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Neue Serie
Weltliteratur
Womit Goethe zum
Literaturstar wurde
Online-Deutschkurse
Wie gut sind sie?Sprache & Service
2 „als“ oder „wie“?
2 Postkarten schreiben
2 Arbeitsverträge verstehen
Auf den jungen Seiten:
Alles Wichtige über den
deutschen Fußball
33 Reisetipps fü
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Deutschland entdecken
33 Reisetipps für Neugierige
L E A R N G E R M A N | E S T U D I A R A L E M Á N | A P P R E N D R E L’A L L E M A N D | I M PA R A R E I L T E D E S CO | N AU K A N I E M I E C K I E G O | У Ч И М Н Е М Е Ц К И Й | A L M A N C A Ö G R E N M E K
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FRAGEN
Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig
einen schönen Bildband über Berlin
gekauft. Du erzählst einem Freund:
„Schau mal, dieses Buch hat nur …
Euro gekostet.“
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Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?
a) 010
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FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur … Euro gekostet.“ a) ein
b) einenc) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?a) 010b) 040c) 030
FRAGEN
Bei den Internationalen Filmfestspielen
Berlin entscheidet eine internationale
Jury, … den ersten Preis – den Golde-
nen Bären – bekommt.
a) wer
b) wessen
c) was
Wie heißt das bekannteste Drama von
Gotthold Ephraim Lessing, der in den
1750er-Jahren als Publizist in Berlin
lebte?
a) „Faust“
b) „Maria Stuart“
c) „Nathan der Weise“
Person, die sehr gute Kenntnisse
auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat
ANTWORTENa) wer„Wessen“ ist ein Fragewort im Genitiv.
Das Fragepronomen „was“ fragt nach
einer Sache.
c) „Nathan der Weise“ Lessing war einer der wichtigsten
Dichter der deutschen Aufklärung.
Die Ringparabel zum Verhältnis der
drei monotheistischen Religionen
aus „Nathan der Weise“ ist einer
der wichtigsten Texte dieser Epoche.
hier: Epoche zwischen 1600 und
1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun
zum Ideal wurde
kurze, symbolische
Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine
Moral zeigt
Berlin_Fragekarten 2
E5
44 | Tiergarten
Der vom Barock und der italie-
nischen Renaissance inspirierte
Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab
es auf dem Areal am Lustgarten
schon eine Kirche. In der Gruft
des Doms liegen viele Mitglieder
der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im
Berliner Dom oft auch kulturelle
Veranstaltungen statt.
hier: in einer neuen Kirche zum ersten
Mal einen Gottesdienst feiernreligiöse Feier, vor allem in
der christlichen Kirche)Ort, meistens unter einer Kirche,
wo die Toten liegen
3 | Berliner
Dom
H4
2011 12
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Editorial
Zeit fürEntdecker
Nehmen Sie doch bitte Platz – vielleicht in einem Möbel wie dem auf unserem
Titelfoto? Viel deutscher können Sie nicht sitzen: So ein Strandkorb ist nämlich
eines der wenigen Objekte, die immer noch typisch deutsch sind, so deutsch
wie der Gartenzwerg und die Currywurst. Wo in anderen Ländern Liegestühle
stehen, machen es sich Urlauber an deutschen Stränden in Strandkörben
bequem. Seit 100 Jahren haben sich die Kultobjekte der Gemütlichkeit kaum
verändert: 160 Zentimeter hoch und 120 breit, trot-
zen sie mit einem Gewicht von rund 75 Kilogramm
Wind und Wetter. „Erst der Strandkorb macht die
Zeitung und die Creme mit dem Strand kompati-
bel“, ist in einem hübschen Buch zu lesen. 50 000
Stück stehen an den deutschen Küsten – welcher ist
Ihrer?
Es gibt noch mehr zu entdecken zwischen Alpen
und Nordsee. Packen Sie die Koffer! 33 Reisetipps für
Neugierige geben unsere Autorinnen und Autoren
diesen Monat. In Reportagen nehmen sie Sie außerdem zu sehr unterschiedli-
chen Orten mit. Von einem Segelflugzeug aus hat sich Claudia Schuh die baye-
rische Voralpenlandschaft angesehen. Auch wenn sie dabei erst einmal ziem-
lich unruhig wurde, war sie am Ende begeistert (siehe Seite 14). Sehr viel ruhi-
ger hatte es da der Berliner Journalist Rasso Knoller: Nach einer Woche auf dem
Hausboot erklärte er Mecklenburg-Vorpommern mit seinen mehr als 1000 Seen
zum „Land der Langsamkeit“ (ab Seite 26). Unsere Kolumnistin Alia Begisheva
wurde als Reporterin aktiv. Von Frankfurt aus reiste sie nach Thüringen: In Wei-
mar ging die Russin der Frage nach, warum die Region als kulturelles Herz
Deutschlands gilt – und traf dort einen sehr unkonventionellen Stadtführer (ab
Seite 21).
Das Bild von der Kulturstadt Weimar
geprägt hat ein anderer Mann: Johann
Wolfgang von Goethe. Mit seinem Brief -
roman Die Leiden des jungen Werther
beginnt auf Seite 64 unsere neue Serie
„Bücher, die um die Welt gingen“. Barba-
ra Kerbel stellt jeden Monat einen
deutschsprachigen Titel vor, der Weltlite-
ratur wurde.
Gute Lektüre – und gute Reise!
der G„rtenzwerg, -e kleine Figur: Sie sieht aus wie einalter Mann.
die Currywurst, ¿e warme Wurst mit Curry-Tomaten-Soße
der Liegestuhl, ¿e Stuhl zum Liegen oder Sitzen
s“ch verændern anders werden
tr¶tzen hier: gegen die Kraft von Windund Wetter am Platz bleiben undnicht kaputt gehen
W“nd ¢nd W¡tter jedes Wetter
kompatibel passend zu
das Segelflugzeug, -e leichtes Flugzeug, das ohne Motorfliegen kann
begeistert sein hier: toll finden
das Hausboot, -e Boot mit Küche, Betten undanderen Möbeln, das man alsWohnung benutzen kann
g¡lten „ls nach Meinung vieler … sein
prägen hier: einen Effekt haben auf
Gute Lektüre! ≈ Viel Spaß beim Lesen!
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalisten beifranz. einer Zeitung oder Zeitschrift
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Jörg WalserChefredakteur
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Die Themen des Monats Juli 2013
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6 Mein Deutschland-Bild Arne Dedert über eine Akrobatin im Bahnhof
8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen
14 Bayern von obenZu Gast im Segelflugzeug
17 Deutschland entdecken – seine WanderwegeDie besten Routen • Tipps für Bahnfreunde
21 WeimarDeutschlands kulturelles Herz
24 Deutschland entdecken – seine StädteSechs Orte, die einen Besuch wert sind
26 Mecklenburg-VorpommernWo Urlauber auf dem Boot schlafen
29 Deutschland entdecken – auf und am WasserSechs Ziele für Wasserfreunde
30 Sylt und RügenZwei Inselklassiker im Duell
33 FahrradurlaubDie fünf populärsten Routen
50 Ja oder Nein?Streit-Thema: Sollen Drogen legalisiert werden?
52 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
56 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse
57 Mein erster MonatMelinda Szanyi in Berlin
60 Ein Bild und seine Geschichte Vor 25 Jahren: Steffi Graf und Boris Becker machen
Deutschland zur Tennisnation
62 Der Blick von außen Asfa-Wossen Asserate über die deutsche Trinkkultur
66 KulturtippsAusstellung • Konzert • Kino • Lesung • Buch
68 Kolumne Alia Begisheva über Spielzeug für Männer
69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt
70 D-A-CH-MenschenEine von 98 Millionen: Was denkt Barbara Pirch?
Megahit Fußball • Was macht das
Nürnberger Christkind im Sommer? •
Popduo Neonherz • Grillkultur
Die jungen Seitenvon Deutsch perfekt
Deutschlandentdecken
Städte, Regionen, Landschaften:Wie gut kennen Sie Deutschland
schon? Der Sommer ist die perfek-te Zeit für Neugierige, noch mehr
von diesem Land zu sehen. 33 Tipps und Reportagen für
Entdecker.
Die Sprache im Kurs lernen – abervon fast jedem Ort der Welt aus:Onlinekurse machen es möglich.Wie gut sind die virtuellen Klassen-zimmer? Und was empfehlen E-Learning-Experten?
34Deutschkurseim Internet
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TITELFOTO: ISTO
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In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service
34 Virtuelles KlassenzimmerWie gut sind Deutschkurse im Internet?
37 Schreiben • Sprechen • VerstehenPostkarten • Sich wundern •
Ausdrücke rund ums Kaputtgehen Sammelkarten
39 Wörter lernenAuf dem Rad
40 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
41 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis
42 GrammatikVergleichssätze
44 Deutsch im BerufArbeitszeiten und Geld
46 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen •
Wer macht was bei Deutsch perfekt?
47 Starthilfe • Gut zu wissenExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch
Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
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mit diesem Symbol hören. Diesmal:
18 BahnreisenZugfahrten, die in Erinnerung bleiben
52 NachrichtenBBC: „Deutschland beliebtestes Land“
5 Fußballland50 Jahre Bundesliga
Deutsch perfekt Audio: der Trainer fürHörverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 20).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zudiesen Artikeln können Sie Texte und Übungenauf Deutsch perfekt Audio hören.
Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungenund Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr(siehe Seite 71).
Achten Sie im Heft auf diesesSymbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.
Deutsch perfekt im Unterricht:kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfektabonniert haben (siehe Seite 20).
www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.
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Kundenservicewww.spotlight-verlag.deTel. +49 (0) 89/8 56 [email protected] +49 (0) 89/8 56 81-159
PLUS
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Was Goethe zum Literaturstar machte
Er ist einer der berühmtesten deutschsprachigen Schriftsteller:Johann Wolfgang von Goethe. Sein Briefroman Die Leiden desjungen Werther machte ihn zum Literaturstar. Warum gab estrotzdem einen Skandal um das Buch? Start in eine neue Seriezur deutschsprachigen Weltliteratur.
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PLUS
PLUS
PLUS
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Lernen mit -Produkten
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer
Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
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MITTEL
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Der Zirkus Carl Busch kommt jedesJahr nach Frankfurt. Dann wirbt er
immer für sich. Dieses Mal am Hauptbahn-hof. In den Schließfächern hat die 32-jäh-rige Akrobatin Jesabehl gezeigt, was siekann. Das war lustig. Die Leute im Bahnhofhaben nämlich nicht gewusst, was da pas-siert. Ein Mensch in einem Schließfach?Das sieht man nicht jeden Tag. Ein Kollegevom Fernsehen hat dann versucht, dasGleiche wie die Akrobatin zu tun. Er istgenau wie sie in ein Schließfach geklettert.Wissen Sie was? Er hat es wirklich ge -schafft! Ich selbst habe es nicht probiert –mein Rücken macht leider Probleme. DieAkrobatin hat bei der Aktion natürlich bes-ser ausgesehen als der Kollege. Sie hat einKostüm getragen und Make-up.
Auf meinem Foto finde ich besonderstoll, dass man auch eine ganz normale Frausieht, die gerade ihr Gepäck in das Schließ-fach legt. Das ist ein schöner Kontrast. Ichhabe deshalb auch von der Seite fotogra-fiert. So sieht man auch gut, dass dort vieleSchließfächer sind. Leider konnten wir Jour-nalisten nur wenige Bilder machen. Dennder Zirkus hat keine Genehmigung von derBahn für diese Aktion gehabt – und wirmussten schnell wieder gehen.
w¡rben für hier: versuchen, vielPublikum zu bekommen
das Schließfach, ¿er ≈ kleiner Schrank: Mankann Dinge hinein-schließen.
kl¡ttern hier: ≈ mit Händen undFüßen hineingehen
sch„ffen ≈ eine schwere Aufgabegut machen
die Genehmigung, -en offizielle schriftlicheErlaubnis
Fotograf: Arne Dedert
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FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
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Mein Deutschland-Bild
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8 7/13
AusstellungHistorische Instrumente
Die Objekte sehen nicht nur schön aus – sie haben auch eine ganz eigene Ästhetik. Man
konnte schon vor vielen Hundert Jahren damit die Zeit oder die Distanz messen, rechnen
oder eine Reise planen. Im Mathematisch-Physikalischen Salon im Dresdener Zwinger hat
sich schon der Naturforscher Alexander von Humboldt informiert. Vor seiner Abreise nach
Amerika 1799 hat er sich die Funktion wichtiger Instrumente genau erklären lassen. Heute
ist der Salon ein Museum. Sechs Jahre war die Ausstellung aber für das Publikum geschlos-
sen. Jetzt ist sie wieder offen, mit sehr viel mehr Platz als vorher. Zu sehen sind nun mehr
als 400 Objekte. Zum Beispiel Globen, auf denen unbekannte Regionen nicht einfach weiß
sind. An diesen Stellen sind Monster und Kannibalen zu sehen. Auch Teleskope, Brennglä-
ser und Automaten sind dabei. Manche Instrumente sind rund 450 Jahre alt. Schon Kurfürst
August (1526 - 1586) hat nämlich die ersten davon gesammelt.
HISTORISCHE INSTRUMENTEm¡ssen genau prüfen, wie lang
oder groß etwas istder Naturforscher, - Person: Sie untersucht sys-
tematisch die Natur.die [breise, -n Abfahrtnun jetzteinfach hier: nurdas Br¡nnglas, ¿er ≈ rundes Glasstück: Damit
kann man das Sonnenlichtsammeln und unter demGlas, z. B. mit Papier, einFeuer machen.
der Kurfürst, -en Aristokrat: Er hatte dieErlaubnis, den deutschenMonarchen zu wählen.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48
Schon Humboldt war daDer Mathematisch-Physi -kalische Salon in Dresden
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97/13
Gerhard RichterMaler der Rekorde
Das Bild Domplatz, Mailand aus dem Jahr
1968 sieht aus wie ein Schwarz-Weiß-
Foto. Technisch ist es aber schlecht. Das
„Foto“ ist nämlich unscharf. Trotzdem
wollte Gerhard Richter (siehe Deutsch
perfekt 2/2012) das Bild genau so malen –
und Sammler lieben es. Sie lieben es so
sehr, dass einer von ihnen dafür bei
Sotheby’s in New York 37,1 Millionen Dollar
(ungefähr 29 Millionen Euro) bezahlt hat.
Im letzten Jahr hat ein anderer Sammler
ein Richter-Bild für rund 26 Millionen
Euro gekauft. Damit sind die Bilder des
81-Jährigen weltweit die teuersten eines
noch lebenden Malers.
Tipp des MonatsAktuelle Benzinpreise
Die Ferien sind da. Schnell wird der Koffer
gepackt – und schon geht die Autoreise los.
Die kann aber teuer werden. In den Ferien
sind die Benzinpreise nämlich oft höher als
sonst. Etwas sparen können Autofahrer, die
sich die Preise von verschiedenen Tankstellen
anschauen. Dabei helfen ein paar Smartpho-
ne-Apps und Internetseiten wie www.cle-
ver-tanken.de. Sie zeigen die aktuellen
Tankpreise in der Nähe. Auch manche Navi-
gationsgeräte haben diese Funktion.
ORT WILL HOTELDORF WERDENleer stehen hier: keinen Mieter
haben
die Verw„ltung, -en hier: Administration derStadt
das F„chwerkhaus, ¿er Haus mit speziellerArchitektur: Man kannan seiner Außenseitedie Holzteile sehen.
der Reiseveranstalter, - Firma: Sie organisiertReisen.
überlegen lange denken, wie maneine Sache machenkann
AKTUELLE BENZINPREISElosgehen beginnen
s“ch „nschauen hier: vergleichen; prüfen
MALER DER REKORDEder Maler, - Person: Sie macht Bil -
der, z. B. mit Wasser -farbe.
¢nscharf hier: so, dass mannichts deutlich sehenkann
w¡ltweit auf der ganzen Welt
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48
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SchwarzwaldOrt will Hoteldorf werden
Der Schwarzwald-Ort Altensteig (Baden-
Württemberg) hat ein großes Problem: Im
historischen Zentrum wohnen zu wenig
Menschen. Erst sind viele Familien weggezo-
gen, dann haben auch die letzten Läden
geschlossen. Jetzt stehen viele Häuser leer.
Auch die Verwaltung arbeitet nicht mehr im
historischen Rathaus, sondern in einem
anderen Teil der Stadt. Was tun? Die Idee:
Das idyllische Zentrum soll zum Hoteldorf
werden. In den bis zu 554 Jahre alten Fach-
werkhäusern sollen Touristen übernachten
können. In das alte Rathaus soll die zentra-
le Rezeption kommen. Die meisten Alten-
steiger finden das Projekt gut. Vielleicht
auch ein großer Reiseveranstalter: Er über-
legt jetzt, ob er investieren will.
Richter-Bild Domplatz, Mailand Ein Sammler hat 29 Millionen Euro
dafür bezahlt
Benzinpreise In der Urlaubszeit sind die Preisunterschiede zwischen denTankstellen oft besonders hoch
08-13-Panorama_0713 04.06.13 14:41 Seite 9
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GärtenNatur vor der Haustür
Eine Wohnung im Zentrum einer Metropole und trotz-
dem einen Garten haben – das ist möglich. Vereine ver-
mieten Kleingärten, die auch Schrebergärten heißen.
Davon gibt es in Deutschland mehr als eine Million.
Meistens sind mehrere dieser Gärten in einer Kolonie
organisiert. Typisch ist die Gartenlaube, die in einem
Schrebergarten steht. Deshalb heißt der Mieter dieses
speziellen Gartens scherzhaft auch Laubenpieper.
Andere machen ihren Balkon zu einem kleinen Garten-
paradies. Um den Einkauf von passenden Blumen müs-
sen sie sich nicht mehr selbst kümmern: Es gibt auch
Lieferservices für den Balkon. Diese Firmen bringen
Pflanzen und andere wichtige Dinge dann direkt in die
Wohnung.
Viele Menschen wollen ihr Obst und Gemüse selbst
anbauen. Aber wie soll der Städter das ohne großen
Garten machen? Die Lösung: ein Stück Acker mieten.
Praktisch: Oft helfen Experten und erklären, wie der
Anbau genau funktioniert.
Eine Untersuchung des Bundesverbands Deutscher Gar-
tenfreunde zusammen mit der Universität Kassel von
2008 zeigt, dass die Ringelblume die populärste Gar-
tenblume in Deutschland ist. Sehr oft wachsen in deut-
schen Gärten auch Petersilie, Tomatenpflanzen, Rote
Johannisbeere und Lavendel.
Auch bei den Medien geht der Trend zu mehr Natur,
Garten und Landleben: Zeitschriften mit diesen The-
men haben in Deutschland großen Erfolg. Der Pionier,
die Zeitschrift Landlust, verkauft jeden Monat 1,1 Millio-
nen Exemplare. Der Spiegel, das größte deutsche Nach-
richtenmagazin, verkauft nur ungefähr 880 000 Print-
Exemplare.
NATUR VOR DER HAUSTÜR
mehrere (-r/-s) ein paar; mehr als zwei
die G„rtenlaube, -n ≈ kleines Häuschen ausHolz in einem Garten
sch¡rzhaft ≈ als Spaß gemeint
der Pieper, - berlin. Vogel
das G„rtenparadies, -e sehr schöner Garten
„nbauen Pflanzen in die Erde setzen, sich um sie kümmern und ihre Früchte sammeln
(die Pfl„nze, -n z. B. Baum, Blume oder Gemüse)
(die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrau chen sie zumLeben.)
der [cker, ¿ Stück Land: Dort werdenz. B. Kartoffeln in dieErde gesetzt.
der B¢ndesverband, Organisation für ganz ¿e Deutschland
w„chsen hier: groß werden undFrüchte tragen
die Petersilie Pflanze: Ihre Blätter gibtman z. B. in Fleisch-oder Eigerichte.
die Joh„nnisbeere, sehr kleine rote, weiße -n oder schwarze Beere
Der Tr¡nd geht zu … hier: ≈ … wird immerpopulärer.
das Thema, Themen hier: Inhalt von einerZeitschrift
der Erf¶lg, -e hier: ≈ populäre Sache
das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellenmagazin, -e Nachrichten
¢ngefähr/ungefähr mehr oder wenigergenau; circa
VORSICHT, MONTAG!
die Gefahr, -en gefährliche Situation;Risiko
die Berufsgenossen- gesetzliche Unfallversi -schaft für Ges¢ndheits- cherung für Angestelltedienst ¢nd Wohlfahrts- im Gesundheitsdienst pflege und der Wohlfahrtspflege(ges¡tzlich hier: so, dass es schrift-
liche Normen gibt, dass man eine Unfallversi -cherung haben muss)
(der Ges¢ndheitsdienst hier: Institution: Dort gibt es medizinischen Service.)
(die Wohlfahrtspflege hier: Organisation: Siehilft Menschen in sozia-ler Not.)
DNA FÜR DEN COMPUTER
der Einbrecher, - Person: Sie geht infremde Häuser undnimmt Dinge weg.
w¡rben für versuchen, eine Sachesehr bekannt zu machen
k•nstlich ≈ von Menschengemacht
der Bes“tzer, - hier: Person: Ihr gehörtein Laptop.
¢nsichtbar mit den Augen nicht zusehen
Ringelblumen Die populärsten Gartenpflanzen in Deutschland
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48
Neue TaktikDNA für den Computer
Teure Dinge nehmen Einbre-
cher am liebsten mit. Ein
Laptop ist zum Beispiel oft
weg, wenn ein Einbrecher in
einer Wohnung war. Die Poli-
zei in Brandenburg wirbt des-
halb für künstliche DNA, die
ungefähr 90 Euro kostet.
Damit kann ein Besitzer sei-
nen Laptop und andere Dinge
unsichtbar markieren. Dann
muss er den Farbcode der DNA
im Internet auf einem Server
speichern. Findet die Polizei
später zum Beispiel bei einer
Autokontrolle den markierten
Laptop, kann sie den Code
sehr einfach lesen – und das
Gerät an den legalen Besitzer
zurückgeben.
ArbeitVorsicht, Montag!
An welchem Wochentag pas-
sieren in der Arbeit die meis -
ten Unfälle? Montags. An wel-
chem Tag passieren die mei-
sten Unfälle auf dem Weg zur
Arbeit? Auch montags. Die
Gefahr wird dann von Tag zu
Tag weniger – am wenigsten
Unfälle passieren freitags. Das
zeigt eine Statistik der Berufs-
genossenschaft für Gesund-
heitsdienst und Wohlfahrts-
pflege. Sie erklärt das Phäno-
men damit, dass viele Men-
schen nach Wochenende und
Freizeit nicht so schnell in den
Arbeitsrhythmus zurückfinden.
Die meisten Unfällepassieren montags.
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3 FragenEin etwas anderer Beruf
Sascha Kruse (38) aus Lentföhrden (Schleswig-Holstein)ist von Beruf Golfballtaucher. Seit Jahren holt er Golfbäl-le aus kleinen Seen, macht sie sauber und verkauft siewieder.
Wie kommt man auf die Idee, Golfballtaucher zu wer-den? Als Kind war ich sehr oft auf dem Golfplatz und habe nachGolfbällen gesucht. Ich habe immer mehr gefunden.Dann habe ich gesehen, dass viele Golf-spieler die Bälle in einem kleinen Seeauf dem Golfplatz versenkt haben.Ich wollte nachsehen und binins Wasser gesprungen. Dahabe ich viele Golfbällegefunden. Ein toller Spaß!Als Erwachsener habe ichdann eine Ausbildung zumTaucher gemacht. Seit 2007verdiene ich mein Geld mit die-sem Job.
Finden Sie immer Golfbälle?Ich besuche verschiedene Golfplätze in Norddeutschland.Jeden einmal pro Jahr, öfter lohnt es sich meistens nicht.Es gibt aber auch Golfplätze, zu denen ich ein zweites Malfahre. Ich finde zwischen 1000 und 1500 Bälle am Tag.Mein Rekord: 5000 Bälle. Das passiert aber nicht oft. Ichfinde aber nicht nur Golfbälle. Den Spielern fallen nämlichoft auch Dinge wie Handys oder Schlüssel ins Wasser.
Arbeiten Sie auch im Winter?Nein. Im Winter mache ich die Bälle sauber. Tauchen kann
ich nur im Sommer. Der Sommerurlaub mit meinerFamilie fällt also leider jedes Jahr ins Was-
ser. Es gibt auch andere Leute, die nachGolfbällen tauchen. Sie machen das
als Hobby, aber mir fehlen dannnatürlich Golfbälle. Damit michkein Golfball trifft, stelle ichneben dem See Schilder auf:„Vorsicht Taucher!“ Trotzdemerschrecken sich besonders
ältere Golfspieler oft, wenn ichplötzlich neben ihnen aus dem
Wasser komme.
SchweizNeue Seen in den Alpen
Das Klima ändert sich. Es wird wärmer – auch in den Schweizer Alpen. Was passiert
dadurch in den Bergen? Der Geograf Wilfried Haeberli von der Universität Zürich hat das
zusammen mit Kollegen untersucht. Das Resultat: Es gibt immer mehr neue Seen, weil die
Gletscher schmelzen. In rund 100 Jahren wird es in der Schweiz fast keine Gletscher mehr
geben. Die neuen Seen bringen Chancen, aber auch Risiken. Tourismus und Energiewirt-
schaft können sie nutzen. So ist zum Beispiel der erst elf Jahre alte Triftsee bei Bern bei
Touristen populär. Das viele Wasser aus den Bergen kann aber auch gefährlich werden: Es
kann Tsunamis geben, wenn plötzlich Geröll in einen See fällt. Haeberli und seine Kolle-
gen haben kalkuliert, dass es jedes Jahr drei neue Seen in den Schweizer Alpen gibt – wenn
nicht mehr gegen den Klimawandel getan wird.
NEUE SEEN IN DEN ALPENder Gl¡tscher, - große Masse von Eis in den
Bergenschm¡lzen hier: weniger werdenn¢tzen ≈ benutzen; hier auch:
Vorteile haben von …(der Vorteil, -e ≈ Plus; Hilfe)das Gerœll große Masse von Steinen(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B.
Granit, Quarzit …)der Klimawandel Änderung des Klimas
3 FRAGENder G¶lfball- Person: Sie schwimmt untertaucher, - Wasser und sucht nach
Golfbällen.auf die Idee ≈ die Idee bekommen, …k¶mmen, …vers¡nken hier: ≈ in den See fallen las-
sennachsehen prüfen; kontrollierengespr¢ngen Part. II von: springen ≈ hier:
sehr schnell mit dem Kopfzuerst ins Wasser gehen
s“ch lohnen hier: ≈ gut sein, dass manetwas macht
“ns W„sser f„llen nicht stattfinden kön-nen; nicht machen können
tr¡ffen hier: verletzt werdenaufstellen hier: an einen speziellen
Platz stellens“ch erschr¡cken plötzlich Angst bekommen
Ein junger SeeDen Triftsee in der Nähe von
Bern gibt es erst seit elf Jahren
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Panorama
LEICHT
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12 7/13
a) Der bekannte Schriftsteller Thomas Mann, der auch den Roman Buddenbrooks geschrieben
hat. Es waren seine letzten Worte, bevor er 1955 gestorben ist.
b) Die Schauspielerin Romy Schneider, als ihrein Produzent 1958 den Vertrag für einen viertenSissi-Film gezeigt hat. Sie sollte extrem viel Gelddafür bekommen. Trotzdem wollte sie die Prinzes-
sin nicht noch einmal spielen.
c) Der Extremsportler Felix Baumgartner. Bei seinem Sprung aus der Stratosphäre 2012konnte er keine Kontaktlinsen tragen. Endlich
wieder unten, wollte er klar sehen.
Lösung auf Seite 46
Wer hat es gesagt?
„Gebt mir meine Brille.“
WER HAT ES GESAGT?der Schr“ftsteller, - Autor
der Roman, -e Erzählung
bevor in der Zeit vorher
die Schauspielerin, -nen Frau: Sie spielt im Filmoder im Theater mit.
der Extremsportler, - Person: Sie machtExtremsport.
der Spr¢ng, ¿e hier: Fallen aus großerHöhe
die Kont„ktlinse, -n kleines, rundes, sehrdünnes Stück auseinem speziellenPlastik: Man legt esdirekt auf das Auge,um besser zu sehen.
EISZEIT“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist
normal.
¢ngefähr/ungefähr mehr oder wenigergenau; circa
die Eissorte, -n Eisvariante
erœffnen zum ersten Mal öffnen
die W¡spe, -n kleines Tier mitschwarz-gelbemKörper
die Weintraube, -n grüne, rote oder blaueFrucht: Man isst sie alsObst oder machtdaraus Wein.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48
Thomas Mann Romy Schneider Felix Baumgartner
ZahlenspielEiszeit
7,7 Liter – so viel Eis hat jeder Deutsche im
letzten Jahr im Durchschnitt gegessen.
Ungefähr 80 Prozent davon hat die Indus -
trie hergestellt. Eiscafés haben 17 Prozent
geliefert. Immer populärer werden Fair-
Trade-Produkte. 2012 wurde 219 Prozent
mehr Fair-Trade-Eis gekauft als 2011. Die
populärste Eissorte in Eiscafés ist in
Deutschland Vanille, auf Platz zwei ist
Schokolade. Erst seit 2008 ist Speiseeisher-
steller in Deutschland ein Ausbildungsbe-
ruf. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Die
ersten neun Auszubildenden waren im
März 2011 fertig. Die Legende sagt: Das
erste Eis Deutschlands hat es im Hambur-
ger Alsterpavillon gegeben. Vor fast 214
Jahren hat der Franzose Augustin Lancelot
de Quatre Barbes das Café eröffnet. Auch
Wespen lieben Eis. Dagegen helfen ein
paar ältere Weintrauben in einer Distanz
von rund zehn Metern zum Eis. Die mögen
Wespen nämlich viel lieber.
Das Lieblingseis der Deutschen schmeckt
nach Vanille –fast so gern mögen sie Schokoladeneis.
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BerlinIm Bett durch die Hauptstadt
Das Motto ist Programm: Berlin horizontal. Bei dieser etwas anderen Stadtrundfahrt liegt der Gast nämlich
in einer Fahrradrikscha auf einem Bett. Die passende Bettwäsche gibt es natürlich auch – in Berlin kann es
kalt werden. Bei der Premiere der kuriosen Fahrradrikscha im Frühling war es zum Beispiel minus sieben
Grad kalt. Die Idee mit dem Bett hatte der Berliner Richard Eckes. Er arbeitet als Kameramann und fährt
gern Fahrrad. Die Spezialrikscha hat er selbst aus einer normalen Rikscha gebaut – nun bietet er Touren
und Ausflüge an. Noch ist seine Rikscha die einzige mit Bett in Berlin. Ob andere bald die Idee kopieren?
IM BETT DURCH DIE HAUPTSTADTnun jetzt
einzige (-r/-s) hier: es gibt keine andere
Rikscha mit BettDer Berliner RichardEckes (rechts) hatteeine originelle Idee
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der Segelflug- leichtes Flugzeug, das ohne zeug, -e Motor fliegen kannder G¢rt, -e langes, elastisches Teil, mit
dem man sich im Auto oderFlugzeug sichert
der K¶pfhörer, - Gerät mit meistens zwei kleinenLautsprechern, das man amKopf trägt und mit dem Lautedirekt ans Ohr gebracht werden
die Kl„ppe, -n bewegliche Konstruktion, mitder sich etwas öffnen undschließen lässt
die St„rtbahn, -en ≈ Straße, auf der Flugzeugestarten
die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächstdie Scheune, -n Lager für getrocknetes Grasnach eigenem ≈ wenn man sich entscheidetErm¡ssen
Kofferpacken!
33 Deutschland-Tipps für Entdecker –
wo sie zwischen Alpen und Nordsee liegen,
zeigt diese Karte.
Herbert Stoess macht den Gurt fest, setzt den Kopfhörer auf,
zieht die Klappe zu. Es kann losgehen. „Charly, Charly, wir
gehen auf die 2,2“, ist zu hören. „Bravo, Bravo, alles klar“,
spricht Stoess in sein Mikrofon: Das Segelflugzeug wird in Rich-
tung Startbahn gezogen. 890 Meter lang und zehn Meter breit
ist der Asphalt. Links und rechts: grüne Wiesen. Dann ist eine
alte Scheune zu sehen. Daneben ein moderner Hangar mit Pho-
tovoltaik. Im Rücken: die Alpen. „Charly, Charly, Start nach eige-
nem Ermessen“, hören wir. „Bravo, Bravo.“ Die Maschine vor
uns fliegt nach nicht ganz 30 Metern stark nach oben. Dann wir:
D-KOBB. Augenblicke später sind das kleine Dorf Ohlstadt und
Seen, Berge, Monumente: Von oben ist Bayern in
seiner ganzen Schönheit zu sehen. Claudia Schuh
war mit dem Segelflugzeug unterwegs – auf einer
Tour über dem Blauen Land.
Richtung Horizont,dann links
8
MärkischerLandweg
19
MecklenburgischeSeenplatte
28
Main-Radweg
17
Schleswig
13
Eisenhüttenstadt
12
Weimar
16
Freiburg imBreisgau
2
Saar-Hunsrück-
Steig
21
Usedom
22
Sylt
7
Nord-OstseeWanderweg
25
Das Getränk für den Strand
18
Goslar 10
Harzquerbahn
29
Weser-Radweg
23
Rügen
27
Elberadweg
20
Bodensee
30
Donauradweg5
Zweitälersteig
31
Ostseeküsten-Radweg
24
TravemündeStrand
11
Mittel-rheintal15
Trier
26
Loreley
3
VogtlandPanoramaweg
32
Insel Juist
6
NaturparkwegLeine-Werra
4
Pfälzer Waldpfad
9
Höllentalbahn
33
Kölner Panorama
1
Bayern von oben
14
Passau
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Deutschland entdecken – von oben
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das L„ndgestüt, -e ≈ Bauernhof, der Pferde züchtet
(z•chten ≈ eine spezielle Tierrasseherstellen)
h„lten hier: ≈ besitzen; Essen undTrinken geben
der St¢rm, ¿e ≈ sehr starker Wind
wehen ≈ die Luft bewegen
für Turbul¡nzen der Grund für Turbulenzens¶rgen sein
der W„ttebausch, ≈ weiches, leichtes, weißes¿e Material in der Form einer
Wolke
s“ch „nfühlen ein … Gefühl sein
der Aufwind vertikale Luftbewegungnach oben durch Tempe ra -tu runterschiede derLuftmassen
der [bwind vertikale Luftbewegungnach unten durchTemperaturunterschiededer Luftmassen
gr•nden starten
gleiten ≈ ohne Geräusch langsam durch die Luft fliegen
(das Geräusch, -e ≈ Laut)w¢nderschön besonders schöndie Str¡cke, -n Weg
1
das Landgestüt Schwaiganger im Werdenfel-
ser Land am 1790 Meter hohen Heimgarten
ganz, ganz klein. Seit mehr als 1000 Jahren
werden dort Pferde gehalten. Nun wird das
große Gestüt zum Miniaturmodell.
