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Abschlussbericht - naturstiftung-david.de · Naturschutzrings (DNR) ein enger Kontakt zu den hierin...

Date post: 22-Aug-2019
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Förderkennzeichen BfN: 3515 6850 02 Laufzeit: 01.03.2015 – 30.04.2017 (30.06.2017) Projektleitung: Adrian Johst & Jana Planek Projektmitarbeit: Katharina Kuhlmey & Nadine Peinelt Naturstiftung David | Trommsdorffstr. 5 | 99084 Erfurt | Telefon 0361 / 555 03-30 [email protected] | [email protected] Erstellt von Jana Planek unter Mitarbeit von Adrian Johst und Katharina Kuhlmey sowie Tim Taeger und Simon Grohe (beide NABU-Stiftung Nationales Naturerbe) für das Teilprojekt Wildtiermanagement. Erfurt, den 30.06.2017 Flächenmanagement Nationales Naturerbe – Organisationsübergreifendes Management von Flächen des Nationalen Naturerbes Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ wurde gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Weiterer Partner: Abschlussbericht
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ABSCHLUSSBERICHT

Förderkennzeichen BfN: 3515 6850 02Laufzeit: 01.03.2015 – 30.04.2017 (30.06.2017)Projektleitung: Adrian Johst & Jana PlanekProjektmitarbeit: Katharina Kuhlmey & Nadine Peinelt

Naturstiftung David | Trommsdorffstr. 5 | 99084 Erfurt | Telefon 0361 / 555 03-30 [email protected] | [email protected]

Erstellt von Jana Planek unter Mitarbeit von Adrian Johst und Katharina Kuhl mey sowie Tim Taeger und Simon Grohe (beide NABU-Stiftung Nationales Naturerbe) für das Teilprojekt Wildtiermanagement.

Erfurt, den 30.06.2017

Flächenmanagement Nationales Naturerbe – Organisationsübergreifendes Management von Flächen des Nationalen Naturerbes

Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ wurde gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).

Weiterer Partner:

Abschlussbericht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotoautoren der Titelseite: Immo Vollmer, Katharina Kuhlmey

Inhalt 1 Einleitung und Hintergrund des Projektes

2 Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ 2.1 Ziele des Projektes 2.2 Vorarbeiten in den Vorgängerprojekten

3 Projektumsetzung 3.1 Koordinationsstelle Nationales Naturerbe 3.2 Geodaten-Grundlage für Naturschutzflächeneigentümer 3.3 Monitoring für Naturerbeflächen 3.4 Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen

4 Ergebnisse des Projektes 4.1 Koordinationsstelle Nationales Naturerbe

4.1.1 Beratung und Vernetzung der Akteure des Nationalen Naturerbes 4.1.2 Öffentlichkeitsarbeit 4.1.3 Durchführung von Fachveranstaltungen 4.1.4 Weiterentwicklung des LiegenschaftsManagementSystem LieMaS

4.2 Geodaten-Grundlage für Naturschutzflächeneigentümer 4.2.1 Erarbeitung der Geodaten-Grundlage 4.2.2 Nutzbarmachung/Zugang für Naturschutzflächeneigentümer 4.2.3 Übersicht über die bisher datentechnisch aufbereitete NNE-Kulisse

4.3 Monitoring für Naturerbeflächen 4.3.1 Entwicklung eines vereinfachten Monitoringkonzeptes für Naturerbeflächen 4.3.2 Erprobung und Standardisierung eines Waldmonitorings 4.3.3 Erprobung und Standardisierung eines Fotomonitorings 4.3.4 Weitere Monitoringansätze

4.4 Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen 4.4.1 Umfrage zu Eigenjagden von Naturschutzorganisationen 4.4.2 Modelle zur Bejagung in Schutzgebieten 4.4.3 Austausch, Workshops und Präsentation der Projektergebnisse

5 Erfahrungen und Herausforderungen

6 Abgleich mit dem Arbeitsplan

7 Ausblick Darstellungsverzeichnis Anlagenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis

Darstellungsverzeichnis

Tabellen Tab. 1: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 1 und ihre methodische Umsetzung. Tab. 2: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 2 und ihre methodische Umsetzung. Tab. 3: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 3 und ihre methodische Umsetzung. Tab. 4: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 4 und ihre methodische Umsetzung. Tab. 5: Übersicht über die Teilnahme an externen Veranstaltungen (Beiträge des Projektes sind

hervorgehoben). Tab. 6: Übersicht über den Datenstand der NNE-Kulisse „Naturschutzorganisationen“. Tab. 7: Abgleich Arbeitsplan „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“.

Abbildungen Abb. 1a und b: Landing Page des NNE-Infoportals und Beispiel für eine Unterseite (Monitoring) des

NNE-Infoportals. (von links nach rechts) Abb. 2a, b und c:

Titelseiten der Informationsbriefe Ausgabe 11, 12 und 13. (von links nach rechts, von oben nach unten)

Abb. 3a und b: Begrüßung zum ELER-Seminar durch Tilmann Disselhoff (li) und Adrian Johst (re). Rund 60 Teilnehmer bildeten sich zu den neuen ELER- Programmen weiter. (von links nach rechts)

Abb. 4a – d: Beim der Veranstaltung „Umgang mit dem Jakobs-Kreuzkraut“ wurde den Teilnehmern ein Mischprogramm aus Inputvorträgen im „Haus der Wilden Weiden“ und Exkursion in das Naturschutzgebiet Höltigbaum geboten. (von links nach rechts, von oben nach unten)

Abb. 5a und b: Dr. H. Otto Denstorf von der DBU Naturerbe GmbH berichtet von Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen auf DBU-Naturerbeflächen. Rund 60 Teilnehmer interessierten sich für die Themen Flächenpools und Ökokonten.

Abb. 6a und b: Teilnehmer des Workshops „Verkehrssicherung“ folgen den Ausführungen von Yuri Kranz und Dr. Andreas Meißner.

Abb. 7a, b und c: Exkursionsteilnehmer sowie Wisente und Przewalski-Pferde in der Döbritzer Heide.

Abb. 8a und b: Christian Unselt (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe) macht Teilnehmer des Fortgeschrittenen-Kurses mit dem Hauptformular „Flächenbewirtschaftung“ vertraut. In kleinen Gruppen von maximal 15 Teilnehmern werden praxisnah die Funktionalitäten von LieMaS vermittelt.

Abb. 9: Mitglieder und Partner der Kleingruppe Monitoring (Stand März 2017). Abb. 10a und b: Titelseite und Seite 10 des Handbuches „Waldmonitoring für Flächen des Nationalen

Naturerbes“. Abb. 11: Screenshot der Datenbank LieMaS. Das oberste Fenster zeigt das Formular

„Waldinventur“. Abb. 12a, b und c:

Beispielaufnahmen aus dem Testlauf Fotomonitoring der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg (von links nach rechts: Lieberoser Heide - Wüste, Lieberoser Heide - Tribüne, Lieberoser Heide - ehemalige Schießbahn).

Abb. 13a und b: Titelseite des „Handbuches Fotomonitoring für Flächen des Nationalen Naturerbes“ und Kurzanleitung für bereits eingerichtete Aufnahmepunkte.

Abb. 14a und b: Ergebnisse der Umfrage unter Naturschutzorganisationen zu Eigenjagden auf Naturschutzflächen.

Abb. 15a und b: Titelseite und Seite 5 der „Erstinformation zur Jagd für Naturschutzorganisationen mit Eigenjagdbezirken“.

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1 Einleitung und Hintergrund des Projektes Seit dem Jahr 2005 hat die Bundesrepublik Deutschland rund 156.000 ha national bedeutsamer Naturschutzflächen in drei Tranchen als „Nationales Naturerbe“ (NNE) von der Privatisierung ausgenommenen und Naturschutzträgern unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die 1. Tranche im Jahr 2008 umfasste ca. 100.000 ha, gefolgt von der 2. Tranche im Jahr 2011 mit ca. 25.000 ha. Weitere rund 31.000 ha ehemalige Militärflächen wurden im Juni 2015 in einer 3. Tranche als Nationales Naturerbe benannt. Die naturschutzfachlich wertvollen Flächen wurden und werden an die DBU Naturerbe GmbH, die Bundesländer oder an von diesen benannte Naturschutzorganisationen übertragen. Ausgewählte Flächen verblieben und verbleiben auch im Bundeseigentum („Bundeslösung“) und werden nach naturschutzfachlichen Vorgaben entwickelt. Bereits 1999 wurden rund 37.000 ha Naturschutzflächen aus dem Eigentum der BVVG (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH) von der Privatisierung ausgenommen und an die Bundesländer bzw. Stiftungen und Verbände übergeben („Magdeburger Liste“). Darüber hinaus haben Naturschutzorganisationen in den letzten Jahren eine Vielzahl von wertvollen Naturschutzflächen käuflich erworben. Durch die Flächenübernahme bzw. -betreuung wird ein wichtiger Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland geleistet. Die Organisationen stehen durch die Flächenübernahme, die Verwaltung und Entwicklung der Naturerbeflächen sowie ihrem langfristigen Management vor zahlreichen neuen Aufgaben. Daher sind der Ausbau und die Professionalisierung der Vernetzung der Akteure des Nationalen Naturerbes wichtig, um sich zu NNE-spezifischen Themen auszutauschen und abzustimmen. So können Fehler vermieden und Erfahrungen weitergegeben werden. Für ein effizientes und erfolgreiches Flächenmanagement ist unter anderem der Einsatz von und Zugang zu geeigneten Ressourcen, wie Fachinformationen, Software und Geodaten förderlich. Um das Management zu dokumentieren und ggf. nachzubessern, ist ein regelmäßiges und für übergeordnete Fragestellungen standardisiertes Monitoring sinnvoll. Den Aufgaben im Flächenmanagement und ggf. aufgrund der spezifischen NNE-Anforderungen auftretenden Unsicherheiten kann mit Vermittlung sinnvoller und valider Wissensgrundlagen sowie dem Erfahrungsaustausch in einem Netzwerk begegnet werden. Unmittelbar mit dem Flächeneigentum verbunden ist das Jagdrecht. Die Art der Ausübung der Jagd bzw. des Wildtiermanagements kann erheblichen Einfluss auf die Schutzziele haben. Bedingt durch das Revierjagdsystem, ist der Einfluss des Grundeigentümers auf die Ausübung der Jagd allerdings oft gering. Erst ab einer zusammenhängenden Grundfläche von i. d. R. 75 ha ergibt sich mit der Einrichtung von Eigenjagdbezirken eine direkte Einflussmöglichkeit für den Grundeigentümer. Mit den Flächenübertragungen des Nationalen Naturerbes und nachfolgenden Arrondierungskäufen ist die Zahl der Naturschutzorganisationen mit Eigenjagden deutlich angestiegen. Damit bietet sich für einige Naturschutzflächen die Möglichkeit die Art der Jagdausübung bestmöglich am Schutzzweck auszurichten. Bisher fehlte es jedoch an erprobten Modellen, wie die Jagd im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und der praktischen Möglichkeiten zu organisieren ist, um einerseits jagdlich effizient, und andererseits bestmöglich auf die Ziele des Nationalen Naturerbes ausgerichtet zu sein.

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2 Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ 2.1 Ziele des Projektes Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ verfolgte innerhalb von vier Arbeitspakten folgende Hauptziele:

1) Fortführung der Koordinationsstelle Nationales Naturerbe (hierbei insbesondere die Weiterführung des Informationsbriefes Nationales Naturerbe, des Infoportals und des LiegenschaftsManagementSystems LieMaS) (Arbeitspaket 1)

2) Zusammenstellung einer allgemein nutzbaren Geodaten-Grundlage für Naturschutzflächen-Besitzer und Aufbau eines GIS-Shapes mit Naturerbeflächen der Naturschutzorganisationen (Arbeitspaket 2)

3) Entwicklung und Etablierung eines vereinfachten Monitoringsystems für Flächen des Nationalen Naturerbes - möglichst unter Einbeziehung von Ehrenamtlichen (Arbeitspaket 3)

4) Erfahrungsaustausch zum Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen mit Eigenjagdbezirken (Arbeitspaket 4)

Das Projekt richtete sich an alle Naturschutzorganisationen, die sich im Bereich des Nationalen Naturerbes und weiterer national bedeutsamer Naturschutzflächen engagieren – vor allem aber an Flächeneigentümer oder -betreuer von Flächen des Nationalen Naturerbes. Das von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe umgesetzte Arbeitspaket 4 „Wildtiermanagement“* richtete sich insbesondere an Naturschutzorganisationen mit Eigenjagden. Ziele des Vorhabens waren hier:

• Die Durchführung einer Analyse und Bewertung der bestehenden Erfahrungen in unterschiedlichen Gebieten sowie

• die Entwicklung von Modellen der jagdlichen Organisation, die einerseits auf die NNE-Ziele bestmöglich abgestimmt und andererseits in den jeweiligen Gebieten in Hinblick auf das Potenzial an Jägern praktikabel sind.

