Date post: | 08-Feb-2016 |
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perfektDEUTSCH
6/2012 JUNI
EINFACH DEUTSCH LERNEN
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6/2012
perfektDEUTSCH
spezial: berlins zukunft literatur-lesetech
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enta dynastien, entscheider, patriarchen (6)
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as jungen deutschen 2012 w
ichtig ist
SPRACH-SERVICE
2 Briefe: Wie Sie sie beginnen
2 Wortschatz: im Drogeriemarkt
2 Übungen, Übersetzungen
2 800 Wort-Erklärungen
Auf den jungen Seiten:Jugend 2012 – was ihr wichtig ist
LEARN GERMAN ESTUDIAR ALEMÁN APPRENDRE L’ALLEMAND IMPARARE IL TEDESCO NAUKA NIEMIECKIEGO УЧИМ НЕМЕЦКИЙ ALMANCA ÖGRENMEK
SPEZIAL: WOHIN
BEWEGT SICH DIE
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01_Titel_DP_0612_V4 08.05.12 10:11 Seite 1
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00-0001_Family_1-1 03.05.12 16:09 Seite 1
Manchmal sehen Reporter mehr als die, die es wissen sollten.
Nachdem unsere Korrespondentin Barbara Kerbel die gigantische
Baustelle des neuen Flughafens Berlin Brandenburg besucht
hatte, sagte sie: „Das kann nichts werden mit dem 3. Juni.“ Und
wirklich: Die für diesen Termin geplante Eröffnung des Flugha-
fens wurde auf die Zeit nach der Sommerpause verschoben.
Trotz der Verspätung: Die erste Eröff-
nung eines Großflughafens in
Deutschland seit 20 Jahren wird vie-
les ändern. Wenn Reisende bis jetzt
auf einem der Berliner Flughäfen
landeten, fühlten sich viele kaum
wie in einer Metropole. Landeten sie
in Tegel, empfing sie die Hauptstadt
mit dem wirklich nicht mehr fri-
schen Charme der 60er-Jahre. Lan-
deten sie in Schönefeld, fühlten sie
sich eher wie in einem Gewerbegebiet als auf einem Haupt-
stadtflughafen. In Zukunft empfängt Berlin seine Gäste wie eine
moderne Metropole: auf dem neuen Großflughafen. Die Reporta-
ge über die Flughafenbaustelle lesen Sie ab Seite 16.
Nicht nur wegen des Flughafens fragen wir diesen Monat: Wohin
bewegt sich die Hauptstadt? Große Veränderungen sind schon seit
längerer Zeit typisch für Berlin: „Ich glaube, keine andere Stadt der
Welt hat sich friedlich so sehr bewegt“, sagte die amerikanische
Entertainerin Gayle Tufts unserer Autorin Franziska Langhammer,
die mit Berlinern über die Zukunft gesprochen hat (ab Seite 12).
So wichtig wie für kaum eine andere Metropole, hoffen viele,
wird vielleicht das Geschäft mit dem Inter-
net: Unter den vielen Start-ups, die Investo-
ren schon an eine deutsche Silicon City
glauben lassen, hat sich Johannes Gernert
um gesehen (ab Seite 22).
Jörg WalserChefredakteur
P.S.: Diesen Monat gibt es etwas zu feiern: Dies ist schondas 80. Heft von Deutsch perfekt, das es auch als E-Paper gibt. Wir laden Sie deshalb ein: Testen Sie dieseAusgabe kostenlos und ohne Verpflichtungen in ihrerelektronischen Variante – wie Sie sie bekommen, lesenSie auf Seite 11.
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Das k„nn n“chts Das kann nicht werden. klappen.
die Erœffnung, -en von: eröffnen = zumersten Mal öffnen
eher hier: ≈ mehr
das Gew¡rbegebiet, -e Gebiet, in dem es vieleFirmen gibt
die Verænderung, -en ≈ Änderung
das Geschæft, -e hier: wirtschaftlicheAktivität
s“ch ¢msehen hier: genaue Informa -tionen suchen
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Jour na-franz. listen bei einer Zeitung
oder Zeitschrift
die Ausgabe, -n Exemplar, Heft
die Verpfl“chtung, -en von: verpflichten =hier: offiziell erklären,dass man das E-Paperimmer bestellt
DAS NEUE BERLIN
perfektDEUTSCH6/12
EDITORIAL
M I T T E L
03_Editorial_0612.qxd 08.05.12 15:27 Seite 3
Die Hauptstadt sucht Anschluss an die Zukunft: Miteinem neuen Großflughafen und Hunderten Start-
ups, in denen Investoren schon das europäische SiliconValley sehen. Ein Spezial zur Frage: Wohin bewegt sichBerlin?
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DIE THEMEN DES MONATS JUNI 6/12
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6 Kurz & knapp
Zahlen und Fakten, Namen und Neues
SPEZIAL: BERLINS ZUKUNFT
12 Wohin bewegt sich die Hauptstadt?
Die Prognosen von bekannten Berlinern
16 Das neue Tor der Hauptstadt
Berlin bekommt einen neuen Flughafen
22 Silicon City
Berlin will Start-up-Hauptstadt Europas werden
26 Nachrichten
Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
29 Auf den zweiten Blick
Sprachspiele aus der Presse
47 Mein Tag
Astrid Nolte arbeitet im Fundbüro
48 Mein Deutschland-Bild
Eric Tourneret über Bienen in der Großstadt
50 Ja oder Nein?
Ist das deutsche Gesundheitssystem ungerecht?
52 Ein Bild und seine Geschichte
Vor 70 Jahren: Anne Franks Tagebuch
54 Mein erster Monat
Fanli Lin in Mainz
59 Reisetipps
Tempelhof • Malleiten • Kuklos • Flensburg
60 Der Blick von außen
Kennosuke Ezawa über deutsche Streitkultur
66 Kulturtipps
Kino • Konzert • Ausstellung • Theater • Lesung
68 Kolumne
Claudia May über Phobien
69 Nächsten Monat
… in Deutsch perfekt
70 Schlussworte
Was Menschen noch zu sagen haben
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LUST AUF LESEN
Lernen und Lesen kann man perfekt kombinieren – mit einemdeutschsprachigen Buch. Wir helfen Ihnen durch das gigantischeAngebot an Literatur. Und mit den Tipps und Tricks von Experten wirdIhnen das Lesen noch mehr Spaß machen.
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AUF 12 SEITEN: BERLIN
DIE JUNGEN SEITEN VONJunge Deutsche 2012: Wovon sie träumen,
wie sie leben • Hipster-Metropole Berlin • Deutschlandsbekannteste Jungen • Kolumne: Wlada über Berliner undTouristen
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perfektDEUTSCH6/12
DER MEDIENGIGANT AUS GÜTERSLOH
Vom Provinzverlag zu einem der größten Medienhäuser der Welt– das ist die Geschichte von Bertelsmann. Mehr über die Firma undihre Väter lesen Sie im sechsten Teil der Serie „Dynastien, Entscheider,Patriarchen“.
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IN DIESEM HEFT: 15 SEITEN SPRACHSERVICE
30 Lernen mit Literatur
Expertentipps für deutschsprachige Bücher
33 Wortschatz
Diesmal: im Drogeriemarkt
34 Übungen zu den Themen des Monats
Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
36 Mahlzeit!
Serie: Neues von der Familie Lang
37 Schreiben • Sprechen • Verstehen
Briefe schreiben • Am Flughafen • Eissorten
39 Raten Sie mal!
Zwei Rätsel zu den Themen des Monats
40 Grammatik
Länder und Nationalitäten
41 Gesehen & gelesen
Kreative Texte in der Werbung; plus: Comic
44 Lösungen • Kundenservice • Impressum
Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
45 Starthilfe • Gut zu wissen
Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,
Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch,Türkisch
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
LESEN & HÖREN
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Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverständnis und Aussprache,
auf CD oder als Download (siehe Seite 20).
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MEHR ALS 800 ERKLÄRUNGEN VON SCHWIERIGEN WÖRTERN
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
EINE STADT WIRD ZUM MUSEUM
Am 9. Juni beginnt in Kassel eine der wichtigsten Kunstausstel-lungen der Welt: die Documenta. Hunderttausende werden das Spek-takel besuchen. Was macht die Documenta so interessant? Und warumfindet sie gerade in dieser hessischen Stadt statt?
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17 Das neue Tor der Hauptstadt
Aus drei Flughäfen wird einer
64 Eine Stadt wird zum Museum
Ai Weiwei und seine 1001 Chinesen
( deins! Hier schreibt WladaBerliner und Touristen
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6 perfektDEUTSCH 6/12
KURZ & KNAPP
L E I C H T
Für ihre Liebe zum Reisen sind die Deutschen bekannt. Aktuelle Untersuchungen sagen:
Sie sind noch immer Reiseweltmeister. Dass Deutsche für ihren Urlaub außerdem gerne
viel Geld ausgeben, ist jetzt das Resultat der Allensbacher Markt- und Werbeträgerana-
lyse (AWA). So geben 44 Prozent der Deutschen nur noch für Wohnung und Essen mehr
Geld aus. Speziell sehr gebildete Menschen sehen Reisen als gute Investition.
In den letzten zwölf Monaten vor der AWA sind 56 Prozent der Befragten mindestens
fünf Tage lang verreist. Erst wenn die Menschen 70 Jahre und älter sind, reisen sie weni-
ger. Wichtiger als das Alter ist aber die finanzielle Situation der Menschen für das Rei-
sen. Deutsche, die mehr Geld haben, fahren öfter in Urlaub. Das populärste Urlaubsland
der Deutschen ist ihr Heimatland. 27 Prozent machen dort Urlaub, besonders oft an der
Ost- und Nordsee und in Bayern. Außerhalb des eigenen Landes reisen Deutsche zum
Beispiel gerne nach Spanien, Italien und Österreich – und das am liebsten mit dem Auto:
61 Prozent der Deutschen wählen dieses Verkehrsmittel, 44 Prozent das Flugzeug und nur
zwölf Prozent die Bahn.
An der AWA haben 20 000 Personen ab dem Alter von 14 Jahren teilgenommen.
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VIEL GELD FÜR REISEN
der Reiseweltmeister, - Volk: Es reist am meisten.
der M„rkt, ¿e hier: ≈ Kauf und Verkauf
der W¡rbeträger, - Medium: Man benutzt es für Werbung.
(die W¡rbung von: werben = versuchen,ein Produkt sehr bekanntzu machen)
geb“ldet mit sehr guter Ausbildungund guten Kenntnissen
der/die Befragte, -n Person: Sie antwortet aufFragen z. B. in einemInterview.
verreisen eine Reise machen
1200 JAHRE ZURÜCK
m“ttelalterlich wie im / aus dem Mittel- alter
(das M“ttelalter historischer Zeitraum vonungefähr 500 bis 1500nach Christus)
die Klosterstadt, ¿e Stadt mit einem Kloster imZentrum
(das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitshäusern: Dort lebenund arbeiten sehr religiö-se Männer oder Frauen.)
bauen hier: Häuser machen
das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren
der Unternehmer, - Person: Ihr gehört eineFirma, und oft ist sie auchChef der Firma.
der Kaiser, - oberster Monarch
gab Prät. von: geben
der {chse, -n männliches, kastriertesRind
Das erste Haus s¶ll ≈ Man plant, dass das ... werden. erste Haus … wird.
der H„ndwerker, - Person: Sie arbeitet beruf-lich mit Händen undWerkzeugen.
damals hier: im Mittelalter
der L„ndkreis, -e mehr als zwei Kommunen:Sie haben zusammen eineAdministration.
ÄRGER WEGEN JESUS-COMIC
die W¡rbung von: werben = versuchen,ein Produkt sehr bekanntzu machen
der J•nger, - ≈ Schüler von Jesus
die F¶lge, -n hier: Konsequenz, Resultat
die B“schofskonferenz Organisation der katholi-schen Bischöfe
(der B“schof, ¿e Person mit hoher Positionin der Kirche)
zur•ckgezogen Part. II von: zurückziehen= hier: aus den Mediennehmen
der Spot, -s engl. kurzer Film, der für einProdukt Werbung macht
verw¡nden ≈ benutzen
MODE MIT MORAL
die Ökomode ökonomisch und ökolo-gisch korrekt hergestellteMode
“m Tr¡nd sein modern sein
der Naturschutz von: Natur schützen = soleben, dass es für dieNatur gut ist
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
VIEL GELD FÜR REISEN
Deutsche machen gerne in Bayern Urlaub
Wie zum Beispiel in der Stadt Regensburg
06-10_Kurz_und Knapp_0612 08.05.12 09:52 Seite 6
7perfektDEUTSCH6/12
die Ehrensache ≈ Sache: Sie ist gut, undman findet es ganz nor-mal, sie zu tun.
die R¡ttungsweste, -n ≈ Jacke ohne Arme, damit man in Notfällen nicht ertrinkt
(ertr“nken sterben, weil man zulange unter Wasser war)
der faire H„ndel Einkauf und Verkauf vonProdukten zu einem öko-nomisch korrekten Preis
stilvoll mit (viel) Stil
BAYERISCHE CHEFS VERDIENEN AM MEISTEN
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-schen Republik
br¢tto Lohn vor dem Abzug von Kosten und Steuern
(der [bzug, ¿e von: abziehen ≈ hier:wegnehmen, bezahlen)
“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist nor-mal.
die S¶nderzahlung, ≈ Extrazahlung, z. B. für -en besonders gute Arbeit
n¡tto Lohn nach dem Abzug vonKosten und Steuern
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
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BAYERISCHE
CHEFS VERDIENEN
AM MEISTEN
Gleiche Arbeit bedeutet in
Deutschland oft nicht gleicher
Lohn. Das sagt eine Untersuchung
von Stepstone. Das Jobportal hat
publiziert, in welchen deutschen
Bundesländern Experten und
Chefs wie viel verdienen. Das
Resultat: In Bayern verdienen sie
brutto am meisten Geld – im
Durchschnitt nämlich 51 900 Euro
im Jahr, ohne Sonderzahlungen.
Bei einem Single ohne Kinder sind
das netto ungefähr 30 000 Euro im
Jahr. Auf dem zweiten Platz ist
Hessen mit 51 100 Euro, auf dem
dritten Baden-Württemberg mit
50 200 Euro. Mecklenburg-Vor-
pommern ist mit 32 000 Euro auf
dem letzten Platz. An der Untersu-
chung von Stepstone haben
60 000 Besucher der Internetseite
teilgenommen.
1200 JAHRE ZURÜCK
In Baden-Württemberg wird ab
nächstem Jahr eine komplett mittel-
alterliche Klosterstadt gebaut – mit
historischen Werkzeugen und Plänen aus
dem neunten Jahrhundert. Das ist die Idee
von Bert Geurten. Der Unternehmer will bei
Meßkirch zwischen Donau und Bodensee eine
karolingische Klosterstadt bauen wie zur Zeit
des im Jahr 814 gestorbenen Kaisers Karl der
Große. Das Projekt wird wahrscheinlich rund 40
Jahre dauern. Denn beim Bau sind keine Maschinen
erlaubt und keine anderen Werkzeuge oder Hilfsmit-
tel, die es im Mittelalter nicht gab. So sollen zum Bei-
spiel Ochsen beim Transport helfen. Das erste Haus soll
eine kleine Holzkirche werden.
Historiker, Architekten und Archäologen werden die Handwerker beim Bau beraten. Aber
die Experten hoffen auch, dass sie selbst etwas über den Alltag im Mittelalter lernen. Zum
Beispiel, wie die Menschen damals Häuser gebaut und Essen gemacht haben. Stadt, Land-
kreis und Europäische Union haben die ersten Jahre des Projekts mit rund einer Million Euro
finanziert. Auch die Besucher in Meßkirch müssen das Mittelalter akzeptieren. Es wird dort
keinen Kaffee geben, kein Eis und keine Pommes frites.
MODE MIT MORAL
Ökomode ist in Deutschland immer mehr im
Trend. Menschen, die Ökokleidung herstellen
oder kaufen, wollen Mode mit Naturschutz
und Moral verbinden. Designer finden immer
neue kreative Ideen für die Kollektionen. So
stellt zum Beispiel das Label Ehrensache aus
alten Rettungswesten Handtaschen her. Der
Berliner Designer Daniel Kroh macht aus alter Arbeitskleidung moderne Streetwear. Spezi-
ell in Berlin gibt es immer mehr kleine Läden, die ökologisch hergestellte Produkte aus fai-
rem Handel anbieten. Sie wollen zeigen, dass Kleidung und Accessoires trotzdem elegant,
stilvoll oder cool aussehen können.
ÄRGER WEGEN JESUS-COMIC
Der österreichische Getränkehersteller Red Bull hat wegen seiner Werbung in Südafrika Ärger
bekommen. In dem Comicfilm läuft Jesus übers Wasser. Seine Jünger fragen, ob das die
Folge des Energy-Drinks ist. Jesus antwortet, dass man nur wissen muss, wo im Wasser die
Steine liegen. Das sieht die katholische Bischofskonferenz in Südafrika als Blasphemie. Dort
hat der Getränkehersteller den Spot deshalb zurückgezogen. Auch in Brasilien haben Chris -
ten die Werbung kritisiert. Der Getränkehersteller sagt, dass der Spot nicht blasphemisch
ist, weil Jesus darin über das Wasser laufen kann, ohne Red Bull zu trinken. Christen haben
die österreichische Firma schon öfter kritisiert, weil sie in ihren Werbespots Bibelpassagen
verwendet.
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8 perfektDEUTSCH 6/12
KURZ & KNAPP
ANSHU JAIN
erf¶lgreich hier: so, dass man eine tolleKarriere hat
(der Erf¶lg, -e positives Resultat)
der Banker, - engl. Person: Sie arbeitet beieiner Bank.
f¶lgen auf hier: weitermachen nach
die W“rtschafts- Ökonomiewissenschaft, -en
SCHIMPANSEN HELFEN BEI KONFLIKTEN
verm“tteln hier: versuchen, einenKonflikt zu lösen
herausgefunden Part. II von: herausfinden =hier: lernen
der Kanton, -e Teil von einer föderalisti-schen Republik
beobachten hier: genau sehen, was dieTiere machen
der Vorteil, -e Plus
der F¶rscher, - Person: Sie arbeitet für mehrWissen.
das F¢tter Essen für Tiere
das Weibchen, - weibliches Tier
DER GUTE TIPP
der M“tarbeiter, - Angestellter
3 FRAGEN
das W¡tterhoch, -s ≈ Luftmasse mit hohem Luftdruck; Antizyklone
(der L¢ftdruck ≈ Effekt physikalischer Ener -gie der Luft)
das Tief, -s ≈ Luftmasse mit niedrigemLuftdruck
die Patenschaft, -en hier: Vertrag: Man kauft z. B.ein Hoch und hilft mit demGeld dem Institut.
die W¡tterbeobach- von: das Wetter beobachtentung = versuchen zu sehen, was
mit dem Wetter passiert
nachfragen hier: durch Fragen prüfen,ob etwas stimmt
der W„ssersportler, - Person: Sie macht vielWassersport.
das Bes¶ndere das Spezielle
GLÜCKLICHE MENSCHEN
die M„rktforschung systematische Untersuchungvon ökonomischen Kondi -tionen für Angebot undKaufinteresse der Menschen
befragen hier: systematisch Fragenstellen zu einem Problem
KULT UM DIE KASSETTE
der }msatz, ¿e Summe aller Verkäufe ineiner speziellen Zeit
der Tonträger- Sektor der Wirtschaft fürmarkt, ¿e Tonträger(der Tonträger, - z. B. CD, Kassette)
aufnehmen hier: speichern
DEUTSCHE GEHEN NICHT OFT INS KINO
d¢rchschnittlich ≈ meistens: Das ist normal.
das Stat“stische Administration für ganzB¢ndesamt Deutschland: Sie publiziert
Statistiken.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
L E I C H T
DER GUTE TIPP
Nicht alle Eltern haben in der
ersten Zeit nach der Geburt ihres
Kindes Großeltern oder Freunde
in der Nähe. Deshalb gibt die
Organisation Wellcome Hilfe
nach der Geburt. Die freiwilligen
Mitarbeiter von Wellcome helfen
den Eltern mit dem Baby, spielen
mit den Geschwistern oder kaufen für die Familie ein. Unter www.wellcome-online.de
kann man Helfer in seiner Nähe suchen. Außerdem informiert das Portal über die
beruflichen Erfahrungen der mehr als 2000 Helfer. Wellcome gibt es an fast 200 Orten
in Deutschland.
WER IST EIGENTLICH …?
ANSHU JAIN
Er ist einer der erfolgreichsten Banker der
Welt. Jetzt ist er, zusammen mit dem Deut-
schen Jürgen Fitschen, Chef der Deutschen
Bank: Anshu Jain. Der Inder folgt in dieser
Position auf den Schweizer Josef Ackermann.
Zum ersten Mal kommt mit Jain ein Chef der
Bank nicht aus einem deutschsprachigen
Land. Viel wissen die Deutschen trotzdem nicht über den 49-Jährigen.
Jain ist im indischen Ort Jaipur geboren. An den Universitäten Delhi in Indien und
Massachusetts in den USA hat er Wirtschaftswissenschaften und Finanzen studiert. Seit
1995 arbeitet der Investmentbanker für die Deutsche Bank in London – mit so viel Erfolg,
dass er dort oft der bestverdienende Angestellte ist. Medien schreiben, dass er der
Superstar der Firma ist. Privat fotografiert Jain gerne Tiere und Landschaften in Afrika.
Außerdem spielt er Kricket. Der Banker ist Millionär und religiös. Er ist verheiratet und
hat zwei Kinder. Als Bankchef wird Jain die meiste Zeit des Jahres in Frankfurt am Main
leben und erst einmal Deutschunterricht nehmen.
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SCHIMPANSEN HELFEN BEI KONFLIKTEN
Nicht nur Menschen hören bei Streit gerne eine dritte Meinung. Auch Schimpansen lassen
bei Konflikten andere vermitteln. Das haben die Anthropologen Carel van Schaik und Clau-
dia Rudolf von Rohr von der Universität Zürich herausgefunden. Sie haben eine Gruppe von
elf Schimpansen im Zoo Gossau im Schweizer Kanton Sankt Gallen beobachtet. Das Resul-
tat: Schimpansen helfen anderen in Konfliktsituationen – auch, wenn es ihnen selbst kei-
nen Vorteil bringt. In 69 von 438 Konfliktsituationen hat ein neutraler Schimpanse vermit-
telt, sagen die Forscher. Dieser war immer männlich und in der Hierarchie der Gruppe oben.
In den Konfliktsituationen haben sich die Schimpansen um Futter und, die männlichen
Tiere, um Weibchen gestritten.
06-10_Kurz_und Knapp_0612 08.05.12 09:52 Seite 8
DEUTSCHE GEHEN
NICHT OFT INS KINO
Nur 1,6 Mal ist jeder Deutsche im letzten Jahr durchschnittlich
ins Kino gegangen. Das sagt das Statistische Bundesamt. Mit die-
ser Zahl sind die Deutschen unter dem Durchschnitt der Europäi-
schen Union von 1,9 Kinobesuchen. Am populärsten sind die
Filmtheater in Irland. Dort ist im letzten Jahr jeder Einwohner
durchschnittlich 3,6 Mal ins Kino gegangen.
GLÜCKLICHE MENSCHEN
Sehr viele Deutsche sind der Meinung, dass sie ein glückliches
Leben haben – nämlich 87 Prozent. Das sagt eine Untersuchung
der GfK Marktforschung. Dass die Deutschen sich trotzdem oft
beschweren, ändert an dem Resultat nichts. Und es geht noch
weiter mit den glücklichen Deutschen: Neun von zehn Angestell-
ten gehen gerne zur Arbeit. Das sagt eine Untersuchung des
Marktforschungsinstituts Forsa. Es hat mehr als 1000 Angestell-
te ab 18 Jahren befragt.
Warum geben Sie dem Wetter denn
Namen?
Das ist ein Projekt von uns Berliner
Meteorologie-Studenten. Die Men-
schen können bei uns eine Patenschaft
für ein Hoch oder ein Tief kaufen. Dann
dürfen sie dem Wetterphänomen
einen Namen geben und bekommen
darüber ein offizielles Dokument. Ein
Hoch kostet 299 Euro, ein Tief 199 Euro.
Hochs dauern meistens länger, des-
halb sind sie teurer. Mit dem Geld
können wir die 24-stündige Wetter-
beobachtung weiter finanzieren. Wir
wollen nicht, dass Maschinen an der
Stelle von Menschen diese Arbeit
machen. Leider geht der Trend in der
Wetterbeobachtung immer mehr zu
Automatenstationen.
Was kaufen die Menschen öfter: Hochs
oder Tiefs?
Hochs. Oft schenken Männer ihren
Frauen ein Hoch mit ihrem Namen.
Aber Hochs sind nicht immer weiblich.
Dieses Jahr haben die Tiefs weibliche
und die Hochs männliche Namen.
Nächstes Jahr wechselt das wieder. Wir
dürfen auch nur vom Standesamt
akzeptierte Namen nehmen. Es müs-
sen aber keine deutschen sein. Ein
Hoch dieses Jahr heißt wirklich „Peng“.
Das ist ein chinesischer Name. Da
haben wir vorher beim Standesamt
nachgefragt.
Was gefällt Ihnen persönlich besser?
Ich mag die Tiefs am liebsten. Die sind
meteorologisch interessanter als
Hochs. Da passiert mehr. Wassersport-
ler zum Beispiel kaufen bei uns auch
lieber Tiefs. Die Patenschaften für
Hochs und Tiefs des nächsten Jahres
gibt es aber erst wieder ab Ende Sep-
tember. Unser Angebot ist populär.
Denn es ist etwas Besonderes, wenn
man dann im Radio oder im Fernse-
hen den Namen seines Hochs oder
Tiefs hört.
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an Julia Sieland. Die 23-Jährige gibt am Berliner Institut für Meteorologie Wetterhochs und -tiefs Namen.
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KULT UM DIE KASSETTE
Sie ist Kult, sie ist stabil, und viele Deutsche sind mit ihr
erwachsen geworden: die Kassette. Aber heute ist sie eine
Rarität. 2010 hat die Kassette nur noch 0,7 Prozent des
Umsatzes am deutschen Tonträgermarkt gemacht. Jetzt hat
auch das Kassetten-Label Europa seine Neuproduktion der
Tonträger gestoppt. Trotzdem, ein paar extreme Fans wollen
sich nicht trennen und feiern die Kassette mit viel Nostalgie.
Deshalb nimmt das Label Europa zum Beispiel die Detektiv-
serie „Die drei ???“ immer noch auf Kassette auf. Es wird also
noch dauern, bis es in Deutschland keine mehr gibt.
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KURZ & KNAPP
CAMPINO
der Sænger, - Person: Sie singt vorPublikum.
n“cht mehr viel zu hier: kein … mehr seintun haben m“t ...das Thema, Themen hier: Inhalt von einem Lied
lokal hier: von der Stadt Düssel -dorf
die Wahl, -en von: wählen
aufrufen zu offiziell bitten, dass vieleLeute … tun
FLIRTEN IM AUTO
die Wut intensives Gefühl von Ärger
der N¢tzer, - hier: Person: Sie benutztein Internetportal.
der Mediengestal- ≈ Experte/Spezialist für ter, - Medientechnik
ANZUG MACHT 60 JAHRE ÄLTER
n¢tzen ≈ benutzen
einsetzen hier: benutzen
der K¶pfhörer, - Gerät: Man trägt es amKopf und hört damit z. B.Musik.
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ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
L E I C H T
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
CAMPINO
Nur wenige Deutsche kennen seinen richtigen Namen:
Andreas Frege. Aber als Campino ist der Sänger der Punk-
Band Die Toten Hosen nicht nur in Deutschland bekannt
geworden. Die Musikgruppe gibt es schon seit 30 Jahren.
Sie hat mehr als 1000 Konzerte in vielen Ländern gespielt.
Speziell in Südamerika haben Die Toten Hosen viele Fans.
Manche Deutsche kritisieren, dass die Band schon lange
viel zu kommerziell geworden ist und mit Punk nicht
mehr viel zu tun hat.
Campino sagt immer wieder seine Meinung zu politischen Themen und nimmt zum
Beispiel an Projekten gegen Rassismus teil. Der Sänger diskutiert gerne in Talkshows.
Außerdem hat er in ein paar Filmen mitgespielt. Zum Beispiel in Palermo Shooting von
Wim Wenders. Die Toten Hosen kommen aus Düsseldorf und zeigen viel Lokalpatriotis-
mus. So haben sie dem Düsseldorfer Fußballklub Fortuna Düsseldorf und dem lokalen
Eishockeyteam finanziell geholfen.
Als das Zweite Deutsche Fernsehen einmal zur Wahl der 100 größten Deutschen auf-
rief, war Campino auf Platz 65. Am 22. Juni wird er 50 Jahre alt.
perfektDEUTSCH 6/12perfektDEUTSCH
ANZUG MACHT 60 JAHRE ÄLTER
Wie ist es, wenn man alt ist? Wie gut kann man dann noch gehen, stehen, hören
und sehen? Antworten auf diese Fragen bekommt man im Altersanzug Age Man. Die
Idee dazu hatte schon 1995 der Saarländer Gundolf Meyer-Hentschel. Er untersucht, was
ältere Menschen brauchen. Den Age Man haben bis jetzt Firmen genutzt, um mehr über
die Wünsche älterer Kunden zu lernen. Jetzt setzen den Altersanzug auch die Universitä-
ten in Berlin und Köln ein. In einem Seminar an der Freien Universität Berlin ziehen zum
Beispiel Medizinstudenten den Altersanzug an. Sie sollen für den Arztberuf lernen, ältere
Menschen besser zu verstehen.
Die Studenten ziehen dicke Bandagen an und tragen Kopfhörer, mit denen sie viel
schlechter hören. Der Anzug macht sie außerdem elf Kilogramm schwerer. So können sie
viel langsamer gehen. Durch einen Helm sehen die Studenten auch sehr schlecht. Das Expe-
riment zeigt: Der Alltag als alter Mensch ist nicht einfach.
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FLIRTEN IM AUTO
Wut auf andere Verkehrsteilnehmer, kuriose Selbstgespräche oder der Flirt an der Ampel –
Autofahren ist manchmal eine ziemlich emotionale Sache. Für alle, die anderen Autofah-
rern auch zu Hause vor dem Computer noch etwas sagen möchten, gibt es das Internetpor-
tal flinyu.com. Dort kann man sehen, ob ein anderer Verkehrsteilnehmer eine Nachricht an
das eigene Nummernschild geschrieben hat. Oder man kann sich registrieren und selbst über
das Autokennzeichen eines anderen den Kontakt suchen. Der Student Constantin Essmeyer
hatte zusammen mit seinem Schulfreund Michael Lauer die Idee für das Portal, weil immer
wieder Autofahrer mit Zeitungsanzeigen andere Verkehrsteilnehmer suchen.
Lauer sagt, dass 83 Prozent der flinyu-Nutzer männlich sind. Über Besucherzahlen will
der Mediengestalter nichts sagen. Aber: Die meisten Nachrichten auf dem Portal sind Flirt-
versuche oder Komplimente, dann Grüße, und an letzter Stelle kommen negative Kommen-
tare. „Flinyu funktionert dann richtig, wenn es jeder kennt“, sagt Lauer.
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12 perfektDEUTSCH 3/1212 perfektDEUTSCH 6/12
Wohin bewegt sich Berlin?
Keine andere Stadt in Deutschland verändert
sich so dynamisch wie Berlin. Mit dem neuen
Flughafen macht die deutsche Hauptstadt
wieder einen großen Schritt nach vorne.
Aber wohin geht die Reise? FRANZISKA
LANGHAMMER fragte:
SPEZIAL BERLINS ZUKUNFT – MEINUNGEN
„BERLIN BLEIBT BERLIN“Unglaublich, was sich in den letzten 21
Jahren in dieser Stadt verändert hat –
politisch, geografisch, architektonisch!
Ich glaube, keine andere Stadt der Welt
hat sich friedlich so sehr bewegt. Berlin
ist heute mehr denn je ein Magnet für
junge Künstler: Keine andere Stadt hat
so viele Opernhäuser, Galerien, Musicals,
Theater. Ein Grund dafür: Im Gegensatz
zu anderen Metropolen kann man sich
hier immer noch eine Wohnung leisten,
die auch noch schön ist – nicht wie in
New York, wo Kakerlaken im Badezim-
mer herumkriechen.
Das beste Beispiel, wie sehr Berlin
anzieht, bin ich selbst: Mit 30 hatte ich
in New York Karriere gemacht und war
erfolgreich. Trotzdem musste ich tags -
über als Kindergärtnerin arbeiten, um
genug Geld zusammenzubekommen.
Dann bekam ich ein Jobangebot aus
Berlin: eine Vollzeitstelle in der Tanz -
fabrik. Ich bin ohne Familie und Freun-
de, ohne die Sprache zu können hierher
gekommen – und es war wie eine
Befreiung!
Berlin ist ein toller Ort, um sich neu
zu definieren. Das Vorurteil über Deut-
sche, sie seien kalt und humorlos, hat
sich überhaupt nicht bestätigt. Man wird
hier mit offenen Armen empfangen.
Diese Stadt besitzt Energie – vielleicht
auch, weil so viele verschiedene Welten
aufeinanderprallen. Nicht zu vergessen:
Berlin macht Spaß! Ob Joggen um einen
See wie die Krumme Lanke oder die Klubs,
die Musikszene, das Ausgehen – da findet
sich für jeden was. In die Zukunft sehe ich
optimistisch: Berlin bleibt Berlin, egal,
was passiert.
Gayle Tufts (51), Moderatorin und amerikanische En -
tertainerin, wohnt seit 21 Jahren in Berlin
mehr d¡nn je hier: mehr als jemals in seiner Geschichte(jemals überhaupt einmal)
die Kakerlake, -n ≈ schwarzes Insekt, das Nahrungsmittelbeschädigt und unangenehm riecht
her¢mkriechen hier: sich durch einen Raum bewegen
„nziehen hier: ≈ den Wunsch machen, dorthin zufahren
tagsüber während des Tages
die V¶llzeitstelle, -n Arbeitsstelle, an der man zwischen 35 und42 Stunden pro Woche arbeitet
die Befreiung, -en von: sich befreien = sich frei machen
s“ch neu definieren eine neue Identität finden
m“t ¶ffenen [rmen mit Freude empfangenempf„ngenaufein„nderprallen hier: (Gegensätze) zusammentreffen
die Musikszene ≈ alle Menschen, die im Bereich Musik undEntertainment arbeiten
Da f“ndet s“ch Da findet jeder etwas, was zu seinen für jeden w„s. Interessen passt.
die Moderatorin, hier: Frau, die auf einer Veranstaltung -nen Ansagen macht und Redner vorstellt
S C H W E R
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„DIE MITTE WIRD WICHTIGER“Berlin wird immer interessanter für
Kreative werden. Grund sind die Kultur
der Stadt und ihre Lebendigkeit, ihre
urbane Atmosphäre. Das ist auch die
wichtigste Grundlage für den Touris -
tenboom. Nach der Sommerpause wird
außerdem der neue Flughafen Schö-
nefeld eingeweiht. Er wird die beiden
Bundesländer Berlin und Brandenburg
zusammenschweißen. Damit werden
die Mitte und der Südosten Berlins
wichtiger werden. Und auch die neuen
Personen in der Berliner Politik ver-
sprechen einen großen Schritt vor-
wärts. Seit 1989 ist viel passiert. Trotz-
dem gilt immer noch: Berlin ist gerade
erst bei gut der Hälfte davon, was
durch den Mauerfall an neuen Ent-
wicklungen möglich geworden ist.
