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Campus Magazin 06/2015

Date post: 22-Jul-2016
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Jura, Germanistik, Informatik? Die Auswahl spannender Studiengänge an der Uni Würzburg ist riesig. Experten helfen dir, das Richtige zu finden.
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Der Weg in die Wissenschaft Jura, Germanistik, Informatik? Die Auswahl spannender Studiengänge an der Uni Würzburg ist riesig. Experten helfen dir, das Richtige zu finden.
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Page 1: Campus Magazin 06/2015

Der Weg in dieWissenschaftJura, Germanistik, Informatik?Die Auswahl spannender Studiengänge an derUni Würzburg ist riesig.Experten helfen dir, das Richtige zu finden.

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studieren

2 Text und Fotos: Universität Würzburg

Die Würzburger Uni im Wandel der ZeitDie Umgebung verändert sich, der Grundstein des Erweiterungsbaus bleibt

Ziemlich genau 50 Jahre ist esinzwischen her, am 11. Mai1965, da hatte die Universi-

tät Würzburg allen Grund zum Fei-ern. Denn an diesem Tag warteteauf die Prominenz im Anschluss andas Stiftungsfest eine besondereÜberraschung. Sie durfte sich zurfeierlichen Grundsteinlegung fürdas Erweiterungsgelände der Uni-versität – speziell für den Neubaudes Instituts für Organische Che-mie – an das Hubland begeben.

Ein historischer Akt, der daherauch gebührend begangen wurde.Würzburger Tageszeitungen vom11. Mai, dazu eine SonderbeilagederMain-Post zumKriegsende 1945mit demTitel „20 Jahre danach“ vom8. Mai 1965 sowie aktuell imUmlaufbefindliche Münzen kamen in eineKupferrolle, die von Handwerkern

in dem rund 2,5 Tonnen schwerenGrundstein eingemauert wurde.Anschließend setzte ein Kran denStein auf das bereits vorgefertigteFundament.

Und auch heute, 50 Jahre später,steht der Grundstein noch immer.Anders als das Institut für Orga-nische Chemie. Das ist inzwischenallerdings nicht einmal mehr Ruine.

WenigeWochen vor dem50-jäh-rigen Jubiläum der Grundsteinle-gung wurde das Gebäude abge-rissen. An seiner Stelle wurde vorKurzem der Spatenstich für denNeubau des Instituts für Anorga-nische Chemie begangen.

Und die Nutzer der OrganischenChemie? Die haben schon vor übereinem Jahr ein neues Gebäude be-zogen, nur knappe hundert Metervom alten Standort entfernt.

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campus

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Campus Würzburg ist eine Publikation der Mediengruppe Main-Postin Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg

Verlag, Druck:Main-Post GmbH & Co. KG, Registergericht: AG Würzburg HRA 6681Persönlich haftende Gesellschafterin : Main-Post Verwaltungs GmbH,

Registergericht: AG Würzburg 10997; Geschäftsführer: David Brandstätter.Gemeinsame Postanschrift: Berner Straße 2, 97084 Würzburg

Chefredaktion:Michael ReinhardRedaktion: Sara Sophie Schmitt

Anzeigen:Matthias Faller, Peter KruseVertriebsleitung: Holger Seeger

Logistik:Main-ZustellService GmbHKontakt:Main-Post,

Telefon (0931) [email protected]

IMPRESSUM

Weitere Themen und Service

Fotos: Thomas Obermeier, Theresa Müller, Thinkstock; Foto auf der Titelseite: Daniel Peter

21Forschung:Forschen im Land derPyramidenEinmal Forschungsob-jekte dort unter dieLupe nehmen, wo sieherkommen – dieseMöglichkeit haben Stu-dierende der Museologieund Ägyptologie dankeiner neuen Kooperationder Uni Würzburg mitder ägyptischen HelwanUniversity.

18Forschung:„Narrenschiff“ nimmtKurs auf „Neuland“Das mehrere HundertJahre alte Werk „Nar-renschiff“ digitalisierenGeisteswissenschaftlerund Informatiker der UniWürzburg. Das gemein-same Projekt lässt siemit modernen Mitteln inlängst vergangene Zeitenreisen.

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10 Gesprächsstoff:Warum die WirtschaftJournalisten braucht

Viele kennen Kim Ottoaus der ARD. Seit einigen

Monaten lehrt er auchan der Uni Würzburg. ImInterview verrät der Pro-

fessor für Wirtschafts-journalismus, worauf esin seinem Studiengangankommt und welche

Berufschancen Studie-rende haben.

Ausland:Zehn Fragen an

Cara und RichardWie unterscheidet sich

ein Studium in einemfremden Land von dem

in der Heimat? Was kannman lernen? Worauf

muss man achten? ZweiStudierende erzählen

von ihren Erfahrungenweit weg von zu Hause.

Neue Professoren: Sie planen Roboter und schauen dem Hirn zu Seite 14Alumni: Vom Hörsaal in die weite Welt Seite 20DerWeg an die Uni: Jetzt noch einschreiben! Seite 24

Gesprächsstoff:Der Weg in

die WissenschaftWie wird man eigent-lich Hiwi? Was ist zubeachten, wenn man

promovieren will? Diebeiden Doktoranden

Judith Meyer und JulienBobineau verraten

es und räumen ganznebenbei mit veralteten

Klischees auf.

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INHALTAusgabe 20 / Juni 2015

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gesprächsstoff

Foto: Daniel Peter

Erkunde Würzburgsspannenden Studienkosmos!Wie funktioniert das Display eines Smartphones? Nach welchen Kriterien wählen dieDeutschen? Welches Recht gilt eigentlich im Internet? Die Antworten auf all dieseFragen und noch vieles mehr erfahren Studierende der Uni Würzburg.

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gesprächsstoff

Texte: Sandra Liermann, Universität Würzburg; Foto: Theresa Müller

Studienberater Julian Bickel kennt die Probleme der Studierenden und er weiß in den meisten Fällen Rat.

Der heiße Draht zur UniDie Mitarbeiter der Studienberatung helfen bei Fragen und Problemen weiter

StudienberatungDie Studienberatung, tele-fonisch zu erreichen unter(0931) 3183183, hilft bei Fragenund Problemen während desStudiums. Weitere Informatio-nen gibt es unter:www.uni-wuerzburg.de/fuer/studierende/zsb/

Wenn in der Ottostraße 16das Telefon klingelt, be-ginnt für Julian Bickel die

Arbeit. Der 26-jährige Lehramtsstu-dent arbeitet bei der Telefonhotlineder Studienberatung – und hat jedeMenge zu tun. „In den heißen Phasenvor Semesterbeginn erreichen unsrund 300 Anrufe pro Tag“, erzählt er,„in ruhigeren Zeiten sind es etwa 50.“Um Anrufern bei Fragen zu Imma-

trikulation, Fachwechsel oder Verwal-tungsangelegenheitenweiterzuhelfen,muss Julian sich nicht nur uni-interngut auskennen. „Einfühlungsvermögenist wichtig, vor allem, wenn ein Anruferverzweifelt ist“, erklärt er. „Manchmalwerde ich aber auch gefragt, wo es inder Nähe etwas zu essen gibt“, erzählter schmunzelnd. In etwa 95 Prozent derFälle kann den Anrufern sofort gehol-fen werden. Allen anderen nimmt sichHenning Schröder an. Der 41-Jährigeist stellvertretender Leiter der Stu-dienberatung und kümmert sich umbesonders knifflige Fälle. Oft hat ermit jungen Menschen zu tun, die einStudium beginnen wollen, aber nichtwissen, welches Fach das richtige ist.„Wir schauen dann, wo Interessen undFähigkeiten liegen und welches Studi-um passen könnte“, erklärt Schröder.Neben der telefonischen und per-

sönlichen Beratung bietet die Studi-enberatungweitereMöglichkeiten, dieUniWürzburg kennenzulernen: Einmalpro Semester werden Tandemtage ver-anstaltet, an denen Interessierte einen

Tag einen Studenten begleiten können.Zudem besteht die Möglichkeit, beieinem Schnupperstudium an Lehrver-anstaltungen verschiedener Fakultätenteilzunehmen. Heuer läuft das Ange-bot bis zum 26. Juni, das Programmgibt’s unter http://go.uni-wuerzburg.de/schnupperstudium. Zusätzlich gibtes das Programm uni@school, bei demSchülern der gymnasialen Oberstufeaus erster Hand vom Studium inWürz-burg berichtet wird. Auch Julian Bickel

macht mit, um Schüler mit seiner Be-geisterung für Biologie und Chemie aufLehramt anzustecken: „Es sind nicht diebeliebtesten Fächer in der Schule, dochwasman im Studiumüber Prozesse aufder Erde und dem Zusammenspiel derLebewesen erfährt, ist atemberaubend.“Seine Vorträge im Rahmen von uni@school hält Julian meist in Bayern oderBaden-Württemberg – wenn er nichtgerade in der Ottostraße einen vonzahlreichen Anrufen entgegennimmt.

Was soll ich bloß studieren?Die Wahl des Studienfachs ist nicht immer leicht – der Online-Interessenstest der Uni Würzburg hilft dabei

Der InteressentestDer Online-Interessenteststeht allen Studieninteressier-ten online und kostenfrei zurVerfügung: www.interessentest.uni-wuerzburg.de

Wie interessant finden Siefolgende Tätigkeiten: Kre-ativ sein – Wissen ver-

mitteln – mit den Händen arbeiten– eine Firma leiten?“ Rund 50 Fragendieser Art müssen die Teilnehmer desneuen Online-Interessentests derUniversität Würzburg beantworten.Auf einer Skala, die von „gar nicht“bis „sehr“ reicht, sollen sie Auskunftdarüber geben, welche Tätigkeitenihnen wichtig sind, welche Ziele sieanstreben, wo ihre Interessen liegen.Anschließend erhalten sie eine detail-lierte Auswertung, die ihnen verrät,wo ihre Stärken liegen und welche

Fächer aus dem umfangreichen An-gebot der Universität Würzburg fürsie infrage kommen. Mit dem On-line-Test und weiteren Angebotenzur bedarfsgerechten individuellenUnterstützung der Studienanfängerwill die Universität Würzburg denStudieneinstieg verbessern sowie dieZahl der Studienabbrüche und Studi-enfachwechsel verringern.„Unser Test ermöglicht es Abituri-

enten und Studieninteressierten, einpersönliches Profil, basierend auf deneigenen Interessen, zu erstellen. Da-rauf aufbauend erhalten sie dann einepersönliche Studienfachempfehlung“,

erklärt Nadine Schmitt, die Koordina-torin des Projekts.Sofort nachdem sie die letzte Frage

beantwortet haben, erhalten die Teil-nehmer ihre individuelle Auswertung.„Die Studienfachempfehlung bestehtaus sogenannten Studienfeldern. Einsolches Studienfeld enthält mehre-re Studienfächer mit den gleichenprimären Interessenbereichen“, soSchmitt weiter. In dem mehrseitigenErgebnisbericht bekommendie Teilneh-mer Einblick in ihr persönliches Inte-ressenprofil und Informationen überdie einzelnen Interessenbereiche deszugrunde liegenden Interessenmodells.

Auch Informationen über weitereMöglichkeiten zur Unterstützung derStudienfachwahl wie etwa durch dieZentrale Studienberatung oder die Be-gabungspsychologische Beratungsstel-le sind darin enthalten.

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gesprächsstoff

Texte: Katharina Stahl; Foto: Thomas Obermeier

Wege in die WissenschaftAls Doktoranden legen Judith Meyer und Julien Bobineau den Grundstein ihrer Karriere

Verstaubte Folianten, einsameBibliotheksflure, nächtelangesGrübeln über einer einzigen

Seite der Doktorarbeit. Wer sich denArbeitsalltag eines wissenschaftli-chen Mitarbeiters an der UniversitätWürzburg derart trist vorstellt, irrtsich gewaltig. Das bestätigt auch Ju-dith Meyer. Sie ist wissenschaftlicheMitarbeiterin am Lehrstuhl für BWLund Marketing.

