perfektDEUTSCH
1/2013 JANUAR
EINFACH DEUTSCH LERNEN
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1/2013
perfektDEUTSCH
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SPRACH-SERVICE
2 Wortschatz: Silvesterparty
2 Grammatik: Modalpartikeln
2 Übungen, Übersetzungen
2 800 Wort-Erklärungen
Auf den jungen Seiten:Ein Schuljahr in Deutschland
LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK
BESSERES
DEUTSCH
2013Was bringt
das neue Jahr?
hamburgDer Hafen, an dem
Deutschland hängt
PRO TAG
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Deutschland: € 6,90
Schweiz: sfr 12,40 A ● B ● E ● F ● FIN ●
GR ● I ● L ● NL ● P (cont.) ● SI: € 7,50
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eJournal MARKTJahresabonnement € (D) 22,80Einzelheft -Download € (D) 9,80
Was wird aus dem Euro? Wer regiert in Zukunft Deutschland, wer
Österreich? Wird die peinlichste Baustelle Deutschlands, der neue
Hauptstadtflughafen, endlich fertig? Viele Fragen, auf die ich
noch keine definitiven Antworten weiß. Sicher bin ich mir bei der
Antwort auf diese Frage: Wird Ihr Deutsch 2013 besser werden?
Das wird es – egal, ob Sie weiterlernen wie
2012 oder ob Sie Ihre Deutschlektionen in
Ihren Alltag integrieren, wie das unsere
Redakteurin Adamma Stekovics in der Titel-
geschichte empfiehlt (ab Seite 12).
Unsere Redakteurin Eva Pfeiffer hat sich für
das neue Jahr eine Prognose zugetraut,
auch wenn vieles noch offen ist. Was sich
2013 in den deutschsprachigen Ländern tun
wird, lesen Sie ab Seite 62. Etwas Neues für
den Deutsch-perfekt-Jahrgang 2013 hat
unser Art Director Georg Lechner schon jetzt entwickelt: ein neues
Design für die Rubriken „Themen des Monats“ und „Kurz &
knapp“. Ich hoffe, es gefällt Ihnen!
Das Jahr beginnt gleich mit einem wichtigen
historischen Jubiläum: Vor 50 Jahren be -
gann offiziell die deutsch-französische
Freundschaft. Es war der Anfang einer kaum
zu glaubenden Geschichte – hatten die bei-
den Völker vorher doch in vielen Kriegen
gegeneinander gekämpft. Für dieses Thema
hätten wir keine bessere Autorin finden
können als Nina Schönmeier. In unserer Re -
daktion war sie Mitglied der ersten Stunde.
Dann kündigte die Journalistin ihren Job,
um zu ihrem heutigen Mann nach Frank reich
zu ziehen. Inzwischen lebt Schönmeier die
deutsch-französischen Beziehungen seit
Jahren, privat wie beruflich. Ihre Bilanz
einer phänomenalen Freundschaft lesen Sie
ab Seite 48.
Ein glückliches neues Jahr wünscht Ihnen
Jörg WalserChefredakteur
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peinlich unangenehm voranderen
die Deutschlektion, ≈ Deutschunterricht-en
die Redakteurin, -nen ≈ Journalistin
die Titelgeschichte, -n Text in einer Zeitung/Zeitschrift, zu dem esmeistens auf der erstenSeite ein Bild gibt
s“ch zutrauen glauben, dass manetwas Schwieriges tunkann
¶ffen hier: nicht sicher
s“ch tun sich ändern; passieren
der Jahrgang, ¿e hier: alle Exemplare,die in einem Jahrpubliziert werden
entw“ckeln hier: eine neue Ideehaben und mit dieserdann auch arbeiten
kn„pp hier: mit wenigenWorten
das Jubiläum, Jubiläen hier: ≈ Geburtstag derdeutsch-französischenFreundschaft
gegeneinander/ hier: eines gegen dasgegenein„nder andere
die Redaktion, -en hier: Team aller Jour -na listen bei einerZeitung
der ersten St¢nde von Anfang an
ziehen zu hier: umziehen zu undleben bei
2013
perfektDEUTSCH1/13
EDITORIAL
M I T T E L
03_Editorial_0113 27.11.12 11:15 Seite 3
4
DIE THEMEN DES MONATS JANUAR 2013
perfektDEUTSCH 1/13
S C H W E R
Deutschland und Frank -reich verbindet vielmehr als die gemeinsa-me Grenze. Aber erstnach vielen Kriegenwurden aus NachbarnPartner. Wie geht es denbeiden Völkern heutemiteinander, 50 Jahrenach dem offiziellenBeginn der phänome-nalen Freundschaft?
Besseres Deutsch – in zehn Minuten pro Tag? Das geht! Mit den richtigen Lerntechniken
integrieren Sie Ihr Deutschtraining einfach inden Alltag. So wird schon das Zähneputzen zu
einer kleinen Deutschstunde.
12
DIE JUNGEN SEITEN VONEin Schuljahr in
Deutschland • Zettel-Metropole Berlin •Professor mit 24 • Slackboarden – der Trendsport fürs Wohnzimmer •Fernsehen
L E I C H T
perfektDEUTSCH
M I T T E L
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VIEL LERNENIN WENIG ZEIT
6 Kurz & knapp
Zahlen und Fakten, Namen und Neues
18 Mein erster Monat
Laurent Biron in Ludwigshafen
21 Reisetipps
Sächsische Schweiz • Sankt Gallen •
Bodenmais • Oberkärnten
22 Ja oder Nein?
Streit-Thema: Soll der Vermieter den Makler
bezahlen?
24 Nachrichten
Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
27 Auf den zweiten Blick
Sprachspiele aus der Presse
46 Mein Deutschland-Bild
Peter Becker über Schlittenfahren im Spreewald
52 Ein Bild und seine Geschichte
Vor 20 Jahren: Erich Honecker geht
für immer aus Deutschland weg
54 Mein Tag
Ein Tag mit Feuerwehrfrau Tanja Dittmar
58 Die Literaturmissionarin
Elke Heidenreich im Interview
60 Der Blick von innen
Der Berliner Sebastian Glubrecht in München
66 Kulturtipps
Kino • Theater • Lesung • Konzert • Buch
68 Kolumne
Alia Begisheva über Städtenamen
69 Nächsten Monat
… in Deutsch perfekt
70 Schlussworte
Was Menschen noch zu sagen haben
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DEUTSCHE UNDFRANZOSEN
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perfektDEUTSCH1/13 5
IN DIESEM HEFT: 18 SEITEN SPRACHSERVICE
12 Viel lernen in wenig Zeit
Besseres Deutsch – in zehn Minuten pro Tag
33 Wortschatz
Diesmal: auf der Silvesterparty
34 Übungen zu den Themen des Monats
Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
36 Raten Sie mal!
Zwei Rätsel zu den Themen des Monats
37 Schreiben • Sprechen • Verstehen
Umzug mitteilen• Über Vergangenes sprechen •
Silvester (
39 Gesehen & gelesen
Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic
40 Grammatik
Modalpartikeln
42 Lösungen • Kundenservice • Impressum
Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
43 Starthilfe
Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,
auf CD oder als Download (siehe Seite 20).
Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
WAS BRINGT 2013?
Deutsche und Österreicher wählen neueRegierungen. Fernbusse verändern die Art
des Reisens in Deutschland. Geldscheine werdensicherer. Außerdem: Öffnet in Berlin endlich derneue Flughafen? Dies und vieles mehr im großenBlick auf das neue Jahr.
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perfektDEUTSCH
LESEN & HÖREN
Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:
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30 Fische, Schiffe, Hafenluft
Die Nummer zwei in Europa
50 Auf beiden Seiten des Rheins
Deutsch-französische Institutionen
6 deins! Ein Schuljahr in DeutschlandSo funktioniert es
HAMBURGER HAFEN
Mehr als 10 000 Schiffe machen in dernorddeutschen Metropole pro Jahr
Station. Der Hafen ist eine Welt für sich – in derauf dem kuriosen Fischmarkt für die einen dieNacht endet, während für die anderen der Tagdort beginnt.
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6 perfektDEUTSCH 1/13
KURZ & KNAPP
Die Deutschen lieben diesen englischen Sketch: „Dinner for One“, oder auch
„Der 90. Geburtstag“. Er ist für viele elementarer Teil des Silvesterabends.
Millionen Menschen sitzen am 31. Dezember vor dem Fernseher und lachen über
den betrunkenen Butler James. Keine andere Fernsehproduktion ist bis heute
so oft wiederholt worden. So steht es auch im Guinness-Buch der Rekorde.
Der Inhalt des rund 18 Minuten langen Films: Butler James macht alles fer-
tig für Miss Sophies 90. Geburtstag, den sie mit vier Freunden feiern will. Lei-
der sind die Freunde aber schon gestorben. Deshalb muss James für jeden von
ihnen einen Trinkspruch auf Miss Sophie sprechen – und das Glas leeren. So
wird der Butler immer betrunkener. Am Ende kann er kaum noch gehen. Man-
che Zuschauer werden fast hysterisch vor Lachen, wenn sie diese Szenen sehen.
Auch in Österreich, der Schweiz und ein paar anderen Ländern ist der Sketch
sehr populär.
Das Komische am „Dinner for One“-Phänomen ist, dass der Film in Groß-
britannien fast unbekannt ist. Der deutsche Fernsehstar Peter Frankenfeld und
der Produzent Heinz Dunkhase haben den Sketch, der im Original aus den 20er-
Jahren ist, in einem Theater im englischen Seebad Blackpool gesehen. Die bri-
tischen Komiker Freddie Frinton und May Warden haben das Stück dann 1963
in einem Hamburger Theater live für den Norddeutschen Rundfunk gespielt. So
ist aus dem britischen Import eine deutsche Tradition geworden.
INS NEUE JAHR NICHT OHNE JAMES UND SOPHIE
der Silv¡sterabend, -e letzter Abend im Jahr;Abend vom 31. Dezember
der Tr“nkspruch, ¿e ≈ ein paar Worte beieinem Fest: Man sagt sievor dem Trinken vonAlkohol; Toast
leeren hier: leer trinken
der Zuschauer, - ≈ Publikum
hysterisch vor L„chen hysterisch werden, weilman so viel lachen muss
das Seebad, ¿er Ort am Meer: Dort kannman sich ausruhen.
der Komiker, - Person: Sie spielt eine lus-tige Rolle und motiviertdamit Menschen zumLachen.
das St•ck, -e hier: Sketch
der N¶rddeutsche Fernseh- und RadiostationR¢ndfunk aus Norddeutschland
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
Miss Sophie und ihr betrunkener Butler James
Seit 50 Jahren amüsieren sich die Deutschen über sie
L E I C H T ≤
Ins neue Jahr nicht ohne Jamesund Sophie
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7perfektDEUTSCH1/13
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die Art, -en hier: ≈ Kategorie
SCHILDER IM MEER
das Kriegsschiff, -e ≈ Schiff der Armee(der Krieg, -e Streit zwischen Nationen)
„bgestürzt hier: aus großer Höhegefallen
das W“kingerboot, -e kleines Schiff aus der Zeitder Wikinger
das Wr„ck, -s sehr kaputtes Transport -mittel, z. B. Schiff
der Taucher, - Person: Sie schwimmt unterWasser.
aufstellen an einen speziellen Platzstellen
die Gesch“chte Historie
DER CHEF SIEHT ALLES
der Lieferdienst, -e ≈ Lieferservice
erk¡nnen identifizieren
verbrauchen (eine genau kalkulierteMenge) brauchen
17 711Tiere leben im Zoologischen
Garten Berlin. Das sind 1570 Arten
– so viele wie in keinem anderen
Zoo. Der ältere der beiden Haupt-
stadtzoos ist 168 Jahre alt.
SCHILDER IM MEER
Alte Kriegsschiffe, abgestürzte Flugzeuge und
Wikingerboote – es ist eine archäologische
Sensation, was alles in der Tiefe der Ostsee
liegt. Viele der mehreren Tausend Wracks
(siehe Deutsch perfekt 9/2010) sind noch
unbekannt. Immer wieder besuchen Taucher
das fantastische Unterwassermuseum. Das
Problem: Manche davon nehmen Teile der
historisch wichtigen Wracks mit oder machen
sie kaputt.
Archäologen aus Rostock (Mecklenburg-
Vorpommern) stellen bei den Wracks deshalb
Schilder auf. Diese sollen über die Geschichte
der Schiffe informieren. Das erste Schild steht
jetzt neben einem rund 100 Jahre alten Schiff.
Achtung, historisch wichtig!
Ein Schild informiert unter Wasser
Blackbox an Bord Früher nurin Flugzeugen, dokumentiert sieheute in vielen Wagen die Fahrt
Flugzeuge und Lkw haben sie schon länger: eine Blackbox. Jetzt fährt das Gerät
auch in immer mehr kleineren Servicewagen mit, zum Beispiel von
Getränke-Lieferdiensten. Eine Blackbox erkennt mit der Hilfe von
Satellitensignalen die Position des Autos – so wie ein Navigations-
gerät. Aber die Blackbox macht mehr: Sie speichert neben den Koordinaten die Uhr-
zeit und oft auch, wie viel Benzin ein Auto verbraucht und wie der Fahrer fährt. Kurz
gesagt: Sie sammelt viele Informationen. Praktisch ist das Gerät zum Beispiel in
Krankenwagen. Ihre Wege zu Notfällen kann man über eine
Zentrale damit besser koordinieren und kürzer machen.
Die Fahrer von Servicewagen finden das Gerät aber
wahrscheinlich nicht immer gut. Denn ihre Chefs kön-
nen sie durch die Blackbox ziemlich gut und genau
kontrollieren.
Der Chefsieht alles
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8 perfektDEUTSCH 1/13
KURZ & KNAPP
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
DER GUTE TIPP
Neues Jahr, altes Phänomen: Der Strom wird teurer.
Damit die Kosten nicht zu hoch werden, empfehlen
Experten, den Stromanbieter zu wechseln. Das ist in
Deutschland und Österreich nämlich gut möglich –
in der Schweiz aber erst ab 2014. Informationenüber die günstigsten Stromtarife geben zum Bei-
spiel die Vergleichsportale Check24.de und
Verivox.de für Deutschland und E-Control.at für
Österreich. Auf der Basis von Daten wie Wohnort und Stromverbrauch nennen die Por-
tale verschiedene Anbieter und Tarife. Dabei ist es wichtig, auf den Unterschied zwi-
schen Preisgarantie und Preisfixierung zu achten. Bei einer Garantie bleibt der Strom-
preis für eine bestimmte Zeit sicher gleich. Bei einer Fixierung wird der Strompreis viel-
leicht höher, wenn Steuern oder Abgaben für die Stromanbieter höher werden.
WER IST EIGENTLICH …?
DIETRICH MATESCHITZ
Über das Privatleben des österreichischen Milliardärs ist
nicht viel bekannt. Dietrich Mateschitz lässt gerne über sich
erzählen, dass er jeden Tag mehr als fünf Energydrinks
trinkt. Außerdem liebt er Flugzeuge. Beide Informationen
sind aber schon wieder Teil des gigantischen Marketings für
das Getränk Red Bull.
Dabei ist Mateschitz’ Biografie keine klassische Erfolgsge-
schichte. Die Koffeinbrause – manche sagen, sie schmeckt
wie Zuckerwasser – ist nämlich nicht einmal eine Idee des
Mannes aus der Steiermark. Getränk und Logo kommen aus
Thailand. Mateschitz hat das Produkt in Europa nur sehr bekannt gemacht. Der 68-
Jährige investiert viel Geld ins Marketing, vor allem in einen speziellen Bereich: den
Extremsport. In der Formel 1 zum Beispiel fährt Sebastian Vettel für Red Bull. Auch
Extremsportler Felix Baumgartner hat seinen Rekordsprung aus 39 Kilometern Höhe im
Oktober unter dem Namen des Getränkeimperiums gemacht.
In der Liste des Forbes Magazine ist Mateschitz, zusammen mit dem Glücksspiel-
Unternehmer Johann Graf, mit 5,3 Milliarden Dollar Vermögen der reichste Mensch in
Österreich – international stehen beide auf Platz 193.
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Populäre Feuerwehrmänner
Sie helfen und riskieren dabei manchmal ihr Leben: Feuerwehrmänner. In
Deutschland ist das der Beruf mit dem meisten Prestige. Das haben 95 Prozent der
Befragten in einer Untersuchung des Deutschen Beamtenbunds gesagt. Auf Platz
zwei kommen Kranken- und Altenpfleger (91 Prozent), auf Platz drei Ärzte (89 Pro-
zent). Am wenigsten populär sind Politiker, Angestellte von Telefongesellschaften
und Werbeagenturen und Menschen, die Versicherungen verkaufen. Auch sind viele
Deutsche der Meinung, dass die Administration nicht gut funktioniert. 81 Prozent
sagen, dass sie langsam arbeitet und außerdem teuer (75 Prozent) ist. Für die
Untersuchung sind rund 3000 Menschen befragt worden.
DIETRICH MATESCHITZ
der Milliardär, -e Person: Sie hat mindes-tens eine Milliarde Euro.
dabei hier: ≈ aber in Wirklich -keit
die Erf¶lgsgeschichte, -n Historie einer tollenKarriere
die Koffeinbrause, -n Limonade mit Koffein
das Logo, -s ≈ Emblem aus Buch -staben und/oder Bild
vor „llem ≈ speziell
der Bereich, -e ≈ Sektor
der Extremsportler, - Person: Sie macht vielSport mit großem Risiko.
der Rek¶rdsprung, ¿e hier: Fallen aus großerHöhe: Das war einRekord.
das Gl•cksspiel, -e Spiel: Man hat Glückund gewinnt, oder manhat kein Glück und ver-liert. Es gibt keineGarantie.
der Unternehmer, - Person: Ihr gehört eineFirma, und oft ist sieauch Chef der Firma.
das Vermögen, - Dinge: Sie gehören einerPerson oder Institution,z. B. Geld, Häuser oderAutos.
POPULÄRE FEUERWEHRMÄNNER
der/die Befragte, -n Person: Sie antwortetauf Fragen, z. B. ineinem Interview.
der Deutsche Organisation für dieBe„mtenbund Interessen aller deut-
schen Beamten(der Be„mte, -n Person: Sie arbeitet in
einer offiziellen Insti -tution.)
der Kr„nkenpfleger, - Mann: Er kümmert sichberuflich um Kranke.
der [ltenpfleger, - Mann: Er kümmert sichberuflich um alte Men -schen.
die Telefongesell- Telefonfirmaschaft, -endie W¡rbeagentur, -en Firma: Sie macht für
andere Firmen und Produkte Werbung.
(die W¡rbung von: werben = versu-chen, ein Produkt sehrbekannt zu machen)
DER GUTE TIPP
der Stromverbrauch Menge an Strom: So vielbraucht man.
n¡nnen hier: eine Informationgeben
best“mmte (-r/-s) hier: vereinbarte (-r/-s)
die [bgabe, -n hier: Gebühr
Kostet das
Licht zu viel?
Strom gibt esoft günstiger
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Wie suchen Sie nach außerirdi-schem Leben?1995 hat man den ersten Exoplane-
ten um eine andere Sonne entdeckt.
Das ist ein Planet außerhalb unseres
Sonnensystems. Heute kennt man
mehr als 800 Exoplaneten, die um
andere Sterne kreisen. Und es gibt
noch viele mehr. Da ist die große
Frage: Gibt es dort Leben? Damit das
möglich wäre, kennt man aktuell ein
paar elementare Konditionen. Zum
Beispiel muss es Wasser geben. Es
darf dort auch nicht zu heiß sein.
Also untersuchen wir mit Atmos-
phärenmodellen, auf welchen Plane-
ten das möglich ist. Ab 2018 fliegt
das James-Webb-Teleskop. Dann
können wir die Exoplaneten noch viel
genauer untersuchen.
Hoffen Sie sehr, dass Sie Leben fin-den?Natürlich wäre das fantastisch. Aber
es wäre auch ein sehr spannendes
Resultat, wenn wir erst einmal kein
Leben finden. Daraus kann man auch
extrem viel über die Entstehung und
Evolution von Leben lernen. Vielleicht
gibt es auf einem Planeten die glei-
chen Konditionen wie auf unserer
Erde – aber trotzdem kein Leben!
Oder wir finden Spuren von Leben
überall. Das sagt auch viel über
unseren Planeten und darüber, wie
die Evolution hier auf der Erde funk-
tioniert hat. Spannend.
Wie realistisch istdie Darstellungvon Außerirdi-schen in Science-Fiction-Filmen?Ich mag Science-
Fiction-Filme. Aber
ich finde es lustig,
dass die Außerirdi-
schen darin dann
oft sofort Krieg führen wollen. Warum
zum Beispiel reisen sie extra zur
Erde, um dort Wasser zu holen? Sie
können es doch vielleicht auf einem
viel näheren Asteroiden bekommen.
Wir finden gerade ganze neue Welten.
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FRAGEN an Lisa Kaltenegger. Die 35-jährige Astrophysikerin aus Salzburg (Österreich) forscht an den Universitäten
Heidelberg (Baden-Württemberg) und Harvard (USA) zu der Frage: Gibt es auf fremden Planeten Leben?
9perfektDEUTSCH1/13
Sie hängen an Brücken in vielen Ländern der
Welt: Liebesschlösser. Paare haben ihre
Namen in die Schlösser gravieren lassen,
manche mit Datum. Den Schlüssel haben sie
zusammen in den Fluss unter der Brücke
geworfen, zum Beispiel in den Rhein unter
der Kölner Hohenzollernbrücke (siehe
Deutsch perfekt 3/2011). Das geschlosse-
ne Schloss symbolisiert die Liebe, die nie
endet. Deshalb bleibt es für immer zu – oder
auch nicht. Denn die Berliner Künstlerin
Mey Lean Kronemann hat das Projekt
„Lovepicking“ begonnen. Die Teilnehmer
des Projektes öffnen die Schlösser wieder,
ohne sie kaputtzumachen. Dann kombinie-
ren sie sie neu, oft mit anderen Schlössern.
Kronemann will damit zeigen, dass man Her-
zen öffnen kann, ohne sie zu brechen. Man-
che kritisieren das Projekt aber, wie Kom-
mentare im Internet zeigen. Für Kronemann
ist es eine Form des „Urban Hacking“. Das
sind kleine kreative Aktionen, die eine poli-
tische oder soziale Bedeutung haben sollen.
3 FRAGEN
f¶rschen arbeiten für mehr Wissenaußerirdisch nicht von unserem Pla netenentd¡cken findender St¡rn, -e z. B. Sonnekreisen hier: ≈ im Kreis fliegenwäre Konj. II von: seinsp„nnend ↔ langweiligdie Entstehung von: entstehen = hier:
beginnendie Erde hier: Planet: Dort leben wir.die Spur, -en hier: Dinge: Man merkt
daran, dass dort Leben ist.viel sagen über hier: wichtige Informa -
tionen geben überdie Darstellung, -en hier: Idee und FigurKrieg führen mit Waffen streiten(die W„ffe, -n z. B. Pistole)¡xtra hier: ≈ speziell, nur wegen
einer Sachenäher Komparativ von: nah = in
der Nähe
LIEBESSYMBOL FÜR IMMER – ODER AUCH NICHT
das Liebesschloss, hier: ein Schloss als Sym-¿er bol für Liebe (das Schl¶ss, ¿er kleines Ding aus Metall:
Damit kann man z. B. eine Tür besonders sicher machen.)
das Paar, -e hier: zwei Personen: Sielieben sich.
gravieren zur Dekoration in hartesMaterial mit einem Gerätz. B. einen Namen schrei-ben
gew¶rfen Part. II von: werfen ≈ hier:machen, dass er in denRhein fällt
die K•nstlerin, -nen Frau: Sie macht Kunst.(die K¢nst ästhetische Dinge (z. B.
Bilder, Literatur, Musikoder Skulpturen))
br¡chen hier: verletzen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
3
Astrophysikerin Lisa Kaltenegger
Sie findet gerade ganz neue Welten
Liebessymbol
Auch in Deutschland sindSchlösser dafür populär
Liebessymbolfür immer – oder
auch nicht
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10
KURZ & KNAPP
NICHT OHNE INTERNET
das soziale hier: Plattform im Internet:N¡tzwerk, -e Dort kann man Informa -
tionen über sich publizie-ren und Kontakt mit ande-ren haben.
befragen Fragen über eine Sachestellen
weitere (-r/-s) andere (-r/-s)
n¢tzen ≈ benutzen
ähnlich fast gleich
TILL LINDEMANN
h„rt hier: laut, intensiv
der Sænger, - Mann: Er singt vor Publi -kum.
entschieden Part. II von: sich entschei-den = wählen
h„rt hier: ≈ ohne Melodie, mitstarkem Akzent
n¡nnen einen Namen geben
der T“schler, - Person: Sie macht Dingeaus Holz.
der Schlagzeuger, - Person: Sie spielt Schlag -zeug.
(das Schlagzeug, -e ≈ Rhythmusinstrument,z. B. Bongos, Conga …)
das Ged“cht, -e Poesie
r¡chtsextrem extrem nationalistisch
bestreiten sagen, dass etwas nichtwahr ist
das Tabuthema, hier: Inhalt von einem -themen Lied: Darüber singt und
spricht man nicht. Es isttabu.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
perfektDEUTSCH 1/13perfektDEUTSCH10
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Ein Leben ohne Facebook oder andere soziale Netzwerke – geht das noch?
Nein! Das sagen in Deutschland 51 Prozent der 14- bis 19-Jährigen. Rund
8500 Menschen hat das Institut für Demoskopie Allensbach zu Computern
und Technik befragt. Ein weiteres Resultat der Untersuchung: Fast jeder
Zweite der 14- bis 64-Jährigen nutzt heute soziale Netzwerke. Das sind fast
dreimal so viele wie 2008. Facebook ist bei den Deutschen das populärste
soziale Netzwerk. Fast jeder Dritte zwischen 14 und 69 Jahren benutzt
außerdem ein Smartphone, einen Tablet-Computer und Ähnliches. Da ist es
keine Überraschung, dass auch drei von vier Menschen zwischen 14 und 64
Jahren online einkaufen.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
TILL LINDEMANN
Viel Feuer, viel Show, harte Beats und deutsche Texte, die provozieren – das ist die Band
Rammstein. Sänger der Gruppe aus Berlin ist Till Lindemann. Für die Feuershow auf den
Rammstein-Konzerten hat er eine Ausbildung zum Pyrotechniker gemacht. Rammstein sind
auch im Ausland populär, speziell in den USA. Lindemann schreibt die Texte der Lieder. Die
Band hat sich dabei für die deutsche Sprache entschieden, weil sie ihrer Meinung nach här-
ter ist und deshalb besser zu ihrer Musik passt. Den Stil nennt die Band „Tanzmetall“.
Lindemann ist in Leipzig geboren. Er war als Kind und Jugendlicher ein sehr guter
Schwimmer – bis er sich verletzt hat. Deshalb hat der Ostdeutsche den Beruf des Tischlers
gelernt. Seine Musikkarriere hat er als Schlagzeuger in einer Punkband begonnen. Bei
Rammstein ist er von Anfang an, das heißt seit 1994, als Sänger dabei. Der Musiker schreibt
auch Gedichte. Kritik, dass die Rammstein-Texte rechtsextreme Tendenzen haben, bestrei-
tet die Band. Aber eins ist sicher: Lindemann singt sehr gerne über Tabuthemen. Am 4. Ja -
nuar wird er 50 Jahre alt.
06-11_Kurz_und Knapp_2_0113.qxd 27.11.12 11:11 Seite 10
GRATIS!
Über iTunes Store
Einfach deutsche Vokabeln lernen!
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pro Tag ein deutscher Begriff
mit Audio-Datei für das Aussprache-Training
mit Erklärung und Beispielsatz auf Deutsch
Die neue Deutsch perfekt-App:
perfektDEUTSCH1/13
Am Tag in der Universität über Philosophie diskutieren, abends durch die Kneipen zie-
hen oder auf eine der vielen Partys gehen – sieht so die große Freiheit des Studenten-
lebens aus? Für eine Gruppe von jungen Deutschen wird es mit dem Klischee auf jeden
Fall erst einmal schwierig: Studienanfänger, die jünger als 18 Jahre sind. Weil die Schul-
zeit in fast ganz Deutschland kürzer ist als früher, gibt es nämlich immer mehr 17-Jähri-
ge an den Universitäten. Im aktuellen Semester sind es wahrscheinlich zwischen 3000
und 4000 Studenten. Das Problem dabei: Viele Dinge dürfen sie legal erst ab 18 Jah-
ren machen. Zum Beispiel einen Mietvertrag unterschreiben, hochprozentigen Alko-
hol trinken oder einen Ausweis für die Universitätsbibliothek beantragen.
Juristisch gibt es dafür bis jetzt keine ideale Lösung. Manchen Universitäten ist es
genug, wenn die Eltern der Jungstudenten die Bewerbung fürs Studium unterschrei-
ben. Damit dürfen die 17-Jährigen dann alles machen. Für den Mietvertrag hilft das
aber nicht. Da müssen Mama und Papa helfen. Das coole Studentenleben fängt dann
vielleicht wirklich erst ab 18 an. Wenn das Klischee noch wahr ist.
Einen Brief an Menschen schreiben, die in
200 Jahren leben werden? In München ist
das jetzt möglich. Dort steht ein spezieller
Briefkasten, in den man Briefe an die
Zukunft stecken kann. Zuerst sortiert die Post
Briefe an lebende Empfänger aus. Danach
kommen die Briefe an die Zukunft in einen
Luftschutzbunker. Für den Absender gibt es
also kein Zurück mehr. Damit das Papier
nicht kaputtgeht, schweißt die Post die Brie-
fe ein.
Da stellen sich viele Fragen: Werden
Menschen in 200 Jahren die Briefe finden?
Werden sie sie lesen können? Wird Mün-
chen dann noch München sein? Bei so vie-
len fantastischen Ideen ist eine Sache aber
ganz trivial: Auch in die Zukunft bringt die
Post keinen Brief ohne die richtige Brief-
marke.
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S: ISTOCK
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INK
STOCK
; PICTUR
E ALLIA
NCE/JO
KER
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IDO
KA
RP
MIT MAMAS HILFE AN DIE UNIVERSITÄT
ziehen d¢rch hier: von einer Kneipe zurnächsten gehen
auf jeden F„ll hier: sichererst einmal ≈ in der nächsten Zeitschwierig ↔ leichtder Studienan- Person: Sie beginnt geradefänger, - mit dem Studium.hochprozentig ≈ mit viel Prozentbe„ntragen hier: ein Formular ausfüllen
und so versuchen, eine spe-zielle Sache zu erreichen
jur“stisch konform zu den Regeln desStaates
BRIEFE FÜR ÜBERMORGEN
die Zukunft die nächste Zeit; Zeit, dienoch kommt
aussortieren hier: ≈ spezielle Dinge auseiner Menge herausnehmen
der L¢ftschutz- ≈ Bunker: Dorthin gehenbunker, - Menschen bei einer Attacke
mit Bomben, damit sie nichtverletzt werden.
]s g“bt kein Es gibt keine Chance mehr,Zur•ck mehr. etwas zu ändern.einschweißen hier: mit einem Gerät Plastik
außen um einen Briefmachen. So bleibt er trockenund sauber.
trivial ≈ uninteressant, einfach;banal
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 43/44
Briefe für übermorgen
Mit MamasHilfe an dieUniversität
Immer jünger
3000 bis 4000Studenten sinderst 17 Jahre alt
06-11_Kurz_und Knapp_2_0113.qxd 27.11.12 11:11 Seite 11
12
Ihren Alltag integrieren können. Legen
Sie dafür auch einen zeitlichen Rahmen
fest. Zum Beispiel einen Zeitraum von
einem Monat, in dem Sie Ihr
Hörverstehen verbessern möchten.
Wählen Sie dann Übungen aus, die
Ihnen helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Um Ihren Plan zu realisieren, brau-
chen Sie nicht viel: Stifte, Papier, Post-
its, ein Wörterbuch, ein Gerät, mit dem
Sie Audio-Dateien hören können – zum
Beispiel einen MP3-Player oder ein
Smartphone – und möglichst einen
Computer mit Internetanschluss. Überle-
Planen Sie schon seit längerer Zeit,
wieder etwas mehr für Ihr Deutsch zu
tun? Vielleicht ist das sogar einer Ihrer
guten Vorsätze für das neue Jahr. Nur
wie? Stellen Sie sich vor: Schon in zehn
Minuten pro Tag können Sie Ihr Deutsch
verbessern. Das ist nicht viel Zeit – aber
effektiv und motivierend, wenn Sie am
Ende der Woche auf Ihre Lernerfolge
blicken können.
Generell gilt dafür: Setzen Sie sich bei
Ihrem Vorhaben ein realistisches Ziel.
Also eines, das sie ohne große
Anstrengungen erreichen und einfach in
FOTO
S: ISTOCK
PHO
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INK
STOCK
(2)
perfektDEUTSCH 1/13
einfach hier: ≈ ohne Probleme
sogar ≈ auch
der Vorsatz, ¿e ≈ Sache, die man inZukunft tun will odernicht mehr tun will
s“ch vorstellen hier: sich denken
gener¡ll hier: ≈ immer
s“ch ein Ziel s¡tzen ≈ ein Ziel wählen
das Vorhaben, - ≈ Plan
f¡stlegen hier: ≈ mit sich selbstsicher vereinbaren
der zeitliche Rahmen ≈ Frist; Zeitintervall
der Zeitraum, ¿e Zeitintervall
auswählen hier: aus einem An -gebot wählen
möglichst wenn möglich
M I T T E L
Besseres Deutsch in zehn Minuten pro Tag: Geht das? Na klar: Wer die richtigen Techniken kennt, macht auch Fortschritte.
Integrieren Sie Ihr Deutschtraining einfach in Ihren Alltag, empfiehlt ADAMMA STEKOVICS.
VIEL LERNEN IN WENIG ZEIT
12-17_SF_10_Min_V2_8_0113.qxd 27.11.12 11:16 Seite 12
13perfektDEUTSCH1/13
gen Sie, ob es unter Ihren Freunden
und Kollegen jemanden gibt, der auch
sein Deutsch verbessern möchte.
Fragen Sie ihn, und lernen Sie zu
zweit. Das macht gleich viel mehr
Spaß!
Wie können Sie nun Ihr tägliches
Deutschtraining in Ihren Alltag inte-
grieren? Lesen Sie dazu die Lerntipps
auf den nächsten Seiten. Sie sind farb-
codiert, sodass Sie die Übung passend
zu ihrem Lernziel auswählen können.
Sind Sie bereit? Dann los!
¢nter hier: ≈ von
zu zweit mit zwei Personen
bereit sein hier: etwas tun wollen
Grammatik
Vokabular
Alltagssprache und Redemittel
Hören
Sprechen
Aussprache
Lesen
Schreiben
Beim Frühstück
Gehören Sie zu den Menschen, die
während des Frühstücks gerne Radio
hören? Dann nutzen Sie Ihren PC,
Laptop oder Ihr Smartphone, und
hören Sie Nachrichten auf Deutsch.
