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Auf dem Weg zur integrierten Versorgung - PZN Wiesloch · Dr. Güntert Sozial-ministerium Frau...

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Psychiatrisches Zentrum Nordbaden Report 2006 2005 Auf dem Weg zur integrierten Versorgung
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Psychiatrisches Zentrum Nordbaden

Report 20062005

Auf dem Wegzur integriertenVersorgung

Vorwort

Hermann J. FlißGeschäftsführer

Liebe Leserinnen und Leser,

das Psychiatrische Zentrum Nordbaden hat imzurückliegenden Jahr sein 100-jähriges Bestehenmit all seinen Partnern ausgiebig gefeiert (s.S.16-17). Von allen Seiten haben wir einen hohenZuspruch und viel Anerkennung für unsereLeistungen erhalten. Das Sozialministerium lobtedas psychiatrische Fachkrankenhaus als eineEinrichtung, die für Wandel und Fortschritt inder Psychiatrie steht.

Seit zehn Jahren nun bin ich Geschäftsführerdes Psychiatrischen Zentrums Nordbaden. Einemeiner Aufgaben war, die Intentionen und Ideender Psychiatrie-Enquete weiterzuentwickeln. ImGegensatz zu den zurückliegenden Jahrzehntenliegen unsere Herausforderungen heute darin,uns in immer kürzer werdenden Zeiträumen, oftunter hohem Druck, schnell und adäquat aufEntwicklungen einzustellen. Das spiegelt sichauch in dem Ihnen heute vorliegenden Reportwider.

Noch nie hat das Psychiatrische Zentrum Nord-baden in seinem Einzugsgebiet so viele Projektemit seinen Kooperationspartnern gleichzeitigumgesetzt wie im letzten und dem jetzt laufen-den Jahr. Im Krankenhaus und in der AbteilungForensische Psychiatrie sind große Reorganisa-tionsprojekte im Gange. Dabei müssen wir einengerechten Ausgleich zwischen der sektorisiertenund der spezialisierten Behandlung schaffen (s.S.22-23).

Durch die Verlagerung von Leistungsangebotenin unserer Versorgungsregion hin zu den Gemein-den und Patienten bleiben Gebäude und Flächenbei uns leer stehen. Aus diesem Grunde habenin den letzten Jahren städtebauliche Projektebei uns zugenommen.

Ziele, Aufgaben,Rahmenbedingungen

Ermuntert durch die Metropolregion Rhein-Neckar haben wir eine Gesamtkonzeption imSinne eines zukunftsfähigen Wohnmodells fürhochwertiges Wohnen im Alter entwickelt. DasLeuchtturm-Projekt „Neues Wohnen im Land-hausring“ hat inzwischen für die Weiterent-wicklung des Psychiatrischen Zentrums, ganzbesonders auch im Hinblick auf die schöneParkanlage, große Wichtigkeit erhalten.

Von ganz besonderer Bedeutung war in unseremJubiläumsjahr die KTQ-Zertifizierung. Das Psy-chiatrische Zentrum Nordbaden hat sich erfolg-reich dem Prozess der Selbst- und Fremdbewer-tung nach dem KTQ-Verfahren unterzogen (s.S.14-15). Für die erbrachte Qualität stehen unsereMitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich andieser Stelle für ihr großes Engagement nochmalsdanken möchte.

Unseren Geschäftspartnern bieten wir an, dieZukunft weiterhin gemeinsam erfolgreich mituns zu gestalten.

Ihr

Hermann J. Fliß

Land Baden-Württemberg SOZIALMINISTERIUM

HerrDr. KohlerSozial-ministerium(Vorsitzender)

Aufsichtsrat

HerrDr. GüntertSozial-ministerium

FrauEismannFinanz-ministerium(Stv. Vorsitzende)

HerrProf. Dr. KlettGesundheitsamtRhein-Neckar-Kreis

FrauHansenPersonalratPZN

HerrProf. Dr. SchumacherPatientenfürsprecher(beratend)

HerrDr. SchwarzÄrztlicherDirektor

FrauDr. RichterStv. ÄrztlicheDirektorin

HerrReißPflege-direktor

FrauBienhausStv. Pflege-direktorin

HerrKneisHeimleiter

Geschäftsleitung

Stand: 4/06

Betriebsteil Krankenhausmit Institutsambulanz und Tageskliniken

Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie I

Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie II(einschließlich Psychiatrische Klinik Bruchsal undPsychiatrische Klinik Mosbach)

Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

Gerontopsychiatrisches Zentrum am PZN

Suchttherapie

Betriebsteil Heim

Ambulanter PsychiatrischerPflegedienst (APP)

PsychiatrischesAltenpflegeheim

Psychiatrisches Pflegeheim

Wiedereingliederungsbereich

HerrFlißGeschäfts-führer

HerrWilhelmBetriebs-direktor

HerrAenisStv. Betriebs-direktor

Fort- und Weiterbildung

Seminare

Tagungen und Räume

Betriebsteil Akademie im Park

Herr Fliß – Geschäftsführer

Einwohner im Einzugsgebiet des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden

Einwohner gesamt: 1.663.114 = 100% (+0,3% zu VJ.)Statistisches Landesamt, Stand: 3. Quartal 2005

Stadt Mannheim307.721 Einwohner (19%)

Stadt Heidelberg142.370 Einwohner (9%)

Rhein-Neckar-Kreis533.512 Einwohner (32%)

Nördl. Landkreis Karlsruhe243.877 Einwohner (15%)

Stadt Bruchsal42.929 Einwohner (3%)

Stadt Karlsruhe284.686 Einwohner (17%)

Neckar-Odenwald-Kreis151.239 Einwohner (9%)

Stadt Mosbach25.123 Einwohner (2%)

Regierungsbezirk Nordbaden

Mannheim

Heidelberg

Mosbach

Karslruhe

Neckar-Odenwald-

Kreis

Rhein-Neckar-Kreis

Nördl.LandkreisKarlsruhe

Weinheim

Sinsheim

Stadt Wiesloch26.231 Einwohner (2%)

Organigramm und Einzugsgebiet

Name Funktion Sekretariat Telefon Telefax

Psychiatrisches Zentrum NordbadenHeidelberger Str. 1a, 69168 WieslochHermann J. Fliß Geschäftsführer Isabella Weber 0 62 22 / 55 22 02 0 62 22 / 55 21 98Wolfgang Wilhelm BD/Stv. Geschäftsführer Isabella Weber 0 62 22 / 55 20 02 0 62 22 / 55 21 98Peter Aenis Stv. BD Sonja Kehrer 0 62 22 / 55 22 01 0 62 22 / 55 21 98

Zentrale Aufnahme 0 62 22 / 55 26 54 0 62 22 / 55 26 28

Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie IDr. Markus Schwarz Chefarzt/ÄD Ursula Ketterer 0 62 22 / 55 20 06 0 62 22 / 55 28 21Maria-Theresia Wald Pflegedienstleiterin 0 62 22 / 55 26 47Fachambulanz AP I 0 62 22 / 55 25 93 0 62 22 / 55 18 93Psychosomatische MedizinDr. Thomas Starzinski Leitender Arzt 0 62 22 / 55 20 06 0 62 22 / 55 28 21 Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie IIProf. Dr. Helmut Vedder Chefarzt Annemarie Klingmann 0 62 22 / 55 20 01 0 62 22 / 55 28 23Barbara Schilmann Pflegedienstleiterin 0 62 22 / 55 20 27Fachambulanz AP II 0 62 22 / 55 21 20

Gerontopsychiatrisches Zentrum am PZNDr. Angelika Abrams-Polster Chefärztin Michaela Augspurger 0 62 22 / 55 26 50 0 62 22 / 55 26 12Sabine Said Pflegedienstleiterin 0 62 22 / 55 26 48Fachambulanz GZ 0 62 22 / 55 22 87 0 62 22 / 55 18 87

SuchttherapieDr. Barbara Richter Chefärztin/Stv. ÄD Doris Wirtz 0 62 22 / 55 27 90 0 62 22 / 55 28 90Walter Reiß Pflegedienstleiter/PD 0 62 22 / 55 20 32Fachambulanz Sucht 0 62 22 / 55 25 93 0 62 22 / 55 18 93

Forensische Psychiatrie und PsychotherapieDr. Rolf-Dieter Splitthoff Chefarzt Eva-Maria Sauer 0 62 22 / 55 20 08 0 62 22 / 55 28 22Ulrike Bienhaus Pflegedienstleiterin/Stellv. PD 0 62 22 / 55 20 23Alice Stumpf Stv. Pflegedienstleiterin 0 62 22 / 55 20 24Fachambulanz 0 62 22 / 55 23 25 0 62 22 / 55 18 19

Psychiatrisches Wohn- und PflegeheimWilhelm Kneis Heimleiter Monika Schmitt 0 62 22 / 55 25 84 0 62 22 / 55 26 52Frank Morawietz Stv. HeimleiterPeter Hitzelberger Leiter APP 0 62 22 / 55 22 22 0 62 22 / 55 28 28

Service CentersDr. Dietrich Wallem Innere Medizin 0 62 22 / 55 20 65 0 62 22 / 55 28 25Prof. Dr. Stefan Biedert Neurophysiologie 0 62 22 / 55 23 52 0 62 22 / 55 20 71

Akademie im ParkDaniela Spring Leiterin Karin Nagy 0 62 22 / 55 27 50 0 62 22 / 55 27 55

Die Außenstellen des PZN

Psychiatrische Klinik Bruchsal 0 72 51 / 5 05 90 0 72 51 / 50 59 10Heidelberger Str. 19, 76646 BruchsalDr. Gitta Dorn Leitende Ärztin Sabine Weißflog Pflegedienstleiterin Psychosomatische Medizin am Fürst-Stirum-Klinikum BruchsalGutleutstr. 1-14, 76646 Bruchsal

Psychiatrische Klinik Mosbach am Kreiskrankenhaus Mosbach 0 62 61 / 8 32 45 0 62 61 / 8 32 47Knopfweg 1, 74821 MosbachTagesklinik und FachambulanzTobias Link Leitender ArztMarianne Kirsch Pflegerische Leitung TKLN.N. Pflegerische Leitung PSMPsychosomatische Medizin 0 62 61 / 8 32 52

Das PZN im Internet: www.pzn-wiesloch.de ÄD = Ärztlicher DirektorDie Akademie im Internet: www.akademie-im-park.de BD = Betriebsdirektor

PD = Pflegedirektor

Rufen Sie uns an

10/0

01-0

6.06

/3.0

00

Impressum© 2006 Psychiatrisches Zentrum NordbadenMarketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Susann Roßberg, Tel. 0 62 22 / 55 20 22, E-Mail: [email protected]: Bitter Agentur GmbH, Heidelberg; Fotos: PZN; Kissel, Wilhelmsfeld; Pfeifer, Wiesloch

Für die Elektrokonvulsionstherapie wurden zweizentral gelegene Räume zur Behandlung undNachbetreuung eingerichtet. Die Behandlungerfolgt durch die jeweils behandelnden Ärzteund die Bezugspflegepersonen der eigenenStation. Ab 2006 sind die Räume abteilungs-übergreifend nutzbar. Die Koordination (Termin-verwaltung, Abstimmung mit den Anästhesisten,Vor- und Nachbereitung des Behandlungsraumes)wird durch eine zentrale Organisation deutlichverbessert.

Mit der Einweihung des gemeinsam konzipiertenGemeindepsychiatrischen Zentrums in der StadtWiesloch im Juni 2005 erreichte die Zusammen-arbeit zwischen der Abteilung AP I, dem Sozial-psychiatrischen Hilfsverein und unserem Heim-bereich eine neue Qualität. Die engere und ver-bindliche Zusammenarbeit verbessert die Betreu-ung von schwierig zu versorgenden Klienten.

Der Abschluss eines Kooperationsvertrages mitdem Sozialpsychiatischen Dienst Schwetzingenim Frühjahr 2005 schaffte die Möglichkeit füreine gemeinsame Betreuung ausgewählterPatienten. Durch den im Herbst 2005 eingerich-teten Konsiliardienst für das KreiskrankenhausSchwetzingen können vom PZN dorthin verlegtePatienten kontinuierlich psychiatrisch undpsychotherapeutisch weiterbehandelt werden.

