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7/29/2019 intuitivLEBEN Magazin | 2012_12 | Der Weg zur emotionalen Selbstndigkeit
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online Magazin | Ausgabe Dezember 2012
www.akademiebios.at
Impressum: akademie biosverlag
Dr. Ernestina Sabrina Mazza, Mag. (FH) Clemens Mazza
Bergmanngasse 46/1/2, A-8010 Graz, sterreich
Bildnachweis: otolia.com
Grafsche Gestaltung: Mag. (FH) Clemens Mazza
Der Weg zuremotionalen
Selbstndigkeit
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Liebe Freunde,In dieser Ausgabe von intuitiv leben refektieren
wir gemeinsam ber die Liebeshigkeit und die
Heilung unserer Beziehungen.
Diesem Thema habe ich in den letzten Jahren viel
Zeit im Rahmen meiner Arbeit und Forschungen
gewidmet, um wirksame und wertvolle Lsungs-
anstze anbieten zu knnen.
Die Ergebnisse dieser Beobachtungen habe ich in
meinen neuen Buch Der Weg zur emotionalen
Selbstndigkeit zusammengeasst.
Mit diesem kleinen Auszug aus meinem Buch
hoe ich, Euch einen Ansporn zur Relexion
ber Eure Liebeshigkeit geben zu knnen.
Alles Liebe
Ernestina und Clemens Mazza
Inhalt
Die Fesseln emotionaler
Abhngigkeitsprengen .................. 3
Der Weg zuremotionalenSelbstndigkeit .......... 5
Emotionalselbstndig werden ........ 7
bung:Bilanz aus einer Beziehungziehen .................... 8
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W
enn wir nicht wissen, wer wir sind,wie knnen wir uns dann der Liebe
hingeben?
Im Laue der Jahre verinnerlichen wir unbemerkt
Stereotypen sowie verschiedene Masken und Rollen,
die quasi mechanisch in die eigene Persnlichkeit in-
tegriert werden. Wir erkennen sie nicht, aber sie un-
gieren als unsere Schatten. Dadurch entsteht um unser
Inneres ein enges Kleid, in das wir von der Gesellschat
eingenht werden und in das wir uns selbst noch tieer
verstricken. Irgendwann wird es immer schwerer und
schwerer; sein Gewicht tragen wir stets mit. Zustzlicherhlt dieses Kleid auch noch eine Schleppe, die unab-
lssig wchst und aus all den Dingen besteht, die noch
erledigt werden mssen oder noch in Angri genom-
men werden sollten.
Ot wird all das, was die anderen tun, unbewusst zu un-
seren eigenen Wnschen und Lebenstrumen. Dadurch
leben wir unser Naturell nur teilweise aus. Anstatt die
Existenz nach eigenen Wnschen zu gestalten, bein-
den wir uns im bertragenen Sinne au einer Bhne,
rezitieren genormte Texte und spielen vorgegebeneRollen.
Das Kleinkind in uns bestimmt unsere Beziehungen
Die Anpassung und die Angst vor Ablehnung, Abwer-tung oder Kritik schrnken den authentischen Selbst-
ausdruck und die Liebeshigkeit eines Menschen ein.
Das individuelle Verhalten und die persnliche Denk-
weise werden einerseits von gesellschatlichen Kon-
ventionen und Richtlinien bestimmt und au der
anderen Seite werden sie schon davor mageblich von
den emotionalen Verletzungen, die in der Kindheit und
sogar schon im Mutterleib entstehen knnen, geprgt.
In jedem von uns gibt es ein verletztes, bedrtiges
Kind, das von den anderen noch immer erwartet, ge-liebt und untersttzt zu werden. Wenn wir dieses Kind
noch nicht bewusst kennengelernt haben, verhalten
wir uns in Beziehungen wie das Kleinkind, das von
seiner Bezugsperson getrennt wird.
Die emotionalen Verletzungen und die eigene Bin-
dungshigkeit zu erkennen, hilt, Beziehungen mit
der emotionalen Prsenz und Selbstndigkeit eines Er-
wachsenen einzugehen.