Online bietet die Deutsche Welle für
fortgeschrittene Lerner langsam ge -
sprochene Radionachrichten. Schrei -
ben Sie während des Hörens auf, wel-
che Wörter oder Themen Sie verste-
hen. Diese Visualisierung hilft Ihnen
beim Hören. Trotzdem werden Sie am
Anfang nicht alles verstehen. Lassen
Sie sich aber davon nicht demotivie-
ren: Mit der Zeit werden Sie immer
mehr verstehen. Denn die wichtigen
Nachrichtenthemen kommen immer
wieder.
www.dw.de/deutsch-lernen/s-2055
Beginnen Sie Ihren Tag mit dem Wort
des Tages auf Ihrem iPhone: Mit der
Deutsch perfekt App lernen Sie neue
Wörter und Redewendungen.
www.deutsch-perfekt.com/app
BEIM FRÜHSTÜCK
gehören zu hier: ≈ Mitglied einer Gruppe sein
n¢tzen ≈ benutzen
bieten etwas Spezielles anbieten
die Redewendung, -en idiomatischer Ausdruck
Beim Zähneputzen
Zwei bis drei Minuten am Morgen und
nochmals zwei bis drei Minuten am
Abend Zähne putzen, das empfehlen
Zahnärzte. Warum also nicht beim
Zähneputzen Wörter wiederholen?
Nehmen Sie dafür die Wortschatzseite
von Deutsch perfekt (Seite 33) oder
ein Bildwörterbuch, zum Beispiel von
Pons oder Dorling Kindersley. Trennen
Sie die Wortschatzseite heraus, oder
kopieren Sie sie. Hängen Sie das Blatt
so auf, dass Sie die Wörter während
des Zähneputzens problemlos lesen
und lernen können.
BEIM ZÄHNEPUTZEN
der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln
heraustrennen herausmachen; herausnehmen
aufhängen ≈ hängen an
V A Au
VAH
V
H
>
Sie hören beim Frühstück gerne Radio? Warum nicht auf Deutsch?
G
V
A
H
S
Au
L
Sch
12-17_SF_10_Min_V2_8_0113.qxd 27.11.12 11:17 Seite 13
14 perfektDEUTSCH 1/13
Erstellen Sie Ihre Mindmap zu
Beginn mit maximal 20 Wörtern und
Redewendungen. Mehr ist schnell zu
viel! Ergänzen Sie später weitere
Vokabeln, wenn Sie die anderen
schon können. So fällt es Ihnen leich-
ter, den neuen Wortschatz in den
schon bekannten zu integrieren.
Testen Sie am Ende der Woche, an wie
viele Wörter Sie sich noch erinnern
können. Schreiben Sie sie dazu auf
ein Blatt, und vergleichen Sie es mit
Ihrer Mindmap.
BEIM ZÄHNEPUTZEN
die Darstellung, -en hier: Beschreibung; Bild
das Themenfeld, -er Themenbereich
das M“ttel, - hier: Möglichkeit
die Erst¡llung von: erstellen = machen
die Redewendung, -en idiomatischer Ausdruck
weitere (-r/-s) andere (-r/-s)
leichtfallen einfach sein für
Sie können auch mit Ihrer eigenen
Mindmap lernen. Das ist eine visuelle
Darstellung von Wörtern aus einem
Themenfeld (siehe Deutsch perfekt
11/2012). Mittel zur Erstellung von
Mindmaps gibt es auch im Internet:
www.freemind.softonic.de
Als App:
www.mindmeister.com/mobile
AV
Unterwegs
Nutzen Sie die Zeit im Auto, Bus, der
U-Bahn oder im Zug zum Hören und
Üben: Deutsch perfekt Audio bietet
dazu jeden Monat viele verschiedene
und interessante Themen aus
Deutschland, Österreich und der
Schweiz und ein großes Spezialthema
zur deutschen Sprache – als CD oder
auch als MP3-Download. Sie müssen
sie nicht ohne Pause hören, sie
besteht aus vielen kurzen Teilen.
www.deutsch-perfekt.com/produk-
te/audio
Wenn Sie Musik mit Grammatik ver-
binden möchten, dann sind die
Grammatikalischen Liebeslieder aus
dem Hueber Verlag für Sie genau rich-
tig. In den Texten auf dieser CD geht
es vor allem um die Inhalte. Die
grammatischen Strukturen lernen Sie
nebenbei.
www.hueber.de
Besonders gut ins Ohr gehen die
Rhythmen von Earworms. Das ist eine
Kombination aus Musik und alltägli-
chen Phrasen aus verschiedenen
Bereichen, wie sich vorstellen, flirten
oder einen Kaffee im Restaurant
bestellen. Basissprache ist Englisch.
www.earwormslearning.com
UNTERWEGS
n¢tzen ≈ benutzen
bieten etwas Spezielles anbieten
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -schriften, Bücher oder CDs her-stellt
¡s geht ¢m das Thema / der Inhalt ist
nebenbei hier: während man hört
gut “ns Ohr gehen hier: sich leicht merkenund gut imitieren können (weilman es oft hört)
AuA
H
H S
G
AuSAVH G
Mehr als Autofahren Spezielle CDs für Deutschlerner funktionieren auch unterwegs
Zähneputzen Zwei bis drei Minuten Lernzeit!
12-17_SF_10_Min_V2_8_0113.qxd 27.11.12 11:17 Seite 14
15perfektDEUTSCH1/13
Die gibt es mit dem Living Language:
German, DaytoDay Kalender 2013.
Lesen Sie die Kalenderblätter mit
einem Kollegen zusammen, der auch
Deutsch lernen möchte. Am besten
laut. So können Sie gleichzeitig Ihre
Aussprache üben.
www.sprachenshop.de
Falls Sie keine Zeit haben, sich mit
einem Arbeitskollegen persönlich zum
Deutschlernen zu treffen, schreiben
Sie ihm eine kurze E-Mail auf
Deutsch. Vielleicht gibt es in Ihrer
Firma ein internes Chatprogramm?
Dann verabreden Sie sich mit einem
Kollegen zu einem bestimmten
Zeitpunkt, und chatten Sie zehn
Minuten lang miteinander. Aktivieren
Sie – wenn möglich – ein deutsches
Rechtschreibprogramm.
Fehlt Ihnen beim Schreiben oder
Chatten das passende Wort, nutzen Sie
doch zum Beispiel das mehrsprachige
Online-Wörterbuch www.pons.eu. Sie
können das deutsche Wort anhören
und für die Übersetzung zwischen ver-
schiedenen Sprachen wählen. Wenn
Sie sich registrieren, können Sie
außerdem Ihnen unbekannte Vo ka -
beln zu Ihrer persönlichen Voka -
belliste hinzufügen. Später lassen sich
diese am Computer zu Hause oder mit
der Pons-Vokabeltrainer-App wieder-
holen und üben.
IN DER ARBEIT
f„lls ≈ wenn
best“mmte (-r/-s) hier: vereinbart
der Zeitpunkt, -e genaue Uhrzeit
m“teinander/mitein„nder einer mit dem anderen
das R¡chtschreibpro- Programm, das die Orthografiegramm, -e kontrolliert
n¢tzen ≈ benutzen
hinzufügen ergänzen
V
VGSch
H
tionen und Übungen, um Ihr Hör -
verständnis zu testen. Auch aus
anderen Buchgenres können Sie für
sich eine passende Lektüre wäh len.
www.sprachenshop.de
Interessieren Sie sich sehr für Fußball,
Kochen oder Reisen? Lesen Sie doch
eine deutschsprachige Fachzeitschrift
zu Ihrem Hobby! Durch Ihr spezielles
Wissen über das Thema werden Sie
vieles schnell verstehen.
UNTERWEGS
die Niveaustufe, -n hier: Qualität der Sprach -franz. kenntnisse
„m Steuer s“tzen Auto fahren
die Reihe, -n hier: Zahl von Büchern miteinem speziellen Motto ineiner Reihenfolge
die Sp„nnung hier: Neugier/Unruhe, weiletwas Kriminelles passiert
das Paket, -e hier: Kombination; Angebot
l„ndeskundlich hier: mit Wissen überDeutschland
das Verstændnis hier: Verstehen
die Lektüre, -n hier: Buch
die F„chzeitschrift, -en Zeitschrift über ein speziellesThema
In der Arbeit
Lust auf eine Portion Wissen zu
Deutschland, Österreich oder der
Schweiz während der Kaffeepause?
AL
AuAV L
Kaffeepause mit Mehrwert Sprechen Sie mit den Kollegen Deutsch!
Wenn Sie mit öffentlichen Verkehrs -
mitteln unterwegs sind, nehmen Sie
doch Ihr aktuelles Deutsch perfekt
mit – auf Papier oder als E-Paper auf
Ihrem Tabletcomputer, Notebook oder
Smartphone. Beginnen Sie mit den
Texten für Ihre Niveaustufe.
www.deutsch-perfekt.com/produkte/
e-paper
Haben Sie Lust auf ein deutschspra-
chiges Buch von einem bekannten
Autor? Wenn Sie nicht selbst am Steuer
sitzen müssen, nutzen Sie unterwegs
doch literarische Angebote für
Deutschlernende. Zum Beispiel die
Reihe „Easy Readers“ von Klett. Die
Bücher bekannter Autoren – wie
Stefan Zweig, Erich Kästner oder
Heinrich Böll – gibt es auf verschiede-
nen Niveaustufen.
www.sprachenshop.de
Lesen, Hören und Spannung können
Sie mit einem Hörkrimi von Hueber,
Cornelsen, Klett oder Langenscheidt
kombinieren, also einem Paket aus CD
und Buch. Am Ende eines Buchs fin-
den Sie landeskundliche Informa -
AHL
AL
AL G V
>
FOTO
S: S
TOCK
BYTE
, F1
ON
LIN
E, IS
TOCK
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HIN
KST
OCK
12-17_SF_10_Min_V2_8_0113.qxd 27.11.12 11:17 Seite 15
16 perfektDEUTSCH 1/13
Themen, über die Sie sprechen oder
diskutieren möchten. Verwenden Sie
dafür auch die Rubrik „Ja oder Nein?“
aus Deutsch perfekt (Seite 22 - 23).
Haben Sie nur Zeit für eine kurze
Pause am Schreibtisch? Dann lösen Sie
doch ein Rätsel aus Deutsch perfekt,
oder machen Sie eine Übung auf
www.deutsch-perfekt.com.
IN DER MITTAGSPAUSE
entsp„nnt hier: ohne Stress
die Tr“nkgewohnheit, -en ≈ Tradition, welche Getränkeman wann trinkt
¢nter hier: ≈ von
m“teinander/mitein„nder einer mit dem anderen
das Rätsel, - Aufgabe, die man durchNachdenken lösen kann
GAV
In der Mittagspause
Haben Sie auch deutschsprachige
Kollegen, dann verabreden Sie sich mit
ihnen doch zum Mittagessen. In ent-
spannter Atmosphäre können Sie sich
zum Beispiel über die Unterschiede der
Ess- und Trinkgewohnheiten Ihrer
Heimatländer unterhalten.
Kennen Sie andere Deutschlerner
unter den Kollegen? Treffen Sie sich
mit ihnen in der Mittagspause.
Sprechen Sie zehn Minuten lang nur
Deutsch miteinander. Vereinbaren Sie
AS
S
Welche Aktivitäten können Sie noch in
Ihre alltägliche Arbeitsroutine inte-
grieren? Schreiben Sie Ihre Auf -
gabenlisten, Notizen oder Termine
auf Deutsch in Ihren Kalender.
Wenn Sie in einem deutschsprachigen
Land in einer Firma arbeiten, fragen
Sie nach einer Mitarbeiter zeitschrift.
Die Themen werden Ihnen bekannt
vorkommen, da sie in Verbindung zu
Ihrer Arbeit stehen. Lesen Sie zuerst
die Überschrift und den Ein -
führungstext. Versuchen Sie, sie glo-
bal zu verstehen. Notieren Sie die
Wörter, die Sie nicht verstehen, oder
geben Sie sie in eine Vokabellern-App
Ihres Smart phones ein, zum Beispiel
in die von Pons oder Cobo Cards.
www.cobocards.com
Haben Sie im Kopf, wie die
Gegenstände an Ihrem Arbeitsplatz
auf Deutsch heißen? Schreiben Sie
jedes Wort auf eine Klebenotiz.
Kleben Sie diese an den jeweiligen
Gegenstand. Nehmen Sie die Notizen
nach einer Woche wieder ab. Testen
Sie, wie viele Wörter Sie sich gemerkt
haben. Die Methode eignet sich auch
zum Lernen von grammatischen
Strukturen. Schreiben Sie zum Beispiel
die Adjektiv deklination auf eine
Klebenotiz, und kleben Sie sie an
Ihren Monitor. Arbeiten Sie auch mit
Symbolen und Farben. Markieren Sie
die Endungen für jedes Genus in einer
anderen Farbe. So können Sie sich die
Unterschiede besser merken.
IN DER ARBEIT
die M“tarbeiter- Zeitschrift für die Angestelltenzeitschrift, -en einer Firmabek„nnt vorkommen merken, dass man etwas schon
kennteingeben Daten schreiben indie Kl¡benotiz, -en Post-itjeweilig hier: passend
ASch
AVL
GV
In Bus und U-Bahn Hören Siedoch mal Deutsch statt Musik!
FOTO
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ITAL VISIO
N/TH
INK
STOCK
12-17_SF_10_Min_V2_8_0113.qxd 27.11.12 11:17 Seite 16
17perfektDEUTSCH1/13
Wenn Sie in Ihrer Mittagspause noch
etwas einkaufen, dann schreiben Sie
vorher Ihre Einkaufsliste auf Deutsch.
Spielen Sie in Gedanken den Dialog
mit dem Verkäufer oder der Ver -
käuferin durch, während Sie durch
den Supermarkt gehen. So wiederho-
len Sie Sätze und Gegenstände aus
dem Alltag.
IN DER MITTAGSPAUSE
einen Dialog “n Ged„n- genau überlegen, in welcherken d¢rchspielen Reihenfolge was gesagt werden
könnte
Auf dem Heimweg
Auch diese Zeit können Sie zum
Lernen nutzen. Zum Beispiel mit der
Sprachlern-App von Babbel (für
iPhone, iPad und iPod touch). Üben
Sie typische Redemittel und den
nach Kategorien sortierten Wort -
schatz. Das Üben jeder Einheit dau-
ert nicht länger als zehn Minuten.
Sie können dabei auch Ihre Aus -
sprache überprüfen.
http://itunes.com/app/babbel
Möchten Sie die Konjugation wichti-
ger Basisverben wiederholen? Ideal
dafür ist Langenscheidt Verb-Fix
Deutsch: ein dünner Karton mit ver-
schiedenen Papiertafeln, auf denen
die Konjugation der Verben steht.
Passt in jede Handtasche und jeden
Rucksack.
AUF DEM HEIMWEG
n¢tzen ≈ benutzen
das Redemittel, - ≈ Satz, der hilft, in einer Sprech -situation besser zurechtzukommen
sortieren in eine Ordnung bringen
der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln
die Einheit, -en hier: ≈ Unterrichtsthema
überprüfen noch einmal genau prüfen
der Karton, -s ≈ dickes, hartes Papier
die Papiertafel, -n hier: viereckiger Zettel aus dickemPapier, auf dem die Vokabeln stehen
AuAV
G
SchSV A In der Freizeit
Schreiben Sie gerne Geschichten?
Fehlen Ihnen dazu manchmal aber die
passenden Ideen? Dann probieren Sie
doch Rory’s Story Cubes aus. Würfeln
Sie mit einer beliebigen Menge von
Würfeln, und verbinden Sie diese zu
einer Geschichte. Schicken Sie sie
Freunden, die auch Deutsch lernen.
Oder publizieren Sie sie in einem
sozialen Netzwerk. So bekommen Sie
auch ein Feedback zu Ihren
Geschichten. Spielen Sie das Spiel auch
mündlich und mit mehreren Spielern.
www.storycubes.com
Nutzen Sie die Online-Mediatheken
deutscher Fernsehsender, um TV-
Beiträge auf Deutsch zu sehen. Der
Vorteil: Sie können die Filme anhalten
und wiederholen, wenn Sie etwas
nicht verstehen.
www.daserste.de/mediathek
www.zdf.de/ZDFmediathek
http://mediacenter.dw.de/
german/video
http://videos.arte.tv/de
Für Anfänger eignet sich die Websoap
„Jojo sucht das Glück“ der Deutschen
Welle. Ein Video dauert zwischen drei
und sieben Minuten. Die Dialoge sind
langsam gesprochen. Außerdem gibt
es Untertitel.
www.dw.de/deutsch-lernen/
telenovela/s-13121
Tauschen Sie sich mit anderen
Deutschlernern aus. Zum Beispiel in
sozialen Netzwerken: Schließen Sie
sich dazu einer Gruppe wie Deutsche
Welle, Goethe-Institut, Deutsch ler-
nen oder Babbel an.
AuAVSch
AH
VGAH
Sch
Wenn Sie gerne mit Videos lernen, ist
auch das Angebot von Lingua TV für
Sie interessant. Zu den Dialogen gibt
es Transkriptionen und interaktive
Übungen zu Wortschatz und
Grammatik.
www.linguatv.com
IN DER FREIZEIT
w•rfeln einen Würfel werfen(der W•rfel, - geometrische Form mit sechs
gleich großen Seiten)
beliebig egal; hier: so viele, wie manmöchte
das soziale N¡tzwerk, -e hier: Internetportal, das dieMöglichkeit anbietet, Informa -tionen über sich selbst im Inter -net zu publizieren und Kontaktemit anderen zu haben
n¢tzen ≈ benutzen
der F¡rnsehsender, - Station, die Fernsehsendungenmacht
der Beitrag, ¿e hier: Report, Bericht
„nhalten stoppen
s“ch eignen gut passen
der }ntertitel, - hier: Textzeile mit Übersetzung
s“ch austauschen hier: sich gegenseitig Erfahrun -gen und Meinungen erzählen
s“ch „nschließen hier: ein Mitglied werden bei
der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln
Haben Sie etwasgefunden?
Konnten Sie einen für Sie passenden
zehnminütigen Lerntipp finden? Oder
auch mehrere? Machen Sie einen
genauen Plan, wo Sie was, wie und
wie lange lernen möchten. Kom -
binieren Sie ruhig die verschiedenen
Möglichkeiten. Wichtig ist nur, dass
Sie regelmäßig lernen.
Dokumentieren Sie am Ende einer
Woche Ihre Lernerfolge: Was hat
besonders gut geklappt, was weniger
gut? Und was sind die Gründe dafür?
Wenn Sie diese analysieren, wird das
Lernen in zehn Minuten bald immer
besser funktionieren. <
HABEN SIE ETWAS GEFUNDEN?
ruhig hier: ≈ nach Wunsch
regelmäßig immer wieder; z. B. einmal proWoche
AGVH
12-17_SF_10_Min_V2_8_0113.qxd 27.11.12 11:17 Seite 17
18 perfektDEUTSCH 1/13
Es ist Zeit.“ Das ist mein Lieblingssatz
auf Deutsch. Mir fehlen manchmal
noch die richtigen Wörter. Deshalb mag
ich diesen Satz so sehr. Er passt fast immer
und klingt gut. Ich sage ihn oft zu den
Kindern. Zum Beispiel, wenn sie mit dem
Computerspielen aufhören sollen oder
wenn das Essen fertig ist.
Ich lebe als Au-pair in Ludwigshafen.
Am Anfang war das schwer, obwohl
Deutschland kein fremdes Land für mich
ist. Ich kenne die Kultur, die Sitten und die
Mentalität. Trotzdem war alles neu für
mich: ein neues Zuhause, eine neue Fami-
lie, neue Aufgaben. Ich bin an einem
Samstag in meiner neuen deutschen Fami-
lie angekommen. Schon am nächsten
Montag hat mein Sprachkurs begonnen.
Jeden Vormittag lerne ich seitdem an der
Universität in Mannheim die deutsche
Sprache. Mit mir im Kurs sind junge Leute
aus der ganzen Welt. Sie kommen aus
China, Russland, den USA, Peru, Brasilien,
dem Iran und Litauen. Wir können uns nur
auf Deutsch unterhalten. Das ist ja die ein-
zige Sprache, die wir alle können.
Ich möchte in Deutschland eine Ausbil-
dung zum Physiotherapeuten machen.
Dafür muss ich sehr gut Deutsch sprechen
LAURENT BIRONIN LUDWIGSHAFEN
HEIMAT: FrankreichALTER: 19 JahreBERUF: Au-pairERSTER MONAT: September 2012HOBBYS: Sport, Musik hören,
Freunde treffen (zur-zeit auf Facebook)
LUDWIGSHAFEN WO: Rheinland-Pfalz
EINWOHNER: 135 000
BESONDERHEITEN: Zentrale der BASF, des größten Chemie -
konzerns der Welt, Wilhelm-Hack-Museum, Festival des
Deutschen Films
können. Es gibt hier an der Grenze zu
Frankreich eine Schule für Physiothera-
peuten. Dorthin gehen fast nur Franzo-
sen. In Frankreich muss man studieren,
um diesen Beruf zu lernen. In Deutsch-
land ist die Ausbildung viel praktischer,
nicht nur Theorie. Das gefällt mir und
motiviert mich, Deutsch zu lernen.
Am Nachmittag passe ich auf die bei-
den Jungen Malik und Sami auf. Das ist
eigentlich der größte Unterschied zwi-
schen Frankreich und Deutschland im All-
tag: In Frankreich sind die Kinder auch
nachmittags in der Schule. Hier norma-
lerweise nicht. Es gibt auch kein Mit -
tagessen in der Schule. Die Kinder müs-
sen für den nächsten Tag Hausaufgaben
machen. Und die Familien müssen alles
allein organisieren. Ich fahre Sami und
Malik zum Beispiel zum Fußball und zum
Tennis. Außerdem kaufe ich ein, koche
mittags und manchmal abends und
arbeite im Garten. Eigentlich soll ich auch
Wäsche waschen und bügeln. Das
wünscht sich meine Gastmutter Claudia.
Es ist sehr lustig, wenn wir zu viert
unterwegs sind. Die Leute wissen nicht, wie
wir zusammengehören. Claudia erklärt
dann: „Das ist Laurent, unser Au-pair aus
]s “st Zeit. hier: ≈ Jetzt beginnt etwas (anderes).
gut kl“ngen hier: einen positiven Effekt haben
obwohl auch wenn
die S“tte, -n Norm/Praxis im Zusammenleben
seitdem hier: seit dem Start
einzige (-r/-s) hier: Es gibt keine andere.
normalerweise ≈ meistens: Das ist normal.
bügeln ein heißes, elektrisches Gerät auf einWäschestück drücken, sodass es schö-ner aussieht
zu viert mit vier Personen
unterwegs sein hier: draußen sein; in der Stadt sein
zus„mmengehören hier: eine Verbindung als Familie,Verwandte oder Freunde haben
staunen überrascht sein
]s “st Zeit, d„ss du hier: Du sollst das jetzt lernen.das j¡tzt lernst.
die Bes¶nderheit, -en hier: ≈ spezielle Sache
der Chemiekonzern, -e Gruppe von Firmen der chemischen Industrie: Sie haben zusammen eine Leitung.
(die Leitung, -en hier: ≈ Gruppe von Chefs)
Frankreich. Er lernt Deutsch, passt auf die
Kinder auf und kümmert sich um den
Haushalt.“ Viele staunen dann. Aber für
mich sind meine Aufgaben hier ganz nor-
mal – außer bügeln. Claudia sagt: „Es ist
Zeit, dass du das jetzt lernst.“ Eigentlich
ist das mein Satz. <MIT LAURENT BIRON SPRACH EVA STERN
MEIN ERSTER MONAT
L E I C H T ≤
„
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S: E. STERN
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18_Erster_Monat_0113_V2 27.11.12 11:24 Seite 18
Ich bestelle ein Miniabo von:
Deutsch perfekt Audio
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Wenn ich mich nicht innerhalb von 10 Tagen, nachdem ich die zweite Ausgabe be-
kommen habe, melde, möchte ich das Abonnement automatisch verlängern um 12
Ausgaben Audio (Audio-CD) zum Vorteilspreis von € 129,60 / SFR 194,40.
Die Belieferung kann ich nach diesen 12 Ausgaben jederzeit beenden – mit Geld-zu-
rück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.
In den Preisen sind die Versandkosten für Deutschland enthalten. Bei Versand ins
Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet. Weitere Details finden Sie unter
spotlight-verlag.de/faq.
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perfektDEUTSCH1/13
REISETIPPS
SÄCHSISCHE SCHWEIZ
das ]lbsandstein- Gruppe von Bergen: Der Flussgebirge Elbe geht durch diese Berge.(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B. Granit,
Quarzit …)der Maler, - Person: Sie macht Bilder.die Et„ppe, -n Teil einer Tour
BODENMAIS
die Übungsloipe, spezieller Weg für das Langlauf- -n training(l„nglaufen Sport: Man fährt auf Skiern im
Flachland.)(der Ski, -er eins von zwei langen Teilen: Damit
kann man auf Schnee einen Berg hinunterfahren.)
(das Fl„chland ↔ Berge)die Höhe, -n von: hoch
SANKT GALLEN
das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeits -häusern: Dort leben und arbeitensehr religiöse Männer oder Frauen.
der Mœnch, -e Mann: Er lebt nur für seineReligion, z. B. heiratet er nicht.
die St“ftsbiblio- Bibliothek eines großen Klostersthek, -ender St“ftsbezirk, -e ≈ Areal eines großen Klostersdas W¡lterbe Häuser, Städte und Landschaften
in aller Welt: Sie sollen für dieMenschen der nächsten Zeit sobleiben, wie sie sind, und mandarf sie nicht kaputt machen.
OBERKÄRNTEN
Ski fahren auf zwei langen Teilen auf Schneeeinen Berg hinunterfahren
bieten hier: etwas Spezielles anbietendie B¡rgbahn, Transportmittel: Damit kann man -en auf einen Berg fahren.die P“ste, -n ≈ Weg(e) auf einem Berg: Dort
kann man Ski fahren.¢npräpariert hier: so, dass es keine Piste gibt
21
SÄCHSISCHESCHWEIZ
EIN WEG WIE EIN BILD
Die romantische Landschaft des Elbsandsteingebirges hat viele Menschen inspi-
riert. Sie sind durch die Region östlich von Dresden gewandert und haben die
Steine und Wälder gemalt. Damit auch weniger kreative Besucher die Schönheit
der Region sehen können, gibt es den Malerweg. Der 118 Kilometer lange Wan-
derweg beginnt in Pirna-Liebethal und geht in acht Etappen bis über die Gren-
ze nach Tschechien und wieder zurück nach Pirna. Die meisten Besucher gehen
aber nur ein Stück des Weges. Die populärste Sehenswürdigkeit der Region ist
die Bastei, eine historische Brücke. Sie liegt in der
Nähe der Stadt Wehlen.
OBERKÄRNTENWINTERSPORT NATÜRLICH
Wenn es Schnee und Sonnenschein gibt,
sind speziell an den Wochenenden sehr
viele Menschen in den Bergen. Alle wol-
len Ski fahren. Kärntens höchste Skiregi-
on kennen viele aber noch nicht. Trotz-
dem hat sie viel zu bieten. Besonders
schneesicher ist der Ankogel: Von Mallnitz
kommt man mit der Bergbahn zur Bergstation auf 2636 Metern. Von dort geht es auf der
Piste oder aber auf einem unpräparierten Weg den Berg hinunter. Skifahren außerhalb
der Piste – das Freeriden – wird immer populärer und ist am
Ankogel auch als organisierte Tour möglich.
SANKT GALLENSTADT DER BÜCHER
In Sankt Gallens Kloster haben Mön-
che Hunderte Jahre Bücher geschrie-
ben, illustriert und kopiert. So ist der
Ort zu einem europäischen Zentrum
des Lernens geworden. Auch heute
gibt es in der Stiftsbibliothek noch mehr als 140 000 Dokumente. Viele davon sind
mit der Hand geschrieben und Tausende Jahre alt. Nicht nur die Bücher sind inter-
essant, sondern auch die Bibliothek selbst. Sie ist die älteste der Schweiz und mit
vielen Details dekoriert. Zusammen mit dem Dom ist sie das Zentrum des Stifts -
bezirks, der seit 1983 zum UNESCO-Welterbe gehört. Aber auch außerhalb des Klos -
ters gibt es in Sankt Gallen viel zu sehen: das autofreie
historische Stadtzentrum mit vielen Cafés, Galerien und
Ge schäften.
BODENMAIS SCHNEESICHER
1500 Meter lange Übungsloipe oder 30-Kilo-
meter-Weg? Rund um den Ort Bodenmais
im Bayerischen Wald gibt es Langlaufloipen
für jede Fitness. Populär ist die Region
wegen ihrer hohen Schneesicherheit. Vom
Aktivzentrum Bodenmais, das circa fünf
Kilometer von dem Ort weg ist, starten viele
Wege für Langläufer. Sehr fitte Sportfans
wählen die Auerhahn-Höhenloipe. Diese
geht zwischen circa 840 und 1260 Metern
Höhe von Eck über Schareben bis Bretter-
schachten durch
Wälder.
Service-Center MallnitzTel. +43 (0) 48 24/27 00 40www.mallnitz.at
FOTO
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Stiftsbibliothek St. Gallen +41 (0) 71/2 27 34 16 www.stibi.ch
Projektmanagement MalerwegTel. +49 (0) 35 01/47 01 47www.saechsische-schweiz.de/malerweg
Aktivzentrum BodenmaisTel. +49 (0) 99 24/77 81 35www.aktivzentrum-bodenmais.de
21_Reisetipps_0113.qxd 27.11.12 11:27 Seite 21
22 perfektDEUTSCH22 DEUTSCH 1/13
JA ODER NEIN?
Es sollte das Prinzip gelten: Wer
einem Makler den Auftrag gibt,
muss ihn auch bezahlen. Makler
sind in der Regel Dienstleister des Vermieters. Ihr
Auftrag ist es, für die Wohnung des Vermieters
Werbung zu machen, Interessenten zu informie-
ren und aus ihrem Kreis den aus Vermietersicht am
besten geeigneten Mieter zu finden.
Eigentlich ist das eine typische Arbeit des Ver-
mieters, die er auch selbst erledigen könnte. Wenn
ihm das aber zu viel Mühe ist oder zu viel Zeit
kostet, kann er natürlich einem Makler den Auf-
trag geben. Das ist sein gutes Recht. In Großstäd-
ten und Gebieten, in denen viele Menschen auf
wenig Raum wohnen, ist die Kooperation mit
einem Makler allgemein üblich geworden. In
Hamburg werden aktuell 82 Prozent der Mietob-
jekte über Makler angeboten, in München sind es
76 Prozent und in Berlin 61 Prozent.
Es ist aber ein Problem und schwer zu verste-
hen, dass nach geltendem Recht die Kosten für die
Maklerdienste auf die Wohnungssuchenden, das
heißt die Mieter, abgewälzt werden können. Der
Makler bietet die Wohnung, für die er den Vermitt-
lungsauftrag des Vermieters erhalten hat, in
Tageszeitungen oder im Internet an. Interessenten
melden sich bei ihm. Und er gibt die Adresse des
Vermieters oder die der Wohnung nur weiter,
wenn der Mieter einen Vertrag mit ihm abschließt.
In diesem Vertrag verpflichtet sich der Mieter, eine
Provision zu zahlen. Diese Provision darf maximal
zwei Monatsmieten ohne Betriebskostenvoraus-
zahlungen plus Mehrwertsteuer betragen. Das
regelt das Wohnungsvermittlungsgesetz.
Dagegen regelt das Gesetz nicht, wer diese
Provision zahlen muss. Und das ist falsch. Diese
Lücke muss der Gesetzgeber schließen, nach dem
Motto: Wer bestellt, muss auch zahlen. Diese
Norm gilt fast überall im Zivilrecht – sie muss
auch im Maklerrecht gelten. Eine solche neue
Regel wäre nur fair.
JASOLL DER VERMIETER DEN MAKLER BEZAHLEN?
In vielen deutschen Großstädten sind günstige Wohnungen knapp.
Für Mieter ist das nicht das einzige Problem: Meistens müssen sie auch
noch eine hohe Summe für den Makler bezahlen, wenn sie einen
Mietvertrag unterschrieben haben. Einige Politiker wollen das jetzt
ändern. Wir fragten:
„Wer bestellt, muss auch zahlen.“
Ulrich Ropertz ist Sprecher desDeutschen Mieterbunds.
S C H W E R
der Makler, - hier: Person, die für andere Leute Häuser, Wohnungen oder ein StückLand kauft oder verkauft
die Übernahme, -n von: übernehmen = hier: bezahlen
JA
der Spr¡cher, - hier: Person, die Informationen an die Medien gibtder Mieterbund Organisation für die Rechte von Mietern“n der Regel ≈ meistensder Dienstleister, - Firma, die einen Service anbietetder Kreis, -e hier: Gruppeaus Vermietersicht aus der Perspektive des Vermietersw¡nig Raum hier: ≈ Gebiet mit wenig Platzder Dienst, -e hier: Service„bwälzen auf Unangenehmes auf andere übertragender Verm“ttlungsauftrag, ¿e Auftrag an eine Firma, die einem hilft, etwas zu bekommens“ch verpfl“chten hier: offiziell erklären, dass man … wirddie Provision, -en Geld, das jemand bekommt, wenn er für einen anderen etwas
verkauft/vermietetdie Betriebskostenvorauszahlung, -en Betrag für z. B. Heizung, Strom und Wasser, der vor dem Verbrauch
gezahlt wirddas Zivilrecht Gesetze, die die Rechtsbeziehungen zwischen Personen regeln
NEIN
das Ges¡tzesvorhaben, - Plan für ein neues Gesetzder Einzelfall, ¿e konkretes, individuelles Beispielderjenige ders“ch einverstanden erklären m“t akzeptierendie Nachfrage hier: Interesse, zu mietendie Beschrænkung, -en hier: Vorschrift, um etwas außer Kraft zu setzender Eingriff, -e hier: Beschluss, der einen starken Einfluss hatgr¢ndgesetzlich ≈ laut dem Gesetz für die politischen und rechtlichen Grundregeln im
deutschen Staat
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perfektDEUTSCHDEUTSCH1/13
Die geplante gesetzliche Regel,
dass der Vermieter die Makler-
provision bezahlen muss, ist
falsch. Ein solches Gesetzesvorhaben ist rechtlich
nicht notwendig. Das Maklerrecht ist ausreichend
geregelt. Eine neue spezielle Regelung im Miet-
recht würde alles komplizierter machen. Vor
allem, weil es vom Einzelfall abhängt, ob der Mie-
ter die Maklerkosten bezahlt.