* Dieser Projektteil wurde eigenverantwortlich durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe umgesetzt. Die NABU-Stiftung hat einen eigenständigen Abschlussbericht erstellt, der teilweise in diesen Gesamtbericht eingeflossen ist. Der vollständige Abschlussbericht des Arbeitspaketes „Wildtiermanagement“ liegt diesem Bericht als Anlage 1 bei. 2.2 Vorarbeiten in den Vorgängerprojekten Die Naturstiftung David hat im Rahmen ihrer Stiftungsaktivitäten und mit Unterstützung vieler Förderer (u. a. Bundesamt für Naturschutz, Bundesumweltministerium, Deutsche Bundesstiftung Umwelt) bereits seit vielen Jahren ein umfassendes Netzwerk zu Akteuren des haupt- und ehrenamtlichen Naturschutzes aufgebaut („Netzwerk Nationales Naturerbe“). Darüber hinaus bestand und besteht durch die Koordinationstätigkeit der Naturstiftung David in der Strategiegruppe Naturschutzflächen des Deutschen Naturschutzrings (DNR) ein enger Kontakt zu den hierin vereinten Umwelt- und Naturschutzorganisationen (BUND, NABU, WWF, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Grüne Liga, Heinz Sielmann Stiftung, Europarc, Michael Succow Stiftung, Zoologische Gesellschaft Frankfurt, Vogelschutzkomitee). Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ baute inhaltlich auf den vorausgegangenen Projekten „Netzwerk Nationales Naturerbe“ (07/2010 – 06/2012) und „Verbändeplattform Nationales Naturerbe“ (07/2012 – 02/2015) auf. Beide Projekte wurden mit finanzieller Unterstützung des

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Bundesamtes für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) bzw. des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) durchgeführt. Das Projekt „Netzwerk Nationales Naturerbes“ hatte folgende drei Hauptziele:

1) Vernetzung von Akteuren im Bereich Nationales Naturerbe und Durchführung einer überregionalen Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Nationales Naturerbe,

2) Überarbeitung des LiegenschaftsManagementSystems LieMaS zur effizienten Verwaltung von Naturschutzflächen,

3) Durchführung von Tagungen und Experten-Workshops zu speziellen Fragestellungen.

Das Projekt „Verbändeplattform Nationales Naturerbes“ verfolgte insbesondere folgende Ziele: 1) Ausbau der Vernetzung von Akteuren im Bereich des Nationalen Naturerbes, 2) Recherche von Monitoring-Ansätzen mit Ehrenamtlichen und deren Übertragbarkeit auf andere

Naturerbeflächen zur Strategieentwicklung für die langfristige Erhaltung und Sicherung der NNE-Flächen.

Beide Projekte ermöglichten den Auf- und Ausbau eines bundesweiten Netzwerkes von Akteuren des Nationalen Naturerbes. Als Instrumente der Netzwerkpflege und -information wurden ein regelmäßig erscheinender Informationsbrief und ein Infoportal konzipiert und weiterentwickelt. Der Informations-brief informiert die Akteure des Nationalen Naturerbes über aktuelle Entwicklungen bei der Sicherung und über die Betreuung von national bedeutsamen Naturschutzflächen. Das NNE-Infoportal ist in die Website der Naturstiftung David eingebettet (www.naturstiftung-david.de/NNE-infoportal) und stellt weiterführende Informationen zum Thema Nationales Naturerbe bereit. Regelmäßig werden die Inhalte zu den Themen Flächensicherung, Flächenbetreuung, Monitoring, Informationsbriefe und Veranstaltungen aktualisiert. Alle in den Projekten entstandenen Veröffentlichungen werden hier zum Download angeboten. Zur Informationsverbreitung wurde zudem ein umfangreicher E-Mail-Verteiler aufgebaut und stetig erweitert.

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3 Projektumsetzung 3.1 Koordinationsstelle Nationales Naturerbe Die bereits in den Vorgängerprojekten eingerichtete Koordinationsstelle Nationales Naturerbe wurde im Rahmen des Projektes „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ fortgeführt und weiterentwickelt. Die wichtigsten Aufgaben der Koordinationsstelle waren in der Projektlaufzeit:

• Ausbau der Beratung und Vernetzung der Akteure im Bereich Nationales Naturerbe, insbesondere zur 3. Tranche Nationales Naturerbe,

• Durchführung einer überregionalen Öffentlichkeitsarbeit, • Organisation bzw. Mitorganisation von Veranstaltungen zu Themen des Flächenmanagements,

entsprechend dem Bedarf der Naturschutzorganisationen (Erfahrungsaustausch), • Koordination der Weiterentwicklung des LiegenschaftsManagementSystems LieMaS sowie die

Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungen. Eine Übersicht zur methodischen Umsetzung der o. g. Hauptaufgaben der Koordinationsstelle Nationales Naturerbe (Arbeitspaket 1) zeigt die folgende Tabelle 1 auf: Tab. 1: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 1 und ihre methodische Umsetzung.

Hauptaufgabe Methode Durchführung Beratung und Vernetzung

Bearbeitung von Anfragen

- Beantwortung von Anfragen zur Betreuung, Verwaltung und Sicherung von NNE-Flächen

- Vermittlung von Kontakten Begleitung der Sicherung von national bedeutsamen Naturschutzflächen

- Beratungen der Akteure - Koordination der Übernahmeinteressen der

Verbände und Stiftungen (für Flächen der 3. Tranche NNE)

Teilnahme an Arbeitskreisen/Beiräten

- Koordinierung DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

- Mitarbeit im „Arbeitskreis Umwelt“ im Bundesverband Deutscher Stiftungen

Teilnahme an Veranstaltungen

- Vortragsbeiträge - Vernetzungsgespräche

Mitarbeit im Nationalen Netzwerk Natur

- Mitarbeit in Steuerungsgruppe und im Sprecherrat des Netzwerks

Öffentlichkeitsarbeit Bereitstellung von Informationen

- Informationsbrief Nationales Naturerbe - Internetseite Nationales Naturerbe mit

NNE-Infoportal - Versenden von Rundmails - Veröffentlichungen in Fachzeitschriften

Veranstaltungs-organisation/ Erfahrungs-austausch

Eigene Veranstaltungen - Fachveranstaltungen zum Flächenmanagement

- LieMaS-Workshops (gemeinsam mit NABU-Stiftung Nationales Naturerbe)

Veranstaltung in Zusammenarbeit mit

- Mitveranstalter des jährlichen Netzwerktreffen

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dem Nationalen Netzwerk Natur

Koordination LieMaS

Weiterentwicklung LieMaS

- Erfassen der Nutzeranforderungen an LieMaS

- Koordinierung von Neuprogrammierungen und Anpassungen

Öffentlichkeitsarbeit - Internetseite www.liemas.de - Veröffentlichungen in Fachzeitschriften

(z. B. Veranstaltungshinweis) Schulungen/ Beratungsservice

- Durchführung von LieMaS-Weiterbildungen (gemeinsam mit NABU-Stiftung Nationales Naturerbe)

- Überarbeitung und Bereitstellung des Nutzerhandbuches

- Persönliche Beratungen 3.2 Geodaten-Grundlage für Naturschutzflächeneigentümer Im Rahmen des Projektes wurde eine Recherche zu frei verfügbaren Geodaten durchgeführt und das Zusammenführen von Geodaten zum Nationalen Naturerbe geprüft. Eine Übersicht zur methodischen Umsetzung des Arbeitspaketes 2 gibt die folgende Tabelle 2: Tab. 2: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 2 und ihre methodische Umsetzung.

Hauptaufgabe Methode Durchführung Zusammenstellung von frei verfügbaren Geodaten

Internetrecherche - Entwicklung einer Recherchematrix

- Zusammenstellung der Rechercheergebnisse (durch den Werkauftragnehmer)

Bereitstellung der Geodaten auf der Internetseite

- Konzeptentwicklung - Programmierung (durch den

Werkauftragnehmer) Aufbau eines Patenschaftssystems

- Konzeptentwicklung (Was umfasst eine Patenschaft?)

- Recherche und Ansprache geeigneter Partner

- Zusammenstellung einer Übersicht

Zusammenstellung eines NNE-Shapes

Anfrage von Naturschutzorganisationen mit Naturerbeflächen

- Zusammenstellung der Zielgruppe

- Aufruf zum Einsenden von Geodaten via E-Mail

- Import der Geodaten ins GIS, Erstellung eines NNE-Shapes

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3.3 Monitoring für Naturerbeflächen Im Rahmen des Projektes wurde das Konzept für ein vereinfachtes Monitoring auf Naturerbeflächen weiterentwickelt sowie die Anwendung in der Praxis fokussiert. Eine Übersicht zur methodischen Umsetzung des Arbeitspaketes 3 gibt die Tabelle 3: Tab. 3: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 3 und ihre methodische Umsetzung.

Hauptaufgabe Methode Durchführung Entwicklung eines vereinfachten Monitoringkonzeptes für Naturerbeflächen

Koordination der Kleingruppe Monitoring

- Organisation und Durchführung von Arbeitsgruppentreffen

- Durchführung, Anleitung und Betreuung von Testläufen/Erstaufnahmen des Wald- und Fotomonitorings

- Finalisierung des Methodensets von Wald- und Fotomonitoring

- Prüfung weiterer Ansätze für ein Monitoring auf Naturerbeflächen

- Integration der Monitoring-Daten in LieMaS

Bereitstellung von Informationen

- Anfertigung von Handbüchern für das Wald- und Fotomonitoring

- Vorstellung des Monitoringkonzeptes bei potenziellen Nutzern

- Veröffentlichungen

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3.4 Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen Das von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe umgesetzte Arbeitspaket „Erfahrungsaustausch zum Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen mit Eigenjagdbezirken“ zielte darauf ab, mehr Kenntnisse über das Wildtiermanagement von Naturschutzorganisationen zu erfahren, jagdliche Modelle zu entwickeln, die mit den Naturschutzzielen, insbesondere auf NNE-Flächen harmonieren und den Erfahrungsaustausch im Netzwerk zum Thema Wildtiermanagement zu stärken. Die methodische Umsetzung des Arbeitspaketes zeigt Tabelle 4 im Überblick. Tab. 4: Hauptaufgaben des Arbeitspaketes 4 und ihre methodische Umsetzung.

Hauptaufgabe Methode Durchführung Analyse und Bewertung der Erfahrungen von Naturschutzorganisationen mit Eigenjagden

Umfrage - Erstellung Fragebogen - Versand über Verteiler

„Netzwerk Nationales Naturerbe“

- Auswertung Fragebögen Abgleich der Umfrageergebnisse mit den Projektzielen

- Identifizierung oder Bestätigung von Hauptzielen eines Wildtiermanagements auf Naturschutzflächen

Bereitstellung von Informationen

- Durchführung eines Workshops zur Vorstellung der Umfrageergebnisse

Entwicklung von Modellen der jagdlichen Organisation

Erstellung von Jagdkonzepten für Testreviere

- Literaturrecherche - Auswahl und Bereisung

Testreviere - Erstellung von fünf

Jagdkonzepten Quantifizierung monetärer Auswirkungen

- Auswahl von Jagdmodellen - Anfertigung von

Beispielrechnungen Suche und Qualifikation geeigneter Jäger

- Problemanalyse - Schulung im Testrevier

Bereitstellung von Informationen

- Durchführung eines Workshops

- Anfertigung einer Handreichung

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4 Ergebnisse des Projektes

4.1 Koordinationsstelle Nationales Naturerbe 4.1.1 Beratung und Vernetzung der Akteure des Nationalen Naturerbes Aufbauend auf den Projekten „Netzwerk Nationales Naturerbe“ und „Verbändeplattform Nationales Naturerbe“ konnte die Beratung und Vernetzung von Akteuren rund um das Nationale Naturerbe durch das Vorhaben „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ erfolgreich fortgeführt und ausgebaut werden. Das Interesse an einer Beratung war weiterhin groß, wie u. a. die hohen Teilnehmerzahlen der Veranstaltungen und das stetige Wachsen des Netzwerk-Mail-Verteilers (rund 800 Kontakte, Stand Mai 2017) zeigen. Im Berichtszeitraum wurden zudem zahlreiche Anfragen zu Sicherung, Verwaltung sowie Entwicklung von Naturerbeflächen beantwortet bzw. entsprechende Kontakte vermittelt. Einen besonderen und im Rahmen der Antragstellung so noch nicht absehbarer Beratungsschwerpunkt bildete die 3. Tranche Nationales Naturerbe: Die Naturstiftung hatte im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Projektes „Naturschutzfachliche Analyse und Strategieentwicklung für potenzielle Konversionsflächen“ (Laufzeit: 4/2011 bis 6/2013) eine Liste derjenigen Flächen zusammengestellt, die aus Sicht der Naturschutzverbände im Rahmen der 3. Tranche Nationales Naturerbe gesichert werden sollten. Darüber hinaus hatte die Stiftung im Rahmen des ebenfalls vom Bundesumweltministerium geförderten Projektes „Verbändeplattform Nationales Naturerbe“ die Interessen der Stiftungen und Verbände für die Übernahme von Flächen aus der 3. Tranche koordiniert. Im Rahmen der beiden Projekte wurden die Kontakte zu Akteuren des Nationalen Naturerbes weiter ausgebaut und intensiviert. Hieran anknüpfend hat die Naturstiftung im Berichtszeitraum zahlreiche Beratungen von Naturschutzorganisationen, aber auch Naturschutzbehörden durchgeführt sowie Anfragen zur 3. Tranche beantwortet. Gleichzeitig wurden von den Naturschutzorganisationen und -behörden auch viele Informationen zum Naturschutzwert ausgewählter Flächen, sowie zu Konflikten vor Ort an die Stiftung übermittelt (z. B. Flächen Bamberg/Hauptsmoor, Ganerbschaftsfläche Brönnhof oder Daaden/Stegskopf). Relevante Informationen wurden an das BfN/BMUB weitergeleitet. Ein zeitlicher Schwerpunkt der Beratungen zur 3. Tranche bestand im ersten Drittel des Projektes (gesamter Zeitraum vor sowie einige Monate nach der Sitzung des Haushaltssauschusses zur 3. Tranche am 17. Juni 2015). Der Bedarf an Informationen war in diesem Zeitraum so hoch, so dass nahezu täglich mehrere Anfragen an die Naturstiftung David gerichtet und bearbeitet wurden. Bei der oben genannten Sitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages am 17. Juni 2015 wurden 62 Bundesflächen (~31.000 ha) als dritte Tranche des Nationale Naturerbes festgelegt. Bei der Auswahl wurden – bis auf wenige Ausnahmen – auch die aus Sicht der Verbände wertvollen Flächen berücksichtigt. Am 13. Januar 2016 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages eine Vorlage für die Zuordnung der 62 Flächen an die potenziellen Flächeneigentümer beschlossen. Der Rahmenvertrag für die Übernahme von 23 dieser Flächen (~8.900 ha) durch die DBU Naturerbe GmbH wurde am 28. Oktober 2016 unterzeichnet. Die verbindliche Zuordnung der restlichen Flächen der 3. Tranche zu den neuen Flächeneigentümern (Bundesländer, von ihnen benannte Naturschutzorganisationen, Bundeslösung) wurde im Juni 2017 festgelegt. Somit konnte der Haushaltsauschuss noch in der aktuellen Legislaturperiode abschließend über die verbindliche Zuordnung der Flächen der 3. Tranche entscheiden. Die informierende und beratende Begleitung dieses komplexen Prozesses durch die Naturstiftung David war eine wesentliche Aufgabe zur Unterstützung der Akteure des Nationalen Naturerbes. Ende 2016 wurde ersichtlich, dass die Flächenkulisse von rund 31.000 ha voraussichtlich nicht erreicht wird. Die Gründe hierfür sind, dass eine der für die 3. Tranche benannten Flächen vorerst doch nicht von der Bundeswehr freigezogen wird und damit (zunächst) nicht für das Nationale Naturerbe zur Verfügung steht.

