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Aufgaben der Extremwertstatistik in der Hydrologie...

Date post: 28-Oct-2019
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1 Grundlagen der Hydrologie - Übung für Geoökologen, SoSe 2007 Einführung: Extremwertstatistik in der Hydrologie Aufgaben der Extremwertstatistik in der Hydrologie Grundbegriffe Ermittlung der Verteilungsfunktion für hydrologische Extremwerte Anwendung der bekannten Verteilungsfunktion
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Einführung: Extremwertstatistik in der Hydrologie

• Aufgaben der Extremwertstatistik in der Hydrologie

• Grundbegriffe• Ermittlung der Verteilungsfunktion für hydrologische

Extremwerte

• Anwendung der bekannten Verteilungsfunktion

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• Viele wasserwirtschaftliche und verkehrstechnische Anlagen sind so bemessen, dass sie auch in Extremsituationen (hohe Niederschlags-intensitäten, Durchflüsse, Wasserstände) funktionstüchtig bleiben bzw. ihre Schutzwirkung erfüllen.

• Bei der Festlegung der Bemessungswerte ist der mögliche Schaden beim Versagen der Anlage (z.B. Deiche, Talsperren) entscheidend.

• Für eine unter dem Kosten-Nutzen Aspekt sinnvolle Bemessung (z.B. Deiche, Durchlässe, Entwässerungskanäle, Rückhaltebecken etc.) werden Aussagen zur Auftretenswahrscheinlichkeit von Ereignissen bestimmter Intensität benötigt:

Aufgabe der Extremwertstatistik in der Hydrologie

• Wie häufig tritt ein Niederschlag bestimmter Intensität und Dauer im Mittel auf?

• Mit welchem maximalen Durchfluss / Wasserstand muss innerhalb einer Zeitspanne statistisch gerechnet werden?

• Die statistische Auswertung bereits beobachteter Extremwerte isteine Möglichkeit, solche Aussagen zu liefern.

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Begriffsdefinitionen Extremwertstatistik

Wahrscheinlichkeit: Anzahl der Fälle in denen ein Ereignis eintritt geteilt durch Anzahl der möglichen Fälle

T ist die durchschnittliche Zeitspanne innerhalb der ein Ereignis x auftritt, welches einen Schwellenwert xi übertrifft.

Meist werden jährliche Extremwerte betrachtet und T wird in Jahren angegeben („Jährlichkeit“).

PU= P(x ≤≤≤≤ xi)

Überschreitungswahrscheinlichkeit PÜ: PÜ= P(x > xi)

Beziehung zwischen PU und PÜ: PÜ + PU = 1

Wiederkehrintervall oder Jährlichkeit: T = 1 / PÜ

Unterschreitungswahrscheinlichkeit PU:

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Beispiele zu den Begriffen PU , PÜ , T

Frage 1

Ein Durchfluss von 100 m³/s wird an einem Pegel im Mittel einmal in 5 Jahren überschritten.

Wie groß sind Über- und Unterschreitungswahrscheinlichkeit für Q=100m³/s? Welche Einheiten besitzen diese Werte?

Frage 2

Die Unterschreitungswahrscheinlichkeit eines Durchflusses von 4250 m³/s wird mit PU= 0.998 angegeben. Alle wieviel Jahre muss statistisch gesehen damit gerechnet werden, dass ein Wert > 4250 m³/s auftritt?

PU= P(x ≤≤≤≤ xi) PÜ= P(x > xi) PÜ + PU = 1 T = 1 / PÜ

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Ziel der extremwertstatistischen Auswertung & allg. Vorgehen

Untersuchte Variablen (meist)

• Durchfluss

• Niederschläge bestimmter Dauer und Intensität/Höhe

Ziel• Es sollen Wahrscheinlichkeitsaussagen für beliebige Ereignisse getroffen werden (i.d.R. Extrapolation). Dazu muss die Verteilungs-funktion der Grundgesamtheit bekannt sein werden.

→ Schätzung der Verteilungsfunktion der Grundgesamtheit auf Basis des Informationsgehalts der Stichprobe

• Es steht aber nur eine begrenzte Zahl beobachteter Durchfluss-oder Niederschlagsereignisse zur Verfügung (=Stichprobe), denen empirische Werte für PÜ , PU bzw. T zugeordnet werden können.