Das Gesetz sagt, dass derjenige die Provision
zahlt, der dem Makler den Auftrag gibt. Der Mie-
ter muss also nur dann die Kosten übernehmen,
wenn er dem Makler selbst den Auftrag gegeben
hat, nach einer Wohnung zu suchen. Außerdem
gibt es den Fall, dass der Vermieter dem Makler
den Auftrag gegeben hat. Wenn der Mieter einen
Mietvertrag abschließt, erklärt er sich mit der
Übernahme der Maklerprovision einverstanden.
In dieser Situation ist der Mieter ausreichend
geschützt, da er frei über die Übernahme der
Kosten entscheiden kann. Es handelt sich um eine
wirtschaftliche Überlegung. Sie ist mit der Frage
vergleichbar, ob man sich die Miete leisten kann
oder nicht.
Das Problem entsteht mehr aus den wirtschaft-
lichen Bedingungen in Teilen Deutsch lands. Dort,
wo Vermieter eine hohe Nach frage von Mietern
sehen, lässt sich die Maklerprovision leicht auf
den Mieter abwälzen. Denn einer der vielen Inter-
essenten wird sie am Ende akzeptieren. Eine sol-
che Situation lässt sich nicht gesetzlich regulieren.
Eine Beschränkung wäre ein wesentlicher Eingriff
in die Vertragsfreiheit und erscheint grundgesetz-
lich kaum erlaubt. Sowieso gibt es das Problem
nur dort, wo die Nachfrage nach Wohnraum sehr
groß ist. Das Ziel des Gesetzgebers – die Entste-
hung von preisgünstigem Wohn raum zu unter-
stützen – lässt sich so nicht erreichen. Denn eine
solche gesetzliche Regelung wird zur Folge haben,
dass Vermieter diese Kosten zum Beispiel durch
eine höhere Miete kompensieren.
NEIN
„Der Mieter kann über die Übernah-me der Kosten frei entscheiden.“
Wolfgang Böh ist Professor fürMiet- und Maklerrecht.
22-23_Ja_Nein_113 27.11.12 11:28 Seite 23
24 perfektDEUTSCH 1/13
KRISENGEWINNER DEUTSCHLAND
hoch qualifiziert sehr gut qualifiziertdie [rbeitskraft, ¿e hier: jeder Mensch, der
arbeiten kannProbleme bereiten Probleme machendie [rbeitsagentur, -en ≈ Arbeitsamtdie W“rtschaftsinitiative, organisierte Gruppe, die -n sich um die wirtschaftliche
Entwicklung in einerKommune oder Regionkümmert
die Schætzung, -en ≈ ungefähre Rechnung;Vermutung
der Zuwanderer, - Immigrant„nsteigen hier: zunehmen; mehr
werdengroßartig tolldie Nachfrage hier: Interesse, eine
Arbeitsstelle zu bekommeneinführen hier: etwas Neues startenvergeben hier: ein Dokument gebenattraktiv hier: ≈ interessantwahrnehmen hier: ≈ sehen; findender S„chverständigen- Komitee, das aus Expertenrat, ¿e bestehtdie St“ftung, -en hier: Organisation für
einen bestimmten Zweckder Deutsche Industrie- Organisation für ganz ¢nd H„ndelskammertag Deutschland für die wirt-
schaftlichen Interessen vonFirmen
die H•rde, -n hier: bürokratische Regelreichen hier: genug sein
ZEITUNGSSTERBEN IN DEUTSCHLAND
der Medienwandel gemeint ist hier: Änderungder Benutzung verschiede-ner Medien
z¢m {pfer f„llen hier: bankrott werdenwegen
bedr¢ckt hier: so, dass Text und Bilddarauf gedruckt sind
¢nter Dr¢ck stehen Probleme / eine schwierigeAufgabe haben und diesein sehr kurzer Zeit lösenmüssen
das Verlagshaus, ¿er Firma, die Zeitungen,Zeitschriften oder Bücherherstellt
das Geschæft, -e hier: wirtschaftlicheAktivität
STREIKS BEI DEN KIRCHEN ERLAUBT
gener¡ll allgemeindie H•rde, -n hier: Problem, das im Weg
steht und das man lösenmuss, um ans Ziel zu kom-men
der Gew¡rkschafts- Person, die für die Interes-vertreter, - sen einer Gewerk schaft
sprichtzulassen erlauben
NEUES NATIONALES WAFFENREGISTER
erf„ssen hier: ≈ Daten in einenComputer schreiben
lokal hier: von einer Kommuneoder Region
die Behörde, -n Amtder Erm“ttler, - Polizist, Detektivder Amoklauf, ¿e ≈ kriminelle Aktion: Eine
Person läuft mit einer Waffeherum und verletzt odertötet jeden Menschen, densie auf ihrem Weg trifft.
s“ch s¡lbst das Leben Suizid machennehmender Einsatzort, -e hier: Ort, an dem eine
polizeiliche Aktion stattfin-det
NACHRICHTEN
S C H W E R
Wegen der hohen Arbeitslosigkeit in
Südeuropa suchen Tausende hoch
qualifizierte Arbeitskräfte ihr Glück in
Deutschland. Spricht der neue Mitarbeiter
noch kein Deutsch, helfen viele Firmen
auch bei Amtsbesuchen oder bei der Suche
nach einer Wohnung und einem geeigne-
ten Sprachkurs. Zwar bereitet die Krise in
Europa inzwischen auch der deutschen
Wirtschaft Probleme (siehe Seite 26), aber
viele Firmen suchen trotzdem intensiv nach
Mitarbeitern.
Arbeitsagenturen und regionale Wirt-
schaftsinitiativen erwarten, dass das Inter-
esse aus Südeuropa in den nächsten Mona-
ten kaum weniger werden wird. Nach
Schätzungen des Nürnberger Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
sind 2012 rund 300 000 Zuwanderer nach
Deutschland gekommen. Vor allem aus
Spanien, Portugal und Griechenland stieg
ihre Zahl stark an.
„Für Deutschland ist das großartig“,
sagte IAB-Migrationsexperte Herbert
Brücker der Nachrichtenseite Spiegel On -
line. Circa 50 bis 70 Prozent der Zuwanderer
hätten studiert, viele davon die oft
gewünschten naturwissenschaftlichen und
technischen Fächer. Aber auch Pflegekräfte
und Krankenschwestern würden schnell
Arbeit finden.
So groß das Interesse von Bewerbern aus
den Ländern der Europäischen Union (EU)
ist, so gering ist noch die Nachfrage aus
Nicht-EU-Ländern. Hochqualifizierte von
dort nutzen die im Sommer eingeführte
Blaue Karte EU bis jetzt kaum, um in
Deutschland zu arbeiten. In den ersten
Monaten sind nur wenige Hundert verge-
ben worden. „Deutschland wird als nicht so
attraktiv wahrgenommen und ist auch
wegen der Sprache schwierig“, sagte Gunil-
la Fincke, Chefin des Sachverständigenrats
deutscher Stiftungen für Integration und
Migration, der Zeitung Welt am Sonntag.
Anders sieht das der Präsident des Deut-
schen Industrie- und Handelskammertags,
Hans Heinrich Driftmann. Er erkennt ein
starkes Bewerberinteresse, kritisiert aber zu
hohe Hürden der Bürokratie. Seit August
erhalten Arbeitnehmer die Blaue Karte als
Aufenthaltserlaubnis, wenn sie ein Jahres-
gehalt von mindestens 44 800 Euro verdie-
nen. Für Berufe, in denen Experten gesucht
werden, reicht ein jährliches Einkommen
von 34944 Euro.
KRISENGEWINNER DEUTSCHLAND
Qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland Rund 300 000 Migranten kamen 2012 nach Deutschland
24-27_Nachrichten_0113.qxd 27.11.12 16:15 Seite 24
25perfektDEUTSCH1/13
NEUES NATIONALES WAFFENREGISTER
Ein nationales, zentrales Waffen-
register erfasst ab Januar, wer in
Deutschland legal welche Schuss -
waffe besitzt. In der Vergangen-
heit hatten diese Informationen 551 lokale Behörden. Ermittler kritisierten dabei, oft
Monate auf Antworten warten zu müssen. Fast vier Jahre nach dem Amoklauf von Win-
nenden können Polizisten nun wichtige Informationen schnell und einfach erhalten.
In Winnenden hatte ein 17-Jähriger insgesamt 15 Menschen erschossen und sich dann
selbst das Leben genommen. Nach der Tat war das zentrale Waffenregister beschlossen
worden. Polizisten können nun prüfen, ob an einem Einsatzort eine registrierte Schuss -
waffe im Haus ist. In Deutschland gibt es rund sechs Millionen legale Waffen. Genaue
Zahlen darüber wird es erst geben, wenn das nationale Waffenregister in Betrieb geht.
STREIKS BEI DEN KIRCHEN ERLAUBT
Arbeitnehmer der deutschen Kirchen dürfen in Zukunft in besonderen Fällen per Streik
für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Das Bundesarbeitsgericht entschied: Kirchli-
chen Mitarbeitern darf der Arbeitskampf nicht generell verboten werden. Damit müs-
sen die großen christlichen Kirchen und ihre sozialen Einrichtungen Caritas und Diako-
nie mit ihren rund 1,3 Millionen Mitarbeitern Streiks erlauben. Dafür gibt es aber auch
einige Hürden: Voraussetzung für einen Streik beim zweitgrößten deutschen Arbeitge-
ber ist nämlich, dass die Vertragspartner keine Möglichkeit eines für beide Seiten fai-
ren Ergebnisses sehen. Neu ist, dass die Kirchen in diesen Vertragsgesprächen Gewerk-
schaftsvertreter zulassen müssen. Bisher hatten die Kirchen das nicht erlaubt.
ZEITUNGSSTERBEN IN DEUTSCHLAND
Erst die Frankfurter Rundschau (FR), dann die Financial Times Deutschland (FTD): Zwei
große Tageszeitungen sind in kurzer Zeit dem Medienwandel zum Opfer gefallen. Man-
cher Kommentator spricht schon vom „Anfang vom Ende des bedruckten Papiers“.
Tatsächlich stehen viele deutsche Verlagshäuser mit ihrem traditionellen Geschäft unter
Druck. Der Grund: Das Internet bietet so viele Informationen in hoher Qualität gratis,
dass die meisten Tageszeitungen und Zeitschriften Leser, aber auch Anzeigenkunden
verlieren. FR und FTD haben seit Langem mehrere Millionen Euro Verlust pro Jahr
gemacht. Die Verlage sahen nun keine Chance mehr, mit den Zeitungen Geld zu verdie-
nen. Während es die FTD schon nicht mehr gibt, haben die Mitarbeiter der FR noch ein
wenig Hoffnung: Findet sich bis Ende Januar ein Investor, könnte Deutschlands zweitäl-
teste Zeitung vielleicht doch noch weiterleben. Beobachter sehen aber nur eine sehr
geringe Chance auf eine Rettung.
Unisex-TarifDass Frauen und Männer in Deutschland
die gleichen Rechte haben, ist nichts
Neues. Trotzdem gab es bis jetzt einen
Bereich, in dem ganz klar und offiziell
zwischen den Geschlechtern unterschie-
den wurde: Versicherungen. Weil Frauen
in Deutschland eine höhere Lebenser-
wartung haben als Männer, kostete für
sie zum Beispiel die private Krankenver-
sicherung mehr. Im Durchschnitt brau-
chen sie nämlich länger medizinische
Versorgung. Für Männer waren zum Bei-
spiel Auto-Policen teurer, weil sie im
Straßenverkehr mehr Unfälle haben als
Frauen. Das sagen Statistiken.
Jetzt ändert sich das. Bei neu abge-
schlossenen Versicherungen gibt es nur
noch Unisex-Tarife. Das sind ge -
schlechtsneutrale Policen, die für Män-
ner und Frauen das Gleiche kosten.
Basis dieser Änderung ist eine Entschei-
dung des Europäischen Gerichtshofs
vom März 2011. Diese sagt, dass Versi-
cherer nur noch Unisex-Tarife anbieten
dürfen. Das gilt aber nur für neue Verträ-
ge. Bei alten Policen ändert sich nichts.
Experten hatten deshalb empfohlen,
noch vor der Änderung eine Police abzu-
schließen – wenn sie wegen des
Geschlechts günstiger ist und wirklich
gebraucht wird.
das R¡cht, -e Regeln eines Staates; hierauch: gleiche Chancenund Möglichkeiten
hoch hier: lang
die Lebenserwar- ≈ Zeit, wie lange ein tung, -en Mensch insgesamt leben
wird
die medizinische ≈ alle medizinischenVers¶rgung Serviceangebote, Medika -
mente, Hilfsmittel
der Europäische höchste Institution inGer“chtshof Europa, die juristische
Entscheidungen macht
WAS HEISST …
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Wie viele legale Waffen gibt es?
Ein neues Register gibt Antworten
24-27_Nachrichten_0113.qxd 27.11.12 16:15 Seite 25
MIETEN STEIGEN UM MEHR ALS ZEHN PROZENT
die Studie, -n wissenschaftliche Untersu -chung
die Immobilien- Anzeige, um eine Wohnung,anzeige, -n ein Gebäude oder ein Stück
Land zu verkaufen
FIRMENCHEFS UNSICHER ÜBER ZUKUNFT
der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leitereiner Firma
streichen hier: reduzierens“ch zeigen hier: reagieren„bbremsen hier: in der Entwicklung lang-
samer werdenbel„sten hier: Geld nehmen vondie Zuversicht Vertrauen auf eine positive
Entwicklung in der Zukunftdie Konjunktur, -en wirtschaftliche Situation und
Entwicklungk¢rzfristig hier: schon balds“ch beleben hier: wieder dynamischer
werdenverloren gehen hier: aufhören, da zu seinbef•rchten hier: mit Sorge erwarten
LUXUS SKIFAHREN?
der Verein für Konsu- Organisation, die dem Konsu-m¡nteninformation menten Informationen über
Produkte gibt(der Konsum¡nt, -en Person, die Produkte kauft
und benutzt)der Preisanstieg Steigen der Preisebel„sten hier: Geld nehmen voninsbes¶ndere ≈ besonders; vor allemflexibel hier: ≈ so, dass es mehr
Möglichkeiten gibtdie St„ffelung, -en hier: Unterschieddie Aufregung, -en große Unruhe; hier auch:
intensive Debatteder P“stenpreis, -e Preis für das Fahren in einem
Skigebietdie Skiweltmeister- Treffen von vielen Skifahrern,schaft, -en die um den ersten Platz auf
der Welt Ski fahrenst“nksauer sehr ärgerlichdas Niveau, -s franz. hier: Preislagedas Familienpaket, -e Angebot für Familien
26 perfektDEUTSCH 1/13
NACHRICHTEN
S C H W E R
MIETEN STEIGEN UM MEHR ALS ZEHN PROZENT
FIRMENCHEFS UNSICHER ÜBER ZUKUNFT
Viele deutsche Firmenchefs schauen pessimistisch in die Zukunft. Die Mehrheit erwartet laut
einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ein schwaches Jahr 2013. Fast
28 Prozent der 2400 befragten Unternehmer rechnen deshalb damit, Stellen streichen zu
müssen. Gleichzeitig zeigten sich 7000 Unternehmer in einer Befragung des Münchener Ifo-
Instituts zum ersten Mal seit März wieder optimistischer über die Zukunft. Das größte Pro-
blem der deutschen Wirtschaft ist der Export. „Die deutlich abgebremste Weltwirtschaft –
vor allem durch die rezessiven Entwicklungen in vielen europäischen Ländern – belastet
die exportintensiven Unternehmen“, sagte IW-Chef Michael Hüther. Seine Aussage wird von
der Deutschen Bundesbank gestützt: „Die Zuversicht, dass sich die Konjunktur kurzfristig
beleben könnte, geht in immer mehr Bereichen der Wirtschaft verloren“, schreibt die Bank
in einem aktuellen Bericht. Sie befürchtet, dass „die deutsche Wirtschaft in der Breite“ eine
Krise erleben könnte.
Für die Bewohner der meisten deutschen Großstädte wird es immer schwieriger, bezahl-
bare Wohnungen zu finden. In Städten wie Berlin, Hamburg und Freiburg (Baden-Würt-
temberg) gab es deshalb schon Demonstrationen. Laut einer Studie des Deutschen Insti-
tuts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden die Mieten 2013 weiter steigen. In Berlin, Ham-
burg, München, Nürnberg und Frankfurt sei eine Steigerung von mehr als zehn Prozent
möglich. Als wichtigsten Grund dafür nannte DIW-Ökonom Konstantin Kholodilin die
„zunehmende Wohnungsknappheit in vielen Großstädten“. Für die Studie wurde auf Basis
von Immobilienanzeigen im Internet die Mietentwicklung in 25 Großstädten untersucht.
Am teuersten ist es in München, wo die Preise fast doppelt so hoch sind wie im Durch-
schnitt. Während Mieter in Schwerin nur 5,44 Euro pro Quadratmeter bezahlen müssen,
kostet das Wohnen in München durchschnittlich 9,74 Euro pro Quadratmeter. München liegt
damit auch deutlich vor anderen deutschen Millionenstädten; in Hamburg werden 7,39 Euro
pro Quadratmeter verlangt, in Berlin weniger als sechs Euro.
Wer kann hier noch wohnen? In Städten wie München sind die Mieten doppelt so hoch wie anderswo
24-27_Nachrichten_0113.qxd 27.11.12 16:15 Seite 26
LUXUS SKIFAHREN?
perfektDEUTSCH1/13
Skifahren ist in Österreich ein Volkssport, der
für die nationale Identität so wichtig ist wie
keine andere Sportart. Wenn dann die Preise
immer weiter steigen, ärgert das viele Sport-
ler. „Skifahren wird zum Luxus“, ist jetzt die
Bilanz des österreichischen Vereins für Konsu-
menteninformation (VKI) nach einer Analyse
der Preise fürs Skifahren in 400 Skigebieten
Österreichs und im übrigen Europa. In den
letzten zehn Jahren seien die Preise in den
österreichischen Skigebieten um durch-
schnittlich rund 30 Prozent gestiegen. Aktuell
gebe es einen Preisanstieg von vier Prozent.
Vor allem Familien würden zu stark belastet,
klagt VKI-Präsident Josef Kubitschek. „Insbe-
sondere für Familien mit kleinen Kindern wäre
eine flexiblere preisliche Staffelung wün-
schenswert“, forderte er deshalb in der Kro-
nen Zeitung.
Am teuersten ist eine Sechs-Tages-Karte für
Erwachsene in den Skigebieten Arlberg (791
Euro) und Sölden (773 Euro). Im steirischen
Skigebiet Schladming gibt es aktuell aber nicht
nur Aufregung um die Pistenpreise. Während
der Skiweltmeisterschaft (WM) vom 4. bis 17.
Februar erwarten die 4400 Dorfbewohner
rund 330 000 Gäste. Nicht alle freuen sich über
das große Interesse: „Viele Schladminger sind
stinksauer auf die WM, weil die Preise gigan-
tisch ansteigen und nicht mehr das alte
Niveau erreichen“, heißt es in einem Leser-
kommentar der Kronen Zeitung. Die gute
Nachricht für Wintersportler: Es gibt auch in
Österreich noch billigere Alternativen. In den
günstigsten Skigebieten kostet die Sechs-
Tages-Karte im Familienpaket zwischen 274
Euro (Wenigzell, Steiermark) und 408 Euro
(Petzen, Kärnten).
AUF DEN ZWEITEN BLICK
STEIN DES ANSTOSSESJedes Fußballspiel beginnt damit:
mit dem Anstoß, dem ersten
Stoßen des Balls. Er ist der Impuls
für den Spielbeginn. Stoßen lassen sich aber nicht nur Bälle. Jemand,
der sich an einer Sache stößt, ärgert sich über sie. So wie die katholi-
sche Friedhofsverwaltung in dem Zeitungsartikel. Sie will keinen
Grabstein mit einem Fußballlogo erlauben. Den hat sich aber ein
neunjähriger Junge vor seinem Tod gewünscht. Das Nein zum Logo auf
dem Stein war dann Anstoß für viele Diskussionen über die Gestaltung
von Grabsteinen.
PIRATEN WOLLEN STIFTEN GEHENWenn eine Institution jemandem
Geld oder andere Dinge für ein spe-
zielles Ziel schenkt, dann stiftet sie.
Sie tut als Stiftung also etwas Gutes.
Wenn jemand aber stiften geht,
dann ist das negativ. Es bedeutet, dass man vor einer speziellen
Situation wegläuft und sich nicht darum kümmern möchte. Wie die
Piraten, so schreibt die Zeitschrift. Obwohl die Partei noch nicht im
deutschen Parlament ist, denkt sie nämlich darüber nach, wie sie Geld
für eine parteinahe Stiftung bekommen kann.
SCHUTZ BEFOHLENEin Schutzbefohlener ist eine Person,
die zu jemandem gebracht wurde,
um von ihm Schutz zu bekommen –
zum Beispiel ein Kind im Kinder -
garten. Ist aber Schutz befohlen,
dann ist damit gemeint: Eine Regel sagt, wie und dass sich jemand vor
einer Gefahr schützen muss. Um Schutz und Schutzbefohlene geht es auch
in dem Zeitungstext. Beim Besuch einer Baustelle ist dem Bundes -
präsidenten und seiner Lebensgefährtin Schutz befohlen: Sie müssen
einen Schutzhelm tragen. Seiner Schutzbefohlenen hilft der
Bundespräsident (links im Bild), den Helm aufzusetzen.
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STEIN DES ANSTOSSES
die Friedhofsver- Administration der Friedhöfe inwaltung, -en einer Stadt oder Kommune(der Friedhof, ¿e Ort, an dem die Toten liegen)
der Zeitungsartikel, - Text in einer Zeitung
der Grabstein, -e Stein auf dem Grab mit dem Namen und den Lebensdaten des Toten
(das Grab, ¿er Platz, an dem ein Toter liegt)
das Fußballlogo, -s ≈ Emblem mit einem Fußball
die Gest„ltung, -en hier: ≈ Design für einenGrabstein
PIRATEN WOLLEN STIFTEN GEHEN
parteinah so, dass es eine engeVerbindung zu einer Partei gibt
SCHUTZ BEFOHLEN
die Gefahr, -en gefährliche Situation; Risiko¡s geht ¢m das Thema / der Inhalt istdie Lebensgefährtin, Lebenspartnerin-nender Sch¢tzhelm, -e ≈ spezieller Hut aus hartem
Kunststoff, um den Kopf beieinem Unfall zu schützen
aufsetzen auf den Kopf setzen
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27
Familie beim Skisport 30 Prozent teurer als 2003
24-27_Nachrichten_0113.qxd 27.11.12 16:15 Seite 27
28
Neun Millionen Container und mehr als 10 000 Schiffe machen hier jedes Jahr Station:
Der Hamburger Hafen ist Deutschlands Tor zur Welt. Gleichzeitig ist er eine der
populärsten Sehenswürdigkeiten im Land. YVONNE PÖPPELBAUM ist den Waren
wie auch den Touristen gefolgt.
M I T T E L
Fische, Schiffe,Hafenluft ≤
Die Stadt und ihr Hafen An den Landungsbrücken mitihrem Turm und der Schiffswerft Blohm + Voss auf deranderen Seite der Elbe stehen sie sich gegenüber
perfektDEUTSCH 1/13
28-32_Hamburg_0113 27.11.12 11:31 Seite 28
29
f¶lgen hier: absichtlich gehen hinter; hier auch:untersuchen
„nkündigen hier: zeigen, dass er bald kommt
die W¡rft, -en Fabrik, in der Schiffe gebaut und repariertwerden
riesig sehr groß
der St„nd, ¿e kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einemMarkt
die Pute, -n Vogel, größer als ein Huhn
der Aal, -e Fisch, der sehr lang und dünn ist
die Sch“llerlocke, -n ≈ langes, dünnes Stück Meeresfisch inSpiralform, das in Rauch konserviert wurde
der L„chs, -e großer Fisch mit rosafarbenem Fleisch
die Dorade, -n größerer Meeresfisch
das Seelachsfilet, -s hellrosafarbenes Filet von einem Meeresfisch
„Entschuldigung, wo geht es denn hier zum
Fischmarkt?“ Am Ausgang der U-Bahn-
Haltestelle Landungsbrücken fragt ein Tourist
nach dem Weg. Der ist aber ganz einfach zu
finden: Man muss nur den vielen Menschen
folgen, die auch gerade aus der U-Bahn
gestiegen sind. Ihnen nach geht es an den
Landungsbrücken entlang, an denen kleine
und große Schiffe ruhig im Wasser liegen. Noch
ist es dunkel. Nur eine Straßenlampe wirft
etwas Licht auf das Schild, das den Fischmarkt
ankündigt. Ein paar Meter weiter links das Ufer
der Elbe, auf der anderen Seite repariert die
Werft Blohm + Voss ein riesiges Schiff. Aber
Fischverkäufer? Die sind nirgends zu sehen.
Ganz vorne auf dem Fischmarkt ist der rote
Stand von Puten-Peter. Er verkauft Wurst und
Fleisch. Etwas weiter wird Schokolade in rie-
sigen Tüten angeboten, dann gibt es einen
Stand für T-Shirts und einen für Blumen. Bis
zum ersten Fischverkäufer sind es noch ein
paar Meter. Dann aber hört man Aal-Kai
schon, bevor auch nur ein einziger Fisch zu
sehen ist: „Du musst mal mehr Aal essen“,
ruft er aus seinem Verkaufswagen ins Publi-
kum. „Ich hab’ nur große Fische“, sagt Aal-
Kai, der eigentlich Kai Feldhusen heißt und
seine Waren nach dem Motto verkauft: je lau-
ter, desto besser. „Schillerlocke bei 20. Hier
hast du noch so einen Aal. Alles für 20.“ Eine
ältere Dame nimmt die Ware und bezahlt.
Etwas weiter liegt Lachs aus dem Atlantik
gleich neben Doraden. Ein Kilo Seelachsfilet
kostet 12,90 Euro. Schillerlocken sind für 2,90
Euro pro 100 Gramm zu haben.
150 000 Menschen arbeiten im und für den Hafen.
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perfektDEUTSCH1/13
28-32_Hamburg_0113 27.11.12 11:31 Seite 29
30 perfektDEUTSCH 1/13
DIE NUMMER ZWEI IN EUROPA
Am 7. Mai 1189 wurde die ganze Schifffahrt auf der Elbe zwischen
Hamburg und dem Meer von allen Zöllen befreit. Dadurch gab es für
die Schifffahrt auf der Elbe einen so großen Boom, dass die Hambur-
ger in diesem Datum die Geburtsstunde des Hafens sehen. Heute fei-
ern sie jedes Jahr am Wochenende um den 7. Mai Hafengeburtstag.
Nach dem niederländischen Rotterdam hat Hamburg den zweitgröß-
ten Hafen in Europa. Mehr als 10 000 Containerschiffe pro Jahr kom-
men in der norddeutschen Metropole an, außerdem noch Fähren und
Kreuzfahrtschiffe.
Der Hafen ist insgesamt ungefähr 75 Quadratkilometer groß und
zum Meer hin offen. Dadurch gibt es einen Wechsel zwischen Ebbe und
Flut. Manche Containerschiffe liegen bei voller Ladung bis zu 15 Meter
tief im Wasser. In den Hafen können sie nur bei Flut fahren. Dann kön-
nen sie bis zu 15 Meter Tiefgang haben. Inzwischen gibt es aber Kon-
kurrenz: Im September ist in Wilhelmshaven (Niedersachsen) der Jade-
Weser-Port eröffnet worden. Dort können Schiffe mit bis zu 16,5 Metern
Tiefgang abgefertigt werden – egal, ob gerade Ebbe oder Flut ist.
der Z¶ll, ¿e hier: Gebühr für Waren beim Transport über eine Grenze
befreien hier: erreichen, dass man keinen Zoll bezahlen muss
das Kreuzfahrtschiff, -e großes Schiff für eine Urlaubsreise
die ]bbe niedriges Wasser im Meer
die Flut hohes Wasser im Meer
die Ladung, -en Ware, die transportiert wird
der Tiefgang vertikale Distanz von der Wasserlinie bis zur tiefstenStelle eines Schiffes unter Wasser
die Konkurr¡nz hier: anderer Hafen
erœffnen zum ersten Mal öffnen
„bfertigen hier: Container herausnehmen, Formalitäten erledigen,damit ein Schiff weiterfahren kann
Diesen Text können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com ) Audio ) Lesen & HörenU
die F“schauktions- sehr großer, hoherhalle, -n Raum für Fischauk -
tionen(die F“schauktion, Veranstaltung, bei der-en man Fisch öffentlich
anbietet und an die Person verkauft, die am meisten Geld dafür bezahlt)
¡xtra hier: ≈ speziell; nurwegen einer Sache
der Seemann, -leute Person, die beruflichauf einem Schiffarbeitet
die W“rtin, -nen Chefin einer Gaststättedas F„ss, ¿er großes Ding aus Holz
oder Metall, in demman z. B. Alkohollagert
der St„mmgast, ¿e Gast, der oft kommtder Frühschoppen, - Treffen am Vormittag,
bei dem man Alkoholtrinkt
s“ch „bmelden ↔ sich anmeldensogar ≈ auch
Jeden
Sonntag
k o m m e n
Tausende zur
Fischauktions-
halle direkt an der
Elbe – im Sommer ab 5,
im Winter ab 7 Uhr. So kommt es,
dass sich auf dem Fischmarkt ganz unterschiedliche Menschen tref-
fen: Für die einen endet die Partynacht mit einem Fischbrötchen. Die
anderen sind extra früh aufgestanden, um den Markt zu besuchen.
Früher fanden in der Fischauktionshalle wirklich Auktionen statt,
heute gibt es dort zur Marktzeit Livemusik und Frühstück.
Nach dem lauten Fischmarkt ist es Zeit für ein Bier in der „ältes -
ten Seemannskneipe in Altona“. So steht es auf dem Schild am Ein-
gang zum Schellfischposten. Während Wirtin Ulla Müller noch schnell
ein Fass Bier in die Kneipe trägt, kommen auch schon die ersten
Gäste.
„Am Sonntagmorgen kommen immer viele Stammgäste“, sagt
Müller. „Die kaufen ein, und dann kommen sie her. Entweder trin-
ken sie einen Kaffee und essen ein Fischbrötchen, oder sie machen
schon ihren Frühschoppen.“ Manche melden sich sogar ab, wenn sie
Fischbrötchen
Gibt es nicht nur aufdem Fischmarkt
Speicherstadt
In diesen Lagerhäusernlag früher die Ware
28-32_Hamburg_0113 27.11.12 11:31 Seite 30
31perfektDEUTSCH1/13
im Urlaub sind und mal zwei Wochen nicht
kommen können. Man lernt sich auch
schnell kennen in dieser Kneipe, die nicht
einmal 50 Quadratmeter groß ist. „Bei uns
ist es ja sehr eng, und dann müssen immer
alle zusammenrücken“, sagt Müller. „Und
dann sitzen auch Fremde bei den Stamm-
gästen, das ist ganz schön.“
Weniger schön ist manchmal aber das
viele Wasser im Keller: „Das ist ja hier auch
Überflutungsgebiet“, sagt Ulla Müllers
Mann Uwe, Hafenlotse und Mitbesitzer der
Kneipe. Für die Gäste stehen deshalb
Gummistiefel auf dem Weg zur Toilette.
Drei verschiedene Größen gibt es. Wenn
das Wasser noch höher steigt, dann müs-
sen die Gäste kurz ins Nachbargebäude
gehen. Dort bleibt die Toilette meistens
trocken. „Damit muss man leben“, sagt
Ulla Müller. „Hier läuft das Wasser dann ja
aber auch schnell wieder weg“, sagt ihr
Mann und lacht.
Bekannt ist die Kneipe auch aus dem
Fernsehen: Die Late-Night-Show „Inas
Nacht“ wird hier aufgezeichnet.
Während ihr Mann draußen auf der
Elbe die großen Schiffe in den Hafen
lotst, muss Ulla Müller regelmäßig
auf Fragen zur Aufzeichnung ant-
worten. „‚Ich hätt’ da mal ’ne
Frage’“, sagt Ulla Müller. „Das ist
immer der erste Satz. Und dann:
‚Kann ich hier Karten kaufen?’“ Aber
es gibt nur zwei Tische in der kleinen
Kneipe und keine Karten zu kaufen.
Die Stammgäste im Schellfischposten
können davon ein Lied singen – und
haben wirklich schon eines
geschrieben. Es heißt: „Ich hätt’ da
mal ’ne Frage“. Ulla Müller kann die
Frager nur wegschicken oder mit einem
Bier trösten.
Christoph Heilmann freut sich über Fra-
gen und weiß auf alle eine Antwort.
Wenigstens wenn es um den Hamburger
Hafen geht. Heilmann hat vor zehn Jahren
die Bustour „Auge in Auge mit den Gigan-
ten“ konzipiert. Bis heute begleitet er
Rundfahrten durch die Hamburger Contai-
nerterminals. Aber der Reihe nach.
An der Haltestelle Baumwall stehen
zwei große Reisebusse, an der Tür warten
viele Fahrgäste. Wer keinen Ausweis dabei
hat, wird nicht mitgenommen. Die Sicher-
heitsbestimmungen erlauben das nicht.
Eigentlich fährt hier nur die Linie 608 in
Richtung Sankt Pauli. Die beiden Reisebus-
se haben ein anderes Ziel: die Container -
terminals Burchardkai und Altenwerder.
Mit einer Sondergenehmigung dürfen sie
sich auf dem Gelände der Terminals bewe-
gen. Sie fahren bis ganz vorne, wo die
Schiffe liegen.
Vom Baumwall geht es durch die histo-
rische Speicherstadt und die neue Hafen-
city (siehe Deutsch perfekt 11/2011), dann
weiter über die Köhlbrandbrücke bis zu
den Containerterminals. Ganz oben auf der
Köhlbrandbrücke ist der höchste Punkt im
Hafen. Von dort sehen die vielen Container
aus wie Legosteine. Am Burchardkai steht
dann ein Container neben dem anderen,
fünf und mehr übereinander. Jetzt werden
die Fahrgäste zu Legofiguren.
Der Container: Ohne ihn hätte die Glo-
balisierung nicht stattgefunden. „Das
Revolutionäre am Container war, dass man
im Prinzip einen mobilen Lagerschuppen
hatte und sich auf eine weltweite Norm
einigte“, sagt Heilmann. 2011 ist in Ham-
burg die Menge von mehr als neun Millio-
nen Standardcontainern umgeschlagen
worden, in Europa ist Hamburg nach dem
niederländischen Rotterdam damit der
zweitgrößte Hafen.
