+ All Categories
Home > Documents > 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r...

789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r...

Date post: 08-Sep-2020
Category:
Upload: others
View: 0 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
39
Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 919 N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01] 789 www.bl.ch Protokoll 28. Sitzung des Landrates des Kantons Basel-Landschaft Liestal, 13. Dezember 2012 10.00–11.50 / 14.00 – 17.00 Uhr
Transcript
Page 1: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 919

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

789www.bl.ch

Protokoll

28. Sitzung des Landratesdes Kantons Basel-Landschaft

Liestal, 13. Dezember 2012

10.00–11.50 / 14.00 – 17.00 Uhr

Page 2: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012920

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Abwesend Vormittag:Dedeoglu Ayse, Epple Dieter, Mall Caroline, Nigg Stephan,Rufi Werner, Weibel Hanspeter, Wenger Paul und Wiede-mann Jürg

Abwesend Nachmittag:Botti Claudio, Dedeoglu Ayse, Epple Dieter, Mall Caroline,Nigg Stephan, Rufi Werner, Schäfli Patrick, Weibel Han-speter, Wenger Paul und Wiedemann Jürg

KanzleiAchermann Alex

Protokoll:Bertsch Jörg, Moser Patrick und Maurer Andrea

IndexMitteilungen 923 und 956Traktandenliste 923Dringliche Vorstösse 936Persönliche Vorstösse 955

Page 3: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 921

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Traktanden

7 2012/250Berichte des Regierungsrates vom 18. September 2012und der Finanzkommission vom 3. Dezember 2012: Jah-resplanung 2013beschlossen 924, 932 und 937

48 2012/382Motion der Finanzkommission vom 12. Dezember 2012:Verlängerung des Verpflichtungskredits für die Denkmal-pflegeüberwiesen 932

8 2012/250/01-34Berichte des Regierungsrates vom 13. November 2012und der Finanzkommission vom 3. Dezember 2012: An-träge zum Budget 2013beschlossen 937

4 2012/310Berichte des Regierungsrates vom 23. Oktober 2012 undder Bau- und Planungskommission vom #: NichtformulierteVolksinitiative “Ja zu Wildenstein und Schloss Bottmingen”;Gegenvorschlag des Regierungsratesbeschlossen 941

12 Fragestundealle Fragen beantwortet 943

49 2012/383Postulat von Daniel Münger, SP-Fraktion, vom 12. Dezem-ber 2012: Die Messe Basel hat ihre Verantwortung wahr-zunehmen!überwiesen 947

9 2012/338Berichte des Regierungsrates vom 13. November 2012:Rechtsgültigkeit der formulierten Verfassungsinitiative“Förderung des selbstgenutzten und des gemeinnützigenWohnungsbaus”; direkte Beratungbeschlossen 947

10 2012/157Berichte des Regierungsrates vom 5. Juni 2012 und derIGPK Rheinhäfen vom 1. November 2012: SchweizerischeRheinhäfen - Orientierung über das Geschäftsjahr 2011gemäss § 36 Abs. 2 StaatsvertragKenntnis genommen 947

11 2012/208Berichte des Regierungsrates vom 10. Juli 2012 und derIGPK UKBB vom 11. November 2012: Geschäftsberichtund Jahresrechnung des Universitäts-Kinderspitals beiderBasel (UKBB) für das Betriebsjahr 2011beschlossen 949

13 2012/169Interpellation von Monica Gschwind vom 14. Juni 2012:Steuerbelastung der natürlichen Personen im KantonBasel-Landschaft. Schriftliche Antwort vom 18. September2012erledigt 950

14 2012/170Interpellation von Christof Hiltmann vom 14. Juni 2012:Bewirtschaftung Hafenareale BL. Schriftliche Antwort vom23. Oktober 2012erledigt 951

15 2012/115Postulat der SP-Fraktion vom 19. April 2012: Von VGD zuVSD, Bildung Departement Volkswirtschaft und Sozialesüberwiesen 951

16 2012/123Motion von Daniel Münger vom 3. Mai 2012: KantonalesPilotprojekt für eine ganzheitliche Versorgungsintegrationund Netzwerk für chronisch kranke und alte Menschenals Postulat überwiesen 952

17 2012/130Postulat von Karl Willimann vom 3. Mai 2012: Mitglied-schaft von Basel-Landschaft bei Metrobasel überprüfenüberwiesen 952

18 2012/145Motion von Balz Stückelberger vom 24. Mai 2012: Bünde-lung der Kräfte in der regionalen Zusammenarbeit - Kündi-gung der Mitgliedschaft bei metrobaselzurückgezogen 953

19 2012/263Interpellation von Klaus Kirchmayr vom 6. September2012: Anzahl und Ziele von Firmen-Abwanderungen undderen Gründe. Schriftliche Antwort vom 13. November 2012erledigt 953

20 2012/183Motion von Andreas Bammatter vom 21. Juni 2012: Wir-kungsvolle Bekämpfung der Schwarzarbeit im Kanton BLals Postulat überwiesen 953

21 2012/187Postulat von Rahel Bänziger vom 21. Juni 2012: Offenle-gung wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen inSpitälernüberwiesen 954

22 2011/366Postulat von Klaus Kirchmayr vom 15. Dezember 2011:Vorwärtsstrategie in der Wirtschaftspolitik BL Teil 4: Ent-wicklung einer Immobilien-Strategie für die kantonseigenenImmobilienüberwiesen 954

23 2012/046Postulat von Klaus Kirchmayr vom 9. Februar 2012: Prü-fung einer Fusion von kantonalen Verkehrsunternehmenüberwiesen 954

24 2012/096Motion von Oskar Kämpfer vom 22. März 2012: “Regional-planstelle”abgelehnt 954

Page 4: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012922

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

25 2012/112Motion von Urs Leugger vom 19. April 2012: Optimierungder Erschliessung von Arbeitsgebieten von kantonalerBedeutung in Arlesheim und Münchensteinals Postulat überwiesen 955

Nicht behandelte Traktanden

26 2012/114Motion von Christine Koch vom 19. April 2012: Raumspa-rende Einkaufszentren

27 2012/182Motion von Thomas Schulte vom 21. Juni 2012: Finanzie-rungsprinzipien betreffend Öffentlicher Verkehr

28 2012/189Postulat von Christoph Buser vom 21. Juni 2012: Gegen-recht bei der Gewerbeparkkarte aushandeln

29 2012/191Postulat von Guido Halbeisen vom 21. Juni 2012: VertiefteAbklärungen möglicher Standorte für Gaskombikraftwerkeim Kanton Baselland

30 2012/307Interpellation von Elisabeth Augstburger vom 18. Oktober2012: Windenergienutzung in den Landschaften von na-tionaler Bedeutung. Schriftliche Antwort vom 20. Novem-ber 2012

31 2012/300Interpellation von Christoph Buser vom 18. Oktober 2012:Schrecken hohe Anschlussgebühren Investoren ab?Schriftliche Antwort vom 27. November 2012

32 2012/301Interpellation von Klaus Kirchmayr vom 18. Oktober 2012:Schiefergas in Baselland. Schriftliche Antwort vom 27.November 2012

33 2012/334Interpellation von Urs Leugger vom 1. November 2012:Bauen ausserhalb der Bauzonen. Schriftliche Antwort vom27. November 2012

36 2012/184Motion von Regula Meschberger vom 21. Juni 2012: Ände-rung des Gemeindegesetzes in Bezug auf die Behandlungvon Initiativen zur Einführung der ausserordentlichen Ge-meindeorganisation

37 2012/186Postulat von Balz Stückelberger vom 21. Juni 2012: Er-leichterte Arbeitszeiterfassung für Kantonsangestellte

38 2012/193Postulat von Klaus Kirchmayr vom 21. Juni 2012: Ver-kehrssteuern sollen Kosten der Strassenrechnung decken

39 2012/194Postulat von Klaus Kirchmayr vom 21. Juni 2012: Eliminie-rung von Fehlanreizen bei den Ertragssteuern für Firmen

40 2012/201Interpellation der SP-Fraktion vom 21. Juni 2012: Informa-tionsrechte und Landratstätigkeiten

41 2012/131Interpellation von Christoph Buser vom 3. Mai 2012: Ver-wendung des Bundesbeitrags für die Berufsbildung

42 2012/168Postulat von Andreas Bammatter vom 14. Juni 2012: An-gemessene Kostenbeteiligung des Kantons für ausser-ordentliche Schulortszuteilung

43 2012/190Postulat der SVP-Fraktion vom 21. Juni 2012: Einsparun-gen durch Effizienz bei der Staatsanwaltschaft

46 2012/283Postulat der SP-Fraktion vom 20. September 2012: MehrSpielraum für Fussgängerstreifen in Tempo 30 Zonen

47 2012/284Postulat der SP-Fraktion vom 20. September 2012: Un-klarheiten und Widersprüche beim Rechtsvortritt bei Tem-po 30 auf Hauptstrassen

Page 5: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 923

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Nr. 960

Begrüssung, Mitteilungen

Landratspräsident Jürg Degen (SP) begrüsst die Anwe-senden zur heutigen Sitzung des Landrats. Bevor in derBudgetdebatte weitergefahren wird, hat er einige Mittei-lungen zu machen:

– Entschuldigungen (zusätzlich zu den am 12.12.12bereits bekanntgegebenen)Wenger Paul;Kantonsgerichtspräsident Andreas Brunner.

– Geburtstag

Der Präsident gratuliert Landrat Marc Bürgi (BDP) zudessen heutigem Geburtstag und wünscht ihm alles Gute.[Beifall]

– Rücktrittsschreiben

Der Landratspräsident verliest das Rücktrittsschreibenvon Landrat Karl Willimann vom 10. Dezember 2012, dasgestern schon eingereicht worden war, den Präsidentenaber erst verspätet erreicht hatte:

«Sehr geehrter Herr LandratspräsidentIch möchte Ihnen hiermit meinen Rücktritt als Landrat

per Ende März 2013 bekannt geben. Ich bin 2003 in denLandrat gewählt worden. Nachdem ich vorher währendlanger Zeit als Kantonsgeometer ih der kantonalen Ver-waltung arbeiten durfte, war für mich die Landratstätigkeitein willkommener und bereichernder neuer Lebensab-schnitt. Dabei konnte ich von der Erfahrung in der Ver-waltungstätigkeit sehr profitieren. Ich danke allen Land-ratskolleginnen und -kollegen sowie dem Regierungsratfür die stets faire Zusammenarbeit und das mir entgegengebrachte Vertrauen im Plenum und in der Kommissions-arbeit. Ich habe nun dem Kanton Baselland während 44Jahren gedient und das Baselbiet ist mir ans Herz ge-wachsen. Für mich ist es jetzt Zeit, jüngeren Kräften Platzzu machen. Dem Landrat und der Regierung wünsche ichfür die herausfordernde Lösung der anstehenden finan-ziellen und organisatorischen Probleme Mut und Einsichtfür weise Entscheide. Es lebe das selbständige Baselbiet!

Mit freundlichen GrüssenKarl Willimann»

Der Präsident verliest sodann ein weiteres Rücktritts-schreiben, dasjenige von Regierungsrat Adrian Ballmervom heutigen Tag:

«Sehr geehrter Herr Landratspräsident Jürg Degensehr geehrte Frau Regierungspräsidentin Dr. Sabine

Pegorarosehr geehrte Damen und HerrenPer 30. Juni 2013 trete ich von meinem Amt als Mit-

glied des Baselbieter Regierungsrates zurück. Gesund-heitliche Gründe – nicht akute, aber latente – legen mirdiesen Schritt nahe. Das Regierungsamt, welches dasLeben terminlich sehr stark fremdbestimmt, lässt mirkaum genügend Zeit, um genügend auf meinen Körper zuhören.

Die Aufgabe als ‘Berufsbaselbieter’ macht mir immernoch sehr viel Freude, insbesondere die Arbeit mit hochkompetenten und sehr engagierten Mitarbeitenden inmeiner Direktion, direktionsübergrerifend, in unseren Kon-zerngesellschaften und im Regierungsrat. Wir haben ge-meinsam einiges bewegen und erreichen können. Ichdurfte auch viel an persönlicher Wertschätzung erfahrenund geben. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar.

Es zeichnet sich das Risiko einer grösseren Vakanzbei den Erneuerungswahlen 2015 ab, welche der Konti-nuität in der Regierung schadet. Dieser will ich zuvorkom-men. Da ein Rücktritt während des Präsidialjahres nichtopportun wäre und nach dem Präsidialjahr bis zu denErneuerungswahlen nur wenig Zeit bliebe, bietet sich derTermin Mitte 2013 an. Mein im Moment wichtigstes Ge-schäft – die BLPK-Reform – muss bis dann ohnehin ent-schieden sein.

Leider haben einige wenige den Politstil massiv ver-ändert. Es wird in Medien und durch Medien diffamiert. Esdominieren Demagogen; mit Fakten wird ‘kreativ’ umge-gangen; Respekt und Fairness bleiben auf der Strecke.Es wird auf den Mann gespielt, wenn man den Puck nichtsieht oder für den Ball zu ungeschickt ist. Solidaritätnimmt ab; Sonderinteressen gewinnen Oberhand überGemeinwohl; Ansprüche dominieren die Möglichkeiten.Die Problembringer dominieren über die Problemlöser.

Die Lage des Baselbiets ist wesentlich besser als dieöffentlich verbreitete Stimmung. Unsere Probleme sind zulösen, wenn dies eine klare Mehrheit will. Ich wünsche derBaselbieter Politik, dass sie zu einer Kultur zurückfindet,in der Werte zählen und die positiven, die integrativen undproblemlösenden Kräfte den Ton angeben.

Mit herzlichen Grüssen und den besten WünschenAdrian Ballmer»

Sodann tritt der Präsident in die Traktandenliste ein. Ererinnert nochmals an die Redezeitbeschränkung von 3Minuten. Die Traktanden 34 und 35 wurden gestern zu-rückgezogen.

Für das Protokoll:Jörg Bertsch

*

Page 6: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012924

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Nr. 961

7 2012/250

Berichte des Regierungsrates vom 18. September

2012 und der Finanzkommission vom 3. Dezember

2012: Jahresplanung 2013

8 2012/250/01-34

Berichte des Regierungsrates vom 13. November 2012

und der Finanzkommission vom 3. Dezember 2012:

Anträge zum Budget 2013

[Fortsetzung]

– Kapitel Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion

A n t r a g 2 0 1 2 - 2 5 0 _ 0 9 v o n P ia F a n k h a u s e r Z en h ä u s e r n

(SP-Fraktion) betreffend Erhöhung des Beitrages für Abhängig-

keitserkrankungen um CHF 500'000.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat VGD (P2200)

CHF +500'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Pia Fankhauser (SP) nennt drei Gründe, weshalb derLandrat ihren Budgetantrag annehmen solle. Erstens: Esgeht um ambulante Therapien. Es ist einige Verwirrungentstanden, weil in der Antwort der Finanzkommission nurvon stationären Behandlungen die Rede ist. Es geht je-doch um ambulante Therapien, die unter der Leistung «Ge-meinwesenarbeit und Dritte» – mit Betonung auf «Dritte»– aufgeführt sind. Die Votantin verweist auf Seite 3 derBerichts der Finanzkommission, wo es heisst, dass dieGesundheitsversorgungskosten detaillierter aufgeführtwerden sollten, weil sich der Landrat bei der derzeitigenHandhabung im budgetmässigen Blindflug bewegt, wasdie Abgrenzung von gemeinwirtschaftlichen gegenüberanderen Kosten angeht. Zweitens: Wenn man den be-antragten Budgetbetrag nicht einstellt, dann werden wahr-scheinlich Leistungen gestrichen. Wenn man den Betragjedoch einstellt, so steht das Geld zur Verfügung für even-tuelle Leistungsaufträge. Man muss ja das Geld nicht ver-brauchen. Wenn es aber nicht im Budget drinsteht, kanndies immer als Argument verwendet werden, Leistungenzu verweigern. Drittens: Der Antrag ist budgetneutral.Wenn man nämlich den gleichen Betrag für den Muggen-bergtunnel wegnimmt, dann ergibt sich budgetmässig unterdem Strich eine gewisse Egalität.

Hanni Huggel (SP) nimmt als Mitglied der Kommission fürstationäre Drogentherapie zum Budgetpostulat Stellung.Der Kanton Baselland hat ein sehr fortschrittliches Psych-iatriekonzept mit nicht nur medikamentösen, sondern auchanderen, stationären und ambulanten, Methoden. Dazugehören auch Tagesstrukturen und die Eingliederung in dieArbeitsmärkte. Es hat sich nun gezeigt, dass die stationä-ren Behandlungen eher zurückgehen. Wie auch immerbudgetiert wird, ob höher oder tiefer, der Kanton muss sichso oder so an den Kosten für stationäre Drogentherapiebeteiligen. Weil diese jedoch abnehmen, nehmen die am-bulanten Drogentherapien zu. Die zuständige Ärztin fürAbhängigkeitserkrankungen hat das genau aufgezeigt. Fürdiese Therapien im ambulanten Bereich fehlt jetzt dasGeld. Es ist nicht schlüssig, dass der im stationären Be-reich eingesparte Betrag nicht auf ambu-lant übertragen

werden kann. Die Kantone Solothurn und Aargau praktizie-ren dies so. Der Budgetposten 2200/363 heisst «Beitragfür Abhängigkeitserkrankungen». Deshalb ist die Votantinnicht bereit, den Betrag von Fr. 600'000 einfach wegzu-streichen mit der angegebenen Begründung, stationäreDrogentherapien nähmen ab, denn im gleichen Zug wirddas Geld für ambulante Therapien gebraucht. An dieserStelle droht wirklich eine Versorgungslücke. Die von PiaFankhauser beantragten Fr. 500'000 sind sehr gut inves-tiertes Geld. Die Votantin bittet daher, dem Budgetantragzuzustimmen.

Monica Gschwind (FDP) weist darauf hin, dass es sichbei den Beiträgen des Kantons an die stationären Behand-lungen um gebundene Kosten handle, die der Kanton alsoso oder so übernehmen müsse. Das ist die Hauptaussage.Zudem hat Regierungsrat Peter Zwick versichert, dassdies in der Position «Gemeinwirtschaftliche Kosten» ent-halten ist. Dem kann die FDP-Fraktion folgen, und sie wirddas Budgetpostulat deshalb ablehnen.

Lotti Stokar (Grüne) erinnert daran, dass die Finanzkom-mission das Postulat relativ klar abgelehnt habe. Wennman aber die Begründung nochmals genau liest, merktman, dass hier ein gewisses Missverständnis in Bezug aufstationäre und ambulante Therapien vorliegt. Es ist natür-lich wichtig, dass die ambulanten Therapien so wie bisanhin stattfinden können. Es macht ja auch Sinn, ambulantzu therapieren, wo eine stationäre Behandlung nicht nötigist. Für die Votantin ist jetzt nicht mehr klar, ob die ambu-lante Behandlung abgedeckt ist oder nicht. Man könntejetzt zur Auffassung gelangen, dass man dem Postulatzustimmen sollte, weil man eben nicht weiss, ob man sonstdie Katze im Sack kauft oder – noch schlimmer – nichteinmal weiss, ob eine Katze im Sack ist. Zur Sicherheitbeantragt die Votantin daher, dem Budgetantrag zuzustim-men. Dann kann man sicher sein, dass auch der Be-tragfür die ambulanten Therapien zur Verfügung steht. Wennman ihn am Ende nicht brauchen würde, wäre dies ja nichtschlimm.

B ea tr ice H er w ig ( C V P ) p lä d ie r t na m e ns d e rCVP/EVP-Fraktion auf Ablehnung des Budgetpostulats.Die Gemeinwirtschaftlichen Leistungen würden um ca. 3Millionen Franken erhöht, damit sei nach Ansicht der Frak-tion das erforderliche Geld für die Abhängigkeitserkrankun-gen vorhanden.

Kommissionspräsident Marc Joset (SP) bestätigt die Aus-sage von Lotti Stokar, dass in der Kommission die Aus-sage der Verwaltung bzw. der Direktion darüber, inwieferndie gemeinwirtschaftlichen Kosten auch die ambulantenTherapien umfassen, möglicherweise missverstandenworden sei. Die Kommission war der Meinung – und er hates deshalb auch so in den Bericht aufgenommen –, dassdas Geld vorhanden ist. Aber er möchte heute vom zu-ständigen Regierungsrat doch nochmals hören, dass inso-weit kein Missverständnis vorliegt und dass die Beträge fürambulante Therapien in diesem Budgetposten enthaltensind. Wo dann aber, falls dies der Fall ist, gekürzt wird,würde ihn doch wunder nehmen. Irgendwo müssen diesegut eine Million Franken ja wegfallen.

Page 7: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 925

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Marie-Theres Beeler (Grüne) ärgert sich sehr über dasRoulette, das hier um die Frage gemacht werde, ob es sooder so gemeint sei und ob der Betrag enthalten oder nichtenthalten sei. Dies zeigt auch, wie dringlich die Forderungder Finanzkommission in Bezug auf die Budgetlegung2014 ist, nämlich dass die Gemeinkosten auf der Basiseiner verabschiedeten Landratsvorlage eingestellt werden.Die Votantin bittet ebenfalls, wie Hanni Huggel, dem Bud-getpostulat zuzustimmen, damit man auf der sicherenSeite ist. Es kann einfach nicht sein, dass es eine Land-ratsvorlage gibt, aus der man solche Dinge erst noch he-rausraten muss; so etwas möchte sie nächstes Jahr nichtmehr erleben.

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) bestätigt, dass der Re-gierungsrat die gemeinwirtschaftlichen Kosten von 5,6Millionen im Jahr 2012 auf 8,5 Millionen erhöht habe, undzwar genau wegen den Abhängigkeitserkrankungen. Erkann garantieren, dass es dort weitergeht. Falls der Land-rat jetzt diese beantragten Fr. 500'000 spricht, so bewirktdies einfach eine Erhöhung des Budgets. Zur Frage desKommissionspräsidenten, wo das Geld hinfliesst, teilt Re-gierungsrat Peter Zwick mit, dass, wie im Positionspapierausgeführt, 1 Million Franken von der Position Abhängig-keitserkrankungen in die Gesundheitsversorgung überführtwird. Das Geld ist also nicht verloren. Zu den gemeinwirtschaftlichen Leistungen vor oder nachBudget erklärt Peter Zwick ganz klar, dass diese eben erstgenau ausgewiesen werden können, wenn die DRG zwi-schen den Spitälern und den Versicherungen ausgehandeltsind. Die Regierung kann die Budgetierung gerne vorweg-nehmen, wenn der Landrat dies wünscht, aber dann mussdas Parlament auch die Verantwortung übernehmen, wenneventuell etwas ausgeschüttet wird, das nachher über dieVersicherungen bezahlt wird. Vielleicht löst sich diesesProblem in einem oder zwei Jahren, wenn die Tarife ein-mal festgesetzt sind. Zum vorliegenden Postulat garantiertRegierungsrat Peter Zwick, dass die Abhängigkeitserkran-kungen mit der Erhöhung der gemeinwirtschaftlichen Lei-stungen um 12,5 Millionen Franken gesichert sind.

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/09 mit31:48 Stimmen ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 10.18]

Antrag 2012-250_10 von Klaus Kirchmayr (Grüne Fraktion) betref-

fend Reduktion des Transferaufwands Gesundheitsversorgung in

der Höhe von CHF 15 M io.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat VGD (P2200)

CHF -15'000'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Gegenantrag des Regierungsrates: CHF -3'900'000

Antrag der Finanzkommission: Annahme Gegenantrag Regie-

rungsrat

Klaus Kirchmayer (Grüne) erläutert, dass sich sein Bud-getpostulat mit dem wahrscheinlich grössten Einzelpostendes Budgets befasse, nämlich mit dem Kantonsanteil ander Finanzierung der Spitäler. Es geht also um die be-rühmten 55% einer Rechnung, die der Kanton bezahlenmuss, wobei er die Preise aber nicht beeinflussen kann,denn diese Preise werden zwischen den Krankenkassenund den Spitälern abgemacht. Die Position ist insofernsehr anspruchsvoll, als es seit diesem Jahr ein neues Sys-

tem gibt. Man muss der VGD zugute halten, dass sie sichbemühte, diese Position, basierend auf den aktuellen, zumBudgetzeitpunkt verfügbaren Ist-Informationen der ersten6 Monate des Jahres 2012 zu berechnen. – Der Votantunterbricht sich selbst mit der Bemerkung, dass die ange-zeigte Restredezeit nicht stimmen könne, da er 5 MinutenZeit habe. [Heiterkeit] – Man gelangte so zur Baserate von10'200 Franken. Inzwischen gibt es jedoch unabhängigeUntersuchungen, die klar zeigen, dass die Baserate zuhoch ist. Der Preisüberwacher, der dies sehr detailliertuntersucht hat, kommt zum Schluss, die zutreffende Base-rate wäre 8'950 Franken. Das macht in Summe, auf dieganze Position umgemünzt, 50 Millionen Franken aus. Eswäre zwar unrealistisch, deshalb 50 Millio-nen Franken zustreichen, aber es ist ganz klar, dass diese Position imBudget zu hoch eingestellt ist. Dies hat die Regierung auchanerkannt, indem sie immerhin schon um knapp vier Millio-nen entgegengekommen ist. Die Grüne Fraktion hält die-sen Betrag für viel zu wenig ambitiös, auch vor dem Hin-tergrund, dass man in der Vergangenheit die Spitäler ge-schont hat. Darum ist es wichtig, dass der Landrat heuteein Zeichen setzt.Der Votant beantragt, die Position um Fr. 8'000'000 (statt15'000'000) zu reduzieren.