HQ(a) [m³/s] Tangermünde 1961-2001

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

1961

1965

1969

1973

1977

1981

1985

1989

1993

1997

2001

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1. Prüfung der Ausgangsdatenreihen (Konsistenz, Unabhängigkeit, Homogenität, Repräsentativität)

2. Aufstellung jährlicher oder partieller Serien (Stichprobe der beobachteten Extremwerte)

3. Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten für die Werte der Stichprobe

4. Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion (Struktur der VF)

5. Bestimmung der Parameter der VF („Anpassung“)

6. Anpassungstest (Ist die VF von ihrer Struktur her zur Beschreibung der empirischen Verteilung der Stichprobe geeignet?)

7. Berechnen von T für einen gegebenen Wert X (Frage nach der Jährlichkeit) oder Ermitteln von X für ein gegebenes T (Frage nach dem Bemessungswert).

Ziel der extremwertstatistischen Auswertung & allg. Vorgehen

Ablaufschema der Auswertungggf.

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1. Prüfung der Ausgangsdatenreihen (Konsistenz, Unabhängigkeit, Homogenität, Repräsentativität)

2. Aufstellung jährlicher oder partieller Serien (Stichprobe der beobachteten Extremwerte)

3. Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten für die Werte der Stichprobe

4. Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion (Struktur der VF)

5. Bestimmung der Parameter der VF („Anpassung“)

6. Anpassungstest (Ist die VF von ihrer Struktur her zur Beschreibung der empirischen Verteilung der Stichprobe geeignet?)

7. Berechnen von T für einen gegebenen Wert X (Frage nach der Jährlichkeit) oder Ermitteln von X für ein gegebenes T (Frage nach dem Bemessungswert).

Auflaufschema der Auswertungggf.

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

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Der Beispieldatensatz

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

20201638167019502820141780075710512099197x

---------2111198x

1417185019401841229957277513741617-196x

9876543210

Höchstwerte des Durchflusses (HQ(a)) am Elbpegel Tangermünde für die hydrologischen Jahre 1961-1980 (hier ersatzweise Tagesmittel statt Terminwerte)

• Unabhängigkeit der Werte: durch jährliche Serie gewährleistet

• Konsistenz wird unterstellt

• Prüfung von Homogenität und Repräsentativität: Zusatzinformationen oder längere Reihe notwendig

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2007

Exkurs: Gewässerkundliche Hauptwerte

höchster Hoch-

wasserdurchfluss

niedrigster Niedrig-

wasserdurchfluss

mittlerer Hochwasser-

durchfluss

mittlerer Niedrigwasser-

durchfluss

Hochwasserdurchfluss

Niedrigwasserdurchfluss

Mittlerer Durchfluss

(Mittelwasserdurchfluss)

Bezeichnung

höchster bekannter Durchfluss (Maximum der

HQ-Werte)

HHQ

niedrigster bekannter Durchfluss (Minimum der

NQ-Werte)

NNQ

arithmetisches Mittel der HQ-Werte mehrerer

gleichartiger Zeitabschnitte (Monate, Jahre)

MHQ

arithmetisches Mittel der NQ-Werte mehrerer

gleichartiger Zeitabschnitte (Monate, Jahre)

MNQ

höchster Wert des Durchflusses in einem

Zeitabschnitt (kein Tagesmittel, Terminwert!)

HQ

niedrigster Wert des Durchflusses in einem

Zeitabschnitt (Tagesmittel oder Terminwert)

NQ

arithmetisches Mittel der Durchflüsse eines

Zeitraumes

MQ

BerechnungsvorschriftAbk.

• Welche Werte erfordern die Angabe einer Bezugsperiode bzw. eines Datums ?

• Warum darf man NQ aus Tagesmitteln berechnen, HQ aber nicht ?

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2007

1. Test der Ausgangsdatenreihen (Konsistenz, Unabhängigkeit, Homogenität, Repräsentativität)

2. Aufstellung jährlicher oder partieller Serien (Stichprobe der beobachteten Extremwerte)

3. Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten für die Werte der Stichprobe

4. Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion (Struktur der VF)

5. Bestimmung der Parameter der VF („Anpassung“)

6. Anpassungstest (Ist die VF von ihrer Struktur her zur Beschreibung der empirischen Verteilung der Stichprobe geeignet?)

7. Berechnen von T für einen gegebenen Wert X (Frage nach der Jährlichkeit) oder Ermitteln von X für ein gegebenes T (Frage nach dem Bemessungswert).

Auflaufschema der Auswertungggf.

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

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2007 Schritt 1: Ordnen der Stichprobe in aufsteigender Richtung

Schritt 2: Berechnen der empirischen PU nach der Weibull-Formel

Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

............

