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Bodenseewein Magazin (Auszug)

Date post: 22-Jul-2016
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Die Bodenseewinzer produzieren erstklassige Weine, die unter Kennern längst einen guten Ruf mit weltweit anerkannten Auszeichnungen und Preisen genießen. Zusammen mit dem BodenseeWein e.V. hat Labhard Medien daher das neue Bodenseewein Magazin herausgebracht, das dazu einlädt, die Winzer und Weine vom Bodensee besser kennenzulernen.
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Bodensee Die besten Adressen WEINKAUF AM BODENSEE Wein Labhards Von Müller-Thurgau bis Pinot Noir BESTE LAGEN FÜR BESTE WEINE MAGAZIN Deutschland/Österreich 5,– Schweiz CHF 6.– Weinregion Bodensee
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Die besten AdressenWEINKAUF AM BODENSEE

Wein Labhards

Von Müller-Thurgau bis Pinot NoirBESTE LAGEN FÜR BESTE WEINE

MAGAZIN

Deutschland/Österreich € 5,–Schweiz CHF 6.–

WeinregionBodensee

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Liebe Weinfreunde,

mal Hand auf’s Herz. Gehören Sie auch zu denen,die, wenn Sie „Bodensee“ hören, nicht sofort anWein denken? Klar, man kennt die Äpfel vomBodensee, die Insel Mainau oder die pittoreskenStädte und Orte mit den tollen Blicken über den Seezu den schneebedeckten Alpen, vielleicht noch dasReichenauer Gemüse. Aber Weine vom Bodensee?Das ist nicht unbedingt immer der erste Gedanke.Weit gefehlt, sagen wir, denn die Bodenseewinzerproduzieren erstklassige Weine, die unter Kennernlängst einen guten Ruf mit weltweit anerkanntenAuszeichnungen und Preisen genießen.

Mit diesem Bodensee Wein-Magazin wollen wirmehr davon erzählen: Wir laden Sie ein, die Winzerund Weine vom Bodensee besser kennenzulernen.Entdecken Sie den Bodensee unter ganz neuenAspekten, besuchen Sie die Winzer auf ihren Wein-gütern und überzeugen Sie sich von ihren Produkten.Die Bodenseewinzer haben alle ihre eigene Hand-schrift und überraschen jedes Jahr mit eindrucks -vollen Weinen.

Mit diesem Magazin wollen wir Ihre Neugierde wecken und mit dem gemeinsamen HerausgeberBodenseeWein e.V. aufzeigen, dass der Bodensee eineganz besondere Weinregion ist. Nicht nur, dass derMüller-Thurgau seine namentlichen Wurzeln amBodensee hat. Der Bodensee gilt auch als Wiege desSpätburgunders in Deutschland.

Genießen Sie die Weine der südlichsten und höchs -ten Weinregion Deutschlands und erzählen Sie IhrenFreunden ruhig weiter, wie gut der Wein vomBodensee schmeckt!

Auf Ihr Wohl!

Dr. Jürgen Dietrich und Stephan Bickmann

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WEIN VERBINDET

Neben den zahlreichen Weingütern am See habensich Winzer auch zu lokalen Winzergenossenschaftenund Erzeugergemeinschaften zusammengeschlossen.Diese Genossenschaften keltern die Trauben der eige-nen Weinberge zentral und erzeugen und vermarktenden Wein unter einem gemeinsamen Namen. AmBodensee finden sich die beiden ältesten Winzerge-nossenschaften Badens, der Winzerverein Hagnau(www.hagnauer.de) und der Winzerverein Meersburg(www.winzerverein-meersburg.de). Außerdem gibt esam See auch die kleinste WinzergenossenschaftBadens, den Winzerverein Reichenau. Am württem-bergischen Teil des Bodenseeufers liegen die Wein -erzeugergemeinschaft Kressbronn (www.weinkellerei-steinhauser.de) und die Winzergemeinschaft Fürst(www.fuerst-weine.de)

KLÖSTERLICHER WEIN VON DER INSEL

Früh begann man auf der Insel Reichenau mit dem Weinbau.Unter Abt Hatto I. wurde im Jahre 818 n. Chr. der erste Reb-stock auf der Reichenau gepflanzt. Zur damaligen Zeit waren dieKlöster gut funktionierende landwirtschaftliche Betriebe, dienicht nur ihren eigenen Messwein produzierten, sondern auchdie Entwicklung und Verbreitung des Weins als Kulturgut stän-dig vorantrieben. Wenige Jahrzehnte später, in seiner Amtszeitals Abt des Inselklosters, ließ Walahfried Strabo in den Jahren842–849 den Weinbau auf der Reichenau erweitern, „indem ervom Schweizer Steckborn her vierzig Rebleute auf die Inselberief“. Heute bewirtschaftet der Winzerverein Reichenau – die kleinste Winzergenossenschaft Badens – 17 Hektar Reben. www.winzerverein-reichenau.de

CUVÉEQuerschnitt durch die Wein-Geschichte(n)

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Der Hohentwiel, bei Singen im Hegau gelegen, ist der höchstgelegene Weinberg Deutschlands

Zwei Weingüter teilen sich dort die Rebhänge: Auf derSüdwestseite des Hohentwiel schmiegt sich das WeingutVollmayer an den sog. Elisabethenberg. Der Olgaberg aufder Südostseite des erloschenen Vulkanes gehört zu denLagen des Staatsweingutes Meersburg. Das Weingut Vollmayer bewirtschaftet seine Reben biologisch. Die Rebhänge des Olgaberg stehen sogar unter Naturschutz.Die Weine vom Hohentwiel unterscheiden sich deutlichvon den unmittelbar am See gewachsenen. Sie sindbesonders mineralisch, fruchtbetont und sehr lagerfähig.

Internationaler Müller-Thurgau-Preis

Der Internationale Müller-Thurgau-Preis des BodenseeWeine.V. ist einer der wenigen Weinwettbewerbe, der nichtkommer-ziell von Winzern für Winzer durchgeführt wird und sich so inden vergangenen zehn Jahren in der Branche etabliert hat. All-jährlich werden von erfahrenen Weinfachleuten in einer Blind-verkostung hunderte von Weinen dieser Rebsorte bewertet. Inder ersten Wettbewerbsrunde werden die Weine von Verkoster-teams aus Gastronomen, Fachhändlern, Oenologen und Fach-journalisten degustiert. Dabei wird Wert darauf gelegt, dasshöchstens zwei Prüfer in einem Team aus der gleichen Branchekommen. Im Finale werden die sechs am höchsten bewertetenWeine von allen Verkostern in einer Rangordnungsprüfungbewertet. Auf diese Weise wird ein möglichst objektives Verkos -tungsergebnis erzielt. Ein echter Geheimtipp ist der trockeneMüller-Thurgau vom Weingut Susanne und Berthold Clauß, derin den Nacker Reben wächst und schon mehrfach mit dem inter-nationalen Müller-Thurgau-Preis ausgezeichnet wurde.www.mueller-thurgau-preis.info

DIE GESCHICHTE DER WENDELGARD VON HALTEN

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts lebte bei Meersburg das Edelfräulein Wendelgardvon Halten. Durch einen Wolfsrachen und einen Buckel verunstaltet, wurde sie vonallen gemieden und blieb unverheiratet und kinderlos. Das Edelfräulein besaß jedochein wunderschönes Weingut: Die Haltnau. Dies bot sie dem Bürgerspital zum Heili-gen Geist in Meerburg als Bezahlung dafür an, sie im Alter zu pflegen. Allerdingsknüpfte sie eine weitere Bedingung an ihr Angebot: Das Spital durfte nur ihr Gutbewirtschaften, wenn sonntäglich ein Ratsherr mit ihr speise, Wein trinke und sie mitder Kutsche ausfahre. Die Meersburger Ratsherren weigerten sich jedoch aufgrundihres scheußlichen Aussehens. So wandte sie sich an den Rat der Stadt Konstanz, dernicht lange überlegte. Alsbald wechselten sich Bürgermeister und Ratsherren im auf-opferungsvollen sonntäglichen Dienst ab. Im gesegneten Alter von 90 Jahren ist dasEdelfräulein schließlich gestorben. Sie hielt Wort und Konstanz erbte die Haltnau. Seitmehr als 700 Jahren befindet sich das Rebgut Haltnau zwischen Meersburg und Hag-nau nun im Besitz der Konstanzer Spitalstiftung. Der Künstler Peter Lenk, der auchdie Konstanzer „Imperia“ schuf, hat der Wendelgard auf seiner Magischen Säule inder Meersburger Hafeneinfahrt ein Denkmal gesetzt.

