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Die strahlende Macht A4

Date post: 04-Jan-2017
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UtopiaZukunftsromaneNr. 271Clark DarltonDie strahlende MachtEin neues Element wird entdeckt

Personen:John Brack ProspektorJet seine FrauHunterson Bracks Gegner bei frheren AbenteuernBrenner Physiker bei HuntersonAdmiral Warner RaumflotteColonel Bixby RaumflotteCaptain Harras Captain Miller Lieutenant Hartman = Revolutionre

Der eisbedeckte Planet drehte sich langsam durch die Unendlichkeit des Raumes und folgte seiner vorgeschriebenen Bahn, die ihn innerhalb von 248 Jahren nur einmal um die fast sechs Milliarden Kilometer entfernte Sonne brachte, obwohl er doch annhernd fnf Kilometer in der Sekunde zurcklegte. Es gab kein Leben auf Pluto, dem uersten Planeten des Sonnensystems. Die Sonne selbst, ein heller Stern unter Tausenden, spendete weder Licht noch Wrme. Die Atmosphre von Pluto, vor vielen Jahrmilliarden entstanden, als der Planet sich noch von innen heraus erwrmte, war nichts als eine zwei oder drei Dezimeter dicke Eisschicht. Schwarz war der ewig dunkle Himmel, und nichts deutete darauf hin, da Pluto jemals Leben tragen wrde. Und doch lebte Pluto! Die durchsichtige Kuppel lag eingebettet zwischen zwei niedrigen Hhenrcken, eingeschlossen von Schneefeldern gefrorenen Gases. Sie leuchtete wie ein Juwel in der ewigen Nacht.Unter dieser Kuppel lag die Station der irdischen Raumflotte.Ein Observatorium nahm den grten Teil ein. Von hier aus wurden die Weiten des Kosmos erforscht und die wichtigen Informationen an die Zentrale auf der Erde weitergeleitet, wo man sie auswertete, um immer bessere und ausfhrlichere Sternenkarten herzustellen.Dicht daneben duckte sich das Verwaltungsgebude der Flotte mit den Unterknften. Die Funkstation lag ein wenig abseits. Das eigentliche Landefeld fr Raumschiffe befand sich auerhalb der Kuppel, unter der normale Verhltnisse herrschten und das Leben ohne erschwerende Bedingungen ermglichte. Eine groe Schleuse verband das Landefeld mit dem Innern der Kuppel.Einsam lebten hier die Mnner der Raumflotte, mit der Erde nur durch Funk und Fernsehen verbunden. Die Ultrawellen berwanden die Lichtgeschwindigkeit genauso wie die Schiffe der Flotte, die bis zu einer Entfernung von zehn Lichtjahren in das All vorgedrungen waren.Und doch blieb das Sonnensystem Zentrum der Macht und Mittelpunkt des bekannten Universums. Langsam nur drang der Mensch in die Weiten des Kosmos vor.Im Augenblick herrschte in der Station Aufregung. Zur Inspektion war Admiral Warner eingetroffen, der Oberkommandierende der gesamten Flotte. Im Grunde genommen ein vertrglicher Mensch, besa Warner den einen Nachteil, pedantisch und unnachgiebig in gewissen Kleinigkeiten zu sein. Das hatte Colonel Bixby bereits zu spren bekommen.Sie htten die Herkunft der rtselhaften Funkzeichen sofort feststellen lassen sollen! polterte Warner, als er die beunruhigenden Nachrichten erfuhr. Wie ist es mglich, da die Funkzeichen nicht entschlsselt werden konnten? Wozu, glauben Sie, haben wir einen berwachungsdienst?Colonel Bixby verbi seinen rger. Es war immer dasselbe mit Vorgesetzten. Man htte sie am liebsten hochkantig hinausbefrdert, und man mute sie statt dessen noch bitten, mglichst lange zu bleiben.Wir haben selbstverstndlich alles getan, um die Sendequelle ausfindig zu machen, versicherte er ruhig. Sie mu jenseits der Plutobahn liegen, also im interstellaren Raum.Reden Sie keinen Unsinn! knurrte Warner mit hochgezogenen Augenbrauen. Sie wissen genausogut wie ich, da unser Sonnensystem bei Pluto nicht zu Ende ist. Vereinzelte Asteroiden verirren sich auf ihrer regelmigen Bahn bis zu zehn Lichtstunden von der Sonne entfernt, also weit jenseits Pluto. Einmal hielt man sogar einen solchen Brocken fr den langgesuchten Transpluto, aber den gibt es nicht. Alle Weltkrper folgen einer Bahn, die sie immer wieder in unser System trgt. Daher handelt es sich nicht um Planeten im eigentlichen Sinne, sondern eben um exzentrisch wandernde Asteroiden wenn ich so sagen darf.Trotzdem fanden wir die Quelle der Funkzeichen nicht, sagte Bixby, um damit zu dokumentieren, da diese astronomischen Einzelheiten nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hatten. Die Funkzeichen waren verstmmelt und sicherlich verschlsselt. Wir bekamen keinen Sinn heraus. Soviel aber wissen wir: Es handelt sich auf keinen Fall um Zeichen unserer Schiffe.Ein Privatfrachter vielleicht?Auch nicht, denn die benutzen einen Code, den wir kennen. Es kann weder ein Expeditionsschiff gewesen sein, noch das Schiff von Prospektoren, deren es ja gengend gibt. Sie alle benutzen eine Wellenlnge und einen Code, der uns bekanntgegeben werden mu. Und wenn es ein solches Schiff war, dann umging es das allgemeingltige Gesetz, nur den vorgeschriebenen Funkverkehr zu fhren. Schlielich kann ja nicht jeder machen, was er will.Sie haben es erfat! lobte der Admiral bissig. Ich will also mglichst bald von Ihnen Bericht erstattet bekommen und wissen, von wo diese mysterisen Funkzeichen kamen. Es sollte Ihren Leuten doch mglich sein, das herauszufinden. Sie kommandieren den strksten Sttzpunkt des Systems. Ich selbst befinde mich mit dem Hauptquartier zehn Lichtjahre von der Erde entfernt und mu mich darauf verlassen knnen, da innerhalb dieses Radius alles in Ordnung ist. Meine Hauptaufgabe ist es, den Raum jenseits der Grenze zu berwachen, damit uns keine berraschung aus den Tiefen des Raumes droht. Sie haben die gleiche Aufgabe, aber fr das System selbst. Sie mssen dafr garantieren knnen, da nichts Unbekanntes in das Sonnensystem eindringt.Der Colonel raffte sich auf.Ich kann Ihnen versichern, da die Funkzeichen bestimmt von einem irdischen Schiff stammen.Also keine auerirdische Intelligenz? Hm und woher wollen Sie das so genau wissen?Weil in dem unverstndlichen Kauderwelsch ein einziges Wort fiel, das uns bekannt ist.Welches?Das Wort Merkur.Merkur? Ausgerechnet Merkur? Was soll das bedeuten?Keine Ahnung, Admiral. Jedenfalls beweist es, da wir es mit Menschen zu tun haben, nicht mit fremden Wesen. Und ich glaube fast, im Grunde genommen ist alles ein Miverstndnis und wird sich harmlos aufklren. Vielleicht ein Fehler am Zerhacker, der den Code erarbeitet. Es tut mir leid, da ich Ihnen den dummen Vorfall berichtete.Nun wurde der Admiral richtig bse.So, das tut Ihnen leid? Ich mu doch sehr bitten, Colonel Bixby! Es ist Ihre Pflicht, den geringsten Vorfall zu melden, ganz gleich, ob Sie ihm Wichtigkeit beimessen oder nicht. Ich wnsche, da Ihnen das vollkommen klar ist.Colonel Bixby nickte.Selbstverstndlich, Admiral.Fr eine Weile hing peinliches Schweigen in dem kleinen Raum. Als htten sie es noch nie zuvor gesehen, betrachteten beide Mnner das Grtchen vor dem Haus, das knstliche Sonnen bestrahlten. Blumen wuchsen dort auf kleinen Beeten, aber in der Hauptsache versorgten sich die Mnner des Auenpostens hier mit Frischgemse. Die durchsichtige Kuppel schirmte sie von dem tdlichen Vakuum ab, das sie umgab. Hell und voll tdlicher Drohung schimmerten die Sterne vom schwarzen Himmel herab.Drben auf dem Landefeld standen die silbernen Silhouetten der startbereiten Kreuzer, Zerstrer und berwachungsschiffe. Etwas abseits die schnittige Jacht, mit der Admiral Warner gekommen war.Auf dem Tisch Bixbys summte das Visifon.Der Colonel drckte auf einen Knopf.Ja, was gibt es? Ich habe eine wichtige Besprechung.Verzeihung! unterbrach ihn die Stimme des Offiziers vom Dienst, noch ehe sein Gesicht auf dem Bildschirm erschien. Es handelt sich um eine dringende Meldung.Bixby warf dem Admiral, der dem Vorgang sehr interessiert zuhrte, einen schnellen Blick zu.Bitte, gab er das Zeichen.Der Offizier holte tief Luft. Nun war sein Gesicht zu sehen, und den beiden Mnnern fiel auf, da es bla und geqult aussah. Es mute etwas Unangenehmes passiert sein.Die beiden berwachungsschiffe 04 und 017 sind nicht vom Erkundungsflug zurckgekehrt, obwohl sie bereits vor drei Tagen htten zurck sein mssen. Welche Manahmen befehlen Sie, Colonel?Bixby sah den Admiral an. Dessen gerunzelte Stirn gab jedoch keine Hilfe.Abwarten. Haben Sie Funkzeichen aufgefangen? Vielleicht ein Defekt am AntriebBei beiden Schiffen? zweifelte der Offizier. Ich habe die letzte Position feststellen lassen, die aus den Routinesignalen hervorging. Sie liegt 57,45 Lichtminuten von der Base entfernt, Richtung CD 18 Koordinatenkarte.Also interstellarer Raum, murmelte der Colonel. brigens die gleiche Richtung, aus der die unkenntlichen Radiosignale stammen, setzte er hinzu. dem Admiral zugewendet. Und dann wieder zu dem Offizier vom Dienst: Versuchen Sie auch weiterhin, auf Empfang zu bleiben. Es kann sein, da sich die Schiffe wieder melden. Sonst noch etwas?Ein Privatschiff hat um Landeerlaubnis gebeten, nickte der Offizier.Der Admiral beugte sich interessiert vor und sah genau in die am Visifon angebrachte Fernsehlinse, die sein Gesicht zum anderen Bildschirm bermittelte.Ein Privatschiff? Was hat ein Privatschiff auf der Plutobasis zu suchen?Colonel Bixby hielt eine Aufklrung fr notwendig.Wir haben das Bestreben, uns auf gutem Fu mit den privaten Unternehmern zu stellen. Meistens sind es Prospektoren, die sich fr die Erzvorkommen auf den Asteroiden interessieren. Jedes Schiff, das jenseits der Plutobahn die auersolaren Asteroiden absucht, hat sich abzumelden. Entweder tun sie das auf der Zentralstation auf der Erde, oder wenn der Weg sie hier vorbeifhrt direkt hier.Aha, machte der Admiral und lehnte sich zurck, um die Ereignisse mehr aus dem Hintergrund weiterzuverfolgen. Colonel Bixby fhlte eine unerklrliche Erleichterung, obwohl zur Unruhe kein Grund vorhanden gewesen war. Er wandte sich wieder an den Offizier vom Dienst: Wer ist es?Ein gewisser John Brack, Sir.Bixby verbarg seine berraschung. John Brack? Gut, geben Sie die Landeerlaubnis durch. Halten Sie ihn aber so lange fest, bis ich mit ihm gesprochen habe.Verstanden, Sir. Der Bildschirm erlosch.Admiral Warner sah Bixby merkwrdig an.Kennen Sie diesen John Brack? fragte er lauernd.Bixby machte ein mglichst unbeteiligtes Gesicht.Ja, flchtig. Er ist einer der bekannten Prospektoren und unterhlt eine regelrechte Firma. Seine Leute sind auf fast allen greren Asteroiden und beuten sie in seinem Auftrag aus. Statt aber auf der Erde zu sitzen und die eingehenden Reichtmer zu bewachen, streift Brack selbst im Weltraum umher und sichert sich die besten Brocken. Bin gespannt, was er nun jenseits Pluto will. Ohne Grund hat Brack noch niemals etwas getan.Wir werden es bald wissen, knurrte Warner und verriet damit, da er Pluto auf keinen Fall verlassen wrde, ehe er nicht wute, was John Brack plante. Sie haben ja wohl nichts dagegen, wenn ich der Unterredung zwischen Ihnen und Brack beiwohne?Nicht das Geringste, Sir, log Bixby mit erstaunlicher Sicherheit.In Wirklichkeit hatte er aber doch etwas dagegen, denn niemand gingen seine kleinen Nebengeschftchen mit Brack etwas an, am allerwenigsten den Admiral. Sicher, es war nicht ungesetzlich, wenn er dem Prospektor gelegentliche Tips zukommen lie und so sein militrisches Gehalt ein wenig aufbesserte, aber es wre seine Pflicht, derartige Tips seiner vorgesetzten Dienststelle zu geben. Aber man htte ihm dann hchstens auf die Schulter geklopft und davon kann selbst der grte Idealist auf die Dauer nicht leben.Kennen Sie ihn nher? wollte Warner wissen. Er zndete sich umstndlich eine Zigarre an und und verpestete die rare Frischluft. Vielleicht von frher?Bixby war Nichtraucher und betrachtete das Benehmen des Admirals als persnliche Beleidigung. Natrlich durfte er das nicht zeigen, was ihn um so mehr wurmte.Ich hatte ein- oder zweimal mit ihm zu tun, gab er zu und machte ein unbeteiligtes Gesicht. John Brack ist Millionr. Sie werden sich doch an die Hunterson-Affre erinnern, Admiral? Ein kleiner, armer Prospektor entdeckte auf einem Streifflug mit einem gecharterten Einmann-Raumschiff einen Asteroiden von einem Kilometer Durchmesser, der aus purem Gold bestand. Nun hat Gold ja heute nicht mehr den Wert wie vor hundert Jahren, aber das Edelmetall ist aus rein industriellen Erwgungen heraus immer noch recht begehrt. Der Mann fand also ein Vermgen. Und was geschah?Er sah Warner erwartungsvoll an, aber der Admiral zuckte nur die Achseln.Keine Ahnung? Erzhlen Sie.Hunterson strzte sich auf die Sache, organisierte einen Unfall und lie den glcklichen Erfinder hopsgehen. Zum Glck klappte das mit dem Unfall nicht so, wie der Gauner es sich vorgestellt hatte. Der Prospektor konnte sich retten und wurde im Raumanzug treibend von Brack gefunden, dem er die ganze Geschichte erzhlte. John Brack war emprt ber das Verhalten von Hunterson. Um ihm eins auszuwischen, kaufte er dem armen Teufel von Prospektor den goldenen Asteroiden fr ein Vermgen ab und jagte die Hunterson-Leute, die bereits mit der Ausbeute begonnen hatten, von der goldenen Welt herunter.Admiral Warner nickte langsam.Nicht bel, der Bursche. Stimmt aber die Geschichte auch, oder handelt es sich etwa nur um einen Reklametrick des reichen Mannes?Ich verbrge mich fr die Wahrheit, Admiral, denn ich kannte den Prospektor, der den Asteroiden fand. Er hat sie mir selbst berichtet.Dann wird sie ja wohl stimmen, knurrte Warner und lutschte mimutig an seiner Zigarre. Allmhlich bin ich gespannt, diesen Brack kennenzulernen. Wann wird er landen?Bixby streckte die Hand nach dem Visifon aus.Das knnen wir leicht erfahren.

