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Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

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Mit 24 Seiten Sonderbeilage „Private Equity-Dachfonds“ 12 Dezember 2008, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin Wie Medienhäuser von Start-ups profitieren Profitversprechende Rheinüberquerung Französische Venture Capitalisten engagieren sich in Deutschland Bedenken, aber keine Resignation Führende Risikokapitalgeber auf dem Munich Venture Forum Interview mit Matthias Kröner, Vorstand Fidor AG „Die Vertrauensverluste gegenüber Banken werden ein Umdenken erzwingen“ Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Vom Aussterben bedroht? Vom Aussterben bedroht?
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Page 1: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

Mit 24 Seiten Sonderbeilage

„Private Equity-Dachfonds“

12 Dezember 2008, 12,50 EuroVe

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apita

lMagazin

Private Equity • Buyouts • M&A

www.vc-magazin.de

VentureCapitalMagazin

Wie Medienhäuservon Start-ups profitieren

ProfitversprechendeRheinüberquerungFranzösische Venture Capitalistenengagieren sich in Deutschland

Bedenken, aberkeine ResignationFührende Risikokapitalgeberauf dem Munich Venture Forum

Interview mit MatthiasKröner, Vorstand Fidor AG„Die Vertrauensverluste gegenüber Bankenwerden ein Umdenken erzwingen“

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

VomAussterbenbedroht?

VomAussterbenbedroht?

Page 2: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

Die NRW.BANK fördert kleine und mittlere Unternehmen mit zinsgünstigen Krediten, Dar-

lehen zum Ausgleich mangelnder Sicherheiten und zur Stärkung des Eigenkapitals sowie

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der jüngste Temperatursturz passtgut zur Stimmung am Kapitalmarkt.Bis vor wenigen Wochen dominiertedie Hoffnung, dass die Auswirkun-gen der Kreditkrise auf die Realwirt-schaft überschaubar bleiben. Sowies u. a. Finanzminister Peer Stein-brück Mitte September im Deutsch-landfunk Rezessionsängste zurück.Selbst im Mutterland der Krise, denUSA, versprühten Experten Zuver-sicht. Bruce Kasnan, Chefökonomvon JP Morgan Chase, ließ sich vomFinanzdienst „Capital Investor“ nochvor gut zwei Monaten mit den Wor-ten zitieren: „Es kommt nicht zurRezession in den USA und dem typi-scherweise damit verbundenenstarken Abbau von Arbeitsplätzen.“

Heute stellt sich nicht mehr die Fra-ge nach dem ob, sondern nach demAusmaß der Rezession in den west-lichen Industrieländern und denFolgen für unser Wirtschaftssystem.Nie in den letzten Jahrzehnten gingdas Spektrum der Meinungen selbstvon Fachleuten so weit auseinander(siehe hierzu S. 24-25 und S. 28 die-ser Ausgabe). Während Optimistenvon einem kurzen Rückschlag aus-gehen und schon für das zweite Quar-tal des kommenden Jahres wieder einanziehendes Wirtschaftswachstum

erwarten, nehmen Pessimisten Be-griffe wie „zweite Weltwirtschafts-krise“ oder „Währungsschnitt“ in denMund.

Wer tatsächlich vom Schlimmstenausgeht, ist sicherlich gut beraten,sich von Papiergeld zu trennen undin Sachwerte wie Immobilien oderRohstoffe zu investieren. Wer jedochdaran glaubt, dass das beherzte Ein-greifen von Regierungen und Noten-banken Früchte tragen wird und zu-mindest einen mittelfristigen Anla-gehorizont hat, sollte die historischniedrigen Bewertungen von Unter-nehmen nutzen und sich antizyk-lisch zu attraktiven Preisen am Pro-duktivvermögen beteiligen. In Formvon Aktien, aber insbesondere auchvon Private Equity und Venture Ca-pital.

Nervenstärke und Besonnenheit beiIhren geschäftlichen wie privaten In-vestitionsentscheidungen wünschtIhnen

[email protected]

Editorial

Wintereinbruch

VentureCapital Magazin 12/2008 3www.vc-magazin.de

Andreas Uhde, Chefredakteur

GE imagination at work

GE Capital

FactoringPlus:Echt clever!Als Bank und Factoringgesellschaft könnenwir mehr für Sie tun! Ob Wachstum, Turn-around oder Management Buy Out – wirhaben in jeder Situation die passendeLösung, auch über Factoring hinaus! Einwichtiges Plus für unsere Kunden.

Seit mehr als 40 Jahren gehören wir zuden erfolgreichsten MittelstandsfinanzierernDeutschlands. Heute vereinen wir unserlangjähriges Know-how mit der internatio-nalen Expertise und Finanzkraft des Welt-konzerns General Electric. Ganz sicherfinden wir auch für Ihr Unternehmen indivi-duelle und maßgeschneiderte Finanzierungs-möglichkeiten.

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E [email protected] I www.gehellerbank.deDieser Ausgabe liegt die Sonderbeilage „Private Equity-Dachfonds –Rating-Studie im 4. Jahrgang“ bei. Die Sonderbeilage „Private Equity-Markt Österreich“ erscheint mit VentureCapital Magazin 1/2009 am19. Dezember.

Page 4: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

3 EditorialWintereinbruch

Auslese

6 Statistiken, Top-News undTendenzen

Titelthema

12 Vom Aussterben bedroht?Wie Medienhäuser vonStart-ups profitieren

Märkte & Zahlen

18 „Wer jetzt noch auf reine Wer-bung setzt, muss neue Ge-schäftsmodelle entwickeln“Interview mit Dr. MichaelBrandkamp und HolgerHeinen, High-Tech Grün-derfonds, sowie Oliver Fietz,T-Venture Holding

20 Menschen & MacherDr. Peter GüllmannTeil 27 der Serie

22 „Zeitschriftenverlage sindFrühindikatoren“Interview mit Dr. FriedrichWehrle, Sprecher derGeschäftsführung der MotorPresse Stuttgart

24 Krisengipfel imFußballstadionRoundtable 2008 desVentureCapital Magazins inder Münchner Allianz Arena

26 ProfitversprechendeRheinüberquerungFranzösische Venture Capi-talisten engagieren sich inDeutschland

Early Stage & Expansion

28 Bedenken, aber keineResignationFührende Risikokapitalgeberdiskutieren auf dem MunichVenture Forum über dasMarktgeschehen

29 Standpunkt InvestorFinanzkrise als Chance –Back to the RootsClaus-Georg Müller, Vorsit-zender des Vorstands, mic AG

30 „In Krisenzeiten müssen wirden Geldhahn weiter aufdre-hen“Panel-Diskussion über dieFörderinfrastruktur auf derelectronica 2008

32 Investor im Portrait„Firmen vor Ort aktivbetreuen“Teil 90: Seventure Partners

34 Vernetzen & WeiterbildenStraffes Programm beimDeutschen Business AngelsTag 2008

Mittelstand/Buyouts

36 Kontrolle von ausländischenInvestorenÄnderung des Außenwirt-schaftsgesetzes und derAußenwirtschaftsverord-nung

38 Die Kolumne von MichaelKeller: „Wir expandieren!“Warum Klein & Coll. das tur-bulente Marktumfeld zumAusbau des Teams und fürZukäufe nutzen will

39 Ein buntes ProgrammMehr als 4.000 Besucherbeim Deutschen Eigenka-pitalforum Herbst 2008

Private Equity-Dachfonds

40 Der erfolgreiche Aufbau ei-nes Private Equity-PortfoliosÜberdurchschnittliche Ren-dite durch Investition in ei-ne kleinere Anzahl von FondsElvire Perrin, John Hess,Altius Associates

42 „Jetzt einsteigen!“Interview mit Horst Güdelund Norman Lemke,Vorstände der RWB AG

44 Fondsportrait: TeureLosgrößentransformationFonds & Vermögen EarlyCapital 1 GmbH & Co. KG

VentureCapital Magazin 12/20084 www.vc-magazin.de

Inha

lt

12 Vom Aussterben bedroht?Wie Medienhäuser vonStart-ups profitieren

Medienkonsumenten sind anspruchsvoll:

Hochwertige Inhalte soll es kostenlos

geben, individuell zugeschnitten, abruf-

bar zu beliebigen Zeitpunkten. Vor allem

die Dickschiffe der Medienbranche er-

wiesen sich bislang als zu schwerfällig,

um diese Bedürfnisse zu bedienen. Die

Nutzergruppen überaltern, Auflagen oder

Einschaltquoten sinken, die Werbeeinnah-

men sind rückläufig, und meist fehlen

Lösungskonzepte. Spannende Ideen wer-

den vor allem von Newcomern entwickelt.

26 ProfitversprechendeRheinüberquerungFranzösische VentureCapitalisten engagieren sichin Deutschland

Seit Jahren kommen französische VC-

Investments deutschen Unternehmen

zugute, dennoch kamen diese Enga-

gements oft eher zufällig zustande.

Durch das systematische Screening

des Marktes sowie die Eröffnung von

Außenstellen jenseits des Rheins

haben schnell wachsende französi-

sche Fonds wie XAnge und Seventure

Deutschland nun als strategische

Zielregion definiert.

Page 5: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

Von Mobile-Entertainment-Entrepreneuren bis zu Betreibern von Games- und Karaoke-Portalen, Neuhaus Partners

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der Verbindung aus unternehmerischem Know-how, langjähriger Erfahrung im Bereich Venture Capital und techni-

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2006 2007 2008 2009 2010

CHANCEN ENTSTEHEN DORT,WO MAN SIE ERKENNT.

45 Dachfonds-News

Entrepreneurship

46 Entrepreneurship-Flash

48 „Die riesigen Vertrauens-verluste gegenüber Bankenwerden ein dauerhaftesUmdenken erzwingen“Interview mit Matthias Kröner,Vorstand der Fidor AG

50 Tipps und Empfehlungen aufAugenhöheQype: Mischung aus GelbenSeiten und Community

51 Die Kolumne vonFalk F. StraschegSag beim Abschied leiseServus . . .

52 Wachstumsmarkt Sensorik„MST-RegionalkonferenzNRW 2008: spezial“ imSignal Iduna Park

Datenbank

54 Deal-Monitor

61 Soeben erschienen

61 EventsVeranstaltungen für VCs,Gründer und Dienstleister

62 Zitat des Monats

62 Ausblick/Impressum

63 StellenmarktIn Kooperation mit

66 People

Inhalt

Anzeige

48 Interview mit Matthias Kröner,Vorstand der Fidor AG„Die Vertrauensverlustegegenüber Banken werden einUmdenken erzwingen“

Mit internetbasierten Finanzdienst-

leistungen wollen Ex-DAB Bank-Vor-

stand Matthias Kröner und seine drei

Vorstandskollegen den Bankenmarkt

aufmischen. Im Gespräch kritisiert

Kröner das Auftreten der großen

Geschäftsbanken im Endkunden-

markt. Daneben skizziert er Ver-

triebsmodelle im Internet und erklärt,

wie es bei der von ihm mitgeführten

Fidor AG weitergehen soll.

28 Bedenken, aber keineResignationFührende Risikokapitalgeberdiskutieren auf dem MunichVenture Forum

Über 250 Gäste kamen auf Einladung

von P+P Pöllath + Partners und dem

DVCI zum Munich Venture Forum.

Höhepunkt der Veranstaltung war eine

hochkarätig besetzte Podiumsdiskus-

sion, bei der führende Köpfe von Wel-

lington, Earlybird, 3i, Target Partners,

HeidelbergCapital und der Internet-

Community sevenload mit Dr. Michael

Inhester (P+P) über die aktuelle Lage

im VC-Markt diskutierten.

Unter www.vc-magazin.de

� Alle 90 Teile der Serie

Investor im Portrait

� Alle Dachfonds-Portraits

� Ein aktuelles Interview

� ... und vieles mehr!

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VentureCapital Magazin 12/20086 www.vc-magazin.de

Unternehmen des Monats Zahl des Monats

Grafik des MonatsStudie des Monats

74

Im dritten Quartal 2008 entfielen 74 Beteiligungen auföffentliche VC-Investoren. Deren bisheriger Spitzenwertbetrug bislang 48, außerdem stemmten sie erstmalsmehr Investments als ihre privaten Pendants. Vor allemdie KfW-Bankengruppe trug mit 52 Beteiligungen maß-geblich zu dem Aufschwung bei. Auf private Investorenentfielen 71 Engagements. Besonders rege zeigten sichHoltzbrinck Ventures (7 Investments) sowie die IBBBeteiligungsgesellschaft und Wellington Partners (je 6Investments). Bei den insgesamt 145 Erst- und Folge-finanzierungen haben 35 deutsche VC-Gesellschaften136 Mio. Euro investiert. Die Zahlen wurden von demBeratungsunternehmen Fleischhauer, Hoyer & Partnerzusammengetragen.

Zehn Jahre vs. zehn Monate

Private Equity-Fonds bleiben länger: Im Durchschnittstellen sie übernommenen Unternehmen ihr Kapitalfür zehn Jahre zur Verfügung. Hedgefonds hätten ten-denziell die kurzfristige Steigerung des ShareholderValue im Blick und könnten ihr Kapital schon nachzehn Monaten wieder abziehen. Das ist die Kernaus-sage der jüngsten Studie, die Ann-Kristin Achleitner(TU München) gemeinsam mit André Betzer undJasmin Gider (beide Universität Bonn) verfasst hat.Die drei Wirtschaftswissenschaftler untersuchten 57Private Equity- und 96 Hedgefonds-Beteiligungen amdeutschen Kapitalmarkt, der wesentlichen Schnittstellebeider Geschäftsmodelle. Die Studie steht kostenfreibereit unter http://ssrn.com/abstract=1292896.

Bruttorenditen erneut im Minus

Zum zweiten Mal in Folge erzielten Private Equity-Fondsin einem Quartal eine negative Bruttorendite auf ihr ein-gesetztes Kapital (IRR). Der Index basiert auf den Trans-aktionen von über 1.400 Private Equity-Fonds weltweit,die zusammen 1,3 Billionen USD an Kapital verwalten.

Aus

lese

Kommende Marktführer

Im Auftrag des Handelsblatts hat der Berliner Wirt-schaftsprofessor Bernd Venohr die 100 dynamischstenund wachstumsstärksten Mittelständler ermittelt. Dasjeweilige Unternehmenmuss in seiner Branche weltweitzu den Top Drei zählen oder führend in Europa sein, derUmsatz im Jahr 2005 muss unter 50 Mio. Euro gelegenund seitdem jährlich um mindestens 10% zugelegthaben.

Die wachstumsstärksten MittelständlerPlatz Unternehmen Ort Branche

1 Novaled Dresden Biotechnologie

2 Schnell Zündstrahl- Amtzell Erneuerbare

motoren Energien

3 Lintorfer Eisengiesserei Ratingen Stahl und

andere Metalle

4 Xing Hamburg Software & Internet

5 MeVis Medical Solutions Bremen Medizintechnik

6 SMB-David Herrsching Maschinenbau

7 Geneart Regensburg Biotechnologie

8 Jöst Dülmen- Maschinenbau

Buldern

9 Asclepion Laser Jena Medizintechnik

Technologies

10 Dennert Poraver Postbauer-Heng BaustoffeQuelle: Handelsblatt

Entwicklung der IRR-Renditen

10%

8%

6%

4%

2%

0%

-2%

Quelle: State Street Private Equity Index Results

8,55%

2,26%3,18%

-0,87%-1,51%

06/07 09/07 12/07 03/08 06/08

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Indien gehört zu den wachstumsstärksten Wirtschaftsregionen der Welt. Die derzeitigen in-frastrukturellen Bedingungen sind der größte Hemmschuh einer noch dynamischeren Ent-wicklung. Die erforderlichen Investitionen kann der Staat alleine nicht leisten. Dies birgt ein enormes Chancenpotenzial für privates Kapital – Private Equity. Der sicherheitsorien-tierte Dachfonds Infrastructure India I stellt daher eine einzigartige Einstiegschance dar.

Mit rund 90 weltweit abgeschlossenen Fondsbeteiligungen gehört die RWB zu den international erfahrensten Private Equity Investoren in Deutschland. Gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern sind wir seit 2003 in Indien vertreten. 2005 folgten erste Investitionen. Bereits 2007 konnten Veräußerungsgewinne realisiert werden. Als einziger deutscher Private Equity Anbieter verfügen wir damit über mehrjährige Erfahrung im indischen Wirtschaftsraum.

Die indische Infrastruktur – Ihre Chance

Sie wollen mehr wissen?

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infrstr_india_1seiter_080916_ne_1 1 16.09.2008 17:49:32

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VentureCapital Magazin 12/20088 www.vc-magazin.de

Affiris kooperiert mitGlaxoSmithKline

Am 23. Oktober meldete das inWien ansässige Biotech-nologieunternehmen Affiris einen großen Lizenzdealmit einer Tochter von GlaxoSmithKline. Neben einerSofortvergütung von 22,5 Mio. Euro kann der Entwick-ler von Impfstoffen gegen Alzheimer beim Erreichenbestimmter Meilensteine Zahlungen in dreistelligerMillionenhöhe erhalten. Ausschlaggebend für den Ein-stieg des Pharmariesen waren aus Sicht der Österrei-cher zunächst die präklinischen Daten, die den Impf-stoffen von Affiris ein hohes Sicherheitsniveau und ei-ne gute Verträglichkeit bescheinigen. Darüber hinausüberzeugten wichtige Patente in Europa und die ur-sächliche Wirkung der Impfstoffe im Vergleich zu denTechnologien der Konkurrenz, die zumeist nur dieSymptome von Alzheimer bekämpfen. Als Venture Ca-pital-Investor sind die von Privatanlegern gespeistenMIG Fonds seit 2006 bei der Affiris GmbH an Bord.

Anfang Dezember wollen der Global Chance Fund(GCF) und der MIG Fonds 1 rund 3,5 Mio. Euro bzw.rund 1,8 Mio. Euro an ihre Anleger ausschütten.Der GCF ist der Vorläuferfonds zu den MIG Fondsund war ebenso wie die Fonds GAF, MIG 1, MIG 2,MIG 3 an der etkon AG in Gräfelfing beteiligt. GCFhat im März 2007 seine Anteile an dem Unterneh-men der Medizintechnik veräußert. Die erste Inves-tition erfolgte 2003 auf Grundlage einer Bewer-tung von 3,75 Mio. Euro, bei der Veräußerung imMärz 2007 wurde eine Unternehmensbewertungvon 100 Mio. Euro zugrunde gelegt. Nach dem Ver-kauf der etkon-Anteile flossen bereits im Oktober2007 über 20 Mio. Euro an die GCF-Anleger. Aus dergleichen Transaktion erhielten die Zeichner desMIG Fonds 1 imMärz 2008 zwölf Mio. Euro.

Vorweihnachtliche Ausschüt-tungen an Privatanleger

Die Sal. Oppenheim Gruppe bündelt zum 1. Janu-ar 2009 ihr Angebot im Bereich der Private Equity-Beteiligungen. Unter dem Dach Sal. OppenheimPrivate Equity Partners GmbH führt das Bank-haus seine Mehrheitsbeteiligungen an den Dach-fonds CAM Private Equity (Köln) und VCM CapitalManagement (München) zusammen. In die neueGesellschaft wird Sal. Oppenheim außerdem denGeschäftsbereich Alternative Investments undBeteiligungen einbringen. Die Leitung übernimmtein Managementteam mit den Partnern Rolf En-ders, Stefan Herzog und Dr. Rolf Wickenkamp.

Sal. Oppenheim bündeltPrivate Equity-Beteiligungen

Die Finanzkrise entpuppt sich als günstige Zeit fürstrategische Käufer. Zu diesem Fazit kommt eine aktu-elle Studie der Sozietät CMS Hasche Sigle. DeutscheUnternehmen könnten durch den starken Euro nunWettbewerbsvorteile für sich nutzen, da sich diegroßen Fondsgesellschaften zunächst vom Marktzurückgezogen hätten. Während diese im ersten Halb-jahr 2007 noch 23,5% aller Käufer bzw. 33,3% aller Ver-käufer stellten, sank ihr Anteil in der ersten Hälfte 2008auf 8,1% bzw. 5,4%. Die Anzahl der großen Transaktio-nen mit einem Volumen von mehr als 100 Mio. Euronahm ebenfalls ab – ihr Anteil reduzierte sich vonrund 25% (erstes Halbjahr 2007) auf 8% (erstes Halb-jahr 2008). Mehrere Einzelergebnisse der Studie bele-gen die Wandlung vom Verkäufer- zum Käufermarkt.Für die erstmals erstellte Studiewurden134Deals ausdenletzten eineinhalb Jahren auf den Prüfstand gestellt.Die Untersuchung deckt damit rund ein Viertel allerUnternehmenskäufe und -verkäufe in Deutschland ab.

Finanzkrise: Vorteil für dieStrategen

Aus

lese

+++ Düsseldorf – Ventizz Capital Partners hat denPrivate Equity Award von Deutsche unquote“ fürsein Investment in die ersol Solar Energy AG ge-wonnen. +++ Hamburg – Für den „Venture Exit ofthe Year“ bei blau Mobilfunk wurde auch NeuhausPartners von Deutsche unquote“ ausgezeichnet.+++ Zug – Die Schweizer Private Equity-Gesell-schaft Capital Dynamics erhielt von der britischenWest Midlands Pensionskasse ein Mandat über150 Mio. USD. +++ Frankfurt – Die internationaleSozietät Latham & Watkins wurde von dem juristi-schen Fachverlag Juve als Private Equity-Kanzleides Jahres ausgezeichnet. +++ Bonn – Im laufen-den Jahr konnte der Bundesverband Alternative

Newsticker

Investments e.V. (BAI) seine Mitgliederzahl um 19 auf134 Mitglieder ausbauen. +++ Austin – Es ist die größteKapitalrunde eines Internetunternehmens in den letz-ten acht Jahren: Die Ferienhausportal-Gruppe Home-Away sammelte in ihrer jüngsten Finanzierungsrunde250 Mio. USD ein. +++

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Am21. November verlieh die European Private Equity &Venture Capital Association die European Private EquityAwards 2008. Wie im Vorjahr befindet sich unter denGewinnern der in diesem Jahr zum sechsten Mal verlie-henen Preise kein einziger originär aus dem deutsch-sprachigen Raum stammender Finanzinvestor.

European Private Equity Awards 2008:Die Preisträger

Deal des Jahres (nordischer Raum)HiTecVision für Noreco

Deal des Jahres (DACH-Region)Advent International für SAG

Deal des Jahres (Frankreich & Benelux)Silverfleet Capital für TMF

Deal des Jahres (Mittelmeerraum)Advent International für Gruppo Argenta

Deal des Jahres (UK & Irland)Sovereign Capital für CVS

Deal des Jahres (Schwellenländer)Warburg Pincus für Euromedic

Venture Capital-Deal des Jahres Balderton Capital,Benchmark Capital und Index Ventures für MySQL

Mid Market Deal des JahresSovereign Capital für CVS

Large Deal des Jahres CapVest für FoodvestFinanzberater des Jahres HawkpointRechtsberater des Jahres Clifford Chance

VentureCapital Magazin 12/2008 9www.vc-magazin.de

Auslese

Nachgefragt bei Dr. Walter Schmidt, Vorstand, Affiris GmbH

VC Magazin:Wie langedauerten dieVerhandlun-gen mit Gla-xoSmithKline,und welcheRolle spielteIhr Finanzin-vestor dabei?Schmidt: DieVerhandlungen haben von der ers-ten Kontaktaufnahme bis zum Ver-tragsabschluss etwa ein Jahr ge-dauert. Unsere Finanzinvestoren,die MIG Fonds, haben sich nichtdirekt in die Verhandlungen „ein-gemischt“, haben uns aber mitRatschlägen und Empfehlungensehr geholfen.

VC Magazin: Hatten Sie Gesprächemit anderen Lizenzpartnern? Fallsja, warum haben Sie sich fürGlaxoSmithKline entschieden?Schmidt: Wir haben mit praktischallen großen Pharmafirmen, dieImpfstoffe entwickeln oder künftigentwickeln wollen, gesprochen. FürGlaxoSmithKline sprach aus unse-rer Sicht deren enorme Erfahrung.Etwa 25% aller Impfstoffe, die welt-weit verabreicht werden, kommenvon GlaxoSmithKline. Daher ist dasein Partner erster Wahl. Außerdemwaren deren Auftreten und derenHerangehensweise daran, wie siedie Impfstoffe entwickeln wollen,sehr überzeugend. Die Chemie zwi-schen den beiden Unternehmenstimmt.

VC Magazin: Für 11,5 Mio. Eurohaben die MIG Fonds 45% amStammkapital der Affiris GmbH er-worben. Erscheint Ihnen der Kauf-preis aus heutiger Sicht noch an-gemessen?Schmidt: Die Finanzierung istzweistufig gewesen. Die ersteTranche in Höhe von 8,5 Mio. Eurohaben wir 2006 vereinbart unddieses Jahr die zweite Tranchevon drei Mio. Euro. Bei der Bewer-tung liegt da schon ein deutlicherUnterschied dazwischen. Ich den-ke, das war alles angemessen.

VC Magazin: Herr Dr. Schmidt,vielen Dank für das Gespräch!

Dr. Walter Schmidt,Affiris

Advent International räumt ab

Fremdkapitalgeber des JahresLloyds TSB Corporate Markets

Fonds des Jahres Bowmark CapitalEuropäisches Private Equity-Haus des Jahres

Advent International

Mehr Transparenz versprechen die 13 großen PrivateEquity-Gesellschaften der Fachgruppe „Large Buy-Out“ im Bundesverband Deutscher Kapitalbeteili-gungsgesellschaften (BVK). Auf Basis einer freiwilligenSelbstverpflichtung wollen sie ihre Kommunikationgegenüber Zulieferern, Kunden und Mitarbeitern vonübernommenen Unternehmen sowie der Öffentlich-keit einheitlich handhaben. Die Transparenz-Richtlini-en gelten für Portfoliogesellschaften, die mindestensdrei Kriterien erfüllen: Gesellschaft nach deutschemRecht, Unternehmenswert über 750 Mio. Euro, mehrals 30% des Umsatzes in Deutschland, über 1.000 Ar-beitnehmer hierzulande. Weichen die Finanzinvesto-ren von den Empfehlungen ab, wollen sie dies jährlichnach Maßgabe dieser Transparenz-Richtlinien veröf-fentlichen. Zu den Mitgliedern der Fachgruppegehören u. a. Apax, Blackstone, Carlyle, GoldmanSachs, KKR und Permira. Die Transparenzrichtlinienstehen unter www.bvkap.de bereit.

Private Equity-Riesen wollenTransparenz

Foto:N.K.Schm

eisser

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VentureCapital Magazin 12/200810 www.vc-magazin.de

Aus

lese

Smart Investor 12/2008• Kapitalschutz:WieAnleger ihrVer-mögen langfristig schützenkönnen

• Osteuropa: Erste Risse imKonvergenz-Fundament

• Nanotech:Wann kommen dieKleinen groß raus?

• Unternehmensanleihen: Top-Emittenten zum Schnäppchenpreis

Mehr unter www.smartinvestor.de

122008 www.smartinvestor.de

Dezember 2008 / 5,00 EUR

122008

Smart InvestorDasMagazin für den kritischen Anleger

Smart Investor

Kapitalschutzreport 2008Kapitalschutzreport 2008

OSTEUROPA:Bestandsaufnahmenach dem Ausverkauf

NANOTECH:Clean Technologyfängt auch klein an

BULLENMARKT:Viele gute Gründezum Aktienkauf

Crosslinks

Auch bei derzweiten Aufla-ge des Deut-schen Journa-listenpreisesgehörte dasVentureCapitalMagazin zu denPreisträgern:ChefredakteurAndreas Uhde wurde fürseinen im Dezember 2007erschienenen Beitrag „Zu-rück auf Los – Private Equityzwischen Kreditkrise undLiquiditätsüberhang“ ausge-zeichnet. Weitere Preise inder Kategorie „Private Equityund M&A“ gingen an FrankSeidlitz (Die Welt) und Daniel

Schäfer (FAZ). Insgesamtreichten 227 Journalisten 371Beiträge zu fünf Themenge-bieten ein. Mit 18.000 Eurofließt ein Viertel des gesam-ten Preisgeldes in Höhe von72.000 Euro an gemeinnützigeInitiativen und Projekte, dievon den Siegern benannt wur-den.

Private Equity-Themen verständ-lich aufbereitet

�TOP

GoingPublic Magazin 12/2008

• Titelstory: Zukunftsmarkt CleanTechnologies

• Nachrichtendienstleister:Trends 2008/09

•Meldepflichten beiM&A:wirksam oder zwecklos?

• Gehaltsstruktur von IR-Managern:viel Ehr'...fürmehr

Mehr unter www.goingpublic.de

Going

Public

12Dezember 2008 / 5,00 €

www.goingpublic.de

Magazin

GoingPublicDas Kapitalmarktmagazin

Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen

PUBLIZITÄTSDIENSTLEISTERStatus quo &Trends 2008/09 REIT-GESETZ

DVFA Expert Groupfordert Novelle

MELDEPFLICHTENAnschleichen beiUnternehmenskäufen

Märkte, Technologien, Finanzierung

MegatrendClean Technologies

MegatrendClean Technologies

djp-Gewinner „Private Equity und M&A“

Platz Sieger Thema/Quelle

1. Frank Seidlitz „Teurer Werkstattstop“ (Die Welt)

2. Daniel Schäfer „Das Ende eines Etikettenschwindels“ (FAZ)

3. Andreas Uhde „Zurück auf Los“ (VentureCapital Magazin)

Als das zentrale Ereignis war es in der Branchebeliebt – undwird dennoch zuGrabe getragen:Das Sommer Symposium (2008 in Madrid) deseuropäischen Private Equity-DachverbandsEVCA wird ab dem kommenden Jahr nichtmehr stattfinden. Die Eventstrategie werdekomplett neu ausgerichtet, weshalb das Sym-posium in diesen Kontext nicht mehr gepassthabe. Als Ersatz will die EVCA kleinere Veran-staltungen ausrichten, die spezifischere The-men behandeln und in verschiedenen europä-ischen Regionen stattfinden.

Sommer Symposiumder EVCA fällt aus

Flop

Für das im September abgelaufene Geschäfts-jahr meldet die BayBG Bayerische Beteili-gungsgesellschaft ein Rekordniveau: Sie enga-gierte sich mit 51 Mio. Euro an 86 Unterneh-men. Das ist die bisher höchste Summe, die dieBayBG innerhalb eines Geschäftsjahres ausbe-zahlt hat. Im Vorjahr erhielten bayerische Mit-telständler 35,6Mio. Euro von dermittelständi-schen Beteiligungsgesellschaft.

BayBG meldetRekordinvestition

Sieger des Deutschen Journalistenpreises 2008

Anzeige

Forum Chat: „Das Venture Capital- und Private Equity-Jahr 2008“

Ort: KfW Mittelstandsbank, Ludwig-Erhard-Platz 3, 53179 Bonn

Datum: 04. Dezember 2008

Uhrzeit: 17.00 Uhr bis ca. 20.00 Uhr

Inhaltliche Schwerpunkte: Frau Dörte Höppner, Geschäftsführerindes BVK, und Herr Walter Auel, Abteilungsleiter Finanzierung vonInnovationen und Beteiligungen der KfW, werden als einschlägigeKenner der Szene das VC-/PE-Jahr 2008 Revue passieren lassenund die Aussichten für 2009 erörtern. Gerade im aktuellen Markt-umfeld der weltweiten Finanzkrise und der daraus resultierendenKonjunkturauswirkungen gibt es reichlich Anlass für eine Stand-ortbestimmung der Branche. Der Bogen an brennenden Fragenspannt sich hier vom Fundraising über den Dealflow bis hin zu denExitprognosen.

Informationen und Anmeldung unter:[email protected] • www.private-equity-forum.deTel.: 0211-641 62 68 • Fax: 0211-641 62 77

Für die Teilnahme an der Veranstaltung erheben wir eineVerzehrpauschale von 20,00 Euro – für Mitglieder des PrivateEquity Forum NRW e.V. ist die Veranstaltung kostenfrei.

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VentureCapital MagazinSponsoring-Partner 2008

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VentureCapital Magazin 12/200812

Vom Aussterben bedroht?

