit-ter über das Hotel der Klägerin zu verbreiten. Die Beklagte vermittelt in ihrem Reiseportal Reisen und Hotelübernachtungen. Zugleich bietet sie Internetnutzern die Möglichkeit, in dem Bewertungsbereich des Portals detaillierte Kommentare über Hotels und Reisen abzugeben und die Kommentare anderer Nutzer anzusehen. Auch über das Hotel der Klägerin be-fanden sich Bewertungen im Portal der Beklagten. In diesen Bewertungen be-schwerten sich mehrere Nutzer über zahlreiche Mängel ihrer Unterkunft.

14

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Die Klägerin argumentierte vor der zuständigen Wettbewerbskammer, die in dem Portal publizierten Kommentare enthielten unwahre Tatsachenbehauptungen. Mit ihrer Verbreitung verstoße die Beklagte als Mitwettbewerberin gegen das Wettbewerbsrecht. Die Beklagte hielt dagegen, ein Verstoß gegen das Wettbe-werbsrecht komme nicht in Betracht, da sie als Betreiberin des Meinungsportals gar nicht Mitwettbewerberin der Klägerin sei. Vielmehr betreibe sie das Mei-nungsportal unabhängig von dem Online-Reisebüro. Die Publikation der Nutzer-bewertungen diene allein kommunikativen Zwecken, und die in den Bewertun-gen enthaltenen Äußerungen mache sie sich auch nicht zu Eigen. Das Gericht hat der Klage überwiegend stattgegeben und es der Beklagten ver-boten, mehrere der von der Klägerin angegriffenen Nutzerkommentare zu ver-breiten. Die Beklagte betreibe das Bewertungsportal als Teil ihres gewerblichen Online-Reisebüros. Buchungsgeschäft und Bewertungsportal seien derart eng-maschig verbunden, dass eine klare Trennung in zwei verschiedene Geschäftsbe-reiche nicht möglich sei. Im Vordergrund stehe für die Beklagte bei dem Mei-nungsportal nicht das uneigennützige Motiv, die Öffentlichkeit zu informieren, sondern die Attraktivität ihres gewerblichen Online-Angebots zu steigern. Daran sei nichts verwerflich, jedoch würden andere Maßstäbe gelten als für die Betrei-ber rein informativer und nicht gewerblichen Zwecken dienender Bewertungs- und Meinungsäußerungsportale. Wer als Mitbewerber einen anderen Mitbewer-ber herabsetze, werde strenger beurteilt, als derjenige, der nicht gewerblich tätig sei. Wer als Mitwettbewerber herabsetzende Tatsachen über einen anderen Wettbewerber verbreite, müsse diese auch beweisen können. Dies sei der Beklag-ten nur zum Teil gelungen. (Quelle: Deutsche Anwalts- und Steuerberatervereini-gung für die mittelständische Wirtschaft e. V. )

Sternewerbung nur für tatsächlich klassifizierte Objekte

Urteil des Landgerichts Rostock vom 14. Septem-ber 2011, AZ: 5 HK O 62/11

Die Wettbewerbszentrale hat erfolgreich gegen einen Anbieter von Ferien-wohnungen geklagt, der im Internet sein gesamtes Haus mit mehreren Ferien-wohnungen mit 4 Sternen beworben hatte, obwohl nur eine Wohnung an der DTV-Klassifizierung teilgenommen und mit 4 Sternen ausgezeichnet worden war. Der Anbieter hatte die Sternesymbole unmittelbar neben dem Hausnamen plat-ziert. Dies stellt nach Ansicht des Gerichts eine wettbewerbswidrige Werbung dar. Das Gericht untersagte dem Anbieter unter Androhung eines Ordnungsgel-des von bis zu 250.000 Euro, ersatzweise Ordnungshaft bis zu sechs Monaten, die Werbung mit einer Sternenauszeichnung für das gesamte Haus, sofern nicht für sämtliche zum Haus gehörenden Ferienwohnungen eine gültige Klassifizie-rung (mit 4 Sternen) nach den Kriterien des Deutschen Tourismusverbandes e.V. vorliegt. (Quelle: DTV)

