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Bibliodrama – ein Handlungsraum zur Veränderung von perfekt-spirituellen Rollenerwartungen;...

Date post: 23-Dec-2016
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HAUPTBEITRÄGE Z Psychodrama Soziometr DOI 10.1007/s11620-014-0220-6 © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 B. Pfaffenwimmer, Mag.a.theol., MSc. () Dorotheergasse 20/6/12, 1010 Wien, Österreich E-Mail: [email protected] Bibliodrama – ein Handlungsraum zur Veränderung von perfekt-spirituellen Rollenerwartungen Barbara Pfaffenwimmer Zusammenfassung: Der psychotherapeutische Handlungsraum der Bibliodramabühnen fördert die Rollenressourcen von Erwachsenen und begünstigt durch seine symbolisch-imaginären Wirk- möglichkeiten die Bewältigung von spirituell-religiösen Rollenkonflikten. Im Artikel werden einige Aspekte der Bibliodramabühnen dargestellt, wobei sich zeigt, dass die im gruppenthe- rapeutisch-schöpferischen Raum gemachten Rollenerfahrungen zur Veränderung von „perfekten (religiösen) Zielen“ beitragen können. Werteressourcen werden gestärkt und Ängste vermindert. Anhand von Beispielen der Autorin werden einige ressourcenförderliche Prozesse beschrieben. Schlüsselwörter: Psychodrama · Bibliodrama · Religiöse Rollenkonflikte · Spiel · Symbolisch-imaginäre Scripttechnik Bibliodrama – a psychotherapeutic space to change spiritual roles Abstract: The article at hand describes Bibliodrama as a space for psychotherapeutic actions and interventions. By imagining, choosing or even playing different roles adults extend their capabilities, their mental scope and behavioural patterns. Doing this supports them especially in coping with conflicts stemming from the field of religion and spirituality. By describing some of the elements of Bibliodrama mobilising resources the author demonstrate how acting out scenes and roles different from the familiar ones enables changes of limitations within people’s lives. Experiences like the ones described above support people’s resources—in this case especially their values—and reduce fear. The author illustrates the processes by practical examples taken from her work experience. Keywords: Psychodrama · Bibliodrama · Religious conflicts · Play · Symbolic imagining technique
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Hauptbeiträge

Z Psychodrama SoziometrDOI 10.1007/s11620-014-0220-6

© Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

B. Pfaffenwimmer, Mag.a.theol., MSc. ()Dorotheergasse 20/6/12, 1010 Wien, ÖsterreichE-Mail: [email protected]

Bibliodrama – ein Handlungsraum zur Veränderung von perfekt-spirituellen Rollenerwartungen

Barbara Pfaffenwimmer

Zusammenfassung: Der psychotherapeutische Handlungsraum der Bibliodramabühnen fördert die Rollenressourcen von Erwachsenen und begünstigt durch seine symbolisch-imaginären Wirk-möglichkeiten die Bewältigung von spirituell-religiösen Rollenkonflikten. Im Artikel werden einige Aspekte der Bibliodramabühnen dargestellt, wobei sich zeigt, dass die im gruppenthe-rapeutisch-schöpferischen Raum gemachten Rollenerfahrungen zur Veränderung von „perfekten (religiösen) Zielen“ beitragen können. Werteressourcen werden gestärkt und Ängste vermindert. Anhand von Beispielen der Autorin werden einige ressourcenförderliche Prozesse beschrieben.

Schlüsselwörter: Psychodrama · Bibliodrama · Religiöse Rollenkonflikte · Spiel · Symbolisch-imaginäre Scripttechnik

Bibliodrama – a psychotherapeutic space to change spiritual roles

Abstract: The article at hand describes Bibliodrama as a space for psychotherapeutic actions and interventions. By imagining, choosing or even playing different roles adults extend their capabilities, their mental scope and behavioural patterns. Doing this supports them especially in coping with conflicts stemming from the field of religion and spirituality. By describing some of the elements of Bibliodrama mobilising resources the author demonstrate how acting out scenes and roles different from the familiar ones enables changes of limitations within people’s lives. Experiences like the ones described above support people’s resources—in this case especially their values—and reduce fear. The author illustrates the processes by practical examples taken from her work experience.