Stoess ist oft hier oben. „Den Herbert“,
wie er von seinen Flugkollegen bei den Wer-
denfelser Sportfliegern genannt wird, bringt
so schnell nichts aus der Ruhe: „Schnee,
Regen, Sturm – ich kenn’ das Blaue Land bei
jedem Wetter“, erzählt er, als unten der
Walchen- und gleich daneben der Kochel-
see zu sehen sind, in Grünblau. Herbert
kennt nur eine Richtung: den Horizont. Das
Wetter ist heute nicht optimal. An der Zug-
spitze, Deutschlands höchstem Berg, hän-
gen dunkle Wolken. Egal. Noch ist es tro-
cken. Und der Wind weht. Das ist beim
Segelflug das Wichtigste.
„Vorsicht, die Wolke könnte gleich für
Turbulenzen sorgen“, sagt Herbert und zeigt
auf einen grauen Wattebausch vor uns.
Kaum gesagt, schon geht es nach unten.
Fühlt sich etwas schlecht an, der Magen.
„Alles okay?“, fragt Herbert, weil er sieht,
wie sich seine Passagierin am Sitz festhält.
„Wolken brauchen wir Flieger, die sind ganz
wichtig als Auf- und Abwind“, erklärt er. Ah
ja, alles klar.
Herbert kennt seine Wolken. Der Flug-
lehrer sitzt im Segelflieger, seitdem er 14
Jahre alt ist. Das war 1960, als die west-
deutsche Wirtschaft boomte. Im selben
Jahr gründeten er und ein paar Freunde
den Verein der Werdenfelser Sportflieger.
240 Mitglieder haben sie inzwischen,
davon sind rund 100 aktive Piloten, die fast
täglich durch die Luft gleiten. Aber nicht
nur sie. Viele Urlauber kommen mit ihrer
eigenen Maschine und starten von hier
aus. Sie fliegen nach Zell am See, nach
Kempten ins Allgäu oder über Landeck in
die Schweiz. „Das sind wunderschöne Stre-
cken“, sagt Herbert.
Oft stehen Menschen an der Startbahn
und möchten einmal in ihrem Leben mit
Bayern von obenFliegen für Anfänger
Der Verein Sportfliegergruppe Werdenfels bietetzwischen April und September Schnupperkursean. Eine Stunde kostet abhängig vom Flugzeugtyp zwischen 70 und 250 Euro (www.flugplatz-ohl-stadt.de).
der Schn¢pperkurs, -e Kurs, der die Möglichkeitgibt, etwas Neues kennenzu-lernen
Spezielle PerspektiveVom Segelflugzeugaus sind der Staffel-see und der Ort Mur-nau zu sehen (links)
und in Garmisch-Parten kirchen dieSkisprungschanze
(oben)
MITTEL PLUS
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16
Oberammergau und die Alpen Vom Flugzeug aus zeigt sich ein Highlight nach dem anderen
7/13
der Schn¢pper- Kurs, der die Mög-kurs, -e lichkeit gibt, etwas Neues
kennenzulernenabsolvieren hier: machen„nmerken hier: am Aussehen erken-
nenleuchten hier: hell wirken, weil man
sich freutMeine Frau h„t’s Meiner Frau gefällt dasn“cht so m“t Fliegen nicht so gut.dem Fliegen.der Spr¢ng, ¿e von: springenJ¢nge, J¢nge! Ausdruck der Überra-
schung; hier: Heute gibt esaber viele Turbulenzen!
„ngewiesen sein auf abhängig sein vondie F„rbstim- ästhetischer Farbeffektmung, -ender Blauton, ¿e Variante der Farbe Blautauchen “n hier: machen, dass alles
blau aussiehtverschw“nden hier: nicht mehr zu sehen
seinder Schleier, - hier: ≈ Nebels“ch wohlfühlen zufrieden sein; sich gut
fühlens“ch schlængeln hier: in Kurven durch die
Landschaft gehender Geb“rgsbach, ¿e kleiner Fluss in den Bergendie Skisprung- Konstruktion, von der ausschanze, -n man auf Skiern springtdie Pf•tze, -n Wasser, das sich bei Regen
an einer Stelle am Bodensammelt (hier ironisch)
das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitsgebäuden, in denensehr religiöse Männer oderFrauen leben und arbeiten
der Passionsspiel- Ort, in dem die Passions- ort, -e spiele gezeigt werden(die Passionsspiele ≈ Theater, bei dem die Pl. letzten fünf Tage im Leben
von Jesus Christus gezeigt werden)
die W¶lkendecke, -n Masse von Wolkenhætte … Konj. II der Vergangenheit„ngeschaltet von: anschalten = anma-
chender Stadionschein- sehr helle Lampe in einemwerfer, - StadionScho schee. bayer. Schon schön.Das h„t w„s. ≈ Das ist schön.v¶n mir aus hier: ≈ ich finde, es ist Zeit
…
aufsteigen. Deshalb bietet der Verein von
Frühjahr bis Herbst Schnupperkurse an.
3500 Flugstunden hat der 67-Jährige
schon absolviert. Wenn er in das Cockpit
steigt, merkt man ihm sein Alter nicht mehr
an. Dann leuchten seine Augen wie bei
einem Jungen. „Meine Frau hat’s nicht so
mit dem Fliegen, die bleibt gern am Boden.“
Das Flugzeug macht wieder einen Sprung.
Vielleicht ist das mit dem Auf-dem-Boden-
Bleiben doch nicht so falsch. „Junge, Junge,
heute ist ja richtig was los“, sagt Herbert.
„Als Segelflieger bist du total
auf die Natur angewiesen.
Das ist das Tolle daran.“
Unten fliegt das soge-
nannte Blaue Land vorbei. Die
Kleinstadt Murnau und sieben
andere Orte rund um den
Staffelsee sind damit ge -
meint. Der Maler Franz Marc
gab der Region diesen Na -
men, wegen der speziellen
Licht- und Farbstimmungen
der hübschen Landschaft, die
abhängig von Tages- und Jahreszeit Him-
mel, Seen, Blumen und Berge in verschiede-
ne Blautöne tauchen. Oft verschwindet alles
unter einem blauen Schleier. „Blau ist die
einzige Farbe, bei der ich mich immer wohl-
fühle“, schrieb Marc einmal an seine Frau.
Jetzt gerade würde er sich nicht ganz so
wohlfühlen: Der Himmel wird gewitterwol-
kengrau.
Hinter dem Walchensee schlängelt sich
die Isar aus Tirol Richtung Norden: als wilder
und breiter Gebirgsbach und nicht so wie die
kontrollierte Version im Zentrum von Mün-
chen. „Jetzt kommen wir gleich nach Gar-
misch-Partenkirchen“, sagt Herbert. Links:
die Skisprungschanze, 2007 fertiggestellt.
Dann fliegt Herbert nach rechts. „Siehst du
die große Pfütze am Horizont? Das ist der
Starn berger See.“ Von hier fliegt er einmal
im Jahr nach Korsika. „In dreieinhalb Stun-
den bin ich da.“ 180 Kilometer weit kommt
er mit der Maschine in einer Stun de. Man
fühlt es nicht. Kein Rotorengeräusch wie
beim Helikopter. Keine Turbine wie beim
Jumbojet. Nur leichtes Dahingleiten.
Wir blicken hinunter auf den Eibsee mit
seinen idyllischen Inselchen. Dann auf die
Ammergauer Alpen, den Staffelsee, Kloster
Ettal und den Passionsspielort Oberammer-
gau. Ein touristisches Highlight nach dem
anderen kommt in Miniaturgröße vorbei.
Langsam versteht man, warum für viele im
oberbayerischen Ohlstadt einer der schöns-
ten Flugplätze direkt nördlich der Alpen
liegt. Dann taucht noch eine große „Pfütze“
am Horizont auf: der Ammersee.
Endlich öffnet sich die Wolkendecke. Im
hellen Licht wird ein Stück Wiese neongrün,
als hätte da oben einer seinen Stadion-
scheinwerfer angeschaltet. „Scho schee“,
sagt Herbert. Mehr nicht. Viele Male hat er in
den letzten 53 Jahren seine Heimat von oben
gesehen. Mai und Juni ist für ihn die
schönste Zeit zum Fliegen, „wenn man
einen Spazierflug machen will“, sagt er. „Im
Herbst gibt es natürlich tolle Farbwechsel
und auch im Winter, wenn alles unter einer
Schneedecke liegt, das hat was.“
Nun taucht der Riegsee auf. Und auch der
Froschsee. Wir bewegen uns wieder in Rich-
tung Flugplatz. „Von mir aus können wir
landen, Charly, Charly“, spricht Herbert in
sein Mikrofon. Aus 1800 Metern Höhe setzt er
die D-KOBB leicht auf die Erde, man merkt
es kaum. „Wir müssen jetzt noch etwas war-
ten, bis wir aussteigen können“, erklärt
Herbert nach der Landung. Aber wer will
denn schon aussteigen? Man könnte als
Gastpilotin mit Herbert immer weiterfliegen
– so weit die Winde tragen. Gerne auch bis
nach Korsika. Da soll das Blau von Himmel
und Meer doch auch ganz schön sein. 2
Wegen derspeziellen Farbe der
Landschaftnannte derMaler Franz
Marc die Region Blaues
Land.
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Pfälzer WaldpfadVom Wald zum Wein
Ein Wanderweg durch das größte Waldgebiet Deutsch-lands: Das ist der Pfälzer Waldpfad. Typisch für den Pfäl-zer Wald sind seine hohen Felsen und Täler, Ruinen alterBurgen und viele andere Sehenswürdigkeiten. Die kom-plette Route hat neun (Tages-)Etappen. Der Waldpfadbeginnt direkt am Hauptbahnhof Kaiserslautern (Rhein-land-Pfalz) und endet in Schweigen-Rechtenbach, demTor zur Deutschen Weinstraße. Nach 142 Kilometern bie-tet es sich an, in diesem südlichsten Weindorf der Pfalzvor der Heimfahrt noch ein Glas Wein zu probieren.
17
MITTEL
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RISTIK E.V.
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Saarschleife Der berühmte Panoramablick istWanderern auf dem Saar-Hunsrück-Steig sicher
MITTEL
Deutschland entdecken – seine Wanderwege
Saar-Hunsrück-Steig Die Nummer eins
Dieser Wanderweg ist wirklich fantastisch: Der Saar-Huns-rück-Steig hat die höchste Auszeichnung, die es für eineneuropäischen Wanderweg gibt – das deutsche Wandersie-gel. Auf kaum einer anderen Route kann man so viel erle-ben wie auf dieser Tour im Saarland. Wanderzeitschriftennennen ihn den „schönsten Wanderweg“ Deutschlands. So
interessant machen ihn die vielen Naturwege – weniger alsvier Prozent des Weges sind aus Asphalt. Deshalb sind guteWanderschuhe wichtig. Unterwegs zeigt sich die Land-schaft immer wieder in neuen Facetten: wilde Bachtäler,bizarre Felsen und idyllische Seen. Außerdem führt die 212Kilometer lange Route an der Mosel vorbei, an der histori-schen Stadt Trier (siehe Tipp 15) und der EdelsteinhochburgIdar-Oberstein. Etwas Zeit ist dafür schon nötig: Typischsind 15 (Tages-)Etappen.
Vogtland PanoramawegSchlösser, Instrumente,
Kosmonauten
Dieser Wanderweg in Sachsen und Thüringen istein Rundweg. Viele Wanderer starten an derberühmten Göltzschtalbrücke, der größten Ziegel-steinbrücke der Welt. Von dort geht es nach Greizmit seinem schönen Renaissanceschloss. AmFluss Weiße Elster entlang führt der Weg dann aufden Kapellenberg. Das Panorama reicht bis weitnach Tschechien hinein. Schließlich geht es inden Musikwinkel: In Orten wie Markneukirchenund Erlbach werden nämlich seit mehr als 300Jahren Instrumente gebaut. Über Morgenröthe-Rautenkranz, den Geburtsort des ersten deut-schen Kosmonauten, Sigmund Jähn, geht es wei-ter bis nach Mylau. Dort lädt eine alte Burganla-ge zu einem Besuch ein. Nach zwölf Etappen und228 Kilometern ist schließlich wieder dieGöltzschtalbrücke zu sehen.
die Ziegelstein- Brücke aus großen roten Steinenbrücke, -nreichen hier: ≈ gehen
der W“nkel, - hier: Region, die weit entfernt istvon Städten und anderen Dörfern
die B¢rganlage, -n ≈ alle Gebäude und Gärten einerBurg
die Et„ppe, -n Teil einer Tour
3
der Steig, -e Bergwanderweg
die Auszeichnung, hier: ≈ Titel für den besten-en Wanderweg
erleben hier: sehen; ≈ als Erfah -rung machen
das B„chtal, ¿er Tal eines kleinen Flusses
biz„rr hier: in seltsamer Form
der F¡lsen, - großer Stein
die Edelsteinhoch- Zentrum, in dem es vieleburg, -en Edelstein- und Schmuck -
firmen gibt(der Edelstein, -e sehr teures Mineral, z. B.
Saphir, Rubin …)
die Et„ppe, -n Teil einer Tour
2
%
4
der F¡lsen, - großer Stein
die Et„ppe, -n Teil einer Tour
das Tor, -e breiter Eingang; hier auch: Beginn
„Das Wichtigste ist ein bequemer Schuh“
Ute Dicks ist Geschäftsführerin des DeutschenWanderverbandes. Sie weiß genau, worauf manbeim Wandern achten muss. Alle hier vorgestell-ten Wanderwege sieht der Verband als Quali-tätswege.
Wie finde ich den passenden Wanderweg?Wir haben rund 30 Qualitätskriterien, nach denender Deutsche Wanderverband Wege in ganzDeutschland prüft. Wege, die mindestens 20 die-ser Kriterien erfüllen, dürfen sich Qualitätsweg„Wanderbares Deutschland“ nennen. DieseRouten sind sehr gut. Auf der Internetseitewww.wanderbares-deutschland.de sind allegenau beschrieben – auch in anderen Sprachen.
Worauf sollten Anfänger achten?Das Wichtigste ist ein bequemer Schuh und diePlanung nicht zu langer Touren. Oft unterschätzendie Leute das Wandern.
Wo wandern Sie gern?Jede Landschaft hat ihren Reiz. Man muss nur denrichtigen Weg durch sie hindurch finden. DamitWandern aber wirklich Spaß macht, sollten Wan-derwege nicht auf Asphalt sein. Wichtig ist für michauch ein abwechslungsreicher Weg, auf dem mansich unterwegs gut orientieren kann.
die Geschæfts- hier: Leiterin einer Organisationführerin, -nender W„nderverband Organisation für die Interessen von¿e Wanderernerf•llen hier: ≈ haben; passen zuw„nderbar gemeint ist: so, dass man dort
wandern kann; auch Wortspielmit: wunderbar
unterschætzen hier: glauben, dass eine Sacheweniger anstrengend ist, als sie inWirklichkeit ist
der Reiz, -e hier: Schönheit; Sache, die manschön findet
„bwechslungsreich mit viel Abwechslung(die [bwechslung hier: verschiedene Wegarten;
unterschiedliche Landschaft)
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Nord-Ostsee-WanderwegVon Meer zu Meer
Dieser Wanderweg ist ideal für alle, die das Meer lieben und keine Berge hochlaufen wollen. Auf sei-nen fünf Etappen hat der Nord-Ostsee-Wanderweg in Schleswig-Holstein nämlich nur 131 Höhen-meter. Außerdem führt er, wie der Name schon sagt, von der Nordsee- (Meldorf) bis an die Ostsee-küste (Kiel). Die Route geht durch die schöne Natur Norddeutschlands, die frühere FestungsstadtRendsburg und ein längeres Wegstück am Nord-Ostsee-Kanal mit seinen vielen großen Schiffen ent-lang. In fünf (Tages-)Etappen sind die 109 Kilometer normalerweise zu machen.
18 7/13
Naturparkweg Leine-WerraVon Fluss zu Fluss
Kultur und Tradition: Das sieht der Wanderer auf dem Naturparkweg Leine-Werra in Thüringen. Erbeginnt im Heilbad Heiligenstadt und endet in Creuzburg, verbindet also die Flüsse Leine und Werra.Unterwegs sehen Wanderer die schönsten Plätze des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal: Wälder,wilde Flusslandschaften und historische Dörfer. Die 98 Kilometer lange Strecke ist in fünf Tages etap-pen zu schaffen. Tipp: Bleiben Sie etwas länger in der Region! Der Nationalpark Hainich, Teil desUNESCO-Welterbes und das größte Laubwaldgebiet Deutschlands, liegt nämlich ganz in der Nähe.
ZweitälersteigSchwarzwald im Kreis
Durch den schönen Schwarzwald in Baden-Württemberg führt der 108Kilometer lange Zweitälersteig, ein Rundwanderweg. Loslaufen könnenWanderer deshalb an verschiedenen Orten, zum Beispiel an der mittelal-terlichen Stadt Waldkirch. Dann geht es hoch und runter: 4120 Höhenme-ter kommen in fünf Etappen zusammen. Der höchste Punkt ist der BergKandel (1241 Meter). Wer auf dem Zweitälersteig wandert, braucht einegute Kondition. Belohnt wird der fleißige Wanderer mit immer neuen tollenLandschaften. Besonders gut: Nur ein Prozent des Weges ist auf Asphalt.
der Steig, -e Bergwanderweg
m“ttelalterlich aus der Zeit von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus
der Höhenmeter, - vertikale Distanz, die man beim Bergwandern geht
die Et„ppe, -n Teil einer Tour
der P¢nkt, -e hier: Stelle
belohnt werden m“t hier: außerdem bekommen
Stein, Wasser, Wald Auf dem Zweitälersteig
durch den Schwarz-wald laufen Wanderer
fast nie auf Asphalt6
5
7
das Heilbad, ¿er Ort mit Thermalwasser, das beimanchen Krankheiten hilft
die Str¡cke, -n Weg von einem Ort zu einemanderen
die Tagesetappe, -n Teil einer Tour, den man aneinem Tag macht
sch„ffen hier: machen können
das W¡lterbe Gebäude, Städte und Land schaf -ten in aller Welt, die man für dieMenschen in Zukunft schützensoll
das Laubwald- ≈ Gebiet, in dem es viele gebiet, -e Bäume mit großen Blättern gibt
die Et„ppe, -n Teil einer Tour
der Höhenmeter, - vertikale Distanz, die man beim Bergwandern geht
die F¡stungsstadt, ¿e Stadt mit einer besonders gut gesicherten Burg
Märkischer LandwegSeen sehen
Viele Seen sehen: Das ist das Motto des 217 Kilometer langen Märkischen Landwegs in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Durchschnittswanderer sollten zehn Tage planen, um ans Ziel zu kom-men. Es geht von dem Ort Feldberg durch den Naturpark Uckermärkische Seen, das Biosphärenreser-vat Schorfheide-Chorin, dann in den Nationalpark Unteres Odertal bis nach Mescherin an der polni-schen Grenze. Dieser Wanderweg ist perfekt für alle, die die Natur in vielen Facetten erleben wollen.
8
erleben hier: sehen; ≈ als Erfahrung machen
BahnreisenZugfahrten, die in Erinnerung bleiben
Vom Himmelreich ins Höllental: Besonders schön sinddie Namen der Orte und Landschaften an dieser Bahnstrecke.Von Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) fährt dieHöllentalbahn ins 76 Kilometer entfernte Donaueschingen imSchwarzwald. 268 Meter über dem Meer beginnt die wildeund romantische Strecke, ihr höchster Punkt liegt auf 893Meter – deshalb ist sie so steil wie keine andere wichtigeBahnstrecke in Deutschland. Anders als sonst, sitzen auf derFahrt in die Hölle immer zwei Lokführer in der Lokomotive.Sicher ist sicher.
Wie noch vor 100 Jahren fährt die Harzquerbahn durchdas höchste Gebirge Nord deutschlands. So hat die Fahrt aufder nur einen Meter breiten Gleisstrecke von Wernigerode(Sachsen-Anhalt) nach Nordhausen (Thüringen) etwasNostalgisches. Im Bahnhof Drei Annen Hohne steigen vieleFahrgäste um: Die Brockenbahn fährt von dort zum höchstenBerg Norddeutschlands, dem Brocken (1141 Meter).
Für viele sind sie die zwei romantischsten BahnstreckenDeutschlands: Auf den Strecken Mainz-Bingen-Koblenz-Kölnund Wiesbaden-Rüdesheim-Koblenz fährt die Bahn mittendurch das Mittelrheintal (siehe Tipp 26). Schlösser, Burgen undeine wilde Flusslandschaft – schöner kann Bahnfahren kaumsein.
das H“mmelreich, -e in vielen Religionen ein Ort, an den die gutenund religiösen Menschen nach dem Tod kom-men; auch: sehr schöner und angenehmer Ort
(der Tod, -e Ende des Lebens)das Hœllental, ¿er auch: schrecklicher Ort(die Hœlle in vielen Religionen ein Ort, an den die
Menschen nach dem Tod zur Strafe kommen)die Bahnstrecke, -n Weg zwischen zwei Orten, auf dem Züge fahrender P¢nkt, -e hier: Stelle; Ortsteil stark steigend oder nach unten fallendder L¶kführer, - Fahrer eines Zugesdas Geb“rge, - Gruppe von hohen Bergen
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Deutschland entdecken – Weimar
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Wenn mit dem Frühling die Touristen nach Weimar kommen,
verwandelt sich Henning Hacke in den Postboten Gottfried
Böttner, der Anfang des 19. Jahrhunderts für den Herzog Carl August
arbeitete. Er zieht die blau-gelbe Uniform eines Postboten an, dazu
eine Schirmmütze und rote Schuhe. Dann steigt er auf ein altes,
schwarzes Fahrrad und fährt zum Herderplatz, der den Namen des
Dichters Johann Gottfried von Herder trägt. Hacke stellt sich vor das
Hotel Sächsischer Hof, die erste Station seines Goethe-Spaziergangs,
und erzählt den Weimar-Besuchern, wie der berühmteste deutsche
Dichter in seiner Heimatstadt Frankfurt mit der Kutsche abgeholt und
zu seiner ersten Weimarer Wohnung gebracht wurde. 1775 war das,
wenige Monate nach der Veröffentlichung seines Bestsellers Die Lei-
den des jungen Werther (siehe Seite 64). Die Wohnung lag in diesem
spitzgiebeligen Haus. Insgesamt fünf Stationen gibt es auf Hackes
Wo alles Goethe ist
„Goethe ist der Mag-net, der die Massenach Weimar zieht.“
In Weimar schlägt für viele Deutschlands kulturelles Herz.
Auch 181 Jahre nach seinem Tod dominiert ein Mann das dortige Leben
wie kein anderer, hat Alia Begisheva in der thüringischen Kleinstadt
beobachtet: der Nationalschriftsteller Johann Wolfgang von Goethe.
die M„sse, -n hier: große Zahl von Menschens“ch verw„ndeln hier: im Aussehen ganz anders werden, weil
man ein Kostüm anziehtdie Sch“rmmütze, -n ≈ Mütze mit einem Schild, das die Augen vor
Sonnenlicht schütztdie K¢tsche, -n Wagen, der von Pferden gezogen wirddas Leid, -en hier: körperliche und psychische Schmerzensp“tzgiebelig ≈ mit spitzen Giebeln(sp“tz hier: so, dass das Giebeldreieck nicht breit ist)(der Giebel, - oberer, meistens dreieckiger Teil der Wand an
der schmalen Seite eines Gebäudes)
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Weimarer SommerKultur in der Stadt
Wer nach Weimar reist, erlebt die Kombinationvon Kultur und Stadt. Das gilt im Sommer nochstärker als sonst: Vom 1. Juli bis zum 31. Augustbietet die Stadt unter dem Titel „WeimarerSommer“ viele Veranstaltungen. In diesem Jahrsteht die Musik von Richard Wagner im Mittel -punkt (www.weimar.de/sommer).
historischem Spaziergang – an so vielen
Orten wohnte Goethe in Weimar.
Johann Wolfgang von Goethe ist in die-
ser Stadt allgegenwärtig. Ohne Goethe,
der als gerade berühmt gewordener Dich-
ter nach Weimar kam, gäbe es in dieser
Provinzstadt an dem Flüsschen Ilm auch
keinen Herder. Keine Anna-Amalia-
Bibliothek (siehe Deutsch perfekt 6/2013),
kein Bauhaus und keine Klassik Stiftung.
Auch der Dichter Friedrich Schiller und die
Komponisten Franz Liszt und Richard
Wagner würde man heute nicht mit Wei-
mar in Verbindung bringen. Weimar hätte
sich 1999 nicht Kulturstadt Europas nen-
nen dürfen. Und die Stadt hätte nach dem
Ende der Deutschen Demokratischen
Republik (DDR) auch nicht so schnell ihr
graues Gewand abgelegt und bald
geglänzt wie früher einmal. „Wenn Goe-
the in Weimar nicht 50 Jahre seines
Lebens verbracht hätte, würden auch wir
heute nicht hier stehen“, sagt Hacke.
„Goethe ist der Magnet, der die Masse
nach Weimar zieht.“
Auch Hacke wurde von Goethe inspi-
riert. Als Student kam er nach Weimar, um
an der berühmten Bauhaus-Universität
Bauingenieurwesen zu studieren. Um
diese Fachrichtung wurde die Kunstschule
1954 erweitert, zu DDR-Zeiten hieß sie
Hochschule für Architektur und Bauwesen.
Nach dem Studium blieb Hacke in Weimar,
arbeitete zuerst als Statiker, dann als Bau-
leiter. Viele der historischen Gebäude, die
restauriert und saniert wurden, habe er
betreut, sagt der 63-Jährige. Wieder war
Goethe der goldene Standard: „Wenn man
alte Häuser saniert, muss man sich auf
eine Zeit festlegen. In Weimar richtet man
sich danach, wie es hier zur Goethe-Zeit
aussah.“
Als Kulturstadt hatte Weimar auch zu
DDR-Zeiten ein hohes Prestige. Auch, weil
viele westliche Touristen in die Stadt
kamen. Die sogenannten Platten, die typi-
schen DDR-Hochhäuser, wurden in ganz
Ostdeutschland gebaut – nicht aber in
Weimar. Bei der Heizung gab es für die
Kulturstadt jedoch keine Ausnahme. Und
so färbte der Rauch der Kohleöfen die his-
torischen Fassaden grau. Geld für Renovie-
rungen gab es nicht, nur in kosmetische
Verbesserungen wurde manchmal inves-
tiert: Als DDR-Staatschef Erich Honecker
1975 zur 1000-Jahr-Feier nach Weimar
kommen sollte, strich man die Häuser ent-
lang der offiziellen Route bunt an – mit
einer Farbe, die für den Putz darunter
nicht geeignet war. „Hinterher ist sehr viel
kaputtgegangen“, sagt Hacke.
Heute ähnelt die Stadt einem Schmuck-
kästchen. Pastellfarbene historische Fas-
saden, viele Jugendstilvillen, ein großer
gepflegter Park an der Ilm und darin das
Gartenhäuschen, in dem Goethe auch ein-
mal wohnte. Das zeigt Wirkung: Während
aus anderen ostdeutschen Städten Men-
schen wegziehen, registriert Weimar
Bevölkerungszuwachs. Unter den Neuen
sind auch viele junge Menschen, vor allem
wegen der Bauhaus-Universität und der
Hochschule für Musik Franz Liszt (siehe
Deutsch perfekt 10/2011).
12
„llgegenwärtig überall und immer da
die Kl„ssik St“ftung ≈ Gruppe von Museen, his-torischen Gebäuden undParks mit dem Ziel, dieKultur aus der Zeit derWeimarer Klassik zu schützen
“n Verb“ndung hier: die Verbindung ver-br“ngen stehen
das Gew„nd, ¿er Kleidung; gemeint ist hier:Aussehen der Fassaden
„blegen ausziehen; hier: ändern
glænzen hier: in renoviertem, sehrgutem Zustand sein
das Bauingenieur- alle Studienbereiche, diewesen Teil des Berufs Bauinge nieur
sind
die F„chrich- spezielle Abteilung einestung, -en Sektors an einer Universität
erweitern hier: größer machen
der Bauleiter, - Person, die sich um dieRea lisierung eines Bau -projekts auf der Baustellekümmert
sanieren hier: ≈ reparieren undrestaurieren
g¶lden hier: höchste
s“ch f¡stlegen offiziell erklären, was gültigist
s“ch r“chten nach sich orientieren an
færben hier: grau machen
„nstreichen mit Farbe malen auf
der P¢tz, -e ≈ dünne Haut aus Wasserund Zement
ähneln ähnlich sein
die Jugendstilvilla, Villa aus der kunstge--villen schichtlichen Epoche zwi-
schen circa 1895 und 1906
W“rkung zeigen einen Effekt haben
der Bevœlkerungs- Wachsen der Zahl allerzuwachs, ¿e Einwohner
Goethe ist überall in WeimarDie Bronzefiguren von ihm und seinem
Freund Friedrich Schiller stehen aufdem Theaterplatz
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Provinziell bleibt Weimar trotzdem. Mal
radelt der Präsident der Klassik Stiftung
vorbei, mal die Bäckerin von nebenan.
Auch Goethe beklagte diese Verschlafen-
heit vor 200 Jahren – trotzdem kehrte er
von seinen Reisen durch Italien immer
wieder nach Weimar zurück.
Auch Henning Hacke kann sich nicht
vorstellen, woanders zu wohnen als in
Weimar. Zusammen mit seiner zweiten
Frau und einem zweijährigen Sohn lebt er
in einer 240-Quadratmeter-Wohnung in
einer der wenigen nicht sanierten Villen
gegenüber dem Römischen Haus, das
neben 15 weiteren Stationen in dieser
Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
„Eine kleinere Wohnung kann ich mir
nicht leisten“, sagt der Stadtführer und
lacht. Würde er in ein saniertes Haus zie-
hen, müsste er mit zwölf Euro pro Qua-
dratmeter Durchschnittsmiete rechnen –
fast so viel wie in Frankfurt am Main.
Als Mieter investiert er gern in seine Alt-
bauwohnung. Wie Goethe ist Hacke ein
Multitalent. Neben seinem Job als Baulei-
ter hat er schon in den 80er-Jahren Pup-
pentheater gespielt: „Zu DDR-Zeiten
konnte man so etwas noch parallel
machen, es gab nicht so einen Leistungs-
druck wie heute“, erzählt der 63-Jährige.
„Mein Chef wusste davon und hat mir frei-
gegeben.“ Zum Dank führte Hacke auch
bei jeder Betriebs- und Weihnachtsfeier
ein Stück auf.
Mit dem Puppentheater macht er heute
weiter: Schillers „Wilhelm Tell“, die
Grimmschen Märchen „Rumpelstilzchen“,
„Der gestiefelte Kater“ und „Rapunzel“,
Hauffs „Kalif Storch“ und viele andere sei-
ner Solostücke kann man in Theatern,
Schulen, auf Festivals oder auch im eige-
nen Wohnzimmer sehen. Als seine erste
Frau starb, mit der er vier Kinder hat, kam
die Lebenskrise. Drei Jahre hat Hacke
recherchiert. Dann kam er auf die Idee,
Gruppenführungen der besonderen Art
anzubieten: „Ich wollte mich von anderen
kostümierten Stadtführern unterscheiden
und habe beschlossen, kurze Anekdoten
über Goethe mit Silhouetten-Figuren
nachzuspielen.“ Sein Spazier-Theater fährt
auf dem Fahrrad mit: Im Nu holt der Post-
bote eine Minibühne mit weißem Vorhang
aus dem Köfferchen, und schon laufen
Goethe und seine Lebensgefährtin Chris-
tiane Vulpius aufeinander zu.
„Ich ging im Walde / So für mich hin /
Und nichts zu suchen / Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich / Ein Blümchen stehn /
Wie Sterne leuchtend / Wie Äuglein schön“,
liest Hacke das berühmte Gedicht, das
Goethe Christiane am 25. Kennenlerntag der
beiden von seiner Dienstreise schickte. „Das
Blümchen war Christiane“, sagt Hacke. „Das
Gedicht handelt vom eigentlichen Kennen-
lernen.“ Am Ende des Gedichts hat die
weibliche Figur einen dicken Bauch:
„Schwanger war sie gewesen“, schreit
Hacke, und das Publikum lacht, „und da hat
man sie rausgeschmissen aus ihrem schö-
nen Haus am Frauenplan.“
Weil der frisch geadelte Goethe eine
bürgerliche Frau geschwängert hatte,
musste er aus der Dienstwohnung auszie-
hen, die ihm Herzog Carl August zur Verfü-
gung gestellt hatte. Später heiratete der
Dichter seine Geliebte, und das Haus
wurde ihm komplett überlassen. Heute ist
es ein Museum, Weimars Hauptattraktion
und eine Station auf Henning Hackes Spa-
ziergang durch die Stadt Goethes. 2
Deutschland entdecken – Weimar
SCHWER
radeln südd. mit dem Fahrrad fah-ren
beklagen hier: sagen, dass manunzufrieden ist wegen
die Verschlafenheit hier: ≈ Ruhe; Langweiligkeit
zur•ckkehren zurückkommen
das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in allerWelt, die man für die Men -schen in Zukunft schützensoll
die [ltbauwoh- Wohnung in einem nung, -en historischen Gebäude
der Leistungsdruck (psychischer) Stress, vielArbeit in kurzer Zeit machenzu müssen
aufführen vor Publikum zeigen
recherchieren genaue Informationensuchen
“m Nu in sehr kurzer Zeit
die Lebensgefähr- Lebenspartnerintin, -nenSo für m“ch h“n ≈ ohne Ziel
Das war mein S“nn. Das wollte ich. / Das warmeine Absicht.
der Sch„tten, - ÷ Licht der Sonne
leuchtend hier: hell; freundlich
rausschmeißen hier: unfreundlichsagen, dass sie ausziehensollen
fr“sch hier: vor kurzer Zeit
geadelt so, dass man einen aristo-kratischen Titel bekommenhat
schwængern schwanger machen
der H¡rzog, ¿e Aristokrat, der eine Regionregiert
zur Verfügung erlauben, dass etwasst¡llen benutzt wird
überl„ssen hier: benutzen lassen
Goethe und Christiane Vulpius im PuppentheaterHenning Hackes Führungen durch Weimar sind etwas Besonderes
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Trier2000 Jahre Stadt
Diese Stadt ist alt. Sehr alt: Der Legende nach lebten schon 2050 vorChristus die ersten Menschen an der Stelle des heutigen Trier (Rheinland-Pfalz) – 1300 Jahre vor der Gründung Roms. Zum Trost für die Römer mussallerdings gesagt werden: Die heutige Stadt Trier haben die Römer gegrün-det, vor mehr als 2000 Jahren. Viele berühmte Bauten wie die Porta Nigra,die Konstantin-Basilika und die Barbarathermen haben sie hinterlassen.Diese und die Gebäude, die dann auf Ruinen mancher Römerbautenerrichtet wurden, sind seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
z¢m Trost hier ironisch: ≈ um die Enttäuschung zu kompensieren
hinterl„ssen hier: ≈ zurücklassen
err“chten bauen
das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt, die man für dieMenschen in Zukunft schützen soll
PassauEin Ort, drei Flüsse
Drei Flüsse vereinigen sich in Passau (Bayern): Donau, Inn und Ilz. Spannend macht dieStadt aber nicht nur das viele Wasser. Das historische Zentrum haben italienische Bau-meister vor 350 Jahren nach einem großen Feuer gebaut. Dort sind auch die meistenSehenswürdigkeiten: Kirchen, die Residenz, das Rathaus und Museen. Höher als allesandere ist der berühmte Stephansdom. Zu viele kulturelle Angebote? Dann machen Siedoch eine Pause direkt am Ufer des Inns. Das Panorama ist fantastisch.