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) weist darauf hin, dassman sich hier auf dem Feld der Prognosen befindet. Manweiss nicht, wie viel es kosten wird. Das Anliegen derSVP-Fraktion ist es, dass die Position der basellandschaft-lichen Spitäler nicht geschwächt wird. Sie ist daher derMeinung, dass die von der Regierung vorgeschlageneKürzung um 3,9 Millionen Franken ausreichend sein sollte.Auch die Finanzkommission hat ja diesem Gegenantragder Regierung mit 7:5 Stimmen zugestimmt.

Monica Gschwind (FDP) nimmt Bezug auf die Antwortder Regierung auf das Postulat von Klaus Kirchmayr. Dortlege die VGD dar, dass sie die vorliegenden Zahlen an-hand verschiedenster Hochrechnungen ermittelt hat, unddass dafür nicht nur die Baserate, sondern auch dasdurchschnittliche Fallgewicht und die Patientenströme eineentscheidende Rolle spielen. Wie hoch die effektive Base-rate sein wird, ist gegenwärtig nicht absehbar. Ein Ent-scheid darüber, ob die sich ergebende Reduktion eher bei8 oder eher bei 3,9 Millionen Franken liegen wird, ist fastwie Kaffeesatzlesen. Die akutsomatischen Behandlungenim Kantonsspital Baselland, in den inner- und ausserkan-tonalen Privatkliniken und in der Psychiatrie muss der Kan-ton so oder so bezahlen, egal, wie viel davon im Budgeteingesetzt ist. Eine zu starke Reduktion dieser Positionverschönert zwar das Budget, ist aber letztendlich nurAugenwischerei. Spielraum besteht einzig bei der Abgel-tung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen.

Die FDP-Fraktion ist der Überzeugung, dass es wichtigist, hier ein Signal zu setzen, welches zeigt, dass die Lei-stungserbringer sich anstrengen müssen und dass derKanton nicht bereit ist, alles und jedes zu bezahlen. Ausdiesen Erwägungen heraus stimmt die FDP-Fraktion demAntrag der Regierung auf Reduktion um 3,9 MillionenFranken zu.

Beatrice Herwig (CVP) weist darauf hin, dass die Budge-tierung der Gesundheitskosten in den Spitälern extremschwierig sei. Wie sich die Fallpauschalen und die Patien-tenströme entwickeln werden, ist völlig offen. Daher macht

Page 8: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012926

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

es Sinn, dass man die zur Verfügung stehenden Zahlendes Jahres 2012 als Ausgangsbasis für die Budgetierung2013 nimmt. Als sicher annehmen kann man, dass sich dieFall-pauschale nicht nach oben entwickeln wird, sonderntendenziell eher nach unten. Die CVP/EVP-Fraktion unter-stützt daher den Gegenvorschlag der Regierung, den Bud-getbetrag um 3,9 Millionen Franken zu reduzieren.

Auch die SP-Fraktion, so Ruedi Brassel (SP), sei für dieReduktion dieses Budgetbetrages; ein Teil der Fraktionwerde dem Antrag von Klaus Kirchmayr – Reduktion um 8Millionen Franken – zustimmen; die Fraktionsmehrheit istfür 3,9 Millionen. Es ist klar: Bereits das Budgetieren warim Prinzip Kaffeesatzleserei. Präziser wird die Sache we-der mit der einen noch mit der anderen Prognose. Wichtigist das Signal, dass man sich anstrengen muss, diese Kos-tenminimierung zu erreichen. Der Landrat muss schauen,dass er ein realistisches Budget hat. Wenn man die Base-rate senken kann, erscheint es dem Votanten persönlichnicht ausgeschlossen, dass die 8 Millionen erreicht werdenkönnen.

Im Sinne einer vorsichtigen Budgetierung, sagt Gerhard

Schafroth (glp), erscheint der BDP/glp-Fraktion der Be-trag von 3,9 Millionen sinnvoller. Selbstverständlich wären8 Millionen besser, und man erwartet von der Regierung,dass sie dies anstrebt. Die BDO/glp-Fraktion unterstütztden Gegenantrag der Regierung.

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) ist nicht der Meinung,dass die Regierung im Kaffeesatz lese, sonder sie seibemüht, die Gesundheitskosten seriös zu budgetieren.Man muss einfach wissen: Wenn der Landrat die bean-tragte Reduktion beschliesst, so setzt er eigentlich keinZeichen, sondern er verschönert nur das Budget. Denn eshandelt sich um gebundene Ausgaben. Der Kanton istverpflichtet, 55% der Gesundheitskosten zu tragen, die ausSpitalbehandlungen der Bevölkerung resultieren, egal obdiese Kosten in Baselland oder in umliegenden Spitälernentstehen. Auf die Festsetzungen der Preise hat der Kan-ton keinen Einfluss. Man muss auch gewisse Dinge, dieder Preisüberwacher sagte, hinterfragen, zum Beispielwenn er das Kantonsspital Baselland als eines der gröss-ten Spitäler der Schweiz mit dem Spital Winterthur ver-gleicht. Der Regierungsrat hat in seiner Stellungnahmeaufgezeigt, wie er zu seinen Zahlen kam und wie er, nachAbrechnung des 3. Quartals, 3,9 Millionen Franken hatteeinsparen können.

Ergänzend weist Regierungsrat Peter Zwick daraufhin, dass im Jahr 2012 für das Kantonsspital Baselland125 Millionen Franken budgetiert waren, im Jahr 2013 abernur noch 115 Millionen – da hat man also, unabhängig vonden hiesigen 3,9 Millionen, bereits 10 Millionen eingespart.

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/10 vonKlaus Kirchmayr in der heute gestellten Fassung –Reduktion um 8 Millionen Franken – mit 20:53 Stim-men bei 2 Enthaltungen ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 10.30]

://: Der Landrat nimmt den Gegenantrag des Regierungs-rates zum Budgetantrag 2012/250/10 – Reduktion um3,9 Millionen Franken – mit 74:0 Stimmen bei 1 Ent-haltung an.[Namenliste einsehbar im Internet; 10.31]

Antrag 2012-250_11 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend der Kürzung des budgetierten Betrags für das Kompe-

tenzzentrum für Wirtschaftsförderung und Standortmarketing

von CHF 1.5 M io. auf CHF 0.3 M io.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat VGD (P2200)

CHF -1'200'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Der Antrag wurde zurückgezogen.

://: Der Budgetantrag 2012/250/11 ist somit erledigt.

Antrag 2012-250_12 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Streichung des Beitrages von CHF 51'000 für die M U-

BA 64+.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat VGD (P2200)

CHF -51'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Gerhard Schafroth (glp) räumt ein, es gehe um einenkleinen Betrag zur Unterstützung der Organisation «64+»bei der MUBA. Aber auch Kleinvieh macht Mist. Er bittet,den Antrag zu unterstützen

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) führt aus, mit der An-nahme dieses Antrags würde man die falschen Leute tref-fen. Seit fünf Jahren präsentieren die Messe Basel und dieKantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft gemeinsam ander MUBA Fragen der Alterspolitik. Verschiedenste Senio-renvereinigungen haben dort die Möglichkeit, sich vorzu-stellen. Wenn Baselland seinen Beitrag streicht, wird vor-aussichtlich diese ganze Organisation zu Fall kommen. Erbittet, dem Antrag nicht zuzustimmen.

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/12 mit6:71 Stimmen bei 1 Enthaltung ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 10.34]

Präsident Jürg Degen (SP) teilt mit, dass von den beideninhaltlich dasselbe Thema betreffenden Anträgen 13 und14 der Antrag 14 zurückgezogen wurde. Es ist also nurnoch der Antrag 13 zu behandeln.

Antrag 2012-250_13 von Christoph Buser (FDP) betreffend Festle-

gung des Beitrags an Baselland Tourismus wie bisher auf CHF

600'000.

Konto/Kontogruppe: 36 Transferaufwand

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat VGD (P2200)

CHF +100'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Christoph Buser (FDP) erläutert, im Budget sei vorgese-hen, den Beitrag an Baselland Tourismus auf Fr. 500'000abzusenken. Das Geschäft kam leider erst spät in dieKommission; die abschliessende Beratung in der VGKkann erst am 10. Januar 2013 stattfinden. Es wäre daherauch verfahrenstechnisch unglücklich, wenn man bereitsvor der Neuvergabe des Leistungsauftrags den Budget-betrag absenken würde. Aber auch inhaltlich ist gut vertret-bar, dass es die weiteren Fr. 100'000 sehr wohl braucht.Es gab einmal die Idee, dass man diese Fr. 100'000 mitder Gasttaxe, die erst kürzlich im Rat besprochen wurde,

Page 9: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 927

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

querfinanzieren könnte. Dies hat sich aber aufgrund derbundesgerichtlichen Rechtsprechung als nicht machbarherausgestellt, die ausdrücklich besagt, die Gasttaxe dürfenicht für Tourismuswerbung eingesetzt werden.

Auch hier würde man die Falschen treffen; diese Orga-nisation hat 2,1 Stellen – im Vergleich zu 40 Stellen, dieBasel-Stadt für Tourismus beschäftigt. Der Votant bittetdaher darum, dass heute keine Vorentscheide getroffenwerden, die die Kommissionsberatung vom 10. Januarnegativ präjudizieren würde.

Peter Brodbeck (SVP) findet die Abwägungen der Regie-rung in deren Bericht und die vorgesehene Kürzung um Fr.100'000 in Ordnung. Bei Verpflichtungskrediten, die zu-gunsten von Organisationen gesprochen werden, fallenmeistens bis zu 80 % Personalkosten an. Wenn dann einsolcher Verpflichtungskredit gekürzt wird, dann hat daseinschneidende Massnahmen bei der Institution zur Folge.Baselland Tourismus jedoch – das einen ganz tollen Jobmacht, wie man erfahren durfte – hat ein Budget von fasteiner Million Franken, und die Personalkosten macheneinen wesentlich kleineren Teil aus. Die Fr. 100'000 kön-nen durchaus im Bereich von Marketingmassnahmen ein-gespart werden, und auch hier kann man ein Zechen set-zen, dass gespart werden muss. Zudem ist es sehr wohlmöglich, aus Mitteln der Gasttaxe Leistungen zu erbringen,die dann bei Tourismus Basel wegfallen; ein Beispiel wur-de in der VGK bereits genannt. Der Votant findet daher,dass man hier der Regierung folgen sollte, die damit auchein Zeichen setzt, dass alle neuen Verpflichtungskrediteüberprüft werden müssen. Dies entspricht ja auch demAuftrag des Landrats an die Regierung. Wenn der Landratjetzt bei jedem Verpflichtungskredit, den die Regierungkürzen will, wieder aufstockt, dann wird er unglaubwürdig.

Andreas Giger (SP) kündigt für die SP-Fraktion mehr-heitliche Ablehnung des Antrags an; eine Minderheit werdedem Antrag zustimmen.

Martin Geiser (EVP) weist einleitend darauf hin, dass dieArbeit von Baselland Tourismus ausser Zweifel stehe.Auch auf der Website könne man sehen, dass da viel ge-tan wird, soweit es in Baselland möglich ist, das ja keinTourismus-Kanton ist wie Graubünden oder W allis. Den-noch gibt es zwei, drei Sachen, die man da noch genaueranschauen muss. Einerseits gibt es hier einen Leistungs-auftrag, der neu vergeben wird, und andererseits sind dadie Kantonsfinanzen, die nicht ganz so rosig aussehen.Der Aufbau von Tourismus Baselland, der einiges kostete,ist jetzt mehr oder weniger abgeschlossen. Eine Studie hatgezeigt, dass man sich mehr konzentrieren statt verzettelnsollte; aber je mehr Geld man hat, desto eher verzetteltman sich. Wenn man sich das Budget von Baselland Tou-rismus anschaut, sieht man durchaus Sparpotenzial, zumBeispiel bei der Tourismus-Zeitung, die allein im 2013 Fr.100'000 kosten soll. Sie wird vor allem im Kanton selbstverteilt, wo aber nicht das ideale Zielpublikum für touristi-sche Übernachtungen in Baselland wohnt. Es lassen sichsicher noch andere Punkte finden, so dass es möglich seinsollte, die Fr. 100'000 einzusparen, ohne dass man des-halb Personal reduzieren müsste.

Urs-Peter Moos (parteilos) unterstützt den FDP-Antragvoll und ganz, da es keinen Sinn mache, bei BasellandTourismus übereilt das Budget zu kürzen. Der Baselbieter

Tourismus hat noch grosses Potenzial. Wenn man sieht,was diesbezüglich im Nachbarkanton Basel-Stadt durchjahrelange professionelle Arbeit erreicht wurde, dann könn-te man sich dort eine Scheibe abschneiden.

In der grünen Fraktion, sagt Lotti Stokar (Grüne), sei dasThema kontrovers diskutiert worden. Einige haben dieNotwendigkeit gesehen, den Antrag zu unterstützen; dergrössere Teil der Fraktion wollte jedoch dem Regierungs-antrag und damit deren Sparbemühungen unterstützen.Baselland Tourismus kann sicher eine Möglichkeit finden,diese Fr. 100'000 einzusparen.

Oskar Kämpfer (SVP) führt aus, ein Budget sei nicht nureine Ansammlung von Zahlen, die am Ende mit einemPlus oder Minus enden, sondern es zeige auch auf, wohinein Kanton gehen soll. Wenn man schaut, wo es im Basel-land Entwicklungsmöglichkeiten gibt, dann ist eine dergrössten die Landschaft und damit verbunden der Touris-mus. Wenn man sich in diesem Bereich, der zweifellosPotenzial hat, nicht 100'000 Franken leisten will, dannmuss man nachher auch nicht über eine Wirtschaftsinitiati-ve reden, die möglicherweise eine Million kostet. Dastimmt einfach das Verhältnis nicht. Er widerspricht auchvehement der geäusserten Meinung, dass die einheimi-sche Bevölkerung kein Teil des Tourismus sein könne. Dasunter anderem auch aus einer sehr guten Erfahrung he-raus, die er vor vielen Jahren in Mexiko machte: Alle Nach-barn sagten ihm, was er alles besichtigen gehen solle; aberals er die Leute fragte, wann sie selbst zuletzt dort gewe-sen sein, hiess die Antwort meistens: Ich hatte noch keineZeit. So kommt es ihm vor, wenn er Einheimische fragte,ob sie diese oder jene Sehenswürdigkeit schon besuchthaben. Auch die Einheimischen sind potenzielle Kund-schaft, darum ist es nicht falsch, die Tourismuszeitungauch hier zu verteilen. Hier kürzen zu wollen, offenbarteine Verkennung der Notwendigkeiten, anhand derer Tou-rismus aufgebaut werden kann. Nur wenn man die Touris-musorte aufzeigt und bekannt macht, kann man Entwick-lungen einleiten, die auch zu neuen Arbeitsplätzen, Hotel-neubauten etc. führen. Die SVP-Fraktion wird daher –entgegen dem Erstvotanten aus ihren Reihen – mehrheit-lich diese 100'000 Franken genehmigen.

Georges Thüring (SVP) bekräftigt, dass eine Streichungdieser 100'000 Franken wieder genau die Randregionentreffen würde. Man könnte dort die gute Arbeit, die in denletzten paar Jahren geleistet wurde, nicht weiterführen. Erbittet daher dringend um Zustimmung zum Antrag.

Bei der BDP/glp-Fraktion stünden die Finanzpolitik und das

Spargebot im Vordergrund, sagt Gerhard Schafroth (glp).Die Fraktion wird den Antrag daher einhellig ablehnen.

Hansruedi Wirz (SVP) erinnert daran, was in letzter Zeitim Landrat alles an Schlechtem über diesen Kanton ge-sagt worden sei; und nun habe man da eine gut funktionie-rende Organisation, die das Gegenteil praktiziert, nämlichein positives Image des Kantons fördert, bei den eigenenLeuten wie bei Auswärtigen. W enn einem das keine100'000 Franken wert ist, dann begreift er die ganzen Dis-kussion darüber, was man alles tun sollte, nicht mehr. Dagibt es die Wirtschaftsinitiative, zu welcher der Tourismusauch gehört, und hier diese 100'000 Franken einsparen zuwollen, ist knauserig und für ihn unverständlich.

Page 10: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012928

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Peter H. Müller (CVP) verweist darauf, dass der Touris-mus ein starker Wirtschaftsmotor sei, der viel Wertschöp-fung und grosse Wirkung hat. Deshalb machen die meis-ten Kantone sehr viel in diesem Bereich. Natürlich mussman im Baselland keine Skilifte bauen; aber es hat hierviele Dinge, die auch für Baselbieter zum Anschauen at-traktiv sind. Es wäre vollkommen verkehrt, wenn man jetzt,nachdem der Aufbau gemacht ist, wieder herunterfahrenwürde. Man würde damit dem Tourismus Baselland, dereinen sehr guten Job macht, ein ganz falsches Zeichensetzen. Deshalb ist der Votant persönlich dafür, die100'000 Franken nicht zu streichen.

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) stellt klar, dass die Re-gierung von Tourismus Baselland und der dort geleistetensehr guten Arbeit überzeugt sei. Unter dem neuen Leitermerkt man auch mehr Zug und innovative Bestrebungen.Wieso dann trotzdem 100'000 Franken weniger? Im Rah-men des Entlastungspakets hatte die Regierung vomLandrat den Auftrag, bei ausgelaufenen und neu abzu-schliessenden Verträgen Aufgaben und Ausgaben zu redu-zieren. Alle Vorschläge, auch der hiesige, gingen auchdurch den Think Tank und wurden lang diskutiert, und nunliegen sie dem Landrat vor. Der Landrat muss nun ent-scheiden, ob man die Vorgaben des Entlastungspaketseinhalten will, oder ob man schon bei den ersten Neuver-trägen davon abweicht.

://: Der Landrat stimmt dem Budgetantrag 2012/250/13mit 39:36 Stimmen zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 10.49]

Antrag 2012-250_14 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Reduktion des Beitrags an Baselland Tourismus um

CHF 250'000.

Konto/Kontogruppe: 36 Transferaufwand

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat VGD (P2200)

CHF -250'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Der Antrag ist zurückgezogen.

://: Der Budgetantrag 2012/250/14 ist somit erledigt.

– Kapitel Bau- und Umweltschutzdirektion

Antrag 2012-250_15 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Streichung der Erhöhung des Budgetbeitrags für die

Einführung einer Baugesuchsapplikation.

Konto/Kontogruppe: 313 Dienstleistungen und Honorare

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat BUD (P2300)

CHF -201'660

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Der Antragsteller hat den Budgetantrag zurückgezogen.

://: Der Budgetantrag 2012/250/15 ist somit erledigt.

Präsident Jürg Degen (SP) teilt mit, dass die Anträge2012-250_16, _17 und _18 gemeinsam diskutiert undanschliessend einzeln abgestimmt werden sollen.

Antrag 2012-250_16 von Thomas Bühler (SP-Fraktion) betreffend

Kürzung des baulichen Unterhalts Kantonsstrassen.

Konto/Kontogruppe: 314 Baulicher Unterhalt

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -500'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Antrag 2012-250_17 von Thomas Bühler (SP-Fraktion) betreffend

Kürzung der Investitionen Tiefbau «Ausbau Kantonsstrassen /

Nebenanlagen 9991».

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -500'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Antrag 2012-250_18 von Thomas Bühler (SP-Fraktion) betreffend

Kürzung der Investitionen Tiefbau «Ausbau Kantonsstrassen /

Nebenanlagen 9991».

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -1'000'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Thomas Bühler (SP) findet es spannend, die verschiede-nen Budgetanträge zu verfolgen. Er stellt fest, es kämenaus allen Fraktionen Anträge, teils solche, die Mehrkostenverursachen, teils solche, die auf Einsparungen abzielen.Auch bei der SP gibt es beides; die Anträge, die er jetzt zuvertreten hat, sind solche, mit denen man sparen könnte.Unbestritten ist, dass der Kanton im Bereich Tiefbau in denvergangenen Jahren einen hohen Investitionsbedarf hatteund viel Geld ausgegeben hat. Im Investitionsbudget 2013sind im Bereich Tiefbau 140 Millionen Franken eingestellt.Dies ist immer noch eine markante Investitionssumme.Wenn man sich die Begründung der Regierung anschaut,weshalb die drei vom Votanten gestellten Anträge abge-lehnt werden sollen, so klingt das auf den ersten Blick zwarüberzeugend: es gehe um den Werterhalt, und dies sei sowichtig, dass eine Kürzung jetzt nicht in Frage komme,weil sonst die ganze Strasseninfrastruktur verlottere. Aufden zweiten Blick muss man aber sagen: Dies gilt dochauch für eine ganze Reihe von Hochbauten, die jedochposteriorisiert werden, weil man der Meinung ist, dies kön-ne man noch etwas zurückstellen – obwohl es auch dort,bei genauerem Hinschauen, vieles gibt, bei dem der Wer-terhalt hoch zu gewichten wäre.

Ein zweiter zweiter Blick führte den Votanten in dieRechnung des Jahres 2011. Es ist schon erstaunlich, dassgenau in den drei Positionen, auf die sich die Anträge desVotanten beziehen, der damals budgetierte Betrag beiWeitem nicht ausgeschöpft wurde, sowohl beim Unterhaltals auch bei den Investitionen sowie den Erneuerungs- undAusbauten. Fast 5 Millionen Franken wurden in diesen dreiPositionen im Jahr 2011 nicht gebraucht. Dies lässt nurden Schluss zu, dass es mit dem Strassennetz nicht gar soschlecht bestellt sein kann. Deshalb bittet er, den Anträgenzuzustimmen. Bei den Investitionen betrifft es im Tiefbauetwa ein Prozent.

Michal Herrmann (FDP) bezweifelt, ob man durch diebeantragten Kürzungen wirklich sparen würde. NachhaltigeFinanzpolitik bestehe darin, dass man bei Entscheidungenüber Investitionen auch die Folgekosten, den Werterhalt,im Auge hat. Was hier beantragt wird, ist sicher nicht wer-

Page 11: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 929

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

terhaltend. Der Kanton hat einen Riesennachholbedarf imStrassenunterhalt. Deshalb wird die FDP-Fraktion dieseBudgetpostulate ablehnen.

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) erinnert sich, dassderartige Anträge, seit er vor neun Jahren in den Landratkam, alljährlich so sicher wie das Amen in der Kirche kä-men. Offensichtlich aus einer gegen den Individualverkehrgerichteten Haltung heraus werden solche grundsätzlichenS tre ichungen verlangt. Selbstverständlich ist d ieSVP-Fraktion dagegen. Es geht um Werterhalt, es gehtum Unterhalt, um Betriebstauglichkeit, und es geht nichtzuletzt auch um Sicherheit. Es geht um Reinigung, Winter-dienst – alles Dinge, die sehr wahrscheinlich auch für denPostulanten sehr wichtig sind. Zudem werden, wie dieRegierung ausführt, 70 % des öffentlichen Verkehrs überStrassen abgewickelt. Es braucht diese Strassen und esbraucht gute Strassen. Die SVP-Fraktion wird alle dreiPostulate ablehnen.

Hannes Schweizer (SP) stellt in seinem Umfeld fest, dassStrassen zu einer gewissen Staatsverdrossenheit beitra-gen könnten, nämlich bei denen, die feststellen, dass dasStrassennetz vernachlässigt ist, dass es Schlaglöcher hatund sogar die Sicherheit beeinträchtigt ist. Aber ebensolöst es Verdrossenheit aus, wenn man demgegenüberStrassensanierungsmassnahmen feststellt, die Luxus purdarstellen. An Anschauungsmaterial hierzu kann eine Fahrtvon Bubendorf nach Arboldswil dienen, wo man aufgrundder durchgeführten Sanierung fast die Landschaft nichtmehr wiedererkennt vor lauter Steinkörben mit Granitsteindrin. Das alles könne man billiger machen. Die SP-Fraktionwehrt sich nicht gegen werterhaltende Massnahmen. DieSP fordert aber, dass die vorhandenen Mittel nicht für Lu-xussanierungen ausgegeben werden. Das hat absolutnichts zu tun mit Kritik am Individualverkehr. Die SP will,dass die Mittel effizient für Werterhaltung eingesetzt wer-den. Wenn es nicht möglich sein sollte, ein Prozent ein-zusparen, dann sind dort die falschen Leute an vordersterFront.

Franz Meyer (CVP) möchte einige Zahlen in die Diskussi-on einbringen. Der Kanton Baselland hat rund 460 Kilo-meter Kantonsstrassen und rund 900 Kunstbauten, alsoTunnel, Brücken etc., die er betreiben und unterhaltenmuss. Der Wiederbeschaffungswert liegt über 2,5 Milliar-den Franken, und 70 % dieser Bauwerke sind älter als 30Jahre. Im Weiteren haben die letzten Winter mit teilweiseanhaltend tiefen Temperaturen den Strassen sehr zuge-setzt. Das hat sicher jeder Velofahrer schon einmal erlebt,wenn er in ein Loch gefahren ist und sich gefragt hat, wie-so die Strassen nicht in einem besseren Zustand sind. DieBPK hat sich in ihrer Sitzung im März 2012 intensiv mitdieser Thematik auseinandergesetzt und sich auch dar-stellen lassen, wie der Kanton in Bezug auf Sanierungenvorgeht. Es wurde dort aufgezeigt, dass man wirklich nichtvon Luxussanierungen reden kann, sondern dass manpriorisiert und diejenigen Strassenabschnitte erneuert, diees am nötigsten haben, und dass man bei Weitem nichtalle Strassenschäden behebt, die man eigentlich behebensollte. Aus diesen Gründen wird die CVP/EVP-Fraktiondiese Budgetanträge grossmehrheitlich ablehnen.