Keywords: Psychodrama · Bibliodrama · Religious conflicts · Play · Symbolic imagining technique

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1 Handlungsraum Bibliodrama

1.1 Fachterminus

Als auf „das Religiöse gerichtete Psychodrama“ (Geisler 1998) wird das Bibliodrama seit den Anfängen der Psychodrama-Bewegung bezeichnet, wie es sich von den USA nach Westeuropa in seiner mittlerweile weltweit sehr pluralen Weise weiterentwickelt hat. „Das Psychodrama war immer religiös. Der Begriff Bibliodrama wurde im Zusam-menhang mit dem Psychodrama Morenos zuerst gebraucht. […] Bibliodrama ist als eine auf das Religiöse gerichtete Form des Psychodramas entwickelt worden. Ob mit bibli-schen Texten, mit Aspekten religiöser Erziehung oder Erfahrung mit Kirche, oder ob mit Märchen und mit Stegreifbühne gearbeitet wird, immer kommen die Menschen, die sich darauf einlassen, an ihr Lebensthema und können sich und ihre ‚Welt‘ positiv verändern“ (Geisler 1998, S. 68).

Bibliodrama ist mittlerweile als psychotherapeutischer Fachterminus1 in der Litera-tur umfassend dokumentiert und ausgewertet (Erlacher-Farkas 1996; Essen 2003; Frick 2009; Fürst 2004; Geisler 1998; Immich und Gremmels 1993; Pfaffenwimmer 2011; Stangier 2008 u. v. a. m.). In den neueren psychotherapeutischen Weiterentwicklungen wird Bibliodrama im Dialog mit Systemischer Psychotherapie als sogenanntes „auto-poetisches Bibliodrama“ verstanden (Essen 2003) oder als „Theater der Essenz“ mit Methodiken des Playbacktheaters (Stangier 2008) praktiziert. Dialoge mit den religiösen Übungswegen „Ignatianischer Exerzitien“ (Frick und Fühles 2009) und den neuesten Entwicklungen der Palliativmedizin im Bereich „Spiritual Care“ (Frick 2009) finden ebenso in den deutschsprachigen Diskursen statt.

1.2 Symbolisch-imaginäre Scripttechnik

Im psychotherapiewissenschaftlichen Diskurs versteht sich der Handlungsraum Biblio-drama als eine spezielle Form symbolisch-imaginärer Scripttechnik (Fürst 2004). Script-techniken werden als psychodramatische Inszenierungen verstanden, „die vorgegebene Texte, Geschichten oder Erzählungen verwenden, […] geschriebene Vorlagen als Grund-lage haben, […] Märchen, Mythen, […] die Moreno als ‚Konserven‘ bezeichnete“ (Fürst 2004, S. 256). Da die biblischen Geschichten immer wieder auch Ähnlichkeiten zu Märchen und Träumen aufweisen, wirken in ihren Erzählräumen besonders hohe Meta-phoriken und mythische Symbolkräfte (Franzke 1992). Zudem geben sie durch ihre lite-rarischen Rahmungen und Erzählungen Rollenstrukturen vor. „Die literarische Rolle hat eine stabilisierende Funktion. Sie kann angezogen und abgelegt werden wie ein Mantel, ohne dass der persönliche Anteil daran verstanden werden muss. Sie verschaffen dem oder der SpielerIn damit Zugang zu sich selbst in dem von ihm oder ihr erwünschten Ausmaß“ (Fürst 2004, S. 260). Biblische Texte machen somit einerseits Veränderungsangebote und schützen zugleich die Spielenden in Überforderungssituationen, indem noch nicht integ-rierbare Anteile an die literarischen Rollen zurückgegeben werden können (Zeunert 1992).

Durch literarische Vorlagen lassen sich Erwärmungsprozesse auf den verschiedensten Rollenebenen anregen, wenn „darauf geachtet wird, dass Interpretationen vermieden wer-den und die schützende Funktion, die den Geschichten innewohnt, erhalten bleibt“ (Fürst

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2004, S. 259). Mit deren Inszenierungen wird es sowohl möglich, sich von Konflikten zu distanzieren als auch gleichzeitig möglich, „dass sich die TeilnehmerInnen durch die kollektive Bedeutung der Geschichten in der Allgemeingültigkeit des Mythos ähnlich auf-gehoben fühlen, wie der oder die ProtagonistIn nach einem Spiel durch das Sharing der MitspielerInnen“ (Fürst 2004, S. 259). Eine Rollenerfahrung des Aufgehobenseins und Ver-bundenseins2 im und mit dem größeren Ganzen der Menschheitsgeschichte kann gemacht werden, eine Erfahrung von Welt als existenziell – sicherem Ort (Reddemann 2003, 2008).