EisenhüttenstadtSozialismus in Stein
Hollywoodstar Tom Hanks war von Eisenhüttenstadt begeistert. Wäh-rend einer Pause bei den Dreharbeiten zum Film Wolkenatlas fuhr ervon Berlin durch Brandenburg bis an die polnische Grenze. In Eisen-hüttenstadt angekommen, nahm er mit Mütze und großer Brille aneiner Stadtführung teil. Er sah einen Ort, der in den 50er-Jahren alserste sozialistische Stadt der Deutschen Demokratischen Republikgebaut wurde – mit Arbeiterhäusern, einem riesigen Stahlwerk, aberauch Parks und einem Theater. Auch die typischen Plattenbautenkamen bald dazu. Heute kämpft Eisenhüttenstadt um Einwohner undArbeitsplätze. Eine interessante Geschichte, die noch lange nichtbeendet ist.
begeistert sein hier: sehr schön finden; toll finden
die Dreharbeiten Pl. das Machen eines Films
riesig sehr groß
das Stahlwerk, -e Werk, in dem man Metall hart macht und so Stahl her-stellt
der Pl„ttenbau, -ten (meistens) hohes Haus aus Betonplatten(die Betonplatte, -n flaches Stück aus einer Substanz, die mit Wasser
gemischt wird und nach dem Trocknen sehr hart wird)
Bauen im SozialismusIn Eisenhüttenstadt können Besucher
deutsche Geschichte erleben
Überall Wasser Der Inn ist nur einervon drei Flüssen inPassau
Mehr als 1600 Jahre altDer Dom von Trier ist eine der
größten Kirchenanlagen Europas
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s“ch vereinigen hier: zu einem Fluss werden
der Baumeister, - früher Titel der Person, dieein großes Gebäude baute
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Deutschland entdecken – seine Städte
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Freiburg im BreisgauDeutschlands sonnigste Stadt
Warum ist dort immer gutes Wetter? Das fragen sich viele, wenn sie in den Nachrichten denWetterbericht sehen. Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) hat nämlich so viele Sonnen-stunden wie kaum eine andere Stadt Deutschlands – etwa 1700 pro Jahr. Das Wetter ist nur einGrund von vielen für einen Besuch im Südwesten Deutschlands: Auch mit seiner Altstadtbegeistert Freiburg viele Besucher. Typisch für Freiburg sind die dortigen Bächle. Diese kleinenkünstlichen Kanäle fließen durch die Straßen der Stadt – seit fast 900 Jahren, sagen Archäo-logen. Eine historische Rarität!
GoslarPerfekt für Hollywood
Gerade erst war George Clooney da: Für den neuesten Film des Hollywoodstars,The Monuments Men, war Goslar (Niedersachsen) die perfekte Kulisse. In des-sen historischem Zentrum stehen nämlich mehr als 1500 Fachwerkhäuserunterschiedlicher Epochen. Bei Touristen beliebt ist auch das Glockenspiel, des-sen Figuren viermal täglich die Geschichte des Bergbaus und der Stadt erzäh-len. Der Bergbau war für die Stadt sehr wichtig. Das dokumentiert heute nochdas alte Erzbergwerk Rammelsberg im Süden der Stadt. Mehr als 1000 Jahrelang war es ununterbrochen in Betrieb, so lang wie kein anderes Bergwerk.Heute ist es ein Besucherbergwerk. Gemeinsam mit dem Goslarer Stadtzentrumsteht es auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
SchleswigMarktplatz der Wikinger
Für Wikinger war dieser Ort wichtig. Im heutigen Schles-wig (Schleswig-Holstein) handelten sie vor mehr als 1000Jahren mit ihren Waren. Noch heute können Besucher dieWikingerkultur erleben – zum Beispiel vom 26. bis 28. Julibei den Wikingertagen. Auch ein Besuch im nahen Bus-dorf, im Wikinger Museum Haithabu, lohnt sich. Zu sehenist eine Ausstellung über das Leben der Wikinger, dieauch historische Wikingerhäuser beinhaltet. Jünger istdas bekannteste Exponat des Archäologischen Landes-museums im Norden von Schleswig: eine der berühmtes-ten Moorleichen Deutschlands, der „Junge von Windeby“.
Gut für sonnige TageDie Freiburger Wasserkanäle
Kämpfende WikingerIn Schleswig können
Besucher ihreKultur live
erleben
Fachwerkhäu-ser in Gloslar Davon stehenin dem Ort mehr als 1500
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begeistern hier: ≈ gut gefallen
die Kul“sse, -n hier: Ort/Umgebung, wo ein Film spielt
das F„chwerkhaus, ¿er spezielle Architektur: Man kann an der Außenseite eines Hauses dieHolzteile sehen (Foto oben).
das Gl¶ckenspiel, -e mechanische Konstruktion, die zu bestimmten Zeiten eine Melodie mit Glocken spielt
(die Gl¶cke, -n Gegenstand aus Metall, der einen Laut produziert)
der B¡rgbau Suchen und Herausholen von Salz, Mineralien und Metallen aus einemBerg
das Erzbergwerk, -e Gänge und technische Konstruktionen für den Erzbergbau unter der Erde
(das Erz, -e Mineral, das Metall enthält)
¢nunterbrochen ohne Pause
das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt, die man für die Menschen in Zukunftschützen soll
be“nhalten enthalten
das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird
die Moorleiche, -n Körper eines toten Menschen, der in einem Moor gefunden wurde(das Moor, -e Landschaft mit sehr nassem Boden)
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„Ihr entscheidet, wann und wo ihr
anlegt“, sagt der freundliche Herr, der
uns vor dem Start einen kurzen Kurs im
Hausbootfahren gibt. Und damit gibt er
auch unserer Reise schon das Motto. Ohne
Plan und Ziel fahren wir über die Seen-
platte – einfach die Seele baumeln lassen
oder vielleicht doch lieber die Angelrute.
Denn das Nächste, was der Vermieter bei
der Übergabe des Bootes gesagt hat, war:
„Wenn ihr euch selbst versorgen wollt,
dann ist das euer Kühlschrank.“ Dabei
zeigte sein Finger nicht in Richtung der
kleinen, aber gut eingerichteten Küche,
sondern nach unten: auf das Wasser.
Der kleine Spaß ist im Mietpreis inklu-
sive. Die Fische, die man aus dem See
holt, sind das auch – wenn man die
nötigen Dokumente hat: Den Touristen -
fischereischein haben wir gleich im Büro
der Verleihstation gekauft, und eine
Angelkarte haben wir auch. Barsch,
Hecht, Zander, Wels und Schleie sind nur
ein paar der Fischarten, die uns der
Nimm mich mit, Kapitän, aufdie Reise!
Die Mecklenburgische
Seenplatte ist ein
Eldorado für Wasser-
sportler. An mehreren
Orten kann man Haus-
boote mieten – und
ohne Bootsführer-
schein fahren.
Rasso Knoller hat es
ausprobiert.
die M¡cklenburgische Region mit vielen SeenSeenplatte in Mecklenburg-Vor -
pommern
das Hausboot, -e Boot mit Küche, Bettenund anderen Möbeln,das man als Wohnungbenutzen kann
„nlegen hier: ankommen aneiner Stelle, wo man einBoot so stabil machenkann, dass es nicht weg-schwimmt
einfach hier: nichts anderes als
die Seele baumeln nichts tun; sichl„ssen erholen
die [ngelrute, -n ≈ Gerät, mit dem manFische aus dem Wasserholt
die Übergabe, -n hier: Moment, in demder Mieter das Boot vomVermieter bekommt
s“ch s¡lbst vers¶rgen hier: sich aus der NaturLebensmittel besorgen
der Tour“stenfischerei- schriftliche Bestätigung,schein, -e dass man in Deutschland
für eine spezielle ZeitFische fangen darf
die Verleihstation, -en Ort, an dem man etwasleihen oder mieten kann
die [ngelkarte, -n Erlaubnis, in einem Seeoder Fluss Fische zu fan-gen
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Deutschland entdecken – auf und am Wasser
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der F„ll, ¿e hier: Beispiel
die G¡ldver- von: Geld verschwenden =schwendung, -en hier: Geld für eine falsche
Sache ausgeben
s¶nnenbaden in der Sonne liegen
das Steuer, - hier: Gerät, mit dem man dasSchiff in verschiedeneRichtungen bewegen kann
MüritzNationalpark mit Anschluss
Der zweitgrößte See Deutschlands liegt inMecklenburg-Vorpommern. Ohne speziellenFührerschein können Urlauber dort Ferien aufdem Hausboot machen. Schon nach einer zwei-bis dreistündigen Einweisung kann es losge-hen. Das Angebot ist groß: Da ist die wunder-bare Landschaft des Nationalparks. Am Wasserliegen aber auch viele hübsche Dörfer undKleinstädte. Wer lieber etwas sportlicher unter-wegs sein will: Die Mecklenburgische Seenplat-te mit ihren idyllischen Wasserstraßen ist auchfür Kanufahrer ideal. Wassersportler können bisins 150 Kilometer entfernte Berlin oder in dieandere Richtung bis zur Ostsee paddeln.
das Hausboot, -e Boot mit Küche, Betten undanderen Möbeln, das man alsWohnung benutzen kann
die Einweisung, -en von: einweisen = hier: zeigen,wie alles funktioniert
losgehen hier: beginnen, zu fahren
die M¡cklenburgische Region mit vielen Seen inSeenplatte Mecklenburg-Vorpommern
p„ddeln ein Boot mit einem langenGegenstand aus Holz durchsWasser bewegen
Vermieter als möglichen Fang nennt.
Glaubt man seiner enthusiastischen
Rede, dann müssen unter unserem Boot
sehr viele Fische schwimmen. Trotzdem:
Unser Fall zeigte, dass die Investition in
Angel und Angelschein Geldver -
schwendung war. Gefangen haben wir
nichts.
Aber wir haben den Fischen auch sehr
große Chancen gegeben, geangelt haben
wir nämlich kaum. Denn wir hatten viel
zu viel anderes zu tun. Lesen, sonnenba-
den oder einfach in die Luft schauen –
und dann wieder ans Ufer. Schließlich
mussten wir uns von all den besonders
anstrengenden Aktivitäten auch wieder
erholen. Nudeln schmecken zum Abend -
essen auch sehr gut.
Ach ja: Und einer musste immer am
Steuer stehen oder sitzen. Einen
Bootsführerschein hat keiner von uns.
Aber den braucht man auch nicht, wenn
man mit dem Hausboot auf der
Seenplatte unterwegs ist. Im Internet war
Willkommenim Land der
Langsamkeit!
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Land der Seen und Kanäle Mecklenburg lässt sich perfektvom Wasser aus entdecken,vom Hausboot (hinten) genausowie vom Kajak aus (vorne)
7/13
auf der Seite unseres Verleihers zu lesen,
dass wir „schnell mit der Gelassenheit
eines erfahrenen Skippers am Ruder ste-
hen werden“. Das war nicht gelogen. Der
Grund dafür war aber nicht unsere
Lässigkeit, sondern der, dass wir die
sagenhafte Höchstgeschwindigkeit unse-
res Boots von zehn Kilometern pro Stunde
kein einziges Mal getestet haben. Wie
gesagt, wir hatten anderes zu tun: lesen,
sonnen, faulenzen und ein bisschen
rumschauen. Willkommen im Land der
Langsamkeit!
Schön ist es nämlich schon auf der
Mecklenburger Seenplatte. Ein Wäldchen
links, einmal auch mit Reh, eine Wiese
rechts, meistens mit Kühen, vor uns ein
Kirchturm, immer backsteinrot. Biber
haben wir auch gesehen und ganz viele
Vögel, von denen niemand von uns die
Namen kannte.
Wo genau wir mit unserem Boot unter-
wegs waren, wusste von uns am Ende
keiner mehr so genau. Gut, in Unter -
göhren am Fleesensee haben wir das
Boot bekommen. Dorthin haben wir es
nach einer Woche auch wieder zurückge-
bracht. Wie aber die Seen, Flüsse und
Kanäle alle hießen, die wir in der
Zwischenzeit durchfahren haben, daran
erinnerte sich zum Schluss keiner mehr.
Aber wir hatten genug zu tun: lesen, son-
nen, faulenzen, baden …
Das Anlegen an einer Marina sei gar
nicht schwer, hat uns der Herr vom
Verleih am Anfang gesagt. Ausprobiert
haben wir es nicht oft. Wir haben lieber
irgendwo in einer ruhigen Bucht den
Anker geworfen. Auch wenn „werfen“
hier das ganz falsche Wort ist. Der Anker
wird beim Hausboot nämlich ganz vor-
sichtig mit einer Winde ins Wasser gelas-
sen. Mit der wird er dann auch wieder an
Bord geholt.
Eine Sache haben wir nicht auspro-
biert, aber der Veranstalter hat uns
gesagt, dass auch das geht: Auf einem
Hausboot kann man heiraten. Ein
Vertreter des Standesamtes Röbel traut
dann das Brautpaar. Die Stadt muss man
nicht kennen: Sie hat wenig mehr als
5000 Einwohner, ist damit aber noch eine
der zehn größten der Region. Einen
Vorteil hat die Hochzeit auf dem Boot:
Wer gleich beim Ja-Wort Schwankungen
ausgleichen muss, der sollte für das
gemeinsame Leben vorbereitet sein.
Und es geht noch besser: Der evange-
lische Pastor von Rechlin kommt auch
gern an Bord, fährt mit dem Brautpaar
über den See und spricht dann mit feier-
lichen Worten den Brautsegen in einer
der Dorfkirchen am Ufer. Ein verlockendes
Angebot. Vielleicht sollte ich bald mal
wieder eine Hausboottour über die
Seenplatte machen … 2
die Gel„ssenheit Ruhe; ÷ Nervositätder Sk“pper, - Kapitän einer Jachtdas Ruder, - hier: Gerät, mit dem man
das Schiff in verschiedeneRichtungen bewegen kann
die Læssigkeit, -en von: lässig = unkompliziert;nicht nervös
sagenhaft hier ironisch: so, dass manüberrascht ist
die Höchstge- maximale Schnelligkeitschwindigkeit, -enfaulenzen faul sein; sich ausruhenr¢mschauen kurz für: herumschauendas Reh, -e braunrotes Tier, das meis-
tens in Gruppen im Waldlebt („Bambi“)
die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächstb„cksteinrot rot wie die Backsteine, aus
denen die Kirchen gebaut sind
(der B„ckstein, -e ≈ im Feuer hergestellterStein für den Hausbau)
der Biber, - ≈ braunes Tier, das gutschwimmen kann und ausBäumen Mauern baut
die Marina, -s engl. Jachthafensei Konj. I von: seindie B¢cht, -en Teil des Meeres oder eines
Sees, der auf drei SeitenLand hat
der [nker, - schweres Ding aus Metall,das an einer Kette vomSchiff auf den Boden gelas-sen wird, um dieses an sei-nem Platz zu halten
die W“nde, -n technische Konstruktion,mit der man Schweres zie-hen kann
der Vertreter, - hier: Person, die imStandes amt arbeitet
trauen hier: ein Paar in einerZeremonie verheiraten
das Brautpaar, -e Mann und Frau kurz vor undam Tag ihrer Hochzeit
die Schw„nkung, hier: starke Bewegung eines-en Schiffes; gemeint ist auch:
starke Änderung der Gefühlein einer Liebesbeziehung
ausgleichen hier: eine Balance herstel-len, um sicher zu stehen;gemeint ist auch: Kompro -misse machen können, umeine Balance in der Be -ziehung herzustellen
der P„stor, Person, die in der evangeli -Pastoren schen Kirche religiöse
Aufgaben hatder Brautsegen Bitte um Gottes Schutz oder
Hilfe für das Brautpaarverl¶ckend so, dass man Lust bekommt,
etwas zu tun
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Ahlbeck auf UsedomHistorische Brücke
Fotografen lieben Motive wie dieses:eine Brücke, die ins Meer führt – miteinem weißen Pavillon. Es ist die histo-rische Ahlbecker Seebrücke, dasWahrzeichen der Stadt. Sie liegt inMecklenburg-Vorpommern direkt an derpolnischen Grenze auf der Insel Usedom.Nicht nur im Sommer liegen Badegästeam Strand. Im Winter treffen sich dortLeute zum Eisbaden. Wegen seiner klas-sizistischen Gebäude ist Ahlbeck aucharchitektonisch interessant. Das Seebadist übrigens eines von drei sogenanntenKaiserbädern. Die anderen beiden,Heringsdorf und Bansin, liegen ganz inder Nähe. Auch dort sehen Besucher dieextravagante Bäderarchitektur.
das Wahrzeichen, - Gebäude oder Gegen -stand, der das Symbol füreinen Ort ist
das Seebad, ¿er Ort am Meer, wo man sicherholen kann
das Kaiserbad, ¿er Name für einen Ort amMeer, wo sich früherMonarchen und Aristo -kraten erholten
Bodensee Eine saubere Sache
29 Badestellen hat die Europäische Unionam Bodensee 2012 getestet – 26 bekamendie Bestnote. Schwimmen ist eine saubereSache im größten und tiefsten deutschenSee. Aber nicht nur das saubere Wasser,auch die schöne Landschaft lädt zu einemBesuch der Region ein. Ausflüge nachÖsterreich und in die Schweiz sind auchkein Problem, denn Teile des Sees liegen indiesen Ländern.
Ahlbecker SeebrückeDie älteste ihrer Art
in Deutschland
20
21
MITTEL
Deutschland entdecken – auf und am Wasser
Sprung ins Wasser Am Bodensee gibt es extremviele Möglichkeiten dazu – esist Deutschlands größter See
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Die einen fahren immer nach Sylt. Die anderen nur nach Rügen.
Was ist der Unterschied zwischen den beiden Urlaubsklassikern?
Claudia May bittet die beiden Inseln zum Duell.
Das Inselduell
Wer sollte nach Sylt fahren?
Wer Luxus mag, findet ihn hier. Auf Sylt gibt es teure Hotels, Restaurants undGeschäfte. Aber es gibt auch Zimmer in Privathäusern für wenig Geld.Außerdem hat Sylt drei Jugendherbergen und sieben Campingplätze. Rund einDrittel der Insel ist mit Dünen bedeckt. Die Uwe-Düne in Kampen ist mit 52,5Metern die höchste Stelle der Insel. Ein Spaziergang im NationalparkSchleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist ein besonderes Erlebnis (sieheDeutsch perfekt 5/2012). Nördlich von Rantum ist außerdem eines der schöns-ten Vogelschutzgebiete Norddeutschlands. Badespaß ist an den Strändennatürlich auch garantiert.
bed¡ckt hier: voll mit
das Erlebnis, -se von: erleben = hier: sehen und darin spazieren gehen
das Vogelschutzgebiet, -e Gebiet, in dem man die Natur nicht ändern darf, z. B. keineStraßen bauen, und so das Leben spezieller Vogelarten schützt
Wer sollte nach Rügen fahren?
Wer Ruhe sucht, ist auf Rügen richtig. Es gibt Luxushotels, aber auch viele schöneFerienwohnungen und 19 Campingplätze. Jeder Ort der Insel ist maximal siebenKilometer vom Wasser entfernt. Badespaß ist also sicher. Sehr schön ist zumBeispiel die Schaabe, ein feiner Sandstrand zwischen den Halbinseln Wittow undJasmund. Auch Wellnessangebote gibt es viele. Bei vielen Anwendungen wird dietypische Rügener Heilkreide benutzt. Auf der Insel gibt es große Wälder, in denenman spazieren kann – wie auch in den Nationalparks. Architektonisch interessantist die „Weiße Stadt“ Putbus im Süden der Insel mit ihren klassizistischen Häusern.
die H„lbinsel, -n Land, das mit drei Seiten am Wasser liegt
die [nwendung, -en hier: Therapie
die Heilkreide Substanz aus Kreide, so ähnlich wie Mehl, die bei speziellen Krankheitenhelfen soll
Typisch Sylt Das Rote Kliff (oben) und eines der vielen Reetdachhäuser (unten) Typisch Rügen Der Kreidefelsen Königsstuhl (oben) und die Strandpromenade Binz (unten)
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Deutschland entdecken – Sylt und Rügen
wo zu finden
Größe
Einwohner
durchschnittliche
Maximaltemperatur
im August
Sonnenstunden
pro Jahr
wichtigste Ferienorte
Gäste 2012
Übernachtungen 2012
Strände
Radwege
Nationalparks
Sehenswürdigkeiten
Veranstaltungen
Promifaktor
berühmte Gäste
wichtiger Ort
für Prominente
Wohnen
typisch
größtes Problem
typisches Souvenir
Anreise möglich mit
Ostsee, Mecklenburg-VorpommernNordsee, Schleswig-Holstein
926 Quadratkilometer (größte deutsche Insel)circa 99 Quadratkilometer
Vorpommerische Boddenlandschaft und Jasmund
hohe Arbeitslosigkeit, speziell im Winter
Binz, Sellin, Göhren, Sassnitz
Rügener HeilkreideAufkleber, der die Form der Insel hat
Autozug, Bahn, Fähre, Flugzeug
Caspar David Friedrich, Gerhart HauptmannHermann Hesse, Marlene Dietrich, Brigitte Bardot,Gunter Sachs, Ex-Kaiserin Soraya …
circa 67 000
20,4 Grad
rund 2000
Hörnum, Kampen, Keitum, Westerland
Kampen, auch bekannt als Saint-Tropez des Nordens
circa 20 000
19,7 Grad
rund 1750
1,3 Millionen
5,9 Millionen
841 579
6 550 112
300 Kilometer
Gibt es nicht.
niedrighoch
56 Kilometer Sandstrände, 27 KilometerNaturstrände und 2,8 Kilometer Boddenstrände
40 Kilometer Sandstrände
Auto, Bahn, Bus, Fähre, Flugzeug (meistens bisRostock)
Ein Quadratmeter im Osten der Insel kostet circa2000, im Westen 1300 Euro.
Kampen hat die höchsten ImmobilienpreiseDeutschlands: circa 35 000 Euro pro Quadratmeter
Kreidefelsen, in der Natur oder auf dem Bild vonCaspar David Friedrich
Haus mit traditionellem Dach aus Reet
Jedes Jahr verliert die Insel Land an die Nordsee.
Klassik am Meer, Promenaden- und Hafenfeste,Theatersommer in Putbus, Störtebeker Festspielein Ralswiek
Musik am Meer, Surf-World-Cup vor Westerland,Gourmet-Festival, Polo-Turnier in Keitum
Jagdschloss Granitz, Kap Arkona, historische BahnRasender Roland, Kreidefelsen, ResidenzstadtPutbus, Seebad Prora, Selliner Seebrücke
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
200 Kilometer
Altfriesisches Haus, Leuchttürme, Kirchen, RotesKliff, Sylter Heimatmuseum, Wanderdünen, Watt
der B¶dden- Strand an einerstrand, ¿e flachen Lagune
mit einer klei-nen Verbindungzum Meer
das W„ttenmeer, -e hier: Teil desMeeres mitspe ziellem Bo -den, der beiniedrigemWasser sehrweich und nassist.
das [ltfriesische Haus, das imHaus traditionellen
Stil der RegionFrieslandgebaut ist
der Leuchtturm, ¿e Turm an derKüste, dessenLicht denSchiffen denWeg zeigt
das Jagdschloss, ≈ kleines ¿er Schloss, von
dem aus man früher zu Jagden startete
(die Jagd, -en von: jagen =Tiere fangenund totmachen)
der Kreidefelsen, - großer Stein ausKreide
(die Kreide hier: weicher,weißer oderhellgrauerStein)
das Seebad, ¿er Ort am Meer,wo man sicherholen kann
die Promenade, -n schöner, breiterWeg
die F¡stspiele Pl. ≈ Festival
der Pr¶mifaktor, ≈ Effekt, der -en macht, dass
viele Promis kommen oder sich für eine Sache interes-sieren
(der/die Pr¶mi, -s kurz für:Prominente(r) =sehr bekanntePerson)
die Kaiserin, -nen oberste Monar -chin
der Immobilien- Preis für einpreis, -e Gebäude oder
ein Stück Land
das Reet norddt. getrocknetes,dickes Gras, dasan Seeufernwächst
der Aufkleber, - Zettel, den manauf etwas kle-ben kann
die Heilkreide Substanz ausKreide, so ähn-lich wie Mehl,die bei speziel-len Krankheitenhelfen soll
SyltWest-Klassiker
RügenOst-Klassiker
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Loreley Romantisch auf dem Rhein
Jemandem beim Singen zuzuhören, ist nicht ganz ungefährlich.Speziell in Rheinland-Pfalz nicht, wenn man ein Schiff auf demRhein lenkt, so die Legende. Die Loreley, eine Nixe, soll ihre blon-den Haare oft auf dem Felsen am Rhein gekämmt haben, der soheißt wie sie. Dabei hat sie gesungen. Für die Männer auf denSchiffen war das fatal: Sie achteten wegen der schönen Liedernicht mehr auf die gefährliche Strömung – und ihre Schiffe san-ken. Heute hilft moderne Technik den Kapitänen. Außer demLoreley-Felsen sehen Ausflügler im Mittelrheintal vom Schiff ausromantische Täler, Burgen und Weinberge. Die Köln-DüsseldorferRheinschifffahrt bietet zum Beispiel Linienfahrten an, aber auchspezielle Panoramafahrten (www.k-d.de). Andere Anbieter kombi-
nieren den Rhein auf Kreuzfahrten noch mit anderen Flüssen. Auchvom Zug aus haben Reisende einen tollen Blick auf dasMittelrheintal, das zum UNESCO-Welterbe gehört (siehe Tipp 11).
l¡nken hier: ≈ als Kapitän fahren
die N“xe, -n Fantasiefigur mit dem Körper einer Frau und dem Schwanz eines Fisches
(der Schw„nz, ¿e langes, meistens schmales Teil am Ende des Rückensoder des Körpers von Tieren)
s¶ll … gekæmmt haben man sagt, dass … gekämmt hat(kæmmen die Haare mit einem Kamm pflegen)
der F¡lsen, - großer Stein
dabei hier: gleichzeitig
die Strömung, -en (schnelle) Bewegung von Wasser oder Wind
die Kreuzfahrt, -en Urlaubsreise mit einem großen Schiff, bei der man inverschiedenen Häfen an Land geht und Ausflüge macht
das W¡lterbe Gebäude, Städte und Landschaften in aller Welt, dieman für die Menschen in Zukunft schützen soll
gehören zu ≈ ein Teil sein von
RheinromantikHoch über dem Flussliegt Burg Katz, dahinterdie berühmte Loreley
26
25
Travemünde StrandBaden wie Wagner
Der Komponist Richard Wagner, die Schriftsteller Franz Kafka undThomas Mann – sie alle haben den Ostseestrand in Lübeck-Travemünde (Schleswig-Holstein) besucht. Heute findet man an dem1,6 Kilometer langen Strand besonders viele Gäste ausNorddeutschland. Von Hamburg aus fährt die Bahn nämlich zumBeispiel in etwas mehr als einer Stunde an den Strand. Dort gibt esnicht nur Wasserspaß, sondern auch etwas für die Augen: GroßeFrachtschiffe und Fähren fahren auf ihrem Weg zur Trave direkt anden Badegästen vorbei: die große, weite Welt fast zum Greifen nah.Travemünde hat auch eine schöne Hafenpromenade und sehr netteCafés. Lübeck mit seinem berühmten historischen Zentrum ist nur20 Kilometer weit weg – und mit der Bahn sehr schnell zu erreichen.
Schwimmen neben Schiffsgiganten In Travemünde-Strand gehören
große Fähren zum Alltag
24
Diesen Text können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen& Hören
das Fr„chtschiff, -e Schiff für den Warentransportz¢m Greifen nah leicht zu erreichendie Hafenpromenade, -n schöner, breiter Weg am Hafen
Das Getränk für den Strand„Mein Sommertipp: Paranagua“
Ich empfehle den Cocktail Paranagua. Der ist sehr lecker– und jeder kann ihn selbst mischen: 4 cl Gordon’s Gin,2 cl Captain Morgan Coconut Rum, 2 cl Zitronensaft, 1 cl Blue Curaçao und auffüllen mit Ananassaft.
Frank Helmboldt ist Chef der Globetrotterbar in Göhrenauf der Insel Rügen.
auffüllen vollmachen
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MITTEL
Deutschland entdecken – auf und am Wasser
Wasserrouten
Fast immer direkt am Wasser fahren auch Radfahrer auf den nach einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs
fünf populärsten Radwegen:
Seit Jahren ist der Elberadweg die Nummer eins der deutschen Radwege. Auf einerLänge von 840 Kilometern führt er immer am zweitgrößten Fluss im Land entlang,
von Bad Schandau (Sachsen) bis Cuxhaven (Niedersachsen). Radfahrer erleben ihr blau-es Wunder – nicht nur wegen der bekannten Brücke mit diesem Namen, an der sie in Dres-den vorbeifahren. Auch andere interessante Städte wie Magdeburg und Hamburg liegenan dem Weg, und sehr viel Natur: die Vogelwelt im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbegenauso wie der Nationalpark Wattenmeer am Ender der Route.
Einen kompletten Fluss entlangfahren: Auf dem 600 Kilometer langen, sehr gutausgestatteten Main-Radweg ist das möglich. Zu sehen ist viel Natur, denn der
Fluss geht durch Mittelgebirge wie die Fränkische Schweiz. Außerdem am Wegesrand:Bamberg, die heimliche Hauptstadt des Bieres – und die Metropole Frankfurt am Main.
Grüne Täler bis zum Horizont. Burgen und Schlösser, Wind- und Wassermühlen.Fachwerkhäuser in Nienburg und das Renaissance-Rathaus von Bremen. Und am
Ende die Nordsee: Das ist das Programm auf dem Weser-Radweg. Keine schwere Tour: Aufder 500 Kilometer langen Route geht es fast nie hinauf oder hinunter.
Auf 609 Kilometern führt der Donauradweg am zweitgrößten Fluss Europas ent-lang. Kurze Zeit nach dem Start in Donaueschingen (Baden-Württemberg) ver-
schwindet das Wasser an 150 Tagen im Jahr im Boden. Wenig weiter ist es wieder da. Burg -ruinen, der höchste Kirchturm der Welt in Ulm, bis zu 80 Meter hohe Felswände am Donau-durchbruch, fast 1000 Denkmäler in Regensburg und am Ende die Drei flüssestadt Passau(siehe Tipp 14) an der Grenze zu Österreich. Wer noch nicht genug hat, kann weiterfahrenbis Ungarn.
1095 Kilometer: Der Ostseeküsten-Radweg braucht Zeit. Von Flensburg an derdeutsch-dänischen Grenze geht die Reise bis Ahlbeck an der deutsch-polnischen
Grenze. Weiße Sandstrände und die Welterbe-Städte Wismar und Stralsund in Mecklen-burg-Vorpommern sind Teil des Programms. Über die Halbinsel Fischland-Darß-Zingstwechselt die Route dann auf die Insel Rügen (siehe Tipp 23) und auf die Insel Usedom(siehe Tipp 21). Viel Wasser – aber auch viel Wind.
Kölner PanoramaStadtstrand
Direkt gegenüber dem berühmten Kölner Dom liegen in diesem Sommer wiederrund 1100 Tonnen feiner Sand. Sie gehören zum Cologne Beach Club(www.km689.de), der seit Mai offen ist. Auf Stühlen, Sofas, großen Betten undHängematten kann der Besucher sitzen oder liegen, ein Bier trinken und eineKleinigkeit essen. Stadtstrände gibt es natürlich auch in anderen Metropolen. Sozum Beispiel den Frankfurter Citybeach auf einem Parkhaus im Zentrum und inBerlin das Badeschiff und die Strandbar Mitte an der Spree. Sehr vieleStadtstrände in ganz Deutschland stellt www.citybeach.de vor.
Den Dom im BlickGroßstadtspaß in
Köln am Rhein
Insel JuistLang und dünn
17 Kilometer – so lang ist die Nordseeinsel Juist (Niedersachsen). Breit ist sie nurzwischen 500 und 900 Metern. So ist das Meer dort immer in der Nähe. Urlaubersollten früh buchen: Man kann zwar in fast jedem Haus auf der Insel ein Zimmermieten, aber in der Saison sind die Unterkünfte schnell weg. Um auf die Insel zukommen gibt es nur zwei Möglichkeiten: die Fähre von Norden-Norddeich – undein kleines Flugzeug. Übrigens: Auf Juist dürfen keine Autos fahren. Die müssenin Norddeich bleiben.
Viel Natur auf Juist
Autos habenInselverbot
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die Saison, -s franz. hier: Zeit imJahr, in derdie meistenTouristenkommen
sein blaues W¢nder ≈ eine schlechte erleben Erfahrung machen; böse
überrascht werden; gemeintist hier: viele schöne Dinge sehen: Sie haben eine blaue Farbe.
das W„ttenmeer, -e spezieller Teil des Meeres inder Nähe des Ufers
(das Ufer, - Land an der Grenze von einem Fluss, See oder Meer)
(das W„tt, -en Boden des Meeres bei nied-rigem Wasser: Er ist sehr weich und nass.)
(der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und stehtman.)
ausgestattet hier: z. B. mit gutenSchildern, Restaurants,Unterkünften …
das M“ttelgebirge, - Gruppe von Bergen: Ihrehöchsten Stellen sind meis-tens nicht höher als 1000Meter.
der Wegesrand, ¿er äußerer Teil von einem Weg
heimlich hier: nicht offiziell
das Tal, ¿er hier: Landschaft links undrechts von einem Fluss
die B¢rg, -en ≈ großes, massives Schloss
die W„ssermühle, -n Mühle: Sie funktioniert mit der Energie von Wasser.
