Date post: | 21-Jun-2015 |
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Zürcher Fachhochschule
IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft
Das Prekariat des Schweizer Journalismus
Mediensymposium 2010
18.-20. November 2010
Vinzenz [email protected]
Zürcher Fachhochschule 2
Fragen
Wo lassen sich im Schweizer Journalismus «prekäre» Zustände
feststellen?
-verringerte soziale Sicherheit
-erschwerte Arbeitsbedingungen
-geringer Professionalisierungsgrad
-schwache Praktiken der Qualitätssteuerung
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Anschlussfragen
• Verstärken der Trend zur Konvergenz sowie der Bedeutungsgewinn von Online die
Prekarisierung bestimmter Journalistengruppen?
• Wie wirken sich «prekäre» Arbeitsverhältnisse bestimmter Gruppen auf die
Leistungsfähigkeit des gesamten Journalismus aus?
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Rückgriff auf das Sampleaus zwei Untersuchungen
Privat-rundfunk
SRGPrint /Online
Quantitative Studie
Methode Onlinebefragung Fragebogen
Im Feld Winter 2006/7
Herbst 2007
Sommer2008
Grund-gesamtheit
1’ 100 1’ 800 7’ 300
Sample 449 610 1’ 403
Rücklauf 39% 33% 19%
Qualitative Studie
Methode InterviewsBeobachtung
-Interviews Beobachtung
Im Feld Sommer2010
-Sommer2010
Sample 48 Redakteure in 12 Redaktionen4
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WOLLEN / SOLLEN Deutungsmuster
Normen:Journalismuskonzepte
OrientierungenSelektionskriterien
Inszenierungsregeln
KÖNNENAllokative &
Autoritative Ressourcen:Personal, Wissen
Zeit Arbeitsbedingungen
(Sicherungs-)Prozesse
kommunizieren / rechtfertigen
Macht ausüben
Regeln der Signifikation/Legitimation
Ressourcen der Herrschaftsordnung
Strukturationsprozess
reku
rsiv
er
Pro
zess
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Arbeitsbedingungen
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Bedingungen für die Recherche
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Professionalisierung:Aus- bzw. Weiterbildung; Organisiertheit (Verband)
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Qualitätssteuerung:Dokumente und Prozesse der Q-Sicherung
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WOLLEN / SOLLEN Deutungsmuster
Normen:Journalismuskonzepte
OrientierungenSelektionskriterien
Inszenierungsregeln
KÖNNENAllokative &
Autoritative Ressourcen:Personal, Wissen
Zeit Arbeitsbedingungen
(Sicherungs-)Prozesse
kommunizieren / rechtfertigen
Macht ausüben
Regeln der Signifikation/Legitimation
Ressourcen der Herrschaftsordnung
Strukturationsprozess
reku
rsiv
er
Pro
zess
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Orientierungen
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Rollenkonzepte
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1 = trifft stark zu6 = trifft nicht zu
Medientyp Spezialfälle Langzeit-Vergleich
SRGPrivat-
rundfunkPrint
Bezahl-Ztg.
Gratis-zeitung
Online 1999 2008
Neutraler Berichterstatter
1.6 1.7 1.6 1.5 1.4 1.7 1.8 1.6
Analytiker 2.2 2.9 2.1 2.1 2.3 2.3 2.2 2.2
Kritiker 2.7 2.7 2.5 2.2 2.5 2.7 2.4 2.5
Dienstleister 2.6 2.5 2.9 3.0 2.6 2.8 3.1 2.8
Vermarkter 5.3 4.6 4.9 5.0 4.1 5.0 4.8 4.9
Zielgruppenverkäufer 5.6 4.8 5.0 5.2 4.4 5.2 5.1 5.1
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Wissenschaft
Wissenschaft
Ratgeber
Ratgeber
Medien
Medien
Chefredaktion
Politik Wirtschaft Kultur Sport Lokales
Politik Wirtschaft Feuilleton Sport Lokales
Online-Redaktion
Politik
Wirtschaft
Sport
Kultur
weitere Plattformen
Neue Organisationsmodelle
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Abgrenzungen
Abgrenzung: „Wir“ und „die dort“
•„Die (Online) machen einfach ohne Absprachen ihre Geschichten und
dann sehen wir (Tages-Anzeiger) ungefähr so, was die am Machen sind.“
•„Jede Information, die wir (20 Minuten) ihnen (20 Minuten Online) geben,
ist für uns verloren. Wir haben das Interesse, eine News so lange wie
möglich für uns zu behalten und dafür umso besser abzurecherchieren,
damit wir am nächsten Tag den Knaller haben.“
•„Wenn die (Onliner) besser werden wollen, legen wir denen sicher nicht
Steine in den Weg.“
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Abgrenzungen – Abschichtungen?