1.2.1 In biblisch-symbolischen Bühnenräumen interagieren

Biblisch symbolische Bühnenräume umfassen als imaginäre sowohl die inneren Bühnen der Vorstellung (Fürst 2004) als inneres Bibliodrama (Frick 2009), als auch die Spiel- und Begegnungsbühnen (Schacht und Pruckner 2010). Inneres Bibliodrama lässt sich als ein Sich-Hinein-Versetzen in eine biblische Szene beschreiben, mit sinnenhaftem Gepräge, farbig, plastisch, eindrücklich, beziehungsweise kann es auch als imaginatives Schaf-fen der guten Gegenwelten mithilfe biblischer Bilder verstanden werden, „denn mithilfe der Imagination ist es möglich, uns innere Welten des Trostes, der Hilfe und der Stärke zu erschaffen, unabhängig von der Freundlichkeit und Gewogenheit unserer Umgebung. […] Unsere Fähigkeit zu imaginieren ist das Hilfsmittel, das uns in Kontakt bringt mit dem Heilsamen in uns“ (Reddemann 2003, S. 16).

Alle psychodramatherapeutischen Bühnenebenen bieten mit ihren ästhetischen Tie-fenwirkungen (Haselbacher 2004; Scategni 1994) die idealen Bedingungen um prä-symbolische oder nie ins Bewusstsein gelangte Bilder in eine echte Symbolsprache zu überführen „indem sie eine in den psychischen Außenraum verlagerte und damit auch visuell erfahrbare szenische Aktion entstehen lassen“ (Rohde-Dachser 1980, zitiert nach Burmeister 2004, S. 381). Diese Externalisierung der inneren Welten schafft Distanz, die schöpferisch genutzt werden kann, denn der szenische Symbolgehalt geht ja aber über die einfache Abbildung von Interaktion hinaus. Gerade etwa in der Auswahl ein-zelner Gegenstände (Erlacher-Farkas 1996) und in der atmosphärischen Einhüllung der Szene, da „spiegeln sich häufig latente Beschreibungsansätze, die das manifeste Thema der Szene entscheidend konturieren und weiter entwickeln können“ (Burmeister 2004, S. 381). Das spontane Spiel lässt im Gegensatz zur literarischen „Kulturkonserve“ eine von Rollenkonserven unabhängige imaginäre Realität entstehen, in welcher „über die erlernte Rollenauslegung hinaus durch individuelle Interpretation der Spielraum erweitert werden kann“ (Schmid 1994, S. 368). Hierin lassen sich neue Rollenqualitäten entwi-ckeln, die alle Vorgeschichten mit hineinnehmen „auch dort, wo sie verdeckt und ihres Ausdrucks beraubt wurden“ (Moreno zitiert nach Schindler 1996, S. 9).

Christina ist 40 Jahre alt und sucht seit vielen Jahren in diversen Selbsterfahrungs-kursen neue Perspektiven und Kräfte für ihr Leben. Sie hat eine herausfordernde Tätigkeit in einem Krankenhaus und ist phasenweise sehr ausgepumpt. Sie be-zeichnet sich im Vorgespräch für die Bibliodramawoche am Rand des Burn-Out und erzählt von Phasen schwerer Niedergeschlagenheit im letzten Jahr. Sie hatte im Vorfeld der Anmeldung ursprünglich große Angst, da sie in der letzten Zeit, wenn sie ausspanne, in noch größere Niedergeschlagenheit käme und sie sich bis dato

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dabei kaum helfen lassen konnte. Bald schon in ihrem Leben habe sie sich vorwie-gend über Arbeit definiert und es fällt ihr im Alltag nach wie vor sehr schwer, für sich entspannte Zeiten zu gestalten und sich Genuss zu gönnen. Am vierten Tag der Selbsterfahrungswoche wählt sie sich die „bunte Sarah“, ein junges Mädchen aus der Erzählung des Buches Tobit. Zum Hineinschlüpfen in die Rolle wählt sie sich ein zuckerlrosa Tuch, das sie sich kunstvoll um die Hüfte bindet und ein grellgrünes Tuch, das sie sich turbanartig mit viel Geschick ins Haar flicht. Sie spielt im freien Gruppenspiel ein aufgewecktes junges Mädchen, leichtfüßig, das sich freudig und sehr selbstverständlich vom jungen Tobit umwerben lässt und das Zusammensein und Flirten mit ihm genießt. Im Rollenfeedback äußert sie mit roten Wangen ihre Freude am Buntsein und das Sich-Gehen und Sich-Fallen-Lassen-Können. „End-lich einmal nicht für alles die Verantwortung übernehmen müssen! Das Spiel in der Mädchenrolle an diesem Vormittag war wie eine Erlösung für mich, goldrichtig“.