(die Mühle, -n Haus: Dort wird Mehl gemacht.)
(das Mehl weiße Substanz aus Getreide)
(das Getreide Pflanzen: Aus ihren Früch -ten macht man z. B. Brot.)
das F„chwerkhaus, spezielle Architektur: Man¿er kann an der Außenseite
vom Haus die Holzteilesehen.
verschw“nden hier: nicht mehr zu sehensein
die F¡lswand, ¿e Seite von einem Bergder Donaudurch- tiefes Tal der Donau durchbruch einen Berg hindurchder S„ndstrand, ¿e Strand mit gelbbrauner, tro-
ckener Substanz (wie z. B. inder Sahara)
das W¡lterbe Häuser, Städte und Land -schaften in aller Welt: Siesollen für die Menschen dernächsten Zeit so bleiben,wie sie sind, und man darfsie nicht kaputt machen.
die H„lbinsel, -n Land: Es liegt mit dreiSeiten am Wasser.
die |nsel, -n Stück Land in einem Meer,See oder Fluss
gehören zu ≈ ein Teil sein von
die Hængematte, -n ≈ langes Stück Stoff, das manzwischen zwei Bäume hängt,um darin zu liegen
die Kleinigkeit, -en hier: kleines Gericht, dasnicht teuer ist
LEICHT
26-33-Deutschland-Wasser_ 0713.qxd 05.06.13 11:07 Seite 33
34 7/13
Am Wochenende sitzt Daniela Cavaliere
oft nachmittags in ihrer Wohnung im
italienischen Mailand und erledigt Hausauf-
gaben. Mit dem Sprachkurs Speexx Coach
lernt sie seit acht Monaten Deutsch. Vier Lek-
tionen pro Monat, ungefähr 90 Minuten
Lernzeit pro Woche. „Am liebsten setze ich
mich dazu in das Zimmer meiner Tochter.
Dort fühle ich mich wieder ein bisschen wie
eine Studentin“, sagt Cavaliere.
Die 40-Jährige arbeitet als Business Ana-
lyst und möchte ihre Deutschkenntnisse
verbessern, ohne zu speziellen Zeiten an
einem Präsenzkurs teilnehmen zu müssen.
Auf der Lernplattform erledigt sie die Aufga-
ben, Feedback bekommt sie von einem
Online-Coach. „Ich mag einfach die Sprache,
und der Kurs hat mir mehr Selbstvertrauen
im Umgang mit meinen deutschen Kollegen
gegeben“, sagt Cavaliere.
Speexx ist eines der kostenpflichtigen
Kursangebote, die eine Lernplattform mit
unterschiedlichen Betreuungsvarianten
anbieten. Zielgruppe sind speziell Firmen,
die Lektion, -en hier: Thema undGrammatik im Unterricht) S. 48
der Präs¡nzkurs, -e hier: Kurs, bei dem sichLehrer und Schüler im sel-ben Raum treffen ) S. 48
einfach hier: ≈ wirklich
der }mgang ≈ Kontakt
k¶stenpflichtig ↔ kostenlos
die Betreuungs- hier: Variante, wie, wannvariante, -n und wo man Hilfe beim
Lernen bekommt
die Zielgruppe, -n hier: Gruppe von Men -schen mit ähnlichenCharak teristika (z. B. Alter)oder Interessen
Deutsch online lernen – unabhängig von Ort und Zeit.
Das versprechen die Anbieter von Deutschkursen im Internet. Yvonne Pöppelbaum
hat sich die Angebote angesehen und mit Lernern und Experten gesprochen.
VirtuellesKlassenzimmer
FOTO: ISTO
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/THIN
KSTOCK
34-36-SF_Online-Kurse_0713 04.06.13 14:48 Seite 34
deren Angestellte Deutsch für den Beruf
lernen sollen. Aber es gibt außerdem all-
gemeinsprachliche Fernkurse vom Goe-
the-Institut, Deutschkurse für ausländi-
sche Studienbewerber der Deutsch-Uni
Online (DUO), kostenlose Audio- und
Videosprachkurse der Deutschen Welle
und viele andere Angebote. Aber wie fin-
det man den passenden Kurs?
„Bevor man sich für einen Kurs entschei-
det, sollte man sich einige Fragen stellen“,
sagt Christina Kuhn vom Institut für Aus-
landsgermanistik / Deutsch als Fremd- und
Zweitsprache der Friedrich-Schiller-Univer-
sität Jena (Thüringen). Wichtig ist es vor
allem, zu klären, welche Ziele man mit dem
Sprachkurs erreichen will. „Wer seine
Deutschkenntnisse für den Berufsalltag ver-
bessern will, muss bei der Auswahl natür-
lich andere Kriterien anlegen, als ein Lerner,
der sich für den nächsten Urlaub nur ein
paar Redewendungen aneignen möchte.“
Ekaterina Bogunova lebt in Moskau und
hat sich im letzten Jahr genau diese Frage
gestellt. „Ich habe damals nach einem Kurs
gesucht, den ich neben der Arbeit von zu
Hause aus machen kann“, sagt die 23-Jäh-
rige. Sie brauchte einen Sprachnachweis für
ein Studium in Deutschland und entschied
sich für einen TestDaF-Vorbereitungskurs,
den sie von Dezember 2012 bis Februar 2013
an der DUO absolviert hat. „Ich wollte selbst
entscheiden, wann und wo ich lerne“, sagt
Bogunova. Nach Feierabend und am
Wochenende bearbeitete sie die Aufgaben,
auf dem Weg zur Arbeit hörte sie außerdem
noch Podcasts der Deutschen Welle, um ihr
Hörverständnis zu verbessen.
DUO ist besonders für Lerner, die sich auf
ein Studium in Deutschland vorbereiten
oder spezielle Deutschkenntnisse für den
Beruf brauchen. „Wir haben aber zuneh-
mend auch Kursteilnehmer in den Basis-
und Mittelstufenkursen, die einfach Inte-
resse an vertieften Deutschkenntnissen
haben und sinn- und gehaltvoll auf
Deutsch kommunizieren wollen“, sagt Jörg
Roche, wissenschaftlicher Leiter der DUO an
der Ludwig-Maximilians-Universität Mün-
chen. Um die unterschiedlichen Ziele der
Lerner zu berücksichtigen, bietet die DUO
verschiedene Lernwege an. „Die Teilnehmer
können dabei das Maß an Betreuung aus-
wählen, das sie zum Lernen benötigen“,
sagt der Professor.
Art und Umfang der Betreuung sind
wichtige Kriterien bei der Auswahl des
passenden Kurses. Neben den Zielen, die
man mit einem Deutschkurs erreichen
möchte, sollte man sich deshalb vor allem
auch über die eigenen Möglichkeiten und
Wünsche klar werden: Wann habe ich
überhaupt Zeit zum Lernen? Kann ich
mich selbst motivieren? Lerne ich lieber
alleine, oder brauche ich eine Gruppe?
„Viele Lerner sind noch nicht so autonom,
wie man das vielleicht denkt“, sagt
Expertin Kuhn. Die Freiheit, unabhängig
von Ort und Zeit zu lernen, ist deshalb
eine Chance, aber auch ein Risiko.
Aus diesem Grund kümmern sich beim
Goethe-Institut auch immer Tutoren um
die Fernlerner. „Die Abbruchquote bei rei-
nen Selbstlernangeboten ist enorm hoch“,
sagt Manuela Beck, Bereichsleiterin Multi-
media und Fernlehre in der Zentrale des
Goethe-Instituts. Die Tutoren haben daher
die Aufgabe, die Lerner zu motivieren und
ihnen Feedback zu geben. Wer schneller
lernt, bekommt Zusatzaufgaben, wer
etwas mehr Zeit braucht, bekommt Hilfe
vom Tutor. „Wir haben die Erfahrung
gemacht, dass die Tutoren für die Lerner
wichtige Bezugspersonen werden“, sagt
Beck. „Die können ihnen einfach über so
manche Klippe hinweghelfen.“
Um den passenden Kurs zu finden, soll-
te man auf jeden Fall auch die Inhalte ver-
gleichen. Interessieren mich die Themen?
Wie ist das Lernmaterial aufbereitet?
Lückentexte und Zuordnungsaufgaben sind
zum Beispiel populäre Übungstypen. „Dabei
handelt es sich aber nicht um Übungen im
Sinne von Training, sondern um Testaufga-
ben“, sagt Kuhn. Um etwas zu lernen, sind
eher handlungsorientierte Aufgabenforma-
te sinnvoll, die Inhalte vermitteln und auf
eine konkrete Aufgabe hinarbeiten, in der
zum Beispiel eine formelle E-Mail geschrie-
ben werden muss, sagt Kuhn. „Wichtig ist,
357/13
Deutschkurse im Internet
MITTEL
%
„llgemeinsprachlich hier: so, dass man dieStandardsprache lernt ) S. 48
der F¡rnkurs, -e Kurs, bei dem Lehrer undSchüler an verschiedenenOrten sind ) S. 48
die W¡lle hier: Radiostationeinige mehrere; mehr als zweidie Auslands- systematische Beschäfti-germanistik gung mit der deutschen
Sprache und Literatur anausländischen Universi -täten
klären hier: feststellendie Auswahl von: auswählen = aus
einem Angebot wählen„nlegen hier: überlegendie Redewendung, ein paar Wörter mit -en idiomatischer Bedeutung
) S. 48s“ch „neignen hier: lernender Sprachnach- Zeugnis oder Bestätigung,weis, -e welche Kenntnisse man in
einer Sprache hat ) S. 48absolvieren hier: bestehen; machen
) S. 48be„rbeiten hier: lesen und auf Fragen
zum Text antwortendas Hörverständnis ≈ Hörverstehen ) S. 48zunehmend ≈ immer mehrder M“ttelstufen- Sprachkurs für Teilnehmer,kurs, -e die schon Kenntnisse
habenvertiefen hier: verbessern ) S. 48s“nnvoll so, dass es hilft und ein
positives Resultat hatgeh„ltvoll hier: mit mehr Inhalt, z. B.
durch mehr Vokabelnw“ssenschaftlich hier: mit Expertenwissen,
weil er sich an der Uni -versität systematisch mitdiesen Themen beschäftigt
ber•cksichtigen hier: ≈ denken andas Maß hier: Intensitätbenötigen brauchender }mfang, ¿e hier: ≈ Zeit: Wie oft und
wie lange?der Tutor, -en ≈ Lehrer; Berater ) S. 48die [bbruchquote, ≈ Quote, wie viele Lerner -n vor dem wirklichen Ende
eines Kurses aufhörenrein hier: ≈ nuren¶rm hier: sehrdie Bezugsperson, Person, zu der man eine -en enge Beziehung hatdie Kl“ppe, -n ≈ großer Stein am oder im
Meer; gemeint ist hier:Schwierigkeit; Problem
aufbereiten hier: ≈ vorbereitender L•ckentext, -e Text mit Lücken, in die
man die richtigen Wörter setzen soll
(die L•cke, -n Stelle, an der etwas fehlt,was dort sein sollte)
die Zuordnungs- Aufgabe, bei der man aufgabe, -n erkennen muss, welches
Wort passt“m S“nne in der Bedeutungeher hier: ≈ mehrh„ndlungsorientiert hier: ≈ so, dass man auf
reale Sprachsituationenvorbereitet wird
verm“tteln hier: erklärenh“narbeiten arbeiten, um ein spezielles
Ziel zu erreichen
34-36-SF_Online-Kurse_0713 04.06.13 14:48 Seite 35
dass die Kursinhalte den Lerner auch dazu
befähigen, die Aufgaben überhaupt bewäl-
tigen zu können“, sagt die Expertin.
Neben der didaktischen Aufbereitung des
Lernangebots sind die technischen Bedin-
gungen zu klären: Funktioniert die Lernsoft-
ware auf meinem Betriebssystem? Ist mein
Internetzugang schnell genug, um im virtu-
ellen Klassenzimmer einen Videochat mit
meinem Tutor zu führen? Für die Lernange-
bote sind meistens auch Headset und
Kamera nötig.
Eine große Chance sind die Online-
Sprachkurse auch für Lerner, die sonst keine
Möglichkeit hätten, Deutsch zu lernen. Bei
der DUO haben sich zum Beispiel viele Kurs-
teilnehmer aus afrikanischen Ländern und
aus Krisenländern wie Afghanistan oder
dem Irak angemeldet. „Für diese Teilnehmer
ist ein betreuter Onlinekurs die einzige Mög-
lichkeit, überhaupt Deutsch zu lernen“, sagt
Roche. Probleme mit der Technik kann es
immer geben, aber davon darf man sich
nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Ich
hatte zum Beispiel ab und an Schwierigkei-
ten, wenn ich Sprachaufnahmen machen
wollte“, erzählt Ekaterina Bogunova von
ihrem DUO-Kurs. Aber der IT-Support hat ihr
dann schnell weitergeholfen.
Ein anderer Aspekt, der immer öfter
berücksichtigt wird, ist das soziale Lernen,
also der Kontakt mit anderen. „Sprachenler-
nen hat nicht nur mit Grammatik und Wort-
schatz zu tun, sondern vor allem auch mit
der konkreten Anwendung der Sprache in
einer Situation“, sagt Kuhn. Und dieses
soziale Lernen kann man entweder über
ergänzenden Präsenzunterricht oder über
den Austausch in virtuellen Foren umsetzen.
Die Deutsche Welle nutzt dafür neben der
eigenen Lerncommunity auf www.commu-
nityd.de zum Beispiel auch Facebook. Dort
können Lerner über die Lerninhalte der
Telenovela „Jojo sucht das Glück“ diskutie-
ren, Fragen stellen und sich austauschen.
Ekaterina Bogunova hat die TestDaF-Prü-
fung inzwischen übrigens bestanden.
„Damit habe ich jetzt den Sprachnachweis,
den ich für ein Studium in Deutschland
brauche“, sagt sie. Ihr Ziel hat sie mit dem
Onlinesprachkurs erreicht – jetzt muss es
nur noch mit dem Studienplatz klappen. 2
befähigen die Möglichkeit geben,etwas zu tun
bewæltigen eine schwierige Aufgabelösen
das Betriebssystem, System von Programmen-e für einen Computer, z. B.
Windowsder |nternetzugang, Möglichkeit, das Internet¿e zu benutzenführen hier: ≈ machens“ch n“cht aus der sich nicht stressenRuhe br“ngen l„ssen lassen„b ¢nd „n manchmaldie Sprachaufnahme, hier: Speichern von ge--n sprochenen Sätzen in
einem Programmzu tun haben m“t eine Verbindung/
Beziehung haben mitder W¶rtschatz hier: Menge von Voka -
beln ) S. 48die [nwendung, -en von: anwenden =
benutzen¢msetzen hier: wirklich machenn¢tzen ≈ benutzens“ch austauschen sich Erfahrungen und
Meinungen erzählen
36 7/13
Die wichtigsten Anbieter von Onlinekursen
Die Deutsch-Uni Online (DUO) ist ein Angebot der Gesellschaft für Akademische Studien -vorbereitung und Testentwicklung in Kooperationmit der Ludwig-Maximilians-Universität Mün -chen. DUO bietet Sprachkurse für dieNiveaustufen A1 bis C1 an. Sie hat auch fach-sprachliche Kurse und Vorbereitungskurse fürden TestDaF im Angebot. Die Art der Betreuungist abhängig vom gewählten Lernweg (Forum und Chat, eigener Tutor, Präsenztraining).www.deutsch-uni.com
Ein Sprachlernangebot der Firma DigitalPublishing ist Speexx. Es ist besonders fürFirmen gemacht. Im Zentrum stehen Deutsch-im-Beruf-Themen. Bei den Lernangeboten gibt esunterschiedliche Varianten. Dabei kann die
Lernsoftware mit einem Onlinetutor, speziellenTelefontrainings oder Präsenztrainings ergänztwerden. www.speexx.com
Das Goethe-Institut bietet verschiedene allge-meinsprachliche Onlinekurse („E-LearningDeutsch“), aber auch spezielle Trainingskurse fürGrammatik oder schriftlichen Ausdruck an.Außerdem gibt es dort Trainings fürDeutschzertifikate als Fernunterricht. Neben derOnlineplattform gibt es für manche Kurse auchdie Möglichkeit, das Unterrichtsmaterial inPapierform per Post zu bekommen. Tutoren küm-mern sich um Fernlerner und helfen ihnen.www.goethe.de/fernlernen
Die Deutsche Welle bietet kostenloseSprachkurse für die Niveaustufen A1 bis C1 an.Dort gibt es auch das Onlinespiel „MissionEurope“, den Audiosprachkurs „Radio D“ und die
Telenovela „Jojo sucht das Glück“. www.dw.de;www.communityd.de
die Ges¡llschaft, -en hier: Organisationdie Akademische Vorbereitung für das StudiumStudienvorbereitung an einer Universitätdie T¡stentwicklung ≈ Überlegung, wie ein Test
aussehen solldie Niveaustufe, -n hier: ≈ Lernphase in einem franz. speziellen Sprachniveau
) S. 48(das Sprachniveau, -s ≈ Qualität der Sprachkennt- franz. nisse) ) S. 48f„chsprachlich hier: so, dass man Wörter für
einen speziellen Bereich, z. B.Medizin, lernt ) S. 48
die Betreuung, -en hier: Hilfe in der Zeit desSprachkurses
der Tutor, -en ≈ Lehrer; Berater ) S. 48das Präs¡nztraining, -s hier: Kurs, bei dem sich Lehrer
und Schüler im selben Raumtreffen
„llgemeinsprachlich hier: so, dass man dieStandardsprache lernt
der schr“ftliche Ausdruck Schreiben ) S. 48der F¡rnunterricht Unterricht, bei dem Lehrer und
Schüler an verschiedenenOrten sind
die W¡lle hier: Radiostation
Bei der Wahl eines Kursesist die Frage wichtig:
Welche Ziele will ich damiteigentlich erreichen?
34-36-SF_Online-Kurse_0713 04.06.13 14:48 Seite 36
Total kaputt!
Eine Karte schreiben
7/13
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„Das ist aber komisch!“ – S ich wundernSie haben Ihren Schlüssel auf den Küchentisch gelegt. Sie sind sich ganz sicher – und doch liegt er nicht dort.
Komisch, oder? Hier lernen Sie, sich auf Deutsch zu wundern.
MIT
TEL
Das gibt’s doch gar nicht!% Hubert, hast du meine Brille gesehen? Ich habe sie hier auf den Couchtisch gelegt.
& Nein, habe ich nicht, warum?
% Das ist seltsam. Ich weiß doch ganz genau, dass ich sie hier hingelegt habe!
& Hier ist sie aber nicht.
% Das ist mir echt ein Rätsel! Vorhin hatte ich sie noch, und jetzt ist sie weg.
& Hast du schon im Schlafzimmer geschaut? Da habe ich sie das letzte Mal gesehen.
% Ja, da ist sie auch nicht. Das gibt’s doch gar nicht! & Merkwürdig. Du, hast du eigentlich Friederike schon erreicht?
% Nein, sie geht einfach nicht ans Telefon.
& Das kommt mir langsam spanisch vor. Zuerst will sie unbedingt, dass wir sie
anrufen, und jetzt ist sie nicht zu erreichen. Das wundert mich sehr.% Was fragst du mich? Ich suche jetzt erst mal meine Brille.
In der AlltagsspracheIn der Alltagssprache gibt es viele verschiedene
Ausdrücke für „kaputt“. Hier finden Sie ein paar,
die häufig verwendet werden:
Mein Telefon ist hin.
Diese Schuhe sind total hinüber.
Die Kaffeemaschine ist hops(gegangen).
Mist! Mein Laptop ist futsch(ikato)!
Meine Kamera ist total im Eimer!
Die Lampe ist flöten(gegangen).
Der Fotoapparat ist über den Jordan
(gegangen).
Verschiedene MaterialienGlas
Oje, die Fensterscheibe ist zerbrochen!
Das Weinglas ist gesprungen/zersprun-
gen / hat einen Sprung.
Stoff / Kleidung
Verdammt, meine Hose ist am Knie aufgerissen!
Meine Strumpfhose hat ein Loch, obwohl ich sie zum
ersten Mal anhabe!
Das Tuch zum Abtrocknen ist schon ganz zerrissen!
Wir müssen unbedingt ein neues kaufen.
Schau mal, mein Knopfloch ist ausgerissen. Meinst
du, man kann das nähen?
Jedes Gerät geht irgendwann einmal hops. Wie bitte? Na, über den Jordan.
Was? Hier lernen Sie, sie zu verstehen: wichtige und lustige Ausdrücke rund ums Kaputtgehen!
Du/Dich/Dir undIhr/Euch kann manauf einer Postkarte– wie im Brief –groß oder klein
schreiben: Wir freu-en uns schon auf
Dich/dich!
Manche sagen auchDas ist total im
Arsch! für Das isttotal kaputt! Aber
Vorsicht! DieserAusdruck ist sehr
vulgär.
Wenn ein Menschkaputt ist, ist ertotal müde und
ohne Kraft: Das warein anstrengenderTag. Ich bin total
kaputt.
Liebe Helen, lieber Ralph, schöne Grüße aus dem Schwarzwald! Esist wirklich toll hier. Nur das Wetter istleider nicht so gut, aber wie heißt es soschön: Es gibt kein schlechtes Wetter, esgibt nur falsche Kleidung. Wir genießen alsotrotzdem die Natur und machen jeden Tageinen Ausflug. Gestern waren wir in Freiburgund haben uns die Stadt angesehen. Undmorgen fahren wir mit dem Rad zum Titisee. Nächste Woche müssen wir dann schonwieder nach Hause. Schade!Aber wir freuen uns schon auf Euch!Bis baldEure Lucie und Euer Olaf
Endlich Sommer! Das heißt vielleicht auch: endlich Urlaub? Wir geben Ihnen
Tipps, wie Sie eine Postkarte auf Deutsch schreiben können. Dabei sollten Sie
nämlich auf ein paar Dinge achten.
Familie SchneiderHochstraße 2530159 Hannover
Auch mit derInterjektion Hä? wird
ausgedrückt, dass mansich wundert oder
etwas nicht versteht.Aber Vorsicht! Das ist
nicht besonders höflich– also nur bei guten
Freunden verwenden!
SCH
WER
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: TH
INKS
TOCK
PLUS
37-38_SSV_Sprachkarten_0713 04.06.13 14:48 Seite 37
AnredeAchten Sie auf die unterschiedliche
Anrede von Frauen und Männern:
Liebe Helen, ...
Lieber Ralph, ...
Liebe Helen, lieber Ralph, ...
Hallo Helen und Ralph, ...
Man kann in der Anrede auch meh-
rere Menschen ansprechen, zum
Beispiel:
Liebe Kollegen, ...
Liebe Nachbarn, ...
Liebe Hollerbachs, ...
(= Liebe Familie Hollerbach)
7/13
Bei Postkarten aus dem Urlaub verwen-
det man eigentlich nie eine förmliche
Anrede (Sehr geehrte(r) Frau/Herr ...),
sondern man schreibt zum Beispiel:
Liebe Frau Holzmann, ...
Lieber Herr Gunz, ...
VerabschiedungAllgemein
Viele (liebe) Grüße
Schöne Grüße
(Ganz) Liebe Grüße
Bei Menschen, die man (im Alltag) trifft:
Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!
Wir freuen uns (schon) auf Dich/Euch!
7/13
7/13
Oft unterschreibt man eine Karte nur mit seinem
Namen. Bei guten Freunden, Familie oder sehr engen
Bekannten schreibt man auch:
Eure Lucie
Dein Ralph
Urlaubsgrüße
Viele Urlaubsgrüße
Viele Grüße aus dem
Süden/Norden ...
Entspannte Grüße aus
dem Urlaub schicken
Euch ...
Nicht ganz kaputtEs gibt auch viele Ausdrücke, um zu beschreiben, was mit einer Sache nicht
mehr ganz in Ordnung ist. Sie zu verstehen, ist zum Beispiel wichtig, wenn
Sie gebrauchte Dinge kaufen möchten:
Der Monitor ist beschädigt. Jetzt sieht man alles schwarz-weiß.
Die Brille ist verbogen. Sie sitzt ganz schief auf meiner Nase.
Die Taste klemmt. Ich kann sie nicht mehr drücken.
Das Kabel hat einen Wackelkontakt. Manchmal geht es, und dann geht es
wieder nicht.
Die CD hat einen Kratzer / ist verkratzt. Man kann nur noch 25 Minuten
davon anhören.
Der Motor hat eine Macke. Er macht ganz komische Geräusche.
Der Computer hat einen Mangel/Fehler/Makel/Schaden/Defekt.
Er lässt sich nicht ausschalten.
Der Pulli ist ausgewaschen. Der war mal dunkelrot, jetzt ist er rosa.
Das T-Shirt ist ausgeleiert. Es ist viel größer als früher.
Mit viele Grüße aus …kann man auch eine
Karte beginnen. AchtenSie immer auf die korrek-
te lokale Präposition,zum Beispiel: aus demSchwarzwald, aus den
USA, aus Italien aber vonder Nordsee, von den
Philippinen ...
AdjektiveErstaunlich!
Seltsam!
Merkwürdig!
Komisch!
Sonderbar!
Bizarr!
Eigenartig!
Verwunderlich!
Unglaublich!
All diese Adjektive werden auch in
ganzen Sätzen gebraucht:
Das ist (aber wirklich / ja) sonder-
bar/komisch/eigenartig ...!
Verben Das macht mich stutzig.
Das gibt mir zu denken.
Das (ver-)wundert mich.
Feste Ausdrücke Das kommt mir spanisch vor.
Das ist mir (echt) ein Rätsel.
Das gibt’s doch gar nicht!
Rhetorische FragenWenn man sich wundert, fragt man oft eine andere
Person, ob es ihr genauso geht. Diese Fragen sind oft
rhetorische Fragen, man erwartet also keine Antwort:
Macht dich das nicht (auch) stutzig?
Gibt dir das nicht (auch) zu denken?
(Ver-)Wundert dich das nicht (auch)?
Findest du das nicht
(auch) sonderbar/selt-
sam/komisch ...?
Kommt dir das nicht
(auch) spanisch vor?
In der Alltagssprache ver-wendet man oft auch
englische Wörter, wennman sich wundert, zum
Beispiel: Das ist ja strange!
Total crazy ist das, oder? Ich check (=verstehe) das
nicht!
Technische GeräteDer Aufzug ist immer noch außer Betrieb!
Der DVD-Player ist defekt.
Mein Föhn funktioniert nicht (mehr).
Der Fernseher geht nicht (mehr).
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: TH
INKS
TOCK
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7/13
Wörter lernen
das (F„hrrad-)Schl¶ss, ¿er
die (Fahrrad-)St„nge, -ndie K¡tte, -n
der (Fahrrad-)Stænder, -
die (V¶rder)Br¡mse, -n
der Gepæckträger, -
a) ein platter Reifen, also ein
Reifen ohne Luft
b) äußerer Teil des Reifens, der
aus stabilem Gummi ist
c) innerer Teil des Reifens, der
schnell Löcher bekommt
d) Dinge, mit denen man den
Mantel wieder reparieren
(also flicken) kann
e) ≈ Defekt am Reifen, bei dem
der Reifen die Form einer
Acht bekommen hat und man
fast nicht oder überhaupt
nicht mehr fahren kann
f) ein Werkzeug, mit dem man
Luft in den Schlauch bringen
kann
LEICHT PLUS
In Deutschland muss ein Fahrrad ein paar Dingehaben, damit es sicher für den Verkehr – also ver-kehrssicher – ist. Andere Dinge sollte man haben,
zum Beispiel ein Schloss. Was passt? Setzen Sie ein!
Pol izeikontrol le1
LEICHT
1. Guten Abend, Polizeikontrolle. Stellen Sie bitte mal Ihr
Fahrrad ab. Oh, haben Sie denn gar keinen _________?
Dann müssen Sie es wohl festhalten.
2. Lassen Sie doch mal sehen. Warum haben Sie denn keine
_________? So können Sie ja gar kein Signal geben, wenn
Ihnen ein Fußgänger vors Rad läuft!
3. Und Ihr _________ geht auch nicht. So kann Sie im
Dunkeln ja kein Autofahrer sehen!
4. Bitte schließen Sie einmal Ihr _________ auf und zu, damit
wir wissen, ob das wirklich Ihr Fahrrad ist.
5. Sie haben auch nur einen einzigen _________! Aber Sie
brauchen vorne und hinten einen – und auch noch mehrere
am Reifen!
6. Und Ihre _________ sieht auch nicht mehr gut aus. Können
Sie denn damit noch bremsen?
Was passt? Verbinden Sie!
Eine Panne2
1. der Mantel
2. das Flickzeug
3. der Platten
4. der Schlauch
5. die Luftpumpe
6. der Achter
Auf dem Rad
39
Klingel 2 Vorderbremse 2 Ständer 2 Reflektor 2
Rücklicht 2 Schloss
die L¢ftpumpe, -n
das Pedal, -e
ILLUSTRATIO
N: B
ERNH
ARD FÖ
RTH
das H¡rrenrad, ¿er
Lösungen auf Seite 46
die Kl“ngel, -n das R•cklicht, -er
der (Speichen-)Refl¡ktor, -en (auch:das K„tzenauge, -n)
das Sch¢tzblech, -e
der Scheinwerfer, -(auch: dasV¶rderlicht, -er)
das Damenrad, ¿er
der L¡nker, -die S„tteltasche, -n
MITTEL
der S„ttel, ¿
der (Fahrrad-)[nhänger, - der Reifen, -
39-Wortschatz_0713 04.06.13 14:49 Seite 39
40 7/13
Übungen zu den Themen des Monats
FOTO: TH
INKSTO
CK
niemandem – jemanden
1. Als ich nach Berlin gekommen bin, habe ich zuerst mit
__________________ gesprochen.
2. Wenn ich dann später in Berlin __________________ nach
dem Weg fragen wollte, habe ich zuerst gefragt: „Sprechen Sie
Deutsch?“
nirgends – überall
3. Ich habe so viele tolle Regionen in Deutschland kennengelernt.
__________________ hat es mir gefallen.
4. Und __________________ waren die Menschen unfreundlich
zu mir. Ich hatte großes Glück.
keiner – jeder
5. Meine Kollegen sind super.
__________________ hat
mir geholfen.
6. Auch die Leute aus meiner
Wohnung sind nett.
__________________ ist
komisch zu mir.
Seite 57 Mein erster Monat
Al le und keinerAls Melinda Szanyi nach Deutschland gekommen ist,
hat sie niemanden gekannt. Welches Wort passt? Lesen Sie die Sätze, und setzen Sie ein!
1
1. Ein Verbot funktioniert nicht.
Auch in zwei Jahren ___________________________________________
2. Man hat in den letzten zehn Jahren kein drogenpolitisches Ziel erreicht.
Auch in den nächsten Jahren _____________________________________
3. Mit Steuergeldern unterstützt man keine Beratungsangebote.
Auch nächstes Jahr ____________________________________________
4. Die Drogenlegalisierung führt zu mehr Süchtigen.
Im Jahr 2015 _________________________________________________
5. Nicht alle Süchtigen bekommen saubere Spritzen.
Auch in zwei Jahren ___________________________________________
Seite 50 - 51 Ja oder Nein?
Was wird gewesensein? – Futur I I
Das Futur II bildet man mit werden, demPartizip II und dem Infinitiv von haben oder
sein. Es beschreibt etwas in der ZukunftAbgeschlossenes. Wir werden heute eine
Lösung finden. ) Morgen werden wir eine Lösunggefunden haben.
Schreiben Sie Sätze im Futur II. Was wird inein paar Jahren geworden sein, wenn sich in
der Drogenpolitik nichts ändert?
3
1. Die Leiden des jun-gen Werther ist ...
a) ein Tagebuch von
Goethe.
b) ein Briefroman.
c) eine Kurzgeschichte.
2. Das Buch wurde
1774 ...
a) anonym verkauft.
b) von Goethe
geschrieben.
c) kaum gelesen.
3. Der junge Werther
war für die Leser
damals ...
a) unwichtig.
b) schwer zu verstehen.
c) ein Idol.
4. Die zentralen
Themen des Buches
sind ...
a) das Leben in der Stadt
und auf dem Land.
b) die Kirche und der
deutsche Staat.
c) Liebe und Suizid.
5. Goethe war ...
a) bis zum Werther total
unbekannt.
b) schon populär, als er
den Werther schrieb.
c) sehr alt, als der
Werther zum ersten
Mal verkauft wurde.
Seite 64 - 65 Skandal, Idol, Bestseller
Haben Sie a l les verstanden?
In der Prüfung Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ ),Leseverstehen Teil 1, sollen Sie spezielle
Informationen verstehen. Üben Sie mit dem Textüber Weltliteratur! Was passt: a, b oder c?
Kreuzen Sie an!
2
MITTEL
%P$
LEICHT
wird ein Verbot nicht funktioniert haben.
SCHWER
Lösungen auf Seite 46
Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 20) und auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.
40-Uebungen_0713.qxd 04.06.13 14:50 Seite 40
ä = aeö = oe
7/13
Raten Sie mal! | ComicLösungen auf Seite 46
% ein Stück Land, auf dem die Pflanzen
für Wein wachsen (1)
% Cola ist ein Erfrischungs... (2)
% ein Geschirr mit einem Griff an der
Seite; darin ist zum Beispiel Bier (3)
% Gegenstand, aus dem man trinkt und
der durchsichtig ist (4)
% Flüssigkeit aus Obst, die zum Trinken
hergestellt wurde (5)
% sehr kleine Tasche mit einer Portion
Tee für eine Tasse (6)
% alkoholfreies Getränk aus Saft, Zucker
und Wasser (7)
% aus Alkohol, Eiern und Zucker herge-
stellte Flüssigkeit (8)
% alkoholisches Getränk in roter Farbe,
das aus Trauben hergestellt wird (9)
W
B
U
L
B
41
Man sagt, dass es besser ist, sich an einem Abend für Bier oder Wein zu entscheiden – und nicht bei-des zusammen zu trinken. Welche Wörter kennen Sie noch zum Wortfeld „Trinken“? Lösen Sie das
Rätsel in der Buchstabenschlange: Der letzte Buchstabe eines Wortes steht in einem farbigen Feld. Erist gleichzeitig der Anfangsbuchstabe des folgenden Wortes.
Tr inkkultur
Seite 62 - 63 Blick von außen
SCHWER
Was kann Falle hier bedeuten?Kreuzen Sie an!
