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Projekt: Medienkonferenz Kosten, Qualität – und die Rolle der Versicherer Datum: 09.10.2014 Folie 1
Medienkonferenz santésuisse9. Oktober 2014
Begrüssung
Christoffel Brändli
Präsident santésuisse
Projekt: Medienkonferenz Kosten, Qualität – und die Rolle der Versicherer Datum: 09.10.2014 Folie 2
Kosten, Qualität –und die Rolle der Versicherer
Verena Nold, Direktorin santésuisse
Stephan Colombo, Ressortleiter stationäre Tarifstrukturen santésuisse
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Inhalt
1. Prämien, Verwaltungs- und Leistungskosten
2. Entwicklung der Leistungskosten
3. Kantonale Unterschiede
4. Was muss verbessert werden?
5. Die Rolle der Versicherer
6. Schlussfolgerung
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1. Prämien, Verwaltungs- und LeistungskostenPrämien sind das Spiegelbild der Kosten
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014*
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Verwaltung Leistungen Prämien
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2014*: Leistungen und Verwaltungskosten geschätztQuelle: 1996 – 2013: BAG, Statistik der obligatorischen Krankenversicherung (2013); 2014 Datenpool der SASIS AG
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1. Prämien, Verwaltungs- und LeistungskostenPrämieneinahmen und Leistungskosten nach Kanton
Bemerkungen: Werte 2014 auf Basis der August Werte 2014 hochgerechnetQuelle: 1996 – 2013: BAG, Statistik der obligatorischen Krankenversicherung (2013); 2014: Datenpool der SASIS AG
ZH BE LU UR SZ OW NW GL ZG FR SO BS BL SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU -
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20,000,000,000
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Prämien Leistungen (ohne Verwaltung)
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1. Prämien, Verwaltungs- und LeistungskostenEffiziente Verwaltung
Die Verwaltungskosten sind von über 8% im Jahr 1996 auf heute 5% gesunken.
Jährlich werden mehr als 100 Million Rechnungen kontrolliert und bezahlt, d.h.13 Rechnungen pro versicherte Person.
Im Jahr 2003 kostete die Bearbeitung einer Rechnung etwa 15 Franken, heute sind es nur noch ca. 12 Franken (- 20%).
Der Spielraum für erhebliche Einsparungen ist ausgeschöpft.
Einsparungen müssen bei den Leistungskosten ansetzen, die heute rund 95% der Kosten der obligatorischen Grundversicherung ausmachen.
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2. Entwicklung der LeistungskostenKosten (2005 – 2014) nach Leistungserbringer
2014*: Hochrechnung auf Basis der August-Daten 2014; übrige Leistungserbringer: Pflegeheime, SPITEX, Laboratorien, Physiotherapeuten, Abgabestellen, Ergotherapeuten (nicht abschliessende Aufzählung)Quelle: Datenpool der SASIS AG, nach Behandlungsdatum, 2005 – 2013: Jahresdaten, 2014:Monatsdaten
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2. Entwicklung der LeistungskostenEntwicklung der Kosten (2005 – 2014)nach Leistungserbringer
Spital Arzt Apotheke Übrige Gesamt0%
1%
2%
3%
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Landesindex der Konsumentenpreise
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2014*: Hochrechnung auf Basis der August-Daten 2014Quelle: Datenpool der SASIS AG, nach Behandlungsdatum, 2005 – 2013: Jahresdaten, 2014:Monatsdaten; Bundesamt für Statistik
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3. Kantonale UnterschiedeKantonale Kostensteigerungen 2009 – 2013
Quelle: Datenpool der SASIS AG, nach Rechnungsdatum, Jahresdaten
CH AG AI AR BE BL BS FR GE GL GR JU LU NE NW OW SG SH SO SZ TG TI UR VD VS ZG ZH
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Spital Arzt Apotheke andere
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3. Kantonale UnterschiedeZusammenhang zwischen Spezialärztedichteund Leistungskosten pro Kanton
BS GE BL TI VD BE NE JU CH ZH SO SH AG VS FR GL SZ SG LU GR AR TG ZG NWOW UR AI0
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Bruttoleistungen pro versicherte Person Ärztedichte
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Quelle: BAG, Statistik der obligatorischen Krankenversicherung (2012)
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3. Kantonale UnterschiedeKorrelation zwischen Spezialärztedichteund Leistungskosten
0 500 1,000 1,500 2,000 2,500 3,000 3,500 4,000 4,500 5,0000
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Bruttoleistungen pro versicherte Person
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Quelle: BAG, Statistik der obligatorischen Krankenversicherung (2012)
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4. Was muss verbessert werden?