Volker Hassemer (68) war 13 Jahre lang Senator
in Berlin. Seit 2006 ist er Vorsitzender der Stiftung
Zukunft Berlin.
urban städtisch
einweihen mit einer Zeremonie eröffnen
zus„mmenschweißen machen, dass man sich eng ver-bunden fühlt
ein großer Schr“tt hier: eine positive Entwicklungvorwärts in der nahen Zukunft
der Mauerfall Öffnung der Grenze
der Senator, hier: Mitglied der Regierung von die Senatoren Berlin
der/die Vorsitzende, -n Person, die eine Organisationleitet
die St“ftung, -en hier: Organisation für einenbestimmten Zweck
„BERLIN IST NICHT FERTIG!“Rom ist ewig, Paris für Verliebte –
und Berlin? Berlin ist nicht fertig! Die
deutsche Hauptstadt war lange geteilt
und kam erst vor rund 20 Jahren auf
die touristische Landkarte zurück. Seit-
dem präsentiert sie sich als junge,
dynamische und weltoffene Metropole
im Herzen Europas – und erfindet sich
immer wieder neu.
Berlin bietet neben Sehenswürdig-
keiten und vielen Veranstaltungen
auch viel Raum zur Entspannung. Das
fasziniert Gäste aus Großbritannien,
Italien und Frankreich ebenso wie aus
den USA und Russland. Aber nicht nur
Touristen kommen. Auch Kreative aus
der ganzen Welt machen die deutsche
Hauptstadt zu ihrer Wahlheimat.
Warum? Ganz einfach: Berlin lässt
jeden rein. Berlin lässt jeden machen.
Hier glänzen innen Wände, während
außen Fassaden bröckeln.
Hier ist es wichtiger, eine gute
Geschichte zu erzählen als Statussym-
bole spazieren zu tragen. Deshalb
fühlen sich Künstler in der Hauptstadt
besonders wohl. Sie richten sich in
alten Fabrikhallen oder Hinterhäusern
ein, zeichnen, komponieren, schnei-
dern oder kochen, bemalen ein 1300
Meter langes Mauerstück oder stellen
eine 30 Meter hohe Skulptur in die
Spree.
Berlin bleibt damit immer in Bewe-
gung, ermöglicht freies Denken und
besitzt eine ganz besondere Atmos-
phäre. Deshalb hat dieses „Gesamt-
kunstwerk“ auch Zukunft und wird
immer neue Besucher und Künstler
anlocken.
Katharina Dreger (30) arbeitet bei der Touris-
musorganisation Visit Berlin dafür, dass auch
in Zukunft viele Menschen die Hauptstadt besu-
chen.
s“ch präsentieren hier: sich der Öffentlichkeit zeigen
die Entsp„nnung ≈ Erholung
faszinieren hier: sehr gut gefallen
glænzen hier: in renoviertem, sehr gutemZustand sein
brœckeln kaputtgehen und in kleine Stücke fallen
schneidern hier: Kleidung/Mode machen
bemalen hier: ein Bild / Bilder malen auf
ermöglichen möglich machen
„nlocken jemandem Lust machen, an einen Ort zukommen
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14 perfektDEUTSCH14 perfektDEUTSCH 6/12
„BERLIN IST DAS ALPHAMÄNNCHEN“
Berlin ist das Alphamännchen unter den
deutschen Städten. Hier kann jeder sein
und leben, jeder hat Rechte. Was ver-
bindet, ist dieser Zusammenhalt. Alles
läuft hier ab. Ich hoffe, dass Berlin sich
nicht weiterentwickelt wie in den letz-
ten zehn Jahren: Die Stadt will Problem-
bezirke zu Kultbezirken machen. Die
Stadtteile Kreuzberg und Neukölln zum
Beispiel wurden früher von der Stadt
nicht großartig beachtet – heute will
jeder dort wohnen. So viele Studenten
ziehen hierher! Ich erinnere mich noch,
als ich vor zehn Jahren durch Neukölln
gelaufen bin, da hat man kaum Touri-
sten gesehen. Heute hört man an jeder
Ecke Englisch, Französisch – neulich
sogar Spanisch in der U-Bahn!
Ich hab nichts gegen Studenten. Aber
weil so viele Menschen in den letzten
Jahren hierher gezogen sind, sind die
Mieten gestiegen. Und viele Menschen,
die seit Tag eins hier gewohnt haben,
mussten ihre Wohnung räumen, weil sie
sich die nicht mehr leisten konnten.
Aber egal, wie es weitergeht: Berlin
wird nicht altern.
Und auch wenn es
wieder out ist,
hier her zu ziehen,
wird es schon wie-
der in sein. Ich bin
hier geboren und
groß geworden.
Und auch wenn ich
nicht daran denken
will: Ich hoffe, dass
ich hier sterbe.
Hüseyin Ekici (22) ist in Berlin-Neukölln geboren
und aufgewachsen. Der Schauspieler ist zum Bei-
spiel in der Fernsehserie „Lindenstraße“ zu
sehen.
das [lphamännchen, - höchstes männliches Tier einerGruppe
der Zus„mmenhalt Solidarität, Gemeinsamkeit
„blaufen ≈ passieren, stattfinden
der Bez“rk, -e hier: ≈ Stadtteil
großartig hier: besonders, sehr
seit Tag eins hier: sehr lange; seit ihrerGeburt
räumen hier: verlassen, ausziehen aus
„BERLIN BRAUCHT DAS RICHTIGE MASS“
Der Wahnsinnsvorteil von Berlin: Es
hat in den letzten 100 Jahren eine
unglaubliche Geschichte erlebt. Viele
Leute kommen heute noch, um nach
Spuren des Mauerfalls zu suchen.
Fast die Hälfte meines Lebens habe
ich Berlin geteilt erlebt. Ich bin in
Brandenburg geboren, und Berlin
war immer so etwas wie die große
Schwester. Wie oft habe ich mich in
den Zug gesetzt und bin in die Stadt
gefahren, um mich zu amüsieren,
auf geile Konzerte zu gehen, meinen
Horizont zu erweitern! Und mittendrin hat man die Tei-
lung mitbekommen: Etwa, wenn man nach der Kneipe
nochmal draußen unterwegs war – da war mit dem Spa-
zieren an der Brücke plötzlich Schluss, weil dort Ostberlin
angefangen hat. Das macht was mit den Leuten. Und mit
dem, was die Leute machen.
Als die Mauer dann gefallen war, habe ich mir die
Stadt voll gegeben. Es gab so viel Raum für jeden, der
etwas machen wollte. Die Wohnungen haben nichts
gekostet, alles war erlaubt, eine flirrende, wilde Zeit –
das Aufregendste, was ich mir vorstellen kann! Schon
traurig, dass heute manche Klubs, die es jahrzehntelang
gab, ersatzlos ausfallen. Andererseits wachsen so viele
Sachen nach! Die Leute, die in die Stadt ziehen, suchen
sich Orte, die andere nicht auf der Karte haben. Orte, an
denen sich Künstler ausprobieren können.
In der Hinsicht finde ich: Berlin braucht das richtige
Maß. War es zum Beispiel tatsächlich notwendig, die O2-
World zu bauen, diese riesige Veranstaltungshalle an der
Warschauer Brücke? Es wäre schon schön, wenn die Stadt
Räume behalten würde, in denen sich Künstler ent-
wickeln können.
Gunnar Spies (41), Schlagzeuger der Berliner Elektropop-Gruppe Mia,
wohnt seit 1991 in der Stadt.
der Wahnsinnsvorteil, -e sehr großer Vorteil, toller Vorteilder Mauerfall Öffnung der Grenzes“ch amüsieren Spaß habengeil super, tollseinen Horiz¶nt erweitern mehr Kenntnisse/Wissen bekommenm“tbekommen hier: erfahrens“ch ... v¶ll geben ≈ extrem Freude haben an ...fl“rrend hier: ≈ unruhig, verrücktaufregend ≈ spannenders„tzlos ohne Alternativeausfallen hier: nicht mehr existierennachwachsen hier: neu gegründet werden, startenn“cht auf der K„rte haben ≈ nicht kennen“n der H“nsicht ≈ wenn man diesen Aspekt betrachtetriesig sehr großder Schlagzeuger, - Person, die Schlagzeug spielt(das Schlagzeug, -e Rhythmusinstrument, auf das man schlägt)
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15perfektDEUTSCH 15perfektDEUTSCH6/12
„IM SCHLIMMSTEN FALL WIRD ES LEERER“
Wo’s hingeht mit Berlin, ist eine ziemlich
schwierige Frage. Allein in den letzten fünf
Jahren hat sich so viel geändert. Wenn
man sich etwa Kreuzberg anschaut: Das
Viertel wird immer beliebter, auch bei
Touristen. Die schlechte Seite davon: Das
Angebot richtet sich auch immer mehr
nach den Bedürfnissen der Touristen aus.
Wohnungen werden aufgekauft und zu
Ferienwohnungen umgestaltet, und die
Urberliner müssen wegziehen. Wie das in
15 Jahren aussieht? Im besten Fall gibt es
eine gute Durchmischung. Der kreative
Charme von Berlin bleibt erhalten, und
auch Touristen haben die Möglichkeit,
mittendrin zu sein und die Stadt authen-
tisch mitzuerleben. Im schlimmsten Fall
wird es leerer in Berlin: Weil es sich keiner
mehr leisten kann, im Zentrum zu woh-
nen, werden die Berliner in die Randbe-
zirke gedrängt. Umso wichtiger ist es, dass
sich auch aus politischer Hinsicht was tut
in der Stadt: Unsere Partei etwa will den
Einfluss der Bürger stärken, damit sie früh
genug bei Problemen mitentscheiden
können – und nicht erst,
wenn es fünf vor zwölf
ist.
Anisa Fliegner (36) ist im Stadt-
teil Berlin-Wedding geboren. Die
Anwältin ist Mitglied der Pira-
tenpartei Berlin.
allein hier: wenn mannur … betrachtet
s“ch ausrichten nach sich orientierenan
das Bed•rfnis, -se ≈ Wunsch
aufkaufen hier: ganzeGebäude kaufen
¢mgestalten hier: anders bauen, ändern
der Urberliner, - Berliner, dessen Eltern und Großelternschon in Berlin gelebt haben
erh„lten bleiben hier: nicht zerstört werden
der R„ndbezirk, -e Stadtteil am Rand einer Stadt(der R„nd, ¿er hier: ↔ Stadtzentrum)
drængen hier: der Grund dafür sein, dass mangegen seinen Wunsch dorthin zieht
aus politischer ≈ wenn man den politischen AspektH“nsicht betrachtet
]s “st f•nf vor zwœlf. Es ist fast zu spät.
„BERLIN BIETET EINE BEISPIELLOSE WISSENSCHAFTSLANDSCHAFT“
Ohne die Vergan-
genheit geht es
nicht. Ein Nach-
denken über die
Zukunft kann ich
mir nicht vorstel-
len, wenn es nir-
gendwo beginnt –
vor allem bei einer
Stadtgeschichte wie
der Berlins mit so
vielen Brüchen. Die
aktuelle Kreativ-
und Wissenschaftslandschaft Berlins ist
geprägt von dieser Geschichte. Ihr vielfältiges
Angebot, die innovativen Ideen und Verbin-
dungen ziehen nicht nur junge Leute aus der
ganzen Welt zum Studieren an, sondern auch
immer öfter international hochkarätige Wis-
senschaftler.
Berlin bietet eine beispiellose Wissen-
schaftslandschaft. Von der engen Nachbar-
schaft und dem aktiven Austausch der Hum-
boldt-Universität mit Forschungseinrichtun-
gen und technologierorientierten Firmen
haben Studenten und gestandene Forscher
Vorteile. Unser Hauptziel ist die Interdiszipli-
narität. Das Zusammenarbeiten von Philoso-
phen, Medizinern und Biologen zum Beispiel,
wie es auf unserem lebenswissenschaftlichen
Campus rund um die Charité ausgezeichnet
funktioniert, ist dafür das beste Beispiel. Um
uns herum tobt das Leben, aber man kann in
Berlin auch produktive Ruhe zum Forschen
finden. <
Jan-Hendrik Olbertz (57) ist Präsident der Humboldt-
Universität zu Berlin.
die W“ssenschafts- ≈ Gesamtheit aller Wissenschaftenlandschaft, -ender Br¢ch, ¿e hier: große Änderung, große Reform
geprägt hier: geformt, beeinflusst
vielfältig hier: unterschiedlich, mit viel Variation
„nziehen hier: ≈ den Wunsch machen, nach Berlin zuziehen
hochkarätig hier: mit hoher Qualifikation
der Austausch hier: ≈ Wechsel von Erfahrungen, Ideen,Meinungen und Forschungsergebnissen
gest„nden hier: mit viel Erfahrung und hoher Qualifikation
die Charité franz. Berliner Universitätsklinik
toben hier: ≈ laut und fröhlich stattfinden
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Der Blick über das Geländer macht
schwindlig. Vor uns landet ein
Flugzeug, es klingt wie der Motor
eines Traktors. Weiter hinten ist Ber-
lin zu sehen mit dem Fernsehturm am
Horizont. Unter uns ist die Baustelle.
Bagger fahren vorbei, überall sind
Baugruben im Boden. „Was für ein
Wahnsinn, was die hier bauen“, sagt
einer aus der Gruppe.
Es ist ein Samstag. Rund 50 Besu-
cher sind zur Baustellentour zum
neuen Hauptstadtflughafen gekom-
Das neue Torder Hauptstadt
27 Millionen Passagiere proJahr sollen in den ersten Jah-ren auf dem neuen Flughafen
starten und landen.
Mit ihm wird sich vieles ändern: Die Metropole bekommt
einen neuen Flughafen – den drittgrößten in Deutschland.
BARBARA KERBEL hat zugeschaut, wie die Hauptstadt in
Schönefeld Anschluss an die Zukunft sucht.
SPEZIAL BERLINS ZUKUNFT – FLUGHAFEN
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17perfektDEUTSCH6/12
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men. Im Herbst soll der Großflughafen Berlin Brandenburg Willy
Brandt den Betrieb aufnehmen, nach sechs Jahren Bauzeit. Bis
zur Eröffnung ist der neue Flughafen eine gigantische Baustel-
le, die größte in ganz Ostdeutschland. Auf dem alten Flugha-
fen Schönefeld direkt daneben geht der Betrieb weiter wie
immer.
Der Wind bläst über die Aussichtsplattform des 32 Meter
hohen Infotowers, die Sonne scheint warm auf die Besucher.
Ungefähr so wird es also sein, wenn man von der Besucher -
terrasse im obersten Stock des Terminals über den Flughafen
schaut. Das Terminal hat sechs Etagen – zwei davon unter der
Erde – und ist mit 32 Metern genauso hoch wie der Infotower.
Es steht im Zentrum des Areals wie ein gigantischer Block aus
Glas. Dass es an den Berliner Hauptbahnhof erinnert, ist kein
Zufall: Beide Gebäude wurden vom Büro des Architekten Mein-
hard von Gerkan geplant.
Es ist nicht nur die Aussicht, die schwindlig macht. Auch die
Zahlen beeindrucken: 33 000 Quadratmeter Glasfassade hat das
Terminal, das Dach wiegt 10 000 Tonnen. 160 000 Kubikmeter
Beton wurden auf der Baustelle verwendet – der Beton wurde
direkt auf der Baustelle hergestellt. „An Werktagen arbeiten
AUS DREI FLUGHÄFEN WIRD EINER
Tempelhof, Tegel, Schönefeld – das waren viele
Jahrzehnte lang die drei Flughäfen Berlins. Der
Grund dafür ist die Teilung der Stadt nach dem
Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Jede der vier
Besatzungsmächte hatte einen eigenen Flughafen:
Tempelhof lag in der amerikanischen Besatzungs-
zone. In der französischen Zone wurde Tegel gebaut.
In der britischen lag der Flugplatz Gatow (der aber
nur bis 1950 für den zivilen Verkehr genutzt wurde)
und in der sowjetischen Zone lag Schönefeld.
Die Entscheidung von 1996, einen neuen
Großflughafen zu bauen, bedeutete: Die Flughäfen
in Tempelhof und Tegel müssen geschlossen wer-
den. Im Oktober 2008 startete das letzte Flugzeug
in Tempelhof. Das Areal ist heute ein 300 Hektar
großer Park, die Gebäude werden für Veranstaltun-
gen genutzt, zum Beispiel für die Modemesse Bread
& Butter. In den nächsten Jahren sollen auf dem
Areal die neue Landesbibliothek und ein neues
Wohnviertel gebaut werden – über beide Pläne gibt
es aber Kontroversen.
An einem Abend nach der Sommerpause – der
genaue Termin stand noch nicht fest, als dieser
Text geschrieben wurde – wird in Tegel das letzte
Flugzeug zu einem Rundflug über die Stadt starten.
Landen wird es in Schönefeld. Mit der Eröffnung des
neuen Flughafens endet der Betrieb in Tegel. Was
mit dem Areal im Berliner Norden passieren soll,
wird zurzeit diskutiert. Es gibt die Idee, es für einen
Forschungs- und Industriepark für alternative Ener-
gien zu nutzen. Außerdem sollen Wohnungen
gebaut werden, ein großes Areal soll als Park frei
bleiben.
das Jahrzehnt, -e Zeit von zehn Jahren
die Teilung, -en von: teilen = zwei oder mehr Teilemachen
die Bes„tzungs- hier: Nation, die im Krieg gewonnenmacht, ¿e hat (USA, Großbritannien, Frankreich,
Sowjetunion)(die Sowjetunion Staat in Osteuropa und Nordasien von
1922 bis 1991)
zivil nicht für die Armee
n¢tzen ≈ benutzen
der H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000 Quadratmeter
die Modemesse, -n Ausstellung, in der neue Mode gezeigtwird
die L„ndesbiblio- Bibliothek eines Bundeslandesthek, -en(das B¢ndesland, ¿er Teil einer föderalistischen Republik)
das Wohnviertel, - Stadtteil mit Wohnhäusern
die Erœffnung, -en von: eröffnen = zum ersten Mal öffnen
die F¶rschung Arbeit für mehr Wissen
das Gelænder, - ≈ Konstruktion, z. B. an Treppen oder Balkonen, um nicht zu fallenschw“ndlig m„chen hier: ≈ machen, dass man Angst bekommt, zu fallenkl“ngen hier: zu hören seinder F¡rnsehturm, ¿e sehr hoher Turm, über den Radio- und Fernsehprogramme gesendet
werdendie Baustelle, -n Ort, an dem gebaut wirddie Baugrube, -n ≈ großes Loch zu Beginn einer BaustelleW„s für ein Wahnsinn! hier: Das ist verrückt! / Man kann es nicht glauben!den Betrieb aufnehmen ≈ mit allen Aktivitäten / mit der Arbeit beginnendie Erœffnung, -en von: eröffnen = zum ersten Mal öffnenweitergehen nicht aufhörenblasen hier: Luft stark bewegendie Etage, -n franz. z. B. 1. Stock, 2. Stock …beeindrucken hier: einen intensiven Effekt habender Beton franz. Substanz zum Bauen, die sehr hart ist, wenn sie trocken istder W¡rktag, -e Montag bis SamstagFlughafen-Simulation Rechts davon lag der alte Flughafen Schönefeld
Diesen Kasten können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com ) Audio )Lesen & Hören
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18 perfektDEUTSCH 6/12
südliche Bahn des alten Flug-
hafens; sie wurde länger
gemacht und saniert. Beide
Bahnen sind Monate vor dem
Umzug fertig geworden. „Im
Winter mussten wir Kreuze auf
die neue Bahn kleben, damit
die Piloten nicht aus Versehen
darauf landen“, erzählt Franz-
ke, während die Besucher im
Bus über das Flughafenareal
fahren.
Als der Bus auf das Terminal
zufährt, zeigt Franzke auf den
Platz davor. „Da, wo die Park-
plätze gebaut werden, war
früher der Tiefe See von Die-
pensee“, sagt der 29-Jährige.
Das Dorf war genau dort, wo
jetzt das neue Terminal steht. Die 335 Ein-
wohner zogen alle zusammen in ein Neu-
baugebiet in Königs Wusterhausen, circa 15
Kilometer entfernt. Dort ist ein komplett
neues Diepensee entstanden. Es war das
größte Umsiedlungsprojekt für den neuen
Flughafen.
„Für uns war schnell klar, dass wir weg-
wollen“, sagt Helmut Mayer. Der 77-Jährige
war in den 90er-Jahren stellvertretender
Bürgermeister von Diepensee. Heute sitzt er
als Ortsvorsteher des neuen Diepensee in
seinem Büro im neuen Dorfgemeinschafts-
haus. „Als 1996 der Bau des Großflughafens
beschlossen wurde, war noch gar nicht klar,
wo der genau hinkommen wird“, erzählt er.
„Aber wir wussten, dass wir nicht so nah
dran wohnen wollten.“
Mit der Flughafengesellschaft verhan-
delten die Diepenseer über ihre Umsiedlung
– mit Erfolg: Alle ihre Wünsche wurden
hier bis zu 3000 Bauarbeiter“, sagt Christi-
an Franzke, der seit vier Jahren Besucher
über die Baustelle führt. Zusammen mit
dem Areal des alten Flughafens wird der
neue Airport 1470 Hektar groß, so groß wie
rund 2000 Fußballfelder.
Alles unter einem Dach – das ist das
Prinzip des neuen Hauptstadtflughafens. Es
gibt nur ein Terminal, das auf sechs Etagen
alles hat, was ein moderner Großflughafen
braucht: In den beiden unteren Etagen ist
der Bahnhof mit sechs Gleisen. Im Erdge-
schoss ist der Ankunftsbereich, darüber auf
zwei Etagen der Abflugbereich mit 94
Check-in-Schaltern und 150 Geschäften,
Cafés und Restaurants. In der vierten Etage
ist die Besucherterrasse.
Höher als die Terrasse ist nur der 76 Meter
hohe Tower der Flugsicherung. „Wir haben
zwar nicht den höchsten, der steht nämlich
in Düsseldorf, aber sicher den teuersten“,
sagt Franzke. 36 Millionen Euro hat der
Tower gekostet. Die Fluglotsen werden von
dort aus im Durchschnitt 700 Starts und
Landungen pro Tag koordinieren – so die
Prognose der Flughafengesellschaft. 27 Mil-
lionen Passagiere pro Jahr sollen in den
ersten Jahren in Schönefeld starten und
landen.
Der Tower steht zwischen den beiden
Start- und Landebahnen. Die Südbahn
wurde neu gebaut, sie ist aus Beton, 4000
Meter lang und 60 Meter breit. Die 3600
Meter lange Nordbahn aus Asphalt ist die
BER STATT BBI
Berlin Brandenburg International, kurz
BBI: So wurde der neue Flughafen jah-
relang genannt. Dann musste ein neuer
Name gefunden werden. Es wurde
nämlich bekannt, dass der indische
Regionalflughafen Bhubaneswar die
Abkürzung BBI schon benutzt. Aus BBI
wurde so BER – Flughafen Berlin Bran-
denburg Willy Brandt, nach dem frühe-
ren Bundeskanzler, der auch Regieren-
der Bürgermeister von Berlin war. 1971
bekam er für seine auf Frieden zwi-
schen Ost und West ausgerichtete Poli-
tik den Friedensnobelpreis.
die [bkürzung, -en wenige Buchstaben, diean der Stelle eines Wor -tes stehen, z. B. usw. =und so weiter
der Regierende Titel des BürgermeistersB•rgermeister, - von Berlin, der gleich-
zeitig Chef des Bun des -landes Berlin ist
(das B¢ndesland, ¿er Teil einer föderalisti-schen Republik)
ausgerichtet auf orientiert an
der Friedensnob¡l- Geld für Personen oderpreis, -e Organisationen, die für
(politischen) Friedenaktiv sind
Neues Terminal Passagiere finden alles unter einem Dach
der H¡ktar, - Größe: 1 Hektar = 10 000Quadratmeter
das Fußballfeld, -er Platz, auf dem Fußball ge -spielt wird
die Flugsicherung, Firma, die z. B. Starts von -en Flugzeugen kontrolliert und
organisiert
der Fluglotse, -n hier: Person, die Start undLandung von Flugzeugen amFlughafen kontrolliert
die Flughafengesell- Firma, der ein Flughafenschaft, -en gehört
die L„ndebahn, -en Weg, auf dem Flugzeuge lan-den
sanieren hier: ≈ reparieren
der }mzug, ¿e von: umziehen
das Kreuz, -e zwei kurze Linien: Eine Linieist horizontal, die andereliegt in der Mitte vertikaldarüber.
aus Versehen ohne Absicht
entstehen hier: gemacht werden
das }msiedlungs- hier: Projekt, das Menschen projekt, -e motiviert, aus ihrer Heimat
wegzugehen und an einenneuen Ort umzuziehen
st¡llvertretend hier: ≈ in zweiter Positionnach dem Bürgermeister
der {rtsvorsteher, - Leiter eines Ortes
das D¶rfgemein- Haus in einem Dorf, das alleschaftshaus, ¿er Gruppen dort z. B. für Ver -
sammlungen oder Veran -staltungen benutzen dürfen
beschließen entscheiden
nah dr„n in direkter Nähe
verh„ndeln über etwas diskutieren, umein Problem zu lösen oderetwas zu vereinbaren
Flughafen spielen Mehr als 10 000 Freiwilligehaben den Betrieb sechs Monate lang getestet
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21perfektDEUTSCH6/12
erfüllt, und sie durften ihr Dorf selbst neu
planen. Wer ein Haus mit Garten hatte,
bekam ein neues Haus mit Garten. Mie-
ter durften den Grundriss ihrer neuen
Wohnung selbst wählen. Alle durften sich
ihre Nachbarn neu aussuchen. Diepensee
bekam ein Dorfgemeinschaftshaus mit
Saal und Kegelbahn und einen neuen
Kindergarten. 2004 zog das Dorf um, auch
der Friedhof wurde umgesiedelt. Mehr als
80 Millionen Euro hat die Umsiedlung
gekostet – bezahlt hat das meiste davon
die Flughafengesellschaft. „Für uns ist es
gut gelaufen“, sagt Mayer. „Die meisten
fühlen sich hier wohl.“ Beim Abriss des
Dorfes waren sie aber nicht dabei. „Das
hätte zu sehr wehgetan“, sagt er.
In den letzten Monaten sind viele
Diepenseer aber ärgerlich geworden.
Wie viele Menschen, die in der Nähe des
Flughafens leben, ärgern sie sich über
die Flugrouten, die die Deutsche Flug -
sicherung festgelegt hat. Denn die Flug-
zeuge können zwar parallel starten,
müssen dann aber eine Kurve fliegen –
über den Süden Berlins und ein paar
Orte in Brandenburg, wie zum Beispiel
auch über Königs Wusterhausen. Seit
die Routen bekannt wurden, demons -
trieren Tausende Anwohner dieser Orte
gegen den zu erwartenden Lärm. Der
Flughafen ist kurz vor der Eröffnung zum
Politikum geworden.
Trotzdem ist eines sicher: Berlin und
Brandenburg werden Vorteile durch den
Flughafen haben. Durch ihn wird es viele
neue Arbeitsplätze in der Region geben.
20 000 Menschen werden am Flughafen
arbeiten, nach einer Prognose der Flug-
hafengesellschaft können 40 000 neue
Arbeitsplätze in der Region entstehen.
Auch die brandenburgische Regierung
spricht von einer dynamischen Entwick-
lung. Sechs Arbeitsvermittler suchen
direkt am Flughafen nach Bewerbern für
Hunderte Stellen. Schon die Baustelle
hat Arbeitsplätze geschaffen: Nach An -
gaben der Flughafengesellschaft haben
rund 360 Firmen aus der Region mitge-
baut. Sehr hoch sind aber auch die
Kosten: Rund 2,5 Milliarden Euro hat der
Bau gekostet.
Die Arbeiten werden auch nach der
Eröffnung weitergehen, deren Termin im
Mai zum zweiten Mal verschoben wurde.
„Es wird nicht alles fertig sein“, sagt Chri-
stian Franzke. „Aber der Flugbetrieb kann
starten.“ Damit das gelingt, haben Flug-
hafenmitarbeiter und insgesamt 10 000
Komparsen seit November alle Abläufe
ausprobiert – vom Check-in bis zu einer
Notlandung.
Richtig interessant wird es in der Nacht
vor der Eröffnung. Dann werden die
Großgeräte und Fahrzeuge vom alten
Flughafen in Tegel nach Schönefeld
erf•llen hier: Realität werden lassen,was sich jemand wünscht
der Gr¢ndriss, -e Form und Größe, die dieRäume einer Wohnung odereines Hauses haben
s“ch aussuchen wählender Saal, Säle sehr großer Raumdie Kegelbahn, -en ≈ Weg für eine Art Bowling
mit neun Holzfigurender Friedhof, ¿e Ort, an dem die Toten liegengut laufen hier: ohne Probleme
funktionierens“ch wohlfühlen zufrieden seinder [briss, -e von: abreißen = kaputt
machenhætte … wehgetan Konj. II der Vergangenheit
von: wehtunf¡stlegen hier: ≈ entscheidendemonstrieren sich auf der Straße treffen,gegen … um gegen … zu protestierender [nwohner, - hier: Person, die direkt am
Flughafen wohnterw„rten hier: meinen, dass es ...
geben wirddas Politikum, Ereignis oder Sache von Politika großer politischer Wichtigkeitdie Entw“cklung, -en von: sich entwickeln = zu
etwas werden; hier auch:wachsen
der [rbeitsver- Person, die hilft, einen mittler, - Arbeitsplatz zu findensch„ffen hier: machen, dass es … gibtnach [ngaben auf der Basis von Informa -
tionender Flughafen- Angestellter beim Flughafenmitarbeiter, -der Komp„rse, -n hier: Person, die z. B. einen
Passagier spieltder [blauf, ¿e hier: Reihenfolge, was wann
bei einem Start oder einerLandung passiert
das Fahrzeug, -e Transportmittel, z. B. Autosp¡rren ≈ schließen: Dort kann man
nicht fahren.
Bald ist Schluss Seit 1960 war Berlin-Tegel der wichtigste von bis zu vier Berliner Flughäfen
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gebracht. 600 Fahrten über die
Autobahn sind nötig, fünf Stun-
den wird der rund 40 Kilometer
lange Weg für den Umzug
gesperrt. Wenn alles klappt,
heißt es am nächsten Morgen für
einen A330 von Air Berlin und
einen A380 der Lufthansa:
„Ready for Take-off.“ <
Flughafenbaustelle Sechs Jahre Bauzeit
16-21_Flughafen_0612.qxd 08.05.12 15:28 Seite 21
22 perfektDEUTSCH 3/12
Vor Kurzem erst hat Ashton Kutcher, der
Hollywood-Schauspieler und Start-up-
Investor, zusammen mit anderen fast eine
Million Euro in das Berliner Start-up Gidsy
investiert. Ein Portal, auf dem Menschen
mit Erlebnissen handeln. Eine Graffiti-Tour
durch Berlin gibt es da zum Beispiel für 15
Euro. Alle sind wieder begeistert von den
Chancen solcher Internetideen. Von Berlin.
Christophe Maire kennt das alles. Die
Begeisterung für die vielen jungen Leute in
22 perfektDEUTSCH 6/12
Silicon City
Berlin will die Start-up-Hauptstadt Europas werden. Was jetzt noch fehlt, ist das
große Geld – und die Akzeptanz für die Gründer. JOHANNES GERNERT hat die
wichtigsten Start-ups und die Menschen, die dahinterstehen, kennengelernt.
SPEZIAL BERLINS ZUKUNFT – START-UPS
M I T T E L
der Gr•nder, - Person, die eine Firma startetdah“nterstehen hier: planen, organisieren und
verantwortlich seindas Erlebnis, -se hier: ≈ interessante Erfahrungh„ndeln m“t kaufen und verkaufenbegeistert enthusiastischs¶lche (-r/-s) von der genannten Arts“ch „nfühlen wie hier: wirkendie Dotcom-Blase, Phänomen in der Wirtschaft, -n als es während des Booms von
Dotcom-Firmen hohe finan-zielle Spekulationen gab
pl„tzen plötzlich kaputtgehenerträumen ≈ sich überlegender Unternehmer, - Besitzer/Leiter einer Firmadas N¡tzwerk- Spiel für eine Gruppe vonspiel, -e Personen im Internet
Spiele fürs Netz Das Berliner Start-upWooga feiert damit große Erfolge
22-25_Startups_0612 08.05.12 15:58 Seite 22
23perfektDEUTSCH6/12 23
Maires Augen sind hinter seiner dunklen
Brille von Dolce & Gabbana kaum zu erken-
nen. „So viele Ideen, die Anfang der 2000er
erträumt wurden, werden jetzt Realität“,
sagt er, der Online-Unternehmer, der
Angel-Investor.
Mehr als 400 Start-ups sind seit 2005 in
der Hauptstadt gegründet worden, hat die
Plattform deutsche-startups.de festgestellt.
Ganz vorn: Wooga, einer der größten Netz-
werkspiele-Programmierer der Welt. Es
werden immer ein paar Start-ups genannt,
bei denen man ganz besonders auf Erfolg
hoffen darf: Gidsy, Amen, Readmill, EyeEm
und Soundcloud. Maire hat in alle inves -
tiert. Er gibt Geld, berät und hilft mit Kon-
takten.
Maire ist der Chef der Firma txtr, die ihr
Geld mit E-Book-Läden verdient. Er ist der
Gründer von Gate5, dessen Leute inzwi-
schen für Nokia 3D-Kartenlandschaften auf
Smartphones bringen. Er ist der Investor
von Soundcloud, in dem manche das
nächs te Youtube sehen. Außerdem hat er
Geld in die Meinungsplattform Amen
gesteckt, in die auch der Hollywood-Kapi-
talist Ashton Kutcher investiert hat.
Firmen mit komischen Namen. Die Investo-
ren, die vom neuen Silicon Valley Europas
sprechen und auch dieses Mal wieder Berlin
meinen. Es muss sich für ihn manchmal
anfühlen wie eine Wiederholung.
An einem sonnigen, warmen Tag sitzt er
auf einer Bank auf einem Dach über Berlin
und spricht über seine Hoffnungen. Dass
diesmal keine Dotcom-Blase platzt, wie
Ende der 90er-Jahre. Auch damals waren
alle begeistert von den Ideen aus Berlin.
Auch die New York Timesschreibt jetzt wieder von
einer Silicon Alley in Berlin.
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AMEN
Starke Meinungen über Menschen, Orte
und Dinge publizieren: Das ist die Idee
des Berliner Start-ups Amen. Mit einer
strukturierten Vorlage kann man Sätze
bilden wie: „Berlin is the Best Place for
Making the Next Big Thing Ever.“ Die
Sätze kann man dann wie eine Twitter-
nachricht publizieren. So entstehen
Listen von Zeitungen, Cafés oder
Schau spielern. Felix Petersen, ein Mann
mit runden Brillengläsern mit schwarz-
em Rand und dünnem Bart: Er hat Amen
zusammen mit dem ersten Program-
mierer von Twitter gegründet – einem
dieser US-Start-ups, die schon lange
Zeit ganz groß sind. Zwei Millionen
Dollar Risikokapital hat Petersen ge -
sammelt, ein Teil davon von dem US-
amerikanischen Schauspieler Ashton
Kutcher.
die Vorlage, -n hier: Modell
b“lden hier: formulieren
entstehen hier: gemacht werden
der R„nd, ¿er hier: Außenseite der Brille
gr•nden starten
Investor Christophe Maire Sind die Chancen diesmal besser als Anfang der 90er-Jahre?