............

14,290,14297753

9,520,09527572

95,240,95242820n

4,760,04765721

PU [%]PUHQ-WertRang (m)

1)(

+=

n

mxP i

iU„plotting positions“

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2007

1. Test der Ausgangsdatenreihen (Konsistenz, Unabhängigkeit, Homogenität, Repräsentativität)

2. Aufstellung jährlicher oder partieller Serien (Stichprobe der beobachteten Extremwerte)

3. Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten für die Werte der Stichprobe

4. Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion (Struktur der VF)

5. Bestimmung der Parameter der VF („Anpassung“)

6. Anpassungstest (Ist die VF von ihrer Struktur her zur Beschreibung der empirischen Verteilung der Stichprobe geeignet?)

7. Berechnen von T für einen gegebenen Wert X (Frage nach der Jährlichkeit) oder Ermitteln von X für ein gegebenes T (Frage nach dem Bemessungswert).

Auflaufschema der Auswertungggf.

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

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2007 • Vielzahl von Verteilungsfunktionen verschiedener Gruppen

• Oft werden mehrere Verteilungsfunktionen getestet.

• Für einige Variablen haben sich bestimmte Typen von Verteilungs-funktionen besonders bewährt.

Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

Wahrscheinlichkeitsnetze: Diagramme mit speziell skalierten Achsen, so dass die Verteilungsfunktion als Gerade dargestellt wird

Hier vorgegeben: Extremwertverteilung Typ 1 (Gumbel-V.)

− einfache Struktur von Verteilungs- und Dichtefunktion− nur 2 Parameter− analytisch lösbare Gleichung für die k-T-Beziehung

Verteilungsfunktion: F(x)= exp(-exp(-a*(x-b))) mit a>0

F(x): Funktionswert (Unterschreitungswahrscheinlichkeit)x: Argument (Wert der Zufallsvariable)a,b: Funktionsparameter

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Wiederkehrintervall T[a]0.2

00

0.2

50

0.3

00

0.3

50

0.4

00

0.5

00

0.6

00

0.7

00

0.7

50

0.8

00

0.8

10

0.8

20

0.8

30

0.8

40

0.8

50

0.8

60

0.8

70

0.8

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0.8

90

0.9

00

0.9

10

0.9

20

0.9

30

0.9

40

0.9

50

0.9

60

0.9

70

0.9

80

0.9

82

0.9

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0.9

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0.9

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0.9

88

0.9

89

0.9

90

0.9

91

0.9

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0.9

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0.9

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0.9

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0.9

96

0.9

97

0.9

98

0

250

500

750

1000

1250

1500

1750

2000

2250

2500

2750

3000

3250

3500

3750

4000

4250

4500

Unterschreitungswahrscheinlichkeit Pu

HQ

(a)

[m³/

s]

20

0

50 10

0

2510

52 20 50

0

Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

Eintragen der „plotting positions“ in das Wahrscheinlichkeitsnetz

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1. Test der Ausgangsdatenreihen (Konsistenz, Unabhängigkeit, Homogenität, Repräsentativität)

2. Aufstellung jährlicher oder partieller Serien (Stichprobe der beobachteten Extremwerte)

3. Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten für die Werte der Stichprobe

4. Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion (Struktur der VF)

5. Bestimmung der Parameter der VF („Anpassung“)

6. Anpassungstest (Ist die VF von ihrer Struktur her zur Beschreibung der empirischen Verteilung der Stichprobe geeignet?)

7. Berechnen von T für einen gegebenen Wert X (Frage nach der Jährlichkeit) oder Ermitteln von X für ein gegebenes T (Frage nach dem Bemessungswert).

Auflaufschema der Auswertungggf.

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

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Wiederkehrintervall T[a]

0.2

00

0.2

50

0.3

00

0.3

50

0.4

00

0.5

00

0.6

00

0.7

00

0.7

50

0.8

00

0.8

10

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20

0.8

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0.8

40

0.8

50

0.8

60

0.8

70

0.8

80

0.8

90

0.9

00

0.9

10

0.9

20

0.9

30

0.9

40

0.9

50

0.9

60

0.9

70

0.9

80

0.9

82

0.9

84

0.9

85

0.9

86

0.9

87

0.9

88

0.9

89

0.9

90

0.9

91

0.9

92

0.9

93

0.9

94

0.9

95

0.9

96

0.9

97

0.9

98

0

250

500

750

1000

1250

1500

1750

2000

2250

2500

2750

3000

3250

3500

3750

4000

4250

4500

Unterschreitungswahrscheinlichkeit Pu

HQ

(a)

[m³/

s]

200

50 10

0

2510

52 20 50

0

Bestimmung der Parameter der Verteilungsfunktion

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

• Vorteil: schnell, keine Rechnung erforderlich

• Nachteil: subjektiv, lediglich Abschätzung, geringe Extrapolation!