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RÄDLEWIRTSCHAFTEN

Was dem Nonnenhorner sein Rädle ist dem Meersburger sein Besen. Rund um den See verteilt gibt es zahlreiche Mög-lichkeiten Wein bei einer zünftigen Brotzeit zu probieren!Der begriff „Rädle“ steht für Hof- oder Gutsausschank vonselbst erzeugtem Wein, bekannt ist in der Bodenseeregionauch der Begriff der Besenwirtschaft. Diese urigen Einkehr-möglichkeiten haben nicht das ganze Jahr offen, sondern sind nur einige Wochen im Jahr geöffnet, erkennbar durcheinen vor der Tür aufgestellten Besen. Die Rädle sind besonders beliebt bei den Einheimischen, hiertrifft man sich in gemütlicher Atmosphäre auf ein Gläschen …Eine Übersicht über die schönsten Besen und Rädle steht auf Seite 40.Q

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UNTERWEGS MIT DEN GÄSTEFÜHRERN„WEINERLEBNIS BODENSEE/ALLGÄU“

Wer die Bodenseeregion mit ihren regionalen Spezia-litäten näher kennenlernen möchte, der sollte sichauf eine Tour mit den ausgebildeten „Gästeführern –Weinerlebnis Bodensee/Allgäu“ begeben und so dieWeinwelt am Bodensee kennenlernen. Weinver kostungen und ganz individuelle Genuss -erlebnisse werden für Einheimische und Gäste gerneorganisiert und zusammengestellt.www.gaestefuehrer-bodensee-allgaeu.de

Vom Mönch, der den Wein zu sehr liebte.

In Schlössern spukt es bekanntlich oft. Von Schloss Salemweiß man, dass sogar im Weinkeller ein Geist umgeht: Zumin-dest wird die Sage von einem betrunkenen Mönch erzählt, derin einem großen Weinfass ertrank. Nach einem großen Fest-gelage konnte der Mönch nicht genug kriegen und schlichheimlich in den Weinkeller. Er nutzte seine Chance, als derKellermeister eingeschlafen war und fertigte heimlich einenWachsabdruck vom Kellerschlüssel an, um jederzeit in denKeller zu gelangen. Als der Mönch in den Weinkeller kam,fand er am großen Fass keinen Zapfhahn vor, sondern einenKeil, der das Zapfloch verschloss. Mittels einer Leiter stieg erauf das Fass und bediente sich durch die Einfüllöffnung. Dabeistürzte er in die Tiefe des Fasses und ertrank. Als der Keller-meister ihn fand, fischte er die Leiche heraus und vergrub sieheimlich, um den guten Wein nicht als verunreinigt entsorgenzu müssen. Seitdem spukt der Mönch im Weinkeller. Wie dieSage ausgegangen ist erfährt man u.a. auf den spannendenSchlossführungen im Schloss Salem.

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Der Torkel

Im allemannischen Sprachraum heißen dieWeinpressen Torkel. Rund um den Boden-see kann man viele historische Torkelbesichtigen. Zum Beispiel steht im Dorfkernvon Nonnenhorn noch der große Wein -torkel aus dem Jahre 1591. Im HagnauerUferpark kann der über 300 Jahre alte Torkel besichtigt werden, mit dem noch bisin die 1950er Jahre Wein gepresst wurde. Im Schloss Salem steht ein über elf Meter langer hölzerner Weintorkel aus dem Jahr1706, der zusammen mit Werkzeug desWeinbaus und des Küferhandwerks, imKüfereimuseum im Oberen Langbau aus -gestellt wird. Auf einem Rundgang durchden Schauweinberg südlich des Konvent -gebäudes können alle Rebsorten des Boden-seegebiets entdeckt werden.

WEIN ALS BARE MÜNZE

Im 16. Jahrhundert wurde Wein nicht nurgetrunken, er diente auch als Zahlungs -mittel etwa zum Erwerb des Bürgerrechts.Ebenso wurden auch Strafen in Weinbemessen. Im Überlinger Spital standen1589 gemäß der Hausordnung jeder Per-son drei Liter Wein pro Tag zu. Der Pfarrererhielt Wein als Zehntsteuer, Wein galt alsArznei, wurde zum Kochen und Waschenverwendet und mancher Maurermeisterschwor auf Wein zum Anrühren des Mör-tels. Noch heute spekulieren einige Histori-ker, ob sich zahlreiche mittelalterlicheGebäude vielleicht auch geradedarum so gut erhalten haben,weil der Wein zum Bindendes Mörtels benutzt wurde.

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„Imperia, Cuvee Rot“ ist ein exklusiver Rotwein aus den Rebsorten Regent, Spätburgunder und Cabernet-Mitos aus den Weinbergen der Spitalkellerei Konstanz. Er ist klassisch vinifiziert und für ein Jahr in kleinen Eichenfässern gereift. Mit seinem dezenten Veilchenbouquet und seinem mit feinen Röstaromen untermalten Duft entfaltet dieser Wein Wärme und Feuer am Gaumen. Der angenehm weiche Gerbstoff und sein gehaltvoller harmonischer Nachgeschmack runden das sinnliche Erlebnis gelungen ab. Als exklusiver Wein ein idealer Begleiter zu kulinarischen Genüssen, mit feinen Manieren und gutem Geschmack brilliert er beim festlichen Menü und hält seinen Freunden auch noch lange nach dem Dessert die Treue. www.spitalkellerei-konstanz.de

... und ein exklusiver Wein

I M P E R I A , E I N K U N S T W E R K . . .

FairChoice®-Siegel für das Staatsweingut

Die Weine des Staatsweingutes Meersburg sind mit demNachhaltigkeits-Siegel FairChoice® ausgezeichnet. Das Deut-sche Institut für nachhaltige Entwicklung (DINE) zeichnetProdukte aus, die ökologisch verträglich, sozial gerecht undwirtschaftlich tragfähig erzeugt wurden. Damit ist das Staats-weingut Meersburg der erste Weinbaubetrieb in Baden, dersich der umfangreichen Prüfung unterzogen und sie erfolg-reich bestanden hat. Zu den Prüfkriterien gehören u. a. dieErstellung einer Treibhausgasbilanz für das gesamte Weingut,der Nachweis des fairen Umgangs mit Mitarbeitern, Lieferan-ten und Kunden, das Erreichen von Rentabilitätskennzahlen,die von der Forschungsanstalt Geisenheim ermittelt werden,und die Erfüllung eines Kataloges ökologischer Kriterien.Langfristiges ökonomisches Denken im Einklang mit derNatur hat schon Jahrhunderte lang den Fortbestand des Wein-gutes ermöglicht und wird es auch weiter tun.www.staatsweingut-meersburg