22-25_Startups_0612 08.05.12 15:58 Seite 23
Inzwischen, sagt Maire, „wird Berlin
anerkannt.“
Auch die New York Times schreibt jetzt
wieder von einer Silicon Alley in Berlin. Und
natürlich existiert schon die Seite siliconal-
lee.com – „German Tech News in English“.
Es gibt in diesen Berliner Alleen meh-
rere große Camps von Investoren, aus
denen die gefeierten Start-ups entstehen.
Da wären die Samwer-Brüder, die mit
Plattformen wie dem Klingeltondienst
Jamba Online-Millionäre wurden und
seitdem mit ihrer Firma Rocket Internet
andere Gründer beraten und finanzieren.
Es gibt das Team Europe von Lukas Ga -
dows ki, der das in Deutschland ab 2005
sehr schnell gewachsene soziale Studen-
tennetzwerk StudiVZ mitgegründet hat
(das aktuell aber mit Facebook zu kämp-
fen hat). Und es gibt Atlantic Ventures des
Schweizers Christophe Maire.
Wie alle wartet Maire
jetzt auf einen Beweis,
dass in Berlin auch ganz
große Dinger entstehen
können. Dieser Beweis
könnte Soundcloud
heißen. „Soundcloud“,
sagt er, „könnte zeigen,
dass eine wesentliche
Plattform fürs Internet in
dieser Stadt entstehen
kann.“ Mehr als zehn
Millionen Menschen nutzen den Dienst. Die
Idee von Soundcloud ist einfach: Man kann
Musik austauschen und Stücke sekunden-
genau kommentieren, wenn einem eine
Stelle besonders gut gefällt. Anfangs haben
das vor allem Leute aus der Techno-Szene
getan. Jetzt werden es immer mehr.
Soundcloud ist eine typische Berliner
Start-up-Geschichte. Ihr erstes Büro war
ein kleines dunkles Zimmer, in dem ein
paar Leute arbeiteten. Die Möbel hatten sie
zusammengesammelt. Die Mieten in der
Stadt waren billig, ihre Klubs weltbekannt.
Maire war ihr Mentor. Er kannte Eric Wahl-
forss, einen der Soundcloud-Gründer, von
Gate5. Ein „Produktmensch“, sagt Maire.
Maire half Wahlforss und den anderen, in
London Startkapital zu organisieren. Heute
arbeiten zehn Mal so viele Leute bei Sound -
cloud wie in den ersten Monaten: ungefähr
80.
Zur richtigen Tech-Stadt fehlen Berlin
noch große Investoren. Eine parlamentari-
sche Kommission hat vor Kurzem bessere
Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups
gefordert und das französische Modell als
positives Beispiel genannt, das Risikokapi-
talgebern niedrigere Steuern verspricht. Die
Investoren aus New York und London lan-
den jetzt aber öfter in Berlin. Die deutsche
Risikokapitalfirma Earlybird hat inzwischen
ein Büro in der Hauptstadt. In einer Studie
hat Earlybird gezeigt, dass europäische
EYEEM
Florian Meissner will mit seinem
Start-up EyeEm den Kontext von Fotos
erkennen. EyeEm soll funktionieren
wie ein Magnet. Ein Foto zieht andere
Fotos an. Wer ein Bild von einem
Skateboard hochlädt, kriegt andere
Skateboardbilder gezeigt. „Du ver-
lierst dich in einer Entdeckungsreise“,
sagt Meissner. Sie sammeln Informa -
tionen: Wo ist ein Foto aufgenommen
worden? Wie war das Wetter? Was
haben die Leute dazu geschrieben?
Damit die Fotos dann die richtigen
anderen anziehen.
„nziehen hier: ≈ machen, dass auto-matisch ähnliche Fotos ge -zeigt werden
hochladen hier: auf der Plattformspeichern
s“ch verlieren “n hier: alles andere vergessenwegen
aufnehmen hier: fotografieren
Wooga-Chef Jens Begemann Als einziger der zehn besten Social-Gaming-Anbieter nicht aus den USA
24 perfektDEUTSCH 6/12
Der Investor kam aus Hollywood
Florian Weber, Caitlin Winner undFelix Petersen (von links) von derFirma Amen
22-25_Startups_0612 08.05.12 15:58 Seite 24
HOME24
Eines der wenigen Dinge, die noch nicht
jeder ganz selbstverständlich online
kauft, sind Möbel. Deshalb sehen viele
im Versandgeschäft mit Regalen oder
Couches besonders gute Chancen. Eine
der Seiten aus Berlin, die auf diesem
Markt aktiv ist, ist home24.de. Wie bei
fab.de oder bamarang.de kann man
dort Möbel online kaufen – zu reduzier-
ten Preisen, wie es heißt. Vorbild für alle
Angebote ist das US-Start-up fab.com.
das Vers„nd- hier: Firma, die Waren imgeschäft, -e Internet anbietet und an
den Kunden schicktdie Couch, -(e)s/-en ≈ Sofaengl.
das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel, andem man sich orientiert
„nerkennen akzeptieren
die Allee, -n Weg oder Straße mit Bäumenan beiden Seiten
entstehen hier: gemacht werden, gestar-tet werden
der Kl“ngelton- Servicefirma, die Melo dien fürsdienst, -e Handy anbietet
der Beweis, -e hier: Sache, die zeigt, dasseine Vermutung richtig ist
die D“nger Dinge
wesentlich besonders wichtig
n¢tzen ≈ benutzen
der Dienst, -e hier: Service, Angebot
austauschen hier: Musik ins Internet stellen, damit sich andere diese Musik herunterladen können(her¢nterladen aus dem Internet holen und
auf dem PC speichern)
das St•ck, -e hier: Lied
die Szene, -n hier: ≈ alle Menschen, die Fansvon Techno sind
f¶rdern sagen, was man haben will
die Studie, -n systematische Untersuchung
der Gew“nn, -e hier: Geld, das man verdient;Profit
n“x nichts
das Geschæft, -e hier: wirtschaftliche Aktivität
habe Konj. I von: haben
werde Konj. I von: werden
fließen hier: gezahlt werden
die Finanzierungs- eine von mehreren Phasen, inrunde, -n denen eine Sache finanziell
unterstützt wird
s¡tzen auf vertrauen auf
s“ch austauschen hier: sich gegenseitig Er -fahrungen und Meinungenerzählen
wobei hier: ≈ obwohl
]s geht ¢m … Das Thema / Der Inhalt ist …
br¡nnen hier: enthusiastisch sein für
læcheln den Mund breiter machen, umFreude zu zeigen
s•chtig so, dass man mit einer Sachenicht aufhören kann
werden hier: zu etwas Großem werden
Risikokapitalisten höhere Gewinne machen
als Kollegen in den USA.
Ein Grund dafür könnte die Internet -
euphorie der späten 90er-Jahre sein. Und
ihre Konsequenzen. Im März 2000 platzte
die Dotcom-Blase.
Maire hat die Zeit nach dem Crash am
Neuen Markt nicht vergessen. „Da hat kei-
ner an gar nix geglaubt“, sagt er. Er weiß,
dass diese Geschäfte ohne Begeisterung
nicht funktionieren. Er weiß auch, dass die
Vorsicht eine Versicherung ist. Er rät seinen
Gründerschülern zur Ruhe.
Soundcloud hat früh eine erste Version
der Community ins Netz gestellt. Um fest-
zustellen, ob es jemanden interessiert.
Wenn Gründungen nicht funktionieren,
sind sie nach kurzer Zeit am Ende, sagt
Alexander Hüsing von deutsche-
startups.de. Bevor die erste Dotcom-Blase
platzte, habe man manchmal weiter Mil-
lionen in Projekte investiert, die wenig
Erfolge gezeigt hatten. Heute werde
genauer geprüft. Speziell in den letzten
zwölf Monaten fließt mehr und mehr Geld
nach Deutschland, sagt Hüsing: „Die
Finanzierungsrunden werden größer. Die
Kapitalgeber setzen darauf, dass hier etwas
Großes entsteht.“ The next big thing.
„Die kritische Masse ist jetzt erreicht“,
sagt Maire. Seit ein, zwei Jahren. Es gibt
Cluster, Firmen, die sich austauschen.
Jonathan Teklu spricht von einem Öko-
system, das mit jeder neuen Investition
gepflegt wird. Teklu war bei StudiVZ Assis -
tent der Geschäftsführung, als StudiVZ noch
eine Wohnzimmerfirma war. Jetzt arbeitet
er in einem Großraumbüro, ein paar
Straßen von Maires Dachterrasse entfernt.
Springstar heißt der Inkubator, der neu ist
in Berlin. Das Modell ist ähnlich wie bei
Team Europe oder Rocket Internet. Sie lesen
bis zu 25 Businesspläne jede Woche. Wenn
sie an etwas glauben, geben sie Geld. Sie
haben auch Programmierer und Manager,
die helfen. In ihrem Portfolio sind Shop-
ping-Klubs wie Brands4friends.
Springstar oder Rocket Internet sind
Internetunternehmer, wobei Unternehmer
noch wichtiger ist als Internet. Die Leute
um Maire benutzen auch sehr viele engli-
sche Worte, aber es geht öfter um Ideen.
„Brennen“ ist eines ihrer Lieblingswörter
im Deutschen.
„Das Mindeste, was die Gesellschaft
machen kann“, sagt Maire, „ist, das anzu-
erkennen.“ Dass Leute für Ideen brennen.
Jetzt muss nur noch das große Kapital
kommen.
Aber ist es nicht ein bisschen ein Hype
wie damals? Wie soll Amen denn Geld ver-
dienen? Der Service für starke Meinungen.
Maire lächelt. „Das ist addictive“, es macht
süchtig, sagt er. Der Rest wird schon
irgendwie. <
25perfektDEUTSCH6/12
Sie waren am Anfang vorsichtig Eric Wahlforss(links) und Alex Ljung von Soundcloud
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26 perfektDEUTSCH 6/12
GUTE ZEITEN FÜR DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT
der Aufschwung, ¿e Verbesserung der wirtschaftli-chen Lage
das Gutachten, - Bericht von einem Expertennach einer genauen Unter -suchung
das Brutto“nlands- Wert aller Waren und Service- produkt, -e leistungen eines Jahres, die in
einem Land produziert werden
das W„chstum hier: das Wachsen der Wirt -schaft
die W¡ttbewerbs- ≈ Möglichkeit, im wirtschaftli-fähigkeit chen Kampf bestehen zu kön-
nen
die Konjunktur, -en wirtschaftliche Situation undEntwicklung
das Sparpaket, -e Handlungen, um Sparziele zuerreichen
voraussagen eine Prognose machen
schr¢mpfen kleiner werden
YOUTUBE DARF MUSIKCLIPS NICHT MEHR ZEIGEN
der N¢tzer, - hier: Person, die das Internetbenutzt
möglicherweise ≈ vielleicht
das Urheberrecht, Garantie, dass ein ästhetisches-e Produkt (z. B. Buch, Lied, Bild)
nur der Person gehört, die es gemacht hat
(der Urheber, - hier: z. B. Autor, Komponist,Künstler)
verstoßen gegen handeln gegen, sich nicht ori-entieren an
das Aufführungs- ¢nd Recht eines Urhebers, als Ein-Vervielfältigungs- ziger zu bestimmen, wer wannrecht, -e und wie oft sein Werk auf-
führen und/oder vervielfältigendarf
(aufführen vor Publikum zeigen)(vervielfältigen ≈ Kopien machen)
klagen gegen hier: vor Gericht gehen undsein Recht fordern
vertreten hier: ≈ (vor Gericht) kämpfenfür
der Widerstand, ¿e ≈ Protest
die Verbreitung von: verbreiten = hier: überallangeboten werden
¢mgehen m“t hier: behandeln
SCHWEIZ SETZT GRENZEN
Gr¡nzen s¡tzen hier: ein Limit bestimmen
einschränken hier: limitieren
die Aufenthaltsbe- hier: Erlaubnis, für eine willigung, -en bestimmte Zeit in der Schweiz
zu arbeiten und zu wohnen
die Regelung, -en ≈ Vorschrift
der F„ll sein ≈ passieren
der B¢ndesrat hier: die Regierung derSchweiz
die Maßnahme, -n Handlung, um ein bestimmtesZiel zu erreichen
r¡chtfertigen ein ausreichender Grund seinfür
die [nzahl Menge
nachsuchen hier: offiziell beantragen
BESSERE CHANCEN INKOGNITO
der Familienstand Status einer Person, ob sie z. B.ledig oder verheiratet ist
¢nter hier: zwischen
n¢tzen benutzen
das Unternehmen, - Firma
das Verfahren, - ≈ Methode
austesten ≈ testen
NACHRICHTEN
S C H W E R
In der deutschen Wirtschaft soll es bald
einen kräftigen Aufschwung geben. Das
schreiben acht führende Forschungsinstitu-
te in einem Gutachten, das die deutsche
Bundesregierung in Auftrag gegeben hat.
Noch in diesem Jahr wird das Bruttoin -
lands produkt nach Ansicht der Institute um
0,9 Prozent steigen. Nächstes Jahr soll es
dann sogar ein Wachstum von zwei Prozent
geben, so die Prognose.
Grund für den Optimismus der Wirt-
schaftsforscher ist die Wettbewerbsfähig-
keit deutscher Firmen. Sie sei aktuell höher
als in den vergangenen 30 Jahren. Außer-
dem haben die niedrigen Zinsen der
Europäischen Zentralbank einen positiven
Effekt auf die deutsche Konjunktur. Und die
Bundesrepublik gilt als sicherer Ort für In -
vestitionen.
Mehr Wirtschaftswachstum bedeutet
weniger Arbeitslose: Noch in diesem Jahr
soll die Zahl der Beschäftigten um 470 000
steigen. Nächstes Jahr sollen dann weite-
re 325 000 neue Arbeitsplätze hinzukom-
men. Dann hätten fast 42 Millionen Men-
schen in Deutschland Arbeit. Mehr
Beschäftigung bedeutet außerdem höhere
Löhne. Glaubt man also dem Gutachten,
dann haben die Deutschen bald mehr Geld
im Portemonnaie.
Kritisch sehen die Forschungsinstitute
allerdings die Sparbemühungen der deut-
schen Bundesregierung. Der Grund für
geringer werdende Schulden sei nur der
wirtschaftliche Aufschwung – und nicht
das Sparpaket der Regierung. Diese denke
nicht über neue Möglichkeiten des Spa-
rens nach, sondern diskutiere über neue
Leistungen, schreiben die Forscher. Weni-
ger optimistisch sehen die Institute auch
die Wirtschaft in der gesamten Eurozone.
Dort sei es dringend notwendig, die
geplanten politischen Reformen zu reali-
sieren. Geschieht das nicht, schadet die
Situation auch der deutschen Wirtschaft,
meinen die Forscher. Für die Eurozone
sagen Prognosen in diesem Jahr ein
Schrumpfen der Wirtschaft um 0,3 Prozent
voraus. Nächstes Jahr soll es ein Wachs-
tum von 0,9 Prozent geben.
GUTE ZEITEN FÜR DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT
26-29_Nachrichten_0612 08.05.12 15:59 Seite 26
27perfektDEUTSCH6/12
BESSERE CHANCEN INKOGNITO
Frauen und Migranten haben in Deutschland schlechtere Chancen, zu einem Vorstel-
lungsgespräch eingeladen zu werden. Das ist schon länger bekannt. Ein Pilotprojekt
zeigt nun, was man dagegen tun kann: Anonymisierte Bewerbungen ohne Namen, Foto,
Alter, Geschlecht, Nationalität oder Familienstand verteilen die Chancen gerechter. Bei
dem Projekt haben fünf Firmen und drei öffentliche Arbeitgeber diese Art von Bewer-
bungen getestet. Unter ihnen sind die Deutsche Post, das Bundesfamilienministerium,
die Deutsche Telekom und der Kosmetikhersteller L’Oréal. An dem Versuch haben mehr
als 8500 Bewerber teilgenommen. 246 haben am Ende eine Stelle bekommen. Einige
Personalchefs geben zu, dass Bewerber sie im Vorstellungsgespräch überzeugt haben,
die sie ohne die Anonymisierungen gar nicht einge-
laden hätten. Ein paar der Arbeitgeber aus dem
Pilotprojekt haben sich dafür entschieden, weiter
anonymisierte Bewerbungen zu nutzen. Inzwischen
„rufen bei uns schon Unternehmen an, die sich dafür
interessieren, dieses Verfahren einmal auszutesten“,
sagte Projektleiterin Christine Lüders außerdem im
Ersten Deutschen Fernsehen.
SCHWEIZ SETZT GRENZEN
Die Schweizer Regierung hat die Immigration aus acht osteuropäischen Staaten einge-
schränkt. Seit dem 1. Mai bekommen aus Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn,
Polen, Slowenien und der Slowakei jedes Jahr nur noch rund 2000 Menschen eine Auf-
enthaltsbewilligung. Die Regierung begründet die Einschränkung mit einer Regelung der
Europäischen Union (EU): Der freie Personenverkehr kann in der EU dann eingeschränkt
werden, wenn die Zahl der Aufenthaltsbewilligungen in einem Jahr mindestens zehn
Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegt. Das ist nach Ansicht
des Schweizer Bundesrats der Fall. Die EU-Kommission in Brüssel sieht das anders.
„Diese Maßnahme ist weder wirtschaftlich durch die Situation auf dem Arbeitsmarkt
gerechtfertigt, noch durch die Anzahl EU-Bürger, die um einen Aufenthalt in der Schweiz
nachsuchen“, sagte EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton.
YOUTUBE DARF MUSIKCLIPS NICHT MEHR ZEIGEN
In Deutschland können Internetnutzer auf der Videoplattform Youtube immer öfter keine
Musikvideos mehr anschauen. Jetzt bestätigt ein Urteil: Youtube darf keine Clips mehr zei-
gen, wenn diese möglicherweise gegen das Urheberrecht verstoßen. Die Gesellschaft für
musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) hatte gegen
Youtube geklagt. Sie vertritt die Rechte von Komponisten und Musikern. Die GEMA hatte ver-
langt, dass die Plattform zwölf Musikvideos nicht mehr zeigt. Wenn eines der Videos doch
wieder zu sehen ist, muss Youtube 250 000 Euro zahlen. Die GEMA hat in Deutschland rund
64 000 Mitglieder. Wenn Menschen deren Werke nutzen, müssen sie dafür Geld bezahlen.
Wenn also zum Beispiel eine Disco Musik spielt, muss sie der GEMA dafür Gebühren zahlen.
Die GEMA will solche Regeln in Zukunft auch für Youtube. Zurzeit wächst der Widerstand
von Künstlern gegen die illegale Verbreitung ihrer Werke im Internet. So sagte der Sänger
und Autor Sven Regener dem Bayerischen Rundfunk: „Eine Gesellschaft, die so mit ihren
Künstlern umgeht, ist nichts wert.“
Blaue KarteGut ausgebildete Fachkräfte können jetzt
leichter aus anderen Ländern zum Arbei-
ten nach Deutschland kommen. Denn die
Bundesregierung führt die Blaue Karte
ein. Sie ist eine vereinfachte Arbeitser-
laubnis – die es aber nur unter bestimm-
ten Bedingungen gibt.
So müssen Fachleute aus Ländern
außerhalb der Europäischen Union (EU)
einen Hochschulabschluss oder mindes -
tens fünf Jahre Berufserfahrung haben.
Außerdem brauchen sie einen deutschen
Arbeitsvertrag mit einem Jahresbruttoge-
halt von mindestens 44 800 Euro. Vor der
Blauen Karte mussten es mindestens
66 000 Euro sein. In Berufen, in denen be -
sonders viele Fachkräfte fehlen, muss das
Gehalt jetzt nur noch bei rund 35 000 Euro
liegen. Zu dieser Gruppe gehören zum Bei-
spiel Ingenieure, Mathematiker, Ärzte und
Informatiker. Besitzer der Blauen Karte
und ihre Familien dürfen nach drei Jahren
in Deutschland bleiben, so lan ge sie wol-
len – wenn sie dann noch einen Arbeits-
vertrag haben. Wer gut Deutsch spricht,
darf schon nach zwei Jah ren für immer
bleiben. Außerdem haben ausländische
Studenten jetzt ein halbes Jahr länger
Zeit, nach der Universität einen Job zu fin-
den – nämlich 18 Monate.
die F„chkraft, ¿e Person mit einer speziellenBerufsausbildung
einführen hier: etwas Neues startenvereinfacht einfacher gemachtbest“mmte (-r/-s) hier: so, dass es Regeln gibtder F„chmann, hier: Person mit einer -leute speziellen Berufsausbildungder Hochschul- Zeugnis für eine Ausbildungabschluss, ¿e an einer Universitätdas Jahresbrutto- Gehalt, das man für ein Jahrgehalt, ¿er bekommt, bevor Steuern und
Sozialversicherungsbeiträge abgezogen sind
(der Sozialver- Betrag, den man jedensicherungsbeitrag, Monat für die Sozial ver- ¿e sicherung zahlen muss)(die Sozialver- Versicherung, damit ein sicherung, -en Arbeitnehmer bei Krankheit,
Arbeitslosigkeit und im Alter finanziell sicher ist)
(„bziehen hier: durch Rechnen weg-nehmen)
gehören zu hier: ≈ Mitglied einer Gruppesein
WAS HEISST …
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M I T T E L
26-29_Nachrichten_0612 08.05.12 15:59 Seite 27
REGIERUNG KÄMPFT GEGEN TEURES BENZIN
der Betreiber, - Person oder Gruppe, dieeine Firma besitzt und/oderleitet
s¡nken niedriger machen
der Energiekonzern, -e Gruppe von Firmen, dieEnergie herstellen
die Preisabsprache, -n Vereinbarung eines Preises
die Weise, -n Art, wie etwas gemachtwird
der Mineralölkonzern, ≈ Gruppe von Firmen, die-e Erdöl verkaufen
frei unabhängig
ÖSTERREICHER UNZUFRIEDEN MIT POLITIKERN
gesp„lten hier: so, dass es zwei odermehr Meinungsgruppengibt
der/die Befragte, -n Person, die auf Fragen zueinem speziellen Themaantwortet
die [nständigkeit von: anständig = moralischgut
JUNGE LEHRER ERLEBEN PRAXISSCHOCK
der }mgang hier: Art, zu sprechen mit
die Verm“ttlung von: vermitteln = hier:unterrichten
der Studiengang, ¿e Ausbildung, die man an derUniversität in einembestimmten Fach macht
die berufsbildende Schule, in der man Schule, -n während einer Berufs -
ausbildung theoretischenUnterricht bekommt
die Fœrderschule, -n Schule für Kinder undJugendliche, die z. B. einegeistige, körperliche oderLernbehinderung haben
verk•rzen hier: kürzer dauern lassen
28 perfektDEUTSCH 6/12
NACHRICHTEN
S C H W E R
Benzin wird in Deutschland immer teurer. Dagegen will die Bundesregierung nun kämp-
fen – mit einer Meldestelle für Tankstellen: Die Betreiber der rund 147 000 Tankstellen müs-
sen detailliert Auskunft geben, wann und um wie viel sie ihre Preise erhöhen oder sen-
ken. Damit will die Regierung die Preispolitik der Öl- und Energiekonzerne unter staatli-
che Kontrolle stellen. Außerdem soll es so besser möglich sein, illegale Preisabsprachen zu
erkennen. Insgesamt sollen die Benzinpreise auf diese Weise stabiler werden. Die Betrei-
ber der Tankstellen müssen auch melden, welche Mengen an Benzin sie wo und wie teuer
eingekauft haben.
Die Mineralölkonzerne und auch die freien Tankstellen sind gegen die Meldestelle. Sie
sprechen von einer „Benzin-Polizei“. Die Meldestelle sei wegen der vielen Daten, die ana-
lysiert werden müssen, ein „Bürokratiemonster“. Der Grund für die hohen Benzinkosten
sei der seit Monaten hohe Ölpreis. Tatsache ist allerdings, dass der deutsche Benzin- und
Dieselmarkt eine Oligopol-Struktur hat: Die Konzerne Aral und Shell betreiben zusammen
fast 4500 Tankstellen. Das ist mehr als ein Drittel des Marktes.
REGIERUNG KÄMPFT GEGEN TEURES BENZIN
ÖSTERREICHER UNZUFRIEDEN MIT POLITIKERN
Die Österreicher haben eine gespaltene Meinung zu ihrem Heimatland. Das ist das Ergebnis
einer Untersuchung des Imas-Instituts. Auf der einen Seite sind die Bürger sehr zufrieden mit
ihrem Lebensstandard, der finanziellen Situation und mit der sozialen Infrastruktur. Auf der
anderen Seite sind sie extrem unzufrieden mit den Parteien und der politischen Moral.
Positiv sehen die Österreicher die Meinungsfreiheit, das Schul- und Ausbildungssystem, die
beruflichen Möglichkeiten und die Betreuung alter und kranker Menschen in ihrem Land. Aber
nur zwei Prozent der Befragten sind mit dem politischen Klima zwischen den Parteien sehr
zufrieden. Ebenfalls nur zwei Prozent sind mit der „Anständigkeit in Wirtschaft und Politik“
sehr zufrieden.
26-29_Nachrichten_0612 08.05.12 15:59 Seite 28
JUNGE LEHRER
ERLEBEN PRAXISSCHOCK
perfektDEUTSCH6/12
Vor allem junge Lehrer fühlen sich in Deutsch-
land mit ihrer Ausbildung nicht ausreichend
auf ihren Beruf vorbereitet. Jeder fünfte
spricht sogar von einem Praxisschock. Das ist
das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts
für Demoskopie Allensbach. Besonders unzu-
frieden sind die Lehrer, die seit weniger als
fünf Jahren unterrichten. Rund 40 Prozent von
ihnen sind der Meinung, dass ihr Studium sie
auf Schüler, Eltern und den Schulalltag nicht
genug vorbereitet hat. Sie hätten zu wenig
über Strategien im Umgang mit Schülern und
Eltern gelernt. Tendenziell sagen das vor allem
Junglehrer an Gymnasien. Mit der Ausbildung
im didaktischen Bereich sind die Lehrer
zufriedener. Nur 14 Prozent von ihnen sind der
Meinung, dass sie zu wenig über die Vermitt-
lung des Unterrichtsstoffs gelernt haben.
Die Lehrerausbildung in Deutschland ori-
entiert sich am Schulsystem. Es gibt spezielle
Studiengänge an verschiedenen Hochschular-
ten für Lehrer an Grund- und Hauptschulen,
Realschulen, Gymnasien, berufsbildenden
Schulen und Förderschulen. Die Ausbildung
besteht aus einem Studium von meistens zwei
Unterrichtsfächern. In den meisten deutschen
Bundesländern müssen die zukünftigen Leh-
rer während des Studiums Praktika machen.
Daraus sollen bald überall ganze Praxissemes -
ter werden, damit die Studenten besser auf
ihren Berufsalltag vorbereitet werden. Nach
dem Studium an der Hochschule müssen die
zukünftigen Lehrer das sogenannte Referen-
dariat machen. Es dauert zurzeit meistens
zwei Jahre und soll auf die Berufspraxis vor-
bereiten. Mehrere Bundesländer haben es
jetzt verkürzt.
AUF DEN ZWEITEN BLICK
TRÜBE AUSSICHT
Sie ist die Belohnung für eine anstrengende Berg-
wanderung: die schöne Aussicht über Berge und
Täler. Die Redewendung Das sind ja schöne Aus-
sichten! wird aber ironisch verwendet: Wer das
sagt, erwartet etwas Negatives für die Zukunft.
Die Aussichten sind dann in Wirklichkeit trüb. Trüb sind die Aussichten auch
für die Solarfirmen in Deutschland, schreibt die Zeitung. Schuld daran sei
die Regierung. Sie hat die staatliche Förderung für Solarfirmen gekürzt. Viele
hatten deshalb schon seit längerer Zeit finanzielle Schwierigkeiten und sind
jetzt bankrott.
DAS MACHEN WIR DOCH MIT LINKS!
Streiten lässt sich über vieles. Vor allem in der Politik.
Das hält sie lebendig. Konstanter Streit in einer Partei
ist aber nicht immer von Vorteil. Auch nicht für die
Linke. Das ist die deutsche Partei, die einen demo-
kratischen Sozialismus zum Ziel hat. Ihre Mitglieder
streiten viel miteinander, obwohl die Linke viele
gemeinsame Themen hat, schreibt der Autor des Zeitungstextes. Themen
wie höhere Löhne und mehr soziale Gerechtigkeit zum Beispiel. Wenn
etwas mit links zu machen ist, dann ist es ganz leicht und neben ande-
ren Dingen zu tun. Kann die Linke ihren Streit beenden, sollte sie Wähler
mit links gewinnen können. Dann wird sich zeigen, ob die Linke das mit
links machen wird.
VON DER ROLLE
Druckmaschinen bekommen ihr Papier von einer Rolle.
Das ist ein zylinderförmiger Gegenstand, um den Papier
gelegt wird. Ist jemand von der Rolle, dann ist er in
einer unglücklichen Lage. Oder er hat den Wechsel zu etwas Neuem ver passt.
In einer unglücklichen Lage sind auch traditionelle Druckmaschinenbauer,
schreibt die Zeitschrift. Diese verwenden beim Druck noch immer teure
Techniken. Nicht aber ihre Konkurrenten. Die haben zum günstigeren Digi-
taldruck gewechselt. Um am Ende nicht von der Rolle zu sein, sollten Druck-
maschinentraditionalisten bald umsteigen.
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GES
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TRÜBE AUSSICHT
trüb schlecht; auch: wie Nebel
die Belohnung, -en hier: ≈ Geschenk; angenehmesResultat
die Redewendung, ein paar Wörter mit idiomati--en scher Bedeutung
erw„rten hier: eine Prognose machen
sei Konj. I von: sein
die Fœrderung, -en finanzielle Unterstützung
k•rzen hier: reduzieren
DAS MACHEN WIR DOCH MIT LINKS!
leb¡ndig h„lten hier: machen, dass etwas weiterdynamisch bleibt
m“teinander/ einer mit dem anderenmitein„nderdie Ger¡chtigkeit hier: soziale Chancengleichheit
gew“nnen hier: erreichen, dass man vonvielen gewählt wird
s“ch zeigen hier: festgestellt werden
VON DER ROLLE
der Konkurr¡nt, -en hier: andere Druckmaschinen -bauer
der Digitaldruck Drucken mit der Hilfe vonComputern
¢msteigen hier: ≈ die Technik ändern
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26-29_Nachrichten_0612 08.05.12 15:59 Seite 29
30
bildung in Bonn. Denn mit thematischem
Vorwissen kann man auch schon Texte ver-
stehen, die höher als das eigene Sprachni-
veau sind. Es gilt also: Mutig sein! Denn das
verspricht ein Erfolgserlebnis, meint Andrea
Dorner. Die Sprachtrainerin schreibt ihre Dis-
sertation im Fach Deutsch als Zweitsprache
an der Universität Wien. Sie sagt: „Der
Deutschlerner wird beim Lesen überrascht
sein, wie viel er schon versteht. Das moti-
viert sehr.“
Zu ambitioniert sollte die Wahl des Buches
aber auch nicht sein, findet Martin Lange
vom Fachverband für Deutsch als Fremd-
sprache. Er sagt: „Ein sehr dickes Buch
Das Angebot in vielen Buchhandlun-
gen ist gigantisch. So gibt es für
Sprachlerner zum Beispiel spezielle Lern-
lektüre, zweisprachige Texte und verein-
fachte Texte. Oder doch lieber ein
deutschsprachiger Autor im Original? Und
vor allem: Wie schwierig sollte das Buch
sein?
Die Wahl des Buches
„Als Erstes sollte man ein Thema wählen,
das einen besonders interessiert oder
über das man schon etwas weiß“, sagt
Gerhard von der Handt, Sprachexperte
am Deutschen Institut für Erwachsenen-
LUST AUF LESEN
perfektDEUTSCH 6/12
M I T T E L
Ein Buch auf dem Balkon, im Park oder am Strand – jetzt beginnt die ideale Zeit dafür. Warum nicht Lesen und Lernen
kombinieren und eine deutschsprachige Lektüre wählen? EVA PFEIFFER hat Tipps von Experten gesammelt, wie Sie
das richtige Buch für sich finden – und wie Ihnen auch Literatur in schwierigerem Deutsch Spaß machen kann.
30-32_SF_Lesen_0612 08.05.12 09:56 Seite 30
31perfektDEUTSCH6/12
macht nicht immer Lust auf Lesen.“
Lange empfiehlt besonders Krimis,
denn die Handlung in diesen Büchern
macht neugierig. „Da will man dann
einfach wissen, wie es weitergeht“,
sagt er. „Motivierend ist immer auch ein
Buch von einem Autor, den man beson-
ders gerne mag.“
Originaltexte oder Lernliteratur?
Bei dieser Frage kommt es auf das
Interesse des Lesers an. Wer leichte
Literatur möchte, hat zum Beispiel mit
der Lernlektüre und den Lernkrimis für
Deutsch als Fremdsprache eine gute
Unterhaltung. „Da kann man beim
Lesen auch seine Lernfortschritte gut
beobachten“, sagt Lange.
Eine andere Möglichkeit ist die zwei-
sprachige Lektüre: Es gibt Bücher, in
denen es für jede Seite eine Überset-
zung gibt. Andere Bücher haben Voka-
belerklärungen in den Fußnoten der
Seiten. Manche Bücher haben am Ende
auch einen Lern- und Übungsteil mit
Aufgaben, extra Texten und Informatio-
nen zu Autor und Buch. „Diese Art von
Literatur kann sehr hilfreich sein“, sagt
Dorner. „Der Leser ist mit dem Text nicht
allein und beschäftigt sich gleichzeitig
noch intensiver mit Thema und Schrift-
steller.“
Allgemein gilt: Natürlich ist beim Lesen
alles erlaubt. Es kann auch sinnvoll
sein, Lernlektüre und Originaltexte zu
kombinieren – wenn man intensiv über
einen Text nachdenken und viel Zeit
investieren möchte. Fest steht: Am
ambitioniertesten und schwierigsten
sind deutschsprachige Originaltexte.
Aber auch hier gibt es Expertentipps für
ein Erfolgserlebnis. Nicht nur, dass
manche deutschsprachige Texte für Ler-
nende besonders empfehlenswert sind
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die Lektüre, -n hier: alle Bücher, dieman liest
die Buchhand- Geschäft, in demlung, -en Bücher verkauft
werden
vereinfachen einfacher machen
die Erw„chsenen- ≈ Unterricht für bildung Erwachsene
das Vorwissen etwas, was manschon über eine spe-zielle Sache weiß
das Sprach- ≈ Qualität der Sprach-niveau, -s kenntnisse
mutig ohne Angst
das Erf¶lgser- schöne Erfahrung, beilebnis, -se der man eine schwere
Aufgabe mit Erfolgerledigt hat
die Dissertation, systematische -en Untersuchung, die
man an der Uni ver -sität für den TitelDoktor macht
der F„chverband, Organisation für ¿e spezielle Interessen
von Firmen oderVereinen
die H„ndlung, -en hier: ≈ Geschichte;was genau passiert
einfach hier: auf jeden Fall
…, wie ¡s …, was als Nächstesweitergeht. passiert.