SofaBettgefährliche Situation
[b “n …! hier: Los, geh in …!
das Zwiebelchen, - ≈ kleines Zwiebelstückchen
die Remoulade, -n fette Masse wie Mayonnaise
k¢schelig hier: ≈ gemütlich
zudecken hier: den Rest vom Brötchen wie eineDecke legen über
MITTEL
AUS: H
AIOPEIS ©
SIEMEN
SEN/ACH
TERBAH
N VERLAG
, OLD
ENBU
RG
41-Raten_0713 04.06.13 14:50 Seite 41
42 7/13
Grammatik SCHWER PLUS
Vergleichssätze mit „(genau)so … wie“ und „als“
2 In einem Vergleichssatz verwendet man (genau)so … wie,
wenn das Adjektiv im Positiv, also in der Grundform, steht:
Berlin ist nicht (genau)so groß wie London.
Berlin ist nicht so groß, wie ich gedacht hatte.
2 Man verwendet als, wenn das Adjektiv
im Komparativ steht:
London ist größer als Berlin.
London ist größer, als ich gedacht hatte.
2 Die Angaben mit wie und als können in den Vergleichssätzen auch nach der
Satzklammer stehen:
I. II. III. Ende der Satzklammer Nachfeld
Fred ist im Sportunterricht so schnell wie Juri gelaufen.
Fred ist im Sportunterricht so schnell gelaufen wie Juri.
Irreale Vergleichssätze: Konjunktiv II
2 Irreale Vergleichssätze kann man mit den Konjunktionen
als oder als ob formulieren:
a) Formulierung mit als:
% Du siehst aus, als hättest du Hunger. (Gegenwart)
& Ich fühle mich auch, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen. (Vergangenheit)
Hier folgt das konjugierte Verb direkt nach der Konjunktion als.
b) Formulierung mit als ob:
% Du siehst aus, als ob du Hunger hättest. (Gegenwart)
& Ich fühle mich auch, als ob ich seit Tagen nichts gegessen hätte. (Vergangenheit)
Hier steht das konjugierte Verb – wie normalerweise in Nebensätzen – am Satzende.
Was passt: als oder wie?Ergänzen Sie!
Arbeit undUrlaub
1
MITTEL
„Du siehst so aus, als ob du hungrig wärst.“ –Vergleichssätze
Positiv: groß
Komparativ: größer
In der Alltags -sprache sagt man
auch als wenn stattals ob:
Ich fühle mich, alswenn ich seit Tagen
nichts gegessenhätte.
Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.
1. Wenn der Wecker klingelt und Frau
Holler in die Arbeit muss, ist sie
immer müder _________ im
Urlaub.
2. Im Urlaub ist das ganz anders: Da
steht sie sogar manchmal früher auf
_________ sonst.
3. Und im Urlaub isst sie nicht so viel
_________ in der Arbeit.
4. Aber zu Hause schläft sie besser
_________ auf Reisen.
5. Und zu Hause gibt sie auch nicht so
viel Geld aus _________ im
Urlaub.
6. Trotzdem liebt sie ihre Urlaubstage
mehr _________ die Tage im
Büro.
42-43-Grammatik-0713.qxd 04.06.13 14:51 Seite 42
7/13
FOTOS: TH
INKSTO
CK (2)
als ob es bald regnen würde.
als würde es bald regnen.
als ob es aus den 80er-Jahren wäre.
als wäre es aus den 80er-Jahren.
als ob er 20 Kilometer geschwommen wäre.
als wäre er 20 Kilometer geschwommen.
a) Formulieren Sie irreale Vergleichssätze mit als ob + Konjunktiv II der Gegenwart!
1. Lorenz ist kein Millionär.
Aber er tut so, ____________________________________________________________________________________________
2. Sina gibt viel Geld aus.
Aber sie tut so, ____________________________________________________________________________________________
3. Peter ist nicht reich.
Aber er benimmt sich so, ____________________________________________________________________________________
4. Jens hat wenig Geld.
Aber er benimmt sich, ______________________________________________________________________________________
b) Formulieren Sie die Sätze aus a) mit als!
1. Aber er tut so, ____________________________________________________________________________________________
2. Aber sie tut so, ____________________________________________________________________________________________
3. Aber er benimmt sich so, ____________________________________________________________________________________
4. Aber er benimmt sich, ______________________________________________________________________________________
Das l iebe Geld 2SCHWER
als ob er ein Millionär wäre.
als wäre er ein Millionär.
Frau Linz beschwert sich über ihren Mann. Formulieren Sie Sätze mitwie statt als ob!
1. Ich habe schon seit zehn Jahren den Führerschein. Aber mein Mann behandelt mich, als ob ich eine Anfängerin wäre.
_______________________________________________________________________________________________________
2. Er benimmt sich, als ob er mein Fahrlehrer wäre.
_______________________________________________________________________________________________________
3. Manchmal sage ich, dass ich fahren will. Dann behandelt er mich, als ob ich Luft wäre.
_______________________________________________________________________________________________________
4. Und wenn ich beim Fahren etwas anders mache als er! Dann schimpft er mich, als ob ich ein kleines Schulmädchen wäre.
_______________________________________________________________________________________________________
Frauen, Männer und Autos3
SCHWER
2 Oft stehen irreale Vergleichssätze hinter Verben des Befindens und
der Wahrnehmung, zum Beispiel:
Es sieht so aus,
Es scheint (mir),
Ich habe den Eindruck,
Das Lied klingt,
Es hört sich an,
Es wirkt (auf mich),
Georg fühlt sich,
Es kommt ihm so vor,
Ihm ist zumute,
2 Statt den Vergleichssatz mit als ob + Konjunktiv II zu bilden, kann
man auch eine Nominalphrase mit wie + Nomen bilden:
Luise fühlt sich, als ob sie eine Anfängerin wäre. )
Luise fühlt sich wie eine Anfängerin.
43
Lösungen auf Seite 46
Aber mein Mann behandelt mich wie eine Anfängerin.
42-43-Grammatik-0713.qxd 04.06.13 14:51 Seite 43
44 7/13
f¡stlegen offiziell erklären, was gültig ist
das [rbeitszeitgesetz, -e schriftliche Regel zur Arbeitszeit,die die Regierung macht und ander sich alle orientieren müssen
liegen bei hier: betragen; sein
betragen hier: liegen bei
die Gew¡rkschaft, -en Organisation, die für die Interes -sen der Arbeitnehmer kämpft
die [rbeitsbedingungen Konditionen bei der Arbeit, z. B.Pl. Arbeitszeit, Lohn, moderner
Arbeitsplatz …
int¡rn hier: im Gebäude, in der eineFirma ist
das [rbeitsverhältnis, Beziehung/Verbindung zwischen -se Arbeitgeber und Arbeitnehmer
best“mmte (-r/-s) hier: vereinbart
die [ltersvorsorge ≈ private Rente
der Beitrag, ¿e hier: Betrag, den man jedenMonat an die Versicherung zahlt
die Sozialversicherung Versicherung, bei der Arbeitgeberund Arbeitnehmer dem Staat Geldzahlen müssen, damit der Arbeit -nehmer bei Krankheit, Arbeits -losig keit und im Alter finanziellsicher ist
attraktiv hier: ≈ interessant
ArbeitsmodelleEin Angestellter arbeitet normalerwei-
se intern in einer Firma. Er hat dort sei-
nen Arbeitsplatz und zu Beginn des
Arbeitsverhältnisses einen befristeten
(für eine bestimmte Zeit) oder unbefris-
teten Arbeitsvertrag unterschrieben.
Der Arbeitgeber zahlt für den Arbeitneh-
mer Teile des Lohns in die Krankenkas-
se und in die Rentenkasse ein.
Ein Selbstständiger oder Freibe-
rufler hat oft keinen Vertrag oder nur
einen Vertrag mit einer kurzen Kündi-
gungsfrist. Er muss selbst für seine Kran-
kenversicherung und Altersvorsorge
bezahlen.
In Deutschland gibt es auch immer
mehr Minijobs. Die sogenannten Mini-
jobber verdienen maximal 450 Euro im
Monat – dafür müssen sie keine Steuern
und keine Beiträge zur Sozialversicherung
zahlen. Für die Arbeitgeber ist dieses
Modell attraktiv, da sie für ihre Arbeitneh-
mer nur niedrige Beiträge an Kranken-
und Rentenkasse bezahlen müssen.
Minijob, Teilzeit, Vollzeit? In Deutschland gibt es viele verschiedene Arbeitsmodelle. Sie sind ähnlich kompliziert wie
die Frage, nach welchem System es für Arbeit Geld gibt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Details.
Deutsch im Beruf MITTEL PLUS
Arbeitszeiten und Geld
ArbeitsvertragIn Deutschland regelt der Arbeitsvertrag die Länge der Arbeitszeit. Meistens
werden darin die Arbeitsstunden pro Woche festgelegt. Die maximale
Arbeitszeit ist in Deutschland durch das Arbeitszeitgesetz geregelt. Regulär
liegt sie pro Woche bei 48 Stunden, für kurze Zeit kann sie bis zu 60 Stunden
betragen.
Durchschnittlich arbeiten die Deutschen rund 40 Stunden pro Woche. Sie
haben mehr Urlaubstage als viele andere Europäer, nämlich circa 29 Tage.
In manchen Branchen ist der Arbeitsvertrag tariflich geregelt: Ein Tarifvertrag
ist ein Vertrag, den die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft vereinbart haben. Darin
sind außer den Arbeitsbedingungen auch die Löhne und Gehälter festgelegt. Aber
nicht für jede Branche gibt es einen Tarifvertrag.
44-45-Deutsch_im_Beruf_0713 04.06.13 14:54 Seite 44
7/13
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: IS
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PHOT
O/T
HIN
KSTO
CK
je nach hier: ≈ passend zu; abhängig von
regelmäßig immer wieder; z. B. einmal pro Woche
die [rbeitszeit- Organisation der Arbeitszeitgestaltungflexibel hier: so, dass man selbst sagen kann,
wann Arbeitsbeginn und -ende sind
einführen hier: etwas Neues in einer Firmabeginnen
s“ch einteilen hier: selbst planen, wann man wielange arbeitet
s“ch einloggen Daten in ein Computersystem gebenund so eine Verbindung zu diesemherstellen
s“ch auszahlen sich bezahlen lassenl„ssen„bgelten m“t hier: ≈ mit Freizeit bezahlt bekommen
leisten hier: ≈ machen
zum“ndest wenigstens
teilweise hier: ein Teil davon
das Einkommen, - (regelmäßige) Bezahlung für Arbeit
„llgemein hier: ≈ normalerweise
sogar ≈ auch
ArbeitszeitmodelleEs gibt verschiedene Arbeitszeitmodelle – je nach Branche,
Tarifvertrag oder anderen Regelungen.
Vollzeitarbeit bedeutet normalerweise eine Arbeitszeit zwi-
schen 36 und 42 Wochenstunden. Oft hat ein Vollzeitangestell-
ter in Deutschland von Montag bis Donnerstag einen Achtstun-
dentag. Am Freitag wird dann die restliche Zeit gearbeitet.
Arbeitet jemand Teilzeit, heißt das, dass er regelmäßig kür-
zere Arbeitszeiten als vergleichbare Vollzeitarbeitnehmer hat.
In Deutschland arbeiten mehr Frauen als Männer in Teilzeit.
Oft arbeiten sie halbtags, das heißt sie gehen zum Beispiel vor-
mittags in die Arbeit und haben nachmittags frei.
ArbeitszeitgestaltungDie Arbeitszeitgestaltung in Deutschland wird flexibler. Immer
mehr Arbeitgeber führen die gleitende Arbeitszeit, auch
Gleitzeit genannt, ein. Das heißt, dass der Arbeitnehmer selbst
entscheiden kann, wann er mit der Arbeit beginnen möchte.
Oft gibt es in diesem Modell eine Kernarbeitszeit oder Kern-
zeit: In diesem Zeitraum muss jeder Angestellte an seinem
Arbeitsplatz sein. Wie er sich die Arbeit davor oder danach ein-
teilt, ist seine Sache. Um zu kontrollieren, wer wie viel arbei-
tet, gibt es die Arbeitszeiterfassung – der Arbeitnehmer loggt
sich ein, wenn er in die Arbeit kommt. Wenn er wieder geht,
loggt er sich aus. So hat jeder ein Arbeitszeitkonto, auf dem
seine Arbeitsstunden zu sehen sind. Arbeitet ein Angestellter
mehr Stunden, als in seinem Vertrag stehen, macht er Über-
stunden. Je nach Vertragsbedingungen kann er sich diese aus-
zahlen lassen, sie mit Freizeit abgelten – oder die Überstunden
sind unbezahlt. Arbeitet der Arbeitnehmer (kurzzeitig) mehr als
acht Stunden täglich oder 48 Stunden wöchentlich, leistet er
Mehrarbeit. In den Medien werden „Überstunden“ und
„Mehrarbeit“ aber oft als Synonyme verwendet.
Freiberufler werden oft nach Pauschalen bezahlt. Das
heißt, dass sie für einen Service, einen Tag, einen Monat oder
ein Projekt einen bestimmten Betrag vom Auftraggeber bekom-
men. Oft können sie sich ihre Arbeitszeit frei einteilen, beson-
ders, wenn sie Telearbeit machen. Telearbeit, auch e-Work
genannt, wird – zumindest teilweise – nicht im Gebäude des
Auftraggebers erledigt. Oft arbeiten Freiberufler, manchmal
aber auch Angestellte, zu Hause: im Home Office.
BezahlungEs gibt verschiedene Arten von Einkommen in Deutschland.
Ein Gehalt oder einen Lohn bekommen in Deutschland
Beamte oder Angestellte. Das Gehalt wird regelmäßig monat-
lich bezahlt. Selbstständige und Freiberufler bekommen ein
Honorar. Dies ist die Bezahlung für ihre geleistete Arbeit.
Allgemein ist es so, dass die Deutschen kaum über ihr Ein-
kommen sprechen. Oft ist dies sogar ein Tabuthema. Ein Tipp
zum Schluss: Sprechen Sie in Deutschland am besten nur mit
Menschen über Geld, die Sie sehr gut kennen!
Haben Sie die Arbeitsmodelle verstanden? Testen Sie sich, und verbinden Sie!
1. Frau Linke arbeitet von Montag bis Freitag täglich 3,5 Stunden.
Sie arbeitet …
2. Herr Sunder hat eine 40-Stunden-Woche. Er arbeitet …
3. Herr Kron fängt montags immer erst um 10 Uhr mit der Arbeit an,
mittwochs aber meistens schon um 6 Uhr. Er kann es sich einteilen,
denn in seiner Firma gibt es …
4. Frau Himser kann sich auch einteilen, wann sie zur Arbeit kommt.
Nur von 10 Uhr bis 16 Uhr muss sie jeden Tag in der Firma sein.
Das ist die …
Ein k le iner Test1
45
Lösungen auf Seite 46
MITTEL
a) Gleitzeit
b) Vollzeit
c) Kernzeit
d) Teilzeit
44-45-Deutsch_im_Beruf_0713 04.06.13 14:54 Seite 45
Lösungen
Seite 12a) Thomas Mann
Seite 391. Ständer; 2. Klingel; 3. Rücklicht; 4. Schloss; 5. Reflektor;
6. Vorderbremse
2. d; 3. a; 4. c; 5. f; 6. e
Seite 401. niemandem; 2. jemanden; 3. überall; 4. nirgends; 5. jeder;
6. keiner
1. b; 2. a; 3. c; 4. c; 5. b
2. ... wird man kein drogenpolitisches Ziel erreicht haben.
3. ... wird man mit Steuergeldern keine Beratungsangebote
unterstützt haben. 4. ... wird die Drogenlegalisierung zu mehr
Süchtigen geführt haben. 5. ... werden nicht alle Süchtigen
saubere Spritzen bekommen haben.
Seite 41Rätsel: 1. Weinberg; 2. Getraenk; 3. Krug; 4. Glas; 5. Saft;
6. Teebeutel; 7. Limonade; 8. Eierlikoer; 9. Rotwein
Comic: richtig: Bett; gefährliche Situation
falsch: Sofa
Seite 42 - 43 1. als; 2. als; 3. wie; 4. als; 5. wie; 6. als
a) 2. … als ob sie wenig Geld ausgeben würde / ausgäbe.
3. … als ob er reich wäre. 4. … als ob er viel Geld hätte.
b) 2. … als würde sie wenig Geld ausgeben / als gäbe sie wenig
Geld aus. 3. … als wäre er reich. 4. … als hätte er viel Geld.
2. Er benimmt sich wie mein Fahrlehrer. 3. Dann behandelt er
mich wie Luft. 4. Dann schimpft er mich wie ein kleines
Schulmädchen.
Seite 44 - 451. d; 2. b; 3. a; 4. c
1
2
1
2
3
1
2
3
iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: [email protected] 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]
ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]
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ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter
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CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell,Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics
BILDREDAKTION Judith Rothenbusch
REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Imke Hofberger, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer,Yulia Strigo, Andrea Uysal, Anne Wichmann
AUTOREN Tim Oland, Katja Riedel, Anne Wichmann
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), BarbaraKerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover)
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LESERSERVICE Birgit Hess
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Starthilfe
messender Naturforscherdie Abreisenuneinfachdas Brennglasder Kurfürst
leer stehendie Verwaltung
das Fachwerkhaus
der Reiseveranstalterüberlegen
losgehensich anschauen
der Malerunscharfweltweit
mehrere (-r/-s)die Gartenlaubescherzhaftder Pieperdas Gartenparadiesanbauendie Pflanzedie Erdeder Ackerder Bundesverband wachsendie Petersiliedie Johannisbeere
Der Trend geht zu ...
das Themader Erfolgdas Nachrichtenmaga-zinungefähr
die Gefahrdie Berufsgenossen-schaft für Gesund-heitsdienst und Wohl-fahrtspflegegesetzlichder Gesundheitsdienst
die Wohlfahrtspflege
der Einbrecherwerben fürkünstlichder Besitzerunsichtbar
to measurenaturalistdeparturenowhere: onlyburning lens/glass(prince) elector
to stand emptyhere: town/city council
half-timbered house
tour operatorto think about, consider
to start, beginhere: to compare, check
painterhere: blurredworldwide
severalarbour, summer housejokinglybirdgarden paradiseto cultivate, growplanthere: soilfieldfederal associationto growparsleyredcurrant, blackcurrant
here: The trend is towards...here: topic, subjectsuccessnews magazine
approximately, roughly
dangerstatutory accident insur -ance institution for thehealth and welfare sector
here: statutoryhealth service
welfare organization
burglarto promoteartificialownerinvisible
mesurerle naturalistele départà présentsimplementla loupele prince électeur
être videl’administration
la maison à colombages
le tour-opérateurréfléchir
commencerregarder
le peintreflou,emondialement
plusieursla tonnellepour plaisanterl’oiseaule jardin de paradiscultiverla plantela terrele champl’association fédéraleici : pousserle persil(rouge) la groseille, (noir)le cassisLa tendance est à ...
le sujetle succèsle magazine d’actualités
environ, à peu près
le dangerla caisse de prévoyancesociale
ici : d’étatle service de santé
l’assurance sociale
le cambrioleurpromouvoirartificiel,lele propriétairede manière invisible
misurareil/la naturalistala partenzaorasemplicementela lente convergenteil principe elettore
disabitato, sfittol’amministrazione
la casa con intelaiatura atralicciol’operatore turisticoriflettere
cominciaredare uno sguardo a qc
il pittoresfuocatoa livello mondiale
numerosiil capanno scherzosamenteuccellogiardino bellissimopiantarela piantala terrail terrenol’organizzazione federalecrescereil prezzemoloil ribes
... va di moda.
l’argomentoil successola rivista di informazioni
circa
il pericolola cooperativa per il servi-zio sanitario e assisten-ziale
legaleil servizio sanitario
l’attività assistenziale
il ladrofar pubblicitàartificialeil proprietarioinvisibile
ölçmekdoğa bilimcigidişşimdisadecebüyüteçelektör prens
boş durmakyönetim
ihtisas eseri evi
seyahat acentasıdüşünmek
başlamakbakmak
ressamnet olmayandünya çapında
birkaçbahçe kulübügüldürücükuşbahçe cennetiekip biçmekbitkitopraktarlaFederal Derneğibüyümekmaydonozfrenküzümü
son moda ... olacak
konubaşarıhaber magazini
aşağı yukarı
tehlikeKamusal sağlık, yardımve bakım hizmetleri mes-lek sendikası
yasalsağlık hizmeti
kamusal yardım ve bakımhizmetleri
hırsızreklam yapmaksunisahipgörünmeyen
mierzyćprzyrodnikwyjazdteraztylkosoczewka wypukłaksiążę elektor
stać pustymadministracja
dom szachulcowy
firma turystycznaprzemyśleć
rozpoczynać siętutaj: porównywać,sprawdzać
malarznieostryświatowy
wielealtankażartobliwieptakogród jak rajuprawiaćroślinaglebarolazwiązek federalnyrosnąćpietruszkaporzeczka
być na czasie
tematsukcesmagazyn informacyjny
około
niebezpieczeństwoNiemiecki Sektor Zdrowiai Opieki Społecznej
prawnysłużba zdrowia
opieka społeczna
włamywaczreklamowaćsztucznywłaścicielniewidoczny
измерятьестествоиспытательотъездтеперьпростолупакурфюрст
стоять пустымиздесь: городское управ-лениефахверковый дом
туроператорраздумывать
начинатьсяздесь: сравнивать
художникнерезкийво всём мире
многиесадовый домикшутливыйптичкарайский садвыращиватьрастениеземляпашнянемецкий союзрастипетрушкасмородина
Популярным становит-ся ... темауспехжурнал новостей
примерно
опасностьпрофсоюз работниковмедико-санитарной иблаготворительнойпомощиздесь: государственныймедико-санитарнаяслужбаблаготворительнaяпомощь
взломщикрекламировать что-л.искусственныйвладелецневидимый
HISTORISCHE INSTRUMENTE SEITE 8medirel naturalistala partidaahorasimplementela lupael príncipe elector
permanecer vacíola administración
la casa de entramado
el operador turísticopensar
empezarmirar
el pintordesenfocadoen todo el mundo
variosla glorietaen bromael pájaroel jardín paradisiacocultivarla plantala tierrael campola asociación federalcrecerel perejilla grosella
La tendencia es hacia ...
el temael éxitola revista de noticias
aproximadamente
el peligrola mutualidad de acci-dentes para el serviciosanitario y la asistenciasociallegalel servicio sanitario
la asistencia social
el ladrónpromoverartificialel propietarioinvisible
ORT WILL HOTELDORF WERDEN SEITE 9
AKTUELLE BENZINPREISE SEITE 9
MALER DER REKORDE SEITE 9
VORSICHT, MONTAG! SEITE 10
DNA FÜR DEN COMPUTER SEITE 10
NATUR VOR DER HAUSTÜR SEITE 10
7/13 47
FOTO
: ZEF
A
47-48_Starthilfe 04.06.13 14:55 Seite 47
el glaciarderretirseaprovecharla ventajala rocallala piedrael cambio climático
el buzo que busca pelotasde golftener la idea ...
hundir
comprobaraquí: zambullirsevaler la penacaer en el aguaaquí: golpearponerasustarse
el escritorla novelaantesla actrizel deportista extremo
el saltola lentilla
por término medioaproximadamenteel tipo de heladoabrir
la avispala uva
ahoraúnico/a
il ghiacciaiosciogliereusareil vantaggioi detritila pietrail cambiamento climatico
il sommozzatore per lepalline da golfavere l’idea
affondare
controllaresaltatovalere la penacadere in acquacolpirecollocarespaventarsi
lo scrittoreil romanzoprimal’attricelo sportivo estremo
il saltola lente a contatto
in mediacircail gusto del gelatoaprire
la vespal’uva
oraunico/a
buzulerimekfaydalanmakavantajçakıllartaşiklim değişikliği
golf topu dalgıcı
... aklına gelmek
batırmak
denetlemekatlamışdeğmeksuya düşmekvurmakkoymakkorkmak
yazarromanönceoyuncu (kadın)ifrat sporcu
atlayışkontaktlens
ortalama olarakasağı yukarıdondurma çeşidiaçmak
yabanarısıüzüm
şimditek
lodowiectopićkorzystaćkorzyśćotoczakkamieńzmiana klimatu
nurek wyławiający piłkigolfowewpaść na pomysł
zatapiać
sprawdzaćtutaj: skoczył opłacać sięwpadać do wodytutaj: trafiaćustawiaćprzestraszyć się
pisarzpowieśćzanimaktorkasportowiec ekstremalny
skoksoczewka kontaktowa
przeciętnieokołorodzaj lodówotwierać
osawinogrono
terazjedyny
ледниктаятьиспользоватъпреимуществокаменистая осыпькаменьизменение климата
ныряльщик за мячамидля гольфаприйти к идее, ...
ронять в воду
проверятьздесь: прыгнулиметь смыслпропадать, не состоятьсяздесь: попадатьставитьпугаться
писательроманпрежде чемактрисаэкстремальный спорт-сменпрыжокконтактная линза
в среднемпримерносорт мороженогооткрыватъ
осавиноград
теперьединственная (-ый/-ое)
le glacierfondreici : tirer avantage del’avantagel‘éboulisla pierrele changement climatique
le plongeur chercheur deballes de golfavoir l’idée de ...
couler
aller voirsautévaloir la peinetomber à l’eauici : toucherplacers’effrayer
l’auteurle romanavantl’actricele sportif extrême
le sautla lentille de contact
en moyenneenviron, à peu prèsla sorte de glaceouvrir
la guêpele raisin
à présentseul,e
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
VIRTUELLES KLASSENZIMMER SEITE 34 - 36
NEUE SEEN IN DEN ALPEN SEITE 11der Gletscherschmelzennutzender Vorteil, -edas Geröllder Stein, -eder Klimawandel
der Golfballtaucher
auf die Idee kommen,...versenken
nachsehengesprungensich lohnenins Wasser fallentreffenaufstellensich erschrecken
der Schriftstellerder Romanbevordie Schauspielerinder Extremsportler
der Sprungdie Kontaktlinse
im Durchschnittungefährdie Eissorteeröffnen
die Wespedie Weintraube
nuneinzige (-r/-s)
glacierto meltto useadvantagebouldersstone, rockclimate change
golf ball diver
to come up with the idea
to sink; here: to hit theball into the lakehere: to have a lookjumped, divedto be worth itto fall throughhere: to hitto put uphere: to get a fright
writer, authornovelbeforeactressextreme athlete
here: jumpcontact lens
on averageabout, roughlytype of ice creamto open (for the firsttime)waspgrape
nowhere: only one
EIN ETWAS ANDERER BERUF SEITE 11
WER HAT ES GESAGT? SEITE 12
EISZEIT SEITE 12
IM BETT DURCH DIE HAUPTSTADT SEITE 13
die Lektionder Präsenzkurs
allgemeinsprachlichder Fernkurs
die Redewendung der Sprachnachweis
absolvierendas Hörverständnisvertiefender Tutorder Wortschatzdie Niveaustufedas Sprachniveaufachsprachlichder schriftliche Aus-druck
lessonin-house course
general language (lessons)correspondence course
idiomproof of languageskills/proficiencyhere: to do, passlistening comprehensionhere: to improve, deepentutorvocabularyhere: language levellanguage level/skillsspecialized, technicalhere: writing (skills),written work
la lezioneil corso residenziale
di lingua generaleil corso per corrispondenza
il modo di direattestato di conoscenza diuna linguafinire un corsola comprensione oraleapprofondireil tutoreil vocabolarioil livelloil livello linguisticodi linguaggio tecnicol’espressione scritta
dersöğrenci ve öğretmen aynıyerde olan bir kurs genel dililiaçık öğretim kursu
deyimdil belgesi
başarıyla bitirmekdinleyip anlamasısağlamlaştırmakdanışmankelime hazinesidüzey derecesidil düzeyiuzmanlık alanı dililiyazılı anlatımı
lekcjakurs stacjonarny
ogólnykurs korespondencyjny
zwrot idiomatycznycertyfikat językowy
tutaj: zdaćsłuchanie ze zrozumieniempogłębiaćtutorsłownictwopoziom zaawansowaniapoziom językaw języku fachowympisanie
уроккурс очного обучения
общеязыковойкурс заочного обучения
разговорый оборотдокумент, подтверждаю-щий знание языкаоканчиватьаудированиеуглублятьучительлексикауровеньязыковой уровеньспециально-языковойписьменная речь
la leçonle cours présentiel
dans le langage courantle cours par correspon-dancel’expressionle certificat de langue
passerla compréhension de l’oralapprofondirle tuteurle vocabulairele niveaule niveau de languedans le langage spécialisél’expression écrite
la lecciónel curso presencial
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el giroel diploma en una lengua
terminarla comprensión auditivaprofundizarel tutorel vocabularioel nivelel nivel lingüísticoen lenguaje técnicola expresión escrita
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50 7/13
Drogen sind in vielen Ländern ein Problem. Durch den
unkontrollierten Konsum werden Menschen krank. Außerdem
verdienen Kriminelle mit illegalen Substanzen Geld. Deshalb wollen
Kritiker die aktuelle Drogenpolitik ändern. Wir fragten:
Ja, weil ein Verbot nicht funktioniert. Das hat nicht nur
das Alkoholverbot in den USA in den 20er-Jahren deut-
lich gezeigt. Das beweist auch die erfolglose repressive
Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte in Europa. Nach
dem Bericht von Reuter und Trautmann (A Report on
Global Illicit Drug Markets aus dem Jahr 2009) zur Aus-
wirkung der Drogenpolitik im Auftrag der Europäischen
Union wurde in zehn Jahren keines der drogenpoliti-
schen Ziele erreicht. Weder Angebot noch Nachfrage
nach illegalen Drogen konnten wesentlich reduziert wer-
den. Ich nenne nur das Beispiel Cannabis aus der Bilanz
der Betäubungsmittelkommission der UN von 2008: Die
Kommission vermutet, dass 42 000 Tonnen Cannabis-
pflanzen weltweit für die Produktion von Marihuana und
Haschisch existieren. Das ist ein Anstieg von 100 Prozent
gegenüber 1998.
Ja, weil Milliarden Steuergelder ohne wirkliche Effek-
te in den Kampf gegen die Drogenkriminalität investiert
werden, statt damit drogenpräventive Projekte und Bera-
tungsangebote zu unterstützen. Laut einer Untersu-
chung der Hochschule Duisburg wurden 2006 rund vier
Milliarden Euro für Strafverfolgung und nur zwei Milli-
arden für Prävention und Gesundheitsfürsorge ausgege-
ben.
Ich bin persönlich davon überzeugt, dass die Legali-
sierung spezieller Substanzen und deren Verteilung
unter staatlicher Lizenzierung und Kontrolle die europäi-
sche Drogenpolitik erfolgreicher machen würde. Das
Ergebnis wäre ein staatlich lizenzierter Drogenhandel, in
dem die speziellen Substanzen unter strenger staatlicher
Kontrolle verkauft und konsumiert werden – verbunden
mit dem passenden Beratungsangebot zu den Suchtpo-
tenzialen der jeweiligen Stoffe. Nebenbei würde es für
die Polizei weniger Personalstunden im Bereich der
Rauschgift- und Drogenkriminalität bedeuten.
der Konsum hier: Nehmen von Drogender/die S•chtige, -n Person, deren Körper täglich
bestimmte Substanzen braucht(z. B. Alkohol oder Heroin),sonst fühlt sie sich schlecht
JAdie Auswirkung, -en Effekt; Resultatdie Nachfrage Kaufinteressedie Betäubungsmittel- Kommission für Drogenpolitikkommission, -en(das Betäubungs- Droge und auch Medikament,mittel, - das nur von Ärzten verschrie-
ben werden darf)der [nstieg, -e von: ansteigen = hier: mehr
werdendrogenpräventiv so, dass man Jugendliche
informiert, wie sie reagierenkönnen, wenn man ihnenDrogen anbietet
die Strafverfolgung, -en polizeiliche Untersuchungdie Ges¢ndheitsfür- staatliche Bemühung um sorge Unterstützung und Behalten
der Gesundheit der Bürgerdie Lizenzierung, -en Erlaubnisstr¡ng hier: mit radikalen
Vorschriftendas S¢chtpotenzial, -e Potenzial einer Droge, wie
schnell ein Mensch danachsüchtig wird
jeweilig hier: der, den ein Süchtigernimmt
die Personalstunde, -n hier: Arbeitsstunde einesPolizisten
das Rauschgift, -e Droge
NEINdie Drogenbeauf- Frau mit dem offiziellen Auftrag,tragte, -n sich um die Drogenpolitik zu
kümmerndie SPD kurz für: Sozialdemokratische
Partei Deutschlandsder B¢ndestag deutsches Parlamentdie Überdosierung von: überdosieren = zu viel von
einem Medikament oder einerDroge nehmen
der Befürworter, - Person, die eine Sache unter-stützt
die Verh„rm- von: verharmlosen = sagen,losung, -en dass etwas weniger schlimm
oder gefährlich ist, als es wirk-lich ist
die [bhängigkeit, -en von: abhängig = hier: so, dassder Körper jeden Tag Drogenbraucht, sonst fühlt man sichschlecht
ausbauwürdig so, dass es wichtig ist, eine Sache auszubauen
(ausbauen hier: sich darum kümmern, dassetwas mehr und besser wird)
b¢ndeseinheitlich gleich in ganz Deutschlanddie ]ntkriminalisie- von: entkriminalisieren = nichtrung mehr zu Kriminellen machendie Aufklärung hier: Informationen, warum
Drogen gefährlich sinddie Überlebenshilfe Unterstützung für Süchtige, um
mit der Droge weiterleben zukönnen
der Entzug, ¿e hier: Aufenthalt in einemspeziellen Krankenhaus, um voneiner Droge wegzukommen
die Spr“tze, -n kleines medizinisches Gerät, mitdem man Medikamente in denKörper drücken kann
Sollen Drogen
legalisiert werden?
„Die Legalisierung der Substan-zen würde die europäische Dro-genpolitik erfolgreicher machen.“
Ja
Hubert Wimber ist Polizeiprä-sident von Münster (Nord-rhein-Westfalen).
Ja oder Nein?
SCHWERFOTO
S: ISTOCKPH
OTO/TH
INKSTO
CK; POLIZEIPRÄSID
IUM
MÜ
NSTER; D
EUTSCH
ER BU
ND
ESTAG
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 40.
50-51-Ja_Nein_0713.qxd 04.06.13 14:56 Seite 50
7/13
Angelika Graf ist Drogenbeauftragteder SPD-Bundestagsfraktion.
NeinDrogen können sehr schnell süchtig machen, in großem
Maß der Gesundheit schaden und bei Überdosierung oder
dauerndem Konsum in den Tod führen. Befürworter einer
Legalisierung von Drogen nennen häufig das Argument
der Selbstbestimmung: Man solle auf eigenverantwortli-
che Entscheidungen vertrauen. Wer süchtig ist, kann das
aber in der Regel nicht mehr.