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Die allgemeinpsychiatrischeBehandlung

Ärztlicher Direktor;ChefarztDr. Markus Schwarz

PflegedienstleiterinMaria-Theresia Wald

Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie I

Großzügiger, heller Aufenthaltsbereich

Arbeitszimmer des Pflegestützpunktes

Therapie- und Gruppenraum Station 32

Die Abteilung stellt die psychiatrische-psycho-therapeutische Vollversorgung der Bevölkerungdes Rhein-Neckar-Kreises, der Stadt Heidelbergsowie des Neckar-Odenwald-Kreises sicher. DasEinzugsgebiet des Fachbereichs Psychosomatikund spezielle Psychotherapie (Stationen 32 und42) erstreckt sich auf das Gesamtversorgungs-gebiet des PZN.

Mit gegenwärtig 178 vollstationären Bettensowie 24 akut-tagesklinischen Plätzen und derallgemeinpsychiatrischen Fachambulanz, werdenpro Jahr ca. 2300 Patienten behandelt. Schwer-punkte bilden dabei psychotische und affektiveStörungen, psychosomatische und Persönlich-keitsstörungen.

Wo immer möglich, wird mit störungspezifischenTherapien auf die individuellen Möglichkeitenund Bedürfnisse der Patienten eingegangen.Dem Primat ambulanter und tagesklinischerBehandlungen vor der vollstationären Behand-lung Rechnung tragend, werden die tagesklini-schen Behandlungsangebote auf allen Stationenund in der eigenständigen allgemeinpsychiatri-schen Akuttagesklinik ausgebaut. Seit April 2002hält unsere allgemeinpsychiatrische Fachambu-lanz ein Komplexangebot von psychiatrisch-psycho-therapeutischer wie auch ergotherapeu-tischer und sozialdienstlicher Hilfen vor.

Rückblick auf das Jahr 2005

Neben der aktiven Beteiligung am 100jährigenKlinik-Geburtstag, am Wieslocher Psychiatrie-Symposium und an der KTQ-Zertifizierung wur-den weitere wichtige Meilensteile der Abteilungs-entwicklung umgesetzt.

Darüber hinaus wurde im Januar 2005 auf derStation 32 offiziell der Bereich PsychosomatischeMedizin und Psychotherapie mit 24 Betten inBetrieb genommen. Geleitet wird dieser Bereichvon Dr. Thomas Starzinski, mit dem die Kliniknun auch über eine Psychosomatik-Weiterbil-dungsermächtigung verfügt.

Arbeitsschwerpunkte der „Psychosomatik“waren die psychosomatische Schmerztherapie,die integrative Psychotrauma-Therapie sowie diedialektisch-behaviorale Therapie emotional-instabiler Persönlichkeitsstörungen. Ein bereitssehr erfahrenes Team bereitete sich multiprofes-sionell in externen und internen Fortbildungenmit namhaften Schmerz- und Traumatherapeu-ten, durch Hospitationen und Klinikbesucheauf ihre neuen Tätigkeitsschwerpunkte vor.Die größte Herausforderung war es, vor demHintergrund enger personeller Ressourcen fürdie drei Behandlungsschwerpunkte die ent-sprechenden, sehr differenzierten Therapie-baussteine unterzubringen. Beispielhaft zeigtesich hier die enge multiprofessionelle Zusam-menarbeit.

Durch Stationstausch befindet sich die offeneStation für länger anhaltende psychotischeStörungen nun in unmittelbarer räumlicher Nähezur Intensivstation. Das ermöglicht eine raschewechselseitige Verlegung und personelle Unter-stützung in Krisensituationen.

Ausblick auf das Jahr 2006

In der Abteilung wird die für 2006 vorgeseheneAbgabe des Versorgungsauftrags für den Neckar-Odenwald-Kreis an die Abteilung Allgemein-psychiatrie und Psychotherapie II zu einem Neu-arrangement der Aufgabenschwerpunkte einigerStationen und zu neuem personellen Zuschnittführen.

Die Kooperation mit dem KreiskrankenhausSchwetzingen wird weiter ausgebaut. Gemein-sam mit der Abteilung Suchttherapie wird gegen-wärtig eine Tagesklinik am Schwetzinger Kran-kenhaus konzipiert. Mit weiteren sozialpsychia-trischen Diensten des Rhein-Neckar-Kreises istder Abschluss von Kooperationsverträgen zurgemeinsamen Versorgung ausgewählter Patien-ten in Vorbereitung.

Ein Höhepunkt im Abteilungsjahr wird das Über-reichen des renommierten Christian-Roller-Preisesan Dr. Christiane Hornstein und ihr Team im Juni2006 sein. Sie gewann den Preis mit dem Projekt-plan „Kompetenznetz zur Früherkennung undVerbesserung der therapeutische Erreichbarkeitvon Frauen mit peripartalen psychischen Störun-gen“. Erste Vorbereitungen zur Umsetzung desKonzeptes laufen bereits an.

Psychiatrische Behandlung im Zentrum undAußenstellen der Abteilung

Die Abteilung besitzt am Standort Wiesloch vierStationen mit 108 Betten, eine integrierte Tages-klinik und eine Psychiatrische Fachambulanz(PIA). Am Standort Bruchsal wird eine Stationmit Tagesklinik und Fachambulanz gemeinsammit anderen Einrichtungen betrieben.

Behandlungsaufgaben

Die Abteilung leistet für den nördlichen LandkreisKarlsruhe die psychiatrische Vollversorgung undbeteiligt sich gemeinsam mit dem StädtischenKlinikum Karlsruhe an der Pflichtversorgung derStadt Karlsruhe. Für die Stadt Mannheim über-nimmt sie gemeinsam mit dem Zentralinstitutfür Seelische Gesundheit (ZI) ebenfalls die psychia-trische sowie einen Teil der sozialpsychiatrischenVersorgung und die Notfallbehandlung.

Schwerpunktmäßig werden in Wiesloch Schi-zophrenien, schizoaffektive, wahnhafte undaffektive Störungen, organische Psychosen undIntelligenzminderungen mit psychischen Auf-fälligkeiten behandelt. Schwere Belastungsreak-tionen und Anpassungsstörungen, insbesonderein Verbindung mit neurotischen und Persönlich-keitsstörungen, sowie Suchterkrankungen, fallseine Komorbidität im Vordergrund steht, gehörenebenso zum Behandlungsspektrum.

Mutter-Kind-Behandlung

Weiterhin wird ein spezialisiertes stationäresTherapieprogramm für psychisch kranke Mütter/Eltern mit ihren Kleinkindern angeboten. Wirbehandeln als eine der wenigen Einrichtungenin Deutschland schwerpunktmäßig auch Müttermit Persönlichkeitsstörungen, insbesondere

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Zwischen Spezialisierungund Sektorisierung

Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie II

ChefarztProf. Dr. Helmut Vedder

PflegedienstleiterinBarbara Schilmann

solche mit Schizophrenien, affektiven Erkrankun-gen, Angst- und Zwangserkrankungen sowieBelastungsstörungen, vor allem auch untersozialpsychiatrischen Aspekten. Dieses Angebotstößt bundesweit auf große Resonanz, nicht nurbei Patienten, sondern auch in der Fachöffent-lichkeit. Seit der Eröffnung im April 1999 bisEnde 2005 wurden 185 Mütter behandelt undzusammen mit 223 Kindern im Alter von zweibis 14 Jahren aufgenommen.

Psychiatrische Klinik Bruchsal (PKB)

Die Psychiatrische Klinik Bruchsal, eine Außen-stelle der Abteilung AP II, besteht aus eineroffenen stationären Behandlungseinheit mit27 Betten, einer Tagesklinik mit 20 Behandlungs-plätzen und einer Fachambulanz. Ihr Angebotist integrativer Bestandteil der wohnortnahenpsychiatrischen Grundversorgung des nördlichenLandkreises Karlsruhe. Alle drei Behandlungs-einheiten erfahren einen großen Zuspruch.Behandlungsindikationen bestehen in erster Liniein sämtlichen allgemeinpsychiatrisch-psycho-therapeutischen Störungsbildern. Zusätzlich isteine Behandlung auch bei Suchterkrankungenmit Komorbidität und psychischen Störungenbei älteren Menschen möglich.

Rückblick 2005

Die Arbeit des Jahres 2005 war geprägt voneiner unverändert hohen Inanspruchnahme derAbteilung, außerdem durch eine Vielzahl kon-zeptioneller Spezifizierungen und Verbesserun-gen, die auch im Rahmen der KTQ-Zertifizierungerfolgten. Weiterhin wurden Beiträge zu diversenVeranstaltungen im Rahmen der 100-Jahr-Feierdes PZN geleistet. Für alle Stationen, Tagesklinikenund Fachambulanzen wurden die Konzepteüberarbeitet oder völlig neu erstellt. Bereits 2004erstellte Konzepte konnten während des Jahresin multiprofessionelle Projektarbeit umgesetztwerden. Besonders hervorzuheben ist hier dasGartenbauprojekt der PKB, welches zur direktenAußendarstellung der Klinik einen wesentlichenBeitrag geleistet hat.

Ausblick auf das Jahr 2006

Mit Spannung wurde zum 1. Februar 2006 derneue Chefarzt der Abteilung, Prof. Dr. HelmutVedder, erwartet. Mit seinem Amtsantritt werdenverschiedene Neuerungen in der Abteilungumgesetzt: Zum 1. Februar erfolgte in Koope-ration mit der Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal dieEröffnung einer Station für psychosomatischeMedizin. In der nächsten Zeit werden sich darüberhinaus weitere personelle, inhaltliche und struk-turelle Veränderungen aus den bereits begonne-nen Projekten ergeben.

Im Kreiskrankenhaus Mosbach wird im Sinneder gemeindenahen psychiatrischen Versorgungdie Etablierung einer psychiatrischen Tagesklinikund einer Fachambulanz in betrieb genommen.Ein Kooperationsvertrag mit dem KrankenhausMosbach sieht im Juli die ärztliche, pflegerischeund therapeutische Betreuung einer Station fürpsychosomatische Medizin durch die AbteilungAPII vor. Die AP II und das PZN als Träger stelltensich im Januar im Kreiskrankenhaus beim dorti-gen Tag der offenen Tür der Mosbacher Bevöl-kerung vor. In einem zweiten Schritt wird künftigder gesamte Neckar-Odenwald-Kreis (NOK) vonder Abteilung AP II mitbetreut werden. Dies be-inhaltet auch die Übernahme einer weiterenStation am Standort Wiesloch, um die notwen-digen stationären Behandlungskapazitäten fürdie psychiatrische Versorgung des NOK bereit-stellen zu können.

Die Stationen 31, 33 und 34 sowie die Fachambulanz befinden sich im Zentralgebäude

Die Öffentlichkeitsarbeit erfuhr im Jahre 2005zunehmend Priorität. Dies beinhaltete sowohlPräsentationen bei verschiedenen Veranstaltun-gen, die Mitarbeit in Facharbeitskreisen, die Vor-stellung von wissenschaftlichen Beiträgen aufKongressen und in Fachzeitschriften sowie Füh-rungen für interessierte Gruppen und die Bereit-stellung von Praktikumstellen. Zum Jahresendewurde der bisherige ärztliche Direktor der Ab-teilung, Prof. Dr. Gerd Ulmar, nach einer dieAbteilung sehr prägenden und verdienstvollenTätigkeit aus seinem Amt im PZN verabschiedet.Professor Ulmar hat die Abteilung von 1985 bis2005 geleitet. In dieser Zeit wurden viele Ideenund Impulse durch ihn vermittelt und umgesetzt,wie z. B. 1997 die Anerkennung des WieslocherZentrums als akademisches Lehrkrankenhausder Universität Heidelberg und 2001 die Eröff-nung der ersten Außenstelle des PZN in Bruchsal.Herr Prof. Ulmar hat mehr als 20 Jahre langMarburger und Heidelberger Medizinstudentenunterrichtet und eine ganze Ärztegeneration inWiesloch zu Fachärzten aus- und weitergebildet.