Dabei arbeiten immer weniger Men-
schen direkt am Kai. Die Arbeitsplätze in
den hafennahen Logistik- und Dienstleis -
zus„mmenrücken hier: sich eng zusammensetzen
das Überflutungsgebiet, -e Gebiet, das immer wieder unterWasser kommt
der Hafenlotse, -n Person, die hilft, ein Schiffdurch schwierige Wasserstraßenzu fahren
der M“tbesitzer, - Person, die einen Teil von etwasbesitzt
der G¢mmistiefel, - spezieller Schuh, den man beiRegen trägt
aufzeichnen hier: speichern und zu einemspäteren Termin im Fernsehenzeigen
regelmäßig immer wieder, z. B. einmal proWoche
ein Lied s“ngen kœnnen v¶n ... aus eigener Erfahrung wis-sen/kennen
trösten hier: ≈ etwas Gutes oder Schö -nes geben; sich kümmern
¡s geht ¢m das Thema / der Inhalt ist
konzipieren hier: planen; eine Idee haben
begleiten mitfahren
der Reihe nach in der Reihenfolge
die S“cherheitsbestim- Regel, die sagt, auf welchemung, -en Aspekte man für die Sicherheit
achten muss
der Kai, -s Ufer am Hafen, an dessenMauer die Schiffe liegen
die S¶ndergenehmigung, -en spezielle Erlaubnis
das Gelænde, - hier: Gebiet mit genauenGrenzen
die Speicherstadt Teilgebiet des Hafens, in dem esGebäude mit großen Lager -räumen gibt
der P¢nkt, -e hier: Stelle
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übereinander/überein„nder einer über dem anderen
der Lagerschuppen, - ≈ kleines Haus als Lager
w¡ltweit auf der ganzen Welt
¢mschlagen hier: aus Schiffen herausneh-men und weitertransportieren
dabei hier: ≈ aber in Wirklichkeit;und das, obwohl
hafennah in der Nähe eines Hafens
die Dienstleistungsfirma, Firma, die einen Service -firmen anbietet
>
„Inas Nacht“ Die Late-Night-Show kommt immer aus der kleinen Hafenkneipe Schellfischposten
28-32_Hamburg_0113 27.11.12 11:31 Seite 31
32 perfektDEUTSCH 1/13
Zwischendurch macht Pahl mit seinen
Gästen ein bisschen Spaß: „Na, bei klarer Sicht
können Sie bis zur Freiheitsstatue nach New
York sehen“, sagt er. Ein paar Anekdoten aus
der Welt der großen Schiffe, ein paar Zahlen
und lustige Kommentare – das ist typisch für
die Hafenrundfahrten. „Ich mache das jetzt
seit 20 Jahren“, sagt Pahl, „und mir macht das
immer noch Spaß.“
Zurück im Imbiss sagt auch Käpt’n Schwarz:
„Hier treffen so viele Menschen aufeinander,
das ist schon toll.“ Wichtig ist vor allem, wie
man die Geschichten erzählt, findet Schwarz.
„Da muss jeder seinen eigenen Stil finden.“
Die Hafenrundfahrten gibt es übrigens das
ganze Jahr über. Nur zwei Wochen im Jahr
macht der Käpt’n selbst Urlaub. „Das werden
Sie nicht glauben, aber da fahre ich immer in
die Berge zum Skifahren.“ <
tungsfirmen werden mehr. „Alle Untersuchungen der letzten Jahre kommen zu dem
Ergebnis, dass der Hafen aufgrund des starken Mengenwachstums in den letzten gut
25 Jahren insgesamt mehr neue Arbeitsplätze geschaffen, als er alte vernichtet hat“,
sagt Heilmann. Direkt im Hafen arbeiten zurzeit ungefähr 38 000 Menschen. Mit den
indirekten Arbeitsplätzen arbeiten rund 150 000 Menschen für den Hafen.
Einer davon ist auch Reinhard Schwarz, besser bekannt unter dem Namen Käpt’n
Schwarz. Erst hat er selbst auf großen Schiffen gearbeitet, dann war er Kapitän auf
einem Schlepper, „und dann bin ich hier gestrandet bei der Hafenrundfahrt. Als
Schipper – auf einer Barkasse“, erzählt Schwarz in seiner Imbissbude am alten Elb-
tunnel. Dort verkauft er nicht nur Fischbrötchen, sondern auch die Fahrkarten für die
Hafenrundfahrten auf seiner Barkasse Nina.
Heute fährt Carsten Pahl für Käpt’n Schwarz die Barkasse. Eine Stunde lang fährt
Pahl eine Reisegruppe aus Saarbrücken durch den Hafen. „Passen Sie auf Ihr Essen
auf“, sagt der Schiffsführer gleich zu Beginn. „Einfach immer wieder runterschlucken“,
rät er noch. Da lachen die Gäste aus dem Saarland. Erst durch die Speicherstadt, dann
am Schrottplatz vorbei und durch die Ellerholzschleuse von 1906 geht es immer wei-
ter durch den Hafen, vorbei an kleinen Booten und großen Containerschiffen.
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Ausflugsziele im Hafen
Wer in Hamburg zu Besuch ist, kann im Hafen
eine Menge sehen. Direkt am Fischmarkt liegt
das russische U-Boot 434. Früher nutzten es die
Sowjets für Spionageeinsätze. Heute ist es ein
Museum. Zwischen Baumwall und Landungs-
brücken liegen noch andere Museumsschiffe,
zum Beispiel das Feuerschiff Elbe 1, die Rickmer
Rickers und das Frachtschiff Cap San Diego. Ein
paar Stationen aus dem Audioguide der Cap San
Diego gibt es online zu hören (www.capsandie-
go.de/museumsfrachter-audio-guide.html). Wer
ein Tagesticket für den Hamburger Nahverkehr
gekauft hat, darf damit auch manche Fähren
benutzen. Zum Beispiel die Linie 62, von den
Landungsbrücken bis nach Neumühlen zum
Museumshafen Övelgönne. Auch Konzerte und
Partys werden in Hamburg auf Schiffen veran-
staltet. Zum Beispiel auf der MS Hedi. Bei star-
kem Wind ist das aber eine spezielle Herausfor-
derung für Musiker und Gäste.
eine M¡nge viel
das U-Boot, -e Schiff, das unter Wasser fahrenkann
n¢tzen ≈ benutzen
der Spionageeinsatz, ¿e Aktion der Spionage
das Fr„chtschiff, -e Schiff für den Warentransport
der H„mburger alle öffentlichen VerkehrsmittelNahverkehr von Hamburg
die Herausforderung, -en schwierige Aufgabe
aufgr¢nd wegendas M¡ngenwachstum Wachsen einer Mengegut hier: ≈ ein bisschen mehr alssch„ffen hier: der Grund dafür sein, dass es etwas gibtvern“chten kaputt machender Kæpt’n, -s nordd. Kapitänder Schl¡pper, - hier: schweres Schiff, das Containerschiffe in
den Hafen ziehtstr„nden hier: ≈ zufällig kommen zu ... und bleibender Sch“pper, - nordd. Person, die ein Schiff fährtdie Bark„sse, -n größeres Motorbootdie |mbissbude, -n kleiner Laden für kleine Speisenr¢nterschlucken vom Mund durch den Hals in den
Magen bringender Schr¶ttplatz, ¿e Platz, an dem Metallabfälle gesammelt wer-
dendie Schleuse, -n ≈ technische Konstruktion, mit der Schiffe
über einen Höhenunterschied transportiertwerden
zwischend¢rch hier: während er fährtdie S“cht hier: Distanz, bis zu der man etwas erkennen
kann
Internationales Ziel Mehr als 10 000 Containerschiffe fahren pro Jahr nach Hamburg
Fischmarkt Wo die einenden Tag beginnen, endet fürdie anderen die Partynacht
28-32_Hamburg_0113 27.11.12 11:31 Seite 32
33perfektDEUTSCH1/13
Auf der Silvesterparty
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
das R„clette, -s
die W¢nderkerze, -n
Chaos auf der Party
Auf der Silvesterparty sind so einige Dinge durcheinander-
gekommen – auch die Wortsilben im Dialog. Bringen Sie sie
wieder in die richtige Reihenfolge.
Konfetti, Konfetti
Konfetti ist aus Papier, aber woraus sind die
anderen Dinge auf der Silvesterparty? Setzen Sie
die Wörter an der passenden Stelle ein!
2L E I C H T L E I C H T
ILLUSTR
ATION
: BER
NH
AR
D FÖ
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1. ____________________ ist aus Papier.
2. Viele ____________________ sind aus
Marzipan.
3. Ein ____________________ ist aus Stoff.
4. Ein Käse____________________ ist aus
Käse und Wein.
5. Ein ____________________ ist aus Gummi.
6. Die ____________________ ist aus Plastik.
7. ____________________ ist aus Wasser und
Alkohol.
ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
SPRACHE – WORTSCHATZ
die Fliege, -n
der Fondue-T¶pf, ¿e
das T“schfeuerwerk, -e
der S¡kt
die Girl„nde, -n
das Feuerwerk, -e
das Bleigießender Gl•cksbringer, -
das Konf¡tti
die Tröte, -n
der Smoking, -s
1. % tern – bend – schöne – Ges – A – war – sehr – r – ein
______________________________________________
2. & Ja – wir – schlan – hat – er – ein – Tisch – werk –
Luft – gen – und – Kon – viel – fet – ten – feu – ti
______________________________________________
______________________________________________
3. % In – mei – lus – glas – tig – Sekt – auch – fet – Kon –
ti – nem – war – wie
______________________________________________
4. & lan –de – det – nem – In – mei – ge – Glas – ei – ne –
Gir – ist – lan
______________________________________________
5. % freue – mich – Ich – nächs – tes – Jahr – schon – auf!
______________________________________________
das S¡ktglas, ¿er
die L¢ftschlange, -n
das Abendkleid, -er der L¢ftrüssel, -
der L¢ftballon, -s
der Bœller, -
1
L E I C H T≤
Luftballon 2 Tröte 2 Abendkleid 2 Sekt 2
Glücksbringer 2 -fondue 2 Konfetti
Konfetti
Ges !
.
Ja, ,
In , wie lustig!
In
Ich !
gelandet.
die Rakete, -n
33_Sit_0113 27.11.12 11:35 Seite 33
34 perfektDEUTSCH 1/13
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
1
3
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
2
1. Die Deutsche Demokratische Republik, _____
auch unter dem Namen DDR bekannt war,
bestand bis 1990.
2. Honecker war der Mann, _____ die DDR
regierte und _____ ungestraft das Land
verlassen konnte.
3. Honecker, _____ viele Ostdeutsche im
Gefängnis sehen wollten und _____ die
Ausreise erlaubt wurde, ging am Ende nach
Chile.
4. Der Politiker, _____ Familie heute in
Chile lebt, starb dort 1994.
5. Margot Honecker veröffentlichte 2012
das Tagebuch ihres Mannes, _____ er im
Gefängnis schrieb.
Seite 52 - 53 EIN BILD UND SEINE GESCHICHTEDeutsche Geschichte
Vor 20 Jahren verließ Erich Honecker
Deutschland. Setzen Sie die passenden
Relativpronomen ein!
Seite 68 KOLUMNEStädtenamen
Manche Städtenamen sind wie Familiennamen: Sie sagen viel
über den Namensträger aus. Wie heißen die Genitivformen?
Setzen Sie ein!
Seite 46 - 47 MEIN DEUTSCHLAND-BILD Tour durch den Spreewald
Dickes Eis im Spreewald. Dieses Phänomen gibt es nur wenige
Tage im Jahr. Setzen Sie die passenden Pluralformen der
Nomen ein, und achten Sie auch auf den Kasus!
1. Die mecklenburg-vorpommerische Stadt Templin ist als
__________ ______ __________ bekannt. (Perle, Uckermark)
2. Der __________ ______ __________ ist, wie der vieler Orte,
slawisch. (Ursprung, Ortsname)
3. Ein schöner Name für manches Bergdorf wäre __________
______ __________ (Stadt, Winter) oder __________ ______
__________. (Schönheit, Berg (Pl.))
4. Das Phänomen der Namenszusätze ist ein Phänomen
__________ __________. (unser, Zeit)
5. In allen __________ ______ __________ (Teil (Pl.), Land)
gibt es diese Beinamen für Städte.
6. Wenn man die Namenszusätze betrachtet, gibt es kaum
__________ ______ __________ (Grenze (Pl.), Fantasie)
1. Nur an wenigen ______________ (Tag) im Jahr ist das
Schlittenfahren auf manchen ______________ (Spreearm)
möglich.
2. Im Winter verirren sich nur wenige ______________ (Tourist)
in den Spreewald.
3. Erst im Frühling kommen die ______________ (Besucher) wieder
in die kleinen ______________ (Ort).
4. Dann haben auch die ______________ (Fährmann) wieder etwas
zu tun: Sie überqueren die ______________ (Fluss) und zeigen
den ______________ (Fremde) die ______________
(Sehenswürdigkeit).
5. Im Sommer sind viele ______________ (Fotograf) im Spreewald
unterwegs und machen ______________ (Foto).
6. Durch die vielen kreativen ______________ (Idee) kommen jetzt
immer mehr ______________ (Mensch) in die Region.
S C H W E RM I T T E L
L E I C H T
Tagen
die Perle der Uckermark
34-35_uebungen_0113 27.11.12 11:36 Seite 34
35perfektDEUTSCH1/13
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
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S: HA
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GER
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ISTIK A
G; ISTO
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KSTO
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Seite 18 MEIN ERSTER MONATAu-pair in Ludwigshafen
Laurent Biron hat in seinem ersten Monat in Deutschland viel erlebt, und er hat Deutschland
jeden Tag besser kennengelernt. Wählen Sie aus: Welches Artikelwort passt? Markieren Sie!
4
Seite 28 - 32 FISCHE, SCHIFFE, HAFENLUFT Der Hamburger Hafen
Er ist Deutschlands Tor zur Welt. Setzen Sie in den folgenden
Sätzen zu ein, wenn es nötig ist!
Seite 60 - 61 DER BLICK VON INNENEin neuer Job
Sebastian Glubrecht trifft in München neue Leute, als er die bayerische Hauptstadt näher kennenlernt.
Kennen Sie diese Wörter? Setzen Sie die passenden Nomen ein!
6
5
1. Jeden / Allen Morgen mache ich etwas Neues.
2. Keine / Diese Woche habe ich mit meinen beiden Au-pair-Kindern viel unternommen.
3. Ich übernehme jede / alle üblichen Aufgaben eines Au-pairs.
4. Keine / Manche Dinge sind für mich in Deutschland neu gewesen.
5. Am Anfang hatte ich bei jedem / meinem Satz auf Deutsch Probleme, jetzt ist die Sprache viel leichter für mich.
6. Aller / Kein Tag ist wie der vorherige Tag – das mag ich sehr.
7. Mancher / Meiner Gastmutter und mir gefällt das gemeinsame Arbeiten im Haushalt.
1. Er sagte mir, die Fische sind im Hafen billig _____ (zu / -)
haben.
2. Man muss früh auf_____stehen (zu / -), dann bekommt man
die besten.
3. Vielen Hamburg-Besuchern macht es große Freude, den Hafen _____ (zu / -) besichtigen.
4. In der Hafencity kann man stundenlang spazieren _____ (zu / -) gehen.
5. Man darf es sich auch nicht entgehen _____ (zu / -) lassen, frischen Aal _____ (zu / -) essen.
6. Bei Hochwasser macht es keinen Spaß, in der Nähe des Hafens _____ (zu / -) arbeiten.
7. Durch den verbesserten Hochwasserschutz brauchen nicht mehr so viele Geschäfte
mehrmals pro Jahr _____ (zu / -) schließen.
ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
Blick 2 Geld 2 Brille 2 Augenbrauen 2 Lächeln 2 Lehne 2 Kostüm 2 Schminkdöschen
M I T T E L
L E I C H T
S C H W E R
1. Heute habe ich mein erstes Treffen mit dieser Dame. Ich hoffe auf eine Karriere und darauf, _______________ zu
verdienen.
2. Auf ihrer Stupsnase trägt sie eine _______________, das _______________ sitzt tadellos.
3. Ich lehne mich zurück und lege meine Arme auf die _______________.
4. Sie zieht ein kleines _______________ aus ihrer Handtasche und zieht dann ihre _______________ nach.
5. Ihr Verhalten ist äußerst irritierend: Ihr ängstlicher _______________ weicht einem herablassenden, arroganten
_______________.
zu
Geld
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36 perfektDEUTSCH
LÖSUNGEN AUF SEITE 42
36 perfektDEUTSCH
SPRACHE – RATEN SIE MAL!
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Seite 21 REISETIPPSSpaß mit Wintersport
In den Reisetipps stellen wir schöne Ziele für den Wintersport vor.
Kombinieren Sie die Silben, und finden Sie die Wörter zum Thema
Wintersport! Die markierten Buchstaben ergeben das Lösungswort.
L E I C H T1
1. Das ist eins von zwei langen Teilen: Damit kann man auf
Schnee einen Berg hinunterfahren.
2. Transportmittel: Damit kann man auf einen Berg fahren.
3. Weg(e) auf einem Berg: Dort kann man Ski fahren.
4. Auf zwei langen Teilen auf Schnee den Berg hinunterfahren
5. Kabine von einer Bergbahn
6. Sport: Man fährt auf Skiern, aber nicht in den Bergen.
Man fährt unten, dort ist es flach.
7. Adjektiv: so, dass es keine Piste gibt
8. Spezieller Weg für das Langlauftraining
Seite 48 - 51 GELIEBTER FEINDDeutsch-französische Freundschaft
Seit 50 Jahren verbindet Deutsche und Franzosen nicht nur
politisch eine spezielle Freundschaft. Finden Sie elf Nomen,
die zum Thema passen!
S C H W E R2
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prä ren riert
Lösung: Transportmittel: Damit kann man
auf Schnee und Eis fahren.
der __ __ __ __ __ __ __ __ __C1 2 3 4 5 6 7 8 9
W P O L I T I K L L S M B
G P M U Z U K U N F T K E
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G C O S C H T E C N K S I
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S K Ü H E A P P A L S N U
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W F R E U N D S C H A F T
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ENKrachen und knallen, Funken und Feuer
Die Deutschen lassen es an Silvester gerne krachen: Sie feiern gern und machen meistens ein großes Feuerwerk.
Kennen Sie diese Redewendungen rund ums Krachen und Knallen?
Änderungsmitteilung beim UmzugEin Umzug macht viel Arbeit. Nicht nur, dass man schwere Kartons tragen muss. Auch die neue Adresse muss Freunden
und Ämtern mitgeteilt werden. Hier lesen Sie, wie man eine Änderungsmitteilung an Institutionen schreibt.
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Ein Schreiben zurAdressänderung formulieren
1. Tipps zur Vorbereitung
Wen und welche Institutionen
müssen Sie über Ihre neue Adresse
informieren? Hier sind einige
Beispiele: Banken, Einwohner -
meldeamt, Stadtwerke/Versorger
(Heizung, Wasser, Gas, Strom),
Telefongesellschaft, Verlage, bei
denen Sie Zeitschriften abonniert
haben, Verkehrsbetriebe und
Versicherungen. Natürlich können Sie
Ihre Adressänderung auch per E-Mail
bekannt geben; manche Ämter und
Institutionen stellen dafür auch
Formulare auf ihre Homepage.
2. Textbausteine für den Brief
2 Stichpunkte für den Betreff:
Neue Adresse / Adressänderung
2 Beginnen Sie Ihren Brief mit einer
Anrede:
Sehr geehrte Damen und Herren,
…
2 Formulierungen für den Brieftext:
… hiermit teile ich Ihnen die
Änderung meiner Adresse mit, da
ich umziehe. Die Änderung ist
gültig ab 1.2.2013.
… ich werde zum/am 1.2.2013
umziehen. Deshalb möchte ich
Ihnen meine neue Adresse mittei-
len und Sie bitten, meine Post
zukünftig an folgende Adresse zu
schicken: …
… bezüglich meines Umzugs am
1.2.2013 möchte ich Sie über meine
neue Adresse informieren: …
Zwei Freunde sprechen über ihren Sommerurlaub:
% Wahnsinn, das Jahr ist ja wie im Flug vergangen!
& Ja, vor fünf Monaten waren wir noch am Strand.
% Es kommt mir vor, als wäre es vor ein paar Wochen
gewesen.
& Ach, wir hatten so viel Spaß. Und das Wetter war
einfach perfekt.
% Ja, das war ein schöner Urlaub.
& Kannst du dich noch an das nette Pärchen erinnern,
das wir kennengelernt haben?
% Klar, wir sind ja fast jeden Tag mit ihnen ausgegangen.
& Leider sind sie dann schon vor uns nach Hause geflogen.
Die Zeitform (= Tempus)
Wenn man über Vergangenes spricht, benutzt man
meistens als Tempus das Perfekt. Bei diesen Verben benutzt
man aber das Präteritum: haben, sein, Modalverben
Das können Sie auch sagen:
2 Erinnerst du dich noch an …?
2 Vor Kurzem sind wir noch … / waren wir noch …
2 Die Zeit ist so schnell vorbeigegangen. …
2 Weißt du noch, letzten
Frühling/Sommer/Herbst/Winter …
2 Vor zwei Wochen waren wir noch … Und jetzt …
2 Damals / Vor langer Zeit hatten/waren wir …
Tipp: Vergessen Sie nicht: Wenn Sie umziehen,müssen Sie sich in Deutschland (Einwohner -meldeamt), Österreich (Meldebehörde) und derSchweiz (Einwohnerkontrolle) ummelden!Formulare dafür finden Sie auch im Internet.
Redewendungen mit
„krachen“ und „knallen“
es krachen lassen
= eine Menge Spaß haben
% Das war die beste Party des Jahres!
& Ja, die haben es ganz schön
krachen lassen! Aber man wird ja
nicht jeden Tag 18!
sich den Teller vollknallen
= sich sehr/zu viel Essen auf den
Teller geben
% Wie war es im Urlaub?
& Schön! Aber am Buffet haben sich
einige Gäste die Teller vollgeknallt
und dann nicht aufgegessen. Ob
die das zu Hause auch so machen?
…, dass es nur so kracht!
= sehr stark; extrem
% Christine hat ihre Hausaufgaben
schon wieder nicht gemacht! Die
kann von mir etwas hören, dass es
nur so kracht!
Es kracht im Gebälk!
= es gibt große Spannungen/Unruhe
% Einige Kommunen befürchten,
dass ihre Einnahmequellen durch
die Reform stark zurückgehen
könnten. Es kracht schon im
Gebälk!
jemandem eine knallen/krachen
= jemandem eine Ohrfeige geben
% Jan ist doch gar nicht so doof.
& Ich weiß schon, aber manchmal
macht er mich so wütend, da
könnte ich ihm eine knallen!
Über Vergangenes sprechenAm Anfang eines neuen Jahres spricht man oft über das alte Jahr. Es gibt so viele Dinge, die passiert sind. Lernen Sie
hier, wie man über vergangene Themen sprechen kann.
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Zwei Kolleginnen unterhalten sich über eine andere
Kollegin:
% Hast du schon gehört, dass Melina bald wieder
zurückkommt?
& Sie macht doch ein Jahr Babypause.
% Das ist jetzt vorbei. Sie hat mir gestern am Telefon
erzählt, dass sie nächsten Monat wiederkommt.
& Was? Ist schon ein ganzes Jahr vergangen? Das
ging aber schnell vorbei!
% Vor Kurzem habe ich an sie gedacht und mich
gefragt, wie es ihr geht.
& Ich freue mich schon, sie wiederzusehen!
Auf dem Klassentreffen:
% Unglaublich, seit dem Abitur sind schon 15 Jahre
vergangen.
& Ja, der dicke Peter hat ein Fitnessstudio eröffnet.
3. Musterbrief: Mitteilung der Adressänderung
Redewendungen mit „Funke“ und „Feuer“
kein Fünkchen Verstand haben
= wenig/keinen Verstand haben
% Was hat Leon denn gemacht?
& Er ist ohne Führerschein gefahren, und die Polizei
hat ihn angehalten. Der hat wirklich kein Fünkchen
Verstand!
…, dass die Funken sprühen
= mit viel Energie
% Die Zimmer sind fertig gestrichen? Das ging aber schnell!
& Ja, wir haben gearbeitet, dass die Funken sprühen.
der Funke springt über
= etwas begeistert andere Menschen
% Das war vielleicht ein tolles Konzert!
& Ja, gleich beim ersten Lied ist der Funke überge-
sprungen!
Feuer und Flamme sein
= von etwas/jemandem begeistert sein;
sehr verliebt sein
% Miriam ist total in Oscar verliebt.
& Und Oscar ist Feuer und Flamme für
Miriam. Die heiraten bestimmt bald.
für jemanden durchs Feuer gehen
= alles für jemanden tun
% Wie lange kennst du Marie schon?
& Seit dem Kindergarten. Für sie würde ich durchs Feuer
gehen.
die Feuertaufe bestehen
= eine schwierige Situation beim ersten Mal gut machen
% Diese Präsentation war wirklich sehr gut.
& Das finde ich auch. Damit hat Friederike die Feuertaufe
bestanden.
% Wer hätte das gedacht? Und schau mal, da kommt
Natalia. Früher wollten alle Jungs mit ihr ausgehen.
& Tja, das ist jetzt vorbei. Sie ist mit Bernhard verheiratet
und hat drei Kinder.
% Elena hat letztes Jahr auch geheiratet.
& Wirklich? In der Schule war sie immer so schüchtern.
% Sie ist jetzt Anwältin. Die Zeiten haben sich geändert.
Temporale Adverbien
Im Deutschen steht das Verb im Satz immer auf Position 2.
Stehen die temporalen Adverbien am Satzanfang, gibt es
nach ihnen eine Inversion.
Gestern habe ich Christian in der Stadt getroffen.
2 anfangs, damals, früher, gestern, letztens, neulich,
seither, soeben, vorgestern, vorhin, vor Kurzem
2 vor ein paar Wochen, vor einem Monat, vor einem Jahr
2 letzte Woche, letzten Sommer, letztes Jahr
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Tipp: Gegen eine Gebühr können Sie bei einem Umzug auch denNach sendeservice der Deutschen, Österreichischen oder Schweize ri -schen Post benutzen: Wenn Sie bei der Post einen Nachsende auftrag
stellen, dann schickt sie die Briefe, die noch an Ihre alte Adressekommen, monatelang an die neue Adresse nach. Den Antrag aufNachsendung müssen Sie rechtzeitig vor dem Umzug stellen.Achtung: Zeitschriften sind von der Nachsendung ausgenommen– da müssen Sie die Verlage selbst informieren.
Elena Coretto Beckerstraße 22 67742 Adenbach
Spotlight Verlag GmbH
Kundenbetreuung
Postfach 1565
82144 Planegg
Adressänderung
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit teile ich Ihnen die Änderung meiner Adresse mit, da ich umziehe.
Ich bitte Sie deshalb, mir Deutsch perfekt an folgende neue Adresse zu
schicken:
Elena Coretto, Neumayerweg 1, 01587 Riesa
Die Änderung ist gültig ab dem 1.2.2013.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Elena Coretto
… bitte schicken Sie mir meine Post ab dem
1.2.2013 an folgende / unten stehende Adresse: …
… aufgrund meines Umzugs am 1.2.2013 möchte
ich Ihnen hiermit meine neue Adresse mitteilen: …
2 Angabe der neuen Adresse:
Meine neue Anschrift/Adresse ist/lautet: …
2 Abschließende Grußformel und Unterschrift:
Mit freundlichen Grüßen
Ernesto Seiler
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39perfektDEUTSCH1/13
SPRACHE – GESEHEN & GELESEN
Wir zeigen uns auf jedem Flug von unserer Schokoladenseite
Die Schweiz ist berühmt für ihre Schokolade. Deshalb ist es nur logisch, dass diese
Schweizer Fluggesellschaft mit ihrer Schokoladenseite wirbt. Die Schokoladenseite?
Damit meint man in der Umgangssprache die beste Seite einer Sache oder einer Person,
zum Beispiel in Bezug auf den Charakter oder das Verhalten: „Iris ist oft so unfreundlich! Aber immer, wenn Peter dabei
ist, zeigt sie sich von ihrer Schokoladenseite!“
Mit diesem Spruch wirbt die Fluggesellschaft für ihren Service während des Fluges. Ob sie ihren Gästen dann auch
wirklich etwas von der berühmten Schokolade anbietet?
Auf die Tüte,fertig, los!
Wenn man bei einem
sportlichen Wettkampf
wissen möchte, wer am
schnellsten läuft, heißt es:
„Auf die Plätze, fertig,
los!“ Das ist das Signal für den Start: Die
Teilnehmer dürfen loslaufen.
Diesen Spruch hat die Apotheke geändert
zu: „Auf die Tüte, fertig, los!“ Sie wirbt damit
dafür, schnell in die Apotheke zu kommen
und diese spezielle Tüte mit Pro dukten zu fül-
len. Auf den Inhalt bekommt man dann
Rabatt. Wie gelungen dieser Spruch vielleicht
auch ist: Besser ist’s, gesund zu sein – dann
kann die Tüte auch gerne leer bleiben!
Hoch%ig sparen!
Hoch%ig sparen? Eigentlich
wird Hochprozentiges ge -
trunken: Das sind Spiri tuo -
sen, die sehr viel Alko hol
enthalten. Wie viel Alkohol
in Spirituosen ist, also deren
Alkoholgehalt, wird in
Prozent angegeben. Hochprozentiges sind zum Beispiel Getränke wie
Whiskey und Rum.
In dieser Werbung geht es aber nicht um Getränke mit hohem
Alkoholgehalt. Es geht um die vielen Prozente, die man durch die
Sonderpreise der Firma beim Kauf eines dieser Automodelle spart.
So passt Hochprozentiges vielleicht doch zum Autofahren, anders
als sonst.
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LÖSUNG AUF SEITE 42
HaiopeisWas kann verlieren alles
bedeuten? Kreuzen Sie an!
etwas suchen müssen
nicht der Gewinner sein
etwas leider nicht mehr
haben, weil man nicht darauf
aufgepasst hat
der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeres -fisch; auch Wortspiel: Heiopei =rheinländisch für: Menschmit schwachem Charakter
das F¢ndbüro, -s Institution/Amt, zu dem man geht,wenn man etwas verloren hat:Man hofft, dass die Sache dortabgegeben wurde.
39_Ges_Gel_0113 27.11.12 12:09 Seite 39
40 perfektDEUTSCH 1/1340
SPRACHE – GRAMMATIK
Das hast du echt gut gemacht! – Modalpartikeln
1
1. Hat denn keiner etwas zu dir gesagt?
(Verwunderung / Warnung)
2. Hast du eigentlich schon mal Urlaub in der Karibik
gemacht? Das würde mich total interessieren!
(Kritik / Interesse)
3. Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder!
(Beruhigung / Unzufriedenheit)
4. Das ist unverschämt! Das muss ich mir echt nicht
sagen lassen! (Interesse / Verärgerung)
5. Ich will es nicht mehr erklären. Er versteht es halt
nicht, aber was soll man da machen?
(Resignation / Ratschlag)
6. Dein Auto ist immer kaputt. Kauf dir doch mal ein
neues! (Ratschlag / Verwunderung)
7. Ich verstehe diese Übung nicht. Kannst du sie mir
bitte mal erklären? (Kritik / Bitte)
Hat denn keiner etwas zu dir gesagt?
Markieren Sie die passende Bedeutung der blauen
Partikel in den Sätzen!
S C H W E R
S C H W E R
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S: IS
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TO/T
HIN
KST
OCK
(3)
Verwendung
Modalpartikeln kommen in der gesproche-
nen Sprache häufig vor. Sie drücken Gefühle
aus und geben die subjektive Bewertung
und Haltung des Sprechers wieder. Es hängt
also immer vom Sprecher ab, ob, welche und
wie oft er Modalpartikeln verwendet. Dabei
kann er auch mehrere Partikeln pro Satz ver-
wenden. Die meisten Partikeln haben – je
nach Intonation und Kontext – mehrere
Bedeutungen. Sie werden nie dekliniert.
Modalpartikel Beispiel Bedeutungaber Das ist aber komisch gewesen! Überraschung/Kritik
bloß Das Hotel war schrecklich! Fahr da bloß nicht hin! Warnung
denn Hat dir das denn keiner gesagt? Ich dachte, du weißt das schon. Verwunderung/Interesse
doch Du siehst müde aus, geh doch mal früher ins Bett! Ratschlag
Das ist doch alles Quatsch! Glaub das nicht! kritischer Kommentar
echt/doch Das war echt/doch das Letzte! Verärgerung
eigentlich Ich hatte das eigentlich schon oft gesagt. Kritik
Warst du eigentlich schon mal in Kroatien? Interesse
einfach Er hat einfach nichts gesagt und ist gegangen. Unzufriedenheit/Kritik
Ist dein Auto schon wieder kaputt? Dann nimm einfach meines! Problemlösung
halt/eben Er versteht halt/eben nichts. Resignation
ja Das ist ja ein altes Problem. Tatsachen
Das hatte ich dir ja gesagt. Selbstverständliches
Das ist gefährlich, tu das ja nicht! Warnung
Deine Kleinen sind ja richtig groß geworden! Überraschung
mal Kannst du mir das mal erklären? Bitte
ruhig Lass dir ruhig Zeit! Es eilt nicht! Ermunterung
schon In ein paar Wochen wird schon wieder alles in Ordnung sein. Beruhigung
sowieso Egal, wie du es machst, es macht sowieso keinen Sinn. Resignation
vielleicht Das ist vielleicht eine unhöfliche Bedienung! Verärgerung
Einige Modalpartikeln und ihre wichtigsten Bedeutungen
40-41_Grammatik_V2_0113 27.11.12 12:10 Seite 40
41perfektDEUTSCH1/13
3Kollegen und Freunde?
Was passt wo? Setzen Sie die Modalpartikeln ein!
1. % Wir haben keinen Kaffee mehr zu Hause.
& Dann müssen wir ______________ (halt / denn)
einen kaufen.
2. Hat ______________ (halt / eigentlich) jemand ver-
standen, worum es hier geht? Also ich nicht.
3. Warum machst du dir vor jeder Prüfung so viel Stress?
Das wird ______________ (vielleicht / schon) gut
gehen!
4. Jetzt beruhige dich ______________ (eigentlich /
doch) mal! Setz dich ______________ (doch / schon)
erst mal hin, und dann kannst du mir alles erzählen.
5. Was gibt es ______________ (aber / denn) heute
Abend zu essen? Ich habe so einen Hunger!
6. So ein schlechtes Restaurant! Das ist ______________
(ruhig / aber) ein langweiliges Essen!
LÖSUNGEN AUF SEITE 42MEHR ÜBUNGEN
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
2
1. Ich habe __a___ es dir __b___ gesagt, dass man sich
nicht auf ihn verlassen kann. (ja)
2. Das __a___ ist __b___ ein __c___ cooles Auto. (vielleicht)
Seit wann hast __a___ du __b___ es __c___? (eigentlich)
3. Hast du __a___keinen __b___ Job __c___ gefunden? (echt)
Das kann ich mir gar nicht vorstellen!
