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- 1 - Jahresbericht 2016
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Jahresbericht 2016

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Fachtag Fachkräfte in die Kitas - 02.02.2016Fachtag Fachkräfte in die Kitas - 02.02.2016

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

sehr geehrte Damen und Herren,

2016 war für beramí das Jahr der Superlative: Un-ser Team ist gewachsen wie in keinem der 25 Jahre zuvor. Wir haben 3.680 Beratungen durchgeführt, davon 2.200 face-to-face. Wir haben eine Reihe von neuen Projekten realisiert, einige wenden sich an Geflüchtete und in anderen bereiten wir gesuchte Fachkräfte - wie Erzieherinnen und Erzieher und Ärz-tinnen und Ärzte - auf eine Ausbildung und auf den Arbeitsmarkt vor. Verstärkt haben wir uns auch un-seren Herzensthemen „Gesellschaftliche Teilhabe“ und „Stärkung der Zivilgesellschaft“ zugewandt.

Immer mehr Medizinerinnen und Mediziner suchten in der Vergangenheit die Anerkennungsberatung bei beramí auf und auch das Jobcenter und die Agentur für Arbeit fragten uns nach speziellen Angeboten für Human- und Zahnmedizinerinnen und -mediziner mit ausländischem Abschluss. Da es bisher keine Angebote für diese Zielgruppe in Hessen gab, haben wir in enger Kooperation mit dem Hessischen Lan-desprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesund-heitswesen (HLPUG) den Vorbereitungskurs auf die Kenntnisprüfung zur Approbation entwickelt. Im April startete der erste Kurs mit insgesamt 43 Teil-nehmenden, 80% waren Geflüchtete aus Syrien, Af-ghanistan, Iran und Pakistan. Weitere Kurse folgen.

Seit langem unterstützen wir Geflüchtete bei der be-ruflichen Orientierung und Integration u. a. im Netz-werk BLEIB in Hessen. Zwei weitere Angebote konn-ten wir realisieren: "Der Laden" wurde von der IG Metall ins Leben gerufen, um einen Begegnungsort

für Geflüchtete zu schaffen. beramí bietet hier Be-ratung zur Orientierung und beruflichen Qualifizie-rung an. In „ComIn“, gefördert von JPMorgan Chase Foundation, wurden Informationsveranstaltungen durchgeführt und Geflüchtete bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive unterstützt.

Und zu guter Letzt freuen wir uns über ein besonde-res Projekt zur Stärkung der Zivilgesellschaft: Das „House of Resources Rhein-Main“ ist das einzige hessische „House of Resources“ von insgesamt 14, die vom Bundesamt für Migration und Geflüchtete (BAMF) gefördert werden. Wir beraten Migrantenor-ganisationen, Vereine und Initiativen, die sich eh-renamtlich für Integration engagieren, organisieren Schulungen und fördern anteilig Projekte. Ziel ist, Organisationen darin zu unterstützen, ihre ehren-amtliche Arbeit weiter zu professionalisieren.

Habe ich Ihr Interesse geweckt?

Ausführliche Berichte zu allen Projekten finden Sie auf den folgenden Seiten.

Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre

Ihre

Rosina WalterGeschäftsführender Vorstand

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 1

1. Beratung 4

Beratung für Arbeitsuchende 4• Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf 4• Berufswegeplanung mit Fokus Anerkennung ausländischer Abschlüsse 6

Beratung im Kontext des Hessischen Landesnetzwerkes Integration durch Qualifizierung 8• Erstberatung zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse 8• Qualifizierungsberatung im Kontext der Anerkennung 9 • SensiBer - Beratung sprachsensibel gestalten 11

Beratung für Beschäftigte und Unternehmen 13• ProAbschluss - Nachqualifizierungsberatungsstelle Hessen Süd 13

Beratung für Geflüchtete 15• ComIn - Career Counselling an Labour Market Inclusion of Refugees 15• Der LADEN 17

2. Deutschförderung 19• Deutsch lernen in Frankfurt - Integrationskurse 19• Deutsch und Beruf - ESF-BAMF-Kurse 19

3. Berufliche Orientierung 20• Brücke - Bausteine für Arbeit, Bildung und Beruf 20

4. Netzwerke 22• Netzwerk Wiedereinstieg 22• Netzwerk BLEIB in Hessen 24• Frankfurter Netzwerk Mentoring 25• FORUM Berufsrückkehr 27

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5. Mentoringprogramme 28• Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen - Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt/Main 28• SABA - Mentoring 30• NeW - Mentoring 32• Patenschaftsprogramm der Metzler Stiftung 34• Mehr Bock auf Politik - Mehr Mut zum Gestalten 36

6. Qualifizierung 38• MiA Frankfurt: Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt 38• Vorbereitung auf den Erzieher/innenberuf 40• Ready-Steady-Go! -Brückenmaßnahme für ausländische Wirtschaftswisenschaftler/innen 42• InterPäd – Internationale pädagogische Fachkräfte in die KiTas 44 • Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung 46

7. Gesellschaftliche Partizipation 48• House of Ressources Rhein Main 48• PartiPol - Politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft 49

8. Europäische Projekte 51• MOVE ON - Migration & Gender: Vocational and Educational counselling 51

9. Fortbildungen 54• Gender- und Diversitysensible Bildungsberatung 54

10. Pressespiegel 55

11. Das Team 57

12. beramí in Zahlen 61

13. Impressum 62

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1. Beratung Beratung für Arbeitssuchende

►Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf

Die Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf ist die erste Anlaufstelle für ratsuchende Migran-tinnen unterschiedlichster Herkunft mit unter-schiedlichsten Bildungsniveaus. Nach wie vor ist der prozessbegleitende Ansatz besonders gut geeignet, um auf die Informations- und Orientie-rungsbedürfnisse der Gruppe von Migrantinnen zu antworten, denn Migrantinnen brauchen eine professionelle und zielorientierte Beratung, um sich mittelfristige berufliche Perspektiven eröff-nen zu können. Die Qualität der Beratung fußt auf einer 25-jährigen kontinuierlichen Weiterentwick-lung und Weiterbildung der Beraterinnen, die u. a. bei der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) „Systemische Beratungskompetenz“ erworben haben.

Rund 15.000 Migrantinnen aus mehr als 100 Nati-onen wurden bisher beruflich beraten. Die Offene Beratung wird ergänzt durch die Berufswegebera-tung, die Beratung zur Anerkennung von auslän-dischen Bildungsabschlüssen, Qualifizierungs-beratung im Kontext der Anerkennung (beides IQ-Netzwerk) sowie die Nachqualifizierung für Be-schäftigte (ProAbschluss).

Aufbau und MethodenInteressierte Migrantinnen erhielten in Einzelbera-tungsgesprächen die notwendigen Informationen zur beruflichen Qualifizierung und nach Bedarf

Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Ar-beitsplätzen. Durchschnittlich standen einer Teil-nehmerin 3,5 Beratungsgespräche zur Verfügung; für rund 72 der Beratenen war es möglich, die Be-darfe zu bündeln und in Kleinstgruppen gezielte Trainings anzubieten. (siehe „Brücke – BAB“). Der Umfang der beratenden Personen ist im Vergleich zu 2015 stabil geblieben genauso wie die Bera-tungsanliegen. Die Fragestellungen werden immer komplexer, nach wie vor gibt es nicht genügend Qualifizierungsangebote, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Der daraus re-sultierende Stress und die Enttäuschungen sind immer wiederkehrende Themen in der Beratung.

ErgebnisseDas Angebot „Beratung für Arbeit, Bildung und Be-ruf“ für Frankfurterinnen erweist sich weiterhin als notwendiger Baustein für die Entwicklung einer be-ruflichen Perspektive. 2016 wurden insgesamt 211 Migrantinnen aus 66 Nationen als Neukundinnen aufgenommen. 48 Frauen kamen als Bestandskun-dinnen erneut in die Beratung, 22 Frauen wurden in Coachingprozessen begleitet, rund 112 Kundin-nen nahmen in Einzelberatung individuelle Beglei-tung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen wahr. Durchschnittlich waren die Frauen 2,5 Mal in die Beratung, bei rund 530 Beratungen summierten sich die Beratungsstunden auf rund 1.060 Stunden im Jahr.

Die Zielgruppe der Offenen Beratung - Migran-tinnen ohne Schulabschluss, ohne verwertbaren Berufsabschluss oder mit anderen Vermittlungs-hemmnissen - war außerordentlich heterogen. Die Frauen unterschieden sich nicht nur nach Her-kunftsland, sondern auch nach Bildungsvoraus-

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setzungen sowie nach ihren Potentialen. Durch in-tensive, individuelle und passgenaue Beratungen konnten die Frauen bei ihren Bedürfnissen und ihren persönlichen und beruflichen Anliegen kom-petent unterstützt werden.

• 68% der Frauen, die in die Beratung kamen sind im Alter von 26-40 Jahren

• 7% sind max. 3 Jahre in Deutschland • 42% sind bereits zwischen 8 und 11 Jahren in

Deutschland. • 60% stammen aus einem Land außerhalb der

EU, 29% sind EU-Angehörige, • 11% sind Eingebürgerte. • 27% verfügen über einen Berufsabschluss,

davon knapp 17 % in der Gesundheitsbranche• 15% in kaufmännischen Berufen bzw. in

Marketing und Medienberufen sowie 11% in Buchhaltung.

FazitEs rufen mehr qualifizierte Frauen an, die Anfragen aus den neuen EU-Ländern nehmen zu, wie u. a. aus Bulgarien, Rumänien etc. Rechtliche Fragen nehmen immer mehr Raum in der Beratung ein im Hinblick auf Familienrecht, Arbeitsrecht, Kündigungsschutz, Scheidung und Trennung. Die Beratungsziele ha-ben sich verändert und erweitert, so ist jetzt eine Vermittlung in Arbeit in den meisten Fällen nur mit einer intensiven Betreuung und Begleitung möglich. Auch die Vermittlung in Qualifizierung hat sich für ALG-II Bezieherinnen zusätzlich erschwert und es gibt kaum noch geförderte Qualifizierungsangebo-te. Auch mehren sich die Anfragen von Frauen aus der Umgebung von Frankfurt genauso wie Anfragen von Männern, die an beruflicher Beratung interes-siert sind.

Verbleib der Frauen nach der Beratung• 50 % konnten in beramí-Angebote aufgenom-

men werden • 10% wurden in externe Qualifizierungsange-

bote vermittelt• 5% nahmen direkt nach der Beratung eine

Erwerbstätigkeit auf• 5% ließen Berufsabschlüsse aus dem Her-

kunftsland anerkennen• 4% holten einen Schulabschluss nach bzw.

begangen eine Berufsausbildung

Die Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

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►Berufswegeplanung

Die Berufswegeplanung für Arbeit, Bildung und Be-ruf wird in Kooperation mit dem Beratungszentrum des Frankfurter Arbeitsmarktprogrammes (FRAP) angeboten. Es richtet sich an erwachsene Migrantin-nen und Migranten mit Wohnsitz in Frankfurt, die in der Regel Leistungen nach SGB I, SGB II bzw. SGBXII beziehen und für die keine Möglichkeit der formalen Anerkennung ihrer Bildungs- und Berufsabschlüsse besteht. In der Beratung werden die vorhandenen Qualifikationen, Kompetenzen und Berufserfahrun-gen für den deutschen Arbeitsmarkt sichtbar und verwertbar gemacht und Ratsuchende erkennen, wie und wo eine berufliche Laufbahn dennoch konstruk-tiv gestaltet werden kann.

Zusätzlich zur Beratung werden Module zur Kom-petenzfeststellung, sowie Bewerbungstraining und eine Sprachstandsanalyse angeboten.

Ziele und Inhalte• Förderung der Kompetenzen, Ressourcen und

Berufserfahrungen der Beratenen • passgenaue Vorbereitung auf die Einmündung

in weiterführende Qualifizierungsangebote• Angebote zur gezielten und passgenauen Quali-

fizierung in Modulen und Workshops• Sprachstandsanalyse zur Ermittlung der berufs-

bezogenen Sprachkenntnisse• Verfassen von schriftlichen Handlungsempfeh-

lungen für die jeweiligen Beratenden der Job-center sowie für die Beratenen zur Orientierung über die notwendigen Schritte zum beruflichen Ziel

Darüber hinaus besteht für die Zielgruppe die Möglichkeit, mit der Beraterin in Folgeberatungen weitere berufliche Schritte zu klären. Das Beratungs-angebot wird in enger Kooperation mit anderen Trä-gern der Beratungsstellen, insbesondere mit dem Beratungszentrum Frankfurt und den persönlichen Ansprechpartnerinnen und -partnern des Jobcenters Frankfurt durchgeführt. Ziel ist die gute Vernetzung aller an der beruflichen Integration von Migrantin-nen und Migranten relevanten Akteure in Frankfurt. Dabei werden besondere Synergieeffekte durch das Engagement von beramí im Hessischen Netzwerk IQ (Integration durch Qualifizierung) erzielt.

ErgebnisseIn dem Angebot wurden insgesamt 133 Personen mit Migrationshintergrund beraten, davon waren 115 Frauen und 18 Männer. An den insgesamt 8 Modu-len nahmen 79 Personen teil, für 112 Beratungskun-dinnen und -kunden wurde eine Sprachstandsanaly-se durchgeführt und ausgewertet.

• 54 Personen kamen auf eigene Initiative, bzw. aufgrund von Empfehlungen und durch Veröf-fentlichungen in der Presse

• 45 kamen über die Zuweisungen des Jobcenters und berufsberatenden Stellen. Die Mehrheit

• 66 Personen bezogen Leistungen aus SGB II, • 52 bezogen keine Leistungen, 10 waren im Asyl-

bewerberleistungsbezug.

Verbleib der Beratenen• 7 Personen haben eine Arbeit (sozialversiche-

rungspflichtige Beschäftigung bzw. Minijob) aufgegnommen

• 63 Beratene sind in berufliche Fördermaßnah-men wie Deutschkurse ab Niveau B1, Praktikum, Berufsvorbereitungsmaßnahmen eingemündet.

• 2 Personen absolvieren eine schulische Ausbil-dung.

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• 61 Personen besuchen weiterhin Deutschkurse auf den Niveau A1 und A2, sind in der Familien-phase oder durch Krankheit nicht in der Lage weitere Schritte einzuleiten oder haben die Mo-dule abgebrochen.

• Der Altersschwerpunkt der beratenen Personen lag zwischen 31 und 40 Jahren.

SprachstandsanalyseDie 2013 von beramí entwickelte Sprachstanda-nalyse hat sich als Instrument bewährt und unter-stützt die Beratung im Hinblick auf die berufliche Integration der Ratsuchenden.

Es wurden 112 Sprachstandanalysen, durchge-führt (54 Frauen, 58 Männer). Die Mehrheit der Getesteten erreichten das Niveau B1 (43%) und B2 (37%). Damit ist bei der Mehrzahl der Getesteten ein Deutschniveau erreicht, das als Mindestanfor-derung für den Einstieg in berufliche Tätigkeit oder Qualifizierung notwendig ist.

Module zur Kompetenzfeststellung, beruflicher Orientierung und Bewerbungstraining Es wurden im Berichtszeitraum 8 Module mit ins-gesamt 180 Unterrichtseinheiten für die Teilneh-menden durchgeführt. In den Modulen wurde eine Vielfalt von Methoden von Einzelarbeit, Gruppen-arbeit, Arbeit im Plenum eingesetzt, die die Teil-nehmenden zur aktiven Mitarbeit angeregt haben. Die Workshops zum Bewerbungstraining wurden durch Kurztrainings am PC begleitet.

Die Module dauerten im Durchschnitt 5 Tage. Un-terrichtsdauer war von 9:00 Uhr bis 12:15 Uhr oder bis 13:00 Uhr. Für jedes Modul gab es einen detail-lierten Wochenplan für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Für alleinerziehende Interessentinnen mit Kindern unter 3 Jahren und Grundschulkindern ist die Kin-derbetreuung oft ein großes Problem, weshalb sie von regelmäßigen Angeboten wie den genannten Modulen (noch) nicht profitieren konnten. Für diese Frauen wurden Einzelcoachings in Folgeberatungen durchgeführt.

Jede Beratung und alle Module wurden am Ende qualitativ bewertet, dabei waren die Rückmeldun-gen der Teilnehmenden, bezogen auf die jeweili-gen Erwartungen, überdurchschnittlich positiv. Die Kursleiterinnen gaben den Beraterinnen nach Ende des Moduls ein ausführliches Feedback über die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was als Grundlage für die Folgeberatungen diente. Allen Teilnehmenden wurde bei regelmäßiger Teil-nahme an den Modulen eine qualifizierte Teilnah-mebescheinigung ausgestellt.

Die Berufswegeplanung wird durch das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm gefördert.

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►Anerkennungsberatung Telefonische und persönliche Erstberatung

Die Anerkennungsberatung ist ein Teilprojekt im Hes-sischen Landesnetzwerk „Integration durch Qualifi-zierung (IQ)“ im Handlungsschwerpunkt 1 (Anerken-nungs- und Qualifizierungsberatung)

Zielgruppe und ZieleDie Anerkennungsberatung wendet sich an Perso-nen, die im Ausland einen Berufs-, Hochschul- oder Schulabschluss erworben haben und prüfen möch-ten, ob und wie diese Qualifikation in Deutschland anerkannt werden kann.

beramí bietet folgende Beratungsangebote an:• tägliche Telefonhotline zum Thema Anerken-

nung – für Ratsuchende und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus ganz Hessen

• face-to-face/ persönliche Beratung in Form einer offenen Sprechstunde in der Agentur für Arbeit Frankfurt für Ratsuchende aus Frankfurt, an vier Tagen in der Woche

• individuell vereinbarte Folgeberatungen zur Be-gleitung während des Anerkennungsprozesses

Die Erstberatung ist eine Ersteinschätzung, ob ein Anerkennungsverfahren möglich und sinnvoll ist und eine Vorklärung, welchem deutschen Beruf die Qualifikation aus dem Ausland zugeordnet werden könnte (Referenzberuf / Äquivalenz). Danach wird die zuständige Anerkennungsstelle identifiziert und

über Kosten, die zu erwartende Dauer eines Aner-kennungsverfahrens sowie zu Unterlagen (Zeugnis-se, Anträge etc.), die für ein Anerkennungsverfahren vorgelegt werden müssen, informiert.Durch Folgeberatungen werden Anerkennungs-suchende während des Anerkennungsprozesses begleitet: dabei wird Unterstützung geleistet beim Ausfüllen von Formularen, beim Verfassen von Schreiben und beim Erfassen von Inhalten behörd-licher Schreiben.

Ergebnisse • 2016 wurden insgesamt 2668 Beratungen

durchgeführt: davon 1445 telefonische Beratun-gen, 1029 persönliche Erstberatungen und 194 persönliche Folgeberatungen.

• Bei 80 % der Beratungsfälle handelte es sich um Anfragen zur beruflichen Anerkennung und bei 20 % der Beratungsfälle um Anfragen zur schuli-schen oder akademischen Anerkennung.

Folgende Merkmale sind aus dem NIQ-Bericht 04/2016 und beziehen sich auf alle beratenen Per-sonen durch IQ in Hessen (nicht nur auf das Teilpro-jekt von beramí):

• Durchschnittlich 55 % der Ratsuchenden sind Frauen (in 2015: noch 63%)

• ca. 50% der Ratsuchenden sind unter 35 Jahren• die häufigsten Erwerbsländer der Abschlüsse

sind: Syrien, Polen, Russische Föderation, Ru-mänien, Iran

• über 65% haben einen oder mehrere akademi-sche Abschlüsse im Ausland erworben

• 70% der Ratsuchenden sind nicht erwerbstätig• 25 % der Beratenen waren Geflüchtete• Die häufigsten Referenzberufe sind: Ingenieur/

in, Lehrer/in, Wirtschaftswissenschaftler/in, Ge-sundheits-und Krankenpfleger/in, Erzieher/in

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Fachtagungen und ReferentätigkeitenDie Kolleginnen der Anerkennungsberatung be-teiligten sich als Expertinnen zum Thema Aner-kennung an einer Reihe von Fachtagungen, Ver-anstaltungen und Schulungen als Referentinnen und nahmen an Podiumsdiskussionen teil. U.a.:

• Schulung des ZAV-Teams der Bundesagentur für Arbeit zum Thema Anerkennung von auslän-dischen Abschlüssen; Fokus: Anträge aus dem Ausland,

• Tagung des Jobcenters Frankfurt „Flüchtlinge be-schäftigen“,

• Schulung von Beraterinnen und Beratern zum Thema Anerkennung von ausländischen Ab-schlüssen im Rahmen des Projekts „Öffnung für Vielfalt“, Paritätisches Bildungswerk Hessen,

• Seminar für Studierende an der Goethe Univer-sität zum Thema Anerkennung.