Gerhard Schafroth (glp) erinnert daran, dass er mit derInterpellation 2012/078 genau die Frage gestellt habe, wie

es sich verhält mit dem Stau beim Werterhalt im Hoch-und Tiefbau. Dabei kam heraus, dass es im Tiefbau aufge-schobene Werterhaltungsmassnahmen in der Grössen-ordnung von 150 Millionen Franken gibt. Der Bedarf, dieStrassen anständig zu erhalten, ist also vorhanden; eskommt einfach teurer zu stehen, wenn man es nicht tut.Wenn jetzt das Tiefbauamt im Einzelfall zur Entscheidunggelangt, das Budget müsse nicht ausgeschöpft werden,dann ist ja eigentlich toll, dass sie das Geld nicht einfachverschwenden. Aber wenn der Landrat an dieser Stellebremsen würde, dann wäre dies ein völlig falsches Signal.Die BDP/glp-Fraktion ist daher für Ablehnung der drei Bud-getanträge.

Thomas Weber (SVP) betont, dass es hier nicht um eineÜbererfüllung von Werterhaltungsvorschriften geht, son-dern um tatsächlich notwendige Massnahmen. Er bittetdaher, die Anträge abzulehnen.

Klaus Kirchmayr (Grüne) kündigt für seine Fraktion mehr-heitliche Zustimmung zu den Postulaten an. Er ist der Mei-nung, dass es in diesem Bereich Übererfüllung von Stan-dards gebe, so dass man im beantragten Umfang mit denAusgaben zurückfahren könne, ohne dass die Qualität derStrassen nachhaltig gefährdet würde.

Alle Jahre wieder, wie bereits gehört, kämen die Anträge,beim Strassenunterhalt zurückzufahren, sagt Regierungs-

präsidentin Sabine Pegoraro (FDP). Alle Jahre wiederkönne man auch die gleiche Antwort geben: Nein, das isteine schlechte Idee. Mehr als drei Viertel der Strassen sind30 Jahre alt und mehr und haben einen hohen Sanierungs-und Investitionsbedarf. Es war ja auch Thema im Landratanlässlich des Antrags von Landrat Schafroth. Es ist zu-dem so, dass im Kanton Baselland der ÖV zu etwa 80 %nicht auf der Schiene, sondern auf der Strasse fährt. Weralso mit solchen Postulaten eventuell gegen den MIVschiessen will, der schiesst sich ins eigene Bein. Wenn derÖV auf schlechten Strassen fährt, dann ist er behindertund gefährdet; es gibt Verspätungen. Daran haben dieBefürworter der Postulate sicher kein Interesse. Schliess-lich noch zum Vorwurf des «Luxus pur»: Das Tiefbauamtist sicher gerne bereit, die sogenannte Luxusstrasse einmalzusammen mit Landrat Schweizer anzuschauen, um fest-zustellen, ob da wirklich Luxus betrieben wurde. Tatsacheist, dass dies nicht der Fall ist. Regierungspräsidentin Sabi-ne Pegoraro bittet daher, die drei Anträge abzulehnen.

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/16 mit26:45 Stimmen bei 6 Enthaltungen ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.03-1]

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/17 mit28:43 Stimmen bei 6 Enthaltungen ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.03-2]

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/18 mit27:44 bei 5 Enthaltungen ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.04]

Präsident Jürg Degen (SP) weist darauf hin, dass dieAnträge 2012-250_19 und _20 gleichlautend sind. Es wirdnur eine Abstimmung durchgeführt.

Page 12: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012930

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Antrag 2012-250_19 von Felix Keller (CVP/EVP-Fraktion) betref-

fend Streichung des Investitionsbeitrags an das Projekt H18,

M uggenbergtunnel.

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -500'000

Antrag des Regierungsrates: Annahme

Antrag der Finanzkommission: Annahme

Antrag 2012-250_20 von Kathrin Schweizer (SP-Fraktion) betref-

fend Streichung des Investitionsbeitrags an das Projekt H18,

M uggenbergtunnel.

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -500'000

Antrag des Regierungsrates: Annahme

Antrag der Finanzkommission: Annahme

«Alle Jahre wieder» gelte auch bei diesem Thema, sagt

Kathrin Schweizer (SP). Letztes Jahr war eine Millioneingestellt, und die SP-Fraktion beantragte, diesen Betragzu streichen, weil noch gar keine Vorlage vorhanden war.Es wurden dann reduziert auf 100'000. In der Zwischenzeitist klar geworden, dass es keine Vorlage geben wird unddass diese Strasse vom Bund übernommen wird. Die SPist daher der Meinung, dieses Geld wird nicht benötigt, undbeantragt daher die Streichung.

Rolf Richterich (FDP) findet es eine Bankrotterklärung,wenn man jahrelang einfach nichts tut, und sich dann, einJahr bevor das Projekt an den Bund übergeht, auf denStandpunkt stellt: Jetzt reicht die Zeit nicht mehr, um etwaszu tun. Das ist eine Vogel-Strauss-Politik, die katastrophalfür den Kanton ist. Die fragliche Stelle im Bereich Angens-tein ist einfach ein Problempunkt. Der Votant hat einenBericht vom August 2009 gelesen, der Varianten-Studienangestellt hat, es ist ein sehr ausführlicher, etwa 50-seitigerBericht, den er auch zur Einsichtnahme hier hat. Man hoff-te damals, es werde endlich eine Vorlage geben, damit derProblempunkt Angenstein behoben werden kann. Nun tutman wieder nichts, aber auch der Bund wird nichts tun.Das heisst, die Lösung des Problems ist auf den St. Nim-merleinstag hinausgeschoben. Es geht gar nicht primär umden Muggenbergtunnel, sondern es geht um einen Unfall-schwerpunkt und um die Stauwurzel Angenstein. Wer dieSituation dort kennt, weiss wovon die Rede ist; wer sienicht kennt, den lädt der Votant ein, einmal zusammen mitihm an den Strassenrand zu stehen und die Situation zubeobachten. Das ist an jedem beliebigen Tag möglich.Auch der Halbanschluss Aesch, der ja noch nicht einmalprojektiert ist, wird das Problem nicht lösen. Ein grossesProblem, das eine ganze Talschaft betrifft, bleibt daherungelöst. Es wird einfach nichts gemacht, sondern derKopf in den Sand gesteckt und ausgesessen.

Felix Keller (CVP) hat Verständnis für das Anliegen desLaufentals. Dort sei in der Tat ein Nadelöhr, bezüglichdessen Handlungsbedarf bestehe. Er ist auch nicht per segegen den Muggenbergtunnel; im Gegenteil, er sieht denTunnel durchaus als eine Möglichkeit, dort den Verkehr zuentlasten. Seine Motivation für den Budgetantrag war,dass in der BPK aufgezeigt wurde, dass die H18 demBund übergeben werden soll. Der Bund übernimmt abernur Projekte, die rechtskräftig sind. Von daher macht es

wenig Sinn, dass man 500'000 Franken im Budget hat fürein Projekt Muggenbergtunnel, das gar nicht umgesetztwird.

Thomas Weber (SVP) redet in zwei Funktionen: als ab 1.Januar 2014 Verantwortlicher beim ASTRA für den Stras-senabschnitt inklusive der Unfallschwerpunkte, aber auchim Namen der SVP-Fraktion. Im Moment beraten die Eid-genössischen Räte über die Botschaft zum Netzergän-zungsbeschluss. Die bundesrätliche Botschaft sieht vor,dass drei definierte Projekte als sogenannt baureif oderausführungsreif gelten und dann vom Bund umgesetztwerden müssen. Das sind die Umfahrung Le Locle und dieUmfahrung La Chaux-de-Fonds. Lange Zeit gehörte auchdie Zürcher Oberland-Autobahn dazu, die aber jetzt in denDiskussion herausgefallen ist. Jetzt ist der Zubringer Nä-fers im Glarnerland dabei. Diese drei gelten als baureif,alles andere nicht. Das weitere hängt jetzt sehr stark vomEntscheid über den Vignettenpreis ab – den man finanz-politisch und insbesondere aus Sicht der SVP anders wer-ten kann als man es aus Sicht des Strassenunterhalts tunkann. Eigentlich wäre der Strassenausbau über die Treib-stoffzollgebühren finanziert, aber dieses Geld fliesst zueinem grossen Teil, bis zu 60 %, in andere Kassen ab.Eine Lösung gibt es also wohl nur über die Erhöhung desVignettenpreises, um überhaupt die zusätzlichen 400 Kilo-meter, die der Bund übernimmt, teilweise zu finanzieren.Bei 70 Franken sind alle grossen Ausbauten Elemente desProjektportfolios, aber sie sind nicht finanziert. Das mussman in aller Deutlichkeit sagen. Wenn der Bund die Werk-eigentümerhaftung hat und daher Unfallschwerpunkte odersonst bedenkliche Zustände beseitigen muss, dann habendiese eine höhere Priorität, aber das bedeutet, dass ineinem anderen Kanton etwas zurückstehen muss; dennder Kuchen, der zu verteilen ist, wird ja nicht grösser.Wenn man sich also jetzt seitens des Kantons mit seinensehr beschränkten Ressourcen verzettelt, und die 500'000Franken stehen lässt, um von einem Planungsbüro einenBericht machen zulassen, dann kommt dieser Bericht auchin die Schublade. Aber der von Rolf Richterich erwähntebereits vorliegende Bericht ist mehr wert als Grundlage fürdie Planungen des Bundes. Daher ist die hier beantragteKürzung zweckmässig, und die SVP-Fraktion unterstütztsie.

Thomas Weber habe klargestellt, wo das Problem liegt,

sagt Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP). DerBund übernimmt ab 2014 die H-Strassen und die damitzusammenhängenden Projekte. Entscheidend für die Rea-lisierung der Projekte, die der Kantonsregierung wichtigsind – und dazu gehört auch der Knoten Angenstein, eben-so aber die Fertigstellung der H2 – ist, dass die Vignetten-gebühr von heute 40 auf 100 Franken erhöht wird, nichtnur auf 70. Wenn es bei 70 Franken bleibt, wird der Kan-ton Baselland mit seinen Projekten hinten anstehen. Basel-land ist relativ prominent mit H-Strassen vertreten, dieübernommen werden, es handelt sch um etwa 40 Kilo-meter, und es gibt darunter einige, die unbedingt gebautwerden sollten. Sie ruft Landrat Rolf Richterich als «Stim-me des Laufentals» daher auf, beim National- und Stände-rat für einen Vignettenpreis von 100 Franken zu lobbyie-ren. Aber dass der Kanton jetzt noch einmal Geld in dieHand nimmt für ein Projekt, das vielleicht gar nicht, viel-leicht erst in 10 Jahren kommt, das lässt die Finanzlagenicht zu. Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro bittet

Page 13: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 931

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

daher, den beantragten Streichungen zuzustimmen.

://: Der Landrat nimmt die Budgetanträge 2012/250_19und _20 mit 68:7 Stimmen bei 1 Enthaltung an.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.13]

Antrag 2012-250_21 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Streichung des Investitionsbeitrags an die G esamt-

planung für eine neue Birsbrücke in Laufen.

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -400'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Der Antragsteller hat den Budgetantrag zurückgezogen.

://: Der Budgetantrag 2012/250/21 ist somit erledigt.

Antrag 2012-250_22 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Streichung des Investitionsbeitrags an die Sanierung

der Kantonsstrasse Seltisberg.

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -100'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Der Antragsteller hat den Budgetantrag zurückgezogen.

://: Der Budgetantrag 2012/250/22 ist somit erledigt.

Antrag 2012-250_23 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Streichung des Investitionsbeitrags an die flankieren-

den M assnahmen zur Umfahrung Sissach.

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Tiefbauamt Strassen (P2301)

CHF -3'000'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Der Antragsteller hat den Budgetantrag zurückgezogen.

://: Der Budgetantrag 2012/250/23 ist somit erledigt.

Antrag 2012-250_24 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Streichung des Investitionsbeitrags an den Verwal-

tungsneubau Liestal.

Konto/Kontogruppe: 50 Sachanlagen

Direktionen/Dienststelle: Hochbauamt (P2304)

CHF -400'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Es gehe, sagt Gerhard Schafroth (glp), um einen Projek-tierungskredit von 400 Millionen – Entschuldigung, daswäre ein bisschen viel [Heiterkeit] – von 400'000 Frankenfür den Neubau eines Verwaltungsgebäudes. Im Momentist es völlig undenkbar, dass der Kanton dieses Projektanpackt, denn dafür ist wirklich kein Geld vorhanden.Wenn, dann könnte man allenfalls bei der Pensionskasseanfragen, ob die das Geld gut anlegen könnte, indem manein Gemeinschaftsprojekt macht. Aber um die Vorarbeitenzu einem solchen Projekt so weit zu bringen, dass maneine Vorlage hätte, über die man diskutieren könnte,braucht man nicht dieses Geld, sondern da müsste dieVerwaltung intern Kräfte aktivieren. Der Votant bittet da-her, seinen Antrag anzunehmen und die 400'000 Franken

zu streichen.

Die SP-Fraktion sei gegen die Streichung, sagt Christine

Koch (SP). Sie befürwortet den geplanten Verwaltungs-neubau. Die Verwaltung ist auf sehr viele Liegenschaftenverstreut, man hat 12 Einmietungen in verschiedenen Ob-jekten. Die Fraktionsmehrheit findet, dass man in dieserSache vorwärts machen soll. Ein kleiner Teil der Fraktionist für die Streichung, weil sie der Meinung ist, man solltemit diesem Verwaltungsneubau abwarten, bis die Fusions-frage geklärt ist.

Das Ansinnen dieses Budgetpostens sei zu unterstützen,

sagt Christof Hiltmann (FDP), nämlich dass die verschie-denen Standorte, die es in Liestal gibt, konzentriert werdenund somit Effizienzsteigerungen erzielt werden. Genau sowichtig ist aber für die FDP-Fraktion, dass man sich nichtauf einen Neubau versteift, sondern dass man alle mögli-chen Varianten überprüft. Mit dieser Massgabe ist dieFDP-Fraktion ist daher dafür, das Geld auszugeben. Siewird den Budgetantrag ablehnen.

Die grüne Fraktion werde den Antrag auf Streichung unter-

stützen, sagt Klaus Kirchmayr (Grüne). Die Grünen sindangesichts der finanziellen Lage des Kantons der Meinung,dass es nicht angezeigt ist, momentan in diesem PunktPrioritäten zu setzen. Auch besteht das Risiko, dass sichdie Planungsgrundlagen in den kommenden Jahren signifi-kant ändern. Es handelt sich daher um ein Projekt, dasetappiert werden sollte.

D ie SVP-Fraktion lehne das Postulat ab, erk lärt

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP). Die SVP findet, esmache Sinn, ein Vorprojekt zu erstellen, wie es die Regie-rung angedacht hat. Langfristig besteht hier Sparpotenzial,dies in energetischer Hinsicht, aber auch durch die Zu-sammenlegung als solche. Der Betrag soll daher bleiben.

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) bedanktsich für die mehrheitliche Unterstützung des Anliegens derRegierung. Es geht darum, die vielen teuren Einmietungenan verstreuten Orten aufzulösen und die Verwaltung ineinem einzelnen Bau zusammenzuführen, wodurch Syn-ergien genutzt und Kosten eingespart werden können, vorallem auch energetisch. Die Regierung verspricht sich einEinsparpotenzial von 1,6 Millionen Franken pro Jahr.Selbstverständlich werden in dieser Regierungsvorlage alleOptionen geprüft werden. Man wird auch das ZauberwortPPP – Public Private Partnership – aufnehmen, auch wennes bisher immer geheissen hat, dies käme teurer, als wennder Kanton selber baut.

H inzuweisen ist noch darauf , dass das heut igeBUD-Gebäude ohnehin saniert werden muss, wofür maneine Menge Geld in die Hand nehmen muss, und auch derPalazzo Blum, in dem die FKD untergebracht ist, musssaniert werden. Es macht daher Sinn, eine Gesamtstrate-gie zu entwerfen.

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/24 mit22:49 Stimmen bei 6 Enthaltung ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.19]

Page 14: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012932

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Vor der Diskussion über die Anträge 2102-250_25 und _26

möchte Präsident Jürg Degen (SP) die gestern als dring-lich erklärte Motion 2012/382 – Verlängerung des Ver-pflichtungskredits für die Denkmalpflege – behandeln.

Für das Protokoll:Jörg Bertsch

*

Nr. 962

48 2012/382

Motion der Finanzkommission vom 12. Dezember

2012: Verlängerung des Verpflichtungskredits für die

Denkmalpflege

Diese Motion ist, so Landratspräsident Jürg Degen (SP),auch im Kommissionsbericht erwähnt; die Finanzkommis-sion hat mit 12:0 Stimmen bei 1 Enthaltung die Einreichungder dringlichen Motion beschlossen, und am Ende heisstes:

«Die Antragsteller behalten sich eine Anpassung ihrerAnträge vor.»Das ist davon abhängig, ob die Motion überwiesen

wird; es besteht ein inhaltlicher Zusammenhang. Der Prä-sident gibt die Diskussion zur dringlichen Motion der Fi-nanzkommission frei.

Keine Wortbegehren seitens des Landrats

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro erklärt, die Re-gierung sei bereit, die Motion entgegenzu nehmen. DerVerpflichtungskredit, der Ende Jahr auslaufen würde, sollum ein Jahr verlängert werden. Es sind noch rund 300'000Franken vorhanden, die man auf diese Weise für die Sub-ventionie rungen verwenden kann. Im Jahr 2014 gibt esdann wieder eine neue Ausgangslage. Die Regie rungsprä-sidentin bittet, der Motion zuzustimmen. Die Regierungwürde dann eine kurze Landratsvorlage ausarbeiten mitdem Ziel, diese in der ersten Regierungssitzung nach denFesttagen zu verabschieden. Dort wäre dann auch derAntrag enthalten, das Budget um diesen Betrag zu erhö-hen.

Präsident Jürg Degen (SP) fragt den Rat an, ob es Ein-wände gegen die Überweisung bestehen. Dies ist nicht derFall.

://: Die Motion 2012/382 ist stillschweigend überwiesen.

Für das Protokoll:Jörg Bertsch

Nr. 963

7 2012/250

Berichte des Regierungsrates vom 18. September

2012 und der Finanzkommission vom 3. Dezember

2012: Jahresplanung 2013

8 2012/250/01-34

Berichte des Regierungsrates vom 13. November 2012

und der Finanzkommission vom 3. Dezember 2012:

Anträge zum Budget 2013

[Fortsetzung]

Der Präsident gibt die Diskussion über die Budgetanträge2012-250_25 und _26 frei.

Landrat Siro Imber (FDP) tritt bei der nachfolgenden Be-ratung der dringlichen Motion 2012/382 sowie der Anträge2012-250_25 und _26 in den Ausstand.

Antrag 2012-250_25 von Felix Keller (CVP/EVP-Fraktion) betref-

fend Beibehaltung der Subventionsbeiträge für Kulturdenkmäler.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Direktionen/Dienststelle: Kantonale Denkmalpflege (P2308)

CHF +100'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ankündigung einer dringlichen

M otion betreffend eine Verlängerung des Verpflichtungskredites

bis Ende 2013 mit Restbetraghöhe per Ende 2012 (Budget 2013:

CHF +300'000). – Die Antragsteller behalten sich eine Anpassung

ihrer Anträge vor.

Antrag 2012-250_26 von Ruedi Brassel (SP-Fraktion) betreffend

Beibehaltung der Subventionsbeiträge für Kulturdenkmäler.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Direktionen/Dienststelle: Kantonale Denkmalpflege (P2308)

CHF +500'000

Antrag Regierungsrat: Ablehnung

Finanzkommission: Ankündigung einer dringlichen M otion betref-

fend eine Verlängerung des Verpflichtungskredites bis Ende 2013

mit Restbetraghöhe per Ende 2012 (Budget 2013: CHF +300'000).

– Die Antragsteller behalten sich eine Anpassung ihrer Anträge

vor.

Ruedi Brassel (SP) bedankt sich für die Überweisung derMotion. Dies sei eine Brücke, die man buchstäblich unsNeue Jahr hinüber legen kann, auch eine Brücke zur Ver-ständigung über die Position der Denkmalpflege und dieWeiterführung der Subventionsmöglichkeit an Private, wasauch zur Folge hat, dass Dritte in die Subventionen einge-zogen werden können.Es geht nun um die Budgetpostulate. Im Landrat bestehtdie Praxis, dass Ausgaben, von denen man weiss, dass siegetätigt werden, auch wenn die Vorlage noch nicht vorliegt,so ins Budget aufgenommen werden. Das ist übliche Pra-xis, wie sie auch gestern mehrfach durchgespielt wurde.Der Votant empfiehlt daher, an dieser Stelle entsprechendzu handeln. Dies wäre nur konsequent und klar und würdeauch nicht künstlich das Budget verschönern. W enn derRat nämlich bereit ist, wie das soeben zum Ausdruck kam,diese ca. 300'000 Franken aus dem Verpflichtungskreditim nächsten Jahr in Anspruch zu nehmen, dann sollte mandas auch im Budget abbilden. Der Votant reduziert daherin dem von ihm eingereichten Budgetpostulat 2012-250_26den Betrag von 500'000 auf 300'000 Franken. Das ent-spricht betragsmässig in etwa dem, was der Rat sich vor-hin vorgenommen hat, und damit entspricht das Budgetdem, was tatsächlich realisiert werden soll. Er bittet, denAntrag, reduziert auf 300'000 Franken, anzunehmen.

Felix Keller (CVP) schliesst sich dem Votum von RuediBrassel an und bedankt sich ebenfalls für die Ausarbeitungund Überweisung der dringlichen Motion. Der Kanton hateinen gesetzlichen Auftrag, Kulturgüter zu erhalten. Dafürmuss der Kanton Geld in die Hand nehmen, vor allem

Page 15: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 933

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

wenn es darum geht, dass private Liegenschaften unterkantonalen Schutz kommen. Er schliesst sich – man befin-det sich ja, was die unterschiedlichen Gebote angeht, fastauf einem arabischen Basar – dem von Ruedi Brasselbeantragten Mittelwert von 300'000 Franken an [Heiter-keit].

Die FDP-Fraktion, so Michael Herrmann (FDP), wird,Basar hin oder her, beide Budgetpostulate ablehnen. Mitder Verlängerung des Verpflichtungskredits hat man jetzteine gute Lösung gefunden, so dass jetzt kein Antrags-fieber auf Ende 2012 mehr ausbrechen muss und man dasbereitstehende Geld ohne Eile in gute Projekte investierenkann.

Hans Furer (glp) wundert sich über die Ablehnung seitensder FDP, wo sie doch bei Baselland Tourismus für dieFörderung war. Bei der Denkmalpflege muss man ver-schiedene Dinge berücksichtigen. Zum einen handelt essich um sehr spezialisierte Handwerkerinnen und Hand-werker, die hier tätig werden, wie zum Beispiel StefanZemp, der im Ofenbau tätig ist. Es geht um antike Öfen,die kein Mensch mehr restaurieren kann, wenn es keineHandwerker mehr gibt. Diese Spezialisierung führt auchdazu, dass dieser Wirtschaftszweig erhalten bleibt. Zwei-tens ist wichtig, dass jeder Franken, den man in Denkmal-pflege investiert, weitere Mittel auslöst, insbesondere beimBund. Auch das muss man bei der Restaurierung histori-scher Bausubstanz beachten. Und drittens, apropos Basel-land Tourismus: W eshalb kommt jemand ins Baselland –nicht um das neue Verwaltungsgebäude anzuschauen,sondern um gewisse Kunstdenkmäler zu besichtigen wiezum Beispiel auch den Arlesheimer Dom.

Gerhardt Schafroth (glp) klärt ein Missverständnis auf, dieAusführungen von Hans Furer seien ein Einzelvotum ge-wesen; das Fraktionsvotum für die BDP/glp-Fraktion kom-me jetzt von ihm [Heiterkeit]. Die BDP/glp-Fraktion unter-stützt den Antrag von Ruedi Brassel, die 300'000 Frankenzu budgetieren. Er versteht nicht, warum die FDP das nichtbudgetieren will, da sie das Geld doch auch ausgeben will.Es handelt sich um einen Verpflichtungskredit, und dergehört ins Budget, sonst ist das Budget fehlerhaft.

Kommissionspräsident Marc Joset (SP) erinnert daran,dass es seit vielen Jahren üblich ist, dass, wenn eine Vor-lage in Aussicht gestellt ist, man den Betrag vorsorglich insBudget nimmt. Das ist rein formal die Landratspraxis seitJahren.

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) fragt nach: Die Motion,die die Verlängerung des Verpflichtungskredits zum Inhalthat, wurde stillschweigend überwiesen. Damit müsste manden Betrag nach seinem Verständnis auch ins Budgetaufnehmen. Muss man jetzt überhaupt noch über den auf300'000 Franken reduzierten Antrag abstimmen, odermuss man das nicht? Von der Logik her ist es so, dass derBetrag jedenfalls im Budget stehen muss.

Kommissionspräsident Marc Joset (SP) erläutert: Ohnedie Anträge Keller/Brassel hätte man nichts im Budget,weil Ende 2012 der Verpflichtungskredit zu Ende geht.Man müsste also die von der Regierung angekündigteVorlage abwarten und sie, falls sie vom Rat angenommenwird, nachträglich ins Budget aufnehmen. Da man aber

nun weiss, dass die Vorlage kommt; muss man es jetzt insBudget aufnehmen und folglich auch den Anträgen zu-stimmen.

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) ergänzt,um die Verwirrung komplett zu machen: Die Landratsvorla-ge der Regierung würde einen Antrag enthalten auf Erhö-hung des Budgets um den bewilligten Betrag. Der Landratkann also heute die Budgetanträge beschliessen, dann istder Betrag bereits im Budget enthalten. Oder er kann dieBudgetanträge jetzt ablehnen, aber dann im kommendenJahr die Landratsvorlage der Regierung in entsprechenderHöhe bewilligen. Das sind zwei technisch verschiedeneWege, um zum gleichen Ziel zu kommen. Der Weg mitder nachträglichen Bewilligung der Landratsvorlage warderjenige, der von der Finanzverwaltung vorgeschlagenworden war. Aber der andere ist auch nicht falsch. DerLandrat hat die Wahl.

