Personal Learning Environment - virtuelle Lernorte gestalten

Post on 05-Jul-2015

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Wie digitale Medien Lehren und Lernen verändern könn(t)en. Die Grundprinzipien und Mechanismen des Lehrens und Lernens haben sich über die Jahrtausende kaum geändert. Die Didaktik und die Methoden sind allerdings einem starken Wandel unterworfen. Nicht zuletzt stellt die Wissens- und Informationsgesellschaft traditionelle Lehr-/Lernansätze in Frage. Der "Information-Overflow" stellt erhebliche Anforderungen an LernerInnen und LehrerInnen. Wie kann man den individuell verschiedenen Anforderungen an optimale "Lernumgebungen" gerecht werden? Neben den "Räumen des Lernens" sollen in diesem Kurs virtuelle Lernräume in den Fokus genommen werden. Lernen ist ein hochindividualisierter Prozess. LehrerInnen von heute sollten reichhaltige didaktische und methodische Anreize zum Lernen bieten und eine pädagogische Werkzeugkiste bereit halten, aus der die LernerInnen nach ihren Bedürfnissen auswählen können. Kompetenzen: pädagogisch, sozial

transcript

Johannes Maurek, MA Msc

Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung

Kirchliche Pädagogische Hochschule - Edith Stein

PERSÖNLICHE LERNUMGEBUNGEN GESTALTEN

CC BY-NC-SA by Jean-Luc Raymond http://bit.ly/1m5tbj9

Fortbildungsveranstaltung für LehrerInnen an katholischen Privatschulen

Neues Lernen am Beispiel von

Personal Learning

Environments (PLE)

Institut für Fernstudien und didaktische Entwicklung (IFDE

• Lernen gestern

• Lernen heute

• Lernumgebungen

• Lernen gestern

Ein Blick zurück

in die Welt des Lernens…

Narratives Lernen/Altertum

The Capture of Jericho, Lithografie 1907

Vorteile Nachteile• Geschichten motivieren zum Zuhören

• Geschichten sind anschlussfähig

• Sozialisationsfunktion

• Implizites Lernen (Hirnforschung)

• Nicht für alle Lerninhalte geeignet

• Gefahr der Unsachlichkeit / Infantilisierung

• Beschränkte Komplexität der Lerninhalte

• Geringer Interaktivitätsgrad

Diskursives Lernen / Antike

oder „sokratisches Lernen“, z.B. als eine Form des genetischen Lernens (Wagenschein 1968)

Vorteile Nachteile• personales Lernen

• Lernen im Dialog

• Individuelles Lernen

• induktives Lernen

• Elitäre Bildungsform

• Wissenslücken sind unvermeidbar

• Beschränkung auf individuelle Interessen

• Abhängig vom Erfahrungshintergrund

Expositorisches Lernen/MA

The Capture of Jericho, Lithografie 1907

Vorteile Nachteile• Lernprozesse sind sprachlich vermittelt

• Lerninhalte sind systematisch strukturiert

• Rezeptives Lernen wird unterstützt

• Subsumption neuer Information

• Abhängig von kognitiver Struktur

• Unterschiedliches Vorwissen

• Lerneffekt ist multifaktoriell

• Geringer Interaktivitätsgrad

Optimierungsbestrebungen

Die erste bekannte Lernmaschine wurde 1588

vom italienischen Ingenieur Agostino Ramelli für den französischen König entwickelt.

Quelle: http://www.sos-do-it.de/geschichte.html

Optimierungsbestrebungen 2

Der Nürnberger Trichter als vermeintliche bildungstechnologische

Innovation trat in verschiedener Form auf.

Quelle: http://www.ulo-comics.de/schule/Quelle: Schulen am Netz, Uni-Zürich http://bit.ly/1EsX5Dh

als Form des individualisierten

Unterrichts…

…und als Lernplattform

Optimierungsbestrebungen 3

Lernkartei

Pressey Testing Machine Logikus

Kuriose Form einer „Lernumgebung“

Optimierungsbestrebungen 4

:

Das „Sprachlabor der 70er

und 80er Jahre geht auf

den Behavioristen B. F.