„Natürlich setzenwir uns gerade imRahmen unserer Dissertation intensivmit der Forschungsliteratur auseinan-der. Doch unser Tätigkeitsfeld ist umei-niges vielseitiger“, betont sie. Die jungeFrau, die gerade an ihrer Doktorarbeitzum Thema ‚Nachhaltigkeitskommuni-kation in den sozialenMedien‘ arbeitet,sitzt dabei keinesfalls tagein, tagausim Lesesaal fest. Sie ist auf Achse. AufFachkonferenzen in Würzburg und imAusland lernt sie Forscher aus allerWeltkennen und erhält nicht zuletzt vieleneue Denkanstöße und Impulse.

Zudem agiert die junge Frau alsdirekte Ansprechpartnerin für zahl-reiche Studierende. So betreut siebeispielsweise Seminare und korrigiertAbschlussarbeiten. „Ein wichtiger Auf-gabenbereich besteht darin, wissen-schaftlichen Nachwuchs zu entdeckenund zu unterstützen.“

Studierende mit Interesse an einerwissenschaftlichen Tätigkeit könnenals Hilfswissenschaftler am Lehrstuhlmitarbeiten oder als Tutor eine ersteLehrtätigkeit ausüben. Und derWunschnach einer solchen Stelle muss auch ineinem Studiengang mit vielen Studie-rendenwie BWL kein unerfüllter Traumbleiben: „Wenn ichmerke, dass jemandInteresse für den Stoff und darüber hi-naus die Fähigkeit zum wissenschaft-lichen Denken mitbringt, merke ichmir den Namen natürlich“, sagt JudithMeyer. „Wer aufrichtige Begeisterungzeigt, fällt in jedem Fall auf.“

Auch ihr Kollege Julien Bobineau ausder Romanistik wurde damals von einerDozentin gefragt, ob er eine Stelle als„Hiwi“ und Tutor übernehmen wolle.Er wollte und tat damit seinen erstenSchritt auf dem Weg in die wissen-schaftliche Karriere. „Zwar hatte ichFranzösisch nicht als Lehramtsstudi-engang gewählt, bekam durch mei-ne Tutoren-Stelle aber trotzdem dieGelegenheit, Einblick in die Lehre zuerhalten.“

Judith Meyer und Julien Bobineau streben eine Karriere in der Wissenschaft an.Die ersten Schritte auf dem Weg dorthin sind die beiden Doktoranden bereits inihrem Studium gegangen.

Hiwi-StellenDie Universität Würzburgschreibt zu vergebende „Hiwi“-Stellen auch online aus: www.uni-wuerzburg.de/ueber/universitaet/verwaltung/abtei-lungen_stabsstellen/personal/jobboerse/ausschreibungen_der_uni

Diese Erfahrung hat ihm wertvolleImpulse geliefert. Er entschied sich,nach seinemAbschluss alsMagister einPromotionsstudium aufzunehmen unddamit als Wissenschaftlicher Mitarbei-ter tätig zu werden.

In seiner Doktorarbeit setzt er sichmit der Geschichte des Kongo ausei-nander. Klar, dass er bei seiner Arbeitan der Universität auch viele inter-nationale Erfahrungen sammelt: „Vorzwei Jahren habe ich einen vierwö-chigen Forschungs- und Lehraufent-halt in Kinshasa verbracht und an denWürzburg-Kinshasa summer coursesteilgenommen.“

Die Begeisterung für die afrikanischeKultur rührt noch aus seiner Studienzeitin Würzburg: „Damals habe ich einigeSeminare zum Thema Afrika belegt –freiwillig. Irgendwann hat mich danndie Faszination gepackt.“ Für Bobi-neau bedeutet die Tätigkeit als Wis-senschaftlicher Mitarbeiter also auchdas Privileg, diese Leidenschaft intensivverfolgen zu können.

Selbst wennman eine akademischeKarriere nur bedingt zuverlässig pla-nen kann: Wer im Studium mit demGedanken spielt, später eine universi-täre Laufbahn einzuschlagen, sollte dieGrundlagen dafürmöglichst früh legen.Darin sind sich JudithMeyer und JulienBobineau einig. „Ein breitesWissen überdie Fachgrenzen hinaus ist die unver-zichtbare Basis für einen solchenWeg.Statt stur dem Verlaufsplan zu folgen,sollten sich die Studierendenunbedingtauchmit anderen Fächern und Themen-gebieten auseinandersetzen.“

Denn genau das ist es, was einenguten Wissenschaftler ausmacht:Aufgeschlossenheit gegenüber allemNeuen und eine unbedingte Neugierauf die Welt. Angst vor Forschungs-literatur sollte er jedoch trotz allemnicht haben...

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gesprächsstoff

Texte: Sandra Liermann; Foto: Theresa Müller

Welches Recht gilt für Cloud Computing? Das untersucht der Würzburger Jurist EricHilgendorf.

Jura: Das Recht in der WolkeWürzburger Jurist forscht zu rechtlichen Herausforderungen beim Cloud Computing

JuraDie Jura-Fakultät will sich nochstärker mit technischen Studi-engängen, Industrie, Regierungund Forschung vernetzen. Wei-tere Informationen unter:www.jura.uni-wuerzburg.de

Vor rund zehn Jahren stand derOnline-Versandhändler Ama-zon vor einem Problem: Im

Vorweihnachtsverkauf benötigte dasUnternehmen riesige Serverfarmen,um die vielen Zugriffe auf die Seiteverarbeiten zu können. Doch im Janu-ar standen plötzlich rund 70 Prozentder Server ungenutzt herum. Wasmacht man mit so viel Speicherplatz?Die Idee: vermieten.Das Cloud Computing war geboren.

Dieser Begriff umschreibt die Nutzungvon Dienstleistungen und Produkten,die statt auf dem eigenen PC in einementferntenRechenzentrumgespeichertsind, einermetaphorischenWolke. Vieledieser Dienste verwenden wir täglich– oft, ohne es zu wissen. So nutzenwirdie Dienste von E-Mail-Anbietern, strea-men Musik und Filme oder speichernonline Dokumente ab, um immer undvon überall auf sie zugreifen zu können.Bei der Nutzung dieser Dienste

ergeben sich viele Fragen, die denDatenschutz oder Speicherorte,strafrechtliche Aspekte und das Wett-bewerbsrecht betreffen. Aufgrund derinternationalen Datenverbindungenund verschiedener rechtlicher Rahmen-bedingungen in einzelnen Ländern kannes zudem zu grenzüberschreitendenKonflikten kommen.Mit solchen Problemen beschäf-

tigt sich Professor Eric Hilgendorf,Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht,Strafprozessrecht, Rechtstheorie,Informationsrecht und Rechtsinfor-matik an der Uni Würzburg. „Mit zu-nehmendem Technologie-Aufkommenwerden zum Beispiel Autos vermehrtüber eine Cloud kommunizieren“, er-klärt Hilgendorf die Grundzüge seinesForschungsgebietes. Diese Kommuni-kation hat viele Vorteile: In der Cloud,so Hilgendorf, stünden die Programmefür eine praktisch unbegrenzte Anzahlvon Fahrzeugen bereit, jederzeit inder aktuellsten Version. Doch welchesRecht gilt für Clouds? Das Recht desLandes, in dem sie sich befinden? DasRecht des Landes, in dem sie genutztwerden?Oder das Recht des Landes, ausdem der Nutzer kommt?Was passiert,wenn ein deutscher Autofahrer in PoleneinenUnfall bautmit einemWagen, derDaten von einem französischen Serverabruft? Auch dermöglicheMissbrauchoder die Weitergabe von Daten kön-nen zum Problem werden, erläutert

Hilgendorf: „Ein Müdigkeitsassistentim Auto kann ununterbrochen Mes-sungen durchführen, Daten über denFahrer sammeln und gegebenenfallseinen Warnhinweis geben. Aber wergarantiert, dass diese Daten beim Fah-rer bleiben?“ Versicherungen könntengroßes Interesse daran haben: „Wenndie Daten weitergegeben werden undVersicherungen so herausfinden, dassich ein erhöhtes Krankheits- oder Un-fallrisiko habe, müsste ich höhere Bei-träge zahlen“, erklärt Hilgendorf dieProblematik. Das wäre jedoch nichtrechtmäßig. „Das Auto der Zukunftweiß alles“, so der 55-Jährige. „Dahermuss sichergestellt werden, dass sämt-liche Daten beim Fahrer verbleiben.“Derzeit startet ein Forschungspro-

jekt zum Thema Cloud Computing anden Lehrstühlen von Eric Hilgendorfund Frank Peter Schuster (Internatio-nales Strafrecht), um offene juristischeFragen zu analysieren. Anhand fiktiverBeispiele werden Lösungen gesucht.Alte Gesetze und Vorschriften müs-sen dafür oft neu interpretiert werden.In Zukunft werden rechtliche Fra-

gen zum Cloud Computing nichtweniger werden. „Fürsorgliche auto-nome Systeme“, wie Hilgendorf sienennt, etablieren sich zunehmend inunserem Alltag. Immer mehr Systemeerarbeiten selbstständig Vorschläge fürNutzer. Vermeintlich clevere Hinweiseauf einen passenden Kinofilm oder dasnächste Restaurant an der Autobahnbasieren auf vernetzten Daten.Je größer die Datenmenge, desto

besser, könnte man meinen. „Lautdeutschem Datenschutzrecht sollenjedoch nur so viele Daten gespeichertwerden, wie absolut notwendig“, sagtHilgendorf. Ein krasser Gegensatz.Diesen Konflikt wollen Hilgendorf undSchuster lösen: „Ziel ist es, die Recht-sprechung zu beeinflussen und heuteschon Lösungen für Probleme vonmor-gen zu finden.“

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gesprächsstoff

Texte: Teresa Bechthold, Vera Katzenberger; Foto: Theresa Müller

Ein Chemie-Studium bietet weit mehr als Formeln, weiß Klaus Müller-Buschbaum.

Chemie:WiedasDisplayarbeitetAntworten auf tagesaktuelle Fragen bekommen Studierende im Chemie-Studium

Im Chemie-Studium geht es nurum trockene Formeln? Falsch! Pro-fessor Klaus Müller-Buschbaum ist

Chemie -Studiendekan an der Univer-sität Würzburg. Im Interview erzählter, wieso Praxis im Chemie-Studiumwichtig ist und wie etwa die aktuelleEnergiedebatte eingebunden wird.

Frage: Wie viel Platz nimmt die prak-tische Laborausbildung im Chemie-Studium an der Uni Würzburg ein?Müller-Buschbaum: In der Regel findenvormittags Vorlesungen statt, wäh-rend der Nachmittag für Laborprak-tika reserviert ist. Aus der Industriebekommen wir immer wieder das Si-gnal, mit der praktischen Ausbildungkeineswegs zurückzugehen. Für dasBerufsleben reicht es einfach nicht,Dinge nur aus Büchern oder dem In-ternet zu lernen.Wieso ist die praktische Ausbildungfür Chemiker so wichtig?Fast alle unserer Bachelor-Absol-venten machen hinterher noch ei-nen Master, weil es am Arbeitsmarktleider keine Berufsbilder für sie gibt.Ein Großteil der Chemie-Studentenpromoviert sogar, geht also in dieForschung. Dabei müssen sie sich mitselbst gewählten Themen beschäf-tigen, die Theorie macht nur einenkleinen Teil der Promotion aus. Da istes notwendig, dass die praktischenFähigkeiten der Studierenden schonvorher geschult werden.Wie weit geht das Chemie-Studiumauf aktuelle Debatten, wie zum Bei-

spiel die Energiewende oder Rohstoff-verknappung ein?Solche Themen werden in die Vorle-sungen eingebunden, an einer Stel-le, an der es thematisch passt. In deranalytischen Chemie kann es zumBeispiel um aktuell wichtige Themengehen, wie den Atomunfall in Fukushi-ma. Wir betrachten vor allem den che-mischen Hintergrund, also Dinge, dieman in der Öffentlichkeit oft nichtso hört. Im Masterstudium haben dieStudierenden die Möglichkeit, sichnoch weiter in solche Richtungen zuorientieren.Gibt es Beispiele für weitere prak-tische Themen, die in den Vorlesungenbehandelt werden?Die Studierenden lernen zum Beispiel,wie das Display in einem Smartphonezustande kommt. Damit kann fastjeder etwas anfangen, weil er es ausdem alltäglichen Leben kennt. Aller-dings muss man dazusagen, dass wireine Universität sind und kein Unter-nehmen. Unser Schwerpunkt liegt klarauf der Forschung.Welche Fächer können Chemie-Studie-rende im außerfachlichen Curriculumbelegen?Die Studierenden können aus einembreiten Angebot wählen, von Englischfür Wissenschaftler bis hin zu Jura. Daist alles möglich, was die Uni Würz-burg zu bieten hat. Diese Fächer müs-sen auch nicht in einem beruflichenZusammenhang stehen, sondernkönnen einfach aus Interesse belegtwerden.