Wie Medienhäuser von Start-ups profitieren

Medienkonsumenten sind anspruchs-voll: Hochwertige Inhalte soll es kos-tenlos geben, individuell zugeschnit-ten, abrufbar zu beliebigen Zeitpunk-ten. Vor allem die Dickschiffe derMedienbranche erwiesen sich bislangals zu schwerfällig, um diese Bedürf-nisse zu bedienen. Die Nutzergrup-pen überaltern, Auflagen oder Ein-schaltquoten sinken, die Werbeein-nahmen sind rückläufig, und meistfehlen Lösungskonzepte. Nur wenigeetablierte Medienhäuser rüsten sichfür die Zukunft, spannende Ideen wer-den vor allem von Newcomern ent-wickelt.

Medienkonvergenz als ChanceVerbraucher scheinen auf ein golde-nes Zeitalter zuzusteuern – nie wares für sie so leicht wie heute, sich aktuell und kostengüns-tig aus Medien zu informieren oder sich mit deren Inhal-ten versorgen zu lassen. Wesentlich Anteil an dieser Ent-wicklung tragen vor allem das Internet und Mobiltelefo-ne. Vor allem Smartphones als Flaggschiffe zeigen, wasMedienkonvergenz im Alltag bedeutet: Sie spielen Musikund Videos ab, nehmen Bilder in ho-her Qualität auf und ermöglichenden mobilen Internetzugang. „Mankann auf einemGerät alles bedienen,das Nebeneinander löst sich auf“,fasst Mark Miller, Geschäftsführerder Corporate Finance-BeratungCatCap, zusammen. Gerade unterwirtschaftlich schwierigen Bedin-gungen wie momentan sei dies einVorteil, da Verbraucher Kosten fürbisher getrennt voneinander existierende Apparate undAnschlüsse einsparen. Auch auf anderen Feldern wach-sen Einzelmedien in Bezug auf wirtschaftliche, techni-sche oder inhaltliche Aspekte zusammen: Webradios du-deln individuelle Wunschlisten, das Handy ersetzt dasKleingeld, TV-Programme werden zeitversetzt über Inter-netleitungen abgerufen. Mit dem Verschmelzen der Gerä-te haben sich auch der Zugang zu den Medieninhaltensowie die Bedeutung der einzelnen Medienakteure

gewandelt. Lange Zeit lukrative Geschäftsmodelle ent-wickeln sich zu Ladenhütern, und fast alle alteingesesse-nen Produzenten von Inhalten verharren bis heute inSchreckstarre. Während sich Private Equity-Investorenbei ihren wenigen Investments in diesem Sektor vorran-gig die Finger verbrannt haben, trumpfen kreative Start-ups und VC-Häuser mit frischen Ideen auf.

Zeitungsverlage: im SinkflugDie Situation der Zeitungsverlage spiegelt sympto-matisch das Dilemma der Medienbranche. Das Geschäftmit Klein- und Stellenanzeigen ist massiv weggebrochen –neue Anlaufstellen finden sich im Internet. Dort stehenauch aktuelle Nachrichten kostenfrei zur Verfügung, stetsaktuell und rund um die Uhr abzurufen. Druckerzeug-nisse finden im Gegenzug immer weniger Anklang, dieAbsatzzahlen sinken konstant: Im dritten Quartal 2008wurden durchschnittlich 23,62 Mio. Tageszeitungen proErscheinungstag verkauft – Anfang 1998 lag der Wertnoch bei rund 29,4 Mio. Exemplaren. Rückzugsgefechteführen auch die Publikumszeitschriften. Ihre durch-schnittlich pro Ausgabe verkaufte Gesamtauflage fiel inzehn Jahren von rund 128 Mio. auf fast 118 Mio. Stück imdritten Quartal 2008. Eine weitere Erosion der Absätzeerwarten Marktteilnehmer durch die zunehmende Popu-larität von Smartphones mit Internet-Flatrate, die auch

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Schöne neue Fernsehwelt: Via Internet oder IPTV stehen zahlreiche Kanäle zur Verfügung, und immer feiner aufge-schlüsselte Zielgruppen lassen sich kostengünstig erreichen.

Mark Miller, CatCap

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mobil Zugang zu den Inhalten gewähren. Angesichts die-ser Tendenzen will sich der renditeverwöhnte Bertels-mann-Konzern von seinem Anteil an dem Verlag Gruner +Jahr trennen, munkelt die Branche. Abnehmer sind aller-dings nicht zu finden – anderen Verlagen fehlt das Geld,Finanzinvestoren zeigen kein Interesse.

„Neues Verständnis als Informationshändler“Wenn die klassischen Verlage die Zukunft erleben wollen,müssen sie sich Gedankenmachen, wie sie die Gegenwartüberleben. Immer mehr Medienhäuser bemühen sich, dieKonvergenz zwischen Print und On-line herzustellen. „Sie versuchen,Geschäftsmodelle zu finden, die zuihrem Kerngeschäft passen“, erklärtOlivier Schuepbach, Principal beiWellington Partners. VerlagseigeneInvestoren finden sich beispielswei-se bei Springer, Burda, DuMont,Madsack und dem Vorarlberger Me-dienhaus. Vorreiter ist Holtzbrinckmit einem bunten Potpourri von Be-teiligungen an über 30 Start-ups. Das Spektrum reicht voneinem Grußkarten-Service (Ahaoho.de) über Online-Marktplätze (u. a. Bookya, DaWanda) bis zu Netzwerken(u. a. Panfu, studiVZ). „Es wird experimentiert“, meintMischa Wetzel, Investmentmanager bei der IBB Beteili-gungsgesellschaft, „aber das gehört dazu, um die dauer-haft erfolgreichen Geschäftsmodelle zu entwickeln.“ Eine

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In Deutschland werden immer weniger Zeitungen gelesen. Die Verlage müssen sichneu aufstellen und gehen dabei unterschiedliche Wege.

Olivier Schuepbach,Wellington Partners

Auflagenentwicklung Tageszeitungen in Deutschland(in Mio.)

Quelle: IVW

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ähnliche Position vertritt auchMatthias Grychta, Partner bei demHamburger VC-Investor Neuhaus Part-ners: „Für Medienhäuser sind Start-ups interessant, wenn sie etwas Neuesschaffen, um die Leserschaft vomPrint- in den Online-Bereich zu über-führen oder um neue User zu gewin-nen.“ Frauen-Portale wie auFemi-nin.com (von Springer übernommen),versteht Grychta als Konzept, Leser zu

binden. Ähnlich sieht das Schuepbach: „Wellington inves-tiert nicht in traditionelle Verlage, sondern in neue Ge-schäftsmodelle.“ Für Verlage ist wichtig, dass sie ein neu-es Verständnis als Händler von Informationen denn vonDruckerzeugnissen entwickeln. „Sie müssen den Contentvielfältig vermarkten. Die Restriktion auf ein Medium kön-nen sich Verlage kaum noch leisten“, hebt IBB-Manager

Wetzel hervor. In der Gründerszeneist dieser Gedanke schon angekom-men, wie das Augsburger Start-upGogol Medien zeigt. EhrenamtlicheBürgerreporter schreiben Berichteaus ihrem lokalen Mikrokosmos,veröffentlicht werden sie auf demPortal MyHeimat.de und in gedruck-ten Regionalausgaben. Einnahmenstammen aus Online- und Printwer-bung sowie Lizenzen. Das Geschäft

habe sich so von Anfang selbst getragen, meint Ge-schäftsführer Martin Huber. Glück-los agiert dagegen MedieninvestorDavid Montgomery. Unterstütztdurch den angelsächsischen Finan-zinvestor Veronis Suhler Stevensonübernahm er 2005 den Berliner Ver-lag. Erfolgsmeldungen gibt es nicht,Einsparungen beim Personal sollenendlich den Weg zu den ambitionier-ten Renditezielen von 20% ebnen.

Zuschauerschwund als größte GefahrMit dem deutschen Fernsehmarkt haben Private Equity-Investoren gemischte Erfahrungen gesammelt. Den Be-zahlsender Premiere konnte Investor Permira noch er-folgreich auf Börsenkurs bringen. Die gemeinsam mitKKR geschulterte Übernahme der ProSiebenSat.1 MediaAG entwickelt sich dagegen nicht wie geplant. Der Kaufdes luxemburgischen Senderkonzerns SBS hat die Schul-denlast erhöht, Sparprogramme verunsichern die Mitar-beiter, und Marktführer RTL hat seinen Vorsprung ausge-baut. Abgesehen von hausgemachten Problemen leidet

die Senderkette unter den gleichen Widrigkeiten wie dieWettbewerber: Die alten Zuschauer bleiben treu, die Jun-gen weichen auf andere Medienangebote aus. Im Jahr2007 sahen die über 50-Jährigen 275 Minuten fern. Die14- bis 19-Jährigen verbrachten dafür nur noch 100 Minu-ten täglich vor dem Fernseher, aber 120 Minuten im Inter-net. An den TV-Inhalten liegt der Umschwung nicht, dennVideos und TV-Aufzeichnungen gehören in dieser Alter-sklasse zu den populärsten Webangeboten, weil hier zeit-versetztes Sehen möglich wird. Diesen Trend bedientauch die zunehmende Verbreitung von IPTV. „Fernsehenüber Internetleitungen ist ein Kernthema der Konver-genz“, meint etwa CatCap-MannMiller. Auf der einen Seitewerde die Gleichzeitigkeit der Übertragung aufgelöst und

gelte nur noch fürLive-Veranstaltun-genwie im Sport; aufder anderen Seitekönnten kosten-günstig immermehraufgeschlüsselteZielgruppen ange-sprochen werden.BranchenprimusT-Online etwa bie-tet 150 Kanäle an.Obgleich Überalte-rung, Online-Boomund Fragmentierung

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Matthias Grychta,Neuhaus Partners

David Montgomery

Mischa Wetzel,IBB Beteiligungsgesellschaft

Ausgewählte Medieninvestments

Unternehmen Angebot Investor

Cubico Media GmbH XXHome IBB Beteiligungsgesellschaft

Deutsche Fernsehwerke GmbH Timm TV IBB Beteiligungsgesellschaft

DJunes.com Vertrieb von Club- und Dancemusik High-Tech Gründerfonds, bm-t Betei-

ligungsmanagement Thüringen

Gute Laune TV GmbH TV für die Zielgruppe „49plus“ Holtzbrinck

JobTV24 Video-Stellenbörse DuMont

mando.tv GmbH dailyme.tv IBB Beteiligungsgesellschaft

Mikestar Online-Karaoke HTGF

MyHeimat Ehrenamtliche Reporter Madsack

Sellaband Musik-Talentbörse Prime Technology Ventures

Talentrun Online-Karaoke Neuhaus Partners, Holtzbrinck

Quelle: eigene Recherche

Online-Werbung im Aufwind

In Deutschland betrugen die Netto-Umsätze mit grafi-scher Online-Werbung wie Banner, Pop-ups und Strea-ming Ads von Januar bis September 1,4 Mrd. Euro.Nach 976 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum ist das einPlus von 44,4%. Alternative Werbeformen wie Such-wort- oder Affiliate-Marketing fließen nicht in die Un-tersuchung des Marktforschungsinstituts ThomsonMedia Control ein. Der Online-Werbemarkt werde wei-ter zulegen, auch weil die werbetreibende Wirtschaftihre Marketingbudgets ins Internet umschichtet, meintAugust-Wilhelm Scheer, Präsident des Bundesver-bands Informationswirtschaft, Telekommunikationund neue Medien (Bitkom).

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auf absehbare Zeit das Fundament der großen Sender er-schüttern können, ist bei den Fernsehmachern keine vonaußen erkennbare Betriebsamkeit ausgebrochen.

Spezialisierung und FokussierungAus Investorensicht bieten sich in diesem Umfeld attrak-tive Chancen. „Damit wir investieren, muss eine klarePerspektive gegeben sein, wie Inhalte über verschiedeneBereiche genutzt werden können“, erklärt Grychta denAnsatz von Neuhaus Partners. Das Münchner Unterneh-men Telcast Media ist dafür ein Beispiel. Die Tochter-gesellschaft Earth TV betreibt ein weltumspannendesKameranetzwerk und verkauft Live-Bilder weltweit an TV-Sender und Online-Anbieter. Andere Investoren setzenauf eine engere Sichtweise. Über den VC Fonds Kreativ-wirtschaft hat die IBB beispielsweise die beiden Sparten-sender „Timm“ und „XXHome“ finanziert, die sich an

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Auch auf der jüngsten Buchmesse in Frankfurt be-herrschte das Thema „Digitalisierung“ die Schlagzeilen.Buchhändler würden den sich abzeichnenden Boomvon E-Books mit Sorge beobachten, Verleger mit ge-mischten Gefühlen, schrieb etwa die Neue Zürcher Zei-tung. Ein Literaturagent wagte die Prognose, dass daselektronische Buch sein gedrucktes Pendant in weitenTeilen ersetzen werde. Ernsthaft Fahrt könnte diesesSegment aufnehmen, wenn die ersten Lesegeräte vonAmazon (Kindle) und Sony (PRS-505) auf den Markt ge-

bracht werden. Besonnene Marktteilnehmer sehen al-lerdings nur wenig Potenzial. Während Musik seit denZeiten von Schellackplatten Abspielgeräte erfordertund die Nutzer jedes neue Format – Schallplatte, CDoder MP3-Datei – akzeptieren, können Bücher traditio-nell „Stand-alone“ konsumiert werden. Sie funktionierenohne Hilfsmittel, brauchen keinen Strom, gehen nichtkaputt, kosten wenig und sind einfach zu bedienen. In-sofern sei die Angst der Buchbranche vor der massen-haften Verbreitung illegaler Digitalkopien unbegründet.

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Tägliche Fernsehnutzung pro Tag in Deutschlandim Jahr 2007

Quellen: AGF/GfK/SWR, ARD/ZDF Online-Studie

Bücher bleiben analog

VC-Magazin: In welchen Medientrends sind die USA unsvoraus?Heise: Die Menschen dort drüben sind offener, Neuesauszuprobieren. In den USA ist daher das Thema TV viaInternet stärker eingeschlagen, obwohl die Versorgungmit Breitbandinternet viel schlechter ist als bei uns.Auch werden neue Geräte schneller akzeptiert. So istdie Firma TiVo zum Synonym für komfortable Festplat-tenrekorder geworden. Die TV-Sender sind ebenfalls of-fener und verbreiten ihre Inhalte stärker über das Inter-net als Anbieter hierzulande. Der Umbruch der Musikin-dustrie, weg vom Distributionsgeschäft hin zu neuenEinnahmequellen, geht in den USA viel schneller voran.Und die Begeisterung für soziale Vernetzung via MySpaceund Facebook ist größer. Eine signifikante Anzahl vonBands ohne Plattenvertrag hat die Möglichkeiten desviralen Marketings, die sich aus Social Networks undWeblogs ergeben, schon nutzen können.

VC Magazin: Welche Themen sind aus Europa in dieUSA geschwappt?Heise: In den 1990er Jahren gab es digitale Satellitenser-vices zuerst in Europa. In diesem Jahrzehnt war es dasThema SMS-Voting, das über den Atlantik Richtung

Westen wanderte. Größere Entwick-lungen fallen mir sonst nicht ein.

VC Magazin: Gibt es Angebote, dienur in den USA bzw. nur in Europafunktionieren?Heise: Während in Europa InstantMessaging nur im privaten Bereicheine gewisse Akzeptanz hat, ist esin den USA Teil der Firmenkommu-nikation. Bei Google oder Yahooläuft intern einiges über diesen Kanal.

VC Magazin: Die NRW.Bank legt gerade mit einemFonds für die Kreativwirtschaft los. Was ist in den kom-menden zwölf Monaten zu erwarten?Heise:Wir prüfen bereits Anfragen von Kreativfirmen ausNordrhein-Westfalen. Im Fokus stehen alle Medienthemen– Spielesoftware, Musik, TV-Produktionsgesellschaften,spezialisierte TV-Sender, Mode, Design, Architektur undWerbung. Auf genaue Investmentsummen und Fallzahlenmöchte ichmich aber nicht festlegen.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

Nachgefragt bei Dr. Claas Heise, Abteilungsleiter Technologie- und Innovationsfinanzierung bei der NRW.Bank

Dr. Claas Heise,NRW.Bank

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Homosexuelle bzw. Heimwerker richten. „Es bestehenklar definierte Zielgruppen, die lukrative Geschäfts-modelle ermöglichen“, begründet Wetzel die Invest-ments. Ähnlich zielgerichtet geht auch 1-2-3.tv vor. Derim Mai 2004 gegründete interaktive Shopping-Kanalfinanziert sich durch Produktverkäufe im Ebay-Stil. DenInvestoren 3i, Target Partners und Wellington Partnerswar diese Idee 20 Mio. Euro wert. „Die Zuschauer müs-sen in solchen Angeboten einen Nutzen finden“, meintOlivier Schuepbach, dann seien auch Spartensender ineiner fragmentierten Fernsehlandschaft profitabel zubetreiben. Als interessante Investmentgelegenheitengelten daneben Dienstleistungen im TV-Umfeld. Dasvon Creathor Venture finanzierte Unternehmen BrandNew World erschließt Sendern alternative Erlösquellenneben der Werbung, indem TV und Telekommunikationinhaltlich und technisch zusammengeführt werden:Durch Interaktionsangebote wie SMS- oder Telefon-gewinnspiele sowie Call-in-For-mate sollen Zuschauer zu Kun-den werden. Als Dienstleisterversteht sich auch das ZürcherStart-up Diva.AG, das Inhaltetechnisch aufbereitet, diese aufVideo-on-Demand-Plattformenplatziert und Transaktionenmit Endkunden abrechnet.

Acht Jahre AbschwungEine Branche im Umbruch istauch die Musikindustrie. Dieumsatz- und gewinnbringendenCD-Verkäufe sacken seit acht Jah-ren kontinuierlich ab, neue Ein-nahmequellen entwickeln sicheher mau. Im bisherigen Rekord-jahr 1999 wurden hierzulande56,9 Mio. CD-Singles und 209,7Mio. CDs abgesetzt – im vergan-

genen Jahr waren es gerade noch 10,7bzw. 148,6 Mio. Exemplare. Diesem Verlustvon gut 107 Mio. physischen Einheitenstehen 37,8 Mio. Downloads gegenüber.Der Gesamtumsatz des Tonträgermarktessank von 2,7 Mrd. Euro im Jahr 1998 auf1,6 Mrd. Euro im Jahr 2007. „Die Labels,wie wir sie von früher kennen, müssensich neu erfinden“, meint Schuepbach von

Wellington. Gewinne sollen nun in anderen Teilen dermusi-kalischen Wertschöpfungskette generiert werden: durchLizenzen, Merchandising und Werbung, Künstlermanage-ment sowie Konzert- und Ticketerlöse. Eile tut Not, dennFachfremde bringen frischen Wind in die Branche: DieComputerfirma Apple hat sich mit dem Gesamtpaket ausOnlineshop und MP3-Player zu einem wichtigenMedienakteur entwickelt. Der US-KonzertveranstalterLive Nation hat Madonna unter Vertrag genommen undwill den Rummel um ihre nächsten drei Alben mittels„360-Grad-Vermarktung“ abschöpfen.

Gratis gegen WerbungAngesichts dieser Rahmenbedingungen hatten großeFinanzinvestoren bislangwenig Interesse, inMusikfirmen zuinvestieren. Große Deals wie die Übernahme der traditions-reichen britischen EMI durch Terra Firma sind die Ausnah-me. Massenentlassungen, Austausch des Managements

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CD-Alben Singles Downloads

Verkaufte Tonträger in Mio. Stück

Quelle: Bundesverband Musikindustrie

Hard Rock rettet Bilanzen: Die im Herbst veröffentlichten neuen Alben von AC/DC und Metallica verkauf-ten sich prächtig und erreichten Platinstatus. Diese Einnahmen entbinden Plattenfirmen dennoch nichtvon der Suche nach neuen Erlösquellen neben dem Verkauf von Tonträgern.

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und Streikaktionen von Künstlern lassen den Schluss zu,dass Private Equity und Musikindustrie nicht zusammen-gehören. Venture Capital-Gesellschaften und Start-upsdagegen verstehen einander. „Die Branche ist im Um-bruch, aber gerade in solchen Situationen bieten sich vieleChancen für innovative Ansätze“, findet Wetzel. Davonwürden auch die großen Labels profitieren, meintSchuepbach: „Sie gehen schon lange ihren Weg undhaben feste Strukturen. Es braucht Kreativität von außen,um neue Geschäftsideen zu entwickeln.“ Aus Inves-torensicht sind Content-basierte, skalierbare Modelle in-teressant, die neue Verwertungsideen ermöglichen. Dieyoumix GmbH etwa betreibt das dezentrale Musikmaga-zin New.fm, das anderenWebsite-BetreibernMusikinhaltezur Verfügung stellt und diese vermarktet. Eine direkteEinnahmequelle für die Produzenten von Inhalten stellenOnline-Karaokeportale wie TalentRun und Mikestar dar,die Plattenfirmen Lizenzgelder überweisen und sichselbst durchWerbung finanzieren oder ihre Lösung gegenGebühr in andere Websites einbauen. „Das ist ein schö-nes Beispiel, wie mit neuen Modellen Geld verdient wer-den kann“, meint Mischa Wetzel. Sehr effektiv hat bei-spielsweise das durch Business Angels und Index Venturesfinanzierte Internetradio Last.fm (im Sommer 2007 für280 Mio. USD von der amerikanischen CBS Corporationübernommen) demonstriert: Die Nutzer können kosten-frei lizenzierte Musik hören; Umsätze werden vorrangigdurch Werbung, den Verkauf von CDs und Downloads so-wie Konzertkarten generiert. Diese bunte Mischung anEinnahmequellen sollten sich Start-ups zum Vorbild neh-men, wenn sie Investorengelder haben wollen, meintGrychta: „Werbung allein funktioniert nicht. Das Modellist uns schon 2001 um die Ohren geflogen.“

Fazit:Über die Jahre hat sich das Internet fest als Massenme-dium etabliert, Akzeptanz und Nutzungszeiten steigen,auch weil Inhalte zu beliebigen Zeiten, individuell zuge-schnitten und meist kostenfrei abgerufen werden kön-nen. Diese Flexibilität fehlt „alten“ Medien wie Zeitungund Fernsehen, weswegen Nutzer, Umsatz und Bedeu-tung abnehmen. Die etablierten Medienhäuser habennoch keine überzeugenden Antworten gefunden, gleich-wohl sich gerade die Verlage mit eigenen Venture Capital-Abteilungen sehr bemüht zeigen. In der Krise haben siesich bislang geschickter angestellt als Private Equity-In-vestoren, deren wenige Medieninvestments vorrangigKapitalgräber sind. Venture Capital-Geber dagegenschauen positiv in die Zukunft. Die von ihnen finanzier-ten Start-ups entwickeln neue Geschäftsmodelle für dasdigitale Zeitalter, sprechen spezielle Zielgruppen anoder positionieren sich als Dienstleister. Von diesem fri-schen Wind profitieren langfristig auch die schwerenMedientanker: Werden Start-ups akquiriert oder zu Ge-schäftspartnern, führen diese als schnelle Beiboote denWeg in eine weiterhin profitable Zukunft.

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„Wer jetzt noch auf reine Werbung setzt,muss neue Geschäftsmodelle entwickeln“

Interview mit Dr. Michael Brandkamp und Holger Heinen,High-Tech Gründerfonds, sowie Oliver Fietz, T-Venture Holding

Sie stammen aus grundverschiedenenZeiten: T-Venture wurde 1997 gegründet,erlebte den Aufschwung der Brancheebenso hautnah wie das Platzen der Inter-netblase. Der High-Tech Gründerfonds traterst 2005 auf den Plan, als sich der PrivateEquity-Markt längst berappelt hatte, dasSegment der frühen Phase aber immernoch am Boden lag. Im Interview spre-chen Experten der beiden Häuser überMedien und digitale Geschäftsmodelle –und sind nicht immer einer Meinung.

VC-Magazin: Neben der allgemeinen Finanzkrise habenauch Rezessionsängste die Aktien von Medien- und Inter-netunternehmen weltweit einbrechen lassen. Wie schlagensich Ihre Portfoliounternehmen?Fietz:Das gemeinsamePortfoliounternehmenZimoryprofi-tiert sogar von der Krise. Deren Marktplatz hilft, Rechen-zentrumsressourcen einzusparen oder besser zu nutzen.Das ist in Zeiten, in denen Unternehmen ihre Kostenstruk-turen überprüfen, ein wichtiges Thema. Wir haben aberauch Unternehmen im Portfolio, deren Auftragslage rück-läufig ist. Den einen oder anderen Businessplanmüssenwirnoch einmal genauer überprüfen.Brandkamp:Wir sehen aktuell noch geringe Auswirkungenauf unser Portfolio. Wir raten unseren Unternehmen aberschon, ihr Geld zusammenzuhalten und schonendmit ihrerLiquidität umzugehen.Heinen: Um die Burn-Rate zu senken, sollten junge Unter-nehmen verstärkt Projektgeschäfte eingehen, anstatt nurdie Produktentwicklung voranzutreiben.

VC Magazin: Stoßen Sie mit dieser Empfehlung auf offeneOhren?

Heinen:MancheGründersindvernünftigundhörenzu, ande-remeinen, siewüssten es besser. Spätestenswenn die nächs-te Finanzierungsrunde ansteht, werden die Gründer, die jetztnochnicht zuhörenwollen, auch zurVernunft kommen.

VC Magazin: Sind die Bewertungsvorstellungen von Grün-dern imMediensektor bereits zurückgegangen?Heinen: Die Vorstellungen sind immer zu hoch. Die reali-sierbaren Bewertungen werden weiter sinken, da der Exitspäter kommt, wenn derMultiple gehaltenwerden soll.Fietz: Das vorhandene Kapital muss im aktuellen Umfeldvoraussichtlich wesentlich länger reichen. Das wirkt sichnatürlich auch auf die Wachstumsplanungen aus, die finan-ziert werdenmüssen.

VC Magazin: Werbefinanzierte Geschäftsmodelle dürftenunter der bevorstehenden Rezession besonders leiden.Was raten Sie Start-ups, die primär auf Anzeigenerlöse alsUmsatzbringer bauen?Fietz: Wir haben in solche Firmen investiert und werdendas selektiv weiterhin machen. Grundsätzlich gilt für dieWerbevermarktung, dassmanRelevanz schaffenmuss – so-wohl auf der Seite der Nutzer als auch derWerbekunden.Heinen: Wir stehen diesem Thema generell kritisch ge-genüber, weil man viel investieren muss, um die nötigeReichweite zu schaffen. Wir versuchen deswegen immer,eine Mischung aus Anzeigen und direktem Verkauf zu ent-wickeln. Wer jetzt noch auf reineWerbung setzt, muss neueGeschäftsmodelle entwickeln.

VC Magazin: Seriengründer Oliver Samwer prophezeit mo-bilen Anwendungen eine rosige Zukunft. Communitys undDating seien als erste Angebote erfolgreich. Deckt sich dasmit Ihren Erwartungen?

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Vis-à-vis

V. l. n. r.: Andreas Uhde, Chefredakteur VentureCapital Magazin, im Gespräch mit Oliver Fietz, Holger Heinenund Dr. Michael Brandkamp.

Holger Heinen, High-Tech Gründerfonds

„Um die Burn-Ratezu senken, solltenjunge Unternehmenverstärkt Projektge-schäfte eingehen“

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Heinen: Im Bereich Dating sind die Menschen tatsächlicham ehesten bereit, für entsprechende Angebote zu zahlen.Gleichzeitig ist das etwas sehr Intimes. Man will die An-wendung auf dem eigenen tragbaren Gerät haben undnicht auf demheimischen PC, den gegebenenfalls auch dieFamilie nutzt. Zentral ist allerdings die Frage der Usability.Solange die Installation von Software auf Handsets einegroße Hürde ist, steigt die breite Masse nicht ein. Dazukommt in Deutschland das Problem mit den Tarifen. BeiCommunitys ist die Frage letztlich ungeklärt, wie manGeld verdient.Fietz: Derzeit sind eher mobile Zusatzfunktionalitäten alseigenständige Applikationen erfolgreich. Facebook aufdem iPhone ist sehr gut gelöst, aber eben nur auf demiPhone. Als Investor fragt man sich dann, ob die Portie-rung auf andere Geräte gelingen wird und wie gut sich dieSoftware auf einem anderen Telefon nutzen lässt.

VC Magazin: 36% der Deutschen nutzen Online-Spiele.Wie sehen Erfolg versprechende Geschäftsmodelle in die-sem Bereich aus?Heinen: Gerade imWeb ist man ja gewohnt, dass Angebo-te kostenfrei sind. Wenn der Basisdienst gratis ist, hängtdie Einstiegshürde tief. Es bietet sich Item-Selling an: Wol-len die Leute besondere Items, kostet das Geld. Monat-liche Abogebühren sind dagegen problematisch, weil mandann vor der Nutzung zahlt. Vermutlich wird sich aber einMix aus beidem durchsetzen.Fietz: Was man verstärkt sieht, ist zudem In-Game-Adver-tising. Im Rahmen des Wahlkampfs hat das zuletzt BarackObama in neun Videospielen von Electronic Arts gemacht.Online-Spiele bieten auch den Vorteil, dass Werbeplätzeimmer wieder neu vermarktet werden können.

VC Magazin: Der Telekom-Konzern gehört zu den größtenOnline-Werbern in Deutschland. Profitieren von Ihnenfinanzierte Start-ups von diesem Etat?Fietz: Es ist branchenüblich, dass die Etats für Kam-pagnen zu den großen Werbevermarktern gegeben wer-den. Der Longtail, also gerade die kleineren Start-ups, dieWerbeplätze anbieten, fällt oftmals hinten runter. DiesemThema begegnen wir u. a. mit unserer Beteiligung media-peers, mit der wir den Longtail adressierenwollen. Es fehltaber der gesamten Branche noch an Konzepten – dieWerbeausgaben landen immer noch zum großen Teil beiden großen General Interest-Portalen.

VC Magazin: Wie viele Investments wollen Sie 2009 täti-gen, und auf welchem Weg sollte Sie ein Gründer ambesten kontaktieren?Brandkamp: Wenn der Dealflow die Qualität hergibt undwir weiterhin optimistisch in die Zukunft schauen, dannwollen wir 40 bis 50 Hightech-Unternehmen auf den Wegbringen. Man kann uns zwar auch direkt ansprechen, wirempfehlen aber den Weg über einen Coach aus unseremNetzwerk oder eine sonstige Referenz.Fietz: Man kann uns direkt ansprechen, beispielsweiseüber die Website. Wir planen keine bestimmte Zahl anInvestments, sondern orientieren uns an der Relevanz fürunsere einzelnen Geschäftseinheiten. Angesichts deraktuellen Marktgegebenheiten werden wir nicht zwingendweniger investieren, sondern nutzen vielleicht unsereChancen für einen günstigen Einstieg.

VC Magazin: Zum Schluss: Welche neuartigen Medien-angebote nutzen Sie persönlich am liebsten?Heinen: Ich nutze das ein oder andere Handygame,schaue Videos auf Onlineportalen und sehe fern via IPTV.Communitys nutze ich kaum.Brandkamp: Ich finde die Kommunikation über unsereWeblin-Avatare spannend. Viel Spaß macht auch ein Fuß-ballmanagerspiel wie Goal United, auch wenn meineLeistung noch verbesserungswürdig ist.Fietz: Grundsätzlich kann ich mich für das IPTV-AngebotT-Home Entertain sowie für myON-ID begeistern. Letzte-res ist ein Online-Reputationsmanagement, bei dem mandie Suchergebnisse für die eigene Person aktiv steuernkann.

VCMagazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Zu den Gesprächspartnern

Dr. Michael Brandkamp ist Geschäftsführer, HolgerHeinen Senior Investmentmanager bei der High-TechGründerfonds Management GmbH in Bonn. OliverFietz ist Fund Manager bei der ebenfalls in Bonn an-sässigen T-Venture Holding GmbH, der Corporate Ven-ture Capital-Gesellschaft der Deutsche Telekom AG.