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BODENSEE BADEN

Im Bereich „Bodensee Baden“, mit 572 Hektar die größte Wein-anbaufläche am See, die sich am nördlichen Bodenseeufer vomHochrhein über den Hegau bis nach Meersburg erstreckt, liegtzum Beispiel die Wiege des deutschen Spätburgunders. Im Jahr884 pflanzte Karl III., genannt der Dicke, und ein Urenkel Karlsdes Großen im Bodmaner Königsweingarten die ersten Burgund-erreben an. Das Weingut Markgraf von Baden in Salem ist nichtnur der größte Weinbaubetrieb am See sondern zugleich auch dasgrößte private Weingut Deutschlands. Das Haus Baden galt alsWegbereiter des modernen Weinbaus und wurde 2011 in den Ver-band der deutschen Prädikatsweingüter (VDP) aufgenommen.Wegbereiter wurde das Haus Baden sogar gegen seinen Willen imJahr 1925, als der Markgräfliche Rebverwalter Röhrenbach heim-lich auf dem Weingut Schloss Kirchberg die erste Müller-Thur-

gau-Rebe am badischen Bodenseeufer anpflanzte. Grundsteineiner bis heute währenden Erfolgsgeschichte. Das höchstgelegeneWeinanbaugebiet Deutschlands, rund um den Vulkan Hohentwielmit bis zu 560 Metern, ist ebenfalls im Bereich Bodensee Baden zufinden. Hier reifen in steiler Lage auf Vulkan- und Tuffgestein ele-gant-herzhafte Weine mit besonders mineralischer Note. Der 530Meter hohe Olgaberg wird vom Staatsweingut Meersburg, eben-falls eines der großen Weingüter am See, bewirtschaftet. Der 30cm höhere Elisabethenberg liegt im Besitz des Weingutes Voll-mayer. Mit 17 Hektar bewirtschafteter Fläche ist der WinzervereinReichenau die kleinste selbstständige Winzergenossenschaft inBaden und zugleich das südlichste Anbaugebiet Deutschlands. Dererste Rebstock wurde schon 818 im damaligen Benediktinerklostervon Mönchen gepflanzt.

GRENZENLOSE WEINLANDSCHAFT BODENSEE

Am Bodensee treffen die jeweiligen Grenzlagen von acht Weinanbaugebieten aus Deutschland,Schweiz, Österreich und Liechtenstein aufeinander. Die Bodensee-Lagen befinden sich somit fernabder Zentren dieser politisch eingeteilten Weinanbaugebiete. Aber die Winzer rund um den See über-winden die Grenzen und verstehen sich so gut, dass sie oft und gerne nur von dem einen Anbauge-biet Bodensee sprechen. Denn der See und die spezifischen Böden bilden den optimalen Grundsteindes seit Jahren immer erfolgreicheren Weinanbaus am Bodensee. Die Klassiker der WeinlandschaftBodensee sind der Müller-Thurgau und die Burgundersorten.

Beste Lagen,beste Weine

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WÜRTTEMBERGISCHER UND BAYERISCHER BODENSEE

Die Reben im östlichen Teil der Bodenseeregion gehören zumBereich „Württembergischer Bodensee“ rund um Kressbronn und„Bayerischer Bodensee“ mit den Orten Nonnenhorn, Wasserburgund Lindau. Das mediterrane Klima bringt hier fruchtig-eleganteWeine hervor, die in den zahllos verbreiteten „Rädle“-Wirtschaf-ten z. B. unter dem Namen „Nonnenhorner Sonnenbichl“ zumAusschank kommen. Beim jährlich stattfindenden Winzer-Festival„Komm und See“ laden die Winzer ein, die Vielfalt und Finesseder Seeweine zu entdecken.

VORARLBERG

Mit lediglich 28 Kilometern Uferlänge ist das österreichischeBundesland Vorarlberg der kleinste Bodenseeanrainer. Wer Vor-arlberg hört, denkt auch nicht gleich an Weinbau und mit Rebflä-chen in einer Höhe von 500 bis 540 Meter befinden sich diese auchhart an der klimatischen Grenze für Weinbau. Andererseits wehtim Herbst oft der warme Föhnwind, was den Trauben ein paarzusätzliche Öchslegrade beschert. Die Anbaufläche beträgt nuretwa 20 Hektar und erstreckt sich von Bregenz über Röthis nachFeldkirch bis hin an die Ausläufer des Arlbergs nach Bludesch.Dennoch erlebt Vorarlberg als weinbautreibendes Land eineRenaissance und der Weinbau gilt als Wachstumsbranche.

DAS RHEINTAL

Die Rheintaler Rebberge sind meist an steilen Südlagen zu finden.In diesen mikroklimatisch äußerst günstigen Lagen ist die Son-neneinstrahlung optimal. Der karge Rebbergboden zwingt dieRebwurzeln, tief in das Erdinnere einzudringen. Bei diesen Ver-hältnissen können keine großen Erträge geerntet werden. Dafür istin der Regel die Qualität umso höher. Der Ertrag liegt im Durch-schnitt bei 750 Gramm pro Quadratmeter. Daraus keltern dieRheintaler Önologen, darunter überdurchschnittlich viele jungeWinzer, harmonische, süffige Weißweine und kräftige, gehaltvolleRotweine. Die vorherrschenden Steillagen sind naturgemäß müh-sam zu bewirtschaften und nur beschränkt mechanisierbar, den-noch hat sich in den vergangenen Jahren dank Pioniergeist undInnovationskraft mit der sogenannten Querterrassierung eine neueBewirtschaftungsart durchgesetzt, mit der die Handarbeitskostengesenkt werden konnten.

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THURGAU

Das Weinbaugebiet des Kantons Thurgau in der Schweiz umfasstca. 274 Hektar Rebfläche, die zumeist nach Süden ausgerichtet imThurtal liegt. Dort, direkt am Bodensee in Tägerwilen, wurde derSchweizer Weinbau-Pionier Dr. Hermann Müller 1850 geboren,der die nach ihm benannte Rebsorte Müller-Thurgau kreierte. Die„Müller-Thurgau“-Rebe ist eindeutig die erfolgreichste Neuzüch-tung der Welt und in fast allen Weinbauländern der Erde anzu-treffen. Von den originalen Stecklingen der Züchtung ist einExemplar in der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wädenswilerhalten geblieben. Der Eindruck entsteht, der Müller-Thurgausei die meist angebaute Rebsorte im Thurgau. Weit gefehlt, diePinot Noir-Traube dominiert die Thurgauer Weinberge. Blaubur-gunder (Pinot Noir) ist nicht nur eine der ältesten Rebsorten derWelt, sie gilt auch als eine der edelsten Traubensorten und führtuns vom Thurgau in das Schaffhauser Blauburgunderland.

SCHAFFHAUSER BLAUBURGUNDERLAND / KLETTGAU

Die Weinbauregion Klettgau erstreckt sich in Deutschland überErzingen, Rechberg sowie Lottstetten-Nack und Hohentengen, inder Schweiz liegen die Weinbauorte Wilchingen Hallau, Trasadin-gen und Osterfingen. Das Rebbaugebiet im eidgenössischen Teildes Klettgaus ist das größte in der Ostschweiz und tritt als „Schaff-hauser Blauburgunderland“ auf. Rubinrot, brillante Farbe; typisches, kompaktes Blauburgunder-bouquet mit Noten von roten Beeren; füllig, anhaltend aromatischund samtig im Gaumen, so die Umschreibung eines HallauerPinot Noir. In dem schmucken Rebbauort Hallau leben keine2.000 Menschen, doch der kleine Ort bringt Grosses hervor. Ins-gesamt 20 Gemeinden bauen im Schaffhauser Blauburgunderlandauf 500 Hektar Rebfläche vollmundige, tiefrote und feurige Trop-fen an, die weit über die Grenzen des Kantons hinaus bekannt sind.

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FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN

Seit über tausend Jahren wird auch im Fürstentum Liechtensteinam Vorderrhein der Weinbau gepflegt. Und noch weit in das letz-te Jahrhundert hinein waren die im Tal gelegenen Dörfer Liech-tensteins stark von der Kultur des Weins geprägt. Auch wenn dieAusdehnung und die Lage des Kleinstaates verhinderten, dass hier„große“ Weine entstanden, so ließen der Föhn und die jahrhun-dertealte Erfahrung der einheimischen Winzer äußerst beliebteLandweine reifen. Weinkultur ist in Liechtenstein groß geschrie-ben. Immerhin gibt es 178 Winzer, davon vier Berufswinzer. In derberühmten Hofkellerei locken fürstliche Tropfen. Die Eigenbau-weine aus den privaten Weingärten des Fürsten von Liechtensteinstehen zur Degustation und zum Verkauf bereit.