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Darüber hinaus sind einige Flächen der 3. Tranche etwas kleiner als ursprünglich kalkuliert. Die Naturstiftung David hat daher in Abstimmung mit der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen und in Zusammenarbeit mit den Verbänden eine Liste mit potenziellen Nachrückerflächen zusammengestellt und im Januar 2017 dem BfN übermittelt. Die Liste ist diesem Bericht als Anhang beigefügt. Die Naturstiftung David war während der gesamten Projektlaufzeit in der Steuerungsgruppe der DBU-Initiative „Nationales Netzwerk Natur“ vertreten. Die im Rahmen der DBU-Netzwerkinitiative gegründeten vier Arbeitsgruppen haben ihre Arbeit bereits seit längerem eingestellt. Die Naturstiftung David hat im Rahmen des Projektes die aus der damaligen AG Monitoring entstandene „Kleingruppe Monitoring“ weitergeführt. Die Arbeit der Kleingruppe Monitoring wird im Kapitel 4.3 ausführlich beschrieben. Im Rahmen eines Gespräches im September 2015, entwickelte der (seinerzeitige) BImA-Vorstand Axel Kunze die Idee eines Naturerbe-Kongresses. Nach einer ersten Abstimmung mit dem Bundesumweltministerium entstand daraus das Vorhaben eines „Tages des Nationalen Naturerbes“ - der sich aus einer zentralen (bundesweit wirksamen) Veranstaltung und zahlreichen Vor-Ort-Exkursionen zusammensetzen sollte. Im 2. Quartal 2016 fanden auf Einladung der BImA mehrere Vorbereitungstreffen statt. Die Naturstiftung David vertrat hier die Interessen der Naturschutzorganisationen mit Flächeneigentum am Nationalen Naturerbe. Aufgrund terminlicher Kollisionen wurde der „Tag des Nationalen Naturerbes“ am 9. und 10. Juni 2017 federführend durch das Bundesumweltministerium in Abstimmung mit den anderen Flächeneigentümern durchgeführt. Im Rahmen der Beratungs- und Vernetzungstätigkeit wurde an folgenden externen Veranstaltungen (teilweise mit einem Beitrag in Form einer Moderation, eines Vortrages oder der Teilnahme an einer Podiumsdiskussion) teilgenommen: Tab. 5: Übersicht über die Teilnahme an externen Veranstaltungen (Vorstellungen des Projektes sind hervorgehoben).

Veranstaltung Ort Datum Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 22. April 2015

NABUsalon Berlin 9. Juni 2015 WWF-Night Berlin 10. Juni 2015 25 Jahre Allianz Umweltstiftung Berlin 16. Juni 2015 Dialogforum Naturschutz Berlin 23. Juni 2015 Treffen der Länder-Naturschutzstiftungen, Vortrag

Türkismühle (Saarland) 24. – 26. Juni 2015

Gespräch mit BImA-Vorstand zum Nationalen Naturerbe

Bonn 8. September 2015

25 Jahre Nationalparke Berlin 11. September 2015 Jahrestagung des Nationalen Netzwerks Natur, Vortrag

Berlin 17./18. September 2015

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 23. September 2015

Treffen des Arbeitskreises Umwelt im Bundesverband Deutscher Stiftungen, Moderation

Nettersheim (Eifel) 7. - 9. Oktober 2015

Teilnahme Verleihung Deutscher Umweltpreis

Essen 6./7. November 2015

10

BfN-Workshop Flächen- und Schutzgebietsmanagement durch Stiftungen, Verbände und Vereine, Vortrag & Beitrag für BfN-Skript

Vilm 25. – 27. November 2015

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 2. Dezember 2015

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 10. Februar 2016

Treffen mit BfN und DDA zum NNE-Vogelmonitoring

Münster 11. Februar 2016

Vernetzungskolloquium Erneuerbare Energien und Naturschutz

Bonn 7./8. März 2016

Landesnetzwerk NNE Mecklenburg-Vorpommern, Vortrag

Karower Meiler, NP Nossentiner & Schwinzer Heide

15. März 2016

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 5. April 2016

Vernetzungstreffen mit NABU Sachsen Leipzig 8. April 2016 Übertragungsfeier der NNE-Fläche Zerweliner Heide an den WWF

Boitzenburg/Uckermark 8. April 2016

Veranstaltung „20 Jahre Stiftung Naturschutz Thüringen“, Vortrag

Neudietendorf/Thüringen 12. April 2016

Treffen zur Vorbereitung des „Tages des Nationalen Naturerbes“

Bonn 21. April 2016

Treffen zur Vorbereitung des „Tages des Nationalen Naturerbes“

Bonn 24. Mai 2016

Woche der Umwelt, Moderation Podiumsdiskussion

Berlin 6. - 8. Juni 2016

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 20. Juni 2016

BImA-Sommerfest Berlin 21. Juni 2016 WWF-Night Berlin 23. Juni 2016 NABUsalon Berlin 5. Juli 2016 Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 22. August 2016

BirdNumbers 2016 Halle 8. September 2016 Treffen Nationales Netzwerk Natur, Moderation

Magdeburg 12. September 2016

Deutscher Naturschutztag, Moderation des Moduls „Schutzgebiete und Nationales Naturerbe“ und Teilnahme an Podiumsdiskussion

Magdeburg 16. September 2016

Fachtagung und Jubiläumsfeier des Bundesverband der Flächenagenturen in Deutschland e.V.

Brandenburg 22. September 2016

Teilnahme am Bund-Länder-Arbeitstreffen zum Nationalen Naturerbe

Bonn 29. September 2016

Treffen des Arbeitskreises Umwelt im Bundesverband Deutscher Stiftungen

Rheinsberg 13. /14. Oktober 2016

Unterzeichnung des Rahmenvertrages zwischen BImA und DBU Naturerbe GmbH

Haltern am See 28. Oktober 2016

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Teilnahme an der Verleihung des Biodiversitätspreises der Heinz Sielmann Stiftung

Bonn 24. November 2016

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 29. November 2016

Nationales Forum Biodiversität – Schwerpunkt Wald

Berlin 31. Januar 2017

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 1. Februar 2017

Landesnetzwerk NNE Mecklenburg-Vorpommern, Vortrag

Waren 4. April 2017

Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 7. April 2017

NNE-Treffen "Netzwerke" im BMUB Bonn 2. Mai 2017 Treffen der DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen

Berlin 1. Juni 2017

NABUsalon Berlin 27. Juni 2017 4.1.2 Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt wurde unter dem bereits in den Vorgängerprojekten verwendeten Logo „Netzwerk Nationales Naturerbe“ fortgeführt. Zudem wurde keine eigene Internetseite für das Projekt erstellt, sondern die bereits etablierte Internetpräsentation der Vorgängerprojekte fortlaufend aktualisiert (www.naturstiftung.de/netzwerk). Im letzten Drittel der Projektlaufzeit wurde das NNE-Infoportal (www.naturstiftung.de/NNE-infoportal) hinsichtlich einer zeitgemäßen Benutzeroberfläche im Sinne der Nutzerfreundlichkeit komplett überarbeitet. Auf dem überarbeitenden Portal werden weiterhin Informationen zu den Themenbereichen Flächensicherung, Flächenbetreuung, Monitoring, Informationsbriefe und Veranstaltungen bereitgestellt. Alle Inhalte wurden aktualisiert. Neu im Angebot des Infoportals sind eine Serviceseite zu LieMaS und das Geodatenportal (s. Kap. 4.2). Der Nutzer trifft im neuen Infoportal nicht nur auf neue Inhalte, sondern auch auf eine neue Oberfläche, welche sich beim Direktzugriff auch vom Design der David-Website abhebt. Die Aktualisierung des Infoportals ist an den Online-Gang der neuen Website der Naturstiftung David gekoppelt, welcher im Sommer 2017 stattfinden wird. Die nachfolgenden Abbildungen 1a und b zeigen die Landing Page des neuen NNE-Infoportals (Zugriff über Stiftungsseite) und die Unterseite „Monitoring“.

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Abb. 1a und b: Landing Page des NNE-Infoportals und Beispiel für eine Unterseite (Monitoring) des NNE-Infoportals. Der Informationsbrief Nationales Naturerbe ist ein wichtiges Kommunikationsinstrument und wurde daher im Projekt fortgeführt. In den regelmäßig erscheinenden Informationsbriefen berichtet die Naturstiftung zu aktuellen Themen rund um das Nationale Naturerbe. Dieser beinhaltet die drei Rubriken „Flächensicherung“, „Entwicklung und Betreuung von Naturerbeflächen“ sowie „Sonstiges/Termine“. Die Naturerbe-Flächeneigentümer haben hier die Möglichkeit über eigene Projekte auf ihren Naturschutzflächen zu berichten. Die Informationsbriefe werden über den Netzwerkverteiler versendet, auf der Website der Naturstiftung David als Download angeboten und in der Regel auch als Druckexemplare bei Veranstaltungen bereitgestellt. Die elfte Ausgabe des Informationsbriefes erschien im November 2015 und die zwölfte Ausgabe im November 2016. Die 13. Ausgabe wurde zum Projektende im Juni 2017 herausgegeben. In der Projektlaufzeit erschienen somit drei Ausgaben (s. Abb. 2a, b und c sowie Anlagen 3-5). Alle Informationsbriefe sind auf großes Interesse gestoßen - dies belegen nicht zuletzt die Anfragen zur Neuaufnahme in den Netzwerk-Verteiler sowie telefonische und schriftliche Rückmeldungen.

Abb. 2a, b und c: Titelseiten der Informationsbriefe Ausgabe 11, 12 und 13.

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Ein weiterer Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit waren Vorträge zum Nationalen Naturerbe auf verschiedenen Veranstaltungen (vgl. Tab. 5). Im Nachgang zum Vortrag beim BfN-Workshop „Flächen- und Schutzgebietsmanagement durch Stiftungen, Verbände und Vereine“ im November 2015 auf der Insel Vilm, erstellte die Naturstiftung David einen Tagungsbeitrag für das BfN-Skript „Flächen- und Schutzgebietsmanagement durch Stiftungen, Verbände und Vereine“ (noch unveröffentlicht). Eine weitere Veröffentlichung zum Thema LieMaS erschien in der Zeitschrift Natur und Landschaft, Ausgabe 4/2016. 4.1.3 Durchführung von Fachveranstaltungen Wichtiger Baustein des Arbeitspaketes 1 war die Organisation und Durchführung von Fachveranstaltungen. Dabei wurden die Veranstaltungsthemen nach dem Bedarf der Akteure des Netzwerks ausgewählt. Um den Netzwerkgedanken zu stärken, wird nach Möglichkeit für jede Veranstaltung mindestens ein Kooperationspartner gesucht. Regelmäßig angeboten werden z. B. Schulungen zur Software LieMaS in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Die Naturstiftung David tritt auch selber als Partner auf – so beispielsweise bei der Organisation der Jahrestagung des Nationalen Netzwerks Natur der DBU. Am 30. Juni 2015 wurde in Kooperation mit der DBU-Initiative Nationales Netzwerk Natur und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe ein Seminar zu dem Thema „Finanzierung von investiven Naturschutzmaßnahmen aus den neuen ELER-Programmen“ durchgeführt. Seit dem Jahr 2014 läuft die neue Förderperiode des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die ländliche Entwicklung (ELER). Die Veranstaltung zeigte Finanzierungsmöglichkeiten für den Naturschutz aus den EU-kofinanzierten Agrarprogrammen der Länder auf. Mehrere Naturschutzorganisationen berichteten von ihren Erfahrungen. Das Seminar fand in der NABU-Bundesgeschäftsstelle in Berlin statt. Mit rund 60 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht (s. Abb. 3a und b; Programm und Teilnehmerliste s. Anlage 6 und 7). Aufgrund des hohen Interesses an dem Thema wurde nach der Veranstaltung eine Abfrage per E-Mail versandt, um den Bedarf an Fortbildungen zu dem Thema ELER auf Länderebene zu prüfen. Auf die Bedarfsabfrage meldeten sich aus verschiedenen Ländern insgesamt 20 Organisationen, die an länderspezifischen ELER-Veranstaltungen interessiert waren. Das Interesse beschränkte sich auf ausgewählte Länder (insbesondere Brandenburg). Dort bot die jeweilige Vergabestelle eigene Veranstaltungen an – so dass keine Notwendigkeit einer Veranstaltungsorganisation über das Netzwerk bestand. Interessenten wurden auf die jeweiligen Veranstaltungen, z. B. in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen, aufmerksam gemacht.