DieFesselnemotionalerAbhngigkeitsprengen
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Man kann diesen Vermeidungsprozess mit einer Ba-
buschka vergleichen. Diese russische Puppe besteht
aus vielen ineinander verschachtelten Puppen, wobei
die kleinste in der Mitte den innersten, wahren Kern
eines Individuums symbolisiert. Die weiteren Schich-
ten versinnbildlichen Schutzstrategien, die im Lau des
Lebens entstehen und die unsere Spontanitt und den
Mut zum Selbstausdruck verschleiern.
Um den emotionalen Schmerz zu vermeiden, beginnt
man, die Tr zum Gehlsleben zu verschlieen. Man
versucht, die Gehle unter Kontrolle zu haben, oder
man verdrngt sie, ot auch noch in der Annahme, eine
emotional stabile Person zu sein. Wenn die Schutzme-chanismen erkannt und au emotionaler Ebene geklrt
werden, erwacht das Herz aus der Versteinerung.
Hug erzhlen Menschen bei Seminaren, estgestellt
zu haben, dass der Schmerz, den sie immer wieder in
Beziehungen erleben, sich hnlich anhlt und dass
hug hnliche Auslser vorhanden sind.
Eine wesentliche Hile ist zu erkennen, welche Verbin-
dung es zwischen den verletzenden Situationen, diewir in Beziehungen im Erwachsenenalter erleben, und
den Verletzungen aus der Kindheit gibt.
Wir schwanken in unserem Verhalten zwischen er-
wachsenem Verhalten und Reaktionsmustern aus der
Kindheit. Wenn dann bestimmte Situationen vorkom-
men, die hnlich sind, wie jene, in denen wir unsere
emotionalen Verletzungen erlebt haben, dann wird der
Erwachsene in uns vom verletzten inneren Kind durch
ein automatisiertes Reaktionsmuster ersetzt, das in dergegenwrtigen Situation nicht angebracht ist.
Unsere emotionalen Verletzungen lassen Glaubensst-
ze und Verhaltensmuster als Schutz entstehen
Man versucht Erahrungen, die man nicht integrie-
ren kann, von sich zu schieben und einen Schutz da-vor auzubauen. Emotionale Verletzungen entstehen
manchmal in der prnatalen Phase, meist in der rhen
Kindheit durch erste Erahrungen in Beziehungen oder
durch traumatische Erlebnisse (Tod, Scheidung, Unall,
pltzliche Vernderung, Trennung, Krankheit).
In diesen Situationen entwickelt man automatisierte
Reaktionsmuster, die den Zweck haben, das Kind zu
untersttzen und zu schtzen.
Durch meine Beobachtungen im Rahmen von Semina-
ren und Trainings konnte ich eststellen, dass es durch
eine emotionale Verletzung zum inneren Bruch sowie
zu einer Art emotionalem Standby kommt.
Der Schmerz und die Emotionen, die wir durch das
Verletztwerden empunden haben, werden au unbe-
wusster Ebene abgespeichert. Dem zuolge entstehen
zwei gegenstzliche Tendenzen: Einerseits sehnt man
sich nach wie vor danach, geliebt und anerkannt zu
werden, weshalb man sich net und mit anderen in
Beziehung tritt; anderseits neigt man dazu, sich zu-
rckzuziehen und einen Schutzwall auzubauen, umkeinen neuerlichen Schmerz zu erahren.
Diese Deckung besteht aus Denk- und Verhaltensmus-
tern, die erlauben, mit Mitmenschen weiterhin in Kon-
takt zu kommen, und uns gleichzeitig die Mglichkeit
bieten, den tie verwurzelten, emotionalen Urschmerz
zu vermeiden.
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Diese Gehle, Gedanken und Emotionen sind Erinne-
rungsspuren der alten Verletzungen, die wieder auge-
brochen sind.
Ot erleben wir auch, dass wir durch den Filter alter
Verletzungen und die dadurch entstandenen Konditio-
nierungen immer wieder ins gleiche alte Unglck gera-
ten sind. Die Art und Weise wie wir als Kind das Lebenim amiliren Kontext erahren haben, ist r uns ein
Modell der Realitt, das die Lebenseinstellung prgt
und die Umstnde unseres Lebens bestimmt. Dasselbe
gilt auch r die zwischenmenschlichen Beziehungen.