Dr. Michael Brandkamp,High-Tech Gründerfonds

„Wir raten unserenUnternehmen, ihrGeld zusammen-

zuhalten“

Oliver Fietz, T-Venture Holding

„Derzeit sind ehermobile Zusatz-funktionalitätenals eigenständigeApplikationenerfolgreich“

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VentureCapital Magazin 12/200820

Dr. Peter Güllmann

Teil 27 der Serie: Köpfe der deutschsprachigenPrivate Equity-Szene

Wenn Dr. Peter Güllmann, Leiter Beteiligungen bei derNRW.Bank, über Nordrhein-Westfalen und insbesondere dasRuhrgebiet spricht, so umhüllt ein gewisser Glanz seine Augenund seine Worte. „Ich finde diese Region und dieses Landspannend. Hier tut sich was und es gibt viel Potenzial, dennwir sind immerhin das wirtschaftlich stärkste Land in derBundesrepublik“, sagt der heute 40-Jährige und fügt an: „Ichfühl mich dem Land und der Region verpflichtet.“

Abitur, Banklehre, PromotionIn Essen aufgewachsen, absolvierte Güllmann nach demAbitur eine Banklehre bei der Nationalbank AG in Essen.Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften mit denSchwerpunkten Finanzierung, Kreditwirtschaft und Steuer-recht an der Universität Bochum zog es ihn zurück insBankgeschäft. Drei Jahre lang betreute er für die National-bank mittelständische Unternehmen rund um das ThemaKreditfinanzierung. Parallel dazu verfasste er seine Doktor-arbeit zum Thema „Die Rolle des Staates bei der Mobilisie-rung von Risikokapital im Seed- und Start-up-Segment“. „Damich das ThemaVenture Capital sehr interessiert hat, wollteich auch meinen beruflichen Schwerpunkt darauf legen“,erinnert sich Güllmann, der seit seinem 18. Lebensjahr be-kennendes SPD-Mitglied ist: „Es gibt eine Vielzahl von gesell-schaftspolitischen und weltanschaulichen Überlegungen,bei denenmir diesePartei einfachnäher steht alsmancheineandere. Private Equity ist sehr nutzbringend für Unterneh-men und eine Chance für jede Volkswirtschaft. Ich hoffe,dass sich diese Haltung auch in der SPD durchsetzt.“

Der Weg zur NRW.BankSeiner Überzeugung folgend, wechselte er im Jahr 2000 inden Beteiligungsbereich der WestLB, wo er als Projektma-nager große Industriebeteiligungen betreute und beim Auf-bau des europäischen Private Equity-Geschäfts – vom Ven-tureCapital-Investment überBuy-&Build-Strategien bis zurMBO/MBI-Finanzierung – mitwirkte. Mit der AufspaltungderWestdeutschen Landesbank Girozentrale in dieWestLBAGund in die LandesbankNRW führte seinWeg zur heutigenNRW.Bank, der Förderbank des Landes Nordrhein-Westfa-len. Seine anfängliche Aufgabe: das investitionsorientierteBeteiligungsgeschäft für die NRW.Bank aufzubauen.Am1.August 2002starteteer als „OneManShow“mitdem

Aufbauder Strukturen für dieAusübung eines erfolgreichenBeteiligungsgeschäfts. Heute umfasst der Beteiligungsbe-reich rund20Mitarbeiter – aufgeteilt indieBereicheTechno-logie-/ Innovationsfinanzierung undMittelstandsfinanzierung.„Unsere Strategie folgt letztlich der Philosophie, dass man

dem Lebenszyklus des Unternehmens entsprechende Eigen-kapitalangebote formuliert“, so Güllmann, der mit seinemTeammittlerweile einenMittelstandsfondsmit 75Mio. Euro,einen Venture Capital-Fonds mit 40 Mio. Euro und mehrereregionale Seedfondsmit 30Mio. Euromanagt. Hinzu kommteine Business Angels-Plattform, ein Life Science-Inkubatorund ein Kreativwirtschaftsfondsmit 30Mio. Euro.

Von 0 auf 100 in knapp sechs Jahren„Wir haben bei 0 angefangen und heute ein Beteiligungs-portfolio vonmehr als 100Mio. Euro sowie ein committetesKapital von rund 160 Mio. Euro“, bilanziert Güllmann,dessen Ziel es ist, das Beteiligungsgeschäft weiter auszu-bauen – trotz sich abzeichnender Finanzkrise: „So eineKrise ist eine Chance für eine Förderbank, wenn nicht so-gar die Stunde einer Förderbank, antizyklisch zu handeln,um Unternehmen mit dem dringend benötigten Eigen-kapital auszustatten. Das Verkehrteste, was man jetzt ma-chen könnte, wäre, alle Investitionsmöglichkeiten einzu-stellen“, tritt der Investmentprofi dem allgemeinen Krisen-gerede entschieden entgegen: „Wichtig ist jetzt, die Port-foliounternehmen operativ zu betreuen und strategischweiter zu entwickeln“.„Niemals aufgeben“ lautet eines seiner Lebensmottos,

„manmuss sich bewegen, umetwas zu bewegen“ einweite-res. Offen sein für Neues, für andere Themen und Nationensind Tugenden, die Dr. Peter Güllmann auch an Nordrhein-Westfalen und seinen Bewohnern schätzt. „Ich lebe und ar-beite sehr gerne hier“, erklärt Güllmann, der privat gerneviel Zeitmit seiner FrauNicole, seiner Familie und Freundenverbringt und als Hobbys Lesen, Reisen und Joggen an-gibt.

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Menschen & Macher

In der Private Equity-Branche steht meist das Kapital imVordergrund. Der entscheidende Faktor, der den Erfolgoder Misserfolg von Transaktionen bestimmt, sind aberdie beteiligten Personen. Seit August 2007 werden imRahmen dieser Serie prominente Dealmacher vorge-stellt. Unter den bisher portraitierten Köpfen befindensich neben „Branchendinos“ wie Dr. Hellmut Kirchner(VCM Capital Management) und Gustav Egger (DeutscheBeteiligungs AG) auch Buyout-Manager wie Steve Koltes(CVC Capital Partners) und Thomas Pütter (Allianz Capi-tal Partners) sowie Aufsteiger der jüngeren Generationwie Marc Samwer (European Founders Fund).

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VentureCapital Magazin 12/200822

„Zeitschriftenverlage sindFrühindikatoren“

Interview mit Dr. Friedrich Wehrle, Sprecher der Geschäftsführung derMotor Presse Stuttgart

Die Motor Presse Stuttgart ist Europas größter Verlag fürSpezialthemen. Sie verlegt im In- und Ausland mehr als 150Zeitschriften, vor allem über Automobile und Freizeit. DieVerlagsgruppe beschäftigt ca. 1.900 Mitarbeiter und umfasst22 Unternehmen. Im Interview mit Georg von Stein sprichtihr Geschäftsführer Dr. Friedrich Wehrle über Umwälzungenin der Verlagsbranche, die Auswirkungen der Finanzkriseund den Philosophen Seneca.

VC Magazin: Verlage sehen sich sinkenden Leserzahlengegenüber. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung aufIhr Geschäftsmodell?Wehrle: Insbesondere die junge Bevölkerung hat sichdem Internet zugewandt, und wir sind skeptisch, dassdiese Gruppe die Zeitschriften für sich entdeckt, wenn siezwischen 25 und 35 Jahren alt sein wird. Wir glauben,dass dies ein struktureller, unumkehrbarer Trend ist. Erstellt uns vor das Problem, dass unsere Leserschaftenaltern und in den jungen Zielgruppen wenige Leser nach-wachsen. So müssen wir dagegen arbeiten, indem wir umunsere Medienmarken herum eine Reihe von anderenProdukten inszenieren: von Büchern, Reisen, neuenMedienangeboten im Bereich Online oder Mobile bis hinzu Events. Wir veranstalten z. B. Fahrsicherheitstrainingsund Schleuderkurse sowie mittlerweile drei große Old-timer-Rallyes. Unsere Zeitschrift Runner’s World richtetden Women’s Run aus mit insgesamt 7.000 Teilnehmerin-nen und 22.500 Besuchern. Unser Männer-LifestyletitelMen’s Health hat eine Partyserie in Clubs in Großstädtenund Metropolen aufgelegt. Zu den mehr als 25 Veranstal-tungen in diesem Jahr kamen gut 30.000 zahlende Gäste.

VC Magazin: Aber wenn die Einnahmen aus Anzeigen sin-ken, bedeutet das nicht, dass man einen Verlag ganz an-ders aufstellen muss?Wehrle: Das alte Geschäftsmodell, Erlöse aus Anzeigenund Vertrieb zu generieren, wird mindestens noch überdie nächsten zehn Jahre Bestand haben. Aber es schmilztab. Neue Geschäftsmodelle, neue Erlösquellen werdenimmer wichtiger.

VC Magazin: Welche Rolle spielen mobile Geräte wie dasHandy als neuer Medienkanal?Wehrle: Die wirtschaftliche Bedeutung ist noch minimal.Allerdings sehen wir das Handy als logische Verlängerungdes stationären Internets und damit mittelfristig auch als

Erlösbringer. Wirbetreiben bereitsheute mobile Con-tent-Portale wieams-mobil.de undtesten derzeitiPhone-Applikatio-nen.

VC Magazin: Fürwie wichtig haltenSie das Thema Be-wegtbild?Wehrle: Wir trei-ben das stark. DieDynamik eines Au-totests ist in ei-nem Clip natürlichviel besser zu ver-mitteln als mit drei stehenden Bildern. Um alle relevantenInformationen mit Bewegtbild zu hinterlegen, brauchenwir allerdings noch ca. fünf Jahre und müssen auch nocheiniges an Geld investieren.

VC Magazin: Wie intensiv werden Zusammenschlüsseund Zukäufe im Verlagswesen betrieben?Wehrle: Alle größeren Verlage sind sehr daran interes-siert, durch Akquisitionen zu wachsen, weil man weiß,was man einkauft. Im Augenblick tun sich alle Verlageschwer mit Eigenentwicklungen und echten Innova-tionen. Ideen für neue Geschäftsmöglichkeiten gibt esschon, nur das Risiko ist ungleich größer als noch vorzehn Jahren. Deswegen schaut man lieber nach Kaufmög-lichkeiten. Der Trend, kleinere und mittlere Verlage zuübernehmen, wird sich im deutschen Markt weiter fort-setzen.

VC Magazin:Was bedeutet das für die Motor Presse?Wehrle: Wir halten permanent Ausschau nach Wachs-tumsmöglichkeiten durch Zukauf. Wir haben den Vorteil,dass wir heute schon 50% unseres Geschäfts interna-tional in 25 Ländern machen. Dies bedeutet, dass wirauch für Zukäufe eine viel größere Auswahl haben.

VC Magazin: Was sind Ihre Wünsche an die EU bzw. diedeutsche Gesetzgebung?

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Executive Talk

Dr. Friedrich Wehrle, Motor Presse Stuttgart

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VentureCapital Magazin 12/2008 23

Wehrle: Dass weniger reguliert wird. Stattdessen werdenWerbeverbote verhängt wie zum Beispiel für Tabakwaren.Als nächstes soll auch die Alkoholwerbung beschränkt wer-den. Und die Automobilindustrie soll dazu verdonnert wer-den, 20% der Fläche einer Anzeige für technische AngabenwieCO2-Ausstoßusw. zu reservieren.DannwerdendieAuto-bauer überhaupt keine Lust mehr haben, in Zeitschriften zuwerben. Zweites Thema ist das Telefonmarketing. Man darfzuWerbezwecken, also auch für die Abo-Werbung, bald nurnochmitPersonen telefonieren,die vorherdenAnruf erlaubthaben. Wir sind jetzt gezwungen, für jede einzelne Adresseaus unserenBeständen die nötige Erlaubnis, das sogenannteOpt-in, einzuholen. Das ist ein riesiger Aufwand. Und selbstdabei werden wir noch vom neuen Bundesdatenschutz-gesetz behindert. So ist es nicht mehr zulässig, im RahmeneinesGewinnspiels umeinOpt-in zu bitten. Und ganz aktuellsind Pläne bekannt geworden, im Rahmen der Neufassungdes Bundesdatenschutzgesetzes auch die Versendungadressierter Werbebriefe von einer vorherigen Geneh-migung der Empfänger abhängig zu machen. All diese Ein-griffe des Gesetzgebers gefährden unsere Geschäftemassiv.

VC Magazin: Wie bekommt die Motor Presse die Aus-wirkungen der Finanzkrise zu spüren?Wehrle: Die zentrale Frage für uns lautet: Greift dieFinanzkrise über auf die Realwirtschaft? Da sind Zeit-schriftenverlage Frühindikatoren, und wir alle verzeich-nen seit Sommer leider einen drastischen Einbruch beiden Anzeigeneinbuchungen. Im zweiten Halbjahr gehensie um etwa 10% zurück. Insofern spüren wir die Finanz-krise schon heute deutlich.

VC Magazin: Wirkt sich das dann auch auf Eigenkapital-quote und Finanzierungssituation aus?Wehrle: Das Anzeigengeschäft ist natürlich konjunktur-abhängig, durchdie Vertriebserlöse habenwir aber imPrin-zip ein recht stabiles Gesamtgeschäft. Das führt auch dazu,dass Verlage in der Regel über eine vernünftige Cash-Situ-ation verfügen. Viele Verlage haben eine recht hohe Eigen-kapitalquote und müssen bei Kauf oder Eigenentwicklun-gen kaum Fremdkapital in Anspruch nehmen. Zusätzlichverfügen viele Verlage über eine Gesellschafterstruktur, dieeine Finanzierung von innen heraus ermöglicht.

VC Magazin: Gibt es Finanzinvestoren, die bei Ihnenwegen einer Beteiligung anklopfen?Wehrle: In der Hochzeit, den Jahren 2000 bis 2002, warenrelativ viele Anfragen zu verzeichnen. Dann gab es einePause bis etwa 2005. In den letzten Jahren kommen dieAnfragen wieder häufiger.

VC Magazin: Wel-che Tipps würdenSie Private Equity-Gesellschaften ge-ben, um als Finan-zierungspartnerattraktiver zu wer-den?Wehrle:Manmussdas Image des Pri-vate Equity-Inves-tors positiv schär-fen. Die bestenvertrauensbildenden Maßnahmen sind positive Beispiele,die Private Equity-Unternehmen entsprechend auch kom-munizieren müssten. Zurzeit werden aber die negativenFälle in derÖffentlichkeit diskutiert. Dabei gehen die vielenpositiven Aspekte von seriösen Private Equity-Invest-ments völlig unter.

VC Magazin: Sie schätzen den Philosophen Seneca. Washaben Sie von ihm gelernt?Wehrle:Wennman die hektischen Reaktionen an der Börseund in vielen Unternehmen verfolgt, wäre mehr Gelassen-heit und weniger Pessimismus angebracht. Senecas Satz:„Das ganze Leben ist eine Knechtschaft. Deshalb mussman sich an seine Lage gewöhnen und so wenig wie mög-lich darüber klagen, was sie aber Angenehmes an sichhat, ergreifen“ hilft mir über unangenehme Situationenhinweg – auch wenn man den Begriff „Knechtschaft“nicht allzu wörtlich nehmen sollte.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

Georg von [email protected]

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Zum Gesprächspartner

Dr. Friedrich Wehrle ist seit 2003 Sprecher derGeschäftsführung des Verlages Motor Presse Stutt-gart, der 150 Zeitschriften in den ThemenfeldernMotor, Lifestyle, Sport und Freizeit herausgibt, darun-ter Titel wie auto motor und sport, Men’s Health oderRunner’s World. Zuvor war er Geschäftsführer bei derVerlagsgruppe Handelsblatt, Geschäftsführer beimZeit-Verlag und Leiter des Fachbereichs Anzeigen beiGruner + Jahr.

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VentureCapital Magazin 12/200824

Krisengipfel im Fußballstadion

Roundtable 2008 des VentureCapital Magazins in derMünchner Allianz Arena

Ist das Schlimmste in der derzeitigenFinanzkrise schon überstanden? Wiegravierend sind die Folgen für dieRealwirtschaft? Diesen Fragen konn-te sich auch der diesjährige Round-table des VentureCapital Magazinsnicht entziehen. In der Münchner Alli-anz Arena trafen sich die Sponsorender Schwesterpublikationen Venture-Capital Magazin und GoingPublicMagazin, die bereits im vergangenenJahr gemeinsam zum Roundtable lu-den, sowie die des HV Magazins, daserstmals bei der gemeinsamen Veran-staltung mit dabei war. Dass sich dieDiskussionen dabei nicht nur um dieFinanzkrise, sondern auch um den runden Ball drehten, lagaußer am Veranstaltungsort auch an einem „weltmeister-lichen“ Referenten.

Finanzkrise bereits am Ende?Nachdem eine Stadionführung die rund 50 Anwesendenin die Katakomben der 2005 fertig gestellten Allianz Arenagelotst hatte, ging Dr. Jürgen Pfister, Chefvolkswirt derBayernLB, mit seinem Vortrag in die Tiefen der Finanz-krise. Der Titel seines Referats „Perspektiven nach derFinanzkrise“ wurde von nicht wenigen Teilnehmern alsmöglicherweise verfrüht und optimistisch eingeschätzt.Pfister selbst zeigte sich jedoch überzeugt, „dass wir dengrößten Teil der Krise hinter uns haben“. Eine konkrete

Prognose der weiteren Entwicklung ist nach Ansicht vonPfister derzeit jedoch nicht möglich, da es sich bei derFinanzkrise um einen „massiven Schock“ handle. EineRezession in den Industrieländern sei im kommenden Jahrunabwendbar. Immerhin sagt Pfister aber bereits für dasFrühjahr oder den Sommer 2009 eine Trendwende voraus.

Wachstumsmarkt Gesundheits-ITIm anschließenden Vortrag kam auch Peter Reuschel,Vorstandschef der InterComponentWare AG (ICW),zunächst nicht um die Finanzkrise herum. Er zitierteJoschka Fischer, der mit Blick auf die derzeitige Situationeinen bekannten Ausspruch von Erich Honecker abge-wandelt hatte: „Den Sozialismus in seinem Lauf hält

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Unter den Augen von Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger sowie anderer Fußballgrößen des FC Bayern München,deren Portraits die Wände der Loge in der Allianz Arena zierten, fand der Roundtable 2008 statt.

Dr. Jürgen Pfister von der durch die Finanzkrise selbst stark gebeutelten BayernLBgab in seinem Vortrag der Hoffnung Ausdruck: „Den größten Teil der Krise haben wirüberstanden.“

Auch Peter Reuschel, InterComponentWare AG (ICW), zog mit seinem Vortrag dieTeilnehmer des Roundtables in seinen Bann.

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VentureCapital Magazin 12/2008 25

weder Ochs, Esel noch die Wall Street auf.“ EigentlichesThema von Reuschels Referat war der WachstumsmarktGesundheits-IT. Sein eigenes Unternehmen ist im Bereichdes Gesundheitsdatenaustausches und zugehöriger IT-Infrastruktur tätig. Zu den Investoren des 1998 gegründe-ten Unternehmens, das derzeit rund 700 Mitarbeiterbeschäftigt, zählen Dietmar Hopp, die Gebrüder Strüng-mann (Hexal) und EnBW. Für Investoren bietet dersogenannte E-Health-Markt insgesamt große Chancen.Das weltweite Umsatzpotentzial liegt laut einer EU-Studiezwischen 50 und 60 Mrd. Euro in den nächsten Jahren.

Experten-Runde des VentureCapital MagazinsWelche Auswirkungen die Finanzkrise auf den deutschenMarkt für Private Equity und Venture Capital hat, ver-suchte eine Gesprächsrunde aus dem Sponsorenkreisdes VentureCapital Magazins zu ergründen. Dabei disku-tierten Wagniskapitalgeber wie Dr. Paul-Josef Patt, Vor-stand der eCapital entrepreneurial Partners AG, mit An-wälten wie Dr. WolfgangWeitnauer von der gleichnamigenKanzlei sowie Vertretern von Private Equity-Dachfondswie Andreas Schläth von der BVT UnternehmensgruppeundMarkus Stoll, RWB RenditeWertBeteiligungen AG. Miteinem gewissen Optimismus sahen die Teilnehmer dieBereiche Gründungsklima, Frühphasenfinanzierung undVenture Capital. Hier werde es in den nächsten Jahreneine Renaissance geben. Zum einen ist es staatlichenAktivitäten wie dem High-Tech Gründerfonds und demERP-Startfonds der KfW gelungen, die Finanzierungslückein der Seedphase zu schließen. Zum anderen ist zwar dieZahl der Venture Capital-Gesellschaften nach dem NewEconomy Crash zurückgegangen, so dass im inter-nationalen Vergleich hierzulande wenigWagniskapital zurVerfügung steht. Doch ist es in den letzten zwölf bis 24Monaten einigen Gesellschaften erfolgreich gelungen, imFundraising neue Mittel einzuwerben. Mit gut gefüllterKriegskasse können sie nun weitgehend unabhängig vonder Finanzkrise in aussichtsreiche Start-ups investieren.

Potenzial bei Mid Market BuyoutsWährend Large Cap Leveraged Buyouts seit mehr alseinem Jahr nahezu nicht mehrmöglich sind, sehen die Dis-kussionsteilnehmer noch großes Potenzial und positiveEntwicklungen im Segment der Mid Market Buyouts. EinMentalitätswandel bei den Familienunternehmern setztsich immer mehr fort, und deren Aufgeschlossenheitgegenüber Private Equity steigt. Aufgrund sinkenderUnternehmensbewertungen und eines steigenden Eigen-kapitalbedarfs der Firmen infolge der Finanzkrise undRezession würde die Zahl der Transaktionen im Mittel-stand zunehmen. Während sich das Investitionsklima rela-tiv freundlich entwickelt, werden die Exit-Probleme imBereich M&A und vor allem bei Börsengängen noch einezeitlang bestehen bleiben. Erst 2010 werde es dann wiedermehr als zehn echte IPOs im Jahr geben, so der Konsensder Runde.

Weltmeisterlicher SchlusspunktGeschäftsführer Stefan Reuter von der TSV München1860 GmbH und Co. KGaA rundete mit seinem Vortragüber „Management in schwierigen Zeiten“ den Round-table ab. Dabei beziehen sich in diesem Fall die „schwieri-gen Zeiten“ ausnahmsweise nicht auf die Finanzmärkte,sondern auf die sportliche und wirtschaftliche Situationdes Fußballunternehmens. Wichtig ist für Reuter einglaubwürdiges Auftreten des gesamten Unternehmens.Auf dem Weg zurück in die Bundesliga sind dem Fuß-ballmanager Investoren herzlich willkommen.

Fazit:Veranstaltungen innerhalb der Financial Community wer-den derzeit unausweichlich von einem Thema bestimmt:der Finanzkrise. Dennoch kam in den angeregtenGesprächen zwischen den Programmpunkten keineUntergangsstimmung auf. Der ungewöhnliche Veranstal-tungsort nebst dem abschließenden prominenten Red-ner aus der Welt des Fußballs sorgte zudem für eine will-kommene Bereicherung des diesjährigen Roundtables.

Oliver Bönig/Markus [email protected]

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In welche Branchen werden 2009 die meistenVC-Finanzierungen fliessen?

1. Cleantech

2. IT

3. Medizintechnik

Quelle: Umfrage im Rahmen des Sponsoren-Roundtables 2008

…stark fallen (über 25%)

…leicht fallen (bis 25%)

…stagnieren

...weiter ansteigen

Die Zahl der Finanzierungsrunden unter Mitwirkungdeutscher VC-Gesellschaften wird 2009 gegenüberdem Vorjahr…

Quelle: Umfrage im Rahmen des Sponsoren-Roundtables 2008

stark fallen(über 25%)

fallen(bis 25%)

nichtverändern

steigen

Wie werden sich die Bewertungen von Technologie-unternehmen im Rahmen von Finanzierungsrundenüber die nächsten zwölf Monate verändern?

Quelle: Umfrage im Rahmen des Sponsoren-Roundtables 2008

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VentureCapital Magazin 12/200826

Profitversprechende Rheinüberquerung

Französische Venture Capitalisten engagieren sich in Deutschland

Die Eröffnung des deutschen Büros bzw. der Filiale der fran-zösischen Fonds Seventure (siehe auch S. 32-33) undXAnge Anfang dieses Jahres deuten auf den Beginn einerneuen Epoche in den lang bestehenden Beziehungen zwi-schen den beiden benachbarten VC-Märkten hin. Seit Jah-ren kommen französische VC-Investments regelmäßig deut-schen Unternehmen zugute, dennoch ergaben sich dieseEngagements oft eher zufällig. Durch das systematischeScreening und die Eröffnung von Außenstellen jenseits desRheins haben schnell wachsende französische FondsDeutschland als strategische Zielregion definiert.

FCPI-Fonds als Treiber für das FundraisingEs ist selbstverständlich, dass deutsche und franzö-sische Private Equity- und Venture Capital-Fonds Kontaktepflegen und gemeinsam investieren. Schließlich sindDeutschland und Frankreich nicht nur die zwei größtenWirtschaftsräume Kontinentaleuropas, sondern auchdirekte Nachbarn. 2007 haben deutsche VC-Investorenlaut Branchenverband BVK mit 20,8 Mio. Euro acht fran-zösische Unternehmen finanziert. Ihre französischenKollegen haben 29 Mio. Euro in zwölf deutsche Firmen in-vestiert, wie die „Association Française des Investisseursen Capital – AFIC“ berichtet. Auch wenn die Größenord-nungen der gegenseitigen Investments vergleichbar sind,liegen die Franzosen hinsichtlich des Fundraisings ge-genüber ihren deutschen Kollegen vorne. Dank der 1997geschaffenen steuerbegünstigten FCPI-Fonds und dermu-tigeren Investoren stehen diesen fast zu viele Mittel zurVerfügung (siehe Abb. S. 27), weshalb sie nach Inves-titionsmöglichkeiten im Ausland fahnden. In Deutschlandtreffen sie auf ideale Bedingungen: einen großen Markt,interessante Technologien und niedrige Preise.

Niedrige Bewertungen locken InvestorenViele Venture Capitalisten sind der Meinung, dass nichtbessere Unternehmer oder Innovationen, sondernschlicht die niedrigeren Preisniveaus ausländische Inves-

toren anziehen. Dagegen wissen an-dere die Vitalität besonderer Ni-schen zu schätzen. So beobachtetJean-Marc Patouillaud, Geschäftsfüh-rer des Finanzinvestors PartechEurope, die Dy-namik der Inter-net- und E-Com-merce-Industriein Deutschlandmit großem In-

teresse. Mounia Chaoui vom Früh-phaseninvestor Ventech und Dr. An-dreas Düsterhöft von der ebenfalls inParis ansässigen VC-Gesellschaft In-noven betonen die Stärke des deut-schen Healthcare-Sektors: Dieser profitiert von der posi-tiven Wirkung der BioRegio-Regierungsinitiative. Mit denFirmen Alantos und Evotec Neuroscience konnte Ventechin Deutschland bereits erfolgreiche Exits abschließen;Innoven hat sich über Erträge aus Investments in Paionund Gate5 gefreut.

Deutschland als attraktiver ZielmarktTrotz ihres französischen Backgrounds möchten vieleFonds als paneuropäische Spieler betrachtet werden. Sienähern sich dem deutschen Markt allerdings auf unter-schiedliche Weise: Ventech und Sofinnova setzen auf ihrbestehendes Team. Laut Chaoui ist eine Verstärkung der

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Führende französische Venture Capital-Fonds mit Aktivitäten in Deutschland

Fonds Sektoren (in Deutschland) Phase Investments (teilweise schon veräussert)

E. de Rotschild I. Partners IT, LS-Healthcare Later Stage Noxxon Pharma

Innoven Partenaires IKT, LS-Healthcare, Energy & Cleantech Later Stage Paion, Gate 5, 20/10 Perfect Vision

Iris Capital Medien & Entertainment, IKT Expansion Computec, E-Plus Mobilfunk, Eichborn

Verlag, n-tv, QSC, 1-2-3.tv

Partech Europe IKT Early bis Later Stage Qype, oFlexx, Smeet

Seventure Partners IKT Expansion Noxxon Pharma, Conject

Sofinnova Partners IKT, LS-Healthcare Later Stage Ingenium, Cellzone (jetzt UK), Cobion,

Noxxon Pharma

Ventech IKT, LS-Healthcare Seed bis Later Stage Alantos, Evotec Neuroscience, Spin-off

eines börsennotierten Unt.

XAnge Private Equity Deutschl. Post-bezogene Themen Later Stage Portfolio der DVCG

IKT = Informations- und Kommunikationstechnologien, LS = Life ScienceQuelle: BVK, eigene Recherche

Mounia Chaoui

Jean-Marc Patouillaud

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Präsenz in Deutschland zum Zweck des Deal-Sourcingsnicht erforderlich, da „die Gründer von Life Science-Unter-nehmen sehr früh bereit sind, sich an internationale Inves-toren zu wenden.“ Oft würden Businesspläne in englischerSprache sogar direkt von Deutschland nach Paris ge-schickt. Andere Fonds haben sich dagegen für einen Aus-bau der „deutschsprachigen Expertise“ entschieden.Beispielweise hat Iris Capital schon seit 2005 einen

deutschen Investmentmanager an Bord. Erkan Kilicas-lan betreut die Beteiligungen für Iris Capital in Deutsch-land und in Benelux. Für ihn ist Deutschland ein zukunfts-trächtiger Markt: „Der größte Wirtschaftsraum Europasbietet nicht nur attraktive Investmentmöglichkeiten,sondern auch exzellente Exit-Chancen.“ Zurzeit hat Iriszwei deutsche Firmen im Portfolio, den NetzbetreiberQSC und den Shoppingsender 1-2-3.tv. Das Team will dieAktivität in Deutschland jedoch weiter verstärken. AuchPartech und Innoven wollen sich nachhaltig in Deutsch-land engagieren. So wird Innoven im deutschsprachigenRaum von Dr. Düsterhöft vertreten.

Präsenz vor OrtMit der Einstellung von Dr. Wolfgang Krause, einem erfah-renen deutschen VC-Manager, und mit der Eröffnung

eines Münchner Büros Anfang 2008 hat Seventure seinlangfristiges Interesse für den deutschen Markt unter-mauert (mehr zu Seventure auf S. 32-33). Den mutigstenSchritt in der „Eroberung“ des deutschen Marktes durchfranzösische Investoren hat allerdings XAnge gewagt. ImFebruar dieses Jahres wurde eine deutsche Tochter-gesellschaft gegründet, nachdemXAnge dasManagementvon acht Portfoliounternehmen der DVCG schon über-nommen hatte. Die deutsche Filiale, die im Rahmen des„Europäischen Passes“ von der AMF und der BaFin geneh-migt wurde, wird von zwei ehemaligen DVC-Managern,dem Franzosen Cyril Bertrand und dem Deutschen Bern-hard Schmid, geführt. Wie ihre ursprünglich von La Postegegründete Muttergesellschaft spezialisiert sich XAngeDeutschland auf „Post-bezogene“ Themen.

Fazit:Das Interesse der französischen Venture Capitalisten andeutschen Investments nimmt zu, während sich anderepaneuropäische Fonds wie Atlas oder 3i aus dem hiesigenMarkt zurückziehen. Kann Deutschland langfristig aus-ländische Investoren anlocken? Das Wettbewerbsniveaugilt nach wie vor als niedrig, obwohl mehrere deutscheTeams wie Earlybird, SHS und Neuhaus Partners in denletzten Monaten erfolgreich neue Fonds aufgelegt haben.Nicht zuletzt können sich französische Fonds auch des-halb sehr gut im deutschenMarkt behaupten, weil die Un-ternehmer die Zusammenarbeit mit ausländischen Fondspositiv bewerten. Vor allem in späteren Phasen der Unter-nehmensentwicklung werden manchmal ausländischeKontakte bevorzugt, da sie bei der Expansion in andereLänder helfen können. Gleichzeitig zeigen sich auch diemeisten deutschen Fonds den neuen Anbietern gegen-über aufgeschlossen, da sie Projekte gern in länderüber-greifenden Konsortien analysieren und finanzieren.

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VentureCapital Magazin 12/200828

Bedenken, aber keine Resignation

Führende Risikokapitalgeber diskutieren auf dem Munich Venture Forumüber das Marktgeschehen

Von einer Flaute keine Spur: Über 250 Gäste kamen aufEinladung von P+P Pöllath + Partners und dem DVCI zumMunich Venture Forum am 23. Oktober in den Max-Joseph-Saal der Residenz München. Höhepunkt der Veranstaltungwar eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, bei derführende Köpfe von Wellington, Earlybird, 3i, Target Part-ners, HeidelbergCapital und der Internet-Community seven-load mit Dr. Michael Inhester über die aktuelle Lage im Ven-ture Capital-Markt diskutierten.