P&SS:MitWahlforschung die Demokratie besser verstehenAm Institut für Politikwissenschaft und Soziologie untersuchen Studierende Wählerverhalten

Erforschen, was beim Urnengangim Kopf des Wählers passiert– im Studiengang Political and

Social Studies greifen die Studieren-den selbst zum Telefonhörer, um dieDemokratie in Bayern besser zu ver-stehen.

Angehende Sozialwissenschaftlerder Universität Würzburg interview-ten gemeinsam mit der Arbeitsgemein-schaft Wahlforschung insgesamt rund600 Wähler. Dabei stellten sie Fragenzu den Meinungen über Parteien, Poli-tiker oder aber zu fremdenfeindlichenEinstellungen. Demnächst werden die

Datensätze veröffentlicht. „Die Studie-renden haben vom Computer gewür-felte Zufallsnummern angerufen unddie Wähler dann am Telefon befragt“,erzählen die Studienkoordinatoren Re-gina Renner und Simon Dickopf. Dafürverwandelten die beiden Koordinatoreneinen Seminarraum in ein professio-nelles Callcenter mit Telefonkabinenfür die jungen Akademiker.

In den Interviews mussten die Wäh-ler dann den Studierenden Rede undAntwort zu aktuellen politischen undgesellschaftlichen Themen stehen.Wie sieht es aus mit dem Vertrauen

ins Bundesverfassungsgericht oder insEuropäische Parlament? Und wie hochist die Zufriedenheit mit der Demokra-tie in Deutschland?

Erst seit rund sieben Jahren werdenWähler am Institut für Politikwissen-schaft und Soziologie in solchen Inter-views befragt. Zunächst wurden in derArbeitsgemeinschaft Wahlforschungnur Umfragen zu den WürzburgerBürgermeisterwahlen geführt. Mitt-lerweile erforschen die angehendenSozialwissenschaftler im sogenanntenBayernbarometer das Wahlverhaltenauf Landesebene. Dabei ist die Umfra-

AGWahlforschungSeit 2008 befragt die Arbeitsge-meinschaft Wähler aus Würz-burg und Bayern regelmäßig zuihrer Meinung zu politischenund gesellschaftlichen Themen.

ge oft das erste echte Praxisprojekt ander Universität. So erleben die Studie-renden den Forschungsprozess in derStudie von der Datenerhebung bis zurAuswertung hautnah mit.

ChemieDerzeit sind 2000 Studierendein dem Fach eingeschrieben.Der Studiengang ist zulassungs-frei. Weitere Infos unter:www.chemie.uni-wuerzburg.de

Welche Möglichkeiten für Auslands-aufenthalte bestehen?Neben dem ERASMUS-Programm be-steht für Studierende die Möglichkeit,an einem internationalen Forschungs-aufenthalt teilzunehmen. Die Initiati-ve dafür muss allerdings von den Stu-dierenden ausgehen, ein bestimmtesSemester ist dafür nicht reserviert.

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gesprächsstoff

Texte: Kristin Bässe; Foto: Thomas Obermeier

GeographieDas Fach kann als Bachelor-oder Masterstudiengang sowieals Lehramtsfach studiert wer-den. Weitere Infos unter: www.geographie.uni-wuerzburg.de

Um Rutschungen zu untersuchen, muss Geograph Daniel Jäger so manchen Hügel erklimmen.

Geographie: Wo die Erde rutschtWürzburger Geographen arbeiten an Gefährdungskarten für Nordbayern

Straßen werden unterspült oderverschüttet. Wohngebiete sindteilweise von Erdrutschen be-

droht. Die Auswirkungen eines häufigvernachlässigten Naturphänomenswerden von vielen unterschätzt. Dochwie kann man solchen Gefahren ent-gegenwirken? Mit diesem Problembeschäftigt sich die Forschungsgrup-pe um Daniel Jäger vom Institut fürGeographie und Geologie an der Uni-versität Würzburg. Unter der Leitungvon Birgit Terhorst koordiniert er dasProjekt, welches seit 2011 von derDeutschen Forschungsgemeinschaftgefördert wird.

„ImGroßen und Ganzen geht es unsdarum, möglichst viele spezifische Ei-genschaften von Rutschungen in einerDatenbank zu sammeln“, erklärt Jäger.Der Geograph steigt sicheren Schrittesdie Erhebungen der Frankenhöhe beiRothenburg ob der Tauber hinauf. We-nigeMeter entfernt liegt ein Baum, derdurch den starken Niederschlag umge-stürzt ist. „Hier können wir schon An-zeichen einer Hangbewegung sehen.“

Auch der Steigerwald und dieFränkische Alb sind Teil seines For-schungsgebiets. Insgesamt gibt esüber 500 Rutschungen, die in derWürz-burger Datenbank dokumentiert sind.Viele davon befinden sich imWald undstellen laut Jäger keine Gefahr für denMenschen dar. „Siedlungenweiten sichjedoch aus. So werden zum Beispielheute Straßen gebaut, die direkt anRutschungen angrenzen.“ Dann ist dasProblem akut, und Jägers Forschungenwerden umso wichtiger.

An drei Hangbewegungen, die fürdas Forschungsgebiet charakteristischsind, haben die ForscherMessstationenfür Niederschlag und Bodenfeuch-te aufgestellt. Jäger ist ein paar Malim Jahr vor Ort, um die Stationen zubetreuen. „Als Geograph sollte mandie Natur nicht scheuen“, sagt er. Diezahlreichen Messdaten werden vonComputern in der Datenbank gesam-melt. Damit können die Forscher so-genannte Gefährdungskarten erstellen.Diewichtigsten Kriterien sind dabei dieGeologie, die Wasserverhältnisse unddie Hangneigung. Ziel zukünftigerForschungen ist es, dass eine zentraleDatenbank für Hangbewegungen inDeutschland erstellt wird. „Wir wollenmit unseren fränkischen Daten einenTeil dazu beitragen “, so Jäger. Wenn

gefährdete Orte bekannt sind, könnendiese gesichert werden, indem unteranderem der betroffene Hang drainiertund bepflanzt wird. In Franken entste-hen Rutschungenmeist im Spätwinter:Dann nehmen die Bäume kaumWasserauf. Regen und dasWasser der Schnee-schmelze können ungehindert durchdie wasserdurchlässige Sandstein-schicht imHang sickern. Die Tonschich-ten darunter werden aufgeweicht undder Hang rutscht darauf herunter.

Hangbewegungen sind aber nichtdas einzige Thema für Geographen:„Die Geographie ist sehr vielseitig undbietet Platz für jeden.“ Genauso vielsei-tig sind auch die Arbeitsplätze für Geo-graphen: Neben der Forschung und derLehre können sie in Geoingenieurbüros,Ämtern oder in Baufirmen arbeiten. Fürdie Erstellung von Baugrundgutachtenkönnen die Planungsträger auf die Ge-fährdungskarten von Jäger und seinemTeam zurückgreifen. Diese sollen bisEnde dieses Jahres erstellt sein.

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gesprächsstoff

Texte: Kristin Bässe, Katharina Stahl; Fotos: Thomas Obermeier

Wiwi: Neugierig auf WirtschaftWirtschaftsjournalismus als neuer Studienschwerpunkt an der Uni Würzburg

Wirtschaftsthemen begeistern Kim Otto. Diese Faszination gibt der Würzburger Wirtschaftsjounalismus-Professor auch an seine Studierenden weiter.

WirtschaftsjournalismusDas Fach kann als Schwerpunktin den Master-StudiengängenEconomics und Medienkom-munikation gewählt werden.Weitere Informationen unter:www.wiwi.uni-wuerzburg.de

Wirtschaftsjournalismus istmein Steckenpferd, sagtKim Otto. Er ist Inhaber

der neuen Professur für Wirtschafts-journalismus an der Uni Würzburg.Im Interview erzählt er, wie wichtiggut ausgebildete Journalisten für dieWirtschaft sind.

Frage: Sie kommen aus Essen und ha-ben in Dortmund promoviert.Wie sindSie hier nachWürzburg gekommen?Kim Otto: Wirtschaftsjournalis-mus ist mein Steckenpferd. Ich hat-te schon eine Professur in Köln fürPolitikjournalismus an der Macro-media Hochschule für Medien undKommunikation. Außerdem ist dieWirtschaftsberichterstattung meineAufgabe bei der ARD. Deshalb war esreizvoll, sich hier auf die Stiftungs-professur zu bewerben.Was machen Sie bei der ARD?Ich mache seit 2001 regelmäßig Bei-träge für das ARD Magazin „Monitor“.Im Moment arbeite ich an einemFeature zur Zukunft der Arbeitsge-sellschaft vor dem Hintergrund derAutomatisierung. So kann ich Studie-renden die Wirtschafts- und Finanz-berichterstattung durch meine prak-tischen Erfahrungen näherbringen.

Haben Sie in Ihrer Karriere erlebt, dasses nötig ist, einen solchen Studien-schwerpunkt einzuführen?Das beste Beispiel ist die Finanzkrise.Niemand hat die Krise vorausgesehen;das Frühwarnsystem der Journalistenhat bei der Krise komplett versagt.Dies zeigt, dass die meisten nicht mitder Materie zurechtkommen. Deshalbwerden gut ausgebildete Wirtschafts-journalisten gebraucht, um die Quali-tät der Berichterstattung zu steigern.Was ist die Schwierigkeit daran, einguter Wirtschaftsjournalist zu sein?Die Wirtschaftsberichterstattung istsehr viel komplexer geworden. Diessieht man vor allem an der Eurokrise:Man muss einerseits VWL-Theorienund andererseits die politischen Pro-zesse innerhalb der Europäischen Uni-on kennen, um die Vorgänge einord-nen zu können.Wie ist der Studiengang in dieser Hin-sicht aufgebaut?Die Studierenden bekommen beimir eine crossmediale Ausbildung.Sie werden also in allen Mediengat-tungen ausgebildet. Gleichzeitigbesuchen die Studierenden theore-tische Vorlesungen in VWL und inMedien- und Kommunikationswissen-schaft. Innerhalb des Masters gibt es

dann Verzahnungsseminare, wie zumBeispiel die Anwendung von VWL-Theorien auf die aktuelle Wirtschafts-politik in Europa.Wie wird die crossmediale Ausbildunggewährleistet?Es soll der Redaktionsalltag gelebtwerden und zwar tagtäglich. Dafürfindet die praktische Ausbildung ineinem neu eingerichteten cross-medialen Redaktionsraum statt. DieStudierenden arbeiten nach kurzenWorkshops direkt praktisch an jour-nalistischen Produkten.Für wen ist der Studienschwerpunktgeeignet?Es gibt drei Zielgruppen: VWL-Absol-venten, die Wirtschaftsjournalistenwerden möchten. Journalisten, dienoch kein Fachstudium haben, undKommunikationswissenschaftler, diezusätzliche Kenntnisse in VWL erlan-gen möchten.Welche Voraussetzungen sollte manmitbringen?Als angehender Journalist braucheich zwei maßgebliche Vorausset-zungen. Erstens: Keinen Respekt vorAmtsautoritäten. Bei einem Interviewmit Wirtschaftsminister Gabriel kannich nicht kritisch hinterfragen, wennich ihn aufgrund seiner Funktion als

Autorität akzeptiere. Zweitens: Manmuss neugierig sein, weil man sichjeden Tag aufs Neue in gesellschaft-liche und wirtschaftliche Prozesseeinlesen muss. Das ist wie ein perma-nenter Weiterbildungsprozess.Was zeichnet den Wirtschaftsjourna-lismus im Unterschied zu anderen Be-reichen wie etwa dem Sport aus?Man sagt, die Königsdisziplin unteruns Journalisten ist der Wirtschafts-bzw. der Politikjournalismus. BeimSportjournalismus dagegen wird inder Regel eins zu eins berichtet. Dasist nicht zu vergleichen.Was kann man als Absolvent machen?Aufgrund der crossmedialen Aus-bildung können die Absolventen inRundfunkanstalten, bei privaten Fern-sehsendern und insbesondere bei denQualitätszeitungen arbeiten.