Ruedi Brassel (SP) findet, es wäre Sand in die Augengestreut, wenn man den Betrag jetzt nicht ins Budget auf-nähme. Er wünscht schöne Weihnachten mit ein bisschenSand in den Augen.

Michael Herrmann (FDP) teilt mit, er habe sich überzeu-gen lassen, dass der Betrag jetzt ins Budget genommenwerden soll. Die FDP bietet hierzu Hand.

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) fragt nochmals nach,ob Ruedi Brassel seinen Antrag auf 300'000 Franken redu-zieren würde, was bejaht wird.

Regierungsrat Adrian Ballmer (FDP) merkt an, er hätteselbstverständlich gerne ein besseres Budget, aber nochlieber ist ihm ein realistisches Budget. Das Geld wird offen-bar nicht im 2012 ausgegeben, sondern das gleiche Geldsoll nun im 2013 ausgegeben werden. Dann ist es auchkorrekt, wenn es im Budget enthalten ist. Nachdem vorhindie Motion überwiesen wurde, empfiehlt er, die Anträge mitdem Betrag 300'000 anzunehmen.

://: Der Landrat nimmt die Budgetanträge 2012/250/25und 2012/250/26 in der heute gestellten korrigiertenFassung – einheitlich CHF +300'000 – mit 77:0 Stim-men bei 1 Enthaltung an.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.32]

Antrag 2012-250_27 von Beatrice Herwig (CVP), Urs Leugger

(Grüne), Balz Stückelberger (FDP) und Patrich Schäfli betreffend

Erhöhung der Subventionsbeiträge für Kulturdenkmäler zu Guns-

ten Innensanierung Dom Arlesheim.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen und Dritte

Direktionen/Dienststelle: Kantonale Denkmalpflege (P2308)

CHF +500'000

Antrag Regierungsrat: Ablehnung

Finanzkommission: Ablehnung

Es sei sehr erfreulich, sagt Beatrice Herwig (CVP), dassder Dom Arlesheim von der Regierung als wertvolles Kul-turgut und als historisches Gebäude mit einer auch reli-

Page 16: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012934

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

gionsgeschichtlichen Bedeutung anerkannt worden ist, unddass die Beiträge an die Sanierung aus dem Swiss-los-Fonds geleistet werden sollen. Sie hat jedoch einigeFragen an Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro: Es sollangeblich so sein, dass aus dem Swisslos-Fonds keineöffentlich-rechtlichen Aufgaben unterstützt werden können– trifft das zu? Oder gibt es Wege, eine solche Unterstüt-zung trotzdem möglich zu machen? Zweitens: Falls dieSwisslos-Gelder fliessen können, wie steht es dann mitden Bundesgeldern? Ist es dem Bund egal, woher dieSanierungsgelder kommen, oder müssen sie vom Kantonselber geleistet werden? Drittens: Falls diese Fragen nega-tiv beantwortet werden würden, falls also die Sanierungalso nicht aus Swisslos-Gelder erfolgen könnte, würde dieRegierung dann eine Sondervorlage zur Sanierung desDoms machen?

Er freue sich bekanntlich immer, sagt Hans-Jürgen Ring-

genberg (SVP), wenn Swisslos-Gelder im Kanton bleiben.Dies ist hier der Fall. Insofern ist die Finanzierung sicher-gestellt. Die SVP-Fraktion lehnt den Antrag daher ab, weiler obsolet ist.

Die FDP-Fraktion, so Balz Stückelberger (FDP), seiüberzeugt von der nationalen und internationalen Bedeu-tung des Arlesheimer Doms als wertvolles Kulturgut. Erhatte das Privileg, bereits mit der zustän-digen Regie-rungsrätin zu konferieren. Er kennt folglich deren Antwor-ten und ist insofern für Rückzug des Postulats, weil offen-sichtlich die Finanzierung sichergestellt ist.

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) geht aufdie Fragen von Beatrice Herwig ein: Die Verordnung überSwisslos-Gelder wird angepasst; Regierungsrat Isaac Re-ber hat den entsprechenden Auftrag von der Regierungbekommen. Allerdings soll dies eine Ausnahmesituationbleiben, und das wird auch so formuliert werden. Es sollwirklich nur bei speziellen Kunstdenkmälern, wie der Domeines ist, solche Ausnahmen geben. Normalerweise müs-sen solche Ausgaben aus dem ordentlichen Budget be-stritten. Zur zweiten Frage: Ja, der Bund wird auch dannzahlen, wenn der Kanton seinen Anteil aus dem Swiss-los-Fonds bestreitet. Dies wurde bestätigt vom Leiter derSektion Denkmal- und Heimatschutz beim Bundesamt fürKultur. Da dies somit sichergestellt ist, erübrigt sich diedritte Frage.

Beatrice Herwig (CVP) erklärt, dass sie unter diesenUmständen, im Einverständnis mit ihren Mitpostulanten,das Postulat zurückzieht.

– Kapitel Sicherheitsdirektion

Antrag 2012-250_28 von Andres Bammatter (SP-Fraktion) betref-

fend Erhöhung der Lohnsumme für Fachstelle Kindes- und Ju-

gendschutz.

Konto/Kontogruppe: 301 Löhne des Verwaltungs- und Betrieb-

spersonals

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat SID (P2400)

CHF +80'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Es gehe im vorliegenden Budgetpostulat um eine einmali-

ge Kostengutsprache für die Verlängerung einer befriste-

ten Stelle im Bereich Kinder- und Jugendschutz, hält An-

dreas Bammatter (SP) fest. Mit der Einführung von KESBist mit grösseren Herausforderungen bei der Umstellung zurechnen, die sich auch direkt auf das Wohl betroffenerKinder und Jugendlicher auswirken könnten. Durch dasAufheben der betreffenden 60-%-Stelle wird zum Beispieldie telefonische Erreichbarkeit dieser Anlaufstelle massivgekürzt und somit die Wirksamkeit eingeschränkt, da dieratsuchenden Jugendlichen und Kinder keine kurzfristigenAntworten bekommen können. Dies wiederum erhöht dasRisiko von Missbrauch für die Betroffenen. Wenn auf dieWebsite der Fachstelle Kinder- und Jugendschutz schaut,so liest man dort:

«Es geht um Kindesschutz: Wenn Sie sich über dieSituation eines Kindes oder eines Ungeborenen Sor-gen machen, oder ein ungutes Gefühl dabei haben,etwas über eine mögliche Gefährdung vernommenoder vom Kind selbst erfahren haben.»

Es handelt sich also um ein relativ niederschwelliges Ange-bot. Die Statistik des Jahres 2011 weist aus, dass es 176Fälle gab, also jeden zweiten Tag einen. In 16 % der Fälleging es um körperliche Gewalt, bei 13 % um sexuelleÜbergriffe und bei 10 % um psychischen Missbrauch, dasmacht zusammen fast 40 %. Ferner: Bezüglich der Infor-mations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie bei der Weiter-bildung in Schulen, bei Lehrpersonen und bei Eltern wirddas Jahr 2013 dünn versorgt sein; denn in einer Einarbei-tungsphase, wie sie bei KESB gegeben ist, wird voraus-sichtlich alle Energie auf die vielen Fälle, die übernommenwerden müssen, reduziert werden. Damit geht etwas Zwei-tes, nämlich die wichtige präventive Wirkung, verloren, unddie Gefahr von Missbrauch wird wieder grösser. Ein gewis-ser Herr Franklin sagte: «Eine Unze Prävention ist so vielwert wie ein Pfund Therapie.» Hier im Baselbiet würdeman sagen: «Vorbeugen ist besser als heilen.» Der Votantbittet die Ratsmitglieder daher nochmals, sich über denWert von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesell-schaft Gedanken zu machen und dem Antrag zuzustim-men und 80'000 Franken für eine Verlängerung um einJahr zu bewilligen.

Bei dieser Anlaufstelle gehe es um die Beratung in Kinder-

und Jugendschutzfällen, sagt Julia Gosteli (Grüne). Esgehe um Beratung in Fällen von häuslicher Gewalt. AlsLehrperson weiss sie, dass es diese Fälle gibt. Es geht umdie Förderung und Verbesserung des Kinder- und Jugend-schutzes im ganzen Kanton. Es handelt sich um eine Tria-ge- und Anlaufstelle für Private und für Fachpersonen,auch für Schulsozialarbeiter sowie für Lehrpersonen, die innahem Kontakt zu Kindern und Jugendlichen stehen. Manwill diese Stelle von 120 % auf 60 % reduzieren. Dasheisst auch, die Lehrpersonen, oder die Kinder oder Ge-schwister in Not können nicht mehr jederzeit diese Kon-taktstelle erreichen. Das ist das eine. Das andere ist: DieV o t a n t i n w e i s s v o n e ine r V o r m u n d s c h a f t s -behörden-Präsidentin – die politisch nicht in ihrer Näheangesiedelt ist –, die ihr aber bestätigt hat, dass sie schondes öfteren froh war, in Spezialfällen den Rat dieser Kon-taktstelle einholen zu können.

Zudem kam in diesem Gespräch zum Ausdruck: Eswird ja nun 6 KESB-Gruppen im ganzen Kanton geben.Allein bei KESB Leimental rechnet man mit 700 laufendenMassnahmen, die in drei Jahren abgearbeitet werden müs-sen. Im Bereich Erwachsenenschutz werden sehr viele

Page 17: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 935

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

neue Dinge hinzukommen, und zwar unter anderem derfürsorgliche Freiheitsentzug. Das bedeutet, man muss jetztsehr viel mehr Augenmerk auf den Erwachsenenschutzhaben, und der Kinderschutz droht ins Hinter-treffen zugeraten. Das möchte die Votantin nicht und beantragt da-her, dass diese Stelle nochmals für ein Jahr bewilligt wird.Der Administrationsaufwand, der neu auf KESB zukommt,ist riesig. Die Votantin bittet daher, den Antrag von An-dreas Bammatter zu unterstützen.

Monica Gschwind (FDP) weist darauf hin, dass es sichbei der vorgesehenen Streichung um eine Massnahme ausdem Entlastungspaket handelt. Wenn man wirklich sparenwill, geht das nicht ohne Verzicht. Der Kinder- und Erwach-senenschutz war bis jetzt die Aufgabe der Vormund-schaftsbehörden; diese werden jetzt zusätzlich professio-nalisiert. Diese Professionalisierung erfolgt kostenmässigauf sehr hohem Niveau und die Votantin erwartet daher,dass das Thema auf sehr hohem Niveau weiterbearbeitetwird. Dass der Kinder- und Jugendschutz einen sehr hohenStellenwert in unserer Gesellschaft hat, steht ausser Dis-kussion. Die FDP-Fraktion folgt jedoch den Erläuterungendes Regierungsrats und lehnt den Antrag deshalb ab.

Christine Gorrengourt (CVP) möchte die Gelegenheitwahrnehmen, der Fachstelle Kindes- und Jugendschutz fürihre gute Arbeit zu danken. An einem Beispiel, das sieselbst als Gemeinderätin mitbekommen hat, möchte sieaufzeigen, dass diese Fachstelle wertvolle und wichtigeHilfe zur Selbsthilfe leistet, dies im Besonderen in derschulinternen Weiterbildung für Lehrpersonen zum ThemaGefährdungsmeldungen. Da kommen dann zum BeispielFragen wie: Was deutet bei einem Schulkind auf eine Ge-fährdung hin? Wie muss ich damit umgehen? Wen mussich informieren? Wie muss ich informieren? Wo soll ichmich als Lehrperson aber auch zurücknehmen und sagen,dies geht mich nichts an? Man erhält auch Antworten aufFragen zu den Abläufen sowie zu den kommunalen undkantonalen Anlaufstellen. Die CVP/EVP-Fraktion hofft,dass solche Veranstaltungen für Lehrpersonen auch inZukunft noch möglich sein werden.Im Speziellen ist diese Fachstelle aber auch wichtig für diekleinen Gemeinden, die wenig professionelle personelleRessourcen haben. Sie sind froh, wenn sie unverbindlichbei der Fachstelle anrufen und Rat einholen können. Dassdie Regierung in der Begründung ihres Ablehnungsantragsgleichzeitig auf die Wichtigkeit dieser Amtsstelle und aufdie Wichtigkeit der Prävention auf dem Gebiet Kinder- undJugendschutz hinweist, beruhigt die CVP/EVP-Fraktion.Grossmehrheitlich folgt sie jedoch nicht dem Ablehnungs-antrag der Regierung, sondern stimmt für den Budget-antrag.

Die SVP-Fraktion lehne den Antrag ab und folge der Argu-

mentation der Regierung, sagt Hans-Jürgen Ringgen-

berg (SVP). Er weist ergänzend darauf hin, dass auch dieFinanzkommission den Antrag ohne Gegenstimme mit11:0 abgelehnt hat.

Lotti Stokar (Grüne) teilt mit, dass ihre Fraktion das The-ma kontrovers diskutiert hat. Es kam zur Sprache, dassdas, was in der Fachstelle an Präventions- und Projekt-arbeit geleistet wird, von KESB nicht übernommen werdenkann. Von daher ist eine kantonale Fachstelle eine guteAnlaufstelle, um in übergeordneter Hinsicht Beratung an-

zubieten, die vor Ort nicht stattfinden wird. Die Votantinfragt sich, ob es mit der beantragten Verlängerung um einJahr getan ist, oder ob man nicht ehrlicherweise sagenmüsste: Wenn diese Projekt- und Präventionsarbeit not-wendig ist, dann muss man diese Fachstelle weiterführen,und es handelt sich im Rahmen des Entlastungspakets umeine untaugliche Sparmassnahme. Sie sieht es daher jetztanders als noch zum Zeitpunkt der Abstimmung in derFinanzkommission. Vor dem Hintergrund, dass die Präven-tions- und Projektarbeit von KESB nicht weitergeführt wer-den wird, findet sie, dass die Fachstelle weiterlaufen soll.Sie unterstützt daher den Budgetantrag von Andreas Bam-matter.

Urs-Peter Moos (parteilos) findet, mit der Einführung vonKESB betreibe man einen massiven Aus-bau. Es sei dahernicht einzusehen, weshalb hier Parallelstrukturen geschaf-fen, respektive erhalten werden sollen.

Regierungsrat Isaac Reber (Grüne) hält fest, die SID seigewillt, ihren Beitrag zum Haushaltsausgleich zu leisten.Die Einhaltung der Budgetvorgaben ist unter den aktuellenVorzeichen nur mit partiellem Verzicht möglich. Mit demvorliegenden Postulat ist ein Element willkürlich herausge-pickt worden. Man musste ja auch an anderen StellenReduktionen vornehmen. Konkret geht es um den Verzichtauf eine 60-%-Stelle, die ohnehin befristet war. Nach Auf-fassung der Regierung kann der Grundauftrag der Stelleauch weiterhin wahrgenommen werden. Daher ist derpartielle Verzicht vertretbar. Was KESB angeht, so wird esab dem 1. Januar 2013 im Kanton 6 professionelle Behör-den geben anstelle der bisherigen 86. Die bisherigen 86Behörden war zwar zum Teil auch professionell, abergrossmehrheitlich waren es Gemeinderäte im Nebenamt,häufig ohne Unterstützung durch Fachleute in ihren Ge-meinden. Wenn es nun in Zukunft 6 professionelle Behör-den als Ansprechpartner gibt, geht die SID davon aus,dass der Aufwand auf ihrer Seite nicht grösser, sondernkleiner wird. Diese Erwartung muss und darf man haben,sonst hätte man mit KESB etwas falsch gemacht. Er be-antragt daher, das Postulat abzulehnen.

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/28 mit32:47 Stimmen ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.50]

– Kapitel Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion

Antrag 2012-250_29 von Gerhard Schafroth (BDP/glp-Fraktion)

betreffend Streichung des Beitrags an die Umsetzung IT-Strategie

Schulen.

Konto/Kontogruppe: 30 Personalaufwand und 31 Sach- und übri-

ger Betriebsaufwand

Direktionen/Dienststelle: Generalsekretariat BKSD (P2500)

CHF -3'400'000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Der Antragsteller hat den Budgetantrag zurückgezogen.

Page 18: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012936

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Präsident Jürg Degen (SP) nimmt aufgrund der Kommis-sionsabstimmung an, dass das folgende Postulat2012-250_30 relativ viel zu reden geben wird und brichtdaher die Behandlung der Budgetanträge an dieser Stelleab.

Für das Protokoll:Jörg Bertsch

*

Nr. 964

Frage der Dringlichkeit:

2012/398

Motion der SVP-, FDP-, CVP/EVP-, BDP/glp-Fraktionen

vom 13. Dezember 2012: Mehr Bildung – weniger Ad-

ministration

Landratspräsident Jürg Degen (SP) lässt jetzt über dieDringlichkeit der eingereichten Motion 2012/398 – «MehrBildung – weniger Administration» – abstimmen. Die Re-gierung lehnt die Dringlichkeit ab.

Regierungsrat Urs Wüthrich (SP) erinnert daran, dassganz zu Beginn der heutigen Sitzung bekräftig worden sei,dass im Interesse einer erfolgreichen Zukunft des Kantonsmehr Problemlöserinnen und Problemlöser und wenigerProblembringer gefragt seien. Voraussetzung für eineernsthafte Problemlösung sind sicher eine sorgfältige Ana-lyse und eine sachliche Diskussion auf der Grundlage vonFakten. Gestützt auf die Überzeugung, dass auch derVorstoss selbst gar nichts darüber sagt, was denn einesolche Dringlichkeit begründen könnte, und weil ihm nichtbekannt ist, dass in den letzten zwei Wochen irgendeinbildungspolitisches Ereignis passiert wäre, das eine solcheDringlichkeit rechtfertigen könnte, und da er ferner nicht dieAbsicht hat, vor Weihnachten noch grosse Weichenstel-lungen in Richtung mehr Administration zu unternehmen,lehnt der Regierungsrat die Dringlichkeit ab. Bis der Vor-stoss im Landrat als ordentliches Geschäft traktandiertwird, empfiehlt Regierungsrat Urs Wüthrich die Lektüredes Bildungsberichts. Damit werden sich die Chancen aufeine Debatte verbessern, die sich auf Fakten und die Bil-dungsrealität im Kanton stützen kann. Alle, denen die Bil-dungsqualität im Kanton Baselland am Herzen liegt undnicht der sozialdemokratische Bildungsdirektor ein Dorn imAuge ist, stimmen gegen die Dringlichkeit.

Wie fast immer, erklärt Christoph Hänggi (SP), schliessesich die SP-Fraktion ihrem Regierungsrat an. Es ist über-haupt nicht erkennbar, was an dem Vorstoss dringlich seinsoll. Es wird die Behauptung aufgestellt, die Bildungsbüro-kratie verschlinge mehr Geld etc. Wenn es überhaupt eineMotion ist, ist es sicher keine dringliche. Erst gestern hatder Landrat von der bürgerlichen Regierungsrätin SabinePegoraro gehört, er solle seine parlamentarischen Instru-mente nicht missbrauchen. Dementsprechend bittet er,sich vor dem Einbringen von Motionen Gedanken über dieDringlichkeit zu machen, Im vorliegenden Falle war vonvornherein klar, dass es sich nicht um eine dringliche Moti-on handelt. Die SP-Fraktion lehnt die Dringlichkeit ab.

Klaus Kirchmayr (Grüne) sieht in dem Vorstoss weder

eine Motion noch eine Dringlichkeit. Die grüne Fraktionlehne die Dringlichkeit ab. Er verweist auf bereits beant-wortete Vorstösse – einer stammte von ihm – zu genaudiesem Themenkomplex. Es gibt auch eine Vorlage überSchuladministration, die kommen wird. All die Fragen sinddort detailliert abgehandelt. Der Votant hätte schon dieErwartung, dass Leute, die solche Motionen einbringen,sich zuerst sachkundig machen.

Die FDP-Fraktion unterstütze die Dringlichkeit, erklärt Mo-

nica Gschwind (FDP). Bis die Motion im ordentlichenW eg traktandiert und überwiesen wird, ist der Landratschon wieder mitten im Budgetierungsprozess des kom-menden Jahres. Bis dann eine Vorlage ausgeschafft undeine Antwort kommt, ist das Budget beschlossen, und esgibt überhaupt keine Auswirkungen auf das Jahr 2014. DieFDP-Fraktion möchte die Motion daher jetzt dringlich über-weisen, damit jetzt studiert werden muss und die Resultateins Budget 2014 einfliessen können.

Dominik Straumann (SVP) erklärt, man habe sich sehrwohl etwas dabei überlegt, als man die Motion als dringlichbezeichnete. Nur wenn man den Prozess jetzt anstösst,kann er für das Budget 2014 fruchten. Dringlichkeit wirdauch in dem Signal erkannt, das von der Abstimmung vom25.November 2012 ausging. Das Volk will eine gute Bil-dung, aber nicht immer noch mehr Kosten, und vor allemeine adm inistrative Entlastung. Deshalb bittet dieSVP-Fraktion, der Dringlichkeit zuzustimmen.

Für die BDP/glp-Fraktion erklärt Gerhard Schafroth (glp),diese unterstütze die Dringlichkeit und die Motion als sol-che, damit die Thematik endlich ernsthaft angepackt wird.

://: Der Landrat stimmt mit 44:32 Stimmen für Dringlich-keit. Das erforderliche 2/3-Mehr von 52 Stimmen istnicht erreicht. Die Dringlichkeit ist abgelehnt.[Namenliste einsehbar im Internet; 11.56]

Für das Protokoll:Jörg Bertsch

*

Nr. 965

Mitteilungen

Präsident Jürg Degen (SP) schliesst damit die Vormit-tagssitzung. Am Nachmittag soll zuerst das Budget fertigberaten werden. Anschliessen soll die 2. Lesung des The-mas Schloss W ildenstein erfolgen, danach Fragestunde,danach Beantwortung des dringlichen Postulats zur MesseSchweiz. Danach wird gemäss Traktandenliste fortgefah-ren.

Für das Protokoll:Jörg Bertsch

Ende der Vormittagssitzung 11:50 Uhr

Page 19: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 937

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

*

Nr. 966

Mitteilungen

Landratspräsident Jürg Degen (SP) begrüsst auf der Tri-büne die Klasse 4a der Sekundarschule Sissach mit denLehrpersonen Christian Hinden und Andrea Schär undwünscht ihnen einen schönen Nachmittag im Landrat.

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

*

Nr. 967

7 2012/250

Berichte des Regierungsrates vom 18. September

2012 und der Finanzkommission vom #: Jahrespla-

nung 2013

8 2012/250/01-34

Berichte des Regierungsrates vom 13. November 2012

und der Finanzkommission vom #: Anträge zum Bud-

get 2013

Fortsetzung der Detailberatung

Antrag 2012-250_30 von Jürg Wiedemann (Grüne-

Fraktion) betreffend Beibehaltung des Beitrags zu

Gunsten „Mechaniker Lehrwerkstatt“.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen undDritte

Direktionen/Dienststelle: Schulabkommen (P2501)

CHF +160’000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Christoph Hänggi (SP) namens der SP-Fraktion betont,dass Lernende aus dem Kanton Basel-Landschaft diesel-ben Chancen haben sollen wie diejenigen aus dem KantonBasel-Stadt. Es wird zwar argumentiert, dass die Privat-wirtschaft genügend Lehrstellen anbietet. Andererseitswollen die Lehrbetriebe nur Schüler mit sehr guten Notenanstellen, die alle ihre Ansprüche erfüllen. Diejenigen Ju-gendlichen, welche einem Teil der Anforderungen nichtgenügen, erhalten eine Absage und Lehrstellen bleibenunbesetzt.

Die Mechaniker Lehrwerkstatt ist eine zusätzliche Möglich-keit, um eine Lehre absolvieren zu können. Sie trägt damitzur Bildungsvielfalt im Kanton Basel-Landschaft bei. Dieje-nigen, die ihre Ausbildung an der Mechaniker Lehrwerk-statt absolvieren, nehmen zum Teil einen langen Arbeits-weg auf sich. Sie würden dies sicher nicht tun, wenn inihnen in ihrer unmittelbaren Umgebung eine Lehre mitderselben Qualität zur Verfügung stehen würde.

Christine Gorrengourt (CVP) stellt klar, dass die CVP-Fraktion die vorbildliche Arbeit der Mechaniker Lehrwerk-statt anerkennt. Eine Minderheit der Fraktion unterstützt

deshalb das Budgetpostulat. Die Mehrheit ist jedoch derAnsicht, dass es in diesem Sektor genügend Lehrbetriebeund Lehrstellen gibt. Es ergibt keinen Sinn, mit einer kan-tonalen Lehrstätte Firmen zu konkurrenzieren und Bran-chen ihrer Ausbildungspflicht zu entheben.

Michael Herrmann (FDP) gibt zu, dass es nicht leicht fällt,Beiträge für Ausbildungsstätten zu kürzen. Trotzdemspricht sich die FDP-Fraktion gegen das Budgetpostulataus. Die Zahlen zeigen, dass für eine Ausbildung an derMechaniker Lehrwerkstatt ein zuwenig grosses Bedürfnisbesteht. Zudem gibt es noch andere Ausbildungsangebote.