Die Tendenz, au Anzeichen von Zurckweisung oder
Nicht-geliebt-werden mit Gekrnktsein zu reagieren,
anstatt es einach nur als Verletzung zu empangen, zu
hlen und anzunehmen, muss grndlich verstanden,
berwunden und losgelassen werden.
Anstatt die Verletzung zu spren und den Schmerz
auszudrcken, unterstellen wir meistens bewusst oder
unbewusst dem Gegenber, er habe uns absichtlich aus
Wut oder bser Absicht verletzt. Mit diesen Interpreta-
tionen ziehen wir uns gekrnkt zurck, weigern uns zu
lieben und stehen distanziert und unglcklich abseits.
Damit wird die Wunde, zurckgewiesen worden zu
sein, verstrkt und die Situation verschlimmert sich
zustzlich, wenn darauhin eine gnzliche Ablehnungdes Partners erolgt.
Der alte Film der Vergangenheit wird auf die Gegen-
wart projiziert
Folgender Fall eines Ehepaares, das an einem Empa-
thie- und Kommunikationstraining teilnahm, veran-
schaulicht diese Mechanismen:
Bei den ersten zwei Paar-bungen kam eine ein-leuchtende Aussage hervor. Sie sagte zu ihrem Mann:
Wenn du mit mir sprichst, habe ich das Gehl, als
ob du mit deinem Vater sprechen wrdest. Wenn du in
diesem Sprachluss bist, wirst du mir so viele Dinge
vor, dass du nicht mehr zuhren kannst, und erzhlst
pltzlich von Umstnden, die ich nicht nachvollziehen
kann. Wenn du mir diese Predigt hltst, beendest du sie
ot mit den Worten ,Du bist wie mein Vater!.
Diese Aussage des Ehemannes wird huig in Bezie-hungen, die sehr eng sind, verwendet. Man hat pltz-
lich das Gehl, der andere ist wie einer der Elternteile,
glaubt, es wiederholt sich mit dem neuen Gegenber
die alte Situation und gibt dem anderen die Schuld.
Das Paar lste die Situation au, indem der Mann sich
mit dem auseinandersetzte, was er eigentlich seinem
Vater sagen wollte. Das erlaubte ihm, reier und gelas-
sener zu sein. Es erlaubte ihm auch zu erkennen, wann
er das Gehl bekommt, der andere versteht ihn nicht
und sieht nicht, wie sehr er sich bemht.
Der Weg zur emotionalen Selbstndigkeit
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Ein weiteres, spannendes Beispiel ist das einer intelli-
genten, ngstlichen 28-jhrigen Frau, die in Beziehun-
gen immer wieder eine ausgeprgte Angst maniestierte,
wenn ein Mann sich r sie als Frau interessierte. Im-
mer wenn sie einen Mann tra, lste es in ihr ngste
und das Gehl der Erstarrung aus. Sie hatte olgende
Meinung als Lebensphilosophie entwickelt: Ich brau-
che keinen Mann, ich habe so viele interessante Ttig-keiten in meinem Leben, dass es r mich nicht relevant
ist, mit einem Mann eng verbunden zu sein. Auerdem
mchte ich meine Freiheit nicht verlieren.
Das war die Meinung, die sie stndig von sich gab und
im Auen vertrat. Dass sie au jeden Mann mit diesem
Automatismus reagierte, tat ihr manchmal im Nachhi-
nein Leid. In einem Gesprch mit ihrer Freundin wurde
ihr bewusst, dass sie sich insgeheim r gewisse Mnner
interessierte, und sich nicht den Grund ihrer automati-
schen Reaktion erklren konnte. Sie kam eines Tages zueinem Workshop ber die Heilung des inneren Kindes
mit dem Bedrnis, eine Erklrung r diese Reaktion
zu inden. Sie war jedoch so von ihrer Meinung ber-
zeugt, r das Single-Leben geschaen zu sein, dass
es ihr schwer iel, eine Erklrung r dieses Verhalten
zu inden. In der Auseinandersetzung mit dem inneren
Kind begann sie, sich mit ihren Eltern zu beschtigen
und mit der Meinung, welche jene ber sie hatten. Vor
allem in der Phase, in der sie aulistete, was ihre Eltern
ihr als Lebensempehlung mitgegeben hatten, erinnertesie sich, dass ihr Vater immer zu ihr gesagt hatte:
Versuche unabhngig zu sein und selbstndig zu werden,
von einem Mann abhngig zu sein ist das Schlimmste,
was dir widerahren kann; schau dir meine Schwester
an, sie ist unglcklich mit ihrem Mann, kann ihn aber
nicht verlassen, weil sie inanziell abhngig ist.