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gesprächsstoff

Mathematik: Mit Zahlen bastelnRichard Greiner zeigt, wie anschaulich angewandte Mathematik sein kann

So bunt kann Mathe sein: Richard Greiner erklärt die Naturwissenschaft spielerisch.

MathematikAm Würzburger Institut könnendie Fächer Mathematik, Mathe-matische Physik, Wirtschaftsma-thematik sowie ComputationalMathematics studiert werden.Weitere Infos unter: www.ma-thematik.uni-wuerzburg.de

Wer Doktor Richard GreinersBüro betritt, dem springtdie bunte Origami-Skulp-

tur über dem Schreibtisch ins Auge.Viele kleine Tetraeder aus gefaltetemPapier wurden zu einem großen Ge-bilde verbunden. Aber diese bunteFigur ist mehr als eine nett anzuse-hende Bürodekoration. Sie macht ab-strakte Mathematik greifbar.

„Entstanden ist sie während derletztenMatheolympiade, einemWett-bewerb für Schüler“, erinnert sich Grei-ner, Geschäftsführer des WürzburgerInstituts für Mathematik. „Das Origa-mifalten war als Entspannung gedacht.Die Teilnehmer hatten große Freudedaran, mit Mathematik spielerisch um-zugehen.“

Damit eine solche Skulptur gelingt,müssen die geometrischen Sachver-halte analysiert werden, die für Struk-tur und Stabilität sorgen. Wer so etwaseinmal gemacht hat, kann ähnlich auchin komplexeren Problemfällen agie-ren. Und so wird aus dem scheinbar

zweckentbundenen OrigamibastelnpraktischeMathematik. „Überall stecktMathematik dahinter“ findet Greinerund will gegen das Vorurteil antreten,

diese wäre eine kaum greifbare Wis-senschaft. „Mathematik hat eine ab-strakte Komponente, aber genau diemacht sie in der Praxis so ungemein

vielfältig anwendbar. MathematischeZusammenhänge begegnen uns imAll-tag überall: Spielerisch beim Origami-falten, praxisorientiert beim BedienenvonMaschinen bis hin zur Datenüber-tragung im Internet.“

Die Vielfältigkeit der Mathematikkann durch ein Studium in Würzburgbesonders intensiv erfahren werden:„Nicht zuletzt durch unsere enge Zu-sammenarbeit mit den anderenMINT-Fächern eröffnen sich für unsere Stu-dierende ab dem ersten Semester vielespannende Perspektiven.“

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studieren

Kulturelle Vielfalt für virtuelle FigurenDie Medieninformatikern Birgit Lugrin plant zielgruppenorientierte Roboter

Forschung, die unseren Alltag verändertDer Physiker Sven Höfling hat einen neuartigen Laser entwickelt

Man stelle sich das Online-Verkaufsportaleines Autohauses vor, auf dem ein vir-tueller Verkäufer die Kunden interaktiv

berät. Er tut das mit lauter Stimme, ausladenderGestik und kumpelhaftem Ton. Ein US-Amerikanerwürde sich bei diesem Typus gut aufgehoben füh-len. Einem Japaner dagegen wäre eher unwohl – inseinem Kulturkreis bevorzugt man dezentere Töne.

Dieses Beispiel zeigt, dass virtuelle Verkäufer,menschenähnliche Roboter oder andere technischeSchnittstellen auf verschiedene Benutzergruppenzugeschnitten sein sollten. „Die Nutzer sind schließ-lich kein Einheitsbrei“, sagt Birgit Lugrin (33). Dieneue Professorin für Medieninformatik an der UniWürzburg arbeitet deshalb daran, Schnittstellen fürunterschiedliche Zielgruppen zu gestalten.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf kulturellen As-pekten. In ihrer Doktorarbeit hat die Informatikerinkulturelle Unterschiede in der Kommunikation vonJapanern undDeutschen analysiert und ihnen in virtu-ellen Charakteren Gestalt verliehen. Solche virtuellenFiguren lassen sich in vielen Bereichen einsetzen,

etwa in Computerspielen, im elektronischen Handeloder in der Weiterbildung.

Auf den genannten Gebieten liegen auch poten-zielle Berufsfelder für die Studierenden. „Meine For-schung klingt zwar sehr speziell, ist aber in vielenBereichen anwendbar, etwa in der Autoindustrie beimDesign von Navigationssystemen“, sagt Lugrin.

Ein weiterer Schwerpunkt der Medieninformati-kerin: Das Design von Robotern für soziale Aufgaben,vor allem in der Altenpflege. „Das schwappt seit ei-niger Zeit aus Japan zu uns herüber: Auch dort gibtes viele alte Menschen und zu wenig Pflegepersonal.Die Idee dahinter ist, dass die Roboter das Personalunterstützen und entlasten.“

Den Studierenden der Medienkommunikationbringt Lugrin die Grundlagen der Medieninformatikbei: Was steckt hinter digitalisierten Texten, Fotos,Audios, Videos und dreidimensionalen Computergra-fiken, wie werden verschiedeneMedientypen codiertund digital verarbeitet – das sind hier die Themen.Für höhere Semester kommen Spezialseminare dazu,etwa über Robotik für soziale Anwendungen.

Höchste Präzision und viel Liebe zum Detailspielen im Leben von Sven Höfling einegroße Rolle. Vermutlich muss das so sein,

wenn man – wie er – in Nanowelten arbeitet undbisweilen aus einzelnen Atomen winzige Bauteilekonstruiert.

Quantenfilme, Halbleitermikrokavitäten, Elektro-nen, Polaritonen: Diese Stichworte geben einen gutenEinblick in die Forschung von Sven Höfling. Er war un-ter anderem in der Vergangenheit an der Entwicklungeines neuartigen Lasers beteiligt. Der sendet Lichtaus, dessenWellen im Gleichtakt schwingen, und äh-nelt darin dem klassischen Halbleiter-Laser, wie erheutzutage überall zu finden ist. Seine physikalischenProzesse laufen jedoch grundsätzlich anders ab, wassich in seinemNamenwiderspiegelt: Polariton-Laser.

Höfling hat darüber hinaus imGottfried-Landwehr-Labor für Nanotechnologie der UniversitätWürzburgQuantenpunkte hergestellt, die auf Knopfdruck Pho-tonen produzieren, die bis zu einem Grad von 97Prozent ununterscheidbar sind. Diese Entwicklungmarkiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin

zu Quantennetzwerken und Quantencomputern.Mit all diesen Themen hat sich Sven Höfling in denvergangenen Jahren erfolgreich beschäftigt – schondamals am Lehrstuhl für Technische Physik der Uni-versitätWürzburg und häufig in ZusammenarbeitmitForschern in den USA und in Japan. Jetzt ist Höflingnach Würzburg zurückgekehrt – als Leiter diesesLehrstuhls

„Mehr als ein Jahrhundert nach der Einführung derGlühbirne undmehr als ein halbes Jahrhundert nachder Realisierung eines Halbleiterlasers revolutionie-ren Halbleiterlichtquellen immer noch Anwendungenund verändern somit unseren Alltag“, sagt Sven Höf-ling. Der Entwurf, die Herstellung und die Charak-terisierung neuer Materialien und Bauteile stehenim Mittelpunkt von Sven Höflings Forschung. Dafürentwickelt er elektronische und photonische Systemeim Nano-Maßstab mit dem Ziel, die Licht-Materie-Wechselwirkung in diesen Systemen zu verstehenund technisch nutzbar zumachen. Dabei setzt er aufanorganische und organische Halbleiter, komplexeOxide und Dichalkogenide.

Neu an der UniSie untersuchen Roboter und Laser, sie schauen dem Gehirn beim Arbeiten zu underforschen die Botschaften der Maler – die neuen Professoren an der Uni Würzburg.

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studieren

Texte und Fotos: Universität Würzburg

Die Angst im FokusDie Psychologin Ulrike Lüken schaut dem Gehirn beim Arbeiten zu

Was der Künstler sagen willFür Eckhard Leuschner sind die „altenMeister“ nur ein Teil der Kunstgeschichte

Mithilfe der Magnetresonanztomographieund dem entsprechenden Know-how istes möglich, dem menschlichen Gehirn

bei der Arbeit zuzusehen. „Man kann zum Beispielerkennen, dass das Gehirn von Menschen mit einerPhobie Angst auslösende Reize anders verarbeitet,als das Gehirn eines Menschen ohne diese Angst-störung“, berichtet Ulrike Lüken (38). Die Psycholo-gin und Psychotherapeutin hat seit Beginn diesesJahres die an der Klinik und Poliklinik für Psychiat-rie, Psychosomatik und Psychotherapie des Univer-sitätsklinikums Würzburg (UKW) neu geschaffeneProfessur für Experimentelle und Klinische Psycho-therapieforschung inne.

Ihr Hauptarbeitsfeld liegt an der Schnittstellezwischen der klinischen Psychologie und den Neu-rowissenschaften, primär imBereich der funktionellenBildgebung. „Indem wir Patienten in der ‚Röhre‘ mitAngst auslösenden Reizen konfrontieren, beispiels-weise durch eingespielte Bilder und Geräusche,können wir immer besser verstehen, was bei ihrenAngstreaktionen imGehirn genau passiert“, erläutert

Lüken. Durch einen Vergleich lasse sich feststellen,welche Verbesserungen durch Pharmako- oder Ver-haltenstherapien erzielt werden. Auf ihrem Werde-gang empfand Lüken ihre sechsjährige Tätigkeit inder Ethikkommission der Technischen UniversitätDresden als besonders prägend. „Das Ehrenamt er-möglichte mir nicht nur eine intensive Beschäfti-gung mit den ethischen und rechtlichen Aspektenvon Forschung, es erweiterte auchmeinen Horizontdarüber, wie in anderen Disziplinen geforscht wird.“

Neben Klinik und Forschung liegt Ulrike Lüken spe-ziell der dritte Teil des „universitären Dreiklangs“, dieLehre, am Herzen. „Lehre bedeutet für mich, geradebei interessierten, intrinsischmotivierten Studieren-den die Begeisterung für Forschung zu wecken“, be-schreibt die Professorin. „Über die Vermittlung vonGrundlagen in der klinischen Psychologie und demStörungswissen hinaus istmir deshalb dieMethoden-ausbildung im Bereich der Forschung sehr wichtig.“Sie plant, alsMentorin die Forscherinnen und Forschervon morgen vom Studium aus in eine wissenschaft-liche Laufbahn zu begleiten.

Kunstgeschichte? Viele Leute denken da anMichelangelo und Raffael, an Rembrandtund van Gogh – an die „alten Meister“ eben.

Auf diesem Gebiet liegt ein Arbeitsschwerpunktvon Eckhard Leuschner. Doch der neue Inhaber desLehrstuhls für Neuere und Neueste Kunstgeschich-te an der Universität Würzburg befasst sich auchmit der Moderne und der Gegenwart. Leuschnerfasst zudem die Inhalte seines Fachs relativ weit:„Zur Kunstgeschichte gehören auch Fotografie undFilm“, sagt der 49-Jährige, der zumWintersemester2014/15 von Erfurt nach Würzburg gewechselt ist.

Der neue Professor analysiert Kunst aus dem15. biszum 21. Jahrhundert speziell auf der Bedeutungsebe-ne: „Was wollen uns die Werke sagen, was erfahrenwir über die jeweiligen politischen, gesellschaftlichenoder kulturellenUmstände?“ Diese Informationen ausBildern, Skulpturen und anderen Objekten heraus-zulesen, das möchte Leuschner den Studierendenbeibringen.

Die Vermittlung von Kunstgeschichte für ein Lai-enpublikum ist für Leuschner ebenfalls bedeutend.

