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2012-10_mia

Date post: 18-Mar-2016
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16 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE event. Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. Fumer nuit gravement à votre santé et à celle de votre entourage. Il fumo danneggia gravemente te e chi ti sta intorno. Anzeige Am Anfang war es Punk mit exzentrischen Inszenierungen, dann wurde der Sound waviger und erreichte gar eine solche Luftig- keit, dass es zu einem Vorausscheidungs- Song für den Eurovision Songcontest 2004 kam. Nun brechen MIA. wieder etwas zurück ins Kantige, Eigenwillige, bleiben aber leicht und immer auf lockerem Trab. «Ich lieb die Nacht und ich liebe es, wach zu sein. Ich muss nicht immer Party haben und das näch- ste Abenteuer erleben, sondern das passiert in mir drin, in meiner Welt», beschreibt die Sängerin Mieze Katz ihr Lebensgefühl. Davon berichten auch ihre Texte auf dem neuen Album mit dem klangvollen Titel «Tacheles». Namensvetter ist das ehemals besetzte Kul- turzentrum in der Berliner Oranienburger Strasse. Es war der Ort für ein Foto-Shooting mit MIA. «Als das Wort an sich fiel, da fiel bei mir auch der Groschen. Dann wars kurz still und Gunnar meinte, ich solle das jetzt mal aufschreiben», erinnert sich Mieze. Und die Sinngebung fürs ganze Album fand sich wie von allein. Es werden Gefühle deutlich ausge- sprochen, Meinungen gesagt, Wahrheiten aufs Tapet gebracht. Fordernd wie eine Fechtkampfstellung, unmittelbar wie in einer Auseinandersetzung im Hier und Jetzt. Unzensurierte Freiheit Tacheles zu reden fordert Ehrlichkeit und Härte, demonstriert aber auch Freiheit. So befreiend ist es MIA. zuzuhören und mit ihnen durch das Abenteuer Leben zu stürzen. Kopfüber und kompromisslos führt das Album durch Liebe, Kitzel, Tod, Musik, Frei- raum, den Tag danach, die Stadt bei Nacht, und brüchiges Eis. Es lässt einen dunkelbunte Energie spüren und rennen, als wäre der Teu- fel hinter einem her. Und man hebt ab und fliegt – ohne Fallschirm, schutzlos, aber frei: «Weil ich so gerne fliege ohne Fallschirm, fall und nichts bereu»; «Ich, zurück, von einer Beichte für all die Vergehen, die ich in Zu- kunft begeh», singt Mieze Katz im Lied «Fall- schirm». Sie ist ein Wildfang, eine Draufgän- gerin, immer in Bewegung, immer etwas ankurbelnd, jagend – und liebend. Aus der Notlage mit einer Quintessenz Die neuen Songs sind aus dem Drang ent- standen, endlich wieder einmal live zu spie- len. Aus dieser «Notlage» entstand ein Album, das die vier nun als Quintessenz von MIA. sehen: Eine Beschäftigung mit den Fra- gen, wo man gerade steht und wo man hin- gehen will. Da redet man am besten Tacheles. Text: Selina Müller I pop I Nach drei Jahren Pause sind die vier Berliner zurück mit einem neuen Album. MIA. haben mit «Tacheles» ihre Quintessenz gefunden. Reif, frisch, ehrlich, berauschend. MIA. Fr. 30. November X-tra Zürich MIA. aus Berlin besuchen Zürich Die Frontkatze Mieze redet jetzt Tacheles MIA. das sind: Mieze Katz, immer in Weiss, Gesang und Text; Robert «Bob» Schütze am Bass; Andy Penn, Gitarre; Gunnar Spiess am Schlagzeug (v.l.). Ihre Lieblingswaffe ist der Degen. Vielleicht weil er der pieksenden Schreibfeder am nächsten ist.
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Page 1: 2012-10_mia

16 Schweizer illuStrierte event.

Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. Fumer nuit gravement à votre santé et à celle de votre entourage. Il fumo danneggia gravemente te e chi ti sta intorno.