Das war der Grund, warum sie mit Engagement studiert
und einen Mnnerberu ergrien hatte, denn diese Worte
waren die erste Konditionierung ihres verletzten inneren
Kindes. Dann erinnerte sie sich an ihre erste Beziehung,
die sie mit 19 erlebt und ihre Meinung besttigt hatte.
Voller Honung und Vertrauen begann sie sich damals
zu nen, bis sie dahinter kam, dass sich ihr Freund
auch r andere interessierte und mit mehreren Frauen
gleichzeitig eine Beziehung gehrt hatte. Sie war sehr
enttuscht, weil sie ein gemeinsames Leben mit ihm
erwartet hatte. Augrund dieser Erahrung verschloss
sie zukntig ihr Herz jedem potentiellen Partner ge-
genber. Als ihr diese Tatsache bewusst geworden war,
begann sich auch der Schutzmechanismus zu lockern.
Sie lernte, wie sie aus dem Programm aussteigen konn-
te. Zwar war sie Mnnern gegenber noch immer sehr
vorsichtig, aber sie versuchte langsam zu erkennen,
dass nicht jeder Mensch gleich ist und dass das, was
ihr widerahren war, nicht wieder passieren muss.
Wie sehen die Beweggrnde unserer Handlungen aus?
Nur wenn wir hinter den Schleier blicken, wird es mg-
lich, aus den Mustern, die durch die berlebensstrategie
des inneren Kindes geormt werden, auszusteigen und
das Herz voll und ganz zu nen. Sehr ot sprechen
wir den anderen aus der Seele, wenn wir in dieser Art
und Weise handeln. Hug ist das, was wir im Auen
suchen, in unserem Inneren zu nden, denn in der ei-genen Mitte liegt eine unerschpfiche Quelle der Krat.
Wir knnen Mutter, Tochter, Lehrerin oder Schwester
sein, oder Sohn, Vater, Arzt, Radahrer jede Position
dieser Welt steht uns oen. In all diesen Funktionen
verhalten wir uns so, wie es die Rolle erordert. Es ist
aber wesentlich, dass man sich selbst in jeder dieser
Verkrperungen treu bleibt. Das Gehl zu haben, dass
der andere mich erassen, verstehen und mich sogar
spren kann, schenkt uns Augenblicke im Leben, dieeinzigartige Gaben sind.
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Das Herz ist die Quelle innerster Kraft, Lebensfreude
und Vitalitt. Wir drfen niemals vergessen, dass all
unsere Erfahrungen notwendig sind und einen Sinnbesitzen, denn die von uns sehr oft als negativ emp-
fundenen Gefhle beinhalten in Wahrheit heilende
Wirkung.
Wenn einen die emotionale Abhngigkeit in ihren Fn-
gen hlt und blockierend wirkt, trit man Entschei-
dungen oder hrt Handlungen aus, die nicht dem
gesunden, spontanen Ich entsprechen. Man lsst der
emotionalen Abhngigkeit somit reien Lau; wenn
man nichts dagegen unternimmt, trocknet der lebendi-ge Strom der Liebe aus.
Die Erahrung ganzheitlicher Liebe nimmt im Loslassen
und in der Ausshnung ihren Anang. Wir sind dann
wirklich rei, wenn wir den Mut dazu aubringen, au
das zu achten, wonach sich unsere Seele sehnt.
Wenn wir das beherzigen, erkennen wir die eigene, in-
nere Schnheit und Einzigartigkeit und begreien, dass
unsere Lebenszeit ein Geschenk ist. Wir nehmen dann
jeden einzelnen Tag als lebenswert an und wissen, dasswir etwas Besonderes aus ihm machen knnen.