„nkommen auf hier: wichtig sein
die Unterh„ltung hier: ≈ angenehme Sache, die man in derFreizeit macht
beobachten hier: sehen, dass sichetwas ändert
die Vokabel- Erklärung für ein erklärung, -en einzelnes Wort einer
Fremdsprache
die Fußnote, -n ergänzende Erklärung in kleiner Schrift am unteren Rand einer Textseite
(der R„nd, ¿er äußerer Teil)
¡xtra hier: mehr
h“lfreich sein ≈ helfen
„llgemein hier: ≈ prinzipiell
s“nnvoll so, dass es Sinnmacht
empfehlenswert so, dass man etwasbesonders empfehlenkann
der F„ll, ¿e hier: Beispiel
der Lesetrick, -s einfache Methode,die das Lesen leichtermacht
der Titel, - hier: Name einerGeschichte
die Erw„rtung, -en hier: Vermutungdarüber, was in derGeschichte passierenkönnte
w¡cken hier: ≈ der Grund füreine Vermutung sein
best“mmte (-r/-s) ≈ spezielle (-r/-s)
das Kap“tel, - Textteil in einem Buch
s“ch vornehmen planen
weitere (-r/-s) mehr, andere (-r/-s)
eine g„nze M¡nge sehr viel
vorlesen laut lesen
(siehe Kasten Seite 32). Auch die Art des
Lesens spielt eine elementare Rolle.
Der große Vorteil von Originaltexten ist,
wie schon das Wort sagt, dass sie au -
thentisch sind. Von der Handt sagt:
„Nur durch Originaltexte lernt man
typisch deutschsprachige Wortkombi-
nationen – sogenannte ‚chunks’ –
kennen. Ein Beispiel ist ‚die schöne
Loreley’. Der Leser merkt, dass Adjektiv
und Substantiv in diesem Fall zusam-
mengehören.“ Originaltexte verspre-
chen also die intensivste Spracherfah-
rung.
Lesetricks und -tipps
Vor dem Lesen des Textes ist es hilf-
reich, kurz über das Thema nachzuden-
ken und sein Wissen darüber zu akti-
vieren, sagt Dorner. Außerdem: Was
sagt der Titel über die Geschichte? Wel-
che Erwartungen weckt er? Wenn man
dann mit dem Lesen beginnt, sollte
man sich ein realistisches Ziel setzen:
„Der Leser muss nicht jedes einzelne
Wort eines Textes verstehen“, sagt Dor-
ner. Und auch von der Handt rät: „Den
Text auf keinen Fall Wort für Wort lesen,
und unbekannte Wörter nicht gleich im
Wörterbuch suchen.“ Den Inhalt ver-
steht man nämlich meistens auch so.
Außerdem macht es nicht viel Spaß, die
Lektüre immer wieder zu stoppen und
jedes Mal das Wörterbuch in die Hand
zu nehmen.
Hilfreich für die eigene Motivation ist
es, sich zum Lesen bestimmte Abschnit-
te oder Kapitel vorzunehmen. Das
funktioniert besonders gut bei einfach
strukturierten Texten oder bei Büchern
mit kurzen Kapiteln. Weitere Tipps des
Sprachexperten von der Handt sind:
„Auf Internationalismen achten!“ Das
sind Wörter, die in mehreren Sprachen
die gleiche Bedeutung haben. Von
„absolut“ bis „zynisch“ gibt es davon
eine ganze Menge.
Wenn man einen oder mehrere Sätze
nicht versteht, kann es auch helfen,
sich die Textstelle laut vorzulesen, rät
„Der Leser muss nicht jedes einzelne Wort eines
Textes verstehen.“
30-32_SF_Lesen_0612 08.05.12 09:56 Seite 31
32 perfektDEUTSCH 6/12
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Die Buchtipps von Martin Lange vom Fachverband für Deutsch als Fremdsprache:
2 Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund
Der Roman des deutschen Autors Alfred Andersch aus dem Jahr 1957 erzählt vom Schicksal von
fünf Menschen. Sie alle treffen sich zufällig im Herbst 1937 in der kleinen Ostsee-Hafenstadt
Rerik. Unter ihnen sind der Kommunist Gregor und die Jüdin Judith, die wegen der
Nationalsozialisten aus Deutschland emigrieren will.
2 Mark Haddon: Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone (englischer
Originaltitel: The Curious Incident of the Dog in the Night-Time)
Hauptperson im ersten Nicht-Kinderbuch des britischen Autors Mark Haddon ist der 15-jährige
autistische Junge Christopher Boone. Er lebt mit seinem Vater in der englischen Kleinstadt
Swindon – und in seiner ganz eigenen Welt. Der deutsche Titel spielt darauf an, dass für den 15-
Jährigen „supergute“ Tage kommen, wenn er fünf rote Autos in einer Reihe vorbeifahren sieht.
2 Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle
„Diese Bücher empfehle ich für Lerner als Übersetzungen ins Deutsche. Viele Menschen haben
die Detektivgeschichten schon in ihrer Muttersprache gelesen. So versteht man sie besser“,
sagt Lange.
Karin Ritter, Redakteurin beim Hueber Verlag, empfiehlt diese drei Bücher:
2 Wladimir Kaminer: Meine russischen Nachbarn und Mein Leben im Schrebergarten
Ritter empfiehlt die kurzen, lustigen Geschichten über Russen in Deutschland wegen der interes-
santen interkulturellen Perspektive.
2 Elke Heidenreich und Bernd Schroeder: Rudernde Hunde; daraus zum Beispiel den Text „Das
Geheimnis der chinesischen Wäscherei“
„Diesen anrührenden Text habe ich gerne als Dozentin in der Erwachsenenbildung im Deutsch-
als-Fremdsprache-Unterricht benutzt“, sagt Ritter.
2 Rafik Schami: Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat
der F„chverband, ¿e Organisation für spezielle Interessen von Firmen oder Vereinen
das Sch“cksal, -e Ereignisse im Leben eines Menschen, an denen er nichts ändern kann
die Jüdin, -nen Frau, deren Religion die Thora als Basis hat
s¶nderbar ≈ seltsam, komisch
der Originaltitel, - Name einer Geschichte in der Sprache, in der sie geschrieben wurde
„nspielen auf indirekt etwas sagen
die Redakteurin, -nen franz. ≈ Journalistin
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt
der Schrebergarten, ¿ kleiner Garten in einem Kleingartenverein
rudern ein Boot mit Holzteilen durchs Wasser bewegen; hier: mit den BeinenSchwimmbewegungen machen
das Geheimnis, -se geheime Sache
die Wäscherei, -en Geschäft, in dem Wäsche gewaschen wird
„nrührend hier: ≈ schön, interessant
die Doz¡ntin, -nen hier: Lehrerin
die Erw„chsenenbildung ≈ Unterricht für Erwachsene
WELCHE TEXTE EXPERTEN EMPFEHLENvon der Handt. „Sprechen und Verstehen hän-
gen eng zusammen.“ Sprechen und außerdem
natürlich Hören: Wenn es den Text auch als
Hörbuch gibt, kann man ihn ergänzend hören.
Das hilft beim Verstehen und unterhält gleich-
zeitig.
Mehr als Lesen
Das Kapitel – oder vielleicht das ganze Buch –
ist zu Ende? Das muss nicht alles sein. Exper-
ten empfehlen, sich auch nach dem Lesen noch
mit dem Inhalt des Textes zu beschäftigen. Zum
Beispiel mit einem Lernpartner, der das Gleiche
gelesen hat. In manchen Städten bietet außer-
dem das Goethe-Institut Literaturklubs an.
Besonders aktiv ist der Buchklub im schotti-
schen Glasgow. Bibliothekarin Eva Baillie
erzählt: „Wir lesen deutsche Gegenwartslitera-
tur. Teilnehmer sind Deutschlerner auf hohem
Niveau und Muttersprachler.“ Bei den Treffen
diskutieren die Teilnehmer meistens vor allem
über den Inhalt, manchmal gibt es Gruppen-
aufgaben. Außerdem sind immer wieder Auto-
ren zu Gast. Das Angebot ist
kostenlos, und jeder kann
mitmachen. Ähnlich ist es
beim „Leescafé“ des Amster-
damer Goethe-Instituts. Es
lohnt sich also, bei Interesse
beim nächstgelegenen
Goethe-Institut einmal
nachzufragen. <
zus„mmenhängen eine Verbindung haben
das Hörbuch, ¿er Buchtext, der auf CD gesprochen wurde
die Gegenwarts- Literatur aus der Zeit von heuteliteratur, -en
s“ch lohnen Vorteile bringen
bei Inter¡sse wenn man Interesse hat
nächstgelegen näher als alle anderen
nachfragen hier: fragen, ob es einen Leseklub gibt
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33perfektDEUTSCH6/12
Im Drogeriemarkt
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
die Babynahrung
die Zahnbürste, -n
Cremes, Cremes, Cremes
Im Drogeriemarkt kann man viele Artikel kaufen.
Welche? Verbinden Sie die passenden Wortteile!
Einkauf im Drogeriemarkt
Steffis Lieblingsgeschäft ist der Drogeriemarkt.
Dort findet sie alles, was sie braucht. Ergänzen Sie
das passende Nomen!
1 2L E I C H T L E I C H T
ILLUSTR
ATION
: BER
NH
AR
D FÖ
RTH
1. Steffi kommt in den ______________ und nimmt
sich einen Einkaufskorb.
2. Sie braucht eine neue Zahn______________,
Zahn______________ und Mund______________.
3. Außerdem braucht sie drei Gläschen
______________ und ______________ für ihren
kleinen Sohn Max.
4. Für ihre Haare kauft sie ein ______________.
5. Schließlich nimmt sie noch eine Packung
______________ und geht zur Kasse. ÜBEN SIE WEITER!
Mehr Übungen finden Sie2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
das Deodor„nt, -s/-e(auch: das Deo, -s)
der Rasierschaum
die S¶nnencreme, -s
SPRACHE – WORTSCHATZ
L E I C H T
der Nagellack, -e
die Creme, -s
das Duschgel, -s
die Zahnseide, -n
das M¢ndwasser, -
das Müsli, -/-s
das Toil¡ttenpapier(auch: das Klopapier)
die Damenbinde, -n(auch: die B“nde, -n)
-bürste 2 Drogeriemarkt 2 -seide 2 Babynahrung 2
-wasser 2 Toilettenpapier 2 Windeln 2 Shampooa) schaum
b) nahrung
c) lack
d) bürste
e) creme
f) futter
g) wasser
die Schm“nke
1. der Nagel-
2. die Zahn-
3. die Sonnen-
4. der Rasier-
5. das Mund-
6. die Baby-
7. das Katzen-
das Parfüm, -e/-s
das Shampoo, -s engl.
der Fotoservice
die W“ndel, -n
das K„tzenfutter, -
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34 perfektDEUTSCH 6/12
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
21
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
3
1. Der Gegenstand seiner Phobie ist lang, _______________ (meistens/selten/viertens)
grün und schmeckt nach _______________ (schließlich/ähnlich/eigentlich) gar nichts.
2. Wenn man eine Zucchini erntete, wuchsen über Nacht drei nach. Das sagt
_______________ (jedenfalls/höchstens/gar nicht) Mays Mann.
3. Die Saison für die Zucchiniernte ist _______________ (gern/wirklich/drittens) lang.
4. Wenn sich May _______________ (richtig/meistens/mindestens) erinnert, sind die
Italiener an den Zucchini schuld.
5. Ein Freund hatte genau dasselbe erlebt. In seinem Dorf gab es _______________
(eigentlich/sogar/gar nicht) noch einen Mann, der die größten Zucchini verschenkte.
Seite 68 KOLUMNEZucchiniphobie
Claudia May schreibt über die Zucchiniphobie ihres Mannes. Wählen Sie das korrekte Adverb aus!
Seite 16 - 21 DAS NEUE TOR DER HAUPTSTADTBerlins neuer Flughafen
Berlin bekommt einen neuen Flughafen. Ergänzen Sie die
Informationen. Setzen Sie die richtigen Verbformen im
Präsens oder Präteritum ein.
Seite 54 MEIN ERSTER MONAT Neu in Mainz
Fanli Lin ist im Frühling nach Mainz gekommen. Sie
sagt, dass das eine wunderbare Zeit in dieser Stadt
ist. Welche Adjektive passen zu den Substantiven?
Mehrere Antworten sind möglich. Markieren Sie!1. Die Diepenseer __________________ vor ein paar Jahren
ihr neues Dorf selbst neu planen. (dürfen)
2. Wer ein Haus mit Garten __________________ (haben),
__________________ (bekommen) ein neues Haus mit
Garten.
3. 2004 __________________ das Dorf
__________________ (umziehen), auch die Gräber des
Friedhofs __________________ __________________
(umgebettet werden).
4. Viele Menschen, die in der Nähe des Flughafens leben,
__________________ (ärgern) sich jetzt über die neuen
Flugrouten.
5. Nach einer Prognose der Flughafengesellschaft
__________________ 40 000 neue Arbeitsplätze in der
Region __________________ (entstehen können).
1. die Zeit
wunderbar 2 schön 2 gelb 2 schlecht 2 billig
2. der Sommer
warm 2 offen 2 heiß 2 alt 2 neu
3. die Leute
sympathisch 2 deutsch 2 nett 2 teuer 2
besetzt
4. der Ort
romantisch 2 müde 2 berühmt 2 viel 2 grün
5. die Arbeit
hart 2 langweilig 2 gerade 2 interessant 2
bunt
M I T T E L L E I C H T
S C H W E R
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35perfektDEUTSCH6/12
SPRACHE – ÜBUNGEN ZU DEN THEMEN DES MONATS
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
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Seite 30 - 32 LUST AUF LESEN Lesevergnügen
Lesen und Lernen, das kann man gut miteinander verbinden: auf dem Balkon, in der Sonne oder ganz einfach zu
Hause. Ergänzen Sie die Lesetipps! Setzen Sie zu oder zum ein, wenn nötig!
4
Seite 60 - 61 BLICK VON AUSSEN Die deutsche Streitkultur
Der Japaner Kennosuke Ezawa lebt schon seit langer
Zeit in Deutschland. Welche Verben passen zu den
blauen Nomen? Ergänzen Sie das passende Verb in
der richtigen Form!
Seite 48 - 49 MEIN DEUTSCHLAND-BILD
Imker in der Stadt
Auf einem Dach in Berlin hat der Fotograf Eric Tourneret
eine Imkerin getroffen. Verbinden Sie die Sätze mit einer
Konjunktion!
1. Die Imker sind in 14 Vereinen
organisiert, ____________
Frauen sind nicht so viele
darunter.
2. Es ist ein traditionell männli-
ches Hobby. ____________ soll
das Bild von Erica Mayr zeigen,
____________ es auch Imkerinnen gibt.
3. Mayr hat nicht nur eine Bar im Berliner Stadtteil
Kreuzberg, ____________ sie ist auch Gärtnerin.
4. Bienen fühlen sich in Berlin wohl, ____________ in der
städtischen Luft sind keine Pestizide.
5. Frau Mayr kennt viele Nachbarn, ____________ viele
von ihnen Honig bei ihr kaufen.
65
1. Hilfreich für die eigene Motivation ist es, sich __________ Lesen bestimmte Abschnitte oder Kapitel
vor__________nehmen.
2. Außerdem macht es nicht viel Spaß, die Lektüre immer wieder __________ stoppen und jedes Mal das Wörterbuch
in die Hand ____________ nehmen.
3. Es lohnt sich also, bei Interesse beim nächstgelegenen Goethe-Institut einmal __________ nach__________fragen.
4. Karin Ritter empfiehlt das Buch Rudernde Hunde; daraus __________ Beispiel den Text „Das Geheimnis der chinesi-
schen Wäscherei“.
5. Der Leser muss nicht jedes einzelne Wort eines Textes __________ ver__________stehen.
6. Manche Bücher haben am Ende auch einen Lern- und Übungsteil mit Aufgaben, mit extra __________ Texten und
Informationen __________ Autor und Buch.
7. Der Autor hofft immer, dass das Buch __________ Leser passt.
1. Ezawa ____________________ seinen Gedanken
mit seinem Buch Ausdruck.
2. Der Verlierer eines Streits ____________________
dem Gewinner Respekt.
3. In emotionalen Situationen werden die Gefühle
____________________.
4. Viele Deutsche können gut streiten, sie
____________________ die Kunst des Streitens.
5. Ezawa staunte, als er seinen ersten Leitz-Ordner
in der Hand ____________________.
6. Manchmal ist ein Argument besser als andere,
dann ____________________ dieses Argument
alle anderen.
denn 2 aber 2 sondern 2 weil 2 dass 2 deshalb
halten 2 beherrschen 2 übertreffen 2 verleihen 2
hochpeitschen 2 zollen
M I T T E L
S C H W E R L E I C H T
ÜBEN SIE WEITER!Mehr Übungen finden Sie
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
34-35_uebungen_0612 08.05.12 09:57 Seite 35
36 perfektDEUTSCH 6/12
SPRACHE – MAHLZEIT!
M I T T E L ≤
Im nächsten Heft geht’s weiter!
Alles über „Mahlzeit!“ finden Sie aufwww.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen ) Mahlzeit!
Tina und Helene sitzen im Café Dada. Gregor kommt herein
und setzt sich zu ihnen an den Tisch.
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Mahlzeit! 80
Mahlzeit! hier: Guten Appetit!; auch: Grußzwischen Kollegen
einfach hier: wirklich
eh auf jeden Fall
¡xtra hier: speziell
der Diebstahl, ¿e Stehlen von Dingen
d„nkbar sein ≈ danken
„nsprechen hier: begrüßen und ein Gespräch begin-nen
die Schw¡ster, -n kurz für: Krankenschwester = Frau, dieberuflich Kranke pflegt
s¶lche (-r/-s) von der genannten Art
das Geheimnis, -se Sache, von der andere Menschen nichtswissen sollen
best“mmt sicher
Das “st seine S„che. hier: Das muss uns nicht interessieren.
w“ll’s kurz für: will es
SCHON GEWUSST?
Das Verb vorstellen hat verschiedene Bedeutun-
gen:
Wer sich (oder eine andere Person) jemandem
vorstellt, sagt oder erklärt demjenigen, wer er
selbst (oder die andere Person) ist: „Herr Siegert,
darf ich Ihnen meine Frau vorstellen?“
Sich etwas vorstellen bedeutet, dass man sich
etwas denkt: „Einen Urlaub in der Karibik stelle
ich mir wirklich schön vor!“
Sich etwas unter etwas vorstellen heißt, dass
man eine bestimmte Idee oder Assoziation mit
einem Wort verbindet: „ESM? Diese Abkürzung
kenne ich nicht. Darunter kann ich mir gar nichts
vorstellen.“
Mit Stell dir vor, … drückt man aus, dass man
gleich etwas Überraschendes erzählen wird:
„Stell dir vor, Luisa will heiraten!“
TINA LANG THOMAS SCHÄFER DARIA MICHALEK MANNI LANG GREGOR KAMINSKI SOPHIA TRAUBE MIKIS PAPADOPOULOS HELENE SIEGMANN-BUCHTER
HELENE Hallo, Gregor!
TINA Hi, Gregor!
GREGOR Hallo, meine Lieben! Tina, du
hast hier auch deine zweite Heimat
gefunden, oder?
TINA Klar, nirgends gibt es so gutes Was-
ser wie bei Daria – und hier ist es ein-
fach gemütlich.
HELENE He, Gregor! Das war mein Milch-
kaffee, den du da gerade getrunken
hast!
GREGOR Ja, ja, Helene. Schon gut. Der
war mir eh zu süß. (ruft zu Daria) Daria,
bring mir bitte einen extrastarken Kaf-
fee!
HELENE Und für mich bitte einen neuen
Milchkaffee – meiner wurde mir gestoh-
len.
GREGOR Gestohlen? Unter Diebstahl
stelle ich mir aber etwas anderes vor!
Und dein Kaffee war eh schon kalt. Du
solltest mir also dankbar sein, Helene!
DARIA (kommt an den Tisch, lacht) Okay,
ihr zwei. Ich bringe euch gleich euren
Kaffee. Wer dann die Rechnung bezahlt,
müsst ihr selbst entscheiden.
TINA Also, Helene, worüber hatten wir
gerade gesprochen?
GREGOR Ha, das ist jetzt ganz egal! Ihr
glaubt ja nicht, wen ich heute Vormittag
getroffen habe!
TINA Wen denn?
GREGOR Deinen Herrn Vater, Tina. Und
stellt euch vor: Er ging mit einer hüb-
schen jüngeren Frau spazieren.
HELENE Mit wem denn?
GREGOR Ich habe die beiden natürlich
gleich angesprochen. Er hat sie als Frau
Schweizer vorgestellt. Ist das vielleicht
diese Schwester Monika, um die er solche
Geheimnisse macht?
TINA Keine Ahnung, wie die mit Nachna-
men heißt. Ich habe sie nur einmal ganz
kurz im Krankenhaus gesehen.
DARIA (kommt mit den Getränken) Hier,
bitte schön: ein Milchkaffee und ein
extra starker Kaffee.
HELENE Danke dir, Daria.
DARIA Habt ihr sonst noch einen
Wunsch?
GREGOR Ja: Wir wollen wissen, wer diese
Monika ist.
DARIA Mannis Monika?
HELENE Ja. Gregor meint, er hat Manni
heute vielleicht mit ihr zusammen gese-
hen.
GREGOR Das war sie bestimmt! Mit wel-
cher jungen Frau soll er denn sonst spa-
zieren gehen?
HELENE Das ist doch eigentlich seine
Sache. Und wenn er es nicht erzählen
will, muss man ihn lassen.
DARIA Da hast du schon recht, Helene.
Andererseits … wie sah die Frau denn
aus, Gregor?
GREGOR Lange, dunkle Haare, schlank.
Sehr hübsch, finde ich.
TINA Das könnte schon Schwester Moni-
ka gewesen sein. Aber ich kann mir nicht
vorstellen, dass so eine junge Frau Inte-
resse an meinem Vater hat! Ich will’s mir
auch nicht vorstellen!
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ENEissorten
Sommerzeit ist Eiszeit! In
der Eisdiele hat man eine
große Auswahl. Welche
Eissorte ist Ihr Lieblings -
eis? Lernen Sie hier
einige der populärsten
Eissorten kennen. Guten
Appetit!
Anrede in BriefenDie Anrede ist der Beginn eines Brieftextes. Deshalb ist es wichtig, dass man hier die richtige Form wählt. Der Empfänger sollte
darin möglichst direkt angeschrieben werden. Hinter die Anrede setzt man im Deutschen – außer in der Schweiz – ein Komma.
Das erste Wort nach dem Komma schreibt man klein. Folgende Arten der Anrede lassen sich unterscheiden:
MIT
TE
L
Informell oder persönlich
Informelle Anreden benutzt man, wenn man den Empfänger
persönlich kennt oder er/sie ein guter Freund / eine gute
Freundin ist:
Lieber Herr Müller, / Liebe Frau Schmitt,
Liebe Kollegen,
Lieber Roman, / Liebe Christina,
Hallo Sarah,
Hi Theo,
Im Brieftext verwendet man als weitere Anrede das Pronomen
„Sie“, „du“ oder „ihr“. Die Wahl des Anredepronomens hängt
von der Beziehung zur jeweiligen Person ab.
Formell
Schreibt man an eine Firma oder an eine Person, die
man nicht kennt, benutzt man folgende Anrede:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Schreibt man an eine Person, deren Namen man
kennt, benutzt man folgende Anrede:
Sehr geehrter Herr Schweiger,
Sehr geehrte Frau Huber,
Im Brieftext verwendet man als weitere Anrede das
Pronomen „Sie“.
Am FlughafenDer Urlaub ist die schönste
Zeit des Jahres. Oft beginnt
er am Flughafen – und
manchmal mit kleinen
Problemen. Zum Glück gibt
es die Mitarbeiter, die
einem helfen.
A = Angestellter
P = Passagier
S = Stewardess
Am Check-in-Schalter
Lisa möchte nach Lissabon
fliegen und ist gerade am
Check-in.
A: Guten Tag! Wie kann ich
Ihnen helfen?
P: Guten Tag! Ich habe im
Internet einen Flug von
München nach Lissabon
gebucht.
A: Könnten Sie mir bitte
Ihre Buchungsbestätigung
und Ihren Ausweis zeigen?
P: Bitte schön.
A: Möchten Sie am Fenster
oder am Gang sitzen?
P: Am Fenster, bitte.
A: Das ist Ihre Bordkarte;
Sie steigen in Mallorca um.
P: Muss ich das Gepäck in
Mallorca abholen?
A: Nein, das Gepäck kommt
direkt in den zweiten
Flieger.
P: Danke schön.
A: Gern geschehen, und
einen angenehmen Flug!
Übergepäck
Fabian hat zu viel Gepäck.
A: Guten Tag!
P: Guten Tag, ich habe ein
Problem: Ich glaube, dass
ich zu viel Gepäck habe.
A: Ja, Sie haben drei Koffer
und ein Fahrrad.
P: Was machen wir jetzt?
A: Am besten, wir wiegen
zuerst einmal alles. Dann
sehen wir, ob Sie Über-
gepäck haben. Vielleicht
können Sie ja etwas ins
Handgepäck packen. Aber
das Fahrrad, das ist Sperr -
gepäck. Das müssen Sie
meinem Kollegen bringen.
P: Danke für Ihre Hilfe!
Im FlugzeugDie Stewardess fordert auf,
alle technischen Geräte
auszuschalten.
S: Entschuldigen Sie, könn-
ten Sie bitte Ihr Handy aus-
schalten?
P: Ja, natürlich, Moment.
S: Klappen Sie bitte auch
den Tisch hoch, und stellen
Sie die Rückenlehne senk-
recht.
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Schokolade Vanille Haselnuss Himbeere
Erdbeere Mandel Aprikose Brombeere
Melone Banane Pflaume Zitrone
Achtung: Nach dem Kommaschreibt man klein weiter!
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2
An der GepäckausgabeEine Passagierin kann ihren Rucksack nicht finden.
P: Entschuldigung, ich habe eine Frage.
A: Ja bitte?
P: Ich komme mit dem Flug CA172 aus Hongkong.
Ich habe dort meinen Rucksack mit eingecheckt,
aber er ist nicht angekommen.
A: Haben Sie schon am
Gepäckband geschaut?
P: Ja, aber da war er
nicht.
A: Sehen Sie da hinten das
Fundbüro? Fragen Sie dort
einmal nach.
P: Danke!
Anrede bei offiziellen Schreiben
Abkürzungen
Der Titel Professor wird in der Anrede nicht abgekürzt,
der Titel Doktor aber schon (Dr.). Verwendet man den Titel
Professor, muss der Titel Doktor nicht extra genannt
werden:
Sehr geehrter Herr Professor Schreiber,
Sehr geehrte Frau Professor/Professorin Schreiber,
Sehr geehrter Herr Dr. Sing,
Sehr geehrte Frau Dr. Sing,
Pronomen im Brief
In offiziellen Briefen siezt man sich, das wirkt distanzierter.
Sie wird im Brief immer großgeschrieben. Das gilt auch für
Sie (Akk.), Ihnen (Dat.) und Ihr- (Possessivpronomen):
Sehr geehrte Frau Schreiber,
für Ihren Brief danke ich Ihnen und möchte Sie herzlich
einladen.
In persönlichen Briefen duzt man sich. Du oder ihr wurden
früher großgeschrieben. Heute schreibt man sie normaler-
weise klein, kann sie in Briefen aber auch großschreiben:
Liebe Nadine,
ich danke dir/Dir für deinen/Deinen Brief und möchte
dich/Dich herzlich einladen.
siezen Sie sagenduzen Du sagendie [nrede Du oder Sie; Begrüßungsformel, z. B.:
„Sehr geehrte Damen und Herren“
ausschalten ausmachendie B¶rdkarte, -n Karte: Der Passagier bekommt sie beim ) Einchecken. Er braucht sie
zum Einsteigen ins Flugzeug.die Buchungsbestätigung, -en hier: offizieller Brief: Man hat einen Flug bezahlt.einchecken ≈ sich für den Flug anmelden und das Gepäck abgebender Flieger,- hier kurz für: Flugzeugder G„ng, ¿e ≈ Platz zwischen den Sitzreihen im Flugzeug: Dort kann man gehen.die Gepæckausgabe Ort: Dort bekommt der Passagier sein Gepäck.das Gepæckband, ¿er automatische technische Konstruktion am Flughafen: Dort bekommt
man sein Gepäck zurück.das H„ndgepäck Gepäck: Man darf es mit ins Flugzeug nehmen.hochklappen in eine vertikale Position bringender R¢cksack, ¿e Tasche: Man trägt sie auf dem Rücken.die R•ckenlehne, -n hinterer Teil eines Stuhls oder Sessels: Man berührt ihn mit dem Rücken.das Sp¡rrgepäck Gepäck ohne Normgrößedas Übergepäck zu schweres Gepäckwiegen hier: prüfen, welches Gewicht das Gepäck hat
Wörter für das EiscaféDas Eiscafé oder auch die Eisdiele ist der Ort, wo man einen Eiskaffee trinken kann. Der Eiskaffee aber ist ein kaltes
Getränk, das man im Sommer trinkt. Andere Wörter rund ums Eis haben wir hier für Sie zusammengestellt:
der Eisbecher, - Gegenstand aus Plastik, Glas oder Papier für Eisdie Bedienung, -en hier: Kellner, Kellnerindie Dekoration Schmuck: hier: Er kommt auf das Eis oder an den Eisbecher.die Eisdiele, -n Eiscaféder Eiskaffee, -s Getränk aus Eis und Kaffeedie Eisschokolade, -n Getränk aus Eis und Schokoladekl¡ckern mit einer kleinen Menge Flüssigkeit beschmutzender Krok„nt Mischung aus Nüssen in sehr kleinen Stücken und
karamellisiertem Zuckerdie Kugel, -n kleiner, runder Gegenstanddie Sahne hier: Milchprodukt, das man zum Eis isstschm¡lzen hier: Das Eis wird weich und so, dass man es trinken kann.schl¡cken durch die Bewegung der Zunge in den Mund bringen (die Z¢nge, -n Organ im Mund für das Schmecken und Sprechen)
der Streusel, - hier: kleine Stücke z. B. aus Schokolade, die man in kleinenMengen über das Eis gibt
der Strohhalm, -e hier: langer, runder Gegenstand aus Plastik, durch den man einGetränk in den Mund zieht
die Theke, -n hier: Tisch, an dem das Eis verkauft wirdtr¶pfen einzelne Tropfen fallen lassendie (Eis-) W„ffel, -n ≈ Gebäck, in das das Eis gefüllt wird(das Gebæck, -e Süßes: Man hat es gebacken.)
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SPRACHE – RATEN SIE MAL!
Seite 50 - 51 JA ODER NEIN?Das deutsche Gesundheitssystem
Über das deutsche Gesundheitssystem wird viel diskutiert. Eine Reform folgt
der anderen. Setzen Sie zuerst die fehlenden Vokale ein, und finden Sie das
blau hinterlegte Lösungswort!
S C H W E R2
39perfektDEUTSCH6/12
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
Seite 22 - 25 SILICON CITYBerlins Start-ups
Berlin ist in – und Berlin will die Start-up-Hauptstadt Europas werden.
Finden Sie die passenden Wörter zu dem Thema im Schlangenrätsel, und
markieren Sie sie!
M I T T E L1
DT
V R S RV R S C H R R
N G
HCRLS
D ZMB
K R N KG S
R N TGN W C K L N G
R TT Z L HC
TR F
HCSGN R HC T
I N V E S T O R P O R TA
R E T N I E C N A H C LNE T I D E E N E T Z W E
RR E I M M A R G O R P KER G R Ü N D E R P L A T
TK O O B E C A F M R O FIN K U B A T O R
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
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10.
Lösung: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 0
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40 perfektDEUTSCH 6/12
SPRACHE – GRAMMATIK
Länder, Bewohner und Nationalitäten
1 2Rund um den Globus
Wie heißen die Bewohner? Wie heißt das
passende Adjektiv? Ergänzen Sie!
1. Die _______________ leben in Spanien.
2. Viele _______________ leben in Athen, in der
_______________en Hauptstadt.
3. Die Bewohner der USA sind die _______________.
4. In Finnland wohnen die _______________.
5. _______________er Wodka ist sehr berühmt.
6. Was ist ein _______________er Käsefondue?
7. Das _______________e Essen ist oft sehr scharf -
typisch für Asien.
LÖSUNGEN AUF SEITE 44
1. Die Hauptstadt von _____________ heißt Lissabon.
2. % Wo liegt Kiew? & In der ____________.
3. Istanbul ist die Hauptstadt von ____________
_____________.
4. Bern ist die Hauptstadt von ____________
____________.
5. Amsterdam ist in ____________ ____________.
6. % Weißt du, wo ____________ ____________ liegt?
& Ja, in Frankreich.
Paris, die Hauptstadt von …
Bilden Sie die Ländernamen, und setzen Sie sie ein!
Achten Sie auf den Artikel, wenn nötig!
El 2 Por 2 landen 2 weiz 2 gal 2 kei 2 Ukra 2
sass 2 Tür 2 Nie 2 der 2 Sch 2 ine 2 tu
L E I C H T L E I C H T
L E I C H T
MEHR ÜBUNGEN
2 im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus
(Informationen siehe Seite 20)2 im Internet auf www.deutsch-perfekt.com
) Deutsch lernen
Spanier
Portugal
Wenn man über Länder spricht, möchte man auch
wissen, wie ihre Bewohner heißen und wie man das
passende Adjektiv dazu bildet.
Bewohner auf -er
Land Bewohner Nationalitätmaskulin feminin
Italien der Italiener die Italienerin italienisch
Spanien der Spanier die Spanierin spanisch
England der Engländer die Engländerin englisch
Japan der Japaner die Japanerin japanisch
Bewohner auf -e
Land Bewohner Nationalitätmaskulin feminin
Frankreich der Franzose die Französin französisch
Griechenland der Grieche die Griechin griechisch
Irland der Ire die Irin irisch
Finnland der Finne die Finnin finnisch
Russland der Russe die Russin russisch
Vietnam der Vietnamese die Vietnamesin vietnamesisch
Länder mit Artikel
Manche Länder und Regionen muss man immer mit dem
Artikel verwenden. Dieser wird dann auch dekliniert.
Land Bewohner Nationalitätmaskulin feminin
der Irak der Iraker die Irakerin irakisch
die Schweiz der Schweizer die Schweizerin schweizerisch
die Türkei der Türke die Türkin türkisch
die Ukraine der Ukrainer die Ukrainerin ukrainisch
das Elsass der Elsässer die Elsässerin elsässisch
die Niederlande Pl. der Niederländer die Niederländerin niederländisch
Achtung: Ausnahmen
2 die Schweiz: Nationalität: schweizerisch; aber: der Schweizer Käse
2 die USA: der Amerikaner – die Amerikanerin – amerikanisch
2 Israel: der Israeli – die Israelin – israelisch
Achtung: Das Adjektiv für die Nationalitätendet in der Grundform immer auf -isch.
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41perfektDEUTSCH6/12
SPRACHE – GESEHEN & GELESEN
Lust auf ’ne Beziehungskiste?
„In letzter Zeit habe ich immer Streit mit Stefan. Wir verstehen uns einfach nicht mehr!“
– „Du und deine Beziehungskisten!“ In der Umgangssprache bedeutet Beziehungs kiste
die Beziehung zu einem Partner. Dabei kann es sich auch um eine komplizierte Bezie-
hung handeln. In so einem Fall hat ein Partner dann eventuell bald Lust auf ’ne neue
Beziehungskiste.
In dieser Werbung geht es aber um eine echte Kiste, die man von einer Paketfirma beziehen kann. Denn beziehen ist auch
ein Synonym für „bekommen“ oder „empfangen“. Und eine Kiste ist ein Ding, in dem etwas transportiert wird. So wie die
Pakete und Päckchen, die eine Paketfirma liefert. Und wer hat schließlich keine Lust, Kisten mit nettem Inhalt zu beziehen?
Das A und O einer guten Suppe
Was ist das A und O?