Börsengänge bis auf weiteres unmöglich„Die Bankenkrise wird dramatische Auswirkungen auf dieKapitalversorgung von Unternehmen haben“, warnte FalkStrascheg in seinen einleitenden Worten und brachte da-mit zur Sprache, was viele Wirtschaftsfachleute noch im-mer nicht wahr habenmöchten. Exits werden auch in dennächsten Quartalen nicht leicht sein, Börsengänge seienbis auf weiteres unmöglich. Eine Zunahme erwartet derMitgründer der im Jahr 2000 an 3i verkauften Technolo-gieholding im Bereich der Secondarys: „Diese werdensehr intensiv gehandelt werden, weil manche Investorenihre Calls nicht mehr bedienen können oder wollen.“

„Spart, wo ihr sparen könnt!“In der von Dr. Michael Inhester, Rechtsanwalt und VC-Ex-perte bei P+P Pöllath + Partners, moderierten Podiums-diskussion fielen ebenso deutlicheWorte. Rolf Dienst, Ge-schäftsführer von Wellington Partners und Vorstandsvor-sitzender des Branchenverbandes BVK, erwartet für dienächsten 24 Monate deutlich fallende Preisvorstellungen.Sein Rat an Portfoliogesellschaften: „Spart, wo ihr sparenkönnt! Haltet Liquidität vor und geht nicht davon aus,dass ihr in den nächsten 18 Monaten eine Eigenkapitalfi-nanzierungsrunde durchführen könnt.“ Dienst befürch-tet, dass die Krise viel länger dauern wird, als derzeitnoch erwartet.

Aktuelle Situation?Eine Riesenchance!Etwas Positives ge-winnt WaldemarJantz, Geschäftsfüh-rer von Target Part-ners, der aktuellen Si-tuation ab. Die Mün-chner Venture Capi-tal-Gesellschaft befin-det sich derzeit im

Fundraising für ihren zweiten Fonds. Vor wenigenWochen fand das zweite Closing statt, der Fonds lag EndeOktober nach seinen Angaben bei knapp 100 Mio. Euro.Der jüngste Fonds von Target Partners steht damit am Be-ginn der Investitionsphase. Dazu Jantz: „Für uns ist dieaktuelle Situation eine Riesenchance, weil wir jetzt zu ver-nünftigen Bewertungen investieren können. Dennochwerden auch wir darauf achten, ausreichend Mittel fürAnschlussfinanzierungen bereit zu halten, weil inDeutschland nur wenige Fonds in der Lage sind, größereFinanzierungsrunden zu stemmen.“

Kapitalabrufe bereiten (noch) keineBauchschmerzenDie anfangs von Falk Strascheg geäußerte Sorge, dassLimited Partner ihre Kapitalabrufe möglicherweise nichtbedienen werden, teilt Wolfgang Seibold, Partner bei Ear-lybird, zumindest für den eigenen, im Sommer 2008 ge-schlossenen Fonds nicht: „Wenn ich mir unsere LimitedPartners anschaue, bin ich relativ zuversichtlich, dassalle Capital Calls bedient werden.“Sollte es aber doch einmal zu Problemen kommen,

stehen Secondary Fonds parat, die derzeit zu Schnäpp-chenpreisen einsteigen. Dr. Clemens Doppler, Geschäfts-führer von HeidelbergCapital: „Wer Anfang, Mitte 2007investiert hat, muss jetzt mit den Bewertungen runter,woraus sich attraktive Einstiegsmöglichkeiten fürSecondary Fonds ergeben. Eine Rezession ist immer einguter Zeitpunkt, um zu kaufen, weil Überbewertungenzurückgehen.“

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V. l. n. r.: Achim Lederle, Rolf Dienst und Dr. Michael Inhester bei der Podiumsdiskus-sion auf dem Munich Venture Forum

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Falk Strascheg begrüßt die Gäste mit einerMarkteinschätzung.

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Finanzkrise als Chance – Back to the Roots

Claus-Georg MüllerVorsitzender des Vorstandsmic AGwww.mic-ag.eu

Die Finanzkrise ist in aller Munde, unddamit auch das Schlagwort alternativeFinanzierungsmöglichkeiten. Ein Thema,mit dem sich junge Unternehmen und auchVC-Gesellschaften – unabhängig von demjetzigen Financial Tsunami – ohnehin fastpermanent auseinandersetzen müssen. Eszeigt sich, dass man gerade aus einemschlechten Umfeld auch Vorteile schöpfenkann. Beobachtet man über einen gewis-sen Zeitraum das Preisgefüge am Markt,wird man schnell feststellen, dass sich dasNiveau weiter unten, vielleicht auf einemwesentlich gesünderen Niveau, ansiedelnwird.

Wir kennen das noch aus den Zeiten nachdem Zusammenbruch des Neuen Marktesim Jahr 2000. Die Abwärtsbewegung wirdsich unaufhaltsam durch alle Branchen zie-hen. Ein guter Zeitpunkt also, um günstig inUnternehmen einzusteigen und Käufe zutätigen. Das Ende der Finanzkrise kann nie-

mand vorhersehen, und so bleibt die Aus-stattung an liquiden Mitteln weiterhin sehrschwierig. Umsomehr gewinnen jetzt alter-native Erwerbs- und auch Verhandlungs-methoden an Bedeutung. Mehr Kreativitätbei der Durchführung von Transaktionen,die Bereitschaft, den Deal mit wenig Kapitaldoch noch irgendwie abzuschließen, sinddie Motivation dafür, dass sich neue strate-gische Wege auftun. Naturalien statt Kapi-tal könnte das zukünftige Motto lauten!

Geld ist nur ein Teil des Erfolgs, und manmuss nun mehr Energie auf die anderenBereiche legen wie Vertrieb, Netzwerk,Kunden, Technologie und Umsetzung. DieEntscheidung für ein Investment darf undsollte nicht an Kapitalmangel scheitern,denn das hätte fatale Folgen für die Unter-nehmenslandschaft. Alternativ heißt nichtnur zwischen zwei Möglichkeiten zuwählen, sondern zwischen vielen. Alsonutzen wir sie!

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VentureCapital Magazin 12/200830

„In Krisenzeiten müssen wir denGeldhahn weiter aufdrehen“

Panel-Diskussion über die Förderinfrastruktur in Deutschland im Rahmendes Finance Day auf der electronica 2008

Die Rezession steht vor der Tür, die Ban-ken halten ihr Geld zurück – trotzdemkönnen junge Hightech-Start-ups und derinnovative Mittelstand noch Finanzie-rungsquellen finden. Im Rahmen derElektronik-Fachmesse electronica inMünchen diskutierten am 12. Novemberdrei Experten mit Markus Hofelich, Chef-redakteur der Unternehmeredition, überöffentliche Förderprogramme, die Voraus-setzungen für eine Finanzierung und wiesich die Krise auf die Vergabe der Förder-gelder auswirken wird.

VC Magazin: Der High-Tech Gründer-fonds investiert in der ersten Runde500.000 Euro. Kommen Gründer mit die-ser Summe aus, oder ist das ein Tropfen auf den heißenStein?Winzer: Wenn in der Elektronikbranche auch der Markt-eintritt finanziert werden soll, sind schnell drei Mio. Eurofällig. Damit von uns finanzierte Gründer hier nicht ineine Finanzierungslücke laufen, erwarten wir, dass derPrototyp entwickelt ist und der Gründer aufzeigen kann,dass er mit unserem Geld zumindest eine Null-Serie ferti-gen kann. Und er muss einen Coach an seiner Seite akzep-tieren, der Schwächen – beispielsweise im Marketing –ausgleicht. Von Anfang an versuchen wir auch, andereInvestoren mit ins Boot zu holen.Kellermann: Gerade in Bayern gibt es eine sehr intensiveZusammenarbeit mit der Bayern Kapital Risikokapital-beteiligungs GmbH, einer Tochter der LfA FörderbankBayern. Wir betrachten eine Beteiligung durch den High-Tech Gründerfonds als Gütesiegel – wenn eine Vorprü-fung stattgefunden hat, erleichtert das den Einstieg.

VC Magazin: Bei der KfW-Bankengruppe werden derUnternehmerkredit und das ERP-Innovationsprogrammbesonders stark nachgefragt. Für welche Unternehmenkommen diese Angebote in Frage?Nau: Beim Unternehmerkredit sind alle Unternehmen dergewerblichen Wirtschaft bis zu einem Umsatz von 500Mio. Euro sowie Freiberufler förderfähig. Es muss ein kon-kretes Vorhaben finanziert werden, z. B. eine Produk-tionsstraße. Bei der Zinssatzgestaltung kommt es auf dasRating an: je besser die Bonität, desto günstiger der Zins-

satz. Für die Nachrang-Tranchen im ERP-Innovations-programm muss das Unternehmen keine Sicherheitenstellen. Die Verzinsung des Anteils der Hausbank ist aberrisikoabhängig.

VC Magazin: Wie bewerten sie gegenwärtig die Finan-zierungssituation für Unternehmen?Kellermann: In Bayern beobachten wir in der Seed-Phasebislang keine negativen Auswirkungen. Wenn es aber zueinem deutlichen Einbruch bei Investitionen und Wachs-tumsvorhaben kommt, wird das auch Folgen auf die Grün-derszene haben. Die Krise der Autobauer hat ja schon aufdie Zulieferer eingewirkt. Wir sind aber immer bemüht,unser Förderinstrumentarium auszubauen, damit Unter-nehmer, die investieren, weiterhin Kredite bekommen.Winzer: Auch außerhalb Bayerns haben Gründer nochdie Chance auf eine Finanzierung. TechnologiebasierteGründungen wurden noch nie von Banken finanziert, unddie privaten Kapitalgeber wie Business Angels und VentureCapital-Fonds sind nur indirekt von der Krise betroffen. Ineiner Marktsituation wie jetzt sind intelligente Techno-logien gefragt, die etablierten Unternehmen helfen, Ener-gie einzusparen, schneller oder effizienter zu produzie-ren. Genau das bringen die Gründer an den Markt.Nau: Kleinere Mittelständler sind meiner Meinung nachvon der allgemeinen Krise weitgehend abgekoppelt. Dieverschiedenen Projekte der öffentlichen Hand sorgenaußerdem dafür, dass keinem Mittelständler das Geldausgeht.

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Im Rahmen der Panel-Diskussion stellt Markus Hofelich (Chefredakteur Unternehmeredition) gerade RobertNau (KfW-Bankengruppe) eine Frage, Clara Kellermann (Bayerisches Wirtschaftsministerium) und MarcoWinzer (High-Tech Gründerfonds) hören interessiert zu.

Page 31: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VC Magazin:Wie wird sich im Zuge der Krise die Vergabeder Fördergelder entwickeln?Winzer: Es wird keinerlei Auswirkungen auf unserenFonds geben.Nau: Wir sind eine Förderbank, und gerade in Krisen-zeiten müssen wir den Geldhahn weiter aufdrehen. Wirwerden uns so aufstellen, dass wir an den richtigen Stel-len mehr Geld in den Markt pumpen, um auch Investi-tionen zu ermöglichen. Wir hatten in der zweiten Jahres-hälfte mehrfach Zinssenkungen in den Mittelstands-programmen.Kellermann:Von Zurückfahren ist auch bei der LfA Förder-bank nicht die Rede. Sie muss in schwierigen Zeiten weiterzur Verfügung stehen. Wir haben derzeit keineBeschränkungen und können jedes sinnvolle Vorhabenfinanzieren. Die Nachfrage nach Risikoentlastungen, Bürg-schaften oder Haftungsfreistellungen wird zunehmen.

VC Magazin: Welche Themen stehen bei Ihnen im kom-menden Jahr im Vordergrund?Kellermann: Bei uns zeigt sich kein großer Bedarf, etwaszu ändern. Wir haben ein gutes Instrumentarium und kön-nen alle Unternehmer nur auffordern, es zu nutzen.Winzer: Wenn ich Gründer wäre, würde ich jetzt anti-zyklisch gründen. Der High-Tech Gründerfonds hat dieMittel, damit das Unternehmen die nächsten zwei Jahreüberlebt. Wenn die Industrie dann wieder an Schwungaufnimmt, wäre ich mit Produkten am Markt. Wir würdengerne mehr in dem Bereich Clean- und Umwelttechno-logie investieren sowie bei Technologien einsteigen, dieEffizienzpotenziale erschließen.Nau: Im Zuge eines angehenden Wirtschaftsabschwungsist es wichtig, die Kosten im Griff zu halten, beispiels-weise die Energiekosten. Energieeffizienz, Benutzung undAusbau erneuerbarer Energien, Beratungs- und Investi-tionsförderung wird klar unser Fokus für 2009 sein.

Protokolliert von Torsten Paß[email protected]

Zu den Diskussionspartnern

Marco Winzer ist Senior Investment Manager undProkurist des High-Tech Gründerfonds. Robert Nauist Handlungsbevollmächtigter der KfW-Bankengruppeund berät seit zehn Jahren Unternehmen hinsichtlichder Förderprogramme in den Bereichen Existenzgrün-dung und Mittelstand. Ministerialrätin Clara Keller-mann ist im Bayerischen Staatsministerium für Wirt-schaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie fürFörderbanken sowie Kapitalbeteiligungsgesellschaf-ten zuständig.

VentureCapital Magazin 12/2008 31

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Technologiepartner:

Netzwerkpartner:

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Business Angel Forum Region Stuttgart

CyberForum e.V.

Freiburger Wissenschaftsforum

High-Tech GründerfondsManagement GmbH

Kompetenznetzwerk MechatronikGöppingen e.V.

MST BW - Mikrosystemtechnik Baden-Württemberg e.V.

Photonics BW e.V. KompetenznetzOptische Technologien

Verband der Baden-Württembergischen Technologie- undGründerzentren e.V.

Virtual Dimension Center FellbachKompetenzzentrum Virtuelle Realitätund Kooperatives Engineering w.V.

Sachsponsoren des Wettbewerbs:

Medienpartner:

Strategischer Branchenpartner:

Goldsponsoren: Silbersponsoren:

Page 32: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/200832 www.vc-magazin.de

„Firmen vor Ort aktiv betreuen“

Teil 90: Seventure Partners

In der europäischen Venture Capital-Szene ist das eine statt-liche Hausnummer: Der französische Investor SeventurePartners verwaltet rund 500 Mio. Euro und gehört damit zuden Schwergewichten der Branche. Die deutsche Niederlas-sung scheint auf den ersten Blick kleinere Brötchen zubacken – gerade einmal geschätzte 70 Quadratmeter die-nen als Basislager. Doch der Eindruck täuscht. Das Münch-ner Büro kann aus dem Vollen schöpfen.

Im vierten Stock eine andere WeltMit hochgeschlagenem Kragen bahnen sich Passantenihren Weg durch den Münchner Stadtteil Lehel. Die Ge-gend selbst ist zwar über jeden Zweifel erhaben – vieleprächtige Altbauten, die Isar gleich um die Ecke. Aber esist kalt und windig, graue Wolken hängen am Himmel, dieblattlosen Bäume erinnern an die Vergänglichkeit desSeins. Für einen guten ersten Eindruck stehen die Vorzei-chen denkbar ungünstig: Wer im November die erste aus-ländische Niederlassung des französischen Venture Capital-Hauses Seventure Partners kennen lernen will, muss sichmit Wind und Wetter plagen. Nachdem aber das großePortal in der Maximilianstraße 52 durchschritten ist undder Aufzug den vierten Stock erreicht hat, scheint man ineiner anderen Welt zu sein. Unten auf der Straße ist esgrau und trübe, hier oben hell und freundlich. An drei Sei-ten sorgen breite Fensterfronten für viel Licht, die weni-gen Möbel drücken schlichte Eleganz aus, an jeder freienWand hängen großformatige Malereien. „Die Bilder stam-men von einer jungen amerikanischen Künstlerin, diehier ihre Werke ausstellt“, erläutert Dr. Wolfgang Krause.Er leitet die im Januar 2008 eröffnete Repräsentanz.

Kein FrischlingDie Position als Statthalter für das Deutschlandgeschäftfasst seine bisherige Laufbahn zusammen. Nach dem Stu-dium arbeitete Krause in der Telekommunikationssparteder verblichenen Mannesmann AG sowie bei SFR/Cegetelin Frankreich. „Diese Zeit war ein entscheidender Punktfür meine jetzige Stelle, denn die Arbeitssprache beiSeventure ist Französisch“, sagt er. Daher habe es keineRolle gespielt, dass es auch VC-Recken mit mehr

Erfahrung auf demBuckel gebe. EinFrischling ist ernach zehn Jahrenin der Branchetrotzdem nicht.„Ich war von 1998bis 2001 bei Tele-Soft Partners imSilicon Valley. Dorthabe ich das Ge-schäft schneller ge-lernt, als es in Eu-ropa möglich ge-wesenwäre“, blicktKrause zurück. An-schließend folgtenEngagements beider Münchner VC-Gesellschaft DVCDeutsche VentureCapital und AltosAdvisors, einer auf die Beratung von US-Start-ups spezia-lisierten Partnerschaft. Bei Seventure ist Krause direktals Partner eingestiegen. Er soll das Deutschlandgeschäftaufbauen und die Chancen für attraktive Investments inUnternehmen der Informations-, Kommunikations- undTelekommunikationsbranchen (IKT) ausloten.

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Steckbrief Seventure Partners

� Standorte: Paris, München

� Gründungsjahr: 1997

� Gesellschafter: Natixis Private Equity

� Anzahl der aktuellen Beteiligungen: 50 (Stand 31.10.08)

� Derzeit verwaltetes Kapital: > 500 Mio. Euro

Investor im Portrait

Kapitalquelle Privatanleger

Der Schritt nach Deutschland ist Teil der geografischenDiversifikation und Risikostreuungsstrategie der vonSeventure aufgelegten Fondsprodukte für Privatanle-ger. Die Anleger sind zehn Jahre investiert und könneneinen gewissen Prozentsatz steuerlich geltendmachen. Diesen Steuervorteil räumte die französischeRegierung bewusst ein, um frisches Kapital in den VC-Markt zu spülen. In dem Segment der „Fonds Communde Placement dans l’Innovation“ (FCPI) gehört Seven-ture zu den ältesten und größten Anbietern. Diese Posi-tion beruht auf der Vertriebsstärke, die die beiden alsPartner operierenden Banken Banque Agricole undBanque Populaire garantieren. Um eine ähnlicheSchlagkraft zu erreichen, müsste ein deutscher Inves-tor mit den Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenban-ken kooperieren.

Dr. Wolfgang Krause

Page 33: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/2008 33www.vc-magazin.de

„Eine Menge Technologie und gute Teams“Auf demHeimatmarkt hat sich Seventure, eine Tochter vonNatixis Private Equity, einen guten Namen erarbeiten kön-nen. Die Gesellschaft wurde 1997 gegründet und hat seit-dem über 300 Mio. Euro in über 120 Unternehmen inves-tiert. Insgesamt verwalten die Franzosen etwas über 500Mio. Euro an Kapital, das ausschließlich von privaten Anle-gern stammt (siehe Kasten auf S. 32 rechts unten). ZweiBranchen stehen im Fokus: Von Frankreich aus investiertdas Life Science-Team europaweit, in Deutschland bei-spielsweise in die Berliner Biotechgesellschaft NoxxonPharma. Das IKT-Team ist aber nur im Heimatmarkt aktiv.„Seventure ist davon überzeugt, dassman vor Ort sein unddie Firmen aktiv betreuen muss“, berichtet Krause. Mitdem stetig steigenden Fondsvolumen sei ihnen allerdingsder eigene Markt zu klein geworden. Den lokalen Ansatzwill Seventure daher auch auf andere Länder übertragen –und hat sich Deutschland als ersten internationalen Stand-ort ausgesucht. „Die Einstiegspreise sind niedriger als inFrankreich oder England. Es gibt eine Menge Technologieund gute Teams zu interessanten Preisen“, begründetKrause dieWahl. Außerdemsieht er Bedarf für einen neuenMarktteilnehmer, denn Deutschland sei „hinsichtlich desPotenzials mit Venture Capital unterversorgt“. Bei dieserAussage dürften die meisten deutschen VC-Investoren zu-stimmen – und sich über einen finanzkräftigen Co-Investorfreuen. „Wir investieren immer in Partnerschaft mit einemheimischen Akteur“, gibt Krause die Stoßrichtung vor.

Seventure in DeutschlandZwischen drei und fünf Mio. Euro sollen in der ersten Run-de fließen, mit Folgeinvestitionen kann der Betrag auf biszu 20 Mio. Euro steigen. Möglich sind solche Summen, weilsich Krause frei aus dem großen Topf bedienen kann – Län-derquoten gibt es ebenso wenig wie Sektorquoten. Vorga-ben gelten allein für die Zielunternehmen: Sie sollten schon

einen siebenstelligen Umsatz erzielen, über eine solideKundenbasis verfügen und vorrangig Geschäftskundenadressieren. Als erstes Unternehmen erfüllte die ConjectAG diese Vorgaben. Diesen Herbst erhielt das MünchnerSoftwareunternehmen von Seventure und Earlybird ausHamburg eine Finanzspritze in Höhe von fünf Mio. Euro.Das Investment sieht Krause als Blaupause für die Zukunft:„Expansionsfinanzierung, solide Position im Markt, gutesTeam und mit Software-as-a-Service ein Trendthema.“Internet-Geschäftsmodellen, die „nur auf Werbung oderregistriertenMitgliedern basieren“, erteilt er grundsätzlicheine Absage. Die Vorauswahl, welche Unternehmen näherbetrachtet werden, trifft Krause allein – bis Ende Augustrund 330 Mal. So viele Businesspläne gingen bis dato überseinen Schreibtisch. „Ich lese die Pläne an. Klingt eine Ideespannend, spreche ich mit den Geschäftsführern“, erläu-tert er. Kristallisiert sich Potenzial heraus, stellt er dasUnternehmen den sechs IKT-Partnern in Frankreich vor.Auf grundsätzliche Zustimmung folgt eine vertiefte DueDiligence. Die endgültige Investmententscheidung treffendann alle Partner von Seventure gemeinsam. Fällt dieAntwort positiv aus, könnten sich die Unternehmer aufeinen langfristigen Wegbegleiter einstellen, so Krause.Idealtypisch sei eine Investitionsdauer zwischen siebenund acht Jahren. Zwar sieht er die operative Verantwor-tung immer beim Management, aber um die Unternehmenaktiv zu begleiten, sei ein Platz im Aufsichtsrat Pflicht.

AusblickSeventure will sich mit der lokal ausgerichteten IKT-Nie-derlassung langfristig – und ohne Hektik – im deutschenMarkt festsetzen. In den nächsten zwölf Monaten werdenzwei bis drei Investments angestrebt, die Wolfgang Krausenoch alleine bewältigen kann. „Ein Partner kann vier bissechs Investments betreuen“, meint er. Eine personelleAufstockung ist daher erst ab 2010 angedacht. Trotz deraktuellen Marktbedingungen schaut Krause positiv in dieZukunft: „Wir steigen in den Markt erst ein. NiedrigeBewertungen wie jetzt sind da ein Vorteil.“

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Investitionsschwerpunkte

� Phase: Wachstum

� Branchen: Telekommunikation,

Enterprise Software, Internet

� Mind.-Investment: 1 Mio. Euro

� Region: Deutschland

Alle bisher erschienenen Teile dieser Serie unterwww.vc-magazin.de

Durch das große Tor und ab nach oben: In der Maximilianstr. 52 in München residiert Seventure im vierten Stock. Dort führt Dr. Wolfgang Krause die Geschäfte – und stellt inseinem Büro Bilder der amerikanischen Malerin Ruth Kretzmann aus. Direkt gegenüber dem Hauseingang steht ein Denkmal für König Maximilian II. von Bayern.

Page 34: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/200834

Vernetzen &Weiterbilden

Straffes Programm beim DeutschenBusiness Angels Tag 2008

Der jährlich vom Business Angels Netzwerk Deutschlande.V. (BAND) ausgerichtete Kongress ist das größte Zusam-mentreffen der informellen Unternehmensfinanzierer imdeutschsprachigen Raum. 2008 stand der Deutsche Busi-ness Angels Tag unter dem Motto „Neue Horizonte“ – rund500 Anmeldungen gingen für die Jubiläumsveranstaltungein, mit der das Netzwerk am 16. und 17. November in Ber-lin und Potsdam sein zehnjähriges Bestehen feierte. Enggetaktete Vorträge und Diskussionsrunden, Kapital suchen-de Start-ups, Ausrichter von Businessplan-Wettbewerbenund Dienstleister im Markt für privat investiertes Beteili-gungskapital trafen auf potente Kapitalgeber.

Rückblick auf zehn Jahre BANDZu Beginn der Veranstaltung zogen die BAND-VorständeDr. Ute Günther und Dr. Roland Kirchhof ein Resümee:

Mittlerweile seien etwa40 Business Angels-Netz-werke in Deutschland ak-tiv, 32 von ihnen listet dieWebsite von BAND alsMitglieder des Dachver-bandes. Nach zehn Jah-ren Aufbauarbeit be-zeichnen Günther undKirchhof den Markt fürinformelles Beteiligungs-kapital in Deutschlanddamit als etabliert. Lobgab es für die Politik, die

mit § 20 des Wagniskapitalbeteiligungsgesetzes erstmalssteuerliche Anreize für Business Angels geschaffen habe.

Ziele für die nächsten QuartaleAnschließend blickten Günther und Kirchhof in die Zu-kunft und erläuterten ihre Agenda:• Es soll untersucht werden, warum Business Angels inDeutschland nicht so häufig in organisierten Gruppeninvestieren wie in den USA.

• Business Angels sollen stärker mobilisiert und im Be-wusstsein der Allgemeinheit verankert werden. Busi-ness Angels, die daran interessiert sind, an einemFernsehformat über ihre Tätigkeit mitzuwirken, sindaufgerufen, sich beim BAND-Vorstand zu melden.

• Die Zusammenarbeit mit Seed-Fonds soll intensiviertwerden.

• Die wissenschaftliche Erforschung des informellen Be-teiligungskapitalmarktes soll stärker gefördert wer-den.

• DieWeiterbildungsprogramme sollen ausgebautwerden.

Vielseitige VorträgeZu den Highlights der anschließenden Präsentationengehörte Dave Berkus, Business Angel aus den USA. Er gabGründern und Investoren nach den fünf Kategorien „Geld,Zeit, Beziehungen, Prozesse und Kontext“ gegliederteEmpfehlungen. Anschließend polarisierte Prof. Dr. ClausLeggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Insti-tuts in Essen, mit Aussagen wie der, dass staatliche Hilfs-maßnahmen für strauchelnde Autobauer irrsinnig seien,weil sie drängende Klimaziele konterkarieren. Auch amNachmittag ging es in mehreren Diskussionsrunden leb-haft weiter. Im Hinblick auf die allgegenwärtige Finanz-krise und die jüngsten Verluste der KfW beruhigte dieAussage von Dr. Johannes Velling, Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie, dass die staatlichen För-deraktivitäten im Bereich der Frühphasenfinanzierungunvermindert fortgesetzt werden.

„Goldene Nase“Auf der abendlichen Galaveranstaltung im Schloss Char-lottenburg in Berlin kürte BAND den Business Angel desJahres mit der Auszeichnung „Goldene Nase“. Prämiertwurde Frank Siegmund aus Weimar, der an mehrerenStart-ups in Thüringen beteiligt ist. Vorgeschlagen hat ihndie ViosoGmbH. DasUnternehmen, das Siegmund seit des-sen Gründung begleitet, arbeitet an der Entwicklung einerinnovativen Projektionstechnologie für Videobeamer.

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Auch Businessplan-Wettbewerbe präsentier-ten sich auf dem Deutschen Business AngelsTag auf dem Campus Griebnitzsee derUniversität Potsdam.

Christiane Bauer, Arbeitsdirektorin beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband,spricht über Finanzierungsinstrumente in der Frühphase.

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VentureCapital Magazin 12/200836

Kontrolle von ausländischen Investoren

Auswirkungen auf Unternehmenskäufe durch die Änderung desAußenwirtschaftsgesetzes und der Außenwirtschaftsverordnung

Im August 2008 hat das Bundeskabinett das „DreizehnteGesetz zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes und derAußenwirtschaftsverordnung“ beschlossen. Kernelementder Gesetzesänderung ist ein Prüfungs- und Untersagungs-recht, das zukünftig dem Bundesministerium für Wirtschaftund Technologie (BMWi) bei Unternehmenskäufen oder-beteiligungen durch Investoren mit Sitz außerhalb der EUsowie der EFTA (Gebietsfremde) zustehen soll. Mit der Ge-setzesänderung soll sichergestellt werden, dass im Hinblickauf die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland proble-matische Investitionen von Amts wegen überprüft und gege-benenfalls untersagt werden können.

Erweiterte EingriffsmöglichkeitenBereits in seiner bisherigen Fassung sah das Außenwirt-schaftsgesetz (AWG) einen Katalog von Tatbeständen vor,bei deren Vorliegen Rechtsgeschäfte und Handlungen imAußenwirtschaftsverkehr beschränkt werden konnten;so z. B. bei dem Erwerb gebietsansässiger Unternehmen,die Kriegswaffen herstellen. Durch die nunmehr be-schlossene Änderung des AWG und der Außenwirt-schaftsverordnung (AWV) ist das BMWi zukünftig berech-tigt, Rechtsgeschäfte über den Erwerb gebietsansässigerUnternehmen oder von Anteilen an solchen Unterneh-men zu beschränken, wenn infolge des Erwerbs durcheinen Gebietsfremden die „öffentliche Ordnung oderSicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefährdet ist“.

Prüfrecht des BMWiBei dem Erwerb eines gebietsansässigen Unternehmensoder einer Beteiligung von 25% oder mehr hieran durcheinen Gebietsfremden steht dem BMWi zunächst ein weit-reichendes Prüfrecht zu. Dieses Prüfrecht betrifft nichtnur den unmittelbaren Erwerb durch Gebietsfremde, son-dern auch den Erwerb durch solche gebietsansässigenInvestoren, an denen wiederum ein Gebietsfremder min-destens 25% der Stimmrechte hält.Das Prüfverfahren selbst ist zweistufig ausgestaltet:

Das BMWi entscheidet in einem ersten Schritt, ob es denErwerb prüfen will. Entscheidet das BMWi innerhalb ei-ner Frist von drei Monaten nach dem Abschluss desschuldrechtlichen Vertrages über den Erwerb der Stimm-rechte an dem Zielunternehmen, dass der Erwerb geprüftwerden soll, teilt es dies dem Erwerber durch Verwal-tungsakt mit. Hierdurch wird der Erwerber verpflichtet,dem BMWi die vollständigen Unterlagen über den Erwerb

zu übermitteln. Nach dem Erhalt der vollständigen Unter-lagen prüft das BMWi innerhalb einer Frist von zweiMonaten in einem zweiten Schritt, ob aus Gründen deröffentlichen Ordnung oder Sicherheit eine Untersagungdes Erwerbs oder Anordnungen geboten sind. Das BMWikann schließlich bei einem bereits vollzogenen ErwerbMaßnahmen zur Rückabwicklung anordnen. Insbeson-dere kann das BMWi die Ausübung von Stimmrechten desErwerbers untersagen oder einen Treuhänder zur Rück-abwicklung des Erwerbs bestellen.

Gefährdung der öffentlichen Ordnung oderSicherheitEine Untersagung des Erwerbs oder etwaige Anordnun-gen sind nur zulässig, wenn eine Gefährdung der öffent-lichen Ordnung oder Sicherheit der BundesrepublikDeutschland vorliegt. Der Gesetzgeber hat sich hierbei aneuroparechtlichen Regelungen orientiert, die es den Mit-gliedsstaaten erlauben, Maßnahmen zur Beschränkungder Kapitalverkehrsfreiheit zu ergreifen, wenn diese ausGründen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ge-rechtfertigt sind. Der Europäische Gerichtshof (EuGH)hat die Betroffenheit der öffentlichen Sicherheit bisherbei der Sicherstellung der Versorgung im Krisenfall in denBereichen Telekommunikation und Elektrizität und derGewährleistung von Dienstleistungen von strategischerBedeutung anerkannt.