Eine Legalisierung von Drogen würde zu einem grö-
ßeren Angebot von Drogen und mehr Süchtigen führen
– das sehen wir schon heute bei den legalen „Volksdro-
gen“ Alkohol und Tabak. Das staatliche Signal wäre –
gerade für Jugendliche – eine Verharmlosung, nach dem
Motto: Wenn es erlaubt ist, kann es nicht so schlimm
sein. Bei Drogen wie Crystal Meth, Heroin und Kokain
ist der Weg vom Ausprobieren bis zur Abhängigkeit sehr
kurz.
Ein legales Angebot hilft Süchtigen nicht aus der Sucht
heraus. Eine Kriminalisierung hilft diesen aber auch nicht.
In Deutschland haben wir mit der Geringe-Mengen-Rege-
lung im Bereich Cannabis und auch für ein paar andere
Drogen schon eine Regelung, durch die es bei dem Besitz
von einer geringen Drogenmenge zu keiner Strafverfol-
gung kommen muss. Das halte ich für richtig und ausbau-
würdig im Kontext bundeseinheitlicher Standards. Eine
Entkriminalisierung von Süchtigen ist aber etwas anderes
als die Legalisierung von Drogen.
Wir müssen Prävention und Aufklärung ausbauen und
brauchen eine starke Suchthilfe. Außerdem müssen wir
die Überlebenshilfe stärken. Es gibt unter bestimmten
Voraussetzungen schon Heroin auf Rezept, wenn der Ent-
zug nicht funktioniert. In manchen Bundesländern – lei-
der noch nicht in allen – gibt es Drogenkonsumräume.
Dort erhalten Heroinsüchtige saubere Spritzen, damit sie
keine Infektionskrankheiten bekommen. Eine Legalisie-
rung von Drogen war und ist dafür aber nicht notwendig.
„Ein legales Angebot hilft Süchtigen nicht aus der
Sucht heraus.“
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„Deutschland istdas beliebtesteLand der Welt“,meldet der briti -
sche Nachrichtensender BBC undüberrascht damit auch viele Deut -sche. Respektiert? Ja. Aber beliebt? Hatten
zuletzt in der Eurokrise nicht viele südeuropäische
Staaten die Deutschen für ihre Härte und ihr
„Spar-Diktat“ kritisiert? Vor allem Bundeskanzle-
rin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang
Schäuble personifizierten für viele den „arrogan-
ten, kalten Deutschen“. Und nun das: In einer
BBC-Umfrage unter 26 000 Menschen in 25 Län-
dern auf allen Erdteilen kam Deutschland auf Platz
eins der populärsten Staaten, vor Kanada und
Großbritannien.
Die Bundesrepublik gewann im Vergleich zum
Vorjahr drei Prozentpunkte dazu und schaffte es
mit 59 Prozent positiven Stimmen nach ganz
oben. Vor allem in Ghana (84 Prozent), Frankreich
(81 Prozent) und Australien (76 Prozent) sahen die
Befragten die Rolle Deutschlands in der Welt als
sehr positiv. Als „große Ausnahme“ dagegen
beschreibt die BBC das Stimmungsbild in Grie-
chenland. Dort sehen die Befragten Deutschland
„eher negativ“. Aber selbst die traditionell
deutschlandkritischen Briten loben nun die Deut-
schen, vor allem für ihre starke Wirtschaft. Auf der
Internetseite der BBC schrieb ein Kommentator
mit Humor: „Gut gemacht, Deutschland. Sehr ver-
dient. Aber deine Grammatik ist grauenvoll.“
Vor allem in England haben die Deutschen
zuletzt ihren Ruf verbessert. Wurden dort früher
deutsche Fußballer als Soldaten porträtiert, findet
sich nun zum Beispiel in der Sun eine Liebeserklä-
rung an die Deutschen: Die Boulevardzeitung mag
neben Claudia Schiffer, deutschen Autos, einem
Schnaps und Rudi Völlers alter Frisur auch die
inzwischen in Großbritannien sehr aktiven deut-
schen Supermärkte Lidl und Aldi.
In vielen Kommentaren deutscher Leser zeigt
sich aber Skepsis gegenüber der BBC-Umfrage. Vor
allem, weil eine Umfrage in 25 von weltweit rund
200 Ländern nur eine „Stichprobe“ sein könne,
nie ein repräsentatives Bild.
Österreich „keine Steueroase“Österreich kooperiert in Zukunft mit anderen Ländern im internationalenKampf gegen Steuerbetrug. Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) unter-schrieb einen dafür nötigen Vertrag des Europarats und der Organisationfür wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Damit zeige Öster-
reich, dass es „keine Steueroase“ sei, sondern am internationalen Kampf gegen Steuerbetrug engagiert
mitwirke, sagte Fekter. Auch OECD-Steuerexperte Achim Pross lobte die Alpenrepublik im ORF -Radio
für diesen Schritt. Zuvor hatte die OECD starken Druck auf Österreich und andere Länder ausgeübt,
um mehr Transparenz in Steuerfragen zu schaffen. Der Vertrag wurde bis jetzt von insgesamt 45 Län-
dern unterschrieben, weitere Unterschriften sollen schnell folgen.
BBC: „DEUTSCHLAND BELIEBTESTES LAND“
respektieren akzeptieren; ehren
das Spar-Diktat, -e ≈ Vorschrift, um Spar zieleauf jeden Fall zu errei-chen
personifizieren als Symbol gelten für
arrog„nt ≈ sehr stolz und so, dassman sich für besser alsandere hält
der Proz¡ntpunkt, -e ≈ Unterschied zwischenzwei Prozentergeb nissen
das St“mmungsbild, Darstellung einer -er Situation; Eindruck
eher hier: ≈ mehr
verdient hier: passend zurLeistung
grauenvoll schrecklich
der Ruf hier: öffentliche Meinungüber eine Sache oderPerson
porträtieren hier: zeigen
die Boulevardzeitung, Zeitung mit Texten über-en Sensationen und Skan -
dale
die St“chprobe, -n Test, den man an einerkleinen ausgewähltenMenge macht
ÖSTERREICH „KEINE STEUEROASE”die Steueroase, -n hier: ≈ Staat oder Gebiet,
das keine oder besondersniedrige Steuern hat, unddeshalb für Steuer -betrüger attraktiv ist
die ÖVP kurz für: ÖsterreichischeVolkspartei
der Europarat internationale Organi sa -tion, zu der alle Staatendes geografischen Euro -pas gehören
engagiert ≈ aktiv
m“twirken mitmachen; mitarbeiten
Dr¢ck ausüben auf versuchen zu erreichen,dass etwas auf jeden Fallgetan wird
die Transpar¡nz hier: Klarheit; Offenheit
BBC : „Deutschlandbeliebtestes Land“
Diesen Text können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören
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Nachrichten
FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
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Was heißt …?
Justizvollzugs -anstalt
In Deutschland kommen immer wenigerMenschen in starker Form mit der Justiz inKonflikt. Das zeigen aktuelle Zahlen desStatistischen Bundesamts. So gibt es inden letzten Jahren immer weniger Strafge-fangene: Hatte es im Jahr 2007 noch einenRekord von 64 300 Strafgefangenen gege-ben, so waren es zuletzt 57 600. In derUmgangssprache sagen die Deutschen:Diese Männer und Frauen müssen in den„Knast“. Offiziell heißen diese Häuser seit1970 aber Justizvollzugsanstalten (JVA).
Die meisten Strafgefangenen sind aktu-ell Männer. Nur sechs Prozent sind Frauen.Rund 38 Prozent der Gefangenen warenzuletzt unter 30 Jahre alt (21 900 Personen),13 Prozent waren 50 Jahre und älter (7400Personen). Früher mussten Gefangene auchin Deutschland hart arbeiten. Heute dürfensie in den JVAs arbeiten, wenn sie mögen.Aber niemand wird gezwungen.
Im internationalen Vergleich habendeutsche Justizvollzugsanstalten ein gutesImage. Laut einer aktuellen Studie des Kri-minologischen Instituts Niedersachsengibt es aber auch in deutschen Gefängnis-sen große Probleme mit Gewalt: So hatjeder vierte Gefangene in einer JVA Erfah-rung mit körperlicher Gewalt gemacht. Beiden Jugendlichen ist es jeder zweite. DieAutoren der Studie fordern deshalb von derPolitik, die Gefangenen besser zu schützen,die JVAs zu modernisieren und mit mehrPersonal auszustatten.
der Strafgefangene, Person, die wegen einer-n kriminellen Aktion im
Gefängnis ist(das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle
geschlossen werden)die }mgangssprache gesprochene Sprache im
Alltagder Kn„st, ¿e/-e Gefängnish„rt hier: körperlich anstren-
gendzw“ngen sagen, dass man etwas tun
mussLaut einer „ktuellen In einer aktuellen StudieStudie des … des … steht (die Studie, -n ≈ systematische Unter -
suchung)die Gew„lt hier: ≈ Schläge; Aggressionf¶rdern sagen, was man haben willdas Personal hier: Personen, die in einer
JVA arbeitenausstatten hier: dort eine Stelle geben
Die DZ Bank, Dachorganisation von 900 Volks-und Raiffeisenbanken, stoppt die Spekulation mitNahrungsmitteln. Gleichzeitig fordert sie im Gegensatz zu
vielen anderen Banken strengere Regeln in diesem Markt. Der Ban-
kenverband reagierte bei dem stark diskutierten Thema vorsichtig.
Es sei die Entscheidung jedes einzelnen Instituts, „ob und in wel-
chem Umfang es Geschäfte in diesem Bereich macht.“ Dagegen
lobte Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) die Entscheidung
der DZ Bank als „starkes Signal“ und erhöhte den Druck auf ande-
re Banken. Es müsse ein klarer Trennstrich gezogen werden „zwi-
schen verantwortungsvollen Investitionen, die hilfreich sind im
Kampf gegen den Hunger, und Transaktionen, die Preisschwankun-
gen verstärken können.“ Letztere hätten auf den Agrarrohstoff-
märkten nichts zu suchen.
Nach der Geburt eines Kindes bleiben Väter inDeutschland immer öfter zu Hause. Mehr als jeder
vierte Vater der rund 663 000 im Jahr 2011 geborenen Kinder ist
in Elternzeit gegangen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das
sind rund zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und so viele
wie noch nie. Allerdings: Drei von vier Vätern nahmen für maxi-
mal zwei Monate Elternzeit. Nur sieben Prozent kümmerten sich
zwölf Monate zu Hause um das Kind. Zum Vergleich: Mütter gin-
gen zu 95 Prozent in Elternzeit, neun von zehn erhielten das
Elterngeld für zwölf Monate. Elterngeld gibt es seit 2007. Es wird
nach der Geburt an Mütter und Väter gezahlt, die im Beruf eine
Pause machen, um sich um ihr Baby zu kümmern. Das Eltern-
geld orientiert sich am Einkommen und beträgt höchstens 1800
und mindestens 300 Euro im Monat.
SCHWER
die D„chorganisation, Organisation, zu der sich -en mehrere Gruppen oder
Vereine verbunden habenstr¡ng hier: sehr genauder B„nkenverband, ¿e Organisation mehrerer
Bankender }mfang hier: Größe; ≈ MengeGeschæfte m„chen wirtschaftlich aktiv seindie CSU kurz für: Christlich-
Soziale Unionder Dr¢ck hier: starke Kritikeinen klaren Tr¡nn- die Grenze zwischenstrich ziehen zwei Bereichen deutlich
machendie Preisschwankung, -en hier: starke Preis -
änderungn“chts zu suchen haben an einem Ort nicht
sein dürfender Agrarrohstoff- Markt, auf dem Agrar-markt, ¿e rohstoffe gekauft und
verkauft werden(der Agrarrohstoff, -e Substanz aus der Natur,
der von der Agrarwirt -schaft hergestellt wird(z. B. Getreide))
der Proz¡ntpunkt, -e ≈ Unterschied zwischenzwei Prozentergebnissen
MITTEL
Monatlich bis zu1800 Euro zahltder Staat Väternund Müttern, die
zu Hause bleiben.
537/13
Volksbanken spekulieren nicht mehr mit Nahrungsmitteln
So viele deutscheMänner wie nochnie in Elternzeit
52-54+56_Nachrichten_0713.qxd 05.06.13 16:55 Seite 53
54 7/13
Berühmter Literaturverlag in der KriseSuhrkamp, einer der bedeutendsten deutschen Verlage, steckt aktuell in einerschweren Krise. Seit Jahren gibt es einen Machtkampf zwischen der Verlegerin Ulla Unseld-Berké-
wicz, die 61 Prozent der Anteile besitzt, und dem Unternehmer Hans Barlach, dem die anderen Anteile
gehören. Barlach fordert 8,2 Millionen Euro vom Verlag. Viel Geld, das Suhrkamp offenbar nicht so ein-
fach bezahlen kann. Nun will der Verlag mit einer besonderen Art des Insolvenzverfahrens sein Überle-
ben sichern. Durch das „Schutzschirmverfahren“ müsse der Verlag erst einmal nicht an Barlach zahlen,
teilte Suhrkamp mit. Der Betrieb gehe weiter: Mitarbeiterverträge seien nicht betroffen, „Autorenverträ-
ge bleiben bestehen“. Das Verfahren ermögliche eine Zukunft für den Verlag, auf die viele Leser hoffen.
Denn das 1950 von Peter Suhrkamp gegründete und von Siegfried Unseld fortgeführte Unternehmen hat
bis heute viele wichtige Beiträge zu gesellschaftlichen Diskussionen geliefert. Zu seinen bekanntesten Auto-
ren gehören Hermann Hesse, Bertolt Brecht, Christa Wolf und Uwe Tellkamp.
Wenn Popularität zum Problem wird Österreichs Universitäten sind bei deutschen Studenten so beliebt, dass dieGäste zum Problem werden. Das Wissenschaftsministerium will deshalb Österreicher bevorzu-
gen dürfen. Der Hintergrund: Der Staat muss einem ehemaligen Studenten aus Graz Schadenersatz zah-
len, weil dieser an seiner überfüllten Hochschule nicht schnell studieren konnte. Jetzt fürchtet die Regie-
rung viele Prozesse. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) will deshalb mit Zugangsbeschrän-
kungen reagieren, um mehr Platz an den Unis zu schaffen. Die Hochschulen sollen ausländische Studen-
ten stärker aussortieren dürfen. „In stark gefragten Fächern muss man die Möglichkeit schaffen, österrei-
chische Studierende bevorzugt aufzunehmen“, sagte Töchterle der Tageszeitung Österreich. Neue Hür-
den würden vor allem deutsche Studenten betreffen. Circa jeder zehnte Student ist Deutscher. Die Zahl
ist in den letzten Jahren stark gewachsen auf inzwischen rund 28 500. In Österreich ist das Studium seit
2008 fast gratis und der Zugang zu vielen Fächern einfacher als in Deutschland.
FOTO: PICTU
RE ALLIANCE/D
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BERÜHMTER LITERATURVERLAG IN DER KRISE
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -schriften oder Bücher pro-duziert
bedeutend wichtig; bekanntdie Verlegerin, -nen Frau, der ein Verlag gehörtder [nteil, -e hier: Teil des Vermögens
einer Firma(das Vermögen, - Besitz einer Person oder
Institution insgesamt)der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter
einer Firmadas Insolv¡nz- ≈ Untersuchung bei einemverfahren, - Gericht, ob und wie ein
Schuldner seine Schulden zahlen kann
(der Sch¢ldner, - Person/Firma, die Schuldenhat)
überleben hier: weiter existierenbetr¶ffen sein hier: einen Nachteil habenf¶rtführen hier: weiter als Chef leitender Beitrag, ¿e hier: Leistung, mit der man
aktiv mitmacht
WENN POPULARITÄT ZUM PROBLEM WIRD
bevorzugen hier: Vorteile vor anderengeben
der H“ntergrund, ¿e hier: Grundehemalig früherder Schadenersatz finanzielle Kompensation
für einen Schadenüberf•llt zu volldie ÖVP kurz für: Österreichische
Volksparteidie Zugangsbe- Reduzierung der Geneh-schränkung, -en migungen für ein Hoch -
schulstudiumaussortieren hier: beim Anmeldepro zess
nicht berücksichtigengefragt hier: so, dass sich beson-
ders viele interessierenaufnehmen hier: einen Platz gebendie H•rde, -n hier: bürokratische Regelbetr¡ffen wichtig/relevant sein für
Typisch SuhrkampDie bunten Buch-
rücken des Verlags
52-54+56_Nachrichten_0713.qxd 05.06.13 16:55 Seite 54
Jeden Monat im Heft!
Die jungen Seiten von
557/13
55_Deins_0713 04.06.13 14:56 Seite 55
56 7/13
Migranten oft besser qualifiziert
als DeutscheItalienische Ingenieure, indischeComputerspezialisten, griechischeÄrzte: Immer mehr Hochqualifiziertekommen nach Deutschland. Laut einer
Studie der Bertelsmann-Stiftung liegt ihr Bildungs-
niveau inzwischen über dem deutschen Durch-
schnitt. So haben 43 Prozent der Neuzuwanderer
zwischen 15 und 65 Jahren einen Meister, Hoch-
schul- oder Technikerabschluss. Im deutschen
Durchschnitt gilt das nur für 26 Prozent.
Laut Arbeitsmarktforscher Herbert Brücker,
dem Autor der Studie, ist das Klischee vom bäu-
erlichen Zuwanderer nicht mehr aktuell. Die
meisten Migranten seien gut ausgebildete Fach-
kräfte, die trotz Engagements in ihrem Heimat-
land wegen der Wirtschaftskrise keine Arbeit fän-
den. Deutschland mit seiner im Vergleich stabilen
Wirtschaft und relativ geringen Arbeitslosigkeit
sei deshalb extrem attraktiv.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts
zogen im letzten Jahr mehr als eine Million Men-
schen nach Deutschland – so viele wie zuletzt
1995. Insgesamt kamen 1,081 Millionen Einwan-
derer in die Bundesrepublik. Die Zuzüge stiegen
um 13 Prozent. Vor allem aus den südeuropäischen
Euro-Staaten mit Arbeitslosenquoten von mehr als
50 Prozent kamen wie schon 2011 deutlich mehr
Menschen. Aus Spanien reisten 9000 oder 45 Pro-
zent mehr Einwanderer ein. Aus Griechenland
(plus 10 000) und Portugal (plus 4000) kamen
jeweils 43 Prozent mehr, aus Italien (plus 12 000)
kamen 40 Prozent mehr. Die meisten ausländi-
schen Zuwanderer stammen aber aus Polen
(68100), Rumänien (45 700), Ungarn (26 200)
und Bulgarien (25 000).
Deutsch lernen für den Job 2012 eine Million Migranten
SAUER VERDIENTdie Steuerer- von: Steuern erhöhen =höhung, -en Steuern höher machen
sauer hier: ärgerlich; böse
beißen zwischen die Zähne neh-men und essen
MARKE EIGENBAUdie M„rke, -n Produkt mit bekanntem
Namen
fælschen illegal eine genaue Kopievon etwas machen
betrogen werden hier: eine Kopie bekom-men und so Geld verlie-ren
SCHIENEN-ERSATZVERKEHRdie Schiene, -n ≈ Gleis
die Zugstrecke, -n ≈ Weg für den Bahn -verkehr
erneuern neu machen
eine Weile längere Zeit
¢mständlich unnötig kompliziert
ers¡tzen hier: etwas anderes andie Stelle einer Sachebringen
der Artikel, - hier: Text in einer Zeitung
]s geht ¢m … Das Thema / Der Inhalt ist…
MIGRANTEN OFT BESSER QUALIFIZIERT ALS DEUTSCHE
die Studie, -n wissenschaftliche Unter -suchung
die B¡rtelsmann- Organisation, die gesell -St“ftung schaftliche Themen unter-
sucht und Lösungsmodelleentwickelt
das B“ldungs- hier: Art des Ausbildungs -niveau, -s abschlusses
der Neuzuwan- Person, die vor Kurzemderer, - eingewandert ist
das Engagement, -s hier: gute Arbeit undfranz. lange Ar beits suche
relativ/r¡lativ ziemlich
attraktiv hier: interessant
die [ngabe, -n Information
der Zuzug, ¿e von: zuziehen = hier: neuan einen Ort kommen, umdort zu leben
deutlich hier: viel
st„mmen hier: kommen
Auf den zweiten Blick
Die Deutschen sprechen gern von ihremsauer verdienten Geld. Das bedeutet,dass es nicht einfach, sondern anstren-gend war, das Geld zu verdienen. WennMenschen wegen Steuererhöhungenmehr davon an den Staat zahlen müs-sen, werden sie wahrscheinlich sauer –
könnte man meinen. Aber überraschend viele Men-schen finden die Pläne der Partei Die Grünen richtig,die Steuern für Gutverdiener zu erhöhen. Sie denken,dass man wahrscheinlich in den sauren Apfel beißenmuss, dass es also keinen anderen Weg gibt.
Focus
Marke Eigenbau
Von Marke Eigenbau spricht man, wennjemand etwas selbst hergestellt hat, wasman sonst von einer Firma kauft oderbauen lässt. Das Radiogerät oder dasGartenhäuschen ist dann also nicht voneiner bekannten Marke, sondern MarkeEigenbau. Das ist innovativ und billig, oftauch ein bisschen improvisiert. Bei man-chen Dingen will aber jeder nur das origi-nale Markenprodukt haben. So zum Bei-
spiel bei Briefmarken. Worüber der Focus unter dieserÜberschrift berichtet: Durch gefälschte Marken wur-den Briefmarkensammler um viel Geld betrogen.
Süddeutsche Zeitung
Schienen-Ersatzverkehr
Wenn an Zugstrecken etwas kaputt ist oder erneuertwird, können dort für eine Weile keine Züge mehr fah-ren. Damit die Fahrgäste aber trotzdem ans Ziel kom-men, transportiert die Deutsche Bahn sie oft mit Bus-
sen. Für diese manchmal sehr umständlichenBusverbindungen hat die Bahn das genausoumständliche Wort Schienenersatzverkehrgewählt. Die Schienen werden also durch einanderes Verkehrsmittel ersetzt. Im Artikel zuder Überschrift geht es aber nicht um Bau-stellen auf Bahnstrecken. Sein Thema sindZugstrecken, die überhaupt nicht mehrbenutzt werden. Wo früher Schienen lagen,werden heute oft Radwege gebaut. Bei die-
sem Schienenersatzverkehr wird also der Verkehr aufSchienen durch Fahrrad-Verkehr ersetzt.
MITTEL
Stern
Sauer verdient
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LLSTEIN B
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577/13
Mein erster Monat
in Berlin Melinda Szanyi
Ich habe in Ungarn studiert und dort auch
schon gearbeitet. Dann habe ich von einer
besonderen Chance gehört: In Deutschland kön-
nen auch Ausländer einen Bundesfreiwilligen-
dienst machen. Eine gute Gelegenheit, mein
Deutsch zu verbessern!
Deutsch habe ich schon in der Schule gelernt.
Aber als ich dann nach Berlin gekommen bin,
habe ich zuerst mit niemandem gesprochen. Ich
war zu schüchtern. Ich habe bei der Organisati-
on „AFS interkulturelle Begegnungen“ angefan-
gen. Sie organisiert Schüleraustausche für 15- bis
18-Jährige. In meiner ersten Woche hat mein
Chef mit mir gesprochen. Er hat gesagt: „Du
musst ein Ziel haben für die Zeit bei uns.“ Er
wollte, dass ich in einem Jahr ganz alleine Infor-
mationsveranstaltungen in Schulen organisiere.
Das hat mir ein bisschen Angst gemacht, aber ich
habe mich auch über das Vertrauen meines
Chefs gefreut.
Meine Kollegen haben mir geholfen. Ich habe
ihnen viele Fragen gestellt – und sie haben mein
Deutsch korrigiert. Ich finde das normal. Bis
heute habe ich mit meinem deutschen Freund
eine Vereinbarung: Er muss mich korrigieren,
wenn ich einen Fehler mache. Nur so kann ich
besser werden. 13 Monate habe ich bei AFS gear-
beitet. Dann war der Bundesfreiwilligendienst
vorbei. Natürlich habe ich vorher Informations-
veranstaltungen an Schulen gemacht. Ein tolles
Gefühl! In dem Jahr habe ich sehr viel gelernt.
Nicht nur mein Deutsch ist besser, ich habe auch
viele neue Erfahrungen gemacht. Jetzt fühle ich
mich erwachsener.
Als ich in Deutschland angekommen bin,
habe ich niemanden gekannt. Aber ich habe
Glück gehabt, denn AFS hat eine Wohngemein-
schaft für mich gefunden. Mit den Leuten dort
habe ich gekocht – oder wir haben Ausflüge
gemacht. So habe ich auch andere Regionen und
Traditionen Deutschlands kennengelernt. Den
Karneval in Köln zum Beispiel.
Auch Berlin finde ich toll. Die Menschen sind
tolerant, und es gibt so viele Angebote. Ich habe
hier über zehn verschiedene Sportarten auspro-
biert, bin über die Museumsinsel spaziert und
habe arabische Gerichte am Hackeschen Markt
gegessen. Berlin ist so international! Das habe ich
schon in meinen ersten Wochen gemerkt. Wenn
ich jemanden nach dem Weg fragen wollte, habe
ich immer zuerst gefragt: „Sprechen Sie
Deutsch?“ Ein komisches Gefühl.
2 Interview und Text: Tanja Haas
bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)der B¢ndesfreiwilli- ≈ Zeit: Man arbeitet freiwillig, z. B.gendienst für eine soziale Institution.die Gelegenheit, -en hier: ≈ Chance; passende Situationsch•chtern ≈ unsicher; voller Angstder Schüleraus- hier: ≈ Programm für Schüler: Sie tausch, -e/¿e können für ein paar Tage/Monate
eine Schule im Ausland besuchen.das Ziel, -e hier: Resultat: Das will man errei-
chen.die Informations- hier: ≈ Sprechen vor Publikum:veranstaltung, -en Man gibt Informationen zu einer
speziellen Sache.das Vertrauen von: vertrauen = hier: sicher sein,
dass eine Person gut arbeiten wirddas Gefühl, -e Emotiondie Wohngemein- Gruppe von Personen: Sie wohnenschaft, -en zusammen.die Sp¶rtart, -en ≈ Sportkategorie: Fußball, Golf,
Tennis …ausprobieren etwas Neues versuchen
Berlin
Wie viele dort wohnen: 3,3 Millionen Einwohner Was interessant ist: Hauptstadt und größte Stadt Deutschlands, Bundestag, Brandenburger Tor,
Rotes Rathaus, Spree (Foto)
der B¢ndestag deutsches Parlament
das Tor, -e breiter Eingang
HEIMAT: Ungarn
ALTER: 25 Jahre
BERUF: PR-Assistentin
ERSTER MONAT: Oktober 2011
HOBBYS: Kochen, Tanzen
Mein Tipp
Für Reisen in Deutschland habe ich Mitfahrzentra-len genutzt. Ich bin also bei anderen Leuten imAuto mitgefahren. Im Internet kann man nach einerMitfahrgelegenheit suchen – und so viel Geld spa-ren. Außerdem lernt man dabei oft auch nette Men-schen kennen.
n¢tzen ≈ benutzen
die M“tfahrgelegenheit, -en ≈ Chance: Man kann beianderen im Auto mitfahren.
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Eine Übung zudiesem Text
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und stammt von Friedrich Schiller: Karl
Moor will nach seiner Studienzeit nach
Hause zurückgehen, zu seinem Vater und
seiner großen Liebe Amalia. Aber sein
Bruder Franz erzählt so böse Lügen über
Karl, dass dieser nicht mehr zurück nach
Hause darf. Karl sieht keinen Sinn mehr
im Leben und wird Räuber. Aber damit
fangen seine Probleme erst richtig an …
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Buch mit 144 Seiten. DeutschNiveau B2/C1. Artikel-Nr. 75265€ 17,99 (D)/€ 18,50 (A)
TESTDAF - OBERSTUFENKURS MIT PRÜFUNGSVORBEREITUNG
Das Lehrwerk besteht aus zehn Einhei-
ten. Jede Einheit enthält Übungen, die
miteinander kombiniert werden können.
Zentrale Fertigkeit ist das Verstehen und
Wiedergeben von akademisch geprägten
Lese- und Hörtexten. Die Probeprüfung
auf Niveau C1 im Anhang ermöglicht
eine Prognose über das voraussichtliche
Prüfungsergebnis.
PRÜFUNGEN
58-59_DP_Shop_07-13.indd 5958-59_DP_Shop_07-13.indd 59 23.05.2013 9:34:31 Uhr23.05.2013 9:34:31 Uhr
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Eigentlich ist sie noch ein Mädchen. An die-
sem Tag hält die junge blonde Frau aus
Deutschland zum ersten Mal diesen berühmten
Teller in den Händen. Sie wird ihn noch drei
weitere Male bekommen. Die Sportlerin heißt
Stefanie Maria Graf. Sie ist 19 Jahre alt und
kommt aus Brühl bei Heidelberg. In ihrem
Sport, dem Damen-Tennis, ist sie schon vor die-
sem Tag ein Star, auf den alle warten. Wie auf
einen Sturm, der lange angekündigt ist,
schreibt 20 Jahre später die Frankfurter Allge-
meine Sonntagszeitung.
Dann kommt dieser 2. Juli 1988, an dem sie
zum ersten Mal das wichtigste Tennisturnier der
Welt gewinnt: Wimbledon.
16 000 Zuschauer sind dabei,
wie sie den letzten Ball so
schlägt, dass er fast im Netz
ist. Aber er kommt doch noch
darüber, fällt in das Feld von
Martina Navrátilová. Nach
einer Stunde und 33 Minuten
ist Steffi, wie sie alle nennen,
die Siegerin.
„Fräulein Steffi Graf legte
die alten Knochen der Navrá-
tilová auf dem Wimbledon
Centre Court zur Ruhe“,
schreibt die englische Zeitung
News of the World. Nun ist
nicht mehr Navrátilová die
beste Spielerin der Welt, son-
dern Steffi Graf. Über ihren
Sieg sagt sie selbst: „Das ist
’ne Superleistung von mir
gewesen, und deswegen ist es
was ganz Besonderes für
mich.“ Das sagt sie ohne viele
Emotionen. Am Ende ihrer
Karriere, 1999, wird die Süd-
deutsche Zeitung schreiben:
„Es ist ihr nie leichtgefallen,
mit ihnen (den Journalisten)
zu reden, und meistens hat
sie es auch nicht getan.“ Sie
habe ihre blonden Haare „wie eine Gardine vors
Gesicht“ gehalten und über ihre besten Bälle
gesprochen „wie ein Chirurg über seine Instru-
mente“.
g„nz großes etwas sehr Spezielles/T¡nnis Tolles
weitere (-r/-s) andere (-r/-s)
der St¢rm, ¿e ≈ sehr starker Wind
„nkündigen hier: über etwas informieren,was in der Zukunft baldstattfindet
das N¡tz, -e hier: ≈ langes, breites Teil,das das Spielareal in zweiHälften trennt
das F¡ld, -er hier: Bereich, in dem Tennisgespielt wird
die Siegerin, -nen Gewinnerin
die „lten Kn¶chen ein Loch in die Erde zur Ruhe legen machen und einen Toten
hineinlegen; hier: die Karrie -re einer anderen Person beenden
(die Kn¶chen Pl. Skelett; Körper)
’ne eine
die Super- hier: besonders guter leistung, -en sportlicher Erfolg
d¡swegen deshalb
bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)
leichtfallen einfach sein für
habe Konj. I von: haben
die Gardine, -n Fensterdekoration aus Stoff
der Chir¢rg, -en Arzt, der Operationen macht
Vor 25 Jahren gewinnt eine junge Deutsche ein internationales
Tennisturnier nach dem anderen. Gemeinsam mit ihrem ähnlich guten
Kollegen Boris Becker macht Steffi Graf Deutschland zur Tennisnation.
Ganz großes Tennis
Glücklich in WimbledonSteffi Graf am 2. Juli 1988,nachdem sie das Tennis -
turnier gewonnen hat
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Ein Bild und seine Geschichte
FOTO: PICTU
RE ALLIANCE/D
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Die Baden-Württembergerin ist schon Tennis-
profi, seit sie 13 Jahre alt ist. Sie ist nicht einmal vier
Jahre alt, als ihr Vater Peter ihr den ersten Tennis-
schläger schenkt. Er hat ihn mit einer Säge kleiner
gemacht. Nicht nur der Mann, den die Medien spä-
ter immer „Vater Graf“ nennen, sieht das Talent sei-
ner Tochter. Bundestrainer Klaus Hofsäss nennt
Steffi Graf das größte Talent, das es in Deutschland
je gegeben hat.
Für seine Tochter gibt der Vater den Beruf auf.
Und sie geht schon bald nicht mehr zur Schule.
„Ich will das so“, sagt die Jugendliche. 1987, ein
Jahr vor dem ersten Wimbledon-Sieg, gewinnt sie
ihr erstes großes Turnier in Paris, einen Grand
Slam. 1988 wird ihr stärkstes Jahr: Mit einem Sieg
bei allen vier größten Turnieren und Gold bei den
Olympischen Spielen. Am Ende ihrer Karriere wird
sie 107 Titel gewonnen haben, davon 22 Grand
Slams. 377 Wochen lang ist sie die Nummer eins
der Welt. Aber sie sagt am Ende: „Ich weiß, ich war
nicht immer einfach.“ Sie macht es den Deutschen
nicht leicht, sie zu lieben – obwohl die das so gern
wollen.
Nicht nur sie ist die beste Tennisspielerin der
Welt. Auch der zwei Jahre ältere Boris Becker
gehört zur gleichen Zeit zu den Besten im Tennis.
Aufgewachsen ist er in Leimen, nicht einmal 20
Kilometer von Steffi Graf entfernt. Viele sehen die
beiden als Traumpaar, auch wenn sie keines sind.
Aber sie bringen einen Boom im Tennis. Im Fern-
sehen wird jedes Spiel live gezeigt. Nicht nur Kin-
der, auch Erwachsene gehen in Tenniskurse. Und
in sehr vielen Städten gibt es plötzlich neue Tennis-
klubs.
Die junge Graf funktioniert in den ersten Jahren
wie eine Maschine. Aber dann gibt es Probleme:
mit ihrem Körper, vor allem mit ihren Knien. Pro-
bleme gibt es auch in ihrem Privatleben. Ihr Vater
Peter soll für die Einnahmen seiner Tochter nicht
alle Steuern bezahlt haben. Er muss ins Gefängnis.
Auch die Ehe der Eltern geht kaputt. Und ein Fan
der Spielerin sticht mit einem Messer ihre Konkur-
rentin Monica Seles in den Rücken. Aber Graf
macht weiter. Als sie mit 30 Jahren das Ende ihrer
Tenniskarriere bekannt gibt, ist „die Gräfin“ immer
noch die Nummer drei der Welt.