„Zwei Buchstaben!“,
werden Sie sagen. Das
stimmt. Aber es sind
zwei spezielle Buch-
staben, nämlich der
erste und letzte des
griechischen Alpha-
bets. Sie sind ein Symbol für Anfang und Ende und für die
Vollkommenheit, also für etwas, das perfekt ist.
In übertragender Bedeutung stehen sie auch für die
Hauptsache oder das Wichtigste einer Sache. Und genau in
diesem Sinn sollen die Nudeln dieser Firma angeblich das
Wichtigste, nämlich das A und O einer guten Suppe sein.
Lassen Sie Ihr Kapital bei steigender Inflation nicht eingehen
Wenn es Pflanzen sehr schlecht
geht, dann gehen sie irgendwann
ein. Das heißt: Sie gehen kaputt
und sterben. Das soll natürlich
möglichst nicht passieren.
Genauso wenig möchte man,
dass Kapital, also Geld, irgend-
wann nicht mehr da oder nichts
mehr wert ist. Die Werbung für die
Bonds vergleicht das Geld mit
einem Baum. Sie stützt sich dazu
auf diesen Satz: Lassen Sie Ihr Kapital nicht eingehen. Ob
die Bonds tatsächlich halten, was hier versprochen wird?
HA
IOPEIS ©
SIEMEN
SEN/A
CHTER
BA
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VERLA
G, O
LDEN
BU
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LÖSUNGEN AUF SEITE 44
der Haiopei, -s von: Hai = gefährlicher Meeres fisch;auch Wortspiel: Heiopei = rheinlän-disch für: Mensch mit schwa-chem Charakter
W„s d„rf’s sein? Was möchten Sie?
der Biber, - ≈ braunes Tier, das gut schwimmenkann und aus Bäumen Mauern baut
HaiopeisWie kann man das Wort Stamm -
essen verstehen? Kreuzen Sie an!
Essen, das man immer isst
Essen, das viel Kraft gibt und
Energie liefert
Essen aus Holz, das vom
dicken, langen Teil eines
Baumes kommt
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DAS HERZ VON DRESDEN
Ruth wird Zeugin eines Diebstahls: Ein
junger Mann stiehlt eine Spendenbox mit
Geld für den Wiederaufbau der Dresdner
Frauenkirche. Das kann die alte Dame
nicht tatenlos mit ansehen. Was tun?
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tet gezielt auf die Prüfungen Goethe-
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kundliche Themen aus Deutschland,
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terkulturelle Perspektive erweitert. Mit
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ren auf der beigelegten Audio-CD.
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Auf der Modemesse in Leipzig gibt des
Streit bei der Vergabe eines internatio-
nalen Preises. Nach der Entführung der
Direktorin recherchiert Detektivin Elisa-
beth Aumann für die Verlierer ...
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quenzen. Sie behandeln insgesamt 20 Lektionen.
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konzepts stehen, neben abwechs-
lungsreichen Vokabel- und Gramma-
tikübungen, interessante Fragen zur
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lenspielelemente. Durch das gegenseiti-
ge Vorlesen der Fragen und die Interak-
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PRÜFUNGSTRAININGDEUTSCH-TEST FÜR ZUWANDERER
Das Buch enthält einen didaktisierten
Test, in dem die einzelnen Teile der
Prüfung ganz ausführlich vorgestellt
werden. Außerdem gibt es Hinweise,
Tipps und Lernstrategien, drei weitere
Modelltests und ein Wortschatztraining
mit Übungen zu den Handlungsfeldern,
die für die Prüfung wichtig sind. Die CD
liefert alle Hörtexte.
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SPRACHE – LÖSUNGEN
Seite 33
1-c; 2-d; 3-e; 5-g; 6-b; 7-f
1. Drogeriemarkt; 2. -bürste, -seide, -wasser; 3. Babynahrung,Windeln; 4. Shampoo; 5. Toilettenpapier
Seite 34 - 35
1. durften; 2. hatte, bekam; 3. zog … um, wurden umgebettet;4. ärgern; 5. können … entstehen
1. wunderbar, schön, schlecht; 2. warm, heiß; 3. sympathisch,deutsch, nett; 4. romantisch, berühmt, grün; 5. hart, langwei-lig, interessant
1. meistens, eigentlich; 2. jedenfalls; 3. wirklich; 4. richtig; 5. sogar
1. zum, zu; 2. zu, zu; 3. –, zu; 4. zum; 5. –, –; 6. –, zu; 7. zum
1. verleiht/verlieh; 2. zollt; 3. hochgepeitscht; 4. beherrschen;5. hielt; 6. übertrifft
1. aber; 2. Deshalb, dass; 3. sondern; 4. denn; 5. weil
Seite 39
Investor, Portal, Chance, Internet, Idee, Netzwerk,Programmierer, Gründer, Plattform, Facebook, Inkubator
1. Versorgung; 2. Versicherter; 3. solidarisch; 4. ungerecht; 5. medizinisch; 6. Bedarf; 7. Krankheit; 8. gesetzlich; 9. garantiert; 10. Entwicklung
Lösung: Gesundheit
Seite 40
2. Griechen, griechisch; 3. Amerikaner; 4. Finnen; 5. Russisch-; 6. Schweiz-; 7. vietnamesisch-
2. Ukraine; 3. der Türkei; 4. der Schweiz; 5. in denNiederlanden; 6. das Elsass
Seite 41
richtig: Essen, das man immer isst; Essen aus Holz, das vom dicken,langen Teil eines Baumes kommt
falsch: Essen, das viel Kraft und Energie liefert
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iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: [email protected] 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]
ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]
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ISSN 1861-1605© 2012 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Barbara Duckstein, Katharina Heydenreich (Deutsch perfekt Audio),Sonja Krell, Claudia May, Eva Pfeiffer, Barbara Schiele (Deutsch perfekt imUnterricht), Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics
BILDREDAKTION Isabelle Hartmann
REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer, Yulia Strigo, AndreaUysal
AUTOREN Gabriele Bauer (Deutsch perfekt Plus), Tim Oland, Katja Riedel, AxelZahnmesser
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Barbara Dittrich (Leipzig / Erfurt),Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen),Andrea Lacher (Hannover), Yves Wegelin (Bern)
GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)
PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
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DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg
Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105
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VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
LESERSERVICE Birgit Hess
44_Loesungen_0612 08.05.12 16:00 Seite 58
FOTO
: ZE
FA
der Reiseweltmeister
der Marktder Werbeträger
die Werbunggebildetder/die Befragteverreisen
mittelalterlichdas Mittelalterdie Klosterstadt
das Klosterbauendas Jahrhundertder Unternehmerder Kaisergabder OchseDas erste Haus soll ...werden.der Handwerkerdamalsder Landkreis
die Werbungder Jüngerdie Folgedie Bischofskonferenzder Bischofzurückgezogender Spotverwenden
die Ökomodeim Trend seinder Naturschutz
die Ehrensachedie Rettungswesteertrinkender faire Handelstilvoll
das Bundeslandbruttoder Abzugim Durchschnittdie Sonderzahlung netto
erfolgreichder Erfolgder Bankerfolgen aufdie Wirtschaftswissen-schaft
vermitteln
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advertisingeducatedsurveyed personto travel
medievalMiddle Agesmonastery town
monasteryto buildcenturyentrepreneuremperorhere: existedoxThe first house is supposed to be ...craftsmanback thendistrict
advertisingdisciplehere: resultepiscopal conferencebishopwithdrawncommercialto use
eco-fashionto be trendyenvironmental protection
matter of honourlife jacketto drownfair tradestylish
federal stategrossdeductionon averagespecial paymentnet
successfulsuccessbankerhere: to succeedeconomics
to mediate
le champion du mondedu voyagele marchéle support publicitaire
la publicitéérudit,ele/la sondé,epartir en voyage
moyenâgeux,sele Moyen Âgela ville avec un mona-stère en son centrele monastèreconstruirele sièclel’entrepreneurl’empereurici: (il y) avaitle bœufLa première maison estcensée devenir ...l’artisanà l’époquel’arrondissement départemental
la publicitéle disciplela conséquencela conférence épiscopale l’évêqueretiré, ele spot publicitaireutiliser
la mode éthiqueêtre à la modela protection de la nature
la question d‘honneurle gilet de sauvetagese noyerle commerce équitablede style
l’état fédéré; ici: le Landbrutla déductionen moyennele bonusnet
qui a du succèsle succèsle banquiersuccéder àles sciences économiques
servir d’intermédiaire; ici:faire le médiateur
il grande viaggiatore
il mercatoil mezzo pubblicitario
la pubblicitàcoltol’intervistato/aviaggiare
medievaleil Medioevola città monastero
il monasterocostruireil secolol’imprenditorel’imperatorequi: (c’) eranoil bueLa prima casa dovrebbeessere ...il manovaleallora (nel tempo)il distretto
la pubblicitàl’apostolola conseguenzala conferenza episcopaleil vescovoritiratolo spotusare
la moda ecologicaandare di modala tutela della natura
la questione di onoreil salvagenteaffogareil commercio solidaledi stile
il Landlordole trattenutein mediai bonusnetto
di successoil successoil bancariosuccedere a la scienza economica
conciliare
seyahat dünya şampiyonuburada: piyasareklam aracı
reklamkültürlüsoru sorulanseyahat etmek
orta çağ(a) aitorta çağmanastır şehri
manastırinşa etmekyüzyılmüteşebbisimparatorvermek (geçmiş zamanı)öküzBirinci ev ... olacakmış.
esnafo zamaneyalet ilçesi
reklamhavarisonuçpiskopos konferansıpiskoposçekilmişspotkullanmak
ekolojist modason modaya uymakdoğayı koruma
onur meselesican yeleğiboğulmakadilane ticaretüsluplu
eyaletkesintisizkesintiortalama olaraközel ödemenet
başarılıbaşarıbankacıburada: izlemekekonomi
burada: aracı olmak
mistrz świata wpodróżowaniututaj: rynekmedium reklamy
reklamawykształconyrespondent(ka)wyjeżdżać
średniowiecznyśredniowieczemiasto klasztorne
klasztorbudowaćwiekprzedsiębiorcacesarztutaj: byłowółpierwszy dom powinienbyć ...rzemieślnikwtedypowiat
reklamaapostołskutekKonferencja Episkopatubiskupwycofanyspot korzystać
moda ekologicznabyć na topieochrona przyrody
sprawa honorukamizelka ratunkowautonąćsprawiedliwy handelstylowy
landbruttopotrącenieprzeciętniedodatek specjalnynetto
tutaj: odnoszący sukcesysukcesbankowiectutaj: nastąpić po kimśekonomia
tutaj: pośredniczyć
чемпион по путешествиямрыноксредство размещениярекламырекламаобразованныйопрошенный/aяотправиться в путеше-ствие
средневековыйсредневековьемонастырский город
монастырьстроитьстолетиепредпринимателькайзерздесь: имелосьволПервым домом плани-руют построить ...ремесленниктогдаокруг
рекламаапостолпоследствиеорганизация епископовепископздесь: убралрекламный роликиспользовать
экомодабыть моднымохрана природы
дело честиспасательный жилетутонутьчестная торговлястильный
федеральная землябруттовычетв среднемособая выплатанетто
успешныйуспехбанкирследовать заэкономическая наука
быть посредником
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SPRACHE – STARTHILFE
VIEL GELD FÜR REISEN SEITE 6
Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 6 bis 11 werden hier übersetzt.Trennen Sie diese Seite heraus und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.
el campeón mundial enviajesel mercadoel soporte publicitario
la publicidadcultoel encuestadoviajar
medievalla Edad Mediala ciudad-monasterio
el monasterioconstruirel sigloel empresarioel emperadoraquí: existíanel bueyLa primera casa será ...
el artesanoentoncesel distrito
la publicidadel discípulola consecuenciala conferencia episcopalel obisporetiradoel anunciousar
la moda ecológicaestar de modala protección de la naturalezala cuestión de honorel chaleco salvavidasahogarseel comercio justoelegante
el estado federadobrutola deducciónpor término medioel complementoneto
exitosoel éxitoel banquerosuceder ala economía
mediar
1200 JAHRE ZURÜCK SEITE 7
MODE MIT MORAL SEITE 7
BAYERISCHE CHEFS VERDIENEN AM MEISTEN SEITE 7
ANSHU JAIN SEITE 8
SCHIMPANSEN HELFEN BEI KONFLIKTEN SEITE 8
ÄRGER WEGEN JESUS-COMIC SEITE 7
45perfektDEUTSCH6/12
45-46_Starthilfe_0612 08.05.12 16:00 Seite 45
descubiertoel cantónobservarla ventajael investigadorel alimentola hembra
el empleado
el anticiclónla presión atmosféricael área de baja presiónel apadrinamiento la observación del tiempoaveriguarel deportista que practicaun deporte acuáticolo especial
el estudio del mercadoencuestar
el volumen de ventasel mercado de soportesdel sonidoel soporte del sonidograbar
por término mediola Oficina Federal de Estadística
el cantanteno tener ya que vermucho con ...el temael localla elecciónconvocar a
la rabiael usuarioel especialista en medios
usaraquí: usarlos auricularesel casco
la historia de la empresa
el consorcio internacionalel saque a bolsala bolsala acciónel campo de actividadesla direcciónla presidentela empresala fusión
scopertoil cantoneosservareil vantaggiolo scienziatoil cibola femmina
l’impiegato
l’alta pressionela pressione dell’ariala bassa pressionequi: comprare il nomel’osservazione metereologicainformarsiil praticante di sportacquaticila cosa particolare
la ricerca di mercatointervistare, consultare
il fatturatoil mercato dei supportimusicaliil supporto audioregistrare
il medial’ufficio federale di statistica
il cantantenon avere più niente ache fare con ...il temalocalela sceltainvitare, esortare
la rabbial’utenteil designer web
usareimpiegarela cuffia audioil casco
la storia della ditta
la multinazionalel’andamento in borsala borsal’azioneil settore di affariil verticela presidentel’aziendala fusione
bulup çıkarmışkantonburada: izlemekavantajaraştırmanyemdişi hayvan
eleman
yüksek basınç merkezibasınçalçak basınç merkezivaftizlikhava gözlemi
sormaksu sporcu
özel olan
pazar araştırmasısormak
satışlarses kayıt bandı pazarı
ses kayıt bandıkaydetmek
ortalama olarakFederal sayımsal kurumu
şarkıcı... -le/la fazla ilgisiolmuyor artıkkonuburada: yerliseçim-e çağırmak
öfkekullanıcımedya tekniği uzmanı
kullanmakburada: kullanmakkulaklıkkask
firmanın tarihi
dünya konzerniborsaya girişborsahisse senediticaret bölümüburada: yönetimbaşkanfirmaburada: füzyon
tutaj: stwierdzilikantonobserwowaćzaletanaukowiecpokarmsamica
pracownik
wyżciśnienie powietrzaniżpatronatobserwacja pogody
dowiedzieć sięosoba uprawiająca sportywodnecoś szczególnego
badanie rynkututaj: ankietować kogoś
obrótrynek nośników dźwięku
nośnik dźwiękututaj: nagrywać
przeciętnieFederalny Urząd Statystyczny
piosenkarznie mieć nic wspólnego z...tutaj: treśćlokalnywybórwzywać do
złośćtutaj: userspecjalista ds. multimediów
korzystaćtutaj: wprowadzaćsłuchawkakask, hełm
historia przedsiębiorstwa
światowy koncernwejście na giełdęgiełdaakcjabranżatutaj: na czeleprzewodniczącaprzedsiębiorstwofuzja
здесь: установиликантоннаблюдатьпреимуществоисследователькормсамка
сотрудник
антициклонатмосферное давлениециклоншефствометеорологическоенаблюдениеосведомлятьсязанимающийся вод-ным спортомособенное
изучение рынкаопрашивать
товарооборотрынок звуконосителей
звуконосительзаписывать
в среднемФедеральное статисти-ческое ведомство
певецне иметь больше ниче-го общего с ...темаместныйвыборпризывать к
гневпользовательдизайнер в областимультимедиа
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история фирмы
мировой концернвыпуск акций на биржубиржаакцияполе деятельностиздесь: высокая позицияпредседательпредприятиеслияние
herausgefundender Kantonbeobachtender Vorteilder Forscherdas Futterdas Weibchen
der Mitarbeiter
das Wetterhochder Luftdruckdas Tiefdie Patenschaftdie Wetterbeobach-tungnachfragender Wassersportler
das Besondere
die Marktforschungbefragen
der Umsatzder Tonträgermarkt
der Tonträgeraufnehmen
durchschnittlichdas Statistische Bundesamt
der Sängernicht mehr viel zu tunhaben mit ...das Themalokaldie Wahlaufrufen zu
die Wutder Nutzerder Mediengestalter
nutzeneinsetzender Kopfhörerder Helm
die Unternehmens- geschichteder Weltkonzernder Gang an die Börsedie Börsedie Aktiedas Geschäftsfelddie Spitzedie Vorsitzendedas Unternehmendie Fusion
discoveredcantonto observeadvantageresearcherfoodfemale
here: volunteer
high (pressure area)air pressurelow (pressure area)here: sponsorshipweather observation
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turnovermarket for sound-storagemediasound-storage mediumto record
on averageFederal Statistical Office
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company history
global corporationstock-market launchstock exchangesharebusiness areahere: top positionchairwomancompanymerger
découvertle cantonobserverl’avantagele chercheurla nourriturela femelle
l’employé
l’anticyclonela pression atmosphériquela dépressionle parrainage l’observation de la météo
ici: s’informerle sportif pratiquant unsport aquatiquece qu’il y a de spécial
l’étude de marchéinterroger
le chiffre d’affairesle marché du supportaudiole support audioenregistrer
en moyennele Bureau fédéral des statistiques
le chanteurne plus rien avoir à voiravec ...le sujetlocal,el‘électionappeler à
la colèrel’utilisateurle concepteur de médias
utiliserici: utiliserle casque (audio)le casque
l’histoire de l‘entreprise
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GUT ZU WISSENWichtige Wörter aus mittelschweren Texten:
Wie werden sie übersetzt?
Eine Auswahl zum Thema Wirtschaft:
DER MEDIENGIGANT AUS GÜTERSLOH SEITE 56 - 58
KULT UM DIE KASSETTE SEITE 9
DEUTSCHE GEHEN NICHT OFT INS KINO SEITE 9
CAMPINO SEITE 10
FLIRTEN IM AUTO SEITE 10
ANZUG MACHT 60 JAHRE ÄLTER SEITE 10
DER GUTE TIPP SEITE 8
3 FRAGEN SEITE 9
GLÜCKLICHE MENSCHEN SEITE 9
SCHIMPANSEN HELFEN BEI KONFLIKTEN (FORTSETZUNG) SEITE 8
46 perfektDEUTSCH 6/12
45-46_Starthilfe_0612 08.05.12 16:00 Seite 46
perfektDEUTSCH6/12
MEIN TAG
8.45 Uhr Mein
Kollege ist schon da,
wenn ich zur Arbeit
komme. Ich gehe
mor gens mit mei-
nem Hund spazie-
ren. Deshalb be ginne
ich mit der Arbeit erst
zwischen 8.30 und
9 Uhr und bleibe
abends länger.
9 Uhr Montags ist immer mehr los. Am
Wochenende verlieren viele Leute etwas,
zum Beispiel das Handy oder die Jacke in
der Disco. Als Erstes starte ich den Com-
puter und lese meine E-Mails. Es sind
viele, aber nicht mehr so viele wie früher.
Seit zwei Jahren kann man auf unserer
Internetseite nach verlorenen Sachen
suchen. Vor allem junge Menschen
machen das, bevor sie mich anrufen oder
uns besuchen.
10 Uhr Immer wieder klingelt das Tele-
fon. Heute ist unser Auszubildender in
der Berufsschule. Er beantwortet sonst
oft die Anrufe. Ich gehe also mit dem
Telefon zwischen meinem Schreibtisch
und dem Tresen hin und her. Am Tresen
spreche ich mit den Findern und den
Besitzern, die etwas verloren haben.
11 Uhr Jeden Tag zwischen 10 und 11
Uhr bekommen wir eine Lieferung. Es
sind die Fundsachen aus den Bussen und
Zügen. Drei neue Handys sind dabei, ein
Schlüssel, eine Jacke und ein Schirm. Ich
schließe die Telefone an das Ladegerät
an, notiere Marke und Farbe und re -
gistriere sie mit ihrer Seriennummer in
unserer Datenbank. Wenn es möglich ist,
sehe ich mir das Telefonbuch des Handys
an. Darin steht oft „Mama“ oder
„Schatz“. Mit einem Anruf finde ich den
Besitzer dann ganz einfach.
EIN TAG MIT ASTRID NOLTE ALTER: 52 JahreBERUF: Angestellte im FundbüroWOHNORT: Nürnberg (Bayern)
habe Kollegen, die mir helfen. Viele von
ihnen waren lange arbeitslos. Durch die
Arbeit hier haben sie wieder bessere
Chancen in der Wirtschaft.
17.30 Uhr Jetzt gehe ich nach Hause. Es
ist warm, und ich freue mich auf einen
ruhigen Abend auf meinem Balkon.
Meine jüngste Tochter hat Abitur gemacht
und ist ausgezogen. Jetzt habe ich wie-
der mehr Zeit für meine Hobbys. Ich habe
ein Buch aus dem Fundbüro mitgenom-
men, das niemand abgeholt hat und das
ich preiswert gekauft habe. Das werde
ich heute Abend lesen. <
47
das F¢ndbüro, -s offizielle Stelle: Dort gibt man Fund-sachen ab.
(die F¢ndsache, -n Sache: Man hat sie gefunden.)
Montags “st mehr Montags gibt es mehr Arbeit als anlos. anderen Tagen.
vor „llem ≈ speziell
... bevor sie m“ch in der Zeit vor einem Anruf bei mir ...„nrufen
be„ntworten antworten auf
der Tresen, - hier: ≈ hoher Tisch: Dort empfängtman die Besucher im Fundbüro.
der Bes“tzer, - Person: Ihr gehört eine Sache.
„nschließen „n hier: ≈ eine Verbindung machen zwi-schen
das Ladegerät, -e Gerät: Damit kann man neue Energiein der Batterie eines Handys spei-chern.
die M„rke, -n Produkt mit bekanntem Namen
die Datenbank, -en System zur elektronischen Adminis -tration von Daten
der Sch„tz, ¿e hier: Freund(in), Partner(in)
mehrere (-r/-s) mehr als zwei
die Ehrlichkeit von: ehrlich = so, dass man nichtlügt; hier: ≈ korrekt
wertvoll ≈ teuer
nachfragen hier: fragen, ob jemand etwas abge-geben hat
die W¡rbung von: werben = versuchen, einProdukt sehr bekannt zu machen
„nstupsen ≈ leicht drücken an
brav gut, lieb
s“ch bewegen hier: aufstehen und gehen
versteigern vor Publikum anbieten: Wer am meisten bezahlt, bekommt die Ware.
(die Ware, -n hier: Sache: Man will sie verkaufen.)
aufheben hier: ↔ wegwerfen
das Abitur Prüfung am Ende vom Gymnasium
ausziehen hier: ↔ einziehen
FOTO
: PRIVAT
12 Uhr Eine alte
Dame kommt an
meinen Tresen.
Sie hat eine Geld-
börse gefunden.
Es sind meh rere
Hundert Euro da -
rin. Ich freue mich
über die Ehrlich-
keit der Men-
schen. Sie geben
bei uns sehr viel ab, auch sehr wertvolle
Sachen. Aber oft fragen die Besitzer nicht
bei uns nach, weil sie keine Hoffnung
haben. Aber das wird immer besser. Jede
Sache, die wir zurückgeben, ist Werbung
für das Fundbüro und die ehrlichen
Nürnberger.
13 Uhr Eine kalte Nase stupst mich an.
Es ist mein Hund. Den ganzen Vormittag
war er brav. Aber jetzt will er sich bewe-
gen. Mit ihm zusammen mache ich Mit-
tagspause. Wir gehen rund um das Süd-
stadt Forum spazieren. Das ist ein Zen-
trum in Nürnberg.
14 Uhr In meiner Mittagspause hat die
Polizei ein paar Fahrräder geliefert. Wenn
wir die Besitzer nicht finden, versteigern
wir die Fahrräder in ein paar Monaten.
Auch die anderen Fundsachen heben wir
nur sechs Monate auf. Dann geben wir
sie weiter. Die Brillen geben wir einem
Optiker. Die Auszubildenden dort repa-
rieren sie. Dann werden sie Menschen
geschenkt, die kein Geld für eine Brille
haben.
16 Uhr Offiziell schließt das Fundbüro
jetzt. Ich muss aber weiterarbeiten. Jedes
Jahr werden 16 000 bis 18 000 Fundsa-
chen bei uns abgegeben. Meistens sind
es Geldbörsen, dann Schlüssel. Wir müs-
sen sie alle registrieren und lagern. Das
ist auch ein logistisches Problem. Ich
L E I C H T
47-Mein Tag_0612 08.05.12 10:01 Seite 47
48 perfektDEUTSCH 6/12
MEIN DEUTSCHLAND-BILD
L E I C H T
48-49_D-Bild_0612 08.05.12 10:01 Seite 48
49perfektDEUTSCH6/12
Auf einem Dach in Berlin habe ich dieses Foto
gemacht. Man sieht darauf die Imkerin Erica
Mayr. Sie hat überhaupt keine Angst vor den
Bienen! Im Gegenteil: Sie lacht und ist fröhlich.
Es gibt mehr als 600 Imker in der Hauptstadt. Sie
sind in 14 Vereinen organisiert. Aber Frauen sind
nicht so viele darunter. Traditionell ist es ein
männliches Hobby. Deshalb soll das Bild von
Mayr zeigen, dass es auch eine weibliche Seite
in der Imkerei gibt.
Das Foto habe ich genau vor einem Jahr
gemacht. Es ist Teil einer Bilderserie über die
Berliner Stadtimker. Die grüne Stadt ist nämlich
wegen der vielen Bäume ideal für die Bienen.
Die Imker sind nette Leute, die hauptberuflich
alles Mögliche machen. Mayr hat eine Bar im
Berliner Stadtteil Kreuzberg. Außerdem ist sie
Gärtnerin. Die 38-Jährige hat jetzt ein Buch
über die Imkerei geschrieben. Das Hobby ist in
manchen Metropolen ein Trend, zum Beispiel
auch in München. In der städtischen Luft sind
nämlich keine Pestizide. Deshalb ist der Honig
richtig gut.
Ich fotografiere seit acht Jahren Bienen. Für
mich ist das mehr als nur mein Beruf. Ich möch-
te helfen, diese Tiere zu schützen und die Men-
schen über sie informieren.
die |mkerin, -nen Frau: Sie kümmert sich um Bienen.(die Biene, -n sehr kleines Tier: Es stellt Honig her.)(der Honig gelbe oder braune, süße Masse)
überhaupt keine ≈ wirklich keine
dar¢nter hier: dabei
die Imkerei, -en hier: Aufgabe: Man kümmert sich um Bienen.
hauptberuflich hier: so, dass man etwas die meiste Zeit machtund Geld damit verdient
die Gærtnerin, -nen Frau: Sie kümmert sich um den Garten vonanderen Leuten.
r“chtig hier: wirklich
sch•tzen hier: aufpassen, dass Bienen am Leben bleiben
Fotograf:
ERIC TOURNERET
FOTO
S: ERIC TO
UR
NER
ET/GR
UPPE 28
(2)
48-49_D-Bild_0612 08.05.12 10:01 Seite 49
50 perfektDEUTSCH50 DEUTSCH 6/12
JA ODER NEIN?
Wir haben eine Zweiklassen-
medizin. Für ein sozial gerech-
tes und zukunftsorientiertes
Gesundheitssystem brauchen wir einen dritten
Weg, fern von Marktradikalisierung und Staats-
medizin. Das zentrale Anliegen dabei muss die
Überwindung des dualen Versicherungssystems
sein. Denn dieses führt bei Privatpatienten zu
geringeren Wartezeiten, der Verschreibung von
teureren Medikamenten und einer besseren
Versorgung mit Spezialisten. Für Ärzte lohnt es
sich wegen der Gebührenordnung deutlich
mehr, Privatversicherte zu behandeln.
Diese unsolidarische und ungleiche Versiche-
rung und medizinische Versorgung ist durch
nichts zu begründen. Wir brauchen eine Bürger-
versicherung, für die gilt: Von allen – und von
allem für alle. Ungerechtigkeiten entstehen in
unserem Gesundheitssystem schon im Kindesal-
ter. Die sozialen Verhältnisse, in denen ein
Mensch aufwächst, sind entscheidend. Der
Zugang zu Bildung wirkt sich wesentlich auf das
spätere Einkommen aus. Höheres Einkommen
bedeutet in der Regel ein gesünderes und län-
geres Leben. Bei Kindern aus Familien mit einem
hohen Sozialstatus werden zu Beginn der Schul-
zeit deutlich weniger Entwicklungsdefizite dia -
gnostiziert, und viele chronische Krankheiten
kommen seltener vor.
Bildung und Gesundheit sind zwei zentrale
Elemente der Chancengleichheit. Die Gesund-
heitsversorgung darf nur vom medizinischen
Bedarf des Patienten abhängen und nicht von
Einkommen oder Herkunft. Eine gute Gesund-
heitspolitik sorgt dafür, dass das Gesundheits-
system allen nützt – ob Arm oder Reich. Sie
garantiert zum Beispiel, dass es genug Geld für
die Aus- und Weiterbildung von Ärzten gibt und
die Forschung in Deutschland unterstützt wird.
Dann könnte das deutsche Gesundheitssystem
wieder eines der besten der Welt werden.
JAIST DAS DEUTSCHEGESUNDHEITSSYSTEMUNGERECHT?
Das deutsche Gesundheitssystem mit gesetzlicher und privater Kran-
kenversicherung nebeneinander ist eines der teuersten der Welt.
Trotzdem haben viele Deutsche das Gefühl, in einer Zweiklassen-
gesellschaft zu leben, wenn sie zum Arzt gehen. Wir fragten:
„Die Gesundheitsversorgung darfnicht vom Einkommen abhängen.“
Karl Lauterbach ist Arzt und sitzt fürdie Sozialdemokraten im DeutschenBundestag.
S C H W E R
die ges¡tzliche Kr„nken- ↔ private Krankenversiche-versicherung, -en rung: Ein Gesetz be stimmt,
welche Leistungen sie denMitgliedern anbieten muss.
die Ges¢ndheits- ≈ alle medizinischen Leis-versorgung tungen, Medikamente und
Hilfsmitteldie Einheitskasse hier: gleiche Krankenver -
sicherung für alle
JA
der B¢ndestag deutsches Parlamentdas [nliegen, - hier: Zieldie Überw“ndung von: überwinden = hier:
erreichen, dass etwas aufhört,zu existieren
die Gebührenordnung, hier: offizielle Regelung, -en nach der Ärzte Gebühren für
alle medizinischen Leis - tungen außerhalb der ge- setzlichen Krankenver siche -rung verlangen dürfen
deutlich hier: sehr vielV¶n „llen – ¢nd v¶n gemeint ist: Von allen ge-„llem für „lle. zahlt, und alle Leistungen soll
es für alle Mitglieder geben.der Zugang hier: Möglichkeit, zu lernen
und zu studierendie B“ldung hier: Lernen in Schule, Aus -
bildung und Universität
s“ch auswirken einen bestimmten Effekthaben
der Bed„rf hier: alle Dinge und Thera -pien, die nötig sind
die Herkunft hier: Ort/Familie, wo mangeboren und/oder aufgewach-sen ist
NEIN
die Parlamentarische höchste Beamtin einesStaatssekretärin, -nen Ministeriumsder Zweig, -e hier: Bereich, Sektors“ch bewähren zeigen, dass etwas gut passt
oder funktioniertder St„nd hier: bestimmte Stufe inner-
halb einer Entwicklungmeist meistensdas M¢tterschaftsgeld Geld, das berufstätige Frauen
während der Schutzfristen vorund nach der Geburt einesKindes anstelle eines Arbeits -lohns bekommen
die Konkurr¡nz hier: Situation, dass es mehre-re Krankenversicherungen gibt
beitragen zu hier: ein Grund sein fürder W¡ttbewerb, -e hier: Kampf um wirtschaftliche
Vorteileprofitieren Vorteile habender Akteur, -e franz. hier: Krankenkassen, Ärzte und
alle anderen Gesundheits -berufe
FOTO
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50-51_Ja_Nein_0612 08.05.12 16:01 Seite 50
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Sich vorstellen
perfektDEUTSCHDEUTSCH6/12
Unser duales Krankenversi-
cherungssystem mit zwei sehr
unterschiedlichen, parallel
existierenden Zweigen ist weltweit beispiellos.
Die Existenz von gesetzlicher Krankenversiche-
rung (GKV) und privater Krankenversicherung
(PKV) nebeneinander ist in Deutschland histo-
risch gewachsen und hat sich bewährt.
Die Mehrheit der Deutschen – rund 70 Millio-
nen – sind gesetzlich versichert. In der PKV sind
circa neun Millionen Versicherte. Die PKV versi-
chert nur Angestellte, deren Bruttoeinkommen
über der gesetzlichen Versicherungspflichtgren-
ze von 50 850 Euro pro Jahr liegt. Außerdem
können sich auch Selbstständige und Beamte
bei der PKV versichern. Beide Versicherungsarten
haben Vor- und Nachteile. Die GKV garantiert
ihren Versicherten alle medizinisch notwendi-
gen Leistungen nach dem Stand der Wissen-
schaft. Außerdem bietet sie ihren Versicherten
einige Leistungen, die meist für PKV-Versicher-
te nicht gelten. Dazu gehören zum Beispiel die
beitragsfreie Mitversicherung von Familienmit-
gliedern (vor allem Kinder und nicht arbeitende
Ehepartner), Mutterschaftsgeld oder Kinder-
krankengeld. Der Leistungskatalog der GKV gilt
im Wesentlichen für alle Versicherten gleich. In
der PKV gilt der individuell vereinbarte Tarif. Wer
will – und wer dafür bezahlen möchte – kann
Extraleistungen vereinbaren, wie zum Beispiel
eine Behandlung durch den Chefarzt oder das
Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus.
Wir wollen in Deutschland keine Einheitskas-
se. Im Gegenteil: Wir haben die Erfahrung
gemacht, dass das Nebeneinander – und die
Konkurrenz! – der beiden Systeme dazu
beiträgt, dass sowohl die GKV als auch die PKV
sich permanent weiterentwickeln und verbes-
sern müssen. Und das ist gerecht, denn von die-
sem Wettbewerb profitieren außer den Akteuren
im Gesundheitssystem vor allem die Patienten.
NEIN
„Wir wollen in Deutschland keine Einheitskasse.“
Annette Widmann-Mauz istParla mentarische Staatsse-
kretärin im Gesundheitsminis -terium und Christdemokratin.
50-51_Ja_Nein_0612 08.05.12 16:01 Seite 51
52 perfektDEUTSCH 6/12
EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE
Vor 70 Jahren schreibt ein
Mädchen die ersten Sätze in sein
neues Tagebuch. Das Mädchen
heißt Anne Frank: Sein Buch wird
zu einem Symbol des Holocaust –
und zu einem Stück Weltliteratur.
Das Mädchen, das nie eine erwachsene
Frau werden wird, lächelt. Ihr Gesicht,
ihren Namen kennen sehr viele Menschen
auf der ganzen Welt: Anne Frank. Der
Grund, warum sie so berühmt ist, ist ein
rot-grün-weißes Buch. Das Tagebuch
bekommt Anne zu ihrem 13. Geburtstag,
am 12. Juni 1942. Kurz bevor sich ihre Fami-
lie mit anderen jüdischen Familien, insge-
samt acht Personen, in der Amsterdamer
Prinsengracht in einem Hinterhaus ver-
stecken muss. Die Nationalsozialisten, die
die Niederlande okkupiert haben, wollen
alle Juden in Konzentrationslager depor-
tieren.