Wirksamkeit des Unternehmenskaufvertragesauflösend bedingtFerner steht das Rechtsgeschäft über den schuldrecht-lichen Erwerb eines gebietsansässigen Unternehmens,für das ein Prüfrecht besteht, bis zum Ablauf des gesam-

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Foto: Deutscher Bundestag

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VentureCapital Magazin 12/2008 37

ten Prüfverfahrens unter der auflösenden Bedingung,dass das BMWi den Erwerb innerhalb der Frist untersagt.Im Falle einer Untersagung durch das BMWi wird daherein abgeschlossener Unternehmenskaufvertrag rückwir-kend unwirksam, nicht dagegen das dingliche Vollzugs-geschäft, falls dieses bereits während der Prüffrist vorge-nommen wurde. Dieses wäre im Falle der Untersagungvon den Parteien nach den Grundsätzen des Bereiche-rungsrechts rückabzuwickeln.

Auswirkungen auf UnternehmenskäufeFür gebietsfremde Investoren, auch Private Equity-Inves-toren, ergeben sich aus der Änderung des AWG und derAWV zunächst erhöhter Beratungsbedarf bei zukünftigenUnternehmenskäufen und -beteiligungen. Bereits im Rah-men der Due Diligence ist zu überprüfen, ob infolge derÜbernahme des Zielunternehmens die öffentliche Ord-nung oder Sicherheit berührt ist. Soweit eine Prüfungdurch das BMWi naheliegt, ist es für den Investor mög-lich, bereits vor Ablauf der maßgeblichen PrüffristenRechtssicherheit zu erlangen: Das BMWi kann dem Inves-tor auf Antrag eine Unbedenklichkeitsbescheinigung er-teilen – ein Rechtsanspruch auf eine solche Unbedenk-lichkeitsbescheinigung besteht jedoch nicht. Der Antragauf Erteilung einer solchen Bescheinigung kann auchschon vor Beginn der Prüffrist, d. h. vor Abschluss desUnternehmenskaufvertrages, gestellt werden.Wird dagegen keine Unbedenklichkeitsbescheinigung

ausgestellt oder diese nicht beantragt, so ist im Falle ei-ner Prüfung durch das BMWi aufgrund der langen Fristenmit einer zeitlichen Verzögerung der Transaktion zu rech-nen, die im Rahmen der Vorbereitung berücksichtigt wer-den muss. Im Rahmen größerer grenzüberschreitenderTransaktionen unter Einschluss einer deutschen Zielge-sellschaft sollte daher überlegt werden, den Erwerb derdeutschen Zielgesellschaft im Rahmen einer gesondertenTransaktion zu behandeln, um Verzögerungen für die Ge-samttransaktion zu vermeiden.Schließlich ist im Rahmen der Vertragsgestaltung dar-

auf zu achten, dass der Vollzug des Erwerbs unter die auf-schiebende Bedingung der Erteilung der Unbedenklich-keitsbescheinigung oder des Ablaufs der entsprechendenFristen ohne Untersagung gestellt wird. Ansonsten drohtim Fall der Untersagung eine Rückabwicklung des Voll-zugs nach Bereicherungsrecht, die für beide Parteien wei-tere Probleme aufwirft.

Fazit:Über den Sinn der protektionistischen, gegen die immerwichtiger werdenden Staatsfonds aus Ländern wie Chi-na, Singapur und den Golfstaaten gerichteten Regelnkann man sicherlich streiten. So hat z. B. die langjährigeBeteiligung der Kuwait Investment Authority an derDaimler AG gezeigt, dass Staatsfonds in der Regel zu-verlässige Investoren sind, die keinen Einfluss auf dieGeschäftspolitik anstreben. Kritik ist zumindest aber ander Bindung der Untersagungsmöglichkeit an aus-legungsoffene Tatbestandsmerkmale wie „öffentlicheOrdnung und Sicherheit“ zu üben – diese sorgen fürUnsicherheit bei den betroffenen Investoren und beein-trächtigen die Planbarkeit eines Unternehmenskaufs.Auch die lang bemessenen Fristen (dreimonatige Auf-greiffrist und zweimonatige Prüffrist) beeinträchtigendie Rechtssicherheit eines Unternehmenskaufs, da biszum Ablauf der Fristen im Falle einer Untersagung dieWirksamkeit abgeschlossener Unternehmenskaufver-träge rückwirkend entfallen kann. Ob diese Unsicher-heit durch die Möglichkeit der Beantragung einer Unbe-denklichkeitsbescheinigung gemildert werden kann,wird die Praxis zeigen.

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Zum Autor

Dr. Patrick Nordhues istals Rechtsanwalt seit meh-reren Jahren im Düssel-dorfer Büro der internatio-nalen Rechtsanwaltskanz-lei McDermott Will &Emery RechtsanwälteSteuerberater LLP tätig.Der Schwerpunkt seinerTätigkeit liegt in den Berei-chen Gesellschafts- und

Kapitalmarktrecht sowie Mergers & Acquisitions mitbesonderem Schwerpunkt auf Private [email protected]

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VentureCapital Magazin 12/200838 www.vc-magazin.de

„Wir expandieren!“

Warum Klein & Coll. das turbulente Marktumfeld zum Ausbau desTeams und für Zukäufe nutzen will

Immer noch bestimmt die Finanzkrise die Schlagzeilender weltweiten Wirtschaftspresse. Kaum ein Tag vergeht,an dem es keine neuen Hiobsbotschaften gibt, sei es vonder HSH Nordbank, Commerzbank/Dresdner Bank – es istauch nur eine Frage der Zeit, bis auch die Deutsche BankGeld vom Staat in Anspruch nimmt – oder vom Dauer-sorgenkind, dem amerikanischen Versicherer AIG, andem sich der Staat jetzt mit der Rekordsumme von 150Mrd. USD direkt beteiligt. Analysten sind sich streitig, wiees weiter gehen wird. Das volle Ausmaß wird erst lang-sam deutlich und fängt an, auf die Realwirtschaft überzu-greifen. Die Automobil- und Schifffahrtsbranche sind amstärksten betroffen. Darüber hinaus werden weitereAbschreibungen in Milliardenhöhe aufgrund der zu er-wartenden Kreditkartenausfälle folgen.

Das turbulente Marktumfeld hat auch einen maßgeb-lichen Einfluss auf das deutsche M&A-Geschäft. Im Zugeder Finanzkrise nimmt das M&A-Geschäft in Deutsch-land eine zweigeteilte Entwicklung. Auf der einen Seitefiel der Wert der Transaktionen in der ersten Hälfte2008 um 36%, andererseits stieg die Anzahl der Trans-aktionen um 16%. Ein Grund für die sinkenden Preise imLarge Cap-Segment ist die Tatsache, dass der Einflussvon Finanzinvestoren auf den M&A-Markt deutlich anBedeutung verloren hat, nun schlägt die Stunde derStrategen. Beispielsweise sind fast alle Milliardendealsmit deutscher Beteiligung Transaktionen unter Strate-gen, z. B. VW und Scania sowie Deutsche Bank und

Postbank. Darüber hinaus gewinnen Minderheits-beteiligungen wieder an Bedeutung; das Sprichwort„small but still powerful“ passt perfekt in das Zeit-geschehen.

Diese Entwicklung ist im Small/Mid Cap-Geschäft mit zeit-licher Verzögerung festzustellen. Klein & Coll. hat inbeiden Segmenten, auch noch im dritten Quartal, exzel-lente Kaufpreise erzielt. Jedoch wurden diese Transak-tionen mehrheitlich mit Strategen getätigt. Hierbei wur-den weiterhin strategische Prämien auch für „DistressedAssets“ bezahlt. Auch der Dealflow ist mehr als zufrieden-stellend. 75% aller aktiven Mandate haben 2008 gestartet– mit steigender Tendenz.

Klein & Coll. geht davon aus, dass die Verkaufspreise fürUnternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2009 um wei-tere 10% fallen werden. Die Zeitschrift M&A Review er-wartet hingegen, dass sich der Markt für kleine und mit-telständische Unternehmen bereits zum Ende 2009 wie-der erholen wird. Die Anzahl der Transaktionen wirdunterdessen weiter steigen. Einerseits werden Unterneh-mer aufgrund des aktuell ungünstigeren wirtschaftlichenUmfelds und des sich dadurch verschärfenden opera-tiven Wettbewerbs die Verkaufsentscheidung für ihr ansich gesundes Unternehmen treffen. Weiterhin wird ange-sichts des intensiveren Wettbewerbs die Konzentrationauf Kernkompetenzen voranschreiten, was Konzerne zuweiteren Verkäufen von Randbereichen leiten wird. AuchPrivate Equity-Häuser müssen vor dem Hintergrund limi-tierter Refinanzierungskapazitäten verstärkt über Ver-käufe von Portfoliounternehmen nachdenken. Schließ-lich werden verstärkt „distressed assets“ auf dem Marktzu sehen sein. Auf der Käuferseite wird der Trend zu stra-tegischen Käufern anhalten. Diese haben in den letzenJahren hervorragend verdient.

Diese Trends lassen M&A-Beratungen wie Klein & Coll.überdurchschnittlich profitieren. Um dieser extrem ge-stiegenen Nachfrage gerecht werden zu können, erwei-tert Klein & Coll. sein Team zielgerichtet auf allen Ebenen.Doch dies wird nicht alles sein. Auch Zukäufe stehen aufder Agenda. Klein & Coll. will 2009 sich ergebende Chan-cen für Akquisitionen mit der Zielsetzung nutzen, dieTrends in den einzelnen Marktsegmenten optimal bedie-nen zu können.

Mittelstan

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Zum Autor

Michael Keller ist Teilhaberbei der auf M&A-Transak-tionen im Mittelstand spezi-alisierten Beratungsgesell-schaft Klein & Coll. sowie Do-zent an der Johann WolfgangGoethe-Universität, Frankfurtam Main. Darüber hinaus istKeller Mitglied in der Senats-

kammer des Wirtschaftssenats des BVMW, Bundes-verband mittelständische Wirtschaft.

Kolumne

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VentureCapital Magazin 12/2008 39

Ein buntes Programm

Mehr als 4.000 Besucher beim Deutschen Eigenkapitalforum Herbst 2008

Vom 10. bis 12. November ludenDeutsche Börse und KfW zumzwölften Mal gemeinsam zumDeutschen Eigenkapitalforum.Obwohl die europaweit größteVeranstaltung für Eigenkapitalsuchende Unternehmen in diesem Jahr in einem schwie-rigen Marktumfeld stattfand, zählten die Veranstalter weitüber 4.000 Teilnehmer. Neben rund 200 börsennotiertenUnternehmen, die das Eigenkapitalforum zur Präsentationihrer Zahlen für das dritte Quartal vor Analysten und Inves-toren nutzten, stellten sich auch um die 50 nicht börsen-notierte Gesellschaften vor, die größtenteils auf der Suchenach Finanzinvestoren sind.

Abwechslungsreich, …Sowohl das geografische als auch das Spektrum der Tä-tigkeitsfelder der präsentierenden Unternehmen ließensich an Vielfalt kaum überbieten: Agnico-Eagle Mines Ltd.betreibt drei Goldminen in Kanada und Finnland, dieMünchner Brainloop AG programmiert virtuelle Daten-räume, die taiwanesische Chieftek Precision Co. Ltd. ent-wickelt und fertigt mechanische Präzisionsbauteile, dieBad Kreuznacher City Solar AG errichtet Solarkraftwerke,und die niederländische Curcas Oil N.V. will aus Pur-giernüssen Biokraftstoffe erzeugen. Diese Beispiele, dielediglich aus den ersten drei Buchstaben des Alphabetsstammen, vermitteln einen Eindruck über die Fülle dervorgestellten Geschäftsmodelle.

… aus aller Herren Länder …Neben den Firmenpräsentationen konnten die Besucherdes Eigenkapitalforums im Congress Center der MesseFrankfurt zwischen zahlreichen Vorträgen und Work-

shops wählen. In sogenannten Länderforen, die in diesemJahr für Bulgarien, China und Russland angeboten wur-den, informierten in den Regionen gut aufgestellte Part-ner u. a. über Unterschiede zwischen lokalen und heimi-schen Standards und Prozessen. So erfuhren z. B. Teilneh-mer des Workshops „Financial Planning for IPOs: LessonsLearnt“, dass chinesische Investoren bei der Bewertungvon Unternehmen ein größeres Gewicht auf die zurücklie-genden Geschäftsergebnisse legen, während deutscheInvestoren schwerpunktmäßig die wahrscheinlichezukünftige Entwicklung analysieren. Deutschlandsgrößte Anwaltssozietät CMS Hasche Sigle, die auch einBüro in Schanghai unterhält, widmete einen ihrer Vor-träge dem Thema „Investing in Germany: Labor“ undschaffte es damit, den ein oder anderen chinesischenGast angesichts des umfassenden Regelwerks in Erstau-nen zu versetzen.

… und auf den Finanzplatz Frankfurt zugeschnittenDas allgemeine Vortragsprogramm vermittelte wie in denVorjahren viel Wissenswertes rund um Aktien, Neuemissio-nen und Börsensegmente. Wer erfahren wollte, wodurchsich der Entry Standard auszeichnet, was es mit dem Emis-sionsprospekt auf sich hat oder wie man sich auf eine kriti-sche Hauptversammlung vorbereiten sollte, bekam hierzuvon Experten hilfreiche An- und Einsichten präsentiert.

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Termine

Eigenkapitalforum Frühjahr 2009: 28.-29. April in StuttgartEigenkapitalforum Herbst 2009: 9.-11. November in Frankfurt

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VentureCapital Magazin 12/200840

Der erfolgreiche Aufbau eines PrivateEquity-Portfolios

Überdurchschnittliche Rendite erzielen durch disziplinierte Investition ineine kleinere Anzahl von Fonds

Der Schlüssel zur Erzielung von überdurchschnittlichenRenditen eines Private Equity-Portfolios liegt in der Aus-wahl einer relativ kleinen Anzahl von überragenden Invest-mentmanagern („General Partner“ oder kurz „GPs“genannt), in deren Fonds über einen langen Zeitraum inves-tiert wird. Im Allgemeinen kann eine gute Diversifikationdes Portfolios durch Investition in 15 bis 25 GPs erreichtwerden. Dies muss jedoch mit Langfristperspektive gesche-hen. Sobald ein Investor einen guten Zugang zu diesenInvestmentmanagern aufgebaut hat, stiftet eine weitereDiversifikation des Portfolios keinen Zusatznutzen.

DiversifikationskriterienWir schätzen, dass Investitionen in 15 bis 25 GPs einExposure von ca. 250 bis 500 Portfoliofirmen, an denensich die Private Equity-Fonds in der Folge beteiligen, nachsich zieht. Der Gesamtprozess vom Start des Programmsbis zur Vollinvestition kann bis zu vier Jahre dauern. DieAnzahl der Portfoliofirmen nimmt von Jahr eins bis zumJahr sechs zu, um sich dann zu stabilisieren, voraus-gesetzt natürlich, dass die Investitionszusagen konti-nuierlich erfolgen. Investitionen in 15 bis 25 GPs ermög-lichen dem Portfolio eine Diversifikation nach Lebens-zyklus, Geografie, Jahr der Lancierung, Branche undInvestmentmanager:• Lebenszyklus: Zwischen den einzelnen Phasen derPrivate Equity-Finanzierung, nämlich Venture Capital,Buyout und Sondersituationen, besteht eine negativeKorrelation. Eine Diversifikation nach Lebenszyklus-phasen reduziert daher das Risiko eines Private Equity-Portfolios und sollte besonders beachtet werden.

•Geografie: Eine geografische Diversifikation kann inEuropa durch Auswahl von länderspezifischen, regiona-len oder paneuropäischen Fonds erzielt werden. Auf

globaler Ebene kann eine geografische Diversifikationerreicht werden durch Investitionen in globale Fondsmit Exposure gegenüber den USA, Europa und EmergingMarkets oder Investitionen in Fonds mit besonderemregionalem Fokus.

• Vintage Year: Um sicherzustellen, dass man bei Inves-titionen die guten Jahre erwischt, ist es angeraten, eherkontinuierlich zu investieren, als sogenanntes MarketTiming zu versuchen. Damit ist gemeint, Lancierungs-jahre zu identifizieren, die in Zukunft überdurchschnitt-liche Performance liefern. Das ist in der Regel einunmögliches Unterfangen.

• Branche: Bei Venture Investments liegt der Fokus in derRegel auf technologieorientierten Branchen. Diese kön-nen weiter untergliedert werden, z. B. in Gesundheits-wesen/Biowissenschaften (Life Sciences) oder Informa-tions- und Kommunikationstechnologie. Buyout-Fondssind weniger technologie-, sondern eher branchenfo-kussiert, z. B. auf Sektoren wie Finanzinstitute, Einzel-handel, Konsumgüterindustrie, Transportwesen, Inge-nieurswesen oder Chemieindustrie. Einige Fonds sindnur auf einen Sektor spezialisiert.

• Investmentmanager: Die Auswahl einer Reihe vonManagern reduziert das Risiko, das bei einem einzelnenManager gegeben wäre.

Weniger Fonds bringen mehr PerformanceUm zu zeigen, wie weniger Fonds mehr Performance brin-gen, ziehen wir die Transaktionsdatenbank von Altiusheran und betrachten das Segment europäischer Buyout-Investmentmanager. Diese Transaktionsdatenbank wur-de seit Gründung von Altius im Jahre 1998 ständigerweitert und enthält ca. 10.000 Transaktionen vondem Lancierungsjahr 1984 bis heute. Es ist zu beachten,

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Konzentration schafft bessere Rendite: Erfolgsergebnisse der dargestellten Szenarien

Anzahl GPs IRR (brutto) Vielfaches des Kapitals

Gesamtheit der Altius Transaktionsdatenbank 100 32,3% 2,20x

Scenario 1: Top 25 GPs der Grundgesamtheit 25 75,3% 2,85x

Scenario 2: Ersatz von 20% der Top 25 GPs (Zufallsprinzip) durch Manager 26-30 25 52,3% 2,55x

Scenario 3: Ersatz von 40% der Top 25 GPs (Zufallsprinzip) durch Manager 26-35 25 47,1% 2.58x

Scenario 4a: GPs mit Rang 11-35 25 47,3% 2,62x

Scenario 4b: GPs mit Rang 11-35, mit 10 zusätzlichen GPs (5 per Zufallsprinzip 35 38,6% 2,54x

oberhalb und 5 per Zufallsprinzip unterhalb der selektierten Gruppe gereiht)

Scenario 4c: GPs mit Rang 6-40 35 46,4% 2,56x

Quelle: Altius Associates

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VentureCapital Magazin 12/2008 41

dass diese Transaktionsdatenbank keine direkteAbbildung des gesamten Private Equity-Universums dar-stellt (im Gegensatz zu Benchmark-Datenbanken wieVentureXpert), sondern eine Übergewichtung von Invest-mentmanagern aufweist, die oberhalb des Mediansliegen.Die Transaktionsdatenbank umfasst im Segment der

europäischen Buyouts über 100 GPs und mehr als 250Fonds, also durchschnittlich 2,5 Fonds pro GP. Wirwählen aus den Fonds jene älteren Jahrgangs aus (bis2001), um das Problem der Bewertung unrealisierterInvestments zu vermeiden. Die Fonds, die für die Szena-rioanalysen ausgewählt wurden, haben ihre Investmentszum allergrößten Teil bereits realisiert. Die Bruttorenditebetrug für die Jahre 1984 bis 2001 rund 32,3% (IRR), dasVielfache des eingesetzten Kapitals betrug im Vergleichs-zeitraum 2,2.Die 25 besten GPs (Szenario 1) der untersuchten Grup-

pe generierten im Vergleichszeitraum eine Bruttorenditevon 75,3% IRR und ein Vielfaches vom eingesetzten Kapi-tal von 2,85 und somit eine um 43 Prozentpunkte höhereRendite als die Grundgesamtheit. Die Identifikation undAuswahl der 25 besten GPs war und ist das Hauptzieleines jeden Dachfondsmanagers. Selbst bei größter Dis-ziplin werden die Auswahl und der Zugang zu den besten25 GPs nicht immer gelingen. Daher haben wir die zweifolgenden Szenarien getestet:

Szenario 2:Wie verändern sich die Renditen, wenn 20% der Top-manager (nach dem Zufallsprinzip) durch Manager aufden Plätzen 26 bis 30 ersetzt werden?

Szenario 3:Wie verändern sich die Renditen, wenn 40% der Top-manager (nach dem Zufallsprinzip) durch Manager aufden Plätzen 26 bis 35 ersetzt werden?

In Szenario 2 fällt die Bruttorendite (IRR) von 75,3% auf52,3%, das Vielfache des eingesetzten Kapitals von 2,85auf 2,55. In Szenario 3 fällt die Bruttorendite von 75,3% auf47,1%, das Vielfache des eingesetzten Kapitals von 2,85auf 2,58. In beiden Fällen übertreffen die Renditen immernoch deutlich jene der Grundgesamtheit.

Konzentration auf wenige Manager schafft RenditeDie Szenarien 4a und 4b zeigen, dass durch Hinzunahmevon zehn weiteren Managern zu den 25 GPs sowohl dieBruttorendite als auch das Vielfache des eingesetztenKapitals fallen, wodurch bewiesen ist, dass durch dieKonzentration auf eine kleinere Anzahl von Managerneine bessere Rendite des Portfolios gewährleistet seinsollte. Selbst nach Hinzunahme von Managern, die demursprünglichen Portfolio am nächsten liegen (Manager,die auf Rang sechs bis 40 liegen, wie in Szenario 4c dar-gestellt ist), zeigt sich eine Verschlechterung der Per-formance. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die aus-gewählte Vergleichsgruppe aus den Top 50-Managernbesteht. Daraus ergeben sich die sehr nahe beieinanderliegenden Renditen.Schlussendlich zeigt die nebenstehende Abbildung,

welche Renditeauswirkung die Ausweitung der Zahl derGPs von 25 auf 100 hat. Die Bruttorendite des Portfoliossinkt von 75,3% auf 32,3% und das Vielfache des einge-setzten Kapitals sinkt von 2,85 auf 2,20.

Fazit:Altius schätzt, dass 15 bis 25 GP-Beziehungen aus-reichen, um ein nach Lebenszyklus, Geografie, Lancie-rungsjahr, Branche und Manager ausgewogen diver-sifiziertes Private Equity-Portfolio zu bauen. Die Hinzu-fügung von weiteren GP-Beziehungen hat eine negativeAuswirkung auf die Rendite. Die Auswahl der bestenGPs und das Vermeiden von Engagements bei zu vielenManagern ist für den Aufbau eines erfolgreichen PrivateEquity-Programms erster Qualität daher von allergröß-ter Bedeutung.

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Auswirkung auf Rendite durch Steigerung derAnzahl von GPs

Quelle: Altius Associates

Zu den Autoren

Elvire Perrin ist Partnerin und Leiterin Research,John Hess CEO von Altius Associates, einem unab-hängigen Manager alternativer Anlagen. Altius wurdevor kurzem zum zweiten Mal in Folge von FinancialNews zum Gatekeeper des Jahres gewählt. Die Gesell-schaft wird im deutsprachigen Raum durch DC Place-ment Advisors aus München vertreten.

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VentureCapital Magazin 12/200842

„Jetzt einsteigen!“

Interview mit Horst Güdel und Norman Lemke, Vorstände der RWB AG

Mit knapp 50.000 Anlegern zählt kein anderes Emissions-haus mehr Zeichner geschlossener Private Equity-Dach-fonds zu seinen Kunden. Horst Güdel und Norman Lemke,Vorstände der RWB AG, sprechen über Vertriebsstrategien,den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg in Private Equityund geben einen Ausblick auf kommende Produkte.

VC Magazin: RWB ist der platzierungsstärkste Emittentvon Private Equity-Dachfonds in Deutschland. Wodurchbegründet sich Ihr Erfolg?Güdel: Unser Platzierungserfolg basiert darauf, dass wirnur diese Anlageklasse bearbeiten. Demzufolge verfügenwir über Vertriebspartner, die im Bereich Private Equitysehr gut ausgebildet sind. Sie sind ferner sehr, sehr fleißigund nehmen sich die Zeit, die vielen Fragen der Kundenzu beantworten. So gelingt es ihnen, den Kunden das anti-zyklische Investieren und die damit verbundenen Chan-cen klar zu machen.

VC Magazin: Wodurch zeichnet sich ein guter Vertriebs-partner im Bereich Private Equity aus?Lemke: Er muss gut ausgebildet sein und erklären kön-nen, wie es zu den Renditen kommt. Er muss aucherklären können, wie ein Fonds strukturiert ist. Das um-fasst die Allokationsrichtlinien, die Rahmenbedingungen,die Kosten, die rechtlichen Konsequenzen, sprich diegesamte Fondstechnik und Konzeption. Die Vertriebs-organisation muss dazu kontinuierlich mit allen relevan-ten Informationen über den Markt und die AnlageklassePrivate Equity versorgt werden.

VCMagazin:Heißt das, dass ein Vertriebmöglichst exklu-siv für einen Anbieter tätig sein sollte, um maximalesKnow-how zu einem Produkt aufzubauen?Güdel:Nein, das heißt es nicht. Der Vertriebspartner darfunserer Meinung nach gar nicht spezialisiert sein, damiter seinen Kunden ganzheitlich beraten kann. Aber das

Emissionshaus muss für ein Thema stehen, zu dem esabsolut glaubwürdig ist und kompetent informieren kann.Darin sehen wir auch den Grund für die unterschiedlichePlatzierungsentwicklung zwischen verschiedenen Emit-tenten.

VC Magazin:Welche Herausforderungen bringt das aktu-elle Kapitalmarktumfeld für den Vertrieb mit sich?Lemke: Wesentlich mehr Fragen von den Kunden, we-sentlich mehr Termine, wesentlich mehr Arbeit. Der Kun-de will qualifizierte Entscheidungen auf Basis intensiverBeratungsgespräche treffen. Die Herausforderung be-steht darin, dass das gut organisiert ist und überhauptgeleistet werden kann.

VC Magazin:Was tun Sie als Emittent in der jetzigen Pha-se für den Vertrieb?Güdel: Wir haben als Überbau ein Fernlehrinstitut, wounsere Vertriebsorganisation ein Fachhochschulstudiumabsolviert. Dazu haben wir durch unsere Tochtergesell-schaft, die Trainforce Akademie, einen Seminarveranstal-ter, um die Vertriebsmitarbeiter weiter auszubilden. Imvergangenen Jahr haben wir etwa 2.500 Seminare veran-staltet und bis dato eine noch höhere Zahl im Jahr 2008.

VC Magazin: Sie schließen gerade Ihren dritten global in-vestierenden Fonds. Wie wird das Folgeprodukt ausse-hen?Güdel: Im Prinzip unverändert, wobei wir Asien stärkergewichten. Insgesamt bleiben wir sehr aktiv in Nord-

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Horst Güdel (links) und Norman Lemke, RWB AG

„Im Bereich Private Equity werden dieAbschläge deutlich niedriger ausfal-

len als an der Börse“

Horst Güdel

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VentureCapital Magazin 12/2008 43

amerika mit insgesamt 35% des Vermögens, wir bleibenaktiv in Europa mit 35% des Fondskapitals und habenAsien aufgestockt, wo wir zukünftig 20% des Fondskapi-tals investieren werden. 10% gehen in den Rest der Welt,dazu zählen wir vor allem die neuen EU-Beitrittsstaaten,Zentral- und Osteuropa sowie Südamerika. Anleger, diesich an unserem vierten globalen Fonds beteiligen, habenbereits zum jetzigen Zeitpunkt 18 Zielfonds aus demVintage-Jahr 2008 [Auflegungsjahr eines Fonds, Anm. derRedaktion] im Portfolio – sie gehen also kein reines Blind-pool-Investment ein.

VC Magazin: Ist der Zeitpunkt zum Einstieg in die lang-fristig orientierte Anlageklasse Private Equity angesichtsder unsicheren Lage denn günstig?Lemke: Für Private Equity-Fonds, die über genügendEigenkapital verfügen, werden sich jetzt und noch mehrin den kommenden beiden Jahren viele Opportunitätenauftun. Wir erwarten, dass die Vintage-Jahre 2008, 2009und 2010 herausragend gute Jahre sein werden. Genauwie wir aus unserem Portfolio zeigen können, dass dieNachkrisenjahre 2001 bis 2003 überproportional vieleFonds hervorgebracht haben, die über 50% IRR erzielthaben. Die große Herausforderung besteht darin, dieLeute jetzt zum Handeln zu bewegen.Güdel: Der Punkt, auf den wir es bringen wollen, ist: Jetzteinsteigen! Firmenbewertungen sind derzeit irrationalniedrig. Wenn man davon ausgeht, dass es weiter einezyklische Entwicklung der Weltwirtschaft geben wird,dann sollte man jetzt investieren. Wenn man natürlichdavon ausgeht, dass es die nächsten zehn Jahre immerweiter bergab geht, dann sollte man sich Weizen, Soja-bohnen und so weiter kaufen.

VC Magazin: RWB offeriert derzeit Länderfonds für Indi-en, China und Deutschland. Sind weitere Länder in Vor-bereitung?Lemke: Nein. Entsprechend unserer aktuellen Marktein-schätzung arbeiten wir aktuell an einer neuen Fondsgene-ration, mit der ein Anleger sein Investment auf bestimmteVintage-Jahre konzentrieren kann. Unsere bisherigenAngebote sind dahingehend eher sicherheitsorientiert,weil durch Thesaurierung und Reinvestition die Vintagesbewusst gemischt werden. Daneben prüfen wir die Plat-zierung eines Spezial Market-Fonds, der sich auf not-leidende Kredite und Distressed Buyouts konzentriert.

VC Magazin: Wie stark sind die von Ihnen gezeichnetenZielfonds denn bisher von der Finanzkrise betroffen?Güdel: Die Beteiligungen unserer Zielfonds werden in derRegel zu Einstiegspreisen bewertet. Im Bereich PrivateEquity werden die Abschläge daher deutlich niedrigerausfallen als an der Börse. Im Übrigen sind wir meinesWissens das einzige Emissionshaus, das in einem quar-talsweisen, für jeden auf seinerWebsite abrufbaren News-letter („Private Equity Inside“ unter www.rwb-ag.de, In-formationsservice, Anm. der Redaktion] die Entwicklungund Veränderung des Portfoliowertes u. a. anhand derKennziffer TVPI transparent macht.

VC Magazin: Die aktuelle Ausgabe für das dritte Quartaldeckt aber nicht den bisher dramatischsten Monat Okto-ber ab…Güdel: Nun, die Mega-Buyouts sind durchaus schon län-ger vom knappen Fremdkapital betroffen. Aber es wirdsicher noch Einiges kommen. Sie werden aber sehen,dass die Abschläge im Bereich Private Equity bei weitemnicht das nachvollziehen werden, was derzeit Irreales anden Börsen passiert.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Zu den Gesprächspartnern

Horst Güdel und Norman Lemke bilden den Vorstandder 1999 gegründeten RWB AG, Oberhaching bei Mün-chen. Die RWB AG ist ein ausschließlich auf PrivateEquity-Anlagen spezialisiertes Emissionshaus für ge-schlossene Fonds. Mit einem verwalteten Eigenkapitalvon ca. 1,3 Mrd. Euro wurden über Dachfonds bisherZielfondsbeteiligungen anweltweit ca. 90 Private Equity-Fonds eingegangen.

„Wir erwarten, dass die Vintage-Jahre2008, 2009 und 2010 herausragend

gute Jahre sein werden“

Norman Lemke

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VentureCapital Magazin 12/200844

Teure Losgrößentransformation

Fonds & Vermögen Early Capital 1 GmbH & Co. KG

In Zeiten von Panikverkäufen, Zwangsliquidationen undAngstsparen haben es vor allem Venture Capital-Fondsschwer, private Geldgeber zu finden. Erfolgsmeldungenüber gute Fondsentwicklungen sind rar geworden, leidendoch die Anleger der laufenden Fonds unter sich unablässigverlängernden Haltedauern ihrer Unternehmensbeteiligun-gen. Wer jetzt antizylisch investieren will, findet mit einem„Earlybird“-Feeder Fund von Fonds & Vermögen ein passen-des Anlagevehikel.