Das universitätseigeneMartin-von-Wagner-Museumsei dafür sehr wichtig. Dort können die Studierendenan Originalwerken arbeiten und sie dem Publikumerklären. Solche Aktivitäten will Leuschner künftignoch stärker ins Studium einbinden.

Mit der Architekturhistorikerin Sabine Frommelvon der Universität Sorbonne (Paris) plant Leuschnerderzeit ein ganz besonderes Projekt: Es dreht sich ummenschenförmige Stützelemente in der Architektur.Häufigwurden dafür Atlanten verwendet–muskulöseMännerfiguren, die zum Beispiel das Gebälk einesGebäudes auf den Schultern tragen.

Wie sind solche architektonischen Gestaltungs-elemente entstanden, wofür sind sie gut?Wie habenKünstler und Architekten sie im Lauf der Zeit aufge-griffen und damit gespielt? Das sind Fragen, die indem Projekt geklärt werden sollen. „Solche Stützenwerden bis heute realisiert“, sagt Leuschner, „an derFassade der Walt-Disney-Zentrale in den USA wurdedas zum Beispiel mit den sieben Zwergen gemacht.“Auch die Würzburger Residenz sei mit Stützfigurensehr gut bestückt.

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ausland

Internationale Partner der Universität Würzburg auf Uni-Ebene

Weitere Partnerschaften auf Fakultäts-/Institutsebene

Partnerschaften umfassen den Austausch von Studierenden,Wissenschaftlern sowie gemeinsame Forschungsprojekte.

UniversitätWürzburg

SwanseaEngland

Name: Cara BebbingtonAlter: 20Heimatstadt: Swansea, EnglandIn Würzburg seit: September 2014Semester: 6Studienfach: Germanistik

Wie findest du das Wetter?

Das Wetter in Würzburg hat mir am Anfangsehr gut gefallen. Ich bin nicht an warmesWetter im Oktober gewöhnt, was deshalb eineschöne Überraschung für mich war. Ich mussteaber auch feststellen, dass der kalte Winter inDeutschland leider kein Vorurteil ist.Was war das Erste, das du über Würzburg hastlernen müssen?Dass man hier sehr guten Wein trinken kann.Meine Freunde zu Hause waren sehr geschockt,herauszufinden, dass ich in Deutschland mehrWein als Bier trinke!Was vermisst du ammeisten?Ammeisten vermisse ich meine Familie und mei-ne Freunde.Was wirst du vermissen, wenn du wieder zurückin Swansea bist?Ich arbeite einmal proWoche in einer Grundschu-le. Die Kinder, mit denen ich arbeite, werde ichsehr vermissen, wenn ich in Swansea bin.

Was kann die Universität Swansea von der UniWürzburg lernen?Das face2face-Programm im Sprachenzentrumist ein Konzept, das mir sehr gut gefällt. Ich habeschon zwei Tandem-Partnerinnen durch face-2face gefunden: eine, die mir mit Deutsch hilftund die andere mit Französisch.Was kann die Uni Würzburg lernen?In meiner Heimatuniversität haben wir eine so-genannte „Student Union“. Es gibt eine riesigeAuswahl von verschiedenen Vereinen, denen dieStudenten beitreten können. Es gibt etwas fürjeden. In Würzburg ist die Wahl von Freizeitakti-vitäten für Studenten nicht so groß.Was sollte man inWürzburg unbedingt machen?Die Weinkultur auf der Alten Mainbrücke erle-ben.Was sollte man hier auf keinen Fall machen?Die Leute hier in Unterfranken als bayerisch be-zeichnen.

ZehnFragenan ……Studierende, die ausgezogensind, die Welt zu erkunden.Der eine landete in Stockholm,die andere in Würzburg.

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•Hochschulen, mit denendie Universität WürzburgPartnerschaften, Kooperationenund engen Austausch pflegt.

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auslandStockholmSchweden

Name: Richard BöhmeAlter: 26Heimatstadt: Erfurt/WürzburgIn Stockholm, Schweden: 2014Semester: 4Studienfach: Biologie

Wie findest du das Wetter?

Das Wetter ist erstaunlich gut für skandinavischeVerhältnisse. Aber man muss im Sommer genugSonne tanken, um den Winter zu überstehen.Was war das Erste, das du über Stockholm hastlernen müssen?Als Erstes muss man sich mit dem U-Bahnnetzauseinandersetzen. So kann man Stockholm amschnellsten erkunden.Was vermisst du ammeisten in Stockholm?Ordentliches deutsches Brot!Was wirst du am meisten vermissen, wenn duwieder in Würzburg bist?Die schwedische Toleranz. Die Menschen sind vielfreundlicher zueinander.Was kann die Universität in Stockholm von derUni Würzburg lernen?Auf jeden Fall bräuchte Stockholm mehrUnterkünfte für Studenten. Dabei hat aberauch Würzburg noch Verbesserungspotenzial.Warum wird es Studenten immer so schwer

gemacht, eine Unterkunft zu bekommen?Was kann die Uni Würzburg von der Uni inStockholm lernen?Die Studenten engagieren sich noch mehr inihrer Freizeit. Es gibt sehr viele Gruppen, diezusammen Sport machen, Partys oder Kaffee-kränzchen organisieren.Was sollteman in Stockholm unbedingtmachen?Man muss sich unbedingt „Skansen“ ansehen.Das ist ein riesiges Freilichtmuseum inklusiveZoo mit typisch skandinavischen Tieren.Was sollte man unbedingt nicht machen?Man sollte sich niemals aufdringlich oder arro-gant verhalten. Auch Alkohol in der Öffentlich-keit ist nicht gern gesehen.Dein Rat an alle, die ein Semester in Stockholmstudieren wollen?Rechtzeitig um eine Unterkunft kümmern. Aberbedenkt eines: Wer einmal in Stockholm gelebthat, will nie wieder weg!

Interviews: Sara Sophie Schmitt; Fotos: Privat

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forschung

Das Forschungsteam um Professorin Brigitte Burrichter (links) untersucht die Moral-satire aus dem 15. Jahrhundert und vergleicht dabei verschiedene Ausgaben.

Christine Grundig arbeitet als Doktorandin an der Digitalisierung des „Narr

Narrenschiff nimmtKurs auf NeulandGeisteswissenschaftler und Informatiker arbeiten gemeinsamdaran, die Moralsatire „Narrenschiff“ zu digitalisieren. Nur sokönnen Forscher zukünftig Brandts berühmtes Werk nutzen.

Lange konnte sich Brigitte Bur-richter nicht vorstellen, einmalProfessorin zu sein. Sie wollte

forschen. In der Schule waren Franzö-sisch und Erdkunde ihre Lieblingsfä-cher. Was also studieren? Französischund Geographie auf Lehramt – daslag nahe. Nach dem Staatsexamenging sie ein Jahr als „assistant tea-cher“ nach Frankreich und merkteschnell: Lehrer sein, liegt ihr nicht.Da sie zusätzlich noch Italienischund mittelalterliche Philosophie stu-diert hatte, freute sie sich über einewissenschaftliche Assistenzstelle inKonstanz. Sie promovierte und habi-litierte. Das Angebot der UniversitätWürzburg, die Professur am Lehrstuhlfür Französische und ItalienischeLiteraturwissenschaft anzutreten,konnte sie 2006 nicht ausschlagen.Als Professorin übernimmt sie vieleorganisatorische Aufgaben, ihre Lei-denschaft ist und bleibt aber das For-schen: „Solche Projekte sind wie eineInsel im akademischen Alltag.“

Wenn Burrichter von „solchenProjekten“ spricht, meint sie die„Digitalisierung Narrenschiff“. Das„Narrenschiff“ ist eine Moralsatire vonSebastian Brandt aus dem Jahr 1494.Ein Buch, das bis ins 18. Jahrhundert,bis zu Goethes „Leiden des jungen

Werthers“, seinesgleichen suchte. Keindeutsches Buch wurde im 15. Jahrhun-dert so oft und schnell übersetzt undin ganz Europa gelesen. 18 Versionenin sechs Jahren. „Das schafft heute keinDan Brown“, sagt Joachim Hamm undlacht. Der Germanist und Literatur-wissenschaftler mit der Professur fürdeutsche Philologie an der UniversitätWürzburg leitetmit Burrichter das Pro-jekt. Zwei studentische Hilfskräfte undzwei Doktorandinnen komplettierendas Team der Geisteswissenschaftler.

Neben den Germanisten und Roma-nisten sind auch IT-Fachleute mit imBoot. Spezialisten des Digitalisierungs-zentrums der UnibibliothekWürzburghaben zahlreiche „Narrenschiff“-Ausga-ben, die zuvor digital überhaupt nichtverfügbarwaren, eingescannt. Informa-tiker vom Deutschen Forschungszen-trum für Künstliche Intelligenz (DFKI)in Kaiserslautern stellen eine Softwareher,mit derenHilfe die Schriften in einecomputerlesbare Formübertragenwer-den. DasWerk ist zwar in einigen Versi-onen schon digital abrufbar, aber nur alsBild- oder PDF-Datei. „Man kann es nurlesen und sonst nichts damit machen“,sagt Burrichter.

Das soll sich ändern. Bald sollensämtliche Versionen digital abrufbarund durchsuchbar sein. Es istmühselig.

Einige der insgesamt acht ausgewähl-ten Texte sind in einer Frakturschriftverfasst, mit Buchstaben, die wir in derForm gar nicht kennen. Die Computerhaben Probleme, zwischen einem „S“oder einem „F“ zu unterscheiden. DieMaschinen können diese Texte bishernurmit sehr hoher Fehlerrate lesen. „Esgibt einen bestimmten Zeichensatz fürmittelalterliche Schriften. Mit denenversuchen wir, die Lettern eins zu einsabzubilden“, erklärt Burrichter. Wasentsteht, ist ein neuer, eigener Son-derzeichensatz. Allein das wird überein Jahr in Anspruch nehmen. Nachdiesem Schritt, der Übertragung derTexte, geht es an den Inhalt: analysie-ren, kommentieren und vergleichen.Interessant ist für die Forscher etwa,dass Texte teilweise nicht wortgetreuübersetzt, sondern in den VersionenSchwerpunkte gesetzt wurden. „Wasin der deutschen Version steht, inte-ressiert den Franzosen nicht“, nenntBurrichter ein Beispiel.

Aber worum geht es im „Narren-schiff“ überhaupt und hat das Werknoch Aktualität? 109 verschiedeneNarren stellt Autor Sebastian Brandtin seinem Buch vor. „Jeder Narr stehtquasi für eine bestimmte Sünde, für einbestimmtes Laster“, erklärt Hamm. DerBüchernarr beispielsweise kauft vieleBücher, aber liest sie nicht. Er protztdamit, eine große Bibliothek zu ha-ben, aber weiß nicht, was darinsteht.„Manche Sachen sind zeitlos“, findetBurrichter. Sie erinnert sich zum Bei-spiel an den modernen Studenten.„Ich habe gleich gesagt, wenn ich daein paar Begriffe durch moderne er-setze, unterschreibe ich das“, sagtsie mit einem Grinsen. Was genaudas für Laster sind, lässt sie offen. Sieist schließlich sehr zufrieden mit derArbeit ihrer Studenten und Doktoran-den. Die Stimmung bei der gemein-samen Besprechung ist ausgelassen.Das Team harmoniert. Aus Tassen mit„Narrenschiff“-Motiven dampft derKaffee. Zwischen trockener Wissen-schaftsarbeit, finden die Forscher in

ihrer wöchentlichen Team-Sitzungauch Zeit zum Scherzen. Das „Narren-schiff“ begleitet Christine Grundig,eine der Doktorandinnen, inzwischenschon mehrere Jahre. Die junge Fraumit dem kurzen, blonden Bob unddem orangefarbenen Blazer kam beieinem Germanistik-Seminar von Pro-fessor Hamm zum erstenMal mit dem„Narrenschiff“ in Kontakt. Sie machtees zum Gegenstand einer Hausarbeitund schrieb sogar ihre Magisterarbeitzu diesem Thema.