2 Aspekte zu Begegnungsstörungen durch perfekt-spirituelle Rollenerwartungen

2.1 Perfekte Ziele: Absage an Begegnung

Michael Schacht (2010) entwickelt den Terminus der perfekten Ziele in Fortführung der Moreno´schen „Anhänger des wahrhaft Perfekten“, um bestimmte Qualitäten von Hand-lungsregulationen zu beschreiben. Perfekte Ziele sind Rollenerwartungen, die gesetzt und verfolgt werden müssen, um die Unsicherheit des status nascendi um jeden Preis zu ver-meiden. Dabei geht es nicht darum „dass ein Mensch tatsächlich perfekt sein möchte. Auch im Leid oder im eigenen Unvermögen und Versagen kann man perfekte Ziele ver-folgen. Ein Mensch kann versuchen, in seiner Hilfsbedürftigkeit ebenso perfekt zu sein, wie ein anderer in seinem Leistungsanspruch. Das Bemühen, Alleinsein oder Zurückwei-sung zu vermeiden, kann ebenso perfekt sein, wie das, Fehler zu verhindern“ (Schacht 2010, S. 92). Für spontanes und kreatives Handeln hingegen ist es erforderlich, sich auf die Ungewissheit und das „Imperfekte“ des status nascendi einzulassen. Wegen dieser Ungewissheit wird Spontaneität, wie Moreno bereits festgestellt hat, gefürchtet. Diese Angst darf das Erleben und Handeln nicht bestimmen. Sie muss reguliert und toleriert werden (Schacht 2010). Perfekte Ziele werden daher mit hohem Engagement verfolgt und bestimmen in wesentlichen Lebensbereichen die Motivationen des Handelns, oftmals illusionär überhöht und ohne spielerische Distanzierung. „Rollen, die diesen Zielen zuwi-derlaufen, werden nicht gewählt. Die Rollenflexibiliät ist entsprechend eingeschränkt“ (Schacht 2010, S. 103) und reduziert.

2.1.1 Perfekte spirituell-religiöse Rollenerwartungen

Die Tatsache der möglichen Unveränderbarkeit von Rollenerwartungen im axiodramati-schen Szenenbereich beschreibt Moreno bereits im Jahre 1941 folgend: „Aus tiefen, emo-tionalen Gründen war die Tendenz immer, von Gott und von jedem von ihm abgeleiteten Wertestandard zu erwarten, dass er und sie unverändert blieben – derselbe für alle Zeit – mit dem Ergebnis, dass insgesamt veralterte Konzepte in einer Welt erhalten blieben, die mit

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neuen Erfahrungen angefüllt war, und die eine Verbesserung und Reorganisation ihres Got-teskonzeptes und verwandter Ideen unbedingt gebraucht hätte. Deshalb hatte der Mensch nur die beiden Alternativen, eine Gottesidee zu akzeptieren, die ihre Dynamik verloren hat, oder ungläubig zu werden. Aber ethische Ideen und die Standards universeller Werte haben nicht aufgehört zu existieren, nur weil bestimmte Formen versagt haben, eine lebendige Beziehung zu unserer Zeit aufrecht zu erhalten. In der Tat kann der Mensch ohne ein Wer-tesystem – ein System, das möglichst vollständig seine inneren und äußeren Erfahrungen abbildet – nicht leben“ (Moreno zitiert nach Hutter 2009, S. 367).

Entgegen Morenos Postulat von werdenden, sich verändernden Gotteskonzepten als erste und letzte Existenz und höchster Wert, verhindern „perfekt“ gesetzte – also unver-änderbar geltende – „letzte“ Ziele die Möglichkeiten von Rollenveränderungen und – erweiterungen von einzelnen und Gruppen.

Menschen sind durch perfekt gesetzte überhöhte religiöse Ziele und Werte gefährdet (Anti-semitismus, Islamophobien). Perfekt gesetzte religiöse Ziele können Machtmissbrauch in autoritativen Systemen legitimieren (Bucher 2009; Hark 1990; Ringel und Kirchmayr 1986) oder Vertröstungen und Vermarktungen für egoistische Lebensziele fixieren (Polak 2006; Zulehner 2008), von naiven und fundamentalistischen Vereinfachungen komplexer Lebens-zusammenhänge bis zu Nähe zu faschistischem, nationalsozialistischem Gedankengut.

Perfekte religiöse Ziele bewirken, dass Menschen eingeengt und am spontanen und kreativen Leben behindert werden. Sie „verhindern Ich-Du-Begegnungen. […] Die Person lässt sich nicht mit ‚mit allen Kräften und Schwächen‘ auf die Interaktion ein. Wer per-fekt Zuwendung und Schutz sucht, darf nicht gleichzeitig stark sein, das Gegenüber nicht schwach. In der Therapie gilt es, die Dynamik dieser Vermeidung zu thematisieren und gleichzeitig die Bereitschaft für Ich-Du-Begegnung zu stärken“ (Schacht 2010, S. 242).