Abb. 3a und b: Begrüßung zum ELER-Seminar durch Tilmann Disselhoff (li) und Adrian Johst (re). Rund 60 Teilnehmer bildeten sich zu den neuen ELER-Programmen weiter. (Fotos: Naturstiftung David)

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Zu den Herausforderungen des Flächenmanagements für Naturschutzorganisationen gehört auch der Umgang mit Problemarten wie z. B. Arten der Gattung Senecio. Kreuz- oder auch Geiskräuter sind meist keine invasiven Pflanzenarten, aber sie sind aufgrund der in allen Teilen enthaltenen leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide giftig. Insbesondere bei Pferden und Rindern kann die Aufnahme in seltenen Fällen bis zum Tode führen. Die Pflanze hat ein hohes Vermehrungspotenzial sowie Ausbreitungsvermögen. Als Lichtkeimer benötigt die Pflanze Störstellen in der Vegetation, wie sie z. B. bei Beweidung im Rahmen der Landschaftspflege entstehen können. Da Beweidung im Offenlandmanagement eine wesentliche Rolle spielt, wurde im Rahmen des Projektes ein Workshop zum „Umgang mit Jakobs-Kreuzkraut“ organisiert. Als Kooperationspartner konnte die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein gewonnen werden. Die Veranstaltung fand am 9. Juni 2016, im „Haus der Wilden Weiden“ in Hamburg-Rahlstedt statt. Nach einer Reihe von Inputvorträgen, welche den wissenschaftlichen Kenntnisstand, Erfahrungsberichte aus einzelnen Ländern und Kommunikationsstrategien lieferten, konnten die Teilnehmer sich im Rahmen einer Exkursion durch das Naturschutzgebiet Höltigbaum ein Bild vom Umgang mit dem Jakobs-Kreuzkraut vor Ort machen (s. Abb. 4a – d). Bei der Veranstaltung wurde aufgezeigt, dass die Ursachen der Verbreitung sehr vielschichtig sind und von Klimaänderungen bis hin zur Verbreitung von Saatmischungen durch Straßenbauämtern reichen. Die Veranstaltung mit 50 Teilnehmerplätzen war vorzeitig ausgebucht. Es wurde eine Nachrückerliste angelegt, leider konnte nicht allen eine Teilnahme ermöglicht werden. Das Programm und die Teilnehmerliste können den Anlagen 8 und 9 entnommen werden.

Abb. 4a-d: Bei der Veranstaltung „Umgang mit dem Jakobs-Kreuzkraut“ wurde den Teilnehmern ein Mischprogramm aus Inputvorträgen im „Haus der Wilden Weiden“ und Exkursion in das Naturschutzgebiet Höltigbaum geboten. (Fotos: Naturstiftung David) Flächenpools und Ökokonten sind Instrumente mit denen ein vorausschauendes Flächenmanagement und die Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen möglich sind. Die Grundidee eines Flächenpools und eines Ökokonto ist es, die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen bei Eingriffen in Natur und Landschaft im Rahmen eines räumlichen Gesamtkonzeptes zu planen und zu realisieren. Bei den Maßnahmen handelt es

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sich um eine freiwillige und zusätzliche Leistung. Aufgrund der vertraglichen, naturschutzfachlichen Vorgaben für die Flächen des Nationalen Naturerbes, wie z. B. Prozessschutz in den Waldbereichen, können hier nicht alle Maßnahmen im Rahmen eines Flächenpools oder Ökokontos umgesetzt werden. Da aus dem Netzwerk mehrfach der Wunsch geäußert wurde mehr über diese Instrumente und ihre Anwendung sowie damit verbundene Probleme auf Flächen des Nationalen Naturerbes zu erfahren, wurde am 24. November 2016 der Workshop „Flächenpools und Ökokonten“ in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe durchgeführt. Veranstaltungsort war die NABU-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Mit rund 60 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht (s. Abb. 5a und b). Das Programm und die Teilnehmerliste finden sich in den Anlagen 10 und 11.

Abb. 5a und b: Dr. H. Otto Denstorf von der DBU Naturerbe GmbH berichtet von Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen auf DBU-Naturerbeflächen. Rund 60 Teilnehmer interessierten sich für die Themen Flächenpools und Ökokonten. (Fotos: Naturstiftung David) Am 31. Mai 2017 führte die Naturstiftung David in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe einen Workshop zum Thema „Verkehrssicherung“ durch. Die große Nachfrage auf den Workshop zeigt die hohe Relevanz des Themas für die Naturschutzflächeneigentümer. Die Veranstaltung war mit 80 Anmeldungen ausgebucht. Die rechtlichen Fragestellungen zur Verkehrssicherung hat Herr Yuri Kranz, Justitiar bei „Wald und Holz NRW“, in seiner Präsentation mit anschließenden Diskussion sehr umfassend beantwortet. Die weiteren Vorträge befassten sich mit der Baumkontrolle im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht sowie mit den Erfahrungen ausgewählter Naturschutzorganisationen zu unterschiedlichen Aspekten der Verkehrssicherung. Thematisiert wurde u. a. Verkehrssicherung auf ehemaligen Truppenübungsplätzen mit hoher Munitionsbelastung, im Offenland und Weidelandschaften sowie an Besuchereinrichtungen. Das Programm und die Teilnehmerliste können den Anlagen 12 und 13 entnommen werden.

Abb. 6a und b: Teilnehmer des Workshops „Verkehrssicherung“ folgen den Ausführungen von Yuri Kranz und Dr. Andreas Meißner. (Fotos: Naturstiftung David)

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Begleitend zum Workshop „Verkehrssicherung“ fand am 6. Juni 2017 eine Themen-Exkursion zur Verkehrssicherung in der Döberitzer Heide bei Berlin statt. Die Exkursion wurde in Kooperation mit der Heinz Sielmann Stiftung durchgeführt. Zwei Mitarbeiter der Sielmann Stiftung erläuterten am Beispiel der Döbritzer Heide Maßnahmen der Verkehrssicherung in Weidelandschaften. Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war das Flächenmanagement mit Großherbivoren. In der Döbritzer Heide werden Wisente, Przewalski-Pferde und Rotwild als Landschaftsgestalter eingesetzt (s. Abb. 7a –c). Die Veranstaltung war auf 25 Teilnehmer begrenzt und ausgebucht. Das Programm und die Teilnehmerliste finden sich in den Anlagen 14 und 15.

Abb. 7a, b und c: Exkursionsteilnehmer sowie Wisente und Przewalski-Pferde in der Döberitzer Heide. (Fotos: Naturstiftung David)

Alle Vorträge der Veranstaltungen stehen auf dem Infoportal Nationales Naturerbe der Naturstiftung David zum Download bereit. 4.1.4 Weiterentwicklung des LiegenschaftsManagementSystem LieMaS Die Datenbank LiegenschaftsManagementSystem, kurz LieMaS, zur Verwaltung von Naturschutzflächen hat sich in der Projektlaufzeit weiterhin als wertvolles Instrument zur Flächenverwaltung bewährt. Der Nutzerkreis hat sich stetig vergrößert: Nach derzeitigem Kenntnisstand arbeiten bundesweit mindestens 40 Institutionen aktiv mit LieMaS und verwalten mit der Datenbank rund 100.000 ha Naturschutzflächen. Seit dem Jahr 2011 haben sich über 350 Einzelnutzer angemeldet, in der Projektlaufzeit waren es knapp 50 Personen. Mit dem Programm können von den Empfängern von Naturerbeflächen die für die Berichterstattung gegenüber BMUB/BfN notwendigen Angaben in Form eines übersichtlichen Berichtes generiert werden. Im März 2016 wurde die neue LieMaS-Version, LieMaS 6.0, eingeführt. Die Neuerungen umfassen ein verbessertes Nutzerumfeld, eine benutzerfreundlichere Planung von Leitbildern und Maßnahmen (u. a. durch GIS-Anbindung), eine verfeinerte Maßnahmendokumentation und die Anpassung der Datenhaltung der Waldinventursdaten an die Datenerhebung des NNE-Waldmonitorings. In die Änderungen flossen die Wünsche und Anforderungen der LieMaS-Nutzer ein, so dass eine verbesserte Nutzerfreundlichkeit erreicht werden konnte. Ende 2016 konnte der nächste Versionsschritt angeboten werden. Die Neuerungen der Version 6.1 finden sich hauptsächlich im Modul zur Flächenbewirtschaftung, wo die Planung von Maßnahmen und die Erfassung des Vollzugs vereinfacht und übersichtlicher gestaltet wurden. Belege sowie Einnahmen und Ausgaben im Rahmen der Maßnahmenumsetzungen können nun schneller erfasst werden. Das Handbuch mit einem Umfang von 280 Seiten, wie auch die Kurzanleitung wurden aktualisiert. Unter www.liemas.de können die Anleitungen und die LieMaS-Software sowie ein Tool zur Verknüpfung von LieMaS mit ArcGIS kostenfrei heruntergeladen werden.

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LieMaS-Workshops Das Flächenverwaltungsprogramm LieMaS wurde während der Projektlaufzeit ständig weiterentwickelt. Bei größeren Entwicklungsschritten war und ist es sinnvoll Fortbildungen für die Anwender anzubieten. Da auch fortwährend neue Nutzer hinzukommen, ist es darüber hinaus wichtig, regelmäßig Anfängerschulungen durchzuführen. Zu Beginn des Projektes wurde eine Bedarfsabfrage durchgeführt, um den Bedarf für Anfängerschulungen abzuschätzen. Resultierend wurden vier Anfängerschulungen angeboten, die in der Regel sehr gut genutzt wurden. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wurde die Teilnehmerzahl auf maximal 15 Teilnehmer begrenzt, um eine möglichst hohe Schulungsqualität zu erreichen. Im Herbst 2016 wurde die LieMaS-Version 6.1 eingeführt. Vor allem im Hauptformular Flächenbewirtschaftung gab es dabei zahlreiche Neuerungen. Daher wurden in Herbst 2016 zwei Workshops mit dem Thema „Flächenbewirtschaftung und GIS-Anbindung“ für erfahrene Nutzer angeboten. Alle LieMaS-Workshops wurden in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe durchgeführt und sind hier im Überblick gelistet:

• 27. Januar 2016, Berlin, NABU-BGS, Anfänger, 9 Teilnehmer • 25. Februar 2016, Berlin, NABU-BGS, Anfänger, 15 Teilnehmer • 9. März 2016, Bonn, BfN, Anfänger, 9 Teilnehmer • 27. April 2016, Berlin, NABU-BGS, Anfänger, 15 Teilnehmer • 3. November 2016, Berlin, NABU-BGS, Fortgeschrittene, 9 Teilnehmer • 10. November 2016, Berlin, NABU-BGS, Fortgeschrittene, 10 Teilnehmer

Abb. 8a und b: Christian Unselt (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe) macht Teilnehmer des Fortgeschrittenen-Kurses mit dem Hauptformular „Flächenbewirtschaftung“ vertraut. In kleinen Gruppen von maximal 15 Teilnehmern werden praxisnah die Funktionalitäten von LieMaS vermittelt. (Fotos: Naturstiftung David)

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4.2 Geodaten-Grundlage für Naturschutzflächeneigentümer 4.2.1 Erarbeitung der Geodaten-Grundlage Im Rahmen eines Werkvertrages wurde eine umfangreiche Internetrecherche zu frei zugänglichen Geodaten durchgeführt. Neben naturschutzfachlich relevanten Geofachdaten wurden auch Geobasisdaten recherchiert. Bei der Übersicht wird zwischen Angeboten für einzelne Bundesländer und für das gesamte Bundesgebiet unterschieden. Der Schwerpunkt der Recherche lag, aufgrund der oftmals begrenzten Mittel der Flächenempfänger, auf kostenfrei zur Verfügung stehenden Daten. An kostenpflichtigen Daten wurden Liegenschaftsdaten des Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) in die Recherche einbezogen. Liegenschaftsdaten stellen oftmals relevante Hintergrundinformationen für naturschutzfachliche Fragestellungen dar. Daher wurde ihre Verfügbarkeit und, wenn möglich, das zu erwartende Entgelt ermittelt. Die Ergebnisse der Recherche wurden zunächst in einer Excel-Tabelle aufbereitet. Folgende Informationen wurden für die jeweiligen Angebote recherchiert:

• bereitstellende Institution • Datenquelle • Inhalt/Themen • Art der Aufbereitung • Datenformat • Liegenschaftskataster • Flurstücksanzeige (einzelne Flurstücke werden im Viewer angezeigt) • Hilfe/FAQ/Anleitung • Kontakt • Aktualisierungsmodalitäten • Zugang • Nutzungsbedingungen/Verwendungshinweis bei Veröffentlichung • Preise (für Liegenschaftsdaten)

4.2.2 Nutzbarmachung/Zugang für Naturschutzflächeneigentümer Ziel war es, die Zusammenschau verfügbarer Geodaten den Naturschutzorganisationen zugänglich zu machen. Die Naturstiftung David hat sich im Projektverlauf dazu entschieden, die Zusammenschau in einem nutzerfreundlichen Format online anzubieten. Im Zuge des ohnehin geplanten Relaunch der Website der Naturstiftung David wurde der Programmierer beauftragt, eine Suchmaske anzulegen, die einen selektiven Zugang zu den Daten ermöglicht und das Sucherergebnis in einer leicht lesbaren Form präsentiert. Der Nutzer wird die Zusammenschau unter dem Namen „Geodatenportal“ als eines der Angebote im aktualisierten NNE-Infoportal finden (www.naturstiftung.de/NNE-infoportal). Das Geodatenportal wird ab Sommer 2017 verfügbar sein. Die Aktualität der Daten soll nicht wie ursprünglich geplant durch ein Patenschaftssystem gewährleistet werden, sondern wird voraussichtlich jährlich durch die Naturstiftung David kontrolliert.