PP_MB_BY_190x127_MayBeX-Diagonal_D_SSP.indd 1 04.09.12 10:12

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Am Anfang war es Punk mit exzentrischen Inszenierungen, dann wurde der Sound waviger und erreichte gar eine solche Luftig-keit, dass es zu einem Vorausscheidungs-Song für den Eurovision Songcontest 2004 kam. Nun brechen MIA. wieder etwas zurück ins Kantige, Eigenwillige, bleiben aber leicht

und immer auf lockerem Trab. «Ich lieb die Nacht und ich liebe es, wach zu sein. Ich muss nicht immer Party haben und das näch-ste Abenteuer erleben, sondern das passiert in mir drin, in meiner Welt», beschreibt die Sängerin Mieze Katz ihr Lebensgefühl. Davon berichten auch ihre Texte auf dem neuen

Album mit dem klangvollen Titel «Tacheles». Namensvetter ist das ehemals besetzte Kul-turzentrum in der Berliner Oranienburger Strasse. Es war der Ort für ein Foto-Shooting mit MIA. «Als das Wort an sich fiel, da fiel bei mir auch der Groschen. Dann wars kurz still und Gunnar meinte, ich solle das jetzt mal aufschreiben», erinnert sich Mieze. Und die Sinngebung fürs ganze Album fand sich wie von allein. Es werden Gefühle deutlich ausge-sprochen, Meinungen gesagt, Wahrheiten aufs Tapet gebracht. Fordernd wie eine Fechtkampfstellung, unmittelbar wie in einer Auseinandersetzung im Hier und Jetzt.

Unzensurierte FreiheitTacheles zu reden fordert Ehrlichkeit und Härte, demonstriert aber auch Freiheit. So befreiend ist es MIA. zuzuhören und mit ihnen durch das Abenteuer Leben zu stürzen. Kopfüber und kompromisslos führt das Album durch Liebe, Kitzel, Tod, Musik, Frei-

raum, den Tag danach, die Stadt bei Nacht, und brüchiges Eis. Es lässt einen dunkelbunte Energie spüren und rennen, als wäre der Teu-fel hinter einem her. Und man hebt ab und fliegt – ohne Fallschirm, schutzlos, aber frei: «Weil ich so gerne fliege ohne Fallschirm, fall und nichts bereu»; «Ich, zurück, von einer Beichte für all die Vergehen, die ich in Zu-kunft begeh», singt Mieze Katz im Lied «Fall-schirm». Sie ist ein Wildfang, eine Draufgän-gerin, immer in Bewegung, immer etwas ankurbelnd, jagend – und liebend.

Aus der Notlage mit einer QuintessenzDie neuen Songs sind aus dem Drang ent-standen, endlich wieder einmal live zu spie-len. Aus dieser «Notlage» entstand ein Album, das die vier nun als Quintessenz von MIA. sehen: Eine Beschäftigung mit den Fra-gen, wo man gerade steht und wo man hin-gehen will. Da redet man am besten Tacheles.

Text: Selina Müller

I pop I

Nach drei Jahren Pause sind die vier Berliner zurück mit einem neuen Album. MIA. haben mit «Tacheles» ihre Quintessenz gefunden. Reif, frisch, ehrlich, berauschend.

MIA.

Fr. 30. November

X-tra Zürich

MIA. aus Berlin besuchen Zürich

Die Frontkatze Mieze

redet jetzt Tacheles

MIA. das sind: Mieze Katz, immer in Weiss, Gesang und Text; Robert «Bob» Schütze am Bass; Andy Penn, Gitarre; Gunnar Spiess am Schlagzeug (v.l.).

Ihre Lieblingswaffe ist der Degen. Vielleicht weil er der pieksenden Schreibfeder am nächsten ist.

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