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Die Versorgung psychischkranker Straftäter

Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

ChefarztDr. Rolf-Dieter Splitthoff

Stv. Pflegedirketorin;PflegedienstleiterinUlrike Bienhaus

PflegedienstleiterinAlice Stumpf

Die Wohngruppe in der Südlichen Zufahrt 11-15 hilft bei der Rückführung von Patienten in die Gesellschaft

Rückblick / Zahlen / Fakten

Im Berichtszeitraum wurden durchschnittlich285 Patienten behandelt, davon 254 stationär.In externer Belastungserprobung befanden sich31 Patienten. Erstmals seit 1994 lag die Zahl derZuweisungen mit 63 Patienten unter der Zahlder Entlassungen (67 Patienten). Außerhalb desgesicherten Bereichs wurden 97.589 Lockerungs-maßnahmen durchgeführt. Dabei kam es zu20 Regelüberschreitungen mit drei Eigentums-delikten.

An oberster Stelle steht im Maßregelvollzugimmer die Sicherheit der Bevölkerung. Therapie-fähige und -bereite Untergebrachte sollen jedochwieder schrittweise in die Gesellschaft zurück-geführt werden, um auf lange Sicht ein Lebenaußerhalb der Psychiatrie zu führen. Durch dieÄnderung des Unterbringungsgesetze sind in-zwischen Neuregelungen zur Urlaubsgewährungund zu Vollzugslockerungen zur Vorbereitungder Entlassung in Kraft getreten. Es ist davonauszugehen, dass durch diese Regelungen dieAufenthaltsdauer weiter steigt und wesentlichmehr Verwaltungsarbeit auf die Maßregelvoll-zugseinrichtungen zukommt. In Wiesloch hatsich die Aufenthaltsdauer im Schnitt um 0,8Jahre verlängert. Sie beträgt nun 6,1 Jahre.

Aktivitäten

Das Jahr 2005 stand auch für die Abteilungunter der Überschrift der Hundertjahrfeier. AlleMitarbeiter haben sich bei den gemeinsamenAktivitäten des Gesamthauses eingebracht. Da-rüber hinaus wurden veritable eigene Leistungenwie Theaterveranstaltungen, ein großes Fußball-turnier mit externen Beteiligten, Treffen von Ver-tretern der Netzwerke der regionalen Nachsorgeund die Musikveranstaltung „Rock im Ring“geboten.

Die verlässlich gute Zusammenarbeit mit derBevölkerung zeigte sich darin, dass die Sitzungdes Jugendgemeinderates im April im besondersgesicherten Bereich hinter der Mauer gehaltenwurde. Ferner wurde im Beisein von Patientenund Oberbürgermeister Franz Schaidhammerselbstgefertigtes Holzspielzeug an einen aus-gesuchten Kindergarten übergeben.

Wir waren Ausrichter und aktive Teilnehmereiner dreitägigen Fachtagung unter der Schirm-herrschaft des Sozial- und Justizministeriums.Am meisten Bewegung kam in die Abteilung,ins gesamte Haus, als bei uns acht Tage langDreharbeiten des Südwestfunks für einen neuenTatort-Krimi mit „Lena Odenthal“ und „MarioKopper“ stattfanden. Die Erstausstrahlung erfolgtam 8. Oktober 2006 in der ARD. Statisten ausvielen Abteilungen des Hauses wurden einbe-zogen (Abteilung fungiert als „Casting-Börse“).Die Abteilung Bau und Technik stellte erneutihre Improvisationsfähigkeit unter Beweis.

Herausforderungen

Die Leistungsfähigsfähigkeit wurde nach einemgrößeren Brandschaden im Juli auf der Station13 (der sichersten Station Baden-Württembergs),mit zum Glück nur vorübergehend Verletzten,noch intensiver gefordert. Im Alltagsbetriebwaren über drei Monate lang erhebliche Belas-tungen zu verkraften. Die soeben fertig gestellteMehrzweckhalle im besonders gesicherten Be-reich musste notfallmäßig als Massenquartiermit Matratzenlager genutzt werden.

Diese Krisensituation löste innerhalb der Ein-richtung und weit über diese hinaus eine unge-ahnte Solidarität aus. Unsere eigenen Anstren-gungen wurden erfolgreich über alle Berufs-und sonstigen Grenzen hinweg unterstützt. AllenBeteiligten sei Dank für ihr Engagement.

Ein besonderer Abschluss des sehr bewegtenJahres war der angekündigte Besuch der CPT-Kommission (Europäischer Ausschuss zur Ver-hütung von Folter und unmenschlicher odererniedrigender Behandlung oder Strafe). AlsBilanz ihres zweiten Besuches nach fünfjährigerPause wurde besonders die multidisziplinäreZusammenarbeit, der Informationsaustauschund die gemeinsame Entscheidungsfindung imSinne der dynamischen Sicherheit gewürdigt.

Ebenso fanden bauliche Veränderungen wieauch die Restrukturierungsanstrengungen imZuge der Organisations- und Personalentwicklung(Zukunftswerkstatt - ZFP) neben dem Neubauund den Sanierungsmaßnahmen Wertschätzung(siehe Seite 21).

Ausblick und Ziele für das Jahr 2006

Das kommende Jahr wird ein sehr spannendesfür die Abteilung. Nach fundierten Vorbereitun-gen im Rahmen des ZFP-Projektes findet nundessen Umsetzung statt:

� Beendigung des gemeinsamen Stations-projektes Wiesloch-Weinsberg sowie Verlegung von Patienten, nach Eröffnungder Weinsberger Einheit zu Mitte des Jahres

� Eröffnung unseres Neubaus zur Jahresmitte� Bezug der sanierten Station 18 im Herbst

Die in diesem Jahr sorgfältig organisierten Mit-arbeiter- und Patientenströme werden Maßregel-wirklichkeit.

Wir wünschen uns einen möglichst reibungslosenVerlauf des gigantischen Vorhabens, höchsteMotivation bei allen Mitarbeitern und viel Geduld,manchmal auch Nachsicht von unseren Patienten.

Im Atelier der Kunsttherapie werden die kreativenRessourcen gefördert

Der SWR bei TV-Dreharbeiten eines neuenOdenthal-Krimis zu Gast im PZN

Tiere als Helfer in der Therapie psychisch krankerMenschen

Rundweg

Rückblick 2005

Neben den alles in den Hintergrund rückendenVorbereitungen für das Zertifizierungsverfahrendes Gesamthauses kann die Abteilung auch imJahr 2005 auf zahlreiche Neuerungen, Veranstal-tungen, interne Qualifikationsmaßnahmen undFortbildungsveranstaltungen zurückblicken.

Der Aufsichtsrat genehmigte im Juli 2004 denAufbau eines gerontopsychiatrischen Zentrums.Im Vorgriff auf den geplanten Neubau wurde,beginnend mit dem Jubiläumsjahr 2005, dieUmbenennung der Abteilung von „AbteilungGerontopsychiatrie und Psychotherapie“ in„Gerontopsychiatrisches Zentrum am PZN (GZ)“betrieben. Eine abgestufte Einführungsstrategiesah vor, schrittweise alle Zielgruppen der Abtei-lung zu informieren, Internet- und Intranetinhalteanzupassen sowie einen neuen Abteilungsflyerherauszugeben. Die Zielsetzung der Gründungeines modernen gerontopsychiatrischen Kompe-tenzzentrums in der Region wurde weitgehendumgesetzt.

Ein Höhepunkt waren die „2. Wieslocher Senio-rentage“, die vom PZN in Zusammenarbeit mitder Stadt Wiesloch im April 2005 durchgeführtwurden. Unter dem Motto „Gesund und munter(k)ein Privileg der Jugend“ beschäftigten sichzahlreiche Veranstaltungen, Schnupperkurse,Ausstellungen, Vorträge und ein Fotowettbewerbmit Themen rund um das Älterwerden.

Mit fast 800 Besuchern waren die Seniorentagewiederum sehr gut besucht. Für die geschlosseneStation 36 wurde ein großer, geschlossener Gar-ten fertiggestellt. Er wurde von einer Arbeitsg-ruppe der Station, in Zusammenarbeit mit unsererGärtnerei, gezielt für Patienten mit schwerenDemenzerkrankungen geplant, gestaltet undeingerichtet. Mit seinen Rundwegen, Hochbee-ten, Rosenbögen, Obstbäumen, einem Tierge-hege und diversen Sitzgruppen gehört diese Gar-tenanlage sicher zu einer der schönsten des PZN.

Verbessert, ergänzt und neu aufgelegt wurdensämtliche Stationshandbücher einschließlichderer der Ambulanz und Tagesklinik, der multi-professionelle Therapieplan und die Aufnahme-regelung. Ein Beschwerdemanagement wurdeetabliert. Zahlreiche Eintragungen erfolgten imIntranet „Wissman“. Im ärztlichen Bereicherfolgte die Mitarbeit am Organisationshandbuchfür Ärzte und Psychologen sowie die Systema-tisierung der Neurologieweiterbildung. Es wurdenärztliche Handlungsempfehlungen bezüglich„Schmerzbehandlung im Alter“, „Sonderer-nährung“, „Depressionsbehandlung“, „Pharma-kotherapie in der Gerontopsychiatrie“, „Psycho-therapie im Alter“, „Entzugsbehandlung“, „EKT“sowie „Schlafstörungen“ erstellt.

Mitarbeiter des GZ erarbeiteten federführendfür das gesamte Haus im Rahmen einer Arbeits-gruppe den ersten multiprofessionellen Standard„Sturzprophylaxe“.

Im Herbst 2005 nahmen Mitarbeiter des GZ alsMitinitiatoren und Referenten an einer zertifi-zierten Fortbildungsreihe der Stadt Wieslochzum Thema „Demenz und Alter“ für zukünftigeehrenamtlich Tätige teil.

Im Rahmen personeller Veränderungen auf derLeitungsebene konnte Dr. Michael Stork als ärzt-licher Leiter der gerontopsychiatrischen Ambulanzgewonnen werden. Sabrina Enders und UteBensching übernahmen die stellvertretendenpflegerischen Stationsleitungen der Station 20und 37. Der leitende Arzt Andreas Niestroj er-warb zusätzlich zu der bisherigen Facharztaner-kennung den Facharzt für Neurologie. Das GZbekam auf Antrag die Zulassung als Weiterbil-dungsstätte für Klinische Geriatrie.

Ausblick 2006

Nach dem sehr guten Abschneiden unseresHauses im KTQ-Zertifizierungsverfahren sollenweitere Verbesserungen in der Patientenver-sorgung und in der Mitarbeiterschulung vorge-nommen werden.

Eine Initiative soll bezüglich der integriertenVersorgung schwer Demenzerkrankter in Zu-sammenarbeit mit umliegenden Krankenhäusernund Arztpraxen unternommen werden.

Das GZ will sich erneut um die Patientengruppeder Suchtkranken bemühen, nachdem vor zweiJahren die Tagestherapie für Suchterkrankungender Einrichtung einer gerontopsychiatrischenTagesklinik weichen musste.

Die medizin-ethische gerontopsychiatrischeTherapieplanung soll zum einen durch eineFortbildung „Ethische Konflikte im Pflegealltag“,zum anderen durch eine ärztliche Weiterbildung„Ethik im Gesundheitswesen“ vorangebrachtwerden. Des weiteren werden ethische Fragenin der Gerontopsychiatrie zum Schwerpunkt-thema des kommenden Treffens im Wiesloch-Weinsberg-Winnenden-Verbund der dualenLeitungen der Gerontopsychiatrie.

Andreas Niestroj wird 2006 den Basiskurs„Palliativmedizin“ zum Erwerb der mittlerenQualifikation auf diesem Gebiet absolvieren.

Mario Sölter wird mit dem Ziel der vor Ort Be-ratung von Mitarbeitenden auf den Stationenvon pflegerischer Seite zum Validationsberaterausgebildet.

Sabine Said wird eine einjährige Weiterbildungzur Qualitätsmanagerin absolvieren.

Der multiprofessionelle Standard

„Sturzprophylaxe“ wird unter Leitung des GZin zahlreichen Veranstaltungen vorgestellt undnach Einarbeitung der Mitarbeiter umgesetzt.