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4.2.3 Übersicht über die bisher datentechnisch aufbereitete NNE-Kulisse Naturschutzorganisationen im Eigentum von Naturerbeflächen wurden gebeten ihre Flächenumringe in Form von Shapes der Naturstiftung David zu übermitteln. In einem ersten Schritt wurden Organisationen mit größeren Naturerbeflächen (> 50 ha) angefragt. Die Flächen des Grünen Bandes und Flächen aus dem BVVG-Pool (überwiegend kleinere Liegenschaften) wurden zunächst aus der Umfrage ausgenommen. Die Anfrage konzentrierte sich anfänglich auf größere Flächen, weil diese im Arbeitspaket 3 für die Konzepterstellung des Vogelmonitorings benötigt wurden. In einem zweiten Schritt wurden auch Organisationen mit kleineren Flächen gebeten, ihre Umringe an die Naturstiftung David zu schicken. Ein Teil der Organisationen konnte der Bitte Geodaten zu übermitteln nicht nachkommen, da sie ihre Daten von Landesvermessungsämtern gekauft haben und aus rechtlichen Gründen nicht an Dritte weitergeben dürfen. Zwei Organisationen übermittelten ihre Daten analog. Diese wurden durch die Naturstiftung David digitalisiert. Alle eingegangenen Shapes wurden im GIS harmonisiert und zu einem Shape verschnitten. Untenstehende Tabelle 6 gibt den Stand zum Projektende wieder. Tab. 6: Übersicht über den Datenstand der NNE-Kulisse „Naturschutzorganisationen“.

Institution Vorhandene Daten Stand Daten DBU Naturerbe GmbH 18 Flächen (gesamt 35.304 ha): Hartmannsdorfer

Forst (1.934 ha), Salzunger Vorderrhön (1.434 ha), Pöllwitzer Wald (1.800 ha), Westliche Hainleite (1.204 ha), Prösa (3.310 ha), Daubaner Wald (3.277 ha), Rüthnicker Heide (3.870 ha), Authausener Wald (2.193 ha), Weißhaus (1.130 ha), Zschornoer Wald (1.843 ha), Kaarzer Holz (2.788 ha), Gelbensander Forst (1.005 ha), Göldenitzer Moor (127 ha), Marienfließ (474 ha), Peenemünde (2.021 ha verteilt auf die 3 Teilflächen Peenemünder Haken, Halbinsel Struck, Insel Ruden), Prora (1.894 ha), Ueckermünder Heide (4.826 ha), Woldeforst (174 ha)

2016 (keine Weitergabe an Dritte)

Deutsche Wildtier Stiftung Gesamt 1193 ha: Steinhagen (51 ha), Woldeforst (119 ha), Eichhorst (232 ha), Leopoldshagen (233 ha), Caselower Heide (77 ha), Birkholz (26 ha), Schwichtenberg (410 ha)

2015

Förderverein Feldberg-Uckermärkische Seenlandschaft e.V.

Gesamt 1.196 ha (lt. BfN 1.134 ha) Angefragt

Heideflächenverein München

Mallertshofer Holz/Eching (592 ha) 2016

Heinz Sielmann Stiftung Kyritz-Ruppiner Heide (3.898 ha), Döbritzer Heide (25 ha, davon nur 13 ha NNE), Wanninchen (33 ha), Groß Schauen (50 ha), Grünes Band in TH (51 ha)

2016

Horst Richard Kettner Stiftung

Gesamt 217 ha: Roter Brückengraben (46 ha), Wälder bei Putbus (65 ha), Lewitz (106 ha)

2016

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Kranichschutz Deutschland

Günzer Seewiesen (92 ha) 2016

Kulturlandschaft Uckermark

319 ha Angefragt

Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

„Flurstück 49“ (4 ha) 2015

Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung

17 ha Angefragt

Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch

17 ha Analog

Landschaftspflegeverband BR Thüringische Rhön

74,91 ha (50 Flurstücke, BVVG) 2013

Landschaftspflegeverband Mecklenburger Agrarkultur

Drispether Moor (9 ha), Griever Holz (36 ha) 2011

Landschaftspflegeverband Rügen

Ossen (236 ha) 2015

Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg

37 ha Analog

Landschaftszweckverband Sylt

Rantum (315 ha), List (106 ha) 2016

Michael Succow Stiftung NSG „Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff“ (375 ha), Lanken (57 ha), Goor (64 ha)

2015

NABU-Stiftung Hess. Naturerbe

Flächen > 50 ha: Wetzlar (184 ha), Habichtswald (183 ha)

Daten können nicht bereitgestellt werden, da der Bundesforst sie nicht zur Verfügung stellt

NABU-Stiftung Nationales Naturerbe

Gesamt 7.278 ha: verteilt auf 132 Flächen, davon 41 Flächen > 50 ha

2016

NABU-Stiftung Naturerbe Mecklenburg-Vorpommern

Warnowseen (121 ha), Griever Holz (138 ha), Lieper Burg (221 ha), Karlsburger und Oldenburger Holz (263 ha)

2015

Naturschutzverein Elsteraue Falkenberg/Elster

17 ha Angefragt

Naturstiftung David Hohe Schrecke (73 ha), Rödel (182 ha) 2016 NRW-Stiftung Gesamt 1.324 ha: Drover Heide (643 ha) Daten dürfen nicht an

Dritte gegeben werden (Daten vom Landes-vermessungsamt)

Paul-Feindt-Stiftung 279 ha Angefragt Stiftung August Bier für Ökologie und Medizin

30 ha Angefragt

Stiftung Euronatur 60 ha Angefragt Stiftung Naturlandschaften Brandenburg

Jüterbog (16 ha NNE) 2017

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Stiftung Naturschutz Thüringen

Gesamt 4.828 ha: Grünes Band Angefragt

Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Gesamt (?? ha): Nordoe (398 ha), Blankensee (157 ha)

2016, angefragt

Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg

Gesamt 4.351 ha, davon 19 Flächen > 50 ha: Althüttendorf (52 ha), Eulenberge (52 ha), Görigker Brüche (215 ha), Gräninger See (131 ha), Grumsiner Forst (198 ha), Havelländisches Luch (269 ha), Hubertusstock (252 ha), Kleinseen Carmzow (77 ha), Kroppen (96 ha), Melzower Forst (86 ha), Niederoderbruch (63 ha), Oderaue Genschmar (114 ha), Poratzer Moränenlandschaft (70 ha), Pritzerber See (Untere Havel Süd) (214 ha), Stromtal (69 ha), Untere Havel Nord (180 ha), Unteres Odertal (86 ha), Wartheseenkette (99 ha), Wittenberge-Rühstädter Elbniederung (150 ha)

2016

Stiftung Pro Artenvielfalt 17 ha + 72 ha 2014 Stiftung Reepsholt Serrahn-Niederung (62 ha), Drewitzer See und

Dreiersee (210 ha) 2015

Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt

Gesamt 4.586 ha: Stiftungswald Blankenburg (2150 ha) plus Grüne Band-Flächen

Daten dürfen nicht an Dritte gegeben werden (Daten vom Landes-vermessungsamt)

Stiftung Umwelt und Naturschutz MV

Gesamt 1.126 ha 2015

Stiftung Wälder für Morgen

1044 ha 2015

Umweltstiftung WWF Gesamt 2079 ha: Schorfheide Seen (481 ha), Barsdorfer Wald (48 ha), Damerow (190 ha), Zerweliner Heide (788 ha), Jasmund (72 ha), Feldberger Seenlandschaft (118 ha), Mittlere Elbe (93 ha), Olberg (215 ha), Kliecken (74 ha)

Keine Daten erhalten

Vogelschutzkomitee 510 ha Angefragt

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4.3 Monitoring für Naturerbeflächen 4.3.1 Entwicklung eines vereinfachten Monitoringkonzeptes für Naturerbeflächen Seit 2012 arbeiten mehrere Naturschutzorganisationen gemeinsam an der Entwicklung und Etablierung eines vereinfachten Monitoringkonzeptes für die Flächen des Nationalen Naturerbes. Aus der AG Monitoring, die innerhalb der bundesweiten Initiative „Netzwerk Nationales Naturerbe“ der DBU gegründet wurde, ist die Kleingruppe Monitoring (KG Monitoring) hervorgegangen. Diese hat im Rahmen des Projektes „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ ihre Arbeit fortgesetzt. Die Gruppe besteht aus Vertretern von Institutionen, die Eigentümer von Naturerbeflächen sind. Beraten wird die Kleingruppe Monitoring zudem durch das Landesumweltamt Brandenburg, den Bundesforst/BImA und das BfN. Während der Projektlaufzeit konnten vier neue Mitglieder für die Arbeit der KG Monitoring gewonnen werden: Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg sind der KG Monitoring im Jahr 2015 beigetreten. Im darauffolgenden Jahr konnten die Deutsche Wildtier Stiftung und der WWF Deutschland in der Arbeitsgruppe begrüßt werden. Die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg, die Deutsche Wildtier Stiftung und der WWF Deutschland sind Empfänger von Naturerbeflächen. Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg besitzt zwar nur wenige Hektar Naturerbe (16 ha Jüterbog), ist aber Eigentümer von insgesamt 12.800 Hektar Naturschutzflächen und möchte ihr Monitoring mit dem für Naturerbeflächen harmonisieren. Die Zoologische Gesellschaft ist ebenfalls als neuer Akteur zu nennen. Sie ist keine Flächeneigentümerin, aber über verschiedene Projekte dem Thema Nationales Naturerbe und Wildnis verbunden. Sie übernimmt in der KG Monitoring eine beratende Funktion. Eine Übersicht zu den Mitgliedern der KG Monitoring gibt die Abbildung 9.

Abb. 9: Mitglieder und Partner der Kleingruppe Monitoring (Stand März 2017). Die KG Monitoring hat vereinbart, dass die Treffen der Gruppe in der Regel halbjährlich stattfinden. Der Tagungsrhythmus wird dabei aber dem Bedarf angepasst. Tagungsort ist Berlin. Im Berichtszeitraum fanden drei Treffen der KG Monitoring statt und zwar am 14. Dezember 2015 beim NABU, am 18. April 2016 und am 26. Oktober 2016, jeweils beim WWF (Tagesordnungen s. Anlage 16, 17 und 18).

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4.3.2 Erprobung und Standardisierung eines Waldmonitorings Im Berichtszeitraum konnte die im Rahmen des Vorgängerprojektes begonnene Entwicklung eines an die Bedürfnisse der Naturerbe-Flächeneigentümer angepassten Methodensets für ein Waldmonitoring abgeschlossen werden. Zusammengestellt wurde das standardisierte Stichprobenverfahren von Egon Schleyer (BImA) und Stefan Schwill (Michael Succow Stiftung, ab 2017 NABU-Stiftung Nationales Naturerbe). Die beiden sind auch die Autoren des „Handbuch[es] Waldmonitoring für Flächen des Nationalen Naturerbes“, das im Jahr 2016 als Online-Publikation veröffentlicht wurde. Das Handbuch ist in einem neutralen Layout erschienen und steht auf dem NNE-Infoportal als Download zur Verfügung (s. Abb. 10a und b sowie Anlage 19). Mehrere Organisationen führten im Berichtszeitraum Testläufe oder Erstaufnahmen des Waldmonitorings durch. Dabei wurden sie teilweise durch Mitglieder der Kleingruppe Monitoring angeleitet und betreut. Auf Wunsch der Naturstiftung David wurde von den Organisationen zu den meisten Testläufen ein Erfahrungsbericht geschrieben. Damit konnte das Verfahren weiter optimiert werden. Folgende Organisationen haben im Berichtszeitraum das Waldmonitoring durchgeführt:

• NABU-Stiftung Nationales Naturerbe: Flächen „Gränert“ (kein NNE), „Nonnenhof“ (NNE), „Unteres Rhinluch – Dreetzer See“ (NNE), „Görner See“ (NNE), „Peickwitzer Teiche“ (NNE), „Fauler See-Markendorfer Wald“ (NNE), „Gollenberg“ (Magdeburger Liste) und „Prämer Berge“ (Magdeburger Liste)

• Stiftung Naturlandschaften Brandenburg: Flächen Lieberose, Tangersdorf, Heidehof beplant, Jüterbog begonnen (alle kein NNE, bis auf Jüterbog)

• Reepsholt Stiftung: Fläche Nossentiner und Schwinzer Heide (NNE) • Deutsche Wildtier Stiftung: Fläche Klepelshagen (kein NNE) • Michael Succow Stiftung: Flächen „Goor“ (Magdeburger Liste), „Lanken“ (Magdeburger Liste),

„Bolzer See“ (NNE) und „Wasdow“ (NNE) • BUND-Stiftung, Goitzsche (kein NNE)

. Bisher wurden auf rund 14.000 ha Naturerbe- und Naturschutzflächen (inkl. Flächen der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg) das Waldmonitoring angewendet. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe führt seit zehn Jahren sehr ähnliche Erhebungen im Wald durch. Die Methode wurde inzwischen harmonisiert und im Winterhalbjahr 2016/2017 konnten die ersten Zweiterfassungen durchgeführt werden.

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Abb. 10a und b: Titelseite und Seite 10 des Handbuches „Waldmonitoring für Flächen des Nationalen Naturerbes“. In der seit März 2016 zur Verfügung stehenden LieMaS-Version 6.0 können inzwischen auch die im Waldmonitoring erhobenen Daten in LieMaS integriert werden. Das Formular „Waldinventur“ im Hauptformular „Flächenbewirtschaftung“ steht dafür zur Verfügung (s. Abb. 11). Momentan gibt es keine direkte Auswertungsmöglichkeit für die eingepflegten Daten in LieMaS. Diese könnte in einem Folgeprojekt programmiert werden. Die DBU Naturerbe GmbH führt auf ihren Flächen ein eigenes, umfangreicheres Monitoring durch. Im Rahmen der KG Monitoring wurden und werden gemeinsam Verschneidungsmöglichkeiten von NNE- und DBU-Waldmonitoring geprüft.