Venture Capital-Feeder für Privatanleger …Überwiegend setzt die Fondsindustrie in Sachen PrivateEquity für Privatanleger auf Dachfondskonstrukte mitmehr oder weniger vielen Zielfonds zur Risikostreuung.Der Münchner Initiator Fonds & Vermögen hat statt des-sen eine vermögensverwaltende GmbH & Co. KG aufge-legt, die nichts anderes tut, als Anlagebeträge ab 15.000Euro einzusammeln und insgesamt 20 Mio. Euro in denaktuellen Frühphasen-Venture Capital Earlybird IV (Mün-chen) anzulegen. Der aktuelle Platzierungsstand liege beirund 50%. Die Earlybird-Fonds fordern ihrerseits Min-destzeichnungssummen von bis zu fünf Mio. Euro.

… legt bei einem „alten Bekannten“ an: EarlybirdDer einzige Zielfonds Earlybird IV wiederum wollte sichlaut Prospekt mit einem Gesamtkapital von 200 Mio. Euroan 20 bis 30 Technologieunternehmen aus den BereichenInformations- und Kommunikationstechnologie (IKT),Medizintechnik und ausgewählten Bereichen der Bio-technologie in Europa in deren frühen Entwicklungs-stadien beteiligen. Tatsächlich geschlossen wurde der

Fonds im August 2008 mit 127 Mio. Euro. Bereits im Port-folio befinden sich die Unternehmen Light Blue OpticsLtd., Großbritannien, Purple Labs S.A., Frankreich, SidecTechnologies AB, Schweden, und Smava GmbH, Deutsch-land. Eine weitere Beteiligung im Bereich Medizintechnikin Deutschland stehe unmittelbar bevor.Earlybird ist seit 1998 amMarkt, gehört zu den bekann-

testen VC-Managern Deutschlands und berichtet folgen-den Track Record:• Fonds I, aufgelegt 1998, kommt per 30.7.2007 auf einenInvestment Multiple von 3,5x und eine IRR von 14% p. a.Der Fonds besaß u. a. Beteiligungen an Interhyp, Tipp24und element5.

• Fonds II wurde 1999 als Parallelfonds zu Earlybird I auf-gelegt.

• Fonds III aus dem Jahr 2000 meldete zum selben Stich-tag einen Multiple von 1,4x bei einer IRR von 2% undbesaß u. a. Beteiligungen an Alantos und esmertec.

Sportliche KostengestaltungZum üblichen Agio von 5% fallen 14,5% des Zeichnungs-betrags als einmalige Anfangskosten an. Geschäfts-führung, Treuhänder, Steuerberater und Haftungsvergü-tung kosten jährlich anfänglich 0,375%, wobei dieTreuhändervergütung jährlich um 2% dynamisch wächstund die Steuerberatervergütung neben dem Fondsvolu-men an die Einnahmen des Fonds gekoppelt ist. Nachdemdie Investoren das 1,75-Fache ihres Kapitals zurückerhal-ten haben, erhält der Emittent 2% aller weiteren Gewinne.Die Kostenebene des Earlybird-Managements ist hierbeinicht berücksichtigt.

Fazit:Die Eintrittskarte in einen Earlybird-Fonds muss demEarly Capital 1-Anleger etwas wert sein: Aus einem (pro-spektgemäß angenommenen) Multiple von 3,0x beimZielfonds Earlybird IV wird ein Multiple von 2,2x beim An-leger des Early Capital 1. Bei diesem Szenario würde dasFeeder-Fund-Management weitere 2,5% des Zeichnungs-betrages als Gewinnbeteiligung erhalten. Außer reinertechnischer Verwaltung verkauft der Fonds keine echteManagementleistung.

Volker [email protected]

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Fonds & Vermögen Early Capital 1 GmbH & Co. KG

Zielvolumen 23,35 Mio. Euro

Minimum 15.000 Euro

Laufzeit 31.12.2017, ggf. Verlängerung

Zeichnungsschluss Spätestens 31.12.2009

RQ-16* 57,3%

Investment-Thema Zielfonds Earlybird IV: europäische

Frühphasenunternehmen

Ziel-Anzahl Portfolio-

gesellschaften 20-30 Portfoliounternehmen

Internet www.fondsundkapital.de

* Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16% Bruttorendite) gibt an, inwelchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicherKosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezo-gen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und dieinternen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.

Fondsportrait

Page 45: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

Access Select vor Closing mit ersterAusschüttung

Noch vor Ende der Zeichnungsfrist am 31.12.2008 willder von Marble House Capital, Hamburg, aufgelegte undvon Auda beratene Dachfonds Access Select mit ca. 5bis 7% seine erste Barausschüttung vornehmen. Derzeitsind erst 50% der Zeichnungsbeträge einbezahlt.Aktuell betrage der Platzierungsstand etwa 26 Mio.Euro, bis zum Final Closing zum Jahresende erwartetder Initiator eine Aufstockung auf 35 bis 40 Mio. Euro.Die Mindestbeteiligung beträgt 25.000 Euro. Zusätzlichzu den bereits jetzt gezeichneten Zielfonds Bain CapitalX, Axa European Fund IV, Oaktree European PrincipalOpportunities Fund II, Herkules Fund III und CVC Capi-tal Partners Asia Pacific III wird der Dachfonds AnfangDezember 2008 über eine Zweitmarkttransaktion fünfweitere Zielfonds der Auflegungsjahre 2002 bis 2004erwerben, die mit Beteiligungen an 90 mittelstän-dischen Unternehmen bestückt sind. Nach Ansicht vonMarble House Capital werde der Dachfonds, dessenglobale Zielallokation bereits jetzt erreicht sei, von derderzeitigen Finanzkrise profitieren, da er jetzt auf derKäuferseite aktiv ist.

Themis mit Quartalsverlust und stabilem NAV

Die börsennotierte TIG Themis Industries Group meldetfür das am 30.9.2008 beendete Quartal einen Verlust von2,5 Mio. Euro nach 2,6 Mio. Euro Verlust im Vorquartal.Im selben Zeitraum nahm der innere Wert um einen Centab auf 0,97 Euro je Aktie, während der Börsenkurs aufzuletzt ca. 0,25 Euro einbrach. Bei einer Liquidität von6,6 Mio. Euro hielten sich die Kapitalabrufe des drittenQuartals mit 4,13 Mio. Euro etwa dieWaagemit den Rück-flüssen aus Zielfonds in Höhe von 4,01 Mio. Euro.

SVF legt PES IV auf

Mit dem PES IV legt die Heidelberger SVF AG ihren mittler-weile fünften Dachfonds auf. Dieser soll ausschließlich inAktien der in Luxemburg zugelassenen geschlossenen In-vestmentgesellschaft Microcap 08/09 S.C.A. SICAR investie-ren, die wiederum ein diversifiziertes Portfolio von Beteili-gungen an internationalen Zielfonds aus verschiedenen Re-gionen, Entwicklungsstadien und Branchen aufbauen will.Umdas eigeneKapitalmöglichst vollständig zubewirtschaf-ten, beabsichtigt Microcap 08/09, das 1,4-Fache seines eige-nenVolumens anCommitments an Zielfonds einzugehen.

Dachfonds-News

PrivateEquity-D

achfonds

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Anzeigenschluss:19. Januar 2009

Erscheinungstermin:30. Januar 2009

Ansprechpartner:Katja Sauerbrey

Tel.: 089-2000 339-56Fax: 089-2000 [email protected]

VentureCapital Magazin 2/2009

Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“ (4. Jg.)

Page 46: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

Im Rahmen des 12. Internet WorldKongresses in München wurdebrands4friends.de als „Business-Idee 2008“ geehrt. Das BerlinerStart-up überzeugte mit seinem in-novativen Geschäftsmodell, dem An-gebot von Markenartikeln zumFreundschaftspreis, multimedialenWeb 2.0-Techniken sowie den Com-munity-Funktionen. Der Preis basiert

auf einer Online-Abstimmung derFachzeitschrift Internet World, ander sich über 27.000 Nutzer beteilig-ten. Bei der Wahl setzte sichbrands4friends.de gegen 19 weitereKonzepte durch.

VentureCapital Magazin 12/200846 www.vc-magazin.de

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Anfang November fiel der offizielle Startschuss zumjüngsten start2grow-Gründungswettbewerb. Nach derersten Phase, der Erarbeitung eines grundlegendenGeschäftskonzepts, zeichnet start2grow am 16. Februar2009 die zehn aussagekräftigsten Pläne mit je 2.500 Euroaus. In der zweiten Phasewerden die Konzepte zu detail-lierten Businessplänen entwickelt und die Gewinner am6.April 2009 prämiert. Neben demSonderpreis „Innova-tive Logistik“ wird auch erstmals der Sonderpreis „Krea-tivwirtschaft“ vergeben. Der Gesamtwert der Geld- undSachpreise beläuft sich auf 145.000 Euro. Ende Novem-ber wurden die Gewinner des auf Mikro- und Nanotech-nologie fokussierten start2grow-Wettbewerbs „allmicro.“ausgezeichnet. Die fünf siegreichen Teams erhalten ins-gesamt 70.000 Euro Preisgeld. www.start2grow.de

Ein Startschuss und ein Abschlussbei start2grow

Entrepreneurship-Flash

Sieger des start2grow-Gründungswettbewerbsall micro.Platz Team Geschäftsfeld

1 Cardiac Research Diagnose von Gen-Defekten

2 Confovis optische 3D-Abtastung

3 Tassilo Safezone RFID-basierte Sicherheitssysteme

4 CT-Vermessung Vollvermessung mittels

Computer-Tomographie

4 PhoeniX Software-Tools für die Mikro-

Software und Nanotechnologie

Anfang November zeichneten dieUnternehmerTUM GmbH und die Fi-nancial TimesDeutschland (FTD) zumzweiten Mal die innovativsten Ge-schäftsideen von Firmengründernaus. Fünf Siegerteams erhalten je-weils 50.000 Euro Startkapital undein Jahr lang regelmäßige Berichter-

stattung in der FTD. Von knapp 700Bewerbern durften zwölf ihre Kon-zepte der Jury vorstellen, zu der u. a.Walter Gunz (Mitgründer der MediaMarkt-Gruppe) und Christian Nagel(Managing Partner der Venture Ca-pital-Firma Earlybird) gehörten.www.enable2start.de

Fünfmal 50.000 Euro Startkapital

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Siegerteams bei enable2startTeam Herkunft

Freizeitpark Freising

im Hanffeld

wikando Augsburg

Allyve Hamburg

Statista Hamburg

tortoise design Berlin

Bei der Preisverleihung wurde Nicolas Speeck,Mitgründer von brands4friends.de, von DominikGrollmann und Susanne Vieser von der Zeitschrift„Internet World Business“ eingerahmt.

Innovatives Modell ausgezeichnet

Page 47: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

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Mit „BizSpark“ gewährt MicrosoftStart-ups vollen Zugang zu Ent-wicklungstools und Plattformtech-nologien. Das Programm ist offenfür alle nicht-börsennotierten IT-Start-ups mit einem software-ba-sierten Produkt- und Serviceange-bot, die jünger als drei Jahre sindund weniger als eine Mio. USDUmsatz erzielen. Für die Nutzungder Software berechnet Microsoft100 USD Gebühren, die nach Ab-schluss der dreijährigen Nut-zungsdauer zu bezahlen sind. Be-stehendeProgrammewiediedeut-sche Hightech-Gründerinitiative„unternimm was.“ und das welt-weite „Accelerator Program“ wer-den durch BizSpark ergänzt. Wei-tere Informationen unterwww.microsoft.com/bizspark

Förderprogrammfür IT-Start-upsIm Rahmen der Münchner Venture

Lounge „Media & Technology“ prä-sentierten sich Ende Oktober achtStart-ups vor 100 Investoren. Dreiwurden für ihre Idee und ihre Präsen-tation als Sieger gekürt. Die Münch-ner nfon AG überzeugte mit einervirtuellen Telefonanlage für denMit-telstand, die fatfoogoo AG mit einerLösung zur Monetarisierung von

Online-Spielen und Just Landed miteinem Online-Portal für unter-schiedliche Migrantengruppen. DieBewertung erfolgte anhand derIdee, der Präsentation und einer ab-schließende Fragerunde. Ausrichterwaren u. a. die Corporate Finance-Beratung CatCap und die VentureCapital-Gesellschaft Neuhaus Part-ners. www.venture-lounge.de

Drei Sieger der Venture LoungeMünchen

Der Ausrichter des bundesweit einzi-gen Businessplan-Wettbewerbs für dieMedizinwirtschaft, die StartbahnMedEcon Ruhr GmbH, hat Ende Ok-tober die Arbeit eingestellt. Ursa-che: Die notwendigen Fördermittelfür den laufenden Betrieb konntentrotz erfolgreicher Teilnahme an ei-

nem Förderwettbewerb nicht bean-tragt werden, weil seitens des zu-ständigen Ministeriums nicht dienotwendige offizielle Aufforderungeinging. Das Projekt soll wieder auf-genommen werden, wenn die Bewil-ligungsanträge eingereicht werdenkönnen. www.startbahn-ruhr.de

Unfreiwillige Pause

Entrepreneurship-Flash

Entrepreneurship

PRIVATE EQUITY

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DEUTSCHLANDS ERSTES MAGAZIN FÜR

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� Ja, ich möchte das monatliche VentureCapital Magazin gernetesten und nehme Ihr Kennenlern-Abonnement an. Bitte sen-den Sie mir die kommenden zwei Ausgaben sowie die Sonder-ausgabe „Start-up 2009“ zum attraktiven Sonderpreis von10,- Euro (statt 39,80 Euro) zu. Überzeugt mich die Qualitätdes Magazins, beziehe ich das VentureCapital Magazin ansch-ließend zum Preis von 148,- Euro pro Jahr (12 Ausgaben zzgl.zwei bis drei Sonderausgaben jährlich). Andernfalls kündigeich mein Kennenlern-Abonnement bis zwei Wochen nachErhalt der zweiten Ausgabe, und mir entstehen keine weiterenVerpflichtungen.

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VC 12/08Starten Sie Ihr Abonnement jetzt, undSie erhalten die große Sonderausgabe

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VentureCapital Magazin 12/200848

„Die riesigen Vertrauensverlustegegenüber Banken werden eindauerhaftes Umdenken erzwingen“Interview mit Matthias Kröner, Vorstand der Fidor AG

Mit innovativen internetbasierten Finanzdienstleistungenwollen Ex-DAB Bank-Vorstand Matthias Kröner und seinedrei Vorstandskollegen den Bankenmarkt aufmischen. ImGespräch mit Andreas Uhde, Chefredakteur des VentureCa-pital Magazins, kritisiert Kröner das Auftreten der großenGeschäftsbanken im Endkundenmarkt. Daneben skizzierter Vertriebsmodelle für Finanzdienstleistungen im Internetund erklärt, wie es nach dem Anfang November erfolgtenEinstieg des französischen Finanzinvestors XAnge bei dervon ihm mitgeführten Fidor AG weitergehen soll.

VC Magazin: Herr Kröner, woher rührt Ihr Drang, das eta-blierte Bankensystem immer wieder umkrempeln zu wol-len?Kröner: Die DAB Bank ist 1994 mit einem starken Wunschnach Verbesserung und Modernisierung der damaligen,traditionellen Bankdienstleistungen gegründet worden.Damals waren wir fast das gleiche Team wie heute. Es istinsofern tatsächlich personenimmanent, dass wir hier imHaus regelmäßig der Meinung sind, man müsste das Be-

stehende mit Innovation versehen und verbessern. ImWertpapierbereich ist es damals – gemeinsam mit unse-ren Mitbewerbern – gelungen, mit den Direktbanken eineBankenkategorie zu entwickeln, die seitdem den Kunden

einen massiven Mehrwert bietet und die Landschaftnachhaltig verändert hat. Meine Bankkarriere begann miteinem Praktikum. Als damaliger Hotelfachmann und Be-triebswirt habe ich nur deshalb ein Praktikum in einerBank absolviert, weil ich wissen wollte, wie der Feind ar-beitet. Das ist jetzt natürlich überspitzt formuliert, aberdie Sicht anderer Branchen auf das Bankgewerbe. Das hateinen einfachen Grund: Der Kunde wurde von herkömmli-chen Banken ja tatsächlich nicht – und da muss ich jetzteine österreichische Vokabel aus der Hotellerie verwen-den – optimal serviciert.

VC Magazin: Welche Auswirkungen hat die gegenwärtigeVertrauenskrise auf das Bankensystem?Kröner: Die Anbieter von Finanzdienstleistungen müssensich unserer Meinung nach hochgradig umstellen bzw.nachhaltig auf die Situation einstellen. Der Kunde glaubtnicht mehr, was von den Banken erzählt wird. Die im Zugeder Kapitalmarktkrise entstandenen riesigen Vertrauens-verluste gegenüber Banken, wobei man ja da teilweiseeher vomRestvertrauen sprechenmuss, werden ein dauer-haftes Umdenken erzwingen. Es geht aber auch um dieLufthoheit in der öffentlichen Diskussion. Dass Leute wieOskar Lafontaine mit ihren populistischen Karl-Marx-Theorien Oberwasser kriegen, darf von Bankenseite nichtunbeantwortet bleiben. Das kann nicht in unser aller Inte-resse sein.

VC Magazin: Wie sollten Anbieter von Finanzdienstleis-tungen denn darauf reagieren?Kröner: Die Finanzinstitute müssen jetzt deutlich machen,warumBanken gut und notwendig sind, wie die gemachten

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Matthias Kröner: „Ich wollte wissen, wie der Feind arbeitet“

Ex-DAB Bank Vorstand Matthias Kröner empfing Andreas Uhde in den Büroräumender Fidor AG nahe des Münchner Marienplatzes.

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VentureCapital Magazin 12/2008 49

Fehler behoben und in Zukunft vermieden werden undwelches Versprechen an den Kunden damit einhergeht. Alseinzige Antwort jetzt kurzfristig eine Art Kundenpanel zugründen, ist meines Erachtens zu durchsichtig.

VC Magazin: Sie betreiben mehrere internetbasierte Ange-bote aus dem Finanzbereich oder sind an solchen betei-ligt. Welche werden bisher am besten angenommen, undwelche Schlüsse ziehen Sie daraus?Kröner: Eins vorweg: Die Vertriebstätigkeit für unserePortale hat zuletzt unter der Dauer unserer jüngsten Ka-pitalrunde gelitten. Wie immer dauern solche Prozessedoppelt so lang wie geplant. Wir sind aber dennoch stolzdarauf, dass wir diese Runde bei der derzeitigen Verfas-sung des Kapitalmarktes mit Erfolg abschließen konnten.Das Zugpferd der Fidor-Gruppe ist Zieltraffic. Das dahin-ter liegende Geschäftsmodell ist etabliert, aber auch kri-senfest. Krisenfest, weil es den Finanzdienstleistern er-laubt, erfolgsorientiert Vertrieb statt in Bezug auf Kostenund Erfolg unkontrollierbaresMarketing zumachen.Wir be-kommen vomKunden nur dann Geld, wenn dieser von unsdie gewünschte Leistung geliefert bekommt. Bei den aktuel-lenWebseiten ist brokr.de aus unserer Sicht besonders Er-folg versprechend. Sie handeln hier mit virtuellem Geld,können aber echtes Geld gewinnen. Bei gemege.de sindwir noch in der Feinjustierung. DieseWebsite wird sich po-sitionieren als Plattform auf der einen Seite für Finanzex-perten, Anlageberater etc. und User auf der anderen Seite,die eine Frage formulieren wollen und sich erst nach derenBeantwortung für einen Berater entscheiden möchten.

VC Magazin: Sie haben vor über einem halben Jahr eineBanklizenz beantragt. Wie sieht hier der Zeitplan aus?Kröner: Der Prozess läuft, jedoch kann ich hierzu keinePrognose abgeben. Sie können sich denken, dass das der-zeit eher eine schwere Aufgabe ist. So oder so arbeitenwir an Lösungen für das kommunizierte Ziel, eigene Bank-dienstleistungen anbieten zu können.

VC Magazin: Sie könnten doch auch eine kleine Bank kau-fen. Manche sind derzeit sehr günstig zu haben…Kröner: Wir haben uns einige angeschaut, keine Frage.Günstig ist jedoch relativ, denn Sie wissen, dass wer ewigbeim Einkauf spart, am Ende hinten draufzahlt. Die Risi-ken, die man sich damit ins Haus holt bzw. holen kann,sind teilweise schwer zu kalkulieren. Darüber hinaus wol-len wir all unsere Ressourcen für das zukünftige Wachs-tum verwenden. Insofern erscheint es uns klüger, auchaus kommunikativen Gesichtspunkten gegenüber denzukünftigen Kunden, auf der grünenWiese zu starten.

VC Magazin: Wie schafft man es angesichts der zahlrei-chen Communitys heute noch, ausreichend hohe Nutzer-zahlen zu erreichen?Kröner: Bei brokr.de haben wir zwischen 50 und 150 Regis-trierungen am Tag, und gemege.de hat über 5.000 Regis-trierungen, ohne dass wir großartig Werbung gemachthätten. Und wir fangen ja jetzt erst richtig mit unsererKommunikation an. Dafür haben wir aber mit Zieltrafficden Spezialisten und dank der Kapitalerhöhungmit XAngedie notwendigen Mittel im Haus.

VCMagazin: Der Aktienkurs Ihres Unternehmens hat überdas letzte Jahr etwa die Hälfte seines Wertes verloren.Liegt das an der allgemeinen Marktstimmung, oder spie-gelt der Kurs die Geschäftsentwicklung wieder?Kröner: Dawir keinen Prospekt veröffentlicht haben, darfich zu unserer Aktie leider nichts sagen. Ganz allgemeinsieht man imMarkt aber natürlich einen Käuferstreik.

VCMagazin:Wie geht es mit Ihrem Venture Capital-FondsF-EVO weiter?Kröner: Wir werden mit dem Hinweis auf unsere imschwierigen laufenden Jahr 2008 erzielten Erfolge, die fürdas Team und den gewählten Ansatz sprechen, 2009 insFundraising gehen.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Entrepreneurship

Internetbasierte Finanzdienstleistungender Fidor-Gruppe:

Website Thema

www.gemege.de Web 2.0 Finanz-Community

www.brokr.de Börsenspiel-Community

www.zieltraffic.de B-to-B: Vermittlungskosten

nur bei Zielerreichung

Zum Gesprächspartner

Matthias Kröner ist Mitglied des Vorstands der bör-sennotierten Fidor AG. Bei der auf den internetbasier-ten Vertrieb von Finanzdienstleistungen spezialisier-ten Gesellschaft ist er zuständig für Investor Relations,Unternehmenskommunikation, strategische Entwick-lung und Communitys. Von 1993 bis 2002 war Kröneram Aufbau der DAB Bank beteiligt und wurde 1997 mit32 Jahren Deutschlands jüngster Bankvorstand.

Matthias Kröner erläutert Andreas Uhde die Internetangebote der Fidor-Gruppe.

Page 50: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/200850

Tipps und Empfehlungen aufAugenhöhe

Qype: Mischung aus Gelben Seitenund Community

Verbraucher trauen eher den Empfehlungen anderer Ver-braucher als den Versprechungen der Werbung. Das Prinzipist bekannt und wurde auf diversen Bewertungsportalen imInternet mehrfach durchexerziert. Das Hamburger Start-upQype hat diese Idee weiterentwickelt, Wert entsteht durch dieKommunikation der Nutzer untereinander. Jüngst hat Wel-lington Partners der Internetplattform den Ritterschlag erteilt.

Stadtmagazin und Gelbe SeitenEinheimische können sich auf dem Empfehlungsportalqype.de informieren, aber auch Touristen: Lässt sich indieser Bar gut flirten? Arbeitet der Handwerker genau?Schmeckt die Pizza wirklich gut? Andere Verbrauchergeben hier die Antworten, nicht Werbe- oder Marketing-experten. Restaurants, Hotels und Cafés werden von denregistrierten Qype-Mitgliedern bewertet, aber auch Ärzteund Handwerker, Einzelhändler und Filialisten, Park-anlagen und Ferienwohnungen. Der Fantasie seien keineGrenzen gesetzt, „solange ein Ort beschrieben wird, denman auch wirklich aufsuchen kann“, meint Gründer undGeschäftsführer Stephan Uhrenbacher. Alle Einträge sindmit persönlichen Bewertungen und Empfehlungen ver-sehen, um die spannenden Orte einer Stadt zu finden.Damit sei Qype eine „Mischung aus interaktivem Stadt-magazin und Gelben Seiten“, kommentierte das Hambur-

ger Abendblatt. Diemeisten der über80.000 aktivenAutoren kommenaus Hamburg undBerlin, besondersrege zeigen sichauch typische Stu-dentenstädte wieAachen oder Frei-burg. Über dreiMio. Internet-Sur-fer steuern diedeutsche Seite an,weitere drei Mio.die Ableger inFrankreich, Spani-en, Großbritannienund (seit AnfangNovember) Brasili-en.

Desaster im ersten AnlaufDie Qype GmbH wurde Ende 2005 von Stephan Uhren-bacher gegründet, einem alten Internet-Hasen: Ab 1996baute er für Gruner + Jahr das Reiseportal TravelChannelauf, betreute im Anschluss für Lastminute.com den nord-europäischenMarkt und richtete für denAxel Springer Ver-lag die Website bild.de neu aus. Bei der InternetapothekeDoc Morris leitete er von September 2003 an für ein Jahrdie Bereiche Marketing, IT und Logistik. Im Anschluss ent-wickelte er die Geschäftsidee für sein jetziges Unterneh-men,mit der er auch eigene Bedürfnisse bedient: „Ich habebereits in elf Städten gelebt und musste die empfehlens-werten Plätze immer selbst herausfinden. Eine Website alsRatgeber gab es bisher nicht.“ Der erste Testlauf unterFreunden und Bekannten – lizenzierte Daten von den Gel-ben Seiten konnten bewertet werden – endete im Desaster.Kaum jemand hatte Lust, durch einen Branchenbaum zublättern, um eine Bewertung abzugeben, berichtet Uhren-bacher. Diewenigen Beiträge zogen allerdings viel Aufmerk-samkeit auf sich. „Da war mir klar, dass der Community-Gedanke viel mehr imVordergrund stehenmuss“, meint er.

Auch Investoren bewerten mitAls Seed-Investor stieg Anfang 2006 CatCap aus Hamburgein. „Normalerweise heißt es Team, Team, Team. In diesemFall war aber die Person Stephan Uhren-bacher ausschlaggebend“, begründet Ge-schäftsführer Mark Miller das Engage-ment. Der Corporate Finance-Beratertraute ihm zu, einen nennenswertenAnteil am fünf Mrd. Euro schweren deut-schen Markt für lokale Anzeigen zuerobern. Darüber hinaus ließ sich Millerauchprivat vondemKonzept begeistern– er ist selbst als „Qyper“ aktiv, wennauch zurückhaltend. „Wenn man seine Lieblingsorte hatund auf dem Landwohnt, ergeben sich nicht so viele Anläs-se für Bewertungen“, erklärt er fast schon entschuldigend.Seit seiner Anmeldung imMärz 2006 hat er insgesamt zwölf

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Die Tipps und Empfehlungen auf dem Internetportal Qype beziehen sich immer aufOrte, die man aufsuchen kann. Das gleichnamige Start-up schaltet Werbung sowohlonline als auch offline, wie hier an den Hamburger Alsterarkaden.

Stephan Uhrenbacher, Qype

Mark Miller, CatCap

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VentureCapital Magazin 12/2008 51

Beiträge verfasst. Die aktuelle Top Ten der Autoren kommtdagegen auf durchschnittlich rund 770 Beiträge. BesondersPower-User wie sie nutzen das Angebot der Website in vol-ler Breite aus: Meinungen äußern, Fotos hochladen, andereBeiträge bewerten oder kommentieren, das eigene Profilgestalten, sich mit anderen Nutzern austauschen. „BeiQype geht es darum, wer was sagt. Das Profil unterlegt dieRelevanz der Aussagen“, erklärt Uhrenbacher.

Zwei FinanzierungsrundenDie erste Finanzierungsrunde im September 2006bestritten Advent Venture Partners und Partech Interna-tional zusammen mit einem Kreis Business Angels. Ge-meinsamhaben sie fünf Mio. Euro in das Start-up gepumpt.„Schon ein Jahr nach demStart habenwir in England losge-legt und ein weiteres halbes Jahr später in Frankreich. Mitdeutschen Investoren hättenwir dieses Tempo nicht vorle-gen können“, begründet Uhrenbacher die Wahl derInvestoren. Auch die Entwicklung der Geschäftszahlen seizufriedenstellend, der Break-even wurde im Herbst 2008erreicht. Die Nutzung der Plattform selbst ist kostenfrei,drei Quellen bescheren Einnahmen: Google Ads, Banner-werbung und lokale Anzeigen, die direkt an regionale Unter-nehmer verkauft werden. Uhrenbacher: „Der Umsatz istdeutlich siebenstellig, und er wächst dynamisch.“ DieseEntwicklung hat zum erneuten Engagement der Alt-Investo-ren geführt, die jüngst die zweitenRunde unter der Führungvon Wellington Partners bestritten. Eric Archambeau, Ge-neral Partner bei Wellington, erklärte:„Die lokale Suche zählt zu den attraktivs-tenWachstumsmärkten im Internet, undQype hat in Europa die Nase vorn.“ Mitdem frischen Geld – achtMio. Euro – sol-len die Marktposition in Europa ausge-baut, weitere Nutzer gewonnen und dasGeschäftsmodell skaliert werden.

Ausblick:Ähnlich positiv wie Archambeau schaut der Gründer in dieZukunft. Trotz der sich eintrübenden Wirtschaftslagebleibt er zuversichtlich, denn auch beim Platzen derInternetblase 2001 schuf erWert, anstatt ihn zu vernichten.Uhrenbacher will diese Tradition fortsetzen: „Wir habeneine solide Marktbedeutung aufgrund unserer Reichweiteerreicht, die Nachfrage wächst, und wir sind auf demWeg,profitabel zu sein.“

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Entrepreneurship

Qype im Vergleich zum Gesamtmarkt

Qype Gesamtmarkt

Frauen 53,8% 45%

Männer 46,2% 55%

Altersklasse 20 bis 29 Jahre 24,7% 19,5%

Altersklasse 30 bis 39 Jahre 24,7% 20,2%

Bildungsgrad: Hochschulreife 40,5% 29,5%

Quelle: AGOF (internet facts 2008-I); IVW

Eric Archambeau,Wellington Partners

In genau hundert Ausgaben des VentureCapital Maga-zins habe ich mich bemüßigt gefühlt, Ihnen meine An-sichten über verschiedene Themen in meiner Kolumnezu offenbaren. Ich habe das sehr gern gemacht, da ichmeinte, dass ich basierend auf meiner langjährigen Er-fahrung auch kompetent über für die Venture Capital-Industrie interessante Themen schreiben konnte.

Es war ebenfalls sehr erfreulich, dass ich von vielenLesern Zuspruch für die geäußerten Meinungen bekamund auch Lob für den Inhalt meiner Kolumnen. Dabeimuss man sich in unserer Zeit, in der man von Publi-kationen und anderen Medien überschwemmt wird,freuen, dass sich jemand überhaupt die Zeit nimmt, eineKolumne zu lesen.

Selbstkritisch muss ich feststellen, dass ich unvorsich-tigerweise mich des Öfteren auch daran gewagt habe,Zukunftsprognosen abzugeben. Leider kann ich zumindestfür die Prognosen, die zeitlich so lagen, dass das prog-nostizierte Ereignis schon eingetreten seinmüsste, sagen,dass ich doch mehrmals falsch lag. Man möge mir dasverzeihen. Es ist ja allgemein bekannt, dass Prognosenbesonders schwierig sind, wenn sie die Zukunft betreffen.

Nachdem ich in über acht Jahren hundert Kolumnengeschrieben habe, habe ich den Chefredakteur desVentureCapital Magazins, Herrn Uhde, darüber infor-miert, dass ich der Meinung bin, dass es nun an der Zeitist, dass andere und vor allem jüngere hier ihre Meinungkundtun. Dies werden Herr Dr. Brandis von Earlybird,Herr Dr. Brandkamp vom High-Tech Gründerfonds undFrau Dr. Goll von der TVM sein. Brancheninsider wissen,dass alle drei nicht nur langjährige Erfahrung haben,sondern auch in der Venture Capital-Industrie als Exper-ten geschätzt sind.