4. Lass __a___ es __b___ ! (einfach) Du __a___ hast __b___
keine __c___ Chance. (sowieso)
5. Mach __a___ es __b___ , ohne __c___ nachzudenken.
(ruhig) Du __a___ wirst __b___ sehen, was dann passiert.
(schon)
6. Wann __a___ hast __b___ du __c___ zuletzt richtig Urlaub
gemacht __d___? (eigentlich)
7. Die Bedienung gestern Abend war total unfreundlich.
__a___ Das __b___ war __c___ ein __d___ Service!
(vielleicht)
Ich habe es dir ja geschrieben …
An welche Stelle passen die Modalpartikeln? Markieren Sie
die richtige Stelle wie im Beispiel!
S C H W E R
S C H W E RPosition im Satz
2 Die Modalpartikeln stehen meistens nach dem
konjugierten Verb:
% Ja, sie ist im Büro. Sie wird schon merken, dass du
ärgerlich bist. Also sprich sie bloß nicht an!
& Das hatte ich sowieso nicht vor.
2 Manche Modalpartikeln können aber auch am
Satzanfang stehen:
Ich wollte eigentlich mit ihr ins Kino gehen, aber …
Eigentlich wollte ich mit ihr ins Kino gehen, aber …
2 In Fragesätzen:
Wer hat denn das / das denn gemacht?
Hast du eigentlich Ines / Ines eigentlich gesehen?
Leider gibt es keine einheitliche Regel für alle Modalpartikeln.
40-41_Grammatik_V2_0113 27.11.12 12:10 Seite 41
SPRACHE – LÖSUNGEN
Seite 33
1. Gestern war ein sehr schöner Abend! 2. Ja, wir hatten einTischfeuerwerk, Luftschlangen und viel Konfetti. 3. In meinemSektglas war auch Konfetti … 4. In meinem Glas ist eineGirlande … 5. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!
2. Glücksbringer; 3. Abendkleid; 4. -fondue; 5. Luftballon; 6. Tröte; 7. Sekt
Seite 34 - 35
1. Spreearmen; 2. Touristen; 3. Besucher, Orte; 4. Fährmänner,Flüsse, Fremden, Sehenswürdigkeiten; 5. Fotografen, Fotos; 6. Ideen, Menschen
2. der, der; 3. den, dem; 4. dessen; 5. das
2. Ursprung des Ortsnamens; 3. Stadt des Winters, Schönheitder Berge; 4. unserer Zeit; 5. Teilen des Landes; 6. Grenzen der Fantasie
2. Diese; 3. alle; 4. Manche; 5. jedem; 6. Kein; 7. Meiner
2. –; 3. zu; 4. –; 5. –, zu; 6. zu; 7. zu
2. Brille, Kostüm; 3. Lehne; 4. Schminkdöschen, Augenbrauen;5. Blick, Lächeln
Seite 36
1. Ski; 2. Bergbahn; 3. Piste; 4. Skifahren; 5. Gondel; 6. Langlaufen; 7. unpräpariert; 8. Loipe; Lösung: Schlitten
Seite 39
richtig: nicht der Gewinner sein; etwas leider nicht mehr haben,weil man nicht darauf aufgepasst hatfalsch: etwas suchen müssen
Seite 40 - 41
2. Interesse; 3. Beruhigung; 4. Verärgerung; 5. Resignation; 6. Ratschlag; 7. Bitte
2. b, c; 3. a; 4. b, b; 5. b, b; 6. b oder c; 7. c
1. halt; 2. eigentlich; 3. schon; 4. doch, doch; 5. denn; 6. aber
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B F R E A N E U R O P A E
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K U N D E N S E R V I C E
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Spotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland
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Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferungkann nach Ende des ersten Bezugsjahres jederzeit beendet werden – mitGeld-zurück-Garantie für bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben.Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben:[email protected]
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MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 7 ab Ausgabe 1/12.
ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich (Deutsch perfekt Audio),Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele (Deutsch perfekt imUnterricht), Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics, Anne Wichmann
BILDREDAKTION Judith Rothenbusch
REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, AndreaUysal
AUTOREN Gabriele Bauer (Deutsch perfekt Plus), Tim Oland, Katja Riedel, AxelZahnmesser
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover)
GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)
PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg
DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg
Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105
GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Dr. Michael Brockhaus
VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
LESERSERVICE Birgit Hess
42_Loesungen_0113 27.11.12 12:11 Seite 58
FOTO
: ZE
FA
der Silvesterabendder Trinkspruch
leerender Zuschauerhysterisch vor Lachendas Seebadder Komikerdas Stückder NorddeutscheRundfunk
die Art
das Kriegsschiffder Kriegabgestürztdas Wikingerbootdas Wrackder Taucheraufstellendie Geschichte
der Lieferdiensterkennenverbrauchen
der Milliardärdabeidie Erfolgsgeschichte
die Koffeinbrause
das Logovor allemder Bereichder Extremsportler
der Rekordsprungdas Glücksspielder Unternehmerdas Vermögen
der/die Befragteder Deutsche Beamtenbundder Beamteder Krankenpflegerder Altenpfleger
die Telefongesellschaft
die Werbeagenturdie Werbung
der Stromverbrauch
nennenbestimmte (-r/-s)die Abgabe
New Year’s Evetoast
to emptyviewerhysterical with laughterseaside resortcomedianplayNorth German broadcasting
here: species
warshipwarcrashedViking boatwreckdiverto put uphistory
delivery serviceto recognizeto use (up)
billionairehere: actuallysuccess story
caffeinated soft drink
logoabove allareaextreme-sports athlete
record jumpgamblingbusiness manfortune
intervieweeGerman Civil ServiceFederationcivil servant(male) nurse(male) geriatric nurse
telephone company
advertising agencyadvertising
electricity consumption
to namecertainhere: fee
le réveillon du jour de l’anle toast
viderle spectateurhystérique à force de rirela station balnéairele comiquela piècela NDR (chaîne radio-TVd'Allemagne du Nord)
ici : l'espèce
le navire de guerrela guerreécrasé,ele bateau vikingl’épavele plongeurmettrel’histoire
le service de livraisonici : indiquerconsommer
le milliardaireici : en réalitél’histoire d’un succès
la limonade caféinée
le logosurtoutle secteurle sportif extrême
le saut recordle jeu de hasardl’entrepreneurla fortune
le/la sondé,ela Fédération des fonctionnaires allemandsle fonctionnairel’infirmierl’infirmier pour person-nes âgéesla compagnie de télé-communicationsl’agence de publicitéla publicité
la consommationd’électricitécitercertain,ela taxe
il veglione di capodannoil brindisi
svoutarelo spettatoreisterico dal riderelo stabilimento balneareil comicoqui: lo sketchl’emittente televisivapubblica dei Land dellaGermania del nord
qui: la specie
la nave da guerrala guerraprecipitatol’imbarcazione vichingail relittoil sommozzatorecollocarela storia
la consegna a domicilioriconoscereconsumare
il miliardarionello stesso tempostoria costellata di successila bevanda contenentecaffeinail logosoprattutto il settorelo sportivo estremo
il salto recordil gioco d’azzardol’imprenditoreil patrimonio
l’intervistato/ala confederazione tedes-ca degli impiegatil’impiegatol’infermierel’infermiere in assistenzaagli anzianila compagnia telefonica
l’agenzia pubblicitariala pubblicità
il consumo di elettricità
qui: indicarestabilitola tariffa
yılbaşı gecesiiçki içilirken kadeh kaldı-rarak söylenen sözburada: boşalmakseyircigülmekten histerikplajkomedyenparçaKuzey Alman radyo evi
burada: cins
savaş gemisisavaşdüşmekViking teknesigemi enkazıdalgıçkoymaktarih
teslimatçıtanımaktüketmek
milyarderamabaşarı hikayesi
kafeinli limonata
logoözelliklealanekstrem sporcu
rekor atlayışkumariş adamımal mülk
sorulan kişiAlman Memurlar Derneği
memurhasta bakıcıyaşlı bakıcı
telefon şirketi
reklam ajansıreklam
ceyran tüketimi
vermekbelliücret
wieczór sylwestrowytoast
opróżnićwidzhisteryczny śmiechkurort nadmorskikomiktutaj: skecznadawca radiowo-telewizyjny w półno -cnych Niemczech
tutaj: rodzaj
okręt wojennywojnatutaj: rozbity, -a, -ełódź wikingówwraknurekustawićhistoria
firma dostawczawykrywaćzużywać
miliarderprzy tymhistoria kariery
lemoniada z kofeiną
logoprzede wszystkimzakresekstremalny sportowiec
rekordowy skokgra hazardowaprzedsiębiorcamajątek
respondent, -kaNiemiecki ZwiązekUrzędnikówurzędnikpielęgniarzopiekun starszych osób
spółka telefoniczna
agencja reklamowareklama
zużycie energii
tutaj: podawaćuzgodniony, -a, -eopłata
новогодний вечертост
опустошатьзрительистерически смеятьсяморской курорткомикпьесаСеверогерманскоерадио
вид
военный корабльвойназдесь: упавшийкорабль викинговобломки (судна)водолазставитьистория
служба доставкиопределятьпотреблять
миллиардерпри этомистория успеха
лимонад с содержани-ем кофеиналоготиппрежде всегосектор, областьспортсмен-экстремал
рекордный прыжоклотереяпредпринимательимущество
опрашиваемый/-aяНемецкий профсоюзгосслужащих чиновниксанитарухаживающий за пре-старелыми людьмителекоммуникацион-ная компаниярекламное агентствореклама
потребление электри-честваназыватьопределённыйвыплата
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
SPRACHE – STARTHILFE
INS NEUE JAHR NICHT OHNE JAMES UND SOPHIE SEITE 6
Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.
la Noche Viejael brindis
vaciarel espectadorhistérico de risael balnearioel cómicola piezala Radiodifusora delnorte de Alemania
aquí: la especie
el barco de guerrala guerracaídola barca vikinga el barco naufragadoel buzoponerla historia
el servicio de suministroreconocerconsumir
el multimillonariosin embargola historia de éxito
la bebida de cafeína
el logotiposobre todoel sectorla persona que practicaun deporte de riesgoel récord en saltoel juego de azarel empresariola fortuna
el entrevistadola Federación Alemana deFuncionarios Públicosel funcionarioel enfermeroel cuidador de ancianos
la compañía telefónica
la agencia de publicidadla publicidad
el consumo de electrici-dadnombrardeterminadola contribución
17 711 SEITE 7
SCHILDER IM MEER SEITE 7
DER CHEF SIEHT ALLES SEITE 7
POPULÄRE FEUERWEHRMÄNNER SEITE 8
DER GUTE TIPP SEITE 8
DIETRICH MATESCHITZ SEITE 8
43perfektDEUTSCH1/13
43-44_Starthilfe_0113.qxd 27.11.12 12:12 Seite 43
investigarextraterrestredescubrirla estrellagirar en torno afuerainteresanteel surgimientola Tierrala huelladecir mucho sobrela representaciónhacer la guerrael armaespecialmentemás cercano
el candado del amor el candadola parejagrabararrojadola artistael arteromper
la red socialpreguntarotrousasimilar
duroel cantantedecididodurollamarel carpinteroel bateríala bateríala poesíade extrema derechaponer en cuestiónel tema tabú
deambular por
de todas maneraspara empezardifícilel estudiante primerizo
con un porcentaje altosolicitarjurídicamente
el futuroseleccionarel búnkerNo hay vuelta atrás.
plastificar
trivial
ricercareextraterrestrescoprirela stellagirare intorno a sarebbeavvincentela creazionela terra la tracciaessere significativola rappresentazioneessere in guerra l’armaqui: appostapiù vicino
il lucchetto dell’amoreil lucchettola coppiainciderelanciatol’artista donnal’arterompere
la rete socialeintervistarealtri/eusaresimile
duroil cantantedecideredurochiamareil falegnameil batteristala batteriala poesiadi estrema destranegareil tema tabù
qui: fare il giro di
comunqueinnanzituttodifficilela matricola
qui: ad alta gradazione richiederegiuridicamente
il futuroselezionareil rifugio antiaereoNon si può più tornareindietro.incellofanare
triviale
araştırmakuzaylıkeşfetmekyıldızdairede uçmakolsaydıheyecanlıvaroluşdünyaizçok ifade etmeksunmasavaşmaksilahözellikledaha yakın
aşk kilidikilitçifthakketmekatıldısanatçı (kadın)sanatburada: kırmak
sosyal iletişim ağısormakfazlakullanmakbenzer
burada: sertşarkıcıkarar verildiburada: sertad koymakmarangozdavulcudavulşiiraşırı sağreddetmekkutsal konu
burada: gezmek
her haldeöncezoryüksek okulda öğrenimyeni başlayanyüksek derecelibaşvurmakhukuki
gelecekelemeksığınakArtık bunun dönüşü yok.
poşetlemk
adi
badaćpozaziemskiodkrywaćgwiazdakrążyćbyłobyinteresującypoczęcieZiemiaśladdużo mówić oprzedstawienieprowadzić wojnębrońspecjalniebliższy
miłosna kłódkakłódkaparagrawerowaćtutaj: rzucałartystkasztukałamać
sieć socjalnaankietować kogośnastępny, -a, -ekorzystaćpodobny, -a, -e
tutaj: silny, mocnypiosenkarztutaj: zdecydował,-a, -otutaj: silny, mocnynazywaćstolarzperkusistaperkusjawierszskrajnie prawicowyzaprzeczaćtemat tabu
chodzić po knajpach
na pewnonajpierwciężkostudent pierwszego roku
wysokoprocentowyskładać wniosekprawniczy
przyszłośćselekcjonowaćschron przeciwlotniczyNie ma już odwrotu.
zafoliować
trywialny
исследоватьвнеземнаяоткрыватьзвездавращатьсябыло быувлекательныйвозникновениеЗемляследмного говорить о чём-л.представлениевоеватьоружиездесь: специальноближе
замок любвизамокпарагравироватьздесь: выбросилидеятельница искусствискусствоЗдесь: сломать
социальная сетьопрашиватьследующие (-ий/ее)использоватьпохожий
здесь: громкийпевецприняла решениерезкий, грубыйназыватьстолярударникударный инструментстихотворениеправоэкстремистскийоспариватьзапретная тема
здесь: таскаться по
в любом случаесначалатяжелопервокурсник
высокопроцентныйподавать заявлениеюридический
будущееотсортироватьбомбоубежищеНазад дороги нет.
упаковывать в целлофантривиальный
forschenaußerirdischentdeckender Sternkreisenwärespannenddie Entstehungdie Erdedie Spurviel sagen über die DarstellungKrieg führendie Waffeextranäher
das Liebesschlossdas Schlossdas Paargravierengeworfendie Künstlerindie Kunstbrechen
das soziale Netzwerkbefragenweitere (-r/-s)nutzenähnlich
hartder Sängerentschiedenhartnennender Tischlerder Schlagzeugerdas Schlagzeugdas Gedichtrechtsextrembestreitendas Tabuthema
ziehen durch
auf jeden Fallerst einmalschwierigder Studienanfänger
hochprozentigbeantragenjuristisch
die Zukunftaussortierender LuftschutzbunkerEs gibt kein Zurückmehr.einschweißen
trivial
to researchextraterrestrialto discoverstarhere: to orbitwould beexcitingoriginEarthtraceto reveal a lot aboutdepictionto wage warweaponspecificallynearer
love padlockhere: padlockcoupleto engravethrown(female) artistartto break
social networkto surveyfurtherto usesimilar
hardsingerchosenhere: harshto callcarpenterdrummerdrumspoemextremely right wingto denytaboo topic
here: to go on a pubcrawldefinitelyat the beginningdifficultfirst-year student
high-proofto apply forlegally
futureto pick outair-raid shelterThere’s no going back.
to shrink-wrap
trivial
ici : faire de la rechercheextraterrestredécouvrirl’étoiletournersoitpassionnant,el’originela Terrela traceen dire long surla représentationfaire la guerrel’armeexprèsplus près
le cadenas d’amourici : le cadenasle couplegraverjetél’artistel’artbriser
le réseau socialinterrogerautreutilisersimilaire
dur,ele chanteurdécidédur,eappelerle menuisierle batteurla batteriele poèmed’extrême droitecontester, nierle sujet tabou
ici : faire la tournée (desbars)dans tous les casà présentdifficilele nouvel étudiant
très concentré,edemanderd’un point de vue juridique
le futurtrierle bunkerIl n’est plus possible defaire machine arrière.emballer sous vide
banal,e
DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH
BRIEFE FÜR ÜBERMORGEN SEITE 11
NICHT OHNE INTERNET SEITE 10
TILL LINDEMANN SEITE 10
MIT MAMAS HILFE AN DIE UNIVERSITÄT SEITE 11
LIEBESSYMBOL FÜR IMMER – ODER AUCH NICHT SEITE 9
3 FRAGEN SEITE 9
44 perfektDEUTSCH 1/13
43-44_Starthilfe_0113.qxd 27.11.12 12:12 Seite 44
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46 perfektDEUTSCH 1/13
MEIN DEUTSCHLAND-BILD
L E I C H T
46-47_D-Bild_0113 27.11.12 12:14 Seite 46
47perfektDEUTSCH1/13
Schlittenfahren auf einem Flussarm der Spree
im Spreewald (Brandenburg) – das ist nur an
wenigen Tagen im Jahr möglich. Es geht erst,
wenn das Wasser zu stabilem Eis geworden ist,
und es darf kein Schnee liegen. So wie an die-
sem schönen Tag im Januar letzten Jahres. Weil
die Sonne geschienen hat, war es nicht sehr
kalt. Auf dem Bild schiebt Hagen Conrad den
Schlitten. Es ist nicht einfach, so etwas Schwe-
res auf Schlittschuhen zu schieben.
Conrad ist eigentlich Fährmann. Aber man
kann nur von Frühling bis Herbst mit den Käh-
nen auf den Spreearmen fahren. Also versuchen
die Fährmänner, mit kreativen Ideen auch im
Winter ein bisschen Geld zu verdienen. So wie
der ambitionierte Conrad. Das Angebot, im
Schlitten auf dem Eis zu fahren, ist aber noch
nicht sehr bekannt. Die beiden jungen Damen
auf dem Bild sind auch keine Touristinnen, son-
dern waren früher Schülerinnen von mir. Ich
habe nämlich vor meiner Pension als Lehrer
gearbeitet. Heute mache ich vor allem Fotos,
fast nur im Spreewald. Ich mag diese Region
und die Menschen dort sehr und habe auch
schon Bücher mit Bildern und Texten darüber
publiziert.
Schl“tten fahren mit einem Transportmittel auf Eis oder Schneefahren
der Fl¢ssarm, -e ≈ kleiner Fluss: Er geht von einem größeren Flussweg.
schieben hier: ≈ durch Drücken mit Händen und Armen aneinen anderen Ort bringen
der Schl“ttschuh, -e spezieller Schuh: Damit kann man auf Eis laufen.
der Fährmann, ¿er ≈ Fahrer von einer Fähre
der Kahn, ¿e ≈ kleines, offenes Schiff
vor „llem ≈ speziell
Fotograf:
PETER BECKER
FOTO
S: PETER B
ECKER
; PICTUR
E ALLIA
NCE/D
PA
46-47_D-Bild_0113 27.11.12 12:14 Seite 47
48 perfektDEUTSCH 1/13
Es ist die Geschichte einer phänomenalen Freundschaft: Jahrhundertelang führten Deut-
sche und Franzosen einen blutigen Krieg nach dem anderen gegeneinander. Seit 50 Jahren
ist alles anders: Aus Hass wurde eine der stärksten Beziehungen zwischen zwei europäi-
schen Völkern – nicht nur politisch, berichtet NINA SCHÖNMEIER. S C H W E R
Zwei Nationalsymbole
in enger Beziehung
Der deutsche Adler undder französische Hahn
48-51_Deutsch-Franzoesisch_0113.qxd 27.11.12 12:15 Seite 48
49perfektDEUTSCH1/13
FOTO
S: PICTUR
E ALLIA
NCE/D
PA; M
AU
RITIU
S IMA
GES/D
IE KLEIN
ERT
„Ich beglückwünsche Sie, junge Deutsche
zu sein, das heißt, Kinder eines großen
Volkes. Jawohl, eines großen Volkes, das
manchmal im Lauf seiner Geschichte große
Fehler begangen hat. Ein Volk, das aber der
Welt auch fruchtbare, geistige, wissen-
schaftliche, künstlerische und philosophi-
sche Werke beschert hat“, sagt der franzö-
sische Präsident Charles de Gaulle in seiner
„Rede an die deutsche
Jugend“ im Schlosshof der
Stadt Ludwigsburg bei Stutt-
gart. Als der damalige Bun-
deskanzler Konrad Adenau-
er an diesem 9. September
1962 dort ankommt, sind aus Sicherheits-
gründen nur wenige Zuschauer im Hof ver-
sammelt. „Was ist hier los? Lasst die Leute
rein“, ruft Adenauer.
So kann auch der 25-jährige Schreiner
Roland Schweiß die Rede hören. „Dass sich
jemand, der im Zweiten Weltkrieg selbst
General gewesen war, so für Verständigung
einsetzt, das hat mich sehr beeindruckt. Ich
fand es auch toll, dass er Deutsch sprach“,
sagt er heute. Zum Schluss erklärt de Gaulle,
dass die Freundschaft zwischen Frankreich
und Deutschland für deren Zukunft und auch
für Europa sehr wichtig ist.
Wie wurden aus zwei tief verfeindeten
Völkern, zwischen denen Jahrhunderte lang
der Hass regierte, die besten Freunde in Euro-
pa? Die Basis für die heuti-
gen deutsch-französischen
Beziehungen bildet der Ely-
sée-Vertrag, den de Gaulle
und Adenauer am 22. Janu-
ar 1963 im Spiegelsaal von
Schloss Versailles bei Paris unterschrieben.
Der Vertrag beendet offiziell die sogenannte
„Erbfeindschaft“ zwischen beiden Staaten.
Seit dem 19. Jahrhundert hatten Deutschland
und Frankreich fast ständig Krieg miteinander
geführt – bis zur Katastrophe des Zweiten
Weltkriegs. Der 90-jährige Berliner Arzt Karl-
Heinz Rinne war damals als Sanitäter in Paris
Franzosen und Deutschewirken manchmal wie
ein altes Ehepaar.
w“rken hier: ≈ aussehen
begl•ckwünschen ≈ gratulieren
jawohl ja
“m Lauf während
begehen hier: machen
fr¢chtbar hier: mit stimulierendem Effekt
geistig hier: intellektuell
bescheren hier: bringen
der Schreiner, - Person, die Möbel aus Holzsüdd. herstellt
die Verstændigung von: sich verständigen = hier:miteinander sprechen undsich verstehen
s“ch einsetzen für viel für eine Person oder Sachetun
beeindrucken einen intensiven, positivenEffekt haben
tief verfeindet durch häufigen Streit schlim-me/intensive Feinde geworden
b“lden hier: sein
der Saal, Säle sehr großer Raum fürVeranstaltungen
die ]rbfeindschaft ≈ Feindschaft, die über vieleJahre von den Eltern an dieKinder weitergegeben wird
stændig immer, dauernd
der Sanitäter, - Person, die Verletzten hilft>
Der offizielle Anfang der Freundschaft
Der deutsche Bundeskanzler Konrad Ade -nauer (links) und der französische PräsidentCharles de Gaulle unterschreiben im Januar1963 den Elysée-Vertrag
48-51_Deutsch-Franzoesisch_0113.qxd 27.11.12 12:15 Seite 49
50 perfektDEUTSCH 1/13
stationiert. „Ich habe noch erlebt, wie fran-
zösische Partisanen deutsche Soldaten vor
Metro-Züge stießen“, erinnert er sich.
„De Gaulle hat mit seiner Rede einen
Nerv getroffen. Deutschland hatte nach dem
Zweiten Weltkrieg kein Nationalbewusstsein
und wurde durch die NATO und Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft gerade wieder in
den Kreis der zivilisierten Länder aufgenom-
men. Da kommt de Gaulle, und redet von
einem großen Volk, das haben die Deut-
schen wie ein Schwamm aufgesogen“, sagt
der Politikprofessor und Vizedirektor des
Deutsch-Französischen Institutes, Henrik
Uterwedde.
Aber hinter dem Elysée-Vertrag steckten
auch außenpolitische Interessen. Adenauer
und de Gaulle wussten: Es wäre gefährlich,
wenn jeder seine eigene Ost-Politik betrei-
ben würde. Frankreich wollte Deutschland
außerdem von den USA lösen. Der Vertrag
bestimmte, dass sich die Politiker beider
Länder regelmäßig treffen sollten. Außer-
dem wurde das Deutsch-Französische Ju -
gend werk (DFJW) gegründet, das Austausch-
programme und Städtepartnerschaften or -
ga nisiert.
Heute sind Deutschland und Frankreich
die besten Freunde in Europa und der Motor
der Europäischen Union (EU). „Europa ist
nichts ohne Deutschland und Frankreich.
Ihre Beziehung ist schon alltäglich geworden
und das ist gut so”, stellt Béatrice Angrand
fest, die Generalsekretärin des DFJW. Das
Jugendwerk organisiert heute rund 9000
Austauschprogramme, Sprachkurse, Jugend-
begegnungen und Wettbewerbe pro Jahr, an
denen etwa 200 000 junge Menschen teil-
nehmen. 2200 Städte sind über Partner-
schaften miteinander verbunden. Das gibt es
auf der Welt kein zweites Mal.
Die 27-jährige Landschaftsarchitektin
Ludivine Gragy kam 2010 durch das Pro-
gramm Promobil nach Berlin, um dort zu
arbeiten. „Das Stipendium hat mir wirklich
geholfen, den Einstieg in den Beruf zu fin-
den“, sagt sie. „Ich hätte nie gedacht, dass
es in Deutschland so eine faszinierende Stadt
voller Gegensätze gibt.“ Heute lebt Gragy wie
rund 13 000 andere Franzosen in der deut-
schen Hauptstadt. DFJW-Generalsekretärin
Angrand hat bereits Delegationen aus Japan
und China empfangen, die von Frankreich
und Deutschland lernen wollen: „Andere
Länder beneiden uns.“
Franzosen und Deutsche wirken manch-
mal wie ein altes Ehepaar – sie kennen und
mögen sich, aber sie verstehen sich nicht
immer. Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Präsident François Hollande müssen ge -
meinsam einen Weg aus der Eurokrise fin-
den. Die beiden streiten sich immer wieder,
zum Beispiel, wenn es um Rettungsmaß-
nahmen für schwache EU-Mitgliedsstaaten
oder die Banken geht. Merkel setzt auf Spar-
disziplin, Hollande will in Maßnahmen inve-
stieren, die das Wachstum vergrößern. Er ist
Sozialdemokrat, sie Konservative.
stationiert als Militär an einem Ort seinund dort bestimmteAufgaben erledigen
einen N¡rv tr¡ffen hier: etwas zum Themamachen, was zur Situation /zum Gefühl von ... passt
das National- Gefühl, dass man zu einerbewusstsein Nation gehört
aufnehmen hier: integrieren
wie ein Schw„mm hier: dringend Motivationaufsaugen brauchen und deshalb mit
Enthusiasmus reagieren(der Schw„mm, ¿e ≈ Gegenstand aus weichem
Material zum Putzen und Reinigen, der große Mengen Wasser speichern kann)
(aufsaugen hier: komplett hineinziehen)
der Vizedirektor, -en ≈ zweiter Direktor
st¡cken h“nter der Grund sein für
betreiben hier: machen
lösen hier: trennen
das Austausch- Programm, das Schülern/programm, -e Studenten die Möglichkeit
gibt, im Ausland zu lernen
der Motor, Motoren hier: ≈ Kraft, um eine Situa -tion zu ändern und/oder zuverbessern
die Generalsekre- hier: Managerin tärin, -nender W¡ttbewerb, -e eine Art Kampf, um den
Besten zu finden
das Stip¡ndium, hier: finanzielle Unterstüt-Stip¡ndien zung durch eine Organisa -
tion
der Einstieg hier: Möglichkeit, in denArbeitsmarkt hineinzukom-men
faszinierend so, dass man enthusiastischwird
bereits schon
beneiden hier: auch gerne etwashaben wollen, was anderehaben
die R¡ttungsmaß- Handlung, um eine Rettungnahme, -n zu erreichen
s¡tzen auf ... hier: auf den richtigen Effektvon ... vertrauen
die Maßnahme, -n Handlung, um ein bestimm-tes Ziel zu erreichen
Deutsch-französische Institutionen
In diesen Häusern wird die deutsch-
französische Freundschaft besonders
gepflegt: Im Zuge der Annäherung zwi-
schen beiden Ländern entstanden eine
Menge bilaterale Einrichtungen. Man-
che von ihnen stammen aus der Zeit vor
dem Elysée-Vertrag. Die älteste dieser
Institutionen ist das Deutsch-Französi-
sche Institut (DFI) in Ludwigsburg bei
Stuttgart. Seit 1948 gibt es das For-
schungs- und Dokumentationszentrum,
an dem sich Wissenschaftler mit Frank-
reich und den deutsch-französischen
Beziehungen beschäftigen.
Die Deutsch-Französische Handels-
kammer mit Sitz in Paris existiert seit
1955. Sie hilft Firmen, sich auf dem
Markt im anderen Land zu etablieren.
Außerdem bietet sie Aus- und Weiterbil-
dungen an und vermittelt Arbeitsplätze.
Der Fernsehsender Arte, den der
damalige Bundeskanzler Helmut Kohl
und Präsident François Mitterrand 1990
ins Leben riefen, ist heute in ganz
Europa bekannt. Sein Ziel ist es, die
Verständigung durch Kulturprogramme
zu fördern (siehe Deutsch perfekt5/2012).
Seit 1997 finanziert die Deutsch-
Französische Hochschule (DFH) mit Sitz
in Saarbrücken Austauschprogramme
und binationale Studiengänge an ande-
ren Universitäten. Die Hochschule ist
ein virtueller Verbund, der aber selbst
keine Ausbildungen anbietet.
“m Zuge in Verbindung mitdie [nnäherung, hier: Versuch, positiven -en Kontakt zu bekommenst„mmen hier: seindie H„ndels- Organisation für diekammer, -n wirtschaftlichen Interes -
sen von Firmender S“tz, -e hier: Ort, an dem eine
Organisation oder Firmaist
s“ch etablieren hier: eine sichere Posi -tion finden
verm“tteln helfen, etwas zu bekom-men
“ns Leben rufen gründen, starten
die Verstændigung von: sich verständigen =hier: miteinander spre-chen und sich verstehen
fœrdern (finanziell) unterstützen
das Austausch- hier: Programm, das programm, -e Studenten die Möglich -
keit gibt, an einer Uni -ver sität im Ausland zustudieren
der Studiengang, Ausbildung, die man an¿e der Universität in einem
bestimmten Fach macht
der Verb¢nd, -e/¿e ≈ Verbindung mehrererOrganisationen
Diesen Text können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com
) Audio ) Lesen & HörenU
48-51_Deutsch-Franzoesisch_0113.qxd 27.11.12 12:15 Seite 50
51perfektDEUTSCH1/13
FOTO
: PICTUR
E ALLIA
NCE/D
PA
Oft dominieren noch immer Vorurteile das
Verhältnis. Der Franzose gilt als kreativer und
chaotischer Genießer, der Deutsche wirkt dis-
zipliniert, pünktlich und langweilig. Franzo-
sen trinken Wein und essen Baguette, Deut-
sche mögen Bier und Bratwurst. Auch junge
Leute denken noch so.
Deutschstunde. Die Schüler der Gesamt-
schule Les Mailheuls im südfranzösischen
Coursan laufen in einen kargen Raum im
ersten Stock. An der Wand hängen Glücks-
schweinchen aus Papier, auf einem Plakat
steht in großen Buchstaben: „Deutschland ist
super!“ Thema der Stunde: Was halten die
Schüler von ihren Nachbarn auf der anderen
Seite des Rheins? „Die Deutschen wirken
distanziert und etwas unhöflich“, findet die
14-jährige Julie Montagne. „Sie arbeiten
mehr und sind strenger“, sagt ihr gleichaltri-
ger Klassenkamerad Romain Boquet.
Das französische Meinungsforschungsin-
stitut IFOP hat vor einem Jahr 1005 Landsleu-
te nach ihrem Bild von Deutschland befragt.
Rund 20 Prozent der Franzosen halten die
Deutschen für „ernsthaft und streng“. Rund
30 Prozent der jungen Deutschen verbinden
mit Frankreich vor allem Lebenskunst und
Tourismus. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Umfrage des deutsch-französischen Jugend-
werkes unter 1500 jungen Deutschen und
Franzosen.
Die 53-jährige Kölnerin Marianne Tennes-
sel, die seit 1983 in Südfrankreich lebt und als
Psychologin tätig ist, kennt die Unterschiede
zwischen den beiden Kulturen sehr gut. „Hier
beschwert sich niemand, wenn man bei Rot
über die Ampel geht“, hat sie beobachtet. Sie
musste sich aber daran gewöhnen, dass
Freundschaften in Frankreich zu Anfang oft
oberflächlicher sind als in Deutschland.
„Ich finde es sehr komisch, dass ich in
Deutschland Steuer an die Kirche zahlen
muss“, sagt Ludivine Gragy. In Frankreich gibt
es eine solche Steuer nicht, da dort Kirche
und Staat streng getrennt sind. Aus dem glei-
chen Grund ist Religionsunterricht an Schu-
len verboten. Deutschland ist ein föderalisti-
scher Staat, die „grande nation“ aber ein
Zentralstaat: Alle wichtigen Entscheidungen
werden in Paris getroffen.
Tatsache ist: Wer im jeweils anderen Land
leben will, der muss sich anpassen. In Frank-
reich legt man Wert auf
Hierarchie, mit Tages-
ordnungen und Termi-
nen nimmt man es
nicht so genau. Deut-
sche Arbeitgeber ver-
langen Pünktlichkeit
und schnelle Resultate.
Deutsche und Fran-
zosen sprechen nicht
immer dieselbe Spra-
che, aber viele wollen
die Sprache des ande-
ren lernen. In Deutsch-
land tun das mehr als eineinhalb Millionen
Schüler, trotz der komplizierten französischen
Grammatik. Deutsch ist in Frankreich, wo
viele Schüler drei moderne Fremdsprachen
wählen, weniger beliebt als zum Beispiel
Spanisch. Zurzeit lernen rund 852 000 junge
Franzosen die Sprache des Nachbarn im
Osten. Aber Lehrerin Géraldine Caillot merkt,
dass das Interesse an Deutsch wieder steigt.
Im krisengeschüttelten Europa rechnen
sich junge Leute mit Deutschkenntnissen
bessere Chancen aus. „Dieses Argument
überzeugt vor allem die Eltern“, stellt Caillot
fest. Im Jahr 2011 hat Deutschland Waren im
Wert von 101 Milliarden Euro nach Frankreich
exportiert, so viel wie kein anderes Land.