In Kooperation mit:

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“(IQ)“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond gefördert. Die Anerkennungsbe-ratung in Hessen wird zusätzlich aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert.

►Qualifizierungsberatung

Die Qualifizierungsberatung findet im Kontext der Anerkennung statt und ist ein Teilprojekt im Hand-lungsschwerpunkt 1 des Hessischen Landesnetz-werks Integration durch Qualifizierung.

Ziele und Zielgruppe Die Qualifizierungsberatung richtet sich an Per-sonen, deren ausländische Berufsqualifikation in Deutschland nicht oder nur teilweise anerkannt wur-de. Sie klärt den Inhalt der Anerkennungsbeschei-de („teilweise Gleichwertigkeit“) und gibt einen Überblick über mögliche Ausgleichs- bzw. Anpas-sungsmaßnahmen, um eine volle Anerkennung zu erreichen. Dabei werden die Beratenen bei der Ent-scheidung für ein passendes Qualifizierungsangebot unterstützt. Für Personen, deren Berufsabschlüsse nicht anerkannt wurden, zeigt die Qualifizierungsbe-ratung alternative Qualifizierungsmöglichkeiten auf (z.B. Externenprüfung, etc.).

beramí bietet Qualifizierungsberatung mobil in ver-schiedenen Standorten der Agenturen für Arbeit in Südhessen an: Frankfurt, Offenbach, Hanau, Wies-baden, Bad Homburg, Darmstadt.

Die Ratsuchenden kommen in der Regel über die Anerkennungsberatung. Termine können per E-Mail, Telefon oder dem Kontaktformular auf der Home-page des IQ Netzwerks Hessen vereinbart werden.In einem Erstgespräch werden der Anerkennungs-bescheid bzw. die Ergebnisse aus der Anerken-nungsberatung besprochen. Zudem wird der Quali-fizierungsbedarf ermittelt. Im Erstgespräch werden erste Möglichkeiten zur Qualifizierung (IQ-Angebo-te, Sprachkurse, Vorbereitungskurse auf Kenntnis-

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prüfungen etc.) vorgestellt und besprochen. In der Regel sind mehrere Folgeberatungen notwendig, um weitere Qualifizierungsmöglichkeiten vertiefend zu besprechen und Möglichkeiten der Kostenübernah-me abzuklären.

Die größte Gruppe der Ratsuchenden waren Wirt-schaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die (wenn möglich) an das 2016 von beramí entwi-ckelte Qualifizierungsprojekt „Ready-Steady-Go! Brückenmaßnahme für Wirtschaftswissenschaftle-rinnen und -wissenschaftler“ vermittelt wurden.

Die zweitgrößte Gruppe waren Ingenieurinnen und Ingenieure, die in einigen Fällen für das IQ-Qualifi-zierungsprojekt InAquA empfohlen wurden. Darauf folgten Medizinerinnen und Mediziner (Human- und Zahnmedizin), die auf der Suche nach Anpassungs-qualifizierungen für den Erhalt der vollen Aner-kennung waren und u. a in dem beramí -Vorberei-tungskurs auf die Kenntnisprüfung zur Approbation vermittelt werden konnten. Weitere häufige Berufe in der Beratung waren Lehrerinnen und Lehrer sowie Juristinnen und Juristen.

Ergebnisse Es wurden 356 Erstberatungen und 78 Folgeberatun-gen durchgeführt. Damit konnte die Zahl der Bera-tungen im Vergleich zu 2015 nahezu verdoppelt wer-den, die Folgeberatungen verdreifacht!

In der Qualifizierungsberatung zeigte sich deutlich, dass viele Ratsuchende eine allgemeine Orientierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt benötigen. Oftmals wurde das deutsche Bildungssystem erklärt, Infor-mationen zum Bewerbungsverfahren in Deutschland gegeben (inkl. Tipps zum Lebenslauf und Anschrei-ben) und über Möglichkeiten der beruflichen Umori-entierung sowie über Sprachkurse informiert.

Daher wurde die im IQ-Konzept vorgesehene Ziel-gruppe (Anerkennungssuchende mit Teilanerken-nung) nur teilweise erreicht. Oftmals setzte die Qualifizierungsberatung schon vor Erhalt eines An-erkennungsbescheides an.

• Die Mehrheit der Beratenen hatte beim Erstkon-takt noch keinen Anerkennungsbescheid (57%) und in der Regel auch noch keinen Antrag bei der zuständigen Stelle gestellt.

• 14% der Beratenen hatte eine teilweise Gleich-wertigkeit bzw. Anerkennung mit Auflagen,

• 3% hatten eine Ablehnung erhalten. • Rund 10% hatten eine Zeugnisbewertung der

Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen vorliegen.

• Knapp 3% hatten ihre Berufsabschlüsse bereits voll anerkannt und dennoch Beratungsbedarf zu Weiterbildungsangeboten.

Die Ratsuchenden kamen vor allem über die Aner-kennungsberatung oder wurden durch die Informa-tionen auf der Webiste des Hessischen Landesnetz-werks IQ bzw. von beramí auf das Beratungsangebot aufmerksam. Der Anteil an Personen mit Fluchthintergrund in der QB lag bei durchschnittlich 22%.

In Kooperation mit:

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond gefördert.

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►SensiBer - Sprachsensible Beratung

Das Angebot richtete sich an Beraterinnen und Be-rater der Jobcenter in Frankfurt. Angestrebt war die Fortsetzung der sprachsensibilisierenden Qualifi-zierung von Mitarbeitenden und Beratenden der sieben Jobcenter in Frankfurt am Main, die 2015 durchgeführt wurde. Ziel des Projektes war, durch Workshops und Analyse von Beratungsgesprächen den Beratungs- und Informationsauftrag der Jobcen-ter-Beratenden in der der Zielgruppe entsprechen-den sprachsensiblen Form zu erfüllen.

Die Projektplanung sah vor, dass in den Jobcentern Nord und West mit hohem Aufkommen an Asylbe-rechtigten je zwei Teamleiter mit der Implementie-rung von Instrumenten sprachsensibler Beratung in ihrem Team betraut werden sollte. In zwei Workshop wurden dann Mitarbeitende der Jobcenter geschult. Mitarbeitende aus den Workshops wurden anschlie-ßend bei Beratungsgesprächen mit Kundinnenund Kunden des Jobcenters begleitet. Im Anschluss wurden Reflexionsgespräche zur Auswertung der angewandten Instrumente geführt und die Ergeb-nisse dokumentiert. Darüber hinaus wurden fra-gebogengestützte Interviews mit den einzelnen Kundinnen und Kunden der Jobcenter geführt, um die Wirksamkeit der sprachsensiblen Instrumente auch von Kundenseite zu erheben.

Ziele und Zielgruppe• die Mitarbeitenden der Jobcenter für Verste-

henshürden sensibilisieren• Strategien und Instrumente an die Hand geben,

um die Beratung von Menschen mit Migrations-hintergrund erfolgreicher zu gestalten

• Methodenkompetenz vermitteln, die es den Beratenden ermöglicht, in ihren täglichen Bera-tungssituationen mit KundInnen nichtdeutscher Muttersprache angemessen zu agieren und komplexe gesetzliche und verwaltungsbezoge-ne Inhalte verständlich zu vermitteln.

• entwickelte Instrumente (z. B. Erklärkarten) ziel-führend und sicher einsetzen

• die erarbeiteten Kompetenzen in die Praxis um-setzen

• die Umsetzung begleiten und verstetigen

Das Konzept zur Projektumsetzung wurde u. a. auf-grund des laufenden Organisationsentwicklungs-prozesses der Jobcenter in Frankfurt auf ein Jobcen-ter beschränkt. Die Gewinnung der Teilnehmenden erfolgte in Absprache mit den zuständigen Stellen für Personalentwicklung und Leitung des Jobcen-ters, die die Teilnehmenden für die einzelnen Qua-lifizierungsveranstaltungen freistellten.

Projektverlauf• Durchführung von zwei Workshops als Input mit

folgenden Themen• Vermittlung verschiedener Methoden und Ins-

trumente zur verständlicheren Kommunikation• Vermittlung der relevanten behördlichen Sach-

verhalte in der Beratung • Erarbeitung von Konzepten und Strategien für

die Implementierung der o. g. Methoden und In-strumente in die Beratungsgespräche

• organisatorische und inhaltliche Vorbereitung der Praxisbegleitung

• Individuelle Praxisbegleitung vor Ort im Jobcen-ter:

» Teilnehmende aus den Workshops, werden bei 2 – 4 Beratungsgesprächen begleitet.

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» Pro Beratung findet ein fragebogengestütztes Vorbereitungs- und Auswertungs-gespräch jeweils im Umfang von 2 – 3 Minuten statt. Darüber hinaus wird mit den beratenen Kun-den im Anschluss an das Gespräch ein Kun-dengespräch geführt. Direkt im Anschluss an das Beratungsgespräch wird mit gemeinsam mit der Projektleiterin das Gespräch reflek-tiert und ausgewertet.

» Parallel dazu werden auch die Kundinnen und Kunden über den Verlauf des Gesprächs be-fragt.

ErgebnisseStatt der ursprünglich geplanten 2 Jobcenter ent-schied sich letztlich nur 1 Jobcenter für die Teilnah-me. In den zwei Workshops engagierten sich insge-samt 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Insgesamt waren 85 Personen an dem Prozess beteiligt, davon waren 29 Beraterinnen und Berater und 56 Kundin-nen und Kunden des Jobcenters.

Die Rückmeldungen zu den Workshops und auch zur Praxisbegleitung waren von allen Seiten positiv. Die Annahme, dass es zielführend ist, mit einem kurzen Workshop als Input zu starten und daran eine Praxis-begleitung anzuschließen, in die auch die Kundin-nen und Kunden einbezogen werden, scheint sich zu bestätigen. Aufgrund der geringen Teilnehmenden-zahl können allerdings keine wirklich stichhaltigen Erkenntnisse gewonnen werden.

Die innerhalb des vorangegangenen Projektjahres entwickelten Erklärkarten für die Beratung kamen mit großem Erfolg zum Einsatz. Aufgrund der erhöh-ten Nachfrage sollen perspektivisch im Rahmen des IQ- Netzwerkes neue Erklärkarten zu relevanten The-men entwickelt werden.

Interkulturelle Trainings Grundsensibilisierung Flucht und AsylNach vorliegendem Konzept wurden in 25 Work-shops insgesamt 281 Mitarbeiter/innen der Jobcen-ter Erbach/Odenwald, Hochtaunuskreis, Bergstraße, Viernheim, Heppenheim, Büdingen, Friedberg so-wie Landkreis Darmstadt Dieburg durchgeführt. Die Schulungen wuden von Tandems mit langjähriger Er-fahrung in Umsetzung, Moderation und Entwicklung von Trainings zur interkultureller Kompetenz gelei-tet. Die Trainer/innen hatten Erfahrung im Umgang mit Behörden und Organisationen der Arbeitsverwal-tung und reagierten mit professioneller teilnehmer-orientierten Anpassung der Trainingseinheiten ge-mäß den individuellen Bedarfen der Zielgruppe und Organisation.

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond gefördert.

In Kooperation mit:

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Beratung für Beschäftigte

►Mobile Nachqualifizierungsberatungsstel-le Südhessen - Initiative ProAbschluss

Die Initiative ProAbschluss des Landes Hessen legt den Schwerpunkt auf die Qualifizierung von Be-schäftigten, die über keinen Berufsabschluss verfü-gen oder deren Abschluss nicht mehr verwertbar ist bzw. länger als 4 Jahre nicht mehr in ihrem originären Beruf tätig sind. Zusätzlich zu der Beratungstätigkeit fungiert die Nachqualifizierungsberatungsstelle Süd-hessen als eine der Leitstellen und deren Beraterin-nen als Expertinnen was Nachqualifizierungswege und Nachqualifizierungsangebote anbelangt.

Die mobile Nachqualifizierungsberatungsstelle Südhessen berät regelmäßig vor Ort in den Räum-lichkeiten der Arbeitsagenturen in Bad Homburg, Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Offenbach und Wies-baden und informiert zu Themen der Nachqualifizie-rung für Beschäftigte.

Ziele• Beratung und Information zu Themen der Nach-

qualifizierung sowie zu Nachqualifizierungsan-geboten und zur Förderung und Beantragung des Qualifizierungsschecks

• Aufbau von Expertenwissen zum Thema Nach-qualifizierung

• Koordination der regionalen Netzwerkbildung zum Thema Nachqualifizierung und Beteiligung am Erfahrungsaustausch der Netzwerke

• Ansprechpartner, Berater und Know-how-Ver-mittler für Bildungscoaches, besonders zum Thema Nachqualifizierung

• Begleitung und Berichterstattung in programm-begleitenden Gremien wie z.B. Steuerkreisen

Übergeordnete Ziele• Förderung der Fachkräfteentwicklung durch die

Anregung zur Entwicklung passender Bildungs-angebote

• Förderung eines adäquaten Nachqualifizie-rungsangebotes

• Einschätzbarkeit nicht formeller, informell und non-formal erworbener Kompetenzen

• Förderung einer adäquaten Integration auf dem Arbeitsmarkt

Zielgruppen• Sozialversicherungspflichtige und geringfügige

Beschäftigte ohne Berufsabschluss, die mindes-tens 27 Jahre alt sind und ihren Hauptwohnsitz in Hessen haben

• Beschäftigte mit Berufsausbildung fern von ih-rer aktuellen Beschäftigung (sogenannte Quer-einsteiger), deren Berufsausbildung länger als 4 Jahre zurückliegt

• Beschäftigte mit nicht verwertbarer Berufsaus-bildung (weil z. B. keine Jobangebote vorhanden sind)

• Beschäftigte mit formalen oder informellen Hel-ferabschlüssen, die auf Fachkraftebene qualifi-ziert werden sollen

• Beschäftigte mit im Ausland erworbenem Ab-schluss

• Quereinsteiger, die länger als 4 Jahre eine Tätig-keit ausgeübt haben und über keinen Berufsab-schluss verfügen

• Personen, die über eine Externenprüfung einen Berufsabschluss erwerben möchten

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NetzwerkarbeitDie Nachqualifizierungsberatungsstelle Südhessen steht in engem Austausch mit den wichtigsten Ak-teuren des Arbeitsmarktes wie Arbeitsagenturen, Jobcenter, Kammern, Innungen, der Wirtschaftsför-derung sowie Trägern und andere Bildungsinstitu-ten. Für die Gewinnung von strategischen Koope-rationspartnern in dem Bildungsbereich werden Kontakte mit Migrantenorganisationen, Gremien, Berufsschulen und Ausbildungsstäten gepflegt.

Es finden Quartalsweise Arbeitstreffen unter Betei-ligung vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWE-VL), von Mobilen Nachqualifizierungsberatungsstel-len aus Nord- Mitte und Südhessen, Weiterbildung Hessen e. V., Vertreterinnen und Vertretern des IQ Netzwerkes sowie dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) statt.

Darüber hinaus treffen sich ebenfalls 4 Mal im Jahr die drei Mobilen Nachqualifizierungsberatungsstel-len. Auf lokaler Ebene finden Austauschtreffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Mobilen Nach-qualifizierungsberatungsstellen und die Bildungs-coaches aus den verschiedenen Landkreisen statt.

ErgebnisseInsgesamt wurden 97 Beratungen durchgeführt, da-mit sind die Kennzahlen erfüllt und mit 27 Beratun-gen sogar übertroffen worden.

• Beraten wurden 43 Frauen und 54 Männer. • 26 Beratene waren im Alter von 27-30 Jahren, • 48 im Alter von 31-40 Jahren, • 14 im Alter von 41-50 Jahren und • 9 im Alter von 50-56 Jahren. • 77 Personen ausländischer Herkunft sowie

• 2 Personen mit Behinderung nahmen die Bera-tung in Anspruch.

• Gefördert durch einen Qualifizierungsscheck wurden 15 Frauen und 12 Männer, darunter eine Person mit Behinderung:

Angestrebter Beruf Frau MannLuftverkehrskauffrau/-mann 6 2Service Kauffrau/Kaufmann im Luftverkehr

7 1

Fachkraft für Lagerlogistik 2Fachlagerist 1Kaufmann/-frau für Büroma-nagement

1 1

Kauffrau im Einzelhandel 1Produktionsfachkraft Chemie 1Fachkraft Gebäudereinigung 1Hotelfachmann 1Restaurant Fachfrau 1Fachkraft für Gastgewerbe 1

Darüber hinaus wurden weitere Akteure wie Bil-dungsträger, Gewerkschaften, Beratungsstellen, Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie Kammern, Kreishandwerkerschaft und Innungen beraten.

Bewertung / Resümee des ProjektesDa die Nachqualifizierungsberatung nicht den di-rekten Kontakt zu Betrieben hat, kann die Zielgrup-pe nur durch die gezielte Netzwerkarbeit gewonnen werden. Das erschwert die direkte Ansprache, was den Prozess zeitaufwändiger gestaltet. Durch die Werbekampagne konnte ein Anstieg von Beratun-gen verzeichnet werden, trotzdem bleibt immer

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noch viel Aufklärungsarbeit, da das Förderinstru-ment Qualifizierungsscheck nur als Möglichkeit für Aufstieg, Qualifizierung oder Weiterbildung wahr-genommen wird. Problematisch ist, dass individu-elle Nachqualifizierungsangebote für Beschäftigte noch immer nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind. Darüber hinaus ist für viele Ratsuchende -ins-besondere für Geringverdiener- das Aufbringen der Kofinanzierung für Inanspruchnahme des Qualifi-zierungsschecks kaum zu leisten, wenn der Arbeit-geber nicht einen Teil übernimmt.

Die Mobile Nachqualifizierungsberatung wird im Rahmen der Initiative ProAbschluss aus Mitteln des Hessischen Ministeri-ums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und des Europäischen Sozialfonds gefördert

Beratung von Geflüchteten

►ComIn – Career Counselling and Labour Market Inclusion of Refugees

ComIn ist ein Angebot für Geflüchtete, das Informa-tionsvermittlung, Beratung und Vermittlung in Qua-lifizierungsmaßnahmen, Praktika, Ausbildung und Arbeit in den Fokus stellt. Das Projekt zielt darauf ab, die Integration von in Frankfurt lebenden Geflüchte-ten in den Arbeitsmarkt zu fördern.

Zunächst wurden eine Reihe von Informationsveran-staltungen über den deutschen Arbeitsmarkt, über das Schul- und Bildungssystem, Angebote vor Ort zu Beratung, Deutschförderung, sowie über rechtliche Rahmenbedingungen durchgeführt. Die Veranstal-tungen fanden in Deutsch statt mit Dolmetschern für die Sprachen Arabisch, Farsi und Tigrinya.

Des Weiteren wurden Geflüchtete im Rahmen von ComIn zur beruflichen Integration beraten und in Bewerbungstrainings, Kompetenzfeststellungsmaß-nahmen und Sprachstandsanalysen vermittelt. Die Ratsuchenden wurden auf der Suche nach entspre-chenden Praktikumsplätzen und bei der Einmündung in Arbeit und Ausbildung begleitet.

Projektaufbau und MethodenDas Projekt startete 2016, Hauptaktivität war im 1. Quartal die Konzipierung und erste Durchführung der Informationsveranstaltungen sowie der Start der beruflichen Beratung für Geflüchtete.

