Post on 02-Aug-2015
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Immunsystem
Abk.: U = Ursache, S = Symptome, M = Massnahmen, G = Gefahren,
Allgemein:
- 6 - 8 x 109 Leukozyten (weiße Blutkörp.)/L Blut
(davon sind nur 5% in Zirkulation)
→ Abwehr von Schadstoffen, Erregern, defekten und entarteten Zellen (durch Phagozytose/fressen)
- aktive Fortbewegung, auch durch Gefäßwände, werden von Entzündungssignalen angelockt und infiltrieren das Gewebe.
- entstehen aus Stammzellen im Knochenmark
- Spezialisierung im Lymphsystem zu: Granulozyten, Lymphozyten, Makrophagen
Makrophagen (=Fresszellen):
→ „First Responder”, phagozytieren Fremdstoffe und senden dann anlockende Signale (=Zytokine) an andere Abwehrzellen aus
- Vorhergehende inaktive Form = Monozyt
- Nach 2-3 Tagen im Blut, infiltriert er die verschiedenen Gewebe und spezialisiert sich zu: Langerhanszellen (Haut), Kupferzellen (Leber), Alveolarmakrophagen (Lunge), Makrogliazellen (Gehirn), dendritische Zellen (Lymphknoten)
- produzieren auch zelltoxische Substanzen
Granulozyten:
→ enthalten kleine Bläschen (Vesikel, Granula) mit toxischen Molekülen
→ unterstützen die unspezifische Immunabwehr
- 45-75% der weißen Blutkörperchen
a) Eonisophile (=rötliche) Granulozyten:
→ gegen Parasiten, beim Asthma bronchiale
- 1-5% der Blutzellen
- enthalten zelltoxische Substanzen
b) neutrophile (farblose) Granulozyten:
→ Fresszellen, v.a. Von Mirkoorganismen
- 50% im Blut, 50% an Gefäßwänden (werden über Cortisol + Adrenalin freigesetzt)
- Enthalten zellauflösende Substanzen (→ Eiter) und Entzündungssignale
c) basophile (bläuliche) Granulozyten:
→ gegen Parasiten, bei allergischen Reaktionen
- 0,01% der Blutzellen
- enthalten Histamin (→ Ödeme) und Heparin
Lymphozyten:
a) B-Zellen:
→ heißen in aktivierter Form „Plasmazelle” und produzieren Antikörper (= Immunglobuline), die an Fremdkörper anlagern und diese unschädlich machen → dieser Immunkomplex wird von Makrophagen gefressen
- IgA (Schleimhäute, Tränen), IgM (frühe - ) und IgG (späte Abwehrreaktion), IgD, IgE (Parasiten; Allergie)
b) T-Zellen:
→ spezifische Immunabwehr, produzieren toxische Substanzen, aktivieren + differenzieren andere Abwehrzellen
- T-Helfer: binden an Erregeroberfläche und vermitteln den B-Zellen, zytotoxischenT-Zellen, welche Antikörper / Zelltoxine gebraucht werden.
- Zytotox. T-zelle: Zelltoxine gegen virenbefallene Zellen und Tumorzellen → Apoptose auslösend
- regulatorische T-zellen: bestimmen die Intensität der Immunantwort, verhindern Autoimmunität, töten überschüssige Lymphozyten und regen deren Neuproduktion an
- T-Gedächtniszelle: werden durch Immunkomplexe aktiviert und verweilen danach sehr lange im Blut, bei einer erneuten Infektion desselben Erregers kommt es zu einer 10- bis 100fachen stärkeren Immunantwort!!!
