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Werkzeuge des Wissensmanagements - Überblick und ausgewählte Ansätze
W3L AGinfo@W3L.de
2013
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Agenda
MotivationBegriffsbildungÜberblick und KlassifikationAusgewählte Ansätze, Probleme und Werkzeuge
Geschäftsprozessorientiertes WissensmanagementUnternehmenssuche (Enterprise Search)
Diskussion
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Motivation
„Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens“Albert Einstein (1879 – 1955)
“Technological progress is like an axe in the hands of a pathological criminal”
Albert Einstein (1879 – 1955)
Wissen wird zunehmend als wichtiger Produktionsfaktor der modernen Wettbewerbswirtschaft angesehen
“In ihrem stetigen Bemühen, Geschäftserfolge zu verbessern und die Innovationskraft zu steigern, richtet sich die Aufmerksamkeit von Organisationen in zunehmendem Maße darauf, wie sie Wissenmanagen” (European Guide to Good Practice in Knowledge Management, CEN 2004)
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Motivation
Erfolgreiches Wissensmanagement betrachtet immer drei Dimensionen
Technik, Organisation, MenschKeine dieser Dimensionen ist optional
der Einsatz von Informationstechnik ist heute unverzichtbar
„Das Management von Wissen ohne Informationstechnologie betreiben zu wollen, ist als wenn man den Verkehr Deutschlands mit Ochsenkarren auf Feldwegen abwickeln wollte.
Andersherum gilt aber auch: Wer denkt, Wissensmanagement erschöpfe sich in Informationstechnologie, der hat zwar ein Verkehrsnetz, doch wird eventuell kein Mensch darauf fahren wollen.“ (Böhmann, T., Krcmar, H.)
Es geht im Folgenden um Werkzeuge und Softwarelösungen
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Motivation
Ist ein Texteditor ein Wissensmanagementwerkzeug?Eine Softwarelösung wird im Rahmen des Wissensmanagementprozesses eingesetztSoftwarelösungen unterstützen Methoden und Werkzeuge des Wissensmanagements
BeispielMethode/Werkzeug
Wissensverteilung/FAQSoftware
Texteditor, HTML-Editor, CMS, FAQ-Lösung, …
Ein Texteditor kann eine (wenn auch primitive) Basistechnik zur Unterstützung von Wissensmanagement sein
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Motivation
Ist ein Texteditor eine Softwarelösung für Wissensmanagement?Eine Softwarelösung bekommt Ihre Bedeutung durch eine möglichst optimale Unterstützung von Methoden und Werkzeugen im Wissensmanagementprozess
ein Texteditor kann eine Basistechnik sein, bringt jedoch für sich genommen einen geringen Nutzenerste die intelligente Kombination und Anpassung von Basistechniken bildet eine Wissensmanagement-Lösung
BeispielWissensdatenbank = Editor+Datenbank+Portal+Suche
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Was ist Wissen?
„Wissen ist die Kombination von Daten und Informationen unter Einbeziehung von Expertenmeinungen, Fähigkeiten und Erfahrungen, mit dem Ergebnis einer verbesserten Entscheidungsfindung. Wissen kann explizit und/oder implizit, persönlich und/oder kollektiv sein” (CEN 2004)
Wissen ist eine zielgerichtete Verknüpfung von Informationenan eine Person gebundenwird durch Individuen erzeugt und repräsentiert ihre Erwartungen über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge
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Wissen
Wissen•Informationen + Semantik
Informationen• Daten + Kontext
Daten•Zeichen + Syntax
Zeichen
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Wissen
Äquivalenz von Masse und Energie
E=m*c2
c2=c*c
a,b,c,d,e,…,1,2,=,…
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Begriffsbildung
Explizites Wissen• Dokumentation, Bücher• Pläne, Zeichnungen• Prozessbeschreibungen• ...
Implizites Wissen• Erfahrung• Werte• Bauchgefühl• Intuition• Praxis• ...
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Wissensmanagement
„Wissensmanagement kann als die pragmatische Weiterentwicklung von Ideen des Organisationalen Lernens verstanden werden.
Im Zentrum des Interesses steht die Verbesserung der organisatorischen Fähigkeiten auf allen Ebenen der Organisation durch einen besseren Umgang mit der Ressource ‚Wissen‘.“ (Probst et. al. 2006)
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Bausteine des Wissensmanagements (Probst et al.)Wissens-
bewertung
Wissens-ziele
Wissens-identifizierung
Wissens-beschaffung
Wissens-entwicklung
Wissens-(ver)teilung
Wissens-bewahrung
Wissens-nutzung
13Klassifikation von Methoden u. Werkzeugen
WissensbilanzBalanced Score CardsGeschäftsprozess-orientiertes WMInformations-gewinnungVorschlagswesenExpertensucheKompetenz-netzwerkestrukturierte Dokumente, Datenexterne Experten & OrganisationenKombinationExperiment & SimulationAnreizsystemeKreativitäts-technikenTransfer und Eingabe von InformationenAusbildung & Trainingun-/kontrollierte Kommunikation
Wissens-bewertung
Wissens-ziele
Wissens-identifizierung
Wissens-beschaffung
Wissens-entwicklung
Wissens-(ver)teilung
Wissens-bewahrung
Wissens-nutzung
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Mögliche Unterstützung durch Softwarelösungen
SoftwarelösungenWissensbilanz Wissensbilanz-ToolboxGeschäftsprozess-orientiertes WM CASE- und Modellierungswerkzeuge
InformationsgewinnungDatawarehouse, OLAP, Business Intell igence, Data Mining, Textmining
Vorschlagswesen E-Mail, ERP-SystemeExpertensuche Skil l Management Systeme, Yellow Pages, XING,…Kompetenznetzwerke Social Software, Wiki, Forum, …strukturierte Dokumente, Daten DMS, CMS, DBMSKombination Enterprise SearchKreativitätstechniken Mind MapsTransfer und Eingabe von Informationen
Informationssysteme, Groupware-, Workflow-, Portal-Systeme
Ausbildung & TrainingE-Learning-Systeme, virtuelles Klassenzimmer, Planspiele, Simulation
un-/kontrollierte Kommunikation
E-Mail, Foren, Wikis, Instant Messaging, Teleconferencing
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Werkzeuge – Geschäftsprozessorientiertes WM
Warum Wissensmanagement in Unternehmen?Organisation verbessern
Prozesse optimierenQualität erhöhenKosten einsparen...