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Im 2. Quartal starteten die Bewerbungstrainings und Sprachstandsanalysen. Insgesamt wurden 4 Bewerbungstrainings und 6 Testtage für Sprach-standsanalysen für die Projektteilnehmerinnen und –teilnehmer durchgeführt. Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bewerbungstrainings wurden Zertifikate ausgestellt. Die Ergebnisse der Sprach-standsanalysen wurden den Teilnehmenden und der zuständigen Beraterin mitgeteilt.

In der 2. Jahreshälfte wurden vermehrt Beratungs-kundinnen und –kunden in Praktika, sozialversi-cherungspflichtige Beschäftigung, geringfügige Beschäftigung, Ausbildung und Berufsorientierungs- und Anpassungsmaßnahmen vermittelt.

ErgebnisseIn Informationsveranstaltungen konnten insgesamt 217 Personen erreicht werden. Davon waren 83,3 % männlich und 16,7 % weiblich.

• Die Teilnehmenden stammen aus folgen-den Herkunftsländern: Syrien (15%), Eritrea (51,6%), Afghanistan (16,1%), Irak (4,3%), Iran (9,7%), andere (3,2%).

• 65,4% der Personen waren im Alter zwischen 18-29 Jahren,

• 32,1 % im Alter von 30-45 Jahren und • 2,5 % waren 46-65 Jahre alt.

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 69 Personen beraten, davon verfügen 31 über eine akademische Ausbildung. 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten Bewerbungstrainings, 30 Personen nah-men an Sprachstandsanalysen teil.Insgesamt wurden 17 Personen in sozialversiche-rungspflichtige Arbeit, Ausbildung und Beschäfti-gung vermittelt.

Das Projekt wurde im März bei einer Veranstaltung des Frauenreferats mit dem Thema „Situation von weiblichen Geflüchteten in Frankfurt“ vorgestellt. Im Mai wurde ComIn auf der Veranstaltung des Job-centers Frankfurt „Chancen geben – Flüchtlinge ein-stellen“ präsentiert.

Projektverlauf und Ergebnisse von Comin werden durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum Goethe-Universität Frankfurt am Main evaluiert.

Das Projekt wird gefördert durch die JP Morgan Foundation und das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration.

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►Der Laden Menschen Willkommen - Beratungsangebot -

Der LADEN ist ein Beratungs- und Begegnungszent-rum für Geflüchtete, das in Kooperation von IG Me-tall, beramí e.V. und MYPEGASUS angeboten wird. beramí bietet vor Ort in der Wilhelm-Leuschner-Stra-ße 79 berufliche Beratung für Geflüchtete an. Die Beratungszeiten sind jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags sowie 1 x monatlich freitags von 9:00 bis 14:00 Uhr.

Projektaufbau und MethodenInhalte und Struktur des beruflichen Beratungs- und Unterstützungsangebot wurden durch beramí entwi-ckelt und aufgebaut und in Kooperation mit der IG Metall stetig weiterentwickelt.

Im LADEN sondieren die Ratsuchenden gemeinsam mit den Beraterinnen ihre Chancen und entwickeln berufliche Perspektiven. Dazu gehören Vermitt-lungen in Deutschkurse, Berufsorientierungs- und Vorbereitungskurse, Bewerbungstrainings, Sprach-standsanalysen,Kompetenzfeststellungsmaßnah-men und – wo bereits möglich - in Praktika, Ausbil-dung und Arbeit. Teilnehmende / BerateneDas Beratungsangebot war gut frequentiert. 2016 wurden an 150 Beratungstagen insgesamt 262 Be-ratungen durchgeführt, davon waren 136 Erstbera-tungen und 126 Folgeberatungen (ca. 30 % der Be-ratenen waren Frauen). Die meisten Ratsuchenden kamen aus Afghanistan (44), Iran (23), Syrien (21) und Eritrea (20).

Ergebnisse• 54 Personen wurden in Deutschkurse vermittelt;

darunter waren 47 Männer und 7 Frauen. • 19 Personen konnten in Bewerbungstrainings,

Kompetenzfeststellungsmaßnehmen und Sprachstandsanalysen vermittelt werden.

• 14 Personen wurden in Maßnahmen zur Berufs-orientierung und –vorbereitung vermittelt und

• 5 Personen konnten mit der Unterstützung der Beraterinnen ein Praktikum absolvieren.

Am 31.05.2016 gab es eine gemeinsme Eröffnungs-feier, die mit rund 100 Gästen gut besucht war und großes Interesse bei Vertreter/innen von kommu-nalen Ämtern und der Fachöffentlichkeit fand. Es erschienen Presseartikel in der FR und der FAZ und Rhein-Main-TV sendete einen Filmbeitrag.

Bewertung / Resümee des ProjektDas Beratungsangebot erfreut sich einer hohen Nachfrage. Da die meisten Ratsuchenden noch über wenig Deutschkenntnisse und Systemkenntnisse verfügen, sind die Beratungen sehr zeitintensiv. Überweigend erfolgt die Vermittlung in Deutsch-angebote, um einen zukünftigen guten Start in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Zusätzlich erschwert wurde die Arbeit der Beraterinnen dadurch, dass in 2016 erste Abschiebungen nach Afghanistan statt-fanden. Viele Ratsuchende waren dadurch verunsi-chert und es fiel ihnen schwer, trotz allem berufliche Perspektiven zu verfolgen und die nächsten Schritte zu planen.

Der LADEN befand sich 2016 noch im Aufbau und vie-le Abläufe mussten erst organisiert werden. Mittler-weile ist die Aufbauphase gemeistert, die Zusam-menarbeit mit allen Beteiligten ist gut und an den Bedarfen der Ratsuchenden ausgerichtet.

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Der hohe Bedarf an den Angeboten sowie die wir-kungsvolle Arbeit der Akteuren, führte dazu dass das Angebot für zwei weitere Jahre geplant ist. Das Beratungsangebot wird in 2017 auf vier Tage in der Woche ausgeweitet.

Ein besonderes Ergebnis der sehr guten Zuammen-arbeit von IG Metall und beramí manifestierte sich in der Nominierung und Verleihung der Georg Bernard Plakette für besonderes Engagement. Die Plakette wird in Gedenken des ehemaligen Bezirksleiters des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Georg Bernard, der im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde, an Organisationen vergeben, die sich für Demokratie und gegen Rassismus einsetzen.

Das Beratungsangebot von beramí wird finanziert durch den IG Metall Vorstand.

IG-Metall verlieh am 16.6.2016 die Georg Bernhard-Plakette an beramí berufliche Integration e.V.

Die Auszeichnung wird an Organisationen verliehen, die sich für

Demokratie und gegen Rassismus engagieren und wird im Gedenken des ehemaligen Bezirksleiters des Deutschen

Metallarbeiterverbandes, Georg Bernard, veranstaltet, der im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde.

beramí bietet im „Der Laden“ im Main-Forum der IG-Metall ein offenes Beratungsangebot für geflüchtete Menschen zur

Entwicklung einer beruflichen Perspektive an.

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2. Deutschförderung

►Deutsch lernen in Frankfurt - Integrationskurse -

Für die berufliche Entwicklung und die gesellschaftliche Teilha-

be sind Deutschkenntnisse unverzichtbar. beramí bietet als akkreditierter Sprachkursträger Integrati-onskurse und Kurse Deutsch für den Beruf an und beschäftigt ausschließlich gut qualifizierte Leh-rerinnen und Lehrer, die über das Bundesamt für Flüchtlinge zugelassen sind.

Ziele und ZielgruppenDie Integrationskurse richten sich an Frauen und Männer, die nach dem 1. Januar 2005 zugewandert sind.

Projektaufbau und Methoden Der Integrationskurs besteht aus einem Sprachkurs in sechs Niveaustufen und einem Orientierungskurs, in dem Landeskunde vermittelt wird. Der Sprachkurs ist aufgeteilt in einen Basiskurs und einen Aufbaukurs mit je drei Modulen zu je 100 Unterrichtsstunden. An den Sprachkurs schließt sich ein 100-stündiger Ori-entierungskurs an. Im Orientierungskurs beschäfti-gen sich die Teilnehmenden mit Deutscher Kultur, Geschichte und Rechtsordnung sowie regionalen Ge-pflogenheiten und lernen kulturelle und historische Hintergründe kennen.

Der Integrationskurs wird mit dem Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ) abgeschlossen, damit wird das Sprachniveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) erreicht.

Ergebnisse2016 wurden fünf Integrationskurse mit insgesamt 109 Teilnehmenden durchgeführt, davon waren 72 Frauen und 37 Männer. Insgesamt wurden 3.180 Unterrichtsstunden gegeben. Rund 70 Prozent der Teilnehmenden haben den Kurs mit Bestehen der Zertifikatsprüfung auf B1-Niveau abgeschlossen.

BewertungNach wie vor ist das geförderte Deutschkursangebot, das insbesondere auf den Abschluss auf dem Niveau B 2 und C1 vorbereitet , nicht ausreichend. Angesichts der stetig wachsenden Zahl an Zuwandernden und Geflüchteten ist dies mehr als notwendig.

►Deutsch und Beruf - ESF-BAMF-Kurse -

Die ESF-BAMF Kurse richten sich an Frauen und Män-ner mit Migrationshintergrund, die arbeitssuchend gemeldet sind und/oder in der Regel Leistungen nach SGB II oder SGB III beziehen. Im Idealfall haben sie schon einen Integrationskurs absolviert und ihre Sprachkenntnisse sind zu gering, um einen Arbeits-platz zu finden. Staatsangehöigkeit und Zeitpunkt der Zuwanderung sind dabei nicht relevant; teilneh-men können auch Spätaussiedler, in Deutschland geborene Personen, ausländische Familien und so-genannte Passdeutsche, wenn sie die Schulpflicht erfüllt haben und ihre Deutschkenntnisse auf Niveau B2 sind.

Die Integrationskurse werden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.

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Projektaufbau und Methoden Die Kurse Deutsch für den Beruf verbinden Deut-schunterricht, berufliche Qualifizierung und die Möglichkeit, durch ein Praktikum Beruf und Arbeits-welt näher kennenzulernen. In der Deutschförde-rung wird Sprachschatz erweitert, Grammatik ver-tieft und es werden Redewendungen vermittelt, die im Umgang mit Kollegen, Kunden und Vorgesetzen notwendig sind. Außerdem wird das Verständnis von komplexen Texten erarbeitet und das Verfassen von E-Mail und Briefen geübt. Der Deutschunterricht ver-mittelt aber auch allgemeine Sprachkenntnisse für das Berufsleben. Im Fachunterricht wird allgemeine und spezielle Berufskunde, Bewerbungstraining so-wie Mathematik und EDV vermittelt.

ErgebnisseDas ESF_BAMF Programm wird 2017 auslaufen und durch das DeuFö_Programm ersetzt. Daher startete beramí 2016 im Februar und im September mit je-weils einem Nachmittagskurs à 18 Teilnehmende. Kursende ist jeweils Oktober 2016, bzw. Mai 2017.Am Ende jedes Kurses legten die Teilnehmenden eine externe Prüfung ab und erhielten beim Beste-hen der Prüfung ein Zertifikat.

Die ESF-BAMF-Kurse werden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit Mitteln des Europäischen Sozialfond gefördert.

3. Berufliche Orientierung

►Brücke – Bausteine für Arbeit, Bildung und Beruf

Die „Brücke“ ist ein Lernpaket an Gruppen- und Trainingsangeboten rund um das Thema „Fit und vorbereitet für den Arbeitsmarkt“ und ergänzt sinn-voll die „Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf“. Die immer wieder neu konzipierten Modu-le ermöglichen es der Teilnehmerin, sich zeitnah, passgenau und kleinschrittig relevante Informatio-nen und Kompetenzen anzueignen, die erforderlich sind für einen Einstieg bzw. Wiedereinstieg in den deutschen Arbeitsmarkt.

Projektaufbau und Methoden An den unterschiedlichen Stationen des beruflichen Eingliederungsprozesses benötigen Frauen immer wieder Orientierung und Unterstützung. Je nach Sta-tion auf dem Weg zum Job, in die Ausbildung, Qua-lifizierung oder ins Studium bietet das Lernpaket die Möglichkeit, an unterschiedlichen Brückenbau-steinen teilzunehmen, um noch fehlende Informati-onen zu bekommen bzw. wichtige Kompetenzen zu erwerben. Die Ergebnisse fließen in den Beratungs-prozess ein.

In Einzelberatung und Coaching sowie in Kleinst-gruppen wird nun dieser Prozess unter Berücksich-tigung der jeweiligen Lebenssituation reflektiert und realisierbare Schritte erarbeitet. Die sehr flexi-ble und zeitlich sehr nahe Rückkoppelung mit der Beraterin ermöglicht einen individuellen Lernerfolg. Die Themen der Gruppenberatungen und Trainings orientieren sich an aktuellen Bedarfen der Teilneh-

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merinnen. In der Beratung für Arbeit Bildung und Beruf werden die Teilnehmerinnen identifiziert und nach ihren spezifischen Bedarfen in Kleingruppen zusammengesetzt.

ErgebnisseDas modulare Angebot wurde sehr gut angenom-men; die Einzelmaßnahmen werden je nach Bedarf der Teilnehmerinnen genutzt. Auch in 2016 wurden die Inhalte der Module zum Methodentraining in das Bewerbungstraining integriert. Die Frauen haben dadurch die Möglichkeit, konkret an gemeinsam er-arbeiteten Themen die „interkulturelle“ Perspektive zu bearbeiten (z.B. Wie präsentiere ich mich, ohne aufdringlich zu wirken?). Hervorzuheben ist, dass in diesem Jahr wegen hoher Nachfrage nach Bewer-bungstraining auch die Schwerpunkte der Gruppen-beratung zur Anerkennung ausländischer Bildungs-abschlüsse ebenfalls in das Bewerbungstraining integriert wurden.

Insgesamt wurden 3 thematisch unterschiedliche Trainings mit 12 Modulen und insgesamt 325 Unter-richtsstunden durchgeführt.

• 5 Bewerbungstrainings à 24 Unterrichtseinhei-ten mit Gruppenberatung zur Anerkennung aus-ländischer Bildungsabschlüsse mit 20 Teilneh-merinnen

• 4 Bewerbungstrainings mit Schwerpunkt Me-thodentraining à 20 Unterrichtseinheiten mit 28 Teilnehmerinnen

• 5 Trainings à 25 Unterrichtseinheiten zum Thema Kompetenzfeststellung mit 24 Teilnehmerinnen

72 Frauen aus der Beratung für Arbeit Bildung und Beruf konnten an den Modulen teilnehmen. Alle Frauen haben mindestens ein Modul, einige auch mehrere Module besucht.

Das Angebot „Brückenbausteine“ wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

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4. Netzwerke

►NeW Netzwerk Wiedereinstieg

NeW Netzwerk Wiedereinstieg ist ein Verbund in Hessen, der Frauen mit und ohne Migrationshin-tergrund beim beruflichen Wiedereinstieg unter-stützt. In dem hessischen Netzwerk waren 2016 elf Träger an sieben Standorten (Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Marburg, Rüsselsheim, Kassel und Gie-ßen) tätig. Die Träger bieten neben individueller Beratung, Workshops, Coaching und Mentoring zie-lorientierte Weiterbildung sowie Stellenvermittlung oder Begleitung bei der Existenzgründung an.

KoordinierungSchwerpunkte der Arbeit der Koordinierung lagen auf Wissensmanagement, Recherche und Veröf-fentlichung von Statistiken und Berichten über neue Themen wie Arbeitsmarktentwicklung, Kinderbe-treuung, Zukunft der Berufe, Arbeitsmarktwandel durch Digitalisierung sowie Fachkräftemangel. Darüber hinaus waren die Vorbereitung von Netz-werktreffen, Präsentation des Netzwerks in Arbeits-gruppen und Veranstaltungen sowie die Konzepti-onierung, Planung und Durchführung des Fachtags im Oktober zentrale Inhalte der Tätigkeit.

Die Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgruppen und Foren bzw. Fachtagungen wurde für die Akquise genutzt. Bei diesen Gelegenheiten konnte –neben der Präsentation der Plattform NeW Potentials- auch auf die Ressourcen der Wiedereinsteigerinnen und den damit verbundenen Themen wie Vereinbarkeit, Chancengleichheit etc. geworben werden. Damit

konnte ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung von Unternehmen für die Zielgruppe der Wiederein-steigerinnen geleistet werden.

Netzwerktreffen & Networking2016 fanden insgesamt vier Netzwerktreffen statt. Die Netzwerktreffen dienten dem fachlichen Aus-tausch der Projektleiterinnen sowie zur Planungsge-sprächen und zur Strategieentwicklung. Darüber hi-naus konnten Erfahrungen mit der Profile-Plattform NeW Potentials ausgetauscht werden.

Darüber hinaus fanden drei Vorbereitungstreffen für die Planung und Organisation des Fachtags NeW un-ter der Leitung der Koordination statt. Durch den im Rahmen des NeW Netzwerks durchgeführten Fach-tag „Die Zukunft der Arbeitswelt 4.0 ist weiblich, männlich, menschlich“ mit über hundert Gästen konnten zentrale Themen im Zusammenhang mit dem beruflichen Wiedereinstieg positioniert wer-den.

Die Veranstaltung hatte einen großen Wirkungs-kreis, auch weil sie in der Landeshauptstadt Wies-baden stattfand und u. a. Dr. Bernadette Weyland, Staatssekretärin im Hessisches Ministerium für Fi-nanzen, den Fachtag eröffnete. Die Keynote sprach Prof. Christiane Funken, die bundesweit einen ho-hen Bekanntheitsgrad mit ihrem Bestseller „Sheco-nomie“ erlangt hat.

Durch den Fachtag am 6. Oktober konnten beste-hende Kontakte mit Unternehmensvertreterinnen und Vertretern intensiviert und weitere neugeknüpft werden, zum Teil konnten diese auch zu Referen-tentätigkeit bzw. als Gäste für die Podiumsdiskus-sion gewonnen werden.

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PräsentationenDas NeW Netzwerk war am „Tag der Nachfolge“ in der Akademie für Welthandel, Villa Manskopf, in Frankfurt/M., auf dem Demografiekongress im Fo-rum für Arbeit 4.0 sowie auf dem 15. Hessischen Unternehmerinnentag präsent und positionierte sich in der Diskussion auf der Veranstaltung „Arbeit. Zeit. Familie. – „Vereinbarkeit 4.0: flexibel, digital oder klassisch?”, in der IHK Frankfurt/M.

Die Koordination arbeitete darüber hinaus regelmä-ßig im Arbeitskreis Beruf und Familie des Demogra-fienetzwerks mit und beteiligte sich in diesem Rah-men auch an der Gestaltung eines Forums für den Demografiekongress. Auf dem Kongress konnte die Koordinierung als Betreuerin des Infostands des Ar-beitskreises explizit für das NeW Netzwerk werben. Darüber hinaus nahm sie regelmäßig am Arbeits-kreis „Arbeit, Qualifizierung und Beschäftigung“ des PARITÄTISCHEN Hessen teil.

Der Kontakt zu einer Personaldienstleistungsfirma wurde intensiviert, durch die Informationen über ak-tuelle Entwicklungen und veränderte Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt sowie Tipps zu Bewerbung, Sprachanforderungen u. ä. ins Netzwerk eingespeist wurden. Über diesen Kontakt wurden zudem regel-mäßig Stellenangebote in das NeW Netzwerk weiter-geleitet. Einige Teilnehmerinnen wurden daraufhin zu Bewerbungsgesprächen eingeladen, bei einer Teilnehmerin kam es zu einer Festanstellung. Der Erfolg des NeW Netzwerks lässt sich auf verschiede-nen Ebenen aufzeigen: zum einen ist der fachliche Austausch aller im Netzwerk tätigen Akteurinnen ein Mehrwert für alle. Aus dem Pool der Erfahrungen, Qualifikationen und Positionen können alle Beteilig-ten schöpfen, was entsprechend den Teilnehmerin-nen zugutekommen konnte. Darüber hinaus ist es für alle Beteiligte ein großer Zugewinn, sich mit sehr

unterschiedlichen regionalen Begebenheiten ausei-nanderzusetzen. Durch Know-How und Erfahrungs-hintergrund aller Projektleiterinnen profitierte das gesamte Netzwerk.