Martin Geiser (EVP) unterstützt im Namen der Minderheitder CVP/EVP-Fraktion das Budgetpostulat. Die . Mechani-ker Lehrwerkstatt leistet sehr gute Arbeit. Besonders her-vorzuheben ist, dass die Ausbildung an Maschinen ausverschiedenen Generationen stattfindet, währenddem ineinem Lehrbetrieb meistens nur Maschinen aus einer Ge-neration zur Verfügung stehen. Die Mechaniker Lehrwerk-statt bildet nicht nur aus, sondern sie erledigt auch Auf-träge. Dabei handelt es sich um Kleinstaufträge, die fürFirmen in der Privatwirtschaft nicht rentieren. W enn derKanton Basel-Landschaft seinen Beitrag streicht, wird esdie Mechaniker Lehrwerkstatt schwer haben, weiter über-leben zu können. Die Tatsache, dass auch Jugendlicheaus dem Oberbaselbiet den langen Arbeitsweg zur Me-chaniker Lehrwerkstatt auf sich nehmen, zeigt, dass dieAusbildung einem Bedürfnis entspricht.

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) teilt mit, dass die SVP-Fraktion bei diesem Budgetpostulat geteilter Meinung ist.Die Mehrheit der Fraktion ist zum Schluss gekommen,dass im Interesse der kleinen und mittleren Unternehmendas Postulat unterstützt werden soll.

Regula Meschberger (SP) weist darauf hin, dass zwarnicht alle offenen Polymechaniker-Lehrstellen besetzt wer-den konnten, dass aber umgekehrt auch nicht alle Jugend-lichen, die sich für eine solche Ausbildung interessiert ha-ben, eine Lehrstelle bekommen haben. Die MechanikerLehrwerkstatt springt bei den schulisch Schwächeren ein,die Schwierigkeiten haben, eine Lehrstelle zu erhalten undermöglicht ihnen einen guten Lehrabschluss.

Michael Vollgraff (Grüne) teilt mit, dass die Grüne Frakti-on das Budgetpostulat einstimmig unterstützt. Die Mecha-niker Lehrwerkstatt bietet hochwertige Ausbildungsplätzean Maschinen an, die nicht in jedem Betrieb vorhandensind.

Marc Bürgi (BDP) unterstützt im Namen der Minderheitder BDP/glp-Fraktion das Budgetpostulat. Die MechanikerLehrwerkstatt braucht eine Planungssicherheit, dazu gehö-ren auch die 160'000 Franken des Kantons Basel-Land-schaft. Immer weniger Jugendliche interessieren sich fürtechnische Berufe. Mit der Lehrwerkstätte besteht in derRegion die Möglichkeit, dass junge Leute eine gute Aus-bildung mit hoch technischen Geräten absolvieren können.Der Kanton Basel-Landschaft profitiert von den Abgängernder Lehrwerkstätte Basel. Das bekannteste Beispiel dafürist Georg Endress, der Gründer der F irm a En-

Page 20: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012938

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

dress+Hauser, die heute ein weltweites Renommee ge-niesst.

Rolf Richterich (FDP) erinnert daran, dass in Debattenüber Bildungsfragen immer darauf hingewiesen wird, dassdie Bildungsdirektion Gelder an der richtigen Stelle ein-setzen soll. Wenn der Regierungsrat eine Sparmassnah-me im Bildungsbereich erkennt, sollte man ihn dabei unter-stützen und deshalb das Budgetpostulat nicht überweisen.

Julia Gosteli (Grüne) wendet sich an die Schülerinnenund Schüler auf der Tribüne: W enn der Betrag von160'000 Franken für die Mechaniker Lehrwerkstatt gestri-chen wird, können in Zukunft keine Jugendlichen aus demKanton Basel-Landschaft dort eine Ausbildung absolvieren.Es geht bei dem Budgetpostulat auch um ein bildungs-politisches Signal. Für die Fachhochschulen und die Uni-versität werden Millionenbeträge ausgegeben, doch dasHandwerk hat goldenen Boden.

Regierungsrat Urs Wüthrich (SP) weist auf eine Grund-satzfrage hin, die zu wenig diskutiert worden ist: Soll nebender dualen Ausbildung parallel ein vollschulisches Angebotfür Berufszweige aufgebaut werden, indem man beispiels-weise eine Schreinerinnen- oder eine Gartenbau-Lehr-werkstatt aufbaut? Sowohl aus bildungspolitischer als auchaus volkswirtschaftlicher Sicht ist es richtig, wenn in einemgeordnetem Rahmen der Kanton Basel-Landschaft denAusstieg aus der Mechaniker Lehrwerkstatt jetzt in dieW ege leitet. Ein Ausstieg notabene, der mit dem KantonBasel-Stadt abgesprochen ist.

Ein wesentliches Merkmal der dualen Ausbildung bestehtdarin, dass sich die Auszubildenden einen Teil der Qualifi-kation in der Berufsfachschule erwerben und der Lern-transfer unter realen Bedingungen in einem Betrieb geübtwerden kann. Es ist eine falsche Entwicklung wenn zuneh-mend vollschulische Parallelangebote geschaffen werden.Den Lehrbetrieben insbesondere aus dem KMU-Bereichwird damit signalisiert, dass ihnen die Verantwortung fürdie Ausbildung abgenommen wird.

Der Kanton Basel-Landschaft nimmt bei der Lehrstellenför-derung einen Spitzenplatz ein. Die Lehrstelleninitiative und-offensive waren sehr erfolgreich. Es ist für Lehrbetriebedemotivierend, wenn trotz Ausbildungskapazitäten undProgrammen Lehrstellen nicht besetzt werden, der Kantonaber gleichzeitig ein mit Steuergeldern finanziertes voll-schulisches Parallelangebot macht.

Aussagen, wonach Betriebe gar nicht in der Lage sind,eine breite Ausbildung sicherzustellen, zeugen von Re-spektlosigkeit und Inkompetenz. Im Unterschied zu einerLehrwerkstätte müssen sich Ausbildungsbetriebe im Wett-bewerb behaupten und tun dies in aller Regel auch erfolg-reich.

://: Der Landrat nimmt den Budgetantrag 2012/250/30 mit47:28 Stimmen bei 4 Enthaltungen an.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.16]

*

Antrag 2012-250_31 von Hans Furer (GLP) betreffend

Aufnahme einer zusätzlichen Position zugunsten des

Theaters Basel.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen undDritte

Direktionen/Dienststelle: Amt für Kultur (P2512)

CHF +2’000’000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Der Antragsteller hat den Budgetantrag zurückgezogen.

://: Damit ist der Antrag 2012/250/31 erledigt.

*

– Kapitel Kantonale Behörden

Antrag 2012-250_32 von Gerhard Schafroth (BDP-glp-

Fraktion) betreffend Reduktion des Beitrages für das

Präsidentenfest des Landrates.

Konto/Kontogruppe: 363 Beiträge an Gemeinwesen undDritte

Direktionen/Dienststelle: Landrat (P2000)

CHF -20’000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Gerhard Schafroth (glp) erinnert daran, dass im Nachbar-kanton Solothurn der Betrag von 10'000 Franken für dasFest des Parlamentspräsidenten üblich ist. Es ist einschlechtes Zeichen gegenüber der Bevölkerung, wenn derLandrat weiterhin 30'000 Franken für das Präsidentenfestausgibt, um sich selber zu verpflegen.

Mirjam Würth (SP) lehnt im Namen der SP-Fraktion dasBudgetpostulat ab. Am Landratspräsidentenfest nehmennicht nur Politikerinnen und Politiker sowie geladene Gästeteil, sondern es ist ein Anlass für die ganze Bevölkerung.Das Landratspräsidentenfest soll auch in Zukunft möglichstoffen gehalten werden.

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) erinnert daran, dass esin Anbetracht der finanziellen Lage des Kantons bei die-sem Antrag um einen verhältnismässig geringen Betraggeht. Das Landratspräsidentenfest soll auch in Zukunft ineinem würdigen Rahmen stattfinden. Dies darf durchausauch etwas kosten. Die SVP-Fraktion lehnt deshalb dasBudgetpostulat ab.

://: Der Landrat lehnt den Budgetantrag 2012/250/32 mit3:66 Stimmen bei 6 Enthaltungen ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.19]

*

Antrag 2012-250_33 von Gerhard Schafroth (BDP-glp-

Fraktion) betreffend Reduktion des Beitrages für Spe-

sen und Anlässe.

Konto/Kontogruppe: 317 Spesen, Anlässe, Lager, Ex-kursionen

Direktionen/Dienststelle: Regierungsrat (P2001)

CHF -75’000

Antrag des Regierungsrates: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Ablehnung

Gerhard Schafroth (glp) zieht den Budgetantrag zurück.

Page 21: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 939

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

://: Damit ist der Antrag 2012/250/33 erledigt.

*

Antrag 2012-250_34 von Monica Gschwind (FDP-Frak-

tion) betreffend Streichung der geplanten Stelle im

Bereich Aufsichtsstelle Datenschutz.

Konto/Kontogruppe: 30 Personalaufwand

Direktionen/Dienststelle: Aufsichtsstelle Datenschutz(P2402)

CHF -150’000

Antrag Regierungsrat: -

Antrag der Aufsichtsstelle Datenschutz: Ablehnung

Antrag der Finanzkommission: Annahme

Monica Gschwind (FDP) ruft in Erinnerung, dass die Auf-sichtsstelle Datenschutz nur administrativ der Sicherheits-direktion angesiedelt ist. Die Aufsichtsstelle arbeitet wei-sungsunabhängig und untersteht direkt dem Landrat. Des-halb hat sich der Regierungsrat zu ihrem Budget und zurbeantragten Stellenerhöhung nicht geäussert.

In den letzten Jahren hat sich der Aufwand der Aufsichts-stelle still und heimlich von 585'000 Franken im Jahr 2009auf budgetierte 719'000 Franken im Jahr 2012 erhöht. Mitder beantragten Stellenerhöhung würde der Aufwand auffast 900'000 Franken steigen. Dies bedeutet eine Zunah-me gegenüber dem Jahr 2009 um 48%. Die Leiterin derAufsichtsstelle weist in einer schriftlichen Stellungnahmedarauf hin, dass sich die Stelle zu einem Kompetenzzen-trum entwickelt hat, bei dem die Beratung von Behördenund Privatpersonen im Vordergrund steht.

Obwohl abzusehen ist, dass das Öffentlichkeitsprinzip inder ersten Phase zu einer Mehrarbeit bei der Aufsichts-stelle führen wird, ist nach dem Ausbau in den letzten Jah-ren nun eine Phase der Konsolidierung angesagt. Nach derersten Zeit der vermehrten Anfragen aufgrund des Öffent-lichkeitsprinzips sollte sich der Aufwand wieder in den ge-wohnten Bahnen bewegen. Bei einer Verweigerung derzusätzlichen Stelle wird gemäss Stellungnahme der Leite-rin der Aufsichtsstelle das Schwergewicht auf die Kontrollegelegt. Zudem stehen der Aufsichtsstelle 58'000 Frankenfür Untersuchungen von externen Beratern zur Verfügung.

Der Schutz der persönlichen Daten ist in der computer-gesteuerten Welt sehr wichtig. Es ist lobenswert, dass sichdie Leiterin der Aufsichtsstelle Datenschutz sehr engagiert.In einer Zeit, in der jede Direktion minutiös nach Einspar-möglichkeiten sucht und Stellen streicht, muss die Frageerlaubt sein, ob ein Stellenausbau beim Datenschutz wirk-lich unausweichlich ist und der Kanton Basel-Landschaftzumindest während einer Übergangszeit nicht auf denLuxus eines Kompetenzzentrums verzichten kann.

Die FDP-Fraktion hält es für durchaus vertretbar, wennsich die Aufsichtsstelle Datenschutz im nächsten Jahr aufdie Neuerungen im Zusammenhang mit dem Öffentlich-keitsprinzip konzentriert und ihre Tätigkeit entsprechendanpasst. Der gesetzliche Auftrag der Aufsichtsstelle istdadurch nicht gefährdet.

Regula Meschberger (SP) teilt mit, dass die SP-Fraktionden Antrag einstimmig ablehnt. Der Landrat hat eine be-

sondere Verantwortung für die Tätigkeit der AufsichtsstelleDatenschutz. Dass die Stelle in den letzten Jahren ausge-baut worden ist, war nicht zuletzt auf Änderungen in derGesetzgebung zurückzuführen, namentlich auf die Revisi-on des Datenschutzgesetzes und die Neuerungen im Zu-sammenhang mit dem Schengen-Abkommen.

Beim Öffentlichkeitsprinzip wird es nicht nur um Anfangs-schwierigkeiten gehen. Die Datenmenge wird in der Zu-kunft rasant zunehmen. Niemand in den Kantonen und inden Gemeinden weiss, wie mit dieser Datenmenge um-zugehen ist. In der Bevölkerung besteht das Bedürfnis.dass die Daten kontrolliert werden. Es muss eine Behördegeben, die mit genügend Ressourcen ausgestattet ist undVerletzungen des Daten- und des Persönlichkeitsschutzesfeststellen kann.

Klaus Kirchmayr (Grüne) erinnert daran ,dass die GrüneFraktion dem Datenschutz immer einen hohen Stellenwerteingeräumt hat. Trotzdem wird sie dem Budgetantraggrossmehrheitlich zustimmen. Der Datenschutz im KantonBasel-Landschaft ist auf einem sehr hohen Stand. Deshalbist jetzt nicht der richtige Moment, um in diesem BereichStellen aufzustocken. Es gilt auch beim Datenschutz an-zuerkennen, in welcher finanziellen Gesamtsituation sichder Kanton befindet.

Christine Gorrengourt (CVP) lehnt im Namen derCVP/EVP-Fraktion den Budgetantrag ab. Sie anerkennt,dass die Aufsichtsstelle Datenschutz mit wenigen Stellen-prozenten für den Kanton, die Gemeinden und die Bevöl-kerung eine gute Arbeit leistet. Der Gedanke des Daten-schutzes ist noch nicht überall genügend verankert, zudemkommen mit dem Öffentlichkeitsprinzip neue Aufgaben aufdie Aufsichtsstelle zu. Deshalb ist die Stellenaufstockunggerechtfertigt.

Siro Imber (FDP) verweist auf d ie Vorlage zumInformations- und Datenschutzgesetz. Im damaligen Ab-stimmungskampf wurde zugesagt, dass das Gesetz aus-ser allenfalls in der Anfangsphase zu keinem Mehraufwandführt. Wenn jetzt auf Vorrat eine Stellenerhöhung bewilligtwird, ist allen klar, dass diese nicht mehr rückgängig ge-macht wird. Deshalb sollen erst Erfahrungen mit dem Öf-fentlichkeitsprinzip gesammelt werden und erst anschlies-send über allfällige Stellenaufstockungen entschiedenwerden. Die Verweigerung der Stellenerhöhung zum jetzi-gen Zeitpunkt ist nicht als Misstrauensvotum gegenüberder Aufsichtsstelle Datenschutz zu verstehen. Diese leisteteine sehr gute Arbeit.

Hanspeter Kumli (BDP) teilt mit, dass die BDP/glp-Frakti-on den Budgetantrag ablehnen wird. Die AufsichtsstelleDatenschutz erbringt vor allem für kleine und mittlere Ge-meinden sehr gute Dienstleistungen.

Hans-Jürgen Ringgenberg (SVP) informiert, dass dieSVP-Fraktion dem Budgetantrag zustimmen wird. DieAufsichtsstelle ist genügend hoch dotiert, zudem besteht indiesem Bereich noch Optimierungspotenzial. Die Erfah-rung zeigt, dass einmal bewilligte Stellen nicht mehr soleicht wieder abgebaut werden können.

Pia Fankhauser (SP) wendet sich gegen den Budget-antrag und weist darauf hin, dass die beantragte Stellen-

Page 22: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012940

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

aufstockung nicht auf Vorrat erfolgt, sondern begründet ist.Die Datensammlungen nehmen ständig zu, gerade immedizinischen Bereich. Es muss eine Stelle geben, welcheüber genügend Ressourcen verfügt, um diese Daten-sammlungen regelmässig zu überprüfen, damit keine Da-tenschutzverletzungen stattfinden.

Hans Furer (glp) macht darauf aufmerksam, dass es fürden Landrat generell schwierig ist zu entscheiden, ob eineStellenaufstockung tatsächlich begründet ist. Es ist aberdavon auszugehen, dass das Bedürfnis für eine Stellen-erhöhung genügend abgeklärt worden ist, wenn sie imBudget erscheint. Es ist jeweils auch zu prüfen, ob eineStellenerhöhung in einem besonders risikobehafteten Be-reich geplant ist. Der Datenschutz ist diesbezüglich einesder heikelsten Gebiete in einem weltweiten Entwicklungs-markt. Es ist für den einzelnen heute kaum mehr überprüf-bar, wo über ihn Daten gesammelt und gespeichert wer-den. Deshalb ist der Budgetantrag abzulehnen.

Urs-Peter Moos (parteilos) verweist darauf, dass sehrviele Abteilungen in der Kantonsverwaltung in den letztenJahren neue Aufgaben erhalten haben. ohne dass Stellen-prozente erhöht worden wären. Die Aufsichtsstelle Daten-schutz gibt sich ihren Auftrag selber, indem sie sich alsKompetenzzentrum definiert.

Siro Imber (FDP) erinnert noch einmal an die Vorlagezum Informations- und Datenschutzgesetz und den diesbe-züglichen Versprechungen, mit der Einführung des Öffent-lichkeitsprinzips sei kein Mehraufwand verbunden. In derdamaligen Vorlage findet sich folgende Passage:"Mit der Einführung des Öffentlichkeitsprinzips dürfte an-fänglich eine erhöhte Nachfrage nach Beratung entstehen,aber nach einem Jahr bis zwei Jahren wieder abflauen.Sollte sich wider Erwarten erweisen, dass doch zahlreicheund aufwändige Schlichtungsverfahren durchzuführen sind,wären zusätzliche Ressourcen zu prüfen."Es ist nicht in Ordnung, bereits vor dem Inkrafttreten desInformations- und Datenschutzgesetzes Stellenerhöhungenzu bewilligen.

://: Der Landrat nimmt den Budgetantrag 2012/250/34 mit40:38 Stimmen bei 2 Enthaltungen an.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.34]

Antrag des Regierungsrats zum Budget 2013

Konto/Kontengruppe: 312 Stromkosten

Direktion/Dienststelle: BUD, diverse Dienststellen

+ 250'000 CHF

Konto/Kontengruppe: 312 Stromkosten, 4632 Beiträgevon Gemeinden/Zweckverbänden (Abwassergebühren)

Direktion/Dienststelle: BUD, AIB (P2306)

Kontengruppe 312 CHF +160'000

Kontengruppe 4632 CHF +160’000

Finanzkommission: Annahme

Kommissionspräsident Marc Joset (SP) ruft in Erinnerung,dass der Antrag des Regierungsrates dem Landratsbe-schluss vom 15. November 2012 über die ÖkologischeStromversorgung der Verwaltung des Kantons Basel-Landschaft entspricht. Darin sind diese Gelder bereits be-willigt worden. Der Landratsbeschluss erfolgte jedoch,nach dem das Budget bereits vorgelegen ist.

Keine Wortbegehren

://: Der Landrat nimmt den Antrag des Regierungsratesmit 48:18 Stimmen bei 4 Enthaltungen an.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.36]

*

Beschlussfassung

Kommissionspräsident Marc Joset (SP) gibt das vorläufi-ge Ergebnis der Budgetdebatte aufgrund der Landrats-beschlüsse bekannt: Für Baselland Tourismus wurdenzusätzlich 100'000 Franken bewilligt, für die Denkmalpfle-ge 300'000 Franken und für die Mechaniker Lehrwerkstatt160'000 Franken.

Landratspräsident Jürg Degen (SP) verliest die aufgrundder Beratung geänderten Zahlen in den Ziffern 1 bis 3 desLandratsbeschlusses über die Jahresplanung 2013 (Bud-get).

Ziffer 1://: Der Landrat stimmt Ziffer 1 des veränderten Landrats-

beschlusses 2012/250 mit 58:19 Stimmen bei einerEnthaltung zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.41/1]

Ziffer 2://: Der Landrat stimmt Ziffer 2 des veränderten Landrats-

beschlusses 2012/250 mit 58:19 Stimmen bei einerEnthaltung zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.41/2]

Ziffer 3://: Der Landrat stimmt Ziffer 3 des veränderten Landrats-

beschlusses 2012/250 mit 70:0 Stimmen bei 5 Enthal-tungen zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.42]

Ziffer 4Dekret zum Steuerfuss 2013

Titel und Ingress, §§ 1 und 2Keine Wortbegehren.

Rückkommen wird nicht beantragt.

://: Der Landrat stimmt dem Dekret über den Steuerfuss2013 mit 78:0 Stimmen bei einer Enthaltung zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.43]

Ziffer 5Keine Wortbegehren

://: Der Landrat stimmt Ziffer 5 des Landratsbeschlusses2012/250 stillschweigend zu.

Ziffer 6Keine Wortbegehren

://: Der Landrat stimmt Ziffer 6 des Landratsbeschlusses2012/250 stillschweigend zu.

*

Page 23: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 941

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Landratsbeschluss

Jahresplanung 2013

vom 13. Dezember 2012

1. Dem Budget 2013 der Erfolgsrechnung mit einemAufwand von CHF 2'499.6 Mio. (einschliesslich Ab-schreibungen auf dem Verwaltungsvermögen vonCHF 63.4 Mio.) und einem Ertrag von CHF 2'474.8Mio., was einen Aufwandüberschuss von CHF 24.8Mio. ergibt, wird zugestimmt.

2. Dem Investitionsbudget 2013 mit Ausgaben von CHF361.4 Mio. und Einnahmen von CHF 60.9 Mio., er-gebend Nettoinvestitionen von CHF 300.5 Mio., wirdzugestimmt.

3. Vom aus der Gesamtrechnung resultierenden Finan-zierungsbedarf von CHF 331.7 Mio. wird Kenntnisgenommen.

4. Mit beiliegendem Dekret zum Steuerfuss 2013 wirdder Steuerfuss für die Einkommenssteuer natürlicherPersonen für das Jahr 2013 auf 100% festgelegt.

5. Die geänderten Leistungsaufträge der Bau- und Um-weltschutzdirektion werden zur Kenntnis genommen.Gemäss § 4 Abs. 2 und § 5 Dekret zum Finanzhaus-haltsgesetz haben diese Dienststellen die Kreditver-schiebungskompetenz.

6. Der Regierungsrat beantragt dem Landrat, dieJahresprogramm-Massnahmen 2013 des Regierungs-rates zur Kenntnis zu nehmen.

Beilage 1: Dekret

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

*

Nr. 968

4 2012/310

Berichte des Regierungsrates vom 23. Oktober 2012

und der Bau- und Planungskommission vom #: Nicht-

formulierte Volksinitiative “Ja zu Wildenstein und

Schloss Bottmingen”; Gegenvorschlag des Regie-

rungsrates; 1. Lesung am 12.12. und 2. Lesung am

13.12.

2. Lesung Finanzhaushaltsgesetz

Titel und IngressKeine Wortbegehren

I.

§ 13a

Sandra Sollberger, SVP-Fraktion, unterstützt von DanielMünger, SP, beantragt folgende Änderung:

Die Schlösser Bottmingen und Wildenstein inklusive1

Landwirtschaftsbetrieb befinden sich im Finanzvermögen.Sie sind durch den Regierungsrat nicht frei veräusserbar. Das Schloss Bottmingen und das Schloss Wildenstein2

(inklusive Landwirtschaftsbetrieb) können gemeinsam

oder einzeln in eine Stiftung mit Sitz im Kanton einge-bracht werden, in deren Stiftungsrat auch die jeweiligeStandortgemeinde und der Landrat Einsitzrecht haben,beim Schloss Wildenstein (Inklusive Landwirtschaftsbe-trieb) zusätzlich der Verein "Freunde von Schloss Wil-denstein". Die Schlösser samt angemessenem Um-schwung können auch abparzelliert und nur im Baurechtin die Stiftung eingebracht werden. Hingegen dürfen dasSchloss bzw. das Baurecht für das Schloss und der Land-wirtschaftsbetrieb Wildenstein nicht voneinander getrenntwerden. Für den Fall der Weiterveräusserung durch die Stiftung3

ist dem Kanton in der Stiftungsurkunde ein limitiertes Vor-kaufsrecht einzuräumen, wobei als Vorkaufsfall auch dieunentgeltliche Weiterübertragung gilt. Der Preis für dieAusübung das Vorkaufsrechtes soll dem Preis der Ein-bringung in die Stiftung zuzüglich dem derzeitigen Wertder nachträglich getätigten Investitionen entsprechen.Ferner ist in der Stiftungsurkunde festzulegen, dass imFall der Auflösung der Stiftung das Schloss Bottmingenund das Schloss Wildenstein (inkl. Landwirtschaftsbetriebzu Eigentum an den Kanton Basel-Landschaft zurückfal-len. Die Zugänglichkeit der SchIösser und des Landwirt-4

schaftsbetriebs für die Öffentlichkeit muss in gebühren-dem Ausmass sichergestellt sein. Der Landwirtschaftsbetrieb Wildenstein ist auf biologi-5

scher Basis nachhaltig weiterzuführen unter Beachtungder kulturhistorischen und naturschützerischen Anliegender Hofumgebung.

Sandra Sollberger (SVP) begründet die neuerliche Ein-gabe ihres Antrags mit den Reaktionen, die sie auf denBeschluss der ersten Lesung erhalten hat. Die Bevölke-rung will definitiv nicht, dass die riesigen Ländereien aus-einander gerissen und verkauft werden.