Unveränderbare „letzte“ Ziele (Gottesbilder, Normen, Werte) korrespondieren mit den perfekt gesetzten Handlungen und deren Unveränderbarkeit. In dieser Wechselwirkung zwischen den perfekten Qualitäten von religiösen Zielen und dem perfekten Festhalten daran besteht ein hohes Maß an Abwehr von Begegnungsängsten. „Begegnung erfordert die Bereitschaft, sich auf einen intensiven Austausch von Geben und Nehmen einzulas-sen. Begegnungsabsage bedeutet auf die eine oder andere Weise eine Blockierung des Austauschs“ (Schacht 2003, S. 346).

In ihrer Rezeptionsgeschichte wurden und werden auch biblische Texte oftmals als „Stabilitätsfaktoren“ von perfekt religiösen Zielsetzungen missbraucht. Durch bruch-steinartige Textzitationen wurden und werden sie in ebenso missbräuchlichen Bezie-hungsstrukturen verwendet. Dagegen setzt die psychodramatische Ethik für alle „Formate“ (Buer 2004), durch ihre Handlungsoptionen an die Seite derer, deren Leben „eingezwängt“ (Ottomeyer 2006) und am spontanen und kreativen Leben behindert wer-den auch eine optionale biblisch-szenische Deutungsperspektive. Moreno formuliert diese Perspektive im ersten psychodramatischen „Gebot“: „Stell dich selbst an die Stelle des Opfers von Ungerechtigkeit und teile seine Verletzung. Tausche die Rolle mit ihm“ (Moreno zitiert nach Hutter 2009, S. 456).

Monika leidet unter chronischer MigräneMonika, Mitte 50, lebt seit früher Jugend in einer christlichen Ordensgemeinschaft. Als Mädchen schon haben die Eltern sie in ein Ordensinternat gegeben, mit sech-

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zehn Jahren ist sie in den Orden eingetreten. Sie leidet seit damals, wie sie erzählt, an längeren Phasen von Kopfschmerzen. Seit Jahren managt sie ein vom Orden getragenes Bildungszentrum, ist in leitenden Ordensfunktionen tätig und leistet zudem ehrenamtliche Dienste. Überhaupt mache sie immer alles mit „totalem Ein-satz“. Ihre Kopfschmerzen, die über die Jahre als Migräne chronisch geworden sind, stellen für sie ein großes Leiden dar. Tagelang sind diese so heftig, dass sie „wie gelähmt“ ist. Entspannungsübungen und energetische Behandlungen helfen ihr kurzfristig, dann kommen die Schmerzen wieder.Monika musste sich in ihrem Leben „zwangsläufig“ bald selbständig behaupten und begann ihr Leben „perfekt“ über Leistung und Eigenständigkeit zu kontrol-lieren. Ihre Wünsche nach Schutz- und Fürsorge für sich selbst sind ihr heute wie Fremdworte, ebenso wenn sie sich die Frage stelle ob es so etwas wie „Austage“ oder Urlaub für sie geben könne. Die Ideale des Ordens nach „religiöser Leistung“ gelten ihr als „Gottes Wille“. Eigene Schwäche und Bedürftigkeit wird mit „ganzem Einsatz“ vermieden. Auf der Bibliodramabühne in der therapeutischen Gruppe zeigt sich Monika in der Gestaltung der von ihr gewählten literarischen Gottesrolle lange Zeit perfekt in Abwehr von Schwäche (siehe 3.2.).

Elisabeth leidet an SchlaflosigkeitElisabeth ist 58 Jahre alt. Sie lebt seit einigen Jahren in einer multireligiösen Wohn-gemeinschaft. Da lebt sie sehr gerne. Elisabeth engagiert sich, neben ihrer berufli-chen Tätigkeit als Religionslehrerin, in verschiedensten ehrenamtlichen kirchlichen Bereichen, wo sie „ganz für andere da ist“. Elisabeth wirkt nervös und zerfahren. Sie äußert in der Gruppe mehrmals ihre Gewichtsprobleme und erzählt schon am ersten Tag der Bibliodramawoche von ihren Problemen mit ihrem Schlaf. „Ich bin aus meinem Rhythmus gefallen. Mir ist das Gefühl für meine Zeit abhanden gekommen. Ich bin zuhause oft bis drei oder vier Uhr früh ruhelos auf. Tagsüber bin ich dann wie erschlagen. Und auch mit dem Zusammenräumen und Sortieren von meinen Sachen komme ich nicht mehr zurecht. Alles liegt herum. Es schaut fürchterlich aus bei mir zuhause.“ Eigene Bedürftigkeit und Fürsorglichkeit sich selber gegenüber wird von Elisabeth „perfekt“ vermieden.