Teilprojekt „NeW Kooperation Unternehmen“Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit jumpp – Ihr Sprungbrett in die berufliche Selbstständigkeit e. V. durchgeführt. Das Ziel der Aktivitäten ist, Un-ternehmen bzw. Arbeitgeber für die Zielgruppe der Wiedereinsteigerinnen zu sensibilisieren. Der Erfolg basiert u. a. auch auf dem kontinuierlich erweiter-ten Pool an Unternehmenskontakten, das im NeW Netzwerk und auch bei beramí und jumpp geknüpft worden ist. Dieser konnte u. a. durch die Einbindung von Unternehmensvertreterinnen und Vertreter in die ehrenamtliche Tätigkeit als Mentorin bzw. Men-tor, aber auch im Kontakt und Austausch mit Perso-nalvermittlungsunternehmen, Unternehmens- und Branchenverbänden wie Verband Deutscher Ma-schinen-und Anlagebauer (VDMA) sowie Kammern und Wirtschaftsförderung etc. erweitert und gepflegt werden. Durch die Einbindung in das Projekt konnte für die Situation der Wiedereinsteigerinnen sensibi-lisiert und über deren Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt informiert werden.

Die Koordinierungsstelle des NeW - Netzwerks Wiedereinstieg wird aus Mitteln des Hessischen Sozialministeriums und dem Europäischen Sozialfond sowie dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

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►BLEIB in Hessen II

Das Projekt ist ein Teilprojekt des hessischen Blei-berechtsnetzes BLEIB in Hessen II zur Arbeitsmarkt-integration von geflüchteten und geduldeten Men-schen.

Die Aufgaben im Teilprojekt sind die arbeitsmarkt-liche Beratung zur beruflichen Orientierung und In-tegration in den Arbeitsmarkt von geflüchteten und geduldeten Menschen sowie Konzeption und Ent-wicklung einer Handreichung für Berater/innen, die Bleibeberechtigte und Geflüchtete beraten.

Eine erweiterte Aufgabe des Teilprojektes im Rah-men der Netzwerkaktivitäten zielt auf regionale Vernetzung von Unternehmen, Bildungsträger und Multiplikatoren im Rhein-Main-Gebiet, die mit der beruflichen Integration von Geflüchteten befasst sind.

Projektaufbau und MethodenFür die Erstellung der Handreichung wurden um-fangreiche Recherchen durchgeführt. Veränderun-gen der rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch die breite und schnelle Ausweitung entsprechender Angebote führte immer wieder zu notwendigen An-passungen, so dass die Veröffentlichung der Hand-reichung erst 2017 erfolgen wird.

In der beruflichen EInzelberatung werden die Ratsu-chenden dabei unterstützt, entsprechend ihrer be-sondereren Ausgangslagen realisierbare Schritte in ihrer Berufswegeplanung zu identifizieren, sich ih-

rer Kompetenzen bewusst zu werden, Bewerbungs-unterlagen zu erstellen. Eine mögliche Vermittlung in Qualifizierung, Praktika, Ausbildung und Arbeit ist ebenfalls Betandteil der Beratung.

Ergebnisse

• Es wurden 50 Personen beraten, zum Teil auch mehrfach. Davon waren 42 Männer und 8 Frau-en. 18 Personen waren unter 27 Jahren.

• 12 Personen konnten vermittelt werden: » 1 Person unter 18 Jahren besucht eine wei-terführende Schule

» 10 Personen sind in eine Qualifizierung bzw. in Praktika vermittelt worden.

» 1 Person wurde in eine sozialversicherungs-pflichtige Arbeitsstelle vermittelt.

• Es fanden regelmäßige Austauschreffen mit den Beraterinnen und Beratern im Netzwerk statt. Zweimal jährlich finden auf Geschäftsführungs-ebene Netzwerktreffen statt.

Vernetzung & VeranstaltungenDer Austausch mit verschiedenen Akteuren der Flüchtingsarbeit wurde gepflegt. Dabei konnten zwei Vermittlungen in „Maßnahme beim Arbeitgeber“ in Kooperation mit dem gemeinsamen Arbeitsmarkt-büro (Agentur für Arbeit und Jobcenter Frankfurt) getätigt werden. Des Weiteren wurden ratsuchende Asylbewerber an den Hessischen Flüchtlingsrat zur Beratung und Unterstützung im Asylverfahren wei-tervermittelt. Durch die Anerkennungsberatung bei beramí profitierten die Beratenden zudem durch die räumliche Nähe. Weiterhin wurde mit der Gesell-schaft für Jugendbeschäftigung (Vermittlung von jungen Geflüchteten in die Gemeinschaftsinitiati-ve BIFF – berufliche Integration von Flüchtlingen in Frankfurt) sowie mit Joblinge Frankfurt zusammen-

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gearbeitet. Junge Geflüchtete aus der Beratung wur-den in das Programm vermittelt.

Auf der Zukunftsmesse Frankfurt für Geflüchtete im Dezember, veranstaltet von IHK, HWK, Jobcenter, Agentur für Arbeit und FRAP Agentur Frankfurt konn-ten hervorgehende Kontakte zu Unternehmen und Personaldienstleistern geknüpft und Teilnehmende in Vorstellungsgespräche und Praktika vermittelt werden.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Verbindung mit dem Europäischen So-zialfonds (Integrationsrichtlinie Bund, Handlungsschwerpunkt IvAF).

►Frankfurter Netzwerk Mentoring

Das Netzwerk Patenschafts- und Mentoring-Projek-te in Frankfurt wurde im Sommer 2011 auf Initiati-ve des Kinderbüros der Stadt Frankfurt gegründet und unterstützt. Inzwischen sind 16 Projekte daran beteiligt. Seit 2016 wird das Netzwerk vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main gefördert und von beramí e.V. koordiniert.

Im Netzwerk finden sich Projekte mit hauptamtlicher Projektleitung zusammen, die sich über ähnliche Rahmenbedingungen und gemeinsame Qualitäts-standards definieren. Hier finden die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer ein Forum für den kollegialen, fachlichen Austausch, zur Weiterbildung und Fallsu-pervisionen.

Die Projekte wirken im Bereich Bildung und gesell-schaftliche Teilhabe und legen ihren Schwerpunkt auf die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden. Sie sind überwiegend im sozialpädagogischen Be-reich angesiedelt.

Im Netzwerk sind 6 Organisationen mit insgesamt 16 Projekten vertreten:

• beramí berufliche Integration e.V. » Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen. Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt/Main

» NeW Mentoring » Mehr Bock auf Politik » Metzler-Patenschaftsprogramm

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• Caritas Frankfurt e.V. » Companion » FIL (Freunde im Leben)

• Crespo Foundation und beramí e.V. » SABA Mentoring

• Diakonisches Werk e.V. » Rückenwind im Job » Socius

• FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht e.V » Gib einem Kind Deine Hand

• Goethe Universität Frankfurt: » Balu und Du » Ffm. Projekt – Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen in entscheidenden Phasen ihres Bildungsverlaufs

» Mentoring Hessen. Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft

• KinderHelden Förderverein FrankfurtRheinMain » KinderHelden

• Kubi - Kultur und Bildung e.V. » MUV- Migrantenunternehmen und Vielfalt

• Waisenhaus Stiftung » Patenschaften für Kinder u. Jugendliche

Veranstaltungen und Aktivitäten• 5 Netzwerktreffen zum kollegialen Austausch

u.a. zu den Themen: Dokumentation, Mehrwert für Mentor/innen, Wissenstransfer

• Workshops: » „Grenzen von Engagement in Patenschaftspro-jekten“ , März 2016

» Ziele des Netzwerks, Juni 2016• Ehrenamtsmesse der Stadt Frankfurt, gemein-

samer Stand, September 2016• 2 Fallsupervisionen, September u. November

2016

• Fachtag: „Rollen- und Selbstverständnisse in ehrenamtlichen Handlungsfeldern - Wie gelin-gen tragfähige Mentoring- und Patenschaftsbe-ziehungen?“ am 10. November 2016, Goethe Universität Frankfurt mit ca. 50 Akteur/innen aus dem Bereich Mentoring aus ganz Deutschland.

Das Netzwerk wird gefördert von der Stadt Frankfurt am Main, AMKA-Amt für Multikulturelle Angelegenheiten

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►FORUM Berufsrückkehr

Im Rahmen der Anlaufstelle für Berufsrückkehrerin-nen hat der Trägerverbund - bestehend aus 4 Frank-furter Träger: beramí berufliche Integration e.V., Frauen-Softwarehaus e. V., jumpp_Ihr Sprungbrett in die Selbständigkeit_Frauenbetriebe e.V., VbFF_Verein zur beruflichen Förderung von Frauen e. V. - folgende Aufgaben übernommen:

• Informationsveranstaltungen für interessierte Frauen: Bei regelmäßigen Infoveranstaltungen wurden interessierte Frauen über die Möglich-keiten des beruflichen Wiedereinstiegs infor-miert und individuell beraten.

• Regelmäßige Teilnahme an den monatlich statt-findenden Jour fixes für Berufsrückkehrerinnen der Arbeitsagentur Frankfurt und den sporadisch stattfindenden Info-Terminen des Jobcenters. Wir präsentierten dort die Bildungsangebote des Trägerverbunds und waren Ansprechpartne-rin für interessierte Frauen.

• Lobbyarbeit: In Vor- und Nachbereitung des Jour fixe und im Rahmen der Bildungsplanung der Ar-beitsagentur und des Jobcenters fanden regel-mäßige Kontakte zu den dort verantwortlichen Personen (BCA, Operative Leitung, Teamleitung und Mitarbeiterin Eingliederungsleistungen) statt.

• Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit: Zur Infor-mation von interessierten Frauen und geeigne-ten Institutionen wurden Flyer und Handzettel zu den Wiedereinstiegsangeboten erstellt und verteilt. Die eigens eingerichtete Website (www.

forum-berufsrueckkehr.de) wurde betreut und aktualisiert.

• Koordination des Trägerverbundes • Teilnahme an Fachtagungen und Fortbildun-

gen: » AK Demografie, Beruf & Familie, IHK Frankfurt » Demografiekongress, Frankfurt » NeW-Treffen und WieDa, Wiesbaden » Teilnahme an der SWAK » Familienmesse Frankfurt » Equal Pay Day

Das FORUM Berufsrückkehr wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main gefördert.

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5. Mentoring

►Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen Mentoring für Migrantinnen in

Frankfurt am Main

Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt am Main ist deutschland-weit auch nach über 10 Jahren seines Bestehens das einzige Mentoring-Projekt für diese Zielgruppe.

Zielgruppe und ZieleDas 1-jährige Mentoring-Programm richtet sich an qualifizierte Migrantinnen mit Wohnsitz in Frankfurt am Main, die nicht qualifikationsadäquat beschäf-tigt sind. Sie werden durch ehrenamtliche Mentorin-nen und Mentoren beim Einstieg in den qualifizier-ten Arbeitsmarkt unterstützt. Diese sind Frauen und Männer aus allen beruflichen Branchen, die über langjährige Berufserfahrung verfügen und bereit sind, ihr berufliches Know-how und Netzwerk in die Mentoring-Beziehung einzubringen.

Mentees und Mentoren bilden sogenannte Tan-dem-Paare und erhalten projektbegleitende, indivi-duelle Betreuung durch die Projektleiterin.

Die mittlerweile 11. Staffel, bestehend aus 19 Men-tees und 19 Mentor/innen, startete am 16. Septem-ber 2015 für die Dauer eines Jahres.

Sowohl die Gewinnung der Mentor/innen als auch die der Mentees erfolgt mittlerweile aus dem großen Netzwerk; das Projekt hat weit über die Stadtgren-zen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad.

Branchen Men-tees

Mentor/innen

Wirtschaft, Banken, Verwaltung

10 12

Kreative, Kunst, Theater 2 2Geistes-, Kultur- und Politikwissenschaften

3 1

Soziales, Pädagogik, Psychologie, Medizin

4 4

KursangeboteZu Beginn des Projektes fand eine Auftaktveranstal-tung gemeinsam für Mentor/innen und Mentees, nach 6 Monaten eine Zwischenbilanz sowie nach 12 Monaten eine Abschlussveranstaltung statt.

In 19 Workshops und Trainings wurde relevante The-men behandelt, u.a.

• berufliche Orientierung und Zielsetzung• Stärkung vorhandener Kompetenzen• Bewerbungsunterlagen und -gespräche• Selbstverantwortung und Selbstorganisation• Job-Recherche• Selbstmarketing/Selbstpräsentation• Empowerment & berufliche Aktivierung• Konfliktmanagement• Umgang mit Misserfolgen• Lebenshaltungskosten im Rhein-Main-Gebiet

sowie zwei Theaterworkshops.Daneben fanden zwei Informationsveranstaltungen zum deutschen Familienrecht und zum deutschen Arbeitsrecht statt. Zusätzlich führten Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter des Unternehmens Cobalt Deutschland GmbH ehrenamtlich authentische Be-werbungsgespräche mit allen Mentees durch.

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Für die Qualifizierungsmodule der Mentees konnten fast ausschließlich ehemalige Mentorinnen oder Mentees gewonnen werden, die aus ihrer eigenen Erfahrung als Projektteilnehmerinnen viel zur Wei-terentwicklung der Module beitragen konnten.

Die Gruppe der Mentorinnen und Mentoren tauschte sich in vier moderierten jeweils drei-stündigen Re-flexionsterminen über ihre Tandembeziehung aus.

Auch die Mentees trafen sich in regelmäßigen Ab-ständen an insgesamt 5 Terminen zum Austausch in der Gruppe unter der Leitung der Projektleiterin.

Außerdem stand die Projektleiterin allen Teilneh-menden für individuelle Beratungen zur Verfügung, was vor allem von den Mentees häufig in Anspruch genommen wurde.

Ergebnisse Zu Beginn des Mentoringprozesses waren

• 47% der Mentees arbeitsuchend, • 32% nicht qualifikationsadäquat beschäftigt • 21% auf der Suche nach Unterstützung beim

Studium und bei der Karriereplanung.

Am Ende des Mentoringjahres im September 2016 • mündeten 32% der Mentees in eine qualifi-

zierte Arbeit ein, • waren 26% in Studium, Ausbildung und Wei-

terbildung untergekommen,• waren jeweils 5 % in Praktika vermittelt bzw.

in Familienphase • waren 11 % in nicht-qualifizierter Beschäfti-

gung und • 16% weiter arbeitsuchend.

Mentees, die viele Trainingsangebote, die Grup-pen-Treffen sowie die Unterstützungsangebote ihrer Mentorin/ihres Menors optimal nutzten, erzielten am Ende die besten Ergebnisse.

KooperationenMentee-Trainings sowie Informationsveranstaltun-gen wurden auch für die Gruppe des NeW Mento-ring durchgeführt. Auch mit dem SABA Mentoring in Kooperation mit der Crespo Foundation findet eine enge Zusammenarbeit bezüglich potentieller Mentorinnen für beide Gruppen statt. Nach wie vor findet zudem ein regelmäßiger Austausch mit ande-ren Mentoring-Projekten in der Stadt Frankfurt, aber auch bundesweit statt.

So arbeitete das im Sommer 2011 auf Initiative des Frankfurter Kinderbüros gegründete Netzwerk Pa-tenschafts- und Mentoring-Projekte in Frankfurt auch erfolgreich zusammen. Im Sommer 2016 über-nahm beramí für zunächst 2 Jahre die Koordination des Netzwerks, an dem aktuell 16 Projekte beteiligt sind.

Anstelle des Gesamtnetzwerktreffens wurde ein neu-es Format gewählt: In Kooperation mit dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt und der Crespo Foundation wurden sowohl die Teil-nehmerinnen des SABA Mentoring-Projektes sowie Mentees und Mentorinnen des Projektes: „Einstei-gen, Umsteigen, Aufsteigen. Mentoring für Migran-tinnen in Frankfurt am Main“ zu einer Soireé eingela-den. Die Idee, Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zwei Mentoring-Projekten zusammen zu bringen, entsprang dem Netzwerkgedanken, der allen Mento-ring-Projekten zu Grunde liegt.

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BewertungNach wie vor ist der Einstieg auch von sehr gut qua-lifizierten Migrantinnen bzw. Akademikerinnen in den deutschen Arbeitsmarkt sehr schwierig, auch wenn sich in letzter Zeit die Anerkennungspraxis von im Ausland erworbenen Bildungs- und Berufs-abschlüssen positiv verändert hat.

So haben sich in den letzten Jahren die Instrumente des „Mentoring“, wie Kompetenzanalyse und be-rufliche Standortbestimmung, Orientierungshilfe am deutschen Arbeitsmarkt, Einführung ins berufli-che Netzwerk der Mentorin oder des Mentors sowie emotionaler Rückhalt und damit die Stärkung des oft verloren gegangenen Selbstwertgefühls, gerade für die Zielgruppe der hochqualifizierten Frauen, als sehr effektiv erwiesen, insbesondere auch in seiner nachhaltigen Wirkung.

Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen wird durch das Frauenre-ferat der Stadt Frankfurt gefördert.

►SABA Mentoring

SABA Mentoring wird seit 2009 als Kooperations-projekt mit der Crespo Foundation durchgeführt, 2015/2016 war der siebte Durchlauf.

Das Ziel des SABA Mentoring ist es, die aus dem SABA Projekt ausscheidenden Stipendiatinnen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt, in die Ausbildung oder eine weitere schulische Qualifizierung durch eine beruflich erfahrene Mentorin zu unterstützen. Wie auch in den Gruppen davor, arbeiteten die Pro-jektleiterinnen der Crespo Foundation und beramí e.V. sehr eng und konstruktiv zusammen. So trafen sie die Auswahl der potentiellen Teilnehmerinnen, Mentees und Mentorinnen in enger Absprache mitei-nander und letzendlich entschieden sich acht Frauen für eine Teilnahme am SABA Mentoring vom 11. Juli 2015 bis 09. Juli 2016.

Die Mentees• Jeweils zwei der Mentees waren zu Beginn des

SABA Mentoring zwischen 20 und 25 sowie zwi-schen 26 und 30 Jahren, drei zwischen 31 und 35 und eine war 37 Jahre alt.

• In dieser Gruppe gab es wenig Mütter: Nur zwei der acht Frauen haben Kinder.

• Fünf der Mentees waren zu Projektbeginn ledig, zwei waren verheiratet bzw. lebten in einer fes-ten Partnerschaft und eine war geschieden.

• Zwei der Frauen waren auf der Suche nach ei-nem Ausbildungsplatz. Drei hatten bereits die Zusage für einen Ausbildungsplatz und eine für einen Studienplatz. Zwei weitere befanden sich in der Orientierungsphase im Hinblick auf ein Fachhochschulstudium.

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• Zu Beginn des Projektes hatte eine der Mentees ihren Hauptschul- und vier ihren Realschulab-schluss absolviert. Zwei hatten die Fachhoch-schul- und eine die allgemeine Hochschulreife erworben.

Diese Gruppe war eine der erfolgreichsten SA-BA-Mentoring-Gruppen seit Bestehen des Angebo-tes, was sicher auch u.a. daran liegt, dass alleine 3 Mentees als SABA Stipendiatinnen einen Zugang zur (Fach) Hochschule erworben hatten. Einen gro-ßen Anteil an den individuellen Erfolgen haben die regelmäßigen Treffen mit den Mentorinnen, der Austausch mit ihnen und die Unterstützung und Motivation nicht nur bei beruflichen Themen. Viele der Mentees berichteten, dass ihnen das Lernen für Haupt- oder Realschulabschluss viel leichter gefal-len sei, als nun in der Ausbildung, was ein zentra-les Thema vieler Mentoring-Beziehungen war. Viele Ratschläge und die tatkräftige Unterstützung der einzelnen Mentorinnen führten bei allen Mentees letztlich zu erfolgreichen Ausbildungsverläufen.