*

John Brack blinzelte dem hbschen Mdchen vielsagend zu.Dies ist eigentlich kein Trip fr dich, Jet, obwohl es unsere Hochzeitsreise werden sollte, sagte er und warf dem Bildschirm einen kurzen Blick zu, auf dem Pluto sich zu einem Eisball rundete. Ich konnte auch vorher nicht wissen, da es mal wieder Arbeit fr mich gibt.Jet lchelte fein.Sie hatte kurze, blonde Haare, ein freches Stubsnschen und blaue Augen.Der geschwungene Mund versprach allerhand Zrtlichkeiten, die sie auch sicherlich zu halten vermochte. Lange Jahre war sie mit John verlobt gewesen, eigentlich so lange sie denken konnte. Und nun hatten sie geheiratet. Die einsame Hochzeitsreise in der kleinen Arrow sollte sie quer durch das Sonnensystem zu allen Planeten fhren, aber sie waren nur bis zum gerade gnstig stehenden Mars gelangt, als der mysterise Funkspruch sie aus ihrer glcklichen Ruhe schreckte.Ich bin deine Frau, sagte sie fest. Und als deine Frau werde ich auch in der Gefahr bei dir sein mssen. Gib dir also keine Mhe, mich auf Pluto abzusetzen, ich werde mich dagegen struben. Meinst du, ich wollte meine Flitterwochen zwischen den Offizieren der Station verbringen? Denke an die Versuchungen, denen ich ausgesetzt wreDas allerdings war ein Punkt, an den John nicht gedacht hatte, obwohl er seiner jungen Frau vollauf vertraute. Trotzdem man sollte nicht zu viel riskieren. Schlielich war Jet an die 20 Jahre jnger als er.Ich wei nicht einmal, worum es sich handelt, gab er zu bedenken. Vielleicht ist die Sache berhaupt nicht gefhrlich, und du machst dir unntige Sorgen.Wenn sich hier jemand Sorgen macht, dann du, erwiderte sie energisch. Ich will ja mit dir kommen.Die Arrow war eine kleine Privatjacht ohne besondere Bewaffnung. Der kleine Asteroidenzerstrahler durfte kaum als eine solche gewertet werden. Die fr den Notfall vorhandenen Handwaffen reichten nicht aus, sich gegen einen vollwertigen Gegner wehren zu knnen.Zwei Kabinen und die Zentrale waren alles. Dazu ein Vorratsraum und das Triebwerk mit dem neuartigen Myergenerator, der fast halbe Lichtgeschwindigkeit ermglichte. Zu den Sternen konnte man also nicht fliegen mit der Arrow aber fr das Sonnensystem reichte das Luxusschiff aus.John seufzte.Ich htte es vor der Hochzeit wissen sollen, resignierte er, da ich dir keinen Wunsch abschlagen kann, und sei er auch noch so verrckt.Sie lchelte immer noch und sah hinreiend aus, wie sie mit angezogenen Fen auf dem Sessel hockte. Die Temperatur innerhalb des Schiffes erlaubte ihr das Tragen einfacher Shorts und einer luftigen Sommerbluse, der bequemsten Kleidung fr die nicht vermeidbare Kchenarbeit. Die wohlgeformten Beine erregten immer wieder Johns Interesse. Vielleicht waren sogar sie es, die ihm den Entschlu leichter machten.Also gut, dann fhrst du mit, knurrte er, rgerlich ber sich selbst. Aber das Eine sage ich dir: wenn es schiefgeht und es erwischt uns, dann komm mir nicht mit Vorwrfen.Dazu wird es ohnehin zu spt sein, wenn wir tot sind, gab Jet ihr Lcheln nicht auf. Es schien, als sei ihr jede Gefahr gleichgltig, aber John kannte sie besser. Jet liebte ihr Leben genauso wie jeder andere Mensch und setzte es nicht leichtsinnig aufs Spiel.Nun wirst du mir ja wohl auch endlich sagen knnen, worum es sich handelt. Wie lautete der Funkspruch, den wir auf Mars erhielten, als wir die Pyramiden besichtigten?John Brack nderte die Einstellung am Bildschirm. Pluto schien ihnen entgegenzueilen und schwoll unheimlich schnell an, bis die Stationskuppel deutlich sichtbar wurde. Die daneben stehenden Raumschiffe wurden zu silbernen Bleistiften. Winzige Punkte bewegten sich Menschen.Jetzt kannst du es wissen, nickte er und zeigte auf die Kuppel. Dort unten lebt ein Freund von mir, mit dem ich noch ein Wrtchen zu reden habe. Ich bentige seine Zustimmung, um offiziell handeln zu knnen. Und er wird sie mir geben, denn gewissermaen lebt er von meinen Profiten. Wenn ich mich nicht irre, liegt das grte Geschft meines Lebens vor mir. Aber es kann auch eine Pleite werden. Ich wei es diesmal nicht.Jet schob die Unterlippe vor und sah reizend dabei aus.Nun wei ich immer noch nicht, worum es sich handelt, schmollte sie, legte die Arme um seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich herab. Wieder ein goldener Asteroid?Er kte sie und schttelte dann den Kopf.Kein goldener, Liebling, noch wertvoller! Es gibt wichtigere Dinge als Gold. Was es ist, wei ich nicht, aber zwei Lichtstunden von Pluto entfernt umluft ein Asteroid die Sonne eigentlich ein Planet , der aus einem Stoff besteht, den es berhaupt nicht gibt.Sie begriff nicht sofort.Ein Stoff, der nicht existiert? fragte sie erstaunt. Was soll denn das sein? Ist er unsichtbar?John lachte laut auf.Davon habe ich nichts gesagt, Jet. Ich sagte nur, es sei ein Stoff, den wir nicht kennen. Also ein unbekanntes Element mit erstaunlichen Eigenschaften. Wahrscheinlich strahlt es und besitzt eine gnstige Halbwertzeit. Mehr war aus den Andeutungen meines Mannes nicht zu entnehmen.Du hast einen Mann dort drauen?In jeder Konkurrenzfirma sitzt einer meiner Vertrauensmnner, dafr bezahle ich sie. Und jenseits Pluto kreuzt seit einem Jahr Hunterson auf der Jagd nach der groen Chance. Ich denke, er hat sie nun.Jet runzelte die Stirn.Es ist aber nicht fair, sich in seine Geschfte zu mischen. Und deswegen willst du unsere Flitterwochen unterbrechen?John kraulte in ihren Haaren, denn er wute nur zu genau, da sie das gern hatte und sich so leichter besnftigen lie.Nicht nur deswegen, sagte er zrtlich. Es handelt sich weniger um den finanziellen Profit, als um meine Pflicht der Menschheit gegenber. Warte, bis wir auf Pluto gelandet sind und Colonel Bixby gegenbersitzen. Ich mu ihm alles erklren, und das ist dann ein Aufwaschen. Willst du solange hbsch brav sein?Sie sah ein, da es keinen Zweck hatte, ihn weiter zu drngen.Gut, ich will mal eine Ausnahme machen und gehorchen. Aber wehe, ich darf dann bei der Unterredung nicht dabei seinGlaubst du denn, ich werde mir die Gelegenheit entgehen lassen, den Colonel ordentlich zu rgern? Der wird ganz schne Augen machen. Die Station hier hat lange genug keine Frau mehr gesehen. Und sicherlich nicht eine so junge und hbsche wie dich.Jet atmete tief ein und schien etwas sagen zu wollen, aber dann berlegte sie es sich doch noch. Sie lchelte berlegen, nickte ihm triumphierend zu und stand auf.Ich ziehe mich an, verkndete sie und schlenderte davon. Wann landen wir?In einer halben Stunde verlassen wir das Schiff hoffentlich schaffst du es bis dahin.Sie warf den Kopf in den Nacken und verschwand in dem engen Gang, der zum gemeinsamen Schlafraum fhrte. John hrte sie dort rumoren und grinste vor sich hin.Verdammt in tausend Jahren wrden sich die Frauen nicht ndern. Es bestand keine Veranlassung, das zu glauben.Er bat um Landeerlaubnis, erhielt sie auch und setzte die Arrow schlielich sanft auf dem weiten Feld auf. Ein drucksicherer Kabinenwagen kam, ihn abzuholen.Der Fahrer staunte nicht schlecht, als er auer John Brack das junge Mdchen erblickte, das ihm freundlich entgegenlchelte. Sie trug den gleichen Raumanzug wie Brack, aber der groe, durchsichtige Helm gestattete jedem Beschauer, das liebliche Gesicht eingehend zu studieren, was der verblffte Fahrer auch ungeniert tat. Fast htte er dabei seine Kontrollen vergessen und wre mit Vollkraft in die Luftschleuse der Kuppel gerast.Vllig verdattert jedoch wurde er erst, als John Brack ihn in der Schleusenkammer bat, seiner Frau beim Ausziehen des Druckanzuges zu helfen. Die Finger und Hnde des Mannes zitterten, als er den Plastikstoff vom Krper des Mdchens streifte.Die Kombination stand Jet ausgezeichnet. Sie hatte es allerdings auch nicht versumt, Rot aufzulegen und sich die Haare neu zu ordnen. Sie sah aus, als kme sie soeben aus dem besten Salon von Paris.Das Personal der Station verharrte in ehrfrchtigem Schweigen, als John Brack mit seiner jungen Frau vorberging. Man starrte dem Mdchen nach, als sei es eine Erscheinung aus einer anderen Welt, was ja fr Pluto auch vollauf stimmte. Geflsterte Bemerkungen erreichten die scharfen Ohren Johns, dem die Bewunderung fr Jet einen unheimlichen Spa bereitete. Niemals war er in seinem Leben so stolz gewesen. Der Besitz Jets machte ihn glcklicher, als alle Reichtmer des Sonnensystems es jemals vermocht htten.Colonel Bixby erhob sich, als John eintrat. Er streckte ihm die Hand entgegen.Freut mich, Sie wieder einmal zu sehen, sage er und wandte sich dann um. Darf ich Ihnen Admiral Warner vorstellen? Er befindet sich zufllig gerade zur Inspektion hier Er hatte Sptzndung. Erst jetzt fiel ihm auf, da ja zwei Personen das Zimmer betreten hatten und diese zweite, kleinere Person eine Frau war. Eine Frau? Unsinn, ein junges Mdchen, nicht mehr als achtzehn Jahre alt.Sein Mund ffnete sich, aber der Protest erstickte in seinem Hals. Sprachlos starrte er Jet an, die ihm lchelnd die Hand gab.Hallo, sagte sie. Colonel Bixby, wenn ich mich nicht irre.Hallo, stie er schlielich hervor. Er stand herum, als sei er sich selbst im Wege.Der Admiral hingegen bewahrte mehr Fassung.Er begrte John allerdings auch zuerst, schritt dann aber auf Jet zu und reichte ihr mit einer liebenswrdigen Verbeugung die Rechte.Ich freue mich ber einen so reizenden Besuch, sagte er schmalzig. Sind Sie mit mit Mr. Brack gekommen?Ich bin seine Frau, zerstrte Jet alle geheimen Wnsche des Admirals mit der Brutalitt eines Teenagers. Wir sind auf der Hochzeitsreise.hem, machte Warner und sank in seinen Sessel zurck als habe ihn seine Lebenskraft verlassen. Soso, Hochzeitsreise. Etwas ungewhnlich, finden Sie nicht auch?John Brack setzte sich neben Jet.Wieso ungewhnlich? Meinen Sie den Altersunterschied?Warner berhrte die Anspielung.Ich meine die Art der Reise, knurrte er und fing einen strahlenden Blick Jets auf, der auch einen Eisberg zum Schmelzen gebracht htte. Ich ich gratuliere herzlich. Viel Spa, so allein im Weltraum, was?Man wird nicht gestrt, gab John ungeniert zu. Auerdem hat meine Frau Gelegenheit, ihre Kochknste unter Beweis zu stellen.Colonel Bixby hatte immer noch Stielaugen. Er setzte sich als letzter und wute nicht, wen er ansehen sollte. Sein Blick wanderte zwischen dem Admiral, John Brack und Jet hin und her.Der Admiral rettete die peinliche Situation.Sie wollen die Erlaubnis einholen, Ihre Hochzeitsreise jenseits Pluto auszudehnen? vermutete er scharfsinnig. Er gestattete sich ein knappes, militrisches Grinsen. Wenn es das ist, mchte ich Ihnen dazu die Erlaubnis