Als Anne das Buch bekommt, schreibt
sie die ersten Sätze hinein: „Ich werde,
hoffe ich, Dir alles anvertrauen können,
wie ich es noch bei niemandem gekonnt
habe, und ich hoffe, Du wirst mir eine
große Stütze sein.“ Anne wird wenig spä-
ter, im Versteck, regelmäßig an eine fikti-
ve Freundin schreiben: Kitty. Kitty ist die
Freundin, die ihr in dem einsamen Ver-
steck fehlt. Das Buch ist ihr wirklicher
Freund. Sie hat nur in das Buch Vertrauen,
und mit ihm vergeht die Zeit schneller.
Anne schreibt auf Niederländisch, auch
wenn sie 1929 in Frankfurt am Main gebo-
ren worden ist. Aber schon 1933, nachdem
die Nationalsozialisten an die Regierung
gekommen sind, ist die Familie in die Nie-
derlande geflohen. Ihr Vater, Otto Frank,
leitet dort eine Marmeladenfirma. Im Hin-
terhaus der Firma verstecken sich die
Franks, als die Gefahr zu groß wird. In
ihrem Tagebuch dokumentiert Anne den
Alltag im Versteck: die Langeweile, die
Konflikte, das Flüstern, damit niemand sie
hört. Sie schreibt auch, was sie denkt und
fühlt, über ihre Ängste und über das,
wovon sie im Leben träumt.
BRIEFE ANKITTY
M I T T E L ≤
52-53_BusG_0612 08.05.12 10:02 Seite 52
perfektDEUTSCH 536/12
In ihrem Hinterhaus werden die Franks
und die anderen Familien von Helfern ver-
sorgt. Nicht nur die jüdischen Familien, auch
die Helfer sind in Lebensgefahr. In das Ver-
steck kommen sie über ein Regal, das man
drehen kann. Das Haus, das Regal, das Ver-
steck – das alles ist heute ein Museum, das
Anne Frank Haus.
1944 werden die Menschen im Hinterhaus
verraten. Wer der Verräter ist, ist bis heute
unklar. Annes Familie und die Helfer werden
verhaftet und in Konzentrationslager ge -
bracht. Anne und ihre Schwester Margot
kommen in das Konzentrationslager Bergen-
Belsen, ihre Eltern nach Auschwitz. Im März
1944 stirbt Anne an Typhus.
Von den Versteckten überlebt nur Annes
Vater, Otto Frank. Eine Helferin hat Annes
Tagebuch gefunden, zwischen alten Zeitun-
gen. Der Vater liest es, bearbeitet und publi-
ziert es als Buch. Er verändert es auch an
manchen Stellen, sodass seine tote Tochter
etwas sympathischer wirkt und seine Fami-
lie nicht so viel streitet. Außerdem macht er
die Kritik an den Holländern schwächer. Aber
das Buch bleibt authentisch: Es wird zu
einem Symbol des Holocaust.
1950 wird es unter dem Titel Het Achter-
huis (das Hinterhaus) zuerst auf Niederlän-
disch veröffentlicht. Otto Frank selbst über-
setzt es auf Deutsch. Es wird in mehr als 50
Sprachen übersetzt und bis heute mehr als
15 Millionen Mal verkauft. Ein Bestseller –
Anne hatte Schriftstellerin werden wollen.
Sie hat Weltliteratur geschrieben, ohne es zu
wissen.
Aus dem Tagebuch wird auch eine Fern-
sehserie gemacht, ein Film, ein Theaterstück.
Viele Autoren schreiben Biografien über Anne
Frank. Auch viele Straßen und Schulen
bekommen den Namen des Mädchens, das
mit 15 Jahren sterben musste.
2011 ist auch eine Erinnerung an Anne
gestorben. Der Wind hat den Kastanien-
baum, den Anne vom Versteck aus gesehen
hat, umgeweht. Für Anne war er das ein-
zige Symbol dafür, dass es ein Leben
draußen gibt. Der Baum war sehr krank,
viele wollten ihn trotzdem retten. Jetzt, so
ist zu lesen, wachsen aus dem Rest wieder
frische Zweige. < KATJA RIEDEL
“n Lebensgefahr sein in einer so gefährlichen Situationsein, dass man sterben kann
über hier: durchdrehen hier: im Halbkreis bewegen, sodass
eine Öffnung frei wirdverraten hier: den geheimen Ort zeigen, an
dem sie lebenverh„ften hier: fangen und ins Konzentrations -
lager bringenüberleben hier: nicht sterbenbe„rbeiten hier: an etwas arbeiten und es dabei
ändernverændern anders machenverœffentlichen publizierendas Theaterstück, -e Dramader Kastanien- Baumart mit runden, braunen, baum, ¿e harten Früchten¢mwehen durch starke Luftbewegung zu Boden
werfender Zweig, -e kleiner Teil mit Blättern
das Tagebuch, ¿er Buch oder Heft, in das man jedenTag schreibt, was man denkt oderwas passiert ist
læcheln hier: freundlich lachenjüdisch von: Jude(der Jude, -n Person, deren Religion die Thora als
Basis hat)das H“nterhaus, ¿er hinterer Teil eines Hauses, das an die
Straße grenzts“ch verst¡cken an einen geheimen Ort gehen„nvertrauen hier: jemandem, zu dem man großes
Vertrauen hat, alles mitteilen, wasman denkt und fühlt
die St•tze, -n hier: ≈ Hilferegelmäßig immer wieder; z. B. einmal pro Tagvergehen ≈ vorbeigehenfliehen schnell weglaufen; hier: weggehen,
damit man in Sicherheit istdie Gefahr, -en gefährliche Situationfl•stern sehr leise sprechenvers¶rgen hier: alles bringen, was die Familie
zum Leben braucht
FOTO
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SE/GETTY
WAS IM JUNI NOCH PASSIERTE …
Am 12. Juni 1987
US-Präsident Ronald Reagan besucht Westberlin. Direkt an der Berliner Mauer hält
er eine Rede, die in Deutschland bald so populär wird wie er selbst. Dabei steht der
Präsident auf einem Holzgerüst am Brandenburger Tor. Genau da, wo Deutsch land,
wo die Welt in Ost und in West geteilt ist. Er spricht nicht zu den Berlinern, sondern
zu dem anderen der beiden mächtigsten Männer der Welt: zu dem Präsidenten der
Sowjetunion, der Ostberlin und Ostdeutschland okkupiert hat. Er spricht zu Michail
Gorbatschow. Reagan will, dass Gorbatschow die deutsche Teilung beendet. Auf
Englisch sagt er: „Kommen Sie zu diesem Tor! Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses
Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!“ Zweieinhalb Jahre später, am
9. November 1989, reißen die Ost deutschen die Mauer selbst nieder. Und
Gorbatschow erlaubt es ihnen.
Am 3. Juni 1887
Er wird fast 100 Kilometer lang sein und die beiden Meere an der deutschen Küste
verbinden, die Nord- und die Ostsee: der künstliche Kanal durch das heutige
Bundesland Schleswig-Holstein. Schon sehr lange wollen die Menschen im Norden
des heutigen Deutschlands, dass Schiffe zwischen den Meeren hin- und herfahren
können. Sie wollen Waren transportieren. 1886 beschließt das Parlament den Bau.
Am 3. Juni 1887 legt Kaiser Wilhelm I. selbst den Grundstein für den Nord-Ostsee-Kanal. Acht Jahre später wird der Kanal zum ersten Mal geöffnet. Bis zu 8900 Arbeiter
haben ihn gegraben: Damals ist er 67 Meter breit, neun Meter tief und heißt zuerst
Kaiser-Wilhelm-Kanal. Er führt von Brunsbüttel bis Kiel.
25 J
AH
REN
125 J
AH
REN
VOR
die Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland, die von 1961 - 1989 mitten durch Berlin ging
h„lten hier: vor Publikum sprechendas H¶lzgerüst, -e hier: Konstruktion aus Holz, ähnlich wie eine Tribüneteilen zwei oder mehr Teile machenmæchtig mit (viel) politischer Kontrolledie Sowjetunion 1922 bis 1991 Staat in Osteuropa und Nordasienniederreißen ≈ kaputt machen, wegmachendas B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republikh“n- ¢nd herfahren hin- und zurückfahrenbeschließen hier: entscheiden, was passieren sollder Kaiser, - oberster Monarchder Gr¢ndstein, -e erster Stein für den Baubeginn eines Gebäudesgraben ein Loch in die Erde machenführen hier: gehen
52-53_BusG_0612 08.05.12 10:02 Seite 53
54
der H“mmel, - ≈ Luftraum über unseremPlaneten: Dort sieht man dieSonne und Wolken.
blühen Blüten haben(die Blüte, -n Teil einer Pflanze: Er hat eine
schöne Farbe und riecht meis-tens gut.)
d¢ften gut riechen
einfach hier: wirklich
perf¡kt ≈ sehr gut
h„rt hier: sehr viel
produzieren hier: herstellen, liefern
berühmt sehr bekannt
vor „llem ≈ speziell
gemütlich ≈ ruhig und harmonisch
gestr¡sst so, dass man viel Stress hat
s¶lche (-r/-s) ≈ von dieser Kategorie; so
der Weinanbau von: Wein anbauen = sich umdie Pflanzen kümmern, Früchtesammeln und daraus Weinmachen
die B¢rg, -en ≈ großes, massives Schloss
mehrere (-r/-s) mehr als zwei
das Erlebnis, -se von: erleben = die Erfahrungmachen
b¢nt hier: interessant, mit vielenverschiedenen Aspekten
eben hier: ≈ also
HEIMAT: ChinaALTER: 21 JahreBERUF: StudentinERSTER MONAT: Mai 2011HOBBYS: Sport, Tanzen, Lesen
FOTO
S: PRIVAT; R
HEIN
HESSEN
-TOU
RISTIK
GM
BH
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DESH
AU
PTSTAD
T MA
INZ
MAINZ
WO: Rheinland-Pfalz
EINWOHNER: 199 000
BESONDERHEITEN: Hauptstadt von Rheinland-
Pfalz, 1000 Jahre alter Dom (Foto oben),
Weinregion, römische Ruinen, Rhein, Sitz des
Zweiten Deutschen Fernsehens
oder sie gehen am Rhein spazieren, dem
großen Fluss. Dabei wirken die Leute ruhig
und nicht so gestresst wie so viele Men-
schen in meiner Heimatstadt Taizhou. Dort
leben aber auch fünf Millionen Leute. Viele
arbeiten in großen Fabriken sechs bis sie-
ben Tage in der Woche.
Sehr froh war ich in Mainz auch darüber,
wie freundlich die Leute an der Universität
zu mir gewesen sind. Am Anfang hatte ich
ja viele Fragen: Welche Kurse kann ich
besuchen? Wann beginnen sie? Wo sind die
Räume? Solche Sachen. Die Leute haben
sich viel Zeit genommen und mir sehr
geholfen.
Für uns Neu-Mainzer haben sie auch
Exkursionen organisiert. So habe ich die
Region schnell besser kennengelernt.
Rheinhessen ist berühmt für den Weinan-
bau. Ganz in der Nähe von Mainz gibt es
viele alte Burgen und Weindörfer direkt am
Rhein. Die Orte sind sehr romantisch. Wir
sind dort mehrere Tage gewandert. Das war
ein tolles Erlebnis. So habe ich in meinem
ersten Monat viel Schönes in Mainz und der
Region gesehen. Mein Bild von Deutschland
ist deshalb auch schnell viel bunter gewor-
den. Deutschland ist eben sehr viel mehr
als nur Arbeit, Ordnung, Bosch und BMW.
MIT FANLI LIN SPRACH MARCEL BURKHARDT
MEIN ERSTER MONAT
L E I C H T ≤
Ich bin im Frühling nach Mainz gekom-
men. Das ist eine wunderbare Zeit in die-
ser Stadt. Alles ist dann so grün. Es ist schon
fast so warm wie im Sommer, und oft
scheint die Sonne. Der Himmel ist blau.
Überall blühen die Blumen. Deshalb duftet
die Luft auch so gut. Es ist einfach perfekt!
Mir hat Mainz sofort gut gefallen. Ich habe
gedacht: Hier bleibe ich, hier ist das Leben
schön.
Ich bin aber nicht nach Deutschland
gekommen, um Urlaub zu machen. Zwi-
schen meiner Universität in China und der
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
gibt es einen guten Kontakt. So bin ich nach
Deutschland gegangen, um hart zu arbeiten
und zu studieren. Deutschland hat nämlich
ein sehr gutes Image in China. Die Men-
schen sagen: Die Deutschen haben Ideen,
planen sehr gut, lieben die Ordnung und
produzieren deshalb so gute Qualität. Was
sie machen, machen sie perfekt. Berühmt
sind in China ja vor allem die deutschen
Maschinen und Autos.
Die Deutschen denken aber nicht Tag
und Nacht nur an die Arbeit. Das hat mich
sehr überrascht. Die Menschen in Mainz lie-
ben das gemütliche Leben. Ja, sie arbeiten
auch. Aber in ihrer Freizeit treffen sich
Freunde zu langen Gesprächen in Cafés,
FANLI LININ MAINZ
die Bes¶nderheit, -en hier: spezielle Sache
römisch aus der Zeit des historischen Roms
der S“tz, -e hier: ≈ Ort: Dort ist eine Firma oder Institution.
54-Erster_Monat_0612 08.05.12 10:07 Seite 54
Jeden Monat im Heft!
perfektDEUTSCH
perfektDEUTSCH6/12 55
55_Deins_0612 08.05.12 10:07 Seite 55
56 perfektDEUTSCH 6/12
Zur Party im Konzerthaus am Berliner
Gendarmenmarkt kamen sie alle: Bun-
deskanzlerin Angela Merkel, Ex-Außenmi-
nister Hans-Dietrich Genscher und viele
andere bekannte Menschen aus Politik und
Medien. 175 Jahre Unternehmensgeschichte,
das wollte Bertelsmann im September 2010
eben richtig feiern. Die Bundeskanzlerin
sprach dann auch lobende Worte über das
Medienimperium aus Gütersloh (Nordrhein-
Westfalen): Bertelsmann habe als Weltkon-
zern die Zeichen der Zeit sehr früh erkannt.
Den ein Jahr zuvor verstorbenen Bertels-
mann-Chef Reinhard Mohn nannte Merkel
einen klugen Unternehmenslenker. Er habe
Bertelsmann stärker verändert als alle seine
Vorgänger zusammen. Gefeiert wurde an
jenem Septembertag aber nicht nur das
die Generation, -en ≈ Altersgruppe in einerFamilie, z. B. Großeltern,Eltern, Kinder …
der Außenminister, - Minister, der sich um diepolitischen Kontakte mitdem Ausland kümmert
die Unternehmens- Geschichte einer Firmageschichte % S. 46der W¡ltkonzern, -e weltweit existierende
Firmengruppe mit gemein-samer Leitung % S. 46
die Zeichen der Zeit ≈ Situation, in der mansieht, was in Zukunftwichtig sein wird
verst¶rben gestorben, totder Unternehmens- Leiter einer Firmalenker, -der Vorgänger, - Person, die vorher die
Position und die Aufgabenhatte
das Jubiläum, Jubiläen hier: Geburtstag einerFirma
der Sparkurs ≈ Aktionen, um Sparzielezu erreichen
der G„ng „n die Bœrse Aktion, bei der eine Firma beginnt, an der Börse ihre Aktien zu verkaufen % S. 46
(die Bœrse, -n Markt, auf dem Aktien ge -kauft und verkauft werden)% S. 46
(die [ktie, -n Dokument über den Besitzeines bestimmten Teils desKapitals und des Gewinnseiner Firma) % S. 46
n“cht ausschließen hier: ≈ glauben, dassetwas möglich ist
zu tun haben m“t hier: benutzen, kaufendie Dienstleistung, -en hier: Service(angebot)das Magazin, -e hier: Zeitschriftder Buchbinder, - Handwerker, der dickes,
hartes Material um einBuch macht
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -schriften oder Bücher her-stellt
die Bewegung, -en hier: (organisierte) Gruppemit einem bestimmten Ziel
indem ≈ dadurch, dass …die Druckerei, -en Firma, in der Zeitungen,
Zeitschriften oder Büchergedruckt werden
ausbauen hier: größer machendas Verlagssortiment, ≈ Angebot eines Verlags-es“ch „nschließen hier: mitmachen beidie SS kurz für: Schutzstaffel;
paramilitärische Organi -sation von 1925 - 1945
die Fr¶nt, -en ≈ Gebiet, wo in einemKrieg gekämpft wird
das Geschæftsfeld, -er Bereich, in dem eine Firmawirtschaftlich aktiv ist % S. 46
DER MEDIENGIGANTAUS GÜTERSLOH
Es war ein langer Weg zu einem der größten Medienhäuser der Welt. Der große Erfolg kam erst in der fünften Generation
mit dem Patriarchen Reinhard Mohn. ANDREA LACHER über den Mediengiganten Bertelsmann.
Der Patriarch und die Bertelsmann-Väter Reinhard Mohn sitzt vor Porträtsvon Heinrich Bertelsmann, Johannes Mohn und Heinrich Mohn (von links)
S C H W E R
56-58_Dynastien_0612 08.05.12 16:01 Seite 56
57perfektDEUTSCH6/12
FOTO
S: WO
LFGA
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WESEN
ER/B
ERTELSM
AN
N STIFTU
NG
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TELSMA
NN
AG
Jubiläum. Im Krisenjahr
2009 hatte das Unterneh-
men einen Verlust von
rund 333 Millionen Euro
gemacht. Ein Sparkurs war
die Folge – mit Erfolg: Für
die ersten sechs Monate im
Jubiläumsjahr meldete
das Unternehmen wieder
Gewinne.
Das Institut für Medien-
und Kommunikationspoli-
tik setzte Bertelsmann im
letzten Jahr auf Platz sie-
ben der weltweit größten
Medienkonzerne. 2011 lag
der Gewinn des Unterneh-
mens bei 1,7 Milliarden
Euro. Den Gang an die
Börse schließt man aktuell
im Hause Bertelsmann
nicht mehr aus. Fast jeder
Deutsche hat täglich mit
Bertelsmann-Produkten
zu tun. Das Unternehmen
verkauft seine Bücher,
Zeitschriften, Fernsehsen-
dungen und andere
Dienst leistungen in mehr
als 50 Länder. In Deutschland gehören
zum Beispiel das Magazin Stern, das
RTL-Fernsehen mit Sendungen wie
„Deutschland sucht den Superstar“
und auch die Musikrechte an Elvis
Presley dem Konzern. Mehr als 100 000
Menschen arbeiten für Bertelsmann.
Am Anfang von all dem stand nur ein
Mann: Der Drucker und Buchbinder
Carl Bertelsmann (1791 - 1850). Mit ihm
begann die ostwestfälische Familien-
dynastie.
1835 gründete Bertelsmann den
Verlag. Er publizierte Liederbücher
und christliche Texte für die protes-
tantische Bewegung. Sein Sohn Hein-
rich vergrößerte das Geschäft, indem
er andere Verlage kaufte und die Dru-
ckerei ausbaute. Heinrichs Schwieger-
sohn Johannes Mohn vergrößerte das
Verlagssortiment um Fachzeitschrif-
ten. 1921 übernahm dann Mohns Sohn
Heinrich die Geschäftsführung. Rund
80 Mitarbeiter arbeiteten in dieser Zeit
für den Verlag. Heinrich Mohn publi-
zierte populäre Heftromane. Das
Geschäft lief gut. 1939 hatte der Verlag
schon 400 Mitarbeiter – und er wuchs
auch nach der Machtübernahme der
Nationalsozialisten weiter.
Denn der Protestant Mohn schloss
sich dem Freundeskreis der SS an,
einer paramilitärischen Gruppe, die zu
Hitlers nationalsozialistischer Partei
gehörte. Während des Zweiten Welt-
kriegs publizierte der Verlag national-
sozialistische Bücher, die zu den Sol-
daten an die Front geschickt wurden.
Bertelsmann wurde zum größten
Buchproduzenten des Regimes. Ein
Geschäftsfeld, von dem man in Gü -
DIE BERTELSFRAU
Sie wird am 21. Juni 71 Jahre alt und ist eine der mäch-tigsten Frauen im deutschen Wirtschaftsleben. LizMohn, die Witwe Reinhard Mohns, steht heute an derSpitze von Bertelsmann. Ihr Weg dorthin war nicht ganzeinfach: Mit 17 Jahren bricht sie, die damals noch LizBeckmann heißt, ihre Ausbildung als Zahnarzthelferinab und wird Telefonistin beim Bertelsmann Buchklub.Auf einem Betriebsfest trifft sie ihren 20 Jahre älterenChef Reinhard Mohn. Die beiden kommen sich näher.Aber Mohn ist verheiratet und hat drei Kinder. EineScheidung kommt für ihn nicht infrage. Man findetschließlich eine andere Lösung: Von 1963 bis 1978 istLiz offiziell mit dem Bertelsmann-Lektor JoachimScholz verheiratet. In dieser Zeit werden die Kinder Bri-gitte (1963), Christoph (1965) und Andreas (1968)geboren. Erst 1982, als Reinhard Mohns Mutter stirbt,lässt er sich von seiner ersten Frau scheiden und hei-ratet Liz. Die gemeinsamen Kinder adoptiert er.
An der Seite ihres Mannes übernimmt Liz Mohn nunnach und nach repräsentative Aufgaben, trifft interna-tionale Persönlichkeiten und lernt von ihm. Als Rein-hard Mohn stirbt, wird sie die Vorsitzende der Bertels-mann-Verwaltungsgesellschaft (BVG), der eigentli-chen Machtzentrale des Unternehmens. Und das willsie bis zum Alter von 75 Jahren auch bleiben. Die Vor-sitzende der BVG und Sprecherin der Familie will eineDebatte um die Nachfolge verhindern. Gleichzeitigstellt sie aber auch klar, dass der Medienkonzern in derHand der Familie bleiben wird: „Die Nachfolger dersechsten Generation sind schon da“, erklärt sie. „Unddie siebte Generation steht schon vor der Tür.“
die W“twe, -n Frau, deren Ehemann gestorben istdie Sp“tze, -n hier: Chefposition, Leitung % S. 46„bbrechen hier: vor dem eigentlichen Ende aufhörens“ch näherkommen sich besser kennenlernen; hier auch: sich
verlieben“nfrage k¶mmen vielleicht eine Lösung seinder L¡ktor, -en Person, die beruflich Manuskripte verbes-
sert und korrigiertnach ¢nd nach hier: langsam, über längere Zeitrepräsentativ hier: so, dass sie an offiziellen Veran -
staltungen als Vertreterin der Firma teil-nimmt
die Persönlichkeit, -en ≈ wichtige Persondie Vorsitzende, -n hier: Chefin einer Gruppe, die eine Firma
leitet % S. 46das Unternehmen, - Firma % S. 46die Spr¡cherin, -nen hier: Frau, die für die Interessen der
Familie sprichtdie Nachfolge hier: Weitermachen in der Leitungs -
positionklarstellen hier: deutlich sagender Medienkonzern, -e Gruppe von Firmen in der Medienbranche“n der H„nd hier: im Besitzdie Generation, -en Altersgruppe in einer Familie, z. B.
Großeltern, Eltern, Kinder …vor der Tür stehen hier: bald mit der Ausbildung fertig und
bereit sein
Bücher für die Deutschen Ein Bus des Bertelsmann-Leserings im Jahr 1953
Von der deutschen Provinz ausist Bertelsmann in mehr als
50 Ländern aktiv.
>
56-58_Dynastien_0612 08.05.12 16:01 Seite 57
perfektDEUTSCH 6/12
IM EIGENEN INTERESSE
1977 gründete Reinhard Mohn die Bertelsmann-
Stiftung. Seitdem hat die Stiftung rund 750
Projekte auf den Weg gebracht. Auch die Ar-
beitsmarkt- und Hochschulreform der Regierung
unter dem früheren Bundeskanzler Gerhard
Schröder hat sie in dessen Regierungszeit
(1998 - 2005) unterstützt. Die Stiftung beschäf-
tigt 330 Mitarbeiter und besitzt einen Anteil von
77,6 Prozent an Bertelsmann.
Zuletzt war das Unternehmen wegen seiner
Stiftung kritisiert worden. Der Autor Thomas
Schuler (Bertelsmannrepublik Deutschland)
erklärte, die Stiftung diene mit ihren Verbin-
dungen zu Politik und Wirtschaft vor allem den
Interessen des Unternehmens. Sie wolle
gemeinnützig sein, sei aber eher eine Familien-
stiftung, in der Liz Mohn das letzte Wort habe.
Stiftungschef Gunter Thielen erklärte: „In
unserer heutigen Zeit ist es doch eine Illusion,
dass eine Stiftung oder ein Unternehmen ein
Land wie die Bundesrepublik nach ihren Vor-
stellungen formen oder prägen kann.“
Seit ihrer Gründung hat die Bertelsmann-Stif-
tung fast eine Milliarde Euro für Projekte ausge-
geben.
die B¡rtelsmann- Organisation, die gesellschaftlicheSt“ftung Themen untersucht und Lösungs-
modelle entwickelt(die St“ftung, -en Organisation für einen bestimm-
ten Zweck)auf den Weg br“ngen hier: dafür sorgen, dass etwas
Wirklichkeit wirdder [nteil, -e hier: Menge gekaufter Aktien(die [ktie, -n Dokument über den Besitz eines
bestimmten Teils des Kapitalsund des Gewinns einer Firma) % S. 46
das Unternehmen, - Firma % S. 46gemeinnützig ≈ so, dass es für die Allgemein -
heit ist und nicht nur für be -stimm te Gruppen oder Personen
eher hier: ≈ mehrdas l¡tzte W¶rt entscheidenhabendie Vorstellung, -en hier: Ideeprägen hier: beeinflussen
tersloh nach dem Krieg
nichts mehr wissen wollte.
Im Gegenteil: Lange hielt
sich dort sogar die Legen-
de, der Verlag habe – auch
wegen seiner christlichen
Überzeugung – in Opposi-
tion zum nationalsozialis-
tischen Regime gestan-
den. Erst 1998, als Bertels-
mann den Verlag Random
House kaufte und damit
zum größten Verlagshaus
im englischsprachigen
Raum wurde, schauten
Medien und Öffentlichkeit
genauer auf die Geschichte des Verlages. Bertelsmann war nun gezwungen,
seine Vergangenheit von einer unabhängigen Kommission untersuchen zu las-
sen. Die Wahrheit kam heraus.
Politisch unbelastet kam Mohns Sohn Reinhard 1947 mit 25 Jahren an die Spit-
ze des Unternehmens. Ein Jahr zuvor war er aus amerikanischer Kriegsgefan-
genschaft zurückgekehrt und sah die Druckerei und das Unternehmen zerstört.
Mohn bekam eine Drucklizenz, aber die Deutschen wollten nach dem Krieg lie-
ber Fahrräder und Essen als Bücher. 1950 gründeten Mohn und sein Mitarbeiter
Fritz Wixforth den Bertelsmann Lesering. Die Idee eines Buchabonnements
wurde zur Basis des heutigen Imperiums. Bertelsmann-Mitarbeiter fuhren nun
mit fahrbaren Bücherregalen übers Land und brachten den Deutschen Bücher.
Die Mitglieder des Buchklubs mussten mindestens einmal im Vierteljahr ein Pro-
dukt kaufen. Vier Jahre nach der Gründung hatte der Buchklub schon eine Mil-
lion Mitglieder. 1958 gründete Mohn seine eigene Schallplattenfirma. Mit Künst-
lern wie Udo Jürgens und Peter Alexander wurde Ariola in kurzer Zeit zu einem
der erfolgreichsten deutschen Plattenlabel.
Kaum bemerkt von der Öffentlichkeit wurde aus dem Provinzverlag eines der
größten deutschen Medienhäuser: 1964 kaufte Mohn die Berliner Filmproduk-
tionsgesellschaft Ufa. Fünf Jahre später übernahm er zuerst 15 Prozent des Ham-
burger Druck- und Verlagshauses Gruner & Jahr (Stern), 1973 die Mehrheit. 1983
war Bertelsmann für drei Jahre – bis zur Fusion von Time und Warner – der größ-
te Medienkonzern der Welt. 2001 übernahm das Unternehmen die Mehrheit bei
RTL, Europas größtem Fernsehsender.
Als Mohn 2009 mit 88 Jahren starb, war das Familienunternehmen aus der
Provinz oben angekommen. Es war ein langer Weg von der christlichen Drucke-
rei über den Verlag, der von nationalsozialistischer Propaganda profitierte – bis
hin zum globalen Medienimperium. <
der Raum hier: Gebiet¢nbelastet hier: unschuldig an den Verbrechen
der nationalsozialistischen Parteidie Sp“tze, -n hier: Chefposition, Leitung % S. 46die Kriegsge- Zustand, dass man während einesfangenschaft, -en Krieges vom Feind gefangen istzur•ckkehren zurückkommendas Buchabonne- hier: Mitgliedschaft in einem Buchklubment, -s für längere Zeit
die Sch„llplatten- Firma, die Schallplatten produziertfirma, -firmen(die Sch„llplatte, -n flaches, rundes, schwarzes Stück aus
einer Plastikart (z. B. Vinyl) mit Musik)die Fusion, -en hier: Verbindung von zwei oder mehr
Firmen zu einer Firma % S. 46das Familienunter- Firma, die von einer Familie gegrün-nehmen, - det wurde und meistens auch von
dieser geleitet wirdprofitieren Vorteile haben
Bertelsmann ist überall Der Verlag hat 2001 die Mehrheitbei Europas größtem Fernsehsender RTL übernommen
Gigantische Logistik Lagerhallemit Bertelsmann-Produkten
Im nächsten Monat: Otto – der Einkauf kommt mit der Post,
schon lang vor Amazon & Co.
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56-58_Dynastien_0612 08.05.12 16:01 Seite 58
perfektDEUTSCH6/12
REISETIPPS
TEMPELHOFER FREIHEIT
die P“ste, -n hier: Weg: Dort starten und lan-den Flugzeuge.
das Flughafen- großes Haus auf einem Flughafengebäude, -das Radrennen, - sportliches Kämpfen auf dem
Fahrrad: Wer ist am schnellsten?(kæmpfen hier: versuchen, der/die
Schnellste zu sein)die Ges¡llschaft, Menschengruppe: Sie lebt in -en einem sozialen und politischen
System zusammen.
FLENSBURG
der Salon- Passagierschiff: Es fährt mit derdampfer, - Energie von einer Dampfmaschine.(die D„mpf- Maschine: Sie macht Wasser somaschine, -n heiß, dass es zu Nebel wird:
Daraus macht sie Energie.)die Kohle, -n Material zum Heizendie Fœrde, -n ≈ breiter Fjord ohne Berge
MALLEITEN
die S¶nde, -n spezielles Gerätdie Erde braune oder schwarze Substanz:
Pflanzen brauchen sie zum Leben.die M•nze, -n Geldstück aus Metallder Schm¢ck schönes Ding: Man trägt es z. B.
am Finger oder am Ohr.die Höhle, -n natürliche Grottedas W„ldbad, ¿er hier: Schwimmbad im Wald: Die
Pools sind draußen ohne Dach.das Gemeinde- Amt von einer Kommuneamt, ¿er
LE KUKLOS
das Tal, ¿er hier: Landschaft links und rechtsvom Fluss Rhone
entscheiden hier: unter verschiedenen Dingenwählen
s“ch drehen hier: im Kreis fahren¢mweltfreundlich gut für die Umwelt(die }mwelt ≈ Natur, Ökologie)das Solarpanel, technische Konstruktion: Sie -e stellt aus Sonnenenergie elektri-
sche Energie her.die Seilbahn, -en Transportmittel: Damit kann man
auf den Berg fahren.
59
TEMPELHOFER
FREIHEIT
PICKNICK AUF DER PISTE
Joggen, Radfahren, ein Pick-
nick oder ein Fußballspiel:
Früher war das auf diesem
Berliner Areal absolut verboten. Wo heute ein Park ist, sind nämlich einmal Flug-
zeuge gestartet. Heute gibt es Führungen durch das frühere Flughafengebäude
– es ist eines der längsten Gebäude der Welt. Auf dem Areal finden auch Aus-
stellungen und Radrennen statt. Besonders lieben die Berliner den früheren
Flughafen Tempelhof aber wegen eines mehr als 60 Jahre alten Dramas: Über
den Flughafen haben Amerikaner, Briten und Franzosen von 1948 bis 1949 zur
Zeit der Berlin-Blockade Lebensmittel in die Stadt
geliefert (siehe Deutsch perfekt 6/2008).
LE KUKLOS
WEITER BLICK
Der Genfer See, das Rhonetal, das
Matterhorn oder der Montblanc?
Die Gäste des Kuklos wissen gar
nicht, wo sie zuerst hinsehen
sollen. Aber entscheiden müssen
sie sich auch nicht. Das Panora-
marestaurant liegt 2048 Meter
über dem Meer und dreht sich langsam um 360 Grad – und das ganz umweltfreundlich.
Zehn Solarpanele liefern dem Haus Strom. Mindestens zwei Stunden brauchen Wande-
rer von Leysin (Waadt) bis zum Kuklos. Schneller geht es mit der
Seilbahn. Sie fährt von Leysin in 15 Minuten auf den Berg.
MALLEITEN
METALL UND MEHR
Komische Geräte tragen die Spaziergänger mit
sich herum. Mit Sonden wollen sie altes
Metall finden. In der Erde der Malleiten (Nie-
derösterreich) liegen nämlich alte Münzen
und Schmuck. Schon vor sehr langer Zeit
haben dort Menschen gelebt. Vielleicht hat ihnen der Ort gefallen, weil es dort eine
spezielle Energie gibt, wie Esoteriker glauben. Wer nicht daran glaubt, kann trotz-
dem eine schöne und einfache Wanderung machen, von Wöllersdorf vorbei an der
Höhle Steinerner Stadel und dem Teufelsmühlenstein. Wenn den Wanderern heiß
wird, machen sie einen Stopp im mehr als 80 Jahre alten Waldbad Piesting und
gehen erst dann nach Wöllersdorf zurück.
FLENSBURG
HISTORISCH AUFS MEER HINAUS
Bis zu 30 histo-
rische Schiffe lie -
gen im Muse ums -
hafen von Flens-
burg (Schleswig-
Holstein). Eines
da von ist die Alex-
andra. Der Salondampfer von 1908 funk-
tioniert noch immer. Er fährt nicht mit
Diesel, sondern mit Kohle. Noch bis zum
7. Oktober können Interessierte mit dem
Passagierdampfer auf der Flensburger
Förde fahren.
Restaurant KuklosTel. +41 (0) 24/4 94 31 41www.teleleysin.ch/de
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S: TEMPELH
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Gemeindeamt WöllersdorfTel. +41 (0) 26 33/4 23 20www.woellersdorf-steinabrueckl.at
Tempelhof Projekt GesellschaftTel. +49 (0) 30/2 00 03 74 41www.tempelhoferfreiheit.de
Dampfer AlexandraTel. +49 (0) 4 61/2 12 32www.dampfer-alexandra.de
59-Reisetipps_0612 08.05.12 10:08 Seite 59
60
DER BLICK VON AUSSEN
KENNOSUKE EZAWA ÜBER DIE
DEUTSCHESTREITKULTURWie gewinnt man in Deutschland einen Streit? Die Antwort des Japaners
ist: mit guten Argumenten – und mit ordentlichen Dokumenten. Denn
ohne schriftliche Beweise hat man es schwer in diesem Land, vor allem
an der Universität.