Nach ausführlicher Beschäftigung mit demThema „Zwangsmaßnahmen in der Psychiatrie“erfolgen ärztlich-pflegerische Schulungsmaß-nahmen zur praxisbezogenen Einführung undUmsetzung der „Dienstanweisung Zwangs-maßnahmen“ und des „Pflegestandards Fixie-rung von Patienten des GerontopsychiatrischenZentrums“ über die Akademie im Park.

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Psychiatrische Behandlungälterer Menschen

ChefärztinDr. Angelika Abrams-Polster

PflegedienstleiterinSabine Said

Gerontopsychiatrisches Zentrum am PZN

Garten der Station 36

Sport ist ein Therapiebestandteil - Volleyball im Garten der Station 08

Die Abteilung Suchttherapie verfügte im Be-richtsjahr über 147 vollstationäre Betten, eineTagesklinik mit zehn Behandlungsplätzen, eineLangzeitentwöhnungseinrichtung mit 22 Bet-ten/Plätzen sowie über eine psychiatrische Fach-ambulanz. Teilstationär und stationär wurdenca. 2.600 suchtkranke Menschen behandelt,davon 2/3 (rund 1.700) mit der ErstdiagnoseAlkohol- und Medikamentenabhängigkeit.

Das differenzierte Behandlungsangebot zurstationären Versorgung umfasst sechs Kranken-stationen: drei Stationen für die qualifizierteEntzugsbehandlung und drei spezialisierteStationen.

Die qualifizierte Entzugsbehandlung

Die Station 08 QuaDro ist eine Station für denniederschwelligen, qualifizierten Drogenentzugbei Erwachsenen. Hier werden Patientinnen undPatienten mit illegalem Drogenkonsum – geplantoder als Akutfälle – aufgenommen und unterdem Aspekt „Einstieg in den Ausstieg“ behan-delt. Dabei wird auch bei substituierten Patientender Gebrauch von anderen Suchtmitteln ent-zogen (Beikonsum-Entgiftung).

Die Station 09 bietet Alkohol- und Medika-mentenabhängigen eine qualifizierte Entzugs-behandlung im offenen stationären Setting.

Die Station 46 ist eine geschlossene/offene Sta-tion zur Intensivbehandlung von alkohol- undmedikamentenabhängigen Patienten. Die erstePhase der Behandlung erfolgt in der Regel imgeschlossenen Bereich. Später ist ein Wechselin den offenen Bereich möglich.

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Die VersorgungSuchtkranker

Suchttherapie

Stv. Ärztliche Direktorin;ChefärztinDr. Barbara Richter

Die spezialisierte Behandlung

Auf der Station 21 wird eine spezielle psychia-trisch-psychotherapeutische Therapie für Sucht-kranke mit Konsum illegaler Substanzen undmit psychiatrischen Folge- und Begleiterkran-kungen, nach abgeschlossenem körperlichenEntzug, durchgeführt.

Auf der Station 35 werden Patientinnen undPatienten mit Alkohol- und Medikamentenab-hängigkeit und mit psychiatrischen Begleit- undFolgeerkrankungen, nach abgeschlossenemkörperlichen Entzug, psychiatrisch und psycho-therapeutisch weiterbehandelt.

Das Team der Station 06 behandelt chronischmehrfach geschädigte Abhängige (CMA) psy-chiatrisch, psychotherapeutisch und somatischweiter.

Das Behandlungsangebot der Tagesklinik imHaus 49 und die tagesklinischen Angebote derStationen beziehen das häusliche Umfeld stärkerin die Behandlung mit ein. Suchtkranke ohneschwere psychische, körperliche und sozialeBeeinträchtigungen erhalten dort eine psychia-trisch-psychotherapeutische Therapie mit demZiel einer ambulanten Weiterbehandlung.

Die psychiatrische Fachambulanz ist zuständigfür die Behandlung von Suchtkranken mit psy-chiatrischer Begleiterkrankung oder für Patientenmit schweren Krankheitsverläufen. Sie erfährtzunehmend Akzeptanz bei Patienten, Ärzten,Angehörigen und Selbsthilfegruppen.

Die Entwöhnungsbehandlung im Landhaus(Station 49) ist eine Möglichkeit zur wohnort-nahen Behandlung von Alkohol- und Medika-mentenabhängigen, auch mit psychiatrischenFolge- und Begleiterkrankungen.

Rückblick 2005

Das Jahr war für die Abteilung Suchttherapie –analog zu anderen Bereichen des Hauses – durchdie vielfältigen Aktivitäten im Jubiläumsjahr unddie KTQ-Zertifizierung gekennzeichnet. Im Hin-blick auf KTQ wurden Strukturen und Prozesseüberprüft, ergänzt oder korrigiert. Beispielhaftzu nennen ist die umfängliche Bearbeitung derStationskonzepte sowie der Abläufe und Be-handlungsbausteine unter Berücksichtigung derErgebnisse der Patientenbefragung.

Parallel dazu wurde die abteilungsspezifischeZertifizierung nach deQus (Deutsche Gesellschaftfür Qualitätsmanagement in der Suchttherapiee.V., Qualitäts- und Zertifizierungsprojekt desBundesverbandes für stationäre Suchtkranken-hilfe) weiter voran gebracht. Die Zertifizierungder Abteilung ist für Ende 2006 geplant.

Ganze Teams wurden speziell zu „Deeskalation“und „Motivational Interviewing“ qualifiziert.Daneben fanden zusätzlich Teamentwicklungs-projekte statt. Dieses Vorgehen war sehr effektiv,da so die berufsgruppenübergreifende Imple-mentierung von therapeutischen Prinzipiengelang.

Patientenorientierte, behandlungsbezogene undstationsorientierte Differenzierungen wurdenforciert: Die aufsuchende Arbeit chronischmehrfach beeinträchtigter Abhängiger zu Hausestellte dabei einen Schwerpunkt dar.

Eine nur bedingt beeinflussbare Größe war in2005 die Belegungssituation. Konstanten Be-handlungszahlen zu Beginn des Jahres 2005standen erheblichen Belegungsschwankungenin der zweiten Jahreshälfte gegenüber, ohnedass hier unmittelbar nachvollziehbare Gründeableitbar waren. Die Entwicklung zeigte zwareine verstärkte Nachfrage nach ambulanterBehandlung von Drogenabhängigen durchSubstitution. Das erklärt aber nicht den Bele-gungseinbruch im letzten Quartal.

Pflegedirektor;PflegedienstleiterWalter Reiß

Ausblick 2006

� Schulung von internen Auditoren und Abschluss von „deQus“

� Realisierung einer multiprofessionellen Therapieplanung mit dokumentierter Ziel- und Maßnahmenverfolgung

� Weiterentwicklung der tagesklinischen Konzepte und Strukturen

� Einführung von PPRO (Pflegeprozess-unterstützung) und Weiterentwicklung standardisierter Pflegepläne sowie suchtspezifischer Pflegeleitlinien

Das multiprofessionelle Team der Tagesklinik Sucht,Haus 49

Beratungsgespräch psychiatrische Fachambulanz

Sturzprävention im Pflegeheim, Haus 19

Rückblick 2005

Die Verwaltungsstrukturreform war eine derletzten Initiativen von Ministerpräsident ErwinTeufel. Sie hatte 2005 zur Folge, dass die Auf-gaben der Landeswohlfahrtsverbände (LWVs)den örtlichen Sozialhilfeträgern übergebenwurden. Hatten wir inhaltlich unsere Arbeitund die Strukturen bisher in vertrauensvollerZusammenarbeit mit dem LWV abgestimmt, sowar es nun notwendig, den neuen Kostenträgernund Kooperationspartnern unser Leistungs-angebot darzustellen. Mit fast allen örtlichenSozialhilfeträgern haben wir in der Zwischenzeitgesprochen, die Besonderheit unserer Einrichtungaufgezeigt und sie durch die einzelnen Häusergeführt. Wir konnten vermitteln, dass wir fürseelisch behinderte und psychisch krankeMenschen im Bereich Wiedereingliederung (WE)einen Übergang in weniger intensiv betreuteWohnformen bieten und im Bereich Pflegeheimeinen Ort zum Leben, eine zweite Heimatgestalten. Möglich wird dies auch durch dieEinbindung in das psychosoziale Versorgungs-netz. Hervorzuheben ist hier die Zusammenarbeitmit den Fachambulanzen des PZN und demSozialpsychiatrischen Hilfsverein, der zusammenmit uns und der Abteilung Allgemeinpsychiatrieund Psychotherapie I für das gemeindepsychia-trische Zentrum Wiesloch steht.

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Aktivierung, Förderungund Wiedereingliederung

Psychiatrisches Wohn- und Pflegeheim

HeimleiterWilhelm Kneis

Stv. HeimleiterFrank Morawietz

Handbücher des Wohn- und Pflegeheims

Bereits 2002 wurde für den Bereich Wieder-eingliederung das Handbuch „Ratgeber für diePraxis“ erstellt. Nun befindet sich das Handbuchfür den Pflegeheimbereich kurz vor dem Ab-schluss.

Die Handbücher beschreiben die organisatori-schen Abläufe und enthalten Verfahrens- undDurchführungshinweise zur Betreuungs- undPflegetätigkeit. Die Bewohner stehen dabeiimmer im Mittelpunkt, in ihrer Individualität undmit ihrem Recht auf Selbstbestimmung undSelbstständigkeit. Beide Handbücher stelleneinen Baustein des internen Qualitätsmanage-ments im Wohn- und Pflegeheim (WuP) dar.Darüber hinaus wird zur Zeit das Qualitäts-management-Handbuch für den Heimbereicherarbeitet. Das Handbuch wird von den Leitlinienüber die Prozesse bis hin zu verschiedenenChecklisten zur Mitarbeiterorientierung sämtlicheim Umlauf befindlichen Dokumente des WuPsenthalten und im Intranet des PZN aufrufbarsein.

Projekt „Sturzpräventionim Altenpflegeheim“

Seit April 2005 findet im Rahmen des Projektes„Sturzprävention im Pflegeheim“, auf Initiativeund in Zusammenarbeit mit der AOK Rhein-Neckar, regelmäßig ein Kraft- und Balancetrainingim Altenpflegeheim statt.

Durchgeführt wird das Training von je einemspeziell geschulten Physiotherapeuten des PZNund von einem Mitarbeiter des Altenpflege-heimes. Die angewandten Trainingsformen (Kraftund Gleichgewicht) sind für ältere Menschenvon größter Wichtigkeit, weil gerade die nach-lassende Kraft und ein gestörtes Gleichgewichtdie Mobilität älterer Menschen beeinträchtigenkann und es so häufiger zu Stürzen kommt.

Durch diese Maßnahme hat sich die Anzahl undSchwere der Stürze bei den teilnehmendenBewohnern deutlich reduziert. Nach Ablauf derFörderung durch die AOK Rhein-Neckar wirddas Projekt in Eigenregie weitergeführt.

Angebotsstruktur im Wieder-eingliederungsbereich erweitert

Nach Auszug der Wohngruppe des Heilpäda-gogischen Wohn- und Beschäftigungsverbundes(ehemals Haus Löwenzahn) im April 2005 nahmder WE-Bereich am 1.7.2005 die Außenwohn-gruppe „Südliche Zufahrt 11-13“ mit sechsWohnplätzen in Betrieb. Jeweils drei Bewohnerder Häuser 48 und 17 werden von Mitarbeiternbeider Häuser betreut.

Die Organisationsstruktur und die Tagesabläufeder Außenwohngruppe bieten den Bewohnerneinerseits weiterhin den vertrauten institutionellenRahmen und andererseits die Möglichkeit, einhohes Maß an Selbständigkeit bzw. sozialerKompetenz zu erlangen.

Ein weiterer Schritt zu mehr Normalität bestandin der Installation einer neuen Schließanlage inden Häusern 17 und 48 im Juli 2005. Jeder Be-wohner verfügt jetzt über einen eigenen Zim-merschlüssel, mit dem auch die Eingangstürender Häuser zu öffnen sind. Es hat sich gezeigt,dass die Bewohner mit der neuen Situation sehrverantwortlich umgehen.