Ich möchte mich bei meinen treuen Lesern bedankenund mich mit der Versicherung verabschieden, dassmein Abschied nichts mit der Wirtschaftskrise zu tunhat.

Zum Autor

Falk F. Strascheg ist als Gründerder Technologieholding und derExtorel Private Equity AdvisersGmbH sowie als ehemaliger Prä-sident der European Venture Ca-pital Association (EVCA) einerder bekanntesten Venture Capi-talisten Deutschlands.

Sag beim Abschied leise Servus . . .

Kolumne

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VentureCapital Magazin 12/200852

Wachstumsmarkt Sensorik

„MST-Regionalkonferenz NRW 2008: spezial“ im Signal Iduna Park

Ende 2007 beschäftigten 42 Mikrosystem-technikunternehmen am Standort Dort-mund 2.206 Personen – eine Verdopplunggegenüber dem Jahr 2000. Damit gehörtDortmund heute zu den größten Clusternfür diese Querschnittstechnologie in Euro-pa. Einer der Gründe für den Erfolg ist dieenge Vernetzung der innovativen Firmenmit Forschern, Beratern und gleichge-sinnten Unternehmern. Gelegenheit zumAustausch gab es jüngst auf der MST-Regionalkonferenz am 27. Oktober imSignal Iduna Park Dortmund.

Temperatur statt ZeitNicht erst seit dem Siegeszug der Pho-tovoltaik wächst die Nachfrage nachleistungsfähigen Sensoren. Kraftfahr-zeughersteller setzen auf die intelligenten Module, umden Reifendruck automatisch zumessen, die Klimaanlageoder Kühlerventilatoren zu steuern und Autos zukünftiguntereinander kommunizieren zu lassen. Das Ziel derÜbung: Komfort steigern und den Energieverbrauch sen-ken. Mit 1.150 Mitarbeitern ist die Elmos SemiconductorAG ein führendes Unternehmen aus diesem Bereich.Mehr als 1,5 Mrd. Chips konnten die Dortmunder in ihrerknapp 25-jährigen Unternehmensgeschichte herstellenund verkaufen. Andreas Nebeling, Bereichsleiter bei

Elmos, skizziert die Herausforderung für seine Branche:„Wer an Automobilhersteller liefert, steht unter einemenormen Kostendruck bei null Fehlertoleranz.“Johannes Herrnsdorf, Geschäftsführer der Meas

Deutschland GmbH, zeigt auf, wie Temperatursensorenliebgewonnene Haushaltsgeräte verbessern können.Mikrowellen, die bisher zeitbasiert arbeiten, sollen sichzukünftig an der Temperatur des Essens orientieren; sen-sorgesteuerte Wäschetrockner sorgen für eine konstanteTemperatur der Wäsche, um deren Belastung gering zu

halten und den Energieverbrauch zuminimieren.

Fazit:Die über 70 Besucher der kostenfreienKonferenz erlebten einen abwechs-lungsreichen Querschnitt durch diezahlreichen Facetten der Mikrosystem-technik. Als Abrundung des Konferenz-tages diente eine Führung durch dieSignal Iduna Arena – viele der Teilneh-mer dürften sich dabei gewünschthaben, dass ihr Verein Borussia Dort-mund zukünftig ähnlich wie die Mikro-systemtechnik in der Region wiedereinen Spitzenplatz belegt.

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Über 70 Teilnehmer informierten sich im Vortragsraum des Signal Iduna Park Dortmund über neue Entwick-lungen in der Sensorik.

Das 2004 in Finnland gegründete, Venture Capital-finanzierte Unternehmen OptoGaN entwickelt in derMST.factory in Dortmund innovative Leuchtdioden.

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VentureCapital Magazin 12/200854 www.vc-magazin.de

Daten

bank

Erstrundenfinanzierungen desHigh-Tech Gründerfonds, Bonn

Corrmoran GmbH, Augsburg Messtechnik

Tätigkeitsfeld: Korrosionssonde für Müllverbrennungsanlagen

Volumen: nicht veröffentlicht (Side-Investor: Bayern Kapital

GmbH, Landshut, via Seedfonds Bayern)

Make.tv GmbH, Köln Software

Tätigkeitsfeld: Virtuelles Fernsehstudio

Volumen: nicht veröffentlicht (private Side-Investoren)

United Maps GmbH, München Medien

Tätigkeitsfeld: Vektorkartografie für Webservices und

mobile Dienste

Volumen: nicht veröffentlicht (Co-Investoren: Bayern Kapital

GmbH, Landshut; SpaceTec Capital Partners, München)

Deal-Monitor

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Secondaries, Exits und Fundraisings/Commit-ments (neue Fonds).

Die Transaktionen desvergangenen Monats

Venture Capital-Finanzierungen

Erst- und Zweitrundenfinanzierungen7Ccell Maritime Telecom GmbH, Kommunikation

Klosterneuburg (Österreich)

Investor: Tecnet Capital Technologiemanagement GmbH, St.

Pölten (Österreich)

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

7Ccell ist nach eigenen Angaben der weltweit erste Anbieter von

mobilen VoIP-Diensten für Besatzungsmitglieder von Hochsee-

schiffen und Ölplattformen, die dank des 7Ccell-Services Mobil-

telefonie, SMS, E-Mail und Internetzugang nutzen können.

Aceos GmbH, Dresden Messtechnik

Investoren: S-Refit AG, Regensburg; Medtech Capital Fonds GmbH,

Erlangen; S-Refit EFRE Fonds Bayern, Regensburg; KfW Mittel-

standsbank, Frankfurt; Bayern Kapital GmbH, Landshut

Volumen: 3 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Aceos entwickelt Sensoren für die Echtzeitanalye von Atemgasen

bei Erwachsenen und Kindern. Diese ermöglichen präzise Diagno-

sen der körperlichen Leistungsfähigkeit, aber auch von Herz-/

Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, und helfen so bei der

Gestaltung individuell optimierter Trainings- und Ernährungspro-

gramme im Leistungs- und Breitensport sowie in der Rehabilitation.

Allyve GmbH, Hamburg Internet

Investor: Ammer Partners GmbH, Hamburg

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Allyve hat eine personalisierte Startseite ins Internet entwickelt,

die den Nutzer automatisch in alle seine Accounts einloggt, seien

es E-Mail-Dienste, Networking-Seiten, Partnerbörsen oder Bonus-

programme. Ammer Partners ist die 2007 gegründete Beteili-

gungsgesellschaft von Dieter Ammer, dem ehemaligen CEO der

Beck’s Brauerei und der Tchibo Holding.

Beijing Chemclin Biotech Co. Ltd., Peking Life Sciences

Investoren: u. a. Siemens Venture Capital GmbH, München

Volumen: 16,5 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Chemclin ist eines der führenden Diagnostikunternehmen in Chi-

na. An der von China Healthcare Partnership LP, einem Fonds des

Vermögensverwalters Martin Currie Group, Edinburgh, angeführ-

ten Finanzierungsrunde haben sich von den bestehenden Investo-

ren – neben Siemens Venture Capital – auch WI Harper, San Fran-

cisco, und Softbank China Venture Capital, Schanghai, beteiligt.

CheckMobile GmbH, Hamburg Software

Investoren: LBBW Venture Capital GmbH, Stuttgart;

KfW Mittelstandsbank, Frankfurt, via ERP-Startfonds

Volumen: „Millionenhöhe“(1. Finanzierungsrunde)

CheckMobile ist auf den Markt für mobile Prozesssteuerungs- und

Datenbearbeitungslösungen fokussiert. Darunter ist z. B. eine

Software für die Rücknahme von Miet- und Leasingfahrzeugen zu

verstehen, die u. a. bereits bei Sixt und Europcar im Einsatz ist.

Diva AG, Zürich Medien

Investor: Creathor Venture Management GmbH, Bad Homburg

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Die 2007 gegründete Diva AG ist ein Aggregator von Filmen und

Fernsehserien, die technisch aufbereitet an Video-on-Demand-

Plattformen in Asien, Europa und Nordamerika geliefert werden.

Kunden sind Internetplattformen, Kabelnetzbetreiber sowie Tele-

kommunikationsfirmen.

Foxiflex GmbH & Co. KG, Lehnin Industrieprodukte

Investoren: BC Brandenburg Capital GmbH, Potsdam, via BFB

BeteiligungsFonds Brandenburg; S-UBG Brandenburg, Postdam

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Das 2005 gegründete Unternehmen ist ein Hersteller technischer

Schlauchsysteme, wie z. B. schwer entflammbarer Absaug- und

Gebläseschläuche für die Holzindustrie.

Games Campus Cologne GmbH, Köln Computerspiele

Investor: Rheinland Venture Capital GmbH & Co KG, Köln

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Games Campus Cologne ist ein vom ehemaligen Deutschlandchef

des Computerspiele-Multi Electronic Arts gegründeter Publisher

für Computerspiele. Die ersten Spiele für die Nintendo DS Platt-

form werden derzeit vom Kooperationspartner Catnip Studios in

Köln programmiert.

Page 55: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

Intradigm Corporation, Palo Alto Life Sciences

Investoren: u. a. Roche Venture Fund, Basel; Novartis Venture

Fund, Basel

Volumen: 18,5 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Intradigm entwickelt sogenannte RNA-Interferenz-Therapeutika zur Be-

handlung schwerer Krankheiten, wobei der Fokus zunächst imBereich

derOnkologie liegt.AndervonLillyVentures, Indianapolis, angeführten

Finanzierung haben sich weiterhin MP Healthcare Venture Management,

Boston, FrazierHealthcareVentures, Seattle, Alta Partners, San Francis-

co, sowiederMediBicAllianceTechnologyFund, Japan,beteiligt.

Jado Technologies GmbH, Dresden Life Sciences

Investoren: Peppermint Financial Partners, Berlin (Lead);

NRW.Bank, Düsseldorf; Dresden Fonds GmbH, Dresden; EMBL

Ventures GmbH, Heidelberg; KfW Mittelstandsbank, Frankfurt,

via ERP-Startfonds; Max-Planck-Gesellschaft, München; Masa Life

Science Ventures, Washington

Volumen: 3,9 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Jado Technologies entwickelt neuartige Arzneimittel, die spezifi-

sche Bereiche von Zellmembranen, sogenannte Lipid Rafts, als

Angriffspunkte nutzen. Der Fokus der Forschungsaktivitäten liegt

in den Bereichen Allergien sowie virale (Grippe, HIV) und bakteri-

eller (Tuberkulose) Infektionen.

MoJiva Inc., Norwalk (USA) Medien

Investor: Bertelsmann Digital Media Investments,

Gütersloh/New York

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

MoJiva bietet Werbeagenturen und Werbetreibenden Lösungen

für den Eintritt in den Markt für mobiles Marketing.

NanoMas Technologies Inc., New York Nanotechnologie

Investoren: BASF Venture Capital GmbH, Ludwigshafen; u. a.

Volumen: 3,2 Mio. USD (1. Finanzierungsrunde)

NanoMas entwickelt Tinten mit Silber-Nanopartikeln, die sich

leicht zu elektrischen Leitungen in der gedruckten Elektronik, in

Solarzellen und in speziellen elektrisch leitenden Klebstoffen ver-

arbeiten lassen. BASF Venture Capital steuert 1,5 Mio. USD zur

Finanzierungsrunde bei. Weitere Investoren sind NanoMaterials

Investors und Earthrise Capital Partners, New York.

Open-Xchange AG, Nürnberg Software

Investoren: eCapital entrepreneurial Partners AG, Münster;

BayTech Venture Capital Beratungs GmbH, München;

BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München

Volumen: 6 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Open-Xchange vermarktet eine Open Source Groupware-Lösung,

die E-Mail-, Termin-, Kontakt- und Aufgabenverwaltung mit einem

intelligenten Dokumentenmanagement verbindet und derzeit von

acht Mio. Menschen genutzt wird. Im Zuge der Finanzierungsrun-

de wurde die Open-Xchange Inc., Tarrytown, in eine Aktiengesell-

schaft deutschen Rechts mit Hauptsitz in Nürnberg überführt.

Phenex AG, Ludwigshafen Life Sciences

Investoren: LBBW Venture Capital GmbH, Stuttgart (Lead);

Creathor Venture Management GmbH, Bad Homburg; EVP Capital

Management AG, Frankfurt; KfW Mittelstandsbank, Frankfurt,

via ERP-Startfonds

Volumen: 8,2 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Phenex betreibt Wirkstoffforschung an sogenannten nukleären

Rezeptoren mit dem Ziel, neue Medikamente gegen Stoffwechsel-

krankheiten zu entwickeln. Am vielversprechendsten ist ein Wirk-

stoffkandidat zur Behandlung von Typ 2-Diabetes. Lead-Investor

LBBWVenture und Creathor Venture beteiligen sich neu amUnter-

nehmen, während EVP, vormals Equinet Venture Partners, und die

KfW seit Ende 2005 engagiert sind.

Playfish Inc., San Francisco Computerspiele

Investoren: Index Ventures, Genf; u. a.

Volumen: 17 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Playfish entwickelt und vertreibt Computerspiele für soziale Netz-

werke. Index investiert gemeinsammit Accel Partners, London.

Premissimo AG, Zürich Handel

Investor: Agenda2021 GmbH & Co. KG, Bremen

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Premissimo betreibt ein Franchisemodell, das Einzelhändler um-

fassend im Marketing unterstützt, um sich im Wettbewerb von

Supermärkten und Discountanbietern behaupten zu können. Hin-

ter dem InvestorAgenda2021 steht eineGruppevonBusinessAngels.

Private Trips GmbH, München Internet

Investoren: Redalpine Venture Partners AG, Langenthal (Schweiz);

BVP Berlin Venture Partners GmbH, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Das Anfang 2008 gegründete Unternehmen betreibt mit der Web-

site TripHunter.de einen Online-Reiseclub, der seinen aktuell

20.000 Mitgliedern eine wöchentlich wechselnde Auswahl hoch-

wertiger Reisen zu exklusiven Preisen bietet.

Quiet Revolution Ltd., London Neue Energien

Investor: RWE Innogy GmbH, Essen

Volumen: 7,5 Mio. Euro (Start-up-Finanzierung)

Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und den Bau von kleinen

Windenergieanlagen spezialisiert, die sich besonders zur dezen-

tralen Stromversorgung von Neubaugebieten eignen. Die fünf

Meter hohen und rund drei Meter breitenWindturbinen sind verti-

kal ausgerichtet und erzeugen Strom, indem sie sich um die eigene

Achse drehen.

S*Bio Pte Ltd., Singapur Life Sciences

Investor: u. a. Aravis Venture Associates AG, Zürich; Adamant

Biomedical Investments AG, Basel

Volumen: 26 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

S*Bio erforscht neuartige Krebstherapeutika. Leadinvestor ist

Bio*One Capital Pte Ltd., Singapur. Aravis und Adamant – via

Lacuna Apo BioTech Fund – engagieren sich im Zuge der aktuellen

Finanzierungsrunde neu bei S*Bio.

Sharewise GmbH, München Internet

Investor: Intro Invest GmbH, Reichenschwand

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Auf der Internetplattform www.sharewise.de tauschen sich die

Nutzer über Marktentwicklungen aus und geben Aktienempfeh-

lungen ab. Ein Ranking der besten Tippgeber erfolgt, indem

Sharewise jeden Tipp automatisch mit der Performance der be-

treffenden Aktien abgleicht. In der ersten Finanzierungsrunde

2007 hatten sich die About Change Ventures GmbH und die Fidor

Datenbank

VentureCapital Magazin 12/2008 55www.vc-magazin.de

Page 56: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/200856

AG, beide München, sowie der B-to-V Investorenkreis, St. Gallen,

an Sharewise beteiligt.

Topell B.V., Den Haag Neue Energien

Investor: RWE Innogy GmbH, Essen

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Topell hat ein Verfahren zur Umwandlung von Biomasse in Bio-

kohle-Pellets entwickelt, die über eine sehr hohe Energiedichte

verfügen und gemeinsam mit Kohle in konventionellen Kraftwer-

ken verfeuert werden können. Die 25%-Beteiligung an Topell war

das erste Investment der Venture-Tochter des Essener Energie-

konzerns RWE AG.

Tribax GmbH, Berlin Internet

Investoren: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC Fonds

Technologie Berlin; Phoenix Foundation GmbH, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Das 2007 gegründete Unternehmen ist ein Social Software-Anbie-

ter, der sich auf den Aufbau und Betrieb von Web-Communities

spezialisiert hat. In einer ersten Finanzierungsrunde hatten sich

im Frühjahr bereits die Argiv GmbH und die TowerVenture eG,

beide Jena, am Unternehmen beteiligt.

Weitere Finanzierungsrunden

Aifotec GmbH, Meiningen Optische Industrie

Investor: bm-t Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, Erfurt

Volumen: 1 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde)

Aifotec entwickelt und fertigt Bauelemente und photonische

Lösungen für die optische Nachrichtenübertragung. Bereits an

Aifotec beteiligt ist die Frühphasen-Beteiligungsgesellschaft mic

AG, München, die weiterhin die Mehrheit am Unternehmen hält.

Be2 GmbH, Hünenberg (Schweiz) Internet

Investor: Index Ventures, Genf

Volumen: 15 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung)

Be2 betreibt eine Partnervermittlung im Internet. Das 2004 in

Deutschland gestartete Unternehmen hat derzeit zwölf Mio. Mit-

glieder und ist in 34 Ländern auf sechs Kontinenten mit lokalen

Websites vertreten. Index Ventures beteiligt sich über den Index

Growth Fund neu am Unternehmen, das zuvor u. a. von Banexi

Ventures Partners, Paris, finanziert worden war.

BioImagene Inc., Cupertino (USA) Medizintechnik

Investor: Siemens Venture Capital GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (weitere Finanzierungsrunde)

BioImagene entwickelt digitale Lösungen, die das Erstellen, Analysie-

ren, Verwalten und Weiterreichen von Bildern im Pathologielabor

erleichtern. Siemens beteiligt sich neu amUnternehmen, das erst vor

kurzem eine vierte Finanzierungsrunde über 26 Mio. USD mit Burrill

& Company, San Francisco, als Lead-Investor abgeschlossen hat.

c-LEcta GmbH, Leipzig Biotechnologie

Investoren: SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH,

Tübingen; KfW Mittelstandsbank via ERP-Startfonds, Frankfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (4. Finanzierungsrunde)

c-LEcta hat eine Plattformtechnologie entwickelt, mit der schnell

und kostengünstig Enzyme aufgespürt und hergestellt werden

können, die u. a. in der Pharma-, Nahrungsmittel- und Chemieindus-

trie benötigt werden. Die drei vorangegangenen Runden hatte

c-LEcta mit dem High-Tech Gründerfonds, Bonn, und der SBG –

Sächsische Beteiligungsgesellschaft mbH, Dresden, bestritten.

LinkedIn Inc., San Francisco Internet

Investoren: u. a. SAP Venture, Walldorf/Palo Alto

Volumen: 22,7 Mio. USD (Aufstockung 4. Finanzierungsrunde)

Die auf berufliche Kontakte fokussierte Networking-Plattform

LinkedIn zählt derzeit mehr als 30 Mio. Nutzer. SAP Ventures stellt

gemeinsammit Goldman Sachs, NewYork, Bessemer Venture Part-

ners, Menlo Park, sowie dem Verlagshaus McGraw-Hill Cos., New

York, eine weitere Finanzierungstranche bereit. Insgesamt hat

LinkedIn damit in der vierten Finanzierungsrunde 75,7 Mio. USD

erhalten, wobei die Unternehmensbewertung Presseberichten

zufolge bei gut einer Mrd. USD gelegen haben soll.

MagnaMedics GmbH, Aachen Nanotechnologie

Investoren: S-UBG AG, Aachen, via S-VC GmbH; The BioScience

Ventures Group AG, München; Limburg Ventures B.V., Maastricht

Volumen: nicht veröffentlicht (weitere Finanzierungsrunde)

MagnaMedics entwickelt und produziert magnetische Nano- und

Mikropartikel, die in der Diagnostik eingesetzt werden. Kunden

sind Life Science-, Pharma- und Biotechnologieunternehmen so-

wie Labore und Forschungseinrichtungen aus diesen Bereichen.

Mechatronic Systemtechnik GmbH,

Villach (Österreich) Maschinen- und Anlagenbau

Investoren: Fidura Capital Consult GmbH, München; Danube

Equity Invest-Management GmbH, Linz

Volumen: 2,6 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung)

Mechatronic entwickelt und baut seit 1998 Spezialmaschinen für

die Halbleiterindustrie. Zudem bietet das Unternehmen seit eini-

gen Jahren Lösungen für das Handling von dünnenWafern, wie sie

vor allem bei Handys, MP3-Playern oder Digitalkameras zum Ein-

satz kommen. Fidura investiert über die beiden Private Equity-

Fonds Fidura Vermögensbildungs- und Absicherungsfonds GmbH

& Co. KG und Fidura Rendite Plus Ethik Fonds GmbH & Co. KG.

Netviewer GmbH, Karlsruhe Software

Investoren: T-Online Venture Fund, Bonn; European Founders

Fund GmbH, Köln

Volumen: 7 Mio. Euro (4. Finanzierungsrunde)

Netviewer ist ein Anbieter von Lösungen für Web-Collaboration,

also die Zusammenarbeit über das Internet. Die nächste Entwick-

lungsetappe ist interaktives Web-TV, das Echtzeit, Desktop-

Sharing und Video vereint. Dabei führt ein Moderator Bilder,

Videos und Powerpoint-Präsentationen in eigener Bildregie vor

und stellt sich den Fragen der Zuschauer im Chat.

Newgen Software Technologies Ltd., Neu-Delhi Software

Investor: SAP Ventures, Walldorf/Palo Alto

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Newgen ist ein Anbieter von Softwarelösungen für Enterprsie

Content Management und Business Process Management.

PublicSolution GmbH, Dresden Unterhaltung

Investoren: High-Tech Gründerfonds, Bonn; Mountain Super

Angel AG, St. Gallen; KfW Mittelstandsbank, Frankfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (4. Finanzierungsrunde)

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Daten

bank

Page 57: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/2008 57

PublicSolution entwickelt innovative Spieltechnologien, die Brett-

und Computerspiele vereinen. So werden klassische Spielelemen-

te – Figuren, Karten, Spielbretter – mittels RFID-Technik mit einer

Spielkonsole verbunden, die das jeweilige Spiel aktiv unterstützt

und steuert.

SkyDSL Technologies GmbH, Berlin Kommunikation

Investoren: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC Fonds

Berlin; Mountain Super Angel AG, St. Gallen; Golden Venture

GmbH, Pfaffenhofen; KfW Mittelstandsbank, Frankfurt

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumfinanzierung)

Das Unternehmen betreibt den europaweiten Internetdienst

skyDSL, der mittels Satellitentechnologie arbeitet und somit unab-

hängig von terrestrischer DSL-Versorgung jede Region in Europa

abdecken kann. Das Unternehmen ist aus der ehemaligen skyDSL-

Sparte der Teles AG, Berlin, hervorgegangen.

Sonoa Systems Inc., Santa Clara Kommunikation

Investoren: u. a. SAP Ventures, Walldorf/Palo Alto

Volumen: 10,2 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

SAP Ventures engagiert sich gemeinsam mit Lead-Investor Third

Point Ventures, New York, sowie Norwest Venture Partners, Menlo

Park, und Bay Partners, Palo Alto. Sonoa hat seit 2005 insgesamt

38 Mio. USD Venture Capital erhalten.

Ubitexx GmbH, München Software

Investoren: Target Partners GmbH, München (Lead); BayBG

Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München;

KfW Mittelstandsbank, Frankfurt

Volumen: 3,0 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde)

Ubitexx hat eine Software entwickelt, mit der Unternehmen die

Benutzerrechte ihrer Mitarbeiter im Mobilfunkverkehr, etwa

Zugriffsrechte auf Firmendateien per Smartphone oder PDA, zen-

tral definieren können. Target beteiligt sich im Zuge der jüngsten

Finanzierungsrunde neu am Unternehmen.

Buyouts

Aek Tec GmbH, Hohenkammer Metallindustrie

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die als Auffanggesellschaft neu gegründete Aek Tec hat die Vermö-

genswerte der im Juni insolvent gegangenen Kaml GmbH über-

nommen. Geschäftsgegenstand ist die Blechverarbeitung, etwa

durch CNC-gestützte Laser-, Stanz- und Biegetechnik, sowie die

Schweißtechnik. Die BayBG stellt im Rahmen einer kombiniert

offen-stillen Beteiligung nicht näher bezifferte Mittel für den

Neustart bereit und hält künftig 30% der Anteile.

Bertrandt AG, Ehningen Dienstleistung

Investor: Süd-Kapitalbeteiligungs-Gesellschaft mbH, Stuttgart

Art der Transaktion: PIPE

Transaktionsvolumen: 40 Mio. Euro (aktueller Börsenwert der

Transaktion)

Die 1997 zu den Gründungsunternehmen des neuen Marktes

zählende Bertrandt AG bietet Ingenieurdienstleistungen für Fahr-

zeug- und Verkehrssysteme an. Vor allem mit Entwicklungs- und

Konstruktionsaufgaben für Autohersteller sowie Zulieferer erziel-

te das Unternehmen 2007 einen Umsatz von 340 Mio. Euro. Thys-

senKrupp, seit 2004 mit 25% an Bertrandt beteiligt, hat die Beteili-

gung im Zuge der Fokussierung auf das Kerngeschäft nun an die

Süd KB veräußert.

Böhm Kunststofftechnik GmbH, Tettau Kunststoffindustrie

Investor: DZ Equity Partner GmbH, Frankfurt

Art der Transaktion: Expansionsfinanzierung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Böhm stellt Verpackungen wie Flaschen und Verschlüsse aus ther-

moplastischem Kunststoff her, die hauptsächlich für Kosmetik-,

Pharma- und Chemieprodukte eingesetzt werden. Der Umsatz lag

2007 bei rund 22 Mio. Euro. DZ Equity Partners engagiert sich bei

Böhm in Form von Genussrechten über das Beteiligungs-

programm VRMezzanineKompakt.

Conergy Wind GmbH, Bremerhaven Neue Energien

Investor:Warburg Pincus LLC, New York

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Warburg Pincus hat das gesamte Geschäft der „Conergy Wind“

übernommen inklusive der Entwicklung der 900kw Turbine und

des Produktionsstandorts. Verkäufer ist die börsennotierte

Conergy AG, mit einem Umsatz von 706 Mio. Euro nach eigenen

Angaben einer der größten Anbieter regenerativer Energiesys-

teme in Europa. Mit der Transaktion hat Conergy seine Neuaus-

richtung abgeschlossen, die vor allem den Ausbau des Down-

stream-Geschäfts im Photovoltaikbereich vorsieht.

CCP Systems AG, Stuttgart Software

Investor: Greenwich Beteiligungen AG, Frankfurt

Art der Transaktion: Turnaround

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

CCP hat eine Technologie entwickelt, die eine Anwendungs- und

Kommunikationsplattform für moderne Drucksysteme darstellt.

Im Rahmen der Sanierung von CCP Systems hat Investor Green-

wich im Rahmen einer Kapitalerhöhung, die einem Kapitalschnitt

1:6 folgte, seinen Anteil an der Gesellschaft auf 49,5% erhöht.

DS Produkte GmbH, Stapelfeld Handel

Investor: Palamon Capital Partners, London

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Das Handelsunternehmen DS Produkte vermarktet ein breites Pro-

duktangebot über Medien wie Fernsehen und Internet, aber auch

Kataloge.

Helia Ladenbau GmbH, Bad Peterstal-Griesbach Möbelindustrie

Investor: DZ Equity Partner GmbH, Frankfurt

Art der Transaktion: Expansionsfinanzierung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Helia Ladenbau bietet als Generalunternehmer und Objekteinrich-

ter klassischen Ladenbau, Shopsysteme oder Stand- und Messe-

bau aus einer Hand. DZ Equity Partners engagiert sich bei Helia in

Form von Genussrechten über das Beteiligungsprogramm

VRMezzanineKompakt.

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Datenbank

Page 58: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/200858

Kröger Greifertechnik GmbH & Co. KG, Sonsbeck Maschinenbau

Investoren: Alster Equity Partners GmbH, Lübeck;

DZ Equity Partner GmbH, Frankfurt

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Kröger produziert Greifer, die beispielsweise in See- und Binnen-

häfen zum Schüttgutumschlag, bei Baggern aller Art oder auch in

Stahlwerken zum Einsatz kommen. Der bisherige Alleingesell-

schafter hat im Zuge der Nachfolgeregelung dienenden MBOs die

Mehrheit der Unternehmensanteile an Alster Equity abgegeben.

DZ Equity Partners engagiert sich bei Kröger in Form von Genuss-

rechten über das Beteiligungsprogramm VRMezzanineKompakt.

Op-tection GmbH, Heinsberg Messtechnik

Investor: S-UBG AG, Aachen

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Kerngeschäft von Op-tection ist die Entwicklung und Fertigung

von Komponenten für die optische Messtechnik. Abnehmer sind

z. B. Produzenten von Flachbildschirmen oder die Industrie für

optische Datenträger.

Pfleiderer AG, Neumarkt Werkstoffe

Investor: One Equity Partners, New York

Art der Transaktion: PIPE/Aufstockung

Transaktionsvolumen: 21 Mio. Euro (aktueller Börsenwert der

Transaktion)

Pfleiderer, ein Systemanbieter für Holzwerkstoffe, Oberflächen-

veredelung und Laminatfußböden, erzielte zuletzt einen Umsatz

von rund 1,4 Mrd. Euro. Investor One Equity Partners war Anfang

des Jahres mit dem Erwerb von zunächst 15,02% der Aktien bei

Pfleiderer eingestiegen, hatte später auf 20,4% erhöht und nun um

weitere 6,5% auf 26,9% aufgestockt.

Punker-Gruppe, Eckenförde Industrieprodukte

Investor: Quadriga Capital Services GmbH, Frankfurt

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Punker, ein Hersteller von Ventilatorrädern und Gebläsen, erzielte

im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 32Mio. Euro. Quadriga

hat im Zuge eines MBOs die Mehrheit an der Punker Beteiligungs

GmbH sowie deren Tochterunternehmen übernommen.

Reformhaus Bacher GmbH & Co. KG, Remscheid Handel

Investoren: NRW.Bank; Düsseldorf; Endurance Capital AG, München

Art der Transaktion: Anteilsaufstockung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Das bereits 1927 als Reformhaus gegründete Unternehmen be-

treibt heute 70 Filialen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von

36 Mio. Euro. Investor NRW.Bank – seit 2004 mit einer stillen Betei-

ligung bei Bacher engagiert – hält künftig gemeinsam mit der neu

eingestiegenen Endurance Capital 70% der Unternehmensanteile.

Sunval Nahrungsmittel GmbH, Waghäusel Nahrungsmittel

Investor: BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft,

Stuttgart

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Sunval, ein Hersteller biologischer Babykost, erwirtschaftete

zuletzt einen Umsatz von rund 16 Mio. Euro. Investor BWK hat im

Zuge einer Nachfolgeregelung einen Anteil von 40% am Unterneh-

men erworben.

TB&C Outsert Center GmbH, Industrieprodukte

Herborn-Burg

Investor: MIT Munich Industrial Technologies AG, München,

via Gulf One Buchanan Industrial Technologies Fund

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

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Daten

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Deal des Monats

Peguform Group, Bötzingen Automobilzulieferer

Investor: Cerberus Capital Management, New York

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: 218,5 Mio. Euro

Der österreichische Automobilzulieferer Polytec Holding AG, Hörsching, übernimmt den fast doppelt so großen deutschen Konkur-

renten Peguform Group mit Sitz in Bötzingen. Polytec, ein Hersteller von Türverkleidungen, Dachhimmeln, Motorraumteilen und

Exterieurteilen vor allem für BMW,Mercedes und Audi, erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz von rund 800Mio. Euro. Peguform

erwirtschaftet mit Stoßfängern, Cockpits und Türverkleidungen einen Umsatz von rund 1,4 Mrd. Euro und zählt Seat, Audi und VW zu

seinen größten Kunden. Das EBITDA beträgt bei beiden Unternehmen rund 8%. Mit einem kombinierten Umsatz von 2,2 Mrd. Euro und

nunmehr 47 Standorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Südafrika steigt Polytec in die Liga der 100 größten Automobilzuliefe-

rer weltweit auf.