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Abb. 11: Screenshot der Datenbank LieMaS. Das oberste Fenster zeigt das Formular „Waldinventur“. 4.3.3 Erprobung und Standardisierung eines Fotomonitorings Für das Fotomonitoring wurde ebenfalls die Entwicklung eines an die Bedürfnisse von NNE-Flächeneigentümern angepassten Methodensets abgeschlossen. Die BUND-Stiftung (Goitzsche), die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg (Lieberose und Jüterbog) und die Deutsche Wildtier Stiftung führten Testläufe auf ihren Naturschutz- und Naturerbeflächen durch (s. Abb. 12a, b und c). Anhand des eingereichten Erfahrungsberichtes und des mündlichen Feedbacks konnte die Methode verfeinert werden. Resultierend wurde im Berichtszeitraum das „Handbuch Fotomonitoring für die Flächen des Nationalen Naturerbes“ fertiggestellt. Das Handbuch wurde in einem neutralen Layout als Online-Dokument veröffentlicht und kann vom NNE-Infoportal heruntergeladen werden. Zum Handbuch gehören auch eine übersichtliche Kurzanleitung, welche für die Arbeit im Gelände konzipiert wurde, sowie Hinweise zum Erstellen von Panoramen und Protokollvorlagen (s. Abb. 13a und b sowie Anlagen 20 - 22). Die Deutsche Wildtier Stiftung wie auch die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg wollen auf mehreren Flächen das Fotomonitoring fortsetzen. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe wird voraussichtlich im Sommer 2017 ein Fotomonitoring auf ihrer Fläche Grünhaus einrichten.

Abb. 12a, b und c: Beispielaufnahmen aus dem Testlauf Fotomonitoring der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg (von links nach rechts: Lieberoser Heide - Wüste, Lieberoser Heide - Tribüne, Lieberoser Heide - ehemalige Schießbahn). (Fotos: Stiftung Naturlandschaften Brandenburg)

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Abb. 13a und b: Titelseite des „Handbuches Fotomonitoring für Flächen des Nationalen Naturerbes“ und Kurzanleitung für bereits eingerichtete Aufnahmepunkte. 4.3.4 Weitere Monitoringansätze Als weitere Komponente soll ein Vogelmonitoring für Naturerbeflächen entwickelt werden. In einem ersten Schritt wurden bestehende Konzepte ausführlich mit Partnern (z. B. Landesamt für Umwelt Brandenburg) diskutiert. Zudem wurde der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) kontaktiert. Im Februar 2016 fand ein erstes Gespräch zwischen Vertretern der KG Monitoring, dem BfN und dem DDA zu einer möglichen Zusammenarbeit statt. Im Ergebnis des Gespräches hat das BfN sich bereit erklärt an den DDA einen Werkvertrag zur Entwicklung eines Konzeptes für das Monitoring der häufigen und seltenen Brutvögel auf Naturerbeflächen zu vergeben. Die KG Monitoring hat die Erstellung der Leistungsbeschreibung unterstützt. Ursprünglich sollte der Werkvertrag Ende 2016 abgeschlossen sein und erste Testläufe im Jahr 2017 stattfinden. Aufgrund einer schweren Erkrankung des federführenden Projektmitarbeiters beim DDA musste der Zeitplan angepasst werden. Voraussichtlich wird der Entwurf des Konzeptes im Herbst 2017 zur Diskussion vorliegen, so dass erste Testläufe nunmehr erst im Jahr 2018 oder 2019 im Rahmen des zwischenzeitlich genehmigten Folgeprojektes stattfinden können. Im Berichtszeitraum setzte sich die KG Monitoring auch mit weiteren Monitoringansätzen und -optionen zur Entwicklungsdokumentation auf Naturerbeflächen auseinander, so z. B. mit dem Tagfalter- und Vegetationsmonitoring. Intensiver befasste sich die Gruppe mit dem Thema „Fernerkundung im Naturschutz“. Zum Treffen der KG Monitoring am 26. Oktober 2016 wurden externe Experten eingeladen, um den aktuellen Stand auf diesem Gebiet zu vermitteln und Anregungen für die Verwendung auf Naturschutzflächen zu geben. Es gab Inputvorträge zu folgenden drei Themen:

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• Verwendung von klassischen Satelliten- und Luftbildern (Dipl. Ing. Gregor Weyer, LUP - Luftbild Umwelt Planung GmbH)

• Einsatzmöglichkeiten des Gyrocopters (Prof. Dr. Lutz Bannehr, Hochschule Anhalt, Institut für Geoinformation und Vermessung)

• Drohnen im Naturschutz (Dr. Stephan Getzin, UFZ, Department Ökologische Systemanalyse)

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4.4 Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen 4.4.1 Umfrage zu Eigenjagden von Naturschutzorganisationen In Zusammenarbeit mit der Naturstiftung David wurde durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe ein Fragebogen zur Datenerhebung zum Wildtiermanagement entwickelt (s. Anlage 23). Dieser wurde durch die Naturstiftung David Mitte Juni 2015 an ca. 600 Adressaten verschickt. An der Umfrage haben 57 Eigentümer von Naturschutzflächen teilgenommen (s. Anlage 24). Mit einigen von ihnen hat die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe Telefonate zur Klärung oder Untersetzung der gemachten Angaben geführt. Der überwiegende Teil der Umfrageteilnehmer, 41 Organisationen, war an den Ergebnissen des Projektes interessiert, wovon wiederum 31 Organisationen auch an einem Austausch während der Projektlaufzeit Interesse bekundet hatten (Organisationen mit Eigenjagdbezirk [EJB] + Interesse an Austausch = 22; kein EJB + Interesse an Austausch = 9; EJB + Interesse an Ergebnissen = 27; kein EJB + Interesse an Ergebnissen = 14). Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• 29 Naturschutzorganisationen mit insgesamt 192 EJB auf 105.734 ha, davon 78.497 ha Naturerbeflächen sowie Flächen der Magdeburger Liste (s. Abb. 14a und b);

• Formen der angewendeten Jagdregie: Eigenregie, Vergabe von ein- und mehrjährigen Begehungsscheinen, Verpachtung, Benennung von anlassbezogenen Jagdhelfern und Jagdausübungsberechtigten;

• Vorkommende Jagdarten: Einzelansitze, Gruppenansitze in Intervallen und Drückjagden; • Beschränkungen der Jagdausübung: Verbot von bleihaltiger Munition, zeitliche und räumliche

Limitierungen, Beschränkung der jagdbaren Arten.

Abb. 14a und b: Ergebnisse der Umfrage unter Naturschutzorganisationen zu Eigenjagden auf Naturschutzflächen. Die Abbildungen 14a und b verdeutlichen, dass DBU und BImA eine Sonderrolle bei der Flächenverteilung der in ihrem Besitz befindlichen EJB einnehmen. Beide Organisationen verfügen zusammen über fast zwei Drittel der gesamten Flächenkulisse. Die anderen Naturschutzorganisationen mit NNE-EJB sind lediglich im Besitz von einem Fünftel der NNE-EJB Flächen. Diese 12.215 ha zergliedern sich zudem noch in 55 Eigenjagdbezirke, woraus für diese Organisationen deutlich kleinere EJB resultieren, als die Eigenjagdbezirke, über welche die DBU verfügt.

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4.4.2 Modelle zur Bejagung in Schutzgebieten Im Rahmen der Datenerhebung kristallisierten sich drei Zielsetzungen der Naturschutzorganisationen bei der Bejagung von Schutzgebieten heraus:

• naturschutzorientierter Waldumbau, • Vermeidung von Wildschäden durch Wildschweine sowie • Artenschutz.

Anhand dieser drei Schwerpunkte wurden fünf Projektreviere ausgewählt. Die gewählte Anzahl an Projektrevieren repräsentiert die Verschiedenartigkeit des jagdlichen Managements unter unterschiedlichen regionalen Bedingungen. Dabei wurde darauf geachtet solche EJB auszuwählen, die in ihrer Größe der Mehrheit der EJB von Naturschutzorganisationen entsprechen, also bis zu 300 ha bejagbare Fläche umfassen. Es wurde daher darauf verzichtet, EJB der BImA oder der DBU einzubeziehen, da ihre jagdliche Bewirtschaftung von denen anderer Organisationen abweicht. Bei den Projektrevieren handelt es sich um:

• EJB Wittwesee (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Brandenburg, 2x ca. 250 ha Wald und 193 ha Gewässer, teilweise NNE)

• EJB Biesenthaler Becken (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Brandenburg, ca. 130 ha mit acht Hektar großem See, teilweise NNE)

• EJB Franzigmark (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Sachsen-Anhalt, 230 ha, 100 % NNE) • EJB Heerter See (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Niedersachsen, 197 ha und 120 ha

Wasserfläche, kein NNE) • EJB Nordost-Uckermark (WWF, Brandenburg, 115 ha, 100 ha Magdeburger Liste)

Für die fünf ausgewählten EJB wurden Jagdkonzepte auf Grundlage der Schutzgebietsverordnungen und der jagdlichen Zielsetzungen entwickelt. In den Konzepten wird nach einer Beschreibung der EJB und der Ausführung der jagdlichen Zielsetzung die Praxis der empfohlenen Jagdausübung dargelegt. Es wird die Verkürzung der gesetzlichen Jagdzeiten, die Einschränkung der Einzeljagd, das Aufstellen von jagdlichen Einrichtungen und zum Teil die Wegenutzung in den EJB geregelt. Eine Erprobung der erstellten Jagdkonzepte war in der Projektlaufzeit nur ansatzweise möglich. So wiesen im Projektrevier Wittwesee die Umsetzung des Jagdkonzeptes und die Schulung der Begehungsscheininhaber mit der Erhöhung der Abschusszahlen beim verbeißenden Schalenwild und beim Schwarzwild zur Vermeidung von Wildschäden auf Grünland erste Erfolge auf. Ob die erzielten Streckenergebnisse allerdings dauerhaft aufrecht gehalten werden können und ob der gewünschte Erfolg bei der Verjüngung von Laubbaumarten im EJB eintritt, kann erst in einigen Jahren beurteilt werden. Gleiches gilt für das Projektrevier Biesenthaler Becken, wo für das zum Beginn des Jagdjahres 2016 über bestehende persönliche Kontakte ein örtlicher Jäger gefunden wurde. Im Projektrevier Franzigmark ist zum Jagdjahr 2017/18 in Umsetzung des Jagdkonzeptes eine deutliche Verkürzung der Jagdzeiten geplant. Im Projektrevier Heerter See entschieden die Verantwortlichen die Jagd auf Schalenwild und Prädatoren solange fortzusetzen, bis ein in Auftrag gegebenes Gutachten über Wirkmechanismen zum Vogelartenrückgang vorliegt. Im Projektrevier Nordwestuckermark kündigte der langjährige Pächter seinen Vertrag mit der Jagdgenossenschaft im zweiten Halbjahr 2016. Der WWF hat noch keine Entscheidung getroffen, wer mit der Jagd in Zukunft betraut werden soll.

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Im Rahmen des Projektes wurde auch thematisiert, wo Naturschutzorganisationen geeignete Jäger, also Jäger die naturschutzfachliche Zielsetzungen umsetzten, finden können. Die Möglichkeiten lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Jagdpachtfähige Angestellte von Naturschutzorganisationen oder deren Umfeld mit jagdlicher Erfahrung, Einsatzbereitschaft und Wohnsitz in der Nähe des EJB beauftragen.

• Jäger, welche das Revier zuvor bejagt haben, über die Ziele der Organisation informieren, bei Eignung einsetzen und so ihre Erfahrung und Gebietskenntnis nutzen.

• Jäger einbinden, die kürzlich die Jägerprüfung bestanden haben. Diese finden sich durch Nachfrage bei örtlichen Jagdschulen. Deren Absolventen sind meist hoch motiviert und guten Argumenten zum Wildtiermanagement zugänglich. Falls forstliche Hochschulen in der Region sind, bei diesen nach geeigneten Studenten mit Jagdschein fragen. Sie sind wie Jungjäger meist sehr motiviert und einsatzfreudig. Aufgrund der jagdlichen Unerfahrenheit sollte beim Einsatz von Jungjägern aber unbedingt ein erfahrener Jäger beratend und beaufsichtigend tätig sein.

• Bei anderen Naturschutzorganisationen, dem Ökologischen Jagdverband (ÖJV) oder Landesjagdverbänden (LJV) nach geeigneten Jägern fragen.

• Inserate in gängigen Jagdzeitschriften, Mitteilungsblättern der LJV oder der Ökojagd (Magazin des ÖJV) aufgeben.

Aufgrund der weit verbreiteten Schwierigkeit geeignete Jäger zur Umsetzung der Schutzgebietsziele zu finden, wurde in einem weiteren Schritt analysiert, wie eine Qualifizierung zum „Naturschutzjäger“ aussehen könnte. Hierzu wurde der EJB Wittwesee der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe als Testrevier zur Qualifizierung der Jäger ausgewählt, da es seit dem Jahr 2003 im Besitz der Stiftung ist und daher entsprechende Zeitreihen auswertbarer Daten zur Bejagungsstrategie sowie zu Abschusszahlen vorlagen. Für eine Qualifizierung der Jäger werden folgende Schritte für sinnvoll erachtet:

• Vorortbegehung mit Situationsanalyse und Veranschaulichung der naturschutzfachlichen Ziele, • gemeinsame Planung der Bejagung und • Austausch während des gesamten Jagdjahres.

Innerhalb des Projektes wurde analysiert, welche monetären Auswirkungen verschiedene Modelle der Regelung der Jagdausübung für die Naturschutzorganisationen haben können. Betrachtet und bewertet wurden fünf verschiedene Modelle der Regelung der Jagdausübung:

• die Verpachtung, • die Benennung eines Jagdausübungsberechtigten, • die Anstellung eines Berufsjägers, • die Vergabe von Begehungsscheinen sowie • die Bejagung durch einen privaten Dienstleister oder eine Forstverwaltung.