Abteilungsziele 2006

� Etablierung eines Beschwerde-managements

� Vorbereitung auf die Einführung einerEDV-gestützten Dokumentation

� Intensivierung des regionalen Netzwerkesim Rhein-Neckar-Kreis

Fordern Sie unseren Heim-prospekt bitte über unserSekretariat an:Telefon 0 62 22 / 55 25 84www.pzn-wiesloch.de

Sechs Wohnplätze hat die Außenwohngruppe„Südliche Zufahrt 11-13“

Bewohnerin bei der Küchenarbeit

PZN qualifizierte sich für KTQ-Zertifikat /Übergabe im Rahmen einer Feierstunde

„Wir können die Empfehlung zur KTQ-Zerti-fizierung aussprechen“ – mit diesem simpel an-mutenden Satz erhielt das PZN pünktlich zum100. Geburtstag grünes Licht. Dies war ein Mei-lenstein in der Qualitätsentwicklung des PZN.Im Zusammenspiel mit der Einführung der digi-talen Krankenakte sowie den regelmäßigen Mit-arbeiter- und Patientenbefragungen ergibt diesein umfassendes Bild, Qualität auch künftig alsGrundhaltung zu leben. In die Beurteilung derVisitoren, welche drei Tage des Oktobers für ihreRecherchen nutzten, flossen damit auch diesePunkte mit ein. Hauptaugenmerk legten dieVisitoren insbesondere auf die Dokumente zuStandards, Leitlinien und Soll-Berichten.

Das PZN hatte sich als Vorbereitung auf die Zerti-fizierung des Gesamtkrankenhauses – andersals die meisten der rund 400 Krankenhäuser,welche sich seit der Einführung des Qualitäts-Zertifizierungsverfahrens KTQ für diesen Standardentschieden haben – zu einer umfassenden Ein-zelbetrachtung der Abteilungen entschlossen.

Qualitätsmanagement KTQ

Innerhalb einer zweijährigen Systematisierungwurden die Abteilungen Allgemeine Psychiatrieund Psychotherapie I und II, das Gerontopsychia-trische Zentrum am PZN sowie die Suchttherapiein das Zertifizierungsverfahren einbezogen. „Niezuvor haben wir über einen so langen Zeitraumso systematisch in allen Abteilungen und Berei-chen quer durch alle Hierarchieebenen allesgesammelt, betrachtet und bewertet, was unserKrankenhaus ausmacht“, erinnerte sich Qualitäts-manager Joachim Held anlässlich der Zertifikats-verleihung im Festsaal am 31. Januar 2006.

Evaluierung, Systematisierungund Betrachtung dessen, was dasKrankenhaus ausmacht

Die Wahl einer umfassenden Erarbeitung derAufgaben, Zielsetzungen und Profile hat dabeinicht nur die Visitoren überzeugt, sondern auchden Weg frei gemacht, die einzelnen Abteilungennoch intensiver in ihrem Qualitätsprozess zubegleiten. „Wir haben nun ein Steuerungsin-strument für die nächsten Jahre“, so Geschäfts-führer Hermann J. Fliß. Er betonte nochmals:„Nicht die Erfüllung gesetzlicher Forderungenallein hat uns zum Qualitätsmanagement ge-bracht. Auch Gründe der Effizienzsteigerungdurch Verbesserungsmaßnahmen auf allen Ge-bieten, die durch die Kategorien des KTQ erfasstund überprüft werden, haben zur Weiterent-wicklung des systematischen Qualitätsmanage-ments am PZN geführt.“ Der Katalog der KTQwar dabei in sechs Kategorien, 20 Subkategorienund 70 Kriterien unterteilt. Damit konnten imRahmen einer Selbstbewertung alle Elementeder Leistungen des PZN erfasst und beurteiltwerden. Durch die eigene Zielsetzung, die Abtei-lungen individuell zu erfassen, ergab sich einüber 17 Monate andauernder Prozess, ein „sehraufwändiger Weg“, wie sich die Verantwortlichensicher zeigten.

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Belegschaft und Führungsebene feiern gemeinsam die Zertifikatsübergabedurch Prof. F. W. Kolkmann (2. v.r.)

Die Selbstverpflichtung, Qualitätals Grundhaltung zu leben

Als Instrumente dieser Selbstevaluation wurdedie KTQ-Systematik angewandt, welche dietägliche Arbeit innerhalb der Abteilungen unterden Aspekten „plan“, „do“, „check“ und „act“betrachtete. „Plan“ klärte dabei die bestehendenVorgaben und Konzepte der Abteilungen, „do“die tatsächliche Umsetzung, „check“ stand fürdie Überprüfung der eigenen Ziele und „act“für die Schlussfolgerungen aus „check.“

Lohnenswerter, aber auch aufwändigerWeg der individuellen Qualitätsevaluierung

Ein Weg, der sich jedoch als lohnenswert em-pfahl, konnte doch die Zusage zur Zertifizierungs-Empfehlung seitens des Visitorenteams bereitsam 20. Oktober 2005 entgegen genommenwerden.

Ein besonders schönes Geburtstagsgeschenk:Just an diesem Tag feierte das PZN sein 100.Jubiläum. „Betrachtet man Qualitätsmanage-ment als Philosophie eines Unternehmens, dannist das Zertifikat ein erster großer Meilenstein“,betonte Geschäftsführer Fliß und verwies dabeiauf das Jahr 2008, denn „Qualität ist kein linearerProzess“. Sie wird bereits nach drei Jahren erneutauf den Prüfstand zu stellen sein, um die Zerti-fizierung aufrecht erhalten zu können.

Joachim HeldQualitätsmanager

Die Geschäftsleitungsmitglieder nehmen das begehrteZertifikat entgegen

KTQ-Zertifikat vom 22.12.2005

Mit Spannung erwarten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdie Ergebnisbekanntgabe

100 Jahre PZN Wiesloch

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Das Jubiläumsjahr 2005in Bildern

27. JanuarEuthanasiegedenken

17. bis 23. April2. Wieslocher Seniorentage

15. und 16. Juni5. Wieslocher PsychiatrieSymposium

24. und 25. JuniMitarbeiterfest,Tag der offenen Tür

16. bis 20. AugustSWR Beginn derTV-Dreharbeiten Tatort

10. OktoberFestakt 100 Jahre PZN;Welttag für seelische Gesundheit

24. NovemberDie vergessenen Russen,Vortrag und SWR Filmbeitrag

22. DezemberKTQ-zertifiziert

Die 2. Wieslocher Seniorentage organisier-ten das Gerontopsychiatrische Zentrum amPZN und die IAV-Stelle der Stadt Wieslochgemeinsam. Die Eröffnung fand in derWieslocher Volksbankzentrale statt.

Das Luminarium Arcazaar des englischen Künstlers Alan Parkinson verzauberte die Sinne.Es zog 4.780 Menschen in seinen farbenprächtigen Bann.

Sommerlicher Höhepunkt mit attraktiven Programmpunkten. 1.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnenfeiern, bewirtet von den Führungskräften. Es folgte ein bunter Tag der offenen Tür für die Bevölkerung– das PZN zeigte sich von seiner besten Seite.

Joy Fleming begeisterte beimSommerfest das Konzertpublikum.

Die Aktion „Gesichter“ verband Menschen in und außerhalb des PZN. Zahlreiche Institutionenaus dem Umland beteiligten sich. So konnten am Ende 1.500 Bilder im Gelände aufgehängtwerden.

Der SWR begann im Maßregelvollzug des PZN mit den Dreharbeiten eines neuen „Tatorts“.In den Hauptrollen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe)– Erstausstrahlung am 8.10.2006 in der ARD.

Die Mühen im Vorfeld habensich gelohnt – das PZN erhält dieersehnte KTQ-Urkunde.

Namhafte Referenten (erster von links Prof. Dr. Dörner)sowie Polit-Prominenz gaben dem 5. Wieslocher PsychiatrieSymposium einen besonderen Rahmen.

Am Welttag für seelische Gesundheit feierte das PZNseinen 100. Geburtstag mit 100 geladenen Gästen.

Das PZN wurde am 20.10.1905 als„GroßherzoglichBadische Heil- und Pflegeanstalt bei Wiesloch“ gegründet.

8. JuniGründung desGPZ Wiesloch

Ein besonderes Erlebnis war das Feuerwerkzum Jubiläum.

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Interview mit Prof. Dr. HelmutVedder, Chefarzt AP II

Eröffnung der Tagesklinikin Mosbach

Interview Psychiatrische Klinik Mosbach

Das Gespräch mit Prof. Dr. Vedder führteSusann Roßberg, Leiterin Marketing,Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tagesklinik, Fachambulanz und psychosomatische Station werden am KreiskrankenhausMosbach 2006 ihre Arbeit aufnehmen

Tobias LinkÄrztlicher Leiter

Marianne KirschPflegerische Leiterin

Professor Dr. Vedder, Laotse, der Begründer desBuddhismus, prägte die Worte „Nach Wissensuchen, heißt Tag für Tag dazu gewinnen“. DieSuche nach Wissen war für Sie sicher auch mitIhrem Wechsel nach Wiesloch verbunden. Bereitsseit dem 1. Februar bekleiden Sie hier die Positiondes neuen Chefarztes für die Allgemeinpsychia-trie II. Wo lag Ihr Wissensgewinn in der vergan-genen Zeit?

Prof. Dr. Vedder: Wissen ist bei Laotse sichereher mit Weisheit verbunden. Diese in nennens-wertem Ausmaß zu erweitern – und zumal nacheiner so kurzen Zeit hier in Wiesloch – fällt mireher schwer. Allerdings habe ich bereits jetztviel dazugelernt, über die Funktionsabläufe, diefür die Abteilung und das PZN wichtigen Fragenund Zielsetzungen und das gesamte PZN imSinne einer sehr vielschichtigen und differen-zierten Einrichtung, die durch unterschiedlichsteMenschen und Bereiche geprägt ist und das Zielhat, eine sehr gute und zeitgemäße Patienten-behandlung zu leisten. Dies war nicht möglichohne tatkräftige Hilfe, Unterstützung und eineVielzahl von Rückmeldungen.

Welche Bedeutung haben die schwierigenökonomischen Rahmenbedingungen und dasgegenwärtige Bild der Psychiatrie für Ihre Arbeit?

Prof. Dr. Vedder: Sicherlich ist es nur durcheinen modernen und fächerübergreifenden An-satz möglich, sich diesen Herausforderungen zustellen und damit auch den schwierigen, ökono-mischen Verhältnissen für die Patienten gerechtzu werden. Selbstverständlich müssen wir unsereArbeitsinhalte und die gegenwärtigen Rahmen-bedingungen auch nach außen kommunizieren.Dies ist jedoch kein Widerspruch, sondern machtnur deutlich, dass wir gemeinsam versuchen,das Beste aus den vorgegebenen Möglichkeitenfür unsere Patienten herauszuarbeiten.

Dies bedeutet natürlich auch, täglich aufs Neueauf die Menschen zuzugehen und auf den unter-schiedlichsten Ebenen Überzeugungsarbeit zuleisten.

Das PZN in Wiesloch ist die Stätte Ihres neuenWirkens. Zuvor waren Sie in Marburg an derLahn tätig?

Prof. Dr. Vedder: Nach meinem Studium undder nervenärztlichen Ausbildung in Basel, Freiburgund München hatte ich mich für die Arbeit ander Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie amZentrum für Nervenheilkunde der Universitäts-stadt Marburg mit einer inhaltlich sehr vielseitigenAusrichtung entschieden. Am PZN sehe ichmeinen Schwerpunkt in der psychiatrischen Ver-sorgung mit der Notwendigkeit der Optimierungeiner Vielzahl von Elementen und insbesonderein einer Verbesserung der gemeindenahenpsychiatrischen Versorgung, wie z. B. im Neckar-Odenwald-Kreis.

Jeder, der neu an einem Ort ankommt, trägtVisionen in sich. Sie wünschen sich, gemeinsammit Ihrem Team einen Beitrag für eine bessereGegenwart und Zukunft der Patienten undMitarbeiter zu leisten. Wie kann diese Zukunftaussehen?