In der ersten Lesung hat Regierungsrätin Sabine Pegorarovorgerechnet, dass der Kanton Basel-Landschaft einenVerlust von 20 Millionen Franken erleidet, wenn gemässdem Antrag Sollberger entschieden wird. Diese Berech-nung kann nur schwer nachvollzogen werden. In der Vorla-ge zum Entlastungspaket 12/15 steht, dass das HofgutWildenstein pro Jahr 56'000 Franken Verlust macht. Selbstwenn man nach dem Stallbau, der Abschreibung und derVerzinsung von einem doppelt so hohen Verlust ausgehtund die notwendigen Investitionen von 400'000 Frankendazu zählt, ergibt sich in zwanzig Jahren ein kumulierterVerlust von knapp 2,7 Millionen Franken. Dies ist vergli-chen mit anderen Zahlen ein relativ geringer Betrag. Zu-dem bleiben mit der Lösung, die in ihrem Antrag formuliertist, die Ländereien im Besitz des Kantons.

§ 123 der Kantonsverfassung verpflichtet den Kanton,Massnahmen zur Erhaltung eines eigenständigen und ge-sunden Bauernstandes sowie einer leistungsfähigen Land-wirtschaft zu treffen. Er hat insbesondere die Erhaltungdes bäuerlichen Grundbesitzes zu fördern und zu unter-stützen. Wenn der Landrat die Verfassungsbestimmungenrespektiert, unterstützt er ihren Antrag.

Stephan Grossenbacher (Grüne) empfindet es als heikel,wenn das Schloss und das Hofgut Wildenstein an eineStiftung verkauft werden, die ihren Sitz in Basel-Stadt hat.

Page 24: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012942

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Zudem gibt es zu bedenken, dass in den nächsten Jahrenim Bereich Landwirtschaft durchaus Mehrerträge erzieltwerden können, beispielsweise durch einen höheren Milch-preis.

Marianne Hollinger (FDP) erinnert sich an eine Aussage,wonach Landwirtschaftsland, das im Baurecht übernom-men wird, nicht weiter verpachtet werden darf. Dies sei derGrund, weshalb die Christoph Merian Stiftung das Landkäuflich übernehmen müsse. Ist es aber zulässig, dass einEigentümer, der Landwirtschaftsland im Baurecht über-nimmt, einen Pächter anstellt?

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) antwortetSandra Sollberger und verweist auf die Ziffer 2.4.5 desKommissionsberichts, in dem die Entlastung - nicht Verlust- für den Kanton von 20 Millionen Franken detailliert aufge-führt ist: 10 Millionen Franken kommen von der Baselland-schaftlichen Kantonalbank, zudem müssen gemäss Schät-zungen des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain rund10 Millionen Franken für Sanierungen in das Hofgut Wil-denstein investiert werden. Hinzu kommt der jährliche Be-triebsverlust.

Bei einem Verkauf wird der Preis auf der Basis des Bäuer-lichen Bodenrechts festgelegt. Es ist kaum davon auszu-gehen, dass das Schloss Wildenstein jemals in eine Bau-zone eingezont wird. Im Jahr 1994 hat der Kanton Basel-Landschaft rund 2,5 Millionen Franken für das Schloss unddas Hofgut Wildenstein bezahlt. Der Verkaufspreis wirdsich in der gleichen Grössenordnung bewegen, da sich derErtrag des Hofguts nur wenig entwickelt hat.

Ein Hof kann nicht an einen Pächter im Baurecht abge-geben werden. Wenn ein Hof veräussert wird, muss derErwerber Eigentümer werden.

Sandra Sollberger (SVP) beharrt darauf, dass in derersten Lesung von regierungsrätlicher Seite von einemVerlust von 20 Millionen Franken gesprochen wurde. Zu-dem war von einem Investitionsbedarf von 400'000 Fran-ken die Rede und nicht von 10 Millionen Franken.

Kommissionspräsident Franz Meyer (CVP) verweist eben-falls auf die Ziffer 2.4.5 des Kommissionsberichts. Dortwird eine Entlastung zwischen 15 und 20 Millionen Frankengenannt. Dieser Betrag setzt sich aus den 10 MillionenFranken zusammen, welche die Basellandschaftliche Kan-tonalbank einwerfen würde, von 5 bis 10 Millionen Frankenfür die Sanierung des Hofguts plus die voraussichtlichenVerluste des landwirtschaftlichen Betriebs in den nächstenzwanzig Jahren.

Die 400'000 Franken beziehen sich auf eine Investition inder ersten Phase. Die Aussage des LandwirtschaftlichenZentrums Ebenrain gegenüber der Bau- und Planungs-kommission war jedoch eindeutig: In den nächsten rundzwanzig Jahren ist mit Gesamtinvestitionen von 5 bis 10Millionen Franken zu rechnen ist.

://: Der Landrat stimmt mit 48:23 Stimmen bei 7 Enthal-tungen dem Antrag der Bau- und Planungskommissionzu und lehnt den Antrag von Sandra Sollberger ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 14.57]

Die SP-Fraktion beantragt folgende Ergänzung von § 13ades Finanzhaushaltsgesetzes:

Bei einer Übertragung des Hofgutes Wildenstein auf5

eine Drittpartei ist dieser ein möglichst weitgehendes Wei-terübertragungsverbot aufzuerlegen. Dem Kanton soll einVorkaufsrecht, das dem des Pächters nachgeht, einge-räumt werden.

Martin Rüegg (SP) teilt mit, dass in der Bau- und Pla-nungskommission das Thema Vorkaufsrecht ausführlichdebattiert worden ist. Die Kommission hat es allerdingsversäumt, die Ergebnisse seiner Diskussionen in das Fi-nanzhaushaltsgesetzes einfliessen zu lassen. Im Kommis-sionsbericht befindet sich nur ein Verweis auf einen allfäl-ligen Kauf- beziehungsweise Verkaufsvertrag. Dies istjedoch eine zu schwache Grundlage.

Der vorliegende Antrag ist in Absprache mit Christof Hilt-mann (FDP), Urs Leugger (Grüne) und Franz Meyer (CVP)entstanden. Er ist auch abgesprochen mit RegierungsrätinSabine Pegoraro, welche ihrerseits Rücksprache mit demRechtsdienst genommen hat.

Sandra Sollberger (SVP) fragt nach, ob es sich um einlimitiertes oder um ein unlimitiertes Vorkaufsrecht handelt.

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) antwortet,dass es sich um ein unlimitiertes Vorkaufsrecht handelt,wenn nichts anderes steht. Wenn das Vorlaufsrecht limi-tiert wäre, müsste dies ausdrücklich formuliert werden.

://: Der Landrat stimmt mit 55:20 Stimmen bei 5 Enthal-tungen dem Antrag der SP-Fraktion zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 15.01]

II.Keine Wortbegehren

– Rückkommen

Es wird kein Rückkommen verlangt.

– Beschlussfassung

://: Der Landrat stimmt mit 50:22 Stimmen bei 5 Enthal-tungen der Ergänzung von § 13a des Finanzhaushalts-gesetzes gemäss der Fassung der Bau- und Pla-nungskommission (Absätze 1-4) sowie gemäss demvorherigen Beschluss auf Hinzufügung eines Absatz 5zu. Somit ist die 4/5-Mehrheit verfehlt und es kommtzu einer Volksabstimmung.[Namenliste einsehbar im Internet; 15.02]

*

Landratsbeschluss zur nichtformulierten Volksinitiative vom22. Juni 2012 "Ja zu Wildenstein und Schloss Bottmingen"

I.Keine Wortbegehren

://: Der Landrat stimmt mit 47:26 Stimmen bei 3 Enthal-tungen Punkt I. des Landratsbeschlusses zu.

Page 25: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 943

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

[Namenliste einsehbar im Internet; 15.04]

II.

Keine Wortbegehren

://: Der Landrat stimmt mit 51:24 Stimmen bei 4 Enthal-tungen Punkt II. des Landratsbeschlusses zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 15.05]

III.Antrag der SP-Fraktion:

lll. Den Stimmberechtigten wird empfohlen, die nichtfor-muIierte Volksinitiative abzulehnen.

lV. Den Stimmberechtigten wird empfohlen, den Gegen-vorschlag anzunehmen.

Kathrin Schweizer (SP) verweist darauf, dass es nichtstatthaft ist, die Stimmempfehlungen für die nichtformuI-ierte Volksinitiative und den Gegenvorschlag in einemPunkt zusammenzufassen. Wer zwei Mal Nein oder zweiMal ja stimmen möchte, kann dies nicht ausdrücken.

Siro Imber (FDP) hält Ziffer III. des Landratsbeschlussesfür überflüssig, da in den Ziffern I. und II. die Ablehnungder nichtformuIierten Volksinitiative beziehungsweise dieZustimmung zum Gegenvorschlag bereits festgehaltensind.

Ruedi Brassel (SP) erinnert daran, dass Abstimmungs-empfehlungen aus den Beschlüssen des Landrates her-vorgehen. Die Verknüpfung der nichtformuIierten Volks-initiative und des Gegenvorschlags in einer Frage ist un-zulässig, weil diejenigen, die in einem Punkt anderer An-sicht sind, ihre Meinung nicht ausdrücken können. Letztlichist die Ziffer III. im Landratsbeschluss ein überflüssigerPunkt und kann gestrichen werden.

Klaus Kirchmayr (Grüne) beantragt, Punkt III. aus demLandratsbeschluss zu streichen.

Kathrin Schweizer (SP) zieht den Antrag der SP-Fraktionzurück.

://: Der Antrag der SP-Fraktion ist zurückgezogen.

Felix Keller (CVP) stellt den Antrag, Punkt III. im Land-ratsbeschluss zu belassen, damit der Landrat eine expliziteAbstimmungsempfehlung abgibt.

://: Der Landrat stimmt mit 66:11 Stimmen bei 2 Enthal-tungen der Streichung von Ziffer III. im Landratsbe-schluss zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 15.09]

*

Landratsbeschluss betreffend nichtformulierter Volks-

initiative vom 22. Juni 2012 "Ja zu Wildenstein und

Schloss Bottmingen"

vom 13. Dezember 2012

Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft beschliesst:

I.Die nichtformulierte Volksinitiative "Ja zu Wildenstein undSchloss Bottmingen" vom 22. Juni 2012 wird abgelehnt.

II.Dem Gegenvorschlag (Änderung des Finanzhaushalts-gesetzes) wird zugestimmt.

Beilage 2: Finanzhaushaltsgesetz

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

*

Nr. 969

12 Fragestunde

1. Christine Gorrengourt: Zusammensetzung "Run-

der Tisch Energie" Fachgremium

Beim Runden Tisch Energiestrategie wurden diverse Ener-gieunternehmen welche in unserem Kanton in der Energie-versorgung tätig sind miteinbezogen. Das EVU IWB ist imSektor Gasversorgung, Wasserkraft und Windkraft tätigund plant einen Windparkteil in unserem Kanton.

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) beant-wortet die folgenden Fragen.

Frage 1Warum wurde das Energieversorgungsunternehmen IWBnicht eingeladen?

AntwortAm Runden Tisch Energie sind Personen und Institutioneneingeladen worden, die einen engen Bezug zum KantonBasel-Landschaft haben. Es besteht kein Anspruch aufVollständigkeit. Um die Effizienz des Runden Tisches zugewährleisten, ist der Kreis der Teilnehmer bewusst kleingehalten worden.

Frage 2Wird das IWB ins Fachgremium " Runder Tisch Energie"bei der Begleitung der Revision Energiegesetz einbezo-gen?

AntwortZur Vorbereitung der Totalrevision des Energiegesetzeswird ein politisch besetzter zweiter Runder Tisch ins Lebengerufen. Die Teilnehmer sind von den Fraktionen bereitsnominiert worden. Die Basis für die Diskussionen am Run-den Tisch werden die neue kantonale Energiestrategie, dieEnergiestrategie des Bundes sowie die landrätlichen ener-giepolitischen Vorstösse sein. Die Elektrizitätsversorgungs-unternehmen werden themenbezogen und situativ in dieUmsetzung der Energiestrategie mit einbezogen.

://: Frage 1 ist damit beantwortet.

Page 26: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012944

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

2. Rosmarie Brunner: Bürgernahe Regeln für das

Parkieren auf Staatsareal

Beispiel neues Staatsareal Sekundarschulen Hinterzweienin der 30er-Zone der Gemeinde Muttenz und der Katho-lischen Kirche zwischen den beiden Schulhäusern.

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) verweistdarauf, dass es sich bei dieser Frage im Grunde genom-men um eine verkappte dringliche Interpellation handelt.Anstatt auf die Punkte 1-10 einzeln zu antworten, soll dar-gestellt werden, was ab dem 1. Januar 2013 gilt. Ab die-sem Zeitpunkt dürfen Anwohner und Besucher auf denvom Hochbauamt betreuten Parkplätzen bei Schul- undVerwaltungsbauten abends ab 18.30 Uhr bis morgens um07.00 Uhr frei parkieren. Am Wochenende gilt die Rege-lung ab Freitag Abend 18.30 Uhr bis Montag Morgen 07.00Uhr. Das Hochbauamt will im nächsten Jahr Erfahrungenmit dieser Bestimmung sammeln. Es wird an die Schullei-tungen Rundschreiben versenden, dass Lehrkräfte dieSchulparkplätze benutzen und ihre Autos nicht auf denGemeindestrassen abstellen.

Frage 1Warum kann das Parkieren ab 18 Uhr und an den Wo-chenenden für die Bürger nicht kostenlos sein, wie es zumBeispiel in Liestal oder Muttenz (Turnhallen Kriegacker-Areal) vom Kanton angewandt wird?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 2Sollen Kirchgänger oder Turnhallenbenutzer am Abendund am Sonntagmorgen auch noch bestraft werden, wennsie in der 30er-Zone keine der von der Gemeinde sehrspärlich markierten weissen Parkfelder ergattern können?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 3Ist es für den Kanton (Hochbauamt) wirklich noch rentabel,wenn sie auch nachts private Firmen entlöhnen muss,welche die Gelände kontrollieren müssen?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 4Sind nicht die Anwohner, die in der Nähe wohnen die La-ckierten, wenn sie für ihren Besuch gar keine Gratispark-plätze in ihrer Strasse mehr zur Verfügung haben?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 5Wird hier nicht einfach wieder der Bürger und Automobilistals immer zahlende Spezies missbraucht?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 6Was heisst in der Verordnung über das Parkieren aufStaatsareal ‚in der Regel' unter Gebühren § 3?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 7Gibt es nicht auch die sogenannte ‚keine Regel ohne Aus-nahme, die mit ein bisschen gutem Willen angewandt wer-den könnte?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 8Was bedeutet "Nur für berechtigte Mitarbeiter des Kantonsund Besucher der Sekundarschule" konkret (in der Praxis)auf dem Parkverbotsschild? Wenn dies wörtlich ausgelegtwird dürfen nicht Mitarbeiter des Kantons, selbst ausser-halb des Schulbetriebsnicht parkieren.

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 9H e iss t d ies , dass Mitarbe iter der P rim arschule(Hinterzweien-Schulhaus Muttenz, welches sich zur Zeitauch noch auf Staatsareal befindet) nicht Parkieren dürfenselbst wenn sie bezahlen?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 10Bedeutet dies, dass Besucher der Kirche in unmittelbarerNähe am Sonntag nicht parkieren dürfen?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrätin Sabi-ne Pegoraro.

Frage 11Wie werden "berechtigte Mitarbeiter des Kantons" identifi-ziert?

AntwortDie Berechtigungen werden mit einem Lesegerät über-prüft, das die elektronischen Parking-Cards an Fahrzeugenscannt.

Frage 12Warum wird Staatsareal als Privat bezeichnet?

Antwort

Page 27: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 945

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Dies ist die gängige Beschilderung für diese Parkareale.Sie signalisiert, dass ein Parkreglement zu beachten ist.

Rosmarie Brunner (SVP) bedankt sich für die klare Be-antwortung der Fragen. Damit sollten sich aufgebrachteGemüter wieder beruhigen.

Zusatzfrage von Hannes Schweizer (SP) Bedeutet freiparkieren gleichzeitig auch gratis parkieren?

Antwort von Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro(FDP) Frei parkieren abends ab 18,30 Uhr bis morgensum 07.00 Uhr und am Wochenende bedeutet auch gratisparkieren.

Zusatzfrage von Marc Joset (SP) Die Verhältnisse zwi-schen Kanton, Gemeinden und Privaten auf Parkarealenist komplex. Hat man Vereinbarungen zwischen den Be-teiligten und den Nutzern solcher Parkplätze getroffen?

Antwort von Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro(FDP) Es geht bei der Regelung nur um Parkplätze aufKantonsareal. Darauf sollen Kantonsangestellte inklusiveLehrkräfte gegen eine Gebühr parkieren können. Der Kan-ton ist den Gemeinden entgegen gekommen, so dass aufdiesen Parkplätzen abends ab 18.30 Uhr und am Wochen-ende frei parkiert werden darf.

://: Frage 2 ist damit beantwortet.

3. Klaus Kirchmayr: Wer bezahlt den Abschreiber für

die Planung Bruderholz?

Die Planungen für das Bruderholz-Spital haben Kosten vonca. 16 Millionen Franken verursacht. Mittlerweile sind dieSpitäler verselbständigt und haben den allfälligen Nutzenaus der Verwendung der in den letzten Jahren erarbeitetenPlanungen. Die entsprechenden Planungskosten sind bisjetzt nicht in der Erfolgsrechnung der Spitäler bzw. desKantons verbucht. Je nachdem wo diese Rechnung ver-bucht wird, schliesst die Kantonsrechnung besser oderschlechter ab.

Die Beantwortung der Fragen übernimmt Regierungsrat

Peter Zwick (CVP) Er leitet ein mit der Vorbemerkung,dass der Regierungsrat am 11. Dezember 2012 eine ent-sprechende Vorlage verabschiedet hat. Die gestopptenPlanungen für das Kantonsspital Bruderholz haben Kostenvon insgesamt 13,3 Millionen Franken verursacht und nichtvon 16 Millionen Franken, wie in der Frage formuliert. Da-von trägt der Kanton Basel-Landschaft einen Anteil von10,6 Millionen Franken und der Kanton Basel-Stadt von 2,7Millionen Franken.

Der Fonds "P9040 Neubau Kantonsspital Bruderholz" hatam 31. Dezember 2011 einen Betrag von 17 MillionenFranken ausgewiesen. Er wird für die Deckung der Pla-nungskosten beigezogen. Nach Abzug der total aktiviertenProjektierungskosten von 7,8 Millionen Franken verbleibtein Rest in der Vorfinanzierung "P9040 Neubau Kantons-spital Bruderholz" von 9,2 Millionen Franken. Dieser Betrag

wird dem defizitrelevanten Eigenkapital in Form der Kon-junkturausgleichsreserve (P9240) gutgeschrieben. Im übri-gen wird auf die Vorlage 2012/381 verwiesen.

Frage 1Wieviel dieser Rechnung soll der Kanton, wieviel das Kan-tonsspital bezahlen?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrat PeterZwick.

Frage 2Ist sich der Regierungsrat bewusst, dass ohne Entscheiddes Landrates in dieser Frage die Rechnungen 2012 desKantons bzw. der Spitäler nicht sauber abgeschlossen,bzw. von der Revisionsstelle abgenommen werden kön-nen?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrat PeterZwick.

Frage 3Bis wann ist mit einer entsprechenden Landratsvorlage zurechnen?

AntwortSiehe einleitende Bemerkungen von Regierungsrat PeterZwick.

Klaus Kirchmayr (Grüne) bedankt sich für die Antwort.Die Diskussionen werden bei der Behandlung der Vorlage2012/381 weiter gehen.

://: Frage 3 ist damit beantwortet.

4. Georges Thüring;: Grossbaustelle "Neubau Basler

Messe" zum Zweiten!

Die Vorgänge und Ungereimtheiten auf der Grossbaustelleder Messe Basel haben mich bereits anlässlich der letztenFragestunde veranlasst, verschiedene Fragen zu stellen. Inder Zwischenzeit scheint Bewegung in diese leidige Ge-schichte gekommen zu sein. Dank dem Engagement derGewerkschaften Unia und Syna - von letzterer haben wirLandräte einen Brief erhalten - wurde das Ganze zu einemöffentlichen Thema. Der Basler Wirtschaftsminister undgleichzeitiges VR-Mitglied der Messe Schweiz (Basel) AG,Regierungsrat Christoph Brutschin, hat sehr deutlich Stel-lung genommen und die Messe Basel hat Druck auf denGeneralunternehmer gemacht. Und inzwischen haben dieeidgenössischen Räte die so genannte Solidarhaftungbeschlossen. Aufgrund dieser Entwicklung in den letztenzwei Wochen gestatte ich mir, folgende (ergänzende)Fragen.

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) beantwortet die Fragen.Er leitet ein mit der Bemerkung, dass der Kanton Basel-Landschaft keine Verstösse gegen arbeitsrechtliche Be-stimmungen toleriert. Die Bauherrschaft, der Generalunter-

Page 28: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012946

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

nehmer sowie die zuständigen Behörden müssen alles inihrer Macht stehende unternehmen, dass solche Verstössenicht mehr vorkommen.

Frage 1Der Kanton Basel-Landschaft ist bekanntlich Aktionär derMesse Basel und nimmt entsprechend Einsitz im Verwal-tungsrat. W äre aufgrund dieser Ausgangslage eine - zu-mindest kurze - Stellungnahme des Regierungsrates zuden Vorgängen auf der Grossbaustelle der Messe Baselnicht angebracht gewesen? Gab es allenfalls gewichtigeGründe, dies nicht zu tun?

AntwortDer Regierungsrat hat im Verwaltungsrat der Messe Baselseine Haltung deutlich zum Ausdruck gebracht. Sie stimmtmit dem Standpunkt des Kantons Basel-Stadt sowie mitden Verantwortlichen der Messe Basel absolut überein.Der Verwaltungsrat der Messe Basel hat von den Vorfällenauf der Baustelle Kenntnis, einerseits über die Baukom-mission, welche das Projekt als Aufsichtorgan begleitet,andererseits auch über die laufende Berichterstattungdurch die Gruppen- beziehungsweise Gesamtprojektlei-tung. Verwaltungsratsmitglied Regierungsrat ChristophBrutschin hat es übernommen, als Vertreter der Regierun-gen Gespräche mit den verantwortlichen Projektleitern undInstitutionen zu führen.

Frage 2Das Baselbiet beteiligt sich mit einem namhaften Beitragam Neubau der Messe Basel. Wäre es aufgrund der bis-herigen Erfahrungen nicht nöt ig , so lche Beiträ-ge/Beteiligungen seitens unseres Kantons an verbindlicheund allenfalls sanktionsfähige Auflagen hinsichtlich derstrikten Einhaltung von arbeitsrechtlichen Regeln und dergeltenden Vorschriften bezüglich Arbeitssicherheit zuknüpfen?

AntwortMit der Beteiligung am Neubau der Messe Basel war dieAuflage verknüpft, dass sich auch Baselbieter Unterneh-men an der Auftragsvergabe bewerben dürfen. Da dieFederführung dafür bei der Messe Basel liegt, gelten diearbeitsrechtlichen Regelungen des Kantons Basel-Stadt.Der Kanton Basel-Landschaft befürwortet die strikte Ein-haltung dieser Bestimmungen.

Frage 3Wurde der basellandschaftliche Kostenbeitrag bzgl. Neu-bau Messe Basel schon bezahlt oder erfolgt dies in Tran-chen?

AntwortDie beiden à fonds perdu Beiträge in der Höhe von 20Millionen Franken sind in den Jahren 2010 und 2011 inzwei Tranchen überwiesen worden. Zwei rückzahlbarezinslose und zinsgünstige Darlehen von 30 beziehungs-weise 35 Millionen Franken sind ebenfalls in den Jahren2010 und 2011 ausbezahlt worden. Dies im Einklang mitden entsprechenden Landratsvorlagen und der Volksab-stimmung vom 28. September 2008.

Frage 4W as gedenkt der Regierungsrat hinsichtlich der LifeSciences-Projekte vorzukehren oder was hat er gegebe-

nenfalls schon getan?

AntwortHierauf kann keine Antwort gegeben werden, da sich ausder Fragestellung der Zusammenhang zwischen dem Bauder Messe Basel und Life Sciences-Projekten nicht er-schliesst.

Frage 5Wie stellen der Regierungsrat respektive die einzelnenDirektionen sicher, dass auf eigenen Baustellen solcheschwer kontrollierbaren Subunternehmer-Ketten-Konstruk-te wie im Falle der Grossbaustelle der Messe Basel nichtstattfinden respektive die Bestimmungen des Entsendege-setzes trotzdem strikte eingehalten werden?

AntwortDer Nachweis über die Einhaltung der Gesamtarbeitsver-träge ist bei der Angebotseingabe durch die Anbieter zuerbringen. Im weiteren müssen sie wichtige Subunterneh-mer - soweit erforderlich - im Angebot nennen. Bei derVertragsunterzeichnung muss dem Auftraggeber die ab-schliessende Liste der Subunternehmer vorgelegt werden.Die Kontrollen bei der Realisierung finden zweigleisig statt:Einerseits basierend auf den Rechtsgrundlagen des Kan-tons Basel-Landschaft durch das KIGA gemeinsam mitdem Kanton Basel-Stadt, andererseits können gestützt aufdie flankierenden Massnahmen respektive den allgemein-verbindlichen Gesamtarbeitsverträgen die öffentlichenBaustellen von den zuständigen paritätischen Organenkontrolliert werden.

Frage 6Wie bewertet der Regierungsrat die von den eidgenössi-schen Räten beschlossene Einführung der Solidarhaftung?