3 Einige Elemente, die im Bibliodrama zur Veränderung von perfekt-spirituellen Rollen beitragen

Veränderungsprozesse im bibliodramatischen Handlungsraum zielen darauf ab, die Rol-lenmöglichkeiten zu spontan-kreativen Problemlösungen zu fördern, „sodass die mit den Erwartungen verbundenen rigiden Rollenmuster gelockert und neue, komplexere Hand-lungsstrukturen entwickelt werden können“ (Schacht 2010, S. 197), denn „angemessene Lösungen können nur entwickelt werden, wenn die perfekten Ziele selbst bzw. deren perfekte Qualität aufgegeben werden“ (Schacht 2010, S. 103).

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3.1 Biblisch-literarische Rollen frei wählen

Das freie Wählen von Rollen aus den biblischen Texten stärkt das Rollenerleben von Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen. Das Wählen kann erfolgen durch aktives Ima-ginieren biblischer Rollen auf der inneren Bühne, als auch im vielfältig schöpferischen Ausgestalten von Rollen aus den biblischen Texturen in den Räumen der Spielbühnen der therapeutischen Gruppe.

Elisabeth kann Geborgenheit spürenWie oben beschrieben, verfolgt Elisabeth in ihren perfekt religiösen Zielen ein „Sich-Ganz-Verausgaben-Für-Andere“ bis in die Nacht hinein. Durch die Begeg-nungsbühnen in der Bibliodramagruppe und den gemeinschaftlich gestalteten Zeit-rhythmus, konnte sich Elisabeth allmählich eine fürsorglichere Rolle wählen. So begann sie ab dem dritten Tag der gemeinsamen Woche sich früher am Abend ins Bett zu legen und neue Abendrituale für sich zu entwerfen. So wählte sie als innere Imagination verschiedene biblische Engelsbilder aus dem Buch Tobit. Engel, die sie empfangen und sie auf ihrem Weg begleiten. Sie begann sich vorzustellen, dass ihre Engel um sie sind und sie abends, in der Nacht bei ihrem Bett und wachend bei Tag beschützen. Diese inneren Bilder nahm sie mit in den Schlaf und am Morgen wieder vor ihr inneres Auge. Elisabeth konnte in der gemeinsamen Woche zwei Nächte ganz durchschlafen und merkte immer mehr, dass sie sorgsamer und liebevoller mit sich selbst und ihrer Zeit umgehen konnte.

3.2 Spirituelle Rollen verkörpern und spielmächtig erweitern

Im spielmächtigen Verkörpern-Können (Martens 1991) freigewählter Rollen anhand der biblischen Texturen sind bereits direkte Schritte zu Rollenveränderungen gesetzt. Das „Spielen einer gewählten Rolle unter gewählten Umständen wird zur Untersuchung, Erforschung, Entwicklung oder Ausbildung der Rollenänderungsfähigkeit“ (Moreno 1934, zitiert nach Schmid 1994, S. 369). Die vorgeschlagenen, bzw. frei gewählten bib-lischen Geschichten und die Rollen in den Geschichten, „führen über das Handeln der SpielerInnen zu ihren Erfahrungen und Gefühlen. Hierdurch bekommt der Rollentext als Gerippe […] seine Muskeln (Handlungen), sein Fleisch (Biografien) und sein Blut (Gefühle). Wäre da nur der Text […], so könnte man diesen maximal vorlesen. Man wüsste aber nicht, in welcher Stimmlage und vor allem Färbung, in welchem Tempo oder Rhythmus, in welchem Gestus“ (Martens 1991, S. 25). Darstellen und spielmächtiges Ausagieren, das Anlegen und Kreieren von Interaktionen im gemeinsamen szenischen Neukontext der symbolisch-ästhetischen Bühnenräume kann eine direkte Veränderung von perfekten Rollenqualitäten zu einem neuen Status einer Rollenanlage bewirken durch das „Ganz-in-die-symbolischen-Szenen-Eintreten“, die „totale Involvierung“ (Petzold 1991).