- NK(natürliche Killer)-T-Zellen: Zytotoxine gegen Tumorzellen und gegen Autoimmunreaktionen
Unspezifische (allgemeine) Abwehr:
= Enzyme und Antikörper in Tränen + Speichel; Magensäure; Darmbakterien; alle Fresszellen
= natürliche Resistenz des Menschen
Spezifische (erlernte) Abwehr:
= auf bestimmte Erreger speziali-sierte Zellen, v.a. T-Zellen
- lymphatische Organe sind Reifungszentren und Sammelorte: Thymusdrüse (T-Zellreifung), Milz, Lymphknoten/-gewebe, Knochenmark
- unterscheidet fremde von eigenen Zellen mit Hilfe von Antigenen (= fremde Oberflächen-Eiweiße)
1. Allergische Reaktion= Reaktion gegen körperfremde Eiweiße und Medikamente:
Antibiotika, Röntgenkontrastmittel, Insektengifte, Gräser und Pollen, Nahrungsmittel, Metallallergien (Nickel)
→ Heuschnupfen, allergisches Asthma, Kontaktallergien
- Faktoren: Art, Menge und Geschwindigkeit der Aufnahme des Allergens
U: langsame Sensibilisierung gegenüber einer Substanz
Man unterscheidet 4 Schweregrade
Schweregrad I:
S: Haut- und Schleimhautreizung (Jucken, Exantheme/Ausschläge, Urtikaria/Wasserblasen, Schnupfen), gerötete Augen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber
G: keine Störung vitaler Funktionen
M: Nach bekannten Allergien fragen und Patient nach Möglichkeit von Allergen-Quellen trennen, Antiallergikum des Pat. (Selbsteinnahme!), OK↑, O
2, Monitoring,
Schweregrad II:
S: zusätzlich: leichter Bronchospasmus, Hypotonie, Tachykardie, Arrhythmien
G: anbahnende Vitalstörungen insbesondere bei Vorerkrankungen
M: wie Schw. I; evtl. assistierte Beatmung, 6L O2, Schocklagerung bei suffizienter Spontanatmung, NA?, Zugang
Schweregrad III:
S: zusätzlich: starker Bronchospasmus, Kehlkopfödem, schwere Hypotonie (<80mmHg), EKG Veränderungen, Krampfanfälle
G: Hochgradige Vitalstörungen, Lebensgefahr durch Verlegung der Atemwege, Herz-Kreislauf Zusammenbruch und Beeinträchtigung des ZNS
M: bewusstlos?, SSL oder kontrollierte Beatmung mit Schocklage, mind. 10L O2, NA!, Zugang, Intubationsbereitschaft, Adrenalin (1:10.000, → Kreislaufstabilisierung), Bronchospasmolytikum
[evtl. Kortison, Antihistaminika]
Schweregrad IV:
S: Atem- und Kreislaufstillstand
G: Absolute Vitalstörungen
M: Reanimation, NA!, Zugang, Adrenalin, Kortison
Der anaphylaktische Schock:
Anaphylaxie = Unverträglichkeitserscheinung
U: massive Immunüberreaktion → Histamin↑↑, es erweitert die Blutgefäße und kontraktiert die Bronchien, führt zu Hautrötungen und Juckreiz
M: Maximalgabe Ringer (2000L), Adrenalin, Glukokortikoide, Antihistamine
2. HIV – human immunodeficiency virus
- Neuerkrankungen in Deutschland
- ist ein Retrovirus = Kugelvirus mit DNA-Kern
- HI Viren befallen v.a. T-Helferzellen (CD4+), aber auch Makrophagen und schalten so die Kommunikation der spezifischen Abwehr aus → geschwächtes Immunsystem
- eine unbehandelte HIV Infektion hat mehrere Stadien
Stadium I: 3 - 6 Wochen nach Ansteckung
S: Fieber, starker Nachtschweiß, Ausschläge, orale Wucherungen, Gelenkschmerzen,
G: grippeähnlich, schlechte Früherkennung!
Stadium II:
- mehrjährige Latenzphase (beschwerdefrei)
- Fettfehlverteilungen, veränderte Blutwerte
Stadium III:
- erste Erkrankungen durch ein mittelschwer geschwächtes Immunsystem (noch kein AIDS)
Stadium IV:
- starker Verlust an T-Helferzellen
- stark geschwächtes Immunsystem
→ Infektionen durch Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten
→ AIDS
3. Leukämie
= Erkrankung der blutbildenden Organe (Knochenmark, [Leber, Milz])
→ Bildung von zu vielen funktionsuntüchtigen Vorgängerzellen der Leukozyten
- verdrängen die übliche Blutbildung im Knochenmark und stören Leber, Milz, Lymphknoten, ...
S: Anämie (Blutarmut) → Blässe; Gerinnungsstörung → Hämatome; schwaches Immunsystem → Fieber
- akute L.: in ein paar Wochen lebensbedrohlich
- chronische L.: über mehrere Jahre symptomarm
M: Zytostatika, Knochenmarkspende