Im Ergebnis stellte sich die Verpachtung von EJB als die monetär lukrativste Variante dar. Die finanziellen Erlöse werden jedoch mit einem Minimum an möglicher Einflussnahme und Vergabezeiträumen von mindestens neun Jahren erkauft. Die kostenintensivste Variante ist die Beschäftigung von Berufsjägern. Diese Möglichkeit ist für kleine Organisationen oder solche mit nur einem oder wenigen EJB kaum umsetzbar. Die Benennung von Jagdausübungsberechtigten in Kombination mit der Vergabe von Begehungsscheinen bietet sich für Organisationen an, die sich den Zugriff auf die Fläche durch kurzfristigen Verträge erhalten möchten und darüber hinaus noch planbare Einnahmen aus der Vergabe der Jagdausübung erzielen wollen. Grundsätzlich sollte bei der Vergabe von Begehungsscheinen immer die

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Qualifikation der Jäger, also ihre Fähigkeit zur Umsetzung der jagdlichen Ziele im EJB im Vordergrund stehen und nicht die Maximierung des zu erzielenden Erlöses. 4.4.3 Austausch, Workshops und Präsentation der Projektergebnisse Innerhalb des Berichtszeitraumes wurde auch der Erfahrungsaustausch mit Experten gesucht. Hierzu wurden zwei Exkursionen zu Privatwaldbesitzern (Mathias Graf von Schwerin, 1.000 ha und Hatzfeld-Wildenburg´sche- Forstverwaltung, 6.000 ha) durchgeführt, die aus wirtschaftlichen Gründen vergleichbare Ziele (strukturierte, artenreiche und sich selbst verjüngende Baumbestände) verfolgen, wie die Naturschutzorganisationen für die Naturerbeflächen im Übergangszeitraum bis zur Entlassung in den Prozessschutz. Eine dritte Exkursion erfolgte zur Stiftung Wälder für Morgen (900 ha, davon 605 ha Magdeburger Liste und 95 ha NNE), die Wälder nach naturschutzfachlichen Kriterien bewirtschaftet. Des Weiteren wurde die BfN-Abschlusstagung „Wildmanagement in deutschen Nationalparken“ am 30. April 2015 in Kassel besucht. Zur Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse aus der Fragebogenerhebung veranstaltete die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe am 19. Februar 2016 einen Workshop. Alle 31 Organisationen, die im Fragebogen angaben, Interesse an einem Austausch zu haben, wurden eingeladen. Zehn Personen aus sechs Organisationen nahmen am Workshop teil. Der Austausch innerhalb des Workshops verdeutlichte die sehr unterschiedlichen Kenntnisse der jeweils zuständigen Mitarbeiter zu jagdlichen Fragestellungen. Besonders unerfahrene Mitarbeiter konnten viele Hinweise und Anregungen zur Bejagung und Verwaltung der EJB mitnehmen und äußerten den Wunsch das Thema „Wildtiermanagement“ zudem im Netzwerk Nationalen Naturerbe zu thematisieren. Am 14. Februar 2017 wurde ein zweiter Workshop für interessierte Naturschutzorganisationen durchgeführt. Den 17 Teilnehmern von zwölf Naturschutzorganisationen wurden in einer Präsentation die Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Im Anschluss fand ein Austausch zur jagdlichen Verwaltung und Bewirtschaftung von EJB statt, der von den Teilnehmern teilweise im Nachgang per E-Mail fortgesetzt wurde. Die Einladung zum Workshop und die Teilnehmerliste können der Anlage 25 und 26 entnommen werden. Am Ende der Projektlaufzeit wurde eine Broschüre mit dem Titel „Erstinformation zur Jagd für Naturschutzorganisationen mit Eigenjagdbezirken“ entwickelt (s. Abb. 15a und b). Es handelt sich um eine vergleichende Betrachtung möglicher Modelle der Regelung der Jagdausübung für Naturschutzorganisationen. In ihr sind neben der Vorstellung der verschiedenen Modelle grundsätzliche rechtliche Informationen und Erklärungen zum Umgang mit EJB zusammengefasst. Diese Erstinformation verdeutlicht Naturschutzorganisationen, welche Vor- und Nachteile der Besitz von Eigenjagdbezirken (EJB) für sie haben kann. Darüber hinaus kann sie Naturschutzorganisationen als Orientierungshilfe dienen, wie sie mit in ihrem Besitz befindlichen EJB und der Regelung des damit verbundenen Jagdausübungsrechtes verfahren können. Die Broschüre wurde online im NNE-Infoportal auf der Website der Naturstiftung David veröffentlicht. Sie liegt diesem Bericht als Anlage 27 bei.

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Abb. 15a und b: Titelseite und Seite 5 der „Erstinformation zur Jagd für Naturschutzorganisationen mit Eigenjagdbezirken“. Das Teilprojekt stellt sich auf der Website der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vor: https://naturerbe.nabu.de/aktiv/aktionen-und-projekte/wildtiermanagement.html.

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5 Erfahrungen und Herausforderungen Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ wurde wie die beiden Vorgängerprojekte bei den Akteuren des Nationalen Naturerbes sehr gut angenommen. Dies belegen die Teilnehmerzahlen der Veranstaltungen und das schriftliche wie mündliche Feedback. Die schon in den vorausgegangenen Projekten etablierte Koordinationsstelle Nationales Naturerbe wurde weitergeführt und ausgebaut. Die Naturstiftung David wurde und wird bei den Naturschutzorganisationen und Naturschutzbehörden als wichtige Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Nationales Naturerbe wahrgenommen und kontaktiert. Die wichtigsten Themen waren und sind:

• Die Sicherung von national bedeutsamen Naturschutzflächen: Die Naturstiftung David war hier während der gesamten Projektlaufzeit Ansprechpartner für Naturschutzorganisationen und Behörden. Im Vordergrund standen dabei Aspekte rund um die 3. Tranche des Nationalen Naturerbes.

• Das Management von Naturerbeflächen: Auch bei der Betreuung und Entwicklung von Naturerbeflächen stand die Naturstiftung David für Naturschutzorganisationen zur Verfügung. In der Projektlaufzeit wurden zahlreiche Anfragen beantwortet bzw. an geeignete Ansprechpartner vermittelt. Die durchgeführten Fachveranstaltungen wiesen allesamt hohe Teilnehmerzahlen auf und waren zum Teil ausgebucht. Dies bestätigt den hohen Bedarf der Naturschutzorganisationen an Weiterbildungsveranstaltungen sowie die bedarfsgerechte Auswahl der Veranstaltungsthemen.

• Die Liegenschaftsverwaltung der Naturerbeflächen: Die Naturstiftung David hat in Kooperation mit der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe das Flächenverwaltungsprogramm LieMaS weiterentwickelt und an die Nutzeransprüche angepasst. Das Programm LieMaS wird von einer Vielzahl von Organisationen (ca. 40) zur Verwaltung ihres Flächeneigentums genutzt. Die kontinuierliche Anmeldung neuer Nutzer wie auch der während der Projektlaufzeit kommunizierte Bedarf an LieMaS-Schulungen sind Belege für das anhaltende Interesse an LieMaS.

Zwei geplante Aufgaben des Arbeitspaketes 1 wurden nicht bzw. in veränderter Form durchgeführt: Laut Projektantrag sollte eine Verknüpfung zur Internetplattform Nationales Netzwerk Natur geschaffen werden. Diese Verknüpfung wurde nicht erstellt, da das Nationale Netzwerk Natur nur noch in reduzierter Form besteht und die Internetpräsenz des Nationalen Netzwerks Natur nicht mehr regelmäßig gepflegt wird. Bei den geplanten Veranstaltungen wurde der Workshop „Agrarwissen“ nicht durchgeführt, da das Thema sich aus einer Vielzahl von Einzelthemen zusammensetzt, denen eine Tagesveranstaltung nicht gerecht geworden wäre. Stattdessen wurden einzelne Aspekte des Themas auf andere Veranstaltungen (z. B. Workshops zu ELER oder der Problemart Jakobs-Kreuzkraut) übertragen. Wie geplant wurde eine Zusammenschau von frei verfügbaren Geodaten für Naturschutzflächen-eigentümer recherchiert und zugänglich gemacht. Nicht realisiert wurde hingegen ein Patensystem, dass die Aktualität der Daten überwacht. Gründe hierfür sind zum einen, dass die Landesvermessungsämter, die viele der Daten bereitstellen, kostenpflichtige Dienstleister sind und eine Patenschaft durch die Ämter nicht möglich ist. Zum anderen wird der Umfang der Überwachung als übersichtlich eingeschätzt, so dass die Naturstiftung David das Überprüfen der Aktualität selber übernimmt. Die Aufbereitung eines Shapes mit den Naturerbeflächen der Naturschutzorganisation erwies sich als herausfordernd. Für einen beachtlichen Teil der Naturerbeflächen wurden Geodaten durch die Flächeneigentümer zur Verfügung gestellt. Dennoch wird aller Voraussicht nach, kein vollständiges Shape erstellt werden können. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Einige Flächeneigentümer planen ihre

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Naturerbeflächen noch zu arrondieren. Die Veröffentlichung der Lage ihrer bereits im Eigentum befindlichen Flächen würde möglicherweise einen Kauf benachbarter Flächen erschweren. Andere Flächeneigentümer konnten ihre Flächenumringe nicht zur Verfügung stellen, weil sie diese von Landesvermessungsämtern kostenpflichtig erworben haben und ihnen eine Weitergabe an Dritte rechtlich untersagt ist. Ein dritter, wenn auch seltener Grund ist, dass die Flächenumringe nicht digital vorliegen. In diesem Fall hat die Naturstiftung David eine Digitalisierung angeboten. Auf die Durchführung des ursprünglich geplanten GIS-Workshops „Einbindung externer Daten“ wurde aufgrund nicht vorhandener Nachfrage verzichtet. Eine Einführung in den Umgang mit GIS, insbesondere zum Thema Dateneinbindung, ist Teil der LieMaS-Schulungen für Fortgeschrittene.

Die Entwicklung eines vereinfachten Monitoringkonzeptes für Naturerbeflächen konnte in der Projektlaufzeit fortgesetzt werden. Die weitere Zunahme der Anwender zeigt den Bedarf an dem Thema. Aufgrund der fortschreitenden Übertragung von Flächen des Nationalen Naturerbes und dem damit verbundenen Management der Flächen sind viele Organisationen an einem Monitoring als Baustein einer umfassenden Erfolgskontrolle interessiert. Die Methodensets für das Wald- und Fotomonitoring konnten fertiggestellt werden. Laut Projektplan sollte auch ein Vogelmonitoring entwickelt und getestet werden. Diese Aufgabe konnte in der Projektlaufzeit nicht realisiert werden. Anfang 2016 wurde gemeinsam mit dem BfN und dem DDA die Eckpunkte für ein Vogelmonitoring für Naturerbflächen festgelegt und durch das BfN ein Werkvertrag an den DDA zur Erstellung eines entsprechenden Konzeptes vergeben. Dieses Konzept konnte aufgrund personeller Engpässe beim DDA bis zum Ende der Projektlaufzeit nicht erstellt werden. Aufgrund dieser Entwicklung, die bereits im Jahr 2016 absehbar war, hat die Naturstiftung David die Entwicklung und Erprobung des Vogelmonitorings als einen wichtigen Baustein im Arbeitspaket „Monitoring“ des Anschlussprojektes „Verbändekoordination Nationales Naturerbe“ vorgesehen. Im Arbeitspaket 4 „Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen“ konnten die meisten Aufgaben wie geplant umgesetzt werden. Der Rücklauf der Fragebögen, der zu Projektbeginn gestarteten Umfrage war sehr zögerlich. Daher wurde die Rücksendefrist verlängert und größere Flächeneigentümer telefonisch kontaktiert. Die letzten Fragebögen gingen erst im Februar 2016 ein. Durch die verzögerten Rückmeldungen konnten die Umfrageergebnisse erst verspätet fertiggestellt werden. Die Angaben der Naturschutzorganisationen im Fragebogen zu ihren Erfahrungen mit Eigenjagden und ihren Erwartungen an ein naturschutzfachlich orientiertes jagdliches Management ihrer Flächen hatten weitestgehend einen positiven Tenor. Im persönlichen Kontakt verstärkte sich der Eindruck, dass einige Organisationen zwar gute Standpunkte zur Jagd in ihren Schutzgebiets-EJB erarbeitet hatten, es aber in der Praxis an der Umsetzung dieser Eckpunkte mangelt. Bei dem Projektteil „modellhafte Entwicklung und Erprobung“ zeigte sich, dass die Projektlaufzeit für eine umfangreiche Erprobungsphase nicht ausreichend ist und daher, wie beantragt, nur eine modellhafte Erprobung durchgeführt werden konnte. Die Erprobung und Kontrolle der Tauglichkeit eines Jagdkonzeptes bedarf erfahrungsgemäß mindestens eines Zeitraumes von drei bis fünf Jahren. Innerhalb dieser Zeitspanne können erst Veränderungen z. B. an der Vegetation oder am Bestand von Brutvögeln nachgewiesen werden. Hierzu wäre eine Projektlaufzeit von mindestens fünf Jahren notwendig gewesen. Grundsätzlich ist zu bedenken, dass Jagdkonzepte nie statisch sein können, sondern ständig evaluiert und angepasst werden müssen, da z. B. das Wild sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen vermag. Schwierig in der Bearbeitung erwies sich zudem die Suche und Qualifizierung geeigneter Jäger zur Umsetzung der jagdlichen Zielsetzungen. Die Erfahrung mit Jägern im NABU Revier Wittwesee zeigte, dass selbst motivierte Jäger eine zeitintensive, längerfristige Betreuung in ihrem Revier zur Umsetzung und Evaluierung geeigneter Jagdstrategien benötigen.

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6 Abgleich mit dem Arbeitsplan Alle vier Arbeitspakete und die darin enthaltenen Aufgaben konnten bearbeitet und erfolgreich abgeschlossen werden. Teilweise wurden Teilaufgaben nicht vollumfänglich realisiert. Gründe hierfür werden in Kapitel 5 benannt. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Aufgaben lt. Projektantrag und ihrer tatsächlichen Umsetzung (s. Tab. 7).

Tab. 7: Abgleich Arbeitsplan „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“.