Emotional selbstndig
werden
Liebe zu empfangen und zu geben ist ein Herzens-
bedrfnis jedes Menschen.
Selbst wenn wir verletzlich sind, sollten wir nicht leug-
nen, dass Liebe zu empangen und Liebe zu geben einHerzensbedrnis jedes Menschen ist.
Wer jedoch lieblos handelt und ohne Liebe lebt, ernied-
rigt sich selbst. Zustzlich verschat er sich ein ver-
zerrtes Bild seiner eigenen Person und trennt sich damit
von seinen Mitmenschen und von der Liebe selbst.
Die Liebe hat nicht versagt, wenn wir abgelehnt, be-
trogen oder anscheinend nicht geliebt werden. Die Lie-
be versagt, wenn wir au sie verzichten. Wer nur nach
Liebe sucht, ist selber nicht Liebe und ndet daher die
Liebe nicht. Selbst wenn er geliebt wird, merkt er es
nicht, weil er in der dauernden Suche nach Liebe ste-
cken bleibt und sich deshalb der groe Wunsch nach
einer zuriedenen Liebesbeziehung nicht erllt. Man
sollte damit auhren, in jedem Augenblick zu beob-
achten, ob man geliebt wird oder nicht.
Die Heilung der Verletzungen oder zumindest ein Ver-
stndnis dafr.
Man erreicht diese Qualitt, wenn man sich mit den ei-
genen ungestillten Bedrnissen auseinandersetzt, und
damit beginnt, sie selbst zu stillen.Selbstliebe, Selbstachtung und Selbstakzeptanz lassen
uns die wahre Nhe zu den anderen erahren, ohne von
ihnen emotional abhngig zu werden. Der Schutz des
eigenen Lebensraumes und das Setzen klarer Grenzen
sind die wichtigsten Voraussetzungen, um erllende
Beziehungen ohne den Schatten gegenseitiger Projek-
tionen zu hren.
Das groe Dilemma in Beziehungen besteht meist aus
der Frage, wie die Polaritt von Nhe und Distanz ge-
staltet werden kann. Ein wesentlicher Schritt zu einerForm der Nhe, die von Vertrautheit und Zugehrigkeit
geprgt ist, liegt darin, den Mut zu inden, die eigenen
Bedrnisse zu uern und gleichzeitig zu hlen, wann
das Gegenber Nhe oder Distanz braucht. Wer in sei-
nem Lebensrhythmus verwurzelt ist, hlt intuitiv den
Rhythmus seines Gegenbers und aus diesem Mitei-
nander entsteht ein gemeinsamer Fluss, der Ausdruck
des gemeinschatlichen Wir zweier Individuen ist.
Ich freue mich, Ihnen die weiteren Schritte zur
emotionalen Selbstndigkeit in meinen neuen Buchvorzustellen.
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bungBilanz aus einer Beziehung ziehen
Wirkung
Diese bung erlaubt Ihnen zu erkennen, welche Bezie-
hungsmuster und alte Verletzungen Ihre nahen Bezie-
hungen konditionieren und blockieren.
Dauer
Planen Sie r diese bung ca. eine Woche Zeit ein, in
der Sie sich jeden Tag 1 bis 2 Stunden r die Durch-
hrung der bung Zeit nehmen. Der gesamte Ablau
nimmt insgesamt 5 Wochen in Anspruch.
Vorbereitung
Nehmen Sie Papier und Bleistit zur Hand. Setzen Sie
sich entspannt und gelassen hin und versuchen Sie sich
au sich selbst zu konzentrieren. Optimal ist es, wenn
Sie uneingeschrnkt Zeit haben und Sie niemand bei
der Durchhrung der bung stren kann.
bung
Entspannen Sie sich, atmen Sie tie in den Bauch, legen
Sie eine Hand au das Herz und die andere au das So-larplexus-Chakra. Atmen Sie 5-mal tie in den Bauch.