geben. Ich vermute, es ist Ihnen innerhalb des Systems nicht einsam genug.Jet wurde rot, was ihr ausgezeichnet stand. Wahrscheinlich wute sie das, denn sie gab sich keine Mhe, wieder normal bla zu werden. Vielleicht hinderte der Braunpuder sie auch daran.John nickte.Es stimmt, da wir die Plutobahn berqueren mchten, aber leider aus einem anderen Grund. Ich wte nicht, warum ich Ihnen das verschweigen sollte, Herr Admiral. Leider mu ich als Geschftsmann auch auf Vergngungsreisen daran denken, keine gnstige Gelegenheit vorbergehen zu lassen, ohne sie zu ntzen.Verstehe, verstehe, murmelte Warner, obwohl er nicht im geringsten verstand.Bixby ri sich endlich von dem Anblick Jets los.Darf ich Sie bitten, mir Ihre Grnde mitzuteilen, Brack. Ich mu sie in dem offiziellen Bericht erwhnen.John schttelte den Kopf.Darum wollte ich Sie gerade bitten, Colonel die wahren Grnde drfen niemals in der ffentlichkeit erwhnt werden. Wir mssen einen anderen Vorwand finden.Das war recht verwirrend und klang geheimnisvoll. Colonel Bixby fand das auch.Lieber Mr. Brack, Sie werden wohl einsehen, da ich meine Dienstvorschriften nicht umgehen kann, sagte er salbungsvoll mit einem kurzen Blick in die Richtung, in der Admiral Warner in seinem Sessel sa und an einer seiner erloschenen Zigarren lutschte. Ich bitte Sie also, mir Ihre Begrndung vorzutragen.John seufzte.Also gut. Seit meiner letzten berquerung der Plutobahn sind elf Monate vergangen. Inzwischen ist Pluto weitergewandert, ebenso die vereinzelten Asteroiden, die eine exzentrische Bahn besitzen. Das Bild hat sich also gendert. Ich mchte mich berzeugen, ob neue Asteroiden aufgetaucht sind, die wir noch nicht kennen. Zufrieden?Bixby nickte.Vollauf. Von mir aus kann die Genehmigung erteilt werden. Ich nehme an, Admiral, Sie haben nichts dagegen?Absolut nicht, nickte der Gewaltige. Aber nun mchte ich doch die wahren Hintergrnde auch noch erfahren.Fr eine Sekunde war John verblfft, dann aber lchelte er freundlich. Man sollte Admirle eben niemals unterschtzen.Das knnen Sie sagte er, aber nur unter der einen Bedingung, da ich die Versicherung von Ihnen erhalte, die ich eben bereits erwhnte: Niemand darf von unserem Gesprch erfahren. Die Sache ist derart hei, da man sie fr unendlich wichtig oder vollkommen bldsinnig halten mu. Ich rate Ihnen, letzteres nicht zu tun.Sie machen mich sehr neugierig, gab Warner zu und betrachtete Jet trumerisch. Er war eingefleischter Junggeselle, doch schienen seine Prinzipien ins Wanken zu geraten. Berichten Sie ungeniert, Mr. Brack.John wute, da er keine Gelegenheit mehr erhalten wrde, allein mit Bixby zu sprechen wenigstens vorerst nicht. Auf der anderen Seite wrde die offizielle Untersttzung des Admirals der Raumflotte fr ihn eine Hilfe bedeuten, deren Wert sich in Zahlen berhaupt nicht ausdrcken lie. Und ganz zuletzt mute noch bedacht werden, da nicht nur geschftliche Erwgungen in Betracht kamen, sondern vielleicht noch militrische.Denn ganz so einfach war die Situation nicht.Auf dem Mars hat meine Firma eine Niederlassung, berichtete er daher und beschlo, nichts zu verschweigen. Wir machten dort Station, und ich zeigte Jet h, meiner Frau die Anlagen. Dann unternahmen wir einen Ausflug zu den Pyramiden, nicht weit von Marscity entfernt. Kaum hatten wir zwei der guterhaltenen Bauwerke bewundert, als einer meiner Angestellten mit dem Rauper nachkam und eine Botschaft brachte.Botschaft ist bertrieben. In Wirklichkeit handelte es sich um einen scheinbar harmlosen Funkspruch, der privat an mich gerichtet war. Entschlsselt jedoch besagte der Brief allerhand, denn er stammte von meinem Agenten bei Hunterson.Hunterson? staunte Warner. Den Namen habe ich nicht in angenehmer Erinnerung.Der Mann mit dem goldenen Asteroiden, half Bixby ihm auf die Spur. Ich erzhlte Ihnen davon.Richtig, richtig, nickte Warner. Und was stand in diesem Brief?John zog ein Stck Papier aus der Tasche.Ich habe den Klartext hier aufgeschrieben lesen Sie selbst. Ich gebe zu, da auch der Klartext fr den Laien nicht besonders klar scheinen mag, aber mir sagt er allerhand. Jedenfalls denke ich, es wird Sie interessieren.Warner nahm den Zettel und lie es zu, da Bixby ihm ber die Schulter sah. Beide lasen den Brief gleichzeitig.Sehr geehrter Mister Brack!In genau fnf Tagen wird Asteroid P 17 etwa 2 Lichtstunden von Pluto entfernt sein, Plankubik CD 18. Sein Durchmesser betrgt 50 Kilometer, seine Gravitation fast ein Fnfzigstel G. Dichte und Masse ungewhnlich hoch. Unbekanntes Element von Hunterson entdeckt. Wert unschtzbar. Aber es war schon jemand vor Hunterson hier. Gestern erhielten wir eine Warnung, sofort abzuziehen. Heute frh erfolgte der erste scharfe Schu. Das Schiff der Angreifer heit FREIHEIT FR MERKUR und erinnert stark an einen Zerstrer der Raumflotte. Sie benutzen einen Funkcode, den wir nicht entschlsseln knnen. Im Auftrage von Hunterson, dem ich mich zu erkennen gab, bitte ich Sie um Hilfe. Hunterson ist bereit, das Geschft mit Ihnen zu teilen. Er vermutet, die Fremden seien Piraten. Ende.Der Admiral lie das Blatt sinken.Merkur? flsterte er. Ausgerechnet Freiheit fr Merkur?John nahm den Zettel und schob ihn in die Tasche.Ausgerechnet Merkur! nickte er bekrftigend. Ob das mit den Strafkolonien zusammenhngt?Colonel Bixby zog die Stirn in Falten.Mir dmmern einige Zusammenhnge, Mister Brack, von denen Sie nichts wissen knnen. Zwei unserer Wachkreuzer sind verschwunden, und jeder Versuch. Verbindung mit ihnen aufzunehmen, scheiterte bisher. Dann empfingen wir einen nicht zu entziffernden Funkspruch, in dem das Wort Merkur sehr deutlich vorhanden war. Nun, was meinen Sie dazu?Das gleiche wie Sie, Colonel, sagte John und warf den beiden Mnnern bedeutsame Blicke zu. Wir werden wohl zusammenarbeiten mssen, wollen wir beide unser Ziel erreichen. Darf ich also auf Ihre Untersttzung rechnen?Der Admiral nahm Bixby die Antwort ab.Knnen Sie, Mister Brack. Der Fall interessiert mich sehr. Was die ganze Sache allerdings mit Merkur zu tun hat, ist mir schleierhaft. Soviel ich wei, ist in den Strafkolonien alles in bester Ordnung, und es herrscht vllige Ruhe dort. Die Leute arbeiten und rehabilitieren sich, wie es ihre Pflicht ist. Vor drei Tagen besuchte ich noch Merkur und prfte die dortige Station der Raumflotte.Merkur war von jeher ein Planet der Abenteurer gewesen.Er wendete der Sonne stets die gleiche Seite zu, was zur Folge hatte, da die eine Hlfte der Welt unter dem tdlichen Glanz der viel zu nahen Sonne lag und somit fr Leben jeglicher Art ausfiel. Die Seite aber, die im ewigen Dunkel der Nacht nur den Schimmer ferner Sterne sah, war genau so lebensfeindlich. Reste der ehemaligen Atmosphre bedeckten als Schneefelder die scharfen Klippen zerrissener Berge. Nur ein knapp hundert Kilometer breiter Streifen ewigen Zwielichtes umgab Merkur. Hier herrschten ertrgliche Bedingungen unter den weitgespannten Kuppeln der einzelnen Stationen. Wertvolle Erzvorkommen wurden hier abgetragen. und gut ausgerstete Expeditionen auf die Tagesseite schpften flssige Metalle aus den silbernschimmernden Seen. Ausschlielich bestrafte Verbrecher arbeiteten auf Merkur unter der Aufsicht speziell geschulter Krfte der irdischen Raumflotte.John seufzte.Vielleicht werden wir bald wissen, was der Merkur mit jenem mysterisen Asteroiden zu tun hat. Von P 17 habe ich noch nie in meinem Leben gehrt. Soweit ich wei, kennen wir nur zehn oder elf Asteroiden, die die Plutobahn berschreiten. Es mu sich also um eine Neuentdeckung handeln. Vereinbaren wir eine Wellenlnge, Colonel Bixby, damit wir stndig in Verbindung mit Ihnen bleiben knnen?Bixby verbarg sein Erstaunen nicht.Sie haben doch nicht die Absicht, mit Ihrem Schiff das Unternehmen zu starten? Das ist viel zu gefhrlich. Ich habe zwar Verstndnis fr Ihre Motive, aber meiner Ansicht nach handelt es sich um mehr als nur um Schrfrechte. Ich schlage vor, Sie steigen auf einen Zerstrer von uns um.John lchelte und schttelte den Kopf.Wenn Sie gestatten, mchte ich das ablehnen. Wenn der Hilferuf Huntersons ernstgemeint ist, handelt es sich nicht um eine Kleinigkeit da gebe ich Ihnen recht. Aber nicht alle Probleme lassen sich mit Gewalt lsen. Zwei Ihrer gutbewaffneten Schiffe sind bereits verschwunden gibt Ihnen das nicht zu denken? Der unbekannte Gegner verfgt also ber ausreichende Waffen und Kampfmittel. Sie mten eine ganze Flotte gegen ihn einsetzen und wissen nicht einmal, wo Sie ansetzen sollen. Nein, ich habe einen anderen Vorschlag.Er schwieg und bemerkte mit stiller Freude die erwartungsvollen Blicke der beiden Offiziere. Jet sa still neben ihm und rhrte sich nicht.Schlielich beugte sich Admiral Warner vor.Reden Sie, Brack. Ich glaube, wir mssen uns Ihren Argumenten anschlieen, obwohl ich bisher nicht viel davon hielt, eine militrische Aktion mit Zivilisten durchzufhren.Ihre geringe Vorliebe fr uns Zivilisten ist bekannt, nickte John ihm spttisch zu. Aber warum sollten Sie Ihren Standpunkt nicht einmal revidieren? Schlielich kann ja nicht die ganze Welt in der Uniform der Raumflotte stecken. Also gut, hier haben Sie meinen Vorschlag: Meine Frau und ich werden unseren Flug fortsetzen, als sei nichts geschehen. Wir haben auf Pluto lediglich die Erlaubnis eingeholt, jenseits der Grenze nach Asteroiden suchen zu drfen. Man mu uns also fr verhltnismig harmlos halten und wird entsprechend reagieren. Also wird uns entweder der groe Unbekannte angreifen, oder Hunterson wird seine Maske fallen lassen falls es sich um einen seiner blichen Tricks handeln sollte, die unliebsame Konkurrenz auszuschalten. Ein Zerstrer der Flotte wird uns in einem bestimmten Abstand folgen und in stndiger Funkverbindung mit uns stehen.Warner schaute Bixby an.Was meinen Sie dazu?Der Colonel sah nicht sehr glcklich aus.Nicht bel, der Gedanke. Aber es pat mir nicht, so die zweite Geige zu spielen. Wenn Brack etwas passiert, trage ich die Verantwortung.Fr mich und mein Schiff trage ich sie allein, lehnte John ab. Ich kann mich verteidigen. Vielleicht stellen Sie mir noch einen Ihrer beweglichen Strahler zur Verfgung, den ich in der Schleuse montieren mchte.Gut, sollen Sie haben. Aber wie gesagt: Sie bernehmen auch die Verantwortung fr Ihre Gattin.Jet funkelte den Offizier wtend an.Ich wei mich meiner Haut zu wehren, erffnete sie ihm mit berraschender Sicherheit. Und wer sie so sah, glaubte es ihr.Admiral Warner lchelte begtigend.Gut, Madam. Im Notfall ist ja auch unser Zerstrer in der Nhe. Ein einziger Funkspruch gengtUnd dabei blieb es dann.