Skinner zurück, der die

Ansicht vertrat, dass auch

das Erlernen von Sprache

wie ein Verhalten erlernbar

sei.

Heute wird die Funktion der

Sprachlabore weitgehend

durch Computerräume

übernommen.

• Lernen heute

In einer Minute Internet

Halbwertszeit des Wissens

Quelle: Schüppel, J. (1996): Wissensmanagement.

Station 1

Seminar

Unterricht

Station 2

eLearning

Station 3

Blended

Learning

Station 4

Soziales

Lernen

Station 5Kollaboratives

Arbeiten

/Lernen

Unterricht

Lehrer/Traine

r

online(angereicherte)

Kurse

LMS

Klassen-

Unterricht

eLearning

LMS

Soziale

Medien in

Lehre und

eLearning

Mentoren,

KollegInnen,

UCG

Kollaborative

Plattformen

Traditioneller Anspruch an institutionalisiertes Lernenselfsupported,

selbstorganisiert

AutonomieTop-down

Kontrolle

Informelles Lernen

(selbstgesteuert)Formales Lernen

(institutionalisiert)

(angelehnt an Jane Hart, 2010)

5 Entwicklungsstufen des Lernens am Arbeitsplatz

Formales/Informelles Lernen

80%

20%

0

20

40

60

80

100

Lernwirksamkeit

Informelles Lernen

Formales Lernen

20%

80%

0

20

40

60

80

100

Finanzielle Aufwendungen

Informelles Lernen

Formales Lernen

(im Sinne von handlungsorientierter Verhaltensänderung im beruflichen Umfeld) (Quelle: Jay Cross 2006)

Informelles (soziales) Lernen

By Parker Knight http://bit.ly/1GHOK0q

By Laity Lodge Family Camp http://bit.ly/1EkK8to

BY-NC-SA Jeffrey Vanneste http://bit.ly/1EkK8to

BY-ND valkrye131 http://bit.ly/1EuK10b

Soziales lernen findet

jeden Tag statt…

Ein kontinuierlicher

Lernprozess, …nichts Neues!

We are family

BY-ND Paul Townsend http://bit.ly/1zGFcRF

Wii are family

By SharonaGott http://bit.ly/1uW3Tbt

Faszination fördert Lernen

BY-NC Yan Chi Vinci Chow http://bit.ly/1EkOvEB

BY-ND Steve Paine http://bit.ly/1EkPlBh BY Kat N.L.M http://bit.ly/1tye8LP

10 Treiber der Veränderung

Quelle: http://donaldclarkplanb.blogspot.co.at/2011/12/more-pedagogic-change-in-last-10-years.html

Lernen

im

Wandel

vernetztes Lernen

recherchieren,

kuratieren

soziale Netze

Hypertext

asynchrones,

ubiquitäres Lernen

Open Educational

Ressources

Blogs, Microblogs

Pod-/Vodcasting

Mobiles Lernen

Game based

Learning

Kollektive Intelligenz?

BY-SA Janos Csongor Kerekes http://bit.ly/1xE29AB

Lernen

User generated

Content

Kollektive Intelligenz?