Peguform hat in den letzten zehn Jahren eine mehr als bewegte Geschichte hinter sich. 1999 für 417 Mio. Euro von der Klöckner

Werke AG, Duisburg, an den US-Investor Venture Holding Trust, Detroit, verkauft, musste der Zulieferer 2002 Insolvenz anmelden,

nachdem die Neubesitzer massiv Geld aus dem Unternehmen abgezogen hatten, so der Vorwurf des Insolvenzverwalters. Mit Hilfe

eines Massenkredits der großen Automobilhersteller, die einen Ausfall ihres Lieferanten vermeiden wollten, lief bei Peguform die

Produktion weiter. Ende 2004 erwarb dann der Finanzinvestor Cerberus Peguform für einen nicht genannten Betrag aus der Insolvenz

heraus. Nun übernimmt Polytec für 218,5 Mio. Euro 100% der Peguform-Anteile sowie die bestehenden Gesellschafterdarlehen. Der

Kaufpreis, den Polytec mit Barmitteln sowie verfügbaren Kreditlinien finanziert, liegt rund ein Viertel unter dem Buchwert des Eigen-

kapitals von Peguform. Ob hier Käufer oder Verkäufer angesichts des aktuellen Produktionseinbruchs bei den Automobilherstellern

ein Schnäppchen gemacht haben, dürfte offen sein.

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Das Produktportfolio von TB&C umfasst hochpräzise Mehr-

komponentenbauteile in Verbundwerkstofftechnik, vorrangig

Metalle und Kunststoffe, die mit Hilfe eines speziellen Verfahrens

miteinander verbunden werden. MIT Munich Industrials Techno-

logies ist eine im März 2008 gegründete Private Equity-Gesell-

schaft mit Evergreen-Struktur.

Tenbrink Objekteinrichtungen GmbH, Möbelindustrie

Stadtlohn

Investor: Afinum Management GmbH, München

Art der Transaktion: Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Tenbrink, 1928 als Schreinerwerkstatt zur Fertigung von Kirchen-

bänken gestartet, erzielt heute mit Hotel- und Ladeneinrichtungen

einen Umsatz von rund 40. Mio. Euro.

Secondaries

MCE AG, Linz Dienstleistungung

Erwerbender Investor: Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt

Veräußernder Investor: Andlinger & Company Inc.,

Tarrytown (USA)

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

MCE plant, fertigt, errichtet und wartet Anlagen und Komponen-

ten für die Prozess- und Fertigungsindustrie. Nachdem im Juli

2008 der Geschäftsbereich Gebäudetechnik an die finnische YIT-

Gruppe veräußert wurde, erwartet MCE für das laufende Jahr ei-

nen Umsatz von 850 Mio. Euro. Die DBAG und ihr Parallelfonds

hatten bereits Anfang 2007 75% der Anteile des damaligen

Hauptaktionärs Andlinger erworben und stocken diese durch den

Erwerb der verbleibenden 25% von Andlinger auf 100% auf.

Steadfast Capital Beteiligungen I Private Equity-Fonds

Veräußernder Investor: Axa Private Equity, Paris

Erwerbender Investor: Electra Partners, London

Transaktionsvolumen: 45 Mio. Euro

Electra erwirbt den auf mittelständische Unternehmen im

deutschsprachigen Raum fokussierten Private Equity-Fonds

Steadfast Capital Beteiligung I für 45 Mio. Euro von Axa Private

Equity. Der Veräußerer hatte gemeinsam mit CSFB Strategic Part-

ners and Paul Capital Partners Anfang 2006 den von der Steadfast

Capital GmbH, Frankfurt, gemanagten Fonds übernommen.

Exits

3D-Micromac AG, Chemnitz Maschinen- und Anlagenbau

Investor: BC Brandenburg Capital GmbH, Potsdam, via Fonds

Seed Capital Brandenburg GmbH

Art der Transaktion: Anteilsverkauf

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die 3D-Micromac AG entwickelt und produziert Maschinen für die

Lasermikrobearbeitung, sowohl für den industriellen Einsatz als

auch für Forschungszwecke. BC Brandenburg Capital hat die seit

Gründung des Unternehmens im Jahr 2002 gehaltenen Anteile an

einen nicht genannten Investor veräußert.

Aebi-Schmidt Holding AG, Bussnang (Schweiz) Nutzfahrzeuge

Investor: BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft,

Stuttgart

Art der Transaktion: Verkauf an Mitgesellschafter

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Das 2007 aus der Fusion der Schweizer Aebi-Gruppe mit der deut-

schen Schmidt-Gruppe entstandene Unternehmen erzielt mit Win-

terdienst- und Kommunalfahrzeugenwie Schneepflügen und Kehr-

maschinen einen Umsatz von rund 500 Mio. Euro. BWK hatte im

Zuge des Zusammenschlusses seine Anteile an der Schmidt-Grup-

pe veräußert, war gleichzeitig aber eine Beteiligung von 20% an

der neuen Aebi-Schmidt Holding eingegangen, die nun wiederum

an die privaten Mitgesellschafter veräußert wurde.

AKsys GmbH, Worms Automobilzulieferer

Investoren: Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt; BdW Beteiligungs-

gesellschaft für die deutsche Wirtschaft mbH & Co. KG, Frankfurt;

Süd Private Equity GmbH & Co. KGaA, Stuttgart

Art der Transaktion: Verkauf an Mitgesellschafter

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Der Automobilzulieferer AKsys ist 2001/2002 aus der Zusammen-

führung von mehreren Branchenunternehmen entstanden und

erwirtschaftet heute einen Umsatz von rund 390 Mio. Euro. Nach-

dem die seit 2001 engagierten Finanzinvestoren ihre Anteile an

den bisherigen Minderheitsgesellschafter veräußert haben, ist

AKsys wieder zum Familienunternehmen geworden.

Elbion GmbH, Dresden Life Sciences

Investoren: TVM Capital GmbH, München; BayTech Venture Capital

Beratungs GmbH, München; Burrill & Company, San Francisco;

AGF Private Equity, Paris

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: rund 9 Mio. Euro (aktueller Börsenwert

der Transaktion)

Elbion ist auf neurologische und immunologische Erkrankungen

fokussiert und hat in mehreren Runden einen mittleren zweistelli-

gen Euro-Betrag an Venture Capital erhalten. Im Zuge eines Aktien-

tausches – bei dem die niederländische Finanzholding Elbion N.V.

zwischengeschaltet ist – wird das börsennotierte finnische Life

Science-Unternehmen Biotie Therapies Oy, Turku, Elbion vollstän-

dig übernehmen. Die Elbion-Anteilseigner werden künftig ein knap-

pes Drittel der Biotie-Aktien halten. Weiterhin haben die Elbion-In-

vestoren Burrill, TVM und AGF im Zuge der Transaktion für rund

3,3Mio. Euro Biotie-Aktien aus einer Kapitalerhöhung übernommen.

Lloyd Dynamowerke GmbH & Co. KG, Bremen Elektrotechnik

Investor: CMP Capital Management Partners GmbH, Berlin

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Lloyd Dynamowerke erwirtschaften mit elektrischen Maschi-

nen und Antriebssystemen für den industriellen Einsatz, z. B.

Synchron-, Asynchron- und Gleichstrommotoren, einen Umsatz

von 44 Mio. Euro (2007). Investor CMP hatte 2006 die Mehrheit bei

den Lloyd Dynamowerken übernommen und nun seine Anteile an

die Kirloskar Electric Company Ltd. aus Indien veräußert.

VentureCapital Magazin 12/2008 59www.vc-magazin.de

Datenbank

Page 60: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

Panomics Inc., Fremont (USA) Life Sciences

Investoren: u. a. HBM BioVentures AG, Baar (Schweiz);

Novartis Venture Fund, Basel

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 73 Mio. USD

Panomics verfügt über eine Plattform von Produkten, die es ermög-

lichen, gleichzeitig verschiedenste molekulare Ereignisse im Inne-

ren von Zellen zumessen. Neben HBMBioVentures und demNovar-

tis Venture Fund zählten auch 5AM Ventures, Menlo Park, Allen &

Co., New York, Battelle Ventures, Columbus, Bay City Capital, San

Francisco, Bio*One Capital Pte Ltd., Singapur, Frazier Healthcare

Ventures, Seattle, zu den Investoren. Käufer ist das an der Nasdaq

notierte Bioinformatik-Unternehmen Affymetrix Inc., Santa Clara,

das für Panomics insgesamt 73Mio. USD in bar bezahlt.

Peguform Group, Bötzingen Automobilzulieferer

Investor: Cerberus Capital Management, New York

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 218,5 Mio. Euro

Weitere Informationen siehe Deal des Monats.

Richter Chemie Technik GmbH, Kempen Industrieprodukte

Investor: The Riverside Company, Cleveland

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Richter erzielt mit Pumpen, Armaturen und Stellgeräten für Fluide,

die vor allem in der Chemie- und Pharmaindustrie zum Einsatz

kommen, einen Umsatz von rund 37 Mio. Euro. Investor Riverside

hatte die Richter Chemie Technik Anfang 2006 im Zuge eines

MBOs vom US-amerikanischen Industriekonzern ITT Industries

Inc., White Plains, übernommen und nun an den strategischen

Investor Idex Corporation, Northbrook (USA), veräußert.

Zehnacker-Gruppe, Singen Dienstleistung

Investor: Odewald & Compagnie Gesellschaft für

Beteiligungen mbH, Berlin

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Zehnacker erzielt mit Dienstleistungen im Bereich Facility Mana-

gement einen Umsatz von rund 250 Mio. Euro. Zu den Kunden

gehören Krankenhäuser, Universitätskliniken und Altenheime

sowie Industrieunternehmen und Kommunen. Neuer Eigentümer

ist die französische Sodexo-Gruppe, Issy-les-Moulineaux, mit

mehr als 13 Mrd. Euro Umsatz weltweit größter Anbieter von

Gemeinschaftsverpflegung und Dienstleistungen für Industrieun-

ternehmen und Behörden. Odewald war seit 2005 an Zehnacker

beteiligt.

Neue Fonds

eVenture Capital Partners GmbH, Hamburg

Fokus: Venture Capital/Corporate Fund

Volumen: „mittlerer zweistelliger Mio. Euro-Betrag“

Status: Start

Der Versandhandelskonzern Otto Group, Hamburg, hat die Beteili-

gungstochter eVenture Capital Partners gegründet. Diese soll in

den nächsten fünf Jahren jährlich in sechs bis zehn junge Internet-

undMedienunternehmen investieren, wobei Firmen, die sich etwa

mit mobilen Verkaufskonzepten für das Handy, Suchmaschinen im

Internet oder Kundenkommunikation beschäftigen, von besonde-

rem Interesse sind. Otto hat die Beteiligungstochter hierfür mit

einem mittleren zweistelligen Mio. Euro-Betrag ausgestattet. Wei-

tere Investoren des eVenture Capital Partners Fund sind Unter-

nehmer und Business Angels.

Invision Private Equity AG, Zug

Fokus: Private Equity/Wachstumsunternehmen

Volumen: 300 Mio. CHF

Status: Final Closing

Invision hat den neuen Fonds Invision IV Limited bei einem Volu-

men Partnership mit über 300 Mio. CHF geschlossen. Der Invision

IV soll in europäische Wachstumsunternehmen investieren, die

sich durch ein bewährtes Geschäftsmodell und Wachstumspoten-

zial auszeichnen und einen Umsatz zwischen fünf und 100 Mio.

Euro aufweisen. Bevorzugte Branchen sind die Informations- und

Kommunikationstechnologie, Medizintechnik sowie innovative

Dienstleistungen und Produkte. Die Beteiligungshöhe kann

zwischen fünf und 50 Mio. Euro liegen.

Life Sciences Partners, München/Amsterdam

Fokus: Venture Capital/Life Sciences

Volumen: 75 Mio. Euro

Status: First Closing

Life Sciences Partners hat das erste Closing seines vierten Fonds

bei der Marke von 75 Mio. Euro bekannt gegeben. Der LSP IV wird

wie gewohnt in Life Science-Unternehmen in Europa investieren.

Fondsanteile gezeichnet haben u. a. auch die Pharmakonzerne

GlaxoSmithKline plc., London, und Pfizer Inc., New York. Zur Ziel-

marke des in einigen Monaten geplanten Final Closings wurden

keine Angaben gemacht. Der Vorgängerfonds LSP war 2006 mit

einem Volumen von 150 Mio. Euro geschlossen worden.

RWE Innogy GmbH, Essen

Fokus: Corporate Venture

Volumen: bis zu 50 Mio. Euro Budget p. a.

Status: Start

Die Venture-Tochter des Energiekonzerns RWE AG, Essen, verfügt

nach eigenen Angaben über ein Investitionsbudget von 50Mio. Eu-

ro p. a. für die kommenden Jahre. Im Fokus stehen Beteiligungen

an innovativen europäischen Unternehmenmit neuen Technologi-

en im Bereich erneuerbarer Energien von der Gründungs-, Start-

up- bis hin zuWachstumsphase. Das Investitionsvolumen kann bei

bis zu zehnMio. Euro pro Unternehmen liegen.

[email protected]

VentureCapital Magazin 12/200860 www.vc-magazin.de

Daten

bank

Der Deal-Monitor entsteht mitfreundlicher Unterstützung des

Page 61: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

setzen sich mit rechtlichen Aspektender Branche auseinander und Kapital-geber beleuchten die Finanzierungssi-tuation. Zu den Autoren gehören u. a. Si-mon Moroney (Gründer der MorphoSysAG), MarcoWinzer (High-Tech Gründer-fonds) und Patentanwalt Andreas Grafvon Stosch. Erschienen im Biocom Ver-lag, 128 Seiten, 29,80 Euro.

Events

VentureCapital Magazin 12/2008 61www.vc-magazin.de

Datenbank

Datum & Ort

1.-2.12.2008Düsseldorf

1.-2.12.2008Düsseldorf

3.12.2008Frankfurt

4.12.2008Leipzig

4.12.2008München

8.-9.12.2008Brüssel

9.12.08Zürich

9.12.2008Zürich

11-12.12. 2008London

17.-18.12.2008Tegernsee

Veranstalter

ConVent GmbHwww.convent.de

Europe Unlimitedwww.e-unlimited.com

Aurelia Private Equitywww.aurelia-pe.de

ConVent GmbHwww.convent2.de

Munich Networkwww.alphasummiteurope.org

EVCA Institutewww.evca.eu

SECAwww.seca.ch

Swiss Equity Medien AGwww.equityfair.ch

WBRwww.wbresearch.com

Stadler/Heinle/Schottwww.stadler-heinle-schott.de

Event

Führungstreffen der Wirtschaft in Baden-Baden: Veranstaltung zur Erörterung deraktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen SituationTeilnahme: 800 Euro

European Venture Summit: Plattform für Entrepreneure und potenzielle InvestorenTeilnahmegebühr: ab 600 Euro

Venture Capital Meeting im Literaturhaus zum Thema: Life Science goes Business -Das FIZ als innovativer WissenskatalysatorTeilnahme kostenfrei

5. Mitteldeutscher Unternehmertag: Themen u. a. Nachfolgeplanung, Unternehmens-führung und Finanzierung.Teilnahme: Für Unternehmen 90 Euro; für andere bis zu 400 Euro

Alpha Summit Europe 2008: Die führende globale Plattform in Europa fürTechnologie und Entrepreneure sowie Investoren aus diesem BereichTeilnahme: 460 Euro

EVCA Institute Boards Master Class: Antworten zu rechtlichen und praktischenFragen bei InvestitionenTeilnahmegebühr: 1.300-1.900 Euro

8. Schweizer Private Equity & Corporate Finance KongressSECA-Mitglieder kostenfrei; andere: 380 CHF

Swiss Equity fair: Ausgewählte Wachstumsunternehmen präsentierenTeilnahme: 180 CHF (inkl. Abo des Swiss Equity Magazins)

Capital Creation London: Überblick über und Analyse von Private Equity-Investitionen im Jahr 2008Teilnahme: 800-900 Euro

Forum Unternehmenskultur: namhafte Unternehmer berichten, wie Werte in erfolg-reichen Unternehmen gelebt werdenTeilnahme: 1.700 Euro

Die Biotechnologie ist eine vergleichsweise junge Wachs-tumsbranche. DasWissen über die richtige Vorgehensweisebei komplexen Prozessen – von der Gründungsfinanzie-rung bis zur Kooperation mit Pharmakonzernen – ist nochnicht bei Jedermann in der Tiefe verankert. Als Ratgeberwill „Biotechnologie ’08: Kapital, Markt, Recht“ vor allemUnter-nehmern Hilfe leisten. Ausgewiesene Experten haben 21Beiträge zu den verschiedensten Themen verfasst: Biotech-Unternehmer berichten aus der Praxis, Rechtsanwälte

PrivateEquity-Gesellschaftenundaktivisti-schenHedgefondsauseinander.Mitwissen-schaftlicher Sorgfalt benennensieVor-undNachteile und vermeiden eine eindeutigePositionierung, wie sie etwa Politiker be-ziehen. Das Werk ist Teil der Reihe„Schriften der Hans-Böckler-Stiftung“.ErschienenbeiNomos, 353 Seiten, 54Euro.

Aus Sicht der beiden Hochschulprofessoren ReinhardSchmidt (Halle) und Gerald Spindler (Göttingen) fehlte derDebatte über dasGeschäftsmodell von Finanzinvestorenbis-lang eine Darstellung, die wirtschaftliche wie rechtlicheAspekte verbindet. Diese Lücke wollen siemit „Finanzinves-toren aus ökonomischer und juristischer Perspektive“ schließen.In fünf Kapiteln setzen sich die Autoren mit den Risiken,Notwendigkeiten undMöglichkeiten einer Regulierung von

Soeben erschienen

Page 62: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/200862 www.vc-magazin.de

Daten

bank

Das VentureCapital Magazin1/2009 erscheint am 19. Dezember

Schwerpunktthemen:Private Equity: Visionen 2009/Large Buyouts/Private Equity-Märkte USA &UK

Märkte & Zahlen:– Finanzinvestoren in der Finanzkrise: Das große

Stimmungsbarometer– Die Novellierung des Schuldverschreibungsrechts –

Auswirkungen auf Private Equity?

Early Stage & Expansion:– Welche Rolle spielt die räumliche Nähe des

Investors für eine VC-Finanzierung?– Die neue VC-Kolumne: von Dr. Hendrik Brandis, Earlybird

Mittelstand/Buyouts:– Chancen und Stolpersteine beim Buy & Build– Rückblick auf das International Investor Forum in

London

Private Equity-Dachfonds:– Mittelfrist-Geldanlage mit 60% Sonderrabatt– Dachfonds-Portrait: SVF Private Equity Select IV

Impressum

9. Jahrgang 2008, Nr. 12 (Dezember)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München,Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected],Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Mathias Renz,Torsten Paßmann, Markus Hofelich, Silke Schneider

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Elisabeth Bayer, Oliver Bönig, Eva Brand,Eline Cremieux, Volker Deibert, John Hess, Michael Keller, Claus-GeorgMüller, Lisa Niedenführ, Dr. Patrick Nordhues, Elvire Perrin, Georg vonStein, Falk Strascheg, Wolfgang Suttner

Gestaltung: Holger Aderhold, Andreas Potthoff

Titelbild: Fotolia – DX

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Karin Hofelich, Katja Sauerbrey, Johanna WagnerTel.: 089-2000339-50, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2008: 25.01. (2/08), 22.02. (3/08), 22.03. (4/08),25.04. (5/08), 30.05. (6/08), 27.06. (7-8/08), 29.08. (9/08), 26.09. (10/08),24.10. (11/08), 28.11. (12/08), 19.12. (1/09)Sonderausgaben: 19.07. (Tech-Guide 2008), 11.10. (Start-up 2009)

Preise: Einzelpreis 12,50 Euro, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 Euro (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a,81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39,[email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegenQuellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. EineGarantie für die Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über-nommen werden. Bei allen eingesandten Beiträgen behält sich dieRedaktion Kürzungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2008 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins-besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nichtgestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomechanischemWege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbotfallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet unddie Vervielfältigung auf CD-ROM.

ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

Ausblick

„Carlyle und BC Partners werden in den nächsten Jahren mehr klassische Buyout-Deals machen als alle Staatsfonds zusammen.“

Stefan Zuschke, Managing Partner der Buyout-Gesellschaft BC Partners, währendeiner Podiumsdiskussion auf der Private Equity-Konferenz der Financial TimesDeutschland am 21. Oktober im Frankfurt.

Zitat des Monats

Mit Sonderbeilage „Österreich“:– Frühphasenfinanzierung– Steuerrechtliche Rahmenbedingungen– Unternehmensnachfolge– Tor nach Osteuropa– u. v. m.

Page 63: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/2008 63www.vc-magazin.de

Datenbank

Stellenmarkt

Der Stellenmarkt von GoingPublic

Magazin, VentureCapital Magazin

und Smart Investor

Mit der Ausgabe 9/06 starteten GoingPublic Magazin,VentureCapital Magazin und Smart Investor ihren ge-meinsamen Stellenmarkt in Zusammenarbeit miteFinancial Careers, der renommierten Finanz-Jobbörseim Internet. Noch gelten besonders günstige Einstiegs-tarife. So erscheint jede gebuchte Anzeige ohneMehrkosten in den jeweiligen zwei Schwestertitelnsowie vier Wochen online auf der Plattform eFinan-cialCareers.de.

Die aktuelle Preisliste und weitere Informationenerhalten Sie bei:GoingPublic Media AG, AnzeigenabteilungAnsprechpartner: Johanna Wagner(Tel. 089-2000339-50, eMail: [email protected])In Kooperation mit

IBB Beteiligungsgesellschaft mbH

Kapital und Kompetenz aus einer Hand

Die IBB Beteiligungsgesellschaft mbH stellt Berliner Technologieunternehmen und Berliner Unternehmen aus derKreativwirtschaft Venture Capital zur Verfügung. Unsere Fonds VC Fonds Technologie Berlin (52 Mio. €) und VC FondsKreativwirtschaft Berlin (30 Mio. €) befinden sich aktuell in der Investitionsphase. Die IBB Beteiligungsgesellschaftverfügt über vier Investmentteams: Information and Communication Technologies, Life Science, Factory Automationund Creative Industries. Zum Ausbau der Teams suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n

Investment Manager/inZu Ihren Aufgaben gehören die Auswahl und Betreuung von Portfoliounternehmen sowie die aktive Beratung undBegleitung der Managementteams der Portfoliounternehmen bei strategischen und kaufmännischen Fragestellun-gen. Sie verfügen über ein betriebswirtschaftliches Studium und idealerweise über Berufserfahrung oder vertiefteBranchenkenntnisse in mindestens einem der vier oben genannten Investmentfelder. Detaillierte Informationen zuuns und zu unseren Portfoliounternehmen finden Sie auf unserer Homepage www.ibb-bet.de. Wir freuen uns aufIhre Bewerbung!

IBB Beteiligungsgesellschaft mbHFrau Renate PiekarskiBundesallee 171 . 10715 BerlinTelefon: +49 (0)30 [email protected]

Wir sind ein unabhängiger und etablierter Finanzzeit-schriften-Fachverlag, fokussiert auf Themen rund um Tech-nologie, Unternehmensfinanzierung und Investment/Börse.Zu den Verlagsobjekten gehören u.a. das GoingPublicMagazin, das VentureCapital Magazin, das AnlegermagazinSmart Investor, das HV Magazin, DIE STIFTUNG sowie eineReihe von Sonderausgaben zu Spezialthemen, die als jährli-che Nachschlagewerke konzipiert sind.

Wir suchen fortlaufend für alle Unternehmensbereiche(Redaktionen der einzelnen Magazine, Anzeigen-/Marketingabteilung, Grafik, Back Office) und Zeiträumevon 2-12 Monaten

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Börsenthemen, versierter Umgang mit dem PC– MS-Office und Internet –, sicherer Umgang mitSprache, Grammatik und Rechtschreibung)

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GoingPublic Media AG, z. Hd. Frau Jana Riedel,Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel. 089-2000 339-0,

eMail: [email protected]

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Page 64: Dezember2008, PrivateEquity•Buyouts•M&A l a t i p a C in z ... · Mit24SeitenSonderbeilage

VentureCapital Magazin 12/200864 www.vc-magazin.de

Daten

bank

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Ihre Qualifikationen: Abgeschlossenes Hochschulstudium mit Schwerpunkt BWLoder Wirtschaftswissenschaften bzw. vergleichbare Qualifikation Berufserfahrungim Beteiligungsgeschäft, bevorzugt im Bereich Venture Capital/Seed-Finanzierungen

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Analytisches Denkvermögen

Projektmanager Mittelstandsfinanzierung w:m

Ihre Aufgaben: Selbstständige Akquisition von aussichtsreichen Beteiligungs-projekten bei mittelständischen Unternehmen Selbstständige Umsetzung undProjektleitung von Beteiligungslösungen für mittelständische Unternehmen (inkl.selbstständige Vertragsverhandlungen) Selbstständiger Ausbau eines Netzwerksbei mittelständischen Unternehmen und Multiplikatoren im mittelständischen Bereich

Betreuung und Controlling von Portfoliounternehmen

Ihre Qualifikationen: Abgeschlossenes Hochschulstudium mit Schwerpunkt BWLoder Wirtschaftswissenschaften Langjährige Erfahrungen (mind. 3 bis 4 Jahre) imBeteiligungsgeschäft mit dem Schwerpunkt Finanzierung mittelständischer Unter-nehmen Alternativ relevante Private Equity Erfahrung von Vorteil Track recordim Beteiligungsgeschäft Netzwerk im Bereich Private Equity Erfahrungen beider Betreuung von Portfolio-Unternehmen Kenntnisse im Rahmen der Unternehmens-bewertung und Jahresabschlussanalyse Analytisches Denkvermögen GuteEnglischkenntnisse Teamfähigkeit

Senior-Projektmanager w:m

Ihre Aufgaben: Ausweitung Venture Capital-Investitionen, insbesondere imBereich Cleantech/Ecotech Betreuung und Controlling bestehender VC Engagements

Selbstständige Generierung von Deal Flow Selbstständige Prüfung potentiellerInvestments Verhandeln und Abschließen von Beteiligungen SelbstständigerAufbau und Pflege eines Netzwerks Vertretung des Bereiches Beteiligungen aufeinschlägigen Kundenveranstaltungen

Ihre Qualifikationen: Abgeschlossenes Hochschulstudium mit Schwerpunkt BWL/Wirtschaftswissenschaften oder des Wirtschaftsingenieurwesens bzw. vergleichbareQualifikation Fundierte Technologiekompetenz, besonders in den BereichenCleantech/Ecotech Mind. 4 bis 5 Jahre Berufserfahrung in den Branchen Cleantech/Ecotech Alternativ zu Berufserfahrung mind. 4 bis 5 Jahre Berufserfahrung imBeteiligungsgeschäft, bevorzugt im Venture Capital Geschäft Netzwerk im VCBereich Teamfähigkeit Analytisches Denkvermögen Gute Englischkenntnisse

Stellenmarkt

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VentureCapital Magazin 12/200866 www.vc-magazin.de

Daten

bank

Andrés Ebhardt verstärktseit Oktober das Sales-Team von CAM PrivateEquity als Partner. Zu-letzt war er bei JPMor-gan in Frankfurt, Londonund New York zuständig

für vermögende Unternehmerfamili-en. Frühere Stationen umfassen dasFirmenkunden- und Beteiligungsge-schäft der Dresdner Bank AG sowieden Fundraising- und Investor Rela-tions-Bereich bei Dresdner KleinwortCapital.

Die Zürcher Private Equi-ty-Gesellschaft ZurmontMadison hat ihr Invest-mentteam um Daniel Anli-kerals InvestmentDirectorausgebaut. Er leitete bis-her als CEO die AluMenzi-

ken Extrusion AG und davor die AlcanAluminium AG. Frühere Stationenumfassen u. a. Studer ProfessionalAudio und ABB.

Ab Januar 2009 wird Dr.Michael Meissner das Pri-vate Equity-Team derKanzlei Dechert in Mün-chen unterstützen. DerFinanzrechtler, bislangPartner im Frankfurter

Büro von Raupach & Wollert-Elmen-dorff, soll den Bereich Akquisitionsfi-nanzierung aufbauen.

Nach über zweieinhalb Jahren hatRené Apitz den High-Tech Gründer-fonds verlassen. Der ehemalige Ana-lyst der Bonner will sich neuen Her-ausforderungen stellen.

Ventizz Capital Partnersverstärkt sein Team umzwei Investment Profes-sionals: Dr. Jochen Brel-lochs arbeitete zuvor beiDeloitte Consulting inZürich und London, Chris-tof Knop im HamburgerBüro der Private Equity-Gesellschaft BC Partners.Die beiden haben ihren

Sitz bei der Ventizz Private Equity AGin St. Gallen.

Der frühere Apax-PartnerChristian Reitberger ver-stärkt als Venture Part-ner das Team von Wel-lington Partners. Er solldie Münchner VC-Gesell-schaft bei der Bewertung

von Cleantech- und anderen Beteili-gungsmöglichkeiten unterstützen undzugleich bestehende Portfoliounter-

nehmen strategisch undoperativ beraten. JörgÜberla ist ebenfalls neuerVenture Partner. Bis Okto-ber war er noch GeneralPartner bei den Münch-nern.

Ende Oktober stieg JürgenWahl als Venture Partnerbei der österreichischenVC-Gesellschaft GammaCapital Partners ein. Pra-xiserfahrung in den Be-reichen Cleantech und al-

ternative Energien sammelte er in einemEntwicklungshilfeprojekt in Bhutansowie im Umweltministerium und derÖkostromabwicklungsstelle OeMAG.

Seit November verstärktMarc-Michael Braun als In-vestmentmanager dasTeam von Lampe Corpo-rate Finance. Dort küm-mert er sich um Invest-ments bei der Beteili-

gungsgesellschaft Conetwork Erneuer-bare Energien Holding. Zu früherenStationen gehören das Technologieun-ternehmen newtention und der Ven-ture Capital-Geber Neuhaus Partners.

Die Frankfurter SozietätHaarmann konnte denSteuerrechtler André Sut-torp als Partner gewinnen.Suttorp ist spezialisiertauf die steuerliche Struk-turierung von M&A- und

Private Equity-Deals sowie von Im-mobilientransaktionen. Vor seinem

Wechsel arbeitete er fürWhite & Case,Weil Gotshal & Manges und zuletztRölfs Partner.

Neuer Chief Financial Of-ficer der börsennotiertenBeteiligungsgesellschaftHeliad ist Thomas Kunder.Zuvor war er zwei Jahrebei der Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft KPMG in

Frankfurt als Senior Manager Tran-saction Services Private Equity tätig.

Anfang November 2008stieg Justin von Simson zumAssociate bei HgCapitalauf. Er gehört dem Unter-nehmen seit 2003 an. Zu-vor war er bei GoldmanSachs und Deloitte tätig.

Die Münchner CorporateFinance-Beratung JupiterCapital Partners hat ihrTeam um Benjamin Krah-mer erweitert. Zu seinenfrüheren Stationen gehö-ren die Investmentbank

Viscardi und Axa Private Equity. BeiJupiter ist er als Vice President fürM&A- und Finanzierungstrans-aktionen verantwortlich.

Zuwachs bei der internationalen An-waltssozietät WilmerHale: Dr. RüdigerHerrmann, Reinhart Lange, Dr. Christo-fer Eggers und Dr. Hans-Georg Kamannwechseln vonMayerBrown als Partnerin die neu eröffnete Niederlassung inFrankfurt. An den Main siedelt auchDr. Christian Crones, derzeit Partner imBerliner Büro vonWilmerHale, über.

Bei der European PrivateEquity and Venture Capi-tal Association wurde Fa-bio Brunelli (Foto) neuerVorsitzender des Tax &Legal Committee. DerPartner der italienischen

WirtschaftsprüfungsgesellschaftDi Tan-no e Associati folgt auf Ulf Söderholm,Managing Partner der skandinavi-schen Kanzlei Andulf Advokat AB.

People

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