Als die heute 31-Jährige im Jahr 2012ihr Staatsexamen abschloss, bot Hammihr an zu bleiben und zu promovieren.„Ich habe sofort ja gesagt, weil ich ein-fach Spaß an der Forschung gefundenhabe“, blickt sie zurück. „Mir hat auchdas Magisterarbeit-Schreiben wirklich

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19Texte: Franziska Jünger; Fotos: Theresa Müller

forschung

Das Projekt„Digitalisierung Narrenschiff“ist ein Teil von „Kallimachos“,einem Projekt zum Aufbau einesDigital-Humanities-Zentrum ander UniversitätsbibliothekWürz-burg. Das Zentrum führt Gei-steswissenschaftler, Informatikerund Bibliothekare zusammen. Esentwickelt digitale Werkzeugeund Arbeitsverfahren für dieAnalyse geisteswissenschaft-licher Forschungsfragen. DasBundesministerium für Bildungund Forschung fördert das Pro-jekt „Kallimachos“ mit 2,1 Millio-nen Euro.

andin an der Digitalisierung des „Narrenschiff“ mit. Im ersten Schritt hat sie in mühseliger Arbeit die mittelalterlichen Schriftzeichen in Zeichen übersetzt, die der Computer lesen kann.

Das „Narrenschiff“ lebt neben seinemsatirischen Text auch von den aufwen-dig gestalteten Abbildungen.

Freude bereitet.“ Die Möglichkeit, sichals wissenschaftlicheMitarbeiterin amProjekt „Digitalisierung Narrenschiff“zu beteiligen und auch die Doktoar-beit darüber zu schreiben, kam da wiegerufen.

Das „Narrenschiff“ lebt nicht nurvon seinem satirischen Text. Auch dieAbbildungen, Holzschnitte, sind be-sonders. „Jedes Bild passt exakt zumText“, sagt Burrichter. Jede Buchseiteist sehr genau in Bild und Text aufge-teilt. „Ich denke, das hat auch die At-traktivität ausgemacht. So verbreitetwaren Bücher noch nicht, und das isttechnisch extrem anspruchsvoll“, sagtdie Romanistik-Professorin. SebastianBrandt hat beim Verfassen seines „Nar-renschiff“ raffiniert die neuen Medien,den Frühdruck, genutzt.

Damals wie heute ist da auch dieFrage des Urheberrechts interessant.„Brandt hatte schon ein Bewusstseindafür, dass das sein Werk war unddarauf hat er auch insistiert“, erklärtHamm. „Letztlich haben aber Raub-drucker den Text sofort übernommenund unautorisiert gedruckt.“ Die Holz-schnitte seien nicht herausgegebenworden, weshalb die Raubkopierer aufvereinfachte Abbildungen zurückgrif-fen. Im Vorwort des „Narrenschiff“ wirdBrandt als ersterMedienprofi beschrie-ben. Burrichter vergleicht den Autormit einem Internetspezialisten vonheute: „Er war ein Nerd.“ Im Septem-ber 2017 soll das „Narrenschiff“ digitalund inhaltlich flott gemacht sein. Bisdahin bleiben sie – die Inseln im aka-demischen Alltag.

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lebenswege

Selbst Teil des Alumni-Netzwerks werden? Nicht nur interessant für ehemalige Studierende. Denn das Alumni-Büro bietet auch ein Mentoring-Programm für Studierende und Jobeinsteiger an. Ehemalige der Uni Würzburg geben ehrenamtlich praktische Tipps an Studierende, Promovenden und Jobeinstei-ger weiter. Infos und Anmeldung unter www.alumni.uni-wuerzburg.de

Stefan Frantz

Schon als Kind wusste Stefan Frantz, wohinsein Weg gehen sollte. Er wollte Arzt werden.Der 45-Jährige hat sich seinen Traum erfüllt.

Wann haben Sie an der Uni Würzburg studiert?Von 1991 bis 1996 habe ich Humanmedizin stu-diert. Von 1996 bis 2015 war ich dann an der Würz-burger Medizinischen Klinik und Poliklinik I als Arzttätig.Was wollten Sie als Kind werden?Arzt.Und was sind Sie heute?Kardiologe. Heute bin ich Klinikdirektor der Klinikfür Innere Medizin III (Kardiologie, Angiologie, Inter-nistische Intensivmedizin) am Klinikum der Martin-Luther-Universität Halle.Was sind typische Gegenstände Ihrer Arbeit?Stethoskop und Herzkatheter.Wie sehen Sie ihr Studium im Rückblick?Das Medizinstudium ist sehr praxisbezogen. Inso-fern ist klar, dass ich jeden Tag Kenntnisse aus demStudium in meiner ärztlichen Tätigkeit anbringenkann. Außerdem hat die universitäre Ausbildung beimir das Interesse geweckt, Basisforschung zu be-

treiben, also akademisch tätig zu sein, was ich ja bisheute tue. Dafür ist Würzburg auch internationalbekannt.Was machen Sie in Ihrer Freizeit?Ich treibe Sport, Rennrad fahren und laufen. Zudemgehe ich gerne ins Theater und auf Reisen.Bleibt dafür Zeit?Jeder Mensch hat Zeit. Es kommt nur darauf an, wo-für man sie nutzt.Die beste Erinnerung an die Zeit in Würzburg?Obwohl ich nach 25 Jahren Leben und Arbeitenin Würzburg Unterfranken als meine Heimat be-trachte, ist mein bestes Erlebnis aus meiner Stu-dentenzeit natürlich, dass ich die Liebe meines Le-bens gefunden habe.Wieso sind Sie Alumnus?Über die Hälfte meines Lebens habe ich an der Uni-versität Würzburg gearbeitet und bin nach wie vorbegeistert von der Menschlichkeit und Qualität derUniversität in Forschung, Lehre und Krankenver-sorgung. Ich fühle mich der Universität Würzburgemotional stark verbunden. Ich musste deshalb ein-fach Alumnus werden….

Texte: Sara Sophie Schmitt; Fotos: Privat

Mit der Pipette auf den Spuren der Biologie

Vom Hörsaal in die weite WeltEhemalige Studenten aus Würzburg erzählen, was aus ihnen geworden ist

Freia von Raussendorf

Während des Studiums hat Freia von Raus-sendorf so manche Chemie-Stunde ver-flucht. Heute ist die 28-jährige Moleku-

larbiologin froh um ihr Wissen.Wann haben Sie an der UniWürzburg studiert – undwas?Ich habe von 2007 bis 2010 Biologie studiert.Was wollten Sie als Kind werden?Ärztin – von Tierärztin bis Unfallchirurgin war imLaufe der Schulzeit mal alles dabei ;-).Und was sind Sie geworden?Ich bin Molekularbiologin und Strukturbiologin.Wo arbeiten Sie?Ich absolviere derzeit mein Doktoratsstudium inMolekularbiologie mit Schwerpunkt auf Struktur-und Zellbiologie bei den Max F. Perutz Laboratories,Vienna Biocenter in Wien.Was ist typisch für Ihre Arbeit?Meine Pipetten. Die habe ich eigentlich täglich inder Hand, weil sie für alle allgemeinen Labortätig-keiten gebraucht werden. Ich habe auch viel mitHigh-end-Mikroskopen zu tun, um diverse Prozessein lebenden Zellen zu untersuchen.

Hat das Studium für Ihre heutige Tätigkeit etwasgebracht?Das Studium in Würzburg hat mir neben Biologieauch viele wissenschaftliche Grundlagen in Physik,Chemie und Mathematik vermittelt. Während desStudiums haben wir diese Fächer immer eher ver-flucht, weil sie nicht unseren eigentlichen Interes-sen entsprachen. Inzwischen bin ich allerdings ganzfroh, breite Grundlagen zu haben, da doch viele Din-ge später immer wieder auftauchen!Was machen Sie in der Freizeit?Ich fahre gerne Mountainbike, treffe mich mitFreunden auf ein Bier oder relaxe einfach im Park.Die beste Erinnerung an die Zeit in Würzburg?Die (Sommer-)Biofeten am Hubland!Was ist sonst nachhaltig in Erinnerung geblieben?Mein Auslandssemester in Leeds, UK. Ich bin wirk-lich sehr froh, dass ich diese Gelegenheit hatte unddass die Organisation so reibungslos verlaufen ist.Was vermissen Sie aus Würzburg?Die Freunde aus meiner Studienzeit. Zum Glückschaffen wir es trotz Verteilung in ganz Deutsch-land (und Österreich), uns regelmäßig zu treffen.

Einsatz mit Stethoskop und Menschlichkeit

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21Text: Universität Würzburg; Foto: Thinkstock

forschung

Die Kooperation bietet die Möglichkeit, an geschichtsträchtigen Orten zu forschen, wie im Ägyptischen Museum in Kairo.

Würzburger forschen in KairoGleichberechtigte Partnerschaft mit Studierenden- und Dozentenaustausch

Die Museologie und Ägyptolo-gie der Uni kooperieren mitder ägyptischen Helwan Uni-

versity. Das Ziel der Partnerschaft istdie Ausbildung von Experten, die hel-fen, die umfangreichen Kulturgüterdes Nahen Ostens zu bewahren.

Seit der Jahrtausendwende hat dieägyptische Altertümerverwaltung lan-desweit große Museumsprojekte aufden Weg gebracht. Sie sollen das kul-turelle Erbe Ägyptens von der Antikebis zur islamischen Zeit präsentieren.Der gesteigerte Bedarf an gut ausgebil-detenMuseumsmitarbeitern kann abervor Ort kaum gedeckt werden.

Aus diesem Grund hat die HelwanUniversity (HU) in Kairo den Master-studiengang „Museum Studies“ ein-gerichtet und einen deutschen Part-ner gesucht, der ihr bei diesem Zielhilft. So wird nun in Kooperation vonMuseologie und Ägyptologie der UniWürzburg ein Projekt initiiert: DasDual-Master-Programm „MuseumStudies Helwan-Würzburg“ soll Ägyp-ten helfen, Anschluss an die internati-onalen Entwicklungen im Bereich desMuseumswesens und der -ausbildungzu erlangen.

Der Master wird den vom Deut-schen Akademischen Austauschdienst(DAAD) geförderten Masterstudien-gang „Heritage Conservation andSite Management“ von HU und derBrandenburgischen Technischen Uni-versität Cottbus ergänzen. Zugleichentsteht ein im arabischen Raum ein-zigartiges „Center of Heritage andMuseum Studies.“ Mit Mitteln aus derdeutsch-arabischen Transformations-partnerschaft des Auswärtigen Amtesfördert der DAAD nun das Vorhaben anderUniversitätWürzburgmit zunächstrund 90 000 Euro für 2015. „Wir werdenjedoch bald den Antrag für das zweiteJahr angehen“, sagt Professor MartinStadler, Professor für altägyptischeKulturgeschichte in ptolemäisch-rö-mischer Zeit an der Uni Würzburg. Erleitet gemeinsam mit Guido Fackler,Professor für Museologie und materi-elle Kultur, das DAAD-Projekt. In diesemZusammenhang strebeman zudem an,Stipendien für deutsche und ägyp-tische Studierende anzubieten.

Der neue internationaleMasterstu-diengangwird im Sinne einer gleichbe-rechtigtenHochschulpartnerschaftmitStudierenden- undDozentenaustausch

etabliert. Dabei unterstützt das Deut-sche Archäologische Institut Kairo dasProjekt, indem es den Studierenden dieMitarbeit bei Grabungen anbietet. Diedeutsch-ägyptische ZusammenarbeitvonMuseologen und Ägyptologen beider musealen Erschließung der ägyp-tischen Geschichte kommt nicht nurdem Wissenstransfer und der Netz-werkbildung zugute. „Auch der Tou-rismus und die Wirtschaft profitierendavon“, sagt Stadler.

Fackler betont, dass sich die Arbeitder Kooperation auch stark an dieägyptische Bevölkerung richte. Hierbeistünden innovative museale Präsenta-tionsformen und partizipative Ansät-ze im Mittelpunkt. So verschaffen dieAbsolventen als Multiplikatoren demSchutz und der Pflege des immensenkulturellen Erbes eine größere öffent-liche Akzeptanz.