Auch geht es Deutschland in der Krise viel
besser als seinem Nachbarn. Die deutsche
Wirtschaft ist 2012 um etwa ein Prozent
gewachsen, die französische stagnierte.
„Mein Vater hat gesagt, dass Deutsch mir
Türen öffnen könnte; dass sich ein Arbeitge-
ber eher für mich als für einen anderen Kan-
didaten entscheiden würde, wenn ich einen
Abschluss darin habe“, sagt der blonde An -
thony Zamo aus der Deutschklasse. „Natürlich
ist Deutsch schwieriger als Englisch. Die Wör-
ter sind länger“, gibt die 14-jährige Camille
Alguier zu, „aber es ist auch interessanter als
Spanisch.“
Zum 50. Jahrestag des Elysée-Vertrags las-
sen die Schüler der Gesamtschule draußen
Ballons in den Farben beider Länder steigen.
Inzwischen haben sich auch Angela Merkel
und François Hollande aneinander gewöhnt.
In Reims haben sie sich den traditionellen
französischen Kuss auf beide Wangen gege-
ben. <
der Genießer, - Person, die gutes Essen undTrinken liebt
k„rg hier: einfach, funktional
str¡ng hier: sehr genau und diszi -pliniert
gleichaltrig im gleichen Alter
der L„ndsmann, Person, die aus demselben L„ndsleute Land kommt
das B“ld, -er hier: ≈ Meinung, Idee
befragen Fragen stellen zu einembestimmten Thema
¡rnsthaft mit ernstem Charakter
verb“nden m“t hier: bei etwas denken an;assozieren mit
tätig sein arbeiten
oberflächlich hier: ohne tiefe Gefühle undInteresse an intensivenKontakten
str¡ng hier: sehr genau
eine Entscheidung entscheidentr¡ffen
jeweils hier: ≈ passend zur Natio -nalität
s“ch „npassen hier: sich integrieren
Wert legen auf für wichtig halten
die Tagesord- Programm für eine nung, -en Besprechung / ein Meeting
¡s n“cht so genau hier: sich nicht so stark an …nehmen m“t orientieren
krisengeschüttelt so, dass man in einer hefti-gen wirtschaftlichen und/oder politischen Krise ist
s“ch ausrechnen hier: rechnen mit, erwarten
eher hier: ≈ wahrscheinlich lieber
der [bschluss, ¿e hier: Prüfung/Zeugnis amEnde der Schulzeit
zugeben hier: ehrlich sagen
der Ballon, -s ≈ Ball mit dünner Haut ausfranz. elastischem Material, der mit
Luft gefüllt ist
die W„nge, -n Gesichtsteil rechts und linksvon Nase und Mund
Politische Partner aus zwei Parteien
Bundeskanzlerin Angela Merkel undPräsident François Hollande
48-51_Deutsch-Franzoesisch_0113.qxd 27.11.12 12:15 Seite 51
perfektDEUTSCH 1/13
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
M I T T E L
Um 20.34 Uhr ist er weg: Erich Honecker,
der 18 Jahre lang der mächtigste Mann
in Ostdeutschland war, als Chef von Partei
und Staat der Deutschen Demokratischen
Republik (DDR). An diesem 13. Januar 1993
verlässt er Deutschland für immer. Erst
fliegt er nach Frankfurt am Main, dann
über Brasilien nach Chile. Dort warten 150
Menschen auf ihn. Seine Frau Margot und
andere Anhänger begrüßen ihn am Flug-
hafen wie einen Staatsgast, mit Fahnen
der DDR.
Die DDR gibt es offiziell aber gar nicht
mehr. Am 3. Oktober 1990 wurde aus Ost-
und Westdeutschland wieder ein Land.
Honecker war da schon nicht mehr der
oberste Mann in Ostberlin. Ihn haben die
anderen Mächtigen der DDR schon im
Herbst 1989 abgewählt, kurz vor der Öff-
nung der deutsch-deutschen Grenze.
Der 13. Januar 1993 ist für Honecker
trotzdem ein guter Tag. Es ist ein Tag des
Sieges. Bis zum Mittag hat er im Gefäng-
nis in Berlin-Moabit gesessen. Die Justiz
hatte dem 80-Jährigen und mehreren
anderen DDR-Politikern den Prozess
gemacht: wegen der mindestens 136 Men-
schen, die an der früheren Grenze zwi-
schen den beiden deutschen Staaten
getötet wurden. Jetzt ist er ein freier
Mann. Frei, weil er zu krank ist für einen
Prozess und für das Gefängnis.
Lange Zeit hatte Honecker gegen einen
Prozess gekämpft. Er glaubt, dass er
unschuldig ist und dass die Regierung
der Bundesrepublik nur Rache will. „Ich
hätte das mit Kohl nicht gemacht“,
schreibt der Ex-Staatschef im Gefängnis
– er hätte den westdeutschen Bundes-
kanzler nicht ins Gefängnis gesteckt,
wenn sein System gewonnen hätte. „So
schlimm sind nicht einmal die Faschi-
sten mit mir umgegangen“, beschwert er
sich bei einem seiner Anwälte. Während
der Zeit des Nationalsozialismus saß
Honecker schon einmal fast zehn Jahre
lang im Gefängnis – nur, weil er Kommu-
nist war.
≤
52
DIE NUMMER EINS GEHT18 Jahre lang war er der wichtigste Politiker der Deutschen Demokratischen Republik.
Nach dem Ende der Parteidiktatur verlässt Erich Honecker vor 20 Jahren Deutschland für
immer – ohne eine Strafe für die Toten an der deutsch-deutschen Grenze zu bekommen.
52-53_BusG_0113 27.11.12 12:16 Seite 52
perfektDEUTSCH 531/13
Im Gefängnis sitzt er nun seit Ende
Juli 1992. Im März 1991 war Honecker vor
der Justiz nach Moskau geflohen, wo er
in der Botschaft von Chile wohnte. Aber
Chile und auch Russland wollten kei-
nen Streit mit Deutschland. Deshalb
musste der deutsche Botschaftsgast
zurück in die Heimat, direkt ins
Gefängnis und vor Gericht.
Darüber wird gestritten – vor und
während des Prozesses. Honecker ist
sehr krank. Er hat einen Tumor. Seine
drei Anwälte sehen darin eine Chance,
den Prozess zu beenden. Deshalb hört
die ganze Welt von den Details der
Krankheit. Das sei ohne Würde, finden
auch viele westdeutsche Journalisten.
Die Zeit schreibt von einem „Schau-
spiel“ ohne Würde. Der Spiegel nennt
den Prozess „ein Experiment“. Es gehe
weniger um die Toten an der Mauer als
um „die moralische und politische
Schuld eines Staatsmannes“. Denn für
die Bundesrepublik Deutschland und
auch für viele Juristen war die DDR ein
Staat ohne Menschenrechte.
Das Experiment scheitert. Nach
einem Prozess, den viele einen „Schau-
prozess“ nennen. Honecker selbst sagt
schon zu Beginn im November, dass er
am Ende des Prozesses nicht mehr leben
werde. Weil auch Gutachter erklären,
dass Honecker bald sterben wird, wird
der Prozess wirklich beendet. Honecker
bleibt danach noch eineinhalb Jahre
am Leben. Mit 81 Jahren stirbt er in San-
tiago de Chile, am 29. Mai 1994.
Zu der Trauerfeier kommen viele
chilenische Kommunisten, mit roten
Nelken und Plakaten. Darauf steht:
„Für immer, Kamerad Honecker“.
Über dem Sarg liegt eine Fahne der
DDR. Der Ex-Parteichef stirbt, ohne
dass ihm seine Politik leidtut. Ehefrau
Margot lebt bis heute in Chile. 2012
publiziert sie sein Tagebuch aus der
Zeit im Moabiter Gefängnis. Auch sie
findet seine Politik immer noch rich-
tig, sagt sie im Fernsehen – vor einer
DDR-Fahne. < KATJA RIEDEL
sei Konj. I von: seindie W•rde hier: ≈ Instinkt, wann etwas privat bleiben
soll; Diskretiondas Schauspiel, -e hier: Szene, der man zusieht]s gehe ¢m … Konj. I von: Es geht um … = Das Thema /
Der Inhalt ist …die Mauer hier: Teil der Grenze zwischen Ost- und
Westdeutschland, die von 1961 – 1989 mit-ten durch Berlin ging
die Sch¢ld Verantwortung für etwas Böses, Unmora li -sches oder Verbotenes
der Staatsmann, wichtiger Politiker¿erdie M¡nschen- garantierte Möglichkeiten eines Indivi-rechte Pl. duums, z. B. Freiheit, freie Meinungscheitern hier: nicht funktionierender Schauprozess, öffentlicher Prozess, mit dem man Propa--e ganda machen willw¡rde Konj. I von: werdender Gutachter, - Experte, der nach genauer Untersuchung
seine Ergebnisse in einen Bericht schreibtdie Trauerfeier, -n Zeremonie für einen Totendie N¡lke, -n Blumenartder Kamerad, -en hier: Mann, mit dem man in derselben
Partei Mitglied warder S„rg, ¿e großer, langer Kasten, in den ein Toter
gelegt wirddas Tagebuch, ¿er Buch oder Heft, in das man jeden Tag
schreibt, was man denkt oder was passiertist
verl„ssen weggehen und nicht mehr zurückkommenmæchtig mit (viel) politischer Kontrolleder [nhänger, - Person, die die Interessen einer Partei,
Organisation oder Person unterstütztder Staatsgast, ¿e Regierungsmitglied einer anderen Nation,
das zu Gast istdie Fahne, -n großes Stück Stoff in speziellen Farben als
Symbol für eine Nation oder einen Verein„bwählen hier: so wählen, dass ein Politiker seine
Position verliertder Sieg, -e Gewinnendas Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlossen
werdentöten totmachen¢nschuldig ohne schuld zu seindie R„che Aktion, mit der man jemandem eine Strafe
gibt, weil er einem selbst oder einemFreund etwas Böses getan hat
hætte … gem„cht Konj. II der Vergangenheit von: machen]x- hier: früherehætte … gest¡ckt Konj. II der Vergangenheit von: stecken =
hier: jemanden an einen Platz bringen,wo er bleiben muss
… gew¶nnen hætte Konj. II der Vergangenheit von: gewinnen¢mgehen m“t hier: sprechen mit; ≈ reagieren aufder [nwalt, ¿e Person, die jemanden bei einem Streit
berät und für dessen Interessen kämpftfliehen weglaufen, weggehendas Ger“cht, -e hier: öffentliche Institution: Dort wird ent-
schieden, ob sich jemand nicht an denRegeln des Staates orientiert hat.
WAS IM JANUAR NOCH PASSIERTE …
Ende Januar 1983
In La Paz (Bolivien) wird Klaus Barbie festgenommen und nach Frankreich gebracht. Dort, aber
auch in anderen Ländern, hat Barbie im Zweiten Weltkrieg schwere Verbrechen begangen. Er
ist als „Schlächter von Lyon“ bekannt. Mindestens 843 Menschen hat er deportieren lassen,
heißt es bei dem Prozess, Juden und Mitglieder der Widerstandsgruppe Résistance. 1951 war
er nach Bolivien gegangen. Dort wird er schnell zum Berater der Regierung. Seine Verbrechen
findet er richtig, sagt er noch 1974. Er stirbt 1991 in einem Gefängnis in Lyon.
Am 18. Januar 1993
Das deutsche Nachrichtenmagazin – fast 50 Jahre lang ist das ganz klar Der Spiegel. Anfang der
90er-Jahre hat das wöchentlich erscheinende Magazin so viele Leser wie noch nie: Mehr als eine
Million Exemplare verkaufen die Hamburger 1990 von einer Nummer. Wenig später bekommen sie
Konkurrenz aus der Medienmetropole am anderen Ende Deutschlands: Focus erscheint zumersten Mal. Die Zeitschrift aus München ist nicht so politisch, konservativer und wird berühmt für
ihre oft kurzen Texte und durch den Slogan „Fakten, Fakten, Fakten“. Es ist nicht der erste Ver-
such, ein zweites Nachrichtenmagazin in Deutschland zu etablieren. Aber anders als viele Exper-
ten am Anfang meinen, haben die Münchener damit zum ersten Mal Erfolg.
30 J
AH
REN
20 J
AH
REN
VOR
FOTO
: ULLSTEIN
BILD
/FALKO
SIEWER
T
f¡stnehmen fangen und ins Gefängnis brin-gen
(das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminellegeschlossen werden)
schwer hier: sehr schlimmdas Verbr¡chen, - kriminelles Tunbegehen machen; tunder Schlæchter, - Mann, der Tiere wegen ihres
Fleisches totmacht und dasFleisch verkauft; hier:Mann, der viele Menschen tot-gemacht hat
heißt ¡s so wird berichtetder Jude, -n Person, deren Religion die
Thora als Basis hat
die Widerstands- Gruppe, die gegen eine gruppe, -n diktatorische Regierung kämpft
das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellen Nach-magazin, -e richten
erscheinen hier: publiziert werden
die N¢mmer, -n hier: Heft; Exemplar
die Konkurr¡nz Situation, dass eine andereFirma ein gleiches Produktanbietet
das/der F„kt, -en Sache, die Wirklichkeit ist; hier auch: Information
etablieren hier: bekannt machen undeinen sicheren Platz im Verkaufgeben
52-53_BusG_0113 27.11.12 12:16 Seite 53
54 perfektDEUTSCH 1/13
MEIN TAG
L E I C H T
7.30 Uhr Mein
Dienst beginnt um 8
Uhr, aber ich komme
ein biss chen früher.
Wenn um kurz vor 8
Uhr ein Einsatz ist,
kann ich den schon
machen – und nicht
mein Kollege, der seit
24 Stunden im Dienst
ist.
8 Uhr Jetzt heißt es
Antreten. Der Zugfüh-
rer informiert über
eine große Baustelle
in der Stadt. Dort können wir bei einem
Notfall nicht fahren. Außerdem gibt es
Filmarbeiten im Zentrum von Mülheim,
deshalb sind Straßen gesperrt.
8.15 Uhr Jeden Tag kontrollieren wir die
Ausrüstung. Ist der Handy-Akku voll?
Funktioniert das Funkgerät? Wenn kein
Einsatz kommt, gehe ich in mein Büro. Ich
arbeite zu 50 Prozent im Einsatzdienst und
zu 50 Prozent im Sachgebietsdienst. Mein
Sektor ist der präventive Brandschutz. Ich
kontrolliere die Baupläne für neue Gebäu-
de. Zum Beispiel, ob die Ausgänge groß
genug sind. Auch alte Gebäude kontrollie-
re ich. Ich habe Architektur studiert und
war schon als Studentin bei der Freiwilli-
gen Feuerwehr.
9.30 Uhr Nachdem ich die Post und
meine E-Mails gelesen habe, konzentriere
ich mich auf aktuelle Baupläne. Ein Kin-
dergarten wird gebaut, und auch die
Arbeiten an der Hochschule Ruhr West sind
noch nicht fertig.
11 Uhr Der Pieper geht los. Wir haben
einen Einsatz. Jetzt muss es schnell gehen.
Auf dem Weg zu dem Feuer erfahre ich
Details. Es ist eine Wohnung. Man sieht
Feuer durch das Fenster. Sind noch Men-
schen in der Wohnung? Das kann niemand
sagen.
EIN TAG MIT TANJA DITTMAR ALTER: 39 JahreBERUF: FeuerwehrfrauWOHNORT: Mülheim an der Ruhr
(Nordrhein-Westfalen)
19 Uhr Jetzt bin ich im Bereitschafts-
dienst. Im Aufenthaltsraum sitze ich mit
meinen Kollegen. „Läuft etwas im Fernse-
hen?“ Darüber streiten wir manchmal. Der
eine will Fußball sehen, der andere einen
Film. Aber wenn etwas Gutes läuft, geht
sicher gleich der Pieper los.
22 Uhr Ich gehe in den Ruheraum. Viel-
leicht kann ich etwas schlafen bis zum
nächsten Einsatz. Meinen Pieper habe ich
immer dabei. Um 8 Uhr werde ich
abgelöst, dann habe ich einen Tag frei.
Darauf freue ich mich. <
der Dienst Arbeits(zeit)der Einsatz, ¿e hier: Fahren der Feuerwehr zu einem
NotfallJ¡tzt heißt ¡s ... Jetzt kommt das Kommando …„ntreten hier: alle zusammenkommen der Zugführer, - hier: Chef einer kleinen Gruppe
Feuerwehrleutedie Baustelle, -n Ort: Dort wird gebaut.(bauen z. B. Häuser, Straßen oder Brücken
machen)gesp¡rrt ≈ geschlossen: Dort kann man zurzeit
nicht fahren.die Ausrüstung, -en hier: Dinge: Man braucht sie für den
Notfall.der [kku, -s kurz für: Akkumulator = Batteriedas F¢nkgerät, -e Gerät: Man kann damit Informationen
über Radiokommunikation senden.der S„chgebiets- ≈ Arbeitszeit für einen speziellen dienst Sektorder Br„ndschutz ≈ Geräte oder Konstruktionen: Sie sollen
helfen, dass es kein Feuer gibt oderdass es nicht größer werden kann.
das Gebäude, - Hausdie Hochschule, -n ≈ Universitätder Pieper, - Gerät für Alarmsignalelosgehen hier: beginnen, Alarmsignale zu sendenerfahren hier: eine Information bekommendie W„sserversor- von: mit Wasser versorgen = Wassergung bekommenlœschen ≈ mit Wasser ausmachender T„nk, -s großer Behälter für Wasser, Benzin …(der Behælter, - z. B. Dose, Flasche, Container)das Lœschfahr- Feuerwehrautozeug, -eerk¢nden hier: durch Fragen oder Suchen findenaufbrechen hier: mit Geräten öffnen]s br¡nnt. ≈ Da ist Feuer.die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit
einem Streichholz anmacht, gibt esLicht.
die W„che, -n hier: Feuerwehrstationdie Laufstrecke, -n Weg fürs Lauftrainingdas }nwetter, - sehr schlechtes Wetter, meistens mit
sehr starkem Wind und Regenr¡tten in einer gefährlichen Situation helfender Bereitschafts- hier: Arbeitszeit nachts, an dienst, -e Wochenenden und Feiertagenlaufen hier: gezeigt werden„bgelöst werden hier: Feierabend haben, weil ein
Arbeitskollege weitermacht
FOTO
: THO
MA
S PFLAU
M/VISU
M FO
TO
11.15 Uhr Jetzt orga-
nisiert ein Teil meiner
Kollegen die Was ser -
versorgung. Dafür brau -
chen sie einen Hydran-
ten. Ein anderer Teil hat
schon Wasser. Sie kön-
nen sofort mit dem
Löschen beginnen –
dafür bringen wir Was-
ser im Tank des Lösch-
fahrzeugs mit. Als Ein-
satzchefin muss ich er -
kunden: Ist ein Nachbar
da? Hat jemand noch
mehr Informationen? Sind Menschen in
der Wohnung? Wie wird das Haus mit
Energie versorgt? Mit Gas? Wo ist das Kin-
derzimmer? Feuerlöschen ist Teamarbeit.
Meine Kollegen brechen die Tür auf, die
Wohnung ist voll mit Rauch, im Wohnzim-
mer brennt es. Jemand hat eine Kerze ver-
gessen. Aber verletzt ist niemand.
13 Uhr Zeit, zurück zur Wache zu fahren
und auf den nächsten Einsatz zu warten.
Im Fernsehen spielen die Feuerwehrleute
dann Karten. Die Realität ist anders: Ich
arbeite wieder im Büro, meine Kollegen in
den Werkstätten.
14 Uhr In unserer Wache trainieren die
Feuerwehrleute. Ich nehme auch an der
Ausbildung teil – man lernt immer etwas.
17 Uhr Feuerwehrleute müssen sportlich
sein. Wir haben einen Raum mit Fitness-
geräten und eine Laufstrecke rund um
unser Haus. Laufen macht mir großen
Spaß.
18 Uhr Ich bin auf dem Weg zu einem
Unfall auf der Autobahn. Die Feuerwehr
hilft auch bei Unfällen, Unwettern oder
wenn ein Tier in Not ist. Jetzt müssen wir
einen Mann aus einem Auto retten. Man
kann die Tür nicht mehr öffnen. Wir
schneiden ihn aus dem Auto heraus. Dann
kümmert sich der Notarzt um ihn.
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58
der Literaturbetrieb ≈ alle Personen, die imBereich Literatur arbeiten
die Literaturpäpstin, Frau, die einen sehr-nen großen Effekt auf das
Literaturinteresse vielerMenschen hat
die Vorleserin, -nen hier: Frau, die vor einemPublikum liest
bezeichnen nennenleicht zugänglich hier: ≈ für jeden leicht zu
verstehender Sch¢nd etwas künstlerisch
Wertloseslæstern böse über jemanden
sprechender Feuilletonist, Person, die für den -en franz. Kulturteil einer Zeitung
schreibt
Mit Ihrer Fernsehsendung „Lesen!“ haben
Sie ein Millionenpublikum erreicht und
sind wegen Ihres großen Erfolges als „eine
der mächtigsten Frauen des deutschen
Literaturbetriebs“, „Literaturpäpstin“ und
„Vorleserin der Nation“ bezeichnet wor-
den. Wie sehen Sie sich?
Das Wort „Literaturpäpstin“ mag ich nicht. Ich woll-
te immer Menschen erreichen wie zum Beispiel die
Kassiererin von dem Laden, in dem ich immer einkau-
fe. Solchen Menschen, die sich ein wenig vor der Lite-
ratur fürchten, wollte ich die Angst nehmen und Lust
auf Literatur machen. Ich sage: Habt keine Angst! Es
gibt auf dem Markt auch leicht zugängliche, lesbare
Literatur, die keine Weltliteratur ist, aber trotzdem
kein Schund. Also empfehle ich im Fernsehen Bücher,
die ich selbst gern gelesen habe. Zum Beispiel sage
ich: Wenn ihr gerade Stress in der Ehe habt, ist hier
ein interessantes Buch zum Thema, lest das mal! Das
könnte euch helfen.
Da lästern dann aber die Feuilletonisten,
bei Ihnen gebe es „Literaturkritik nach
dem Apothekenprinzip“!
Die sind einfach nur doof! Ich habe nie Literaturkri-
tik im Fernsehen gemacht – nie, nie, nie! Ich habe
„LUST AUF LITERATURMACHEN“
perfektDEUTSCH 1/13
Sie will die Menschen zum Lesen bringen. ELKE HEIDENREICH hat nicht nur
mit eigenen Büchern Erfolg, sie ist auch eine der einflussreichsten deutschen Lite-
raturkritikerinnen. MARCEL BURKHARDT hat sie erklärt, wie sie zu ihren
literarischen Empfehlungen kommt.
58-59_Interview_0113 27.11.12 12:27 Seite 58
perfektDEUTSCH1/13
Literaturkritik gemacht im Spiegel, in der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung, und ich habe eine Literaturkri-
tik-Kolumne in der Literarischen Welt. Im Fernsehen
habe ich den Leuten nur Rat gegeben – wie eine Apo-
thekerin, ja. (lacht)
Ihre Sendung „Lesen!“ ist nach einem Streit
mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen ein-
gestellt worden. Viele Menschen finden das
sehr schade. Gibt es eine Chance auf eine
neue, große Leseshow mit Ihnen?
Im deutschen Fernsehen sehe ich da keine Chance,
aber ich bin als Kritikerin in den „Literaturclub“ im
Schweizer Fernsehen SF1 zurückgekehrt. Wir reden
einmal im Monat über Bücher. Die Sendung wird auf
3sat sonntagmorgens in Deutschland wiederholt.
Sie sind bekannt wie keine zweite deutsche
Literaturkritikerin. Fragen eigentlich auch
die Leute auf der Straße nach Literatur-
tipps?
In Köln, wo ich lebe, kommen schon immer mal
Leute. Früher haben auch manche gemeckert, wenn
ihnen ein Buch, das ich empfohlen habe, nicht gefal-
len hat. Dann habe ich gesagt: „Dann legen Sie es weg,
oder verschenken Sie es – irgendjemandem wird es
schon gefallen!“ (lacht)
Ich habe immer Skrupel, Bücher wegzule-
gen, die mir nicht gefallen …
Das dürfen Sie aber! Ich mache das auch immer. Wenn
ich nach 60 Seiten, also nach etwa einer Stunde, noch
nicht drin bin in der Geschichte, dann hat das Buch
keine Chance mehr!
In einem Interview mit Ihnen habe ich
gelesen, wie Sie mit den berühmten deut-
schen Schriftstellern Günter Grass und Mar-
tin Walser abgerechnet haben. Die beiden
produzierten „fürchterliche Altherrenlite-
ratur“ …
Nein, so generell habe ich das nicht gesagt. Ich habe
mich explizit auf Grass’ Liebeslyrik und Walsers Buch
Angstblüte bezogen. Grass hat da Sachen geschrieben,
die mit Liebe nichts zu tun haben. Das sind nur Alther-
ren-Fantasien, die nicht unbedingt literarisch sind. Ich
finde auch seine politischen Gedichte, die er im
Moment schreibt, nicht literarisch. Ich sehe da einen
großen intellektuellen Abstieg bei diesem Mann. Und
Walser beschreibt in Angstblüte, wie ein Mann durch
die Fußgängerzone geht und sieht, wie den Frauen das
Höschen feucht wird vor Lust, wenn sie ihn sehen. Ich
finde, das ist schmierige Altherrenliteratur – so etwas
will ich nicht lesen. Beide haben aber zuvor großarti-
ge Sachen geschrieben und sind im Kanon der deut-
schen Literatur wichtige Männer.
Der Literaturbetrieb giert Saison für Saison
nach frischen, jungen Autorengesichtern.
Wer ist Ihr Favorit unter den Jungen?
Ob der Autor 30 ist oder 80, ist mir wurst! Ob er
deutsch ist, amerikanisch oder japanisch, ist mir auch
wurst. Ich schaue, ob mich das Thema interessiert,
dann lese ich los. Ich denke nicht: Heute mal ein jun-
ger Deutscher, morgen ein alter Japaner oder so.
Haben Sie heute noch Autoren, zu denen
Sie aufsehen?
Richard Ford ist einer meiner Helden! Ich wünsche
mir immer, dass er den Nobelpreis kriegt. Aber die
warten ja immer, bis der Autor schon fast tot ist. (lacht)
Es gibt ganz viele Autoren, zu denen ich aufsehe, und
es gibt immer wieder Überraschungen. Das ist wie in
einer großen Liebesgeschichte!
Wie gelingt Ihnen eigentlich der Spagat
zwischen Ihren Aufgaben als Literaturkri-
tikerin und Schriftstellerin?
Ich empfinde das gar nicht als Spagat. Als Autorin
habe ich keinen Ehrgeiz, in die Geschichte einzuge-
hen. Ich habe nur einen missionarischen Ehrgeiz,
Leute zum Lesen zu bringen! Wenn ich selbst eine
gute Geschichte habe, setze ich mich hin und schrei-
be, fertig. Da schreibt dann aber nicht die Kritikerin,
da schreibt die Elke. <
DIE LITERATURMISSIONARIN
FOTO
: PICTUR
E ALLIA
NCE/D
PA
Die Literaturkritikerin und Schriftstelle-
rin (Kolonien der Liebe) wurde mit ihren
kabarettistischen Auftritten als „Else
Stratmann“ berühmt. Für ihre Arbeit im
deutschen Fernsehen erhielt sie viele
Auszeichnungen, darunter den Adolf-
Grimme-Preis und einen Bambi für die
Sendung „Lesen!“. Dank ihrer klaren
Sprache, Spontaneität und Emotiona-
lität erlangte sie große Popularität bei
Lesern und Fernsehpublikum. In der
Elke-Heidenreich-Edition gibt die 69-
jährige Kölnerin Bücher heraus, die sich
mit den Themen Musik und Literatur
beschäftigen.
kabarett“stisch so, dass man Politiker undaktuelle Ereignisse auf lusti-ge Art kommentiert und kri-tisiert
der Auftritt, -e hier: Situation, in der manvor Publikum spricht
die Auszeich- hier: Preisnung, -end„nk wegen
erl„ngen erreichen
herausgeben hier: publizieren
INTERVIEW
59
S C H W E R
großartig toll, wunderbar
gieren nach unbedingt haben wollen
... “st mir w¢rst! … ist mir egal!
aufsehen hier: besonders lieben, tollfinden
der H¡ld, -en Mann, der ohne Angstgefährliche Aufgaben löst;hier: extrem guter Autor
der Spagat, -e Ballettübung, bei der manbeide Beine so weit öffnet,dass sie wie eine Linie sind;hier: extrem schwierigeAufgabe
empf“nden hier: finden
der Ehrgeiz sehr starker Wunsch nachErfolg
“n die Gesch“chte historisch wichtig werdeneingehenbr“ngen zu hier: motivieren zu
einstellen hier: nicht mehr produzieren
zur•ckkehren zurückkommen
m¡ckern hier: sagen, dass man unzufrieden ist
versch¡nken als Geschenk geben
der Skrupel, - Zweifel, ob eine Aktion (moralisch) richtigist
„brechnen hier: ≈ mit Kritik strafen
f•rchterlich schrecklich
die Alth¡rren- gemeint ist: Literatur, in der es für Frauenliteratur unangenehme, sexuelle Fantasien von
(älteren) Männern gibt
gener¡ll allgemein
n“chts zu tun hier: nicht zum Thema habenhaben m“tder [bstieg hier: Prozess, bei dem die Intellektualität
immer weniger wird
das Höschen, - hier: Damenunterhose
schmierig hier: unmoralisch, schmutzig
58-59_Interview_0113 27.11.12 12:27 Seite 59
60
DER BLICK VON INNEN
S C H W E R
aushalten hier: Unangenehmes akzep-tieren, wie es ist
vergeuden hier: nicht sinnvoll verwen-den
die Gardine, -n dünner Vorhang am Fensterbieder ≈ korrekt, konservativdas M¢ster, - Kombination von Formen,
Farben oder Zeichen, die sichwiederholt
die K„cke Exkrementenährstoffhaltig ≈ so, dass etwas alle Subs -
tan zen enthält, die Organis -men brauchen, um zu lebenund zu wachsen
Preußen früher einer der deutschenStaaten
vers¶rgen hier: Lebensmittel liefern ander Ertrag, ¿e bestimmte Menge von Pro -
duk ten, die in der Agrarwirt -schaft produziert wurden
riesig sehr großder [cker, ¿ Stück Land, auf dem ein
Bauer z. B. Kartoffeln pflanztdie Schnorrerei, -en von: schnorren = andere
oft um etwas bitten (z. B. Zi -ga retten, Geld ...) ohne dafüretwas zu geben
der Lænderfinanz- ≈ gesetzlich geregelte finan-ausgleich, -e zielle Kompensation zwischen
den Bundesländern: Die rei-cheren Bundesländer zahlenan die ärmeren Bundesländer.
SEBASTIAN GLUBRECHT
Der Autor ist 1976 in Han-
nover geboren und hat in
Berlin die Journalistenschu-
le absolviert. Vor seinem 30.
Ge burtstag ist Sebastian
Glubrecht nach München
gezogen. Seine ersten Monate in Bayern
verarbeitet er in dem Roman Na servus!
Wie ich lernte, die Bayern zu lieben. Glub-
recht hat bis heute weitere Bücher ge -
schrieben und arbeitet als Journalist.
absolvieren hier: abschließen, mit einerPrüfung beenden
ver„rbeiten hier: als Thema verwenden
N„ s¡rvus! ≈ Oje! südd., österr.
SEBASTIAN GLUBRECHT IST
EIN BERLINER IN MÜNCHENWegen des Jobs zieht der Autor von Berlin nach München.
Als Glubrecht in der bayerischen Hauptstadt ankommt, hat er sehr
viele Vorurteile mit im Gepäck. Wie soll er es dort nur aushalten?
Und woher soll er wissen, was die Buchstaben LV bedeuten?
perfektDEUTSCH 1/13
„Meine Damen und Herren, bitte legen Sie die
Sitzgurte wieder an und klappen Sie die Lehnen
hoch. In wenigen Minuten landen wir auf dem
Franz-Josef-Strauß-Flughafen von München.“
Franz-Josef-Strauß-Flughafen! Danke, keine weite-
ren Fragen.
Das Flugzeug wackelt, als es durch die Wol-
kendecke bricht. Die meisten Passagiere blicken
nicht einmal von ihren Notebooks oder der Finan-
cial Times auf. Meine Sitznachbarin, die in ihrem
Bürokostümchen aussieht
wie die „Sekre tärin“ aus
einem Pornofilm, klammert
sich an ihre braune Handta-
sche. Die blonden Haare hat
sie streng zurückgekämmt, auf ihrer Stupsnase
trägt sie eine Brille mit schwar zem Rahmen. Knall-
rot geschminkte Lippen stechen aus ihrem blassen
Gesicht hervor. Nicht uninteressant. Hoffentlich
ist sie haftpflichtversichert.
Ich lege meine Hand auf die Armlehne zwi-
schen uns. Sie soll sie ruhig ergreifen. Auf ihrer
braunen Handtasche stehen die Buchstaben LV in
übereinandergelegten Lettern. „Entschuldigen
Sie“, sage ich, um sie ein bisschen von ihrer Flug -
angst abzulenken. „Ich sehe gerade die Initialen
auf Ihrer Handtasche und frage mich, wofür die
wohl stehen – etwa für Lola Vanderbildt oder Livia
Vonderleyen?“
Ihr ängstlicher Blick weicht einem herablas-
senden Lächeln. „Das wissen Sie nicht? Das ist
doch das Muster von Louis Vuitton. In der Maxi-
milianstraße haben wir eine Dependance. Ich
arbeite da.“
Das Flugzeug rumst auf die Landebahn. Die
Frau hört schlagartig auf zu prahlen und greift
Von oben sieht Bayern aus wie eine 70er-
Jahre-Gardine: ein biederes Muster aus
Vierecken in Gelb, Grün und Kacke. Das
wirkt sehr nährstoffhaltig. Kein Wunder, dass die
bayerischen Bauern während des Ersten Weltkrie-
ges ganz Preußen versorgen konnten, mit den
Erträgen ihrer riesigen Äcker und der Milch ihrer
fetten braunen Kühe. Heute nennt man diese
Schnorrerei offiziell Länderfinanzausgleich. (…)
Vor vier Jahren plädierte eine Berliner Spaßpar-
tei bei den Kommunalwah-
len für einen offiziellen
Anschluss Berlins an Bay-
ern – zur Tilgung der
Senatsschulden. Ich hielt
das für eine lustige Idee und habe die Partei
gewählt. Aus Spaß. Ironie des Schicksals, dass ich
nun nach München ziehen muss.
Als engagierter Journalist habe ich weiterre-
cherchiert und noch mehr Fakten über Bayern
herausgesucht:
• Jeder zweite Einwohner des Freistaates ist
übergewichtig.