Methode A: Freihand-Anpassung

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2007 Methode B: Momenten-Methode

Bestimmung der Parameter der Verteilungsfunktion

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

• Parameter der VF stehen mit statistischen Kenngrößen (Momenten) der Grundgesamtheit in Zusammenhang

• Idee: Verwendung der Momente der Stichprobe als Schätzung(d.h. es wird angenommen, dass die aus der Stichprobe berechneten statistischen Kenngrößen auch für die Grundgesamtheit gültig sind – „repräsentative Stichprobe“)

Im Fall der Extremwertverteilung Typ 1:

F(x)= exp(-exp(-a*(x-b)))σ

π

*6=a

a

.b

57720−= µ

µ: Mittelwert (erstes Moment), σ: Standardabweichung (σ² : zweites Zentralmoment)

weitere Methoden: Wahrscheinlichkeitsgewichtete Momenten-M., Maximum-Likelihood-Methode

• Gerade im Netzdruck: ergibt sich aus 2 Wertepaaren (x,F(x))

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2007

Bestimmung der Parameter der Verteilungsfunktion

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

Wiederkehrintervall T[a]0

.200

0.2

50

0.3

00

0.3

50

0.4

00

0.5

00

0.6

00

0.7

00

0.7

50

0.8

00

0.8

10

0.8

20

0.8

30

0.8

40

0.8

50

0.8

60

0.8

70

0.8

80

0.8

90

0.9

00

0.9

10

0.9

20

0.9

30

0.9

40

0.9

50

0.9

60

0.9

70

0.9

80

0.9

82

0.9

84

0.9

85

0.9

86

0.9

87

0.9

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0.9

89

0.9

90

0.9

91

0.9

92

0.9

93

0.9

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0.9

94

0.9

95

0.9

95

0.9

96

0.9

97

0.9

98

0

250

500

750

1000

1250

1500

1750

2000

2250

2500

2750

3000

3250

3500

3750

4000

4250

4500

Unterschreitungswahrscheinlichkeit Pu

HQ

(a)

[m³/

s]

20

0

50

10

0

25

10

52 20

50

0

Plotting Positions nach Weibull

freie Anpassung

Momenten-Methode

Maximum-Likelihood-Methode

Ergebnis der Anpassung mit 3 verschiedenen Methoden

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1. Test der Ausgangsdatenreihen (Konsistenz, Unabhängigkeit, Homogenität, Repräsentativität)

2. Aufstellung jährlicher oder partieller Serien (Stichprobe der beobachteten Extremwerte)

3. Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten für die Werte der Stichprobe

4. Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion (Struktur der VF)

5. Bestimmung der Parameter der VF („Anpassung“)

6. Anpassungstest (Ist die VF von ihrer Struktur her zur Beschreibung der empirischen Verteilung der Stichprobe geeignet?)

7. Berechnen von T für einen gegebenen Wert X (Frage nach der Jährlichkeit) oder Ermitteln von X für ein gegebenes T (Frage nach dem Bemessungswert).

Auflaufschema der Auswertungggf.

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

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2007

Anpassungstests

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

z.B. Kolmogorov-Smirnov-Test:

Es wird der Betrag der max. Abweichung zwischen der empirischen Wahrscheinlichkeit nach Weibull und dem zugehörigen Funktionswert der angepassten VF aus der Stichprobe bestimmt.

Die Nullhypothese (angepasste VF repräsentiert die Stichprobe) wird abgelehnt, wenn die Abweichung D einen kritischen Betrag ∆(α,n) überschreitet. ∆ ist von der gewählten Irrtumswahr-scheinlichkeit α und dem Stichprobenumfang n abhängig.

D= max | emp. PU(x) – F(x) |

Aussagekraft des K-S-Tests im Bereich kleiner PÜ gering! Deshalb:

→ weitere Testverfahren

→ visueller Vergleich unterschiedlicher angepasster VF

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, SoSe

2007

1. Test der Ausgangsdatenreihen (Konsistenz, Unabhängigkeit, Homogenität, Repräsentativität)

2. Aufstellung jährlicher oder partieller Serien (Stichprobe der beobachteten Extremwerte)

3. Berechnen empirischer Wahrscheinlichkeiten für die Werte der Stichprobe

4. Wahl der theoretischen Verteilungsfunktion (Struktur der VF)

5. Bestimmung der Parameter der VF („Anpassung“)

6. Anpassungstest (Ist die VF von ihrer Struktur her zur Beschreibung der empirischen Verteilung der Stichprobe geeignet?)