S C H W E R
der Kontrah¡nt, -en Gegner in einem politischen oder sportlichen Kampf(der Gegner, - hier: Person, die eine andere
Meinung hat)s“ch distanzieren hier: keinen Kontakt mehr
haben wollenvielmehr/vielmehr ≈ im Gegenteilder Resp¡kt ≈ Akzeptanz anderer Meinung
und Art zu handelnz¶llen ≈ deutlich zeigenmeist meistensdemjenigen hier: der Personbestehen “n hier: in einer bestimmten Art
seinhochpeitschen starke Emotionen ver-
ursachendie St“mme erheben hier: laut streitenAusdruck verleihen ≈ laut sagennachgeben hier: einer anderen Person
recht gebenf¡chten mit einer Stoßwaffe (z. B.
langes Messer) kämpfendie Kl“nge, -n hier: Waffe mit einem schar-
fen Eisenteil, z. B. langesMesser
der Leib, -e Körpers“ch verteidigen sich schützender }mstand, ¿e ≈ Aspektsozusagen wenn man so sagen willder Schiedsrichter, - Person, die aufpasst, dass
die Spieler korrekt spielenzunächst zuerstbeh¡rrschen hier: sehr gut könnenseinen Lauf nehmen nicht zu stoppen seinentspr¡chend hier: passend zu einer
bestimmten Situation
perfektDEUTSCH 6/12
KENNOSUKE EZAWA
Der Autor, geboren 1929 in
Tokio, lebt seit 1958 in
Deutschland. Er war mit
einer Deutschen verheira-
tet, die vor ein paar Jahren
gestorben ist. Ezawa hat
an der Universität Tübin-
gen (Baden-Württemberg) 23 Jahre lang
deutsche Grammatik und Sprachtheorie
unterrichtet. Er ist Chef der Ost-West-
Gesellschaft für Sprach- und Kulturfor-
schung. Der Text ist aus seinem Buch Ein
Japaner in Deutschland, in dem er den
Charakter der Deutschen be schreibt.
Es ist in Deutschland nichts Schlechtes, sich
zu streiten, sondern, ganz im Gegenteil,
Menschen, die es nicht tun können, kön-
nen hier gar nicht existieren. Wie der hier übliche
Ausdruck „Streitkultur“ zeigt, existiert sogar die
allgemeine Ansicht, dass sich jeder Mensch richtig
streiten können müsse. Gewinnt man einen sol-
chen Streit, wird der Kontrahent einen nicht etwa
hassen oder sich von einem distanzieren, sondern
vielmehr seinen Respekt zollen und in Zukunft
wird man sich meist mit demjenigen auch ohne
Streit einigen können.
Aber damit dies möglich ist, gibt es hier eine
bestimmte Art, sich zu streiten, die nicht darin
besteht, einfach seine Gefühle gegenseitig hochzu-
peitschen. So laut man seine Stimme auch erhebt,
man darf seinen Kontrahenten
nicht als Individuum verletzen,
sondern muss mit Argumenten sei-
nen eigenen Gedanken Ausdruck
verleihen und darf auf keinen Fall nachgeben.
Es handelt sich also um ein Fechten mit der
Klinge der Argumente, mit der man niemals den
lebendigen Leib des anderen berührt. Natürlich
verteidigt sich der andere ebenfalls mit seinen
Argumenten und, wenn beide Seiten in ihrer Argu-
mentation nicht nachgeben, führen irgendwann
die äußeren Umstände wie die Zeit, das Aussehen
oder der Gewinn und Verlust zu einer Beendigung
des Streites. Das ist dann sozusagen ein Sieg nach
Punkten ohne Schiedsrichter. Es ist eine Art Sport,
bei der zunächst getestet wird, ob der andere ihn
überhaupt beherrscht, und dann nimmt das Spiel
seinen Lauf. (…)
DIE MACHT DER DOKUMENTE
Um in einem Streit zu siegen, muss man sich
natürlich entsprechend vorbereiten, wobei
zunächst das Wichtigste der Umgang mit Schrift-
stücken ist. Wenn eine Quittung oder andere
Unterlagen vorliegen, auf denen Datum, Betreff
und Aussteller eindeutig angegeben sind, braucht
man manchen Streit erst gar nicht anzufangen.
Die Gläubigkeit der Deutschen gegenüber Schrift-
stücken ist beinahe absolut zu nennen. Man denkt
offenbar nicht an Möglichkeiten der Unkorrekt-
heit oder Fälschung.
Dies ist verständlich, wenn man bedenkt, dass
vor Gericht grundsätzlich nur schriftliche Doku-
mente als sichere Beweise anerkannt werden. Mit
Stempeln verhält es sich ähnlich.
Obwohl man sie leicht fälschen
kann, besitzen sie mehr Macht als
eine Unterschrift. In der Universität
gibt es Fälle, in denen eine Unterschrift nicht
genügt, sondern man einen Stempel braucht. Zur
Herstellung von Akten oder Stempeln gehören ent-
sprechende faktische Voraussetzungen, und man
achtet auch bei ihrer Herstellung auf jedes einzel-
ne Wort genau, sodass man meint, dass es so in
Ordnung ist.
Heutzutage, wo die Daten schnell elektronisch
verarbeitet werden und Dokumente sehr einfach
hergestellt und wieder gelöscht werden können,
hat sich die Bedeutung von Schriftstücken zwar
geändert, aber bis heute sind Dokumente auf dem
verhältnismäßig langlebigen Medium Papier noch
immer die Grundlage der modernen Gesellschaft.
„Streiten ist eineArt Sport.“
60-61_Bva_0612 08.05.12 16:02 Seite 60
61perfektDEUTSCH6/12
In der Welt der Universität, in der ich gelebt
habe, ist die Autorität der Universitätsbibliothek,
der Respekt vor Büchern, die Hingabe an die Arbeit
mit Karteikästen zur Sammlung bibliografischer
und sonstiger Daten schier unvorstellbar, obwohl
es doch eigentlich nur um Papier geht. Die Men-
schen, die in dieser Welt leben, setzen für jedes
Wort und jede Phrase, die in Dokumenten
geschrieben stehen oder geschrieben stehen sollen,
Tag und Nacht ihre ganzen Kräfte ein.
Auch ich bin in dieser Hinsicht nahezu ein
Besessener geworden. Ich nehme, wenn es um die
deutsche Sprache geht, jeden Buchstaben ernst
und bin bestrebt, darin nie einen Fehler zu
machen. In diesem Punkt übertreffe ich, glaube
ich, sogar meine deutschen Kollegen. In der Regel
entdecke ich Fehler in dem, was von ihnen
geschrieben und gedruckt worden ist. Dafür bin
ich auch bei meinen deutschen Freunden bekannt.
Das ist ein Ergebnis dessen, dass ich als Ausländer
in die Welt der Deutschen, für die die Dokumente
die absolute Autorität besitzen, hineingeworfen
und darin geschult worden bin.
Ausländer nehmen das, was Einheimische
manchmal halbherzig tun, immer so ernst, dass sie
© 2006
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wobei hier: ≈ und dabeider }mgang hier: Art etwas zu benutzendas Schr“ftstück, -e Dokument, amtliches
Schreibendie }nterlagen Pl. Dokumente, Papierevorliegen hier: als Beweis habender Betr¡ff, -e Thema eines Geschäftsbriefs
oder amtlichen Schreibensder Aussteller, - hier: Person, die einen Brief
geschrieben hateindeutig ohne Zweifel„ngeben hier: nennendie Gläubigkeit hier: ≈ absolute Überzeugung
der Richtigkeit und Beweis -kraft eines Dokuments
beinahe/beinahe fastdie Fælschung, -en von: fälschen = illegal eine
genaue Kopie von etwasmachen
bed¡nken denken an„nerkennen offiziell akzeptierens“ch verh„lten m“t hier: seinder F„ll, ¿e hier: Sache, die untersucht
werden mussgenügen genug seindie [kte, -n Sammlung von Dokumenten
zu einem speziellen Themaf„ktisch hier: so, dass man bestimmte
Dinge brauchtheutzutage in der Gegenwartver„rbeiten hier: speichern und arbeiten
mitlœschen ≈ wegmachenverhæltnismäßig im Vergleich zu etwas ande-
remder Resp¡kt hier: ≈ Ehrung einer Sache,
deren hohen Wert manerkennt
die H“ngabe „n hier: Enthusiasmus fürder Karteikasten, ¿ Kasten zum Sammeln und Sortieren von Karteikarten(die Karteikarte, -n Karte aus stabilem Papier mit
bestimmten Informationen)schier fasteinsetzen für viel für eine Sache tun“n dieser H“nsicht ≈ wenn man diesen Aspekt
betrachtetnahezu ≈ fastder Bes¡ssene, -n Person, die sich nur mit einer
einzigen Sache be schäftigt¡rnst nehmen hier: sich intensiv beschäfti-
gen mitbestrebt sein sich bemühen, etwas zu tunübertr¡ffen besser sein alshineinwerfen hier: als Unerfahrener plötz-
lich unbekannte, schwierigeAufgaben bekommen
schulen eine Ausbildung gebender/die Einhei- ↔ Fremdermische, -nh„lbherzig so, dass man sich nicht inten-
siv mit einer Sache beschäftigtstaunen überrascht sein„ngebracht sein festgemacht seinrob¢st kräftigder Hebel, - hier: längliches Metallteil„bheften Papiere in einen Ordner legen
und darin festmachen¢mfassend hier: fast überalleinsetzen hier: benutzendie Behörde, -n Amtder Haushalt, -e hier: alle Personen, die
zusammen in einer Wohnungoder einem Haus leben
die [nzahl Zahl, Mengedas Verfahren, - ≈ Methodedie Ents¶rgung von: entsorgen = wegwerfens“ch ausdenken sich überlegenbeh„ndeln „ls hier: entsorgen wie
durch Anstrengungen 100 Prozent, ja sogar mehr
als 100 Prozent davon erreichen.
Entsprechend exzessiv ist die Art des Ordnens
von Dokumenten. Ich staunte sehr, als ich, gera-
de in Deutschland angekommen, zum ersten Mal
einen Leitz-Ordner in der Hand hielt, der hier
gewöhnlich als Mittel für das Ordnen von Unter-
lagen benutzt wird. Im mittleren Teil des Deckels
waren zwei dicke Ringe aus Metall angebracht,
die mit einem ebenfalls robusten Hebel aus
Metall in der Mitte geöffnet werden konnten,
um ein paar Unterlagen abzuheften. (…)
Diese Ordner und Karteikästen werden so
umfassend eingesetzt, dass ohne sie keine Uni-
versität, keine Behörde arbeiten könnte. Auch in
normalen Haushalten werden sie benutzt; man
kann sie im Supermarkt kaufen. Als ich im fünf-
ten und zehnten Jahr nach meiner Pensionie-
rung meine Unterlagen gesammelt wegräumen
wollte, hatte ich jeweils eine so große Anzahl
von Ordnern, dass ich mir ein besonderes Ver-
fahren für ihre Entsorgung ausdenken musste,
weil sie wegen der darin enthaltenen Metallteile
nicht einfach als Altpapier behandelt werden
konnten. <
Die Deutschen und die Ordnung Ohne Leitz-Ordner geht nichts
60-61_Bva_0612 08.05.12 16:02 Seite 61
62 perfektDEUTSCH 3/12
Es ist schon eine Weile her. Aber die
Stadt Kassel wird ihn einfach nicht los,
diesen einen Satz aus dem Mund von
Benjamin Buchloh. Kassel, so sagte der
deutsche Kunsttheoretiker, sei eine der
hässlichsten Städte westlich von Sibirien.
1982 war das, als Buchloh die Documenta
7 besuchte. Und auch jetzt, wo am 9. Juni
die Documenta 13 beginnt, liest man diese
Worte immer wieder.
62 perfektDEUTSCH 6/12
Die Documenta ist die größte Kunstausstellung der Welt. Nach fünf Jahren Pause
findet sie nun in Kassel wieder statt. EVA PFEIFFER stellt das Kunstspektakel
vor – und beschreibt, wie es die hessische Stadt verändert hat.
der Zus„mmen- hier: Zerstörung während desbruch, ¿e Zweiten Weltkriegsder Wiederaufbau von: wiederaufbauen = hier:
ein vom Krieg zerstörtes Landwieder in einen guten Zustandbringen
eine Weile längere Zeitloswerden hier: frei werden vonh„rt hier: provokant, ≈ bösedie Bedeutung, -en hier: Wichtigkeit... der Superlative ≈ von den besten, größten ...die Kuratorin, -nen Frau, die für eine Ausstellung
oder eine Museumssammlungverantwortlich ist
lancieren franz. hier: zu einem bestimmtenZweck veröffentlichen
die Dimension, -en ≈ Größe, Maßdas Konz¡pt, -e Programm, Ideeder Raum hier: Entwicklungsmöglichkeit, Spielraum(der Spielraum, ¿e hier: Möglichkeit, sich frei zu
entscheiden)die W¢rzeln Pl. hier: Ort/Land, von dem eine
Familie kommtfeinsinnig hier: ≈ intelligent, fein, mit Gefühldie Tr•mmer Pl. hier: größere kaputte Gebäude -
resteauf Initiative v¶n hier: organisiert vondie B¢ndesg„rten- deutsche Blumen- und Garten-schau, -en ausstellungentartet von: entarten = in negativer Art
anders sein, als es normal ist
Nicht selten sind Werke auf der Documenta Grund für Kontroversen Zum Beispiel die Giraffe „Brownie“ des österreichen Künstlers PeterFriedl im Jahr 2007: Das Tier hatte in einem Zoo im Westjordanland gelebt und war während einer Attacke der israelischen Armee gestorben
S C H W E R
62-65_Dokumenta_0612 08.05.12 10:08 Seite 62
63perfektDEUTSCH6/12 63
Buchlohs hartes Urteil über die Stadt
in der Mitte Deutschlands ist nicht ganz
fair. Denn Kassel hat viel zu bieten. Zum
Beispiel Europas größten Bergpark Wil-
helmshöhe, viele wichtige Museen und
eine Märchenstraße. Und eben vor allem
die Documenta, eine der wichtigsten
Kunstausstellungen der Welt. Nur die
Biennale von Venedig, so sagt man, ist
von vergleichbarer Bedeutung.
Seit 1955 findet die Ausstellung der
Superlative statt, zuerst alle vier, dann
alle fünf Jahre. 130 000 Menschen kom-
men zur ersten Documenta, bei der letz-
ten im Jahr 2007 sind es 750 000. Die
Ausstellung dauert immer 100 Tage –
deshalb auch der Name „Museum der
100 Tage“. Welche Künstler während
dieser Zeit ihre Werke zeigen werden,
darüber schweigt die Documenta-Lei-
tung meistens bis zur Eröffnung. Dieses
Jahr verraten die Veranstalter auf ihrer
Internetseite einige Namen. Aber eine
komplette Liste der rund 160 Teilnehmer
will Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev
erst am 6. Juni veröffentlichen. Natürlich
werden vorher schon einige Namen lan-
ciert. Zum Beispiel der von Julieta Aran-
da. Die Künstlerin aus Mexiko-Stadt lebt
in Berlin und New York. Sie beschäftigt
sich vor allem mit der menschlichen
Dimension der Zeit und wird ihre Arbeit
auf der Documenta ausstellen.
Kuratorin Christov-Bakargiev sagt,
dass sie nicht zu viel über die Konzepte
der Ausstellung sprechen möchte. Denn
die Künstler sollen viel kreativen Raum
bekommen. Die 54-jährige Amerikane-
rin mit bulgarisch-italienischen Wurzeln
arbeitet als Kuratorin und Autorin in
Rom, Kassel und New York. Sie sieht sich
von der sogenannten Arte Povera beein-
flusst. Das ist Kunst aus einfachem Mate-
rial.
Christov-Bakargiev, die für ihre Ironie
und ihren feinsinnigen Humor bekannt
ist, verrät jedoch wenigstens schon das
Hauptmotto der diesjährigen Ausstel-
lung: Zusammenbruch und Wiederauf-
bau. Das passt zu der hessischen Stadt,
die während des Zweiten Weltkriegs zer-
stört und danach wieder aufgebaut
wurde. Noch mitten in den Trümmern
fand 1955 die erste Documenta statt –
auf Initiative von Arnold Bode, einem
Kasseler Kunstprofessor und Designer.
Bode zeigte damals zur Bundesgar-
tenschau Werke, die in Deutschland
wäh rend des Nationalsozialismus als
„entartete Kunst“ galten. Das war vor
allem abstrakte Malerei der 20er- und
Zu sam men bruch und Wiederaufbau – das Motto
passt zu Kassel.
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„Ansichten eines Steins“ Werkder Documenta 13 im Park Karlsaue
Die etwas andere Unterkunft
Betten im Kasseler Hotel ElweEinige Installationen sind sehr lebendig Zur Arbeit der amerikanischenChoreografin Trisha Brown auf der Documenta 12 gehörten Tänzerinnen
62-65_Dokumenta_0612 08.05.12 10:08 Seite 63
AI WEIWEI UND SEINE 1001 CHINESEN
Auf der Documenta 12 im Jahr 2007 macht ein
damals noch relativ unbekannter Künstler und
Architekt aus China gleich zweimal auf sich
aufmerksam – und wird weltberühmt: Ai Wei-
wei. Das eine Mal ist ein Unfall. Ais Werk, ein
zwölf Meter hoher Holzturm mit dem Namen
„Template“, stürzt während eines schweren
Unwetters ein. Die Installation im Kasseler Park
Karlsaue besteht aus Türen und Fenstern alter
Häuser, die dem Bauboom in China zum Opfer
gefallen sind. Ai nimmt das Unglück mit Humor.
Sein Kommentar ist: „Der Preis hat sich soeben
verdoppelt.“ Er lacht, als er das sagt. Die
Installation sei jetzt besser als vorher, weil sie
die Kraft der Natur beweist. „Template“ wird
von da an eines der populärsten Kunstwerke
der Ausstellung – und das meistfotografierte.
Ai bringt 2007 noch ein weiteres Werk nach
Kassel. „Fairytale“ heißt es, und es ist sehr
lebendig: Der regimekritsche Künstler hat 1001
Chinesen zur Documenta eingeladen. Es sind
Arbeiter, Angestellte, Studenten, Schweinebau-
ern und Straßenhändler. Ai sagt: „Kunst und
das alltägliche Leben müssen einander begeg-
nen.“ In Kassel wohnen die Chinesen in einer
leer stehenden Fabrik von Volkswagen. Eine
spezielle Aufgabe haben sie nicht. Ai möchte,
dass sie einfach die Zeit genießen. Heute gilt
der 54-Jährige als soziales Gewissen Chinas.
Er ist als Künstler und Autor aktiv, und immer
wieder mit der chinesischen Regierung in Kon-
flikt.
aufmerksam ≈ machen, dass andere sich für …m„chen auf interessieren
relativ ziemlich
einstürzen ≈ kaputtgehen und nach innen fallen
das }nwetter, - sehr schlechtes Wetter, meistens mitSturm, starkem Regen …
z¢m {pfer f„llen hier: zerstört werden wegen
m“t Humor lachen können übernehmen
soeben gerade
s“ch verd¶ppeln doppelt so hoch werden
v¶n da „n ab diesem Zeitpunkt
leer stehend hier: so, dass es keinen Fabrikbetriebmehr gibt
genießen Freude haben an
das soziale hier: Person, die andere daran Gew“ssen erinnert, welche sozialen Aufgaben
und Pflichten sie haben
64 perfektDEUTSCH 6/12
Diesen Kasten können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com
) Audio ) Lesen & HörenU
Zeigt die Kraft der Natur Ai Weiweis Holzturm nach einem Sturm auf der Documenta 12
30er-Jahre. Heute sieht das Publikum
der Documenta Kunst der Gegenwart.
Das Programm ist immer auch ein
Spiegel der Perspektive des jeweiligen
Kurators.
In diesem Jahr bemüht sich die
Documenta um ein größeres Publikum
als in der Vergangenheit. Sogenannte
„Worldly Companions“ sollen den
interessierten, aber nicht kunsthisto-
sche Künstler Jonathan Borowsky hat
diese Arbeit vor 20 Jahren auf der
Documenta gezeigt: Ein Mann aus
Fiberglas geht auf einem 25 Meter lan-
gen Stahlrohr in Richtung Himmel. Die
Kasseler mochten die Figur damals so
gerne, dass eine Bürgerinitiative den
Großteil des Kaufpreises von rund
690 000 Mark (heute etwa rund
500 000 Euro) sammelte. Heute steht
risch extrem gebildeten Besucher
durch die Ausstellung führen. Die
„Worldly Companions“ sind rund 160
Kasseler aus vielen verschiedenen
Berufen. Sie werden intensiv auf ihre
Aufgabe vorbereitet. Die Veranstalter
haben sie über die Lokalpresse
gesucht. Mehr als 700 Menschen hat-
ten sich beworben.
Neben den Ausstellungen gibt es
Auftritte und Vorträge der Künstler. Die
mehr als 20 Ausstellungsorte sind über
das ganze Stadtgebiet verteilt. Zentrale
Plätze sind das Museum Fridericianum
und das Kino Gloria. Auch im zweit-
größten Kasseler Park Karlsaue sollen
wieder viele Installationen zu sehen
sein. Denn Werke unter freiem Himmel
sind elementarer Teil der Documenta.
Manche dieser Installationen sind
nach den Ausstellungen nicht mehr
abgebaut worden und gehören inzwi-
schen zum Stadtbild. Sie machen Kas-
sel zu einem gigantischen Freilicht-
museum.
Fast schon zu einem Symbol für die
Stadt ist zum Beispiel der „Himmels-
stürmer“ geworden. Der amerikani-
der „Himmelsstürmer“ vor dem Kas-
seler Kulturbahnhof. So, als sollte er
optimistisch sagen: Es geht aufwärts
mit Kassel.
Weniger populär bei den Kasselern
waren anfangs die „7000 Eichen“ von
Joseph Beuys. Der Künstler pflanzte ab
der Documenta 7 im Jahr 1982 bis zur
Documenta 8 im Jahr 1987 mithilfe von
Freiwilligen 7000 Bäume an verschie-
denen Orten in Kassel. Man kann sie
daran erkennen, dass neben jedem
dieser Bäume ein schwarzer Stein
steht. Untertitel des Kunstwerks ist
„Stadtverwaldung statt Stadtverwal-
tung“. Das Projekt sollte den städti-
schen Lebensraum künstlerisch und
ökologisch positiv verändern. Anfangs
protestierten einige Kasseler gegen die
Eichen. Sie fürchteten, dass es wegen
der Bäume weniger Parkplätze geben
würde. Heute macht sich darüber nie-
mand mehr Sorgen.
Es sind genau diese Geschichten,
von denen das Museum der 100 Tage
lebt. Unvergessen sind zum Beispiel
das Werk und eine Aktion von Ai Wei-
wei auf der Documenta im Jahr 2007
62-65_Dokumenta_0612 08.05.12 10:09 Seite 64
jeweilig hier: jedes Kurators / jeder Kuratoringeb“ldet mit sehr guten Kenntnissendie Lokalpresse Tages- oder Wochenzeitung mit Nachrichten aus
einer bestimmten Regionder Auftritt, -e von: auftreten = sich vor Publikum zeigendas Freilichtmuseum, hier: Sammlung interessanter Gebäude/Gegenstän--museen de, die man besichtigen kannder H“mmelsstürmer, - Person, die unbedingt etwas Unmögliches realisie- ren will; gemeint ist hier: Figur, die schnell in Richtung Himmel marschiert (st•rmen hier: plötzlich und schnell in eine Richtung laufen)das Fiberglas ≈ Material aus Plastik und Glasdas Stahlrohr, -e ≈ langer, runder Gegenstand aus Stahl(der Stahl Metall, das man hart gemacht hat)aufwärtsgehen hier: wirtschaftlich besser gehendie Eiche, -n Baumartder }ntertitel, - hier: zweiter Name des Kunstwerksdie St„dtverwaldung von: die Stadt verwalden (Wortspiel) = gemeint ist:
so viele Bäume pflanzen, dass ein Wald in derStadt wächst
der M¡nschenrechtler, - Person, die für die Menschenrechte kämpft(die M¡nschenrechte Pl. garantierte Rechte und Möglichkeiten eines
Individuums)das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlossen werdenfür Schlagzeilen s¶rgen über Zeitungsberichte großes, öffentliches Interesse
verursachender Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen, politischen oder ethni-
schen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen ist /weggehen musste
die Geisel, -n Person, die irgendwo festgehalten wird und nurfreigelassen wird, wenn eine andere Personbestimmte Bedingungen erfüllt
die [bschiebehaft ≈ Gefängnisstrafe für einen Flüchtling ohne Aufenthaltserlaubnis, bevor er abgeschoben wird(„bschieben in die Heimat zurückschicken)revoltieren ≈ (mit Gewalt) protestierendie Gefængniszelle, -n kleiner Raum in einem Gefängnisder Hæftling, -e Person, die zur Strafe eingeschlossen ist
(siehe Kasten links). Damals wurde der
regimekritische Künstler und Men-
schenrechtler aus China weltweit
bekannt.
Auf viel Publikum hofft dieses Jahr
auch ein ganz spezielles Hotel: die
Elwe. Der Bau in der Kasseler Innen-
stadt war bis Ende 2009 ein Gefängnis.
Für Schlagzeilen sorgte es 1994: Flücht-
linge aus Nordafrika nahmen einen
Justizbeamten als Geisel, um gegen
ihre monatelange Abschiebehaft zu
revoltieren. Die Grenzschutzgruppe 9,
eine Antiterrorgruppe der deutschen
Polizei, beendete das Geiseldrama
nach 22 Stunden. Als Hotel bietet die
El we zur Documenta spartanisch ein -
ge richtete Zimmer an, die früher Ge -
fängniszellen waren – alte Graffitis der
Häftlinge an den Wänden inklusive. <
MUSEUM DER 100 TAGE
Die Documenta 13 be -
ginnt am 9. Juni und
endet am 16. September.
Allgemeine Informationen
zu Anreise, Eintrittsprei-
sen, Übernachtungsmög-
lichkeiten und Programm
gibt es im Internet auf
www.documenta.de.
Fast ein Symbol der Stadt Der Mann, der zum Himmel geht
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62-65_Dokumenta_0612 08.05.12 10:09 Seite 65
66
KULTURTIPPS
LEHRERKIND: LEBENSLÄNGLICH PAUSENHOF
Bastian Bielendorfer hat es nicht leicht. Als Schüler hat man eigentlich schon genug Probleme. Bei
Bastian ist es ein großes mehr: Seine Eltern sind beide Lehrer – und das auch noch an Bastians
Schule! Das macht das Erwachsenwerden für das leider ziemlich uncoole Lehrerkind schwer.
Bielendorfer erzählt lustig und selbstironisch von den Phänomenen eines typisch deutschen
Schulalltags, zum Beispiel von den Bundesjugendspielen oder vom Schwimmunterricht. Der
Roman ist autobiografisch inspiriert. Am Ende bleibt dem traumatisierten Bielendorfer nur noch
eins übrig: Er versucht, selbst Lehrer zu werden. Wird das klappen?
FAZIT: IRONISCHER BLICK AUF DEN DEUTSCHEN SCHULALLTAG
Piper Verlag, 9,99 Euro
KINO
VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN LEBEN
April 1945. Der Krieg ist fast vorbei. Aber die Nationalsozialisten
schicken immer noch Menschen in die Konzentrationslager. In einem
österreichischen Dorf dauert der Weitermarsch für eine Gruppe jüdi-
scher Ungarn länger als geplant. Einer von ihnen ist Opernsänger. Für
die Menschen im Dorf spielt er mit den anderen Häftlingen eine
Operette. Manche Dorfleute geben ihnen Essen. Aber neben Men sch -
lichkeit gibt es in dem Dorf auch Hass. Ein Film von Elisabeth Scharang
nach dem Theaterstück „Jedem das Seine“.
Filmstart: 24.5.
M I T T E L
BUCHS C H W E R
LEHRERKIND: LEBENSLÄNGLICH PAUSENHOF
lebenslänglich für den Rest des Lebensder Pausenhof, ¿e Platz beim Schulgebäude,
auf dem die Schüler Pausemachen
die B¢ndesjugend- Sportveranstaltung an allenspiele Pl. deutschen Schulen… bleibt nur n¶ch ≈ … kann nichts anderes tun eins übrig: … als …das Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassungder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -
schriften oder Bücher her-stellt
VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN LEBEN
jüdisch von: Jude(der Jude, -n Person, deren Religion die
Thora als Basis hat)der Hæftling, -e hier: Person, die in ein Kon -
zen trationslager eingeschlos-sen werden soll
die M¡nschlichkeit, von: menschlich = gut zu -en anderen Menschen, hu mander H„ss ↔ Liebenach hier: auf der Basis von das Theaterstück, -e ≈ Text, der am Theater
gespielt wird
STEN NADOLNY
die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei derein Autor Teile aus seinemBuch liest
aufwachen wach werdensegeln mit einem Schiff fahren, das
ein großes Stück Stoff hat,das vom Wind be wegt wird
HAINDLING
die V¶lksmusik, -en traditionelle Musik einesLandes oder einer Region
LESUNG
STEN NADOLNY
Zurück in die Jugend. Nach einem Unfall wacht Wilhelm Weitling in der eigenen
Vergangenheit auf. Er trifft sich selbst als Junge und sieht den Beginn seines Lebens aus
einer anderen Perspektive. Die Hauptfigur hat vieles mit dem Autor gemeinsam, auch die
Liebe zum Segeln. Weltbekannt wurde Nadolny 1983 mit dem Roman Die
Entdeckung der Langsamkeit.
KONZERT
HAINDLING
Die 80er-Jahre waren die große
Zeit von Hans-Jürgen Buchner,
auch bekannt als Haindling –
der Name eines bayerischen
Dorfs. Der Musiker mischt
Volksmusik mit Weltmusik. Auf
seinen Alben spielt er alle
Instrumente selbst. Am besten ist Haindling live. 2012 feiert Buchner 30
Jahre auf der Bühne. Mit dabei ist seine Band.28.5. Kronach2.6. Neukirchen3.6. Bamberg26.6. Immenstadt30.6. Fürth (Odenwald)
6.6. Leipzig12.6. Hamburg18.6. CH-Zürich20.6. Tübingen
6/12perfektDEUTSCH
66-67_Kulturtipps_0612 08.05.12 10:09 Seite 66
67perfektDEUTSCH6/12
FOTO
S: ALFO
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NST B
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N 2012; SO
NY CLA
SSICAL/FELIX B
RO
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ZWEI EINZELZIMMER, BITTE!
Regionalkrimis sind in Deutschland ziemlich populär. Denn die Leser
erfahren in diesen Büchern immer auch etwas über Land und Leute.
Die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr sind in dem Genre mit
dem Allgäuer Kommissar Kluftinger bekannt geworden. Aber Zwei
Einzelzimmer, bitte! ist viel mehr als ein Regionalkrimi. Die
Schriftsteller erzählen von ihren Lesereisen durch Deutschland und von
vielen charakteristisch deutschen Phänomenen. Das sind zum Beispiel der trostlose Blick
aus dem Hotelzimmerfenster, Gespräche in der Bahn, traurige Bahnhöfe oder die unfreiwil-
lig komische Orthografie von Schildern mit Werbung. Auch ein Kapitel über Wien und die
Österreicher haben Klüpfel und Kobr geschrieben. Durch das Buch zieht sich feine, intelli-
gente Selbstironie, die den Leser zum Lachen bringt. Auch die Schwarz-Weiß-Fotos zeigen
den Humor der Autoren. Natürlich gibt es auch drei Kurzgeschichten über Kommissar
Kluftinger und am Ende einen kurzen, nicht ganz ernst gemeinten: Regionalkrimi.
FAZIT: INTELLIGENTE PARODIE UND LUSTIGE DEUTSCHLAND-REISE
Piper Verlag, 9,95 Euro
BUCH
KONZERT
MAXIMILIAN HORNUNG
Wahrscheinlich wollte die Plattenfirma ein junges Publikum ansprechen: Jump! heißt das
Debütalbum des Cellisten. Auf dem Titelfoto springt Hornung in Jeans und Turnschuhen
über einen Cellokoffer. Der 26-jährige Musiker ist aber schon lange etabliert. Im
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielt er das erste Solo-
Cello. Seit Februar gibt es Hornungs neues Album mit Antonín Dvoráks
romantischem Cellokonzert.
S C H W E R
AUSSTELLUNG
KUNST DER 80ER IN DER DDR
Wie fast alles in der Deutschen Demokratischen Republik war auch die Kunst offiziell dem
Sozialismus verpflichtet: Der Staat unterstützte Künstler des Sozialistischen Realismus. Erst
in den 80er-Jahren wurde die Zensur weniger. Mehr Künstler versuchten dann andere
Stile und kritische Positionen. Die Bilder und Skulpturen sind aus der Sammlung Peter
Ludwigs.
bis 2.9. Leipzig, Museum der bildenden Künste
AUSSTELLUNG
FRAUEN
Zehn Jahre Pinakothek der Moderne in München. Die
Jubiläumsausstellung vergleicht Frauenbilder von drei wichtigen
Künstlern des 20. Jahrhunderts: Pablo Picasso, Max Beckmann
und Willem de Kooning. Ihre Frauenporträts sind ein Spiegel der
Gesellschaft und der Fantasie der Künstler. Die rund 90 Gemälde
kommen von berühmten Kunsthäusern wie der Londoner Tate
Modern, der Eremitage in Sankt Petersburg und dem Centre
Georges Pompidou in Paris.
bis 15.7. München, Pinakothek der Moderne
FRAUEN
die Jubiläumsaus- hier: Ausstellung zum Ge-stellung, -en burtstag eines Museumsdas Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahrendas Frauenporträt, -s ≈ Bild einer Fraudas Gemälde, - Bild, z. B. in Öl
MAXIMILIAN HORNUNG
die Pl„ttenfirma, ≈ Firma, die Musikalben -firmen produziert„nsprechen hier: versuchen, das
Interesse zu bekommen vondas Titelfoto, -s Foto auf der ersten Seiteder T¢rnschuh, -e leichter Schuh für Sportetabliert hier: so, dass er in der
Musikwelt bekannt ist der Bayerische Fernseh- und RadiostationR¢ndfunk aus Bayern
KUNST DER 80ER IN DER DDR
verpfl“chtet hier: mit Inhalten undThemen, die den Sozia lis -mus nicht kritisieren
ZWEI EINZELZIMMER, BITTE!
erfahren hier: eine Informationbekommen
das [llgäu Region an den Alpen inBayern und Baden-Württem berg
die Lesereise, -n Reise eines Autors zu Ver -anstaltungen, bei denen erTeile aus seinen Büchernliest
trostlos ≈ traurigdas Kap“tel, - Textteil in einem Buchs“ch ziehen d¢rch hier: ≈ immer da sein; zu
lesen seinz¢m L„chen br“ngen machen, dass jemand
lachen mussdas Fazit, -e/-s hier: Zusammenfassungder Verlag, -e Firma, die Zeitungen,
Zeitschriften oder Bücherherstellt
13.6. Heilbronn17.6. Burgrieden24.6. Pforzheim30.6. Wolfegg
˘
66-67_Kulturtipps_0612 08.05.12 10:09 Seite 67
68 perfektDEUTSCH 6/12
die Saison ist wirklich lang. Bis zum ersten
Frost produziert die Pflanze immer neues
Gemüse.