• Verheiratete Bayern neigen eher zu Fettleibig-
keit als ledige.
• Das unter Freigeistern verhasste Studienfach
Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist seit Jahren
das beliebteste Fach bei bayerischen Studen-
ten.
• Auf je tausend Bayern kamen zu Jahresbeginn
2006 durchschnittlich 603 Pkws.
• Mit einer Gesamtlänge von 86 000 Kilometern
könnte das bayerische Abwassernetz zweimal
die Erde umspannen.
So würde wenigstens die bayerische Jauche
etwas von der Welt sehen.
„Hier hat man keine Zeit zu vergeuden, hier wird Geld
verdient!“
60-61_Bvi_0113 27.11.12 12:28 Seite 60
61perfektDEUTSCH1/13
nach meiner Hand. Geht doch. Als sicher ist, dass
wir auf dem Boden bleiben werden, lässt sie mich
leider wieder los. ( …) Ganz geschäftsmäßig greift
sie in die Innentasche ihres Jacketts und überreicht
mir eine Visitenkarte wie zum Handkuss. Darauf
steht: Theresa Schlugt.
Kaum erlöschen die Anschnallgurtsymbole,
springt das Fräulein Schlugt auf, öffnet mit siche-
rem Griff die Gepäckablage und verschwindet mit
einer weiteren LV-Mustertasche zum Ausgang.
Genauso die Anzugträger mit ihren Krawatten und
Notebooktaschen. Hier hat man keine Zeit zu ver-
geuden, hier wird Geld verdient! Schließlich
nehme auch ich meinen Rucksack und verlasse
das Flugzeug. Zum ersten Mal in meinem Leben
betrete ich bayerischen Boden.
Der Flughafen sieht aus wie das Projekt einer
Designhochschule zum Thema „Airport der
Zukunft“. Im Vergleich dazu ist Berlin-Schönefeld
eine Hühnerfarm, Berlin-Tegel ein Busbahnhof und
Berlin-Tempelhof, na ja, so hat sich Adolf Hitler
eben die Zukunft vorgestellt. (…) Entgegen meinen
Erwartungen sehe ich nirgendwo Stacheldraht
oder Poli zisten mit Maschinengewehren, die uns
von hohen Türmen aus beobachten. Vor dem Aus-
gang wachen keine deutschen Schäferhunde. (…)
Am Ausgang der Gepäckhalle warten die übli-
chen Familien, Geschäftsmänner und sonstigen
Abholer. Etwas abseits steht sogar ein echter Bayer
in voller Tracht. Er sieht aus wie einem Bilderbuch
entsprungen: original mit Vollbart, Wanderschu -
hen, Kniestrümpfen, Lederhose und einer offenen
grünen Lodenjacke, die den stattlichen Bauch eher
betont als verhüllt. Sehr drollig. (…) Jetzt sehe ich,
dass er in der Hand eine Zigarette versteckt hält.
So ein Fuchs! Er nimmt einen tiefen Zug, drückt
die Kippe aus und hält ein Schild hoch. Darauf
steht ein Name. Mein Name. <
© 2007 R
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die [rmlehne, -n Teil seitlich an einem Sitz, aufdas man den Arm legen kann
ergreifen hier: nehmen und sehr festhalten
die L¡tter, -n (großer) Druckbuchstabe
„blenken v¶n nicht denken lassen an
stehen für hier: ≈ Symbol sein für
weichen hier: wechseln zu, sichändern zu
her„blassend so, dass man deutlich merkenlässt, dass man sich intelli-genter, reicher, besser oderschöner fühlt als jemandanderes
die Dependance, -n eines von mehreren Geschäf -franz. ten von einer Firma
r¢msen kräftig und mit Lärm aufetwas stoßen oder fallen
schlagartig ganz plötzlich, sehr schnell
prahlen ≈ sich wichtig machen
greifen nach nehmen
geschæftsmäßig hier: unpersönlich, kühl
überreichen (auf förmliche Art) geben
die Visitenkarte, -n kleine Karte, auf der z. B.Name, Adresse und Telefon -nummer stehen
der H„ndkuss, ¿e Grußritual, bei dem ein Mannleicht die Hand einer Frauküsst
erlœschen ausgehen; aufhören, an zusein
aufspringen schnell aufstehen
das Fräulein, - früher: ledige Frau
der Gr“ff, -e hier: ≈ Handbewegung
die Gepæckablage, hier: ≈ kleiner Schrank über -n dem Sitz, in den man sein
Gepäck legen kann
verschw“nden hier: weggehen und nichtmehr zu sehen sein
die Kraw„tte, -n langes Kleidungsstück fürMänner: Sie tragen es überdem Hemd um den Hals.
betreten hier: gehen auf
der St„cheldraht, ¿e hier: ≈ Draht mit spitzen Nägeln, der die Grenze des Flughafens markiert(der Draht, ¿e dünnes, langes Stück Metall)
das Maschinenge- lange automatische wehr, -e Schusswaffe, mit der man
ohne Pause schießen kann
w„chen hier: aufpassen
der Schäferhund, -e großer Hund, der oft alsPolizeihund verwendet wird
„bseits ≈ entfernt
die Tr„cht, -en traditionelle Kleidung einerRegion
wie einem B“lder- ≈ als wäre er aus einem buch entspr¢ngen Bilderbuch herausgekommen;
gemeint ist: wie das Klischeees zeigt
der V¶llbart, ¿e ≈ Bart im ganzen Gesicht
die Lodenjacke, -n Jacke aus grünem, besondersstabilem Wollstoff
st„ttlich hier: ≈ dick
betonen hier: besonders deutlich zei-gen
verh•llen hier: ≈ verstecken
dr¶llig hier: komisch, seltsam
der F¢chs, ¿e orange-rotes Tier mit langem, dickem Schwanz; hier: ≈ intelligenter Mensch(der Schw„nz, ¿e langes, meistens schmales
Teil am Ende des Rückensoder des Körpers von Tieren)
einen tiefen Zug hier: intensiv Rauch ein-nehmen atmen
ausdrücken hier: durch Drücken ausma-chen
die K“ppe, -n Rest einer Zigarette
plädieren für hier: offiziell sagen, was man unterstütztund wichtig findet
der [nschluss von: anschließen = hier: ein ganzesBundesland werden
die T“lgung, -en von: tilgen = hier: Schulden zurückzahlen
die Senatsschulden hier: Schulden des Bundeslandes BerlinPl.
das Sch“cksal, -e Ereignisse im Leben eines Menschen, andenen er nichts ändern kann
engagiert hier: so, dass man genau arbeitet
weiterrecherchieren nach mehr und genauen Informationensuchen
das F„ktum, F„kten Tatsache
übergewichtig zu schwer, zu dick
neigen die Tendenz haben, ... zu sein
eher hier: ≈ mehr
die F¡ttleibigkeit von: fettleibig = extrem dick
¢nter hier: bei
der Freigeist, -er hier: Person, die sich mit Kunst, Kulturoder Sprache beschäftigt
verh„sst ≈ unsympathisch; so, dass man eine Personoder Sache extrem ablehnt
die Betriebswirt- Studienfach, das sich mit der Organisationschaftslehre und Leitung von Firmen unter ökonomi-
schen Aspekten beschäftigt
auf je ... k¶mmen … pro … gibt es …
das [bwassernetz, ≈ System von Kanälen, durch das schmutzi--e ges Wasser aus Häusern und Fabriken
geleitet wird
umsp„nnen hier: außen legen um
die Jauche, -n ≈ mit Wasser vermischte Exkremente vonTieren; hier: Abwasser
„nlegen hier: um den Körper legen und festmachen
hochklappen hier: in eine vertikale Position bringen
die Lehne, -n Teil am Sitz für den Rücken
w„ckeln hier: sich unruhig bewegen
br¡chen hier: fliegen
aufblicken hochschauen, nach oben sehen
das Bürokostüm- ironisch für: Rock und passende Jacke inchen, - formellem Stil
s“ch kl„mmern „n sich kräftig halten an
str¡ng hier: so, dass kein Haar offen hängt
zur•ckkämmen mit einem Kamm nach hinten nehmen
die St¢psnase, -n kleine Nase, die in der Form leicht nachoben gerichtet ist
der Rahmen, - hier: dünner, äußerer Teil um die Gläserherum
kn„llrot ≈ intensiv rot
die L“ppe, -n weicher, oberer oder unterer Teil des Mundes
hervorstechen deutlich gesehen werden
bl„ss ohne Farbe
h„ftpflichtversichert mit einer Versicherung, die bezahlt, wennman einer anderen Person ohne Absichtgeschadet hat
Eine andere Welt
Der Autor kenntviele Klischeesüber München,als er aus demFlugzeug steigt
60-61_Bvi_0113 27.11.12 12:28 Seite 61
Viel Neues im neuen Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz: EVA PFEIFFER hat eine erste Prognose. M I T T E L
AB JETZT MÜSSEN ALLE ZAHLEN
Fernsehen und Radio, konventionell oder online – jeder,
der diese Angebote empfangen kann, muss dafür in
Deutschland Gebühren zahlen. Dafür zuständig ist die
Gebühreneinzugszentrale (GEZ). Diese hat bei den Tari-
fen bis jetzt differenziert, ob jemand zum Beispiel nur ein
Radio hat oder auch einen Computer mit Internetan-
schluss und einen Fernseher. Manche Menschen haben
ihre Geräte aber auch gar nicht bei der GEZ angemeldet,
um Geld zu sparen.
Mit all dem ist jetzt Schluss. Ab 2013 gilt eine GEZ-
Gebühr von 17,98 Euro pro Wohnung – unabhängig
davon, wie viele Geräte dort stehen und wie viele Per-
sonen dort leben. Manche finden die Reform ungerecht.
Zum Beispiel Menschen, die wirklich keines der Geräte
benutzen.
zuständig sein für ≈ sich kümmern um
die Gebühreneinzugs- Institution, an die man die Gebühren fürzentrale Radio und Fernsehen zahlt
¢ngerecht hier: so, dass manche Menschen einenNachteil haben
MINIJOBS BIS 450 EURO
Menschen, die in Deutschland maximal
400 Euro monatlich verdienen, müssen
davon keine Steuern und Abgaben zah-
len. Mehr als sieben Millionen Personen
haben einen oder mehrere solcher Mini-
jobs. Sie dürfen ab Januar 50 Euro mehr
verdienen. Neu ist auch, dass Minijobs
rentenversicherungspflichtig werden.
Aber davon können sich die Arbeitneh-
mer befreien lassen.
die [bgabe, -n hier: Geld, das man als Arbeit -nehmer zahlen muss, damit manbei Krankheit, Arbeitslosigkeitund im Alter finanziell gesichertist
s¶lche (-r/-s) von der genannten Art
r¡ntenversiche- hier: so, dass der Arbeitgeberrungspflichtig Geld zahlen muss, damit der
Arbeitnehmer im Alter Rentebekommt
s“ch befreien hier: beantragen, dass man keinel„ssen Rente bezahlen möchte
2013Neugierig auf
WELCHER NAME DARF ES SEIN?
Mein Name? Dein Name? Oder eine Kombination von
beiden? Das müssen sich Paare überlegen, bevor sie
heiraten. In der Schweiz gibt es dazu neue rechtliche
Regeln. Nach der Heirat behalten Ehefrau und Ehe-
mann ihren Namen. Sie können aber auch erklären,
dass sie einen der Namen als gemeinsamen Famili-
ennamen möchten. Diese Möglichkeiten haben auch
gleichgeschlechtliche Paare, die eine Partnerschaft
eintragen lassen. Das Kind verheirateter Eltern
bekommt entweder den gemeinsamen Familienna-
men oder den Namen, den die Eltern bei der Heirat
zum Namen ihrer gemeinsamen Kinder erklärt haben.
r¡chtlich von: Recht = Regeln eines Staates
die P„rtnerschaft, -en hier: ≈ Zusammenleben fast wie in einerEhe
eintragen hier: seinen Namen bei einem Amt inein Register schreiben
WIRD DAS STUDIUM WIEDER ÜBERALL GRATIS?
Sie sind die letzten beiden deutschen Bastionen, in denen Studenten Gebühren zahlen müssen: die Bundesländer Bayern und Niedersachsen. In Bayern könnte damit
bald Schluss sein: Im Januar findet dort ein Volksbegehren gegen die Gebühren statt. Wenn zehn Prozent der Bayern unterschreiben, gibt es ein Referendum. Aber viel-
leicht schaffen die bayerischen Politiker die Gebühren auch schon vorher ab. Auf jeden Fall denken sie laut darüber nach. Manche Kommentatoren sehen dabei eine
Verbindung zu den Wahlen, die im Herbst in Bayern stattfinden. Es gibt Spekulationen, dass sich die Regierungskoalition mit der Abschaffung der Gebühren populär
machen will. Auch die Niedersachsen wählen – schon im Januar.
Dort haben die Sozialdemokraten ein Ende der Gebühren verspro-
chen, wenn sie gewinnen.
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik
das V¶lksbegehren, - ≈ Liste mit Unterschriften, mit der Bürger ein Referendum beantragen wollen
… „bschaffen hier: entscheiden, dass man … nicht mehr zahlen muss
die Wahl, -en hier: das Wählen von Politikern für das Parlament eines Bundeslandes
62-65_2013_0113 27.11.12 12:29 Seite 62
63
>
Wer kommt ins Parlament?
Im Herbst wählen Deutsche und Österreicher
Vor 200 Jahren geboren
Komponist Richard Wagner
Zu schnell unterwegs?
In der Schweiz gibt das großen Ärger
WER REGIERT IN ZUKUNFT?
Im Herbst wird es spannend: Die Wähler in
Deutschland und Österreich mischen die politi-
schen Karten neu. Im September oder Oktober
findet die Wahl zum deutschen und spätestens im
September die zum österreichischen Parlament
statt. Wird Angela Merkel deutsche Bundeskanz-
lerin bleiben? Und wie viel Erfolg wird die neue
österreichische Partei Team Stronach um den Mil-
liardär Frank Stronach bei den Wählern haben?
sp„nnend ↔ langweilig
¢m hier: mit einer engen Beziehung zu
der Milliardär, -e Person, die mindestens eine Milliarde Eurohat
NEUE FÜHRERSCHEINE
Diese Neuigkeit hat manche Autofahrer in Deutschland
und Österreich unsicher gemacht: Es gibt neue Führer-
scheine! Aber keine Sorge: Die Fahrprüfung muss des-
halb niemand wiederholen. Eine Richtlinie der Europäi-
schen Union hat nur zum Ziel, dass die Führerscheine in
ganz Europa gleich aussehen. Umgetauscht werden
müssen alle Fahrausweise, die vor dem 19. Januar 2013
ausgegeben worden sind. Dafür haben Autofahrer aber
viel Zeit: Bis Ende des Jahres 2032 müssen sie den
neuen Kartenführerschein haben. Dieser ist dann 15
Jahre gültig.
die R“chtlinie, -n Regel, an der man sich orientieren muss
¢mtauschen hier: einen alten Führerschein zurückgeben undeinen neuen dafür bekommen
ausgeben hier: ≈ offiziell geben
NEUE REGELN AUF SCHWEIZER STRASSEN
Auch in der Schweiz ändert sich etwas für Autofahrer. Ab
Januar gelten im Straßenverkehr neue Regeln, die vor
allem Raser härter sanktionieren. Es gibt eine genaue
Definition eines Rasers: Das ist eine Person, die zum
Beispiel mit mehr als 40 Kilometern pro Stunde zu
schnell durch eine Zone fährt, in der maximal 30 Kilo-
meter pro Stunde erlaubt sind. Auch bei anderen Tem-
pozonen gibt es genaue Grenzen, ab wann ein Autofah-
rer als Raser gilt. Alle, die so viel zu schnell fahren, müs-
sen den Führerschein für mindestens zwei Jahre abge-
ben. Wenn sie das Rasen wiederholen, ist der Führer-
schein für immer weg. Bei Tempoexzessen können
Schweizer Ämter dem Fahrer auch das Auto abnehmen.
der Raser, - Person, die zu schnell fährt
h„rt hier: ohne Ausnahme; streng(die Ausnahme, -n ↔ Regel)
die T¡mpozone, -n ≈ Zone, in der man nur mit einer offiziell gül-tigen Schnelligkeit fahren darf
g¡lten „ls … nach Meinung vieler … sein
„bnehmen hier: wegnehmen
DAS WAGNER-JAHR
Er ist wahrscheinlich einer der
populärsten deutschen Komponisten
aller Zeiten: Richard Wagner. Daran
erinnern jedes Jahr die Festspiele in
Bayreuth (Bayern). 2013 gibt es noch
viel mehr Wagner. Denn am 22. Mai
ist nicht nur sein 200. Geburtstag.
Im Februar ist auch der Tod des Kom-
ponisten 130 Jahre her. Nicht nur Bay-
reuth feiert diese runden Zahlen.
Auch in Wagners Geburtsstadt Leipzig
(Sachsen) gibt es 2013 besonders
viele Möglichkeiten, Wagner-Auffüh-
rungen zu besuchen.
die F¡stspiele Pl. Festival
der Tod Ende des Lebens
her sein vor … gewesen sein
die r¢nde Zahl, -en ≈ Zahl mit einer Null, zumBeispiel: 10, 20, 30 ...
die Aufführung, -en Zeigen einer Oper, einesTheaters ... vor Publikum
?perfektDEUTSCH1/13
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62-65_2013_0113 27.11.12 12:29 Seite 63
64 perfektDEUTSCH 1/13
ACHT EURO MEHR ZUM LEBEN
Mehr Geld bekommen ab Januar Hartz-IV-
Empfänger. Um acht Euro steigt die monat-
liche Grundsicherung für Arbeitslose –
auch Arbeitslosengeld II genannt – auf 382
Euro. Der Sozialverband VdK kritisiert, dass
das immer noch zu wenig ist.
das H„rtz IV Summe, die Arbeitslose undsehr arme Menschen alsfinanzielle Unterstützungvom deutschen Staatbekommen
die Gr¢ndsicherung hier: Hartz IV
der Sozialverband VdK Organisation, die für sozialeRechte kämpft
LIMOUSINE STATT TAXI
Die mehr als 600 Mitglieder des Bundestags sol-
len weniger Taxi fahren. Wie die Zeitschrift Focus
berichtet, sollen sie für Fahrten in der Hauptstadt
und zum Flughafen ab August öfter einen Fahr-
dienst mit Chauffeur nutzen. Der Grund dafür ist
vor allem logistisch: Mit dem Fahrdienst soll der
Parlamentsbetrieb besser funktionieren. Manche
Politiker sagen auch: Taxifahrer wollen mit ihnen
zu oft über Politik diskutieren.
der B¢ndestag deutsches Parlament
der Fahrdienst, -e ≈ Fahrservice
der Parlam¡ntsbetrieb ≈ alle Aktivitäten im und um dasParlament
EIN FEST FÜR FILMFANS
In Berlin wird im Februar der rote Teppich ausgerollt.
Dann finden die Berliner Internationalen Filmfestspie-
le statt, kurz: die Berlinale. Auf dem Festival, das
international eines der wichtigsten Ereignisse der
Filmbranche ist, zeigen sich viele berühmte Schau-
spieler. Eine Jury entscheidet, welche der vielen neuen
Filme einen Preis bekommen. Ihr Präsident ist dieses
Mal der chinesische Regisseur Wong Kar-Wai.
ausrollen hier: auf den Boden legen
der Preis, -e hier: Gegenstand oder Geld, den/das einGewinner bekommt
der Regisseur, -e franz. Leiter, der Schauspielern Instruktionengibt
OPER UND ORIENT
In Wien ist der Februar ein besonderer Monat. Denn dann findet in der Staats-
oper der Opernball statt. Im Publikum sitzen Politiker, Schauspieler, Firmen-
chefs und Künstler aus der ganzen Welt. Die pompöse Veranstaltung ist gut
für den österreichischen Tourismus: Fast 5000 Besucher kommen jedes Jahr
extra nach Wien. Spekulationen gibt es immer rund um Richard Lugner. Der
Bauunternehmer lädt jedes Jahr spezielle Gäste zum Opernball ein. 2012
waren das die Schauspieler Brigitte Nielsen und Roger Moore.
Bunt, schrill – und dieses Mal mit einem orientalischen Motto – geht es
in der österreichischen Metropole im Mai weiter: mit dem Life Ball. Das Spek-
takel ist die größte Benefiz-Veranstaltung Europas für HIV-infizierte Men-
schen. Zu der gigantischen Show vor dem Wiener Rathaus kommen jedes Jahr
internationale Stars.
die Staatsoper, -n Oper, um deren wirtschaftliche Aktivitäten sich der Staat kümmert
der Opernball, ¿e Feier in der Wiener Oper, bei der zu Musik getanzt wird
pompös ≈ zu groß, zu teuer
¡xtra hier: ≈ speziell; nur wegen einer Sache
der Bauunternehmer, - Chef einer Baufirma
schr“ll hier: seltsam; komisch
weitergehen hier: als Nächstes stattfinden
HIV-infiziert ≈ mit der Krankheit Aids(das Aids ≈ schwere Krankheit des Immunsystems)
BAHN ODER BUS?
Es ist eine kleine Revolution auf der Straße: Ab Januar
können Reisende in Deutschland zwischen Bus und Bahn
wählen. Das war lange Zeit kaum möglich. Denn ein
Gesetz von 1934 hat keine neuen Busverbindungen für
Distanzen von mehr als 50 Kilometern erlaubt, wenn es
auf der Route schon eine Bahnlinie gab. So sollte das
Monopol der Deutschen Bahn geschützt werden. Ausnah-
men galten nur für Angebote ab und nach Berlin.
Die neuen Busse werden meistens günstiger sein als
die Bahn – aber auch langsamer. Eigentlich sollte es die
Fernbusse schon seit Anfang 2012 geben. Aber die Bun-
desländer waren dann dagegen. Jetzt sind sie es nicht
mehr. Verkehrsexperten schätzen, dass sich 50 bis 100
Firmen für den neuen Markt interessieren. Was viele
nicht wissen: Die Busse sind besser für das Klima als die
Bahn, weil sie pro Person weniger Energie verbrauchen.
das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die die Regierung macht und ander sich alle orientieren müssen
die Ausnahme, -n ↔ Regel
der F¡rnbus, -se Bus, der eine Verbindung zwischen weit entferntenOrten ist
das B¢ndesland, ¿er kleines Land als Teil von einer föderalistischenRepublik
schætzen hier: ≈ vermuten
verbrauchen hier: (eine spezielle Menge Energie) brauchen
Alternative
zur Bahn
Der Busver-kehr kommt
Wien tanzt
Opernballim Februar
62-65_2013_0113 27.11.12 12:29 Seite 64
65perfektDEUTSCH1/13
58 CENT FÜR EINEN STANDARDBRIEF
Briefschreiber aufgepasst: Das Porto in Deutschland wird teu-
rer. Auf einen Standardbrief mit einem Gewicht von maximal
20 Gramm muss ab Januar eine 58-Cent-Briefmarke. Auch das
Porto für einen Brief mit einem Gewicht bis 1000 Gramm wird
teurer: Statt 2,20 Euro kostet dieser 2,40 Euro. Ein Brief bis 50
Gramm ins Ausland kostet mit 1,50 Euro fünf Cent mehr. Wer
noch Briefmarken in Reserve hat, sollte diese auf keinen Fall
wegwerfen. Man kann sie mit Cent-Marken kombinieren. Auch
in der Schweiz passiert etwas bei der Post: Dort wird aber nicht
das Porto teurer. Die Post wird eine Aktiengesellschaft.
die [ktiengesellschaft, -en Firma, von der jeder einen Teil besitzt, der sich eine Aktie der Firma gekauft hat
(die [ktie, -n Dokument darüber, dass man einen Teileiner Firma besitzt)
NEUE GELDSCHEINE
Mit fünf Euro fängt sie an, die Serie der neuen Euroscheine. Ab Mai bringt
die Europäische Zentralbank neue Geldscheine unter die Menschen.
Dieser Prozess wird ein paar Jahre dauern. Die alten Euroscheine bleiben
erst einmal gültig. Das neue Geld soll nicht viel anders aussehen, aber
vor allem sicherer gegen Fälschungen sein. Auch die Schweizerische
Nationalbank arbeitet an neuen Geldscheinen.
¢nter hier: ≈ zu
die Fælschung, -en illegale Kopie oder illegales Imitat
BASEL WIRD ZUR KUNSTMETROPOLE
Kunstfans können sich für 2013 schon einmal
die Art Basel im Kalender notieren. Vom 13. bis
16. Juni findet die Schweizer Kunstmesse statt,
die eine englische Zeitung einmal die „Olympia-
de der Kunstwelt“ nannte. Von Krise jedenfalls
war 2012 nicht viel zu merken auf der interna-
tional wichtigsten Messe dieser Art. Galerien
boten Arbeiten für insgesamt mehr als eine Mil-
liarde Dollar an. <
die K¢nstmesse, -n Ausstellung, auf der Kunstobjektegezeigt werden
jedenf„lls auf jeden Fall
NEUE BÜCHER UND VIELES MEHR
Literaturfans sollten sich schon einmal dieses Ereignis merken: die Buch-
messe in Frankfurt am Main. Vom 9. bis 13. Oktober trifft sich die Lite-
raturbranche in der hessischen Großstadt. Besucher können sich nicht
nur über neue Publikationen informieren. Es gibt auch Lesungen und
viele andere kulturelle Angebote. Gastland 2013 ist Brasilien.
die Buchmesse, -n Ausstellung, in der neue Bücher vorgestellt werden
die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinemBuch liest
ÖFFNET DER FLUGHAFEN, ODER ÖFFNET ER NICHT?
Bei manchen Ereignissen kann man nur spekulieren, wann oder ob sie statt-
finden werden. So auch bei der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens.
Eigentlich sollte der Betrieb dort schon im Jahr 2011 beginnen. Dann im Juni
2012. Dann im März 2013. Dann im Oktober 2013. Einer der Gründe, warum
das Eröffnungsdatum zuletzt verschoben wurde, waren Probleme mit dem
Brandschutz. Wird es 2013 klappen? Lassen Sie sich überraschen!
spekulieren hier: vermuten
die Erœffnung, -en von: eröffnen = zum ersten Mal öffnen
der Betrieb hier: alle Aktivitäten im Flughafen
der Br„ndschutz hier: alle Konstruktionen, die vor einem Feuer schützen
Drei Cent mehr für den Standardbrief
Auch das Auslandsporto wird teurer
Reiseziel Basel
Die Kunstwelt trifft sich am Rhein
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66
KULTURTIPPS
KINO
LUDWIG II.Wenige historische Könige werden heute noch so be -
wundert wie Ludwig II. von Bayern. Auch weil er lie-
ber Musik gehört hat als Kriege zu füh ren. Am liebs -
ten hat der König an Orten gelebt, die aussehen wie
Kulissen zu den Opern von Richard Wagner. Sein kur-
zes Leben war wie gemacht fürs Kino. Der Spielfilm
von Peter Sehr und Marie Noëlle sucht die komplexe
Persönlichkeit hinter dem Mythos.
Filmstart: 26.12.
M I T T E L
KINO
HANNAHARENDTMit Vita Activa und
Macht und Gewalt hat
sie wichtige Bücher
der politischen Theo-
rie geschrieben. Wäh -
rend der Nazizeit ist
die Denkerin aus Deutschland nach Amerika emigriert. Später hat Arendt über den Prozess
gegen den nationalsozialistischen Verbrecher Adolf Eichmann berichtet. Regisseurin Marga-
rethe von Trotta ist spezialisiert auf deutsche Themen und charismatische Frauen, wie auch
die Schauspielerin Barbara Sukowa. Sie spielt die Hauptrolle in dem Film, wie schon in von
Trottas Filmen über Rosa Luxemburg und Hildegard von Bingen.
Filmstart: 10.1.
perfektDEUTSCH 1/13
WIR NEUEN DEUTSCHEN
Khuê Pham mag sie nicht, diese Frage nach ihren Wurzeln, die sie fremden Menschen beant-
worten soll. „Wieso sprechen andere mit mir, als sei ich ein Baum?“, schreibt sie. Pham und die
anderen beiden Autorinnen Özlem Topçu und Alice Bota sind Journalistinnen bei der Wochen-
zeitung Die Zeit. Sie haben das, was viele einen Migrationshintergrund nennen. Die Frauen fin-
den, dass sie gut leben in Deutschland. Trotzdem fühlen sie sich anders als andere Deutsche. In
ihrem Buch erzählen sie von ihren Erfahrungen und Gedanken, von ihrer Suche nach einer Iden-
tität – und einer Heimat. Nach dem Lesen weiß man mehr darüber, wie es ist, als Kind von Immi-
granten in Deutschland groß zu werden.
FAZIT: KRITISCHE UND INTERESSANTE AUTOBIOGRAFIEN
Rowohlt Verlag, 14,95 Euro
BUCH S C H W E R
WIR NEUEN DEUTSCHEN
die W¢rzeln Pl. hier: Ort, von dem eine Familiekommt
be„ntworten antworten aufsei Konj. I von: seinder Migrations- ausländische (Groß-)Elternhintergrunddas Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassungder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -
schriften oder Bücher herstellt
LUDWIG II.
bew¢ndern toll findenführen hier: ≈ machendie Kul“sse, -n hier: Dekoration und Bühnen -
bild, in dem eine Oper gespieltwird
der Spielfilm, -e Film, dessen Inhalt fiktiv istdie Persönlichkeit, ≈ Talent(e) und alle Charakte--en ristika eines Menschen
HANNAH ARENDT
die M„cht hier: Dominanz, Kontrolledie Gew„lt hier: z. B. Schlagen und
Schießender Verbr¡cher, - Person, die etwas Kriminelles
gemacht hatdie Regisseurin, Leiterin, die Schauspielern -nen franz. Instruktionen gibt
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66-67_Kulturtipps_0113 27.11.12 12:29 Seite 66
67perfektDEUTSCH1/13
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PETITS FOURS
Klassiker der deutschen Literatur einmal ganz anders: bunt illustriert
und im Miniformat. So hat die Edition Büchergilde mehrere bekann-
te Texte publiziert und sie „Petits Fours“ genannt. In Frankreich
heißen so süße kleine Teilchen. Als Petits Fours gibt es zum Beispiel
Der Zauberlehrling von Johann Wolfgang von Goethe und Der Mensch
von Kurt Tucholsky. Die Illustrationen sind voller Fantasie und
machen viel Spaß. Die Bücher der Reihe sind auch tolle kleine Geschenke für Literaturfans.
Die Originaltexte sollte man kennen, um die Petits-Fours-Version zu verstehen.
FAZIT: ORIGINELLE, BUNTE VERSIONEN GROSSER LITERATUR
Edition Büchergilde, 6 Euro pro Petits Fours
KONZERT
ALPIN DRUMSWie macht man Musik aus dem
Leben eines Bergbauern? Toni
Bartl und seine Musikerkollegen
zeigen es: Sie machen Rhythmus
mit Sensen, Milchkannen, kleinen Stühlen, Werk-
zeugkästen und anderen Alltagsgegenständen. Das
erinnert an Stepptanz und Percussion, aber auch
an Arbeit auf dem Bauernhof.
S C H W E R
THEATER
DAS HIMBEERREICHDie Banken und die Krise: Regisseur Andres Veiel ist viel gereist für sein Schauspiel. In Euro-
pa und Amerika hat er mit Akteuren der Finanzkrise gesprochen: Banker, Broker, Unter-
nehmenschefs. Wie sehen sie ihre Verantwortung? Wie würden sie heute handeln? Welche
persönlichen Motive hatten sie für ihr Handeln? Aus den Gesprächsnotizen und Zeitungs-
artikeln macht Veiel ein aktuelles Stück Dokumentartheater.
Berlin-Premiere: 16.1. Deutsches Theater
ALPIN DRUMS
die S¡nse, -n ≈ spezielles Messer an einemlangen Holzteil, z. B. zumSchneiden von Gras
die M“lchkanne, -n Gegenstand aus Metall, inden man Milch füllen kann
GETÜRKT!
t•rken hier: ≈ sich etwas überle-gen, was nicht wahr ist
der [nspruch, ¿e hier: ≈ Garantieverw“rrt ≈ unsicherdas [bschiebege- Gefängnis, in das Menschenfängnis, -se ohne Aufenthaltserlaubnis
kommen, bevor sie in ihre Heimat zurückgeschickt werden
(das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminellegeschlossen werden)
die Uraufführung, -en erstes Mal, dass ein Theateroder ein Film vor Publikumgezeigt wird
GERHARD SEYFRIED
die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei derein Autor Teile aus seinemBuch liest
übernehmen hier: erzählen ausder/die Aufstän- Person, die gegen eine Regie-dische, -n rung oder Diktatur kämpfth„ndeln v¶n zum Thema habender Aufstand, ¿e ≈ Revolution verd„mmt hier: ≈ blöd
DAS HIMBEERREICH
die H“mbeere, -n rote Beeredas Reich, -e großes Gebiet, in dem ein
Monarch oder Diktator regiertder Regisseur, -e Leiter, der Schauspielernfranz. Instruktionen gibtdas Schauspiel, -e hier: ≈ Theaterder Akteur, -e franz. hier: Person, die im Auftrag
einer Bank oder VersicherungFinanzielles erledigt
der Banker, - engl. Person, die bei einerBank arbeitet
der Unternehmens- Firmenchefchef, -sder Zeitungsartikel, - Text in einer Zeitung
PETITS FOURS
der Zauberlehrling, -e Junge, der in der Ausbildungbei einem Magier ist
v¶ller hier: voll mitdie Reihe, -n hier: Zahl von Büchern in
einer Reihenfolgedas Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassung
THEATER
GETÜRKT!Musas Eltern haben gelogen. Für ein besseres Leben. Die Familie kommt aus der Türkei – nicht
aus dem Libanon. Sie verliert den Anspruch auf politisches Asyl in Deutschland. Musa ist ver-
wirrt. Plötzlich ist er weder Deutscher noch Libanese, sondern Türke. Aber das ist nur eines sei-
ner Probleme in einer Welt aus Abschiebegefängnissen, Flughäfen und Notunterkünften.
Uraufführung: 9.1. Theater Bonn, Werkstatt
29.12. Garmisch-Partenkirchen
11.1. München22.1. Wolfsburg23.1. Stade25.1. CH-Reinach26.1. Villingen-
Schwenningen27.1. Rüsselsheim
LESUNG
GERHARD SEYFRIEDIn den 80er- und 90er-Jahren hat er politische Comics gemacht. Seit zehn Jahren schreibt
der in München geborene Seyfried Romane zu vergessenen Ereignissen deutscher Geschich-
te. Dabei übernimmt er immer die Perspektive der Aufständischen: Herero handelt von der
deutschen Kolonie Südwestafrika und Gelber Wind vom Aufstand der Boxer in
China. Sein neuester Roman Verdammte Deutsche! erzählt eine rund 100 Jahre
alte deutsch-britische Spionagegeschichte.