Mit ihr geht „die beste Lady aller Zeiten“, sagt
an diesem Tag im August 1999 der amerikanische
Tennisspieler Andre Agassi. Niemand weiß da, dass
Agassi und Graf schon zwei Jahre später ein Ehe-
paar sein werden, das zwei Kinder bekommen und
ohne Skandale in Las Vegas leben wird. 2013 wird
Agassi in einem Interview mit der Bild-Zeitung
sagen, ihre Ehe sei „großes Tennis. Sehr großes
sogar“. Das sagen die Deutschen für etwas beson-
ders Gutes. 2 Katja Riedel
Was im Juli noch passiert ist
AM 1. JULI 1938In Deutschland gibt es eine neue Stadt, gebaut fürdie Volkswagen-Arbeiter. Sie sollen den VW-Käferbauen, der noch KdF-Wagen heißt. KdF steht für„Kraft durch Freude“. Es ist ein Begriff aus derIdeologie des Nationalsozialismus. Die neue Stadtim heutigen Niedersachsen heißt bis 1945 „Stadtdes KdF-Wagens bei Fallersleben“. Im ZweitenWeltkrieg wird die Fabrik speziell für die Produkti-on von Rüstung genutzt. Nach dem Krieg nennendie Amerikaner die Stadt Wolfsburg. Den Namenbehält sie bis heute.
AM 1. JULI 1988An der größten deutschen Börse in Frankfurt amMain gibt es einen neuen Wert: den DeutschenAktienindex (Dax). Erfunden hat ihn der JournalistFrank Mella von der Börsen-Zeitung. Seit 1959 warein früherer Index der gleichen Zeitung am wich-tigsten. Jetzt wird der Dax aus den 30 größtendeutschen Firmen errechnet, zurück bis 1959. DerIndex zeigt, wie stark die deutsche Wirtschaft ist– so wie der Dow Jones in den USA.
der Käfer, - sehr kleines Tier mit sechs Beinen; Insekt
der Begr“ff, -e Wort
die R•stung hier: ≈ alle Geräte, die für die Armee produ-ziert werden
n¢tzen ≈ benutzen
die Bœrse, -n Markt, auf dem Aktien gekauft und verkauft werden
(die [ktie, -n Dokument darüber, dass man einen Teileiner Firma besitzt)
der Wert, -e hier: ≈ Zahl, mit der man etwas vergleicht
erf“nden sich etwas absolut Neues überlegen
err¡chnen durch Rechnen feststellen
75 J
ahre
n25
Jah
ren
Vor
der T¡nnisschläger, - ≈ (Sport-)Gerät zumTennisspielen
die Säge, -n Werkzeug zum Schneidenvon Holz
der Graf, -en aristokratischer Titel (hierWortspiel mit demNamen Graf)
je hier: zu irgendeiner Zeitin der Vergangenheit
aufgeben hier: aufhören
w“rd … gew¶nnen Futur II von: gewinnenhabengehören zu hier: Mitglied einer
Gruppe sein
das Traumpaar, -e ideale Lebenspartner
die Einnahme, -n hier: Geld, das man fürsTennisspielen bekommt
das Gefængnis, -se Gebäude, in das Krimi -nelle geschlossen werden
st¡chen hier: verletzen
die Konkurr¡ntin, hier: andere sehr gute -nen Tennisspielerin
sei Konj. I von: sein
sogar ≈ auch
MITTEL PLUS
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Bier oder Wein – daran scheiden sich bis heute
in Deutschland die Geister. Geradezu verpönt
ist es, im Laufe eines Abends zwischen beiden
Getränken hin und her zu wechseln: „Bier auf
Wein – das lass sein!“ – Diese Weisheit schallt
einem entgegen, wenn man es doch tut. Glücklich
ein Martin Luther, der sich nicht zwischen dem
einen und dem anderen Getränk entscheiden
musste: „Wie gut Wein und Bier hab’ ich daheime,
dazu eine schöne Frau oder – sollt’ ich sagen – Her-
ren.“ Denn seine Katharina – genannt „Herr
Catherin“ – hatte im Kloster das Bierbrauen gelernt
und braute höchstselbst im Schwarzen Kloster zu
Wittenberg. Obendrein versuchte sie sich, des
rauen Klimas zum Trotz, auch noch als Winzerin.
Gemeinhin hält man Bayern für die Heimat des
Bieres, dabei trank man auch dort lange Zeit in
höheren Kreisen nach römischer Tradition lieber
Wein statt Bier. Bis ins 17. Jahrhundert hinein galt
Bayern sogar als Weinland. Erst nachdem im Drei-
ßigjährigen Krieg die meisten Weinberge zerstört
worden waren, trat das Bier seinen allgemeinen
Siegeszug als ein Getränk des ganzen Volkes an.
Aber auf jeder fränkischen „Kärwa“ (Kirchweih)
wird man auch ein Weinzelt finden, in dem bei vor-
gerückter Stunde die Stimmung mindestens eben-
so ausgelassen ist wie im benachbarten Bierzelt.
Seine „Lethe“, seinen „Nil“, seinen „Magen-
Balsam“, sein „Weihwasser“ und seine „Letzte
Ölung“ nannte Jean Paul den Gerstensaft. Kein
zweiter Dichter deutscher Zunge hat ihm so innig-
lich gehuldigt, wie er es tat. Aus „medizinischen“
Gründen zog er ins „ärztlich“ besser versorgte Bay-
reuth, weil dort der Braumeister Osmund das ein-
zig brauchbare Bier braute, wie er diesem schrieb.
„Bei der Einfahrt eines Bierfasses“, erklärte Jean
Pauls Frau Karoline, „läuft er seliger umher als bei
dem Eintritt eines Kindes in die Welt.“ Vor, wäh-
rend und nach der Arbeit war das Trinken ihm
unerlässliche Inspiration: „Ich kenne keinen Gau-
men-, nur Gehirnkitzel; und steigt mir eine Sache
nicht in den Kopf, so soll sie auch nicht in die
Blase.“ (...)
Trinkfestigkeit war noch bis vor einiger Zeit in
Deutschland in niederen und höheren politischen
Kreisen geradezu ein Ausweis besonderer Befähi-
gung – nicht nur in der bayerischen Provinz, auch
in der Bundeshauptstadt Bonn. Als Konrad Ade -
nauer im Jahr 1961 zum ersten Mal in der
Geschichte der Bundesrepublik eine Frau zur
Ministerin ernannte – Elisabeth Schwarzhaupt
wurde Bundesministerin für Gesundheit –, kriti-
sierten dies Abgeordnete seiner eigenen Partei mit
den Worten: „Eine Frau ist für ein solches Amt
nicht trinkfest genug.“ Auch die „vierte Macht“ im
Staate wollte und konnte da mithalten. Rudolf Aug-
stein antwortete 1978 in einem Interview mit dem
Playboy auf die Frage, ob er trinke: „mäßig, aber
regelmäßig, etwa sechs Flaschen Bier pro Tag“.
Erst in den letzten Jahren weht in der öffentlichen
unerlæsslich/ unbedingt nötig¢nerlässlichDaran scheiden Bei diesem Thema sind dies“ch die Geister. Meinungen sehr verschieden.geradezu direkt; ≈ man kann auch fast
sagenverpönt sein abgelehnt werden“m Laufe währendsein l„ssen nicht machendie Weisheit, -en hier: kluger Ratschlagentgegenschallen hier: gesagt werden zu …daheime hist. zu Hausedas Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeitsge -
bäuden, in denen sehr religiöseMänner oder Frauen leben undarbeiten
das Bierbrauen Bierherstellunghöchsts¡lbst selbst; in eigener Personobendrein ≈ außerdems“ch versuchen „ls hier: in einem neuen Gebiet
Erfahrung machen; ausprobieren,ob man als … arbeiten kann
des rauen Klimas obwohl das Klima so rau istz¢m Tr¶tz(rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt)die W“nzerin, -nen Bäuerin, die Wein herstelltgemeinhin ≈ im Allgemeinendabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl …“n höheren Kreisen in den oberen sozialen Klassenseinen Siegeszug hier: beginnen, extrem populär „ntreten zu werdenfrænkisch von: Franken = Region in Bayerndie K“rchweih, -en Fest zur Erinnerung an die erste
Messe in einer Kirchebei vorgerückter ziemlich spät am AbendSt¢ndeausgelassen ≈ sehr fröhlich; lustigben„chbart in direkter Nähe; nebenandas Weihwasser, - ≈ heiliges Wasser, das in der
katholischen Kirche für religiöse Rituale verwendet wird
(weihen mit einer Zeremonie in der Kircheso vorbereiten, dass man eineSache für religiöse Rituale verwen-den kann)
die L¡tzte Ölung wichtige, religiöse Zeremonie füreinen schwerkranken Menschen
der G¡rstensaft, ¿e Bierdie Z¢nge, -n Organ im Mund für das Schmecken
und Sprechen; hier: Sprache“nniglich intensiv; herzlichh¢ldigen hier: seine große Liebe zeigenvers¶rgt hier: so, dass es genug gibtdas Bierfass, ¿er großer Gegenstand aus Holz oder
Metall, in dem man Bier lagertumherlaufen hin und her laufenselig hier: ≈ sehr glücklich, wie bei Gott
im Himmelder Gaumenkitzel, - Gaumenfreude; sehr leckere Speise(der Gaumen, - ≈ runde Stelle oben innen im
Mund)der Geh“rnkitzel, - gemeint ist: Spaß/Freude für das
Gehirn(das Geh“rn, -e Organ im Kopf, mit dem man
denkt und fühlt)“n den K¶pf steigen betrunken machendie Blase, -n hier: Organ im unteren Bauch, wo
sich der Harn sammelt(der H„rn, -e ≈ gelbes Wasser, das man aus dem
Körper lässt)die Tr“nkfestigkeit von: trinkfest = so, dass man viel
Alkohol trinken kann, ohnebetrunken zu werden
der Ausweis, -e hier: Beweisdie Befähigung, -en Talent; Könnenern¡nnen eine offizielle Position gebender/die [bgeordnete, Mitglied im Parlament-nm“thalten kœnnen hier: genauso viel trinken können
wie anderemäßig hier: nicht zu viel|n der œffentlichen ≈ In der Öffentlichkeit ist einSphäre weht der asketischer Lebensstil wichtig. W“nd der Askese.
Dichter, Politiker und Fernsehjournalisten – sie alle trinken Alkohol.
Ohne das Getränk scheint wenig zu funktionieren. Wichtig ist dabei
auch die Menge, weiß der Autor. Außerdem sollte in einer Kneipe besser
niemand plötzlich das Licht anmachen.
Trinkkultur
Asfa-Wossen Asserate über die deutsche
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 41.
62-63-Bva_0713 04.06.13 14:58 Seite 62
Sphäre der Wind der Askese. Vorbei sind die Zei-
ten, da die Gesichter der Teilnehmer in den Fern-
seh-Talkshows hinter dichten Rauchschwaden ver-
schwanden und die versammelten Journalisten am
Sonntagmorgen im „Internationalen Frühschop-
pen“ mit ein paar Viertelchen Wein ihre Zunge lös-
ten. Aber immer noch pilgert die Prominenz der
Parteien einmal im Jahr zum Politischen Ascher-
mittwoch nach Passau, um in Bierzelten Maßkrü-
ge zu stemmen und krachende Reden zu halten.
Wird in Deutschland anders getrunken als
anderswo? Jedenfalls sollte, wer sich als Fremder
in ein bayerisches Bierzelt, einen Biergarten oder
gar ins Hofbräuhaus begibt, schon ein wenig mit
den örtlichen Gepflogenheiten vertraut sein. Im
Hofbräuhaus, erzählt man sich, soll einmal ein
Herr, offensichtlich norddeutscher Herkunft,
„ein kleines Helles“ bestellt haben. Die nachsich-
tige Kellnerin gab ihm zur Antwort: „Geh’n ’S,
Herr, bleiben ’S noch a bisserl sitzen und warten
’S, bis ’S an Durst für a Maß beinander ham.“
Roger Boyes, langjähriger Deutschlandkorrespon-
dent der britischen Times, hat das Trinkverhalten
im britischen Pub mit dem im bayerischen Bier-
zelt verglichen. Aber ob seine Beobachtungen
tatsächlich ins Schwarze treffen? Der Engländer,
so Boyes, stürze das erste Bier förmlich hinunter,
um seine Hemmungen zu überwinden: „Es wird
schnell getrunken wie Medizin.“ Es sei die
Voraussetzung, dass er sich mit seinen Begleitern
unterhalten könne. „Einen halben Liter später
bemerkt er, dass seine Freunde langweilig sind,
und beginnt mit Fremden zu reden. Nach dem
dritten Bier hält sich der Engländer für unwider-
stehlich, witzig und attraktiv.“ Der Bayer im Bier-
zelt dagegen fühle sich „schneller als der Englän-
der, nämlich schon nach dem zweiten Bier,
bemüßigt, Fremden Witze zu erzählen“. Und mit
dem nächsten Glas, so Boyes, wechsle die Laune:
„Er beginnt sich über die Saupreissn und die
Sozis zu beschweren.“ Mir erscheint der Haupt-
vorzug eines deutschen Bierzelts gegenüber
einem englischen Pub darin zu bestehen, dass in
Ersterem nicht immer im schönsten Moment das
Licht angeht und der Ruf ertönt: „Last Call!“ 2
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Asfa-Wossen Asserate
Der Prinz aus Äthiopien wurde 1948 in AddisAbeba geboren. Er studierte Geschichte und Jurain Tübingen (Baden-Württemberg) und promo-vierte in Frankfurt am Main. Nach der Revolutionin seiner Heimat blieb er in Deutschland. Heuteist er Unternehmensberater und Bestsellerautor.Dieser Text ist aus dem Buch Deutsche Tugenden.Der Autor beschreibt darin die oft kuriosen Cha-raktereigenschaften der Deutschen.
Jura Wissenschaft, die sich mitRecht und Gesetzbeschäftigt
promovieren eine wissenschaftlicheArbeit schreiben, um denTitel Doktor zu bekommen
der Unternehmensberater, - Person, die beruflichFirmen berät
die Tugend, -en gutes moralischesVerhalten
die Char„ktereigenschaft, ≈ spezielle Art/Beson- -en derheit des Charakters
einer Person
„Vor, während und nach derArbeit war das Trinken ihmunerlässliche Inspiration.“
Blick von außen
SCHWER
die Rauchschwaden ≈ Rauchwolken; viel RauchPl.verschw“nden hier: nicht mehr zu sehen seinder Frühschoppen, - Treffen am Vormittag, bei dem
man Alkohol trinktdas Viertelchen, - ein Viertelliterdie Z¢nge lösen machen, dass man sprichtp“lgern eine Reise an einen religiösen
Ort machen; hier: an einen Ortreisen, an dem ein speziellesEreignis stattfindet
die Promin¡nz hier: alle bekannten Politikerder Ascherm“ttwoch erster Tag nach dem Karnevalder Maßkrug/M„ss- Geschirr für eine Maß Bierkrug, ¿e(die Maß/M„ss, - Menge von einem Liter Bier)st¡mmen hier: trinkenkr„chend hier: unfein; vulgärdas Hofbräuhaus Gasthaus in Münchens“ch begeben an einen bestimmten Ort gehendie Gepflogenheit, Gewohnheit-envertraut sein hier: gut kennen¶ffensichtlich sehr deutlich zu erkennendie Herkunft hier: Ort, von dem man selbst
kommtdas kleine H¡lle, - ein halber Liter helles (gelbes)
Bier mit rund fünf ProzentAlkohol
nachsichtig mit viel VerständnisGeh’n ’S, H¡rr, Mein Herr, bleiben Sie nochbleiben ’S n¶ch a ein wenig sitzen, und warten b“sserl s“tzen ¢nd Sie, bis Sie durstig genug für w„rten ’S, b“s ’S „n eine Maß sind.D¢rst für a Maß bei-n„nder h„m. bayer.“ns Schw„rze tr¡ffen hier: das Richtige erkennenhin¢nterstürzen hier: schnell trinkenfœrmlich hier: wirklichdie H¡mmung, -en hier: Angstüberw“nden hier: erreichen, dass man seine
Angst vergisstder Begleiter, - Person, die dabei istunwiderstehlich/ hier: extrem sympathisch und¢nwiderstehlich interessantattraktiv hier: gut aussehends“ch bemüßigt fühlen es für nötig haltender Saupreiss, -n Name für Nichtbayernbayer.der Sozi, -s auch: Sozialdemo krat;
auch: SozialistMir erscheint … Ich meine, dass … der Hauptvorzug, ¿e wichtigster Vorteilertönen zu hören sein
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Darf ein Mensch sein Leben selbst beenden,
wenn er keine andere Möglichkeit findet, aus
seinem Unglück herauszukommen? Er darf nicht
nur – manchmal geht es gar nicht anders. Der Sui-
zid kann logische Konsequenz sein, rationale Hand-
lung: Das ist das Argument, das Johann Wolfgang
von Goethe (1749 -1832) seinen Protagonisten
Werther verteidigen lässt. Bis zu dessen Tod.
Als Goethes Briefroman 1774 zuerst mit dem
Titel Die Leiden des jungen Werthers anonym
erscheint, ist diese These eine Revolution. Denn sie
bricht mit der christlichen, bürgerlichen Moral.
Der Roman wird zum Skandal – vor allem in den
Augen der Kirchen. Trotzdem, oder genau deshalb,
ist er schon bald das meistgelesene Buch in Europa.
Der Briefroman umfasst eineinhalb Jahre in
Werthers Leben. Er zieht von der Stadt aufs Land,
wo er am Anfang die Idylle genießt, Spaziergän-
ge unternimmt und zeichnet. Als er Lotte ken-
nenlernt, ist die Ruhe vorbei: Werther verliebt
sich in die junge Frau. Er glaubt, in Lotte einen
Menschen gefunden zu haben, der denkt wie er.
Aber es ist keine glückliche Liebe, denn Lotte ist
schon mit Albert verlobt.
In Briefen an seinen besten Freund Wilhelm
beschreibt Werther seine Gefühle: sein großes
Glück, in Lottes Nähe zu sein, und seine große
Traurigkeit darüber, dass seine Liebe unerfüllt
bleibt. Bald schon spricht er davon, sein Leben
beenden zu wollen, wenn sein Schmerz zu groß
wird. „Die menschliche Natur hat ihre Grenzen:
Sie kann Freude, Leid, Schmerzen bis auf einen
gewissen Grad ertragen und geht zugrunde,
sobald der überstiegen ist.“ Das sagt Werther in
einem Gespräch mit Lottes Verlobtem Albert. Der
argumentiert ganz anders: Für ihn ist Suizid ein
Zeichen menschlicher Schwäche. Weiter hinten
im Roman belegt Werther sein tragisches Argu-
ment mit seiner eigenen Verzweiflung. Am Ende
schießt er sich mit Alberts Pistole in den Kopf.
das Leid, -en hier: körperliche und psychische Schmerzen
die H„ndlung, -en ≈ Aktion; Tun
der Protagon“st, -en Person, die eine wichtigeRolle spielt
verteidigen hier: vor Kritik schützen
erscheinen hier: publiziert werden
br¡chen m“t hier: ändern; ungültigmachen
“n den Augen hier: nach Meinung
meistgelesen mit den meisten Lesern
umf„ssen ≈ zum Inhalt haben
genießen ≈ Freude haben an
s“ch verlieben “n beginnen zu lieben
verloben sich versprechen, dassman sich heiraten wird
¢nerfüllt hier: so, dass er von ihrnicht geliebt werden kann
gew“sse (-r/-s) hier: nicht sehr stark
der Grad, -e hier: Intensität
ertragen Unangenehmes akzeptie-ren, wie es ist
zugr¢nde gehen kaputtgemacht werden;ruiniert werden
übersteigen hier: stärker werden als
das Zeichen, - Signal
die Schwæche, -n Schwachsein
belegen hier: zeigen, dass … wahrist
die Verzweiflung, Zustand, in dem man -en keine Hoffnung mehr hat
Der Briefroman Die Leiden des jungen Werther
machte Johann Wolfgang von Goethe in Europa
zum Star. Noch heute sehen viele das Buch als
Goethes wichtigstes – und als einen der popu-
lärsten Romane der deutschen Literaturge-
schichte. Erster Teil der neuen Serie.
Skandal,Idol,
Bestseller
Johann Wolfgang von Goethe 1828Der Werther-Briefroman war sein erster internationaler Bestseller
Bücher, die um die Welt gingenTeil 1: Goethes Die Leiden des jungen Werther
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 40.
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(2)
Goethe war 24, als er den Werther in wenigen
Wochen schrieb. Er hatte selbst zwei unglückliche
Lieben im Herzen: die zu Charlotte Buff und die zu
Maximiliane von La Roche. Vor allem Charlotte Buff
war Goethes große Liebe; wie die Lotte im Roman
war sie mit einem anderen verlobt.
Das Herz ist wichtiger als der Verstand: Das sagt
Goethes Figur immer wieder. Der Schriftsteller trifft
damit den Nerv seiner Zeit. Werther ist für die Leser
ein Rebell. Er wird zum Idol. Junge Männer kleiden
sich blau-gelb in „Werther-Tracht“. Werther-Acces-
soires werden zu Bestsellern, besonders eine Wer-
ther-Tasse. Einige Leser entscheiden sich wie Wer-
ther zum Suizid, weshalb der Roman in manchen
Regionen verboten wird. 200 Jahre später wird der
Begriff „Werther-Effekt“ populär: Psychologen mei-
nen damit heute den Nachahmungseffekt von Suizi-
den, die öffentlich bekannt werden.
Auch in der Kunst wird Werther eine wichtige
Figur. Viele Schriftsteller schreiben Gedichte, Dra-
men und Romane über den Stoff – bis in die heuti-
ge Zeit: In Die neuen Leiden des jungen W. erzählt
Ulrich Plenzdorf in den 70er-Jahren die Geschichte
eines jungen Mannes in der Deutschen Demokrati-
schen Republik.
Die Leiden des jungen Werther (aus „Werthers“
machte Goethe in einer zweiten Variante des Buchs
1787 „Werther“) ist der wichtigste Roman seiner
Epoche. Bis heute ist er eines der wichtigsten Bücher
der deutschen Literaturgeschichte. Als Werther auf den Markt kommt, ist Goethe in
Deutschland schon berühmt – er hatte 1773 mit seinem mit allen Konventionen brechen-
den Drama Der Götz von Berlichingen Furore gemacht. Mit Werther wird der Schriftstel-
ler zum Star in ganz Europa. Und wenig später zu einem der wichtigsten deutschen Intel-
lektuellen bis heute. 2 Barbara Kerbel
Weltbestseller
Deutschland ist bekannt als Land der Dichter undDenker. Das war vor 300 Jahren so – und das istauch heute noch so. Elf deutschsprachige Schrift-steller und Schriftstellerinnen haben seit 1901 denNobelpreis für Literatur bekommen. In den nächstenMonaten stellen wir berühmte Werke deutschspra-chiger Autoren vor – vom 18. Jahrhundert bis heute.Mit dabei sind Schriftsteller aus Deutschland,Österreich und der Schweiz. Die meisten Werke in derSerie sind Romane. Bei der Auswahl haben wir unsfür Bücher entschieden, die man wirklich als Teil derWeltliteratur sehen kann, weil sie in viele Sprachenübersetzt wurden und international bekannt sind.Deshalb sind die meisten davon aus dem 20. Jahr-hundert, der Zeit der großen modernen Romane.Damit es abwechslungsreich bleibt, sind die Werkeder Serie nicht chronologisch sortiert: ModerneWerke wechseln sich mit Romanen aus früherenEpochen ab.
der Nob¡lpreis, -e hier: Geld für den besten Autoroder die beste Autorin
das W¡rk, -e hier: Produkt eines Künstlers
das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren
die Auswahl Menge, aus der man wählt
„bwechslungsreich mit viel Abwechslung(die [bwechslung, -en hier: Änderung; Variation)
sortieren ordnen
s“ch „bwechseln m“t hier: im Wechsel vorgestellt werden
der Verst„nd hier: rationales Denken
den N¡rv seiner Zeit etwas zum Thematr¡ffen machen, das zur aktu-
ellen Situation passt
der Reb¡ll, -en hier: Person, die gegendas Denken derGesellschaft protestiert
die Tr„cht, -en traditionelle Kleidungeiner Region; hier: spe-zielle Kleidung
einige ein paar; mehrere
der Begr“ff, -e Wort
die Nachahmung, -en von: nachahmen =imitieren; kopieren;genauso machen wiejemand anderes
der St¶ff, -e hier: Thema; Inhalt
auf den M„rkt k¶mmen in den Läden zum Kaufangeboten werden
Furore m„chen großes, öffentlichesInteresse bekommen
Erstdruck von 1774 Da hieß es noch DieLeiden des jungen
Werthers
Werther ist dererste Kultroman
der Literatur -geschichte.
Werther im Internet
Zum Werther finden sich viele kostenlose Dokumente imInternet, zum Beispiel der komplette Text
(http://gutenberg.spiegel.de/buch/3636/1) und der Romanzum Hören (www.literaturcafe.de/werther). Auf der Seite
www.die-leiden-des-jungen-werther.de kann man sich mitseiner E-Mail-Adresse registrieren. Dann kommt täglich ein
Brief aus dem Roman per Mail.
WeltliteraturMITTEL
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AusstellungWalküren über Zürich
Nach dem Dresdner Maiaufstand 1849 ging Richard Wagner für zehn
Jahre nach Zürich. Dort dirigierte er Opern und komponierte große
Teile des „Ring des Nibelungen“. Bühnenbilder, Szenenfotos und
Theaterprogramme dokumentieren die 150-jährige Geschichte der
Wagner-Aufführungen in der Schweizer Metropole.
bis 18.8. Zürich, Kunsthaus
KonzertSilbermond
Aus Bautzen (Sachsen) kommt nicht nur guter Senf, sondern auch gute Musik
– von Silbermond. Die Band mit dem kitschigen Namen macht seit 15 Jahren
flotte Popmusik. Sie passt in jedes Radioprogramm. Zum Glück geht’s nicht
immer nur um Liebe, sondern auch mal um Lebenskunst und falsche Ideale.
„Himmel auf“ heißt die Tour – wie ihr letztes Album.
KinoNemez
Teenager Dima lebt mit seinen russischen Eltern in
Berlin. Für die Russen ist er ein Deutscher (russisch
„Nemez“), für die Deutschen ein Russe. Akzeptiert
wird er in einer Bande von Kriminellen – solange
er seinen Job gut macht. Regisseur Stanislav Günt-
ner, selbst ein Kind russischer Immigranten, zeigt
das Thema mit Gefühl für die Einsamkeit seines
jungen Helden.
Filmstart: 18.7.
AusstellungRund um die Welt
260 Plakate aus 100 Jahren Tourismuswerbung zeigen, wie sich
Reisen, Reiseziele, Transportmittel und auch die Sprache geän-
dert haben. Die Ausstellung zeigt Unterschiede zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen
Republik – und reflektiert die gesellschaftlichen Moden ver-
schiedener Epochen genauso wie die wirtschaftliche Situation.
Viele der Plakate wurden von bekannten Grafikern designt.
bis 1.9. Berlin, Deutsches Historisches Museum
fl¶tt schnell
]s geht ¢m … Das Thema / Der Inhalt ist …
die Lebenskunst ≈ Talent, mit allen Situationen imLeben gut zurechtzukommen
der Regisseur, -e franz. Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt
der H¡ld, -en hier: Figur in der Hauptrolle
der Maiaufstand, ¿e ≈ sehr großer Protest von Bürgern im Maidirigieren ein Orchester leitenkomponieren ≈ Musik schreibendas Bühnenbild, -er Dekoration der Bühnedie Aufführung, -en Zeigen eines Theaters vor Publikum
28.6. Stade11.7. München13.7. Gaggenau
reflektieren hier: Verbindungen und Effekte zeigen
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677/13
Kulturtipps
Buch„Der Franzi war ein wenig unartig“ –Hofdamen der Habsburger erzählen
War Kaiser Franz Joseph I. ein braves Kind? Seine Kinder-
frau, Louise von Stumfeder, kennt die Antwort. Sie schreibt
in ihrem Tagebuch vom Alltag am Wiener Hof. Schnell ist
klar: Auch am Hof sind Kinder unartig. Die Historikerin
Gudula Walterskirchen hat nicht nur das Tagebuch dieser
einen Kinderfrau untersucht. Die schönsten Texte aus Tage-
büchern und Briefen vieler Hofdamen sind in ihrem neuen Buch
zu finden. Sie alle haben am Leben der Habsburger teilgenommen
und dabei auch viele intime Dinge beobachtet. Auch wichtigste Ver-
traute von Kaiserin Elisabeth von Österreich berichten über Skan-
dale, Feste, Freude und politische Probleme an ihrem Hof. Leser des
Buchs lernen also ganz neue Dinge über Sissi und ihre Familie.
In einem Satz: intime Details aus dem royalen Alltag
Residenz Verlag, 21,90 Euro
BuchRomantische Nächte im Zoo
Für Harald Martenstein ist Deutschland ein sehr komisches
Land. Deshalb schreibt der Journalist über den grotesken
Alltag. Die besten Texte aus 15 Jahren sind nun in einem
Buch publiziert worden. Warum wohnt zum Beispiel das
Glück in Osnabrück (Niedersachsen)? Und warum mag
man im thüringischen Geisa keine Journalisten? Marten-
stein weiß: Dass Deutsche keinen Humor haben, ist nur ein
Klischee. Man muss sich seiner Meinung nach nur an die wichtigs-
te Regel halten: Humor ist ernst. So ernst wie in seinem Buch.
Wenn man dann noch weiß, dass Deutschland für Martenstein
manchmal wie der amerikanische Komiker Woody Allen ist, kann
beim Lesen eigentlich gar nichts Schlimmes mehr passieren.
In einem Satz: Deutschland-Biografie mit viel Humor
Aufbau Verlag, 19,60 Euro
LesungOnkel Grjasnowa
Der Russe ist einer, der die Birke liebt. So
heißt der erste Roman der 29-jährigen
Autorin. Mit elf Jahren kam sie aus Aser-
baidschan nach Deutschland. Genau wie
ihre Heldin Mascha, eine junge und
ehrgeizige Dolmetscherin. Der Tod ihres
Freundes beendet Maschas Karrierepläne.
Sie geht nach Israel, um wieder in ihr
Leben zu finden. Dort aber
trifft sie auf absurde
Grenzen und Konflikte.
AusstellungAlbert Oehlen
In den 80er-Jahren war Oehlen bei den Neuen Wilden.
Typisch für diesen Kunststil sind gegenständliche Bilder
mit starken Farben und schnellen Strichen. Später kombi-
nierte Oehlen gegenständliche mit abstrakter Malerei und
designte Bilder am Computer, über die er dann malte. Die
Ausstellung zeigt Beispiele aus Oehlers Arbeit von den
Neuen Wilden bis heute.
bis 6.10. Wien, Museum Moderner Kunst
„DER FRANZI WAR EIN WENIG UNARTIG“ – HOFDAMEN DER HABSBURGER ERZÄHLEN
¢nartig so, dass man nicht tut, was Erwachsene sagen; bösedie Hofdame, -n Aristokratin, die im Schloss einer Monarchin lebtder Kaiser, - oberster Monarchbrav lieb; nettdie K“nderfrau, -en Frau, die sich um die Kinder von anderen Leuten kümmertdas Tagebuch, ¿er Buch oder Heft, in das man jeden Tag schreibt, was man denkt
oder was passiert istbeobachten genau sehen, was passiertder/die Vertraute, -n Mann/Frau, zu dem/der man großes Vertrauen hatder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt
ROMANTISCHE NÄCHTE IM ZOOs“ch h„lten „n hier: sich orientieren ander Komiker, - Künstler, der Menschen zum Lachen motiviertder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt
S C H W E R
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8.7. CH-Zürich11.7. Berlin17.7. Mönchengladbach18.7. Neuss
gegenständlich hier: so, dass man einen Gegenstand genau malt; ÷ abstraktder Str“ch, -e kurze Liniedie Malerei Malen als Kunstform
die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein AutorTeile aus seinem Buch liest
die B“rke, -n Baumartdie H¡ldin, -nen hier: weibliche Hauptfigur in einem
Romanehrgeizig mit dem starken Wunsch nach Erfolgdie D¶lmetscherin, -nen Frau, die mündlich in eine andere
Sprache übersetzttr¡ffen auf hier: überraschend … finden
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Spielzeug für Männer
Kolumne
Alia Begisheva über
68 7/13
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TION
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NH
ARD
FÖRT
HSCHWER
Ein Freund von mir ist mit 42 Jahren schon
ziemlich reich. Als er vor zwei Jahren seine
Firma verkaufte, wurde er zum Millionär. Als
Erstes kaufte er sich nicht etwa ein Haus, eine
Jacht oder Rubine für seine Frau, sondern ein
älteres Feuerwehrauto. Ein Geschenk für seinen
vierjährigen Sohn – sagte er. Ich bin mir aber
ziemlich sicher, dass der Papa mehr Freude
daran hat, mit einem acht Meter langen Fahr-
zeug durch die Stadt zu donnern.
Und er ist nicht der Einzige. Viele erwachse-
ne Männer lieben es, große Maschinen zu bedie-
nen. Speziell, wenn sie mit ihnen in ihrem
Berufsleben nichts zu tun haben. So kann man
online Baggerfahrten buchen, ab 79 Euro pro
Person. „Einen Koloss aus Stahl bändigen“ steht
da zum Beispiel als Werbeslogan. Die Produktbe-
schreibung ist grotesk: Die Kunden werden dazu
eingeladen, ihren „Spieltrieb“ auszuleben – und
in einem gigantischen Sandkasten „einen Kubik-
meter nach dem anderen“ umzugraben.
Deutsche Männer können einem wirklich
leidtun. Sie haben es nicht leicht. Sie dürfen
nicht einmal einer Frau die Tür aufhalten oder
im Bus für sie aufstehen oder ihr Komplimente
machen. Ein Politiker hat vor Kurzem etwas Net-
tes über den Busen einer Journalistin gesagt.
Dafür ist er fast öffentlich gesteinigt worden.
Wäre er bloß Bagger gefahren!
Blöd auch, dass irgendwann das Bezahlen
vom Abendessen im Restaurant zum Sexismus
erklärt worden ist. Das ist so, als würde man dem
Krieger seine Waffe wegnehmen! Deshalb sind
die deutschen Männer zu einer Art Vulkanier
mutiert, einer Spezies aus Star Trek. Die hat es
gelernt, ihre Emotionen unter Kontrolle zu hal-
ten. Im Büro müssen die Männer so tun, als wür-
den sie akzeptieren, dass die Frau denken kann.