Die Stars vom See

Zwei Weine können für sich beanspru-chen, Archetypen des Bodenseeraums zusein: zum einen der Müller-Thurgau, dervon einem Sohn der Region gezüchtetwurde und der in den Höhenlagen desSees geradezu rieslingartige Eleganzgewinnen kann. Zum anderen der Spät-burgunder, der in Deutschland nirgendsfrüher als hier angebaut wurde und derals typisch leichter, filigraner Seeweineine wahre Delikatesse ist.

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1 4 WEINGUT ZOLG

78262 Gailingenam HochrheinWinkelhof 2+49 (0) 7734 [email protected]

ÖffnungszeitenAuf Anfrage

7 WINZERVEREIN REICHENAU

78479 Reichenau Münsterplatz 4+49 (0) 7534 [email protected]

ÖffnungszeitenMo, Di, Do, Fr, 9–12 Uhr und 14–18 UhrMi und Sa 9–12.30 Uhr

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2 5 WEINGUT VOLLMAYER

78247 HilzingenElisabethenberg 1+49 (0) 7731 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 9–12.30 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr

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141312109148 11761 542 3

WEIN- UND SEKTGUT ENGELHOF

79801 HohentengenEngelhof+49 (0) 7742 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 9–12 Uhr und 14.30–18.30 Uhr,Sa 9–13 Uhr oder nach Vereinbarung

WEINGUT LORENZ UNDCORINA KELLER

79771 Klettgau-ErzingenSteinbuck 36+49 (0) 7742 [email protected]

ÖffnungszeitenDo 17–20 Uhr, Sa 10–15 Uhr oder nach Vereinbarung

WEINGUT SUSANNE UNDBERTHOLD CLAUß

79807 NackObere Dorfstraße 21+49 (0) 7745 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr Mi geschlossen, Sa 9–13 Uhr

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WEINGUT REBHOLZ

78315 RadolfzellBergstraße 1+49 (0) 7732 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 17–20 Uhr, Sa 9–14 Uhr

GRÄFL. V. BODMANSCHE OBSTBAU & WEINBAU GBR

78351 Bodman-LudwigshafenSchlossstraße 11+49 (0) 7773 [email protected]

Verkauf über:Schloßkellerei Bodman, +49 (0) 7773 930520

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12 STAATSWEINGUT MEERSBURG

88709 MeersburgSeminarstraße 6+49 (0) 7532 [email protected] www.staatsweingut-meersburg.de

ÖffnungszeitenMo–Fr 9–18 Uhr und Sa 9–16 Uhr, April bis Oktober So 11–18 Uhr

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WEINGUT KRESS IN HAGNAUUND ÜBERLINGEN

88709 HagnauHauptstraße 2 +49 (0) 7532 620588662 ÜberlingenMühlbachstraße 115+49 (0) 7551 [email protected]

ÖffnungszeitenDi–Fr 10-12 und 14–18 Uhr,Sa 10–16 Uhr

BESTE ADRESSEN FÜR BESTE WEINE

WEINGUT DES MARKGRAFEN VON BADEN

Schloss Salem 88682 Salem+49 (0) 7553 [email protected]

ÖffnungszeitenSchloss Salem: Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr, Adventssonntage: 11.30–16.30

Birnau: Mo-Fr 9–19 Uhr Sa 9–18 Uhr Sonn- und Feiertag 12–18 Uhr

Bermatingen: Mo–Fr 9–12.30 Uhr und 14.30–18 Uhr, Sa 8.30–13 Uhr

Vinothek Überlingen: Mo–Sa 9–19 Uhr,So 11–19 Uhr

9 SPITALKELLEREI KONSTANZ

78462 KonstanzBrückengasse 12-16+49 (0) 7531 128760info@spitalkellerei-konstanz.dewww.spitalkellerei-konstanz.de

ÖffnungszeitenMo–Fr 9–12 Uhr und 14–18 UhrSa 9–13 Uhr

WEINBAU BERNHARD

88718 DaisendorfOrtsstraße 20+49 (0) 7532 [email protected]

ÖffnungszeitenWeinprobe und Weinverkauf im Hofladen

WINZERVEREIN MEERSBURG E.G.

88709 MeersburgKronenstraße 19+49 (0) 7532 4316-0info@winzerverein-meersburg.dewww.winzerverein-meersburg.de

ÖffnungszeitenMo–Fr 9–18 Uhr Sa 9–13 Uhr

DieBodensee Winzer

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15 18 WEINGUT AUFRICHT

88719 Meersbrug StettenHöhenweg 8+49 (0) 7532 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Sa 10–12 Uhr und 14–18 Uhr

21 REBLANDHOF WEINGUT SIEBENHALL

88090 ImmenstaadKupferbergstraße 2 +49 (0) 7545 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Sa 8–12 Uhr und 14–18 Uhr

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16 19 WINZERVEREIN HAGNAU e.G.

88709 HagnauStrandbadstraße 7 +49 (0) 7532 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 8–18 Uhr, Sa 9–18 Uhr, November bis März Sa 9–16 Uhr

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181716 19 20 2115

WEINGUT DILGER

88697 BermatingenBuchbergstraße 1a+49 (0) 7544 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 9–12 Uhr und 13.30–18 Uhr, Sa 9–12.30 Uhr

WEINGUT GEIGER

88709 Meersburg-RiedetsweilerBaitenhauserstraße 3b+49 (0) 7532 [email protected]

ÖffnungszeitenNach Vereinbarung oder einfach vorbeikommenHofladen in Meersburg

Aussergewöhnliche Weineeines aussergewöhnlichen Ortes

WEINGUT MATTHIAS RÖHRENBACH

88090 Immenstaad Wolfgangweg 18+49 (0) 7545 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Sa 8–12 Uhr und 14–18 Uhr, März bis Oktober auch sonntags geöffnet

ROTTMAR WEIN UND OBSTBAU

88079 KressbronnAm Dorfbach 14+49 (0) 7543 [email protected]

ÖffnungszeitenNach Vereinbarung

DieBodensee Winzer

WEINBAU PETER KRAUSE

88709 MeersburgDaisendorfer Straße 4/1+49 (0) 7532 [email protected]

ÖffnungszeitenNach Vereinbarung

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28 WINZERGEMEINSCHAFT J. FÜRST

88149 Nonnenhorn Mauthaustraße 1+49 (0) 8382 [email protected]ürst-weine-shop.de

ÖffnungszeitenMo–Fr 8.30–12 Uhr und 14–18.30 Uhr, Sa 9–13 UhrIm Sommer durchgehend geöffnet

31 WEIN- UND OBSTGUT HAUG

88131 LindauKellereiweg 19 +49 (0) 8382 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 16–19 Uhr, Sa 9 bis 12 Uhr

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23 WEINMANUFAKTUR STEINHAUSER

88079 KressbronnRaiffeisenstraße 23+49 (0) 7543 8061mail@weinkellerei-steinhauser.dewww.weinkellerei-steinhauser.de

ÖffnungszeitenMo–Fr 8–12 Uhr und 14–18 Uhr,Sa 8.30–12.30 Uhr

26 WEINGUT PETER HORNSTEIN

88149 NonnenhornSonnenbichlstraße 5+49 (0) 8382 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 8–12 Uhr und 13–19 Uhr, Sa 8–18 Uhr

29 WINZERHOF GIERER

88149 NonnenhornSonnenbichlstraße 31 +49 (0) 8382 [email protected]

ÖffnungszeitenMo–Fr 8–12 Uhr und 14–19 Uhr

HORNSTEIN AM SEE

88149 NonnenhornConrad-Forster-Str. 50+49 (0) 8382 [email protected]

ÖffnungszeitenNach Vereinbarung

25 WEINGUT REBHOF

88131 NonnenhornConrad-Forster-Str. 23 +49 (0) 8382 [email protected] www.rebhof-am-see.de

Öffnungszeiten:Mo–Fr 8–19 Uhr, Sa 9–17 Uhr

WEINBAU GABRIELE HORNSTEIN

88146 NonnenhornUferstaße 14+49 (0) 8382 [email protected]

WEINGUT SCHMIDT AM BODENSEE

88142 WasserburgHattnau 9+49 (0) 8382 [email protected] www.schmidt-am-bodensee.de

ÖffnungszeitenMo–Fr 10–12 Uhr und 14–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr

BESTE ADRESSEN FÜR BESTE WEINE

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Den einen Bodenseewein gibt es nicht. Dafür ist die Auswahl der am See erzeugtenWeine zu groß und die Geschmäcker zu verschieden. Um sich einen Überblicküber diese Vielfalt zu verschaffen, empfiehlt es sich deshalb, die einzelnen Win-

zer einmal zu besuchen und mit dem ein oder anderen „Versucherle“ den individuellen Geschmack der edlenTröpfchen kennenzulernen. Neben den großen Verkaufsstellen der Erzeugergemeinschaften bieten alle Win-zerbetriebe auch den Verkauf direkt ab Hof. Deshalb sollte man die Augen offen halten und einfach mal spon-tan den Blinker setzen, wenn man am Wegesrand ein Weingut erblickt. Dass man dabei schon einmal Privat-gelände betritt, darf einen auf keinen Fall abschrecken.

Der Selbstversuch – eine (W)Einkaufstour zu den Winzern am Bodensee ist absolut erlebenswert. Dabei lohnt es sich, Zeit mitzubringen.

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Auf (W)Einkaufstour am Bodensee

TIEF IM WESTEN, WO DIE SONNE AUF DIE REBEN STRAHLT

Der Engelhof in Hohentengen ist das westlichste Weingut imAnbaugebiet Bodensee im Klettgau, einer Aufwölbung desSchweizer Juras. Mit dem Bodensee würde man diese Gegendnicht sofort in Verbindung bringen, aber das Weingut liegt nurgut 20 Kilometer vom Rheinfall entfernt. Die Reb-Lagen sindprädestiniert für Burgundersorten, die die Familie Netzhammernun schon in der dritten Generation anbaut. Dabei setzt GeorgNetzhammer auf die Entsäuerung der Weißweine durch den bio-logischen Säureabbau. Diese spezielle Vinifikation begründet dieErfolgsgrundlage beim Aufbau des Gutes und bringt durchgego-ren trockene – aber säuremilde und bekömmliche Gutsweine indie Flaschen. In dem vom Bund Deutscher Architekten für gutesBauen ausgezeichneten Engelhof Weinforum können die auf den

Einzellagen am Hohentengener Oelberg und am Erzinger Kapel-lenberg gewachsenen Weine probiert werden.

Absolut sehenswert ist auch der kleine Weinort Erzingen, direktan der Schweizer Grenze gelegen. Hier wachsen hervorragenderote und weiße Burgunder. Die lehmigen und tonhaltigen Kalk-böden vom Juraausläufer bieten dafür ideale Bedingungen. DasErgebnis ist ein samtig-weicher, sortentypischer und vollmundi-ger Wein, wie der von Lorenz und Corina Keller. Die beidenverbindet neben der Leidenschaft zum Weinanbau auch die Vor-liebe für Schokolade. Im restaurierten Gewölbekeller reichen siezu jedem Wein die passende Schokolade und bringen so diesezwei Meisterhandwerke verführerisch in Verbindung.

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Ein paar Orte weiter trifft man auf das nicht einmal 200 Einwoh-ner zählende Dorf Nack. Hier stellt das aufstrebende Familien-weingut Clauß seit 1982 in reiner Handarbeit charaktervolleund authentische Weine her. Auf insgesamt 16 Hektar baut dieFamilie überwiegend Spätburgunder aber auch Grau-, Weiß- undFrühburgunder, Sauvignon Blanc und natürlich Müller Thurgauan. Die zwei idealen Lagen mit unterschiedlichen Lehmbödenam nördlichen Ufer des Hochrheins profitieren von den klima-tisch günstigen Bedingungen. Das 2003 neu gebaute Weingutliegt direkt an den Weinbergen, die Ähnlichkeit zu einem toska-nischen Weingut ist nicht ungewollt. Susanne und BertholdClauß haben sich mit viel Bauchgefühl einen Ruf bis über dieLandesgrenzen hinaus erarbeitet und bekannt gemacht. Ein ech-ter Geheimtipp ist der trockene Müller-Thurgau, der in denNacker Reben wächst und schon mehrfach beim internationalenMüller-Thurgau Preis ausgezeichnet wurde.

Rheinaufwärts liegt Gailingen, direkt am Hochrhein. Die Südhän-ge des Rheines lassen Trauben auf eiszeitlichen Moränenböden zubesonderen Qualitäten heranreifen. Das Weingut Zolg führt inder Lage Gailinger Ritterhalde neben dem blauen Spätburgunderals Hauptsorte noch Müller-Thurgau und Ruländer. In der Hof-brennerei werden neben Weinhefe auch Obstler, Marc-Grappaund Quitte-Birne destilliert. Neben der Besenwirtschaft, die imFrühjahr und Herbst geöffnet ist, bietet der Winzerhof Schlacht-plattentermine und Weinproben mit zünftiger Vesper an.

Auf dem Weg weiter in Richtung der Vulkanlandschaft Hegausteuert man auf den Hohentwiel zu, den höchsten WeinbergDeutschlands. Am Fuße des Vulkankegels liegt das Weingut

Vollmayer. Der Familienbetrieb legt Wert auf den Einklang vonÖkologie und Ökonomie. Seit drei Generationen werden ausgesunden und vollreifen Beeren ehrliche Weine ausgebaut, dienational und international ausgezeichnet wurden. Oberhalb desWeingutes liegt die Elisabethenstube, die zu einem authentischenWeinerlebnis inmitten der Reben mit Blick auf das Landschafts-schutzgebiet einlädt. Etwas abseits von den touristischen Zielen,im idyllischen Radolfzeller Ortsteil Liggeringen, erhebt sich derGalgenberg aus dem Aachtal markant über die vordere Höri.Hier befindet sich die Reblage von Hans Rebholz. Die sonnigenSüdhanglagen sind aufgrund ihrer Bodenqualität hervorragendfür den Anbau von Weiß-, Grau- und Spätburgunder geeignet. Inihrer Reblage in Gaienhofen baut die Familie Rebholz auch dieklassischen Rebsorten Müller-Thurgau, Grauburgunder undSpätburgunder an. Liggeringen ist nicht nur im Sommer Aus-gangspunkt für herrliche Wanderungen über den Bodanrück mittraumhaftem Blick auf den Unter- und Überlinger See. EineWeinprobe mit Vesper auf dem Weingut Rebholz eignet sichdaher besonders als Abschluss eines Ausflugs.

AUF GROSSER TOURZum Weineinkauf auf den größten Gütern

Entlang des Bodenseeufers zwischen Überlingen und Hagnau lie-gen die größten Weingüter und Erzeugergemeinschaften amBodensee: hier verläuft die große „Genußlinie“. Direkt an derbekannten Wallfahrtskirche Birnau liegt der Birnauer Oberhof,hier kann man in bester Aussicht Bodenseespezialitäten probie-ren. Die Weine des Markgrafen von Baden werden hier zur

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Fischsuppe oder Felchenfilet serviert, im angrenzenden Hofladenkann der Wein ebenso degustiert und gekauft werden. Die ange-botenen regionalen Obst- und Gemüsesorten, frisches Brot,Honigspezialitäten, köstliche Brotaufstriche und Konfitüren gel-ten als Geheimtipp. Ein Abstecher zum Schloss Salem, ca. 10Kilometer ins Landesinnere, beeindruckt nicht nur durch die ein-malige Anlage des ehemaligen Zisterzienser-Klosters, sondernauch durch den darin befindlichen Weinverkauf des Markgrafenvon Baden. Hier kann man in der Salemer Weinschule viel Wis-senswertes zum Bodenseewein erfahren.