*

Nicht zum ersten Mal berquerte John Brack die Plutobahn. Seltsamerweise sah man das Sonnensystem immer als Scheibe an, auf der sich die Planeten kreisend bewegten. Niemand kam auf den Gedanken, es jemals senkrecht zur Bahn der Planeten zu verlassen, es sei denn, zu interstellaren Flgen, die jedoch der Raumflotte vorbehalten blieben.Es war ein merkwrdiges Gefhl, von dem auch der erfahrenste Raumpilot nicht verschont bleiben konnte. Mit Pluto versank hinter dem Schiff der letzte Vorposten des Menschen, und man war pltzlich ganz allein im Universum. Vor dem Bug des Schiffes lagen nichts als Unendlichkeit und viele Lichtjahre absoluter Leere. Und doch gab es winzige Weltkrper, die gleich gesteuerten Satelliten weit hinaus in diese Leere drangen, ihre einsame Bahn zogen und mit steigender Geschwindigkeit zur Sonne zurckkehrten, eine enge Schleife um sie zogen und dann wieder hinausstrebten in die Weiten des Sonnensystems und sogar darber hinaus.Zwei oder drei der bisher genau vermessenen Wanderasteroiden schafften aufgrund der ungeheueren Geschwindigkeit beim Einfall in das System eine solche Sonnenumkreisung in wenigen Jahren.In der Schlafkabine ordnete Jet Brack die Decken und ging dann zur Kombse, um eine Mahlzeit zu bereiten. John sa in der Zentrale und korrigierte den Kurs. Er besa nur die drftigen Angaben seines Vertrauensmannes und richtete sich danach. Wenn Asteroid P 17 morgen Plankubik CD 18 erreichen wrde, mute er sich heute von Pluto aus gesehen rechts davor befinden. Da seine Geschwindigkeit jedoch unbekannt war, lie sich die Entfernung nur abschtzen.John suchte den Raum vor der Arrow mit dem Bildschirmgert ab, fand aber nichts Verdchtiges. Die allzufernen Sterne vernderten ihre Position nicht und leuchteten ruhig und gleichmig. Kein kurzes Aufleuchten verriet einen schnell dahinziehenden Krper, und das Radarecho blieb negativ.Etwa fnf Lichtminuten hinter der Arrow zog der Zerstrer seine Bahn. Auf seinem Bildschirm war das kleine Schiff von John Brack als winziger Punkt zu erkennen. Keine Sekunde lie man es aus den Augen. An Bord befand sich auer dem Kommandanten auch Colonel Bixby, dem Admiral Warner die Erlaubnis gegeben hatte, an der Aktion teilzunehmen, da er selbst noch einige Tage auf Pluto zubringen wollte.John schreckte pltzlich aus seiner Ruhe hoch.Ein feines Summen war im Lautsprecher des stndig empfangsbereiten Funkgertes aber das wre kaum beunruhigend gewesen. Doch eine verzerrte Stimme sprach irgendwo im Hintergrund und bemhte sich, gehrt zu werden. Blitzschnell vernderte John die Einstellung und die Stimme wurde klar und deutlich. Sie kam im Klartext und wiederholte sich stndig.Atemlos lauschte John. fordern wir Sie auf, unser Kommando an Bord gehen zu lassen. Hallo, Schiff Arrow, Besitzer John Brack. Wir haben Sie geortet und befinden uns direkt ber Ihnen. Verndern Sie Ihren Kurs nicht, da wir sonst das Feuer erffnen. Hier spricht der Zerstrer der Raumflotte 04. Wir mchten Ihre Papiere und Ladung berprfen. Daher fordern wir Sie auf, unser KommandoJohn schaltete um.Kommen Sie an Bord, ich erwarte Sie.Blitzschnell stellte er dann die Wellenlnge von Bixbys Zerstrer ein und unterrichtete den Funker dort mit zwei Stzen. Er lie das Gert auf Senden und verstrkte die Aufnahmekapazitt des Mikrofons. Jedes Wort, das in der Zentrale der Arrow gesprochen wurde, konnte nun von Bixby abgehrt werden.Auf dem Weg zur Luftschleuse unterrichtete er Jet. Sie nickte, versorgte sich mit einer handlichen Automatik und setzte ihre Ttigkeit fort.Schnell legte John dann einen leichten Druckanzug an, versiegelte die Luftschleuse und lie die Pumpen anlaufen. Dann erst ffnete er die Auenluke.Als der schwere Metalldeckel aufschwang. befand sich John praktisch im Weltraum. Nichts mehr trennte ihn von dem ewigen Schweigen der Unendlichkeit und dem Tod des Vakuums nur der dnne aber haltbare Stoff des Anzuges und der durchsichtige Plastikhelm, auf dem die winzige Antenne des Funkgertes schwankte.Von oben herab senkte sich der schlanke Torpedokrper eines silbernen Raumschiffes zweifellos ein Zerstrer der Raumflotte. Die schwarzen Kennziffern 04 stachen deutlich von der hellen Hlle ab. Drohende Geschtzmndungen richteten sich gegen die Arrow und John wute nur zu genau, welche Feuerkraft sich hinter ihnen verbarg. In Sekunden konnten sie sein kleines Schiff in ein verbogenes, ausgeglhtes Wrack verwandeln.Mit gleicher Geschwindigkeit rasten sie nun durch den Raum, scheinbar aber bewegungslos nebeneinander liegend. Die Sterne standen ebenfalls still und gaben keinen Anhaltspunkt.Drben ffnete sich eine Luke und zwei Gestalten erschienen. Sie trugen die Uniform der Offiziere der Raumflotte.Dann stieen sie sich ab und schwebten langsam auf die Arrow zu. Mit der Rckstopistole wurde die Richtung einmal korrigiert, dann landeten sie sanft auf der Hlle des Prospektorenschiffes. Zwei Minuten spter betraten sie die Luftschleuse.Drfen wir in die Zentrale? fragte der Captain mit kalter Hflichkeit. Er zeigte auf seine Helmantenne. Ohne dieses Ding da kann man sich besser unterhalten.John hatte nichts dagegen. Er schlo die Luke, lie Luft einstrmen und fhrte die beiden Offiziere, der jngere war Leutnant, in den Kontrollraum. Hflich bot er ihnen einen Platz an und hoffte, das leise Summen des Senders fiele nicht weiter auf. Fnfzig Millionen Kilometer hinter der Arrow wrden jetzt die Leute Bixbys um den Empfnger sitzen, um die einmalige Reportage abzuhren.Sie nahmen die Helme ab und John blickte in zwei sympathische Gesichter. Braungebrannt und frisch, verrieten sie den stndigen Aufenthalt im Weltraum nahe der Sonne. Sehr lange konnten sie noch nicht hier drauen sein. Nur in den Augen bemerkte John ein unruhiges Leuchten, so, als seien sie sich ihrer Sache nicht vllig sicher.Der Captain ergriff erneut das Wort.Sie wissen, da Kontrollen im Raum jenseits Pluto nichts Auergewhnliches darstellen, begann er und setzte sich auf Jets Platz. Der andere blieb stehen. Wir treffen hier nur selten private Schiffe was sollten sie auch hier?Ja, was sollten sie hier? wunderte sich auch John ein wenig spttisch. Aber ich kann Sie beruhigen, meine Herren. Meine Papiere sind in bester Ordnung und von der Plutobasis abgestempelt. Ich erhielt von dort aus die Erlaubnis, zwei Wochen im Sperrgebiet nach Asteroiden zu suchen. Auch eventuelle Schrfrechte sind beantragt und bereits genehmigt. Bitte, wenn Sie sich berzeugen wollen.Die beiden Offiziere taten das, aber John schien es, als zeigten sie dabei recht wenig Interesse. Es war, als htten sie kaum etwas anderes erwartet und spielten nun blo Theater.Und doch, sagte er sich verblfft, handelte es sich bei den beiden Mnnern zweifellos um Offiziere der Flotte, daran gab es nichts zu rtteln. John kannte diese Typen nur zu gut, um etwas anderes annehmen zu knnen. Die ganze Geschichte wurde dadurch aber noch geheimnisvoller.Er beschlo, auf den Busch zu klopfen.Ich finde die Vorsicht der Raumflotte bertrieben, sagte er abfllig. Gehrt denn das Niemandsland auch noch der Regierung oder wem gehrt es? Zwei Wochen darf ich mich hier aufhalten! Als ob das gengen wrde, einen solchen Raum abzusuchen. Und nun halten Sie mich auch noch auf und stehlen mir kostbare Zeit.Wer hat Ihnen die Genehmigung erteilt? fragte der Leutnant.Colonel Bixby das sollten Sie aber wissen. Ist er nicht Ihr Vorgesetzter?Der Captain schttelte den Kopf.Nur indirekt, denn wir unterstehen der Station auf Titan. Mit Pluto haben wir nichts zu tun.Endlich eine fette Lge. Der mit 04 gekennzeichnete Zerstrer gehrte zweifelsohne zu Pluto und war das verschwundene Schiff. Warum aber versah dieser Zerstrer noch seinen Dienst? War vielleicht nur das Funkgert ausgefallen?berhaupt ein unfreundliches Volk dort meckerte John aufsssig. Hat lange genug gedauert, bis sie mir die Genehmigung erteilten.Die beiden Offiziere sahen sich an.Sie halten anscheinend nicht viel von unserer Flotte? fragte der Captain mit gespieltem Vorwurf.Wie kann ich das als freier Prospektor, der nichts als Schwierigkeiten in den Weg gelegt bekommt? Es ist doch so, da nicht mehr eine demokratische Regierung uns regiert, sondern nur noch die Willkr der Raumflotte. Wollen Sie das abstreiten?Hm ich bin nicht befugt, darber mit Ihnen zu sprechen, wich der Captain aus. Ein echter Captain htte das sicherlich auch getan. Er reichte John die Papiere zurck. Ich mu Ihnen leider mitteilen, da Ihre Genehmigung hiermit abgelaufen ist. Vom Hauptquartier wurde soeben ein von Admiral Warner unterzeichneter Befehl bekanntgegeben, der dieses Gebiet vllig fr den Privatverkehr sperrt. Wir wurden beauftragt, alle nicht zur Flotte gehrenden Schiffe darauf aufmerksam zu machen, da der Raum jenseits Pluto bis morgen zu rumen ist. Bei Nichtbefolgen haben wir Schieerlaubnis. Ich hoffe, Sie werden vernnftig sein, Brack.Man wollte also ungestrt sein und duldete kein anderes Schiff in der Nhe. Der entdeckte Asteroid allein konnte niemals der Grund dieser Manahme sein, denn die Bodenschtze gehrten demjenigen, der als erster einen solchen neuen Weltkrper betrat. Niemand konnte dem Besitzer dann das Recht zur Auswertung streitig machen.Langsam schob John das Bndel in eine Lade. Seine Finger zuckten, als er die darin liegende Automatik berhrte, aber er beherrschte sich. Noch wute er zu wenig.Darf ich als Zivilist und guter Brger Terras den Grund zu dieser auergewhnlichen Manahme erfahren? erkundigte er sich khl. Ich bin nicht ausschlielich beruflich hier, sondern auerdem auf Hochzeitsreise.Der Captain und der Leutnant sahen interessiert auf.Hochzeitsreise? Allein? wunderten sie sich.John schttelte den Kopf und ffnete die Tr zum Gang.Hallo, Jet! Komm doch bitte einmal her. Unsere Gste mchten dich begren. Bring eine Erfrischung mit.Die beiden stattlich aussehenden Mnner konnten ihre berraschung beim Anblick der hbschen, jungen Frau nicht verbergen. Sie wurden regelrecht rot und verlegen, was ihnen einige Sympathie von John eintrug. Wer immer sie auch sein mochten, auf keinen Fall gewissenlose Verbrecher.Sie machten eine steife Verbeugung und nahmen den angebotenen Brandy. Ihr ganzes Benehmen wandelte sich und ihr bisher zur Schau getragenes Selbstbewutsein schmolz dahin wie Schnee in der Frhlingssonne. Und das alles nur, weil Jet hbscher war als die meisten anderen Mdchen. Vielleicht aber auch deshalb, weil die beiden Offiziere schon seit langem keine Frau mehr gesehen hatten.Wir freuen uns immer ber Gste, versicherte Jet eifrig und lchelte dem Captain verfhrerisch zu. Bleiben Sie lnger?Der Captain vermeinte, eine versteckte Aufforderung aus der Frage lesen zu knnen, und es lief ihm hei den Rcken hinab. Aber dann siegte sein Pflichtgefhl oder das, was er sein Pflichtgefhl nannte.Leider nein, versicherte er bedauernd. Wir mssen Sie gleich wieder verlassen. Unsere Pflicht Sie verstehenNatrlich verstehe ich, flsterte Jet mit einem Bedauern, da John ganz weich zu werden drohte. Er hoffte, die beiden Offiziere wrden vom gleichen Gefhl befallen. Eine so liebenswrdige Gesellschaft htte die Eintnigkeit der Reise angenehm unterbrochen.Nun kochte John vor Wut, aber er grinste freundlich.Das stimmt, quetschte er hervor, um seine Rolle richtig zu spielen. Auch Hochzeitsreisen knnen langweilig werden.Ja, gewi, besttigte der Captain, obwohl er sicherlich keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet besa. Drfen wir uns nun verabschieden? Nicht wahr, Mister Brack, Sie