Abschichtung: „Der Abstieg“
•„Wir alten Kläuse denken Print. Man macht zwar zuerst etwas fürs
Online, aber eigentlich macht man ja trotzdem Print. Vielen ist es nicht
wohl.“
•„In der Abbauübung wird klassischen Printredaktoren gesagt, sie könnten
bleiben, seien danach aber Onlinereaktoren. Das ist vom Status her ein
Abstieg, weil Online noch nicht positiv besetzt ist.“
•Einerseits sagt man, Online sei so wichtig und andererseits hat man dort
minderqualifizierte und schlechter bezahlte Leute.“ (Aargauer Zeitung)
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«Online ist …«
… „Häppchen“
… „knackige Titel“
... „unsorgfältig“
… „marginal“
… „nicht ernst genommen“
… „unerfahren“
… „fehlerresistent“
… „respektlos“
… „beschämend“
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«Zeitungstitel funktionieren im Online nicht. Zu wenig pointiert, zu wenig boulevardesk, sie machen nicht neugierig, sind langweilig. Man muss sie immer adaptieren, umformulieren, zuspitzen.»
«Man kann durch die Klicks direkt verifizieren, welche Geschichte gut läuft. Man weiss, dass Titel, die aus dem Print importiert werden, immer schlecht laufen.»
Printredakteure ein Onliner
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Ressource Internet als Treiber der Ko-Orientierung
Erleichterte Zugänglichkeit zu Onlinemedien (auch Ausland)
Effiziente Themenfindung („Monitoring“)Potenzial nimmt durch Zahl/Menge zu
Exklusivität V+ +Reproduktion
Ergänzung
V- +
V- -
Komplexitätsreduktion
Konzentration
Neuer Aspekt / Perspektive
„nachziehen“
Quantitätssteigerung
Stopp
Neue Themensuche
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Ressource Internet als Treiber der Ko-Orientierung
Erleichterte Zugänglichkeit zu Onlinemedien (auch Ausland)
Effiziente Themenfindung („Monitoring“)Potenzial nimmt durch Zahl/Menge zu
Exklusivität V+ +Reproduktion
Ergänzung
V- +
V- -
Komplexitätsreduktion
Neuer Aspekt / Perspektive
„nachziehen“
Quantitätssteigerung
„Weil es so einfach ist, schaue ich schon sehr stark, was andere machen.“
„Ich sehe etwas in einer Lokalzeitung, das in Zürich noch niemand gelesen hat. Dann übernehme ich die Idee und drehe
daraus eine Zürcher Geschichte.“
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Andere Medien
Ressource Internet als Treiber der Koorientierung
Erleichterte Zugänglichkeit zu Onlinemedien (auch Ausland)
Effiziente Themenfindung („Monitoring“)Potenzial nimmt durch Zahl/Menge zu
Exklusivität V+ +Reproduktion
Ergänzung
V- +
V- -
Komplexitätsreduktion
Neuer Aspekt / Perspektive
„nachziehen“
Quantitätssteigerung
„Es kommt vor, dass wir eine Geschichte nicht machen, weil sie schon anderswo steht oder weil man
nichts Neues generieren kann.
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Andere Medien
Ressource Internet als Treiber der Ko-Orientierung
Erleichterte Zugänglichkeit zu Onlinemedien (auch Ausland)
Effiziente Themenfindung („Monitoring“)Potenzial nimmt durch Zahl/Menge zu
Exklusivität V+ +Reproduktion
Ergänzung
V- +
V- -
Komplexitätsreduktion
Neuer Aspekt / Perspektive
„nachziehen“
Quantitätssteigerung
„Wenn die Zeitung ein tolles Interview hat, dann übernehmen wir die die Rolle eines
Informationsvermittlers, der – unjournalistisch – einfach eine Zusammenfassung des Interviews bringt.“
„Man heult mit den anderen Wölfen.“
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Andere Medien
Ressource Internet als Treiber der Koorientierung
Erleichterte Zugänglichkeit zu Onlinemedien (auch Ausland)
Effiziente Themenfindung („Monitoring“)Potenzial nimmt durch Zahl/Menge zu
Exklusivität V+ +Reproduktion
Ergänzung
V- +
V- -
Komplexitätsreduktion
Neuer Aspekt / Perspektive
„nachziehen“
Quantitätssteigerung
„Manchmal versuche ich einen ganz anderen Aspekt als die anderen in die Geschichte zu bringen.“
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