Damit zielt dieses Projekt auf diegrundlegenden Aufgaben „Kulturgutbewahren, Bewusstsein bilden, Brei-tenwirkung entfalten“ und leisteteinen „wichtigen Beitrag zur geistig-kulturellen Entwicklung und zur Sta-bilisierung der prekären Lage in dieserpost-revolutionären Phase Ägyptens“,sagt Stadler. Im Rahmen dieser Hoch-schulpartnerschaftwerdenStudierendeeines neuen museologischen Master-studiengangs ab 2016 ein Auslandsse-mester in Ägypten verbringen.

* bis 24h für Schüler und Studenten ab 18 Jahren

Page 21: Campus Magazin 06/2015

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forschung

Das Mittelalter ist überall: Es gibtmassenhaft Romane, die von dieserEpoche erzählen, und Sommer fürSommer werben zahlreiche Rit-terspiele und Mittelalterfeste umBesucher. Aber nicht alles, was esheute zu lesen oder zu erleben gibt,ist „Mittelalter pur“. Oft werdenzum Beispiel die Hexenverfolgungenmit dem Mittelalter in Verbindunggebracht – dabei fanden sie erst inder Frühen Neuzeit statt, vom 16. bisins 18. Jahrhundert. Das Mittelalterdagegen dauerte ungefähr von 500bis 1500.Was also gehört wirklich zum Mit-telalter? Darüber konnten sich dieBesucher der Ringvorlesung „Überallist Mittelalter“ im Wintersemesteran der Uni Würzburg schlaumachen.Organisiert wurde die Vortragsrei-he von Professorin Dorothea Klein(Germanistik) und Professor FranzFuchs (Geschichte). „Das Mittelalterist heute wirklich noch überall“, sagtFuchs. „Es steckt in Institutionen undStrukturen des politischen, wirt-schaftlichen, sozialen und kulturellenLebens, im Wortschatz, in der Kunstund der Literatur. Das wollten wir mitder Reihe zeigen.“Beispiele gefällig? Professor Fuchskann jede Menge aufzählen: Das süd-deutsche „Grüß Gott“ hat einen mit-telalterlichen Ursprung; es leitet sichvom Lateinischen ab und bedeutet„Gott möge dich gesund bewahren“.Auch wenn man sich zur Begrüßungdie Hand gibt, ist das Mittelalter imSpiel: „Die Geste sollte ursprünglich

zeigen, dass man unbewaffnet istund keine bösen Absichten hat.“Über 90 Prozent der deutschenStädte und Dörfer sind im Mittelalterentstanden, und die Anordnung ihrerStraßenzüge ist bis heute im We-sentlichen mittelalterlich geprägt.„Sogar der Verlauf des modernenAutobahnnetzes entspricht noch infrappierender Weise dem der mittel-alterlichen Königswege“, sagt Fuchs:Auf diesen Wegen waren damalsdie Herrscher unterwegs, denn siehatten keine festen Residenzen undregierten „vom Sattel aus“. Sie be-wegten sich in ihren Reichen ständigauf bestimmten Routen hin und her.Solche und andere Einblicke ins Mit-telalter bekommen die Studierendender Geschichte von Fuchs‘ Lehrstuhl-team. Der Professor ist außerdemzuständig für die „historischenHilfswissenschaften“. Das heißt: Beiihm lernt man den richtigen Umgangmit historischen Handschriften,Urkunden und anderen Quellen. AlteSchriften entziffern, ihre Herkunftund Entstehungszeit einordnen: Dasist nur ein Beispiel für das, was Fuchsden Studierenden beibringt.Wer mehr darüber wissen will, wodas Mittelalter heute präsent ist:Noch 2015, voraussichtlich imSeptember, geben Franz Fuchs undDorothea Klein ein Buch heraus, indem die Vorträge der Reihe „Überallist Mittelalter“ abgedruckt sind. Eserscheint in der Reihe des interdis-ziplinären Kollegs „Mittelalter undFrühe Neuzeit“ der Uni Würzburg.

Ritterkämpfe werden noch heute vielerorts inszeniert. Sie sind aber nicht das einzi-ge Relikt aus demMittelalter in der gegenwärtigen Gesellschaft.

Mittelalter in unserem LebenGeschichte ist Teil der gegenwärtigen Gesellschaft

Die ersten Pflanzen, die sich vor 500Millionen Jahren aus dem Meer ansLand wagten, waren Grünalgen. Siemussten damit zurechtkommen,dass sie nicht mehr ständig vonWasser umgeben waren. Eine spätereGeneration der Landpflanzen, dieMoose, löste dieses Problem ge-schickt: Bei Wassermangel trocknensie zwar langsam aus, doch sobaldsie wieder mit Wasser in Berührungkommen, springt ihre Photosyn-these an und sie wachsen weiter.Moose produzieren, wie alle anderenPflanzen auch, bei Wassermangel dasStresshormon Abscisinsäure (ABA).Das kurbelt die Produktion speziellerAustrocknungsschutz-Proteine an,der Dehydrine. Diese sorgen dafür,dass die Moose eine Trockenzeitohne größeren Funktionsverlustüberstehen. Allerdings hat das Hor-mon auch noch eine zweite Aufga-be. Es aktiviert den AnionenkanalSLAC1 der Schließzellen in der Hautder Pflanzen. Daraufhin machen dieSchließzellen die Poren dicht, überdie das lebensnotwendige Kohlendi-oxid in die Pflanze strömt, über dieaber auch Wasser verloren geht.Wann in der Evolution haben diePflanzen gelernt, über das EnzymOST1 die Produktion von Dehydrinenzu steuern? Und wann begannen sie,mit diesem Enzym den Anionenka-nal der Schließzellen zu aktivieren?Diese Fragen haben die WürzburgerPflanzenwissenschaftler DietmarGeiger und Rainer Hedrich mit Fach-kollegen aus Freiburg, Madrid, Riad,

Uppsala, Kyoto und West Lafayettebeantwortet. Die Forscher verglichenOST1-Enzyme und SLAC1-Kanäle ausvier verschieden hoch entwickeltenPflanzen: Sie untersuchten dieLandalge Klebsormidium nitens, dasBrunnen-Lebermoos Marchantia po-lymorpha, das Laubmoos Physcomit-rella patens und Arabidopsis thaliana(Ackerschmalwand).Dabei kam heraus, dass sich alleOST1-Varianten in ihrer Gensequenznicht stark unterscheiden und dasssie alle die Produktion von Dehy-drinen ankurbeln können. Ebensokönnen alle OST1-Varianten denAnionenkanal der Ackerschmalwandaktivieren. Dagegen versagten siebei den Kanälen der Alge und desLebermooses. Der Schlüssel zumWassersparen muss also in der Struk-tur des Kanals liegen.Bei dem untersuchten Laubmoos, dasentwicklungsgeschichtlich jünger istals das Lebermoos, fanden die Wis-senschaftler eine Besonderheit: Esbesitzt zwei Formen des Anionenka-nals, und eine davon reagiert bereitsauf OST1 – allerdings ganz schwach.Baut man den zweiten, inaktivenKanal nach dem Vorbild der OST1-empfindlichen Kanäle um, gewinnt erzunehmend an Aktivität.„Die Evolution hat mit der Strukturdes Kanals und mit dessen Funktionsolange gespielt, bis er vom bereitsbestehenden ABA-Dehydrin-Signal-weg angesteuert werden und dieAufgabe als Wasserspartaste über-nehmen konnte“, so Hedrich.

Moose sind die Pioniere desWassersparens. Welche Technik sie dabei verwenden,untersuchenWürzburger Pflanzenwissenschaftler.

Wie Pflanzen Wasser sparenWürzburger Biologen fanden den Schlüssel

Texte: Universität Würzburg; Fotos Universität Würzburg, Thinkstock

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Der Bürgerkrieg, der 1983 im Sudanausbrach, machte viele Kinder zuWaisen. Manche von ihnen schlugensich jahrelang alleine durchs Leben,andere wuchsen in Flüchtlingslagernauf. Der US-amerikanische Kinofilm„The Good Lie“ (2014) greift diesesThema auf. Er erzählt die Geschichtejunger Sudanesen, die aus einemFlüchtlingslager in die USA gebrachtwerden. „Ein gut gemachter Film“,sagt Professorin Heike Raphael-Hernandez, Kulturwissenschaftle-rin und Amerikanistin von der UniWürzburg. Trotzdem verursacht erihr leichte Bauchschmerzen – etwawenn die Sudanesen ratlos ihre neu-en Zahnbürsten betrachten: „Mussman heute noch solche Szenendrehen?“ Nach Ansicht der Profes-sorin kommt darin eine Haltunggegenüber Afrikanern durch, derenWurzeln bis ins 18. Jahrhundertzurückreichen. Diese Haltung ausder Kolonialzeit scheint noch heuteverbreitet zu sein. Pauschal formu-liert, sieht sie so aus: Der westlicheMensch sieht Afrikaner bevorzugtin einer Opferrolle, aus der er ihnengern heraushilft.Vor diesem Hintergrund interessiertsich die Würzburger Professorin fürspezielle kulturwissenschaftlicheFragen: Welches Bild von Afrikanernzeichnen aktuelle Filme, Ausstel-lungen und andere visuelle Medienin den Industrienationen? WelchesBild zeigen afrikanische Film- undAusstellungsmacher? Solchen Fragenwill sie mit Leigh Raiford von der

University of California in Berkeleyund mit Cheryl Finley von der CornellUniversity auf den Grund gehen.Die Wissenschaftlerinnen werdenunter anderem bei der Filmbiennalein Venedig und beim Pan AfricanFilm Festival in Ouagadougou inBurkina Faso, dem größten afrika-nischen Filmfestival, das ausschließ-lich afrikanische Filme zeigt, sein.Außerdem statten sie der Documen-ta in Kassel und der KunstausstellungDak’Art in Dakar Besuche ab. „Wirmöchten die Veranstaltungen genauhinterfragen“, sagt die WürzburgerAmerikanistin.Alle drei Forscherinnen kommen ausden „Transatlantic Black Studies“ –einem Gebiet, das sich historisch,kulturell, politisch und wirtschaftlichmit Afrika, dem transatlantischenSklavenhandel, Sklaverei in der Neu-en Welt und ihrem Erbe sowie mitRassismus befasst. Ein Schwerpunktdes aktuellen Projekts liegt auf derDarstellung schwarzer Frauen, denenin visuellen Medien oft eine Opfer-rolle zugedacht wird: Beschneidung,Zwangsheirat, Unterdrückung undMissbrauch durch den Ehemann,all diese Themen tauchen häufig inder Literatur und in Filmen auf. Wosind schwarze Frauen Opfer, wo undvor allem wie kommen sie aus derOpferrolle heraus? Wie stellen siesich selbst in der Kunst dar? „Allesspannende Fragen, über die wir inzwei Jahren mehr wissen werden,wenn das Projekt beendet ist“, soRaphael-Hernandez.

Heike Raphael-Hernandez untersucht, wie Afrikaner in Filmen und Ausstel-lungen dargestellt werden.

Afrikaner in der OpferrolleKulturwissenschaft hat Filme und Ausstellungen im Blick

Sämtliche Goldvorkommen derErde sollten eigentlich im Erdkernstecken. Das Metall hat nämlich eineso hohe Dichte, dass es sich im Laufder Erdentstehung dorthin hätte ver-lagern müssen. Tatsächlich aber rei-cherte es sich auch in der Erdkrustean. Warum? „Das ist bis heute eineder umstrittensten Fragen in der Ge-ologie und Lagerstättenkunde“, sagtProfessor Hartwig Frimmel, Inhaberdes Lehrstuhls für Geodynamik undGeomaterialforschung an der Univer-sität Würzburg. Er bereichert diesenStreit jetzt mit einer neuen Theorie:Ihr zufolge sind urzeitliche Mikrobendafür verantwortlich, dass Gold inder Erdkruste gebunden wurde.Der Würzburger Wissenschaftler giltals weltweit führender Experte fürGoldlagerstätten. Was Mikroben mitGold zu tun haben? „Überall dort, woes große Mengen Gold gibt, findetman auch lagenweise geschichtete,kohleartige Substanzen, die biolo-gischen Ursprungs sind“, so Frimmel.„Wir haben Hinweise darauf, dasses sich dabei um Relikte von Cyano-

bakterien handelt.“ Diese ursprüng-lichen Mikroben besiedelten dieKüstenregionen der Erde schon vordrei Milliarden Jahren.Die Cyanobakterien waren die erstenLebewesen, die Photosynthesebetrieben. Die Erde war damals nochweitgehend lebensfeindlich: DerRegen hatte in etwa den Säuregradvon Essig, und im Oberflächenwasserwar reichlich Schwefelwasserstoffvorhanden.„Unter genau diesen Bedingungenist die Löslichkeit von Gold in Wassersehr hoch“, erklärt der Professor. DieFlüsse und auch andere Gewässermüssen damals sehr reich an Goldgewesen sein. Traf dieses Wasserauf die mattenartigen Kolonien vonCyanobakterien, wurde das Gold vomSauerstoff an der Oberfläche derMikroben chemisch festgehalten.Vor drei Milliarden Jahren fand alsoeine Art „Gold-Mega-Event“ statt:„Die chemischen Bedingungenwaren damals perfekt, um Gold zubinden und Lagerstätten entstehenzu lassen“, meint Frimmel.