Wenn Sie spren, dass Sie gelassen sind, beginnen Sie
olgende Frage zu beantworten:
Mit welchen Menschen hre ich momentan die
wichtigsten Beziehungen?
Listen Sie die Namen der Menschen au, mit denen Sie
eine tiee Verbindung haben und die eine wichtige Be-
zugsperson r Sie darstellen.
Lesen Sie anschlieend diese Liste 2-mal durch.
Whlen Sie dann 3 bis 4 Personen davon aus. Entschei-
den Sie sich dabei r Menschen, die einerseits wichtig
r Sie sind, bei denen Sie aber andererseits Konfikte
spren, die die Beziehung mit ihnen beeintrchtigen.
Versuchen Sie auch zu erkennen, wo Sie sich in der
Beziehung mit ihnen nicht wohl hlen.
Nachdem Sie sich au die Aspekte konzentriert haben,
schreiben Sie die Namen separat jeweils au ein Blatt
Papier.
Fr jeden dieser Menschen beantworten Sie olgendeFragen:
Was verbinde ich mit diesem Menschen?
Was liebe ich an ihm?
Warum ist diese Beziehung r mich wichtig?
Was verletzt mich in dieser Beziehung?
Was wnsche ich mir von dieser Person, welche
Erwartungen habe ich an sie?
Welche dieser Erwartungen kann diese Person nicht
erllen?
Was kritisiere ich an dieser Person und was were
ich ihr vor?
Warum strt mich dieser Aspekt an der Person so
sehr?
Was ist die Ursache dieses Missallens?
Inwieern hat diese Person meine Erwartungen
enttuscht?
Hat in der Vergangenheit eine andere Person meine
Erwartungen au dieselbe Art und Weise enttuscht?
Wenn ja, wie?
Knnte ich dieser Person mitteilen, was ich ihr bisjetzt noch nie gesagt habe?
Wie stelle ich mir diese Beziehung in der Zukunt
vor?
Worber werde ich mit dieser Person sprechen,
wenn ich sie das nchste Mal tree?
Bitte beantworten Sie diese Fragen so ehrlich wie mg-
lich r jede der 3 bis 4 Personen, die sie ausgewhlt
haben.
Lesen Sie dann die Arbeitsbltter durch und notieren
Sie sich alle bereinstimmungen, die Sie bei diesen Be-
ziehungen erkennen knnen. Falls vor allem in Bezug
au Ihre Erwartungen oder speziell bei Verletzungen
hnlichkeiten vorkommen, notieren Sie alles Gleich-
artige. Lassen Sie dann die Notizen liegen und wie-
derholen Sie diese bungen eine Woche spter noch
1-mal mit 3 bis 4 Personen. Fhren Sie diese bung r
weitere 4 Wochen durch.
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Abschluss
Lesen Sie alle Ihre Auzeichnungen durch und beant-
worten Sie im Anschluss die olgenden Fragen:
Beobachte ich, wenn ich meine Antworten durch-lese, gewisse hnlichkeiten in meinen Reaktionen
au die Beziehungen zu diesen Personen?
Zum Beispiel, dass ich mich zurckziehe, wenn ich
verletzt werde?
Wie reagiere ich im Allgemeinen, wenn ich in einer
engen zwischenmenschlichen Beziehung verletzt
werde?
Schreiben Sie 3 Hilestellungen au, die Sie dabei unter-
sttzen, Ihre Beziehungen besser zu leben. Zum Beispiel
stets Ihre Bedrnisse der Person mitzuteilen, dem an-
deren zu sagen, dass Sie verletzt sind, ohne sich gleich
zurckzuziehen oder Ihre Erwartungen dem anderen
oen zu erklren und auch bereit zu sein, zu erkennen,
inwieweit der andere unsere Bedrnisse und Erwartun-
gen erllen kann.
Wiederholungen
Es ist ratsam diese bung regelmig durchzuhren,
zum Beispiel 2- bis 3-mal pro Jahr und die Auzeich-
nungen auzubewahren und sie immer wieder durch-zulesen. Wenn man diese bung mit einer gewissen
Regelmigkeit durchhrt, ist es spannend zu beob-
achten, wie sich die Dynamik der Beziehung und Ihre
Rolle darin verndert haben.