werden den Kurs Ihres Schiffes sofort ndern und diesen Sektor verlassen?John behielt sie in freundliches Lcheln.Ich glaube nicht, sagte er liebenswrdig. Warum auch? Schlielich habe ich die Genehmigung der Raumflotte. Wenn Sie mir den schriftlichen Gegenbefehl zeigen knnten, wre das etwas anderes.Jets Gegenwart beeinflute die Reaktionsfhigkeit des Captains entscheidend. Er konnte sich nicht schnell genug umstellen und war somit der neuen Situation nicht gewachsen. Auerdem hatte er von Anfang an nicht mit Widerstand gerechnet. Trotzdem sagte er:Mister Brack, Sie wrden nur Schwierigkeiten bekommen, wenn Sie bleiben. Es tte mir leid Ihrer Gattin wegen.Wollen Sie ein wehrloses Schiff zusammenschieen, auf dem sich eine Frau befindet? erkundigte sich John hflich. Ich htte nie gedacht, da die Raumflotte derart skrupellos sein knnte.Wir sind es aber, gewann der Captain an Sicherheit. Darf ich Sie, Mrs. Brack, bitten, uns zu begleiten. Sonst knnen wir fr Ihre Sicherheit nicht mehr garantieren. Wir haben den Befehl, dieses Schiff zu vernichten, wenn es nicht unverzglich umkehrt.Das war deutlich. John htte nicht erwartet, da man so schnell die Maske fallen lie. Er glaubte nun zu wissen, da diese beiden Offiziere auf keinen Fall zur Raumflotte gehrten oder in ihrem Auftrag handelten. Unter wessen Kommando aber standen sie?Jet sagte kokett:Leider mu ich das ablehnen, meine Herren. Wenn Sie schon die Arrow zerstren wollen, mssen Sie auch damit rechnen, mich nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Im brigen kann ich mir nicht vorstellen, da die Raumflotte harmlose Brger einfach tten darf, ohne da ein Grund vorliegt.Der Leutnant griff in die Tasche und brachte einen kleinkalibrigen Revolver zum Vorschein. Er richtete ihn auf John.Sie knnen machen, was Sie wollen, Brack. Jedenfalls wissen Sie nun Bescheid. Ihre Frau begleitet uns auf den Zerstrer, damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Kehren Sie um und lassen Sie sich hier vorerst nicht mehr sehen. Es tut mir leid, Madam, da unsere Unterhaltung eine so traurige Wende nehmen mute.Das entschlossene Handeln seines Leutnants gab auch dem Captain seine Sicherheit zurck.Sie sehen, versicherte er, es ist uns verdammt ernst. Hoffentlich wissen Sie nun, was Sie zu tun haben.Und ob ich das wei. trstete ihn John mit beiendem Spott. Ich werde mich beschweren. Darf ich um Ihre Namen bitten?Der Captain grinste hhnisch. Auch er hielt nun eine Waffe in der Hand. Mit der anderen Hand ffnete er die Tr der Zentrale und winkte Jet zu.Gehen Sie bitte voran, gndige Frau. Ich bin Ihnen beim Anlegen des Raumanzuges gern behilflich.Jet sah John nur flchtig an und registrierte das kurze Nicken.Sie wute ganz genau, was Sie zu tun hatte.Fast gleichmtig sah John zu, wie Jet sich umwandte und vor dem Captain die Zentrale verlie. Der Offizier schob die Waffe wieder in seine Tasche zurck, um die Hnde frei zu bekommen. Ihm stand seiner Ansicht nach eine angenehme Aufgabe bevor, der er sich mit aller Inbrunst widmen wollte.Der Leutnant sah ihm ebenfalls nach und war aufs Hchste erstaunt, als John ihm pltzlich mit einer blitzschnellen Bewegung den Revolver entri. Damit hatte er angesichts der nahen berlegenheit des Zerstrers nicht gerechnet.So, und nun reden wir mal vernnftig, plauderte John, als sei nichts geschehen. Was ist in Wirklichkeit los? Wer ist der Mann, der die Befehle gibt?Fr eine Sekunde war der Leutnant verwirrt, dann gewann er seine Sicherheit zurck.Geben Sie mir die Waffe zurck, Brack! Sie sind verrckt geworden, sich den Befehlen der Flotte zu widersetzen. Das kann Sie Ihre Lizenz kosten.Das Leben kann es mich kosten, wenn ich nicht mit euch fertig werde, knurrte John wtend. Die hbsche Jet ist euch zu schade, um mit mir zur Holle geschickt zu werden, daher das Theater. Von Anfang an war die Vernichtung der Arrow beabsichtigt. Ihr wolltet nur mal sehen, was sich hier an Bord tut und mit Jet seid ihr wohl recht zufrieden.Geben Sie mir meine Waffe zurck! fauchte der unbelehrbare Leutnant. Sie werden das noch bereuen!Dazu habe ich keine Zeit, junger Mann. Ich will jetzt wissen, was hier gespielt wird. Warum stellen Sie sich gegen die Raumflotte? Meuterei?Von mir erfahren Sie nichts, mein Lieber, erwiderte der Leutnant bockig. Fragen Sie den Captain, er ist mein Vorgesetzter.John seufzte.Werde ich wohl mssen bald ist es soweit.In diesem Augenblick ertnte ein heftiges Gepolter durch das Schiff, ein schwerer Gegenstand fiel zu Boden dann war Stille.Jet betrat die Zentrale, in der Hand einen Schraubenschlssel.Hoffentlich kommt er wieder zu sich, befrchtete sie anscheinend das Schlimmste. In der Aufregung habe ich ziemlich krftig zugeschlagen. Der Bursche wollte unbedingt, da ich das Kleid unter dem Raumanzug auszog. So eine Unverschmtheit!John Brack grinste von einem Ohr zum anderen.Vielleicht trumt er jetzt davon. Wo liegt er?In der Schleuse. Er ist zu schwer, sonst htte ich ihn mitgebracht.Hole ihn, Jet. Ich schalte fr eine Minute die knstliche Schwerkraft aus.Sie brachte ihn, indem sie ihn wie einen Luftballon hinter sich herzog. John schaltete die Gravitationsanlage wieder ein, worauf der Captain wie ein Stein zu Boden fiel und erneut ein polterndes Gerusch verursachte. Jet reichte ihm die Waffe, die sie dem Mann abgenommen hatte.Er warf einen kurzen Seitenblick zu dem Mikrofon, das ihn unmittelbar mit Colonel Bixby verband. Man wute dort jedenfalls Bescheid und war ber die bisherigen Geschehnisse orientiert.Nun, Leutnant? Haben Sie es sich berlegt?Sie werden sich noch wundern, gab der hoffnungsvolle Jngling zurck. Sie haben keine Ahnung, in welches Wespennest Sie da stechen. Von Ihrem Schiff wird kein Stubchen brig bleiben.Von Ihnen aber auch nicht, erffnete John ihm ungerhrt.Daran hatte der Leutnant anscheinend nicht gedacht. Er liebte sein Leben genau so wie jeder andere.Drunten auf dem Boden gab der Captain die ersten Lebenszeichen von sich. Er sthnte, ffnete zgernd die Augen und richtete sich dann mit einem pltzlichen Ruck auf. Verwundert schaute er genauso wie jeder andere.Was soll das bedeuten? wollte er wissen. Was ist geschehen?Sie wollten meiner Frau beim Ausziehen helfen, erinnerte ihn John. Und dann wollten Sie die Arrow abschieen lassen, womit ich mich nicht einverstanden erklren konnte.Schwankend erhob sich der Captain und bemerkte mit Unbehagen die schubereite Pistole in Johns Hnden. Sein Gesicht nahm eine rtliche Frbung an.Das werden Sie bereuen, Brack! Geben Sie mir sofort meine Waffe wieder!Zuerst erzhlen Sie mir einmal, was hier gespielt wird, Captain. Der Zerstrer 04 wird seit Tagen vermit und gilt als berfllig. Praktisch gehrt er berhaupt nicht mehr zur Raumflotte und steht auch nicht mehr unter ihrem Kommando. Erklren Sie mir, wieso Sie mir den Befehl geben wollen, sofort umzukehren.Woher wollen Sie das alles wissen?Ich wei es, damit basta! Also los, ich warte!Der Captain sah den Leutnant einen Augenblick fragend an, betrachtete dann mimutig den drohenden Pistolenlauf und bequemte sich zu einer Antwort.Also gut, wir handeln selbstndig. Was ndert das an der Tatsache, da wir einen Befehl geben und Sie ihn befolgen mssen?Meuterei?Der Captain nickte.Wenn Sie es so nennen wollen ja. Allerdings knnen Sie nicht verlangen, da ich Ihnen nun auch noch die Hintergrnde darlege. Da mssen Sie schon den Bo fragen.Den Bo? Wer ist dieser Bo?Der Captain zuckte die Schultern.Auch das mssen Sie ihn fragen, ich wei es nmlich nicht.Sie beugen sich den Befehlen eines Mannes, den Sie nicht kennen? Reichlich unwahrscheinlich, nicht wahr?Der Captain ging nicht weiter darauf ein.Nun geben Sie mir die Waffe zurck und lassen mich zu meinem Schiff zurckkehren.Nein, dazu bin ich viel zu sehr an der Sache interessiert. Asteroid P 17 mu in vierundzwanzig Stunden Plankubik CD 18 passieren. Das mchte ich mir ansehen.Die beiden Offiziere waren zusammengezuckt.Was wissen Sie von Asteroid P 17? fauchte der Captain. Seine rtliche Gesichtsfarbe war einem fahlen Grau gewichen. Er sah auf einmal sehr ungesund aus. Sie phantasieren.Wird sich herausstellen. Jet, fessele die beiden Herren sorgfltig und sperre sie in die kleine Lagerkammer. Sie reicht gerade aus. Wenn sie Schwierigkeiten machen, drosseln wir die Luftzufuhr ein bichen.Jet genierte sich nicht, die beiden Mnner nach allen Regeln der Kunst derart zu binden, da sie zwar noch gehen, sich aber sonst so gut wie nicht mehr bewegen konnten. Mit einigen unsanften Sten forderte sie die beiden Hilflosen dann auf, ihr zu folgen. Drei Minuten spter war sie zurck.Die sind vorerst gut aufgehoben, meinte sie befriedigt und schmunzelte. Und was nun?Wenn ich das wte, wre mir wohler. Zwar nhern wir uns stndig der gewnschten Position, aber drben auf dem Zerstrer wird man bald unruhig werden. Da das Rotlicht! Sie rufen uns per Funk.John lie das Sendegert in Ruhe, das die Verbindung mit Bixby herstellte, und schaltete die Ersatzanlage ein. Minuten spter war der Kontakt hergestellt.Geben Sie mir Captain Miller, forderte der unbekannte Sprecher sie unhflich auf. Aber ein bichen dalli.Miller ist gerade nicht da, entgegnete John lahm. Vielleicht versuchen Sie es spter noch einmalDann eben Leutnant Eastman.Dem geht es hnlich, Mister Unbekannt. Aber lassen Sie uns nicht um den heien Brei herumreden: was wollen Sie von mir? Aus den Angaben Ihrer beiden Gesandten bin ich nicht ganz schlau geworden.Einige Minuten war Schweigen. Dann: Was haben Sie mit ihnen gemacht?Sie sind wohlauf, wenn auch zur Zeit in sicherer Obhut. Mchten Sie mein Schiff immer noch angreifen? Ich kann dann fr das Leben Ihrer Leute nicht garantieren.Darauf kommt es nicht an, Brack. Fr uns steht mehr auf dem Spiel als das Leben zweier unfhiger Offiziere der lcherlichen Raumflotte. Ergeben Sie sich, oder ich lasse das Feuer erffnen.Johns Hnde bewegten sich mit spielerischer Sicherheit. Hebel rasteten ein und Lmpchen an verschiedenen Skalen leuchteten auf. Ein Summen wurde hrbar und verstrkte sich. Es hing im Raum wie eine unsichtbare Drohung.Ich kann Sie nicht daran hindern, unbedachte Befehle zu geben, sagte er mit einem spttischen Unterton. Leider besitze ich keine entsprechenden Waffen, Ihnen gebhrend zu antworten, aber mein neuer Astroschirm gengt vollauf, alle Ihre Anstrengungen zunichte zu machen. Versuchen Sie mal, einen Torpedo abzufeuern. Und abgesehen davon: notfalls ist meine Geschwindigkeit erheblich grer als die Ihre. Sie sehen, Ihre Drohungen schrecken mich nicht. Und nun gute Nacht.Er schaltete einfach ab und kmmerte sich um seine Kontrollen. Die Arrow begann zu beschleunigen. Langsam fiel der Zerstrer zurck. Ein kleiner, silberner Torpedo verlie eins der Geschtzrohre, eilte hinter der Arrow her, holte sie ein und detonierte knapp fnfzig Meter hinter dem Schiff.Das gengte, die Leute auf dem Zerstrer davon zu berzeugen, da John Brack nicht nur bluffte.Nach zwei Stunden gab das Kriegsschiff die Verfolgung auf und wechselte die Flugrichtung. John bemerkte es mit groem Interesse. Anhand einiger Berechnungen stellte er fest, da der Zerstrer genau der Stelle zustrebte, wo morgen der Asteroid P 17 sein wrde.Auch er korrigierte nun seinen Kurs und gab die neuen Koordinaten an Bixby durch, der jedoch nicht antwortete, um seinen Standpunkt keinem Unbefugten zu verraten.Mit stndiger Beschleunigung eilte die Arrow dem einsam durch den Raum ziehenden Planetoiden entgegen, dessen Bahn noch vor Tagen unbekannt gewesen war.