Monika zeigt sich in der Gottesrolle zwischen Macht und OhnmachtIn der Erzählhandlung des biblischen Buches Jona (Jon 1,1–4), der sich eine Gruppe eine Woche lang widmete, stellt die Beziehung zwischen dem Propheten Jona und

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8 B. Pfaffenwimmer

Gott ein zentrales Moment dar. Monika (2.1.1.) wählte sich aus der Jonaerzählung am vierten Tag einer Bibliodramawoche die Gottesrolle. Im Spiel zeigte sie sich in der Gruppe als eine „perfekt“ bevormundend-kontrollierende Gottfrau. In ange-strengter und gestrenger Manier gestaltete sie die Rolle aus. Eine „für sich in Macht und Herrlichkeit“ sehr einsame Gott-Frau wurde sichtbar, die mit Worten verletzte und Hilfe verwehrte und schließlich in einer großen Ohnmacht ihr Spiel beendete.Sie wolle Jona den Propheten „unter allen Umständen retten“, so stellt sich Monika zu Beginn in ihrer Rolle als Gott der Gruppe vor. Sie wählt sich zur Ausgestaltung der Rolle ein großes schwarzes Tuch, in das sie sich einhüllt und einen Gong. Mit mächtigen Schlägen und Bewegungen nimmt sie den ganzen Bühnenraum für sich ein. Bedächtig, ausführlich und raumgreifend führt sie der Gruppe „ihr Reich“ vor und beginnt diese Phase ihres Spiels mit einem langen und ausführlichen Monolog.In der biblischen Geschichte wird Gott in heftigen Mitgefühlswallungen beschrie-ben. Monika zeigt in ihrem Spiel heftige Unzufriedenheit gegenüber Jona, dem Pro-pheten und meint, dass sie ihn „eh nicht wirklich gebrauchen kann. Verlässlich sei er ohnehin nicht, da er die Aufträge, die von mir kommen, zuerst nicht ausführen will, und wenn, dann schimpft er! Auf ihn ist eigentlich kein Verlass! Vielleicht entlasse ich ihn!“In Monikas „Spielraum“ ist Gott abgeschieden und sehr für sich alleine. Sie zieht mit ihrem schwarzen Tuch ihre Kreise rund um den Bühnenraum. „Da wird mir so schnell keiner reinkommen und mich belästigen!“ Teilweise in Stille, nur mit Tönen, zeigt sie ihre mächtige „einsame“ Präsenz. Lange Zeit vergeht. Reinhard, der Spie-ler aus der Gruppe, der Jona gewählt hat, lässt sich, auf Monikas Rollenanlage hin, viel Zeit zur Aktion. Jetzt wählt Monika-Gott starke Dialektausdrücke: „Also, wenn der nicht bald kommt! Der kann was erleben! Den werde ich mir vorknöpfen!“Reinhard als Jona kommt. Er ist wütend. Er macht Monika-Gott Vorwürfe. Er wolle, dass das Leben eine andere Wendung bekomme und sie nach seinem Willen und sei-nen Vorstellungen agieren solle. Jona klagt Gott-Monika mächtig an. Nach und nach verstummt Monika immer mehr. Monika als Gott versucht zuerst noch ihre Dro-hungsworte anzubringen. Bald jedoch resigniert sie. Sie sinkt zu Boden und in sich hinein. Schweigend versucht sie dann, am Boden kriechend zu Jona hinzuzukom-men und bleibt letztlich ohnmächtig ihm zur Seite sitzen. Dieses Schlussbild erin-nert an Samuel Becketts „Warten auf Godot“ – das Unglück der Nicht-Begegnung.

Monika erlebte durch ihre Wahl der Rolle Gottes eine große innere Bestätigung, da sie diejenige in der Gruppe war, die die Spielhandlung voranbrachte und sich getraute ihre Stärke zu zeigen. Im weiteren Ausgestalten der Rolle konnte sie ihren anfäng-lich gesetzten Schritt des Zeigens ihres Mutes nicht mehr spüren und gestrenge und entwertende Rollenanteile traten immer mehr in den Vordergrund ihres Spieles. Die Anstrengungen in der Rollengestaltung dabei konnte sie spüren. Über ihre dominanten Haltungen als sich Jona ihr widersetzte, war sie sehr erschrocken und auch über ihre belehrenden und gewalthaltigen Gebärden sowie über ihre starken Kontrollimpulse. Zu diesem kontrollierenden „Machen“ stellte sie einen Zusammenhang zu ihrem Kopfschmerz her. Im Erleben ihrer „Ohnmacht“ in der Gottesrolle, als sie Jona gegen-über keine Worte mehr fand und nicht mehr zu ihm hingelangen konnte, „als ich im

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wahrsten Sinne des Wortes ‚am Boden lag‘, da wich etwas von meiner tiefen Anspan-nung, das war wie eine heilsame Gegenbewegung zu meinem inneren Anspruch.“