Messen & Termine

06. – 08.01.2012 Tourisma & Caravaning Magdeburg www.expotecgmbh.de

15

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

06. – 08.01.2012 Chemnitzer Reisemarkt Chemnitz www.chemnitzer-reisemarkt.de

14. – 22.01.2012 CMT – Die Urlaubsmesse Stutt-

gart

Stuttgart www.messe-stuttgart.de

20. – 22.01.2012 CFR – Caravan Freizeit Reisen Oldenburg www.weser-ems-halle.de 20. – 21.01.2012 Reisebörse Essen Essen www.reiseboersen.de 20. – 22.01.2012 Viva Touristika & Caravaning Rostock www.expotecgmbh.de 21. – 29.01.2012 boot Düsseldorf www.boot.de 27. – 28.01.2012 Reisebörse Hamburg Hamburg www.reiseboersen.de 27. – 29.01.2012 Dresdner Reisemarkt Dresden www.dresdner-reisemarkt.de 30. - 31.01.2012 Deutscher Hotelkongress Berlin www.deutscher-

hotelkongress.de 08. – 12.02.2012 Reisen Hamburg Hamburg www.reisenhamburg.de 17. – 18.02.2012 Reisebörse Bremen Bremen www.reiseboersen.de 22. – 26.02.2011 Reise + Camping Essen www.reise-camping.de 07. – 11.03.2012 ITB Berlin Berlin www.itb-berlin.de 09. – 14.03.2012 Internorga Hamburg www.internorga.de Fort- und Weiterbildung

IHK Lüneburg-Wolfsburg

02.02.2012 Kundenorientierter Internetauftritt in der Hotellerie - Zielgruppengerechtes

Schreiben und Aufbereiten von Texten Lüneburg, 338 Euro / 169 Euro geförderte Teilnahme

06.02.2012 HACCP für den eigenen Betrieb aktuell angepasst und individuell umgesetzt - Hygieneschulung für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung Lüneburg, 165 Euro / 155 Euro für Mitglieder

06.02.2012 Kompetent und souverän am Telefon - der Umgang mit schwierigen Kunden

06. Februar 2012 in Wolfsburg von 9.00 bis 16.30 Uhr 260 Euro / 240 Euro für Mitglieder

16

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

09.02.2012 Junge Talente finden und zielsicher auswählen Lüneburg, 260 Euro / 240 Euro für Mitglieder

20.03.2012 Vertriebsrhetorik - Außergewöhnlich, attraktiv, anders

Celle, 260 Euro / 240 Euro für Mitglieder

26. – 27.03.2012

Fit für die praktische Abschlussprüfung der Köche/Köchinnen Lüneburg, 130 Euro

Kontakt: Christina Möller, 04131-742-163, [email protected] Oldenburgische IHK

12. - 19.01.2012 Business English Certificate CCI mit optionalem Zertifikat der Cambridge Univer-

sity – Preliminary Oldenburg, 990 Euro

20.01. – 09.06.2012 6 x 2 Tage

IHK-Führungstraining "Aus Potenzial Kompetenz gewinnen!" Oldenburg, 2.100 Euro

13.02. – 19.06.2012 5 x 1 Tag

Besser verkaufen - Das IHK-Erfolgstraining in fünf Stufen Oldenburg, 945 Euro

14.02.2012 Der freundliche und kompetente Empfang - am Telefon und persönlich, Oldenburg, 215 Euro

16.02.2012 Rechte, Pflichten und Haftungspotenzial der GmbH-Geschäftsführung, Oldenburg, 215 Euro

23.02.2012 Praxisforum: Reisekosten- und Bewirtungsrecht Oldenburg, 215 Euro

23.02.2012 Englisch am Telefon - Intensivseminar für internationale Telefongespräche

Oldenburg, 210 Euro

Kontakt: Petra Rabe, Tel.: 0441 2220-424, [email protected]

IHK für Ostfriesland und Papenburg

06.02.2012 HACCP-Seminar

Emden, 195 Euro

13. – 14.02.2012 Grundkenntnisse im Restaurant- und Bankettservie Emden, 370 Euro

Kontakt: Susanne Stomberg, Tel. 04921 8901-21,

[email protected]

17

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum

14.02.2012 Veranstaltungen und kleine Events professionell organisieren Cuxhaven, 195 Euro

16.02.2012 Zeitgemäße Korrespondenz nach DIN 5008 Cuxhaven, 160 Euro

02.03.2012 Vertrauensmanagement - Förderung einer "Vertrauenskultur" in Unternehmen Stade, 380

15.03.2012 Successful presentations in English Stade, 260 Euro

21.03.2012 Den Umgang mit "schwierigen Menschen" meistern Cuxhaven, 200 Euro

23.03.2012 Umstieg auf Office 2010 - die wichtigsten Änderungen in Word und Excel Stade, 120 Euro Kontakt: ServiceCenter, 04141/524-0, [email protected]