Prof. Dr. Vedder: Zunächst einmal wünscheich mir, dass die Psychiatrie von den Menschenund auch von unseren Patienten als ganz normaleHilfe zum Leben und seiner leichteren Bewälti-gung verstanden wird. Für die nächste Zukunftwünsche ich mir darüber hinaus, dass es unsgelingt, eine effektive Teamarbeit natürlich auchmit dem Ziel zu etablieren, die psychiatrischeGegenwart und Zukunft zu verbessern. Hierwerden wir uns zeitlich zunächst auf einzelneProjekte konzentrieren müssen wie z. B. dieEingliederung der Versorgung des Neckar-Odenwald-Kreises in die AP II. Darüber hinausist es sinnvoll, die Psychiatrie auch weiterhin zueiner Disziplin zu entwickeln, die sich vor alleman den Bedürfnissen des Einzelnen orientiert. Esist eine Kernaufgabe der klinischen Psychiatrie,diese Ansätze mit Leben zu füllen und sie dannaktiv für unsere Patienten umzusetzen.

Am 1. Juli 2006 wird am KreiskrankenhausMosbach eine allgemeinpsychiatrische Akut-Tagesklinik mit 18 Plätzen den Betrieb aufneh-men. Zusammen mit einer psychiatrischen Fach-ambulanz bildet sie dann die Psychiatrische KlinikMosbach, eine Außenstelle des PsychiatrischenZentrums Nordbaden (PZN). Gemäß dem Modelleiner externen Sektorisierung bleiben sowohldie Akut-Tagesklinik als auch die psychiatrischeFachambulanz organisatorisch, personell undwirtschaftlich Teil der Abteilung Allgemeinpsy-chiatrie und Psychotherapie II des PZN in Wies-loch. Die duale Leitung übernehmen Tobias Link(Ärztlicher Leiter) und Marianne Kirsch (Pflegeri-sche Leiterin).

Das akut-tagesklinische Behandlungsangebotrichtet sich an Menschen im Alter von 18 bis 64Jahren mit psychischen Störungen oder in akutenpsychischen Krisen. Ebenso an Menschen, diezwar einer intensiven psychiatrisch-psychothera-peutischen Behandlung bedürfen, bei denenaber ein vollstationärer Krankenhausaufenthaltnicht oder nicht mehr notwendig ist.

Die psychiatrische Fachambulanz bietet an derSchnittstelle zwischen stationärer bzw. teilsta-tionärer psychiatrischer Versorgung und vertrags-ärztlicher ambulanter psychiatrischer Versorgungdie Möglichkeit einer intensiven ambulantenVersorgung durch ein multiprofessionelles Team.Schwerkranke, häufig hospitalisierte und in derNiedergelassenenpraxis nur schwer zu behan-delnde Patienten können in den gewachsenensozialen Strukturen verbleiben.

Mit ihren Behandlungsangeboten wird die Psy-chiatrische Klinik Mosbach im weiteren zur Ver-meidung und Verkürzung von stationär-psychia-trischen Behandlungen im 50 km entferntenPZN Wiesloch beitragen.

In lebendiger Kooperation mit allen relevantenkomplementären, ambulanten und stationärenLeistungserbringern und Institutionen der Ver-sorgungsregion soll sich die PZN-Außenstelle amKreiskrankenhaus Mosbach zu einem zentralenKnotenpunkt im Netzwerk der regionalen ge-meindepsychiatrischen Versorgung entwickeln.Sie wird zur Verbesserung der psychiatrischen Ver-sorgung im Neckar-Odenwald-Kreis beitragen.

PZN-Psychomatik Wiesloch - Bruchsal - Mosbach

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Psychosomatik – auf dem Wegzur integrativen Medizin

Psychosomatische Medizin in Wiesloch

Mit Einführung des „Facharztes für Psychoso-matische Medizin & Psychotherapie“ wurdenin Baden-Württemberg günstige Entwicklungs-bedingungen für eine Verbesserung der psycho-somatisch-psychotherapeutischen Versorgungder Bevölkerung geschaffen. Rahmenkonzeptionund Standortplanung des Sozialministeriumsschufen die Grundlage, in jedem Landkreis eineentsprechende Fachabteilung zu errichten.Seit dem 1.1.2005 wird am Standort Wieslochder Funktionsbereich Psychosomatische Medizin& Psychotherapie mit 24 Betten für voll- undteilstationäre Versorgung betrieben. Die weiter-führende ambulante Einzelbehandlung ausge-wählter Patienten bis hin zur hochspezialisiertenGruppentherapie für chronifizierte Störungsbilderist über die Fachambulanz möglich. Ein Konsiliar-Service wurde am Kreiskrankenhaus Schwetzin-gen eingerichtet.

Seit 1987 besteht am PZN Wiesloch ein betten-führender Funktionsbereich Psychotherapie. DieTherapieangebote richteten sich kontinuierlichan den sich wandelnden Versorgungsbedürf-nissen und -strukturen aus. Das PZN war somitbestens auf die Übernahme des neuen Versor-gungsauftrages vorbereitet. In der „WieslocherPsychosomatik“ sind evidenzbasierte leitlinien-orientierte Therapieverfahren bei umschriebenenversorgungsrelevanten Störungen gleichrangigden am individuellen Patienten und störungs-übergreifenden Wirkprinzipien ausgerichtetenVorgehensweisen zur Seite gestellt. Dies umfasstnicht nur psychotherapeutische Standardver-fahren bei Angst-, Zwangs- oder depressivenStörungen, sondern auch ausdifferenzierte ma-nualisierte Programme zur Behandlung somato-former Schmerzstörungen und emotional-instabiler Störungen sowie inzwischen auch vonkomplexen Trauma-Störungen. Durch die Etab-lierung der Psychosomatik an einem Zentrumfür Psychiatrie können die häufigen psychiatri-schen Komorbiditäten bei Bedarf ebenso direktwie hochspezialisiert vor- oder nachbehandelt

Ein Dach für die Zukunft

Mit einem Paukenschlag wird am 30. Juni 2006das Gebäude 07 im PZN eingeweiht werden.Damit endet eine lange Phase der Neustrukturie-rung und der Bildung des Herzstückes im Ent-wicklungsprojekt „Zukunftswerkstatt ForensischePsychiatrie“. Seit 2003 arbeitete man an derFortschreibung von sieben Teilprojekten. Zeit-gleich mit der Neuordnung der Stationskonzepteentwickelte das PZN einen baulichen Projektplanzur Entzerrung der Unterbringung und zur Rea-lisierung der Konzepte. Auslöser war die Über-belegung, die in einem Aufnahmestopp gipfelte.Knapp 300 Patienten konnten zu diesem Zeit-punkt nicht mehr adäquat untergebracht wer-den. Der geforderten Entzerrung trägt der Neu-bau einer modernen, menschenwürdigen 30-Betten-Einheit Rechnung. Die Suche nach geeig-netem Areal durch die Abteilung „Bau & Technik“führte zur Diskussion um den (Teil-)Abriss desGebäudes 06. Den Planungen folgte ein einstu-fig-beschränkter Realisierungswettbewerb.Die Sieger des Wettbewerbs, Büro „AV1 Archi-tekten“ (Kaiserslautern), empfahlen sich mitdem Plan für ein zweigeschossiges Gebäude mit2.680 Quadratmetern Nutzfläche und einemGesamtbauvolumen von sechs Millionen Euro.Pavillonartig fügt sich dieses nun in den Kontextder historischen Gebäude neben der Station 06ein. Ebenerdig findet sich der zentrale Eingangs-bereich, wo auch Therapie- und Verwaltungs-räume untergebracht sein werden. Drei Wohn-gruppen zu je 10 Patienten bilden das Oberge-schoss mit einem zentralen Stützpunkt. JedeWohngruppe ist jeweils mit einem eigenen In-nenhof verbunden.

Im Intensivbereich befinden sich zwei Krisenzim-mer. Bereits drei Monate nach dem ersten Spa-tenstich konnte der Grundstein gelegt, nur sechsMonate später der Rohbau fertig gestellt werden.Mit dem Einzug der ersten zehn Patienten am3. Juli 2006 wird diese lange Projektphase einendgültiges Dach erhalten.

Kunstprojekt „Uhu 2005“

Es ist die Weisheit, welche dem Uhu ins Lebens-buch geschrieben steht. Das Kunstobjekt „Uhu2005“ von Prof. Jürgen Goertz wird künftig denEingangsbereich des Hauses 07 prägen unddamit symbolisch für die Aufgabe, Menschenins Leben zurück zu bringen, stehen. Aus Bronzeund Edelstahl gefertigt, präsentiert sich das dreiMeter hohe Kunstwerk bereits von weitem inilluminierter Szene, die hilft, die Dinge ausverschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Neues Gewand auch für Haus 18

Eine neue Nutzung für das Haus 18 sahen diePläne der Zukunftswerkstatt vor. Im Herbst 2005wurde mit einem Volumen von 2,5 MillionenEuro begonnen, das historische Gebäude zuentkernen und neu zu strukturieren. Auf zweiEbenen wird eine halbgeschlossene Reha-Stationfür 23 Patienten entstehen, die derzeit noch aufStation 11 betreut werden. Die bestehendenRäume konnten nicht an die Bedürfnisse ange-passt werden. Die Pläne von „Bau & Technik“– in intensiver Zusammenarbeit mit den künf-tigen Nutzern erarbeitet – sehen eine Umbauungdes Verandabereiches vor. So entstehen weitereWohn- und Speiseräume. Zusätzlich sehen diePläne vor, unter dem Dach Platz für vier weiterePatienten (Reha-Wohngruppe) zu schaffen.

Anzahl Betten 30 27

Umbauter Raum 10.600 m3 8.580 m3

Nutzfläche 2.680 m2 1.664 m2

Gesamtkosten 6.000.000 � 2.500.000 �

Kosten je m3 umbauter Raum 566 � 291 �

Kosten je m2 Nutzfläche 2.238 � 1.502 �

Einrichtung + Ausstattung 350.000 � 200.000 �

Bauzeit 13 Monate 16 Monate

Neubau Gebäude 07 Sanierung Gebäude 18

werden; eine Verlegung in entsprechende andereStationen des PZN (z.B. für bipolare oder Sucht-Störungen, türkischsprachige oder Mutter-Kind-Behandlung) fließt unmittelbar in den Gesamt-behandlungsplan ein.

Weitere psychosomatisch/psychotherapeutischeStationen an der Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsalund am Kreiskrankenhaus in Mosbach werdenderzeit als Außenstellen des PZN mitbetreut odersind im Aufbau.

Psychosomatische Medizin in Bruchsal

Seit dem 8. März 2006 wird in einer Kooperationzwischen der Fürst-Stirum-Klinik (FSK) Bruchsalund der Psychiatrischen Klinik Bruchsal (PKB),einer Tochter des PZN Wieslochs, eine stationär-psychotherapeutische Behandlung von Patientenmit psychischen und psychosomatischenErkrankungen angeboten.

Im Rahmen der Station stehen vorerst zehn Bet-ten in fünf Doppelzimmern in der FSK zur Verfü-gung. Die stationäre psychotherapeutischeBetreuung und Behandlung soll in Ergänzungzu den niedergelassenen PsychotherapeutenPatienten mit entsprechend schwerer ausge-prägten Störungen und Krankheitsbildern einengeschützten Behandlungsraum mit hoher thera-peutischer Dichte anbieten.

Die neue psychosomatisch-psychotherapeutischeStation der FSK sieht sich aufgrund ihrer stationär-psychotherapeutischen Ausrichtung als notwen-dige Ergänzung und Erweiterung des Therapie-angebotes im Landkreis. Dies kommt Patientenzugute, die an akuten oder schwerer ausgepräg-ten psychischen Störungen leiden und die einemultidisziplinäre psychiatrische Behandlungbenötigen.

In den vergangenen Jahren wurde durch diePKB eine rege konsiliarische Kooperationstätigkeitin der FSK geleistet. Unter den so betreutenPatienten befanden sich zu etwa gleichen An-teilen Patienten mit eher rein psychiatrischenKrankheitsbildern und psychosomatisch Erkrankteim engeren Sinn.