Sie werden verstehen, dass ich deshalb
auf keinen Fall Zucchini mit nach Hause
bringen darf. „Wer hat diese geschmacklose
Gurke nur nach Deutschland einge-
schleppt?“, be schwert er sich noch heute.
Wenn ich mich richtig erinnere, sind die Ita-
liener schuld. Aber ich finde, er übertreibt
ein bisschen. Denn die Gurke ist erstens ein
Kürbis, und zweitens schmecken Zucchini
gar nicht so schlecht.
Aber dann trafen wir bei einem Kneipen-
frühstück den Freund einer
Kollegin. Er hatte genau
dasselbe erlebt. In seinem
Dorf gab es sogar noch
einen Mann, der die größ-
ten Zucchini verschenkte
(ob wohl die eigene Familie selbst genug
hatte, um für die nächsten 100 Nachbarn
Eintopf zu kochen). Ablehnen durfte man
das Geschenk aber nicht. Auch er war sehr
froh, der geschmacklosen Gurke entkom-
men zu sein.
Als seine Freundin dann vorschlug, trotz-
dem vielleicht ein bis zwei Zucchini zu
pflanzen, wehrte er sich mit Händen und
Füßen. „Aber die Blüten sind eine Delikates-
se! Wir könnten sie ernten und haben dann
auch kein Problem mit Früchten“, versuch-
te sie ihn zu beruhigen. Er wollte trotzdem
nicht. Das war klug. Erntet man nämlich
nur die männlichen Blüten, hat man genau-
so viele Zucchini wie sonst auch.
Mit Kartoffeln hat er aber kein Problem.
Mein Mann auch nicht. Warum ich dann
Viele Deutsche leiden unter
einer Phobie. Speziell dann,
wenn sie etwa 30 Jahre alt sind.
Nein, ich rede nicht von der Ger-
man Angst. Sie wissen schon: Wir
haben immer Panik, etwas falsch zu
machen – und überlegen uns alles mindes -
tens dreimal. Dann fangen wir wieder von
vorn an. Menschen aus anderen Ländern fin-
den das nicht besonders rational. Aber Angst
ist selten einfach zu erklären.
Bei den Phobien von vielen 30-Jährigen
ist das anders. Bei mir zu Hause sitzt zum
Beispiel so eine Person auf dem Sofa: mein
Mann. Der Gegenstand seiner Phobie ist
lang, meistens grün und schmeckt nach
eigentlich gar nichts. Jedes Jahr, spätestens
Ende Juni, wurde er als Kind mit diesem
seltsamen Gemüse konfrontiert: Zucchini.
Im ganzen Dorf wurden Zucchini gepflanzt.
Und sein Vater, ein leidenschaftlicher Hobby-
gärtner, hatte nicht nur eine,
sondern mindestens fünf
Pflanzen.
Wenn man eine Zucchini
erntete, wuchsen über
Nacht drei nach. Mindes -
tens. Ähnlich wie bei der Hydra aus der grie-
chischen Mythologie. Das sagt jedenfalls
mein Mann. Er muss es wissen, denn die
Zucchini kamen bei ihm und seinen zwei
Brüdern bei jedem Mittagessen auf den Tel-
ler. Lasagne? Kann man mit Zucchini
machen. Kartoffelsuppe? Auch da kann man
Zucchini hineintun. Und wieso nur Fleisch
grillen, wenn man doch auch Zucchini aufs
Feuer legen kann?
So ging das den ganzen Sommer – nicht
nur den Sommer: Zucchini kann man kon-
servieren. So halten sie länger. Viel länger.
Meine Schwiegermutter konnte auch gar
nicht anders: Die Ernte von fünf Zucchini -
pflanzen kann man auch bei drei hungrigen
Söhnen und einem leidenschaftlichen Hob-
bygärtner nicht in einer Saison essen. Und
darauf hinweise? Weil jeder Deutsche pro
Jahr fast 70 Kilogramm Kartoffeln isst. Im
Durchschnitt. Aber nur knapp zwei Kilo
Zucchini. Warum also haben die beiden
keine Kartoffelphobie? Auch die Kartoffel
kam schließlich aus dem Ausland – aus
Südamerika.
Aber aus Kartoffeln kann man Pommes
frites machen. Oder leckere Knödel mit
Soße. Auch Kartoffelpuffer mit viel Zucker.
Das alles sind Gerichte, die Kinder lieben.
Auch mein Mann mag sie heute noch gern.
Dagegen kann eine geschmacklose grüne
Gurke nur verlieren. Auch dann, wenn man
sie in einer Lasagne versteckt. <
KOLUMNE
S C H W E R
ILLUSTR
ATION
: BER
NH
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D FÖ
RTH
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v¶n v¶rn von Neuem
leidenschaftlich hier: mit großem Enthusiasmus
nachwachsen wieder wachsen
die Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr, in der esZucchini gibt
die G¢rke, -n lange, grüne Gemüsepflanze, dieman roh essen kann, z. B. alsSalat
einschleppen etwas Negatives aus einem ande-ren Land mitbringen und weiter-geben; hier: bekannt machen
übertreiben hier: sagen, dass etwas schlim-mer ist, als es wirklich ist
der K•rbis, -se sehr große, runde, meistensgelbe Frucht einer Gemüsepflanze
versch¡nken als Geschenk geben
der Eintopf, ¿e einfaches Essen, für das verschie-dene Gemüse (oder Gemüse undFleisch) zusammen in einem Topfgekocht werden
entk¶mmen hier: weglaufen vor
s“ch m“t Hænden ¢nd mit aller Kraft gegen etwas Füßen wehren kämpfen
die Delikat¡sse, -n sehr leckere, meistens teureSpeise
der Knödel, - Kloßsüdd., österr.
der Kart¶ffelpuffer, - flache, runde Kartoffel-Ei-Masse,die in Fett gebraten wird
CLAUDIA MAY
Dass ihr Mann unter einer speziellen Phobie leidet,
weiß unsere Kolumnistin schon seit längerer Zeit. Jetzt
hat sie festgestellt: Er ist damit nicht alleine.
„Wir haben immerPanik, etwas falsch
zu machen.“
68_Kolumne_0612 08.05.12 10:10 Seite 68
perfektDEUTSCH6/12
NÄCHSTEN MONAT IN
EIN HYSTERISCHES VOLK?
Sind die Deutschen ein Volk in Dauer -
panik – ganz ohne Grund? Ja, meint der
Bestsellerautor und Statistiker Walter
Krämer. Im Interview erklärt er, warum.
MEIN SOFA
IST DEIN SOFA
Billiger an einem anderen Ort über -
nachten geht nicht: Was erleben junge
Menschen beim Couchsurfing?
perfektDEUTSCH
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
BIERLAND BAYERN
Mehr als ein Klischee?
SPEZIAL: SPRACHE
Fit in Grammatik
WIEN
Stadt der Kultur
SICHER IM GESPRÄCH
Was ist der Unterschied zwischen
„Hmhm“ und „Hmmhmm“? Welche
Fragen sollten Sie einem deutschen
Gesprächspartner stellen – und
welche besser nicht? Und wie wich-
tig ist Blickkontakt für einen guten
Dialog?
FOTO
S: S
WIS
S-IM
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DEN
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LUT
KULT IM ORIGINAL
Diese beiden sind auf Millionen
Postern und Postkarten zu sehen –
und das, obwohl sie nur ein Detail
aus einem großen Bild sind.
Kennen Sie auch das Original? Die
Geschichte des berühmtesten Bildes
Deutschlands, das vor 500 Jahren
gemalt wurde.
ÜBER DIE ALPEN
Durch 55 Tunnel und über 196
Brücken in vier Stunden über die
Alpen: Die Fahrt mit dem legen-
dären Bernina Express führt auf
2253 Meter über dem Meer – und
dann wieder mehr als 1800 Meter
hinunter zu den Palmen Italiens.
Eine Reise durch Graubünden, mit
dem schönsten Zug der Schweiz.
DAS JULI-HEFT GIBT ES AB 27. JUNI
69_Vorschau_0612 08.05.12 10:10 Seite 77
70 6/12
UND WAS SAGEN SIE?Schreiben Sie uns an [email protected], Meinungen, Lob und Kritik aufwww.deutsch-perfekt.com ) Kontakt ) Leserbriefe
SCHLUSSWORTE
„Ein bisschen wie dritte Zähne, noch
reiner als das Original.“Armin Nassehi, Soziologe, über die Schönheit Münchensim Vergleich zu Städten wie dem nordrhein-westfälischenGelsenkirchen („sieht aus wie ein schlechtes Gebiss“), dasProbleme wegen des industriellen Strukturwandels hat
„Ich muss jetzt erst mal wiederlernen, rückwärts einzuparken.“Markus Schächter, früherer Intendant des Zweiten Deut-schen Fernsehens, über den Abschied vom Auto mit Fahrer
„Das wäre so, als würde man einer berühmtenAutomarke den Stern wegnehmen.“Harald Krassnitzer, österreichischer Kommissar der TV-Krimiserie „Tatort“, über die Idee, den seitmehr als 40 Jahre alten Anfang der Serie zu ändern
„Als Europa sind wir stark, als
Nationalstaaten nicht mehr stark genug.“Joachim Gauck, Bundespräsident
der P•nktlichkeitswahn ≈ extrem starker Wunsch, immerpünktlich zu sein
die dr“tten Zähne Pl. künstliche Zähne (im Alter)
rein hier: sauber; besser
das Geb“ss, -e hier: ≈ alle Zähne
der Strukturwandel hier: Änderung der wirtschaftli-chen Struktur
einparken das Auto auf einem Parkplatzabstellen
der Intend„nt, -en ≈ Direktor
der [bschied, -e hier: Ende der Zeit mit
die Automarke, -n Auto einer Firma mit bekanntemNamen
der Tatort, -e Ort eines kriminellen Tuns
„nsprechen auf anfangen, von einem Thema zusprechen
die Datenautobahn, -en System für den Transfer großerDaten; hier auch Wortspiel:Synonym für Internet
s“ch n“cht auskennen m“t hier: nichts wissen über
M I T T E L
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perfektDEUTSCH
„Er wurde angesprochen auf ‚Datenautobahnen‘. Und dann hat er
geantwortet: ‚Also damit kenne ich mich nicht aus. Ich werde das
aber an den Verkehrsminister weitergeben.‘“Andreas Fritzenkötter, damals Pressechef des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl, über eine Panne des Politikers
„Mit meinemPünktlichkeitswahnterrorisiere ich alle.“Diane Kruger, Hollywood-Schauspielerin, über ihre deutsche Seite
70_Schlussworte_0612 08.05.12 10:11 Seite 70
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Wie sie leben,wovon sie träumen
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01_Titel_DP_Deins_0612 02.05.12 11:32 Seite 1
BLITZLICHT das Bl“tzlicht, -er helles Licht: Man braucht es zum Fotografieren im Dunkeln.
Sie tragen große Brillen mit schwarzem Rand, enge Jeans und
Stofftaschen als Accessoire: Hipster. Oft sagen die jungen
Menschen aus dieser Szene, dass sie beruflich etwas mit
Medien machen. Und meistens leben sie in Großstädten.
Deutschlands Hipster-Metropole ist Berlin. Das gefällt aber
nicht allen Berlinern. In Internetblogs, auf Youtube
und auf Partys artikulieren zurzeit immer mehr
junge Menschen ihre Aversion gegen die Hips-
ter-Szene. Es gibt sogar Anti-Hipster-Partys in
der Hauptstadt. Szene-Experten sagen aber,
dass die größten Hips-
ter-Hasser selbst Hips-
ter sind. Eine ziemlich
komplexe Sache, die-
ses Szene-Phäno-
men.
Speed-Dating ist eigentlich ein Mittel zur Partnersu-
che. Die Teilnehmer sitzen sich wenige Minuten ge-
genüber und müssen dann schnell sagen, ob sie den
anderen besser kennenlernen wollen. Studenten der
Universität Würzburg haben jetzt ein Speed-Dating
für die Wohnungssuche organisiert. Es geht nicht um
Liebe, sondern um einen Platz zum Leben. In einer
Kneipe treffen sich Studenten, die ein Zimmer su-
chen, und Studenten, die in ihrer Wohnung ein oder
mehrere Zimmer vermieten möchten. Die potenziel-
len Mitbewohner haben dann fünf Minuten Zeit, um
sich kennenzulernen. Wenn am Ende beide Interesse
haben, können sie das nächste Treffen vereinbaren.
Eine effektive Wohnungssuche – wenn man Glück hat.
Für Studenten ist es in vielen deutschen Städten oft
nicht einfach, eine Wohnung oder auch nur ein Zim-
mer zu finden. Am Anfang eines Semesters müssen manche des-
halb zum Beispiel erst einmal in einer Sporthalle übernachten.
]s geht ¢m … hier: Das Thema ist ...
mehrere (-r/-s) mehr als zwei
der M“tbewohner, - Mensch: Er wohnt in der gleichen Wohnung.
die Sp¶rthalle, -n sehr großer, hoher Raum: Dort kann man Sport machen.
TITELFOTO
: LEON
HA
RR
IS/CULTU
RA
/COR
BIS; FO
TOS: H
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A/TH
INK
STOCK
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ISTIAN
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SER/D
PA/PICTU
RE A
LLIAN
CE; GER
T MO
THES
26/12
der R„nd, ¿er hier: äußerer Teil um
das Glas einer Brille
die Szene, -n hier: ≈ alle Hipster
sogar ≈ auch
der H„sser, - Person: Sie hasst
etwas oder jemanden.
(h„ssen ↔ lieben)
Willst du bei mir wohnen?
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DEIN WORT
Sie sind zwischen neun und 18 Jahrealt, alle Jungen, und sie singen gerne.Das, was sie von anderen Kindern undJugendlichen unterscheidet, ist der Ortihres Singens: der Leipziger Thomaner-chor. 800 Jahre ist dieser Chor jetzt altgeworden. Er ist auf der ganzen Weltpopulär. Viele bekannte Musiker undKomponisten waren Chefs des Thoma-nerchors. Der berühmteste unter ihnenwar vor mehr als 250 Jahren der deutsche Komponist Johann Sebastian Bach. ImThomanerchor dürfen nur Jungen singen. Sie gehen alle auf die Thomasschule inLeipzig. Dort lernen sie speziell Sprachen und Musik. Die rund 100 Kinder und Ju-gendlichen wohnen auch zusammen in der Schule. Sie singen auf vielen Konzertenund reisen ins Ausland. Aber auch die Thomanerchorsänger sind Jugendliche mitganz normalen Hobbys. Sie mögen Computerspiele, Fern-sehen, Sport und Bücher. Und in den Ferien haben sie frei.
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übelst (Adverb)
Übel ist eigentlich ein Wort mit negativer Bedeu-
tung. Man benutzt es, wenn es einem zum Beispiel
nicht besonders gut geht: Ich habe zu viel von der
Schokoladentorte gegessen. Jetzt ist mir übel. Das
Wort übelst ist der Superlativ des Adjektivs übel,
der/die/das übelste Ding. In der Jugendsprache
wird es als Synonym für „sehr“ verwendet: Gestern
ging es mir übelst schlecht. Oder: Lea: Der Biologie-
test war superschwer. – Marko: Ja, übelst. Übelst
lässt sich aber auch in einem positiven Kontext be-
nutzen: Der neue Deutschlehrer ist ja übelst cool.
Deutsche Volksmusik – für viele ist sie ein Syno-
nym für das Bundesland Bayern und für die Fern-
sehshow „Musikantenstadl“. Aber für ein paar
wenige Münchener Studenten ist das ein richti-
ger Studiengang. Sie lernen an der Hochschule
für Musik und Theater traditionelle Instrumente
wie Hackbrett oder Zither. Die Volksmusikstu-
denten machen außerdem traditionelle Tänze und
suchen in bayerischen Archiven nach alten Lie-
dern. Ihr Problem ist: Vielleicht gibt es den Stu-
diengang bald nicht mehr. Denn nur noch sechs
Menschen studieren in Deutschland Volksmusik.
Das schreibt der Spiegel. Das Studium, das es in
München seit 1963 gibt, ist exotisch. Und die
Studenten beschweren sich über das negative
Image der Volksmusik. Seit 2010 kann man in
dem Studiengang einen Bachelor machen. Es
ist unsicher, ob es einmal einen Master geben
wird. Die Studenten werden mit dem Bachelor
meistens Musiklehrer oder Konzertmusiker.
Exotisches Studium
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berühmt sehr bekannt¢nter hier: von
die V¶lksmusik, -en traditionelle Musik eines Landes oder einer Region
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischen Republik
der Studiengang, ¿e Ausbildung: Man macht sie an der Universität ineinem speziellen Sektor.
die Hochschule, -n ≈ Universität
das H„ckbrett, -er ≈ Musikinstrument, fast wie eine Zither: Man klopftmit dünnen Holzteilen darauf.
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Zwischen
im Internet über Aktionen von Umweltgruppen
und Globalisierungsgegnern. „Man muss doch et-
was für eine bessere Welt tun“, sagt Anna. Sie liest
viele Bücher und diskutiert mit ihren Freunden
über die Welt. Manchmal gehen sie ins Theater
oder ins Museum. Manche machen auch selbst
Theater. „Ich habe mir das nie zugetraut, würde
es aber auch gern mal machen“, sagt Anna. Den
Fernseher macht sie nicht oft an, außer für eine
gute Reportage über andere Länder. Auch die
Schule mag sie nur, wenn sie dort interessante
Dinge lernt. Wenn es langweilig ist oder der Leh-
rer unmotiviert ist, ärgert sie sich sehr. Nach der
Schule will sie erst einmal nach Indien reisen. Al-
les andere entscheidet sie später. Nur so viel weiß
sie jetzt schon: „Ich möchte einen Beruf, wo ich
anderen Menschen helfen kann“, sagt sie. „Ich
möchte abends zufrieden nach Hause kommen.“
HIER UND JETZTLukas, 15 Jahre. An die Zukunft denkt er nicht. Er
ist gerne jung. Er weiß nur, dass er später frei sein
möchte. So wie jetzt. Lukas spielt in einer Band
und fährt jeden Tag Skateboard. „Das macht nicht
jeder“, sagt er. „Auch deshalb ist es so toll.“ Meis-
tens trägt er weite Jeans und Kapuzenpullover.
Nachmittags gehen er und seine Freunde durch die
Stadt und suchen neue Plätze zum Skaten. Auch
an Wochenenden skaten sie oder gehen auf Par-
tys. Für Hausaufgaben hat Lukas wenig Zeit. Die
Schule findet er langweilig und die Lehrer zu we-
nig locker. Nach der Schule möchte er in einer gro-
ßen Stadt wohnen, erst mal auf Partys jobben und
im Sommer mit Freunden auf Festivals arbeiten.
„Ich will nicht im Büro sitzen“, sagt er. „Und zwei
Kinder und ein Haus auf dem Dorf will ich schon
mal gar nicht.“
KRITISCH UND ALTERNATIV Anna, 17 Jahre. Am Wochenende hat sie mit
Freunden gegen Atomkraft demonstriert. Das
gelbe Anti-Atomkraft-Symbol hängt jetzt in ihrem
Zimmer. Anna und ihre Freunde informieren sich
FacebookundFamilie
Wie fühlen sich junge Deutsche im
Jahr 2012? Was ist ihnen wichtig, was
nicht? Was wünschen sie sich für ihr
späteres Leben? KATJA HANKE stellt
das Lebensgefühl von fünf typischen
14- bis 17-Jährigen vor.
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GELD UND FREIZEIT Jan, 16 Jahre. Er will schnell eigenes Geld verdie-
nen. In den Ferien trägt er immer Zeitungen aus.
Vor Kurzem hat er sich einen großen Flachbild-
fernseher gekauft. Der ist jetzt immer an, auch
wenn Jan Hausaufgaben macht. Aber das tut er
nicht oft. In die Schule geht er auch nur, weil sei-
ne Freunde dort sind. Mit ihnen hat er immer
Spaß. Nachmittags spielen sie am Computer, ge-
hen ins Fitnessstudio oder hören zusammen
Gangsta-Rap von Bushido. Am Wochenende tref-
fen sie sich im Einkaufszentrum, kaufen Kleidung
von ihren Lieblingsmarken und gehen in die Dis-
co. Jan besitzt das neueste Smartphone, denn sei-
ne Freunde haben es auch. Damit macht er vie-
le Fotos. Die stellt er abends auf Facebook, chat-
tet dort oder verlinkt Musikvideos. Alle sollen se-
hen, was er cool findet. Am liebsten würde er Fuß-
baller werden und reich sein. Aber das ist un-
möglich. Auf alle Fälle möchte er mal einen gu-
ten Job und genug Geld verdienen.
JOB UND FAMILIE Julia, 16 Jahre. Sie findet sich „relativ normal“. In
der Masse deutlich zu sehen sein möchte sie
nicht. Auch nicht negativ. Darum ist sie seit Kur-
zem auch bei Facebook. „Weil da alle sind“, sagt
sie. Aber oft ist sie dort nicht, wichtiger ist ihr der
Sport: Leichtathletik und Reiten. Mit ihrer besten
Freundin geht sie oft durch die Geschäfte, oder sie
hören zusammen Musik im Internet: die neuesten
Hits. Dann reden sie über Stars und Jungs. Seit kur-
zer Zeit hat Julia einen Freund. Jetzt verbringt sie
die meiste Zeit mit ihm. Auch ihre Eltern mögen ihn.
das Lebensgefühl ≈ Kategorie: So fühlt und denkt man überdas Leben.
die Zukunft die nächste Zeit
der Kapuzen- Pullover mit einem Stück Stoff am Rücken-pullover, - teil: Man kann es über den Kopf tun.
l¶cker hier: ↔ autoritär
die Atomkraft Nuklearenergie
demonstrieren sich auf der Straße treffen, um zu gegen protestieren
die }mwelt- organisierte Gruppe: Sie will die Natur gruppe, -n schützen.(sch•tzen hier: so leben, dass die Natur nicht ka-
puttgemacht wird)
der Globalisierungs- Person: Sie ist gegen die Globalisierung.gegner, -zugetraut Part. II von: sich zutrauen = glauben,
dass man etwas Schweres tun kann
entscheiden hier: unter verschiedenen Dingen wählen
Zeitungen eine große Zahl Zeitungen zu verschie-austragen denen Leuten ins Haus bringen
der Fl„chbild- Fernseher: Sein Bildschirm ist nicht sehr f¡rnseher, - tief.
das F“tnessstudio, Sportklub: Dort trainiert man an Geräten.-sdie Lieblings- Lieblingsprodukt mit bekanntem Namenmarke, -nst¡llen auf hier: publizieren in
verl“nken mit einem Hyperlink verbinden
auf „lle Fælle ≈ absolut
relativ ziemlich
die M„sse, -n hier: Menschen: So sind die meisten.
die Leichtathletik Sport, z. B. 800-m-Lauf
reiten z. B. auf einem Pony sitzen und sich vonihm tragen lassen
reden sprechen
die J¢ngs Pl. Jungen
Zeit verbr“ngen hier: zusammen sein mit
>
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Das ist ihr wichtig, denn Familie bedeutet ihr
viel. Später möchte sie eine eigene Familie. „Ich
will einen guten Job und eine gesicherte Zu-
kunft“, sagt sie. Deshalb lernt sie in der Schu-
le fleißig: „Man darf nur nicht faul sein.“
TRADITION UND HEIMATNiklas, 14 Jahre. Jeden Abend um 18 Uhr es-
sen Niklas, seine Geschwister und seine Eltern
zusammen Abendbrot und reden über den
Tag. Niklas verbringt viel Zeit mit der Familie.
Abends spielen sie Karten oder sehen zu-
sammen fern. Niklas ist Mitglied in der Ge-
meindejugend der Kirche. Ihm gefällt die Ge-
meinschaft dort. Partys und Discos mag er
nicht. Er und seine Freunde gehen lieber auf
Stadtfeste oder machen im Garten ein La-
gerfeuer. Niklas macht jeden Tag Hausaufga-
ben, manchmal auch zweimal. „Ich schrei-
be einmal zum Rechnen und Überlegen vor
und schreibe es dann noch einmal ordentlich
ab“, sagt er. Seinen Computer benutzt er
meistens für die Schule. Manchmal spielt er
auch Computerspiele, aber nicht zu lang. Er
weiß genau, wie sein Leben später aussehen
wird: „Ich möchte Polizist oder Offizier wer-
den, in einem schönen Haus leben, mit ei-
ner treuen Frau und zwei Kindern.“
ERFOLG UND LIFESTYLELaura, 17 Jahre. An der Decke in ihrem Zimmer hängt
eine Discokugel, an der Wand hängen bunte Schals und
knallige Sonnenbrillen. Laura liebt Mode. Kleidung
kauft sie auf Flohmärkten oder in Second-Hand-
Läden und kombiniert sie zu einem besonderen Stil.
„Ich finde es gut, aufzufallen“, sagt sie. Auch ihr Mu-
sikgeschmack ist speziell: Sie hört keinen Pop oder Hip-
Hop wie die anderen, sondern die Beatles, die Doors,
alten Punkrock und Electro. Auf ihrem neuen iPhone
hat sie mehr als 2000 Songs. Mit ihren Freunden geht
sie gern in Technoklubs. Schule ist für sie Zeitver-
schwendung, gute Noten hat sie trotzdem. Viel lieber
fotografiert sie und macht mit ihren Freunden kleine
Filme. Nach dem Abitur zieht Laura nach Berlin um.
Endlich. Freunde von ihr wohnen schon dort. Auf
Face book erzählen sie von ihrem tollem Leben. Lau-
ra hat auch Freunde in London und New York. Sie ist
täglich online. „Ohne das Internet könnte ich nicht le-
ben“, sagt sie. Später möchte sie mit Erfolg im Mu-
sikma nage ment arbeiten oder etwas mit Fotografie
oder Grafikdesign machen. „Ich habe die besten Mög-
lichkeiten, einen guten Job zu bekommen“, sagt sie.
bedeuten wichtig sein für
das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer (or-gani sierten) Gruppe.
die Gemeinde- Gruppe von jungen Christen: jugend Sie gehen alle in dieselbe
Kirche.
die Gemeinschaft, -en hier: Zusammensein
das Lagerfeuer, - Feuer: Man macht es draußen.
vorschreiben hier: ≈ als Modell schreiben
überlegen genau denken, wie man eineSache machen kann
„bschreiben hier: noch einmal schreiben
der Offizier, -e Person mit hoher Position bei derArmee
treu hier: ohne sexuelle Beziehungenmit anderen Männern
die D¡cke, -n hier: obere Seite von einem Raum:Dort hängt z. B. eine Lampe.
die D“scokugel, -n ≈ kleiner Ball mit Spiegeln: Er re-flektiert das Licht.
die W„nd, ¿e hier: Grenze zwischen zwei Räu-men
b¢nt in vielen Farben
der Schal, -s langes Stück aus einem weichenMaterial (z. B. Stoff): Man trägt esum den Hals.
kn„llig sehr hell und intensiv
der Flohmarkt, ¿e Markt: Dort kann man antike undschon benutzte Sachen kaufen.
bes¶ndere (-r/-s) ≈ spezielle (-r/-s)
auffallen hier: deutlich gesehen werden
der Musik- Meinung: Welche Musik findet geschmack man gut?
die Zeitver- Benutzung von zu viel Zeitschwendungdas Abitur Prüfung am Ende vom Gymnasium
der Erf¶lg positives Resultat
die Möglichkeit, hier: Sache: Man kann sie -en machen; Option
Fünf für HunderttausendeLukas, Anna, Jan, Julia und Laura sind typische junge Deutsche –
auch wenn es sie nicht wirklich gibt. Jeder der fünf ist typisch für eine
große Gruppe von Jugendlichen, die Wissenschaftler nach Interviews
mit echten Jugendlichen in der Sinus-Jugendstudie 2012 definiert
haben. Auch wenn Lukas, Anna, Jan, Julia und Laura also nicht real
sind: Hunderttausende 14- bis 17-Jährige Deut-
sche denken fast so wie sie.
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der W“ssenschaftler, - Person: Sie untersucht etwas systematisch.
¡cht wirklich
die Jugendstudie, -n systematische Untersuchung über Leben,Situation und Meinung von Jugendlichen
definieren hier: offiziell erklären, welche Typen es gibt
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die Freundschaft, -en das Freundeseinveræchtlich schnauben Luft (laut) durch die Nase abgeben und damit deutlich zeigen, dass
man etwas nicht mag oder dumm findetder R¶llkoffer, - Koffer mit kleinen Reifenso tun, „ls ¶b ... simulieren, dass …der Kr„ch (sehr) laute Geräusche: Man fühlt sich davon gestört.(das Geräusch, -e Ein Geräusch kann man hören.)versch„ndeln machen, dass etwas hässlich aussiehtzur•cklassen von einem Ort weggehen und etwas dort lassen„bgenagt so, dass man von einem Skelettteil eines Tieres fast alles gegessen
hat; hier: ≈ ein bisschen kaputt; schmutzigder Aufkleber, - Zettel: Man kann ihn z. B. auf ein Auto machen.d¢rchgestrichen Part. II von: durchstreichen = mit einem Stift eine kurze Linie über
ein Wort machen, sodass man es nicht mehr richtig lesen kannfr¡mdenfeindlich gegen Fremdedie Branche, -n franz. Sektor in der Wirtschaftaussprechen hier: sagenneidisch nicht zufrieden, weil man gerne etwas haben möchte, was andere
haben 76/12
■ Wenn die Deutschen auf
dem Weg in den Urlaub im
Stau stehen, sagen sie gerne,
dass die Niederländer die
Straßen mit ihren Wohnmo-
bilen blockieren. Aber die Deutschen sind selbst
verrückt nach Camping.
■ 2011 haben Statistiker 24,9 Millionen Übernach-
tungen auf deutschen Campingplätzen gezählt. 21
Millionen waren von deutschen Urlaubern.
■ Vor rund 100 Jahren wurde Camping populär:
Viele Menschen wollten wenig Geld ausgeben und
haben deshalb im Zelt übernachtet. In Deutschland
und Österreich ist das meistens nur auf offiziellen
Plätzen erlaubt. In der Schweiz darf man überall
übernachten, wenn ein Schild nichts anderes sagt.
■ Der Campingwagen ist 1931 erfunden worden.
Populär wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg. Die
Kleinbusse von Volkswagen aus den 50er- und
60er-Jahren sind heute Kult.
■ Jedes Jahr wählen mehrere Organisationen und
Zeitschriften die besten Campingplätze. So zum
Beispiel der Allgemeine Deutsche Automobilclub
und das Magazin Caravaning, die die Adressen der
besten Campingplätze auf ihren Internetseiten pu-
bliziert haben.
Das musst du wissen über ...
Camping
der Stau, -s zu viele Autos auf der Straße: Sie können nichtweiterfahren.
das Wohnmobil, -e großes Auto mit Betten und einer kleinen Küche
w¢rde Prät. von: werden
das Z¡lt, -e Konstruktion aus Plastik und langen, dünnenMetallteilen: Man stellt sie draußen auf und kanndarin schlafen.
erf¢nden Part. II von: erfinden = neue Ideen haben undNeues konstruieren
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kaum hier: ≈ sofort nachdem
„Ich bin ein Berliner“, sagte vor langer Zeit der
amerikanische Präsident John F. Kennedy. Vie-
le haben ihn dafür gefeiert, denn dieser Satz war
ein Symbol für Freundschaft zwischen den USA und Deutschland. Die
Berliner haben wahrscheinlich verächtlich geschnaubt: „Er war ja nicht
mal eine Woche da! Der ist doch kein Berliner, der ist ein Touri!“ „Tou-
ri“, sagt der Berliner zu den Touristen in der Hauptstadt, wenn er böse
auf sie ist. Das ist er oft: Wie Parasiten sind die Touristen, meinen man-
che. Ihre Rollkoffer sind so laut, dass jeder ihre Ankunft hört. Dann tun
sie ein Wochenende lang so, als ob die Hauptstadt ihnen gehört. Sie
machen nachts Krach und am Tag Müll. Mit ihren hässlichen Bauch-
taschen und ihren „I ❤ Berlin“-T-Shirts verschandeln sie das authen-
tische Stadtbild. Am Sonntag lassen sie Berlin dann abgenagt zurück.
Die Antwort in manchen Stadtteilen sind „Berlin ❤ U“-Aufkleber. Das
Herz ist aber durchgestrichen. Berlin liebt dich nicht, Touri, wollen
fremdenfeindliche Berliner damit sagen.
Natürlich freuen sich die meisten Berliner auf Besuch. Auch, weil Tou-
risten Geld in Cafés, Klubs und Hotels bringen. Die Branche boomt:
Fast zehn Millionen Gäste haben im letzten Jahr in der Hauptstadt
übernachtet, neun Prozent mehr als 2010. Mehr als jeder Dritte
kommt aus dem Ausland.
Aber wollen nicht viele Berliner kosmopolitische Bürger einer Welt-
stadt sein? Dann dürfen sie auch kein Problem damit haben, wenn
jemand nach „Treptow“ fragt und dabei das W ausspricht (auch wenn
man eigentlich „Trepto“ sagt). Wer böse ist auf Touristen, der ist viel-
leicht nur neidisch auf ihre Großstadt- und Freiheitseuphorie. Die ist
manchmal aber ein bisschen laut.
KOLUMNEDiesen Text kannst du hören:www.deutsch-perfekt.com )Audio ) Lesen & HörenU
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SAG MAL
RÄTSEL
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei.
Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
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(4)
WAAGERECHT (= HORIZONTAL)1. „Magst du einen …? Der hat viele Vitamine!“2. „Viel … in deinem Urlaub!“3. „Draußen ist es so schön! Machst du einen …
mit mir?“4. Mädchenvorname: Er endet mit einem „a“.5. Gegenteil von „kalt“6. „Marie wäscht sich gerne mit einer Rosen…“
SENKRECHT (= VERTIKAL)1. „Leo kann nicht mehr! Er braucht eine …“2. „Wo ist denn dein neues Rad? … du es mir?“3. Gegenteil von „viel Geld ausgeben“4. „Bald sind Ferien! Ich freue mich schon …!“5. Gegenteil von „die Nacht“: der …
GINA (22)Ich hätte gerne manchmal
ein Auto, um große Dingezu transportieren. Fürden Alltag reicht miraber mein Fahrrad – da-rauf ist fast immer Ver-lass!
reichen genug sein
Darauf “st hier: Da kann man sicher Verl„ss! sein, dass es funktioniert!
MICHAEL (17)Ich mache gerade meinenFührerschein und freuemich schon darauf, Autofahren zu dürfen. Aller-dings glaube ich nicht,
dass ich in der Stadt einAuto brauchen werde.
MARIA (19)Ob man in einer Stadt ein Auto
braucht, hängt davon ab, wiegroß die Stadt ist. In einerkleinen Stadt ist ein Pkwpraktisch, weil die öffent-lichen Verkehrsmittel nichtso oft fahren.
... hængt davon … steht in Verbin-„b, wie groß die dung mit der
St„dt “st. Größe der Stadt.
das œffentliche z. B. U-Bahn, Verkehrsmittel, - Straßenbahn, Bus
Lösung vom Rätsel 5/2012Waagerecht: 1. Vampir; 2. Abend; 3. Australien; 4. ausruhen; 5. Komm; 6. AngstSenkrecht: 1. Taktik; 2. auspacken; 3. mit; 4. Schule;5. Anzug; 6. Bett
allerd“ngs/„llerdings ≈ aber
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sogar ≈ auch
ALEX (18)Eigentlich kommt man ineiner großen Stadt auchgut ohne Auto aus. Außer-dem macht Autofahrendick! Die bessere Alterna-
tive ist also das Fahrrad –damit spart man sogar Geld!
BRAUCHT MAN IN DER STADT EIN AUTO?
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