Auf dem Weg Richtung Meersburg liegen an den Uferhängen dieReben des Staatsweingutes und der Winzer des MeersburgerWinzervereins. Die Spitzenweine aus den Meersburger Traubenwerden im Wein- und Kulturzentrum in der Kronenstraße amOrtsrand zur Verkostung angeboten. Das besondere Weinerleb-nis bietet ein Besuch des beliebten „Weintreff“ des MeersburgerWinzervereins in der Unterstadtstraße, direkt neben dem Unter-stadtbrunnen. Hier werden neben Wein, auch kleine Brotzeitenvon heimischen Erzeugern angeboten. Bei schönem Wetter trifftman sich zu geselligen Gesprächen vor dem Haus an den großenHolzfässern.

Auf einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt am Hafen ent-lang erreicht man nach einem kurzen Aufstieg über die soge-nannte Rieschen-Treppe das Staatsweingut Meersburg, inunmittelbarer Nähe des Neuen Schlosses. Natürlich kann manauch den bequemen Weg nehmen und mit dem Auto hochfahren,aber bitte mit leerem Kofferraum. In imposanter Atmosphäre desehemaligen Reithofs können die Weine in den modernen Ver-kaufsräumen probiert werden. Fragen beantwortet das fachkun-dige Personal jederzeit gern und gibt Tipps zu den Besonderhei-

ten der Weine des Staatsweingutes. Die Kundenfreundlichkeithat auch die Jury des Deutschen Weingutpreises überzeugt, diedas Staatsweingut als das kundenfreundlichste Unternehmen derdeutschen Weinbranche mit dem ersten Preis ausgezeichnet hat.Bei den Weinen punktet das Staatsweingut Meersburg immerwieder mit Auszeichnungen bei den Weiß- und Roséweinen, dasWeingut ist Spitzenreiter bei Müller-Thurgau-Preisen, dieWeißweine gelten nicht nur unter Kennern als große Spezialität.

Hoch über der Meersburger Altstadt liegen die Weinberge vomWeingut Krause, umgeben von Obstplantagen, Feldern undWiesen gedeihen hier die typischen Rebsorten Grauburgunder,Weißburgunder, Müller-Thurgau, Auxerrois und Spätburgunder.Aus purer Leidenschaft und Lust am Genuss kultiviert Peter Krau-se zudem Cabernet Mitos, Dornfelder und Muskateller, die unterKennern als Geheimtipp „heiß“ gehandelt werden.

Im Hofladen vom Weingut Bernhard in Daisendorf bei Meers-burg können die Weine aus eigenem Anbau probiert und gekauftwerden. Neben dem Weinbau hat sich aus dem traditionellen Bau-ernhof ein moderner Winzerbetrieb mit Destillerie entwickelt. Aufden Rebflächen über dem Bodensee werden auf MoränenbodenQualitätsweine angebaut. In die Flaschen kommen die Burgunder-sorten Spätburgunder (Pinot Noir), Weißburgunder (Pinot Blanc)und Grauburgunder (Pinot Gris) sowie Müller-Thurgau.

Oberhalb von Meersburg, im Ortsteil Riedetsweiler zwischenObstbäumen und Rebhängen gelegen, den Bodensee und dieBerge im Blick, liegt das Weingut Geiger. Frische und rassigeWeißweine mit harmonisch abgestimmter Fruchtnote Dank hand-verlesener Trauben erzeugt Thomas Geiger mit seinem Team.Hohe Ansprüche an gleichbleibende Qualität hat Thomas Geiger

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nicht nur beim Weinbau, sondern auch in seiner Brennerei. Dieurige Besenwirtschaft lädt Gäste und Einheimische zu prämiertenGeiger-Weinen und zünftigem Vesper mit gemütlicher Atmosphä-re in einer alten originellen Tenne ein.

Zwischen Meersburg und Hagnau liegt das Weingut Aufrichtinmitten des Meersburger Landschaftsschutzgebietes. Die Wein-berge reichen direkt bis ans Bodenseeufer – die drei Generatio-nen der Familie Aufricht verbindet eine Passion: sich mit Lei-denschaft für die Natur einsetzen, ihre Früchte pflegen und ern-ten und daraus einen besonderen Wein zu machen. Ein absolutesMuss ist eine Weinprobe mit fachkundiger Begleitung, bei derman das Wissen und die Erfahrung im wahrsten Sinne des Wor-tes schmeckt. Weiter geht es in den Weinbauort Hagnau, vorbeian den Rebhängen des Winzervereins Hagnau, an denen außer-gewöhnliche Weine reifen. Der Winzerverein Hagnau wurdeam 20. Oktober 1881 gegründet und ist heute mit rund 60 Win-zerfamilien und einer 155 Hektar großen Rebfläche der größtegenossenschaftliche Weinbaubetrieb am Bodensee. Dr. HeinrichHansjakob, Volksschriftsteller und Pfarrer, hatte die Genossen-schaft als Bollwerk gegen die Willkür der Weinhändler initiiert.Bildnisse und Erinnerungen an den tatkräftigen Mann finden sichüberall bei einem Rundgang durch den schmucken Ort. DieWeinproben mit Kellerführung sind höchst interessant undschmackhaft. Bei einem Glas Hagnauer Burgstall erfährt manalles Wissenswerte über die Kelterung und den Weinausbau, dietägliche Arbeit der Winzer, sowie die Geschichte des Weinbaus.In den neu eingerichteten Verkaufsräumen in der Ortsmitteerhält der noch unschlüssige Käufer Tipps und gerne auch das einoder andere Versucherle.

Direkt in Hagnau lädt das Weingut Kress zu einem interessantenStopp ein: Die Winzerfamilie Kress betreibt zwei Weingüter,neben den Hagnauer Reben ist das traditionsreiche SpitalweingutÜberlingen seit Ende 2013 in den Händen der Familie Kress.Sowohl in Überlingen als auch in Hagnau können die Weine ausbeiden Terroirs probiert werden – hier wird deutlich, wie unter-schiedlich doch Weine ausgebaut werden können.

Auch von hier aus lohnt sich ein erneuter Abstecher ins Bodensee-Umland. Etwa vier Kilometer westlich von Markdorf liegt dasWeingut Dilger in Bermatingen – ein Weingut mit Tradition. Diezunächst recht bescheidenen Anfänge des Dilgerschen Weinan-baus sollen einer Anekdote nach vom einst in den Diensten desMarkgrafen von Salem stehenden Torkelmeister Dilger beschlos-sen worden sein. Obwohl sich das Unternehmen inzwischen zueinem modernen Weinbaubetrieb entwickelt hat, finden sich zahl-reiche Zeugnisse dieser langen Tradition auf dem Gutsgrundstück.Das imposanteste ist sicher der Bermatinger Torkel – eine von nur13 im Bodenseeraum erhaltenen Weinpressen aus dem Mittelalter,die dem alljährlichen Weinfest am ersten Wochenende im Augustden Namen gegeben hat. Wer die prämierten Dilger-Weine kostenmöchte, hat im Weinverkauf direkt am Weingut oder im Sommerund Herbst in der Besenwirtschaft Gelegenheit dazu.

Direkt am Seeufer Immenstaads liegt das idyllisch eingebetteteWeingut Röhrenbach. Den Schwerpunkt der Rebsorten bildendie Traditionssorten Blauer Spätburgunder und Müller-Thurgau,zwei Rebsorten, die für die Bodenseeregion prädestiniert sind. Inden besten Lagen stehen auch Grau- und Weißburgunder. Anneuen Rotweinsorten sind Regent und Acolon (Lemberger &Dornfelder) im Anbau. Der Weinverkauf ab Hof ist das ganze Jahrüber geöffnet. In der Saison wird jeden Dienstagabend eine Füh-

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rung durch die Reben mit Besichtigung der Kellerei und Destilla-tion angeboten. Eine Weinprobe im Anschluss an die Führungrundet den Abend schließlich genussvoll ab.