1. Finanzierung neu regeln
2. Kosten eindämmen
3. Qualität verbessern
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4.1. Finanzierung neu regeln
Ambulante Behandlungen im Spital und bei den frei praktizierenden Ärzten werden heute zu 100% durch Prämien finanziert
Stationäre Behandlungen werden heute zu 45% durch Prämien und zu 55% durch die Kantone finanziert
Prämienzahler werden immer stärker zur Kasse gebeten, weil immer
mehr Behandlungen ambulant durchgeführt werden.
Fazit: Gleiche Finanzierung von ambulanten und stationären
Behandlungen unbedingt notwendig!
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4.2. Kosten eindämmen
Hauptgründe der Kostensteigerung:
Medizinischer Fortschritt: Es gibt immer bessere Medikamente und Behandlungen
Demografische Entwicklung: Die Bevölkerung wird immer älter
Menge der nachgefragten Behandlungen steigt
Aber nicht alle Behandlungen sind notwendig oder wirksam
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4.2. Kosten eindämmen
Massnahmen:
1. Systematische Überprüfung der Leistungen in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Zweckmässsigkeit und Wirksamkeit
Aus der Grundversicherung sollen nur noch Behandlungen
bezahlt werden, die dem Patienten einen Nutzen bringen
Unnötige Behandlungen sollen verhindert werden
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4.2. Kosten eindämmenBeispiel Kniegelenkersatz-Operation
Kantonal unterschiedliche Anzahl Kniegelenkersatz-Operationen:
Kanton Genf: ca. 150 Fälle/100’000 Einwohner*
Kanton Glarus: ca. 290 Fälle/100’000 Einwohner*
Es braucht verständliche Empfehlungen, welche Behandlungen medizinisch sinnvoll sind und welche nicht
*Quelle Obsan
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4.2. Kosten eindämmen
2. Die Lockerung des Vertragszwangs für neue Ärzte in Kantonen mit sehr grosser Ärztedichte einführen
Der Qualitätswettbewerb könnte gestärkt und die Kosten gesenkt werden
3. Die Mehrfachrolle der Kantone ist zu hinterfragen
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4.3. Qualität verbessern
Qualitätswettbewerb verbessert die Qualität der Behandlungen
Gute Qualität verhindert Fehlbehandlungen und dadurch unnötige Kosten
Alle Leistungserbringer müssen ihre Qualität messen und die
Messergebnisse veröffentlichen
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5. Die Rolle der Versicherer
Kosten eindämmen mittels Tarifverhandlungen: Einsparungen von 340 Mio. Franken allein bei den Spitälern erreicht
Kosten eindämmen dank systematischer Rechnungskontrolle: Einsparungen von 2 Milliarden Franken pro Jahr
Kosten eindämmen dank Kontrolle der Wirtschaftlichkeit bei den Leistungserbringern Einsparungen von 130 Mio. Franken pro Jahr
Kosten eindämmen durch effiziente Verwaltung
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis für die Versicherten bieten!
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6. Schlussfolgerung
Prämien sind das Spiegelbild der Behandlungskosten
95% der Prämien werden für Behandlungskosten ausgegeben, 5% für die Verwaltungskosten
Die Finanzierung von ambulanten und stationären Behandlungen muss gleich sein
Unnötige und unwirksame Behandlungen müssen verhindert werden
Der Vertragszwang für neue Ärzte in Kantonen mit hoher Ärztedichte sollte gelockert werden
Die Diskussion über die Kosteneindämmung muss mit allen Akteuren des Gesundheitswesens geführt werden
Projekt: Medienkonferenz Kosten, Qualität – und die Rolle der Versicherer Datum: 09.10.2014 Folie 21
Kosten, Qualität –und die Rolle der Versicherer
Fragen und Diskussion