Die MentorinnenEs herrschte eine ausgewogene Mischung aus er-fahrenen und bewährten sowie neuen Mentorinnen. Das Matching von Mentee und Mentorin wurde von den beiden Projektleiterinnen von SABA und SABA Mentoring gemeinsam entschieden. Ausschlagge-bend für die Wahl eines Paares waren neben den beruflichen Übereinstimmungen von Mentorin und Mentee auch Interessen (z.B. kultureller Art), sowie Erfahrung im Personalwesen der Mentorin oder in der Betreuung von Praktikanten oder Auszubilden-den im Unternehmen.

Als Grund für die Teilnahme am Mentoring gaben

die Mentorinnen nicht nur den Wunsch, ihren per-sönlichen Beitrag zur Integration von Migrantinnen als Bereicherung mit einem Lerneffekt leisten zu wollen, sondern auch das Interesse an einer Begeg-nung mit Frauen aus anderen Kulturkreisen und Le-benswelten.

Rahmenprogramm und VeranstaltungenFür alle Teilnehmerinnen fand zu Beginn des Projek-tes eine mehrstündige Auftaktveranstaltung, nach 6 Monaten eine halbtägige Zwischenbilanz und am Ende des Projekt-Jahres eine Abschlussveranstal-tung statt. Außerdem kam die Gruppe zum infor-mellen Austausch zweimal im Verlauf des Projektes zusammen. Als Unterstützung für die Mentorinnen wurden 3 Reflexionen zum Austausch und zur kol-legialen Beratung angeboten, die von einem weibli-chen Coach durchgeführt wurden. Zusätzlich zu den von der Projektleitung festgelegten Treffs, trafen sich die 8 Tandems je nach individuellen Bedürfnis-sen

Ergebnisse• 5 Mentees sind in Ausbildung • Eine Mentee studiert• Zwei arbeiten, eine als Krankenschwester,

eine am Flughafen. Beide suchten am Ende des Mentoring noch nach dem passenden Studienplatz.

BewertungWas allen bisherigen Mentoring-Gruppen gemein-sam ist, dass eine gelungene Tandembeziehung vor allem davon abhängt, wie motiviert und enga-giert die Mentee ihre beruflichen Ziele verfolgt und die entsprechenden Unterstützungsangebote ihrer Mentorin annimmt.

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Dies gilt im Übrigen für alle Mentoring-Projekte, un-abhängig von der Zielgruppe der Mentees.

Wie sich auch in dieser Gruppe gezeigt hat, gibt es zwar Faktoren im Leben der Mentees, die sich auf den ersten Blick im Rahmen eines Mentoring-Projek-tes nicht so ohne weiteres lösen lassen, aber gerade in psychisch belastenden Situationen kann der Zu-spruch und die Unterstützung einer lebenserfahre-nen und empathischen Mentorin sehr hilfreich sein.

Auch in dieser Gruppe sind wieder stabile Bezie-hungen oder sogar Freundschaften entstanden, die sicher auch in die Zukunft wirken werden. Viele Mentorinnen hatten angeboten, auch über das Pro-jektjahr hinaus unterstützend tätig zu bleiben.

SABA Mentoring wird durch die CRESPO Foundation finanziert.

►NeW Mentoring als Chance für den Wiedereinstieg

Das Mentoring-Projekt ist ein Teilprojekt des NeW Netzwerk Wiedereinstieg, bei dem Wiedereinsteige-rinnen beim Einstieg in das Berufsleben unterstützt werden. Die Teilnehmerinnen erhalten ein umfang-reiches Angebot an Qualifizierungsmaßnahmen und werden dabei von erfahrenen ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren individuell unterstützt, um das Ziel einer sozialversicherungspflichtigen Be-schäftigung zu erreichen. Das Projekt wird in Koope-ration mit jumpp- Ihr Sprungbrett in die berufliche Selbständigkeit –Frauenbetriebe e. V. durchgeführt.Die Gruppe startete am 19. März mit 15 Mentees und 14 Mentorinnen und Mentoren und endete am 10. Dezember 2016.

Zielgruppe und ZieleDas Angebot richtet sich an motivierte Frauen mit und ohne Migrationshintergrund zwischen 25-50 Jahren aus der Rhein-Main-Region, die wegen fa-miliärer Verpflichtungen oder Arbeitslosigkeit ihren beruflichen Weg unterbrochen haben und wieder berufstätig werden wollen. Die Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium oder eine abge-schlossene Ausbildung im Ausland oder in Deutsch-land sowie gute Deutschkenntnisse (B1/B2) und eine hohe Motivation.

In der Gruppe waren 15 Frauen mit Migrationshinter-grund

• je 2 Frauen aus Mexico, Russland und der Türkei, • je eine Frau aus Bolivien, Bulgarien,Griechen-

land, Indien, der Mongolei, Polen, Rumänien, Spanien und den USA

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• Eine Frau war im Alter von 25- 30 Jahren, • 8 Frauen im Alter von 30- 40 Jahren sowie• 6 Frauen im Alter von 40- 50 Jahren. • Alle Mentees verfügten über eine akademische

Ausbildung und Berufserfahrung aus ihrem Her-kunftsland und vereinzelt auch aus Deutsch-land. 12 Frauen sind verheiratet,

• 10 haben Kinder, • 3 Frauen sind ledig.

Projektaufbau und MethodenDie Teilnehmerinnen besuchten Trainings und Work-shops zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt und wurden von Mentorinnen und Mentoren begleitet, die ihre Berufs- und Lebenserfahrungen einbrach-ten. Je nach Bedarf betreute die Projektleitung zu-sätzlich die Mentees.

Zu den Qualifizierungsangeboten zählten: zwei Be-werbungstrainings (schriftlich und mündlich), ein Zieleworkshop, ein Seminar über Orientierung und Organisation, ein Kompetenztraining, ein Work-shop über Auftreten und Outfit, ein Präsenz- und Körpersprachetraining, Karriereentwicklung und Selbstvermarktung. Darüber hinaus fanden Infor-mationsveranstaltungen zu den Themen Arbeits-recht sowie Steuersystem, Versicherungen und Soziale Leistungen in Deutschland sowie die Aner-kennung von im Ausland erworbenen Bildungsab-schlüssen statt. Erstmalig konnte für eine Informa-tionsveranstaltung eine Headhunterin gewonnen werden, die über ihre Tätigkeit berichtete.

Die Lebensläufe der Teilnehmerinnen wurden kom-plett überarbeitet und aktualisiert. Die Profile wur-den auf Bewerberinnenplattform NeW-Potentials

(www.new-potentials) des NeW Netzwerk Wieder-einstieg eingestellt. Hierfür wurde mit den Teilneh-merinnen Commitments erarbeitet, die den Profi-len vorangestellt werden.

Nach der ganztägigen Auftaktveranstaltung fan-den 4 Menteetreffen, 4 Reflexionsveranstaltungen für Mentorinnen und Mentoren sowie eine Zwi-schenbilanz statt. Darüber hinaus gab es ein ge-meinsames Treffen beider Mentoring-Gruppen mit dem Kooperationspartner jumpp e. V. sowie ein abendlicher Stammtischtermin mit Buchvorstel-lung. Bei der Abschlussveranstaltung erhalten die Mentees Teilnahmezertifikate und die Mentorin-nen und Mentoren ein Zertifikat über das geleistete ehrenamtliche Engagement.

Ergebnisse • 13 Tandems haben die Maßnahme regulär abge-

schlossen. 2 Frauen mussten das Projekt wegen eines Krankheitsfalls in der Familie bzw. wegen der beruflichen Veränderung des Ehemannes abbrechen.

• Zwei Mentees haben Fortbildungen absolviert, eine im Bereich von Human Resources, eine weitere bereitet sich auf die Prüfung auf das C1-Deutschzertifikat vor.

• 2 Mentees haben Praktika gemacht, wobei eine Teilnehmerin eine Übernahme in Aussicht ge-stellt wurde.

• 5 Frauen haben einen Einstieg in den Arbeits-markt in eine Festanstellung gefunden,

• 2 Frauen haben sich für einen Masterstudien-gang bzw. für eine Berufsausbildung im Erzie-herberuf entschieden.

• 5 Frauen suchen verstärkt weiter.

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Die Projektleiterin beteiligt sich seit 2016 aktiv an der Netzwerk Patenschafts- und Mentoring-Projek-te in Frankfurt

BewertungMehr als 60 % der Teilnehmerinnen mündeten be-reits während der Maßnahmenlaufzeit oder kurz nach Beendigung in ein Beschäftigungsverhältnis ein. Dieses Ergebnis ist -angesichts der häufigen Vorbehalte der Arbeitgeber gegenüber ausländi-schen Arbeitskräften und generell gegenüber Frau-en und deren beruflicher Leistungsfähigkeit nach einer oft familiär bedingten Unterbrechung der Er-werbstätigkeit hervorragend.

NeW Mentoring wird wird aus Mitteln des Hessischen Sozial-ministeriums und dem Europäischen Sozialfond sowie dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

►„Metzler-Patenschaftsprogramm d.eu.tsch Stipendium

für junge Europäer“

Seit 2013 finanziert die Metzler-Stiftung ein Sti-pendienprogramm für junge Akademikerinnen und Akademiker aus Südeuropa, die in Deutschland ar-beiten möchten. Für die Dauer von 5 Monaten haben die Stipendiatinnen und Stipendiaten Gelegenheit, an verschiedenen Qualifikationsmodulen teilzuneh-men und werden dabei von Paten, Mitarbeitenden der Metzler-Bank, betreut. Seit 2015 übernimmt be-ramí e.V. einen Teil der fachlichen Begleitung des Programmes sowie die Beratung zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen. Ziel des Programms ist die qualifikationsadäquate berufliche Integration in Deutschland.

Ziele und ZielgruppenDie Zielgruppe sind junge, in der Regel arbeitslose, Akademikerinnen und Akademiker (Ärzt/innen, In-genieur/innen sowie Naturwissenschaftler/innen), die nach Deutschland kommen, um eine qualifizier-te Arbeit aufzunehmen. Bei der Ankunft in Deutsch-land verfügen sie über Deutschkenntnisse auf B1/B2- Niveau.

Die Akquise der Teilnehmenden erfolgt durch die Metzler-Stiftung sowie über die Goethe-Institute der Herkunftsländer Portugal, Spanien, Griechen-land und Italien. Finanziert werden ein 4-monatiger Deutschkurs am Goethe-Institut mit dem Abschluss C1-Zertifikat, die Unterkunft sowie ein Begleitpro-gramm. Jede Stipendiatin, jeder Stipendiat be-

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kommt eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter der Metzler Bank als Patin bzw. Paten zur Seite gestellt. Diese unterstützen bei der Weiterentwicklung der Sprachkompetenz sowie bei der Arbeitssuche und bei allen Fragen des Alltags. Nach Ablauf des 4-mo-natigen Prozesses begleiten die Patinnen und Paten der Metzler Stiftung die Stipendiat/innen auf ihrer Suche nach einem Arbeitsplatz und einer Wohnung.

Unter den 16 Teilnehmenden waren • 9 Ingenieur/innen• 4 Mediziner/innen• 1 Wirtschaftsinformatikerin• 1 Kommunikationswissenschaftlerin und • 1 Informatikerin.

In den ersten Wochen wurden die Bewerbungsmap-pen mit Unterstützung des Welcome- Center in der Arbeitsagentur Frankfurt erstellt. berami übernahm die fachliche Begleitung des Programms mit der Vor- und Nachbereitung der Auftaktveranstaltung, 2 Mentorenreflexionen und 2 Stipendiatentreffen sowie die Vor- und Nachgespräche mit der Projekt-leitung bei der Metzlerstiftung. Darüber hinaus übernahm beramí an zwei separaten Terminen die Anerkennungsberatung der ausländischen Bil-dungsabschlüsse.

Das Programm im Einzelnen• Konzeption und Durchführung einer Auftaktveran-

staltung in den Räumlichkeiten der Metzler-Bank, in der die Teilnehmenden und die Patinnen und Paten sich kennenlernen, die Rollen der Patinnen und Paten und Mentees besprochen, sowie ge-genseitige Erwartungen aufgezeigt werden

• Durchführung einer 3-stündigen moderierten Mentoren-Reflexion nach der ersten Hälfte der Projekt-Laufzeit zum Stand der Tandemarbeit,

zur Reflexion von Erfolgen oder Schwierigkeiten sowie zur Bewertung von Anregungen seitens der Paten.

• Vor- und Nachgespräche mit der Projektleitung zur Optimierung der Betreuung von Patinnen und Paten und Mentees

• Individuelle Beratung zu Anerkennung der aus-ländischen Bildungsabschlüsse in den Räum-lichkeiten der Agentur für Arbeit Frankfurt

Darüber hinaus fand ein großes Netzwerktreffen im Metzler Haus in Bonames statt. Die Übergabe der C1-Zertifakte erfolgte im Goethe-Institut Frankfurt.Zu beiden Veranstaltungen wurden alle Beteiligten eingeladen: Welcome Center Hessen, Arbeitsagen-tur Frankfurt, Goethe-Institut und beramí.

Ergebnisse• Alle 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben

die C1-Prüfung am Goethe Institut bestanden und das Zertifikat erhalten.

• Im Anerkennungsverfahren wurden Diplome an-erkannt bzw. bewertet und

• die 4 teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte haben die Approbation erhalten.

• 2 Ärzte und 3 Ingenieure haben bereits eine Festanstellung gefunden.

• Alle weiteren Stipendiatinnen und Stipendiaten möchten in Deutschland bleiben und suchen bundesweit nach passenden Stellen.

Die Metzlerstiftung hat zugesagt, dass das Angebot unter Beteiligung von beramí 2017 fortgesetzt wird.

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►Mehr Bock auf Politik – Mehr Mut zum Gestalten Ab jetzt mischen wir mit!

Ziel des Projektes ist es, jungen Menschen mit Migrationshintergrund ab 18 bis 28 Jahren (Ziel-gruppe) politische Teilhabe- und Gestaltungsmög-lichkeiten in ihrem Lebensumfeld aufzuzeigen. Dem Projekt liegt der Gedanke zugrunde, dass Integra-tion von Zuwanderinnen und Zuwandern nur dann gelingt, wenn sie sich als Teil der Gesellschaft se-hen und Mitwirkungs- und Mitspracherechte für sich entdecken und nutzen können. Das Projekt wird in Kooperation mit Infrau e.V. durchgeführt. Strategi-scher Partner ist DiKoM e.V.

Zielgruppen und ZieleDem Projektbeginn geht die Teilnehmergewinnung und der Matching-Prozess der Tandempartner vor-aus. 2016 nahmen 16 Mentees im Alter von 18 und 28 Jahren teil. Davon 12 Frauen und 4 Männer aus Syrien (2), Kamerun (3), Kolumbien (3), Indonesien, Usbekistan, Kasajistan, Kirgisistan sowie Spanien, Bulgarien und Deutschland (2). Mentorinnen und Mentoren kommen aus der Kommunal- und Lan-despolitik sowie aus Bereichen und Institutionen des gesellschaftspolitischen Engagement. Beson-ders willkommen sind Mentorinnen und Mentoren mit eigener Migrationsbiografie.

Projektaufbau und MethodenIn 16 Tandems wurden jungen Migrantinnen und Migranten (Mentees) für 11 Monate (von Februar bis Dezember) jeweils eine Mentorin bzw. ein Mentor zur Seite gestellt, die bereits (gesellschafts-) poli-tisch aktiv sind. Diese geben Einblick in ihre Akti-

vitäten und ihre persönliche politische bzw. gesell-schaftspolitische Vita und unterstützen die Mentees dabei, Ideen für ein eigenes politisches Engagement zu entwickeln.

In ganztägigen Seminaren erarbeiten sich die Men-tees zusammen mit Fachreferentinnen und –refe-renten wichtige Grundlagen der politischen Bildung und trainieren u.a. Selbstpräsentation, Kommuni-kation, Rhetorik, politische Debatte, und erweitern ihre interkulturellen Kompetenzen. In regelmäßigen abendlichen Gruppentreffen werden Inputs z. B. zu Möglichkeiten zur Gestaltung von Politik gegeben. Es werden politische Veranstaltungen, wie u. a. eine Sitzung im Bundestag, eine Sitzung des Landtages in Wiesbaden und der Stadtverordnetenversamm-lung in Frankfurt am Main besucht. Als Akteur der politischen Bildung ist die Projektleitung bei den Treffen für die Erarbeitung von Empfehlungen für den Integrationsplan vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration dabei.

Bei jedem Durchlauf wird eine Auftaktveranstal-tung, Reflexionstreffen, eine Zwischenbilanz und Abschlussveranstaltung organisiert. Sowohl die Seminare als auch die regelmäßigen Treffen finden je Gruppe monatlich statt. Hierbei kommen unter-schiedliche Methoden und Medien zum Einsatz. Der Besuch anderer Veranstaltungen wird mit anderen Institutionen organisiert. Am Ende des Gruppen-durchlaufs bekommen die Mentees ein Teilnahme-zertifikat. In Seminaren und Trainings wurden u. a. folgende Themen behandelt:

• Das politische System in Deutschland• Was ist die Zivilgesellschaft? • Interkulturelle Kompetenzen und Antidiskrimi-

nierung

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• Kommunikation, Rhetorik und politische Debatte. • Wo kann ich mich in Frankfurt engagieren? • InteGREATer e.V. und DGB stellen sich vor• Mentees der letzten Jahre berichten über ihr En-

gagement in diesen Institutionen• Internationale Beziehungen• Flüchtlingskrise ?• Integration und die Rolle der Medien bei der Inte-

gration der Neuangekommenen

Im Oktober wurde ein Diskussionsabend zum Thema „Gemeinsame Zukunft – Neues Wir: neues Europa, neues Deutschland Neues Hessen – Neues Frank-furt“ in Kooperation mit der Landeszentrale für poli-tische Bildung e. V. mit der Themenstellung, wie po-litische Teilhabe von Migrantinnen und Migranten in zivilgesellschaftlichen Engagements stattfinden kann und welche Rolle Migrantenorganisationen bei der Gestaltung der Zukunft in Hessen spielen durch-geführt. Gekommen sind 65 Menschen aus dem Bereich politischer Bildung und Politikerinnen und Politiker der verschiedenen Parteien.

Ergebnisse 16 Tandems arbeiteten erfolgreich bis zum Ende des Mentoringprozesses. Eine Mentee musste ab-brechen, da sie die Aufnahmeprüfung an der Mu-sikhochschule nicht bestanden hatte. 10 Mentees engagieren sich nach Ende des Projektes bei ver-schiedenen Initiativen, Vereinen oder Aktivitäten wie z.B. Eine Welt-Laden in Langen, Frühstück für Obdachlose in Frankfurt am Main, Übersetzung für Flüchtlinge in Marburg und Frankfurt, Bürgerinitiati-ve gegen die hohen Mieten in Frankfurt am Main und Offenbach, Verein für Deutsche Jugend aus Russ-land, Frauengruppe für die Rechte lesbischer Frauen, Au-Pair- Treff, Sprachförderung für Kinder, Amnesty

International bzw. bei der IG Metall und der SPD. Darüber hinaus engagieren sich ehemalige Mentees in der spanischen Community, in der sie Beratun-gen anbieten und im afrikanischen Studentenverein in Marburg oder engagieren sich als Mentorin bzw. Mentor in anderen Projekten für Kinder.

Bewertung Das Programm und die –gestaltung der Inhalte hat sich bewährt. Es gibt eine Vielzahl an Ideen, die noch umgesetzt werden könnten, was aber aufgrund des beschränkten Zeitbudgets der teilnehmenden Men-tees leider nicht realisierbar ist. Es hat sich gezeigt, dass der Zeitraum von einem Jahr ausreichend für die Teilnehmenden ist, um ein Projekt zu entwickeln und eine Idee für ein zukünftiges zivilgesellschaft-liches Engagement zu bekommen. Interessant für die Weiterentwicklung des Projektes wäre, mit einer Gruppe von Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen zu arbeiten, die aufgrund ihrer Erfahrung ein größe-res politisches Bewusstsein haben.

Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit Unterstüt-zung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV).