*

Jet entdeckte die fremde Welt zuerst.Sie hatte Wache, whrend John einige Stunden ruhte.Der Asteroid drehte sich langsam in den Bildschirm und wurde von Minute zu Minute grer. Schwach nur beleuchtete ihn die ferne Sonne, und ewiges Dmmerlicht herrschte auf seiner Oberflche. Langsam rotierte er um seine Achse.Er besa absolut keine Kugelgestalt, obwohl sein Durchmesser mehr als fnfzig Kilometer betrug. Ein gewaltiger Felsbrocken urwchsiger Materie, nackt und leblos, dem Vakuum des Weltraumes schutzlos preisgegeben.Sie weckte John wie vereinbart.Er sprang auf und eilte in die Zentrale. Viel Zeit blieb ihm nicht, den unbekannten Krper zu studieren, aber trotz aufmerksamer Beobachtung gelang es ihm nicht, eine Spur von Leben festzustellen. Kein schlankes Raumschiff unterbrach die Eintnigkeit der zerrissenen Landschaft, und keine noch winzige Plastikkuppel erregte seine Aufmerksamkeit.Asteroid P 17 schien tot und verlassen.John fand eine schmale Schlucht mit verhltnismig glattem Boden. Ohne zu zgern, drosselte er die Geschwindigkeit und lie die Arrow hinabsinken, setzte sie schlielich sanft auf und schaltete den Antrieb aus.Die pltzliche Stille wirkte wie eine Drohung. Sie war unwirklich und ungewohnt. Es dauerte Minuten, ehe sich die beiden daran gewhnten.Ich werde allein nach drauen gehen, entschied John und begann den schweren Raumanzug anzulegen. Jet half ihm dabei, berprfte die Sauerstoffpatronen und den Lufterzeuger, schlo das Funkgert an und untersuchte sorgfltig die Rckstodse fr die Fortbewegung im freien Raum. Sie wrde gute Dienste auf einer Welt leisten knnen, auf der man so gut wie gewichtslos war.Die Bewaffnung bestand aus einer weitreichenden Automatik mit berschnellen Geschossen und einer nur begrenzt wirksamen Strahlpistole.Ich kann P 17 in einer knappen Stunde einmal umrunden, sagte John und gab Jet einen flchtigen Ku auf die Wange. Da ich mit Umwegen rechnen mu, wird es etwa drei oder vier Stunden dauern, bis ich zurck bin. Ich melde mich alle fnfzehn Minuten ber Funk. Bleibt diese Meldung aus, beunruhige dich nicht, mein Schatz. Dann ist eben das Gert ausgefallen.Oder du, gab sie trocken zurck. Es hat keinen Sinn, mir etwas vormachen zu wollen, John. Es ist gefhrlich dort drauen, auch wenn wir nichts von einem Gegner sehen. Morgen geschieht etwas mit diesem Asteroiden, also kmmert man sich auch um ihn. Und eine Welt von 160 Kilometer Umfang bietet nicht auf ewig Schutz und Sicherheit. Wenn du eine Stunde nichts von dir hren lt, folge ich dir.Das darfst du nicht, Jet! befahl John und sah richtig bse aus. Du bleibst in der Arrow, was immer auch geschieht. Da bist du sicher, wenn du den Astroschirm einschaltest. Niemand kann dir etwas anhaben. Und dann quetsche die beiden Offiziere aus, aber sei vorsichtig dabei. Mache sie mit Luftmangel weich. Wir mssen erfahren, was hier gespielt wird.Er schlo den Helm, nickte ihr noch einmal zu und stampfte durch den Gang zur Schleuse. Das Schwerkraftfeld des Schiffes war immer noch wirksam.Erst als sich die uere Luke ffnete, nahmen die natrlichen Auenbedingungen berhand. John fhlte, wie sein Gewicht schwand. Die geringfgige Gravitation des Asteroiden vermochte kaum, ihn zu halten. Ein krftiger Sto wrde vielleicht gengen, ihn fr immer seinem Anziehungsbereich entschweben zu lassen.Er machte einen Schritt ins Leere und sank langsam hinab. Die glatte Hlle der Arrow glitt an ihm vorbei nach oben, aber ebenfalls derart langsam, da es Minuten zu dauern schien, bis er endlich den felsigen Boden berhrte. Er regulierte die Treibstze der Rckstodse und schaltete sie ein. Mit einem Satz erhob er sich in die Hhe, dann begann die Kraft des steten Flammenstrahls zu wirken. Wie ein Miniaturraumschiff scho John davon, durch leichte Vernderungen der Ausstorichtung manvriert.Er hielt sich in einer Hhe von zehn oder zwanzig Metern und wich hheren Hindernissen beizeiten aus. So besa er zwar keine umfassende bersicht, begab sich aber auch nicht in die Gefahr, direkt entdeckt zu werden falls es jemand gab, der ihn entdecken konnte.Zumindest Hunterson mute sich auf diesem Asteroiden befinden, daran bestand kein Zweifel. Es sei denn, man hatte ihn von hier vertrieben. Aber dann muten doch wenigstens jene noch hier sein, die ihn vertrieben hatten.John wurde aus allem nicht mehr schlau, und die Neugierde bewog ihn, diesen Fall weiter zu verfolgen. Aber nicht nur die Neugierde, sondern auch die Mitteilung seines Vertrauensmannes, da wertvolle Elemente auf dieser Welt vorhanden seien.Im Augenblick war davon jedoch nicht das Geringste zu bemerken. Die nackte Formation der Oberflche verriet Meteoritengestein mit dem blichen Gehalt an Nickel und Eisen, also nichts Besonderes. Hier und da schimmerte es silbern und golden, aber das interessierte John nicht.Lngst war die Schlucht hinter ihm verschwunden und auch der steile Merkfelsen, der aus einem Gebirgskamm herausragte und somit ein Orientierungspunkt erster Gte war. Eine weite Ebene lag zwischen steilen Gebirgen eingeschlossen und erstreckte sich bis zum nahen Horizont, wo die Welt in einen Abgrund zu versinken schien. Langsam zogen die Sternkonstellationen ber John dahin, senkten sich dem Horizont entgegen. Sie glichen Sternschnuppen in Zeitlupe, die in geordneter Formation ber den schwarzen Himmel wanderten, langsam und doch sichtbar. P 17 hatte eine Rotationsdauer von hchstens einer Stunde.Die Einsamkeit hatte John frher bedrckt. Aber heute hatte das Bewutsein, allein auf einer Welt zu sein, nichts Erschreckendes mehr fr ihn. Ganz im Gegenteil. John war sich seiner Gre als Mensch niemals mehr bewut als in solchen Augenblicken, wo er eine neue Welt entdeckte oder betrat.Allein und fern allem Lebendigen glitt er ber das jungfruliche Land dahin, das seine Gestalt niemals ndern wrde, wenn es der Mensch nicht tat. Schimmernde Erzadern traten zutage und lockten mit ihrem Reichtum. Doch diesmal hatte John keine Augen fr die natrlichen Schtze des Asteroiden. Zu sehr mute er auf seine Umgebung achten, um nicht in einen Hinterhalt zu geraten.Mehr als hundert Kilometer legte er so zurck. Nur ab und zu benutzte er den Treibstrahl, seine Richtung zu ndern und neue Fahrt zu erhalten. Die meiste Zeit segelte er gleich einem Satelliten dahin, allmhlich von der schwachen Gravitation nach unten gezogen, so da seine Flugbahn sich nur allmhlich bog und zu einer ballistischen Kurve wurde.Htte sein Geigerzhler nicht eine optische Warnanlage besessen, so wre ihm wahrscheinlich gar nichts aufgefallen, so aber mute er das rhythmische Aufblinken des roten Lichtes bemerken. Jedesmal, wenn ein strahlendes Partikelchen auftraf, blinkte die Lampe und das geschah in fast ununterbrochener Reihenfolge.Unter ihm mute ein starkstrahlender Stoff lagern.Er stoppte seinen Flug ab und rief Jet.Hallo, Mdchen, wie geht es dir? Langweilig?Absolut nicht, ich habe ja Gesellschaft. Die beiden Helden verraten erste Anzeichen des Weichwerdens. Ich habe Ihnen verlockende Aussichten geboten. wenn sie plaudern.Versprich ihnen nicht zuviel! warnte John besorgt. Sonst verlangen sie noch, da du Wort hltst.Das knnte denen so passen. Was Neues?Deswegen rufe ich dich ja. Ich habe einen starkstrahlenden Boden entdeckt und lande. Zu sehen ist nicht viel, lediglich scheint mir das Gestein stark silberhaltig zu sein der Frbung nach zu urteilen. Werden wir gleich haben. Gut, da ich den schweren Raumanzug angelegt habe. Mit Hilfe der eingebauten Instrumente werde ich das Element wohl identifizieren knnen.Hoffentlich, blieb Jet skeptisch Unterrichte mich, wenn etwas Besonderes geschieht.Du auch! Besorgt dachte John an die eben erwhnten Versprechungen. Es war ihm gar nicht recht, wenn Jet ihre natrliche Schnheit gegen Mnner ausspielte.Er landete sanft und stand fr einige Augenblicke reglos.Das lautlose Ticken des Geigerzhlers war wie rasend, erreichte aber noch nicht die lebensgefhrliche Grenze. Ganz davon abgesehen schtzte der strahlensichere Anzug vor jeder Verbrennung.John bckte sich und hob einen Gesteinsbrocken auf, der auf der Erde sicher seinen halben Zentner gewogen htte. Hier war er federleicht.Er schillerte bunt, und goldene Adern durchzogen ihn. Ein Leuchten ging von ihm aus, das von innen zu kommen schien. Selbst in vlliger Dunkelheit blieb dieses Leuchten, wurde sogar noch intensiver.John kniff die Augen zusammen.Die Instrumente sprachen auf kein bekanntes Element hin an.Sie konnten den Brocken nicht identifizieren, bis auf eine geringe Menge Gold, Blei und Eisen. Auch winzige Spuren von reinem Nickel waren vorhanden. Zu 95 Prozent jedoch bestand der Brocken aus einem Element, das auf der Erde nicht bekannt war.Der wertvolle Rohstoff, von dem der Brief gesprochen hatte? Mit der linken Hand suchte er ein Stck aus dem Brocken zu lsen. Zu seiner berraschung gelang es sogar. Vorsichtig steckte er die Probe in eine Tasche und beschlo, sie im Labor der Arrow genau zu analysieren.Als er sich wieder aufrichtete, knackte es in seinem Helmgert. Jemand schaltete sich auf seiner Welle ein.John Brack warten Sie, ehe Sie zur Waffe greifen.Der direkte Funkverkehr lie eine Richtungsbestimmung nicht zu. Der Sprecher konnte berall sein, sogar ber ihm irgendwo im Weltraum, zehn oder zwanzig Kilometer entfernt.Er richtete sich vollends auf und sah sich um. Aber die felsige Formation bot derart viel Deckung, da es sinnlos war, einen versteckten Feind zu suchen.John machte keine Bewegung. Die beiden Pistolen ruhten in den Halftern an seinem Grtel. Die Griffe waren in Sekunden zu erreichen, wenn es sein mute.Wer sind Sie? fragte er und wute gleichzeitig, da auch Jet ihn hren konnte. Und mit Jet vernahm Bixby ebenfalls seine Stimme.Weit vor ihm bewegte sich etwas, und eine menschliche Gestalt trat hinaus auf die Ebene. Sie war in dem Dmmerlicht nur schwer zu erkennen, hob sich aber doch gegen das milchige Grau der sternenbersten Hintergrnde ab. Sie trug einen leichten Raumanzug. In der Hand wuchtete eine Maschinenpistole, deren Lauf jedoch nach unten gerichtet war. Das tuschte John natrlich nicht, denn wie schnell lie sich die Haltung einer solchen gefhrlichen Waffe ndern.Kennen Sie mich nicht mehr? fragte die Stimme wieder. Sicher, damals trafen wir uns unter recht merkwrdigen Umstnden, und das Gesetz war gegen mich. Ich bin Hunterson.Jetzt erkannte John den anderen an der Stimme.Hunterson, der zweifelhafte Geschftsmann, der alles andere als sein Freund war, und der nun doch um seine Hilfe gebeten hatte. Trotz der damaligen Feindschaft schien er also Brack fr den geeigneten Partner zu halten, eine ganz groe Sache zu starten.Worum es sich bei dieser Sache allerdings handelte, vermochte John nur zu ahnen.Gut, Hunterson, lassen wir das Vergangene. Sie haben das Spiel verloren, und wir sprachen nicht ber eine Revanche. Sie baten um Hilfe hier bin ich. Allerdings nicht wegen Ihrer schnen Augen, sondern weil ich hoffe, etwas dabei zu verdienen. Sind wir uns da einig und haben uns verstanden?Vollauf, Brack. Wir arbeiten zusammen und teilen den Gewinn. Aber sprechen wir darber lieber ohne die Raumanzge, es knnte jemand mithren. Haben Sie nicht mein Schiff vermit?Doch, gab