Einweihung des Neubaus 07

Ärztlicher LeiterStandort WieslochDr. Thomas Starzinski

Ärztliche LeiterinStandort BruchsalDr. Gitta Dorn

Ärztlicher LeiterStandort MosbachTobias Link

Prof. Jürgen Goertzund Uhu-Skulptur

Baustelle Maßregelvollzug

Noch herrscht Baustellenbetrieb

Kooperationen im gemeindepsychiatrischenVerbund

Es mag reiner Zufall sein, dass der Sozialpsychia-trische Hilfsverein im vergangenen Jahr seinen30. Geburtstag, das Psychiatrische ZentrumNordbaden (PZN) sogar seinen 100-jährigenGeburtstag feierte. Von langer Hand geplantwar die Errichtung des gemeindepsychiatrischenZentrums mitten im Herzen der Stadt Wiesloch.Die beiden Geburtstagskinder, der Sozialpsychia-trische Hilfsverein als Träger der ambulantenSozialpsychiatrie und das PZN als Fachklinik fürdie stationäre Behandlung, haben in vorbildlicherWeise auf der Basis eines Kooperationsvertragesein gemeindepsychiatrisches Zentrum eröffnet.Beiden Einrichtungen ist es enorm wichtig, allenPatienten in einem gegliederten Versorgungs-system die jeweils für sie passenden Angebotevernetzt anzubieten. Beide Partner sind bereit,dafür auf ihre Autonomie zu verzichten. Inschwierigen Betreuungsfragen, im Rahmen einesverbindlichen Leistungsmanagements, will mansich dem Spruch eines paritätisch besetztenFachkräftegremiums unterwerfen. Im Streitfallwird ein unabhängiger Schiedsobmann ange-rufen, der eine verbindliche Entscheidung fällt.Besonders erfreulich ist für beide Partner, dassder Leiter des psychosozialen Arbeitskreises,Dr. Mathias Flemming, Medizinaldirektor imGesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, diesewichtige Aufgabe wahrnimmt. Das verbindlicheLeistungsmanagement bezeichnet der Geschäfts-führer des Sozialpsychiatrischen Hilfsvereins, Dr.Detlef Rath, als bahnbrechend. Vor allem mitBlick auf das Wohl der Patienten.

Staatssekretärin Johanna Lichy verwies anlässlichder Eröffnung des gemeindepsychiatrischenZentrums auf die großen Fortschritte, die in denletzten Jahrzehnten in der Psychiatrie verzeichnetwurden. „Das Psychiatrische Zentrum Nord-baden, eine der größten Einrichtungen im Land,steht heute wie zur Zeit seiner Gründung vor100 Jahren für Wandel und Fortschritt in derPsychiatrie“, resümierte Staatssekretärin Lichyin Ihrer Eröffnungsrede am 8. Juni 2005.

Die Vertragspartner im Bereich der psycho-therapeutischen/psychosomatischen Medizinverpflichten sich zu einer partnerschaftlichenZusammenarbeit in enger Abstimmung undzu gegenseitiger medizinischer Unterstützung.Das PZN übernimmt an beiden Standorten diemedizinische Leitung und die entsprechendeLetztverantwortung für den Betrieb der PTM-Stationen.

Mit dem Kreiskrankenhaus Schwetzingen wurde2005 ein Kooperationsvertrag zur konsiliarisch-psychiatrischen Versorgung des Kreiskranken-hauses abgeschlossen. Die Planungen für dieErrichtung einer Tagesklinik im Jahr 2007 sindin diesen Tagen angelaufen. Das Tagesklinik-konzept steht, so dass wir anlässlich der Budget-verhandlung im Juni 2006 den Krankenkassenunser Angebot unterbreiten.

Die Kooperationsgespräche mit der Psychiatri-schen Universitätsklinik Heidelberg und demZentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mann-heim sind in den letzten Monaten wiederbelebtworden. Nach wie vor bietet das PZN den beidenKliniken in ihren Städten die enge Zusammen-arbeit und die Weiterentwicklung gemeindenaherund patientenorientierter Versorgungsformenan. Mit Professor Dr. Helmut Vedder hat das PZNeinen neuen Chefarzt für die Abteilung Allge-meinpsychiatrie und Psychotherapie II gewinnenkönnen. Als ehemaliger Oberarzt am Universi-tätsklinikum Gießen und Marburg, das auch indie psychiatrische Sektorversorgung eingebundenist, verfügt er sowohl über entsprechende sozial-psychiatrische als auch über Kenntnisse der uni-versitären Psychiatrie und versteht sich so alsverlässlicher neuer Partner für das Zentralinstitutfür Seelische Gesundheit in Mannheim.

Kooperation mit den niedergelassenenÄrzten

Durch die Errichtung der psychiatrischen Insti-tutsambulanz (PIA) und der spezialisierten Fach-ambulanzen hat das Psychiatrische Zentrum

Nordbaden auch für die chronisch psychischkranken Menschen ein patientenorientiertesBehandlungssystem aufgebaut. Die Behandlungist speziell auf Patienten ausgerichtet, die be-sonders schwer erkrankt sind oder deren Erkran-kung durch eine längere Dauer gekennzeichnetist. In Einzelfällen werden auch Patienten behan-delt, die wegen zu großer Entfernung zu geeig-neten Ärzten auf die Behandlung durch das PZNangewiesen sind. Patienten, die anderweitigversorgt werden können und nicht unter dieKriterien einer PIA fallen, werden durch die nie-dergelassenen Ärzte betreut. In der Regel wer-den Patienten von den niedergelassenen Ärztenan die PIA überwiesen. Wir haben die Erfahrunggemacht, dass der Koordinationsaufwand einerbedarfsgerechten Versorgung sehr hoch ist. Ausdiesem Grunde haben wir die Kooperations-gespräche mit den niedergelassenen Kollegenintensiviert. Eine Infoveranstaltung fand am10. Mai 2006 in der Festhalle des PZN zumThema „Vernetzung ambulanter und stationärerVersorgung – Potenziale in einem Spannungs-feld“ statt. Nach anregenden Vorträgen einesUnternehmensberaters und eines hochrangigenAOK-Vertreters wurden unter engagierter Betei-ligung zahlreicher niedergelassener Ärzte nochbestehende Schwierigkeiten, aber auch dieChancen einer intensiveren Zusammenarbeituntersucht. Das Votum der Experten war ein-deutig: Der Vernetzung und Überwindung derSektorengrenzen gehört die Zukunft.

Der Fachbereich „Mensch und Gesundheit“ desLandkreises Karlsruhe hat zum 1.1.2006 auf derBasis der Rahmenvorgaben des Landes, desLandesarbeitskreises Psychiatrie und des Psychia-trieplanes 2000 mit den Leistungsträgern imLandkreis Karlsruhe einen Gemeindepsychiatri-schen Verbund (GPV) gegründet. Das Ziel diesesVerbundes ist es, gemeinsam die bedarfsgerechteVersorgung psychisch kranker erwachsenerMenschen aus dem Landkreis sicherzustellen.Das PZN ist Gründungsmitglied dieses gemeinde-psychiatrischen Verbundes.

Kooperationspartner Krankenhäuser

Die Öffnung der psychiatrischen Krankenhäuserhin zur gemeindenahen Versorgung ist eine derwichtigsten Errungenschaften der letzten Jahre.Dies wurde von der Landesregierung auch imLandespsychiatrieplan 2000 den Kliniken auf dieFahnen geschrieben. „Gemeindenah, patienten-orientiert und differenziert“ lautete der Versor-gungsauftrag, den das Errichtungsgesetz 1996den Zentren für Psychiatrie mit auf den Weggegeben hat.

In diesem Sinne eröffnet das Psychiatrische Zen-trum Nordbaden im Juni/Juli 2006 eine Tages-klinik und eine Station für psychotherapeutischeMedizin im Kreiskrankenhaus Mosbach. Bereitsim Februar 2006 wurde eine Station für psycho-therapeutische Medizin in der Fürst-Stirum-Klinikum in Bruchsal in Betrieb genommen.

22 - 23

Kooperierende Einrichtungen

Peter AenisStellvertretenderBetriebsdirektor

Gemeindenahe psychiatrischeVersorgung

Betriebsdirektor Wolfgang Wilhelm und Dr. Gitta Dornin Karlsruhe bei der GPV-Vertragsunterzeichnung

Eröffnung des Gemeindepsychiatrischen Zentrums inWiesloch am 8. Juni 2005

Die elektronische Patientenakte

24 - 25

Orbis/OpenMed im PZN

Seit mehreren Jahren setzt das PZN die Elektro-nische Patientenakte (EPA) Orbis/OpenMed ein.Sie hat die bisherige Papierkrankenakte (inkl.Fieberkurve) komplett ersetzt.

Die Behandlungsqualität konnte mit der EPAdeutlich gesteigert werden. Die Akzeptanz durchdie Benutzer ist gut.

Zu der erfolgreichen Zertifizierung gemäß KTQhat die EPA einen erheblichen Teil beigetragen.Das PZN hat mit der EPA eine Vorreiterrolle inner-halb der Psychiatrie in Deutschland eingenom-men. Der hier entwickelte spezielle psychiatrischeArbeitsplatz stellt die Basis für das käuflich zuerwerbende psychiatrische Modul des Markt-führers GWI mit seinem Produkt ORBIS dar.

Projektverlauf

Von 1998 bis 2000 erfolgte die Konzeptionser-stellung, Entwicklung und Parametrierung einerspeziellen EPA für die Psychiatrie durch einemultiprofessionelle Projektgruppe bestehendaus Medizinern, Pflegekräften, Therapeutenund EDV-Mitarbeitern.

In umfangreichen Workshops wurden alle rele-vanten patientenbezogenen Prozesse mittels dererweiterten Prozesskettenanalyse grafisch erfasstsowie alle bis dahin verwendeten Papierformulareum Redundanzen bereinigt und inhaltlich ana-lysiert. Bis 2003 wurde die EPA erfolgreich imgesamten Krankenhausbereich einschließlich derteilstationären und ambulanten Einheiten sowiein der forensischen Abteilung eingeführt. Seitdemwird die EPA kontinuierlich ausgebaut, angepasstund verbessert.

Umfang der EPA im PZN

Die EPA umfasst die gesamte klinische Doku-mentation aller an der Behandlung beteiligtenBerufsgruppen. Die ehemalige Papier-Kranken-geschichte wird komplett mit Hilfe des PCs ge-führt und liegt in elektronischer Form vor. DieAmbulanzen und Außenstellen (Bruchsal, Mos-bach) sind vollständig in das System integriert.

Zusätzlich konnte neben dem internen Laborund den Funktionsstellen ein externes Laborsowie ein externer Konsiliararzt an die EPAangebunden werden.

Weitere Planungen

2006 wird eine Scanmappe in die EPA integriert,so dass die letzten in Papierform vorliegendenDokumente elektronisch vorliegen. So wird ausder „papierarmen“ Patientenmappe die papier-lose Akte. Die Anbindung weiterer externerStellen (externe Konsiliarärzte, andere Koopera-tionspartner) soll ausgebaut werden. Durch denAufbau eines Medizincontrollings werden bereitsvorhandene Auswertungsmöglichkeiten inten-siver genutzt.

Nutzen der EPA im PZN

Die Behandlungsqualität steigt durch deutlichverbesserte Zugriffs- und Recherchemöglich-keiten. Die Patientenakte steht immer und sofortan jeder Stelle des Krankenhauses vollständig,inklusive der ambulanten und teil-/stationärenVorbehandlungsberichte, einheitlich strukturiertund leserlich zur Verfügung. Fehlende Aktengehören der Vergangenheit an.

Die interne und externe Kommunikation wirdunterstützt durch ein Berichtswesen mit Infor-mationsweitergabe an andere, auch stationsfernarbeitende Berufsgruppen. Innerhalb des PZNund seiner externen Stellen sind die Bausteineeiner integrierten Versorgung durch die einheit-liche EPA bereits optimal vernetzt. Für externeErweiterungen einschließlich der Nutzung derneuen Patientenkarte bestehen die bestenVoraussetzungen.

Die Steuerung, Verbesserung und Standardisie-rung von Arbeitsprozessen wird vereinfacht.Durch umfangreiche Auswertungsmöglichkeitenkann die Behandlungsqualität besser beurteiltund überwacht werden. Ein direkter Nutzen fürPatienten besteht durch verbesserten Daten-schutz. In der EPA ist klar geregelt, wer wannwelche Aufenthalte und welche Formulare ein-sehen darf bzw. eingesehen hat. WiederholteBefragungen des Patienten werden durch diezentrale Verfügbarkeit von Daten reduziert.