Zu Hause müssen sie den Müll rausbringen und
ihren Babys die Windeln wechseln. Manche neh-
men sogar am Tanzunterricht teil. Dauernd müs-
sen sie sich verstellen, das wahre Männer-Ich
verstecken. Dabei würden sie so gern jagen, über
Straßen donnern, gigantische Mengen Alkohol
trinken, nach Tabak riechen, sich tagelang nicht
waschen, Frauen an den Hintern fassen, die Welt
regieren, auf Tische hauen, Bäume fällen, einen
Stahlkoloss bändigen!
Deshalb gibt es in der Nähe von Kassel einen
Männerspielplatz. Er bietet „alles so oft, wie Sie
wollen“ an, bis zu sieben Stunden pro Tag. Die-
ser sogenannte Erlebnispark ist nichts anderes als
eine simulierte Baustelle. Er hat 19 Stationen:
Bagger, Traktor und so weiter. Man kann auch
eine „Männerkombi“ buchen, also eine Kombi-
nation aus bis zu sechs Maschinen. Mit denen
schaufelt man dann den ganzen Tag die Erde von
A nach B und fährt danach drüber, hin und her,
hin und her …
Wenn Sie jetzt glauben, das Ganze wird nur
von einer Gruppe armseliger Mutanten besucht,
dann irren Sie sich: Statistiken zeigen, dass auch
Computerspiele, die virtuelles Traktor- und Bag-
gerfahren möglich machen, regelmäßig auf den
obersten Plätzen der Verkaufscharts sind. Beson-
ders beliebt sind Berufssimulatoren, mit denen
der Mann Busfahrer, Landwirt und sogar Stra-
ßenreiniger spielen darf. Dort ist die Freiheit
grenzenlos: Als Straßenreiniger darf er sogar
den Schmutzgrad der Straßen wählen. Zwar
beschweren sich ab und zu die Fahrgäste im vir-
tuellen Bus über das zu starke Bremsen. Aber
mein Gott, das Wichtigste ist: Der Mann darf
endlich Mann sein! 2
v¶n A nach B von einem Ort zu einem anderen
das Fahrzeug, -e Transportmittel, z. B. Auto,Fahrrad, Bus
d¶nnern hier: mit viel Lärm fahren
zu tun haben m“t eine Verbindung/Beziehunghaben mit
die B„ggerfahrt, -en Fahren mit einem Bagger(der B„gger, - große, fahrbare Maschine, mit der
man große Mengen von Erde undSteinen bewegen kann)
der Stahl Metall, das man hart gemacht hat
bændigen ≈ mit Kraft kontrollieren
der Spieltrieb, -e natürliche Lust und Freude amSpielen
ausleben ≈ mit Freude leben
¢mgraben die oberste Schicht der Erde mit einem Werkzeug nach unten bringen
(die Sch“cht, -en hier: Menge von etwas, die überoder unter einer anderen Mengevon etwas liegt)
der Busen, - weibliche Brust
steinigen auf einen Menschen Steine wer-fen und ihn dadurch so verletzen,dass er stirbt
mutieren sich genetisch verändern
die Spezies, - Art; Sorte
¢nter Kontr¶lle h„lten kontrollieren
die W“ndel, -n eine Art Hose aus Plastik oderStoff, die Babys tragen, bevor sieselbst zur Toilette gehen können
s“ch verst¡llen sich anders zeigen, als man ist
dabei hier: ≈ aber in Wirklichkeit
jagen Tiere fangen und töten
der H“ntern, - Körperteil, auf dem man sitzt
f„ssen hier: die Hand legen auf
hauen mit viel Kraft schlagen
fællen ≈ einen Baum wegmachen
schaufeln hier: ≈ mit dem vorderen Teileines Baggers Erde zu einem klei-nen Berg machen
„rmselig hier: langweilig; uninteressant
der L„ndwirt, -e Bauer
der Schm¢tzgrad, -e Intensität, wie schmutzig etwasist
„b ¢nd zu manchmal
„Viele erwachsene Männerlieben es, große Maschinen
zu bedienen.“
Gibt es etwas Schöneres,
als Erde von A nach B zu bewegen?
Für viele deutsche Männer nicht,
sagt die Autorin. Sie zahlen sogar
Geld dafür. Denn nur in der Freizeit
darf ein Mann endlich wieder ein
Mann sein.
68-Kolumne-0713 04.06.13 15:03 Seite 68
697/13
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Nächsten Monat in Deutsch perfekt
Das August-Heft gibt es ab 31. Juli
Andernach – die essbare Stadt
In den Parks von Andernach am Rhein
wächst Obst und Gemüse. Bürger dürfen
gratis nehmen, so viel sie wollen. Jetzt
wird das Konzept international populär.
Europa-Park
Er ist einer der größten Freizeitparks der
Welt: In Rust (Baden-Württemberg) ist auf
mehr als 900 000 Quadratmetern ganz
Europa zu Hause.
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
Spezial Sprache
Extra viele Sprachtipps
Heidelberg
Schloss und mehr
Zürich
Trendstadt am See
München
Deutschlands südlichste Mil-
lionenstadt zelebriert den
Sommer wie kaum eine
andere Metropole zwischen
Alpen und Nordsee. Gemüt-
lich in mehr als 1000 Biergär-
ten, den typisch bayerischen
Gartenlokalen. Als Spektakel
mit einfachen Holzflößen auf
der Isar, dem Fluss der Stadt.
Und sportlich, wie es die vie-
len Surfer mitten im Zentrum
tun. München – die Haupt-
stadt des Sommers?
Südtirol
In den Bergen spricht Italien Deutsch: zum Beispiel im Dorfbus
zwischen dem einsamen Ultental und der trendigen Stadt
Meran. Stolz sind die Südtiroler nicht mehr nur auf ihre berühm-
ten Berge – sondern auch auf ihre moderne Architektur.
Das gezählte Volk
Statistiker haben so viele Zahlen gesammelt wie
seit Jahren nicht mehr. Das Ergebnis: ein frisches
Bild von den Menschen in Deutschland – mit gro-
ßen Überraschungen.
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Barbara Pirch?
D-A-CH-Menschen
Eine von 98 Millionen:
Wie denken Sie über das Leben,
70 7/13
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MITTEL
Worauf sind Sie stolz?
Ich bin stolz darauf, mit der Bahn einen
roten Faden in meinem Leben gefunden zu
haben. Und darauf, dass ich mit alter
Lokomotiv technik vielen Menschen eine
Freude machen kann.
Was war die wichtigste Entscheidung in
Ihrem Leben?
Das war die Entscheidung, historische
Lokomotiven wieder fit zu machen. Ich bin
Lokomotivführerin seit Mitte der 80er-Jahre.
Mit der eigenen Lok kam die Selbstständigkeit.
Mit der Selbstständigkeit kamen Synergien:
Ich konnte mein Wissen in vielen Ländern
weitergeben.
Was lieben Sie an Ihrem Job?
Ich habe keinen Job, ich habe einen Beruf.
Ein Job ist kurzlebig. Beruf kommt von
Berufung, darauf bin ich stolz. In meinem
Beruf habe ich eine sehr, sehr große
Verantwortung. Diese Verantwortung muss
ich leben. Außerdem bin ich als Lokführerin
oft viele Stunden, manchmal ein oder zwei
Tage ohne Kontakt mit einem Menschen
unterwegs. Ich mag diese Einsamkeit.
Was ist Ihnen lieber: Zeit mit anderen
oder Zeit mit sich?
Es ist nicht so, dass ich nie mit anderen
Kontakt habe. Aber ich brauche genauso gut
die Rückzugsmöglichkeit. In meinem Beruf
gibt es die. Ich mag den Tiefgang. Ich brauche
keinen Freizeitpark und keine Cyberworld, um
glücklich zu sein. Mir ist die Natur lieber.
Was ist für Sie Heimat?
Eine Sache des Gefühls. Für mich ist das
Bayern, wo ich aufgewachsen bin. Ich habe
auch eine zweite Heimat: Brasilien. Dort
war ich beruflich. Aus zwei Wochen wurde
ein Jahr.
Was fehlt Ihnen in Deutschland?
Die direkte Herzlichkeit, wie ich sie von
den Brasilianern kenne. Die Deutschen sind
schon herzlich, aber sie haben eine sehr lange
Warmlaufphase.
Was mögen Sie an den Deutschen?
Ihre Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. In
einem Fachbetrieb findet man hier Qualität.
Wovon träumen Sie?
Ich träume davon, meine innere Mitte
wiederzufinden. Kapitalbetrüger haben mir
meine Ruhe und auch mein Geld gestohlen.
Wie wichtig ist Religion für Sie?
Ich bin gottesgläubig. Aber aus der Kirche bin
ich ausgetreten. Ich finde, dass sich Religion
stärker im Herzen abspielen sollte als durch
einen Kirchenapparat.
Wo wollen Sie alt werden?
In Bayern. Geboren bin ich in Düsseldorf.
Aber Bayern hat mein Leben geprägt.
2 Interview: Jörg Walser
der rote Faden Motiv; Basisgedanke; hier:zentrales Thema
k¢rzlebig nur kurze Zeit aktuelldie Berufung hier: starker Wunsch, nur
diese Aufgabe zu machendie R•ckzugsmöglichkeit, ruhiger Platz, an dem man -en allein sein kannder Tiefgang hier: ernstes Thema; ernster
Charakter die W„rmlaufphase hier: Phase, bis man zu
jemandem eine guteBeziehung hat
die Zuverlässigkeit von: zuverlässig = hier: so,dass man Arbeits aufträgesicher erledigt und pünktlichund genau arbeitet
der F„chbetrieb, -e Firma, die sich spezialisierthat
der Kapitalbetrüger, - Person, die jemandem ab -sicht lich falsche Informa -tionen zu Geldinvestitionengibt, um so selbst reich zuwerden
g¶ttesgläubig so, dass man an Gott glaubtaustreten hier: nicht mehr Mitglied seins“ch „bspielen ≈ stattfindenprägen hier: einen Effekt haben auf
„Ich brauche keinenFreizeitpark und
keine Cyberworld, umglücklich zu sein.“
Ihre historische Lokomotive
ist ihr Leben: Als Chefin der
kleinsten deutschen Bahn-
firma transportiert Barbara
Pirch (47) Waren aller Art.
Die einsamen Stunden
unterwegs liebt sie.
70-DACH-0713.qxd 07.06.13 12:05 Seite 70
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U4_Anz_FRA 04.06.13 15:07 Seite 72
Die jungen Seiten von
Warum die Fans nicht ohne ihn können
Nürnberger Weihnachtssymbolfigur
Was macht dasChristkind im
Sommer?Seite 7
JULI 2013Alle Texte auf Stufe A2
Megahit Fußball
Seite 4
LEICHT
01_Titel_DP_Deins_0713 28.05.13 16:21 Seite 1
KALEIDOSKOP
27/13
Bei seiner Einreise nach Deutschland hat der kanadische Popstar Justin Bieberden Affen Mally (Foto) bei sich gehabt. Dokumente für das Tier hatte er keine. Affensind aber besonders geschützt. Nur mit diesen Dokumenten ist es legal, einenAffen zu transportieren. In Deutschland ist es ganz verboten, einen Affen zu Hausezu haben. Bieber musste den Affen deshalb am Flughafen lassen. Mally ist dannin ein Tierheim gekommen. Weil der Popstar die Dokumente auch später nie ge-zeigt hat, bleibt Mally jetzt in Deutschland. Er spielt mit anderen Affen in einemZoo – das ist sicher besser für ihn, als mit dem Kanadier auf Tournee zu sein.
die Einreise, -n von: einreisen = vom Ausland überdie Grenze in ein Land kommen
der [ffe, -n Tier: Es ist mit dem Menschen ver-wandt (Foto).
gesch•tzt hier: ≈ so, dass es Normen gibt, dassman sich gut um Tiere kümmernmuss
das Tierheim, -e ≈ Haus für Tiere ohne Besitzer(der Bes“tzer, - hier: Person: Ihr gehört ein Tier.)
der Steuerberater, - ≈ Experte für Steuerndas Jugendmagazin, -e Zeitschrift für Jugend-
licheschwer hier: traurigdas Thema, Themen hier: Inhalt eines
Liedtextes
Mally bleibt inDeutschland
Kate (im Foto links) kommt aus Hamburg, Julia aus München. In Kates Familie sind fast alle Steuerberater, Julia war Chefreporterin
beim Jugendmagazin Bravo. Zusammen sind sie jetzt das Popduo Neonherz. Sie machen also etwas komplett anderes als vorher. Ihr
Debütalbum heißt genau wie sie: Neonherz. Sie singen über Männer, Schuhe und schwere Themen wie Suizid. Sie singen davon,
einen Mann im Schuhladen abzugeben – und dafür High Heels zu bekommen. Die Songs sind manchmal lustig, manchmal zynisch
und manchmal auch melancholisch. Alle Lieder singen sie in deutscher Sprache. Eine Sache ist klar: Ihr moderner Elektropop
transportiert Dinge, die speziell Frauen wichtig sind. Eine gute Basis, um in den Charts ganz nach oben zu kommen.
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Die Idee zu dieser Aktion haben die beiden
Auszubildenden Stefanie Klug (21) und Luise
Schlachter (19) gehabt: „Blind Date with a
book – Verabredung mit einem unbekann-
ten Buch.“ In der Heinrich-Schulz-
Bibliothek in Berlin gibt es deshalb jetzt ein
Regal mit verpackten Romanen. Ein biss-
chen was über das Buch steht auf einer
kleinen Notiz. Jeder kann eines der Bücher
28 Tage mit nach Hause nehmen. Die bei-
den Auszubildenden haben besonders Ro-
mane verpackt, die selten mitgenommen
werden. Nun bekommen auch sie eine
Chance beim Publikum der Bibliothek. Die
Aktion ist so populär, dass Stefanie und
Luise schon neue Bücher für das Blind-
Date-Regal suchen mussten.
dönieren(Verb)
Ein elegantes Abendessen mit einem gro-
ßen Menü ist ein Diner. Dieses Wort kommt
aus dem Französischen. Das Verb dazu
heißt dinieren. Ein Döner ist eine türkische
Spezialität, die man bei einem Diner selten
finden wird. Denn es ist Fast Food: gegrill-
tes, in kleine Stücke geschnittenes Fleisch
mit Salat in einem Brötchen. Dönieren ist
eine Kombination aus Döner und dinieren.
Es bedeutet so viel wie mit großer Freude
einen Döner essen: Ich gehe heute ins
Kebab Haus dönieren. Kommst du mit?
DEIN WORT
die Schufa kurz für: Schutzgemeinschaft für allge-meine Kreditsicherung
(die Sch¢tzgemein- ≈ Verbindung verschiedener Firmen zuschaft, -en einer Organisation für die Interessen der
Vertragspartner)(„llgemein hier: für alle)(die Kreditsicherung, ≈ Aktionen: Sie sollen Kreditgebern Sicher--en heit geben, dass sie ihr Geld zurückbe-
kommen.)
¢mgehen m“t hier: ≈ leben mit
regelmäßig immer wieder; z. B. einmal pro Woche
Jugendliche geben viel Geld aus und finanzieren Dinge, die viel zu teuer für sie
sind? Das denken viele. Es stimmt aber nicht. Die Statistik der Schufa zeigt: Die
meisten jungen Leute in Deutschland können gut mit Geld umgehen. So sparen
mehr als 50 Prozent der 15- bis 20-Jährigen regelmäßig. 96,6 Prozent der 18- bis
24-Jährigen zahlen auch Kredite zurück. Die meisten Jugendlichen leihen sich Geld
aber nicht bei einer Bank. Finanziell hilft besonders oft die eigene Familie. Zum Bei-
spiel dann, wenn ein Teenager sein erstes eigenes Auto kaufen will.
der/die Auszubildende, -n Person: Sie macht eine Ausbildung.
das Regal, -e Konstruktion aus Holz oder Metall:Dort kann man Dinge lagern.
verp„cken z. B. in Papier oder Folie legen undzumachen
s¡lten hier: ganz wenig; ÷ oft
nun jetzt
Sparen ist populär
02-03_Deins_0713 28.05.13 16:21 Seite 3
7/13
Zuerst zwei deutsche Teams im Champions-League-Finale. Jetzt feiern die Fans in
Deutschland auch noch, dass ihre wichtigste Fußballliga 50 wird: die Bundesliga. Warum ist
den Deutschen dieser Sport so wichtig? Marcel Burkhardt hat nach Antworten gesucht.
4
Vor dem Champions-League-Finale
ist Jürgen Klopp, der Trainer von
Borussia Dortmund, einfach nur
traurig gewesen. David hatte gegen Goli-
ath verloren. Wenigstens sieht das Klopp
so. Das heißt: Der Gegner FC Bayern
München hatte Klopp den besten Spieler
genommen. Für rund 35 Millionen Euro
haben die Bayern den 20-jährigen Mario
Götze nach München geholt. Im Inter-
view mit der englischen Zeitung The Guar-
dian sagte Klopp enttäuscht: „Was soll
ich sagen? Wenn es das ist, was Bayern
will … Es ist wie bei James Bond – aber
sie sind dieser andere Typ, der Böse-
wicht!“
Große Sorgen um Jürgen Klopp muss
man sich aber nicht machen. Borussia
Dortmund hat zuletzt so viel sportlichen
Erfolg gehabt und damit so viel Geld ver-
dient, dass sich der Verein für mehr als
80 Millionen Euro neue Spieler kaufen
kann. Und damit ist der Traditionsverein
aus Nordrhein-Westfalen nicht allein.
einfach hier: nichts anderes alsh„tte … verloren Plusquamperfekt von: verlierender Gegner, - hier: anderes Fußballteamder FC kurz für: Fußballclub
enttäuscht ≈ ein bisschen traurigder Typ, -en hier: Mann; Personder Bösewicht, -e hier: Rolle einer Person mit
bösem Charakterder Erf¶lg, -e positives Resultat
04-06_Fussball_0713 28.05.13 16:24 Seite 4
FOTO
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LIA; PICTUR
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57/13
Den 18 Vereinen der Bundesliga geht es so gut wie noch nie.
Die Liga ist nach 50 Jahren attraktiver denn je. Nach schwa-
chen Jahren mit wenig Erfolg auch in der Nationalmannschaft
hat die Liga viel in die Ausbildung der Jugend investiert.
Jetzt merkt sie, wie gut das war: „Für Deutschland ist die Zeit
jetzt gekommen“, sagt zum Beispiel der Fußballexperte Bernd
Schuster. Viele Trainer wie der Bulgare Krassimir Balakov sehen
in der Bundesliga inzwischen „die beste Liga der Welt“. Das
sehen auch die deutschen Fans so. Samstags sitzen mehrere Mil-
lionen in Lokalen oder zu Hause und sehen die Spiele im Fern-
sehen. Rund 300000 Menschen gehen pro Spieltag in die Sta-
dien der Bundesliga. Die 306 Spiele der letzten Saison haben
mehr als zwölf Millionen Zuschauer in den Stadien gesehen. Vor
zehn Jahren waren es noch weniger als zehn Millionen.
Früher waren die großen Namen der Liga Uwe Seeler, Franz
Beckenbauer, Gerd Müller, Lothar Matthäus und Matthias Sam-
mer. Heute spielen neben jungen deutschen Talenten wie Mario
Götze, Marco Reus und Thomas Müller internationale Top-Spie-
ler: zum Beispiel der spanische Welt- und Europameister Javier
Martínez, der Franzose Franck Ribéry, der Pole Robert Lewan-
dowski und der Brasilianer Dante.
Bis vor ein paar Jahren wollten solche Stars noch lieber in
Italien, England und Spanien große Karrieren machen. Inzwi-
schen haben die meisten spanischen Vereine aber finanzielle
Probleme. Sportlich sehen viele Experten Spanien und Deutsch-
land außerdem gleich stark. Vor dem FC Bayern München und
Borussia Dortmund hatten die Spanier zuletzt großen Respekt.
Nicht, weil die Deutschen so aggressiv spielen. Nein, weil sie
in hohem Tempo technisch perfekt und mit taktischer Intelli-
genz ihr Können zeigen.
In Spanien sprechen sie vom FC Bayern als „schwarzer Bestie“.
Im Halbfinale der Champions League hatten diese Bayern die
davor noch beste Mannschaft der Welt, den FC Barcelona, mit ins-
gesamt 7:0 Toren geschlagen. Aber auch Borussia Dortmund hatte
gegen Real Madrid mit insgesamt 4:3 Toren das bessere Ende für
sich. Zwei deutsche Mannschaften im Finale des wichtigsten Ver-
einsturniers Europas, das hatte es noch nie gegeben. „Für
Deutschland ist das einfach nur schön“, sagte FC-Bayern- und
Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm mit einem Lachen.
Für Jürgen Klopp aber gibt es auch nach dem historischen
Finale im Londoner Wembley-Stadion nichts zu lachen. Seine
Borussia, der David, hat in einem Spiel – spannender als jeder
James-Bond-Film – gegen den Goliath FC Bayern München mit
1:2 verloren.
50 Jahre Bundesliga
Franz Beckenbauer spricht von einem „golde-nen Jubiläum“ und einer „goldenen Zukunft“der Fußball-Bundesliga. Als junger Mann hater den Start der Bundesliga am 24. August1963 als Fan miterlebt. Als Spieler war er mitseinem Verein, dem FC Bayern München, abererst ab 1965 in der höchsten deutschen Ligadabei. Jetzt können die Bayern über sich selbstsagen, dass sie „Rekordmeister“ sind: ImGanzen haben sie schon 23 Bundesliga-Titelgewonnen. Auf Platz zwei kommen BorussiaDortmund und Borussia Mönchengladbach mitje fünf Titeln. Werder Bremen ist auf Platz dreimit vier Meisterschaften. Als einziges Teamhat der Hamburger SV seit 1963 in jederSaison in der Bundesliga mitgespielt. Der erste
Bundesliga-Meister, der 1. FC Köln, spieltaktuell in der zweiten Bundesliga und träumtvon besseren Zeiten.
die B¢ndesliga ≈ Spielklasse der bestenSportgruppen Deutschlands
das g¶ldene Jubiläum hier: 50. Geburtstag(g¶lden hier: sehr gut; wunderbar)
die Zukunft die nächste Zeit
m“terleben hier: als Publikum sehen
der FC kurz für: Fußballclub
der Rek¶rdmeister, - hier: bestes Fußballteam: Eshat so oft gewonnen wie keinanderes Team.
je hier: genauso viele für Dort -mund wie für Mönchenglad -bach
die Meisterschaft, -en hier: ≈ Gewinnen eines offi-ziellen Titels bei einem Tunier
die Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr: Dann fin-den die Bundesligaspielestatt.
Diesen Text kannst du hören:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören
attraktiv hier: interessantd¡nn je hier: als früherdie Nationalmann- Team einer Nationschaft, -enDie Zeit “st j¡tzt Der richtige Moment ist jetzt da.gek¶mmen.inzw“schen hier: jetztmehrere (-r/-s) mehr als zwei
das Stadion, Stadien ≈ Sportplatz, oft mit Dachdie Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr: Dann finden
die Bundesligaspiele statt.der Zuschauer, - Publikumgroß hier: sehr bekanntder Europameister, - Beste(r) in Europas¶lche (-r/-s) von dieser KategorieResp¡kt haben hier: ein bisschen Angst habendas T¡mpo hier: Schnelligkeit: Wie schnell
spielen sie?
perf¡kt ≈ sehr gutdie B¡stie, -n gefährliches Tierinsges„mt/“nsgesamt hier: beide Spiele zusammendas Tor, -e hier: ≈ Ankommen von einem
Ball im Tor(das Tor, -e Konstruktion aus Metall: Dort
soll der Ball hinein.)geschlagen Part. II von: schlagen = hier:
besser spielen und gewinnensp„nnend ÷ langweilig
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LIA; PRIVAT
„Ich möchtespäter mit
Fußball Geldverdienen“
Junioren-Nationalspielerin Samantha Herrmann (14) im
deins!-Interview:
Samantha, Fußball ist noch immer keintypischer Mädchen-Sport. Wie bist du zudem Spiel gekommen?Als Kind habe ich auch erst einmal zweiJahre Ballett getanzt. Aber in meiner Fami-lie spielen alle Fußball im Verein – meinezwei Brüder, mein Vater und auch meineMutter. Da hat es dann auch bei mir nichtlange gedauert. Mit fünf habe ich ange-fangen. Das heißt: Ich spiele jetzt schonneun Jahre Fußball, und es macht immermehr Spaß.
Für welchen Verein spielst du?Bis vor einem Jahr habe ich für den FV Bieb-rich 02 in meiner Heimatstadt Wiesbadengespielt. Jetzt bin ich beim 1. FFC Frankfurt.Gerade sind wir Süddeutscher Meistergeworden und wollen jetzt auch gesamt-deutscher Meister werden. Ich spiele alsStürmerin und habe in dieser Saison bis jetztzehn Tore geschossen. Mein schönstes Torhabe ich ausgerechnet gegen meinen Lieb-lingsverein gemacht, den FC Bayern Mün-chen. Da habe ich den Ball einfach über dieTorhüterin der Bayern gelupft. (lacht)
Wie oft trainierst du im Verein?Wir haben viermal in der Woche Training –immer am Abend.
Das ist sehr viel, oder?Es ist nicht wenig, ja, aber es bleibt immernoch genug Zeit mit meiner Familie undauch Zeit für Hausaufgaben. Ich habe kei-nen Stress und auch keine Probleme in derSchule wegen des Fußballs.
Träumst du davon, später einmal National-spielerin zu werden?Das bin ich ja schon! (lacht) Also: Ich spie-le in der U15-Junioren-Nationalmannschaft. Drei Spiele habe ich schon gemacht. Meinerstes Länderspiel war in Glasgow gegenSchottland vor mehr als 1000 Zuschauern.Wir haben vor dem Spiel die Nationalhymnengehört. Ich war sehr aufgeregt. Aber das warein tolles Gefühl. Und dann haben wir auchnoch 3:1 gewonnen. Beim zweiten Spielhaben wir in Deutschland wieder 3:1 gegenSchottland gewonnen und im dritten Spiel8:0 gegen die Niederlande. Ich hoffe, es gehtso weiter.
Welche Ziele hast du noch im Fußball?Ich möchte am liebsten eine Karrieremachen. Das heißt: Ich möchte auch späterweiter Fußball spielen, damit Geld verdienenund viele Titel gewinnen. Davon träume ich!
erst einmal zuerstder FV kurz für: Fußballvereinder FFC kurz für: Frauenfußballclubder Meister, - hier: Beste in Süddeutschlandges„mtdeutsch von ganz Deutschlanddie St•rmerin, -nen Spielerin: Sie soll Tore machen.gesch¶ssen Part. II von: schießen ≈ hier: den Ball ins Tor machen(das Tor, -e Konstruktion aus Metall: Dort soll der Ball hinein.)ausgerechnet hier: so, dass es überraschtder FC kurz für: Fußballclub
einfach hier: nurdie Torhüterin, -nen Frau: Sie steht bei Ballspielen im Tor.l¢pfen südd. hier: ≈ den Ball ganz leicht über die Torhüterin ins Tor
machendie Nationalmann - Team einer Nationschaft, -ender Zuschauer, - Publikumaufgeregt hier: nervös, weil man sich freutdas Gefühl, -e Emotiondas Ziel, -e hier: Resultat: Das will man erreichen.
Liebt Fußball Samantha Herrmann (Zweite von links)
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Das Nürnberger Christkind
Das Nürnberger Christkind ist eine wichtigeSymbolfigur. Es repräsentiert die Stadt und den tradi-tionellen Weihnachtsmarkt. Alle zwei Jahre sucht eineJury Kandidatinnen aus. Die Nürnberger wählen danneine davon. Das Christkind ist ein Symbol für einen
Engel, der Geschenke bringt.
repräsentieren hier: offizielles Symbolsein für
aussuchen wählen
der ]ngel, - Figur: Sie bringt den Menschen Nachrichten vonGott.
(der G¶tt, ¿er ≈ höchstes Sein in einerReligion: Daran glaubenz. B. Christen undMoslems.)
Franziska Handke besucht eineSchule in Nürnberg (Bayern).Außerdem hat die 18-Jährige
einen ganz speziellen Job: Sie istdas Christkind der Stadt. Als
wichtige Symbolfigur arbeitet siespeziell im Winter. Aber was
macht ein Christkind im Sommer?
Urlaub für das ChristkindWas ein Christkind im Sommer macht? Natürlich Urlaub! Ich habe vor
Weihnachten rund 150 Termine gehabt. Deshalb bin ich ein paar
Wochen nicht zur Schule gegangen. Ich habe den traditionellen Christ-
kindlesmarkt eröffnet, war in Schulen, Kindergärten und Krankenhäu-
sern. Das hat viel Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. Morgens war
ich oft müde, denn ich schlafe gern lang. Ich musste dann auch noch mit
meinem 15-jährigen Bruder kämpfen. Wir haben nur ein Badezimmer. Er
wollte pünktlich in die Schule und ich pünktlich zu meinen Terminen.
Nach Weihnachten war alles vorbei. Direkt am 25. Dezember habe ich
angefangen, zu lernen. Ich musste viel nachholen, speziell in Mathema-
tik. Wichtige Termine hat es dann keine mehr gegeben. Ein Christkind
arbeitet nur im Winter. Im Sommer kann ich ins Schwimmbad gehen, mich
mit Freunden treffen und in den Urlaub fahren. Wie andere auch. Trotz-
dem bleibe ich das Christkind. Das ist schon komisch, wenn es sehr warm
ist und plötzlich andere Schüler rufen: „Hallo, Christkind!“ Sie erkennen
mich, auch wenn ich kein Kostüm trage. Natürlich auch deshalb, weil ich
an meiner Schule bekannt bin.
Dieser Sommer ist besonders toll: Denn jetzt habe ich endlich mein
Abitur! Im Herbst will ich Jura studieren. Zu der Zeit wird auch ein neues
Christkind gewählt. Ich wün-
sche ihm schon jetzt
viel Spaß! Es war eine
wirklich tolle und inter-
essante Zeit. Es gibt nur
einen kleinen Nachteil: Die
Leute schenken dem Christ-
kind immer Plätzchen. Das ist
sehr nett, aber ich habe viel zu
viele bekommen. Meine ganze
Familie hat auch noch im Früh-
ling Weihnachtsplätzchen geges-
sen! Jetzt sind sie zum Glück
weg. Ich glaube, ich brauche
nächstes Weihnachten fast
keine mehr.
Interview und Text: Claudia May
das Chr“stkind südd., hier: Figur: Kinderösterr., schweiz. glauben, dass sie die
Geschenke zu Weih -nachten bringt; hier:Frau im Christkind-Kostüm
erœffnen hier: ≈ Worte sprechenzu Beginn des Marktes
„nstrengend hier: so, dass mandavon sehr müde wird
kæmpfen hier: streiten
nachholen hier: später lernen, weilman im Unterricht nichtda war
erk¡nnen hier: sehen und identi-fizieren
das Abitur Prüfung am Ende vomGymnasium
Jura Studium: Man lernt die Regeln des Staates.
(die Regel, -n ≈ schriftliche Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist.)
(der Staat, -en Land; Nation)
der Nachteil, -e hier: negative Sache
das Plætzchen, - Süßes: Man backt esspeziell fürWeihnach ten.
FOTO: STAD
T NÜ
RNBERG
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, ¿er
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
87/13
RÄTSEL
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung
CARTOON
: DIEKLEIN
ERT.DE/G
UN
GA.D
E
Lösung vom Rätsel 6/2013Waagerecht: 1. Bohne; 2. diskutieren; 3. Dach; 4. Orange; 5. aha; 6. Lohn; 7. preiswertSenkrecht: 1. Anruf; 2. dass; 3. Bruecke; 4. nervoes; 5. Ding
Das musst du wissen über das GrillenFÜNFPUNKTE
auch Brot und Desserts. Was auf dem
Grill alles möglich ist, zeigt jedes
Jahr die Grillweltmeisterschaft. Die
Teilnehmer müssen ein Sieben-Gän-
ge-Menü kochen.
n Zwischen Nachbarn gibt es oft Streit
ums Grillen. Was erlaubt ist, ist nicht
immer klar. Münchener müssen Gril-
len im Sommer dulden, sagt ein Ge-
richt. Stuttgarter dürfen dreimal im
Jahr jeweils zwei Stunden lang grillen,
sagt ein anderes Gericht.
n Die Grillkultur kommt zwar nicht aus
Deutschland. Aber an Sommeraben-
den sieht es an deutschen Seen, in
Parks und auf Balkonen fast so aus.
Wenn es warm ist, treffen sich dort
viele am Grill.
n Holzkohle oder Stromgrill? Direkte oder
indirekte Hitze? Grillfreunde disku-
tieren intensiv über Fragen wie diese.
Meistens diskutieren Männer – sie
grillen nämlich öfter als Frauen.
n Wie populär es ist, zu grillen, zeigen
auch Grillvereine. Die Mitglieder gril-
len nicht nur im Sommer, sondern
im ganzen Jahr zusammen.
n Auf den Grill kommen meistens
Würstchen und Schweinefleisch, aber
CARTOON
die H¶lzkohle, -n weiches, schwarzes Material für ein Feuerdie H“tze ≈ sehr hohe Temperaturendas M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe.die Gr“llwelt- Treffen von vielen Grillköchen aus aller Welt: meisterschaft, -en Ein Grillkoch gewinnt den ersten Platz.der G„ng, ¿e hier: ein Gericht bei einer Mahlzeit mit mehr als
zwei Gerichtend¢lden hier: erlauben, dass gegrillt wirddas Ger“cht, -e hier: offizielle Institution: Dort wird untersucht:
Hat jemand etwas Kriminelles gemacht?jeweils hier: bei jedem Grillen
So viel z¢m ≈ Jetzt wissen Thema … wir alles zum Thema …(das Thema, ≈ Inhalt von Themen einem Sektor)
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deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
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Waagerecht (= horizontal)1. Wer später eine gute Arbeit haben möchte, braucht zuerst eine gute …2. „Ich glaube, ich habe Fieber! Kannst du mal an meiner Stirn …?“3. „Mein Bruder und ich, wir haben jeder ein … Zimmer.“4. „Hast du schon Rick angerufen?“ – „Ja, aber ich habe ihn
nicht erreicht; das Telefon war …“5. Possessivpronomen, 1. Person Plural: „Schau mal, das ist
… neues Auto!“6. „Die Prüfung war gar nicht schwer. Im Gegenteil, sie war
ganz …“
Senkrecht (= vertikal)1. „Willst du schon gehen? Wie schade! … doch noch ein
bisschen hier!“2. „Wie viel ist 12 mal 12? Wer kann diese … lösen?“3. „Eva, eine coole … hast du an! Sie passt super zu deinem Rock.“ 4. „Es hat geklingelt. Öffnest du bitte mal die …?“5. „Ui, dein Handy ist ja toll!“ – „Ja, es ist ganz … Ich habe es erst seit gestern.“
B
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