AntwortDer Regierungsrat schliesst sich in der Frage der Solidar-haftung der Meinung der Schweizerischen Volkswirt-schaftsdirektorenkonferenz an. Er begrüsst, dass auf dieProblematik der Subunternehmer eingegangen wird. Überdie W irksamkeit der Solidarhaftung können zurzeit keineAussagen gemacht werden, da die notwendigen Vollzugs-bestimmungen noch ausgearbeitet werden müssen. HeiklePunkte sieht der Regierungsrat insbesondere bei den pri-vatrechtlichen Rechtswegen, in der Umsetzung von Befrei-ungsmöglichkeiten des Entsendeunternehmens und beider Haftung des Nachweiserbringers betreffend der Ein-haltung von geltenden Arbeitsbedingungen beim Erstauftrittauf dem schweizerischen Arbeitsmarkt. Als Mangel beur-teilt der Regierungsrat, dass die Kaution aus dem allge-meinverbindlichen Gesamtarbeitsverträgen für die Ein-lösung der Subunternehmerhaftung nicht beigezogen wer-den kann. Diese deckt weder nicht bezahlte Löhne nochVerwaltungsbussen ab, sondern lediglich die Forderungender paritätischen Kommission.

Frage 7Welche gesetzlichen oder vollzugsmässigen Mängel ortetder Regierungsrat in der Durchsetzung der flankierendenMassnahmen? Gibt es Unterschiede auf öffentlich-recht-lichen und privaten Baustellen?

Page 29: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 947

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

AntwortDer Regierungsrat beurteilt die Durchsetzung der flankie-renden Massnahmen genau so wie der Bund. Aufgrundeines Postulats im Nationalrat sind auf den 1. Januar 2013diverse Massnahmen für einen verbesserten Vollzug be-schlossen worden. Zwischen öffentlich-rechtlichen undprivaten Baustellen gibt es keine Unterschiede. ÖffentlicheBaustellen stehen jedoch unter deutlich höherer Beobach-tung durch die Politik und die Medien.

Georges Thüring (SVP) bedankt sich für die Beantwor-tung seiner Fragen.

://: Frage 4 ist damit beantwortet.

Landratspräsident Jürg Degen (SP) erinnert aufgrund derzum Teil sehr ausführlichen Fragen an § 40 des Landrats-gesetzes, wonach der Regierungsrat in der Fragestundekurze schriftliche Fragen von Ratsmitgliedern aus demBereich der kantonalen Politik beantwortet. In § 51 desDekrets zum Landratsgesetz heisst es ergänzend dazu,dass die Fragen knapp formuliert sind. Die Beantwortungvon umfassenden Fragen ist mit einem grossen Arbeitsauf-wand verbunden.

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

*

Nr. 970

49 2012/383

Postulat von Daniel Münger, SP-Fraktion, vom

12. Dezember 2012: Die Messe Basel hat ihre Verant-

wortung wahrzunehmen!

Landratspräsident Jürg Degen (SP) teilt mit, dass derRegierungsrat bereit ist, das Postulat entgegen zu neh-men.

Keine Wortbegehren

://: Das Postulat 2012/383 wird stillschweigend überwie-sen.

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

*

Nr. 971

9 2012/338

Berichte des Regierungsrates vom 13. November

2012: Rechtsgültigkeit der formulierten Verfassungs-

initiative “Förderung des selbstgenutzten und des

gemeinnützigen Wohnungsbaus”; direkte Beratung

Keine Wortbegehren

://: Der Landrat stimmt der Rechtsgültigkeit der Initiativemit 60:0 Stimmen zu.[Namenliste einsehbar im Internet; 15.29]

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

*

Nr. 972

10 2012/157

Berichte des Regierungsrates vom 5. Juni 2012 und

der IGPK Rheinhäfen vom 1. November 2012: Schwei-

zerische Rheinhäfen - Orientierung über das Ge-

schäftsjahr 2011 gemäss § 36 Abs. 2 Staatsvertrag

Agathe Schuler (CVP) als Vizepräsidentin der Interparla-mentarischen Geschäftsprüfungskommission fasst denBericht zusammen. Die Jahresrechnung der Schweizeri-schen Rheinhäfen für das Jahr 2011 schloss mit einemErtragsüberschuss von rund 7,5 Millionen Franken. Nacheiner wechselkursbedingten Bereinigung und einer Zu-weisung an die allgemeinen Reserven sind davon rund 4Millionen Franken an den Kanton Basel-Landschaft alsErtrag geflossen. Das Ergebnis der SchweizerischenRheinhäfen wird wie in den Vorjahren vor allem durch einegewinnbringende Arealbewirtschaftung erbracht, derweildie Hafenabgaben nicht kostendeckend sind.

Trotz des guten Resultats gab in der Interparlamentari-schen Geschäftsprüfungskommission die fehlendeInfrastruktur- beziehungsweise "Spartenrechnung Hafen-betrieb und Infrastruktur" zu Kritik Anlass. Dies vor allemdeshalb, weil bereits für das Jahr 2010 die IGPK die Rech-nungen ausdrücklich verlangt hatte. Die Infrastrukturrech-nung wurde von den Schweizerischen Rheinhäfen an-schliessend nachgeliefert. Daraus geht hervor, dass derMinderertrag aus dem Hafenbetrieb rund 1,23 MillionenFranken beträgt. Die Tatsache, dass der Hafenbetriebdefizitär ist, muss offen gelegt werden, um allenfalls Bun-dessubventionen für die Hafenanlagen zu erhalten.

Die Interparlamentarische Geschäftsprüfungskommissionbeantragt dem Landrat, von ihrem Bericht sowie vom Ge-schäftsbericht und der Jahresrechnung der Schweizeri-schen Rheinhäfen 2011 Kenntnis zu nehmen.

Franz Hartmann (SVP) teilt mit, dass die SVP-Fraktionden Anträgen der Interparlamentarischen Geschäftsprü-fungskommission zustimmen wird. Er beklagt, dass zumwiederholten Male an der ersten Sitzung der IGPK im Juni2012 kein Mitglied des Verwaltungsrates anwesend war.An der Augustsitzung nahmen neben dem Verwaltungs-ratspräsidenten die beiden im Verwaltungsrat vertretenenRegierungsräte der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt teil.

Das Jahr 2011 war geprägt durch zwei ausserordentlicheEreignisse: Eine Havarie bei St. Goar führte dazu, dassder Rhein vier Wochen lang nur stark eingeschränkt be-fahrbar war. Dazu gab es im Frühling und im Herbst zweiaussergewöhnlich lange Niedrigwasser-Perioden. Diesebrachten den Schweizerischen Rheinhäfen einen Verlustvon rund 330'000 Franken.

Im Geschäftsbericht 2011 ist auch das erste Geschäftsjahrder Hafenbahn Schweiz verzeichnet. Die Hafenbahn weist

Page 30: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012948

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

einen Fehlbetrag von rund 860'000 Franken auf. Dankeines Entscheids des Bundesverwaltungsgerichts vom 12.August 2012 kann erhofft werden, dass der Betrag nochausgeglichen wird.

Um den Minderertrag aus dem Hafenbetrieb auszuglei-chen, gibt es drei Optionen: Den Status quo beizubehaltenund weiterhin eine Quersubventionierung aus der gesam-ten Hafenrechnung vorzunehmen, die Hafenabgaben zuerhöhen oder eine Mitfinanzierung durch den Bund zu er-wirken. Der letzten Möglichkeit hat der Bundesrat in Beant-wortung einer Motion von Ständerat Claude Janiak eineAbsage erteilt.

Ein weiteres Problemfeld in der Hafenrechnung ist dieSanierung der Pensionskasse. Diese weist eine Deckungs-lücke von 2,4 Millionen Franken auf. Die RevisionsstelleBDO hat empfohlen, im Jahr 2011 für die Sanierung derPensionskasse eine Rückstellung von 800'000 Franken zutätigen. Der Verwaltungsrat ist dieser Empfehlung nichtgefolgt und hat nur 100'000 Franken als Rückstellung ein-gesetzt. Begründet hat er dies, dass zuerst die Bestim-mungen zur Sanierung der Basellandschaftlichen Pen-sionskasse, welcher die Pensionskasse der Schweizeri-schen Rheinhäfen angeschlossen ist, abgewartet werdenmüssen.

Unter den Rückstellungen sind Ferien- und Überzeitgutha-ben im Betrag von 386'000 Franken für die 24 Angestelltender Schweizerischen Rheinhäfen ausgewiesen. Dies istzwar ein leichter Rückgang von gut 3% gegenüber demJahr 2010. Wenn dies im selben Tempo weiter geht, wirdes noch dreissig Jahre dauern, bis die Ferien- und Über-zeitguthaben abgebaut sind. Die Aussichten auf einenschnelleren Abbau sind gemäss Aussagen des Hafendirek-tors allerdings nicht sehr vielversprechend.

Die 4 Millionen Franken, die an den Kanton Basel-Land-schaft als Ertrag fliessen, sind nicht einmal die Hälfte desBetrags, die dem Kanton zugute kamen, als die Baselbie-ter Rheinhäfen noch eigenständig waren. Es bleibt zu hof-fen, dass sich die Abwärtsbewegung nicht noch weiterfortsetzt. Betrachtet man die Ausbaupläne für die Entwick-lung des Hafenareals mit dem entsprechenden Finanzie-rungsbedarf, ist hinter diese Hoffnung jedoch ein grossesFragezeichen zu setzen.

Regula Meschberger (SP) informiert, dass die SP-Frakti-on die Anträge der Interparlamentarischen Geschäftsprü-fungskommission unterstützen wird. Sie weist darauf hin,dass die Entwicklung der Schweizerischen Rheinhäfenpositiv zu werten ist, inklusive des direkten Bahnanschlus-ses vom Auhafen an den Rangierbahnhof Muttenz. MitVorliegen der Infrastrukturrechnung ist Transparenz ge-schaffen worden. Auf dieser Basis kann ein neuerlicherVorstoss zum Erhalt von Bundessubventionen lanciertwerden.

Christof Hiltmann (FDP) berichtet, dass auch die FDP-Fraktion den Anträgen der Interparlamentarischen Ge-schäftsprüfungskommission Folge leisten wird. Es ist wich-tig, dass es die IGPK gibt, weil die Schweizerischen Rhein-häfen ein gewisses politisches Sensorium vermissen las-sen, obwohl der Verwaltungsrat sehr prominent besetzt ist.Es ist unverständlich, weshalb die Infrastrukturrechnung so

lange auf sich hat warten lassen, ist sie doch die Grundla-ge, um allenfalls Bundessubventionen einfordern zu kön-nen. Dies auch im Hinblick auf die sehr sportlichen Aus-baupläne der Schweizerischen Rheinhäfen.

Stephan Grossenbacher (Grüne) unterstützt im Namender Grünen Fraktion die Anträge der Interparlamentari-schen Geschäftsprüfungskommission. Er ruft in Erinne-rung, dass die Wasserwege ein kostengünstiges und zu-kunftsträchtiges Transportmittel sind und die ganze Weltverbinden. Die Beteiligung Schweizerischen Rheinhäfen ander Rheinhafengesellschaft Weil am Rhein ist zum güns-tigsten Zeitpunkt erfolgt.

Eintreten auf die Vorlage ist unbestritten.

Detailberatung Landratsbeschluss

Titel und Ingress keine WortbegehrenZiffern 1 bis 3 keine Wortbegehren

Rückkommen wird nicht verlangt.

://: Der Landrat nimmt vom Bericht der SchweizerischenRheinhäfen zum Geschäftsjahr 2011 mit 66:0 undeiner Enthaltung Kenntnis.[Namenliste einsehbar im Internet; 15.42]

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

Nr. 973

11 2012/208

Berichte des Regierungsrates vom 10. Juli 2012 und

der IGPK UKBB vom 11. November 2012: Geschäfts-

bericht und Jahresrechnung des Universitäts-Kinder-

spitals beider Basel (UKBB) für das Betriebsjahr 2011

Landratspräsident Jürg Degen (SP) macht darauf auf-merksam, dass der gültige Entwurf des Landratsbeschlus-ses separat auf rosaroten Blättern verteilt worden ist.

Regula Meschberger (SP) als Vizepräsidentin der Inter-parlamentarischen Geschäftsprüfungskommission für dasUniversitätskinderspital (IGPK UKBB) stellt fest, dass dasUniversitätskinderspital auf ein grundsätzlich erfolgreichesGeschäftsjahr 2011 zurückblicken kann. Die Rechnungschliesst mit einem positiven Ergebnis von rund 700'000Franken ab. Damit ist auch das Eigenkapital von 4,5 auf5,2 Millionen Franken angewachsen.

Die Einführung der DRG ist im Gegensatz zu anderenSpitälern reibungslos verlaufen. Das UKBB gehört zu den-jenigen Spitälern, die auf der Basis der neuen Bestimmun-gen im ersten Halbjahr bereits Rechnung gestellt haben.Inhaltlich nimmt der Trend zur ambulanten Behandlungrasant zu. Die Anzahl der Pflegetage hat sich reduziert,

Page 31: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 949

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

dafür hat die einzelne Verweildauer zugenommen. Dieshängt mit der höheren Zahl schwerkranker Kinder, Früh-und Neugeborener zusammen.

Wie alle Kinderspitäler hat das UKBB das Problem, dassDRG, Tarmed sowie die gemeinwirtschaftlichen Leistun-gen auf die Erwachsenenmedizin ausgerichtet sind. DieseInstrumente berücksichtigen die spezielle Situation derKindermedizin zu wenig. Die Pflegeintensität ist bei Kin-dern meist höher als bei Erwachsenen.

Wie bei vielen anderen Institutionen weist die Pensions-kasse des UKBB eine Unterdeckung auf. Es ist aber nochnicht klar, wie die Ausfinanzierung vor sich gehen wird.Hier bleibt abzuwarten, was der definitive Staatsvertragvorsehen wird.

Im Personalwesen fallen die massiven Überstunden auf.Diese hängen mit dem Umzug und die Inbetriebnahme desneuen Spitals zusammen. Die Überstunden konnten teil-weise abgebaut werden, jedoch nicht im gewünschtenAusmass. Die Hoffnung bleibt, dass bis Ende 2012 einweiterer Abbau der Überstunden stattfinden wird. Ein be-sonderes Augenmerk hat die IGPK dem Bereich Ausbil-dung geschenkt. Es gibt keine spezifische Ausbildung fürdie Kinderkrankenpflege mehr. Neu angestellte Personenbenötigen deshalb eine längere Einführungszeit, was zeit-und kostenaufwändig ist. Besonders dramatisch ist dieSituation bei der Intensivpflege. Die IGPK hat sich in ihremBericht Gedanken dazu gemacht, wie der Notstand ge-mindert werden kann. Sie wird sich eingehend mit derAusbildungssituation befassen und mit den anderen Kin-derspitälern abklären, wie diese die Situation einschätzen.Die Lösung muss auf gesamtschweizerischer Ebene ge-funden werden.

Die baulichen Mängel sowie die Parkplatzsituation sindnoch nicht behoben. Gegenüber der IGPK wurde geäus-sert, dass mit Immobilien Basel-Stadt eine Lösung gesuchtwird.

Der Entwurf für den Landratsbeschluss wurde neu verteilt,weil im ursprünglichen Beschluss ein Punkt herausgefallenist. Die IGPK beantragt, den Bericht des Regierungsratesbetreffend Jahresbericht und Jahresrechnung desUniversitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) für dasBetriebsjahr 2011 sowie zum externen Revisionsberichtzur Kenntnis zu nehmen und den weiteren Anträgen zu-zustimmen.

Georges Thüring (SVP) teilt mit, dass die SVP-Fraktion inpositivem Sinn vom Geschäftsbericht und der Jahresrech-nung 2011 des UKBB Kenntnis nimmt. Der Dank geht andie verantwortlichen Stellen und des Personals des UKBBfür die gut geleistete und sicher nicht immer einfache Ar-beit. Das positive Rechnungsergebnis zeigt, dass dasUKBB unternehmerisch auf dem richtigen Weg ist.

Das Jahr 2011 war für das UKBB geprägt durch den Um-zug an den neuen Standort. Die nicht unerheblichen Neuin-vestitionen haben sich als richtig und sinnvoll erwiesen. Fürdie drängende Parkplatzfrage muss aber rasch eine Lö-sung gefunden werden.

Es musste zur Kenntnis genommen werden, dass sich die

ursprüngliche Planung der beiden Regierungen aus demJahr 2005, die von einem Stellenabbau durch Synergie-effekte am neuen Standort ausging, als völlig unrealistischerwiesen hat. Im UKBB sind rund 760 Personen beschäf-tigt, was rund 560 Vollstellen entspricht. Eine externe Stu-die hat ergeben, dass dieser Personaletat für ausserge-wöhnliche Situationen, wie sie im Jahr 2011 vorkamen,nicht ausreicht. Deshalb kam es zu den massiven Über-stunden.

Die Unterdeckung der Pensionskasse wird die Erfolgrech-nung des UKBB ab dem Jahr 2014 belasten. Diese Aus-sicht bereitet schon jetzt gewisse Sorgen, da die Rech-nung der UKBB unter Druck kommen wird. In diesem Zu-sammenhang kann man auf den definitiven Staatsvertragsehr gespannt sein.

Die Rekrutierung von ausgewiesenen Fachkräften stelltsich als ernst zu nehmendes Problem dar. Die heutigeinländische Ausbildungssituation ist unbefriedigend, auslän-dische Berufsgattungen sind in der Schweiz nicht entspre-chend anerkannt. Es braucht deshalb eine gesamtschwei-zerische Lösung.

Pia Fankhauser (SP) berichtet, dass die SP-Fraktion denAnträgen einhellig zustimmt. Auf zwei Punkte ist speziellhinzuweisen: Die gemeinwirtschaftlichen Leistungen sindim Bundesgesetz nicht klar definiert und nur negativ er-wähnt. Hier ist ein Entscheid des Eidgenössischen Versi-cherungsgerichts abzuwarten. Bei der Ausbildungssituationist beim Bundesamt für Berufsbildung und TechnologieBBT vorstellig zu werden, dass die Fachhochschulen spe-zielle Ausbildungsgänge für die Kinderkrankenpflege an-bieten. Der politische Druck muss hierbei hoch gehaltenwird. Es kann nicht sein, dass die Kinderkliniken im laufen-den Betrieb die Ausbildungssituation von sich aus auffan-gen.

Regina Vogt (FDP) teilt mit, dass die FDP-Fraktion denAnträgen zustimmen wird. Die Leitung das UKBB hat unterdem Motto "Wir sind auf der richtigen Spur" die angestreb-ten Ziele erreicht. Eine grosse Herausforderung wird darinbestehen, mit der Einführung der DRG die entsprechendenVorgaben umzusetzen und einzuhalten. Die Spitalleitunghat sich hohe Ziele gesetzt. Im Bereich Forschung wird einNetzwerk genutzt und gleichzeitig der universitäre Schwer-punkt im Bereich "Life Sciences" gestärkt. Aufgrund einerSteigerung der Drittmittel von 9,2% ist ein Betrag von 3,8Millionen Franken generiert worden. Eine weitere Heraus-forderung stellen die Übergänge zwischen der Lehre, derForschung und der Patientenversorgung mit der entspre-chenden Kostentransparenz dar. Ein Faktor, der auch fürden Kanton Basel-Landschaft als zahlender Partnerkantonrelevant sein dürfte.

Agathe Schuler (CVP) informiert, dass die CVP/EVP-Fraktion die Anträge der IGPK unterstützen wird. Sie weistdarauf hin, dass der vorliegende Geschäftsbericht dererste des UKBB vereint und am neuen Standort ist. Da-raus geht hervor, dass der Betrieb und die Finanzen ingeordneten Bahnen verlaufen. Wichtig ist, dass in der Fra-ge der Ausbildung eine Lösung gefunden wird, insbeson-dere beim Pflegepersonal für Neonatologie und in derIntensivmedizin.

Page 32: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012950

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Für das Protokoll:Patrick Moser, Landeskanzlei

*

(Fortsetzung)

Philipp Schoch (Grüne) stellt fest, das UKBB sei nun aneinem Standort in Basel angekommen. Sowohl für dasUnternehmen selbst als auch für die Patientinnen und Pa-tienten kann dies als positiv bezeichnet werden. Die Mit-glieder der Fraktion der Grünen möchten sich bei allenMitarbeitenden des UKBB herzlich bedanken für ihrenEinsatz zu Gunsten der jungen Patientinnen und Patienten.

Den Grünen ist es wichtig, dass die Ausbildung vorallem für Pflegende der Kinderintensivstation auf eine an-dere Basis gestellt wird. Heute lassen sich in der gesamtenSchweiz zu wenig Fachpersonen finden, welche im spe-ziellen Bereich der Kinderintensivstationen und vor allemauch bei Frühgeborenen eingesetzt werden können. DieseSituation muss dringend geändert werden, falls der heutebestehende und auch für die Zukunft angestrebte Quali-tätsstandard längerfristig bestehen bleiben soll.

Die Grüne Fraktion unterstützt sämtliche Anträge derIGPK UKBB.

://: Eintreten auf die Vorlage ist unbestritten.

Detailberatung Landratsbeschluss

Titel und Ingress keine Wortbegehren

Ziffern 1 bis 5 keine Wortbegehren

Schlussabstimmung

://: Mit 73:0 Stimmen verabschiedet der Landrat denLandratsbeschluss betreffend Jahresbericht und Jah-resrechnung des Universitäts-Kinderspitals beider Ba-sel (UKBB) für das Betriebsjahr 2011.[Namenliste einsehbar im Internet; 16.01]

Rückkommen wird nicht verlangt.

Landratsbeschluss

betreffend Jahresbericht und Jahresrechnung des

Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) für

das Betriebsjahr 2011

(partnerschaftliches Geschäft)

vom 13. Dezember 2012

Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft beschliesst:

1. Der Landrat nimmt den Bericht der Interparlamentari-schen Geschäftsprü fungskommiss ion für dasUniversitäts-Kinderspital beider Basel (IGPK UKBB)zum Bericht des Regierungsrates betreffend Jahres-bericht und Jahresrechnung des Universitäts-Kinder-spitals beider Basel (UKBB) für das Betriebsjahr 2011sowie zum externen Revisionsbericht zur Kenntnis.

2. Der Jahresbericht und die Jahresrechnung desUniversitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) für

das Betriebsjahr 2011 werden genehmigt.3. Das positive Unternehmensergebnis in Höhe von

CHF 698'165 wird vollständig auf die neue Rechnungübertragen.

4. Die Position «Investitionsfonds Mobilien Neubau»wird in «Reserven» umbenannt und bleibt unverän-dert in der Höhe von CHF 5'626'411 im Eigenkapitalder Bilanz.

5. Der Beschluss steht unter dem Vorbehalt, dass derPartnerkanton im gleichen Sinne entscheidet.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 974

13 2012/169

Interpellation von Monica Gschwind vom 14. Juni

2012: Steuerbelastung der natürlichen Personen im

Kanton Basel-Landschaft. Schriftliche Antwort vom 18.

September 2012

://: Der von der Interpellantin beantragten Diskussion wirdstattgegeben.

Monica Gschwind (FDP) dankt dem Regierungsrat für dieausführliche Beantwortung ihrer Fragen. Seit sich dasstrukturelle Defizit in unserem Kantonshaushalt zumHauptthema entwickelt hat und über entsprechende Entla-stungsmassnahmen diskutiert wird, behaupten gewisseKreise unablässig, die finanzielle Schieflage sei durchSteuerentlastungen für Reiche verursacht worden. DieAntwort auf die vorliegende Interpellation jedoch zeigt einvöllig anderes Bild.

Das Ziel der letzten Steuergesetzrevision per 1. Januar2007 lag darin, Entlastungen für Verheiratete, Familien undeinkommensschwache Rentner zu erwirken. Diese Zielewurden gemäss den vorliegenden Antworten sehr gut er-reicht. Die Heiratsstrafe wurde abgeschafft und Familienmit beispielsweise zwei Kindern zahlen bei einem Brutto-einkommen von 6'000 Franken keine Steuern. Einzig derSozialabzug für Rentnerinnen und Rentner habe sich nichtin allen Fällen bewährt. Eine entsprechende Korrektur imRahmen der nächsten Steuergesetzrevision, welche be-reits ausgearbeitet wurde, wird hier Abhilfe schaffen. Ge-samthaft resultierten aus der genannten Steuergesetzrevi-sion Ausfälle beim Kanton und den Gemeinden in der Hö-he von 64 Mio. Franken.

Werden die Tabellen und Vergleiche aus dem Berichtder Regierung analysiert und mit den Nachbarkantonenverglichen, wird sofort ersichtlich, dass die Steuerbelastungfür Familien mit tiefem Einkommen in Basel-Landschaftsehr tief ist. Diese Situation war gewollt. Die Aussage je-doch, dass rund 20 % unserer Einwohnerinnen und Ein-wohner gar keine Steuern bezahlen, stimmt MonicaGschwind sehr nachdenklich. Jeder einzelne Bürger profi-tiert in irgendeiner Form von den Infrastrukturleistungen,welche Bund, Kantone und Gemeinden zur Verfügungstellen. Ist es richtig, dass der Staat sein Angebot derartvielen Einwohnern und Einwohnerinnen gratis zur Verfü-gung stellt? Müsste nicht jede Person, und sei es auch nur

Page 33: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 951

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

mit einem kleinen und angemessenen Betrag, sich an denKosten für diese Leistungen beteiligen? Monica Gschwindist klar dieser Meinung, auch wenn damit keines unsererProbleme gelöst würde. Sie wird daher weitere Überlegun-gen zu diesem Thema anstellen.