7. Berechnen von T für einen gegebenen Wert X (Frage nach der Jährlichkeit) oder Ermitteln von X für ein gegebenes T (Frage nach dem Bemessungswert).

Auflaufschema der Auswertungggf.

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

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, SoSe

2007 Zulässiger Extrapolationsbereich:

• maximal bis zur 3-fachen Länge der Datenreihe, wenn keine Zusatzinformation einbezogen wird (z.B. historische HWs)

• für Ermittlung von HQ500 bräuchte man 170-jährige Reihe

• für einige Bemessungsaufgaben sind Werte >= HQ1000 nötig

Berechnung von Jährlichkeiten und Bemessungswerten

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

Aus dem Wahrscheinlichkeitsnetz (grafisch) zu ermitteln:• Jährlichkeit für einen Durchfluss Q> 3200 m³/s

• 50-jähriger Hochwasserdurchfluss (HQ50)

• Mit welcher Wahrscheinlichkeit liegt HQ(a) zw. 2000 & 3000 m³/s

• W.-keit, dass in einem Zeitraum von 5 Jahren Q> 2500 m³/s auftritt

bei komplizierten VF bequemer: Anwendung der k-T-Beziehung

Mittels der VF zu berechnen (unerlaubte Extrapolationen):• Jährlichkeit für Q> 3500 m³/s • HQ100

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, SoSe

2007 Wiederkehrintervall T[a]

0.2

00

0.2

50

0.3

00

0.3

50

0.4

00

0.5

00

0.6

00

0.7

00

0.7

50

0.8

00

0.8

10

0.8

20

0.8

30

0.8

40

0.8

50

0.8

60

0.8

70

0.8

80

0.8

90

0.9

00

0.9

10

0.9

20

0.9

30

0.9

40

0.9

50

0.9

60

0.9

70

0.9

80

0.9

82

0.9

84

0.9

85

0.9

86

0.9

87

0.9

88

0.9

89

0.9

90

0.9

91

0.9

92

0.9

93

0.9

94

0.9

94

0.9

95

0.9

95

0.9

96

0.9

97

0.9

98

0

250

500

750

1000

1250

1500

1750

2000

2250

2500

2750

3000

3250

3500

3750

4000

4250

4500

Unterschreitungswahrscheinlichkeit Pu

HQ

(a)

[m³/

s]

20

0

50

10

0

25

10

52 20

50

0

Plotting Positions nach Weibull

freie Anpassung

Momenten-Methode

Maximum-Likelihood-Methode

Beispiel: Extremwerte des Durchflusses an einem Pegel

Vergleich: HQ50 in Abhängigkeit von gewählter Anpassungs-Methode

Berechnung von Jährlichkeiten und Bemessungswerten

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2007

Extremwerte des Niederschlags (nur Übung 2004)

• Niederschlags-(Höhen/Intensitäts)-Dauer-Häufigkeits-Beziehungen für konkrete Klima-/Niederschlagsstationen

• KOSTRA-Atlas (Übersichtswerte)

• früher oft verwendet: empirische Reinhold-Formel

Quellen für Angaben zu Starkniederschlägen

9

369038151

250

+

−=

D

).T(**),(r)D,T(r

.

r(T,D): Regenspende eines Niederschlags der Dauer D [min] mit dem Wiederkehrintervall T [a] in Liter/Sekunde/Hektar

r(1,15): Basisregenspende (D=15 min, T=1 a)

Anwendungsbeispiel zur Reinhold-Formel

Gesucht: Höhe des 10-jährigen 30-Minuten-Niederschlags in [mm]

Gegeben: Basisregenspende r(1,15)= 115 l s-1 ha-1

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2007

Gesucht: Höhe des 10-jährigen 30-Minuten-Niederschlags in [mm]

Extremwerte des Niederschlags (nur Übung 2004)

Höhen-Dauer-Häufigkeits-Diagramm einer Klimastation

T=0.5a

T=1a

T=2a

T=5a

T=10a

T=20a

T=50a

T=100a

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

0 15 30 45 60 75 90

Dauer D [min]

Nie

de

rsch

lag

sh

öh

e [

mm

]

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