John zu und wartete, bis Hunterson in elegantem Bogen herangesegelt kam. Er besa schon einige bung darin und verriet so, da er diesen Asteroiden und seine Verhltnisse gut kannte. Wo steht ihr Kahn?Hunterson setzte auf und streckte John die Hand entgegen, dabei die Maschinenpistole in die Linke nehmend.Willkommen auf P 17, sagte er lchelnd. Seine Raubtierzhne blitzten hinter der Sichtscheibe. Bevor ich das erklre, mchte ich Ihnen einen Rat geben: halten Sie Ihre Waffen schubereit, und schieen Sie, wenn ich es tue. Die Gegner kennen kein Erbarmen wer immer sie auch sein mgen.Nun war John doch berrascht.Was? Wollen Sie damit sagen, da Sie unsere Gegner nicht einmal kennen? Das finde ich erstaunlich.Ist es auch, gab Hunterson zu. Es hat den Anschein, als sei die Raumflotte selbst gegen uns, aber gewisse Anzeichen deuten darauf hin, da das niemals der Fall sein kann. Ein Zerstrer der Flotte griff uns an, aber wir gaben ihm einen Denkzettel, den er so schnell nicht vergit. Eins unserer Beiboote rammte ihn mit Sprengstoff geladen. Es gab ein hbsches Loch in der Nummer 017.Interessant, knurrte John. Da htten wir ja die Vermiten bald zusammen.Was meinen Sie?John erklrte es ihm kurz, dann fragte er:Wo knnen wir uns ungestrt unterhalten? Mein Schiff liegt 50 Kilometer vor uns.Meins ist nher, Brack. Kommen Sie mit.Einen Augenblick, ich mu erst meine Frau unterrichten. Sie entsinnen sich doch noch Jets, meiner damaligen Braut?Der entzckende Kfer? Und ob! Wren Sie damals nicht so schnell gewesen, se sie jetzt bestimmt nicht in Ihrem Schiff. War mchtig scharf auf das Girl.Das Girl aber nicht auf Sie, mein Lieber, lachte John auf und wunderte sich nicht, als Jet sich einfach einmischte.Sie verkncherter Geizhals! sagte sie und meinte offensichtlich den restlos verblfften Hunterson. Ich htte Sie nicht geheiratet, und wenn Ihr Gipskopf aus Gold bestnde.Aber Liebling, kritisierte John vorwurfsvoll und doch voll innerer Freude. Wie kannst du einen alten Freund so beleidigen. Hunterson ist jetzt unser Freund.Wie lange soll ich hier noch allein warten? Die Herren Offiziere benehmen sich uerst langweilig. Sie wollen Taten sehen, ehe sie etwas verraten.Sperr die Brder ein und kmmere dich nicht um sie.Offiziere und dazu noch Brder? verwunderte sich Hunterson begriffsstutzig. Haben Sie Besuch bekommen?Genau wie Sie von der Raumflotte. Man gab mir den Befehl, sofort umzukehren. Als ich das nicht tat, bescho man die Arrow. Natrlich erfolglos, wie Sie sich denken knnen. Dabei blieben die Unterhndler bei mir zurck. Ohne ihr Einverstndnis, versteht sich.Damit besitzen Sie wenigstens Gefangene, und vielleicht knnen wir einiges erfahren. Ich glaube nun doch, ich komme mit Ihnen. Spter besuchen wir dann mein Hauptquartier. Einverstanden?John grinste.Welchem Umstand verdanke ich diesen Gesinnungswechsel? Den beiden Gefangenen oder Jet?Hunterson grinste zurck.Suchen Sie sich das aus, was Ihnen am besten gefllt. Ich mchte keinen Streit mit Ihnen. Darf ich mich bei Ihnen anhngen?John seufzte und schaltete den Treibmotor an. Hunterson klammerte sich an ihn wie ein Affe, und bald segelten die beiden Mnner durch die Dmmerung des Asteroiden.Von weitem sahen sie aus wie ein vorsintflutliches Ungeheuer.

*

Wenn Jet unangenehm berhrt war, so lie sie sich das nicht anmerken Freundlich gab sie Hunterson die Hand und hie ihn auf der Arrow willkommen. Der erfolgreiche Prospektor machte eine steife Verbeugung und zeigte sich leicht verlegen. Von seinem groen Mundwerk blieb nicht viel brig, und John hatte erneut Grund, sich heimlich zu freuen. Es machte ihm Spa, wenn Mnner von Jets Schnheit beeindruckt wurden.Wir freuen uns sehr, Mr. Hunterson, da der alte rger begraben sein soll, sagte sie zuvorkommend und lchelte. Darf ich Ihnen einen Brandy anbieten? Das ist das einzige, was wir fr derartige Zwecke vorrtig haben.Gern, nickte Hunterson. Man hatte den Eindruck, er htte selbst Schwefelsure aus der Hand Jets nicht abgelehnt. Zwar trinke ich keinen Alkohol, aber wenn Sie ihn anbietenSie saen in der Zentrale. John wollte, da Bixby auch diese Unterhaltung mit abhrte. Der Zerstrer Bixbys mute sich nun ebenfalls dem Asteroiden nhern.Na, dann schieen Sie mal los, forderte John seinen Gast auf. Viel hat mein Mann mir nicht mitgeteilt.Htte niemals gedacht, da Sie einen Spion bei mir bezahlen, knurrte Hunterson leicht indigniert. Aber diesmal war es ja unser Glck. Wer wei, wie ich Sie sonst erreicht htte.Ich holte vor einem knappen Monat die Erlaubnis ein, die Plutobahn zu berqueren. Ich erhielt sie und versuchte mein Glck. Vor etwa zehn Tagen fand ich dann diesen unbekannten Brocken. Nun, ganz unbekannt wird er zwar nicht sein, denn er hat ja seine regelmige Bahn, die ihn alle zwei Jahre zurck in das System fhrt. Reiner Zufall, da nie zuvor jemand auf ihm landete, wenigstens keiner, der auch nur die geringste Ahnung von Metallurgie besitzt. Ich jedenfalls landete und entdeckte das Zeugs.Was ist es eigentlich? unterbrach John neugierig.Warten Sie doch ab, ich wollte es Ihnen gerade erklren. Die Geigerzhler tickten wie wahnsinnig, als wir uns dem Asteroiden nherten Sie mssen wissen, da ich ein speziell konstruiertes Schiff besitze. Praktisch kann ich vom Weltraum aus feststellen, aus welchen Elementen eine Welt besteht. Nun, so auch hier. Gold war vorhanden, auch Silber, Nickel und Eisen, dazu einige andere unbedeutende Metalle und Elemente. Aber zu mehr als 90 Prozent besteht dieser Haufen Dreck aus einer Sache, der ich noch nie zuvor begegnet bin. Sie ist es auch, die so mchtig strahlt.Ich vermutete Radium, aber das war es nicht. Es war berhaupt nichts, das wir kennen. Fast der ganze Asteroid besteht aus einem Element, das in unserem Sonnensystem nicht vorkommt. Daher meine Vermutung, da dieser Asteroid nicht aus unserem System stammt, sondern aus den Tiefen des Raumes zuwanderte. Die Sonne fing ihn ein, und nun umkreist er sie, zwar ein bichen verrckt, aber er kreist. Doch nun kommt erst das Interessante. Der neue Stoff ich suche noch nach einem passenden Namen strahlt erheblich, aber seine Strahlung ist fr den Menschen unschdlich, wenigstens im Rohzustand. Umgewandelt kann sie tdlich wirken. Und noch etwas: Die Halbwertzeit ist nur fnfzig Jahre, daher ist die Strahlung so intensiv.Schade, bemerkte John. Da ist der Spa ja bald zu Ende.Hunterson triumphierte.Irrtum, mein lieber Brack, Irrtum! Bereits einen halben Zentimeter unter der Oberflche lt sich keine Strahlung mehr feststellen. Dasselbe Element ist dort vollkommen stabil. Mit anderen Worten: Es zerfllt nur dann, wenn es mit dem Vakuum in Berhrung kommt. Verschliet man es in einen Bleibehlter, so hrt es auf zu strahlen.Begreifen Sie doch, Brack! Ein Element, das sich nach Belieben steuern lt! Die ideale Energiequelle! Ich kann Ihnen sagen, mit diesem Element werden wir die Sterne erreichen!Es strahlt ja auch nur dann wenn das Licht der Sterne es bescheint, flsterte Jet poetisch. Ein Sternenelement.Sternenelement! brllte Hunterson begeistert. Da haben wir endlich den Namen. Es kommt von den Sternen und gibt seine Kraft nur dann her, wenn die Sterne es bescheinen. Danke, Jet, vielen Dank. Sie selbst werden es taufen.Ein seltsamer Stoff, sann John vor sich hin. Er kommt mir fast unnatrlich vor. Welche Aussichten bietet er?Alle! behauptete Hunterson. Einfach alle! In vlliger Dunkelheit ist es nichts als ein ganz gewhnliches Metall. Sobald aber Licht an es herankommt, beginnt es zu strahlen und seine Energien abzugeben. Ich glaube annehmen zu drfen, da seine Halbwertszeit regulierbar ist. Mit anderen Worten: Je nach der Menge des einfallenden Lichtes verkrzt oder verlngert sie sich, wird mehr oder weniger Energie frei. Das ideale Element, nach dem die Menschheit Jahrtausende suchte.Und Sie haben es gefunden, Hunterson. Gratuliere!In Johns Stimme war kein Neid, nur Bewunderung. Aber Hunterson bewies, da er besser war als sein Ruf.Wir haben es gefunden, Brack. Denn frher oder spter htten Sie bestimmt diesen Asteroiden entdeckt. Nun aber werden wir den Fund gemeinsam ausbeuten. Wir werden beide reich und unabhngig werden.John entsann sich frh genug der Situation.Und was ist nun mit den anderen? Was ist mit der mysterisen Raumflotte, die sich in unsere Angelegenheiten mischt? Sie sind davon berzeugt, da es sich wirklich nicht um die Raumflotte handelt, sondern um Gangster unter ihrem Deckmantel?Ich frchte, sagte Hunterson ernst, es handelt sich um viel mehr.Meuterer? Ich bin zu der gleichen Auffassung gelangt.Meuterer, ganz richtig. Wir sind auf eine Gruppe von Leuten gestoen, die keine geringere Absicht verfolgen, als die Macht ber das Sonnensystem an sich zu reien. Da kam ihnen der Asteroid gerade recht. Ob sie nun vor mir hier waren, oder erst spter landeten, das spielt in Anbetracht ihrer Ziele keine Rolle mehr. Das Recht ist auf unserer Seite. Und die Raumflotte auch.John betrachtete sinnend das halbverborgene Mikrofon, sein Bindeglied zu Colonel Bixby und wahrscheinlich auch zu Admiral Warner. Die ganze Raumflotte wute nun von ihren Vermutungen und wrde sich einmischen. Ganz so recht war ihm das nicht, obwohl eine derartige Entdeckung wie das Sternenelement zweifellos unter Regierungsschutz gestellt werden mute. Entschlossen wandte er sich an Hunterson.Htten Sie Bedenken, das Geheimnis schon jetzt der Raumflotte mitzuteilen?Der Prospektor zuckte die Schultern.Offen gestanden habe ich sie. Man wird uns um unseren Anteil bringen und diesen Asteroiden beschlagnahmen. Aber so wie die Situation ist: Ich wei nicht, ob wir allein gegen die straffe Organisation der Aufrhrer ankommen, es erscheint mir zweifelhaft. Sie setzt sich zum groen Teil aus Flchtlingen zusammen, die aus den Kolonien des Merkur entkommen konnten. Meist politische Hftlinge.John zeigte auf das Mikrofon.Sie werden mir mein Mitrauen nicht belnehmen, Hunterson, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich stand von der ersten Sekunde meines Fluges an in direkter Verbindung mit Colonel Bixby von der Flotte. Er hat auch unser Gesprch mit abgehrt und ist nun unterrichtet. Aber ich bin davon berzeugt. da die Raumflotte unsere Rechte respektieren und uns das Sternenelement regulr abkaufen wird.Hunterson betrachtete das Mikrofon mit einem schiefen Blick. Dann schttelte er den Kopf.Das Summen fiel mir auf, aber wie sollte ich wissen, da es nicht die Klimaanlage war? Also hat dieser Bixby alles gehrt? Ausgerechnet Bixby! Ich kenne ihn nicht, aber ich hrte einiges von ihm. Ein scharfer Bursche.Das ist fr ihn ein Kompliment. Hallo, Bixby! Sie knnen sich jetzt melden. Auf unserer Welle besteht wohl kaum eine Abhrgefahr. Was sagen Sie zu der Entwicklung?Es knackte. Dann kam ein Grunzen und schlielich die Stimme des Colonels.Allerhand, wenn das mit dem Zeugs stimmt. Ich verstehe zwar nicht allzuviel davon, aber eine ungefhre Vorstellung kann ich mir schon machen. Natrlich sind wir offiziell an der Erwerbung der Rechte interessiert. Als Gegenleistung werden wir Ihnen behilflich sein, mit dieser Gruppe fertig zu werden. Sie glauben also, Hunterson, da es sich um eine politische Gruppe handelt? Und