Auf der anderen Seite der Skala der Steuerbelastungwird klar ersichtlich, dass der Kanton Basel-Landschaft beihohen Einkommen und einem Reinvermögen ab 500'000Franken zu den teuersten Kantonen der Nordwestschweizzählt. Die Aussage, dass 0,5% der Steuerkunden die Hälf-te unserer Vermögenssteuer berappen und 15 % der Kun-den die Hälfte der Einkommenssteuer, zeigt eindrücklich,dass wir zu diesen Steuerpflichtigen Sorge tragen müssen.In unserer kleinräumigen Schweiz ist es sehr einfach mög-lich, einige Kilometer weiter zu ziehen und dadurch vielGeld einzusparen. Wir müssen daher unbedingt verhin-dern, dass einkommensstarke und vermögende Steuer-pflichtige wegziehen, denn hohe Steuereinnahmen stehenauf dem Spiel. Damit wir als Kanton zumindest in derNordwestschweiz konkurrenzfähig bleiben, muss die wirkli-che Entlastung unserer sehr guten Steuerzahlenden dasmittel- bis langfristige Ziel sein. Dabei ist zu berücksichti-gen, dass wir weder unsere Familien noch unseren Mittel-stand oder einkommensschwache RentnerInnen weiterbelasten können. Eine Lösung dieses Problems gleichtheute einem gordischen Knoten. Trotzdem müssen wir dasZiel im Auge behalten und versuchen, diesen Knoten ge-meinsam zu öffnen!

://: Die Interpellation ist damit erledigt.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 975

14 2012/170

Interpellation von Christof Hiltmann vom 14. Juni

2012: Bewirtschaftung Hafenareale BL. Schriftliche

Antwort vom 23. Oktober 2012

Christof Hiltmann (FDP) erklärt, er danke dem Regie-rungsrat für die Beantwortung seiner Interpellation und erfreue sich darüber, dass es die beiden Hafengebieteschafften, bezüglich Entwicklungsgebiete auf den Monitordes Kantons zu gelangen. Weniger erfreut zeigt er sichdarüber, dass dieser Prozess erst jetzt in Gang kam, denndas Wasser stehe uns bereits ziemlich am Hals. Von derGrösse und Wichtigkeit der Gebiete her wäre es schonlängst notwendig gewesen, eine klare Strategie zu entwi-ckeln und umzusetzen. Ebenfalls nicht ideal ist die Tatsa-che, dass die Resultate des Monitorings erst per Ende2013 vorliegen werden. So geht wertvolle Zeit in der Ent-wicklung wichtiger Gebiete verloren. Christof Hiltmannspürt, dass insbesondere im Hafen Birsfelden die ordnen-de und strategisch agierende Hand des Kantons nicht fest-stellbar ist. Die laufenden Entwicklungen basieren auf pri-vater Initiative von Unternehmen.Gespannt zeigt sich Christof Hiltmann daher betreffendAntwort auf sein Postulat 2012/285 (Kantonseigene kleineGewerbeareale an die Gemeinden), in welchem er denRegierungsrat anfragt, ob er sich ein Abtreten gewisser

Gebiete an die Gemeinden vorstellen könnte.

://: Die Interpellation ist damit erledigt.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 976

15 2012/115

Postulat der SP-Fraktion vom 19. April 2012: Von VGD

zu VSD, Bildung Departement Volkswirtschaft und

Soziales

://: Das Postulat wird stillschweigend an den Regierungs-rat überwiesen.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 977

16 2012/123

Motion von Daniel Münger vom 3. Mai 2012: Kantona-

les Pilotprojekt für eine ganzheitliche Versorgungs-integration und Netzwerk für chronisch kranke und

alte Menschen

Gemäss Landratspräsident Jürg Degen (SP) zeigt sichder Regierungsrat bereit, die vorliegende Motion als Postu-lat entgegen zu nehmen. Eine schriftliche Begründung liegtvor.

Begründung des Regierungsrates (Beilage 3)

Daniel Münger (SP) dankt dem Regierungsrat für dessenBereitschaft, die Anliegen des Vorstosses zumindest alsPostulat zu prüfen. Mit der Empfehlung der Direktion, wo-nach aus fachlicher Perspektive ein ganzheitliches Pilot-projekt im erwähnten Umfang nicht gerechtfertigt sei, kanner sich nicht einverstanden erklären. Mit dieser Feststellungnehme die Direktion das Resultat bereits vorweg und esentstehe der Eindruck, man werde die Anliegen nicht aus-reichend prüfen. Das angesprochene Pilotprojekt sei inanderen Kantonen durchaus üblich und wäre auch inBasel-Landschaft gerechtfertigt. Zumindest vorläufig hältDaniel Münger noch an einer Motion fest.

Franz Hartmann (SVP) bezieht sich auf die Empfehlungder Direktion, welche in den ersten Abschnitten klar zumAusdruck bringt, dass ein derartiges Pilotprojekt unnötigsei. Eine Überweisung an den Regierungsrat bringe dahernichts. Das Baselbieter Manifest “Palliative Care – gemein-sam für ein Leben in W ürde bis zuletzt” wurde am21. November 2012 anlässlich der 9. Fachtagung, welchedurch den Spitex-Verband Baselland (SVBL), den VerbandBaselbieter Alters-, Pflege und Betreuungseinrichtungen(BAP), sowie das Netzwerk palliative bs+bl durchgeführtwurde, verabschiedet und der Regierung übergeben. An-

Page 34: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012952

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

gesichts dieser Tatsache versteht Franz Hartmann nicht,weshalb die Regierung den Vorstoss als Postulat überneh-men wolle, denn durch das genannte Manifest seien dieForderungen des vorliegenden Vorstosses bereits überholt.Einer Überweisung der Vorstosses als Motion oder Postu-lat kann die SVP-Fraktion daher nicht zustimmen.

Regina Vogt (FDP) informiert, die FDP-Fraktion lehne dievorliegende Motion ab. Gestern habe ihre Fraktion einenVorstoss eingereicht (2012/393 vom12. Dezember 2012:Pflegefinanzierung im Alter: nächste Kostenbombe?), wel-cher die angesprochenen Themen punktuell aufnimmt.

Beatrice Herwig (CVP) gibt bekannt, die CVP/EVP-Frak-tion unterstütze die vorliegende Motion als Postulat. EinPilotprojekt zur Vernetzung von Palliative Care, Pflege imAlter, Psychiatrie und Geriatrie erachtet sie als sehr auf-wändig und es dürfte bereits Schwierigkeiten bereiten,Kriterien zum Start des Projekts festzulegen. Es bestehtim Bereich der Versorgung chronisch kranker und alterMenschen jedoch Handlungsbedarf und die CVP/EVPhofft sehr, die Berichterstattung zum vorliegenden Postulatwerde vorhandene Lücken aufzeigen und skizzieren, wieeine netzwerkartige Versorgung ausgestaltet sein könnte.Zudem müsste aufgezeigt werden, wie der Übergang vomakut kranken zum chronisch kranken Menschen definiertwird. Von der Regierung erwartet die CVP/EVP eine um-fassende Auslegeordnung und ein vertieftes Prüfen undBerichten, um notwendige Massnahmen abzuleiten.

Marie-Theres Beeler (Grüne) erklärt, die Grüne Fraktionwerde das vorliegende Postulat einstimmig überwiesen.Sie hätte auch eine Motion unterstützt. Sie erachtet es alswichtig, dass auch der Kanton im Bereich der PalliativeCare Anreize schafft, neue Wege einzuschlagen. Würdejede Anreizfunktion in diesem Bereich ausgeschlossen, wiedies die Antwort des Regierungsrates darlegt, so bleibeunklar, wo die Regierung dann noch Handlungsbedarfsehe und agieren wolle und was die in der Antwort erwähn-te Arbeitsgruppe bewirken soll.

Daniel Münger (SP) erklärt sich mit der Umwandlung dervorliegenden Motion in ein Postulat einverstanden.

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) zeigt sich dankbar fürdie Umwandlung in ein Postulat. Der Bericht zu den an-gesprochenen Fragen liege bereits vor.

://: Mit 48:28 Stimmen und ohne Enthaltungen überweistder Landrat den Vorstoss 2012/123 als Postulat anden Regierungsrat.[Namenliste einsehbar im Internet; 16.17]

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 978

17 2012/130

Postulat von Karl Willimann vom 3. Mai 2012: Mitglied-

schaft von Basel-Landschaft bei Metrobasel überprü-

fen

://: Das Postulat wird stillschweigend an den Regierungs-rat überwiesen.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 979

18 2012/145

Motion von Balz Stückelberger vom 24. Mai 2012: Bün-

delung der Kräfte in der regionalen Zusammenarbeit -

Kündigung der Mitgliedschaft bei metrobasel

Balz Stückelberger (FDP) zieht seinen Vorstoss zurück,denn die Forderung der Motion könne nicht mehr erfülltwerden. Eine Kündigung der Mitgliedschaft des KantonsBasel-Landschaft beim Verein metrobasel hätte per30.06.2012 erfolgen müssen.

://: Die Motion wird zurückgezogen.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 980

19 2012/263

Interpellation von Klaus Kirchmayr vom 6. September

2012: Anzahl und Ziele von Firmen-Abwanderungen

und deren Gründe. Schriftliche Antwort vom 13. No-

vember 2012

://: Der vom Interpellanten beantragten Diskussion wirdstattgegeben.

Klaus Kirchmayr (Grüne) stellt fest, sein Vorstoss steheim Zusammenhang mit den Bemühungen im Parlament,die Wirtschaftsoffensive nun endlich in Bewegung zu brin-gen. Bevor etwas bewegt werden könne, sei eine einiger-massen gute Informationsbasis notwendig. Die Antwortdes Regierungsrates auf seine Interpellation bezeichnetKlaus Kirchmayr als wenig aussagekräftig. Sie zeigt, dasssehr wenig Wissen über die wirklichen Gründe, weshalb

Page 35: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 953

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Firmen wegziehen, besteht. Solche Informationen würdenzur Entwicklung einer guten Wirtschaftsoffensive gehören.Es ist entscheidend, dass die Wirtschaftsoffensive einenguten Analyseteil beinhaltet, welcher es dank strukturierterInterviews und Kontakten zu den Wirtschaftsverbändenermöglicht, Investoren und Unternehmen näher zu kom-men, sie hier zu halten oder neu hier anzusiedeln.

Klaus Kirchmayr fordert die Regierung dazu auf, denAnalyseteil in der Wirtschaftsoffensive gut zu gewichtenund dabei den Kontakt zu den Wirtschaftsverbänden zusuchen. Wir brauchen unbedingt mehr Wissen, bevor daswichtigste Projekt der laufenden Legislatur, die W irt-schaftsoffensive, angegangen wird.

Andreas Giger (SP) merkt an, Klaus Kirchmayr sei “Vor-stosskönig”. Er überschwemmt den Kanton Basel-Land-schaft mit Vorstössen, für den nun vorliegenden müsseman ihm aber dankbar sein. Wir geben Hunderttausendevon Franken für Wirtschaftsberichte und Analysen aus,jedoch fehlt es an teilweise relativ einfachen Datensamm-lungen. Dass dieser Schwachpunkt nun aufgezeigt wurde,erachtet Andreas Giger als wichtig.

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) berichtigt, zu den gros-sen und wichtigen Firmen in unserem Kanton pflege dieRegierung gute Kontakte. Zur nun geforderten Datenbank:Eine Umfrage unter den Volkswirtschaftsdirektoren derKantone zeigte, dass derartige Statistiken nicht geführtwerden. Wenn kleine Firmen wegziehen, erfährt dies derKanton nicht. Selbstverständlich werde man im Rahmender Wirtschaftsoffensive versuchen, derartige Daten zuerhalten.

Klaus Kirchmayr (Grüne) erachtet es als schlechteRechtfertigung, etwas nicht zu tun, weil es in anderen Kan-tonen ebenfalls nicht getan wird. Soll der Rückstand be-treffend Wirtschaftsförderung aufgeholt werden, so müs-sen die Gründe für Firmenwegzüge erhoben werden.

Christoph Buser (FDP) betont, es wäre durchaus möglichzu erfahren, dass eine Firma wegzog. Ein systematischesErfragen der Gründe erachtet er als sehr sinnvoll.

Regierungsrat Peter Zwick (CVP) wird weiter nachfragen,welcher Kanton allenfalls bereits über derartige Erhebun-gen verfügt, damit Basel-Landschaft hier keinen eigenenFragenkatalog bereitstellen muss. Es gehe darum, keineunnötigen Ressourcen zu verbrauchen.

://: Damit ist die Interpellation erledigt.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 981

20 2012/183

Motion von Andreas Bammatter vom 21. Juni 2012:

Wirkungsvolle Bekämpfung der Schwarzarbeit im

Kanton BL

Landratspräsident Jürg Degen (SP) erklärt, der Regie-rungsrat nehme die Motion als Postulat entgegen. Eineschriftliche Begründung dazu liegt vor.

Begründung des Regierungsrates (Beilage 4)

Andreas Bammatter (SP) dankt dem Regierungsrat fürdie Bereitschaft, seinen Vorstoss entgegen zu nehmen. Mitder Umwandlung in ein Postulat zeigt er sich einverstandenund er hofft, zum wichtigen Thema Schwarzarbeit würdenschon bald die nächsten Schritte eingeleitet.

://: Der Vorstoss 2012/183 wird diskussionslos als Postu-lat an den Regierungsrat überwiesen.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 982

21 2012/187Postulat von Rahel Bänziger vom 21. Juni 2012: Offen-

legung wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Inter-

essen in Spitälern

Laut Landratspräsident Jürg Degen (SP) zeigt sich derRegierungsrat bereit, das Postulat entgegen zu nehmen.

Myrta Stohler (SVP) informiert, nach der Verselbständi-gung der Spitäler erachte es die SVP-Fraktion als nichtnötig, den aktuellen Vorstoss zu überweisen. Die Spitälerselbst, nicht Verwaltung und Regierung, sollen sich um dasThema kümmern.

://: Mit 45:22 Stimmen bei 2 Enthaltungen überweist derLandrat das Postulat 2012/187 an den Regierungsrat.[Namenliste einsehbar im Internet; 16.29]

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 983

22 2011/366

Postulat von Klaus Kirchmayr vom 15. Dezember

2011: Vorwärtsstrategie in der Wirtschaftspolitik BL

Teil 4: Entwicklung einer Immobilien-Strategie für die

kantonseigenen Immobilien

://: Das Postulat wird diskussionslos an den Regierungsratüberwiesen.

Page 36: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012954

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 984

23 2012/046

Postulat von Klaus Kirchmayr vom 9. Februar 2012:

Prüfung einer Fusion von kantonalen Verkehrsunter-

nehmen

Auch dieses Postulat wird der Regierungsrat gemäss

Landratspräsident Jürg Degen (SP) entgegen nehmen.

Hansruedi Wirz (SVP) informiert, in den Augen der SVP-Fraktion sei das vorliegende Postulat nicht notwendig,denn die Zusammenarbeit der verschiedenen Transport-unternehmen sei gut. Synergien werden genutzt und eineFusion würde eher einen unternehmerischen und wenigereinen politischen Entscheid darstellen.

://: Das Postulat 2012/046 wird mit 45:27 Stimmen bei 3Enthaltungen an den Regierungsrat überwiesen.[Namenliste einsehbar im Internet; 16.31]

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 985

24 2012/096

Motion von Oskar Kämpfer vom 22. März 2012: “Re-

gionalplanstelle”

Der Regierungsrat erklärt sich laut Landratspräsident Jürg

Degen (SP) dazu bereit, die Motion als Postulat entgegenzu nehmen. Eine schriftliche Begründung liegt vor.

Begründung des Regierungsrates (Beilage 5)

Oskar Kämpfer (SVP) stellt fest, die Diskussion um dieRegionalplanstelle datiere weit zurück. Im Jahr 2011 reich-te er selbst dazu eine Interpellation ein (2011/254: Regio-nalplanungsstelle beider Basel) und die Regierung äusser-te sich in der Antwort wie folgt: “Der Regierungsrat teilt dieAnsicht des Interpellanten, dass die RPS ihren Zweckerfüllt hat.” Im Jahr 2011 wurde also versprochen, manwerde die entsprechenden Verträge kündigen und somitGeld einsparen. Die jetzige Begründung des Regierungs-rates lasse am Sparwillen der Regierung ein weiteres Malzweifeln. Plötzlich werde die Regionalplanstelle wieder alszweckmässig erachtet. Die Regierung wolle nun nocheinmal prüfen, was im Rahmen der Beantwortung seinerInterpellation bereits geschah. Dies wird gemäss OskarKämpfer nichts bringen. Er werde daher an einer Motion

festhalten. Die Regionalplanstelle soll nun endlich beerdigtwerden!

Martin Rüegg (SP) zeigt sich von der Begründung derRegierung überzeugt, weshalb der angekündigte Berichtmit Spannung erwartet werde.

Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro (FDP) bestätigt,im vergangenen Jahr habe der Regierungsrat im Rahmender Interpellationsbeantwortung berichtet, gewisse Auf-gaben der Regionalplanstelle seien durch die neue Ge-schäftsstelle für das Agglomerationsprogramm Basel über-nommen worden. Andere über die Regionalplanstelle fi-nanzierte Projekte wie beispielsweise das ModellvorhabenBirsstadt sind abgelaufen. Zu Beginn des laufenden Jahresdiskutierte Sabine Pegoraro daher auftragsgemäss dieFrage der Aufhebung der Regionalplanstelle, dies vor demHintergrund, dass für die Tätigkeiten der Regionalplan-stelle für das Jahr 2012 nur noch 45'000 Franken budge-tiert wurden. Die vom Motionär genannten 200'000 Fran-ken entsprechen nicht der effektiv budgetierten Summe.

Die genannten 45'000 Franken sollen vereinbarungs-gemäss für die Co-Finanzierung eines grenzüberschreiten-den Geo-Informationssystems sowie für die Beteiligung amInterreg-C14-Projekt Allschwil-Hegenheim (Verkehrsauf-kommen und Pendlerströme) verwendet werden.

Aus dem Gespräch mit dem Kanton Basel-Stadt ergabsich, dass es weiterhin zweckmässig sei, eine Regional-planstelle aufrecht zur erhalten. Diese sollte jedoch nur denBedürfnissen der beiden Kantone dienen und nicht (wiebeim Agglomerationsprogramm) eine Abstimmung mit denfranzösischen oder deutschen Partnern verlangen.

Das neue eidgenössische Raumplanungsgesetz siehtausdrücklich vor, dass regionale Planungen erfolgen müs-sen. Dafür ist die Regionalplanstelle das richtige Gefäss.Im Bereich der kantonsüberschreitenden VerkehrsplanungELBA zeigte sich, dass der rechtzeitige gegenseitige Ein-bezug in die Planungen von hoher Bedeutung ist. Dafür istdie Regionalplanstelle ebenfalls die ideale Koordinations-stelle.

Seit dem 1. Januar 2012 wird die Regionalplanstellenicht nur mit einem deutlich kleineren Budget, sondernauch mit deutlich reduziertem Personalaufwand weiterge-führt. So wird sich die regierungsrätliche Delegation (diebeiden zuständigen Regierungsräte sowie die beiden Kan-tonsplaner) jährlich nur noch einmal treffen. Künftige Pro-jekte, welche über die Regionalplanstelle angeregt wer-den, sind separat zu budgetieren.

Aus den genannten Gründen möchte der Regierungs-rat die Motion als Postulat entgegen nehmen und darüberberichten, in welchem Rahmen und zu welchen Themendie Regionalplanstelle in Zukunft tätig sein wird.

Oskar Kämpfer (SVP) betont, ein Geschäft werde nichtzwingend besser, wenn es lange gerechtfertigt werde. DieAufgaben der Regionalplanstelle werden durch eine Ge-schäftsstelle wahrgenommen und entsprechend gebe eskeinen Grund, diese weiterhin aufrecht zu erhalten. Erbittet daher um Unterstützung seiner Motion. So könneendlich ein Ausgabenposten eliminiert werden, dessenAufgaben schon lange durch andere kantonale Geschäfts-stellen wahrgenommen werden.

://: Der Landrat lehnt eine Überweisung der Motion an denRegierungsrat mit 27:47 Stimmen bei einer Enthaltung

Page 37: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 955

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

ab.[Namenliste einsehbar im Internet; 16.37]

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Nr. 986

25 2012/112

Motion von Urs Leugger vom 19. April 2012: Optimie-

rung der Erschliessung von Arbeitsgebieten von kan-

tonaler Bedeutung in Arlesheim und Münchenstein

Der Regierungsrat wolle die Motion als Postulat entgegen

nehmen. Dies erklärt Landratspräsident Jürg Degen (SP).

Begründung des Regierungsrates (Beilage 6)

Daniela Gaugler (SVP) stellt fest, die Erschliessung derArbeitsgebiete von kantonaler Bedeutung solle in geeigne-ter Form vorangetrieben werden. Auch die Mitfinanzierungdurch die Gemeinden Münchenstein und Arlesheim müssejedoch diskutiert werden. Dass die Baslerstrasse in Ar-lesheim und die Hauptstrasse in Münchenstein in Gemein-destrassen umgewandelt werden sollen, ist für die SVP-Fraktion fraglich. Die laufenden Planungen in den genann-ten Gebieten werden zeigen, wie die Erschliessung sinnvollstattfinden kann. Die SVP-Fraktion lehnt den vorliegendenVorstoss ab.

Urs Leugger (Grüne) betont, die Industriegebiete in Mün-chenstein und Arlesheim seien suboptimal erschlossen unddaher bestehe dringender Handlungsbedarf. Entsprechen-de Verhandlungen zwischen dem Kanton und den Ge-meinden sind seit längerer Zeit am Laufen. Urs Leuggererklärt sich damit einverstanden, sein Anliegen im Zusam-menhang mit der Gesamtplanung Siedlungs-, Verkehrs-und Landschaftsentwicklung zu prüfen, auch wenn er sichnicht sicher ist, ob diese Planung von der Flughöhe her aufseine konkrete Frage eine konkrete Antwort geben könne.Aus diesem Grund bittet er die Regierungspräsidentin dar-um, bei der Planung sein Anliegen im Auge zu behalten. Indiesem Sinne erklärt er sich bereit, seine Motion in einPostulat umzuwandeln.

Beatrice Herwig (CVP) gibt bekannt, die CVP/EVP-Frak-tion werde die Motion als Postulat unterstützen. Die Er-schliessung der genannten Arbeitsgebiete sei wichtig unddie entsprechenden Planungen im Gange. Es mache da-her keinen Sinn, nun bereits konkrete Forderungen (bei-spielsweise Abtausch von Gemeindestrassen) zu stellen.

Hanni Huggel (SP) informiert, auch die SP-Fraktion werdedas Postulat unterstützen. Es sei wichtig, die direkte Er-schliessung der Arbeitsgebiete von kantonaler Bedeutungin Münchenstein und Arlesheim nun anzugehen.

Balz Stückelberger (FDP) erklärt sich seitens der FDP-Fraktion mit der Überweisung als Postulat einverstanden,denn so könne die Erschliessung im Gesamtkontext ge-plant werden. Das Anliegen sei auf jeden Fall dringlich,handle es sich doch um wichtige Gebiete, welche seit vie-

len Jahren brach liegen und auf jeden Fall erschlossenwerden müssen.

://: Der Vorstoss 2012/112 wird mit 62:5 Stimmen alsPostulat an den Regierungsrat überwiesen.[Namenliste einsehbar im Internet; 16.43]

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Begründung des persönlichen Vorstosses

Nr. 987

2012/399Interpellation von Julia Gosteli vom 13. Dezember 2012:Der EuroAirport baut ein neues Cargo Terminal

Keine Wortbegehren.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

Nr. 988

Mitteilungen

Die Traktanden 34 und 35 der heutigen Traktandenliste

wurden gemäss Landratspräsident Jürg Degen (SP) zu-rückgezogen.

Persönliche Erklärung von Rolf Richterich (FDP):

Vor einem Jahr habe die FDP-Fraktion einen Bericht zurFHNW verlangt, welcher bis heute hätte vorliegen sollen.Nur unter dieser Bedingung konnte seine Fraktion demBudget damals zustimmen. Noch immer steht dieser Be-richt aus, obwohl er von einer grossen Mehrheit im Landratverlangt wurde. Dies kommt einer Missachtung des Land-ratswillens gleich und stellt keine gute Basis für eine Zu-sammenarbeit dar.

Jürg Degen (SP) kündigt an dieser Stelle die GruppePflanzplätz an. Pflanzplätz (Thomas Aeschbacher, JürgNietlispach und Simon Dettwiler) spielt einen Mix aus tradi-tioneller und moderner Schweizer Volksmusik, wobei auchausländischer Folk und Improvisation nicht zu kurz kom-men. Dominierend ist das Schwyzerörgeli und der Kontra-bass, andere Instrumente werden aber auch ab und zueingesetzt. Damit sollen die Landrätinnen und Landräte aufden folgenden Apéro und die sitzungsfreie Zeit bis im Ja-nuar 2013 eingestimmt werden.

[Grosser Applaus nach einer mitreissenden Darbietung]

Jürg Degen (SP) bedankt sich herzlich bei den drei Musi-kern für das tolle musikalische Intermezzo, welches Lustauf mehr bereitete.

Allen Anwesenden mit ihren Angehörigen wünscht JürgDegen eine schöne Weihnachtszeit und hofft, die Erholung

Page 38: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012956

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

komme nicht zu kurz. Auch wünscht er einen guten Rutschins neue Jahr und freut sich auf ein Wiedersehen am 10.Januar 2013.

Für das Protokoll:Andrea Maurer, Landeskanzlei

*

Ende der Sitzung: 17.00 Uhr

Page 39: 789...2012/12/13  · Mai 2012: ünde-lun gd erK äft in d r io nalen Zusa m b it - Kündi-gung de r Mitgliedschaft bei met obasel zurückgez ogen 953 19 2012/ 263 Interpellation von

Auszug aus dem Protokoll der Landratssitzung vom 13. Dezember 2012 957

N:\Lka\Wp\Lr\Ptk\lr_2012-12-13_ptk.wpd – [10.10.01]

Die nächste Landratssitzung findet statt am

10. Januar 2013

Für die Richtigkeit des Protokolls

Im Namen des Landrats

der Präsident:

der Landschreiber:


Recommended