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6. Qualifizierung

►MiA Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt

Das Programm „MiA Migrantinnen fit für den Ar-beitsmarkt“ ist das Folgeprojekt von PiA Frankfurt – Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt, das seit 2006 in Kooperation mit jumpp – Ihr Sprungbrett in die Selb-ständigkeit Frauenbetriebe e.V. durchgeführt wird.

Es bietet arbeitsuchenden Frauen mit Migrations-hintergrund umfassende Unterstützung und Ver-besserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein wichtiger Schwerpunkt dabei ist die Aktivierung ih-rer Eigeninitiative. Grundprinzip und -ziel aller Pha-sen ist die flexible Vorgehensweise, d.h. moderierte Gruppen- und Qualifizierungsphasen, individuelles Coaching bzw. Beratungsgespräche wechseln sich ab. Es werden Assessment, Profiling sowie verschie-dene Qualifizierungsmodule angeboten.

Ziele und ZielgruppeZielgruppe von MiA sind erwachsene Frauen mit Migrationshintergrund unterschiedlicher Bildungs-hintergründe und Berufserfahrungen, die in Frank-furt wohnen und die arbeiten und/oder sich beruf-lich qualifizieren möchten.

Projektaufbau und MethodeIm Eingangsgespräch werden die von Jobcenter, FRAP, Bildungs- und Sozialträger zugewiesene bzw.empfohlene Teilnehmerinnen auf die Eignung zur Teilnahme an der Maßnahme beraten. Dabei wer-den Aspekte wie familiärer Hintergrund, soziale Si-tuation, berufliche Erfahrungen, Motivation an der

Maßnahme teilzunehmen, sowie Feststellung der Sprachkenntnisse berücksichtigt. Bei Eignung er-folgt der Eintritt in die Maßnahme.Im Zeitraum von 01.04.2016 bis 31.12.2016 nahmen 70 Frauen das Eingangsgespräch bei beramí e.V. und jumpp e.V. in Anspruch.

AssessmentWährend einer Assessementwoche erstellen die Projektleiterinnen ein Anforderungsprofil, das als eine Eignungsfeststellung für die Teilnahme an wei-teren Qualifizierungsmodulen genutzt wird und eine wichtige Grundlage für die darauffolgenden indivi-duellen Coachingsgespräche bildet.Während der Projektlaufzeit haben 4 Assessment-wochen mit insgesamt 36 Frauen stattgefunden.

CoachingVon großer Bedeutung ist das prozessbegleitende Einzelcoaching. Hier werden die Entwicklungsschrit-te der Teilnehmerinnen erarbeitet und dokumentiert. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen werden er-reichbare Ziele vereinbart, so können sie bei neuen Entwicklungen zeitnah individuelle Unterstützung erhalten.Im Projektdurchlauf haben die Frauen insgesamt 459 Coachingsstunden in Anspruch genommen.

Um das Coaching-Angebot noch bedarfsgerechter auszugestalten, wurden Unterstützungsteams zu unterschiedlichen Themen wie Standortbestim-mung, Zielerreichung, Bewerbungsmanagement usw. durchgeführt. Der Vorteil dieses Angebots ist die themenorientierte Bearbeitung von spezifischen Fragen im Austausch mit der Gruppe. Dieses zusätzliche Angebot beinhaltete insgesamt 345 Stunden.

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Module Während der Maßnahmelaufzeit wurden folgende Module (je 120 Stunden pro TN) durchgeführt:

• 1 x Entwicklung von Wissensmanagement und Netzwerkaufbau, insgesamt 18 TN

• 3 x Entwicklung der Kommunikations- und Hand-lungsfähigkeiten, insgesamt 69 TN

• 2 x Kompetenzenfeststellung, insgesamt 45 TN • 2 x Bewerbungsmanagement, insgesamt 46 TN

sowie • 2 x Profiling im Jahr an jeweils 5 Tagen mit insge-

samt 37 TN • 2 x Erfolgsteams im Jahr an jeweils 5 Tagen mit

insgesamt 25 TN

Die modular aufgebauten Angebote entsprechen den Bedarfen der Teilnehmerinnen und unterstüt-zen eine zielgerechte Förderung. Für jedes Modul wird ein einzelnes Curriculum entwickelt, das syste-matisch zum Teil täglich ausgewertet und nachhal-tig weiter entwickelt wird.

Nach Abschluss der Module besteht weiterhin die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Coachings.

Dieses Angebot dient dem Erhalt der Motivation, sich weiterhin aktiv um einen Job oder eine entspre-chende Weiterbildung zu bemühen. Gleichzeitig werden bei Bedarf auch aktuelle Themen wie Job-verlust, Probleme am Arbeitsplatz, persönliche und andere berufliche Themen besprochen.

Ergebnisse• 89 Frauen mit Migrationshintergrund aus 20

Nationen haben an an der MiA-Maßnahme teilgenommen. Die meisten Teilnehmerinnen waren im Alter von 30-50 Jahren.

• 89,9 % der Frauen haben die Maßnahme er-folgreich abgeschlossen: » 15 Frauen arbeiten auf dem ersten Arbeits-markt

» 5 Frauen nehmen an einer weiterführenden schulischen oder außerschulischen Qualifi-zierungsmaßnahme teil

» 1 Frau befindet sich in einer schulischer Aus-bildung

» 1 Frau ist selbständig » 50 Frauen sind noch arbeitslos und mit wei-terer Unterstützung dabei, die Handlungs-empfehlungen umzusetzen

Das Programm wird aus Miteln des Jobcenters Frankfurt sowie des Frankfurter Arbeitsmarktprogramms (der FRAP_Agentur) gefördert.

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►Vorbereitung für die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher

Der Erzieher/innenberuf ist ein anspruchsvolles Wir-kungsfeld und die Aufnahmebedingungen an den Fachschulen schaffen z.T. hohe Hürden, daher da-her gelten zur Teilnahme an dem Vorbereitungskurs folgende Voraussetzungen:

• die Teilnehmenden müssen über einen Schul-abschluss verfügen, der dem Deutschen Real-schulabschluss entspricht ;

• sie sollten über eine abgeschlossene Ausbil-dung im Herkunftsland verfügen, vorzugsweise im pädagogischen, sozialen oder sozialpflegeri-schen Feld (muss nicht anerkannt sein) ;

• Deutschkenntnisse auf B2-Niveau sind erforder-lich sowie

• Motivation und Lernbereitschaft und • Eignung für den Erzieher/innenberuf

Ziele und ZielgruppeDie Maßnahme richtet sich an arbeitslose Frau-en und Männer mit Migrationshintergrund, die im Ausland einen pädagogischen oder sozialwissen-schaftlichen Abschluss erworben haben. Ziel ist, die Aufnahmeprüfung an einer Fachschule für Sozial-pädagogik abzulegen und die Ausbildung zur aner-kannten Erzieherin/ zum anerkannten Erzieher auf-zunehmen. Darüber hinaus wird auf die C1-Prüfung nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenz-rahmen (GER) vorbereitet. Durch die erfolgreiche Teilnahme an dem Kurs erwerben die Teilnehmen-den darüber hinaus die Qualifizierung für die Kin-dertagespflege.

Aufbau und Methoden Der Vorbereitungskurs ist in 3 Phasen strukturiert:

1. Vorbereitung auf das Aufnahmeverfahren durch fachbezogenen Deutschunterricht für die Prü-fung auf C1-Niveau, Erstellung der vollständigen Bewerbungsunterlagen und Vermittlung rele-vanter Inhalte in der Berufskunde

2. Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Aufnahmeprüfung, Vermittlung von Fachwissen aus der Ausbildung und Qualifizierung für die Kindertagespflege sowie Reflexion der eigenen Haltung in der Kindererziehung

3. Ein 6-monatiges Praktikum in einer Kindertages-einrichtung. Das ist eine notwendige Vorausset-zung für die Aufnahme an einer Fachschule für Sozialpädagogik und dient der praktischen Ori-entierung für den Beruf.

ErgebnisseDer Vorbereitungskurs beginnt jeweils im August und endet im August des Folgejahres. In dem beschriebenen Kurs starteten 2015 im Au-gust 18 Teilnehmende (17 Frauen, 1 Mann) und ende-ten im August 2016 mit folgenden Ergebnisse:

• 13 Teilnehmende (72 %) haben die Aufnahme-prüfung an einer Fachschule für Sozialpädagogik bestanden und die Ausbildung zur staatlich an-erkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher begonnen

• 6 Teilnehmende haben die C1-Prüfung bestan-den, 7 haben einen entsprechenden Nachweis über die erforderlichen Sprachkenntnisse er-worben, sodass sie die nötigen Nachweise für einen Ausbildungsbeginn vorlegen konnten,

• 18 Teilnehmende (100 %) haben sich für die Kindertagespflege qualifiziert und haben da-mit eine zusätzliche Qualifikation im pädagogi-schen Feld, die ihnen im Bedarfsfall eine Selb-ständigkeit ermöglicht.

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Neben den Beruflichen Schulen Berta Jourdan wur-den weitere Fachschulen für Sozialpädsgogik als Kooperationspartner gewonnen: Fresenius, SRH, Käthe Kollwitz Schule, Ketteler-La-Roche, sowie Trä-ger der Kinder- und Jugendhilfe, Kindertageseinrich-tungen, UAG Fachkräftegewinnung

BewertungDie Verschärfung der Zulassungsbedingungen machte sich auch in diesem Jahr bemerkbar. Fach-schulen verlangen zunehmend eine Anerkennung der nachgewiesenen Ausbildungen; dies war in al-len Fällen erfüllt und im August 2016 starten erneut 18 Teilnehmende den neuen Kurs. Im Erzieherberuf sind Frauen zahlenmäßig deutlich überrepräsentiert. Vor diesem Hintergrund sind die 6 männlichen Teilnehmer in drei Kursen als ein Schritt hin zu mehr Chancengleichheit zu sehen.

Männer und Frauen mit (und ohne) Migrationshin-tergrund in die Kitas, Fachtag am 02.02.2016

Der Mangel an pädagogischen Fachkräften in Frank-furt ist bereits heute dramatisch. Auch für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass der Betreuungsbedarf und damit die Nachfrage nach qualifiziertem Personal in den Kitas weiter steigen, denn die Stadt wächst und verjüngt sich beständig. Vor diesem Hintergrund dis-kutierten am 2. Februar rund 60 VertreterInnen der pädagogischen Praxis, der Fachschulen für Sozial-pädagogik und der Frankfurt University of Applied Sciences im Rahmen eines Fachtages mit Bildungs-dezernentin Sarah Sorge und Integrationsdezernen-tin Nargess Eskandari-Grünberg. Eingeladen hatten beramí berufliche Integration e.V. und die Frankfurt University of Applied Sciences. Der Fachtag stellte

den Bedarf an hochwertiger Kinderbetreuung und Ressourcen pädagogischer Fachkräfte aus dem Aus-land in den Fokus. Einen wissenschaftlichen Beitrag zuR Frage „Welche Kompetenzen brauchen pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten in der Migrationsgesellschaft?“ präsentierte im Vorfeld der Podiumsdiskussion Prof. Dr. Ute Schaich, FRA-UAS.Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, wie QuereinsteigerInnen besseren Zugang zum Beruf bekommen können, sodass Kitas und Gesellschaft hiervon profitieren.Eine ausführliche Dokumentation steht als download auf www.berami.de bereit. Anlässlich des Fachtages entstand der Filmbeitrag „VIELFALT der Steine AUF DEM WEG IN DIE KITA“: link youtube: : https://www.youtube.com/watch?v=YRmnivUvqgc&feature=youtu.be

Der Vorbereitungskurs wird durch das Frankfurte Arbeitsmarkt-programm aus Mitteln des Landes Hessen und des Europäischen Sozialfonds gefördert.

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►Brückenmaßnahme für auslän-dische Wirtschaftswissenschaft-ler/innen „Ready-Steady-Go!“

Das Projekt richtet sich an Frauen und Männer, die über einen ausländischen Hochschulabschluss in Wirtschaftswissenschaften verfügen und eine qua-lifikationsadäquate Arbeit auf dem deutschen Ar-beitsmarkt anstreben. Neben dem abgeschlossenen wirtschaftswissenschaftlichen Studium müssen die Teilnehmenden Deutschkenntnisse auf mindestens B2-Niveau nachweisen.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt. In re-gelmäßigen Zeitabständen finden Austauschtref-fen mit der Hochschule statt. Die Teilnehmenden werden in der 4-monatigen Brückenmaßnahme für eine qualifikationsadäquate Tätigkeit im Berufs-feld Wirtschaft durch Vermittlung und Auffrischung branchenbezogener Kenntnisse qualifiziert. Dabei steht vor allem die Vermittlung von Fachkenntnis-sen, die für eine Tätigkeit im deutschen Wirtschafts- und Arbeitsmarktsystem vorausgesetzt werden, im Mittelpunkt wie u. a. Grundsätze des internen und externen Rechnungswesens, Grundlagen des deut-schen Wirtschaftsrechts, Steuerwesens und der Volkswirtschaftslehre. Die Teilnehmenden lernen, ihre im Ausland erworbenen Fachkenntnisse auf den deutschen Wirtschaftskontext zu transferieren und anzuwenden. Durch die Vermittlung von berufs- und branchenbezogenem Deutsch wird die Sprachfähig-keit für die Bewerbungsphase und den beruflichen Kontext verbessert. Branchenbezogene Trainings, Bewerbungstrainings und Einzelcoachings bereiten auf die Praxis vor.

Projektaufbau und MethodenDas Projekt startete im Juni 2016 und endet Ende 2018. In dieser Zeit finden 7 Durchläufe mit einer Dauer von jeweils knapp 4 Monaten (85 Qualifizie-rungstage) statt. 2016 wurde der erste Durchlauf abgeschlossen und ein zweiter begonnen. Nach Auf-nahme in das Projekt und begleitend zum Fachun-terricht werden alle Teilnehmer/innen in Einzel- und Gruppencoachings begleitet. Nach jedem Training erfolgt eine Feedbackrunde. Nach Ablauf der ersten Hälfte des Projektes wird eine Zwischenbilanz und am Ende des Projektes eine Abschlussauswertung gemacht, um das Angebot kontinuierlich zu opti-mieren. Am Ende jeder fachlichen Lehrveranstaltung wird eine schriftliche Klausur geschrieben bzw. eine mündliche Prüfung abgelegt, die benotet werden. Mit erfolgreicher Teilnahme werden ECTS-Punkte erworben. Die Noten sowie ECTS-Punkte finden im Abschluss-Zertifikat nachgewiesen.

Im Rahmen des Projektes findet in enger Verzahnung mit der fachlichen Qualifizierung das Sprachtraining statt. Neben verschiedenen Methoden des modernen Sprachunterrichts (z.B. Szenarientechnik) werden Elemente von integriertem Fach- u. Sprachlernen eingesetzt, z.B. Teamteaching. Die TN können so die Fachinhalte besser aufnehmen und parallel dazu ihre (Fach)Sprachkompetenz erweitern. Zudem werden Methoden selbstorganisierten Lernens vermittelt.

Teilnehmende / Beratene2016 haben insgesamt 34 Menschen, davon 9 Män-ner und 25 Frauen im Alter zwischen 25 und 50 Jah-ren teilgenommen. 16 Personen beendeten 2016 das Projekt, die anderen 18 setzten ihre Teilnahme 2017 fort. Sie kamen aus Syrien, Taiwan, Guinea, Pakis-tan, Kroatien, Russland und Griechenland. Alle Teil-

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nehmenden haben eine akademische Ausbildung. Der größte Teil der Teilnehmenden verfügte auch über die qualifikationsadäquate Berufserfahrung aus dem Herkunftsland.

Ergebnisse Unter den 16 Teilnehmenden, die am ersten Projekt-durchlauf teilnahmen

• haben 3 das Projekt frühzeitig verlassen: » Eine Teilnehmerin nahm bereits nach vier Wo-chen eine Vollzeitstelle bei einer Fluggesell-schaft in der Buchhaltung auf.

» Ein 28jähriger Syrer erhielt nach sechs Wo-chen die Möglichkeit, ein Jahrespraktikum in einer großen Bank anzutreten.

» Ein Teilnehmer musste aus persönlichen Grün-den aussteigen,

• haben 13 das Projekt bis zum Schluss besucht und insgesamt sechs Prüfungen mit Erfolg abgelegt.

Von den verbleibenen 13 Teilnehmenden• wurden 2 Teilnehmende in eine qualifikationsa-

däquate Beschäftigung vermittelt,• absolviert 1 Teilnehmender qualifiziertes ein

Jahrespraktikum, • machen 2 Personen anschließend eine

SAP-Qualifizierung • begannen 2 Teilnehmende ein weiterführendes

Studium• sind 6 Teilnehmende auf der Suche nach quali-

fierter Beschäftigung

Resümee des ProjektesDie Abschlussauswertung am Ende des Projektes ergab, dass die Teilnehmenden sehr zufrieden mit der Konzeption und der Durchführung des Projektes waren. So berichteten alle, dass sie ihre fachlichen

Kenntnisse auffrischen und neue, für den deutschen Arbeitsmarkt spezifische, Kenntnisse erwerben konnten. Sie konnten die Fachsprache erlernen bzw. fachliches Sprachvokabular erweitern. Durch die branchenbezogenen Trainings, das Bewerbungstrai-ning sowie das Gruppen- und Einzelcoaching fühl-ten sich die Teilnehmenden am Ende des Projektes motiviert und fachlich, persönlich sowie sprachlich gestärkt. Sie berichteten darüber, dass sie nun eine Orientierung haben, auf welche Stellen sie sich be-werben und wie sich bei den potenziellen Arbeitge-ber präsentieren können.

Es besteht eine sehr gute und konstruktive Zusam-menarbeit mit der Hochschule. Die Expertise durch diese Zusammenarbeit wird für weitere Durchläufe im Projekt genutzt und weiter ausgebaut. Die Pro-jektleiterin nimmt regelmäßig am Arbeitskreis BWL des Netzwerks Integration durch Qualifizierung (IQ) teil, an dem sich die Vertreterinnen und Vertreter von allen Landesnetzwerken, die ähnliche Qualifizie-rungsprojekte anbieten, beteiligen.

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond in der Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und For-schung und der Bundesagentur für Arbeit gefördert.

In Kooperation mit:

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►InterPäd – Internationale pädagogische Fachkräfte in die KiTas

Bei dem Projekt “InterPäd - Internationale pädago-gische Fachkräfte in die KiTas” handelt es sich um ein Modellprojekt im Rahmen des IQ Netzwerk Hes-sen, das Migrantinnen und Migranten bei der An-passungsqualifizierung als pädagogische Fachkraft unterstützt.

Das Projekt InterPäd wendet sich an Migrantinnen und Migranten mit einem im Ausland abgeschlos-senen Hochschulstudium im Bereich frühkindliche Bildung (im allgemein- oder frühpädagogischen Bereich oder der Sozialen Arbeit), deren Abschluss aus dem Ausland durch die Anerkennungsstelle nur teilweise anerkannt wurde. In der Regel erhalten die Anerkennungssuchenden die Auflage, ein Jahr als “Fachkraft in Mitarbeit” zu arbeiten, um die volle An-erkennung zu erlangen und somit langfristig in Hes-sen als pädagogische Fachkraft in Kindertagesein-richtungen (Kindergarten, Hort) tätig sein zu können.

Das Projekt bietet den Projektteilnehmenden Beglei-tung während des einjährigen Anerkennungspro-zesses durch die Teilnahme an Hochschulveranstal-tungen, um evtl. inhaltliche Defizite auszugleichen, außerdem durch Lerngruppen, die die Lehrveran-staltung der Hochschule flankieren und die Deutsch-kenntnisse ausbauen und durch Workshops wichti-ge Praxisthemen wie “Bild vom Kind”, grundlegende pädagogische Haltung etc. vermitteln.

Damit wird die zügige Einmündung und langfristige Integration in den Arbeitsmarkt im Bereich frühkind-licher Bildung maßgeblich befördert und unterstützt.

Darüber hinaus erhalten die Kindertageseinrich-tungen Unterstützung bei der Gewinnung von päd-agogischen Fachkräften, indem sie über das Thema Anerkennung informiert und zur Einstellung von Per-sonen mit Teilanerkennung beraten werden.