Wie das Gold nach oben kamWürzburger Geowissenschaftler stellt neue Theorie vor

„Raus aus dem Alltag - rein ins Erlebnis“ –Mit der „Mainfrankenbahn“ und dem

„Main-Spessart-Express“ die Region erfahrenGemeinsam ins Erlebnis und zu Events - Attraktive Vergünstigungen für Bahnkunden bei zahlreichen Partnern„Raus aus dem Alltag – rein ins Erlebnis“ so lautet das aktuelle Motto der Bahn.Nutzen Sie beim Erkunden von Franken die Bahn: Stressfrei, staufrei und ohne Parkplatzsorgen!Genießen Sie die Fahrt besonders mit unseren modernen, klimatisierten Zügen.Auf allen Bahnstrecken in Mainfranken und Richtung Aschaffenburg haben Sie mindestens einen Stundentakt; imGroßraum Würzburg in der Hauptverkehrszeit teilweise sogar Halbstundentakt!Mit dem Bayern-Ticket können Sie alle Straßenbahnen und Busse der lokalen Verkehrsgesellschaften (z.B. Stadtver-kehr Würzburg, Nürnberg, Schweinfurt und Aschaffenburg) gratis nutzen!Kooperationspartner der Bahn bieten für Kunden der Bahn zudem interessante Vergünstigungen: Sie erhalten ge-gen Vorlage der Bahnfahrkarte bei den Partnern Ermäßigungen auf die Eintrittspreise oder andere Vergünstigungen.Beim „Bayern-Ticket“ und „Schönes-Wochenende-Ticket“ erhalten je Ticket bis zu fünf Personen die vereinbartenErmäßigungen.Ermäßigungen gibt es in Würzburg unter anderem in Museen (z. B. Dommuseum, Kulturspeicher, MainfränkischesMuseum), beim UNESCO-Weltkulturerbe Residenz, im Staatlichen Hofkeller, auch z.B. beim Weinhaus Schnabelund zahlreichen weiteren Partnern. In Aschaffenburg gibt es Ermäßigungen auf die Eintrittspreise unter anderemin Schloss Johannisburg, Pompejanum, Stiftsmuseum, Naturwissenschaftliches Museum sowie in der KunsthalleJesuitenkirche, im Stadttheater und im Casino Filmtheater. In zahlreichen weiteren Städten und Gemeinden (z.B.Schweinfurt, Lohr, Karlstadt, Kitzingen, Volkach, Marktbreit,...etc.) gibt es Preisnachlässe für Bahnkunden mit aktu-ellem Bahnticket.Informieren Sie sich über das Angebot in unseren Broschüren, die in den Zügen, in den Bahnhöfen und bei weiterenPartnern (z.B. Tourismusbüros, Landratsämter, Gemeinden) ausliegen.

Weitere Infos gibt es „online“ unter:www.bahn.de/regio-franken Main-Spessart-Express23

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studieren

24 Texte: Universität Würzburg; Foto: Daniel Peter

Der Weg an die Uni

Grundständige Studiengänge Sprache, Kultur, Medien: Ägyptologie, Alte Welt, Altorientalistik, Anglistik/Amerikanistik, Digital Humanities,Ethik, Europäische Ethnologie / Volkskunde, Französisch,Geographie, Germanistik, Geschichte, Griechisch, Indologie/Südasienkunde, Italienisch,Klassische Archäologie, Kunstgeschichte, Latein, Medienkommunikation, Mensch-Computer-Systeme, Modern China, Museologie und materielleKultur, Musikwissenschaft, Philosophie, Philosophie und Religion, Russische Sprache und Kultur, Spanisch, Vergleichende indogermanische Sprach-wissenschaft, Vor- und frühgeschichtliche Archäologie, >>> Naturwissenschaften: Biochemie, Biologie, Biomedizin, Chemie, Geographie, FOKUSChemie, Lebensmittelchemie, Mathematische Physik, Nanostrukturtechnik, Pharmazie, Physik, Psychologie >>>Recht undWirtschaft: EuropäischesRecht (Aufbau- und Begleitstudium), Jura, Öffentliches Recht, Privatrecht, Rechtswissenschaft für im Ausland graduierte Juristen, Wirtschaftsin-formatik, Wirtschaftsmathematik, Wirtschaftswissenschaft >>> Lebenswissenschaften: Biologie, Biomedizin, Experimentelle Medizin (Begleitstu-dium, Medizin, Pharmazie, Zahnmedizin >>> Ingenieurwissenschaft: Luft- und Raumfahrtinformatik, Nanostrukturtechnik, Funktionswerkstoffe>>> Erziehung & Gesellschaft: Evangelische Theologie, Katholische Theologie, Kunstpädagogik, Lehramt an Grundschulen, Lehramt an Gymna-sien, Lehramt an Hauptschulen, Lehramt an Realschulen, Lehramt für Sonderpädagogik, Musikpädagogik, Pädagogik, Philosophie, Philosophie undReligion, Political and Social Studies, Psychologie, Sonderpädagogik, Sozialkunde, Sport, Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gesundheitund Bewegungspädagogik, Theologische Studien >>>Mathematik& Informatik:Computational Mathematics, Informatik, Mathematik, Mathema-tische Physik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsmathematik. Je nach Studiengang lassen sich diese Fächer weitgehendmiteinander kombinieren.Master-Studiengänge Ägyptologie, Allgemeine und angewandte Sprachwissenschaft, Altorientalistik, Angewandte Humangeographie, Ange-wandte Physische Geographie, Geosystemwandel und -schutz, Anglistik, Bildungswissenschaft, Biologie, Biochemie, Biomedizin, Business Inte-gration (MBA-Weiterbildungsstudium), Business Management, Chemie, China Business and Economics, Chinese and Economics, Chinese Studies,Computational Mathematics, Digital Humanities, Economics (VWL), Ethnomusikologie, Europäische Ethnologie / Volkskunde, Europäisches Wirt-schaftsrecht, Experimentelle Medizin, FOKUS Life Science, FOKUS Pharmazie, FOKUS Physik, Funktionswerkstoffe, Galloromanische Philologie, Ger-manistik, Germanistik als Fremdsprachenphilologie, Geschichte, Griechische Philologie, Iberoromanische Philologie, Informatik, ItaloromanischePhilologie, Karnataka Studies, Klassische Archäologie, Kunstgeschichte, Lateinische Philologie, Lebensmittelchemie, Mathematik, MathematischePhysik, Mittelalter und Frühe Neuzeit, Musikpädagogik, Musikwissenschaft, Nanostrukturtechnik, Philosophie, Physik, Political and Social Sciences,Psychologie, Psychologische Psychotherapie (Aufbaustudiengang), Russische Sprache und Kultur, Sonderpädagogik, Space Science and Technology(Space Master), Theologische Studien, Vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft, Vor- und frühgeschichtliche Archäologie, Wirtschafts-informatik, Wirtschaftsmathematik.

Am 12. Oktober starten die Vor-lesungen im Wintersemester2015/16. Wer an diesem Tag

an der Uni Würzburg ein Studium auf-nehmen will, sollte wichtige Termineund Fristen im Auge behalten.

Für Medizin, Zahnmedizin und Phar-mazie vergibt die Stiftung „hochschul-start.de“ die Studienplätze zentral undbundesweit. Wer sein Abitur nach dem16. Januar 2015 gemacht hat, kann sichbis 15. Juli bewerben. Wer das Abi vordem 16. Januar 2015 erworben hat, hät-te sich bis 31. Mai bewerben müssen.

Am 15. Juli ist auch Bewerbungs-schluss an der Uni Würzburg für sämt-liche Studiengänge mit einer uni-inter-nen Zulassungsbeschränkung. Darunterfallen zum Beispiel Biochemie, Biologie,Lehramt an Grundschulen, Lehramtfür Sonderpädagogik, Pädagogik oderMedienkommunikation. Achtung: Beiden uni-intern zulassungsbeschränktenStudiengängen ist der 15. Juli auch derTermin, an dem weitere Unterlagen beider Uni eingegangen sein müssen. Beiden meisten Bewerbern wird allerdingsgar nichts auf Papier verlangt, das istnur bei besonderen Anträgen (z.B. Här-tefällen) nötig.

Die Studiengänge Psychologie,Wirtschaftswissenschaft als Einzelfach

und Wirtschaftsinformatik sind eben-falls uni-intern zulassungsbeschränkt.Hier ist eine Registrierung im Online-Bewerbungsportal hochschulstart.denötig. Dort bekommt man eine Iden-tifikationsnummer zugeteilt, mit derman sich dann bei der Uni Würzburgregistrieren und seine Bewerbung on-line abgeben kann. Bewerbungsschlussist der 15. Juli.

Achtung: An der Universität Würz-burg dürfen Studienanfänger nur eineBewerbung für einen uni-intern zulas-sungsbeschränkten Studiengang abge-ben. Es gilt die zuletzt eingegangeneBewerbung.

Zulassungsfreie StudiengängeZulassungsfreie Fächer gibt es an

der Universität Würzburg viele: Ger-manistik und Archäologie, Informatikund Mathematik, Französisch und Ita-lienisch, Funktionswerkstoffe, Chemieund Physik, Theologie und Philosophieund viele mehr. Für die zulassungsfreienStudiengänge ist keine Bewerbung er-forderlich; die Einschreibung erfolgt on-line während der Einschreibefrist. Unddie startet für das Wintersemester am20. Juli und endet mit Beginn des Seme-sters. Ob ein Studiengang zulassungs-frei ist, erfährt man auf der Homepageder Uni unter:http://go.uni-wuerzburg.de/faecher

Die Einschreibung – oder Imma-trikulation, wie es an der Uni heißt– geht ganz problemlos über das In-ternetportal „Online-Immatrikulation“.Einfach die erforderlichen Daten imOnlineportal eingeben, den Antragausdrucken, unterschreiben und mitden nötigen Unterlagen per Post andie Uni schicken. Die Mitarbeiter dorterledigen alles Weitere.

Wie die Bewerbung und das Ein-schreibeverfahren ablaufen, darüberinformiert die Studienberatung de-tailliert im Internet unter http://go.uni-wuerzburg.de/zsb. Auch telefonisch,

persönlich, per Post und E-Mail helfendie Berater weiter.

KontaktTelefonservice:Montag bis Freitag 9 bis 15 UhrTel.: (0931) 31-831 83Zentrale Studienberatung:Tel.: (0931) 31-829 14,[email protected]önlich:Ottostraße 16, Offene Sprechstunde:Montag bis Freitag, 8 bis 12 Uhr,Mittwoch von 14 bis 16 Uhr

Vorkurse für StudienanfängerIhren Erstsemestern bietet die Uni

Würzburg in vielen Fächern spezielleVorkurse an. Das soll allen Neulingeneinen optimalen Start ins Studiumverschaffen. Die ersten Kurse in ei-nigen geisteswissenschaftlichen Fä-chern starten Mitte September; kurzvor Semesterbeginn folgen dann dieteils verpflichtenden Vorkurse in denMINT-Fächern (Mathematik, Informatik,Naturwissenschaften, Technik).


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