Nicht weit von den Röhrenbachs entfernt – im ImmenstaaderOrtsteil Kippenhausen – betreibt die Familie Siebenhaller denReblandhof. Die Weinberge werden nach umweltbewusstenGesichtspunkten bewirtschaftet und die geernteten Trauben mitviel Sorgfalt zu köstlichen Weinen verarbeitet. Die große Auswahlan Weinen, Winzersekt und Branntweinen wird im Weinverkaufsowie in der hauseigenen Besenwirtschaft angeboten. Weiter Richtung Lindau unterwegs sollte unbedingt ein Halt bei derWeinmanufaktur Steinhauser in Kressbronn eingelegt werden.Durch modernste Kellertechnik und einen von der Weinlese biszur Abfüllung optimal abgestimmten Verarbeitungsprozess entste-hen Jahr für Jahr prämierte Weine von außergewöhnlicher Qua-lität. Trauben von drei Weinbauregionen werden hier als Weiner-zeugergemeinschaft verarbeitet. Dazu gehören die Gebiete badi-scher, bayerischer und württembergischer Bodensee. Neben denklassischen Rebsorten wie Müller-Thurgau, Kerner, Grauburgun-der und Blauer Spätburgunder bauen die Kellermeister auch Exo-ten wie Sauvignon Blanc, Cabernet Dorio oder Merlot aus. ImWein- und Spirituosenfachgeschäft wird neben den eigenen Wei-nen und Destillaten ein umfangreiches Sortiment angeboten.

Das „Weinrädle“ von Alois Rottmar in Betznau bei Kressbronnwurde vom Weininstitut Württemberg als „Empfohlener Würt-temberger Besen“ zertifiziert. Die wohl südlichste WeinstubeWürttembergs wird seit Jahrzehnten im Familienbetrieb bewirt-schaftet und hat neben schwäbischen Köstlichkeiten von regiona-len Erzeugern hervorragende Weine aus eigenem Anbau auf der

Karte. Schon seit Jahrhunderten wird in Betznau bei KressbronnWein angebaut. Landschaftlich reizvoll gelegen mit Ausblick aufSee und Berge ist die Gemeinde die einzige, die auf ca. 20 Hektarwürttembergischen Bodenseewein produziert. Ganz nach demMotto „Guter Wein entsteht im Weinberg“ bewirtschaftet AloisRottmar seine Weinberge in zeitaufwendiger Handarbeit ganzohne Herbizidstreifen und Insektizide. Der halbtrockene Müller-Thurgau gilt als Geheimtipp.

Nach dem beschaulichen Örtchen Kressbronn erreichen wir Non-nenhorn – ein richtiges Weindorf am bayerischen Bodensee. Seit1995 gibt es dort die Winzergemeinschaft Fürst, zu der sich sieben Winzer aus Nonnenhorn zusammengeschlossen haben.Zusammen bewirtschaften diese eine Fläche von ca. sieben HektarReben und vermarkten die daraus gewonnenen Weine unter einemNamen. Angeboten werden Weißweine von den Rebsorten MüllerThurgau, Bacchus, Elbling, Grauburgunder und Weißburgunder,Weißherbst, Rotling und Rosé, sowie Rotweine von den RebsortenSpätburgunder, Dornfelder und Regent. Abgerundet wird das Sor-timent in der Vinothek von Joseph Fürst mit dem See Secco undSpirituosen aus der eigenen Brennerei.

Praktisch ums Eck gelegen ist bereits das nächste Weingut zu fin-den – das von Peter und Erika Hornstein. Auch in diesem Fami-lienbetrieb wird großen Wert auf umweltschonenden und quali-tätsbewussten Anbau der Reben gelegt. Es werden die SortenRiesling, Weiß-, Grau- und Spätburgunder sowie CabernetMitos ausgebaut und natürlich dürfen Müller-Thurgau und Bac-chus nicht fehlen. Als besondere Spezialität ist die seit Jahrhun-derten kultivierte Rebsorte „Elbling" zu nennen. Gerne erzähltdas Ehepaar Gästen etwas über Weine und Weingenuss bei einer

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Weinprobe in ihrem Haus. In den Sommermonaten Juli undAugust bewirten die Hornsteins Gäste und Einheimische in ihrer„Rädle-Wirtschaft", in der auch die Weinpresse „Torkel“ aus dem16. Jahrhundert besichtigt werden kann.

In direkter Nachbarschaft liegt der Winzerhof Gierer, wo manim modernen Ambiente der neu gestalteten Vinothek oder imurig-gemütlichen Weinstüble, die über 300jährige Tradition desWinzerhofes schmecken kann. Der Schwerpunkt liegt auf hoch-wertigen, modernen Bodenseeweinen, die den Sorten- und Jahrgangscharakter widerspiegeln. Der Müller-Thurgau wurdemehrfach auch mit dem Internationalen Müller-Thurgau-Preisausgezeichnet. Genuss pur bieten auch die anderen fein-lebendi-gen Weißweine wie Riesling, Grauburgunder und Bacchus. DieRotweine werden im traditionellen Holzfass und im Barrique ausgebaut. Weinfreunde schätzen den sonnig-eleganten Spätbur-gunder sowie den bekömmlich-aromatischen Dornfelder. Einerfrischender Weißherbst und der für den Bodensee einzigartigeRotling runden das Sortiment mit Rosé ab. Genuss steht bei Gierers noch vor der Tradition: alle Gutsabfüllungen sind deshalbgarantiert korkfrei im Drehverschluss abgefüllt.

Ein bisschen weiter Richtung See liegt der kleine FamilienbetriebRebhof der Familie Schaugg, die auf umweltschonende Metho-den großen Wert legt. Die Trauben werden in sorgfältiger Hand-arbeit gelesen – Freunde und Familie helfen bei der Weinlese. Nurabsolut reifes und gesundes Lesegut wird gekeltert und der Trau-bensaft im 100 Jahre alten Keller zu Wein vergoren.

Ein Steinwurf entfernt liegt das Weingut Hornstein am See derFamilie Roland Hornstein, ebenso ein richtiger Familienbetrieb

mit vier Hektar Rebfläche, einer eigenen Brennerei und dendazugehörigen Obstgärten. Der Qualitätsanspruch ist hoch. Des-halb wird besonders bei den Weinen und Obstbränden daraufgeachtet, dass von der Frucht bis zur Abfüllung alles selbst in derFamilien-Hand liegt. Das Rädle von Gabriele Hornstein hatjeden Montag geöffnet. Bei hauseigenem Wein und zünftigemVesper bekommt man einen unvergesslichen Einblick in diefreundliche Dorfatmosphäre von Nonnenhorn.

Eugen und Margret Schmidt bewirtschaften in Wasserburgzusammen mit ihren Söhnen Sebastian und Maximilian die Was-serburger Weinhalde mit einer Vorliebe für die klassischen Reb -sorten Müller-Thurgau, Weiß-, Grauburgunder, Riesling, Sauvig-non Blanc sowie Spätburgunder und Zweigelt. In der gemütlichenStube „Rädle“ des 300 Jahre alten Bauernhauses trifft sich Jungund Alt auf ein gutes Glas Wein und feine regionale Spezialitäten.Während der „Rädlezeit“ (November, Januar, März) ist freitagsund samstags auch die Vinothek geöffnet. Hier können Gäste undEinheimische das gesamte Weinsortiment in gemütlicher Atmos -phäre mit kleineren Speisen und Musik genießen.

Den Abschluss, oder den Beginn der Bodenseewein Rundreise –je nach dem in welcher Richtung man startet – liegt die Lindau-er Spitalhalde des Weinguts Haug in Lindau im Ortsteil Schö-nau. Direkt im Ortskern trifft man auf das über 400 Jahre alteWohnhaus. Im neugebauten Schindelhaus nebenan befindet sichdie Schnapsbrennerei und der Weinverkauf. Besonderen Wertlegen die Haugs auf den Bio-Anbau zum einen der Klassiker wieMüller-Thurgau und Spätburgunder, aber vor allem die Neu-züchtungen wie Solaris oder Johanniter, oder ältere französischeRebsorten wie Maréchal Foch haben es den Winzern angetan.

