Digitale Kompetenzen im Gymnasium

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Das Gymnasium im 21. Jahrhundert - Kompetenzen werden digital

Philippe Wampfler, Rorschacherberg Mai 2014

phwa.ch/baselland

Jugendliche nutzen soziale Netzwerke wie selbstverständlich bei der Pflege ihrer Beziehungen, zur Informationsbeschaffung und zur Unterhaltung. Das birgt Chancen wie Risiken.Wie kann ein konstruktiver schulischer Umgang mit Social Media aussehen? Wie können Gefahren abgewendet werden und Facebook & Co. gewinnbringend für den Unterricht genutzt werden? Konkrete Unterrichtsvorschläge helfen dabei, Schülern einschlägige Kompetenzen zu vermitteln. Zudem gibt es Informationen darüber, wie Social Media für die schulische Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden kann. Schulleitung und Kollegium profitieren von den Vorschlägen für verbindliche Leit-linien.

Der AutorPhilippe Wampfler ist Gymnasiallehrer an der Kantonsschule Wettingen/Schweiz. Parallel pflegt er publizistische Tätigkeiten sowie die intensiver Auseinandersetzung mit Social Media und Blogs.

Vandenhoeck & Ruprecht

www.v-r.de

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Phillipe Wampfler

Facebook, Blogs und Wikis in der SchuleEin Social-Media-Leitfaden

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Die Geschichte zeigt, dass wir keine digitale

Revolution erleben.

Medien sind weder gut noch schlecht.

Und schon gar nicht neutral.

Mit geschickter Manipulation von Medien lässt sich

alles zeigen.

Ablauf

I. Gymnasium und Kompetenzen

»lebenslanges Lernen und geistige Offenheit«

Quelle: MAR, Art. 5

»anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft« übernehmen

Quelle: MAR, Art. 5

»Zugang zu neuem Wissen erschliessen« Quelle: MAR, Art. 5

Kompetenzmodell nach Bonatti (Kt. AG)

Vorbereitung auf soziale Verantwortung durch / in Wissensaneignung

II.Die Bedeutung der Digitalisierung

Der Journalismus als Beispiel

(1) Verlust der Gatekeeper-Rolle

(2) Kein InformationsmonopolInternationalisierung

(3) Auflösung von Kontexten

(4) Kurze Aufmerksamkeitsspannen

(5) Experimente

Auf die Schule übertragen

(1) Verlust der Gatekeeper-Rolle

(2) Kein InformationsmonopolInternationalisierung

(3) Auflösung von Kontexten

(4) Kurze Aufmerksamkeitsspannen

(5) Experimente

Das Gymnasium verliert seine

Monopolstellung.

Das Gymnasium kann sich nicht

über Vermittlung von Fachwissen

profilieren.

III. Die digitalisierte Gesellschaft

Journalismus als Beruf

»Datenjournalismus«

IKT-Kompetenzen

Kompetenzmodell nach Bonatti (Kt. AG)

IKT-Kompetenzen können nicht an ein Fach ausgelagert

werden.

IKT-Kompetenzen können nicht ohne ein Fach vermittelt

werden.

Digitalisierte Wissensaneignung

ersetzt bewährte Lern- und Lehrverfahren

nicht.

Aber sie ergänzt und verändert sie auf eine fundamentale Art und

Weise.

digitales Lesen

Dimensionen des Lesens

nonlineares Lesen

scannen: schnell selektiv

weniger Meta-

kognition

Wissens-prozesse

Kompetenzen für eine analoge Welt gewinnen

durch analoge Tests nicht an Bedeutung.

Digitale Verfahren entwickeln in einer

analogen Welt wenig Wirkung.

Gilt umgekehrt auch.

Mensch und Maschine

Turing Test

Quelle: xkcd.com/329

Schach

Algorithmen sind mehr als ein technisches Problem, sie verarbeiten nicht nur Daten, sondern fällen Entscheidungen.

Anna Jobin - phwa.ch/jobin

Roboter-Ethik

»quantified self«

Melkroboter

Die Rolle von Algorithmen

Digitalisierung der Arbeit

Amazon: Mechanical Turk

»Mechanical Turk«

Intelligenz als Ressource

Standardisierung als Voraussetzung der Digitalisierung

Automatisierung wird die Berufswelt, auf die

das Gymnasium vorbereitet,massiv

wandeln.

Die Interaktion von Menschen mit

Maschinen wird neue soziale und ethische

Spannungsfelder eröffnen.

Menschen kennen sich und andere in Zukunft

nur noch dank Programmen.

IV. Informationskompetenz

Die Fähigkeit, digitale Informationen aus verschiedenen Quellen und in verschiedenen Formaten zu verstehen und zu nutzen. Dabei wird das Bewusstsein entwickelt, digitale Werkzeuge zielorientiert und reflektiert einzusetzen, neue Medien schaffen zu können, sie aber auch zu evaluieren, analysieren und in ihre Bestandteile zu zerlegen.

»

Kompetenz 1

Visuelle Kommunikation

Kompetenz 2

Information auf Wahrheitsgehalt prüfen

Kompetenz 3

Quellen von Informationen ermitteln

Kompetenz 4

Filter einrichten

Kompetenz 5

Infotention

Kompetenz 6

Metakognition

Kompetenz 7

Repetitive Aufgaben programmieren

Kompetenz 8

Suchmaschinen verstehen

Kompetenz 9

Filter-Bubble erkennen

Kompetenz 10

Über Einfluss und Aufmersamkeitsökonomie

nachdenken

Kompetenz 11

Soziale Auswirkungen digitaler Kommunikation

Bildung ist die individuell-kollaborative Erstellung von Konzepten mit dem Ziel, dass jedermensch die Welt fortlaufend verstehen  und verändern kann. - Jean-Pol Martin, 2014

»

Nehmen Gymnasien ihren Auftrag wahr, müssen sie digitale

Kompetenzen vermitteln.

Sich in Gesellschaft und Wissen zu orientieren

ist heute auch eine digitale Aktivität.

Das Entwickeln von Interessen oder

Motivation hat eine digitale Komponente.

Fragen?

Danke!

Folien: Kontakt:

phwa.ch/basellandwampfler@schulesocialmedia.ch+41 78 704 29 29 phwampfler

Diskussion in Gruppen

Können Reichenbachs Aussagen mit diesen

Thesen und Kompetenzen zusammengedacht

werden?