Aufgabe Umsetzung Arbeitspaket 1 / Koordinationsstelle Ausbau der Vernetzung und Beratung der Akteure im Bereich Nationales Naturerbe

Die Koordinationsstelle hat sich als Ansprechpartner rund um das Nationale Naturerbe für Stiftungen, Verbände und Naturschutzbehörden weiter etabliert. Der Kontakt zur DBU Naturerbe GmbH und zu verschiedenen Landes-Naturschutzstiftungen (insbesondere in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt) wurde weitergepflegt.

Zusammenarbeit mit BfN und BMUB Sowohl hinsichtlich der Umsetzung und Begleitung der 3. Tranche des Nationalen Naturerbes als auch bei der Öffentlichkeitsarbeit gab es während der gesamten Projekt-laufzeit eine enge Zusammenarbeit.

nicht im Arbeitsplan: Nachrücker 3. Tranche

Zusätzliche Recherche und Zusammenstellung einer Liste mit Nachrückern für die 3. Tranche und Übermittlung an das BfN.

Zusammenarbeit mit dem Bundesforst und der BImA

Die Zusammenarbeit mit dem Bundesforst und der BImA wurde fortgeführt. Es gab und gibt einen regelmäßigen Informationsaustausch mit der Leitungsebene des Bundesforstes. Im Rahmen der Erstellung und der Er-probung eines Monitoringkonzeptes für Naturerbeflächen hat sich der Bundesforst aktiv eingebracht. Zudem fand in der Projektlaufzeit ein Gespräch mit dem BImA-Vorstand statt.

Veranstaltungen zur Weiterbildung, Angebot nach Bedarf

Während der Projektlaufzeit wurden insgesamt acht Veranstaltungen durch die Naturstiftung David organisiert (nicht eingerechnet Treffen der KG Monitoring): Eine 2015, acht 2016 und vier 2017. Insbesondere der Bedarf an LieMaS-Fortbildungen war 2016 sehr hoch. Das mündliche und schriftliche Feedback zu allen Veranstaltungen war positiv. Seit dem Workshop „Verkehrssicherung“ wird im Anschluss an Veranstaltungen ein Evaluationsbogen an die Teilnehmer versendet. Eine Auswertung der ersten Evaluierung lag zum Projektende noch nicht vor.

Koordination der Weiterentwicklung des LiegenschaftsManagementSystems LieMaS

Die Weiterentwicklung von LieMaS konnte maßgeblich vorangetrieben werden. Im Jahr 2016 wurden die Versionen 6.0 und 6.1 eingeführt. Neben der Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit betreffen die Neuerungen vor allem das Hauptformular Flächenbewirtschaftung. Das Handbuch und weitere Bedienungsanleitungen wurden aktualisiert. Die Nutzergemeinschaft vergrößert sich stetig. Die Neuerungen wurden in Schulungen vermittelt.

Öffentlichkeitsarbeit

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Informationsbriefe, 2 x jährlich Aufgabe wurde teilweise umgesetzt: Der Informationsbrief sollte lt. Antrag zweimal jährlich erscheinen. In 2016 erschien nur ein Informationsbrief, da wesentliche Inhalte erst im Herbst vorlagen. Informationsbriefe erschienen im November 2015, im November 2016 und Juni 2017. Alle Ausgaben wurden per E-Mail an einen Verteiler von ca. 800 Empfängern verschickt. Die drei Ausgaben liegen auch in gedruckter Form vor.

Aktualisierung und Umgestaltung der Internetplattform

Während der Projektlaufzeit wurde die bestehende Internet-präsentation regelmäßig aktualisiert. Im letzten Drittel des Projektes wurde das Infoportal grundlegend neu gestaltet.

Nicht im Arbeitsplan: BfN-Skript BfN-Skript "Flächen- und Schutzgebietsmanagement durch Stiftungen, Verbände und Vereine" mit Beitrag Kuhlmey, K. & Johst, A.: Koordination der Sicherung und des Managements von Flächen des Nationalen Naturerbes durch Naturschutzorganisationen. (S. 335 – 350), unveröffentl.

Kurzmitteilungen in Zeitschriften Es wurde während der Projektlaufzeit eine Kurzmitteilung zur neuen LieMaS-Version in der Zeitschrift „Natur und Landschaft“, Ausgabe 4/2016, veröffentlicht. Kurzmitteilungen im Nachgang von Veranstaltungen wurden im Informationsbrief veröffentlicht.

Arbeitspaket 2 / Geodaten-Grundlage für Naturschutzflächeneigentümer Zusammenstellung von frei verfügbaren Geodaten

Es wurde eine Internetrecherche zu frei verfügbaren Geodaten durchgeführt und das Ergebnis in Form einer Datenbank mit Suchfunktion auf der Website der Naturstiftung David eingestellt (ab Juni 2017). Das geplante Patenschaftssystem wurde nicht aufgebaut, da die regelmäßige Aktualisierung durch die Naturstiftung David übernommen wird.

Zusammenstellung eines NNE-Shapes Einem Aufruf der Naturstiftung David folgend, sandte eine Vielzahl von Naturschutzorganisation Shapes mit Flächenumringen ihrer NNE-Flächen zu. Ein Shape mit der vollständigen Kulisse der NNE-Flächen im Eigentum von Naturschutzorganisation konnte nicht erstellt werden.

Arbeitspaket 3 / Monitoring für Naturerbeflächen Entwicklung eines vereinfachten Monitoringkonzeptes für Naturerbeflächen

Die Kleingruppe Monitoring hat in den Jahren 2015 bis 2017 bei insgesamt drei Treffen an den Konzepten für ein vereinfachtes Monitoring auf Naturerbeflächen weitergearbeitet. Beteiligt daran waren auch je ein/e Vertreter/in der DBU, des BfN und eines Landes (Brandenburg). Die Konzepte für ein Wald- und ein Fotomonitoring konnten fertiggestellt werden. Die Erstellung eines Konzeptes für ein Vogelmonitoring auf Naturerbeflächen wurde vorbereitet.

Testläufe sowie Erstaufnahmen von Wald- und Fotomonitoring

Das Verfahren zur Stichprobeninventur in Waldlebensräumen wurde bei sechs verschiedenen Organisationen getestet bzw. als Erstaufnahme eingerichtet. Für das Fotomonitoring erfolgten Testläufe bei der Deutschen Wildtier Stiftung und bei der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg.

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Handbücher NNE-Monitoring Es wurden Handbücher für das Wald- und Fotomonitoring angefertigt. Sie sind als Download auf der Website der Naturstiftung David verfügbar.

Arbeitspaket 4 / Wildtiermanagement auf Naturerbeflächen Analyse und Bewertung der Erfahrungen von Naturschutzorganisationen mit Eigenjagden

Die Umfrage zu Eigenjagden bei Naturschutzorganisationen wurde durchgeführt. Die Auswertung der Umfrage verzögerte sich aufgrund des verspäteten Fragebogenrücklaufs. Zur Unterstützung des Erfahrungsaustausches und zur Vorstellung der Projektergebnisse wurden zwei Workshops durchgeführt.

Entwicklung und Erprobung von Modellen der jagdlichen Organisation

Anhand der Umfrageergebnisse und des Feedbacks des ersten Workshops wurden fünf Projektreviere ausgewählt und für diese Reviere Bejagungskonzepte erstellt. Die Qualifizierung von Jägern wurde am Beispiel eines Projektreviers erfolgreich erprobt. Monetäre Auswirkungen wurden analysiert. Eine umfangreiche Erprobung der Bejagungskonzepte war modellhaft möglich. Es wurde ein Handbuch erstellt.

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7 Ausblick Das Projekt „Flächenmanagement Nationales Naturerbe“ diente der Vernetzung, Beratung und Weiterbildung. Die z. T. sehr hohen Anmeldezahlen zu Veranstaltungen und die zahlreichen Anfragen und Rückmeldungen der Akteure spiegeln den anhaltend hohen Bedarf zu Angeboten rund ums Nationale Naturerbe wider. Die Naturstiftung hat daher im August 2016 einen erneuten Projektantrag beim Bundesamt für Naturschutz gestellt, in dessen Rahmen die Koordinationsstelle Nationales Naturerbe und die Unterstützung der Naturschutzorganisationen fortgeführt und ausgebaut werden soll. Das neue Projekt „Verbändekoordination Nationales Naturerbe“ kann voraussichtlich im Juli 2017 anschließen. In diesem Projekt stehen erneut die Vernetzung von Akteuren und das Management von Naturerbeflächen im Vordergrund. Im Einzelnen werden nachstehende Hauptziele verfolgt:

• Fortführung der Koordinationsstelle Nationales Naturerbe der Naturstiftung David • Weiterentwicklung und Optimierung des Flächenverwaltungsprogramms LieMaS entsprechend

den Nutzungsansprüchen • Fortführung der Entwicklung eines vereinfachten Monitoringsystems für Flächen des Nationalen

Naturerbes • Recherchen zu potenziellen Arrondierungsflächen und Flächen einer möglichen 4. Tranche NNE

Darüber hinaus engagiert sich die Stiftung für eine Zusammenführung der bisher parallel laufenden Netzwerkansätze. Für Außenstehende ist der Unterschied kaum erkennbar. Neben dem Flächenmanagement erscheint auch im Bereich der Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit eine Abstimmung und Vernetzung dringend erforderlich, um Synergien zu nutzen und Doppelarbeit zu vermeiden. Mit den im Teilprojekt „Wildtiermanagement“ erhobenen Daten liegen erstmals belastbare Zahlen zu Flächenanteilen und der Anzahl von Eigenjagdbezirken auf Naturschutzflächen in Deutschland vor. Die auf Basis dieser Datengrundlage erstellten Bejagungskonzepte liegen den betroffenen Organisationen vor und können in den nächsten Jahren umgesetzt und erprobt werden. Die durchgeführten Workshops zeigten, dass bei vielen Naturschutzorganisationen ein Weiterbildungsbedarf zum dem für sie neuen und komplexen Thema Wildtiermanagement besteht. Die erstellte „Erstinformation zur Jagd für Naturschutzorganisationen mit Eigenjagdbezirken“ bietet für die zuständigen Mitarbeiter eine Orientierung und erste Entscheidungshilfe zur Fragestellung, welche jagdlichen Modelle zur Umsetzung ihrer Ziele in ihren Eigenjagden möglich sind. Das Feedback der Workshop-Teilnehmer enthielt auch den Wunsch nach einem regelmäßigen Austausch innerhalb des NNE Netzwerkes zu jagdlichen Fragestellungen. Diese könnten z. B. mit wechselnden, jagdlichen Schwerpunktthemen stattfinden. Denkbar wäre es, diese das Thema in die Veranstaltungsreihe des Projektes „Verbändekoordination Nationales Naturerbe“ zu integrieren. Folgeprojekte bieten sich insbesondere zu den Themen zielorientierte Adaption von Bejagungskonzepten und Bejagung von Neozooen und Prädatoren an.

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Anlagenverzeichnis Anlage 1: Abschlussbericht Arbeitspaket 4 „Wildtiermanagement“ Anlage 2: Potenzielle Nachrücker für die 3. Tranche Nationales Naturerbe Anlage 3: Informationsbrief Nationales Naturerbe Ausgabe 11 Anlage 4: Informationsbrief Nationales Naturerbe Ausgabe 12 Anlage 5: Informationsbrief Nationales Naturerbe Ausgabe 13 Anlage 6: Programm des Seminars „Finanzierung von investiven Naturschutzmaßnahmen aus den

neuen ELER-Programmen“ Anlage 7: Teilnehmerliste des Seminars „Finanzierung von investiven Naturschutzmaßnahmen aus

den neuen ELER-Programmen“ Anlage 8: Programm des Workshops „Umgang mit Jakobs-Kreuzkraut“ Anlage 9: Teilnehmerliste des Workshops „Umgang mit Jakobs-Kreuzkraut“ Anlage 10: Programm des Workshops „Flächenpools und Ökokonten“ Anlage 11: Teilnehmerliste des Workshops „Flächenpools und Ökokonten“ Anlage 12: Programm des Workshops „Verkehrssicherung“ Anlage 13: Teilnehmerliste des Workshops „Verkehrssicherung“ Anlage 14: Programm der Exkursion „Döbritzer Heide“ Anlage 15: Teilnehmerliste der Exkursion „Döbritzer Heide“ Anlage 16: Tagesordnung des Treffens der KG Monitoring am 14.12.2015 Anlage 17: Tagesordnung des Treffens der KG Monitoring am 18.04.2016 Anlage 18: Tagesordnung des Treffens der KG Monitoring am 26.10.2016 Anlage 19: Handbuch Waldmonitoring für Flächen des Nationalen Naturerbes Anlage 20: Handbuch Fotomonitoring für Flächen des Nationalen Naturerbes Anlage 21: Kurzanleitung Fotomonitoring für Flächen des Nationalen Naturerbes Anlage 22: Anfertigung von Panoramen für das Fotomonitoring Anlage 23: Fragebogen zur Datenerhebung zum Wildtiermanagement Anlage 24: Teilnehmerliste Umfrage „Wildtiermanagement“ Anlage 25: Einladung zum Abschlussworkshop „Wildtiermanagement“ am 14.02.2017 Anlage 26: Teilnehmer des Abschlussworkshops „Wildtiermanagement“ am 14.02.2017 Anlage 27: Erstinformation zur Jagd für Naturschutzorganisationen mit Eigenjagdbezirken

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Abkürzungsverzeichnis

Abkürzung Bedeutung

AG

BfN

BGS

Arbeitsgruppe

Bundesamt für Naturschutz

Bundesgeschäftsstelle

BImA

BMU

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

BMUB Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

BUND BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V,

BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH

DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt

DDA Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V.

DNR Deutscher Naturschutzring

EJB

ELER

EU

GIS

KG

Eigenjagdbezirk

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die ländliche Entwicklung

Europäische Union

Geoinformationssystem

Kleingruppe

LieMaS

LJV

LiegenschaftsManagementSystem

Landesjagdverband

NABU Naturschutzbund Deutschland e.V.

NNE

ÖJV

Nationales Naturerbe

Ökologischer Jagdverband

WWF World Wide Fund For Nature


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