&Komm

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Zum alljährlich Anfang Juli stattfindendenWinzer-Festival

Komm und Seeladen die Winzer aus Nonnenhorn, Wasserburg und Lindau ein. An zweiTagen können alle Weine der BayerischenBodenseewinzer mit viel Musik und Kulturprobiert werden.

Nähere Infos unter www.kommundsee.de

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Weingut ZolgWinkelhofD-78262 GailingenTel. +49 (0) 7734-6598www.zolg.de

Besenwirtschaft

Spitalkellerei KonstanzBrückengasse 16D-78462 KonstanzTel. +49 (0) 7531-128760www.spitalkellerei-konstanz.de

Frühlingsbesen im Sitzungssaalder Spitalkellerei Konstanz, Aus-flugslokal Haltnau bei Meersburg

WeingutMarkgraf von BadenSchloss SalemD-88682 SalemTel. +49 (0) 7553-81284www.markgraf-von-baden.de

Weinstube „Altes Gefängnis”

Weinbau Destillate BernhardOrtsstraße 20D-88718 DaisendorfTel. +49 (0) 7532-7077www.landhaus-bernhard.de

Alljährliches Daisendorfer Wein-fest in der Scheune des LandhausBernhard

Staatsweingut MeersburgSeminarstraße 6D- 88709 MeersburgTel. +49 (0) 7532-4467-0www.staatsweingut-meersburg.de

Gutsschänke mit Terasse und Blickauf den See

Winzerverein MeersburgKronenstraße 19D-88709 MeersburgTel. +49 (0) 7532-4316-0www.winzerverein-meersburg.de

Meersburger WinzerstubenAusschank in der Unterstadt

Weingut Thomas GeigerBaitenhauserstraße 3D-88709 MeersburgTel. +49 (0) 75 32-98 56www.weingut-geiger.de

BesenwirtschaftAlljährliches Hoffest am 1. Mai

Weingut Peter KrauseDaisendorferstraße 41/1D-88709 MeersburgTel. +49 (0) 7532-5057www.weingut-krause.com

familieneigenes Gasthausmit gutbürgerlicher Küche

Weingut DilgerBuchbergstraße 1AD-88697 BermatingenTel. +49 (0) 7544-8094www.weingut-dilger.de

Besenwirtschaft,alljährliches Torkelfest

Winzerverein Hagnau eGStrandbadstraße 7D-88709 Hagnau am BodenseeTel. +49 (0) 7532-1030www.hagnauer.de

Kulturelle Veranstaltungenu. Verkostung im Winzerzentrum

ReblandhofWeingut SiebenhallerKupferbergstraße 2D-88090 Immenstaad-KippenhausenTel. +49 (0) 7545-6784www.reblandhof.de

Besenwirtschaft

Wein- und Obstbau Alois RottmarAm Dorfbach 14D-88079 Kressbronn-BetznauTel. +49 (0) 7543-8089www.weinbau-rottmar.de

Rädlewirtschaft

Weinbau Gästehaus HornsteinUferstraße 14D-88149 NonnenhornTel. +49 (0) 8382-8483www.gaestehaus-hornstein.de

Besenwirtschaft (Rädle)Hornsteins WinzerwochenGanzjährig: Montags-Rädle

Winzerhof Gierer„Am Sonnenbichl“Sonnenbichlstr. 31D-88149 NonnenhornTel. +49 (0) 8382-89581www.winzerhof-gierer.de

Ca. 300 Jahre altes Wein -stübchen für Weinproben (fürGruppen von 10 bis max. 22 Pers.,nach Voranmeldung)

Weingut Peter HornsteinSonnenbichlstr. 5D-88149 NonnenhornTel. +49 (0) 8382-887570www.peter-hornstein.de

Gutsausschank„Zum Winzer“

Weingut SchmidtHattnau 9D-88142 Wasserburg/BodenseeTel. +49 (0) 8382-89072www.wsw.li

S’Rädle (Besenwirtschaft), Vinothek

Weingut HaugKellereiweg 19D-88131 Lindau-SchönauTel. +49 (0) 8382-5466 www.weingut-haug.de

Weinproben und Weinbergsfüh-rungen für 10 bis 35 Personen(auch in englischer Sprache)

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EIN ERLASS von Karl dem Grossen erlaubte es den Weinbauern imJahre 800 einen Teil ihres Weines in ihren Häusern auszuschenken.Den Zeitpunkt zeigten sie durch das Heraushängen eines Besens, wiees auch heute noch Brauch ist.Zahlreiche Weingüter und Winzer bieten saisonal in ihren Besen -wirtschaften oder Weinkellern Wein, Sekt oder Obstbrände an. Ingemütlicher Atmosphäre werden auch zünftige Vesper dazu gereicht.Kehren Sie ein und verbringen Sie genussreiche Stunden!

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IMPRESSUM

ISBN 978-3-944741-15-4

Bodensee Magazin spezial „Wein“ ist eine Publikation der

Labhard Medien GmbHMax-Stromeyer-Straße 116D-78467 KonstanzTel. +49 (0) 7531 / [email protected], www.labhard.de

GeschäftsführungThomas Willauer, [email protected] Schindler, [email protected]

Projekt- und RedaktionsleitungStephan Bickmann, [email protected]. Jürgen Dietrich, [email protected]

ArtdirectorHelga Stützenberger

LektoratFranziska Rau

VertriebKatharina [email protected]

DruckStürtz, Würzburg

Auflage15.000 Exemplare

TitelbildFlorian Bilger

FotosAchim Mende, Holger Spiering, Stefan Arendt,Florian Bilger, Kuhnle und Knödler, Rheintalwein, fotoliaEinzelne Fotos wurden uns von den einzelnenEinrichtungen und Winzern zur Verfügunggestellt; Archiv Labhard Medien

Wir bedanken uns bei den Winzern vom Boden-see, dem Vorstand vom BodenseeWein e.V.; Ildikó Buchner Projektleiterin der WeinregionBodensee und den Fotografen.

Quellenverzeichnis:Dr. Werner Weinzierl Regierungspräsidium Freiburg, Abt. 9 – Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau;Badischer Wein GmbH, Karlsruhe – Terroirbroschüre;http://roehrenbach.de/weingut-rohrenbach/muller-thurgau-geschichte/VINUM, Ausgabe Mai 2012, Text: Rainer Schäfer

Das Bodensee Magazin Spezial „WeinregionBodensee“ ist eine Gemeinschaftsproduktion vonLabhard Medien und vom BodenseeWein e.V.. Wirbedanken uns dafür, dass der Vorstand vom Boden-seeWein e.V. unsere Idee für dieses Magazin aufge-griffen und unterstützt hat und wir gemeinsameinen weiteren Schritt zur Bekanntmachung derBodenseeregion als Weinbauregion gehen können.

Herausgeber:

BodenseeWein e.V.Geschäftsstelle: Gudrun SchweigTel. +49 (0) 160 / [email protected]

Labhard Medien GmbH Verlag für Tourismus- und Standortmedien Max-Stromeyer-Straße 116 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 / 9071-0 [email protected] www.labhard.de

Der Branchenverein Bodenseewein e.V. setztsich für die Erhaltung und Förderung dervom Weinbau geprägten Kulturlandschaft amBodensee im Sinne eines sanften Tourismusunter besonderer Berücksichtigung der Gebo-te des Umweltschutzes ein. Ziel ist weiterhindie Verbreitung von Kenntnissen über dieVorzüge der Bodensee-Region und ihrer tou-ristischen, gastronomischen und önologischenAngebote. Der Verein versteht sich nicht nurals Interessenvertretung der Winzer am See,sondern er steht allen Wein- und Kultur-freunden offen, die sich als fördernde Mitglie-der mit seinen Zielen identi fizieren könnenund wollen. Interessenten können sich gernebei der Geschäftsstelle melden.

© Labhard Medien, 2015

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