Neben einer Teilanerkennung müssen die Projekt-teilnehmer/-innen gute Deutschkenntnisse (B2) mit-bringen, damit sie als Arbeitskraft gewinnbringend eingesetzt werden können und von den Qualifizie-rungsangeboten der Maßnahme ausreichend profi-tieren können.

Projektaufbau und Methoden2016 standen der Aufbau des Projektes und die Ver-netzung mit Kooperationspartnern im Vordergrund.

• Kooperationsaufbau mit Hochschulen: Im Konzept ist eine enge Kooperation mit einer Hochschule vorgesehen, an der die Projektteil-nehmerinnen und -teilnehmer Seminare zur Qualifizierung besuchen sollen. Aufgrund der praxisnahen Ausrichtung der Lehrveranstaltun-gen sowie der räumlichen Nähe zu beramí e.V. wurde eine Kooperation mit der Frankfurt Univer-sity of Applied Sciences, Fachbereich 4 „Soziale Arbeit & Gesundheit“ aufgebaut. Darüber hinaus wurden erste Kooperationsgespräche mit dem Fachbereich 4 der Goethe-Universität Frankfurt geführt.

• Kooperationsaufbau mit pädagogischen Einrich-tungen der frühkindlichen Bildung: 10 Träger der Kinder- und Jugendpflege in und um Frankfurt wurden zunächst durch eine E-Mail-aktion und ein Infoblatt über das Projekt InterPäd informiert.

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Daran anschließend wurde das Projekt zweimal bei Veranstaltungen von Trägern der Kinder- und Ju-gendpflege in Frankfurt vorgestellt. Zudem fanden mehrere Telefonate mit interessierten Trägern statt, um offene Fragen und Kooperationsmöglichkeiten zu besprechen.

Die Teilnehmerakquise erfolgt über die Anerken-nungs- und Qualifizierungsberatung des IQ Landes-netzwerks Hessen sowie die Agentur für Arbeit und das Jocenter, die mittels Infoblätter informiert wur-den. Zudem fand ein erstes Gespräch mit der Aner-kennungsstelle für pädagogische Fachkräfte im Auf-trag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, statt.

Teilnehmende / BerateneDie Qualifizierung der Projektteilnehmerinnen und -teilnehmerinnen startet im März 2017. Daher gab es in 2016 noch keine Projektteilnehmerinnen und -teil-nehmer.

Bei „InterPäd“ handelt es sich um ein Modellprojekt, bei dem die verschiedenen Perspektiven der Projekt-beteiligten (Teilnehmende, Träger der Kinder- und Jugendpflege, Anerkennungsstelle und Hochschu-len) in Einklang gebracht werden müssen.

Bei den Trägern und Einrichtungen der Kinder- und Ju-gendpflege stieß das Projekt aufgrund des Fachkräf-temangels auf großes Interesse. Jedoch muss indivi-duell mit jedem Träger/ jeder Einrichtung abgeklärt werden, inwieweit die Projektteilnehmenden für die Qualifizierungsmodule freigestellt werden können und mit welchem Status die Personen während der Anpassungsqualifizierung eingestellt werden.

Unklar ist außerdem noch, inwieweit die Qualifizie-rung der Projektteilnehmenden bei beramí bzw. bei der Hochschule auf die notwendige Arbeitszeit im Rahmen der Anpassungsqualifizierung (hauptamtli-che Praxistätigkeit von 37h pro Woche in einer Kin-dertageseinrichtung) angerechnet werden kann.

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond in der Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und For-schung und der Bundesagentur für Arbeit gefördert.

In Kooperation mit:

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►Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung für Ärztinnen und Ärzte mit ausländischem Abschluss

Im April 2016 startete bei beramí der Vorbereitungs-kurs auf die Kenntnisprüfung für die Approbation ge-mäß den gesetzlichen Vorgaben der Bundesärzteord-nung (BÄO) sowie dem Zahnheilkundegesetz (ZHG). In Hessen ist es zu diesem Zeitpunkt das einzige An-gebot. Einmalig ist auch die Kombination der Vermitt-lung der Fachsprache Deutsch, der Vermittlung bzw. dem Auffrischen von Fachkenntnissen in den prü-fungsrelevanten Fächern sowie die Begleitung durch Sprachpaten zur Förderung der Sprachkompetenz.

Der Kurs wird mit Unterstützung des Hessischen Lan-desprüfungs- und Untersuchungsamtes im Gesund-heitswesen (HLPUG) durchgeführt. Die Untergruppe „Medizinische Heilberufe“ des hessischen Asylkon-vents begleitet das Projekt inhaltlich.

Die Auswertung der Anerkennungsberatung bei be-ramí hat deutlich gemacht, dass Medizinerinnen und Mediziner mit ausländischem Abschluss einen großen Bedarf nach einer Unterstützung bei der Vor-bereitung auf die Kenntnisprüfung haben. Dem indi-viduellen Bedarf der Ratsuchenden aus der Anerken-nungsberatung steht der eklatante Ärztemangel in Hessen und Deutschland gegenüber. Darüber hinaus wurden auch von Seiten der Arbeitsagenturen und Jobcenter entsprechende Maßnahmen für die Ziel-gruppe nachgefragt.

Projektaufbau und MethodenDas Angebot ist in 4 Modulen konzipiert, in dem der Quereinstieg modular möglich ist. Im Deutsch-training wird sowohl auf die B2-Prüfung, die bei der Vergabe der Berufserlaubnis vorausgesetzt wird, als auch auf die Zertifikatsprüfung C1 Medizin vorberei-tet. Der Nachweis über C1-Niveau ist erforderlich für die Teilnahme an der Kenntnisprüfung zur Erlangung der Approbation.

An einem weiteren Punkt unterscheidet sich das hes-sische Angebot von anderen Anbietern: allen Teil-nehmenden wird eine 2-monatige Praxiserprobung ermöglicht, um den Arbeitsalltag in Kliniken und Arzt-praxen kennen zu lernen. Ein Aspekt, den die Mitglie-der des Hessischen Asylkonvents ausdrücklich befür-worteten. Die Landesärztekammer stellt beramí für diesen Zweck Hospitationsstellen aus der Datenbank der Kammer zur Verfügung.

Zur intensiven Vorbereitung können sich die Teilneh-menden in simulierten Prüfungssituationen vorberei-ten. Diese werden per Video aufgezeichnet und ge-meinsam mit den Teilnehmenden ausgewertet. Die Teilnehmenden können darüber hinaus Einzelcoa-ching bei einer erfahrenen Psychologin in Anspruch nehmen und sich mit berufsbezogenen Bewerbungs-training und Karriereberatung auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Zusätzliche Deutschtrainings vertiefen das Gelernte am Nachmittag. In ihrer Freizeit können die Teilnehmenden mit ehrenamtlichen Sprachpaten Deutsch sprechen und üben. Ebenfalls ein beramí-An-gebot, das zusätzlich zum originären Kursangebot für alle Teilnehmenden offen steht. Der Kurs endet Ende Februar 2017. Weitere Kurse werden 2017 angeboten.

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Zielgruppe Humanmedizinerinnen und -medizinerVon insgesamt 30 Teilnehmenden sind 13 Frauen und 17 Männer aus Syrien (13), Afghanistan (6), Pa-kistan 2 und jeweils 1 TN aus Ägypten, Indien, Irak, Bulgarien, Georgien, Serbien, Kuwait, Tunesien und Saudi Arabien.

• 8 Personen sind im Alter von 30-34 Jahren, • 10 im Alter von 35-39 Jahren, • 3 im Alter von 40-45 Jahren, • 2 im Alter von 25-29 Jahren, • 1 im Alter von 45-50 Jahren und • 6 Personen waren über 50 Jahre alt.

Von 30 Teilnehmenden haben 22 nach der Fach-sprachprüfungsvorbereitung die Prüfung mit Erfolg bestanden.

• 10 im eigenen Haus, • 9 bei einem anderen Bildungsträger und • 3 in anderen Bundesländern.• 3 Teilnehmende werden die Prüfung nochmal

wiederholen, • 5 Teilnehmende haben das Sprachniveau noch

nicht erreicht.Von 30 Teilnehmenden haben 2 bereits die Appro-bation erhalten; zur Prüfung sind 16 Personen an-gemeldet und warten auf einen Prüfungstermin von der Landesärztekammer Hessen. 14 Ärztinnen und Ärzte arbeiten mit der sogenannten „Eingeschränk-ten Berufserlaubnis“.

Zielgruppe Zahnmedizinerinnen und -medizinerUnter den 18 Teilnehmenden sind 7 Zahnärztinnen-und 11 Zahnärzte aus den Ländern: Syrien (9), Pakis-tan (2) und jeweils 1 Zahnärztin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Moldawien, Bulgarien, Ka-sachstan, Chile, Frankreich und Saudi Arabien.

• 9 Teilnehmende sind im Alter von 25-30 Jahren, • 5 Teilnehmende im Alter von 30-35 Jahren,

• 1 Teilnehmender zwischen 40-45 Jahren, • 2 Teilnehmende zwischen 45-50 Jahren und • 1 Teilnehmer ist älter als 50 Jahre.

Von 18 Teilnehmend haben 12 Zahnärztinnen und Zahnärzte nach der Fachsprachprüfung mit Erfolg bestanden.

• 8 im eigenen Haus und• 4 bei einem anderen Bildungsträger bzw. vor der

Landeszahnärztekammer in anderen Bundeslän-dern.

• 3 Teilnehmende befinden sich noch in fachbezo-genen Qualifizierungsmaßnahmen.

• 3 Zahnärztinnen sind in Erziehungsurlaub. • 5 Teilnehmende haben bereits die Approbation

erhalten und sind in einer Festanstellung tätig. • 5 weitere arbeiten mit der sogenannten Be-

rufserlaubnis und warten auf den Termin für die Kenntnisprüfung.

Eine 100% Förderung ist über Bildungsgutschein durch Arbeits-agenturen oder Jobcenter möglich. Der Kurs steht auch Selbst-zahlern offen.

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7. Gesellschaftliche Partizipation

►House of Resources Rhein-Main

Das House of Resources Rhein-Main startete am 1. September 2016 als einziges House in Hessen. Bun-desweit gingen 14 Houses of Resources an den Start.Mit dem Angebot werden Initiativen, Vereine und Migrantenorganisationen gefördert, die sich ehren-amtlich für die Integration von Menschen mit Migra-tionshintergrund einsetzen.

Der Wirkungskreis des Houses of Resources Rhein-Main ist zunächst auf die beiden Kommunen Frank-furt am Main und Offenbach am Main beschränkt. Weitere Städte wie Wiesbaden und Darmstadt wur-den angesprochen und mögliche Kooperationen für die Zukunft - auch im Umkreis der genannten Kom-munen - ins Auge gefasst.

Des Weiteren konnten erste Vernetzungsgespräche u. a. mit dem PARITÄTISCHEN Hessen e.V., „Frankfurt hilft“ und der Koordinatorin des WIR Programms bei der Stadt Offenbach geführt werden. Kooperations-vereinbarungen wurden mit dem Amt für Multikultu-relle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt sowie mit der Stadt Offenbach, Amt für Arbeitsförderung, Sta-tistik und Integration, Hessisches Landesprogramm WIR getroffen.

Ziele und ZielgruppenHouse of Resources Rhein-Main will Initiativen, Vereine und Migrantenorganisationen darin unter-stützen, ihre Arbeit zu professionalisieren sowie Vorhaben und Projektideen zu verwirklichen und eine Plattform für Vernetzung zu schaffen. Darüber hinaus begleitet das House Initiativen bei der Grün-dung eines eingetragenen Vereins.

ErgebnisseIn den ersten 4 Projektmonaten wurden bereits eine Reihe von Beratungsgesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern von Vereinen und Migrantenorgani-sationen geführt. Dabei konnten schon konkrete Anfragen zu Bereitstellung von Fördermitteln, zu Themen von Schulungen etc. geklärt und umgesetzt werden.

2016 wurden folgende Veranstaltungen anteilig vom House of Resources Rhein-Main gefördert:

• Der afghanische Frauenverein ZAN e. V. konnte 2 Veranstaltungen im Oktober und im November 2016 realisieren. House of Resources förderte gemeinsam mit dem Verein Süßwasser e.V. die „Wertvollen Begegnungen“. Bei afghanischen Essen und Live-Musik kamen afghanischen Fa-milien aus Erstaufnahmeunterkünften und Ak-teurinnen und Akteure der Flüchtlingsarbeit ins Gespräch. Die ehrenamtlich tätigen Frauen des Vereins ZAN e.V. bereiteten jeweils für ca. 500 Personen afghanische Speisen zu.

• Des Weiteren konnten mehrtägige Schulungen für Ehrenamtliche des ZAN Vereins zu den The-men Projektentwicklung, Akquise und Entwick-lung eines Finanzplans geschult werden.

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• Eine Initiative wurde beratend begleitet und geschult zur Vorbereitung der Gründung eines Dachverbands für Migrantenvereine.

• Für die rumänische Migrantenorganisation CROM e.V. aus Offenbach wurde eine Schulung zum Thema Europäische Krankenkassensyste-me organisiert. Hierfür konnte das House of Re-sources eine Referentin gewinnen und die Hono-rarkosten übernehmen.

Darüber hinaus wurde das Corporate Design ent-wickelt, u. a. das Logo entworfen, die die Website konzipiert, gestaltet, die Anfang 2017 online ge-stellt wird. Das Konzept für einen Imagefilm des House of Resources wurde entwickelt sowie Aufträ-ge zu Filmaufnahmen erteilt. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant.

►Partipol - Partizipation und politische Bildung in derEinwanderungsgesellschaft

Das Projekt mit Start am 01.09.2016 zielt darauf ab, nachhaltige Strukturen zur politischen Bildung in der Einwanderungsgesellschaft zu schaffen. Hierfür soll eine Akademie aufgebaut und ein lokaler Dach-verband gegründet werden. Darüber hinaus soll eine Plattform des Austauschs geschaffen sowie Se-minare und Schulungen in der Akademie angeboten werden. Zielgruppen sind Menschen mit und ohne Migrationsbiographie im Alter von 20-60 Jahren so-wie Migrantenorganisationen.

Dachverband „Rat der Kulturen“ Nach Kontaktaufnahme mit verschiedenen Migran-tenorganisationen fand im Rahmen des Projek-tes am 15. November 2016 ein erstes Treffen von Migrantenorganisationen statt. Hierfür konnten bereits 10 Migrantenorganisationen und Initiativen gewonnen werden. An diesem Treffen wurde die Gründung eines Dachverbandes für die erste Hälfte des Jahres 2017 verabredet. Ein Satzungsentwurf und die Voraussetzungen für die Gemeinnützigkeit wurden diskutiert.

Interkulturellen Stammtisch: „AustauschBar“ Nach verschiedenen Kontaktgesprächen mit unter-schiedlichen Migrantinnen und Migrantengruppen (Studenten, Geflüchtete, schon länger in Frankfurt lebende Migrantinnen und Migranten) wurde zum 29.11.2017 zum ersten Interkulturellen Stammtisch, der „AustauschBar“ eingeladen.

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Auf diesen Treffen werden auf niederschwelliger Ebene politische Themen angesprochen. Mit ca.15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ebenso vie-len Nationen war die Veranstaltung bei beramí gut besucht.

Das Impulsthema des Abends war „Frankfurt – mei-ne neue Heimat“. Nach einem kurzem Einstieg über den Frankfurter Autor und Rebell Friedrich Stoltze („Es will mer net in mein Kopp enei, wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei“ berichteten mehre-re Anwesende über ihr Leben und ihr Verhältnis zu Frankfurt. Grundsätzlich wurde dies positiv bewer-tet, aber auch Kritik an Rassismus und Angstreakti-onen geäußert. Die Notwendigkeit, sich in verschie-denen Bereichen zu engagieren wurde bekräftigt. Geplant ist, mehr Deutsche für die Austauschbar zu gewinnen.

Öffentlichkeitsarbeit & KooperationenMit dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main (AMKA) wird eine Kooperation und ab 2017 ein vierteljährlich stattfin-dender Austausch vereinbart.

Für die Außendarstellung des Projektes PartiPol und der Akademie für politische Bildung wurde am Corporate Design und an neuen Methoden gear-beitet. Erste Kontakte zu Unterstützern (z.B. Beirat) wurden aufgenommen. Als Name wurde „AkaPolis – Akademie für Partizipation und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ festgelegt. Die formelle Gründung soll Ende 2017 erfolgen.

2016 fanden noch keine Seminare und Schulungen statt. Zur Herstellung eines „echten“ Kontaktes zu den anvisierten Zielgruppen insbesondere zur Re-

alisierung der Akademie bedarf es einer direkten und persönlichen Ansprache. Hierzu wurde die Idee der „Barfußakademie“ entwickelt. Hierfür gehen die Projektmitarbeitenden in die Stadtteile, um auf Veranstaltungen auf die geplante Akademie hin-zuweisen. Im persönlichen Gespräch und in der „aufsuchenden“ Akquise werden die potentiellen Teilnehmenden und Mitwirkenden der geplanten Akademie informiert und Bedarfe erhoben.

Partipol ist ein Kooperationsprojekt mit DiKOM e.V. und wird im Rahmen des WIR-Programms des Landes Hessen gefördert.

in Kooperation mit:

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8. Europäische Projeke

►MOVE On – Migration & Gender: Vocational and Educational counselling

MOVE ON ist ein europäisches Projekt, das durch das Erasmus + Programm finanziert wird. Das Programm fördert unter anderem den Aufbau und die Stärkung von Netzwerken, insbesondere der transnationalen Arbeit mit Fokus auf dem Austausch von Ideen und Methoden sowie der Erprobung innovativer Praxis.

Das 2-jährige EU-Projekt startete im Oktober 2015. Das Konsortium besteht aus einer Vielfalt von Organi-sationen, die mit Migrant/innen und Geflüchteten in unterschiedlichen Kontexten (Erwachsenenbildung, Rechts- und Sozialberatung, psychosoziale Versor-gung, opferorientierten Justiz, Forschungsarbeit zu den Themen Migration, Gender und Soziales etc.) arbeiten. Die Länder bzw. Regionen, in denen die Projektpartner ansässig sind, verfügen über unter-schiedliche Erfahrungen zum Thema Zuwanderung. Einige von ihnen sind Einwanderungsländer, andere dagegen haben erst in den letzten Jahrzehnten Erfah-rungen mit der Zuwanderung von Migrant/innen und Geflüchteten gemacht.

• Anziani e non solo società cooperativa (Florenz, Italien),

• Associazione Progetto Arcobaleno Onlus (Florenz, Italien),

• beramí berufliche Integration e.V. (Frankfurt, Deutschland).

• IARS International Institute (London, Großbritannien

• Kentro Merimnas Oikogeneias Kai Paidiou (Athen, Griechenland),

• Stowarzyszenie Interwencji Prawnej (Warschau, Polen),

• SURT Fundació de dones (Barcelona, Spanien) Die Koordination des Konsortiums liegt beim IARS, London.

Mit den zunehmenden Migrationsbewegungen in-nerhalb der EU-Mitgliedstaaten und der aktuellen Flüchtlingssituation steigt der Bedarf an qualitativ guter Beratung, die MigrantInnen bei der Gestaltung ihrer Bildungs- und Berufswege unterstützt und da-mit deren Integration auf dem europäischen Arbeits-markt fördert.

Der Projektansatz von MoveOn bezieht sich auf zwei Ebenen und zielt darauf ab:

• Kompetenzen von Berater/innen und Interessier-ten aus den beteiligten Partnerorganisationen zu erweitern und aufzubauen » Dies erfolgt über den fachlichen Austausch, den gegenseitiger Wissens- und Erfahrungs-transfer und einem passgenauen Trainingsan-gebot.

• lokale Akteure der Arbeitsmarktintegration zu vernetzen sowie über die Belange von Zugewan-derten zu informieren und zu sensibilisieren. » Dies erfolgt über die Formulierung von Quali-tätsanforderungen hinsichtlich eines gender- und diversitysensiblen Beratungsansatzes und einer „Dissemination“ Veranstaltung.