Geschäftsprozesse zentraler AnsatzpunktAnalyse, DokumentationBestimmung des erfolgskritischen Prozesswissens
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Wissensmanagement - Umsetzungsstrategie
WissenszieleVerbesserung der zentralen Geschäftsprozesse durch Integration und Schulung von erfolgskritischem Prozesswissen
Einheitlicher Wissensstand von MitarbeiternHöhere Produktivität und bessere Qualität
Vorgehen1. Analyse der erfolgskritischen Geschäftsprozesse und des
Wissensbedarfs2. Identifikation von vorhandenem erfolgskritischem Prozesswissen
a) Implizites Wissenb) Explizites Wissen
3. Auswahl der notwendigen WM-Methoden und Werkzeuge4. Ausgehend von den ausgewählten WM-Methoden ermitteln der
unterstützenden Softwarelösungen5. Implementierung der Strategie und Infrastruktur im Unternehmen6. Implementierung geeigneter Controlling-Mechanismen
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Probleme
Explizites bzw. kodifizierbares Wissen und Informationen werden
auf eine große Anzahl Softwarelösungen verteiltFragmentierung der organisationalen Wissensbasis
häufig im Alltagsgeschäft erstelltkaum Strukturierungnicht speziell für Wissensmanagement aufbereitetBeispiele: Angebote, Rechnungen, Korrespondenz, Notizen
Informationsinseln im Unternehmen erschweren die Auffindbarkeit undKombination von explizitem Wissen
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Mögliche Strategien und Lösungen
„Alles in das DMS“es werden viele Schnittstellen auf Applikationsebene benötigtteuer und zeitaufwändignicht jede Information gehört in ein DMS und kann/sollte von diesem verwaltet werden
Unternehmenssuche (Enterprise Search)zentrale Suche über alle relevanten betrieblichen Informationssystemeasynchroner Zugriff auf die relevanten Systeme
für Indizierung i.d.R. Zugriff auf DatenbankOptimiert für verschiedene Suchstrategien
moderierte Suche, Wissenslandkarte„leichtgewichtige“ Lösung
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Unternehmenssuche - Datenquellen
«component»
Indexer
«component»
SearcherIndex
.
.
.
CMS
DMS
CRM
Datei-sys.
Sys.XYZ
Enterprise Search
«component»Rechte-Management
Anwender
«component»
Suchportal
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Unternehmenssuche - Maßnahmen
Effizientes Finden
Einbezie-hung vonPersonen
Führung des
Anwenders
User GeneratedContext
Semantik/Linguistik
Single Point-Of-Search
Konti-nuierliche
Optimierung
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Single Point-Of-Search
SuchportalZentrale Anlaufstelle für das FindenIntegration in SystemlandschaftSingle Sign-on
Integration in bestehende Systeme
Intranet-Portalz. B. Sharepoint
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Führen des Anwenders
Formulierung der richtigen Suchanfrage schwierigSuchanfrage zu speziell oder falscher Begriff: gar keine oder zu wenige TrefferSuchanfrage zu allgemein: sehr viele TrefferEs dominieren 1-Wort-Suchanfragen
Benutzer muss als Teil des Suchproblems verstanden werdenVor und nach der ersten Eingabe begleitenAnbieten von VerfeinerungsvorschlägenMaßnahmen müssen ohne Schulung verständlich seinSowohl Laien als auch Experten einbeziehenErgebnisse von linguistischen und semantischen Verfahren verwendbar
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Führen des Anwenders
Facettensuche
Autovervollständigung
Tippfehlerkorrektur
24Führen des Anwenders
SemantischeVerfeinerungsvorschläge
SemantischesWortnetz
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Führen des Anwenders – Related Content
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User Generated Context
Aktive Erfassung (Externalisierung)Bewertung EmpfehlungBookmarkingKommentierung
Automatische GenerierungSeitenaufrufePfad zum Seitenaufruf
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Wo ist das meiste Wissen gespeichert?
10%-20% 80%-90%
strukturiert bzw.semistrukturiert
unstrukturiert
Köpfe der Mitarbeiter
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Einbeziehung von Personen
Stichwort führt zum ExpertenKompetenzprofil/StellenbeschreibungKontaktinformationen
VorteileBessere Vernetzung der MitarbeiterPersonen mit ähnlichen Tätigkeitsbereichen oder Interessen lokalisierbarVermeidung von MehrfacharbeitenErschließung zusätzlicher SynergiepotenzialeVereinfachung von Projektbesetzungen
Kompetenzprofile müssen gepflegt werdenDurch Mitarbeiter selbst (über mich)RedaktionellZusätzliche Ressourcen erforderlich
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„ We shape our tools and afterwards our tools shape us. "
Marshall McLuhan (1911-1980)
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Diskussion!
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Nebenläufige & verteilte
Programmierung
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