Wachstum beim Außer-Haus-Geschäft

Die so genannten „Hoteldienstleistungen“ wieSpeise- und Textilversorgung, Gebäudereinigungund Materialwirtschaft werden im PZN von denverschiedenen Sachgebieten der Wirtschaftsab-teilung erbracht. Die Servicebetriebe bieten ihreninternen und externen Kunden eine qualitativhochwertige, bedarfsadäquate und zuverlässigeDienstleistung zu attraktiven Preisen. Sie wirdstetig - jeweils mit Blick auf den Markt - weiter-entwickelt. Um trotz steigenden Kostendrucksim Gesundheitswesen den Erhalt der Service-betriebe zu sichern und damit die gewohnt hoheVersorgungsqualität im PZN zu erhalten, hat dieWirtschaftsabteilung in den letzten Jahren einenTätigkeitsschwerpunkt auf den Ausbau ihresumfassenden Dienstleistungsangebots für denAußer-Haus-Markt gelegt. Mit Erfolg: Sowohldie Küche, als auch die Wäscherei verbuchenjährlich mit Dienstleistungen für externe KundenErträge im sechsstelligen Euro-Bereich.

In der Wäscherei des PZN stammt ein erheblicherTeil des bearbeiteten Wäscheaufkommens vonexternen Kunden. Vor allem fällt dabei dieWäsche des Klinikums am Weissenhof in Weins-berg, für das unser Haus bereits seit 1999 um-fangreiche Wäschereidienstleistungen erbringt,wortwörtlich „ins Gewicht“. Aber auch derheilpädagogische Bereich des Wohn- und Pflege-heims, der 2004 aus dem PZN ausgegliedertwurde und sich als Heilpädagogischer Wohn-und Beschäftigungsverbund (HWBV) gGmbH inOberhausen niedergelassen hat, hielt der PZN-Wäscherei die Treue und ist jetzt ein zufriedenerexterner Kunde.

Die Küche des PZN freut sich über zufriedeneStammkunden, allen voran die LebenshilfeWiesloch mit Einrichtungen wie der Kurpfalz-Werkstatt für Behinderte und dem KindergartenMorgentau. Sie erhalten vom PZN an ihren Be-triebstagen rund 180 Mittagessen. In Koopera-tion mit der Lebenshilfe hat das PZN seinenjüngsten Auftrag erhalten, die Mittagessenver-sorgung des Ottheinrich-Gymnasiums Wiesloch.

Seit Beginn des laufenden Schuljahrs im Septem-ber 2005 wird Mittagessen zunächst für die6. Klassen angeboten, die zwei mal wöchentlichganztags Schule haben. Die Ausgabe erfolgtdurch Mitarbeiter und in den Räumen der Lebens-hilfe der benachbarten Tom-Mutter-Schule. DasPZN liefert jeweils zwei Menüs zur Auswahl. Imersten Quartal 2006 nutzten pro Ausgabetagetwa 70 Kinder das Angebot. Und wie Nach-fragen ergeben haben, sind die jungen Kundenmit dem Essen sehr zufrieden! Seit Jahren erfreutsich auch der Partyservice des PZN großer Be-liebtheit – ein kompetenter Partner für Festealler Art.

Seit 2000 bietet die Wirtschaftsabteilung nebender Übernahme von Versorgungsleistungen ihreumfassenden Fachkenntnisse und ihre Projekt-erfahrung als Consulting-Leistungen für externeKunden an. Vor allem mit den Partnerhäusernin Winnenden und Weinsberg wurde die Zusam-menarbeit intensiviert und verschiedene Beratungs-projekte in den Bereichen Materialwirtschaft(Möblierung eines Neubaus), Gebäudereinigung(europaweite Leistungsausschreibungen) undSpeiseversorgung (Betriebsanalysen) wurden er-folgreich umgesetzt. Darüber hinaus ist das PZNseit 2003 für das Management der Speiseversor-gung im ZfP Winnenden verantwortlich.

Die Dienstleistungen für externe Kunden sollennach Möglichkeit in Zukunft weiter ausgebautwerden. Aktuell wirkt die Küche des PZN beider Planung der Speiseversorgung für den Kin-dergarten im Bannholzweg in Wiesloch mit undbereitet damit einen neuen Auftrag vor.

Hoteldienstleistungen

Dr. Gerhard FrömelProjektleiter OMED

Petra StangLeiterin Wirtschaftsabteilung

Wirtschaft und Versorgung

Das Leitungsteam v.l.n.r.: Claudia Schönthaler, Berta Kislik,Petra Stang, Silke Krolop und Bertold Kohm

Rückblick auf das Jahr 2005

Ein besonderes Highlight im Veranstaltungs-kalender der Akademie stellte das 5. WieslocherPsychiatrie Symposium mit über 200 Teilnehmen-den dar. Unter dem Motto „Schneller, besser,billiger??? Psychiatrische Zukunft neu gestalten“wurde dem tiefgreifenden Konflikt zwischendem Wandel in der Krankenhausversorgungund dem zunehmenden Kostendruck sowiesteigender Qualitäts- und EffizienzanforderungenRechnung getragen. Diesen Konflikt als Heraus-forderung zur Veränderung anzunehmen, istZielsetzung des Symposiums gewesen. In derZusammenführung von unterschiedlichen in derPsychiatrie tätigen Berufsgruppen wurde einForum für einen interdisziplinär geführten Dialoggeschaffen.

Darüber hinaus zeichnete sich das Seminarpro-gramm 2005 wieder durch eine ausgewogeneMischung aus Bewährtem und Neuem aus.Neben „klassischen“ Seminaren, die seit Jahrennachgefragt werden, gab es viele aktuelleThemen, die im medizinischen, therapeutischenwie im pflegerischen Bereich an Relevanzgewonnen haben.

Angesichts wachsender ökonomischer Zwängeim Gesundheitsbereich wird der professionelleEinsatz von Führungsinstrumenten immerwichtiger. Führungsverantwortliche müssen sichzunehmend durch Führungs-, Methoden- undsoziale Kompetenz auszeichnen. Vor diesemHintergrund führt das PZN seit 2002 eine um-fangreiche interne Personalentwicklungsmaß-nahme durch. Zur Transfersicherung und umdie Nachhaltigkeit dieser PE-Maßnahme zusichern, wird 2006 ein Coaching-Konzept fürinterne Führungskräfte eingeführt.

Die Anzahl durchgeführter Veranstaltungen(562 in 2005) zeigt, dass sich die Akademie alsattraktiver Seminaranbieter im Gesundheitswesenüberregional etabliert hat.

Der Anteil der abgesagten Seminare sank indiesem Zeitraum von 17% auf 5%.

Das Programm 2006

Zu einem der Höhepunkte 2006 zählte die Ko-operationsveranstaltung mit dem WieslocherInstitut für systemische Lösungen, die 1. Wieslo-cher Therapietage – Behandlungskonzepte imDialog: Schizophrene Psychosen vom 3.-4. März2006. Bei dieser Tagung mit rund 150 Teilneh-mern wurden unterschiedliche Therapiekonzeptefür ambulante und stationäre Behandlung, ihrVerhältnis zur psycho-pharmakologischen Thera-pie und Möglichkeiten einer integrierten Versor-gung diskutiert mit dem Ziel, die Vielfalt neuererEntwicklungen aufzuzeigen und gleichzeitigGräben der Spezialisierung zu überwinden.

Vorrangiges Ziel war es, namhafte Vertreterverschiedener Behandlungsmodelle wie Prof.Dr. Stavros Mentzos, Prof. Dr. Asmus Finzen,Prof. Dr. Peter Kruckenberg und Dr. Josef Bäumlmiteinander und mit den Teilnehmern in einenkreativen Diskurs zu bringen. In Zukunft wirddieses Symposium alle zwei Jahre zu unter-schiedlichen (psychiatrischen) Diagnosen statt-finden.

Darüber hinaus bietet das aktuelle Programmfür das multiprofessionelle Team ein breitesSeminarspektrum, zum Beispiel:

� Klientenzentrierte Körpertherapie� Einführung in die zentralen Aspekte

der Gestalttherapie� Interpersonelle Psychotherapie der

Depression

Abgerundet wird das Programm 2006 durchzertifizierte Ausbildungen: Mediation (BM),Fachkraft Gerontopsychiatrie und FachkraftPsychiatrie (beide mit staatlicher Anerkennung),Kunst- und Kreativtherapie und das lizenzierteKTQ®-Training für Krankenhausmitarbeiter.

Das gesamte Knowhow dieser Führungskräfte-schulung ist in die Konzeption der „Trainingsreihefür Führungskräfte“ eingeflossen, die einenfesten Platz im Seminarprogramm der Akademieeinnimmt. Sie bietet sowohl etablierten als auchangehenden Führungskräften professionelle Hilfebei der Vorbereitung, Ausführung und Weiter-entwicklung ihrer Führungsrolle. Auch hier be-legen die wachsenden externen Teilnehmer-zahlen, dass die Akademie ein marktgerechtesAngebot im Gesundheitsbereich platzierenkonnte.

Es gehört zum Selbstverständnis der Akademie,in der Verbindung von Bildung und Kultur einenBeitrag zur Öffnung der Psychiatrie nach außenzu leisten. Zum Kulturprogramm gehören Kunst-ausstellungen und Abendvorträge zu gesell-schaftlich relevanten Fragestellungen. 2006 sindAbendveranstaltungen zu den Themen „Gewalt-freie Kommunikation“ und „Work-Life-Balance“geplant.

Abgerundet wird das Leistungsspektrum derAkademie im Park durch das Vermietungsan-gebot. Auch hier stellten wir 2005 eine Umsatz-steigerung fest. Zu unseren Stammkunden zählenmittlerweile Organisationen aus den unterschied-lichsten Branchen, von mittelständischen Soft-wareunternehmen bis zu großen sozialen Ein-richtungen. Neben dem Jugendstilambiente undder weitläufigen Parklandschaft, in der sich dieAkademie befindet, gehören der persönlicheKontakt und die hohe Servicebereitschaft zuden Erfolgsfaktoren dieser Geschäftsentwicklung.

LeiterinDaniela Spring

26 - 27

Akademie im Park

Seminare, Tagungen,Vermietungen

Programm-Highlights 2006

� 1. Wieslocher Therapietage – Behandlungskonzepte im Dialog:Schizophrene Psychosen

� 3. Mediationsausbildung(bereits ausgebucht)

� Zentrale Vorgehensweisen inder Gestalttherapie

� Klientenzentrierte Körpertherapie

� Effektive Pflege bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen

� Pflegerischer Umgang bei PatientInnen mit Essstörungen

� Zukunftsmanagement in der Psychiatrie

� Work-Life-Balance – Ihr persönlichesRessourcenmanagement

� Teams kompetent und erfolgreichführen

Blick auf die Außenterrasse der Akademie im Park

2003 250 226

2004 228 249

2005 264 298

Durchgeführte Veranstaltungen

Seminare Vermietungen

Weitere Informationen:

Karin NagyTelefon 0 62 22 / 55 27 53E-Mail:[email protected]

Das freundliche Team der Akademie im Park

Auf der Innenseite dieser Klappe finden Sie wichtige Ansprechpartnerund Telefonnummern.

Und so finden Sie uns ...

Wiesloch ist aus allen Richtungen hervorragend zu erreichen.Folgen Sie in Wiesloch der Beschilderung „Psychiatrisches Krankenhaus“.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren Sie vom Bahnhof Wiesloch-Walldorfmit den Bussen der Linie 707 und dann 709 oder von Heidelberg/Leimenmit der Straßenbahn Linie 3 und dem Bus 30 bis auf das Gelände desKrankenhauses.

Hauptzufahrt und Eingang West über die Heidelberger Straße.An der Pforte zeigt man Ihnen gern den Rest des Weges.Besucher der Akademie im Park und der Lieferverkehrkommen am besten über die Römerstraße (Eingang Ost) zu uns.

Im Internet stellen wir Ihnen für unsere Außenstellen in Bruchsalund Mosbach einen Anfahrtsplan zur Verfügung.

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