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Projektaufbau und MethodenZentrales Thema des Projektes ist die qualitativ gute professionelle Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung, insbesondere mit Berücksichtigung von Gender- und Diversity-Themen. In der ersten Phase des Projektes haben die Partner die in den jeweiligen Ländern vorhandenen Beratungsstruk-turen beschrieben und verglichen. Dabei wurden auch Best practices zu Beratungsansätzen aus den beteiligten Ländern identifiziert. In der zweiten Pha-se des Projektes wurde ein mehrtägiges Training in englischer Sprache für BeraterInnen und Interes-sierte mit Fokus auf der Vermittlung von Beratungs-ansätzen und Methoden unter Berücksichtigung von Gender- und Diversity-Themen entwickelt und erprobt.

Aktuell beschäftigen sich die Partner mit der Formu-lierung von Qualitätsanforderungen hinsichtlich ei-ner gender- und diversitysensiblen Beratung.

Die Zusammenarbeit der Partner erfolgt anhand ei-nes gemeinsam abgestimmten Arbeitsplans. Aus-tausch, Abstimmung, inhaltlicher Diskussion und detaillierte Planung finden im Rahmen von regelmä-ßigen transnationalen Treffen statt, das im Berichts-jahr am 16. Juni 206 in Athen stattfand.

Produkte & Ergebnisse 1. „Time to MOVE-ON - a comparative Study into

gender, migration and counselling in Europe“Die beteiligten Partnerorganisationen haben den Kontext der beruflichen Integration von Migrant/innen und Geflüchteten in ihren jeweiligen Län-dern beschrieben und verglichen. Der Fokus der Veröffentlichung liegt auf die existierenden Be-ratungsstrukturen und Beratungsangeboten für

die Zielgruppe der Zugewanderten und Geflüch-tete. Die Auswertung von Interviews mit Migrant/innen und Geflüchteten sowie mit Expert/innen vor Ort gibt einen Einblick in ihre Bedarfe und Herausforderungen. Beispiele von Best practice wurden hierhin identifiziert und vorgestellt.

2. Training in englischer Sprache für Berater/innen und Interessierte aus den Partnerorganisationen

3. Besuch der Agentur für Arbeit und der FRAP-Agen-tur mit den Partnern – Präsentation des Projek-tes/Präsentation der Arbeit der Agenturund der FRAP/ Austausch

4. Publikation des 1.Newsletter (Juli 2016) Link:http://www.moveonproject.org/press-releases/news-letters/

Bewertung / Resümee des ProjektesDie Zusammenarbeit in einem europäischen Kontext ist immer sehr bereichernd. Das MOVE ON - Projekt ermöglicht uns, die Arbeit und Erfahrungen mit der Zuwanderung, die vorhandenen Strukturen und die unterschiedlichen Perspektiven in den Partnerlän-dern kennenzulernen.

Im Rahmen des Projektes hat beramí - mit seiner langjährigen Erfahrung in der Beratung von Migrant/innen und Geflüchteten und aufgrund seiner Exper-tise zur Professionalisierung von Beratung und zum Verständnis einer Gender- und Diversity-sensible Beratungsansatzes - die Expertenrolle inne und gibt Inputs zu den verschiedenen Arbeitsschritten.

Das Projekt MOVE ON ist inhaltlich anspruchsvoll (z.B. sehr hohe Standards in der Erstellung der Ver-gleichsstudie) aber finanziell relativ knapp ausge-stattet.

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9. Fortbildungen►Gender- und diversitysensible Beratung

von Migrantinnen und Migranten Fortbildungen für

Beraterinnen und Berater

Die langjährige Expertise von beramí fließt in die Konzipierung der Fortbildungsangebote ein, die auf dem Grundgedanken „Von der Praxis - Für die Praxis“ basieren. Kennzeichnend für unsere Seminare, Trai-nings, Workshops sind ein ausgewogenes Verhält-nis zwischen Wissensvermittlung und praktischer Einübung. Der Fokus liegt dabei auf dem Transfer in die eigene Beratungspraxis sowie die Reflexion des eigenen Beratungshandelns.

Von September bis Dezember 2016 hat beramí in Kooperation mit dem Paritätischen Bildungswerk Hessen, im Rahmen des Projekts „Öffnung für Viel-falt“ - gefördert aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen von Hessencampus, vier Seminare der Fort-bildungsreihe „Gender und diversitysensible Fort-bildungsreihe für Beratende“ mit insgesamt über 40 Teilnehmenden zu folgend aufgeführten Themen durchgeführt:

• Beratung sprachsensibel gestaltenIn diesem Modul werden den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern Methodenkompetenzen vermittelt, die ihnen ermöglichen, in ihrer Be-ratungspraxis mit Personen nichtdeutscher Muttersprache angemessen zu agieren und komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Moduls re-flektieren in praktischen Übungen eigene Kom-

munikationsstrukturen und lernen anhand pra-xisnaher Fallbeispiele Methoden und Strategien kennen, wie sie Beratungsgespräche verständli-cher und damit zielführender gestalten können.

• Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüs-se – Möglichkeiten und GrenzenDie Anerkennung der im Herkunftsland erwor-benen Bildungsabschlüsse ist ein wichtiges Thema in der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung von Personen mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Leider ist die Praxis des Anerkennungsverfahrens nicht leicht zu durch-dringen – für die Betroffenen selbst und auch für die Beraterinnen und Berater. Es stellen sich Fragen wie „Wer ist zuständig?“ „Wo kann man sich informieren?“ „Lohnt sich ein Verfahren überhaupt?“ In diesem Modul wird den Teilneh-merinnen und Teilnehmer ein fundiertes Basis-wissen für die praktische Beratungstätigkeit ver-mittelt. Die Arbeit an Fallbeispielen macht die Vorgehensweise in der Praxis deutlich und soll mit praktischen Hinweisen die zukünftige Bera-tungspraxis erleichtern.

• Gender und Diversity in der Beratung in Bil-dung, Beruf und Beschäftigung Ein gender-und diversitysensibler Beratungsan-satz bedeutet sensibel gegenüber der Vielfalt der zu Beratenden und gleichzeitig Individua-lität und Unterschiedlichkeit in der Gestaltung von Beratungsprozessen, anzuerkennen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Moduls er-halten einen theoretischen Einblick und lernen Methoden und Strategien für ihre Beratungspra-xis kennen, um ihre Handlungs- und Deutungs-möglichkeiten zu erweitern. Anhand prakti-

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scher Übungen und der Arbeit an Fallbeispielen reflektieren sie ihre Beratungsarbeit.

• Traumatische Belastungen in der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung - gemeinsam mit einer externen ReferentinViele Geflüchtete waren in ihrem Herkunftsland und/oder auf ihrem Fluchtweg traumatischen Erlebnissen ausgesetzt, die Folgen auf ihre Ge-staltungs- und Handlungskompetenzen haben können. Die Beratung in Bildung, Beruf und Be-schäftigung kann geflüchtete Menschen dabei unterstützen, trotz erschwerter Voraussetzun-gen nachhaltige berufliche Perspektiven zu ent-wickeln, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbes-sern und Beschäftigungsstabilität zu erreichen.Welche Fachkenntnisse und Beratungskompe-tenz müssen Beraterinnen und Berater haben, um in diesem Fall adäquat beraten zu können? In diesem Modul erwerben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das notwendige Rüstzeug für ihre Beratungspraxis. Die Wissensvermittlung erfolgt über Inputs, die praktische Einübung und Reflexion des eigenen Beratungshandelns an-hand von Fallbeispielen.

Die Fortbildungsreihe kann als Gesamtpaket oder auch in einzelnen Modulen angefragt werden.

Ansprechpartnerin: Lydia MesginaTelefon: 069 - 913010- [email protected]

10. Pressespiegel:

• Deutsche Rentenversicherung, 16.01.2016, Frankfurt am Main: beramí bringt Migrantinnen in neue und bessere Jobs, von Cornelia Goldstein

• Frankfurter Rundschau, 03.02.16, Mentoren für Migrantinnen

• Frankfurter Rundschau, 03.02.16, Quereinstieg erleichtern - Wie man mehr Erzieherinnen mit Migrationshintergrund gewinnt, ist Thema einer Tagung

• Grundsicherung aktuell, 09.02.16, Frankfurt am Main: Erklärkarten unterstützen bei der Bera-tung

• Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.16, Be-rufs-Tipps für Flüchtlinge

• Frankfurter Rundschau, 03.06.16, Hilfe bei der Jobsuche, IG Metall eröffnet Berufsberatungs-zentrum für Flüchtlinge

• Bornheimer Wochenblatt, 15.06.16, Integrati-on durch Qualifizierung- Fest zum vierten deut-schen Diversity Tag auf dem Merianplatz

• Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.09.16, Zulas-sung für ausländische Ärzte- Beramí bietet Vor-bereitungskurse für Approbation an

• Frankfurter Rundschau, 03.09.16, Hilfe für ge-flüchtete Ärzte- Ein neues Programm bereitet ausländische Mediziner auf die Kenntnisprü-fung vor

• Frankfurter Neue Presse, 05.09.16, Wenn der Doktor die Schulbank drückt- Der Verein Beramí arbeitet daran, ausländische Ärzte fit für den Ar-beitsmarkt zu machen

• Bornheimer Wochenblatt, 14.09.16, beramí bie-tet Hilfe für geflohene Mediziner

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• Journal Frankfurt Nr.21, 22.09.16, Gut gefördert ist halb gewonnen

• Hessisches Ärzteblatt, Okotber 16, „Eine span-nende Sache, bei der auf beiden Seiten ganz viel in Gang kommt“

• Medical Tribune, 07.10.16, Hungrig darauf, end-lich wieder Arzt zu sein- Institut hilft Flüchtlin-gen bei der Jobvermittlung und bereitet auf die Arbeit mit Patienten vor

• Pressemitteilung von Martina Feldmayer und Marcus Bocklet, MdL, 05.12.16, Grüne MdLs Feldmayer und Bocklet auf Besuchstour bei Inte-grationsvereinen in Frankfurt- Integrationsarbeit braucht langen Atem

ComIn• Im Frühjahr 2016 erschien ein Artikel auf der

Website „Vielfalt bewegt Frankfurt“ des Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main.

• Im September wurde in der vierteljährlichen Pu-blikation des PARITÄTISCHEN Hessen berichtet.

• Auf der Website des „Integrationskompass“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integ-ration ist das Projekt ComIn eingestellt:http://www.integrationskompass.de/hmdj/home/Footer/Adressensuche/~bih/Adresse-Detailansicht-/?katid={B-BD65BE1-4956-4973-BA87-67D8CA4A552B}&addres-sid=36E45E27-56B9-40A5-8391-4CAAB6F7E470&unterka-tegorie={770A5E92-E287-43B2-A54C-8BB08BAC5F8C}&-suchbegriff=ComIn&ortsname=&landkreis=&plz=&radi-us=&issend=1&success=1&currentpage=&cid

• Über die Zukunftsmesse für Geflüchtete am 07.12.2016 wurde ein Artikel für die website BLEIB in Hessen II verfasst. Das Teilprojekt ist auf der Website des Integrationskompass des HMSI aufgeführt.

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Daphne VarelaGermanistin MAProjektleiterin NeW MentoringBeratung Vorb. Erzieher/inbei beramí seit 2009

Dietlinde Kosub-JankowskiDipl. SozialpädagoginAnerkennungs- und Bildungsberate-rin für Flüchtlingebei beramí seit 2006

Andrea UlrichInternationale Beziehungen, MAProjektleiterin Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung bei beramí seit 2012

Berna TaşdelenBürokauffrauAnmeldung, Koordination Integra-tions- und ESF-BAMF-Kursebei beramí seit 2012

Angelica BattilocchiFremdsprachen und Literatur, MAVolontärin Presse- und Öffentlich-keitsarbeitbei beramí seit 2015

Cornelia GoldsteinGermanistin MA, PR-ReferentinPR- und ÖffentlichkeitsarbeitNeW - Netzwerkkordinatorin bei beramí seit 2009

Bert BresgenRegisseur, SchauspielerKoordinator und DozentVorbereitung Kenntnisprüfung für ausländische Zahnmediziner/innenbei beramí seit 2016

Atilla VurgunFachlich-Medizinischer LeiterVorbereitung Kenntisprüfung aus-ländische Mediziner/innenbei beramí seit 2016

Claudia AnsorgeGermanistik, Kulturanthropologie Koordinatorin und DozentinVorbereitung Kenntnisprüfung aus-ländische Humanmediziner/innenbei beramí seit 2016

11. Das Team

Claudia FegerSlavistik , Philosophie und osteuro-päische Geschichte, MAProjektleiterin Vorb. Erzieher/-in, Integrierte Deutschförderungbei beramí seit 2013

Doro CramerSonderpädagoginBildungs- und Nachqualifizierungs-beraterin, Trainerinbei beramí seit 2000

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Hatice PişkinBürokauffrauPersonalverwaltung, OfficeQualitätsmanagementbei beramí seit 2002

Gabriela MolinaPolitikwissenschaftlerinProjektleiterin Mehr Bock auf Politik - Mehr Mut zum Gestaltenbei beramí seit 2015

Irina LagutovaWirtschaftspädagogin, Kauffrau im Groß- und AußenhandelProjektleiterin READY-STEADY-GO!bei beramí seit 2008

Paola AcevedoBürokauffrau, FachwirtinBuchhaltung, Finanzcontrolling, Mittelverwaltung ESF-Projekte, bei beramí seit 2002

Lydia MesginaDipl. Erziehungswissenschaftlerin Projektleiterin MoveOn,Verantwortliche Fortbildungsreihebei beramí seit 2006

Naima AnsariBürokauffrau Sekretariat, Termin- u. Veranstal-tungsmanagementbei beramí seit 2006

Maya MohnAmerikanistik, Politologie, Kunstge-schichteAnerkennungs- und Bildungsberate-rin für Geflüchtete bei beramí seit 2016

Irmtraud EckartIslam- und und Sozialwissenschaft-lerin (BA)Anerkennungsberaterinbei beramí seit 2016

Nicole MöhrmannVersicherungskauffrau, Dipl. SozialpädagoginAnerkennungs- und Bildungsberate-rin für Geflüchtete bei beramí seit 2016

Elisa RossiDiplomsoziologinProjektleiterin, Nachqualifizierungs-beraterinbei beramí seit 2009

Heidi WiegertBankkauffrau, Fachwirtin, Diplom Informatikerin (FHBeraterin Migrantenorganisationenbei beramí seit 2016

Melani Dragejevic

Auszubildende zur Bür0kauffraubei beramí seit 2016

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Susanne ZastrauGermanistin, Romanistin MAProjektleiterin House of Resourcesbei beramí seit 2009

Ute ChrysamKulturanthropologin, Germanistin MAProjektleiterin Mentoring (Ein-steigen, Umsteigen, Aufsteigen & SABA-Mentoringbei beramí seit 2000

Tatyana KocharyanEDV-IngenieurinSystemadministratorin, TrainerinDatenschutzbeauftragtebei beramí seit 1997

Zorica ErcegDipl. ErziehungswissenschaftlerinProjektleiterin MiA FrankfurtAnerkennungs- und Qualifizierungs-beraterinbei beramí seit 2006

Yasemin Yüksel-SezginerDipl. SozialpädagoginProjektleiterin BerufswegeplanungBildungs- u. Anerkennungsberate-rin, Qualitätsbeauftragtebei beramí seit 1992

Valeria Martinez de GanßHumanitäre Hilfe , MAAnerkennungs-, Qualifizierungs- und Nachqualifizierungsberaterin, bei beramí seit 2013

Şükriye Altun MangelDipl. SozialpädagoginProjektleitung Vorb. Kenntnisprü-fung ausländische Mediziner/innen, bei beramí seit 1998

Semire ZareiPolitikwissenschaftlerinAnerkennungs- und Qualifizierungs-beraterin bei beramí seit 2016

Salwa YousefDipl. Erziehungswissenschaftlerin Bildungsberaterin für Geflüchtete bei beramí seit 2016

geringfügig Beschäftigte Bengül PişkinMarie DudekClaudia Patricia Calva Ochoa

ehrenamtliche MitarbeiterinnenAnneliese FeuserSybilla DerikumUte Knie

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Sprachdozent/innen und Trainer/innen in freier MitarbeitAnne-Helen Wiese, Annette Zimmer-Kass, Barbara Powitz, Cazima Medic, Christine Reuter, Christoph Zöller,Franziska Becker, Gabriella Pöhlmann, Ines Weirauch, Iris Junker,Janna Grabowski, Karin Anna Hiller, Karin Jörges, Katharina Dreisbach, Kerstin Schmidt, Judith Senger, Ludwig Hofmann, Maria-Beate Gutmann, Michaela Kramkowski, Petra Schreiber, Renate Scheffler-Konrat, Roswitha Rüdth-Akyüz, Sabine Berg, Svetlana Nocken, Walburga Hirschbeck, Waltraud Dembinski-Mayer, Yara Wintruff, Zorniza Kolarova

Andrea NispelSozialwissenschaftlerinTrainerin, Beraterinehrenamtlicher Vorstand bei beramí seit 1995

Halime VurgunDiplompsychologinSchulpsychologin, Amtsrätinehrenamtlicher Vorstand bei beramí seit 2004

Gerhild FraschDipl. SozialpädagoginSupervisorin, Beraterinehrenamtlicher Vorstand bei beramí seit 2000

Rosina WalterÜbersetzerin, Therapeutin HPGGeschäftsführender Vorstandbei beramí seit 1991

Sigrid Becker-FeilsDipl. Sozialpädagoginstellvertretende GeschäftsführerinProjekt- und Konzeptentwicklung, bei beramí seit 2000

Barbara UlreichSozialwissenschaftlerinGeschäftsführerin WBHessenehrenamtlicher Vorstand bei beramí seit 2016

Vorstand Geschäftsführung

Ärztliche Dozent/innen in freier MitarbeitAyham Nassour, Dr. Afraz Moini, Dr. Andrijana Serafi, Dr. Bernd Lohmann, Dr. Christiann Klepzig, Dr. Dieter Mai, Dr. Enayat Aazamiglian, Dr. Hatem Boustani,Dr. Homa Kutschera, Dr. Klaus Wernicke, Dr. Lothar Walter-Vucelic, Dr. Mariame El Gourani, Dr. Natalie Mann-Borchert, Dr. Reinhold Thomas PötschDr. Teresa Klara Sabri, Fady Khamis, Prof. Dr. Hansjosef Böhles, Seripil Perkovic

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12. beramí in Zahlen33 festangestellte Mitarbeiter/innen 1 Auszubildende 3 geringfügig Beschäftigte 4 ehrenamtliche Vorstandsfrauen

46 freie Mitarbeiter/innen72 ehrenamtliche Mentor/innen 30 ehrenamtliche Sprachpat/innen 3 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen

3.680 beratene Personen

1.445 Ratsuchende HOTLINE Anerkennung2.236 in persönlichen Beratungen: 1.029 Ratsuchende Anerkennungsberatung 417 Ratsuchende mit Fluchthintergrund 356 Ratsuchende Qualifizierungsberatung 324 Ratsuchende berufliche Beratung 97 beschäftigte Ratsuchende 13 beratene Migrantinnenorganisationen

1.020 Teilnehmende in Qualifizierung

406 TN in Trainings & Fortbildungen 279 TN (Frauen) in Qualifizierungsmodulen 145 TN in Deutschkursen 118 TN in fachbezogener Qualifizierung 72 TN im Mentoring (Mentees)

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13. Impressum

Herausgeberberamí berufliche Integration e. V.Burgstraße 10660389 Frankfurt069 - 913010 - [email protected]

VerantwortlichRosina Walter, Geschäftsführung und VorstandCornelia Goldstein, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

StandJuli 2017

DruckFlyeralarm, Frankfurt

GesamtgestaltungRosina Walter

Foto- /BildnachweisCarolina RamirezCornelia GoldsteinFrank RumpenhorstLeoni GeisselNina WerthFOTOLIAdepositphotos

2008

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www.berami.de


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