sie setzt sich aus Strflingen, beziehungsweise Meuterern der Flotte zusammen? So ganz kapiere ich das nicht.Es wird stets Unzufriedene geben, Colonel, erklrte Hunterson einfach, die eine Verbesserung ihrer eigenen Verhltnisse mit dem Wohl des Staates identifizieren. Es kann nicht schwer sein, ehrgeizige Offiziere der Raumflotte fr umstrzlerische Plne zu gewinnen. Das sehen Sie doch ein?Gut, akzeptiert. Und was nun? Soll ich eine Zerstrerflotte nach P 17 senden? Ist dort das Hauptquartier der Bande?Hunterson machte eine abwehrende Gebrde, obwohl Bixby das nicht sehen konnte.Alles nur das nicht! Man darf keinen Verdacht schpfen, sonst bekommen Sie die Burschen nie. Ich habe keine Ahnung, wo die Zentrale sitzt, vielleicht sogar auf der Erde, oder auf Merkur oder sonst einem Planeten. Wir haben es hier nur mit einer Untergruppe zu tun, mit der wir allein fertig werden mssen, um keinen Verdacht zu erregen. Wenn Sie in drei Tagen keine Erfolgsmeldung von uns erhalten, kommen Sie uns befreien oder uns begraben.Sollen wir Ihnen wenigstens Waffen bringen?Zu spt! Wie weit sind Sie noch von P 17 entfernt?In zwei Stunden knnten wir dort sein.Gut, dann landen Sie neben der Arrow. In der Vorratskammer finden Sie zwei Untergebene, die es nicht abwarten knnen, ihren Vorgesetzten wiederzusehen.Die werden mir allerhand erzhlen, freute sich Bixby mit einem drohenden Unterton in der Stimme. Und was tun Sie indessen?Ich bringe Brack und seine Frau in Sicherheit. Die Koordinaten unseres Sttzpunktes sind folgendeZehn Minuten spter standen die beiden Mnner und die Frau auf dem Boden des Asteroiden. Hinter ihnen hatte sich die Auenluke der Arrow geschlossen. Hunterson wurde in die Mitte genommen, da er nur einen leichten Raumanzug besa und sich nicht mit Hilfe einer Treibrakete fortbewegen konnte. Jet und John hielten ihn fest, und dann begann der unheimliche Flug ber die zerklftete Oberflche der kleinen, leblosen Welt, die sich nach einem langen Weg durch die Unendlichkeit des Raumes in das Sonnensystem verirrt hatte.Die Funkgerte waren ausgeschaltet, um einem unliebsamen Lauscher keine Gelegenheit zu geben, sie zu orten. Schweigend eilten sie dahin, dem fr John noch unbekannten Ziel entgegen.Eine halbe Stunde vorging.Dann gab Hunterson durch Zeichen zu verstehen, da die Reise beendet sei. John schaltete den Antrieb aus, ebenso Jet. Langsam senkten sie sich hinab und landeten sanft auf einer Ebene, hart am Rande eines steil aufstrebenden Gebirges. Nichts deutete auf die Anwesenheit von Menschen hin.Sie schalteten die Funkgerte ein, sprachen jedoch noch nicht.Hunterson deutete auf die glatte Felswand.Langsam gingen sie darauf zu und gaben sich Mhe, nicht den Boden unter ihren Fen zu verlieren. Fast gewichtslos gengte der geringste Druck, sie meterweit fliegen zu lassen.Wenige Schritte vor der glatten Felswand blieb Hunterson stehen. Er wartete auf irgendetwas, das war offensichtlich. Und Sekunden spter wuten John und Jet auch, worauf.Die Wand schob sich zu einem Teil zurck und gab einen schmalen Spalt frei, durch den zur Not ein Mann in die dahinterliegende Hhle eindringen konnte. Hunterson ging vor, sie folgten ihm.Geruschlos schlo sich das merkwrdige Tor hinter ihnen, dann erst flammten Lichter auf. Sie beleuchteten einen weiten Kuppelbau, in dessen Mitte ein schlankes Raumschiff stand.Huntersons Schiff!Gestalten in leichten Druckanzgen eilten hin und her, ohne sich um die Neuankmmlinge zu kmmern.Mein Hauptquartier, sagte Hunterson stolz. Wir knnen nun sprechen, denn die Felsen halten die Funkwellen ab. Nur die Station hat eine Antenne auerhalb und kann Verbindung mit drauen aufnehmen. Wir fanden diese Hhle rein zufllig und bauten sie aus. Drben ist eine Schleuse, so da wir im Berg selbst keine Atemgerte bentigen. Kommt mit, ihr werdet staunen.John wunderte sich ohnehin, wie Hunterson so viele Leute auf dem kleinen Schiff transportiert hatte, bis er spter erfuhr, da drei Flge dazu notwendig gewesen waren.Sie passierten die Schleuse und legten die Anzge ab.Mehrere Felsenkammern dienten als Wohn- und Schlafrume. Den grten Platz aber nahm ein ausgezeichnet eingerichtetes Laboratorium ein, wo bereits die ersten Versuche mit dem neuen Element abgeschlossen wurden.Sie sehen, erklrte Hunterson eifrig, wir haben uns huslich eingerichtet. Eine Festung, die so schnell nicht kapituliert. Darum bin ich auch auf das Eingreifen der Flotte nicht so scharf. Wir wehren uns selbst unserer Haut, wenn es sein mu.Sie saen in bequemen Sesseln um einen Tisch herum, auf dem eine Flasche und einige Glser standen. Die Luft war gut und frisch. Ein Sprechgert stellte die Verbindung zu den anderen Abteilungen des geheimen Hauptquartiers her.Ich glaube, bemerkte Jet lchelnd, da die Bande auf diese Festung recht scharf wre, wenn sie davon wte.Hunterson lie seine Blicke bewundernd ber ihre schlanke Figur gleiten und nickte John anerkennend zu. Dann erst schien er ihre Frage gehrt zu haben.Und ob sie das sind, Jet. Aber sie haben ihre beste Gelegenheit bereits verpat. Wenn Brenner Erfolg hatte, werden sie immer zu spt kommen und sich blutige Kpfe holen.John sah auf.Wer ist Brenner?Mein Physiker. Sie werden ihn gleich kennenlernen. Er ist schon unterwegs, mir von den ersten Versuchsergebnissen zu berichten. Ah da ist er ja schon.Die Tr ffnete sich und ein stmmiger, krftig gebauter Mann trat ein. Er trug einen weien Mantel ber seiner Kombination und hielt in der Hand eine einfache Strahlpistole. Das weie Haar pate zwar gut zu seinem intelligenten und gutmtigen Gesicht, nicht aber die Waffe.Er legte sie mitten auf den Tisch und begrte erst dann die Anwesenden.Ja, die Konkurrenz! freute er sich herzlich und widmete seine besondere Aufmerksamkeit Jet Brack. Und welche liebenswrdige Konkurrenz. Ich schtze mich glcklich, Sie auf unserer Seite zu wissen. Wren Sie gegen mich, gndige Frau, ich wrde meine Versuche sofort abbrechen.Hunterson grinste.Das wrden Sie nicht tun, alter Casanova, denn ich bezahle Sie. Brack, nehmen Sie sich vor diesem Burschen da in acht, besonders aber Sie, Jet. Er wird Ihnen den Kopf verdrehen, wenn Sie nicht aufpassen. Keine Frau auf der Welt gbe es, die ihm widerstehen knne behauptet er.Brenner setzte sich.Er lchelte Jet immer noch zu, als er die Pistole wieder aufnahm und sie spielerisch in den Hnden drehte.Das Vergngen kommt spter, fltete er zrtlich, und man wute nicht, ob er damit Jet oder die Pistole meinte. Doch lassen Sie mich berichten. Ich brenne darauf, meine Geheimnisse loszuwerden. Dieses Zeug, wir haben immer noch keinen Namen dafr gefunden, und ich mchte vorschlagen, es vielleicht Brennarium zu nennenMit Brennarium wird es nichts, erffnete ihm Jet. Wir haben es bereits Sternenelement getauft.Wie hlich, rgte Brenner und schttelte vorwurfsvoll den Kopf. Wie rcksichtslos auf meine noch zu erwartenden Verdienste. Na gut, lassen wir es dabei. Dieses Sternenelement also ist einfach groartig und die Erfllung aller Wunschtrume smtlicher Energietechniker des Universums. Grob gesagt: Dieser Asteroid gengt meiner Schtzung nach, die Energieversorgung des Sonnensystems einschlielich Flgen zu den nchsten Sternen fr die kommenden hundert Jahre vollauf zu decken. Wissen Sie, was das bedeutet?Er stellte mit Genugtuung fest, da seine Erffnung den Anwesenden die Sprache verschlug. Ehe sie sich jedoch von ihrer berraschung erholen konnten, fuhr er fort:Um Ihnen nur ein winziges Beispiel von der Verwendungsmglichkeit des Brennariums eh des Sternenelementes zu demonstrieren, schlug ich den althergebrachten Weg ein, es zuerst einmal mit der Verbesserung der herkmmlichen Waffen zu versuchen. Das Ergebnis liegt Ihnen vor. Er ttschelte zrtlich die Strahlpistole. Wie bekannt, wirkt eine solche Waffe bis auf eine Entfernung von zwanzig Metern tdlich. Auf fnfzig Meter knnen Sie einen Menschen lhmen, und damit ist es aus. Liegt der Feind hundert Meter entfernt, schmeien Sie das Ding ruhig weg und und nehmen eine traditionelle Automatik oder eine Maschinenpistole. Das war bis gestern so. Aber ab heute ist das anders. Ich habe die Speicherbatterie entfernt und durch eine winzige Dunkelkammer ersetzt, in die ich je nach Belieben viel oder wenig Licht einfallen lassen kann. In dieser Kammer steht ein Klumpen Sternenelement. Nur wenige Gramm schwer, nach irdischen Verhltnissen gerechnet. Sie knnen sich nicht vorstellen, was nun mit dem Pistlchen los ist. Ich habe es eben ausprobiert.Hunterson beugte sich vor.Was denn, Brenner? Nun spannen Sie uns doch nicht auf die Folter!Aber der Physiker kostete seinen Triumph voll aus.Wnschen Sie eine Vorfhrung? erbot er sich. Mit Worten lt es sich schlecht schildern. Auerdem besteht meine Besoldung ja in der Hauptsache aus dem Anblick dummer Gesichter, die mir eine unbndige Freude bereiten. Und Sie werden reichlich dumme Gesichter machen. Auch Sie, Hunterson, obwohl die Vernderung zum Normalzustand nur durch feine Nuancen bemerkbar wird.Zehn Minuten spter standen sie drauen vor dem Felsengebirge in der Ebene. Sie hatten die leichteren Raumanzge angelegt und sich gut zwei oder drei Kilometer vom Eingang zum Hauptquartier entfernt. Die Funksprechgerte besaen nur geringe Leistungsfhigkeit, aber sie gengten, um sich zu verstndigen.Brenner hielt immer noch die Pistole in der Hand.Er sah sich suchend um.Etwa vier Kilometer entfernt fiel ein lnglicher Felsen auf, der wie ein kleiner Turm in der sonst glatten Ebene stand. Sein Fu lag bereits unter der Krmmungslinie des Horizontes. Er mochte zwei Meter breit und zehn Meter hoch sein.Brenner deutete auf ihn.Sie sehen dort den Felsen? vergewisserte er sich im Ton eines Reisefhrers. Es handelt sich nicht um den schiefen Turm von Pisa, obwohl er einige seiner bestechenden Eigenschaften besitzt, sondern blo um das Zielobjekt meiner neuen Waffe. Achten Sie auf die Spitze.Hunterson knurrte unglubig:Sie wollen doch damit nicht sagen, da der Energiestrahl ber vier Kilometer hinweg wirksam bleibt?Und ob er das bleibt. Der Energienachschub ist ja unbegrenzt, die Reichweite somit fast ebenso unbegrenzt. Theoretisch kann ich von hier aus einen tdlichen Strahl bis zur Erde senden. Darum sind die Gauner ja so scharf auf diesen Asteroiden. Was knnten sie damit fr einen Unsinn anstellen. Sie wrden das Sonnensystem beherrschen.Er lie sich nun nicht mehr lnger aufhalten, sondern richtete den spiraligen Lauf der Pistole gegen das weit entfernte Ziel.Dann verlie ein violettgefrbter Strahl den Lauf und verlor sich blitzschnell in der Unendlichkeit. Brenner richtete die Waffe ein und dann grellte vorn an dem Felsen ein unertrgliches Licht auf. Geblendet schlossen sie die Augen, und als sie sie wieder ffneten, war der Felsen zur Hlfte verschwunden. Er hatte sich ebenfalls in Energie aufgelst.Brenner lie den Feuerknopf los.Haben Sie das gesehen, Hunterson. Was sagen Sie dazu?Unglaublich, sthnte der Prospektor. Das ist einfach unglaublich! Restlose atomare Auflsung?Das ist es! nickte Brenner. Der Strahlenfinger lst jegliche Materie auf. Ich kann also damit auf jede Entfernung hin jede beliebige Materie auc


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