BY-SA Janos Csongor Kerekes http://bit.ly/1xE29AB

User generated

Content

verschlagworten/tagge

n

kooperieren/kollaborie

ren

abstimmen

netzwerken

Werkzeuge/Toolssuchen/teilenLernen

im

Web 2.0

Bloom’sche Lernzieltaxonomie

Wissen

Verständnis

Anwendung

Analyse

Synthese

Evaluation

erinnern

verstehen

anwenden

analysieren

evaluieren

gestalten

1956 2001

Von der Nominalform Zur Verbform

Digitale Taxonomie

erinnern

verstehen

anwenden

analysieren

evaluieren

gestalten

Erinnern, hören, beschreiben, identifizieren, abrufen,

bezeichnen, lokalisieren, finden, zeigen, hervorheben,

bookmarken, soziales bookmarken, netzwerken,

favorisieren, suchen, googlen

Interpretieren, zusammenfassen, folgern, paraphrasieren,

klassifizieren, vergleichen, erklären, veranschaulichen,

fortgeschrittene Suche, Suche mit Operatoren, bloggen,

twittern, verschlagworten, kommentieren, annotieren

Implementieren, ausführen, benutzen, durchführen,

starten, laden, spielen, bedienen, hacken, uploaden,

downloaden, teilen, editieren

Prüfen, hypothetisieren, kritisieren, experimentieren,

entscheiden, testen, entdecken, überwachen,

Blogkommentare verfassen, nachprüfen, begutachten,

posten (veröffentloichen), moderieren, kollaborieren,

netzwerken, überarbeiten, testen

Vergleichen, organisieren, dekonstruieren,

attributieren, gliedern, feststellen, strukturieren,

integrieren, verknüpfen (mashing), verlinken, validieren,

rekonstruieren, remixen

Designen, konstruieren, planen, produzieren, erfinden,

entwickeln, herstellen, programmieren, filmen, animieren,

bloggen, video-bloggen, arrangieren, re-arrangieren, Wikis

gestalten, publizieren, Video/Audio produzieren, Regie

führen, senden

Kommunikationsspektrum

erinnern

verstehen

anwenden

analysieren

evaluieren

gestalten

Kollaborieren

Moderieren

Aushandeln

Debattieren

Kommentieren

Skypen

Reviewen

Fragen

Antworten

Bloggen

Mitwirken

Chatten

Mailen

Twittern

Texten

• Lernumgebungen

Im Internet nach Informationen zu suchen,

Ist wie aus einem Hydranten zu trinken

© BY Joseph Robertson http://bit.ly/10NBk1X

Anforderungen der LernerInnen

BY-SA Janos Csongor Kerekes http://bit.ly/1xE29AB

Relevante Inhalte finden

Partizipieren können

Diversität akzeptieren -

Meinungen teilen

Feedback geben können

Anerkennung erhalten

Zugriff auf Information orts-

und zeitunabhängig

PLE sind individuell

BY-ND Katie Weilbacher http://bit.ly/1svduyu BY-ND Katie Weilbacher http://bit.ly/1syfozl

Personal Learning Environment (PLE)

Zentrale Idee der persönlichen Lernumgebung ist, dass die

Organisation und Verwaltung von Lernmaterial und

Lernprozessen von der Institution auf die Lernenden übergeht.

An die Stelle eines Transfers tritt die Produktion von Inhalten

und Wissen (Downes, 2007)

Quelle: https://twitter.com/oldaily

Anforderungen

Persönliche

Lernumgebung

(PLE)

Suchen/Aquirieren

Suche mit Wildcards u. bool’schen Operatoren

„Abonnieren“ relevanter Websites mit RSS (Really Simple Syndication)

https://www.google.at/alerts

https://twitter.com/ http://www.yoono.com/

Kursinfo mit 140 Zeichen

Aggregierte Infos über 8 soziale Netzwerke

Organisieren

https://evernote.com

Beliebige Inhalte aus Browserfenstern

mit einem Mausklick (Browser PlugIn) in Evernote

übernehmen, verschlagworten, in beliebigen

„Notizbüchern“sortieren, mit anderen teilen

Mit scoop.it themenbezogene Sammlungen

beliebiger Internet-Inhalte erstellen, kommentieren

teilen

Verarbeitung/Dissemination

http://facebook.com

Learning-Communities lassen ich auf Facebook

(bspw. in geschlossenen Gruppen) gut organisieren

http://www.linkedin.com

LinkedIn als berufliches Netzwerk

Lernen/Gestalten/Teilen

Blogs, Wikis und Tools zur gemeinsamen Textproduktion

sind motivationsfördernde Möglichkeiten, sich mit bestimmten

Themen reflektiert auseinanderzusetzen.

Neue Beiträge werden „getagged“ und geteilt

AboutJohannes Maurek, MA MSc

Hochschullehrer, Bildungswissenschafter und Bildungstechnologe

Leiter des Instituts für Fernstudien und didaktische Entwicklung

INSTITUT FÜR FERNSTUDIEN UND DIDAKTISCHE ENTWICKLUNG (IFDE)

HOCHSCHULSTANDORT SALZBURG

Kirchliche Pädagogischen Hochschule - Edith Stein

Hochschulstandort Salzburg / Bildungszentrum Borromäum

Gaisbergstraße 7 5020 Salzburg

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