4 Zusammenfassung

Da Bibliodramabühnen mehrdimensional und in hoher Weise flexibel sind, können die Darstellenden auf ihnen „Freiheit von unerträglichem Stress und Freiheit für Erfahrung und Ausdruck wiederfinden“ (Moreno zitiert nach Haselbacher 2004, S. 212). Durch den schöpferischen Raum der psychotherapeutischen Gruppe, die im spontanen Spiel mit bib-lisch-literarischen Textvorlagen imaginäre Realitäten schafft, kann es zur Rollenerfah-rung kommen, dass auch religiöse „Ziele veränderbar bleiben können, dass sie geändert oder auch ganz aufgegeben werden können“ (Schacht 2010, S. 64). Verfestigte Gottesbil-der (Hark 1990) werden symbolisch ausdrückbar, „im potentiellen Raum der Imagination oder des Spiels […] in dem die an dem Konflikt beteiligten Elemente und Rollen erfasst und szenisch bildhaft konkretisiert werden können durch Positionierung im Raum als Teile eines Konfliktsystems im Hier und Jetzt erlebbar. Anziehung und Abstoßung kenn-zeichnen den energetischen Spannungsbogen im Raum zwischen den AkteurInnen und wärmen an, in das Handeln überzugehen“ (Krüger 2005, S. 250).

Imaginative Scripttechniken lassen sich daher als ein Beitrag zur Entwicklung einer zeitgemäß spirituell-religiös diagnostischen Kriteriologie begreifen, denn in der biblio-dramatischen Szenenarbeit ist es möglich, dass Interaktionen dahingehend verändert wer-den können, dass blockierte Spontaneität freigesetzt, einengende Fixierungen gelöst und festgefahrene Muster in Bewegung gebracht werden können. Im mehrfachen Schutz der mythisch-symbolischen Bühne kann es möglich werden, sich auf die Ungewissheit und das ‚Imperfekte‘ des status nascendi einzulassen (Schacht 2010), damit neues lebensför-derliches Rollenhandeln und neue Begegnungen möglich werden.

Anmerkungen

1 Als religionspädagogischer und seelsorglicher Terminus hat sich Bibliodrama als eigener Zweig szenischer Bibellektüre seit den 1980er Jahren im deutschen Sprachraum – im Jahr 1988 erschien der erste deutschsprachige Sammelband – durchgesetzt. Für die verschiedenen kirchlichen Handlungsfelder hat sich, vor allem in Deutschland, ein grosses Anwendungs- und Ausbildungsspektrum als auch eine umfassend ausgewertete Methodologie entwickelt. Immer mehr Menschen entdecken, mit unterschiedlichen Interessensschwerpunkten, eine Möglich-keit, eine seit der Reformation erweckte Utopie lebendig(er) werden zu lassen, nämlich als theologische Laien das Auslegungsmonopol für biblische Texte zu sprengen (Friedrich 2003). An der Basis von Kirchengemeinden, in Workshops und Gruppen verschiedenster Zusam-mensetzung legen Menschen heute milieuübergreifend biblische Texte szenisch aus und ent-decken diese für sich und ihre Lebenswelten. Bibliodrama wird angewandt in Schulen, in der Gemeindearbeit, in der Erwachsenenbildung, im Rahmen interkonfessioneller Dialogforen unter ChristInnen und auch zur interreligiösen Verständigung zwischen Juden und Jüdinnen, ChristInnen und MuslimInnen.

2 Mit Roser (2009) wäre diese Erfahrung als eine „spirituelle“ zu bezeichnen.

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Literatur

Bucher, A. (2009). Psychologie der Spiritualität. Weinheim: Beltz.Buer, F. (2004). Morenos therapeutische Philosophie und die psychodramatische Ethik. In J. Fürst,

K. Ottomeyer, & H. Pruckner (Hrsg.), Psychodramatherapie. Ein Handbuch (S. 30–59). Wien: Facultas.

Burmeister, J. (2004). Psychodrama in der Psychotherapie. In F. Ameln, R. Gerstmann, & J. Kramer (Hrsg.), Psychodrama (S. 375–413). Berlin: Springer.

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Barbara Pfaffenwimmer, 1961, Mag.a.theol., MSc., Psychothe-rapeutin (Psychodrama im ÖAGG), Theaterpädagogin (BuT). Langjährige Leitungsfunktionen, Weiterbildungstätigkeiten und Projektarbeit in Einrichtungen kirchlicher Erwachsenenbildung. Lehraufträge an der Universität Wien, der Kirchlich Pädagogi-schen Hochschule Wien/Krems und Theologischen Privatuniversi-tät Linz.

Als Psychotherapeutin in der Mobbing- und Gewaltpräven-tionsstelle der O. Ö. Kinder- und Jugendanwaltschaft und in freier Praxis tätig. Mitglied in der Kulturinitiative „Morenomuseum Bad Vöslau“ www.morenomuseum.at.


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