ServiceQualität Deutschland in Niedersachsen Stufe 1 (Qualitäts-Coach): 13. – 14.02.2012 Bad Bevensen, 295 Euro plus MwSt. 22. - 23.03.2012 Bremen, 295 Euro plus MwSt. Stufe 2 (Qualitäts-Trainer) 05. – 06.06.2012 Hann. Münden, 295 Euro plus MwSt. Geschlossene Schulungen zum Qualitäts-Coach und Qualitäts-Trainer können

darüber hinaus individuell vereinbart werden. Kontakt: www.servicequalitaet-niedersachsen.de, Agnetha Gläß, Tel. 0511 270 488–24, [email protected]

Details und Ansprechpart-ner zu IWiN gibt es auf der Internetseite Ihrer IHK und unter www.iwin-niedersachsen.de.

Das Land Niedersachsen gewährt u. U. Zuschüsse für Schulungen zum Quali-täts-Coach oder Qualitäts-Trainer. Im Rahmen des Projekts IWiN stehen für kleine und mittlere Unternehmen bis Mitte 2013 Fördermittel für Weiterbildung bereit.

18

NIHK – Tourismusnachrichten 4/2011

Veröffentlichungen

Sieben Branchenreports zum Thema „Innovativer Gesundheits-tourismus“

Die Branchenreports stehen kostenfrei zum Download unter www.innovativer-gesundheitstourismus.de,

Im Rahmen des Förderprojektes „Innovativer Gesundheitstourismus in Deutsch-land“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finanziell un-terstützt wurde, sind jetzt sieben Branchenreports erschienen: • Beherbergungsanbieter • Flächendestinationen • Gesundheitsregionen und Gesundheitsinitiativen • Kliniken, Gesundheitszentren und medizinisch-therapeutische Dienstleister • Kurorte und Heilbäder • Medizintechnik und Kommunikationstechnologie • Städtedestinationen Die Branchenreports analysieren Nachfragestrukturen und Trends, sie stellen au-ßerdem Vorzeige-Pioniere auf dem deutschen Markt vor. Sie geben daraus abge-leitete Handlungsempfehlungen für Akteure aus der Tourismus- und Gesund-heitswirtschaft.

Gebrauchsanleitung Gast: Gäste begeistern, geschickt verkaufen

Gebrauchsanleitung Gast: Gäste begeistern, geschickt verkaufen Frank Simmeth, ISBN 978-3-87515-060-5 32 Euro Matthaes Verlag, 70176 Stuttgart,

„Wenn du gut mit Gästen und Kunden umgehen möchtest, dann musst du schon ein wenig Psychologe sein…!“ Mit diesen Worten leitet der Autor diesen Ratgeber ein: Und das nicht ohne Grund – die „Gebrauchsanleitung Gast“ be-leuchtet, wie der Gast „tickt“. Dabei werden Aspekte der Wahrnehmung und Kommunikation ebenso behandelt wie psychologische und soziale Zusammen-hänge. So theoretisch, wie es zunächst klingt, ist das Buch aber nicht: der Leser er-fährt, wie er erfolgreich und auf Augenhöhe mit dem Gast kommuniziert, verbal und nonverbal. Zum anderen gibt es Tipps, wie man durch geschickte Verkaufs-gespräche den Umsatz steigern kann. Mehrere Frageteile regen dazu an, sich selbst zu überprüfen – was habe ich verstanden, was ist hängengeblieben? Prak-tische Tipps und Übungen helfen bei der Umsetzung in den Alltag.

Zu guter Letzt Alle Jahre wieder…wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weih-nachtsfest und ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2012. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und freuen uns schon darauf, Sie auch im neuen Jahr mit aktuellen News rund um die Tourismusbranche zu versorgen! Ihre Tourismusnachrichten-Redaktion

NIHK · TOUR ISMUSNACHR ICHTEN4 | 2011 · N IHK · TOUR ISMUSNACHR ICHTEN

20114

Tourismusnachrichten

Bildnachweis – Titel: Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. , Thomas

Rodriguez | Lüneburger Heide GmbH | Tourismus Marketing Niedersachsen

GmbH | Emsland Touristik GmbH | Kurverwaltung Langeoog

Umschlaginnenseite vorn: TourismusMarketing Niedersachsen GmbH |

Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe e. V. | Lüneburger Heide GmbH (2)

Umschlaginnenseite hinten: Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH |

Bilderbox (2) | Weserbergland Tourismus e. V.

Rückseite: TourismusMarketing Niedersachsen GmbH | Harzer Verkehrsver-

band e. V. | Mittelweser Touristik GmbH | Stadtmarketinggesellschaft

Wolfenbüttel mbH & Co. KG


Recommended