6.1. Oldenburg6.1. Bremen7.1. Lübeck8.1. Rostock9.1. Lüneburg10.1. Hannover
ILLUSTRIERTELITERATUR
66-67_Kulturtipps_0113 27.11.12 12:29 Seite 67
68 perfektDEUTSCH 1/13
Damgarten als „Bernsteinstadt“. Das
brandenburgische Dorf Trebatsch sieht
sich als „Leichhardt-Gemeinde“ – nach dem
Geografen Ludwig Leichhardt. Der ist für die
Australier zwar ein Nationalheld, in Deutsch-
land aber kaum bekannt. Es ist ein Wunder,
dass Angela Merkels Heimatstadt Templin
noch nicht den Beinamen „Stadt der Bundes-
kanzlerin“ trägt, sondern „Perle der Ucker-
mark“.
Es gibt in Deutschland auch eine Menge
„Europastädte“, was irgendwie bedeutet, dass
alle anderen deutschen Städte nicht in Europa
liegen. Genauso ist es mit der „Stadt der Kin-
der” Würselen, mit der „Lichtstadt“ Jena, der
„Stadt der Generationen“ Lohmar und der
„Wasserstadt“ Fürstenberg. Wer hätte gedacht,
dass man gerade nach Chemnitz fahren muss,
um Deutschlands Modernität zu erleben? In
die Stadt, die früher Karl-Marx-Stadt hieß und
heute den Beinamen „Stadt der Moderne“ hat?
Nichts gegen Chemnitz, aber ich assoziiere mit
der Stadt eher die vielen
Plattenbauten als die
Moderne.
Hagen wirbt für sich
als „Stadt der Fernuniver-
sität“. Warum nur wer-
ben die Hagener mit etwas, das gar nicht in
ihrer Stadt ist? Mit den vielen Studenten, die
bloß per Post in Hagen studieren? Das klingt
nach Gogols Toten Seelen. So könnte Flens-
burg auch „Stadt der Punkte“ heißen. Dort
sitzt nämlich das Amt, das die Strafpunkte
regis triert, die Autofahrer für Verkehrsdelikte
bekommen. Düren könnte den Beinamen
„Stadt der Mietwagen“ führen, denn ein dorti-
ger Autogroßvermieter macht das Städtchen
weit über seine Grenzen hinaus berühmt.
Überhaupt könnte man einen Beinamen-
Beauftragten einführen: Dieser Mensch würde
durch Deutschland reisen und Gemeinden
einen schönen Beinamen geben. Er würde
schauen, dass niemand zu kurz kommt und
Vor eini-
ger Zeit
war ich in
Ha meln, einem netten
Städtchen in Niedersachsen, das den Beinamen
„Rattenfängerstadt“ führt. „Der Rattenfänger
von Hameln“ – ich bin tatsächlich nur dorthin
gefahren, um das Freilichtspiel anzusehen. Seit
1930 führen die Einwohner das berühmte Mär-
chen auf, das die Brüder Grimm bekannt
gemacht haben.
Wegen des Spektakels besuchen jedes Jahr
Zehntausende das Städtchen. Die Theaterauf-
führung gehört sicherlich zu den besten Mar-
ketingkonzepten, die es gibt. Aber „Rattenfän-
gerstadt“? Ganz abgesehen von dem unheimli-
chen Wort Ratten – der Rattenfänger im Mär-
chen ist gar keine positive Figur. So gesehen
könnte Stuttgart als „Stadt der Wutbürger“ für
sich werben, wegen der jahrelangen Proteste
gegen den neuen Bahnhof. So könnte man
auch das Wort „Wutbürger“, das während der
Proteste entstanden ist, für immer sichern.
Schon lange haben sich
in Deutschland Beinamen,
die zu Marketingzwecken
entstanden sind, als geogra-
fische Bezeichnungen eta-
bliert. Die Märchenstraße
zum Beispiel oder die Limesstraße, die Berg -
straße und die Weinstraße, die unter allen deut-
schen Straßen mein Favorit ist.
Städtebeinamen sind allerdings ein neuer
Trend. Nordrhein-Westfalen hat 2012 sogar
zum ersten Mal Zusatznamen auf Ortsschil-
dern erlaubt. Auf Autofahrten kann man seine
Artikulation im Westen der Republik jetzt mit
folgenden Zungenbrechern üben: Stadt auf der
Höhe Radevormwald, Stadt der Kluterthöhle
Ennepetal, Stadt der Osterräder Lügde.
Je lustiger die eigentlichen Namen der Städ-
te, desto absurder die Zusatznamen. Es gibt die
„Stiefelstadt“ Döbeln und die „Spargelstadt“
Beelitz. Neustadt an der Dosse möchte gern als
„Stadt der Pferde“ berühmt werden, Ribnitz-
kein Name doppelt vorkommt. Ach, wie gerne
hätte ich diesen Job! <
KOLUMNE
S C H W E R
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der Beiname, -n zweiter, inoffizieller Name, denman einer Person oder einerSache wegen eines bestimmtenCharakteristikums gibt
der R„ttenfänger, - Mann, der Ratten fängt und sie tötet
(die R„tte, -n graues oder braunes Tier, das vorallem im Müll lebt)
das Freilichtspiel, -e Theater, das auf einer Bühnedraußen gezeigt wird
aufführen vor Publikum zeigendas M„rketingkonzept, Idee/Programm für Marketing-eg„nz „bgesehen v¶n hier: und außerdem das ...dem ...der Wutbürger, - Bürger, der sehr ärgerlich istdie Bezeichnung, -en Names“ch etablieren hier: bekannt und akzeptiert
werdender Zusatzname, -n zweiter, inoffizieller Nameder Z¢ngenbrecher, - kurzer Satz oder Text, der wegen
ähnlicher Laute schwer auszu-sprechen ist
(die Z¢nge, -n Organ im Mund für dasSchmecken und Sprechen)
der Sp„rgel, - Pflanze mit weißen oder grünenlangen Teilen, die unter der Erdewachsen und die man alsGemüse isst
der B¡rnstein, -e gelbes oder braunes Stück hart gewordenen Harzes, das man als Schmuckstein verwendet
(das H„rz, -e ≈ klebriges Sekret, das ausBäumen herausfließt)
die Gemeinde, -n Kommuneder Nationalheld, -en Person, die für ihr Land etwas
Besonderes gemacht hatdie P¡rle, -n runder, meistens weißer, sehr
wertvoller Schmuckstein, der ineinem Meerestier wächst; hier:Ort, der besonders schön ist
die Generation, -en Altersgruppe in einer Familie, z. B.Großeltern, Eltern, Kinder …
eher hier: ≈ mehrder Pl„ttenbau, -ten (meistens) hohes Haus aus
Betonplatten(die Betonplatte, -n flaches Stück aus einem sehr har-
ten Baustoff)die F¡rnuniversität, -en Universität an einem anderen Ort:
Man lernt allein zu Hause undschickt Fragen oder Aufgaben -lösungen an einen Lehrer.
kl“ngen nach hier: machen, dass man an ...denkt
die Seele, -n Teil des Menschen, der nach reli-giöser Vorstellung nach dem Todweiterlebt
das Verkehrsdelikt, -e Handlung gegen die Verkehrs -vorschriften
der/die Beauftragte, -n Person mit einem offiziellenAuftrag
einführen hier: etwas Neues in eineInstitution bringen
zu k¢rz k¶mmen Nachteile haben
Jena nennt sich „Licht-stadt“ – ist es anderswo
denn dunkel?
ALIA BEGISHEVA ÜBER
STÄDTENAMENDeutschlands Städte schmücken sich jetzt mit Beinamen wie „Stadt
der Pferde“ und „Stadt der Moderne“. Ist das wirklich gut fürs Image?
68_Kolumne_0113 27.11.12 12:30 Seite 68
perfektDEUTSCH1/13
NÄCHSTEN MONAT IN
DIE FIRMA DER AUTISTEN
Sie verstehen Maschinen besser als
Menschen: Deshalb haben es Autisten im
Arbeitsleben schwer. Eine Firma gibt ihnen
Jobs als Spezialisten – weil sie manches
viel besser können als andere Menschen.
MEDAILLENSCHULE
Wäre sie eine Nation, wäre sie bei den
Olympischen Winterspielen eine der
besten: die Christophorusschule in den
bayerischen Alpen, an der die Winter -
sport elite von morgen lernt.
perfektDEUTSCH
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
DEUTSCH-ZERTIFIKATEWelcher Test ist der richtige?
SCHWEIZEin Land wächst und wächst
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Ein eigener Laden, ein eigenes
Büro: Davon träumen viele. Sie
können tolle Chancen bekommen –
aber auch große Fehler machen.
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damit Sie Erfolg haben als Ihr eige-
ner Chef.
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ES REVOLUTION IM KINO
Ende einer Ära: Nicht nur Lola rennt
gibt es auf Zelluloid bald nur noch
im Mu seum. In den meisten Kinos
kommen Komödien & Co. inzwi-
schen aus dem Computer. Es ist die
größte Revolution seit der Einfüh -
rung des Farbfilms. Plus: zehn Film -
klassiker, die Sie sehen müssen.
KÖLN
Sie ist nur die kleinste der vier
Millio nenstädte Deutschlands –
aber ziemlich sicher die fröhlichs -
te. Ob Comedy oder Karneval: Der
Humor der Kölner ist legendär. Er
endet nicht einmal vor dem welt-
berühmten Dom.
DAS FEBRUAR-HEFT GIBT ES AB 30. JANUAR
69_Vorschau_0113 27.11.12 12:31 Seite 77
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UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe
SCHLUSSWORTE
„Ich bringe in meinen Büchern in der Regel nur
Menschen um, die ich nicht leiden kann.“Ingrid Noll, Krimiautorin, auf die Frage, ob sie wegen der vielen Toten inihren Büchern kein schlechtes Gewissen habe
„Ich bin und bleibe der Eroberer des Nutzlosen.“Reinhold Messner, Extrembergsteiger, über seinen Weg auf Mount Everest & Co.
„Ich bin langweilig, ich feiere nicht, rauche nicht, trinkenicht, habe auch keinen Sex.“Cindy aus Marzahn, Comedian, über das Leben als Superstar
„Es ist nicht so, dass der Wohlstand und die
Friedfertigkeit wie Strom aus der Steckdose
kommen, das muss man sich hart erarbeiten.“Martin Schulz, Präsident des Europaparlaments, zu Schülern
die Begeisterung Gefühl großer Freude;Enthusiasmus
¢mbringen totmachen“n der Regel ≈ meistensleiden kœnnen mögender Kr“mi, -s kurz für: Kriminalromandas schl¡chte hier: Gefühl, etwas FalschesGew“ssen zu tunhabe Konj. I von: habender Eroberer, - hier: Person, die mit Erfolg
darum kämpft, etwas zubekommen
das N¢tzlose Sache, die keinen Vorteil hatder Wohlstand gute finanzielle Situationdie Friedfertigkeit ≈ Friedens“ch er„rbeiten hier: durch Arbeit bekommenh„rt hier: anstrengendder B¢ndesverband, Organisation für ganz ¿e Deutschlanddie Schwæche, -n hier: ≈ negatives Charak te ris -
tikumdie Unterh„ltung hier: populärer Filmverw„ndeln ändernder Regisseur, -e Leiter, der Schauspielern franz. Instruktionen gibt
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„Innerhalb der letzten zehn Jahre ist das durchschnittliche Auto
19 Zentimeter länger, 15 Zentimeter breiter und 25 Zentimeter
höher geworden.“Karl-Ludwig Ballreich, Präsident des Bundesverbands Parken, über Probleme, die viele Autos heute in älteren Parkhäusern haben
„Ich putze noch, bevor die Putzfrau kommt!“Alexandra Maria Lara, Schauspielerin, über eine kleine Schwäche
„Es ist mir unmöglich, das in Unterhaltung zu verwandeln.“Michael Haneke, österreichischer Regisseur, will nie einen Film über Adolf Hitler machen
„Ich liebeDeutschland.“
Tom Hanks, amerikanischer Schauspieler, über seine Begeisterung für Dresden und Berlin
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1/2013 Januar
L E I CHT
DEUTSCHperfekt
Wie ist es, zwölf Monate
in Deutschland zur
Schule zu gehen?Seite 4
01 Deins Titel 0113 20.11.12 16:05 Seite 1
BLITZLICHT
„Berlin, kannst du noch, oder stirbst du schon?“ –
über die deutsche Hauptstadt wird viel geredet und
geschrieben. Aber oft sagen besonders wenige Worte
ziemlich viel über die Metropole und ihre Menschen:
Zettel mit kurzen Texten, die überall hängen. In
Supermärkten, an Bäumen, Haustüren, Ampeln und
Straßenlampen. In keiner anderen deutschen Stadt
gibt es davon so viele. Die Texte sind manchmal
absurd, manchmal aggressiv. Oft aber sind sie lustig
und sehr ironisch.
Der Berliner Joab Nist (29) fotografiert diese Zettel. Auf dem ersten Foto war der Text von einem
Jungen zu sehen, der ein Mädchen wiedersehen will. Als Nist rund 200 Zettel fotografiert hat, fängt
er an, jeden Tag ein Bild auf seiner Website www.notesofberlin.com zu publizieren. Darunter
schreibt er die Straße, in der er den Zettel gefunden hat. Bald sammeln andere Berliner mit. Heute
kann man die kuriosen Zettel nicht nur auf der Web-
site sehen. Nist hat die besten in einem Buch publi-
ziert. Titel ist – natürlich – der Text eines Zettels: Wel-
lensittich entflogen. Farbe egal.
Im Sommersemester wird er an der Universität
Bonn zum ersten Mal als Professor vor Studenten
stehen. Das Kuriose dabei: Viele dieser Studenten
waren wahrscheinlich schon in der Schule, als
Peter Scholze gerade das Laufen gelernt hatte. Die
Universität Bonn hat viel dafür getan, den exzel-
lenten Mathematiker zu sich an den Rhein zu
holen. Scholze ist mit 24 Jahren Deutschlands
jüngster Professor geworden. Er ist in Berlin groß geworden und
hat in den letzten Jahren mehrere Mathematik-Olympiaden
gewonnen. Scholze hat in Bonn extrem schnell studiert und war
mehrere Monate an internationalen Zentren der Mathematik in
Paris und Harvard. In der Mensa wird das die Bonner Studenten
aber wahrscheinlich wenig interessieren. Der heute 25-Jährige
sieht nämlich aus wie einer von ihnen.
21/13
redensprechen; sich unterhalten
der Titel, - hier: Name eines Buches
der W¡llensittich, -e kleiner blauer oder grüner Vogel
entflogen Part. II von: entfliegen = wegfliegen
das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.
Metropole derkuriosen Zettel
Ironisch bis absurd Berliner schreiben gerne Zettel
Sieht so ein Universitätsprofessor aus? Peter Scholze ist erst 25
gel¡rnt h„tte Plusquamperfekt von: lernen
exzell¡nt sehr gut
mehrere (-r/-s) mehr als zwei
die M¡nsa, M¡nsen ≈ Restaurant an der Universität: Dort könnenStudenten billig essen.
TITELFOTO
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DEIN WORT
Poesie kann ziemlich cool sein. Zum Beispiel,wenn Laurin Buser sie bei Poetry-Slams vor-trägt. Der 21-jährige Schweizer ist Schauspie-ler, Rapper und ein Nachwuchsstar in derPoetry-Slam-Szene. Poetry Slams sind litera-rische Wettbewerbe, bei denen die Teilneh-mer in einer bestimmten Zeit ihre Texte spre-chen. Wichtig dabei: eine gute Show, ein coo-ler Rhythmus – und natürlich interessanteTexte. Die Slams sind überall in den deutsch-sprachigen Ländern populär. Der Teilnehmer,der am meisten Euphorie ins Publikum bringt,gewinnt. Buser war mit 15 zum ersten Maldabei – und hat dann erst einmal Hochdeutschgeübt. Der Schweizer Charme bleibt trotzdem.Heute gibt er Workshops an Schulen und pro-duziert ein Hip-Hop-Album. Wenn Buser nichtauf Tour in der Schweiz, Deutschland undÖsterreich ist, lebt er in Basel.
m¡nsen(Verb)
Mindestens einmal pro Tag gibt es in der Schule
eine längere Pause. Das ist die Zeit, in der sich
Schüler beim Pausenverkauf etwas zu essen holen.
Wenn sie kein Pausenbrot dabei haben. An der
Universität kaufen sich Studierende in ihren Pausen
etwas in der Cafeteria. Oder sie essen mittags etwas
in der Mensa. Sie gehen also mensen. Ludwig:
Gehen wir heute in dem kleinen koreanischen Im-
biss etwas essen oder willst du lieber mensen? –
Hanna: Gehen wir mensen – ich muss Geld sparen.
31/13
das Seil, -e dünnes, langes Ding z. B. aus Nylon: Man kann daraufgehen.
zw“schen zwei hier: Das Ende eines Seils um einen Baum legen, dasBäumen f¡st- andere Ende um einen zweiten Baum legen, und dannmachen das Seil stabil machen, sodass es nicht herunterfällt.
das Gest¡ll, -e ≈ Konstruktion
Bringt Euphorie ins Publikum Jungstar Laurin Buser
Slacklinen ist in den deutschsprachigen Ländern schon län-
ger im Trend. Speziell im Sommer sieht man in vielen
Parks die Seile, die zwischen zwei Bäumen festge-
macht sind. Darauf gehen die Slackliner. Das ist
nicht einfach. Denn zum Balancieren braucht
man extrem viel Konzentration und Körperkoordi-
nation. Manche Slackliner hören Musik, damit die
Welt draußen sie nicht stört. Für Slackline-Fans, die
zum Trainieren nicht auf schönes Wetter warten
wollen, gibt es jetzt das Slackboard. Das ist ein
Gestell aus Holz, auf dem ein Seil festgemacht ist.
Zum Slacklinen braucht man damit also nicht einmal
Bäume und kann auch im Winter trainieren.
vortragen vor Publikum laut sagen
der Schauspieler, - Mann: Er spielt im Film oder im Theater mit.
der Nachwuchsstar, -s junger Star am Anfang seiner Karriere
die Szene, -n hier: ≈ alle Poetry-Slammer
der W¡ttbewerb, -e hier: ≈ Suche nach dem besten Poetry-Slammer /der besten Poetry-Slammerin
best“mmte (-r/-s) hier: ≈ genau vereinbart
erst einmal hier: dann; in der nächsten Zeit
das Hochdeutsch ↔ Dialekt
Jungstar mit SchweizerCharme
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In diesem Schuljahr ist alles anders
für Ruoyu und Aleja. Der Chinese
und die Kolumbianerin gehen weit
weg von ihrer Heimat zur Schule:
in Deutschland. Plötzlich sehen sie
das Land ganz anders, haben sie
ANDREA LACHER erzählt.VIEL ZU SEHEN,
41/13
Ruoyu ist in den Schulferien mit
seinem Gastvater nach Berlin
gefahren. Es war seine erste
Urlaubsreise in Deutschland – und
er hat zum ersten Mal die Haupt-
stadt gesehen. Müde war er manch-
mal von den vielen Eindrücken.
Aber es war schön.
Seit Anfang August 2012 ist
Ruoyu zu Gast in Deutschland.
Sonst wohnt er in der Acht-Millio-
nen-Stadt Nanjing im Osten Chinas.
Jetzt lebt er bei seiner Gastfamilie
in der Nähe von Hamburg – mit 1,8
Millionen Einwohnern Deutschlands
zweitgrößte Stadt. Ruoyu ist über-
rascht, wie klein das Land ist. Ja, es
stimmt: Deutschland passt fast 27-
mal in sein Heimatland China.
Warum hat er sich Deutschland
als Gastland ausgesucht? „Amerika
oder England, das ist einfach. Das
machen viele Chinesen“, sagt
Ruoyu. Er mag es, wenn es nicht so
einfach ist. In Nanjing hat er sich
in die Bibliothek gesetzt und allei-
VIEL ZU LERNENRuoyu Huang ist
gerade zurück
und noch ganz
begeistert. „Bran-
denburger Tor, Bun-
destag, Alexander-
platz, Potsdam,
Schloss Sanssou-
ci“, erzählt der 17-
jährige Austausch-
schüler aus China.
„Sehr schön!“ Dann erin-
nert er sich an noch etwas:
„Und die Museumsinsel – toll!“Hat alleine
Deutsch gelernt
Ruoyu Huang
Von Kolumbien ins Saarland In Sankt Wendel wohnt Aleja Herrera Tejada
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ne Deutsch gelernt. Denn Ruoyu mag Deutsch-
land. Er findet, dass sich das Land nach dem
Zweiten Weltkrieg sehr schnell entwickelt hat.
„Die Deutschen sind ehrlich. Sie haben ein Ziel
und machen es dann einfach“, sagt der Chine-
se. Veränderungen mögen sie aber nicht beson-
ders gern, findet er.
Der 17-Jährige hat eine Menge gelernt über
die Deutschen seit seiner Ankunft. „Ich habe
gedacht, dass es in Deutschland nur Fleisch und
Brot gibt“, sagt Ruoyu und lacht. „Aber es gibt
ja verschiedenes Fleisch und verschiedenes
Brot.“ Nicht nur die deutschen Speisen sind
sehr ungewohnt für ihn. Ungewohnt ist für
Ruoyu auch, wie seine Mitschüler miteinander
umgehen. „Bei uns in China ist es nicht üblich,
dass sich die Mitschüler nach der Schule zu
Hause besuchen. Hier schon“, erzählt er.
Am meisten überrascht hat Ruoyu etwas, das
er in Hamburg gesehen hat. „Natürlich habe ich
1/13
begeistert hier: so, dass er sich sehr freut
der Austauschschüler, - Schüler: Er ist Gast an einer ausländi-schen Schule.
der Eindruck, ¿e hier: Bild, Emotion, Effekt
s“ch aussuchen wählen
der Zweite W¡ltkrieg ≈ Streit zwischen vielen Nationen 1939 - 1945
s“ch entw“ckeln hier: wirtschaftlich stark und modernwerden
ehrlich ≈ so, dass man nicht lügt; hier auch:direkt
das Ziel, -e hier: Resultat: Das will man erreichen.
einfach hier: wirklich
die Verænderung, -en ≈ Änderung
eine M¡nge viel
¢ngewohnt unbekannt und deshalb komisch
der M“tschüler, - anderer Schüler aus der gleichenKlasse
mitein„nder ¢mgehen einer mit dem anderen Kontakt haben
üblich normal
m“tten “n in der Mitte von
die Demonstration, -en Treffen von vielen Menschen auf derStraße: Sie protestieren gegen etwas.
erstaunt überrascht
das Abenteuer, - ≈ gefährliche, nicht alltäglicheErfahrung
5
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gewusst, dass Deutschland ein freies Land
ist“, sagt er. Aber dann hat der 17-Jähri-
ge vor dem Rathaus plötzlich mitten in
einer Demonstration gestanden. „Dass die
Regierung das erlaubt“, sagt der Chinese
– noch immer erstaunt.
Auch Aleja Herrera Tejada ist schon in
Hamburg gewesen. Für die Kolumbianerin
war weniger die Stadt ein Abenteuer als der
Transport dorthin. „Mit dem Zug!“, erzählt
die 15-Jährige. „Ich war so nervös!“ Gleich
nach ihrer Ankunft in Frankfurt am Main ist
sie mit Freundinnen aus Kolumbien zu
einem Deutschkurs nach Hamburg gefah-
ren. Schon der Kauf der Zugtickets war ein
Abenteuer für die Mädchen. Jetzt wohnt die
Schülerin aus der 3-Millionen-Stadt Cali in
der 28000-Einwohner-Stadt Sankt Wendel
im Saarland.
Brandenburger Tor in Berlin Es gibt viel zu sehen, findet Ruoyu
Hamburg ist Deutschlands zweitgrößte Stadt In der Nähe lebt Ruoyu bei seiner Gastfamilie
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SO FUNKTIONIERT ES
Vielleicht hast du ja auch Lust auf ein Austauschjahr? Wenn du wie Ruoyu und
Aleja gerne ein Schuljahr in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz ver-
bringen möchtest, musst du ein paar Dinge wissen. Am besten ist es, wenn du
zwischen 15 und 18 Jahre alt bist. „Außerdem ist es gut, ein ganzes Jahr im
Ausland zu sein“, sagt Maike Baum von der Austauschorganisation Youth For
Understanding (YFU). Diese Zeit braucht man, um die Sprache zu lernen und
das Land kennenzulernen.
Es ist gut, wenn du dir auch für die Bewerbung ein Jahr Zeit nimmst. Nur
so kannst du sicher sein, keine Fristen zu verpassen. Am besten bewirbst du
dich bei einer Austauschorganisation in deinem Land. Vielleicht hilft dir deine
Schule auch dabei. Eine große Hilfe ist es, schon Deutsch zu sprechen – wenn
auch nicht perfekt, das lernst du ja während des Deutschlandjahrs. „Wichti-
ger ist, offen für das Land, die Kultur und die Gastfamilie zu sein“, sagt Baum.
Und wenn die Schule in der fremden Sprache zu schwierig ist, und die
Noten schlecht sind? „Bei einem Jahr im Ausland lernt man wichtigere Sachen.
Wichtigere als in der Schule“, findet die Expertin.
„In Österreich sind die Schulen sehr oft spezialisiert“, sagt Sarah Kirch-
ner von der Austauschorganisation YFU in Österreich. So gibt es zum Beispiel
Schulen für Tourismus oder Informatik. Was du auch wissen musst: „Viele
Schüler aus dem Ausland denken bei Österreich an die Berge und ans Skifah-
ren. Ein großer Teil des Landes hat aber keine Berge. Viele sind dann ent-
täuscht.“
„Die Schweiz ist nicht Mitglied der Europäischen Union“, erklärt Frances-
ca Rachetta von der Austauschorganisation AFS in der Schweiz. Austausch-
schüler aus der Europäischen Union und ein paar anderen Ländern brauchen
trotzdem kein Visum für die Schweiz.
Alle Austauschschüler brauchen aber eine Aufenthaltsbewilligung. Die
müssen sie in den ersten zwei Wochen nach Ankunft beim Kreisbüro am Wohn-
ort beantragen. Auch für Deutschland und Österreich ist ein Aufenthaltstitel
nötig. Ein Visum für Deutschland bekommt man meistens nur für drei Mona-
te. Danach muss man am Wohnort einen Aufenthaltstitel erwerben. In Öster-
reich braucht man ihn, wenn man länger als sechs Monate im Land bleibt.
das Austausch- Aufenthalt an einer ausländischen Schule oder Universität:jahr, -e Er dauert ein Jahr. verbr“ngen ≈ seinperf¡kt ≈ sehr gutwährend des ≈ in dem Jahr, wenn man in Deutschland istDeutschlandjahrs¶ffen hier: ≈ interessiert an Neuemschwierig ↔ leichtSki fahren auf zwei langen Teilen auf Schnee einen Berg hinunterfahrenenttäuscht ≈ ein bisschen traurigdas M“tglied, -er hier: Nation: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe.die Aufenthalts- Erlaubnis für einen Aufenthalt in einem Landbewilligung, -endas Kreisbüro, -s Administration von einem Stadtteil oder einer Kommune in
der Schweizbe„ntragen ein Formular ausfüllen und so versuchen, ein Dokument zu
bekommender Aufenthalts- ≈ Dokument: Es zeigt, dass (und wie lange) man in dem titel, - Land sein darf.erw¡rben hier: beantragen und bekommen
Anders als in Deutschland ist es in Alejas Heimatstadt
fast immer 27 Grad warm, sie liegt in der Nähe des Äqua-
tors. Frühling, Sommer, Herbst und Winter gibt es nicht:
„Ich bin überrascht, wie kalt es hier sein kann.“ Warme
Kleidung konnte sie in Kolumbien nicht kaufen. Das muss
sie nun in Deutschland tun. Der Winter ist da.
Elf Monate wird Aleja bei ihrer Gastfamilie wohnen.
Ihre Gastschwester Emma ist 14 Jahre alt und in der Schu-
le eine Klasse über ihr. Ihr Gastbruder Paul ist in der Zeit,
in der Aleja da ist, auch Austauschschüler: in Amerika. Die
Schülerin fühlt sich wohl in Sankt Wendel. „Die Deutschen
sind sehr nett, und es gibt hier sehr viel Freiheit“, erzählt
sie. Vor allem fühlt sie sich sicher. Anders als in Kolum-
bien kann sie alleine durch die Straßen gehen.
In der Schule versteht sie noch nicht alles. „Viele mei-
ner Lehrer sprechen hier
Dialekt“, erzählt sie. „Es
ist schwierig für mich,
sie zu verstehen. Die
Schrift verstehe ich bes-
ser.“ Vor Kurzem hat
Aleja eine böse Überra-
schung erlebt: „Wir
haben einen Test
geschrieben. Und die
Lehrer haben uns das
nicht vorher gesagt. So
etwas gibt es bei uns gar
nicht.“ Dafür gibt es im
Spanischunterricht für
die Kolumbianerin viele
lustige Momente. „Der
Akzent der Deutschen
„Sehr schön!“ Schloss Sanssouci in Potsdam
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FÜNFPUNKTE
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r“chtig wirklichder F¡rnsehbetrieb ≈ das Zeigen von Fern -
sehprogrammvor „llem ≈ speziellder Haushalt, -e hier: Familie/Personen:
Sie wohnen zusammenin einem Haus oder ineiner Wohnung.
der F¡rnseh- Station: Sie macht sender, - Fernsehsendungen.s“ch teilen hier: ≈ zusammen haben
der œffentlich- Station: Sie macht Fern-r¡chtliche sehsendungen, und da-S¡nder, - für zahlt das Publikum
Gebühren.der Privatsender, - Fernsehstation: Sie finan-
ziert sich mit Werbung selbst.
(die W¡rbung von: werben = versuchen,ein Produkt sehr bekanntzu machen)
W¡tten, d„ss ...? hier: Ich bin mir sicher,dass dieser Kandidat ...mit positivem Resultatmachen wird.
■ Richtig begonnen hat das Fernsehen
in Deutschland vor 60 Jahren: Im
Dezember 1952 startet in der Bundes-
republik Deutschland und in der
Deutschen Demokratischen Republik
der offizielle Fernsehbetrieb. Fernse-
hen gibt es in Deutschland zwar schon vorher. Ab 1935 soll es
aber vor allem Propaganda für den Diktator Adolf Hitler machen.
■ Heute haben rund 95 Prozent der Haushalte in Deutschland
ein Fernsehgerät. Fernsehen ist eines der wichtigsten Medien
im Land.
■ Es gibt rund 145 deutschsprachige Fernsehsender. Den Markt
teilen sich die öffentlich-rechtlichen Sender und die Privatsender.
■ Die populärste Sendung im deutschen Fernsehen ist die Show
„Wetten, dass ..?“.
■ Vor ein paar Jahren war das Fernsehen bei Jugendlichen das
wichtigste Medium. Heute ist das anders: Auf Platz eins kommt
das Musikhören (bei 91 Prozent), danach das Internet (86 Pro-
zent). Nur für 56 Prozent der Jugendlichen sind Fernsehen und
Radio sehr wichtig. Trotzdem sehen Jugendliche im Alter zwi-
schen zwölf und 19 Jahren circa zwei Stunden pro Tag fern.
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Das musst du wissen über das ...
Fernsehen
CARTOON
ist wirklich komisch“, erzählt
sie und muss lachen.
Der Anfang war aber nicht
immer leicht. In den Schul-
pausen war sie manchmal
alleine. Aber heute ist sie
immer wieder zu Partys ein-
geladen und geht mit Freun-
dinnen zur Kirmes. Zu Alejas
schönsten Momenten in
Europa gehört eine Reise mit
ihrer Gastfamilie. „Wir sind
in die Schweiz gefahren. Zum Wandern in
die Berge! So etwas macht man in Kolum-
bien kaum.“ Nun möchte sie gerne Berlin
sehen und München und vielleicht noch
einmal die Berge. Einfach, weil es so
schön war.
nun jetzts“ch wohlfühlen zufrieden sein, sich gut fühlendie Freiheit, -en von: freivor „llem ≈ speziellschwierig ↔ leichterleben hier: ≈ als Erfahrung machendafür hier: ≈ aberdie K“rmes, -sen hier: ≈ großes Fest draußen mit Fahr- geschäften und großen Zelten(das Fahrgeschäft, -e Gerät oder Konstruktion: Damit/Darauf fährt man zum Spaß.)gehören zu ≈ ein Teil sein voneinfach hier: ≈ nur
Wandern in den Bergen Aleja (links) ist mitihrer Gastfamilie in die Schweiz gefahren
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SAG MAL
RÄTSEL
↔o
¢
, ¿er
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei.
Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich,Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele,Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics, Anne WichmannBILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)LITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck
© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter
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S: G. H
ASSLER
(4)
SENKRECHT (= VERTIKAL)1. „Wie heißt der …, wo du wohnst?“2. Der erste Monat im Jahr ist der …3. „Kannst du mir diesen kurzen … übersetzen? –
Ich verstehe ihn nicht!“4. „Hast du auch Käse? Ich esse keine …,
denn ich bin Vegetarier.“5. Person: Sie studiert an der Universität.6. „Wie … dauert der Film?“ – „Ich weiß es nicht genau.“
WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. kurze Information oder Nachricht
auf einem Stück Papier: die …2. blaue Hose: Früher haben Cowboys
in Amerika sie getragen.3. Synonym für „fantastisch“4. Gegenteil von „rückwärts“5. Institution: Dorthin geht man, wenn man heiraten will.
Lösung vom Rätsel 12/2012Waagerecht: 1. Schokolade; 2. -ferien; 3. Puppe; 4. -bild; 5. Regen; 6. dringendSenkrecht: 1. Computer; 2. Dorf; 3. Licht-; 4. Dezember; 5. billig; 6. Hand
ä = ae 5
1
2 2
4 6
3
3
4 1
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S
O
E
E
Z
A
MELANIE (19)Ich verliere meistens mei-nen Personalausweis inder Woh nung. Wie daspassiert, kann ich mirauch nicht erklären.
der Personalausweis, -e ≈ Ausweis
JOHANNES (20)Ich verlege oft meinenHaustürschlüssel. Daspassiert zum Glück abernur zu Hause.
verlegen an einen anderen als dennormalen Platz legen unddeshalb kaum finden
JULIA (18)Meinen Schlüssel – ichweiß nie, wo ich ihn amTag vorher hingelegthabe. Ich verbringe danneinige Zeit damit, denSchlüssel zu suchen.
einige Zeit ziemlich lange brauchenverbr“ngen m“t um
ROBIN (19)Weil ich unachtsam binund nicht darauf auf-passe, verliere ich oftmeine Geldbörse.
¢nachtsam ≈ ohne Konzentration
WAS VERLIERST DU BESONDERS OFT?
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